Klimawandel Publikation - Boerse

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Klimawandel – Megatrend des Jahrhunderts
Klimawandel
Zahlen & Fakten +++ Investmentchancen +++ Alltagstipps
Eine Sonderpublikation der BörseGo GmbH
www.boerse-go.de
präsentiert von
Inhaltsangabe
1. Allgemeines zum Klimawandel
1. Allgemeines zum Klimawandel
1.1 Der Klimawandel im Zeitablauf
1.2 Aspekte des Klimawandels
1.3 Milliardenmarkt Klimawandel
1.4 Hysterie um den Klimawandel
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2. Klimafaktoren
2.1 Sonne
2.2 Wasser
2.3 Wind
2.4 Biotreibstoffe
2.5 Uran
2.6 Holz
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Seite 15
Seite 18
Seite 23
Seite 29
3. Klimawandel-Investments
3.1 mit Kapitalgarantie
3.2 mit Baskets oder Indizes
3.3 mit Bonus-Zertifikaten
3.4 mit Discount-Zertifikaten
3.5 mit Aktienanleihen
3.6 mit alternativen Strukturen
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der direkte Zusammenhang mit dem fortschreitenden Klimawandel
immer offensichtlicher. Das In-Kraft-Treten des Kyoto-Protokolls im
Jahr 2005 galt als wichtiger Meilenstein für mehr Klimaschutz. Kinoerfolge wie „The day after tomorrow“ oder der mit einem Oskar
gekrönte Dokumentarfilm „Die unbequeme Wahrheit“ von Al Gore
zeigen die Dringlichkeit dieses globalen Umweltproblems wahlweise
auf unterhaltsame oder sachliche Art auf. Nur eine globale massive
Begrenzung der diversen Treibhausgase kann die negativen
Auswirkungen der Erderwärmung abfedern, zu stoppen ist dieser
Prozess nach Ansicht zahlreicher Klimaexperten ohnehin nicht mehr.
2
3
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6
Der Megatrend Klimawandel-Investment
Ob der drohende Klima-GAU verhindert werden kann, hängt von der
Wissenschaft, der Politik und in hohem Maße von der Wirtschaft ab.
Wir gehen davon aus, dass das Thema „Klimawandel“ in den kommenden Jahren und Jahrzehnten unser ständiger Begleiter bleiben
wird und sich Investments mit Bezug zur Lösung dieses
Umweltproblems zum Megatrend entwickeln werden. Anleger haben
grundsätzlich die Möglichkeit über die nachfolgend aufgeführten
Instrumente Investments mit Bezug zum Klimawandel zu tätigen:
Das Dauerproblem Klimawandel
Obwohl die Wissenschaft bereits seit Jahrzehnten auf das Phänomen
der globalen Erderwärmung und seine möglichen Folgen hinweist,
wurde das Thema in den Medien, in der Politik und vor allem in der
Wirtschaft erst in den vergangenen Jahren allgegenwärtig. Der
Grund: Die durch Wetterextreme wie Stürme, Dürren und Überschwemmungen verursachten Schäden wurden immer größer und
1. Geschlossene Fonds
2. Aktienfonds
3. Indexfonds (Exhange Traded Funds)
4. Einzelaktien
5. Anlagezertifikate
In unserer neuen Rubrik „Klimawandel“ auf der Seite www.boersego.de möchten wir Sie über den aktuellen Stand des Klimawandels
1.1 Der Klimawandel im Zeitablauf
Der schwedische
Wissenschaftler Svante
August Arrhenius entdeckt, dass der Ausstoß
von CO2 den Treibhauseffekt bewirkt.
1895
Der US-Klimaforscher
Wallace Broeker warnt
in einem Beitrag für ein
Wissenschafts-Magazin
vor den Folgen der
Erderwärmung.
1975
1957
Der US-Klimaforscher
Charles David Keeling
nimmt auf dem Mauna
Loa (Höhe: 4.000m) auf
Hawai die erste permanente KohlenstoffdioxidMessung der Welt auf.
Erster Klimabericht des
IPCC: Die Organisiation
geht von einer Erwärmung der Erdtemperatur um 2 bis 5 Grad bis
zum Jahr 2100 aus.
1990
1988
Das Intergovernmental
Panel on Climate Change (IPCC) wird gegründet und berichtet den
beteiligten Regierungen
über den aktuellen Stand
der Klimaforschung.
Zweiter Klimabericht
des IPCC: Erstmals
wird von einem
"erkennbaren Einfluss
des Menschen" auf das
Klima gesprochen.
1995
1992
In Rio de Janeiro wird
die Klimarahmenkonvention unterschrieben.
Ziel: Die vom Menschen
verursachte Störung des
Klimasystems soll verhindert werden.
Das wärmste Jahr seit
es Messungen gibt.
Naturkatastrophen verursachten in diesem
Jahr Schäden in Höhe
von 90 Mrd. USD.
1998
1997
Im Kyoto-Protokoll haben
sich die Länder verpflichtet, die Menge ausgestoßener Treibhausgase bis
2012 um 5,2 Prozent
unter das Niveau von
1990 zu senken.
Das Kyoto-Protokoll tritt
in Kraft. Nach der Ratifizierung durch das russische Parlament sind
mehr als 55 Staaten beigetreten, die mehr als 55
Prozent der globalen
Treibhausgase ausstoßen.
2005
2001
Dritter Klimabericht des
IPCC: Klimaforscher
halten zwischen 1990
und 2100 eine
Erwärmung der Erde
zwischen 1,4 und 5,8
Grad für möglich.
2007
Vierter Klimabericht
des IPCC: Klimaforscher halten zwischen
1990 und 2100 eine
Erwärmung der Erde
um 1,1 bis 6,4 Grad für
möglich.
2
1. Allgemeines zum Klimawandel
ständig auf dem Laufenden halten und Sie als Anleger umfassend
über die Aktivitäten der besonders innovationsfreudigen ZertifikateIndustrie in dieser „Noch-Nische“ informieren. Der große Vorteil solcher Anlage-Zertifikate besteht vor allem in der Fähigkeit, die mit
einem Investment verbundenen Chancen und Risiken individuell zu
steuern.
Wir bemühen uns, alle Klimawandel-Produkte aufzuführen. Sollten
Sie einmal ein Wertpapier vermissen, schicken Sie uns einfach eine
Mail an: [email protected]
1.2 Aspekte des Klimawandels
Im Zuge des Klimawandels vollzieht sich gegenwärtig in der Politik,
der Wirtschaft und weiten Bevölkerungsteilen ein Prozess des
Umdenkens, weil mittlerweile jeder realisiert, dass ein "weiter so"
richtig teuer werden und irreparable Schäden verursachen könnte.
Aktuell gibt es zahlreiche Prognosen über die drohenden wirtschaftlichen Schäden eines fortschreitenden Klimawandels. So geht zum
Beispiel das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) davon
aus, dass allein in Deutschland bei einem unterstellten Anstieg der
Temperaturen um 4,5 Grad bis zum Jahr 2100 Kosten von insgesamt
3.000 Mrd. Euro entstehen könnten. Der ehemalige Chefökonom der
Weltbank, Nicolas Stern, kam in einer von der britischen Regierung
in Auftrag gegebenen und Ende Oktober 2006 veröffentlichten
Studie zu folgendem Schluss: Wenn nicht sofort gehandelt wird,
könnte sich das weltweite Bruttoinlandsprodukt um ein Fünftel
ermäßigen und zu einer weltweiten Wirtschaftsdepression führen.
Vielleicht sind monetäre Weckrufe wie diese notwendig, um die Welt
zum wirksamen Gegensteuern in der Klimapolitik aufzurufen. Sie
sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch ethische und
moralische Aspekte bei der Bewertung des Klimawandels existieren.
So stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob sich der
Verlust von Gletschergebieten, die Überschwemmung ganzer Städte
und Regionen, der Verlust von Pflanzen- und Tierarten und
Menschenleben überhaupt bewerten lassen. Zukünftigen Genera-
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Effiziente Haushaltsgeräte kaufen
Eine effiziente Waschmaschine kann über 35 Euro im Jahr sparen. Dabei gilt: Je geringer Waschtemperatur und Waschdauer,
desto weniger Strom wird insgesamt verbraucht. Nur stark verschmutze Wäsche braucht es heißer als 40°C. Effizient waschen
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Konsequenzen besser zu bewältigen.
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Lage ist, vorübergehend hohe Verluste hinzunehmen. ¹0,09 EUR/Min (DT-Tarif).
1. Allgemeines zum Klimawandel
Gastbeitrag von Jörg Bernhard,
Freier Wirtschaftsjournalist
Klimatipp
Wäsche an der frischen Luft trocknen lassen
Wäschetrockner verbrauchen doppelt so viel Energie wie eine
Waschmaschine bei gleicher Wäschemenge. Deshalb die Wäsche
möglichst im Raum oder an der frischen Luft trocknen lassen.
tionen dürfte es wahrscheinlich egal sein, aus welchen Gründen
weltweiter und effektiver Klimaschutz betrieben wird. Für sie ist
nämlich nur eines wichtig: das Verhindern des Klima-GAU.
Jörg Bernhard arbeitet seit fünf Jahren als
Freier Wirtschaftsjournalist in München. Zuvor
war er als Fachredakteur neun Jahre bei
einem Münchner Verlag für Finanzpublikationen für die Berichterstattung über Derivate
zuständig. Seit 1998 betreibt er zudem den Internet-Börsenbrief von
1a-boersentipps.de. Börseninvestments tätigt er seit 25 Jahren.
Folgen für die Wirtschaft
1.3 Milliardenmarkt Klimawandel
Dass die globale Erderwärmung, der so genannte „Treibhauseffekt“,
vom Menschen verursacht wird, steht mittlerweile außer Frage. Und
auch die Kausalität zwischen dem massiven weltweiten Anstieg der
CO2-Emissionen und steigenden Temperaturen wird selten ernsthaft
bezweifelt. Laut Klimabericht des Weltklimarats (IPCC) der Vereinten
Nationen könnten die Temperaturen bis zum Ende des Jahrhunderts
um bis zu 6,4 Grad und die Meeresspiegel um bis zu 59 Zentimeter
ansteigen. Dies hätte fatale Folgen, vor allem in den ärmeren
Regionen Asiens und Afrikas, aber in zunehmendem Maße auch in
den Industrieländern Europas und Nordamerikas. So würden beispielsweise lang andauernde Hitzeperioden nicht nur die
Produktivität der Wirtschaft, sondern auch den Gesundheitssektor
erheblich belasten. Land- und forstwirtschaftliche Betriebe könnten
auf Grund der Trockenheit Ernteausfälle erleiden, Wasser- und
Kernkraftwerke unter Umständen zu wenig Strom produzieren und
damit die Versorgungssicherheit gefährden.
Im Prinzip sind fast alle Unternehmen – manche mehr, und manche
weniger stark – vom Klimawandel betroffen. Diese Klimaeffekte dürften in Zukunft aller Voraussicht nach eher zu- als abnehmen. So
könnte die Rentabilität von Unternehmen in den kommenden Jahren
und Jahrzehnten in zunehmendem Maße durch Umweltgesetze, konkrete wetterbedingte Schadensereignisse unterschiedlichster Art,
steigende Energiepreise oder auch etwaige Imageprobleme hinsichtlich der eigenen Klimabilanz beeinträchtigt werden.
Doch in jeder Krise liegt bekanntlich auch eine Chance. Für Firmen,
die das Problem Klimawandel frühzeitig erkennen und konstruktive
Antworten parat haben, ergeben sich trotz eines sich verschlechternden Klimas durchaus Chancen auf Wachstum und attraktive Gewinne.
Firmen, welche die Zeichen der Zeit hingegen später erkennen oder
gar ignorieren, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit das Nachsehen
haben. Attraktive Wachstumschancen weisen in diesem Zusammenhang zum Beispiel die nachfolgend aufgeführten Branchen auf:
•
•
•
•
•
•
•
Wasser (-versorgung, -technologie, -energie)
Sonne (Strom- und Wärmeerzeugung)
Biotreibstoffe (Biodiesel, Ethanol)
Brennstoffzellen
Holz (CO2-Absorption, Energieträger)
Wind (Energiequelle)
Uran (Kernenergie)
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Warum steigende Temperaturen auch Depots ins Schwitzen bringen
können – und wie Anleger trotzdem von dem Trend profitieren.
Wer nicht weiß, worüber er reden soll, redet über das Wetter. Daher
kam schnell der Verdacht auf, dass die Diskussion über den
Klimawandel ein klassisches Sommerlochthema ist. Kritiker unkten,
die Debatte sei schneller beendet als ein Platzregen. Das vermeintliche Sommerlochthema erhitzt nun jedoch schon seit Monaten die
Gemüter – und das liegt nicht daran, dass sich Dank Erderwärmung
der Sommer auf den Zeitraum März bis Oktober verteilt.
Eine aktuelle Auswertung des Deutschen Wetterdienstes belegt: Die
durchschnittliche Jahrestemperatur ist seit 1901 um 0,9 Grad Celsius
gestiegen. Diese Entwicklung hat vor allem in den vergangenen 15
Jahren an Fahrt gewonnen. Auch wenn sich vielleicht einige
Pauschaltouristen darauf freuen, die Sangria bald in hiesigen
Gefilden schlürfen zu können – die Lage scheint ernst. Der unter
Experten angesehene Report von Nicholas Stern schätzt die mit
dem Klimawandel verbundenen Kosten auf rund 2000 Milliarden
Euro.
Steuern Unternehmen und Politik nicht gegen, können solche
Summen das Wirtschaftswachstum und damit die Börsen leicht in
den Schwitzkasten nehmen. Ganze Branchen könnten – finden sie
keine innovativen Antworten auf den Trend – per Wirbelsturm vom
Börsenparkett gefegt werden. Für Anleger gilt es daher, das eigene
Depot den neuen (Wetter-) Bedingungen anzupassen – mit den
richtigen Fonds und Zertifikaten.
Verkaufsschlager Öko
Vor allem die notwendige Reduktion des Treibhausgases CO2 ist
eine Herausforderung – und öffnet für Unternehmen einen
Milliardenmarkt. Roland-Berger-Chef Burkhard Schwenker schätzt
das Absatzpotenzial für umweltfreundliche Technologien schon
heute auf rund 1000 Milliarden Euro. Alternative Energien,
Isolationstechnik und zukunftstaugliche Antriebssysteme sind die
Spielfelder der Börsenstars von morgen. Anleger sollten sich die
damit verbundenen Chancen nicht entgehen lassen.
Der DWS Klimawandel-Fonds (ISIN DE000DWS0DT1) bündelt zahlreiche Aktien von Konzernen, die sich aussichtsreich auf diesem
Zukunftsmarkt positioniert haben. Das Besondere: Der Fonds nimmt
4
1. Allgemeines zum Klimawandel
Klimatipp
Interview mit Nicolas Huber, DWS
Haushaltsgeräte sinnvoll aufstellen
“Die USA vergeuden jedes Jahr den
Energiebedarf Japans!”
Wichtig ist auch der Standpunkt des Kühlschranks: Direkt neben
Heizung, Herd oder Geschirrspüler hat er nichts zu suchen.
nicht wie viele andere Investmentprodukte nur die klassischen
Solar- und Windkraft-Titel ins Visier. Auch Konzerne, die helfen, die
Folgen der Klimakatastrophe besser zu bewältigen, stehen beim
Fondsmanagement hoch im Kurs. So schaffen wachstumsstarke
Deichbauer ebenso den Sprung ins Depot wie Konzerne, die sich
der Wasseraufbereitung verschrieben haben.
Ebenfalls ein Vorteil gegenüber passiven Strukturen: Das
Fondsmanagement kann schnell auf Kurswechsel an den
Zukunftsmärkten reagieren und umschichten. Das Konzept geht bisher auf. Seit der Auflegung des Fonds Ende Februar 2007 legte das
Portfolio um mehr als 15 Prozent zu – und das bei vergleichsweise
geringen Schwankungen. Angesichts der Performance nur ein kleiner Wehrmutstropfen: Jährlich fallen Managementgebühren von 1,45
Prozent an.
DWS-Fondsmanager Nicolas Huber über den
ökonomischen Zwang, in Zukunftstechniken
zu investieren.
Einige Kritiker sprechen von Klimahysterie. Reden wir gerade über
ein Sommerloch-Thema?
Vielleicht ist eine übertriebene Dramatik unpassend. Der Zwang, in
Zukunft Energie zu sparen und Emissionen zu vermindern, wird uns
aber noch lange begleiten.
Erleben wir gerade den Höhepunkt der Diskussion?
Das Bevölkerungswachstum ist der Treiber schlechthin. Mehr
Menschen verbrauchen mehr Ressourcen. Diese Entwicklung wird
den Energie-Notstand noch beschleunigen.
Erneuerbare Energie ist an der Börse schon seit einigen Jahren ein
Mega-Thema …
Zielgerichtete Zertifikate
Weniger breit aufgestellt, aber auf den aussichtsreichen Sektor
Energie spezialisiert, ist das X-markets-Zertifikat auf den Öko-Dax
(DE000DB80EK0). Es bildet den von der Deutschen Börse neu kreierten Index 1:1 ab und bündelt somit die zurzeit zehn größten
Werte aus dem rasant wachsenden Bereich der erneuerbaren
Energie. Einmal pro Quartal wird die Zusammenstellung überprüft
und sichergestellt, dass die Titelauswahl stets den Entwicklungen
am Markt Rechnung trägt.
Einen anderen Ansatz verfolgt das Nachhaltigkeit-Zertifikat der
Hypovereinsbank (DE000HV2AWN8). Der zugrunde liegende Index
setzt sich aus 16 Unternehmen zusammen, die in ihrer jeweiligen
Branche zu den Vorreitern auf dem Gebiet des Umweltschutzes
gehören. Das Konzept, das zum Beispiel auch Finanzdienstleister
oder Telekom-Konzerne berücksichtigt, entwickelte die HVB zusammen mit der Rating-Agentur Oekom Research.
Stärker auf den Umwelt-Sektor konzentriert sich das German-GreenTechnologies-Zertifikat (DE000DWS0HL9) von DWS Go. Wer glaubt,
dass Deutschland seine dominierende Stellung auf dem
Umwelttechnikmarkt in den kommenden Jahren nutzen wird, um
den Know-how-Vorsprung zu versilbern, liegt hier richtig. Praktisch:
Bei dem aktiv gemanagten Produkt werden die Dividenden reinvestiert.
Das stimmt. Wir reduzieren das Thema Klimawandel aber nicht auf
Solarzellen oder Windräder. Auch der Bereich Energieeffizienz ist
zum Beispiel spannend. Die USA vergeuden auf Grund einer veralteten Technik jedes Jahr 30 Prozent ihrer Energie. Das entspricht dem
kompletten Bedarf Japans.
Die Amerikaner haben den Ruf als Energieverschwender nicht erst
seit heute.
Steigenden Energiepreise werden aber auch dort Investitionen in
Ressourcen-schonende Techniken folgen. Wir reden hier von Wettbewerbsfähigkeit. Jeder Konzern, der mit dem Kostenfaktor Energie
nicht haushaltet, gerät ins Hintertreffen.
Ihr Fonds hat seit Auflegung im Frühjahr fast 20 Prozent zugelegt.
Welcher Branche ist das Plus bis dato zu verdanken?
Das lässt sich wirklich nicht auf eine Branche reduzieren. Ob Wasseroder Gebäude-Technik, Deichbau oder Solar – viele Industrien waren
für den Sonnenschein verantwortlich. Und die breite Streuung lässt
hoffen, dass auch ein Börsengewitter dem Sektor wenig anhaben
kann.
Klimatipp
Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzen
Energiesparlampen benötigen weniger als ein Viertel der Energie
herkömmlicher Glühbirnen. Laut Berechnungen der USEnergiebehörde könnten allein durch den Umstieg auf
Energiesparlampen in den USA jährlich zirka 400 Millionen
Tonnen an Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden.
5
1. Allgemeines zum Klimawandel
Gastbeitrag von Heinrich Eibl, Chefredakteur
Portfoliojournal
(www.portfoliojournal.de)
1.4. Hysterie um den Klimawandel –
Was ist wirklich dran?
Der Klimawandel ist da - für Politik und Wirtschaft kommt er sehr
gelegen, man könnte fast glauben er wäre gar herbeigesehnt worden. Die plötzliche Kreativität und Entschlusskraft mancher Politiker
legt dies zumindest nahe, so fühlt sich Bundesumweltminister
Gabriel dazu berufen, die deutschen Klimaziele bis ins Jahr 2020
voranzutreiben. Noch vor dem G8 Gipfel in Heiligendamm äußerte
er sich mit der ambitionierten Vorgabe die deutschen Emissionen in
den nächsten 13 Jahren um 40% zu senken. Doch einfach mal der
Reihe nach.
In der schon mehrere Milliarden Jahre andauernden Lebenszeit der
Erde messen wir den Klimawandel in einer Zeitspanne die einem
Wimpernschlag gleicht. Zuverlässig messbare Daten stehen seit
Anfang des letzten Jahrhunderts zur Verfügung, bis zum Jahr 1000
n.Chr. wurden Daten beispielsweise durch Eiskernbohrungen rekonstruiert. Klimaveränderungen folgen Zyklen die mehrere tausend
Jahre andauern, so kann man also durchaus die Ansicht vertreten
die Erde würde sich gerade von der letzten Eiszeit regenerieren, die
vor rund 11.000 Jahre endete. Weitgehend einig ist man sich über
eine Abweichung der jährlichen Oberflächentemperatur in Europa
zwischen 3 und 5 Grad Celsius sowie einer Erhöhung der täglichen
Niederschlagsmenge um 1 mm bis zum Jahr 2100. Darüber hinaus
wird sich der CO2-Ausstoß bis 2050 weltweit verdoppeln, in den
Entwicklungsländern gar mehr als versechsfachen. Ebenso gilt eine
Abweichung vom langjährigen Durchschnitt der Meereisfläche in der
Arktis von minus 0,5 Mio. km2 als gesichert.
Just vor dem G8 Gipfel in Heiligendamm wurde der Bericht des
Intergovernmental Panel on Climate Changes ( IPCC ) veröffentlicht.
In diesem werden verschiedene Szenarien, die von einem
Temperaturanstieg von 1 über 3 bis zu 5 Grad Celsius ausgehen,
durchgespielt. In den Medien interessierte man sich allerdings
hauptsächlich für Letzteres, dieses hätte wegen der stärksten
Temperaturabweichung auch die dramatischsten Folgen für unseren
Planeten, hier werden Sturmfluten, Dürren, Orkane und Zyklonen in
Aussicht gestellt.
Diesem Bericht zufolge sind die Auswirkungen auf das Klima der
von Menschen verursachten Treibhausgase um ein vielfaches höher
als die der Sonneneinstrahlung. Und die Sonne, der größte
Energielieferant der Erde hat schon einen ganz maßgeblichen
Einfluss auf das Klima und die Erderwärmung. Für die Medien war
das eine Steilvorlage mit der man im Kampf um die Auflage gut
punkten konnte. In den Köpfen verfestigt sich so eine durch die
öffentliche Diskussion geschürte Zukunftsangst und ein kollektives
schlechtes Gewissen.
Vulkanismus, mikrobielle Prozesse in Böden, atmosphärische
Effekte und Abbau von organischem Material erzeugen natürliche
Treibhausgase auf die der Mensch keinen Einfluss hat. Die wachsen-
de Weltbevölkerung fordert allerdings in Form steigender Nachfrage
nach Getreide, Lebens- und Futtermittel für Schlachtvieh ihren
Tribut, das verändert großflächig Anbauflächen und stört damit das
kybernetische Gleichgewicht. Sogar das beim Verdauungsvorgang
entstehende Methan von Kühen trägt in hohem Maße zu dem sich
in den letzten Jahrzehnten vervielfachten Methanausstoß bei. Zu
den von Menschen produzierten Gasen zählen CO2, Lachgas, FCKW
und Methan und nur auf diese hätten wir folglich auch Einfluss.
Unter Wissenschaftlern strittig bleibt allerdings, ob dieser menschliche Anteil ausschlaggebend für die Klimaerwärmung ist.
Denn es gibt durchaus absolut konträre Ansichten dazu. Der 1992
mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnete Professor für Geologie Jan
Veizer mischt sich mit einer höchst umstrittenen These in die
Klimadiskussion ein. Veizer behauptet, die Rolle des Menschen beim
derzeitigen Klimawandel sei geringer als allgemein angenommen.
Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre, so der Forscher, spiele nur die
zweite Geige in unserem Klimasystem. Das wichtigste Klimagas sei
der Wasserdampf, der in viel größeren Mengen in der Atmosphäre
vorkommt. Wasserdampf wird durch kosmische Strahlen beeinflusst.
Wenn die kosmischen Strahlen in unsere Atmosphäre eindringen,
bilden sie Wolkenkeime, an die sich Wassertröpfchen anlagern, und
die schließlich zu Wolken anwachsen. Steigt die Anzahl dieser
Wolkenkeime, nehmen die Wolken in unserer Atmosphäre zu, mehr
Sonnenlicht wird zurück ins All reflektiert und die Temperatur auf
der Erde sinkt. Umgekehrt erwärmt sich die Erde, wenn weniger kosmische Strahlung auf die Erde trifft.
Verantwortlich für Klimaänderungen auf der Erde, so die These
Veizers, ist damit hauptsächlich die Sonne. Wenn sie besonders
aktiv ist, baut sie ein stärkeres Magnetfeld auf, das die kosmischen
Strahlen von unserem Sonnensystem weglenkt. Auf der Erde steigt
in diesen Aktivitätsphasen die Temperatur. „Der Einfluss des
Menschen auf das Klima ist nicht so groß wie angenommen“ folgert
Veizer.
Auch Frank Arnold vom Heidelberger Max-Planck-Institut für
Kernphysik räumt ein, dass „statistische Analysen eine Korrelation
zwischen Wolkenbildung und kosmischer Strahlung zu zeigen scheinen“. Die Ursache dafür sei jedoch unklar.
Fazit: Der Klimawandel und mögliche Folgen werden zur Zeit sehr
emotional diskutiert, wie so oft wird die Zukunft zeigen, welches
Szenario tatsächlich eintritt. Die Horror- und Weltuntergangsszenarien haben allerdings eher Hollywood-Unterhaltungscharakter
als die die klimatische Realität darzustellen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen sollte unabhängig davon im Interesse aller Menschen stehen.
Klimatipp
Die Heizung drosseln
Jeder, der Zimmertemperaturen über 20 Grad Celsius vermeidet,
Fenster und Türen abdichtet und regelmäßig lüftet, kann nicht
nur Geld sparen, sondern auch seine CO2-Emissionen um mehr
als zehn Prozent senken.
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Diese Angaben dienen Werbezwecken und stellen weder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch eine Anlageberatung dar. Maßgeblich für das Wertpapier ist ausschließlich der Nachtrag gem. § 10 VerkProspG
vom 19. März 2007 zum unvollständigen Verkaufsprospekt vom 20. Februar 2001 (in der Fassung des Nachtrages gem. § 11 VerkProspG vom 28. April 2006), die beide bei der Dresdner Bank AG, Dresdner
Kleinwort, Theodor-Heuss-Allee 44 – 46, 60486 Frankfurt, Fax: 069-71319841 kostenfrei erhältlich sind.
2. Klimafaktoren
2.1 Sonne im Zeitalter des Klimawandels
Deutschland ist in Sachen Solarenergie Vorreiter: In keinem anderen
Land wird die Energie aus der Sonne so stark gefördert, wie in
Deutschland. Nicht einmal in Italien, Kalifornien oder Australien, wo
weit mehr Sonne zur Verfügung steht, wird soviel Solarstrom erzeugt,
wie in Deutschland. Allein Japan erzeugt mehr Solarenergie. Grund
für die Beliebtheit des Sonnenstroms hierzulande sind hohe staatliche Subventionen: Pro Kilowattstunde Strom werden 54,21 cents
bezahlt – der Marktpreis für „herkömmlichen“ Strom liegt bei nur
rund 4 cents, für Strom aus Wind, Wasser oder Biomasse werden
zwischen 3,6 und 21,1 Cent bezahlt (Quelle: EEG-Erfahrungsbericht (Juli 2007)
Wer heute auf Photovoltaikanlagen, also Solarzellen zur Stromerzeugung setzt, bekommt auf 20 Jahre zuzüglich des Inbetriebnahmejahres die für das jeweilige Jahr festgesetzten Einspeisevergütungen
garantiert. Diese Einspeisevergütungen führten in den letzten Jahren
zu einem wahren Boom in der Solarbranche in Deutschland.
Schätzungen zufolge sind hierzulande schon rund 40,000 Menschen
in der Solarbranche beschäftigt. Doch es gibt auch Engpässe, mit
der die Branche zu kämpfen hat. Zum einen sind das qualifizierte
Arbeitskräfte und Ingenieure, die es in Deutschland immer weniger
gibt. Das Hauptproblem der Branche ist aber der Mangel am
Solarzellen-Rohstoff Silizium. Das Halbmetall, das aufgrund seiner
Halbleiterfähigkeit gefragt ist, kann zwar überall auf der Erde gefunden und gefördert werden. In jedem Sandkorn steckt Silizium. Für
Solarzellen ist jedoch so genanntes Reinstsilizium erforderlich, das
nur in speziellen Anlagen hergestellt werden kann. Hier gibt es
einen Engpass. Und überall dort, wo die Nachfrage das Angebot
übersteigt, klettern die Preise.
Nach Angaben des Vorstands des Solarzellenherstellers Solon,
Thomas Krupke, ist der Preis für Reinstsilizium in den letzten Jahren
von etwa 25 auf bis zu 200 Dollar pro Kilogramm gestiegen. Die
Copyright: H.-G. Oed
2.1 Sonne im Zeitalter des Klimawandels
Gewinne der oligopolistisch organisierten Reinstsiliziumhersteller
sind dabei Schwindel erregend: Nach Schätzungen der Landesbank
Baden-Württemberg bleiben bis zu 49% des Umsatzes als
Reingewinn hängen. Bei den nächsten Fertigungsstationen fallen die
Gewinnspannen dann immer weiter, doch selbst die letzte Station,
die Herstellung der Photovoltaik-Module, generiert im Schnitt noch
eine Gewinnspanne von 6-7%.
Vom Silizium zum Photovoltaik-Modul
Silizium
Der Rohstoff Silizium muss zunächst in Lichtöfenbögen eingeschmolzen und mit chemischen Zusätzen zu Reinstsilizium verarbeitet werden. Die Margen in diesem Bereich erreichen
Schätzungen zufolge zwischen 30-49%. Dieser Markt ist als
Oligopol organisiert, wenige Marktteilnehmer – darunter die USHersteller MEMC und Hemlock, die norwegische REC, Tokuyama
aus Japan und die in dieser Ausgabe besprochene Wacker
Chemie – teilen den Markt untereinander auf.
Wafer
Das als Granulat von den Siliziumherstellern an die Waferproduzenten gelieferte Reinstsilizium wird zunächst in viereckige
Stangen, den so genannten Ingots, eingeschmolzen. Aus diesen
Ingots werden dann extrem dünne – 180 Mikrometer Durchmesser umfassende Scheibchen abgesägt. In diesem
Fertigungsschritt arbeiten die Unternehmen mit Gewinnmargen
zuwischen 23 und 30%. Solarworld generiert in diesem Bereich
nur einen Viertel des Gesamtumsatzes, aber die Hälfte des
Gewinns.
Solarzellen
Die bei den Solarzellenherstellern angelieferten Wafer müssen
zunächst „dotiert“ werden. Damit ist das definierte Einbringen
von chemischen Elementen gemeint, mit denen man entweder
einen positiven Ladungsträgerüberschuß oder einen negativen
Ladungsträgerüberschuss in einem Halbleitermaterial erzielen
kann. Werden zwei unterschiedlich dotierte Halbleiterschichten
gebildet, entsteht an der Grenzschicht ein sogenannter p-n-Übergang. An diesem p-n-Übergang baut sich später in der Solarzelle
ein inneres elektrisches Feld auf, das zu einer Ladungstrennung
der bei Lichteinfall freigesetzten Ladungsträger führt. Einfach
ausgedrückt: Durch diesen Ladungsaufbau entsteht elektrischer
Strom, der dann über Metallkontakte abgegriffen wird. In diesem
Fertigungsschritt sind Margen von 20% durchaus üblich. Der
Solarzellenhersteller Q-Cells aus Sachsen-Anhalt schafft es sogar
auf 24%.
8
2. Klimafaktoren
Photovoltaik-Modul
Um für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche geeignete
Spannungen bzw. Leistungen bereitstellen zu können, werden
einzelne Solarzellen zu größeren Einheiten miteinander verschaltet. Nur wenige Unternehmen, darunter die Solarworld AG, dekken alle Wertschöpfungsstufen vom Silizium über die
Waferherstellung bis hin zur Modulfertigung ab. Meist handelt es
sich bei den Unternehmen um spezialisierte Anbieter von
Teilbereichen der Wertschöpfungskette (siehe Grafik).
Marktüberblick Solarbranche
2.1 Sonne im Zeitalter des Klimawandels
Wirkungsgraf monokristalliner Zellen zwischen 14 und 17%, der von
amorphen Zellen nur noch bei 5 bis 7%. Dafür sind sie aber auch
günstiger, und Dünnschichtanbieter wie Aleo Solar oder Schott verzeichnen hohes Absatzwachstum.
Und dieses Absatzwachstum stammte bislang vor allem von industriellen, kommunalen und privaten Nachfragern aus Deutschland.
Heute ist Deutschland der wichtigste Absatzmarkt für die Branche.
Das wird sich aber in wenigen Jahren ändern. Der kalifornische
Gouverneur Arnold Schwarzenegger stellte drei Milliarden Dollar
bereit, um die Kapazität installierter Solarenergie bis 2017 auf 3
Gigawatt zu steigern. Andere Bundesstaaten, darunter Nevada,
Colorado und New Jersey zogen nach. Doch auch innerhalb Europas,
und hier besonders in südlichen Ländern, schlummert großes
Wachstumspotenzial für die Branche. Italien und Spanien werden als
Zukunftsmärkte gehandelt. Sie haben fast das ganze Jahr hindurch
Sonnenschein und versprechen dadurch höhere Ertragsraten (siehe
Grafik unten).
Photovoltaik: Solares Energiepotenzial in Europa
Reinstsilizium ist knapp. Große Konzerne haben sich mit langfristigen Lieferverträgen abgesichert. Andere, kleinere Anbieter bekommen die Verknappung aber schon zu spüren, so Solon-Vorstand
Krupke. Kurzfristig könnte sich die Situation aber entspannen. Der
Siliziumhersteller Wacker Chemie kündigte Ende Juni an, seine
Kapazitäten schneller als bisher geplant ausweiten zu können.
Ausgehend von einer derzeitigen Nennkapazität von 6500 Tonnen
will das Unternehmen bis zum Jahr 2010 rund 21500 Jahrestonnen
herstellen können. Damit wurden die bislang bekannt gegebenen
Pläne um 7000 Jahrestonnen aufgestockt. Die Ankündigung löste
einen Kurssprung bei fast allen großen Solarunternehmen an der
Börse aus. Andere Unternehmen gehen aber bereits neue Wege. Sie
setzen auf polykristalline und amorphe Zelltypen. Gegenüber den
handelsüblichen monokristallinen Zellen unterscheiden sie sich vor
allem darin, dass für sie weniger oder gar kein Silizium mehr benötigt wird. Zur Herstellung von monokristallinen Siliziumzellen benötigt man hingegen hochreines Halbleitermaterial. Aus einer
Siliziumschmelze werden einkristalline Stäbe gezogen und anschließend in dünne Scheiben gesägt. Dieses Herstellungsverfahren
garantiert relativ hohe Wirkungsgrade. Kostengünstiger ist die
Herstellung von polykristallinen Zellen. Dabei wird flüssiges Silizium
in Blöcke gegossen, die anschließend in Scheiben gesägt werden.
Bei der Erstarrung des Materials bilden sich unterschiedlich große
Kristallstrukturen aus, an deren Grenzen Defekte auftreten. Diese
Kristalldefekte haben einen geringeren Wirkungsgrad der Solarzelle
zur Folge. Wird auf Glas oder anderes Substratmaterial eine
Siliziumschicht abgeschieden, spricht man von amorphen- oder
Dünnschichtzellen. Verschiedenen Studien zufolge liegt der
In Italien sollen bis Ende des Jahres 2015 Anlagen mit einer
Gesamtleistung von 2 Gigawatt ans Netz gehen, das entspricht der
Leistung von zwei Atomkraftwerken. Der Anteil am Energiemix wird
in den südlichen Staaten stärker durch Sonnenstrom gedeckt werden, als in den nordeuropäischen Staaten, wo die Windenergie
einen stärkeren Anteil ausmachen wird. Daher sind die südeuropäischen Staaten als Absatzmarkt für die Solarhersteller besonders
attraktiv. Die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation
(TREC), eine Initiative des Club of Rome, denkt in ihren Modellen
sogar noch einen Schritt weiter. Der im September 2003 gegründete Verband schlägt vor, im Mittleren Osten und Nordafrika Solar- und
Windkraftanlagen zu bauen. Damit ließen sich zwei Fliegen mit einer
Klappe schlagen: Die Stromversorgung in Nordafrika könnte gesichert werden, was nicht zuletzt auch der dortigen Wasserversorgung
durch die Inbetriebnahme von Meerwasserentsalzungsanlagen die-
9
2. Klimafaktoren
nen könnte. Der saubere Strom solle neben dem Eigenverbrauch der
nordafrikanischen Staaten darüber hinaus in großen Mengen nach
Europa transportiert werden. Dabei käme es nach Berechnungen
des Verbandes höchstens zu Übertragungsverlusten von maximal
10-15%. TREC hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Konzept nun
zusammen mit Vertretern aus Politik, Industrie und Finanzwelt
umzusetzen.
Das Wachstum in der Solarbranche dürfte also weiter gehen. Der
erste Schritt – der Absatz am heimischen Markt, ist für die
deutschen Solarzellenunternehmen abgeschlossen. Zwar ist hier
weiterhin hohes Wachstum zu finden – zwischen 2006 und 2010
soll das Absatzwachstum um durchschnittlich 19% pro Jahr wachsen
– der Markt gilt aber als gesättigt und weitere Steigerungen der
Wachstumsraten sind nicht zu erwarten. In Europa außerhalb
Deutschlands erwartet Solarworld zwischen 2006 und 2010 aber
durchschnittliche Wachstumsraten beim Absatz von 80%, in Italien
und Spanien sogar jenseits der 110%. Besonders viel versprechend
sei neben den USA außerdem Südkorea, wo enorm hohe staatliche
Subventionen einen hohen Anreiz zum Aufbau neuer Solaranlagen
und Solarkraftwerke böten. Solarworld schätzt das durchschnittliche
Wachstum des südkoreanischen Marktes auf 111% ein. Im weltweiten Schnitt wird die Nachfrage bis 2010 mit rund 48% enorm weiter
wachsen. Wir stellen Ihnen nachfolgend die Wacker Chemie, einen
Anbieter von Silizium, vor.
Für weitere Informationen zur Solarzertifikaten bitte hier klicken!
Wacker Chemie: Die Sonne im Depot einfangen
Waffeln schmecken nicht nur lecker, mit manchen kann man auch
PCs betreiben oder das Sonnenlicht einfangen. Gemeint sind natürlich nicht die Köstlichkeiten aus Teig und Zucker, sondern die sogenannten „Wafer“, was im englischen eben Waffel bedeutet. Dabei
handelt es sich um sind kreisrunde oder quadratische Scheiben auf
der elektronische Bauelemente oder photoelektronische Beschichtungen hergestellt werden.
Zulieferer der Solarindustrie
Besonders gefragt sind derzeit Wafer, die als Ausgangsbasis für
Solarzellen verwendet werden, um Sonnenenergie in Strom zu
verwandeln. Kein Wunder also, dass an der Börse derzeit nicht
nur die Solarzellenhersteller, sondern auch deren Zulieferer angesagt sind. Dazu zählt die Wacker Chemie (WKN: WCH888
ISIN:DE000WCH8881). Das Unternehmen ging im April 2006 an die
Börse und wird heute im MDax notiert.
Wachstumstreiber Polysilizium
Die Münchner sind ein sehr breit aufgestelltes Spezialchemie-Unternehmen mit Tradition, das Kunden in der Autoindustrie, in der
Baubranche und in vielen anderen Wirtschaftszweigen bedient.
Wacker stellt unter anderem etwa Bindemittel oder Bestandteile von
Druckfarben oder Klebemittel her.
Besonders stark wachsen die beiden „Waffelbereiche“ ( „Wafer
Divisions“) der Bayern, nämlich die Konzernsparte „Siltronic“, die
2.1 Sonne im Zeitalter des Klimawandels
Wafer auch für Kunden in der Halbleiterindustrie produziert, und „
„Polysilicon“, ein Zulieferer für die Halbleiter- und die Solarindustrie.
Beide Bereiche verarbeiten Silizium zu einer Vielzahl von Produkten.
Die Sparte Polysilizium entzündet derzeit die Fantasie am
Aktienmarkt und prägt daher die Entwicklung der Wacker ChemieAktie. Die dort aus Silizium erzeugten Stäbe (Wafer) werden von den
Kunden zu Solarzellen weiterverarbeitet. Wegen der starken
Nachfrage der Solarindustrie baut Wacker dort die Kapazitäten stark
aus.
Wie die gesamte Solarbranche profitiert auch Wacker an der Börse
derzeit von der Fantasie, die von den anziehenden Energiepreisen
erzeugt wird. Außerdem regt auch die Diskussion über die
Klimawirkungen der Treibhausgase die Spekulation im Bereich der
alternativen Energie an. Kein Wunder also, dass sich der Kurs des
MDax-Werts binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt hat.
Das Unternehmen stellt für das laufende Jahr ein Umsatzplus von
10% in Aussicht. Die West LB erwartet, dass der Gewinn je Aktie in
diesem Jahr auf 7,20 Euro klettert (2006: 6,46 Euro). Für 2008 geht
die Bank von 8 Euro aus und für 2009 von 8,40 Euro. Die
HypoVereinsbank rechnet für dieses Jahr mit 7,57 Euro Gewinn je
Aktie und mit 7,85 Euro für 2008.
Optimistische Analysten
Die Analysten, die das eigentlich recht unübersichtliche Gestrüpp
der Geschäftsbereiche systematisch beobachten, loben die wachstumsstarken und profitablen Spezialitäten, die auf Nischenmärkte
konzentriert sind, richten ihr Urteil aber vorwiegend an dem boomenden Solarzellengeschäft aus. Besonders optimistisch gibt sich
derzeit die UBS, die der Sparte Polysilizium große Chancen einräumt. Die Schweizer erwarten zwar, dass sich das weltweite
Angebot an dem begehrten Stoff bis zum Jahr 2003 verdreifacht,
rechnen gleichzeitig aber mit einer stark wachsenden Nachfrage seitens der Solarindustrie.
Langfristige Kundenbindung
Wacker könne seine Kunden in langfristigen Verträgen binden und
daher die Expansion durch Vorauszahlungen der Kunden finanzieren, beobachtet Merrill Lynch.
Die Kursziele, die die Analysten auf der Basis ihrer Bewertungsmodelle berechnet haben, fallen unterschiedlich aus. Analyst
Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe ermittelt ein Kursziel
von 160 Euro und leitet daraus die Empfehlung „Halten“ ab.
Christian Weiz von der HypoVereinsbank kommt auf ein Kursziel von
170 Euro. Sein Anlageurteil lautet folgerichtig ebenfalls „Halten“.
Etwas großzügiger haben anscheinend einige ausländische Banken
gerechnet. Die Analysten von Merrill Lynch taxieren ein Kursziel von
195 Euro. Die Analysten der Schweizer Großbank UBS kommen
sogar auf ein Kursziel von 200 Euro und empfehlen daher ebenfalls
„Kaufen“.
Zyklisches Geschäft
In der Aktie steckt allerdings inzwischen schon eine Menge Fantasie.
Damit wurde das Papier spekulativ. Außerdem spielt die Politik eine
große Rolle. Noch immer ist die Solarindustrie, also ein wichtiger
Kundenkreis von Wacker, aus eigener Kraft nicht wettbewerbsfähig.
10
2. Klimafaktoren
Die Solarzellenhersteller hängen also stark von den Subventionen
ab. Die kürzliche Entscheidung der Bundesregierung, die Zuschüsse
für die Solarindustrie zu kürzen, hat bei den Anlegern bereits
Irritationen ausgelöst.
Risiken können auch durch den technologischen Fortschritt entstehen, nämlich dann, wenn Erfindungen Alternativen zu den bestehenden Technologien schaffen und damit die Absatzmärkte gefährden.
Das Geschäft sei außerdem sehr zyklisch, die Ertragsqualität könne
also ausgeprägt hoch oder gering sein, warnt Analyst Christoph
Schlienkamp vom Bankhaus Lampe.
Chartanalyse zum Thema Sonne
WACKER CHEMIE - Zunächst Konsolidierung und dann ...
Wacker Chemie - WKN: WCH888 - ISIN: DE000WCH8881
Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 177,50 Euro
Kursverlauf vom 25.01.2007 bis 19.07.2007
(log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Rückblick: Die Aktie der WACKER CHEMIE AG befindet sich in
einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Am 03.07.2007 erreichte
die Aktie ein Hoch bei 183,18 Euro. Am 16.07.2007 notierte die
Aktie kurz über diesem Hoch, ein klarer Ausbruch gelang ihr aber
nicht. Vielmehr gibt die Aktie in den letzten Tagen leicht ab.
Damit ist die Aktie nun zunächst einmal am Hoch bei 183,18 Euro
gescheitert.
Charttechnischer Ausblick: Durch das Scheitern am Hoch bei
183,18 Euro deutet sich nun eine etwas größere Konsolidierung
innerhalb des langfristigen Aufwärtstrends an. Nach deren
Abschluss, welcher mit einem Tagesschlusskurs über 183,18 Euro
erfolgt, sollte eine starke Trendbewegung folgen. Kurzfristig
muss allerdings zunächst mit einem Rückfall auf 163,08 Euro
gerechnet werden, insbesondere nach einem Tagesschlusskurs
unter 171,13 Euro. In beiden Fällen liegt aber das langfristige Ziel
bei ca. 210,00 Euro.
WACKER CHEMIE – Zunächst Konsolidierung und dann ...
2.1 Sonne im Zeitalter des Klimawandels
Interview mit Nicolai Tietze,
x-markets
Herr Tietze, das Ökothema mit Klimaschutz ist
schon seit Längerem in aller Munde. Allerdings
streiten sich die Forscher, ob der Mensch für
den Klimawandel verantwortlich ist und ob es
überhaupt einen Klimawandel gibt. Wie sehen Sie die Situation?
Natürlich gibt es hier verschiedene Meinungslager, auch auf höchst
naturwissenschaftlicher Ebene. Ich kann und möchte mich in diese
Diskussion nicht einbringen. Ich betrachte das Thema eher aus der
Sicht eines Investmentbankers. Und die ist eindeutig: Immer mehr
Regierungen investieren in den Bereich der erneuerbaren Energien.
Deutschland ist auf diesem Gebiet Weltmeister, doch auch in Ländern
wie in China und den USA, die als notorische Klimasünder ohne
Gewissen gelten, gibt es entsprechende Initiativen. Aus Anlegersicht
macht es daher durchaus Sinn, auf dieser grünen Welle mitzusurfen.
Die von Ihnen angeführten Subventionen belegen jedoch auch, dass
erneuerbare Energien aus eigener Kraft noch nicht konkurrenzfähig
sind. Am deutlichsten wird das bei der Solarenergie.
Das ist nur teilweise richtig. Natürlich ist besonders Strom aus
Sonnenenergie derzeit noch deutlich teurer als herkömmlicher
Strom. Per Windräder erzeugter Strom steht aber beispielsweise
bereits knapp vor der Konkurrenzgrenze. Zudem gibt es zwei
Entwicklungen, die die Schere mit der Zeit schließen könnten: Auf
der einen Seite der langfristig zu erwartende Preisanstieg bei Erdöl
und Co. Auf der anderen Seite die erhoffte Effizienzsteigerung bei
der Nutzung erneuerbarer Energiequellen.
Bleiben wir in der Zahlenwelt: Aus Sicht der Wirtschaftlichkeit würde
es sicher am meisten Sinn machen, auf die Kernkraft zu setzen.
Doch auch hier benötigen Sie unbedingt einen Rohstoff, nämlich
Uran. Und weil auch der nicht unendlich zur Verfügung steht, ist der
Preis für das spaltbare Material in den vergangenen Jahren explodiert. Selbstverständlich bietet sich auch hier ein Investment an,
allerdings haben viele Anleger bei Nuklearinvestments verständlicherweise moralische Bedenken. Nicht nur, dass Pannen wie
Tschernobyl verheerende Auswirkungen haben können, auch die
Frage der Endlagerung ist noch nicht beantwortet.
Die Deutsche Bank hat ein Index Zertifikat auf den von der Deutschen
Börse berechneten ÖkoDAX lanciert. Warum sollte ein Investor dieses kaufen?
Wie ich schon sagte: Der Trend in Richtung erneuerbarer Energien
ist besonders in Deutschland stark zu spüren. Der ÖkoDAX setzt
automatisch auf die zehn größten deutschen Werte aus diesem
Sektor. Die jährliche Indexüberprüfung sowie die vierteljährliche
Gleichgewichtung fangen mögliche Kursausreißer ein und bilden die
Branche auch langfristig bestmöglich ab. Daher kann es mir als
Anleger eigentlich egal sein, ob letztendlich Solarstrom, Wasserkraft, Geothermie oder sonst eine andere erneuerbare Energiequelle
das Rennen macht. Der ÖkoDAX reagiert auf solche Entwicklungen
dank seiner regelmäßigen Anpassungen.
11
Auf Erneuerbare
Energien setzen!
Investieren mit
Zertifikaten
Anlageziel: Erneuerbare
Energien
Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich der
Ölpreis nahezu verdreifacht. Von ursprünglich
20 US-Dollar stieg der Preis für ein Barrel Öl
auf über 60 US-Dollar. Verantwortlich für diese
Entwicklung ist vor allem die gestiegene Nachfrage aus China und Indien. Gleichzeitig rücken
die Themen Energiesicherheit und Reduktion der
CO2-Emissionen mehr und mehr in den Vordergrund. Dieses Szenario stellt ein hervorragendes
Umfeld für die Anbieter erneuerbarer Energieformen dar. Mit den Zertifikaten der ABN AMRO
können Anleger diversifiziert in die verschiedenen
Bereiche „Erneuerbarer Energien“ investieren.
WKN
Zertifikat
Managementgebühr
Zertifikate auf Ressourcen der Zukunft
ABN 5GH
Alternative Energy Open End Zertifikat
1,00 % p. a.
ABN 1DK
Wasser Open End Zertifikat
1,00 % p. a.
ABN 43J
Solar Energy Open End Zertifikat
0,80 % p. a.
AA0 EK8
Bio-Ethanol Index Open End Zertifikat
1,00 % p. a.
ABN 2Z5
Ökoinvest Open End Zertifikat
1,50 % p. a.
(Stand: 18. Juli 2007)
Den allein verbindlichen englischsprachigen Verkaufsprospekt erhalten Sie
bei ABN AMRO Bank N.V., Abteilung PIP, Niederlassung Deutschland,
Theodor-Heuss-Allee 80, 60486 Frankfurt.
Info im Internet:
www.abnamrozertifikate.de
Info-Telefon:
0 69 26 900 900
2. Klimafaktoren
2.3 Wasser im Zeitalter des Klimawandels
der keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie angemessenen
sanitären Anlagen hat, zu halbieren.
Die wichtigsten Wasserverbraucher
Wassertropfen
Copyright: H.-G. Oed
2.3 Wasser im Zeitalter des Klimawandels
Seit Jahrtausenden wird Wasser als wichtigste Voraussetzung für
Leben jeglicher Art betrachtet. Kein Wunder, schließlich besteht der
Mensch zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser und ist die Erdoberfläche
zu mehr als 70 Prozent von Wasser bedeckt. Schon den frühesten
Philosophen, die Wasser zu den vier Urelementen zählten, war die
große Bedeutung dieser unscheinbaren Flüssigkeit bewusst. Thales
von Milet (6. Jhd. v. Chr.) sah im Wasser sogar den Urstoff allen
Seins.
Im Zeitalter des fortschreitenden Klimawandels rückte das Wasser in
den vergangenen Jahren unter zwei Aspekten verstärkt in den Fokus
von Investoren. Zum einen als saubere und erneuerbare
Energiequelle und zum anderen aber vor allem als immer knapper
werdende Lebensgrundlage. So nutzen Wasserwerke an Flüssen und
Stauseen das Wasser zur umweltfreundlichen Energiegewinnung. Mit
neuen Techniken sollen in Zukunft Meereswellen, -gezeiten und –
strömungen zur verstärkten Energiegewinnung und damit zum
Einsparen klimaschädlicher fossiler Energieträger beitragen.
Weil auf Grund des Klimawandels die wichtigsten Süßwasservorräte
wie Polkappen und Gletscher in starkem Maße schmelzen und außerdem viele Flüsse und Seen austrocknen, erwarten die meisten Experten eine deutliche Verschlechterung der weltweiten Trinkwasserversorgung, vor allem auf der südlichen Welthalbkugel. Dem rückläufigen Angebot an sauberem Trinkwasser steht gleichzeitig eine wachsende Nachfrage gegenüber. Diese basiert vor allem auf dem starken
Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern.
Die UNO macht seit Jahren auf dieses Problem aufmerksam und hat
aus diesem Grund bereits im Dezember 2003 die Jahre von 2005 bis
2015 zur UN-Wasserdekade „Wasser für Leben“ ausgerufen. Ziel der
Aktion ist es, während dieses Zeitraums den Anteil der Bevölkerung,
Landwirtschaft:
Als weltweit größter
Wasserverbraucher
gilt mit cirka 70 Prozent und großem
Abstand der Sektor
Landwirtschaft. In
manchen EntwickBodenbewässerung
lungsländern beläuft
Copyright: H.-G. Oed
sich die Quote des
landwirtschaftlichen Wasserverbrauchs sogar auf bis zu 95 Prozent.
Zahlreichen Prognosen zu Folge soll die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen – bedingt durch die wachsende
Weltbevölkerung – stark ansteigen. Die Erwartung eines verstärkten
Fleischverzehrs in bevölkerungsreichen Schwellenländern führt zum
Beispiel zu einem erhöhten Bedarf an pflanzlichem Tierfutter und
auch die wachsende Nachfrage im Bereich von Biotreibstoffen
(Biodiesel oder Ethanol) wird zu einem verstärkten Anbau dieser so
genannten nachwachsenden Rohstoffen führen. Auf Grund des
Klimawandels müssen immer mehr Regionen ihre landwirtschaftlichen Anbauflächen künstlich bewässern. Der sinnvolle Einsatz des
kostbaren Nass und das Vermeiden von Verschwendung wird immer
wichtiger und dürfte dazu führen, dass die Wasserproduktivität in
der Agrarindustrie bei den Kalkulationen einen immer stärkeren
Einfluss gewinnen wird. Doch der landwirtschaftliche Sektor gilt
nicht nur als exzessiver Nutzer von Wasser, sondern durch seinen
massiven Einsatz von Dünger zugleich als großer Verschmutzer von
Wasserressourcen und gräbt sich selbiges somit selbst in hohem
Maße ab.
Industrie:
Mit geschätzten 20
Prozent am weltweiten Wasserverbrauch
gilt die Industrie als
zweitgrößter Wasserverbraucher. Zu den
besonders wasserinKraftwerk
tensiven Branchen
Copyright: H.-G. Oed
gehören zum Beispiel die Stahl-, Papier- und Zementindustrie. Einen hohen Wasserbedarf haben aber auch Kraftwerke, insbesondere im Bereich der
Atomenergie, wo das Nass zur Abkühlung der Reaktoren benötigt
wird. Der weltweit zu beobachtende Bauboom bei Atomkraftwerken
dürfte den Bedarf dieses Sektors weiter ankurbeln, wobei der fort-
13
2. Klimafaktoren
schreitende Klimawandel deren Betrieb immer häufiger stören dürfte. So mussten in der Vergangenheit auf Grund hitzebedingt niedriger Flusspegel und zu hoher Flusstemperaturen die Kapazitäten bei
der Energieproduktion zurückgefahren werden. Angesichts des in
den nächsten Jahren zu erwartenden globalen Wirtschaftswachstums
ist auch hier mit einem Anstieg der Nachfrage zu rechnen. Leider
trägt auch die Industrie zur erheblichen Verschmutzung von Wasser
bei und forciert dadurch die Welt-Wasserkrise, in weniger entwickelten auf Grund fehlender Technologie und Gesetze erheblich stärker
als in entwickelten Wirtschaftsnationen.
Private Haushalte:
Schätzungsweise
zehn Prozent des
globalen Wasserverbrauchs fließen in
private Haushalte.
Nach einer Studie
der
Weltgesundheitsorganisation
Tropfender Wasserhahn
WHO aus dem Jahr
Copyright: BMU/Brigitte Hiss
2005 leiden mit 1,1
Mrd. Menschen rund 18 Prozent der Weltbevölkerung unter einer
unzureichenden Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Etwa 2,6
Mrd. Menschen bzw. 42 Prozent haben keinen Zugriff auf angemessene sanitäre Anlagen. Beim Pro-Kopf-Verbrauch gibt es erwartungsgemäß starke regionale Unterschiede. So konsumierten z.B. deutsche Einwohner nach Angaben des Statistischen Bundesamts im
Jahr 2004 durchschnittlich 126 Liter pro Tag, US-Bürger kamen auf
einen Pro-Kopf-Verbrauch von 380 Liter pro Tag und in einigen
Entwicklungsländern mussten die Einwohner pro Tag mit lediglich
20 bis 30 Liter Wasser auskommen. Obwohl, in Deutschland der
durchschnittliche Wasserverbrauch in den vergangenen Jahren
zurückging, wird aus globaler Sicht auf Grund des erwarteten
Wachstums der Weltbevölkerung und einem erwarteten Anstieg des
Bedarfs in Schwellenländern in den nächsten Jahren aller
Voraussicht nach erheblich mehr Wasser benötigt als heute.
2.3 Wasser im Zeitalter des Klimawandels
Chartanalyse zum Thema Wasser
VEOLIA – Handlungsbedarf, wenn ....
Veolia Environment - WKN: 501451 - ISIN: FR0000124141
Börse: Euronext / Kursstand: 57,29 Euro
Kursverlauf vom 22.04.2005 bis 17.07.2007
(log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Woche)
Rückblick: Seit März 2003 befindet sich die VEOLIA Aktie in einer
langfristigen Aufwärtsbewegung. Im Rahmen dieser Bewegung
zog der Titel von 14,42 Euro auf 58,40 Euro im Dezember 2006
an. Nach einer Konsolidierung in einer bullischen Flagge, brach
die Aktie Ende April 2006 über dieses Hoch aus. Danach zog der
Wert zwar zunächst auf 63,09 Euro an. Anfang Juni scheiterte die
Aktie an diesem Hoch. Von dort aus fiel das Papier bis fast auf
eine innere Trendlinie bei aktuell 55,21 Euro zurück. Knapp oberhalb dieser Trendlinie läuft die Aktie aktuell seitwärts.
Charttechnischer Ausblick: Bricht die VEOLIA Aktie per Wochenschlusskurs über 58,40 Euro aus, steht ein Angriff auf das
Aprilhoch bei 63,09 Euro an. Später wären sogar Gewinne bis ca.
80,00 Euro möglich. Fällt die Aktie aber unter die innere
Trendlinie bei aktuell 55,21 Euro zurück, wären Abgaben bis ca.
50,60 Euro zu erwarten.
VEOLIA – Handlungsbedarf, wenn ....
Investitionen in Wasser – kein Schlag ins Wasser
Weil im Gegensatz zu anderen Rohstoffen Wasser an den Börsen
dieser Welt noch nicht handelbar ist, müssen Anleger indirekt investieren, um von einer erwarteten Verknappung des häufig als „blaues Gold“ bezeichneten Grundstoffs zu profitieren. Gesellschaften,
die mit dem feuchten Nass mitunter hohe Gewinne erzielen, kommen zum Beispiel aus den nachfolgenden Sektoren:
•
•
•
•
•
Wasserversorgung
Wasserinfrastruktur
Wassereffizienz
Ernährung/Getränke
Wasserreinigung
Für weitere Informationen zu Wasserversorgung und
Wasserzertifikaten bitte hier klicken!
Klimatipp
Die Waschmaschinenfüllung ausnutzen
Das Waschprogramm 1/2 meint übrigens nicht die halbe Wassermenge, sondern die halbe Wäschemenge und spart deshalb auch
keinen Strom! Zweimal das Sparprogramm 1/2 zu verwenden,
verbraucht mehr Strom und Wasser als einmal das Standardprogramm.
14
2. Klimafaktoren
2.4 Windenergie im Zeitalter des Klimawandels
Geschichte und Nutzung
Die Nutzung der Windkraft durch den Menschen blickt auf eine
lange Geschichte zurück. Schon im alten Ägypten nutzten
Segelschiffe die Kraft der Winde zur Fortbewegung. Später folgten
dann Windmühlen und Segelflugzeuge. Seit In-Kraft-Treten des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) am 1. April 2000 und seiner
Novellierung im Juli 2004 sprießen in Deutschland Windenergieanlagen wie Pilze aus dem Boden und neuerdings auch aus dem
Wasser. Grund: Die ertragreichen und damit rentablen Standorte an
Land gehen mittlerweile zur Neige.
Das EEG verpflichtet die Energieversorger Strom aus erneuerbaren
Energiequellen zu festen Preisen abzunehmen. Weil die Herstellungskosten von Strom aus erneuerbaren Energiequellen noch
über denen konventioneller Energieträger liegen, ermöglicht das
EEG für die Produzenten von umweltfreundlichem Strom vor allem
ein hohes Maß an
Planungssicherheit.
Neue Technologien
und
die
durch
Massenproduktion
möglichen Kostenvorteile dürften in
den nächsten Jahren
dazu führen, dass
Windmühle, Berkmeer/Netherland
„grüner Strom“ wettCopyright: Istockphoto
bewerbsfähig wird.
Vorteile von Windenergie
Wind entsteht grundsätzlich durch unterschiedliche Temperaturen
auf der Erde und dadurch bedingte Druckunterschiede. So ist es in
der Regel in Äquatornähe wärmer als an den Polkappen, auf
Kontinenten wärmer als auf Ozeanen, in tiefer gelegenen Regionen
wärmer als in Bergregionen und tagsüber wärmer als nachts. In
Abhängigkeit vom Wärmeunterschied und der Feuchtigkeitsdifferenz
entstehen unterschiedliche Luftdruckzonen, dank der täglichen
Wetterberichterstattung besser bekannt als Hochs und Tiefs. Ein
Druckunterschied ist unstabil und strebt, sich auszugleichen. Zum
Ausgleich werden die Luftmassen vom hohen Druck zum niedrigen
Druck transportiert: und so entsteht Wind.
1 kWh Windstrom erspart der Umwelt 0,8 kg Co2-Emissionen. Damit
liegt ein Vorteil auf der Hand: der Klimaschutz. Doch mit Windenergie lässt sich neben der umweltfreundlichen Energiegewinnung
auch die Abhängigkeit von Rohölimporten aus unsicheren Regionen
2.4 Windenergie im Zeitalter des Klimawandels
reduzieren. Wenngleich der Windertrag und damit die Rentabilität
naturbedingt wetter- und standortabhängig ist, kann Windenergie
vor allem zum Decken der Grundlast herangezogen werden – am Tag
und auch in der Nacht.
Windenergie im Aufwind
Die Renaissance dieser
an und für sich alten
erneuerbaren Energiequelle hat dazu geführt, dass Deutschland
nicht nur mit Blick auf
die installierte Nennleistung, sondern auch
Windanlage
bei der Produktion von
Copyright: H.-G. Oed
Windparks eine weltweite Führungsrolle innehat. Die Windenergie (rd. 30,5 Mrd. kWh)
leistete im Jahr 2006 mit einem Anstieg um 12,1 Prozent den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, gefolgt
von Wasserkraft (rd. 21,6 Mrd. kWh) und Biomasse (rd. 13,10 Mrd.
kWh). Im Jahr 2006 lieferte Windenergie 5,3 Prozent des gesamten
Strombedarfs in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mit
einer neu installierten Leistung von 2.233 MW der Ausbau von
Windenergieanlagen um mehr als 20 Prozent gesteigert. Insgesamt
waren Ende 2006 18.685 Windenergieanlagen mit einer Leistung
von 20.622 MW in Betrieb. Damit bleibt Deutschland mit großem
Abstand vor den USA und Spanien weltweit führend.
Die positive Entwicklung der Windenergiebranche lässt sich vor
allem auf lange Sicht gut erkennen. Seit dem In-Kraft-Treten des EEG
im Jahr 2000 wuchs die Stromproduktion aus Wind um 26 Prozent
pro Jahr. Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 2,9 Mrd. Euro in neue
Windenergieanlagen investiert und Umsätze von 2,7 Mrd. Euro
durch den Betrieb entsprechender Energieanlagen erzielt.
Gegenüber dem Jahr 2004 stieg die Anzahl der Beschäftigten in der
Windenergiebranche von 64.000 auf 73.800. Der Boom im Bereich
neuer Windenergieanlagen hat dazu geführt, dass der Anteil der
Stromerzeugung aus sämtlichen erneuerbaren Energien bereits im
Jahr 2007 die ursprünglich für das Jahr 2010 anvisierte Zielmarke
von 12,5 Prozent übertreffen könnte. Ende 2006 lag sie bereits bei
11,8 Prozent.
Nach derzeitigen Plänen der Bundesregierung soll der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Stromerzeugung im Jahr 2020
sogar einen Anteil von 20 Prozent ausmachen. Dass dies möglich
ist, zeigt das Beispiel Dänemark. Dort lag der Anteil erneuerbarer
Energien an der Stromproduktion in 2004 bei fast 30 Prozent. Der
Anteil der Windenergie betrug 18,5 Prozent.
15
2. Klimafaktoren
2.4 Windenergie im Zeitalter des Klimawandels
Interview mit Funda Tarhan,
ABN AMRO
“Sonne, Wind und mehr”
Investieren in die Windbranche
„Reine“ Investments in die Windbranche lassen sich über ein IndexZertifikat auf den ABN AMRO Wind Total Return Index (WKN:
AA0WND) oder Zertifikate bzw. Aktienanleihen auf Gesellschaften
realisieren, deren Hauptgeschäftsfeld im Verkaufen bzw. dem
Betreiben von Windparks bzw. -Technologie besteht. Anfang Juli
2007 gab es in diesem Zusammenhang lediglich einige Derivate auf
die Aktien von Nordex und Vestas Wind Systems. Als weitere
Alternative bieten sich Index- bzw. Basket-Zertifikate an, die u.a.
auch Gesellschaften aus dem Sektor Windenergie enthalten.
Für weitere Informationen zur Windernergie und
Windzertifikaten bitte hier klicken!
Chartanalyse zum Thema Wind
NORDEX - Mittelfristig klar bullisch
Nordex - WKN: A0D655 - ISIN: DE000A0D6554
Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 33,86 Euro
Kursverlauf vom 02.11.2006 bis 13.07.2007
(log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Rückblick: Die NORDEX Aktie markierte am 18.04.2007 ein Hoch
bei 31,22 Euro und konsolidierte anschließend in einer bullischen Flagge. Eine solche Bewegung dient zu einem Kräfte
Sammeln für eine erneute Rallye. Sehr oft ist diese Art der
Konsolidierung in der Mitte der übergeordneten Trendbewegung
anzutreffen. Am 29.06.2007 brach die Aktie per Tageschlusskurs
aus der Flagge nach oben aus. Danach kam es sofort zu einer
Rallye bis 35,05 Euro. Danach gab es einen Rücksetzer auf das
Vorgängerhoch bei 31,22 Euro, worauf bereits wieder Käufe einsetzten. Zwei Tage später erreichte die Aktie bereits wieder das
Hoch bei 35,05 Euro.
Charttechnischer Ausblick: Das übergeordnete Bild der NORDEX
Aktie ist klar bullisch. Eine Rallye bis 40,55 Euro ist mittelfristig
zu erwarten. Kurzfristig kann es allerdings noch zu einer Seitwärtsbewegung zwischen 35,05 und 31,22 Euro kommen.
NORDEX - Mittelfristig klar bullisch
Frau Tarhan, Alternative Energien erleben derzeit einen enormen Aufschwung. Wie lange
denken Sie, wird dieser Boom anhalten?
Um das zu beantworten, müssen die Hintergründe beleuchtet werden. Für die Erfolgsstory der Alternativen Energien ist nämlich nicht
allein die Diskussion um den Klimawandel verantwortlich – obwohl
die natürlich zu einem großen Teil dazu beiträgt. Ausschlaggebend
sind auch die steigenden Rohölpreise. In den vergangenen fünf
Jahren hat sich Öl um bis zu 200 Prozent verteuert. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zum einen die Diskussion um die Verknappung
der fossilen Brennstoffe und zum anderen die anhaltenden politischen Spannungen im Mittleren und Nahen Osten. Das Ganze wird
verschärft durch die Industrialisierung in vielen Schwellenländern, in
denen der Bedarf an Energie exponentiell wächst. Und auf ein knappes Angebot trifft. All diese Faktoren werden auch langfristig die
Rohölpreise auf hohem Niveau halten, sodass der Bedarf an
Alternativen Energien weiterhin zunehmen wird.
Mit welchen Energieformen haben Anleger die besten Renditechancen?
Die deutschen Vorzeigebranchen sind Wind- und Solarenergie. Beide
werden langfristig als die zukünftigen Hauptquellen für Elektrizität
und Heizkraft gesehen. Aber auch Biomasse und damit verbunden
Bioethanol sind der Energielieferant Nr. 1 der Zukunft. In Deutschland werden dem Benzin seit dem 1. Januar 2007 per Gesetz 1,2
Prozent des Biosprits beigemischt. Bis 2010 sollen es mindestens
5,75 Prozent sein. In Brasilien – dem Vorreiter in Sachen Bioethanol
– werden dem Benzin bereits 25 Prozent beigemischt und einige
PKWs können sogar ausschließlich mit Bioethanol betrieben werden. Dies bietet auch für Anleger attraktive Investmentmöglichkeiten.
Worauf sollten Anleger bei einem Investment in Alternative Energien
achten?
Für Einsteiger in diesem Themenbereich bieten sich Zertifikate an,
die sich nicht nur auf einen Bereich, sondern auf mehrere Alternative
Energiequellen beziehen. Hierzu gibt es Indizes, die alle Alternativen
Energien abbilden oder solche, die sich auf einen Bereich, zum
Beispiel Solarenergie, fokussieren. Dass solch ein Investment auch
sehr ertragreich sein kann, zeigt die Performance unseres Alternative
Energy Index Zertifikates (ABN5GH) – stattliche 57 Prozent bescherte das Zertifikat den Anlegern seit Auflegung.
Klimatipp
Haushaltsgeräte nach dem Energieverbrauch einkaufen
Kühl- und Gefriergeräte sind die Stromfresser im Haushalt. Wer
beim Neukauf ein Gerät der Klasse A++ wählt, kann viel CO2 und
Geld sparen.
16
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2. Klimafaktoren
2.5 Bioenergie, eine umweltfreundliche und nachwachsende Energiequelle
2.5 Bioenergie, eine umweltfreundliche und nachwachsende
Energiequelle
Erdöl, der weltweit wichtigste Energieträger hat zwei wesentliche
Nachteile. Seine Ressourcen sind endlich und beim Verbrennen entsteht das klimaschädliche Treibhausgas CO2. Will der Mensch seinen derzeitigen Lebensstandard auf lange Sicht sichern oder gar
verbessern und den Schutz des Klimas vorantreiben, ist er gezwungen, in immer stärkerem Maße Erdöl durch alternative Energieträger
zu ersetzen. Die Natur bietet diesbezüglich zahlreiche Alternativen,
die sich dem Sektor Bioenergie zuordnen lassen.
Bioenergie stellt die energetische Nutzung von Biomasse dar. Feste,
flüssige und gasförmige Biomasse kann zur Erzeugung von Wärme
und Strom sowie als Treibstoff genutzt werden. Als geeignete nachwachsende Rohstoffe gelten Zuckerrohr bzw. -rüben, Raps, Holz,
Stroh, Hanf, Mais, Getreide, Palmöl, Algen u.v.m.
• Ethanol: Mit großem Abstand der weltweit bedeutendste Biotreibstoff. Er wird durch die alkoholische Gärung und anschließende Destillation von zucker- und stärkehaltigen Pflanzen gewonnen.
• Biodiesel: Bedeutendster Biotreibstoff Europas, der durch eine
chemische Reaktion (Umesterung) ölhaltiger Biomasse inkl. weiterer Verarbeitungsprozesse gewonnen wird.
• Biogas: Möglichkeit, durch bakterielle Faulprozesse aus Gülle,
Bioabfällen und nachwachsenden Rohstoffen Methan zu gewinnen, um daraus Wärme und Strom zu generieren.
Der World Bioenergy Total Return Index (BIOX) wird von der SAM
Group zusammengestellt und von Dow Jones Indexes berechnet und
veröffentlicht. Er enthält zehn Unternehmen des Bioenergie-Sektors
aus der ganzen Welt. Die Société Générale bietet ein entsprechendes Index-Zertifikat (ISIN: DE000SG9BEX4) mit unbegrenzter
Laufzeit an, mit dem Anleger an einer erwarteten Aufwärtsbewegung
des Index nahezu 1:1 partizipieren können. Die jährliche Managementgebühr des Zertifikats beträgt 0,85 Prozent und einige der
Indexmitglieder unterliegen einem Währungsrisiko.
Keine Schnapsidee
Blühende Rapsfelder in Mecklenburg-Vorpommern
Copyright: BMU/Brigitte Hiss
Bioethanol liegt im
Trend. Statt neue Erdölraffinerien entstehen zu lassen, setzen
die USA bei Neuinvestitionen auf alternative Kraftstoffe.
Die letzte Ölraffinerie
wurde in den USA in
den 70er Jahren ge-
baut. Der Bioethanol-Boom begann im letzten Jahr durch ein neues
US-Energiegesetz, das die Verbreitung von E10 (10% Ethanolbeimischung zum Benzin) vorsah. Darüber hinaus soll auch E15 (15%
Ethanol) in einigen US-Bundesstaaten eingeführt werden. Für die
Nutzung von E15 müssen die Motoren umgerüstet werden und es gibt
bereits erste Fahrzeuge von General Motors und Ford, die entsprechende Fahrzeuge in den USA anbieten. Sollte sich E15 durchsetzen,
und es spricht vieles dafür, so wären die Autohersteller, die bereits
jetzt in diesem Bereich forschen, nach langen Jahren mit schwachen
Geschäften die großen Gewinner. In Brasilien ist jedes zweite
Fahrzeug ein so genanntes Flex-Fuel-Vehicle (FFV), also für den
Betrieb mit Ethanol über einer Beimischung von 10% vorbereitet. In
Brasilien tanken Autofahrer standardmäßig E20, also 20% Ethanol
und 80% Benzin. Bis Anfang Januar war noch E25 gängig. Durch eine
drohende Verknappung bei Zucker senkte die brasilianische
Regierung die Beimischung allerdings zuletzt wieder auf E20, was zur
Folge hatte, dass die brasilianische Ölgesellschaft Petrobras fast ihren
gesamten Benzinexport einstellen musste, um die inländische
Benzinnachfrage durch diese Gesetzesänderung bedienen zu können.
In Europa ist der Standard E5 (5% Ethanolbeimischung zum Benzin)
gängig. Doch auch hier soll in den nächsten Jahren E10 stärker verbreitet werden. Ebenso in Kanada, wo E10 gefördert werden soll.
Energiekrise macht erfinderisch
Für jedes Land ist der
Rohstoff, der zur Herstellung des Alkohols
Ethanol
verwendet
wird, unterschiedlich,
je nach dem, welcher
Rohstoff gerade verfügbar ist. Eine Studie des
Maisfeld
Bundesministeriums für
Copyright: Istockphoto
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft kam zu dem Ergebnis: Zuckerrüben,
Weizen, Roggen, Mais und Kartoffeln sind am besten für die
Produktion von Bio-Ethanol geeignet. Grundsätzlich kann aus jeder
zucker- oder stärkehaltigen Pflanze durch Vergärung Alkohol hergestellt werden. Wird bisher nur die Stärke in Ethanol umgewandelt,
sollen zukünftige Technologien auch die Fasern der Pflanzen nutzen
können. Da in den USA Mais in Hülle und Fülle vorhanden ist, liegt
es nahe, dass die USA auch diesen Rohstoff zur Ethanolherstellung
verwenden. Südamerika setzt auf Zuckerrohr, während Deutschland
Roggen bevorzugt. In Deutschland bietet sich die Nutzung von
Roggen an, da die EU-Subventionen für dieses Getreide wegfallen
werden und es in Brandenburg Roggen in Hülle und Fülle gibt. Mit
dem Ford Focus FFV und dem Ford C-MAX FFV sind solche Fahrzeuge
mittlerweile auch in Deutschland erhältlich. In Schweden wird
Bioethanol aus Holz- und Papierabfällen hergestellt – kostengünstig
18
2. Klimafaktoren
2.5 Bioenergie, eine umweltfreundliche und nachwachsende Energiequelle
und völlig umweltverträglich. Auch China testet die Einführung von
Ethanol. Erste Versuche werden in chinesischen Großstädten durchgeführt. China will als Rohstoff neben Zuckerrohr auch auf Mais setzen.
Auch Amerikaner denken um
In den USA kam es im Frühjahr 2006 durch eine folgenschwere
Entscheidung der US-Regierung für Ölraffinerien zu einem starken
Nachfrageschub bei Ethanol. Die Regierung hat sich dem Druck der
Umweltschützer gebeugt und wollte bis Anfang Mai kein MTBE mehr
bei der Benzinherstellung verwenden. MTBE ist ein Derivat aus
Erdgas und wurde bisher dem Benzin beigemischt, so dass es möglichst vollständig und somit sauber verbrennt. Ein idealer Ersatz zu
MTBE ist Bioethanol, da es ebenfalls die Eigenschaft besitzt, die
Klopffestigkeit eines Ottomotors zu verbessern.
Wer nun in den Ethanolsektor investieren möchte, wird feststellen
müssen, dass die Kurse deutlich unter ihre Höchststände gefallen
sind. Auf dem ermäßigten Kursniveau sollten Anleger vor allem in
die Aktien der wichtigsten Anbieter investieren. Wir möchten Ihnen
nachfolgend einige Unternehmen und zahlreiche Zertifikate aus dem
Bereich Biotreibstoffe vorstellen.
Für weitere Informationen zu Biokraftstoff und
Biokraftstoffzertifikaten bitte hier klicken!
Die CropEnergies (WKN A0LAUP) wurde erst am 3. Mai 2006
gegründet und Ende September 2006 an die Börse gebracht. Mit
einer Beteiligungsquote von aktuell 70,6 Prozent hat die Südzucker
AG bei dem jungen Unternehmen weiterhin das Sagen. Die
Gesellschaft ist im Ethanolgeschäft tätig und produziert in
Deutschland, Belgien und Frankreich aus Getreide (hauptsächlich
Weizen) und Zuckerrüben Bioethanol und dabei anfallendes Eiweißfuttermittel. Im Geschäftsjahr 2006/07 verdoppelte CropEnergies
innerhalb eines Jahres die Produktionsmenge beider Erzeugnisse.
Das Unternehmen erzielte mit einem Umsatz von 146,8 Mio. Euro
gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 142 Prozent. Außerdem
schaffte das Unternehmen den Sprung in die Gewinnzone. Nach
einem Verlust von 0,53 Euro pro Aktie schlug im abgelaufenen
Geschäftsjahr bereits ein Plus von 0,16 Euro zu Buche. Ende Juni
2007 war das Unternehmen angesichts von lediglich 76 Mitarbeitern
mit einer Marktkapitalisierung von über 600 Mio. Euro und einem
KGV auf Basis der Gewinnschätzungen für 2008 in Höhe von 25
recht ambitioniert bewertet. Da sich die Gesellschaft noch in einem
frühen Unternehmensstadium befindet und zugleich in einem jungen
Markt agiert, sollten diese Kennzahlen nicht überbewertet werden.
Bei anhaltendem Umsatz- und Gewinnwachstum könnten sich die
aktuellen Kurse durchaus als attraktiv erweisen. Mit Discount-Zertifikaten (www.boerse-go.de/klimawandel/investments) können Sie in
einen reinen Ethanol-Wert aus Deutschland investieren und gleichzeitig einen individuellen Risikopuffer (Discount) zum Schutz vor
Verlusten in Anspruch nehmen.
Aktien aus dem Sektor Biotreibstoffe
Kritische Gedanken zur Nutzung von Bioenergie
Die größte Gesellschaft im Bereich Ethanolbrennereien in den USA ist
Archer Daniels Midland (NYSE: ADM, WKN 854161). Das Kurs-GewinnVerhältnis beträgt, basierend auf den Gewinnerwartungen für 2008,
aktuell 12,1 (Stand 28.06.2007). Neben dem Ethanolbereich gilt als
Hauptgeschäftsfeld der Gesellschaft die Weiterverarbeitung von Soft
Commodities. Sie ist eine der wenigen ganz großen Gesellschaften,
die als Aktiengesellschaft geführt wird. Das ist z. B. bei Cargill, der
weltweit bedeutendsten Firma aus Minneapolis nicht der Fall.
Während Cargill, Continental, Bunge und Dreyfuss schon im 19.
Jahrhundert die Weltmärkte beherrschten und in allen Erdteilen zu
Hause waren, kann ADM fast als Emporkömmling gelten. Sie begann
erst in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts und hat mit einem
Umsatz von über 35 Mrd. USD inzwischen zu den anderen Großen
der Branche aufgeschlossen. Ihr Hauptsitz liegt in Decator, mitten in
Illinois, weitab von den interessanten Großstädten wie Chicago oder
St. Louis. Um Decator herum liegen ausgedehnte Mais- und Sojafelder. Man könnte sogar hunderte von Kilometern in jede Richtung
fahren und würde immer noch nur Soja und Mais sehen.
ADM ist heute in allen Erdteilen vertreten. In Hamburg hat sie vor
einigen Jahren das Traditionshaus Töpfer, Deutschlands bedeutendsten Getreidehändler, gekauft, als dieses in eine Schieflage geraten
war. In der Elfenbeinküste ist sie der bedeutendste Kakaoverarbeiter, in Asien als Hersteller von Sojaöl führend. ADM ist Müller in
nahezu allen wichtigen Abnehmerländern, verfügt dort über ausreichende Lagerkapazitäten und eigene Logistikunternehmen. Bei
Transporten ist sie nur selten auf fremde Hilfe angewiesen. Auch im
Getreidehandel, der häufig von politischen Interventionen beeinflusst wird, ist ADM zu Hause.
Biomasse wird zwar von der Masse der Anleger als klimafreundliches Substitut des Erdöls betrachtet, es können aber durch die
intensive Nutzung dieser erneuerbaren Energiequelle auch einige
Probleme entstehen. Als unbestritten gilt die Aussage, dass
Biotreibstoffe die Treibhausgase um über 30 Prozent senken können, allerdings treten beim Anbau und bei der Produktion zum Teil
gravierende Umweltprobleme auf. Einfaches Beispiel: Eine Rodung
von Regenwaldflächen, um danach Palmöl-Plantagen anzulegen,
kann aus ökologischer Sicht keinesfalls umweltfreundlich sein,
schließlich muss das produzierte Palmöl meist noch über weite
Strecken zum Käufer transportiert werden. Überdüngung und
Versauerung der landwirtschaftlichen Anbauflächen sowie der Trend
zur verstärkten künstlichen Bewässerung verschlechtern die energetische Bilanz so mancher Biomasse zusätzlich. Die Forderung nach
ökologischen und sozialen Qualitätsstandards und Zertifizierungssystemen für die Produktion von Biomasse und eine differenziertere staatliche Subvention werden daher immer lauter.
Klimatipp
Beim Kochen Deckel auf den Topf
Beim Kochen gilt: Deckel auf den Topf! Kochen ohne oder mit
undichtem Deckel erhöht den Energiebedarf. Außerdem sollte der
Topfboden mit der Größe der Platte oder Flamme übereinstimmen. Ist der Topf zu groß, verlängert sich die Kochzeit. Ist er zu
klein, geht Wärme und damit Energie verloren.
19
2. Klimafaktoren
2.5 Bioenergie, eine umweltfreundliche und nachwachsende Energiequelle
Da große Bevölkerungsteile in der Welt noch immer unter Hunger
leiden, wirft die wachsende Konkurrenz zwischen Nachfragern aus
dem Energie- und dem Lebensmittelsektor und der damit drohende
Preisanstieg auch eine ethische Frage auf: Sollten Lebensmittel
immer stärker energetisch oder in ihrer ursprünglichen Form genutzt
werden, nämlich dem Stillen von Hunger?
Chartanalyse zum Thema Bioenergie
SCHMACK BIOGAS - Kleiner Boden vollendet
Schmack Biogas - WKN: SBGS11 - ISIN: DE000SBGS111
Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 64,78 Euro
Kursverlauf vom 15.01.2007 bis 16.07.2007
(log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Rückblick: Die SCHMACK BIOGAS Aktie startete nach einem Tief
bei 33,36 Euro am 06.11.2006 eine steile Aufwärtsbewegung.
Diese führte die Aktie bis 26.04.2007 auf das aktuelle Allzeithoch
bei 76,20 Euro. Von dort aus fiel die Aktie deutlich ab. Erst im
Bereich der exp. GDL 200 fand die Aktie ein Tief bei 52,50 Euro.
Danach kam es zu einer Seitwärtsbewegung. Am letzten
Donnerstag brach die Aktie über 59,77 Euro und damit aus der
Seitwärtsbewegung nach oben aus. Sie zog sofort an einen
Widerstandsbereich um 64,35 Euro an.
Charttechnischer Ausblick: Kurzfristig kann es in der SCHMACK
BIOGAS Aktie zu einem Rücksetzer bis ca. 64,35 Euro kommen.
Spätestens danach sollte die Aktie aber zum Allzeithoch bei
76,20 Euro anziehen. Im Fall eines Tagesschlusskurses über
64,35 Euro ist der Weg zum Allzeithoch frei.
SCHMACK BIOGAS - Kleiner Boden vollendet
Interview mit Jochen Stanzl,
Chefredakteur Rohstoff-Report
Herr Stanzl, der Megatrend Klimawandel wirkt
sich ökonomisch direkt auf Unternehmen und
auf jeden von uns im täglichen Leben aus, welche Ursachen hat der Klimawandel und wie
kann darauf reagiert werden?
Die Wissenschaft sieht den Hauptverursacher für den Klimawandel
in der Emission des Treibhausgases CO2. Wenn wir Kohle oder
Erdöl verbrennen, setzen wir damit CO2 frei, das vor Hunderttausenden Jahren aus der Atmosphäre gebunden wurde. Da sich
die Verwendung fossiler Brennstoffe, sagen wir in den letzten zehn
Jahren durch die immer schnellere Industrialisierung Asiens und
Lateinamerikas weiter beschleunigt hat, verändert sich auch die
Zusammensetzung der Luft in der Atmosphäre: Die Konzentration
des CO2 erhöht sich immer mehr. Zwar ist die These, dass dieses
zusätzliche Menge CO2 den Klimawandel verursacht, mangels
Erfahrungswerten nicht zweifelsfrei zu beweisen. Widerlegt werden
kann sie aber schon gar nicht. Also bleibt uns nichts anderes
übrig, als nach Wegen zu suchen, um CO2-Emissionen einzusparen.
Welche Wege sehen Sie zur Einsparung von CO2-Emissionen?
Das größte Potenzial liegt in der Erhöhung der Energieeffizienz –
also wie gut oder schlecht gehe ich mit der mir zur Verfügung stehenden Energie um. Da sind vor allem die Emerging Markets
gefragt, die oft auf veraltete Technologien für Kraftwerke und
Industrieanlagen verwenden. Aber auch in den Industrieländern
kann einiges getan werden, beispielsweise bei der Wärmedämmung
von Gebäuden.
Die Substitution fossiler Treib- und Brennstoffe durch regenerative,
nachwachsende Energieträger ist eine weitere Möglichkeit, CO2Emissionen einzusparen. Denn die Verbrennung beispielsweise von
Biogas oder Biodiesel setzt eben nur die Mengen CO2 frei, die zuvor
durch die Pflanzen, die zu ihrer Herstellung dienten, aus der
Atmosphäre gebunden wurden. Sie sind sozusagen CO2-neutral.
Wenn wir heute aber nicht mit der Forschung und Entwicklung in
diesen Bereichen beginnen würden, werden wir diese Energieträger
niemals effizient nutzen können. Ich verstehe also die Einwände der
Kritiker nicht, die die gesamte Klimawandel-Debatte in Frage stellen.
Die Förderung regenerativer Energieträger ist auf Sicht der nächsten
50 bis 100 Jahren aus strategischer Sicht unausweichlich, da auch
die fossilen Brennstoffe und besonders Öl nur begrenzt vorhanden
sind.
Welche Biokraftstoffe gibt es konkret?
Bei den biogenen Treibstoffen geht es konkret um Biodiesel,
Bioethanol und Biogas. Biodiesel wird aus ölhaltigen Pflanzen wie
Soja oder Raps hergestellt, während zur Bioethanolherstellung die
Stärke aus Pflanzen wie Mais, Zuckerrohr oder Roggen (v.a. in
Deutschland) benötigt wird. Die EU sieht bis 2020 eine zehnprozentige Beimischung von Ethanol zum Benzin vor, auch Biodiesel soll
20
2. Klimafaktoren
2.5 Bioenergie, eine umweltfreundliche und nachwachsende Energiequelle
weiter gefördert werden. Die USA wollen durch eine stärkere
Ethanolnutzung sogar ihre Unabhängigkeit von den Erdölimporten
aus dem Mittleren Osten erlangen. Brasilien setzt bereits seit
Jahrzehnten auf Bioethanol, dort ist sogar jedes zweite Fahrzeug ein
„Schnapsauto“. Auch in China laufen in Großstädten Pilotversuche
mit Ethanol. Ebenso ist Biogas, das durch die Verwertung organischen Materials hergestellt wird, günstig für den Treibhauseffekt.
Hier tut sich also einiges.
In welchen Regionen ist hier mit den stärksten Veränderungen zu
rechnen ?
Wenn die USA, wie von Präsident Bush vorgeschlagen, innerhalb der
nächsten zehn Jahre E20 flächendeckend einführen würden (also
Normalbenzin bestehend zu 20% aus Ethanol und 80% aus Benzin),
dann würde das bedeuten, den Ethanolkonsum bis ins Jahr 2017 um
800% zu erhöhen. Auch wenn die Maisproduktion in den USA jährlich um 30% wüchse, würde dies nicht ausreichen, die Nachfrage
nach Biotreibstoffen zu befriedigen und außerdem den Gebrauch
des Maises als Lebensmittel zu garantieren. Daher besteht die
Notwendigkeit, strategische Partner zu suchen. Die USA setzen hier
besonders auf Brasilien, da das Land bereits jahrzehntelange
Erfahrungen bei der Ethanolherstellung und außerdem enorme freie
Flächen für den Mais- und Zuckerrohranbau besitzt.
Welche Unternehmen können von diesem Megatrend hauptsächlich
profitieren?
Auf Seiten der Unternehmen bieten sich im Transportsektor Investitionen in Eisenbahngesellschaften an, da sich durch die steigenden
Benzinpreise und die verstopften Straßen und Autobahnen in den
nächsten Jahren immer mehr auf den Schienenverkehr verlagern
wird. Der Trend lässt sich schon heute ablesen: In den USA beispielsweise wurden im Jahr 2002 noch 31% der Transportlast über
Schienenverkehr abgewickelt, Lkw hatten einen Marktanteil von
34%. Heute hat der Schienentransport die Nase vorn. Die
Bahngesellschaften befinden sich in der formidablen Lage, meist als
Oligopol oder gar Monopol zu arbeiten und freuen sich über die
zusätzliche Nachfrage: In den USA beispielsweise schrauben die vier
Bahngesellschaften Burlington Northern Santa Fe (BNSF) und Union
Pacific (Westküste) und Norfolk Southern und CSX (Ostküste) schon
seit dem Jahr 2002 die Preise um 6% pro Jahr in die Höhe. Das
bedeutet sprudelnde Gewinne. Wenn die Benzinpreise weiter steigen, wird die Wettbewerbsfähigkeit des Zugtransports immer größer. Der Trend geht also besonders im Güterverkehr immer mehr in
diese Richtung.
Eine weitere interessante Möglichkeit, in diesen Megatrend zu investieren, sind Traktorenhersteller wie AGCO oder Deere, die eben
Pflüge und Erntemaschinen liefern, was die gewaltige Ausweitung
der Getreideproduktion überhaupt erst ermöglicht. Auch
Baggerhersteller wie Caterpillar sind interessant.
Bei den Herstellern von Ethanol würde ich die kleinen Produzenten
zunächst nur beobachten. Unternehmen wie Pacific Ethanol kämpfen mit den hohen Inputpreisen (Mais) und sinkenden Outputpreisen (Ethanol). Das bedeutet schrumpfende Gewinnmargen.
Besser dran sind da große Unternehmen wie Archer Daniels
Midland. Archer ist schon heute der größte Biodieselhersteller in
Europa und der größte Ethanolhersteller in den USA. Außerdem hat
Archer als einer der größten Getreidehersteller der Welt beim
Einkauf eine günstigere Ausgangsposition als kleinere Unternehmen,
die die für die Ethanolherstellung nötigen Getreide auf dem Markt
zukaufen müssen.
Was bedeutet der Trend zu Biokraftstoffen für den Alltag eines
jeden?
Auch wenn durch die Verwendung biogener Treibstoffe ein gewisses
Maß an Unabhängigkeit vom Erdöl erzielt werden kann, darf eines
aber nicht vergessen werden: Dadurch, dass Nahrungsmittel zur
Herstellung von Treibstoffen verwendet werden, werden sich die
Preise dieser Nahrungsmittel in Zukunft in wachsendem Maße an
der Entwicklung des Ölpreises orientieren. Wenn in Mexiko also die
Tortillapreise um 400% steigen, oder Coca-Cola plötzlich immer
mehr kostet, dann wird das in Zukunft immer mehr auf den steigenden Ölpreis zurückzuführen sein.
Herr Stanzl ist Chefredakteur des Börsenbriefs Rohstoff-Report.de,
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2. Klimafaktoren
2.6 Alternative Energien – Uran
Uran - In Zeiten des Klimawandels ein Anlagethema
Sämtliche Studien zum Thema Klimawandel haben vor allem einen
Tenor: Wir müssen rasch handeln, um die Klimakatastrophe zu vermeiden. Im Fokus steht dabei die Reduktion von Treibhausgasen. Es
gibt bereits zahlreiche Pläne, den CO2-Ausstoß in den nächsten
Jahrzehnten deutlich zu reduzieren, einer davon wird unter Experten,
Politikern und in der Öffentlichkeit besonders heftig diskutiert: der
verstärkte Einsatz von Kernenergie.
Viel Strom durch Atom
Der Energiehunger der Industrie nimmt ständig zu. Vor allem die in
Asien stark wachsenden Industrien haben einen enormen
Energiebedarf, der sich mit fossilen Energien mittel- bis langfristig
kaum decken lässt. Der steigende Ölpreis sowie die politisch instabile Situation in vielen Ländern mit Öl- und Gasvorkommen verschärfen die Lage zusätzlich. Eine Möglichkeit sind Erneuerbare
Energien. Die Effizienz der bestehenden Technologien ist aber noch
zu gering, um den wachsenden Energiebedarf vollständig decken zu
können. Die Versorger müssen deshalb auch auf Alternativen ausweichen - und eine davon könnte Atomstrom heißen. Hier zu Lande
heiß diskutiert, sehen andere Länder darin die Chance, schnell
immense Mengen an Strom zu produzieren. Atomkraftwerke hinterlassen zwar radioaktiven Müll, dessen sichere Endlagerung noch
nicht geklärt ist, sie stoßen aber kein CO2 aus, was sie damit klimafreundlich macht. Atomgegner betonen zwar, dass bei der
Urangewinnung erhebliche Mengen an Treibhausgasen frei werden.
Diese liegen nach einer vom Bundesumweltministerium in Auftrag
gegebenen Studie je nach Herkunftsort des Urans zwischen 31 und
61 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Strom. Im Vergleich dazu verursachen Photovoltaiksysteme beim Herstellungsprozess jedoch eine
CO2-Emission von 89 Gramm pro Kilowattstunde.
2.6 Alternative Energien – Uran
Atomkraftwerke benötigen als "Treibstoff" enorme Mengen an Uran.
Dieser Rohstoff ist jedoch knapp. Wie aus einem Report von
Greenpeace hervorgeht, wird Uran spätestens in 65 Jahren weltweit
nicht mehr verfügbar sein. Und wie überall in der Wirtschaft führt
die zunehmende Verknappung zu steigenden Preisen. Da in den
letzten Jahren nur wenig in die Uranexploration investiert wurde, ist
die Nachfrage schon jetzt höher als das Angebot. Gegenwärtig werden etwa 100 Millionen Pound Uranoxid jährlich produziert. Dem
steht eine Nachfrage von etwa 180 Millionen Pound gegenüber.
Neue Atomkraftwerke verschärfen diese Situation noch zusätzlich. In
den nächsten fünf Jahren sollen zwar mehr als 100 Millionen Pound
neue Kapazitäten geschaffen werden, doch auch beim Bau von
Atomkraftwerken tut sich einiges. Laut der Internationalen
Atomenergiebehörde sollen in den nächsten 15 Jahren weltweit zwischen 120 und 140 neue Kernkraftwerke ans Netz gehen. Zusätzliche
Nachfrage dürfte auch von der Rohstoffbörse New York Mercantile
Exchange (Nymex) kommen, die am 6. Mai den Handel von FutureKontrakten auf Uranoxid aufgenommen hat.
Das Ungleichgewicht bei der Angebots-Nachfrage-Situation hatte
schon in den letzten Jahren einen stark steigenden Uranpreis zur
Folge. Allein im letzten Jahr hat sich der Preis verdoppelt. Experten
gehen davon aus, dass das Ende der Fahnenstange aber noch lange
nicht erreicht ist.
Das strahlende Element
Uran ist heiß begehrt. In der Atomindustrie, die mit ihren bereits
abgeschriebenen Atommeilern hohe Gewinne erzielt. In den aufstrebenden Ländern Asiens, deren Energiehunger unersättlich scheint.
Und – wer hätte das gedacht – nun auch bei den Umweltschützern,
die mehr Atomkraftwerke und weniger CO2-Ausstoß fordern. Und
Alternative mit Risiken
Atomenergie ist nach wie vor mit hohen Risiken verbunden, wie
auch die Katastrophe in Tschernobyl 1986 beweist. Klimaschutz und
Energieversorgung zählen derzeit aber zu den priorisierten globalen
Herausforderungen.
Eines der Länder, das einen riesigen Heißhunger auf Energie hat, ist
China. Wegen fehlender Kapazitäten und energieverschlingender
Anlagen fällt in Shanghai immer wieder der Strom aus. China hat
darauf reagiert. In Anbetracht der gigantischen Energieprobleme des
Landes sollen innerhalb der nächsten 15 Jahre 32 neue Atomkraftwerke gebaut werden.
Atomkraftwerk Biblis
Copyright: H.-G. Oed
23
2. Klimafaktoren
Klimatipp
Den Stecker ziehen
Lassen Sie Ihre elektronischen Geräte wie Fernseher, Telefon und
Lautsprecher nicht im Stand-by-Modus, und schalten Sie das
Licht aus, wenn Sie den Raum verlassen.
Laut neuen Zahlen der Energieagentur Schleswig-Holstein spart
so ein Einzelhaushalt 30 bis 40 Euro pro Jahr ein, ein VierPersonen-Haushalt sogar 75 bis 100 Euro. Elektronische Geräte,
die nicht ausgeschaltet werden, tragen 4,5 Prozent zum bundesweiten Stromverbrauch bei. Das entspricht umgerechnet
Stromkosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro.
schließlich kommt Uran auch bei Anlegern prima an. Da sie auf den
Rohstoff Uran in direkter Form nur über den NYMEX-Uran-Future
bzw. hochheblige und hochriskante Turbos mit vorzeitigem
Totalverlustrisiko setzen können, bietet sich vor allem der indirekte
Weg über Aktien aus der Uranbranche an. Der Handel mit dem strahlenden Metall findet üblicherweise über Auktionen oder direkte
Verhandlungen zwischen Käufern und Verkäufern statt und wird
durch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA streng kontrolliert. Sie passt auf, dass Uran nicht in die falschen Hände gerät.
Usancen des Uranmarkts
Der weltweite Uranmarkt ist mit einem jährlichen Umsatzvolumen
von 5 Milliarden US-Dollar (Jahr 2005) relativ klein (Vergleich: am
Goldmarkt wurden im gleichen Jahr 57 Milliarden US-Dollar umgesetzt). Der Handel von Uran spaltet sich in zwei Bereiche auf: Den
kurzfristigen Kassamarkt und den langfristigen Vertragsmarkt. 85%
des Uranhandels findet über Verträge mit einer Regellaufzeit von
drei bis fünf Jahren statt. Da in den letzten Monaten die Angst um
eine Verknappung von Uran gewachsen ist, werden aber immer häufiger Lieferverträge mit einer Laufzeit von zehn oder mehr Jahren
geschlossen. Die Uranpreise in den Lieferverträgen sind keineswegs
fix, sondern richten sich nach verschiedenen Variablen, wozu der
Kassapreis, das BIP-Wachstum oder die Inflationsentwicklung zählen. Neben den mehrjährigen Lieferverträgen haben die Versorger
außerdem die Möglichkeit, sich am Kassamarkt einzudecken. Ein
Kauf am Kassamarkt sieht in der Regel eine Uranlieferung in sechs
Monaten nach Kaufdatum vor. 15% des Uranhandels werden am
Kassamarkt abgewickelt.
Es gibt mehrere Unternehmen, die Vertrags- und Kassapreise von
Uran beobachten und regelmäßig publizieren. Eines davon ist Ux
Consulting. Das Unternehmen publiziert seine wöchentlichen
Uranpreise im Internet unter http://www.uxc.com/review/uxc_
Prices.aspx. Ux ermittelte Ende Juni einen Uranpreis pro Pfund von
136 US Dollar – das ist ein neuer Rekordstand. In den letzten fünf
Jahren haben sich die Preise damit mehr als verelffacht.
Die Nachfrage
Kernkraftwerke sind heute die größte Nachfragegruppe. Sie sind
maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung der Urannachfrage.
Angaben der Internationalen Energieagentur IEA zufolge erzeugt die
Kernkraft heute 16% des weltweit nachgefragten Stroms. Wie viele
neue Kernkraftwerke in den nächsten Jahren entstehen werden,
hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine wichtige Komponente
dabei ist die Energiesicherheit, die besonders in Ländern mit gerin-
2.6 Alternative Energien – Uran
gen eigenen natürlichen Vorkommen eine große Rolle spielt.
Frankreich beispielsweise setzt im großen Stil auf Kernkraft, sie
erzeugt dort fast 80% der gesamten Elektrizität. Auch die USA, die
traditionell auf Kohle, Erdgas und Öl bei der Stromerzeugung setzen, wollen die Kernkraft stärker nutzen, um unabhängiger von den
Ölimporten aus dem Mittleren Osten zu werden. Ähnliche
Erwägungen gibt es auch in China und Indien. Neben der
Energiesicherheit spielt auch die Umweltpolitik eine große Rolle. In
allen Länder, die das Kyoto-Protokoll unterzeichnet haben, gewann
die Kernkraft in der letzten Zeit an Popularität. Sie gilt als saubere
Alternative zu fossilen Brennstoffen, die vor allem für die Klimaerwärmung verantwortlich gemacht werden. Immer heißere Sommer,
fehlender Regen, Überflutungen, Unwetter: Daraus entstehen
Kosten, die eigentlich der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen
zugerechnet werden müssen. Ein weiterer Faktor bei der
Kostenplanung sind die neu eingeführten Emissionsrechte. Sie verteuern alle Kraftwerke, die auf fossile Brennstoffe setzen. Die relativen Kosten der Kernkraft sinken somit, wodurch die Kernkraft
attraktiver wird. Der Bau von Atomkraftwerken ist zwar sehr teuer,
ihr Betrieb und ihre Wartung aber sehr günstig. Sie eignen sich
daher ideal für die Deckung der Basisstromversorgung eines
Landes. Der Uranpreis spielt für die Kernkraftwerke nur eine untergeordnete Rolle. Drei Viertel der Kosten eines Atomkraftwerks werden durch Betrieb und Wartung verursacht, nur ein Viertel entfällt
auf die Beschaffungskosten für Uran.
Die internationale Energieagentur IEA schätzt, dass die weltweite
Energienachfrage bis 2030 um 1,6% pro Jahr wachsen wird. Das
stärkste Wachstum wird in den BRIC-Staaten Brasilien, Russland,
Indien und China zu sehen sein: Ihr Anteil am weltweiten
Energieverbrauch wird bis dahin von 17% auf 25% zunehmen. Wie
bei vielen anderen Rohstoffen spielt auch bei Uran China eine zentrale Rolle. Dort werden heute zwei neue Atomkraftwerke gebaut,
weitere 63 befinden sich in Planung. Weltweit werden nach Angaben
der World Nuclear Association (WNA) 30 neue Reaktoren gebaut,
während sich 70 in Planung befinden. Unter diesem Szenario rechnen Analysten damit, dass die Kernenergie so stark wachsen wird,
wie der Energieverbrauch. Der Anteil der Kernenergie an der gesamten Energieerzeugung wird damit bei 16% bleiben. Gerade die jüngste Debatte um den Klimawandel und die steigenden Ölpreise legen
aber nahe, dass diese Schätzungen zu niedrig gegriffen sein könnten.
Uran: Vom Uranerz zum Brennelement
In seiner ursprünglichen Form ist Uran ein silberweißes Metall. Es
trägt die Nummer 238 im Periodensystem der Stoffe (Isotop U-235
ist nicht zur Brennstoffherstellung geeignet). In der Natur kommt
Uran in seiner reinen Form aber nur selten vor. Viel öfter ist Uran als
Uranoxid, also gebunden mit Sauerstoffmolekühlen, zu finden.
Nachdem das Uranoxid zusammen mit Gestein und anderen Stoffen
in verschiedenen Abbauverfahren (Tagebau, Bergbau, In-SituLeeching) aus der Lagerstätte gehoben wurde, wird es meist noch
an der Abbaustelle in speziellen Mühlen von Beistoffen getrennt.
Das daraus resultierende pulvrige Material wird wegen seiner gelben Farbe oft als „Yellow Cake“ oder Urankonzentrat bezeichnet
(siehe Bild). Aus zwei Tonnen abgebautem Erz wird in Uranmühlen
ungefähr ein Kilogramm Yellowcake gewonnen. Es besteht zu 70 bis
80 % aus Uran-Verbindungen wie Triuranoktoxid (U3O8).
24
2. Klimafaktoren
Dieses Triuranoktoxid ist der wichtigste Bestandteil der Konzentrate
– es hat den höchsten Urangehalt. Er liegt bei bis zu 20% (üblich
und wirtschaftlich rentabel sind aber auch weitaus geringere
Ausbeuten). Uran wird dann in Form von Urankonzentrat an die
Stromindustrie verkauft. Anschließend obliegt es den Stromerzeugern, die nächsten drei Stufen – Konversion, Anreicherung und
Brennelementfertigung – zu organisieren. Dabei hängen die weiteren Verarbeitungsschritte davon ab, in welchem Reaktortyp das Uran
eingesetzt werden soll.
Yellow Cake
Für den am meisten genutzten Reaktortyp, dem Leichtwasserreaktor, wird das Urankonzentrat in einem chemischen Prozess in
das unter Normalbedingungen kristalline, ab 56°Celsius gasförmige
Uranhexafluorid (UF6) umgewandelt. Dieses aus der Konversion
gewonnene UF6 ist letztendlich der Grundstoff für die Urananreicherung und wird vorwiegend in einem der drei größten Anlagen
dieser Art durchgeführt: Bei Comurhex in Frankreich, ConverDyn in
den USA oder Cameco in Kanada. Das gasförmige UF6 wird anschließend in speziellen Behältnissen in eine Anreicherungsanlage transportiert, wo es in zwei Ströme, einen mit einer höheren
Isotopendichte und einen mit einer geringeren Isotopendichte,
getrennt wird. Der Strom mit der leichteren Isotopendichte wird
dann sukzessive angereichert. Je nachdem, wie die spezifischen
Reaktoranforderungen sind, wird das UF6 von ursprünglich 0,71%
235U auf 3% bis 5% 235U angereichert. Im nächsten Schritt wird
das angereicherte UF6 zur Brennstoffherstellung in eine
Brennelementefabrik transportiert. Dort wird das angereicherte UF6
in Urandioxid (UO2) Pulver verwandelt. Dieses Pulver wird letztendlich in Brennstäbe gefüllt. Mehrere Brennstäbe werden mit Abstandshaltern zu Bündeln, den so genannten Brennelementen,
zusammengefasst.
2.6 Alternative Energien – Uran
Uran wird durch das primäre Angebot, also die Produktion der
Minen gedeckt, während der Rest im Wesentlichen aus sekundären
Quellen stammt. Angaben der World Nuclear Association zufolge
stieg das primäre Uranangebot in 2005 gegenüber 2004 um 3% auf
41,595 Tonnen und fiel im Jahr 2006 gegenüber 2005 wegen
Produktionsproblemen um 4% auf 39,988 Tonnen zurück. Ein wichtiges Charakteristikum des Uranmarktes ist eine sehr hohe
Marktkonzentration – die sechs größten Minen stellen 60% der weltweiten Minenproduktion. Die acht größten Minen vereinen sogar
70% der weltweiten Produktion auf sich.
Neue Minen
Das wohl prominenteste neue Minenprojekt ist Cigar Lake von
Cameco. Die Mine im Norden Kanadas ist nach McArthur River die
zweitgrößte der Welt. Dort wollte der Betreiber Cameco einen weiteren Schacht legen, um die Produktion um 7000 Tonnen pro Jahr
(das sind 16% der gesamten Weltproduktion in 2006!) zu steigern.
Am 22.Oktober 2006 ereignete sich ein Wassereinbruch in einem
Belüftungsschacht der neuen Mine, und die eigentlich für Mitte
2007 geplante Produktionsaufnahme verschob sich dadurch merklich. Inzwischen wird erst im Jahr 2009 mit der Aufnahme der
Produktion gerechnet. Die größte Zahl an neuen Minen wird in
Kazakhstan entstehen. Dort will das staatseigene Uranunternehmen
Kazatomprom neun neue Minen erschließen. Sie werden für 51% der
erwarteten neuen Minenproduktion sorgen. Die Erschließung der
neuen Minen gestaltet sich aber sehr schleppend. Es fehlt an qualifizierten Fachkräften, weil in den letzten Jahrzehnten fast keine
neuen Minen entstanden sind und entsprechend auch keine Fachkräfte in diesem Gebiet ausgebildet wurden. Die Inbetriebnahme
neuer Minen könnte sich also verzögern.
Neben der Erschließung neuer Minen ist geplant, die Produktion
bestehender Minen auszubauen. In Australien will der Konzern BHP
Billiton seine Uranproduktion in der Olympic Dam Mine erweitern,
was ab 2013 zu einer Produktionssteigerung von 15,000 Tonnen
Urankonzentrat führen soll. Weitere große Expansionsprojekte sind
in Russland, Kanada und Namibia geplant. Insgesamt soll die
Produktion von Uran bis zum Jahr 2015 gegenüber heute um über
130% oder 59,000 Tonnen steigen.
Uran: Weltminenproduktion 2005
Die meisten Reaktortypen verwenden diese Brennelemente, während Schwerwasserreaktoren normalerweise auf eine zuvorige Urananeicherung verzichten. Für Schwerwasserreaktoren wird das aus
den Uranminen angelieferte Urankonzentrat direkt in Urandioxid verwandelt.
Das primäre Angebot
Das Angebot am Uranmarkt gliedert sich in das primäre und das
sekundäre Angebot. Schätzungsweise 60% des Weltangebots an
25
2. Klimafaktoren
2.6 Alternative Energien – Uran
Analysten von Goldman Sachs rechnen damit, dass die jährliche
Minenproduktion bis 2011 um 9,5% pro Jahr anwachsen wird. Im
Jahr 2011 wird die Jahresproduktion an Urankonzentrat den
Schätzungen der Analysten zufolge 63,066 Tonnen betragen. Man
mag annehmen, dass eine so starke Steigerung des primären
Angebots dazu führen sollte, dass wieder genügend
Urankonzentrat auf dem Weltmarkt verfügbar sein wird. Wie sich
aber herausstellen wird, könnte sich das Uranangebot auf dem
Weltmarkt bis dahin sogar noch weiter verknappen. Der Grund
liegt im sekundären Uranangebot, dass bis dahin deutlich zurückgehen könnte.
Das sekundäre Angebot
Das sekundäre Angebot, das im letzten Jahr schätzungsweise 36%
des Welturanangebots ausmachte, ist größtenteils ein Relikt des
Kalten Krieges. In der Zeit zwischen 1948 bis 1960 stieg die weltweite Minenproduktion kräftig an und ein Großteil des neu produzierten Urans wurde verwendet, um Atomwaffen herzustellen. Die
kommerzielle Nachfrage nach Uran war zu dieser Zeit sehr niedrig
(siehe Chart 2).
Was Russland nach Ablauf des Vertrags im Jahr 2013 tun wird, ist
noch nicht bekannt. Die Mehrheit der Fachleute im Westen geht
allerdings davon aus, dass Russland den Vertrag nicht verlängern
wird. Denn Russland gab bereits bekannt, abgesehen von dem
Vertrag mit den USA ab dem Jahr 2008 kein Uran mehr exportieren
zu wollen. Wahrscheinlich weil alles Uran im eigenen Land benötigt
wird. Wie es also mit dem russischen Uranangebot weiter gehen
wird, ist ungewiss. Unsicherheit herrscht auch über die Lagerbestände der Stromerzeuger in Europa. Sie halten in der Regel sehr
große Uranbestände, um sich vor kurzfristigen Verknappungen und
Preisschwankungen zu schützen und um einen unterbrechungsfreien Kraftwerksbetrieb sicherzustellen. Die Lagerhaltung reicht in der
Regel, um im regulären Betrieb 12 bis 18 Monate lang Strom erzeugen zu können. Manchmal wird das von den Kraftwerken auf Lager
gehaltene Uran auch an andere Kraftwerke verkauft. Experten sind
sich aber einig, dass ein sehr großer Teil der in den 90er Jahren aufgebauten Lagerbestände mittlerweile aufgebraucht ist. Daher ist ein
Rückgang des sekundären Angebots in den nächsten Jahren zu
erwarten, der durch die Ausweitung des primären Angebots nicht
aufgefangen werden kann. Die Folge ist eine weitere Verknappung
des Uranangebots auf dem Weltmarkt und wahrscheinlich weiter
steigende Preise.
Uran: Angebot und Nachfrage in der Vergangenheit
Zusammenfassung
Investitionen im Uranmarkt sind als außerordentlich chancenreich
einzustufen. Genau wie am Goldmarkt reicht die Minenproduktion
nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Zwar werden in den nächsten Jahren, besonders aber im Jahr 2009 durch die Expansion der
Cigar Lake Mine in Kanada, neue spürbare Angebotsmengen auf den
Markt gelangen. Bis dahin geht man von weiter steigenden
Uranpreisen und neuen Rekordständen aus. Dann könnte es tatsächlich zunächst zu einer Entspannung der knappen Angebotssituation am Uranmarkt kommen, bis im Jahr 2013 das russischamerikanische HEU-Abkommen enden wird. Dann ist mit erneut
stark steigenden Uranpreisen zu rechnen, wenn Russland keinem
neuen Exportvertrag zustimmen wird.
Quelle: WNA, BHP Billiton, Rohstoff-Report
Das damals für Atomwaffen verwendete Uran wird heute der
Stromerzeugung zugeführt. Das ist der größte Teil des sekundären
Angebots. Das aus den Atomwaffen stammende hochangereicherte
Uran (HEU) besteht zu über 90% aus 235U, während für
Leichtwasserreaktoren 3-5% 235U ausreichend sind. Um HEU verwenden zu können, um Strom in Reaktoren herzustellen, muss man
es mit nicht angereichertem Uran vermengen. Die wichtigste Quelle
für HEU ist ein Vertrag zwischen den USA und Russland, der im Jahr
1993 in Kraft getreten ist und noch bis 2013 läuft. Im Rahmen dieses Abkommens hat sich Russland verpflichtet, insgesamt 500
Tonnen HEU (ca. 150,000 Tonnen Urankonzentrat) in 3-5% 235U zu
verwandeln und in die USA zu exportieren. Ende 2006 wurden von
diesen 500 Tonnen bereits 292 Tonnen in Urankonzentrat verwandelt und exportiert. Das ist der Inhalt von rund 12,000 Sprengköpfen
für Atombomben. Außerdem haben sich die USA verpflichtet, 150
Tonnen HEU zur Stromerzeugung aus alten Atomwaffen zur
Verfügung zu stellen.
Die Investmentnachfrage könnte im Uransektor für Überraschungen
sorgen, wenn in den Medien publik wird, dass der Uranpreis auf
neue Rekordstände angestiegen ist und neue Anleger auf den Zug
aufspringen. Der Klimawandel wird der Kernkraft außerdem Aufwind
geben genauso wie immer weiter steigende Ölpreise und die wankende Versorgungssicherheit der Erdgas- und Ölversorgung aus
Russland und dem Mittleren Osten. Wir schätzen den Uransektor als
außerordentlich interessant ein.
Klimatipp
Bewusst kochen
Die Küche bietet viele Möglichkeiten, Energie zu sparen. Hier ein
paar Tipps: Achten Sie darauf, nicht zu viel Wasser zu erhitzen.
Benutzen Sie die Kochplatte mit der richtigen Größe. Lassen Sie
den Kühlschrank regelmäßig abtauen.
26
2. Klimafaktoren
Uran gibt es für Privatanleger aus nachvollziehbaren Gründen an
keiner Börse direkt zu kaufen. Seit Anfang Mai 2007 bietet jedoch
die New York Mercantile Exchange einen Future-Kontrakt auf U308
(yellowcake), das weltweit meistgehandeltste Uran-Material an.
Banken haben dadurch die Möglichkeit, Derivate auf diesen
Uranpreis bzw. Future zu emittieren. Zwei Monate nach der
Einführung des Future konnten deutsche Anleger lediglich auf zwei
hochheblige und daher hochriskante Turbos mit Knock-out-Funktion
der Commerzbank zugreifen. Ob der Uranpreis auch in Zukunft ohne
große Rückschläge wie an einer Schnur nach oben gezogen wird,
darf bezweifelt werden. Denn mit der Einführung des Uranfuture
könnten zunehmende spekulative Kräfte zu einem Anstieg der
Volatilität führen. Und Volatilität macht sich bekanntlich immer in
zwei Richtungen bemerkbar, nach unten erfahrungsgemäß besonders vehement.
2.6 Alternative Energien – Uran
mit Alpha-Struktur, die in Form einer marktneutralen Strategie auch
in Abwärtstrends attraktive Renditen ermöglichen kann.
Unterschiedliche Strukturen und Risiken
Wie können Sie als Anleger davon profitieren ?
Als relativ sicher kann ein Investment in die Uranium Garant IAnleihe (WKN: A0GZGW) von Lehman Brothers eingestuft werden.
Da der Kurs des Derivats aktuell unter 100 Prozent (Stand: 16.07.07)
notiert, bietet das Papier allein dadurch bei einer unterstellten
Haltedauer bis zur Fälligkeit am 17.11.2014 einen sicheren MiniGewinn. Noch höhere Gewinne wären möglich, falls die durchschnittliche Wertentwicklung eines Korbs von fünf Uran-Aktien (bezogen
auf den Stand am 10.11.06) an 32 Bewertungstagen innerhalb der
Laufzeit ein positives Ergebnis liefert. Daran würden Anleger mit
einer Rate von 67 Prozent partizipieren. So würde eine Verdopplung
des Basiswert für Inhaber, die das Papier von Emission bis Fälligkeit
gehalten haben, eine Performance von 67 Prozent nach sich ziehen.
Wer von einer Fortsetzung des Uran-Booms profitieren möchte, sollte besser über diversifizierte Investments in Uran-Baskets oderIndizes investieren. Das Angebot an geeigneten Zertifikaten ist vielfältig und erstreckt sich von kapitalgarantierten Wertapapieren über
Index- bzw. Basket-Zertifikate bis hin zu einer Spezialkonstruktion
Den meisten Uran-Zertifikaten liegen allerdings entsprechende
Indizes oder Aktienkörbe mit Bezug zum Uransektor zu Grunde. Die
Strukturen, Konzepte und Gebührenmodelle der einzelnen Papiere
weisen dabei beträchtliche Unterschiede auf. Wie bei jedem
Brancheninvestment stufen wir vor allem Zertifikate als interessant
Anzeige
UmWeltmeister Deutschland.
Mit deutschen Umweltpionieren vom
weltweiten Öko-Boom profitieren.
Das DWS GO German Green Technologies TR1 Index Zertifikat
DWS GO Green Investment
Zertifikate im Überblick
DWS GO German Green Technologies
TR1 Index Zertifikat
WKN: DWSØHL
ISIN: DEØØØDWSØHL9
setzt auf aussichtsreiche deutsche Unternehmen der Umwelttechnik.
bildet die Wertentwicklung des neu konzipierten DWS German Green Technologies TR¹
Index² ab, dessen Zusammensetzung durch die Experten der DWS vorgenommen wird.
DWS GO Energy Efficiency
TR1 Index Zertifikat
WKN: DWSØHN
ISIN: DE0ØØØDWSØHN5
Mit dem DWS GO Energy Efficiency TR1 Index Zertifikat und dem DWS GO Global
Clean Technologies TR1 Index Zertifikat haben sie zudem die Möglichkeit, von Unternehmen zu profitieren, die darauf abzielen, die Energieeffizienz zu verbessern bzw. Treibhausgase
zu reduzieren.
WKN: DWSØHM
ISIN: DEØØØDWSØHM7
Internet: DWSGO.de
Hotline: 01803/101110 603
E-Mail: [email protected]
Kosten: 1,65% p.a.
Emissionspreis: 50 Euro
Keine Laufzeitbegrenzung
Geld-Brief-Spanne: bis zu 1,0%
unter normalen Marktbedingungen
Handelbar in Frankfurt (Smart Trading)
und Stuttgart (EUWAX)
DWS GO Global Clean Technologies
TR1 Index Zertifikat
Die DWS Investment S.A. ist Anlageberaterin der Emittentin und erbringt mit Hilfe der DWS Finanz-Service GmbH Beratungsleistungen im Hinblick auf den Erwerb von Vermögenswerten
durch die Emittentin. Die Emittentin ist eine von der DWS unabhängige Luxemburger Verbriefungsgesellschaft. Der ausschließliche Zweck der Emittentin ist, ein oder mehrere Verbriefungsgeschäfte im Sinne des Verbriefungsgesetzes einzugehen. Ansprüche der Zertifikateinhaber sind auf die Vermögensgegenstände des jeweiligen Compartments beschränkt. Diese Anzeige ist
kein Angebot und keine Empfehlung zum Kauf von Wertpapieren. Allein maßgeblich ist der Prospekt, dem Sie auch nähere Informationen zu Chancen und Risiken des Produkts entnehmen
können und den Sie kostenlos bei der DWS Finanz-Service GmbH, Mainzer Landstraße 178 – 190, 60612 Frankfurt am Main erhalten. Die Liquidität in den Zertifikaten kann beschränkt sein.
¹Total Return ²Die Wertentwicklung der Zertifikate entspricht der prozentualen Wertentwicklung der Indizes abzüglich der anfallenden Managementgebühr (1,65 % p.a.). Zusätzlich muss ggf.
der USD-/EUR-Umrechnungskurs sowie die Geld-Brief-Spanne berücksichtigt werden. Anleger tragen mehrere Währungsrisiken. ³0,09 EUR/Min (DT-Tarif)
2. Klimafaktoren
ein, bei denen die Zusammensetzung des Basiswerts regelmäßig
überprüft und neu gewichtet wird. Dadurch wird dem natürlichen
Wandel der Branchen und Aktienmärkte Rechnung getragen, so dass
neue und interessante Unternehmen aufgenommen und uninteressant gewordene Titel aus dem Index entfernt werden können. Dank
dieser Vorgehensweise bleibt diversifiziertes Investieren stets up to
date und durch das regelmäßige Anpassen der Gewichtung vermeidet man zudem das Bilden von Klumpenrisiken.
Dieser Aspekt wird beim DWS GO Uranium Exploration TR Index
Zertifikat (WKN: DWS0G8) besonders stark beachtet, denn die
Zusammensetzung des Index erfolgt nicht nach starren Vorgaben
an die Marktkapitalisierung oder Liquidität einer Uran-Aktie, sondern – wie bei einem Fonds – durch aktives Management. Da der
Index ausschließlich Explorationsgesellschaften enthält, die vorwiegend nach dem Rohstoff suchen und ihn nicht in großem Stil
fördern und verkaufen, ermöglicht das aktive Management durch
DWS-Experten in Abhängigkeit vom aktuellen Marktumfeld eine
besonders flexible Gestaltung des Index. Es werden nicht die
marktschwersten oder liquidesten Aktien stark gewichtet, sondern
besonders aussichtsreiche Titel. Dies kostet Geld, genauer gesagt
1,75 Prozent pro Jahr. Ob die Gebühr gerechtfertigt ist, lässt sich
leider erst im Nachhinein feststellen, wenn die Performance unter
Berücksichtigung des Volatilitätsrisikos mit kostengünstigeren und
möglicherweise weniger schwankungsintensiven Uran-Zertifikaten
verglichen wird.
Das World Nuclear Power Index-Zertifikat von JPMorgan (WKN:
JPM1S2) und das World Uranium Total Return Index-Zertifikat der
Société Générale (WKN: SG0URX) enthalten nicht ausschließlich
100%ige Uran-Aktien, sondern in erheblichem Umfang auch
Unternehmen aus der Versorger- oder Rohstoffbranche. So befinden
sich z.B. in der Variante von JPMorgan Titel wie Electricité de France,
E.ON, The Tokyo Electric Power Company oder Iberdrola. Bei den
Franzosen waren mit Rio Tinto und BHP Billiton zwei Unternehmen
aus der Rohstoffbranche am stärksten gewichtet (Stand: 18.06.07),
die nicht als „reine“ Uran-oder Kernkraft-Aktien gelten.
2.6 Alternative Energien – Uran
Chartanalyse zum Thema Uran
FORSYS METALS – Handlungsbedarf, wenn ...
Forsys Metals - WKN: A0ETPA - ISIN: CA34660G1046
Börse: Frankfurt in Euro / Kursstand: 4,33 Euro
Kursverlauf vom 16.11.2006 bis 17.07.2007
(log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Rückblick: Die FORSYS METAL Aktie startete nach einem Tief bei
0,45 Euro im Dezember 2005 zu einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Am 28.03.2007 erreichte die Aktie ein Hoch bei 6,84
Euro. Seit diesem Hoch korrigiert die Aktie. Am 08.06.2007 testete die Aktie den langfristigen Aufwärtstrend. Allerdings scheiterte die Aktie danach am Widerstand bei 5,50 Euro. Seitdem gibt
die Aktie wieder ab und notiert nun unter dem Aufwärtstrend,
der aktuell bei 4,75 Euro verläuft.
Charttechnischer Ausblick: Bricht die FORSYS METAL Aktie nun
auch noch durch die Unterstützung bei 3,83 Euro, dann wären
weitere Abgaben bis ca. 2,94 Euro zu erwarten. Schafft die Aktie
aber doch noch den Ausbruch über 5,50 Euro, wären Gewinne
bis ca. 6,84 Euro möglich.
FORSYS METALS - Handlungsbedarf, wenn ...
Ein marktbreites Investment bietet auch das Index-Zertifikat der
Deutschen Bank auf den S-BOX Nuclear Power Index (WKN:
DB1NUK). Ohne Laufzeitbegrenzung können Anleger in 21
Unternehmen (Stand: 29.06.07) der Kernenergiebranche investieren,
wobei die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt wird. Die
Gewichtung der Branchen sieht dabei folgendermaßen aus:
Kernkraftwerkbau (10 Prozent), Kernkraftwerkbetrieb (30 Prozent),
Minenunternehmen (30 Prozent) und Sonstiges (30 Prozent). Weil
die Zusammensetzung des Index von einem paritätisch besetzten
Komitee aus Mitarbeitern der ZJ Consulting AG und der boerse-stuttgart AG bestimmt wird, sind die Kosten für das Indexkonzept mit 1,5
Prozent pro Jahr relativ hoch. Als Trost dürfen sich Anleger darüber
freuen, dass etwaige Dividenden reinvestiert werden und dadurch
die Performance verbessern können.
Klimatipp
Heizung nachts nicht komplett abschalten
Für weitere aktuelle Informationen zu Uran und
Uranzertifikaten bitte hier klicken!
Nachts die Heizung nicht komplett abschalten, nur herunterregulieren. Ein ausgekühlter Raum benötigt bei erneuter Erwärmung
einen höheren Heizwasserdurchfluss.
28
2. Klimafaktoren
2.7 Alternative Energien – Holz
Geschichte und Nutzung
Holz gilt als mit Abstand ältester von Menschenhand genutzter
Brennstoff, schließlich entdeckte man mit dem Feuer zugleich das
Holz als wichtigen Energieträger für Licht und Wärme. Im Zuge der
globalen Erderwärmung spielt die Forst- und Holzwirtschaft eine
wichtige Rolle bei der Vermeidung klimaschädlicher Treibhausgase.
Die Nutzung von Holz hat sich mittlerweile in zahlreichen
Anwendungsgebieten etabliert und milliardenschwere Industriezweige hervorgebracht.
Holz spielt nicht nur beim Hausbau, sondern auch bei der
Inneneinrichtung von Wohn- und Geschäftsräumen eine wichtige
Rolle. In den vergangenen Jahren entwickelte sich der Trend weg
vom Plastik und hin zum Naturprodukt Holz. Da Plastik im
Wesentlichen aus Rohöl gewonnen wird, bewirkt ein Einsparen von
Plastik somit einen geringeren Bedarf an Rohöl. Als wichtiges
Basismaterial spielt Holz auch bei der Produktion von Papier die
erste Geige. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung der Medien
befindet sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Papier weiterhin auf einem
relativ hohen Niveau. Und auch im Bereich Verpackung und
Hygienepapieren kommt der Rohstoff aus der Natur in hohem Maße
zum Einsatz. Nach Angaben des Verbands Deutscher Papierfabriken
e.V. (VDP), die rund 90 Prozent des gesamten Industriezweigs repräsentieren, produzierten seine Mitglieder im Jahr 2005 ungefähr 21,6
Mio. Tonnen Papier, Karton und Pappe. In den vergangenen Jahren
gewann der „klassische“ nachwachsende Rohstoff Holz auch im
Bereich Erneuerbare Energien verstärkt an Bedeutung. So lässt sich
Bio-Ethanol nicht nur aus Agrarprodukten wie Roggen, Weizen, Mais,
Zuckerrüben und Zuckerrohr, sondern auch aus Holz gewinnen.
Das hohe Wirtschaftswachstum, insbesondere in Schwellenländern
wie China und Indien, hat in den vergangenen Jahren zu einem starken Anziehen der Nachfrage und der Preise geführt.
2.7 Alternative Energien – Holz
Produktion von Sauerstoff und lassen Aufforstungen und das nachhaltige Nutzen von Holz als wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der
negativen Folgen des Klimawandels in einem positiven Licht
erscheinen. Doch der Klimawandel kann in Zukunft auf Grund zu
erwartender Wetterextreme und den damit verbundenen
Sturmschäden in der Branche auch zu Verwerfungen beim Verhältnis
zwischen Angebot und Nachfrage führen. So fiel zum Beispiel im
Dezember 1999 in Baden-Württemberg durch den Orkan Lothar der
dreifache Jahreseinschlag an Holz an und löste dadurch beträchtliche Preisrückgänge aus. Extreme Dürren machen den Wald anfällig
für Schädlingsbefall und erhöhen die Gefahr großer Waldbrände. Die
Folge: Ein geringeres Angebot trifft auf eine hohe Nachfrage und
könnte dadurch erhebliche Preiszuwächse bewirken.
Weil Investments in Holz oder Wälder auf direktem Wege nur
schwierig zu bewerkstelligen sind, sollten Anleger vor allem in
Unternehmen der Forst- oder Holzwirtschaft investieren. Emittenten
haben einige Zertifikate auf den Markt gebracht, denen das Thema
Holz zu Grunde liegt. Sie bieten neben der Möglichkeit eines diversifizierten Investments auch eine erheblich bessere Liquidität gegenüber Investments in Wälder oder Baum-Plantagen in Ländern mit
erheblichen politischen Risiken und Rechtsunsicherheiten.
Dabei können Anleger auf der einen Seite über entsprechende
Index- bzw. Basket-Zertifikate nahezu 1:1 von der Kursentwicklung
ausgewählter Aktien profitieren. Auf der anderen Seite gibt es auch
ein Garantie-Zertifikat des österreichischen Emittenten RCB, das bei
Fälligkeit die Zahlung eines Mindestbetrags garantiert und zugleich
– bezogen auf die Gesamtlaufzeit des Papiers – eine 90%ige
Partizipation ermöglicht.
Für weitere aktuelle Informationen zu Holz und
Holzzertifikaten bitte hier klicken!
Rolle des Klimawandels
Die Rolle von Wäldern hinsichtlich des fortschreitenden Klimawandels ist unter wissenschaftlichen Aspekten nicht ganz einfach
einzustufen. Während wachsende Baumbestände das Treibhausgas
CO2 binden, entsteht beim Verrotten von Holz und Papier das
Treibhausgas Methan.
Im Rahmen der internationalen Klimaschutzabkommen (KyotoProtokoll) werden auch Wälder als Klimafaktoren betrachtet, wobei
deren Einfluss diversifiziert zu betrachten sind. Unbestritten ist:
Wachsende Wälder führen zu einer Senkung von CO2 und zur
Klimatipp
Enegie sparen an roten Ampeln
Eine energiesparende Fahrweise trägt zur Senkung des CO2Ausstoßes bei. Stellen Sie an Verkehrsampeln, die auf Rot stehen, ihren Motor aus. Das lohnt sich schon bei sieben Sekunden
Wartezeit.
29
8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels bieten sich
aus mehreren Gründen Investments mit entsprechenden Zertifikaten
an. So können Anleger mit ihnen Renditechancen und Kursrisiken
besser steuern. Weil sich Zertifikate auf Aktienkörbe (Baskets) oder
Indizes mit dem Label „Klimawandel“ nicht auf eine, sondern eine
Vielzahl von Aktien beziehen, weisen sie in der Regel ein geringeres Risiko als Einzelinvestments auf. Mit der Diversifikation, also der
Verteilung des Kursrisikos auf mehreren Schultern, sinkt für den
Anleger zugleich das Gesamtrisiko.
Risiken lassen sich bei Klimawandel-Zertifikaten aber auch durch
den Einbau bestimmter Auszahlungsstrukturen reduzieren. Hier
steht den Emittenten grundsätzlich die gesamte Palette der
Derivate-Branche zur Verfügung. Als weiterer Vorteil wäre noch der
bessere Zugriff auf Research, sei es durch eigene Analysten oder
über den Einkauf von speziellem Know-how zu nennen.
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8.1 Klimawandel-Investments mit Kapitalgarantie
„Klimawandel-Zertifikate" mit Kapitalgarantie eignen sich in erster
Linie für Investoren mit geringer Risikoneigung. Sie zeichnen sich
nämlich dadurch aus, dass ein vordefinierter Kapitalbetrag unabhängig von der Wertentwicklung der zu Grunde liegenden Aktien
oder Indizes bei Fälligkeit garantiert zurückgezahlt wird. In der
Regel entspricht dieser Betrag dem anfänglichen Verkaufspreis für
das Zertifikat.
Dies hat zur Folge, dass Investoren, die das Papier über die gesamte Laufzeit (von Emission bis Fälligkeit) halten, auch bei einer
schlechten Performance des Basiswerts zumindest ihr eingesetztes
Kapital zurückbekommen. Je nach Ausstattung der Konditionen
könnte es unter Umständen auf Grund gezahlter Ausgabeaufschläge
bzw. Wertpapierprovisionen zu leichten Wertminderungen kommen.
Wichtige Aspekte bei der Kapitalgarantie
Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien weisen häufig extrem
starke Kursschwankungen auf. Das Risiko von signifikanten
Kursverlusten ist bei ihnen daher besonders ausgeprägt und der
Wunsch nach Kapitalschutz mehr als verständlich. Durch die eingebaute Kapitalgarantie können Anleger starke Kursverluste wirksam
verhindern bzw. begrenzen.
Dieser Vorteil muss häufig über eine reduzierte Partizipationsrate
"bezahlt" werden. Verfügt zum Beispiel ein kapitalgarantiertes
Zertifikat über eine Partizipationsrate von 85 Prozent, führt dies
beim Zertifikat im Vergleich zur Performance der zu Grunde liegen-
8.1 mit Kapitalgarantie
den Aktien bzw. Indizes während der gesamten Laufzeit zu einer
Underperformance. Steigt zum Beispiel ein Index zwischen Emission
und Fälligkeit um 50 Prozent an, würden die Inhaber eines entsprechenden kapitalgarantierten Zertifikats eine Performance von 42,5
Prozent (0,85 mal 50 Prozent) erzielen.
Die meisten Zertifikate mit Kapitalgarantie werden zum Preis von
100 Euro oder 1.000 Euro emittiert und sind mit einer 100%igen
Kapitalgarantie ausgestattet. Dies ermöglicht Anlegern relativ einfach das aktuelle Ausmaß des Kapitalschutzes zu überschauen.
Notiert ein "Klimawandel-Zertifikat" mit Kapitalgarantie über seinem
Emissionspreis, wäre beim Kauf des Zertifikats auf diesem
Kursniveau kein 100%iger Schutz vor Verlusten vorhanden. Notiert
es darunter, ergäbe sich bei einer unterstellten Haltedauer bis zur
Fälligkeit ein sicherer Gewinn in entsprechender Höhe.
Anleger, die in kapitalgarantierte Zertifikate investieren, sollten sich
über einen Aspekt ihres Investments besonders bewusst sein: Die
Kapitalgarantie greift nur bei Fälligkeit. Während der Laufzeit können auch diese Wertpapiere unter Umständen Verluste generieren.
So kann zum Beispiel ein Zertifikat, auf Grund einer negativen
Marktentwicklung (bei Aktienkursen, Zinsen bzw. Volatilität), deutlich unter seinen Emissionspreis fallen. Ist der Anleger dann
gezwungen, aus bestimmten Gründen zu verkaufen, entstünden ihm
trotz der 100%igen Kapitalgarantie Verluste. Gleiches gilt, falls der
Anleger für das Zertifikat mehr als den garantierten Kapitalbetrag
bezahlt hat. Bei einem Kaufpreis von 120 Euro und einem garantierten Kapitalbetrag von 100 Euro würde beispielsweise ein Anleger
einen Schutz in Höhe von lediglich 83,3 Prozent seines eingesetzten Kapitals erzielen.
Checkliste für den Kauf kapitalgarantierter Zertifikate:
1. Fällt bei der Emission ein Ausgabeaufschlag an (wenn ja, wie
hoch)?
2. Fällt bei dem Zertifikat eine jährliche Managementgebühr an
(wenn ja, wie hoch)?
3. Über welche Bonität verfügt der Emittent des Zertifikats?
4. Wann endet die Laufzeit des Zertifikats?
5. Über welche Partizipationsrate verfügt das Zertifikat?
6. Werden während der Laufzeit gezahlte Dividenden reinvestiert
oder vom Emittenten einbehalten?
7. Mit welcher Rate partizipiert das Zertifikat an der Performance der zu Grunde liegenden Aktien oder Indizes?
8. Welcher Kapitalbetrag wird - bei unterstellter Zahlungsfähigkeit des Emittenten - am Ende der Laufzeit garantiert zurückgezahlt?
30
8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
8.2 mit Baskets oder Indizes
9. Liegt der aktuelle Kurs des Zertifikats über oder unter dem
garantierten Kapitalbetrag?
10. Notiert der Wert der zu Grunde liegenden Aktien bzw. Indizes
über oder unter dem Niveau zum Zeitpunkt der Emission?
11. Wie hoch ist die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen
(Geld - Brief ) des Emittenten?
Klimatipp
CO2 sparen durch weniger Auto fahren
Autos gehören zu den Großproduzenten von Klimagasen. Fahren
Sie daher weniger mit dem Auto. Gehen Sie zu Fuß, fahren Sie
mit dem Fahrrad, benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel. Jeder
nicht gefahrene Auto-Kilometer spart rund 0,4 kg CO2.
Liste von "Klimawandel-Zertifikate" mit Kapitalgarantie
Name
Emittent
fällig
Partizipation
Kapitalgarantie
WKN
Holz-Nachhaltigkeits-Basket
RCB
29.04.13
90 - 100 %
1.000 EUR
RCB0WM
Wasser-Kapitalschutz-Zert.
ABN
16.12.10
105%
95 EUR
AA0F6K
Alternative-Energie-Zert. (WAEX)
SG
08.06.12
6% p.a.
100 EUR
SG2NTX
Wasser Garant 8%-Zert. (WOWAX)
SG
08.08.12
8% p.a.
100 EUR
SG2PAG
Uranium Garant I-Anl.
LB
17.11.14
67%
100%
A0GZGW
Klimaschutz-Garant-Top-Zins-Anl.
HSBC
24.05.11
max. 8% p.a.
100%
TB0SLM
8.2 Klimawandel-Investments mit Baskets oder Indizes
„Klimawandel-Zertifikate" die sich auf Baskets oder Spezialindizes
beziehen, zeichnen sich durch ihre themenorientierte Struktur des
zu Grunde liegenden Basiswerts aus. Der Ideenvielfalt des
Emittenten sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. So kann zum
Beispiel einem solchen Zertifikat das breit gefasste Thema
„Erneuerbare Energien“ oder aber ausschließlich eine bestimmte
Spezialbranche, wie zum Beispiel die „Solarenergie“ zu Grunde liegen.
Basket- oder Indexzertifikate mit Bezug zum Klimawandel bieten
Anlegern stets die Möglichkeit, an der Entwicklung individuell
zusammengestellter Aktienkörbe oder –Indizes im Verhältnis 1:1 zu
partizipieren. Das heißt: Auf den Kursanstieg eines Index um zehn
Prozent reagiert das Zertifikat mit einem Plus von ebenfalls zehn
Prozent, wobei diverse Gebühren diesen Effekt verwässern können.
Wichtige Aspekte bei Baskets und Indizes
Aktien mit Bezug zum Thema „Klimawandel“ können unter
Umständen extrem starke Kursschwankungen aufweisen, weil sich
ihr Geschäftsmodell noch in einem frühen Stadium befindet und die
Unternehmen oftmals noch relativ jung sind. Das Risiko von signifikanten Kursverlusten ist bei ihnen daher besonders ausgeprägt.
Während beispielsweise der am stärksten gewichtete DAX-Wert, die
Aktie von Siemens, Mitte Juni eine Volatilität (250-Tage) von 27
Prozent aufwies, lag die vergleichbare Kennzahl beim schwersten
Wert aus dem DAXglobal Alternative Energy-Index, der Aktie von
Vestas Wind, mit 46 Prozent weitaus höher.
Da die Volatilität bzw. Kursschwankungsintensität grundsätzlich
keine Aussage über den Trend der Kurse beinhaltet, macht sie sich
nach oben wie nach unten gleichermaßen bemerkbar. Dies bedeutet: Eine Aktie mit relativ hoher Volatilität verfügt nicht nur über
hohe Renditechancen, sondern zugleich über ein erhebliches
Verlustpotenzial. Durch das Zusammenfassen mehrerer Aktien in
einem Basket oder einem Index verteilt sich das Risiko auf den
Schultern mehrerer Unternehmen und sinkt dadurch gegenüber
einem Einzelinvestment in der Regel beträchtlich.
Auf Anpassungen achten
Wer langfristige Investments in Basket- oder Index-Zertifikate mit
Bezug zum Klimawandel beabsichtigt, sollte darauf achten, dass die
Zusammensetzung des Basiswerts in regelmäßigen Abständen überprüft und angepasst wird. Das Investment in einen Korb von Aktien,
dessen Struktur während der gesamten Laufzeit unverändert bleibt,
halten wir aus folgenden Gründen für problematisch. Zum einen
können auf Grund der Schnelllebigkeit der Branche neue und möglicherweise geeignetere oder bedeutendere Unternehmen an die
Börse kommen, die in dem Basket keine Berücksichtigung fänden.
Zum anderen können sich einzelne Titel überdurchschnittlich stark
entwickeln und im Zuge ihres wachsenden Gewichts zur Bildung
eines so genannten Klumpenrisikos führen. Dies würde sich dann
auf den Wunsch des Anlegers nach Diversifikation kontraproduktiv
auswirken.
Auf Gebühren achten
Wie bei jedem Basket- oder Index-Zertifikat sollten auch vor einem
Klimawandel-Investment stets die damit verbundenen Kosten analysiert werden. Dass die Konzeption und ständige Pflege eines Index
Kosten verursacht, sollte jedem Anleger bewusst sein. Diese kann
sich der Emittent durch prozentuale Zeichnungsaufschläge zum
31
8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
Zeitpunkt der Emission, jährliche Managementgebühren, das
Einbehalten von Dividenden, eine Beteiligung an der Performance
oder der Differenz zwischen An- und Verkaufskursen (Spread) bezahlen lassen.
Vertriebsgebühren oder Zeichnungsaufschläge
Zeichnungsgebühren können mitunter richtig teuer werden und sollten vor dem Zeichnen einer Neuemission auf jeden Fall in Erfahrung
gebracht werden, schließlich muss dieser Prozentsatz über die
Performance des Basket oder Index erst wieder verdient werden.
Wer bei einem solchen Zertifikat nicht unbedingt von Anfang an
dabei sein muss, sollte das Papier auf seine Watchlist setzen.
Sobald es an einer Börse (Frankfurt oder Stuttgart) gehandelt wird,
entfällt dieser zusätzlicher Kostenfaktor. Da die Margen der
Emittenten manchmal mit fortschreitender Laufzeit sinken (das
Zertifikat wird günstiger), kann das Abwarten so manchen zusätzlichen Prozentpunkt an Performance bringen. Zeichnungsaufschläge
von drei bis vier Prozent halten wir für bedenklich, schließlich wäre
damit das Investment ähnlich teuer wie ein aktiv gemanagter
Aktienfonds.
Jährliche Managementgebühren
Als besonders transparente und faire Methode stufen wir das
Bezahlen pauschaler jährlicher Managementgebühren ein. Auf diese
Weise erfährt der Anleger ganz genau, welche Performance ihm
durch die Dienstleistung des Emittenten oder Indexanbieters Jahr für
Jahr verloren geht. Diese Gebühr wird in der Regel nicht auf einen
Schlag vom Basket oder Index abgezogen, sondern nach jedem
Börsentag anteilig berücksichtigt. Dadurch bezahlen länger investierte Anleger mehr Gebühren als Investoren, die lediglich kurzfristig engagiert waren. Bei dieser Methode sollten allerdings während
der Laufzeit ausgeschüttete Dividenden der Indexmitglieder nicht
dem Emittenten zufließen, sondern reinvestiert werden.
Grundsätzlich gilt: Je häufiger die Struktur oder Gewichtung eines
Index oder Basket angepasst wird, desto höhere Gebühren erscheinen gerechtfertigt.
Das Einbehalten von Dividenden
Manchmal gestalten Emittenten die Konditionen ihrer Basket- oder
Index-Zertifikate so, dass ihnen sämtliche bzw. ein bestimmter Anteil
der während der Laufzeit angefallenen Dividenden zufließen und
damit dem Inhaber des Zertifikats entgehen. Dies muss nicht
zwangsweise zu einem großen Nachteil für den Anleger führen,
schließlich schütten z.B. Unternehmen aus dem Sektor Erneuerbare
Energien oftmals keine oder nur geringe Dividenden aus. Ein
Dividendenverzicht würde in diesem Fall kaum Performance kosten.
Problem dabei: Zum einen muss sich eine solche
Dividendenschwäche nicht über Jahre fortsetzen und zum anderen
dürfte das Ermitteln entgangener Dividenden ein ausgesprochen
schwieriges und zeitintensives Unterfangen werden. Dieses Problem
verstärkt sich bei häufigen Anpassungen, bei wachsender Anzahl zu
berücksichtigender Unternehmen oder bei der Zugehörigkeit von
Aktien aus Nicht-Euro-Staaten (Währungsproblematik, Quartalsdividenden).
Aus Transparenzgründen stufen wir bei einem KlimawandelInvestment das Reinvestieren von Dividenden in den Index oder
Basket als wünschenswerter Produktvorteil ein.
8.2 mit Baskets oder Indizes
Höhe einer etwaigen Performance-Beteiligung
Zu einem beträchtlichen Kostenfaktor kann die Forderung des
Emittenten nach einer Beteiligung an der Performance führen.
Besonders ärgerlich wird sie für Investoren, die bei Emission eines
Zertifikats mit Performance-Beteiligung einsteigen, in den ersten
Jahren der Laufzeit eine ausgesprochen erfreuliche Performance
erzielen und danach aber den Verkauf des Papiers verpassen und
möglicherweise einen Rutsch unter ihr Einstiegskursniveau miterleben müssen. In diesem Fall hätte man während der Laufzeit nämlich Performancegebühren entrichtet, ohne mit dem Investment tatsächlich Gewinne erzielt zu haben.
Wer vom überdurchschnittlichen Potenzial und dem Konzept eines
Basket oder Index mit Performance-Beteiligung besonders stark
überzeugt ist, braucht sich von Performance-Gebühren nicht zwingendermaßen abschrecken lassen. Richtig interessant sind solche
Papiere aber nur, wenn sie sich besser entwickeln als Aktienkörbe
oder Indizes ohne Performance-Beteiligung.
Differenz zwischen An- und Verkaufskursen (Spread)
Emittenten stellen für ihre Zertifikate börsentäglich verbindliche Anund Verkaufskurse. Je geringer die Differenz zwischen An- und
Verkauf (Geld und Brief ), der so genannte Spread ausfällt, desto
vorteilhafter ist dies für den Anleger. Wie hoch der Spread tatsächlich ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen von der
Liquidität der zu Grunde liegenden Aktien. Je mehr illiquide
Nebenwerte ein Basket oder Index enthält, desto nachvollziehbarer
wird ein großer Spread. Zum anderen kann sich der Spread auch
während des Tages verändern. Enthält ein Basiswert wie zum
Beispiel der DAXglobal Alternative Energy Index viele US-Werte kann
sich der Spread unter Umständen mit dem Handelsstart in den USA
verringern. Da mittlerweile drei Emittenten Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit auf den DAXglobal Alternative im Angebot haben,
können sich Anleger hier für die Bank mit dem attraktivsten Spread
entscheiden. Anfang Mai wäre dies die Variante von Goldman Sachs
gewesen (WKN GS0HHU).
Checkliste für den Kauf von Basket- oder Index-Zertifikaten:
1. Bin ich mir über das Funktionsprinzip von Basket- bzw.
Index-Zertifikaten und die damit verbundenen Chancen und
Risiken bewusst?
2. Bin ich vom Aufwärtspotenzial des Basket oder Index überzeugt?
3. Fällt bei der Emission ein Ausgabeaufschlag an (wenn ja,
wie hoch)?
4. Fällt bei dem Zertifikat eine jährliche Managementgebühr an
(wenn ja, wie hoch)?
5. Über welche Bonität verfügt der Emittent des Zertifikats?
6. Ist die Laufzeit des Zertifikats unbegrenzt bzw. wann endet
sie?
7. Wie oft wird die Struktur bzw. Gewichtung angepasst?
8. Werden während der Laufzeit gezahlte Dividenden komplett
reinvestiert oder vom Emittenten einbehalten?
9. Gibt es eine Performancegebühr (wenn ja, wie hoch)?
10. Wie hoch ist die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen
(Geld - Brief ) des Emittenten?
32
8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
8.3 mit Bonus-Zertifikaten
Aktuelles Produktporträt
Der Öko-DAX ist da
Die von der Deutschen Börse konzipierte DAX-Indexfamilie hat
Zuwachs bekommen: Am 5. Juni erblickte der Öko-DAX das Licht der
Börsenwelt. Ein hohes Maß an Aufmerksamkeit war ihm sicher,
schließlich enthält der Index die zehn bedeutendsten deutsche
Aktien aus dem derzeit viel diskutierten Bereich Erneuerbare
Energien. Potenzielle Indexkandidaten müssen im Prime IG
Renewable Energy Index enthalten sein, um die Chance auf eine
Aufnahme zu haben. Konkrete Titel werden dann nach der höchsten
Marktkapitalisie rung ausgewählt und gleichgewichtet in das
Indexportfolio aufgenommen. Eine Überprüfung der Indexzusammensetzung und die Neugewichtung der einzelnen Titel erfolgt
einmal pro Quartal. Durch die ständige Anpassung der Gewichtung
wird die Bildung von Klumpenrisiken verhindert. Das heißt: Kein
Titel dominiert auf Dauer den Auswahlindex in unangemessener
Weise.
Der Öko-DAX wird als Performanceindex (WKN: A0MEU4) und als
Kursindex (WKN: A0MEU5) berechnet und veröffentlicht. Er zeichnet
sich durch eine hohe Kursschwankungsintensität (Volatilität) aus. So
übertraf Ende Juni die historische 250-Tage-Volatilität des Öko-DAX
mit 28 Prozent die vergleichbare Kennzahl seines großen Bruders
DAX um mehr als zehn Prozentpunkte. Da Volatilität bei steigenden
wie auch bei fallenden Kursen zu beobachten ist, gilt: Je volatiler
die Kurse, desto höher die Renditechancen und desto größer die
Kursrisiken.
Und interessant ist der Öko-DAX allemal, wenngleich einige
Experten zu bedenken geben, dass eine Diversifikation auf zehn
Werte nicht als sonderlich marktbreites Investment anzusehen wäre.
Weil deutsche Unternehmen aus dem Sektor Erneuerbare Energie in
der Weltliga ganz oben mitspielen, sehen wir auch in der starken
Konzentration auf deutsche Aktien grundsätzlich kein Problem,
schließlich hat der DAX vorgemacht, dass deutsche Titel eine nachhaltige Outperformance gegenüber Aktien aus anderen Staaten
generieren können.
Unsere Tipps für ein Investment in den Öko-DAX:
• Kaufen Sie ein entsprechendes Öko-DAX-Zertifikat möglichst
nach 9:00 Uhr und vor 17:30 Uhr. Dann fallen die Spreads zwischen An- und Verkaufskurs (Geld/Brief ) auf Grund der erhöhten
Liquidität der Aktien erfahrungsgemäß attraktiver aus.
• Schauen Sie vor einem Einstieg nicht nur auf die Höhe des
Verkaufskurses, sondern auch auf den Abstand zum niedrigeren
Ankaufskurs. Je geringer dieser Spread, desto besser.
Indexzertifikate auf den Öko-DAX
Link auf DB für WKN DB80EK
Link auf HSBC für WKN TB0X4Q
Die zehn Werte des Öko-DAX
Unternehmen
zwei Wochen später HSBC Trinkaus auf den Öko-DAX auf und bot
ein entsprechendes Index-Zertifikat mit Laufzeit 12.12.2012 an
(WKN: TB0X4Q). Aus Anlegersicht ist es immer gut zu wissen, dass
man bei einem interessanten Basiswert mehrere Emittenten zur
Auswahl hat.
Marktwert
Gewicht
CONERGY AG O.N.
50,03
9,73%
CROPENERGIES AG
50,96
9,92%
ERSOL SOLAR ENERGY AG
58,89
11,46%
NORDEX AG O.N.
50,95
9,91%
Q-CELLS AG
49,24
9,58%
REPOWER SYSTEMS AG
51,16
9,96%
SCHMACK BIOGAS NA O.N.
47,89
9,32%
SOLARWORLD AG O.N.
51,71
10,06%
SOLON AG F.SOLARTECH.AG
57,05
11,10%
VERBIO VER.BIOENERGIE ON
46,05
8,96%
Stand: 25.06.2007
Hier finden Sie weitere Informationen über den Index
Die ersten Index-Zertifikate sind auch schon da
Zeitgleich mit dem offiziellen Indexstart begab die Deutsche Bank
als erster Emittent ein passendes Index-Zertifikat mit unbegrenzter
Laufzeit auf den Öko-DAX (WKN: DB80EK). Als zweiter sprang dann
8.3 Klimawandel-Investments mit Bonus-Zertifikaten
Bonus-Zertifikate haben sich in der Derivatebranche mittlerweile
zum Blockbusterprodukt entwickelt. In ihrer ursprünglichen Form
bieten sie bei unbegrenztem Gewinnpotenzial im Falle eines NichtVerletzens vordefinierter Grenzen Anlegern attraktive Mindestrenditen. Zahlreiche Bonus-Zertifikate beziehen sich auf Unternehmen
aus dem Bereich Erneuerbare Energien oder entsprechende Indizes
mit „Öko-Touch“. Da solche Aktien erfahrungsgemäß besonders
starken Kursschwankungen unterliegen, macht der Kauf von BonusZertifikaten vor allem für Investoren Sinn, die vom jeweiligen
Basiswert zwar grundsätzlich überzeugt sind, nach unten aber dennoch einen Risikopuffer wünschen.
Besonderheiten bei Klimawandel-Bonus-Zertifikaten
Die meisten Bonus-Zertifikate, die sich auf Aktien oder Indizes aus
dem Bereich Klimawandel beziehen, sind auf Grund der (noch) relativ niedrigen Dividendenrenditen der in Frage kommenden Unternehmen meist mit einem Cap ausgestattet. Das heißt: Sollte die
Aktie oder der Index den Cap während der Laufzeit deutlich überwinden, würden die Käufer des entsprechenden Bonus-Zertifikats
daran nur unterproportional partizipieren. Grund: Während der
Laufzeit würde der Kurs des Zertifikats stets unter dem der Cap
notieren und eine Tilgung bei Fälligkeit maximal zu diesem Betrag
erfolgen.
33
8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
Außerdem sollten Anleger auf Grund der erfahrungsgemäß überdurchschnittlich starken Kursausschläge solcher Aktien oder Indizes
auf besonders komfortable Risikopuffer achten. Das heißt. Der aktuelle Kurs der Aktie sollte möglichst deutlich über der Barriere notieren, weil eine überdurchschnittlich hohe Kursschwankungsintensität
(Volatilität) des Basiswerts zugleich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit
für ein Verletzen der Barriere mit sich bringt. Da ein solches
Verletzen den unwiederbringlichen Verlust des Schutzmechanismus
auslösen würde, sollten Anleger Bonus-Zertifikate mit möglichst
komfortablem Risikopuffer bevorzugen.
Checkliste für den Kauf von Bonus-Zertifikaten:
1. Bin ich mir über das Funktionsprinzip von Bonus-Zertifikaten
und die damit verbundenen Chancen und Risiken bewusst?
2. Bin ich vom Aufwärtspotenzial der Aktie oder des Index überzeugt?
3. Ist der Bonusschutz noch intakt (Barriere bislang unverletzt)?
4. Stufe ich das Verletzen der Barriere während der Laufzeit als
unwahrscheinlich ein?
5. Sind bei dem Bonus-Zertifikat noch steuerfreie Kursgewinne
theoretisch möglich (Restlaufzeit mehr als zwölf Monate)?
6. Bietet das Bonus-Zertifikat unbegrenztes Gewinnpotenzial
oder ist der maximal mögliche Gewinn durch einen Cap (max.
Rückzahlung) begrenzt worden?
7. Wie hoch ist die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen
(Geld - Brief ) des Emittenten?
8. Über welche Bonität verfügt der Emittent des Zertifikats?
Klimatipp
Achten Sie auf die Verpackung !
Kaufen Sie keine Produkte mit überflüssiger Verpackung. Und
auch Mehrweg ist Klimaschutz.
8.3 mit Discount-Zertifikaten
8.4 Klimawandel-Investments mit Discount-Zertifikaten
Discount-Zertifikate, die sich auf Klimawandel-Aktien oder –indizes
beziehen, eignen sich in ihrer ursprünglichen Form vor allem für
Anleger, die mit Blick auf den zu Grunde liegenden Basiswert damit
rechnen, dass dieser gegen Ende der Laufzeit in unmittelbarer Nähe
des jeweiligen Höchstbetrags des Zertifikats notieren wird.
Discount-Zertifikate ermöglichen somit vor allem in Seitwärts- bzw.
leichten Aufwärtstrends besonders attraktive Renditechancen.
Wichtig: Ihr Gewinnpotenzial ist nach oben hin durch den Cap
(Höchstbetrag) begrenzt, so dass Anleger an starken Aufwärtsbewegungen nur unterproportional partizipieren können.
Besonderheiten bei Klimawandel-Discount-Zertifikaten
Discount-Zertifikate zeichnen sich bekanntlich dadurch aus, dass sie
weniger kosten als der zu Grunde liegende Basiswert (daher:
Discount). Dieser Discount speist sich neben dem Verzicht auf etwaige während der Laufzeit zu erwartende Dividendenzahlungen hauptsächlich durch den Verkauf einer Call-Option auf die Aktie bzw. den
Index. Der Preis für solche Calls hängt in hohem Maße von der
Kursschwankungsintensität (Volatilität) des Basiswerts ab. Da Aktien
bzw. Indizes aus dem Bereich Klimawandel meist überdurchschnittlich stark schwanken, fallen ihre Discounts und die damit verbundenen Renditechancen entsprechend hoch aus. Bei „normal konstruierten“ Discount-Zertifikaten ist gegen Ende der Laufzeit allein der
maßgebliche Indexstand bzw. Aktienkurs für die Höhe der
Rückzahlung und die damit verbundene Performance des Zertifikats
verantwortlich. Liegt dieser auf oder über dem Cap (Höchstbetrag)
darf sich sein Besitzer über den maximal möglichen Gewinn freuen,
liegt er darunter, erfolgt bei dem Discount-Zertifikat eine entsprechend niedrigere Rückzahlung. Der zum Zeitpunkt des Kaufs existente Discount wirkt als Risikopuffer und schützt somit vor
Kursverlusten.
Noch mehr Schutz gefällig
Viele Discount-Zertifikate sind mit nützlichen Zusatzfunktionen ausgestattet worden. So können Anleger bspw. durch die Auswahl
besonders konstruierter Discount-Zertifikate einen noch höheren
Schutz für ihr Klimawandel-Investment erzielen. Viele Emittenten
haben Discount-Zertifikate im Angebot, bei denen der Höchstbetrag
bereits zur Auszahlung kommt, falls während der Laufzeit eine vor-
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8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
definierte Barriere nie verletzt worden ist. Das heißt: Um die maximal mögliche Rendite zu vereinnahmen, muss der Basiswert gegen
Ende der Laufzeit nicht zwingender Weise den jeweiligen
Höchstbetrag (Cap) erreichen oder übersteigen. Dadurch erhöht sich
die Wahrscheinlichkeit, dass bei Fälligkeit der Höchstbetrag zur
Auszahlung kommt. Als Ausgleich für diesen Vorteil fallen die erzielbaren Discounts und damit auch die Renditechancen im Vergleich zu
herkömmlich konstruierten Discount-Zertifikaten bei sonst gleichen
Konditionen etwas geringer aus.
Checkliste für den Kauf von Discount-Zertifikaten:
1. Bin ich mir über das Funktionsprinzip von DiscountZertifikaten und die damit verbundenen Chancen und Risiken
bewusst?
2. Halte ich es für realistisch, dass der Basiswert gegen Ende
der Laufzeit in der Nähe des Höchstbetrags des Zertifikats
notieren wird?
3. Verfügt das Discount-Zertifikat über intakte zusätzliche
Schutzfunktionen, die Abstriche bei den Kennzahlen Discount
bzw. Renditechance erlauben würden?
4. Sind bei dem Discount-Zertifikat noch steuerfreie Kursgewinne theoretisch möglich (Restlaufzeit mehr als zwölf
Monate)?
5. Über welche Bonität verfügt der Emittent des Zertifikats?
8.5 Klimawandel-Investments mit Aktienanleihen
Klimawandel-Aktienanleihen sind derivative Wertpapiere, die sich
auf eine bestimmte Anzahl von Aktien aus dem Sektor Klimawandel
beziehen. Die Multiplikation des Basispreises mit der bei Emission
festgelegten Anzahl von Aktien ergibt den Nominalwert der Anleihe.
Dieser liegt in der Regel bei 1.000 oder 5.000 Euro. Besonderheit
von Aktienanleihen: Bei Fälligkeit erhalten ihre Besitzer einen zum
Zeitpunkt der Emission festgelegten Zinskupon ausgezahlt, wobei
auch diese Derivate selbstverständlich während der Laufzeit ge- und
auch verkauft werden können. In diesen Fällen sorgt die
Stückzinsmethode für eine gerechte Verteilung der Zinsen in
Abhängigkeit von der jeweiligen Haltezeit.
Weil die Tilgung solcher Aktienanleihen allein vom Kurs der zu
Grunde liegenden Aktie gegen Ende der Laufzeit abhängt, dürfen sie
jedoch auf keinen Fall mit herkömmlichen festverzinslichen Anleihen
verglichen werden. Sollte nämlich eine Aktie gegen Ende der
Laufzeit ihren Basispreis z.B. um 10 Prozent unterschreiten, würde
ein Anleger bei Fälligkeit für nominal 1.000 Euro (5.000 Euro) nicht
100 Prozent, sondern lediglich 90 Prozent dieses Betrags, also 900
Euro (4.500 Euro) erhalten. Der bei Klimawandel-Aktienanleihen
erfahrungsgemäß überdurchschnittlich hohe Zinskupon wird über
das mit dem Investment verbundene erhöhte Tilgungsrisiko ausgeglichen.
Besonderheiten bei Klimawandel-Aktienanleihen
Das Angebot an Klimawandel-Aktienanleihen ist (noch) relativ überschaubar. Grund: Aus steuerlicher Sicht gelten die Papiere bei den
8.3 mit Aktienanleihen
meisten Anleger als weniger attraktiv, weil sie von den Finanzverwaltungen als so genannte „Finanzinnovation“ eingestuft werden
und etwaige Kursgewinne somit auch bei Haltezeiten von mehr als
12 Monaten zu versteuern sind. Mit der beschlossenen Steuerreform
dürfte sich dies ab Anfang 2009 ändern, da ab diesem Zeitpunkt
durch die Einführung der 25%igen Abgeltungssteuer die
Steuervorteile der anderen Derivate wegfallen. Sollte der Trend hin
zu Klimawandel-Investments weiterhin ein Megathema bleiben, ist
ein Ausbau des derzeitigen Angebots durchaus möglich.
Die Zinskupons sämtlicher Aktienanleihen setzen sich stets aus dem
Marktzins für die jeweilige Restlaufzeit der Anleihe, den während der
Laufzeit erwarteten Dividendenzahlungen der Aktie und dem Erlös
aus dem Verkauf entsprechender Put-Optionen auf die jeweiligen
Aktien zusammen. Da die Dividendenrenditen der meisten
Unternehmen aus dem Bereich Klimawandel noch relativ niedrig
ausfällt, im Gegenzug die Aktien in den meisten Fällen aber sehr
stark schwanken und somit überdurchschnittlich hohe Erlöse aus
dem Verkauf der Optionen ermöglichen, gelten die hohen
Volatilitäten als Hauptgrund für die attraktiven Zinskupons. Kupons
von mehr als 20 Prozent pro Jahr sind daher bei Aktienanleihen auf
Gesellschaften aus dem Bereich Erneuerbare Energien keine
Seltenheit.
Wie bei jedem Investment gilt auch hier die Regel: Je höher die prozentuale jährliche Renditechance, desto höher fällt zugleich das
damit verbundene Kursrisiko aus. Weil bei einer extrem volatilen
Aktie die Wahrscheinlichkeit für ein deutliches Unterschreiten des
Basiswerts höher ausfällt, als bei einem Titel mit geringen
Kursschwankungen, bezahlen Anleger – vereinfacht ausgedrückt –
den hohen Kupon mit dem gestiegenen Risiko, einen Nominalbetrag
von weniger als 100 Prozent zu erhalten.
Noch mehr Schutz gefällig
Viele Aktienanleihen sind mit nützlichen Zusatzfunktionen ausgestattet worden. So können Anleger bspw. durch die Auswahl
besonders konstruierter Papiere einen noch höheren Schutz für ihr
Klimawandel-Investment erzielen. Viele Emittenten haben Aktienanleihen im Angebot, bei denen 100 Prozent des Nominalbetrags
bereits zur Auszahlung kommt, falls während der Laufzeit eine vordefinierte Barriere nie verletzt worden ist. Das heißt: Um die maximal mögliche Rendite zu vereinnahmen, muss die Aktie gegen
Ende der Laufzeit nicht zwingender Weise den Basispreis erreichen
oder übersteigen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit,
dass bei Fälligkeit die Anleihe zu 100 Prozent getilgt wird. Als
Ausgleich für diesen Vorteil fallen die erzielbaren Zinskupons und
damit auch die Renditechancen im Vergleich zu herkömmlich konstruierten Aktienanleihen bei sonst gleichen Konditionen etwas
geringer aus.
Klimatipp
Grünen Strom beziehen
Der Wechsel zu einem grünen Stromanbieter, der auf Kohle und
Atom verzichtet, ist denkbar einfach und preiswerter als meistens angenommen.
35
8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
8.3 mit alternativen Strukturen
Checkliste für den Kauf von Aktienanleihen:
1. Bin ich mir über das Funktionsprinzip von Aktienanleihen
und die damit verbundenen Chancen und Risiken bewusst?
2. Bin ich von der fundamentalen Qualität und zumindest stabilen Aktienkursen bei der zu Grunde liegenden Aktie überzeugt?
3. Halte ich es für realistisch, dass die Aktie gegen Ende der
Laufzeit in der Nähe des Basispreises der Aktienanliehe
notieren wird?
4. Verfügt die Aktienanleihe über intakte zusätzliche
Schutzfunktionen, die Abstriche beim Zinskupon bzw. der
jährlichen Renditechance erlauben würden?
5. Bin ich mir bewusst, dass bei Aktienanleihen bis Ende 2008
neben den erzielten Zinseinnahmen auch etwaige Kursgewinne bei einer Haltezeit von mehr als 12 Monaten dem persönlichen Steuersatz unterliegen?
6. Über welche Bonität verfügt der Emittent der Aktienanleihe?
8.6 Klimawandel-Investments mit alternativen Strukturen
Die Zertifikatebranche hat mittlerweile zahlreiche Derivate mit
Sonderstrukturen entwickelt, von denen sich einige auch als
Klimawandelinvestment einstufen lassen. Anleger sollten den Kauf
solcher Papiere jedoch nur dann erwägen, wenn sie deren
Funktionsprinzip verstanden haben und sich der damit verbundenen
Chancen und Risiken bewusst sind. Im Vergleich zu Investments in
Aktien, Zertifikate oder Aktienanleihen mit Klimawandel-Touch sollten sie außerdem einen zusätzlichen Nutzwert aufweisen.
Nachfolgend haben wir einige dieser alternativen Strukturen aufgeführt
Alpha-Strukturen
Die Kennzahl „Alpha“ gilt in der Finanzwelt als Ausmaß für die
Outperformance eines bestimmten Basiswerts gegenüber einem
Vergleichsmaßstab. In der Regel handelt es sich bei dieser so
genannten Benchmark (Messlatte) um einen nach bestimmten
Kriterien auserwählten Index. Alpha-Zertifikate bieten sich vor allem
bei einer unsicheren Börsenlage an, weil sie unabhängig von
Markttendenzen Gewinne ermöglichen. Das heißt, sie können auch
in Abwärtstrends attraktive Renditen erzielen, wenn der zu Grunde
liegende Basiswert weniger stark zurückfallen sollte als die
Benchmark. Verluste drohen für den Fall, dass beim Basiswert eine
Underperformance gegenüber der Benchmark eintreten sollte. Mit
Alpha-Zertifikaten können Sie zum Beispiel darauf setzen, dass
Aktien oder Indizes mit Bezug zum Thema Klimawandel in Zukunft
besser entwickeln als ein bestimmter Benchmarkindex. Ihr größter
Nachteil: Während starker Aufwärtstrends entwickeln sie sich im
Vergleich zur „reinen“ Performance von Aktien oder Indizes oftmals
unterproportional. Als interessanter Vorteil dieser Papiere gilt jedoch
ihre Fähigkeit, das Gesamtrisiko eines Portfolios durch den marktneutralen Strategieansatz zu reduzieren.
Welche Szenarien zu welchen Auszahlungen führen und welche
Renditechancen dabei möglich sind, sollten stets durch das Studium
der entsprechenden Produktflyer und Termsheets der jeweiligen
Alpha-Zertifikate unter Berücksichtigung der aktuellen Kursdaten der
Zertifikate bzw. Basiswerte ermittelt werden. Nachfolgend haben wir
die uns bekannten Klimawandel-Alpha-Zertifikate aufgeführt.
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8. Klimawandel-Investments via Zertifikate
Basiswert / Benchmark
Impressum, Urheberrechtshinweis & Disclaimer
WKN
Laufzeit
SG Alpha ERIX / DJ STOXX 50 TR
SG3SQ1
Open End
SG Alpha WOWAX / MSCI World TR
SG3SQ2
Open End
SG Alpha SOLEX / MSCI World TR
SG3SQ3
Open End
SG Alpha BIOX / MSCI World TR
SG3SQ4
Open End
SG Alpha WAEX / MSCI World TR
SG3SQ5
Open End
SG Alpha URAX / MSCI World TR
SG3SQ6
Open End
ML Renewable Energy / FTSE Global Energy
ML0BUJ
13.07.12
Lock-In-Zertifikat
Klimawandel-Zertifikate mit Lock-In-Mechanismus zeichnen sich
dadurch aus, dass sie bei Fälligkeit bestimmte Mindestbeträge auszahlen, wenn der zu Grunde liegende Basiswert nach der Emission
bestimmte Schwellen erreicht oder überwindet. Ob das Überwinden
einer solchen Lock-In-Schwelle automatisch zu einer Mindestrückzahlung führt oder der Basiswert an einem vorgegebenen
Bewertungstag ein vorgegebenes Lock-In-Level mindestens erreichen muss, hängt von der Ausgestaltung der Konditionen durch den
Emittenten ab. Für Anleger wäre auf jeden Fall die erste Variante
vorteilhafter, weil bei ihr die Wahrscheinlichkeit für ein Greifen der
Gewinnabsicherung – bei sonst gleichen Bedingungen – um einiges
höher ausfällt.
Basiswert / Benchmark
SRI-Index (Nachhaltigkeit)
Emittent
WKN
Laufzeit
BNP
BN4T4L
12.06.12
Fonds-Zertifikate zum Klimawandel
Noch vor Jahren waren die Fonds- und Zertifikatebranche klar abgegrenzt und deren Vertreter auf Grund der Konkurrenz um das Kapital
der Anleger nicht sonderlich gut aufeinander zu sprechen.
Mittlerweile verwischen sich die Grenzen zwischen beiden
Investitionsformen in zunehmendem Maße. So emittiert und vermarktet zum Beispiel DWS GO, eine Tochter des Fondsanbieters
DWS, seit 2006 Zertifikate unter einem eigenem Label. Ein anderes
Indiz für ein Verschwimmen der Grenzen ist darin zu sehen, dass
Investmentgesellschaften Zertifikate-Fonds auflegen und ZertifikateEmittenten ab und an Investmentsfonds als Basiswerte auswählen.
So hat die Commerzbank z.B. ein Zertifikat mit unbegrenzter Laufzeit emittiert, in dem fünf Aktienfonds mit dem Anlageschwerpunkt
"Ethik & Nachhaltigkeit" enthalten sind.
Basiswert / Benchmark
Sustainability All Stars Fondsindex
Emittent
WKN
Laufzeit
COB
CB4MWR Open End
Impressum, Urheberrechtshinweis & Disclaimer
Herausgeber:
BörseGo GmbH
Tumblingerstraße 23
80337 München
Telefon: +49 89 767369-0
Fax: +49 89 767369-29
E-Mail: [email protected]
Internet: www.boerse-go.de
Redaktion:
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Jörg Bernhard
Jochen Stanzl
Alexander Paulus
Harald Weygand
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131073 - Umsatzsteueridentifikationsnummer gemäß § 27a UStG:
DE207240211
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