Fast schwerelos - designfunktion Essen

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BÜROPROJEKTE
Hochschulverwaltung zeigt sich transparent
Fast schwerelos
SCIENCEoffice nennt sich der
Verwaltungsbau der Hochschule
für Ökonomie und Management
in Essen. Und scheinbar schwebt
er. Die Planer setzten die Büros
auf ein Ständerwerk und sparten
so Fläche ein. Der Raumwirkung
tat dies keinen Abbruch.
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Wo bitte ist die erste Etage? Die Frage
lässt sich nicht so leicht beantworten,
wenn das Erdgeschoss nur aus dem Eingang zum Treppenhaus besteht und die
Bürowelt auf vier V-förmigen Betonstreben gestellt erst in der Höhe von vier Metern beginnt. Einfacher ist es da schon,
der Beschreibung des Hausherren, FOM-
Rektor Professor Burghard Hermeier, zu
folgen. Er spricht von einem ersten und
zweiten Obergeschoss, wenn er das neue
SCIENCEoffice erklärt. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter, der Rektor und der Kanzler der Hochschule für Ökonomie und
Management (kurz FOM genannt) haben
hier seit Anfang 2011 ihre Büros bezogen.
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Deutlich leichter findet sich die Antwort,
wenn es darum geht, warum eine Fachhochschule für ihr Headoffice eine so ungewöhnliche Architektur wählte: Raumnot
macht erfinderisch. Die FOM mit 22
Standorten in ganz Deutschland und in
Luxemburg siedelte ihre Zentrale pragmatisch im Essener Norden an, mitten in einem Gewerbegebiet und ganz in der
Nachbarschaft zu einer Außenstelle der
Universität Duisburg-Essen.
Als der Platz für die stetig wachsende
Hochschule zu klein wurde, ging es darum, eine Erweiterung auf dem vorhandenen Grundstück zu bauen. Die Aufstockung vorhandener Gebäude konnte aus
statischen Gründen nicht erfolgen. Zudem
galt es, den vorhandenen Freiraum als
Parkfläche zu erhalten, denn eine Tiefgarage hätte das Budget überschritten. Den
kompletten Standort mit Hörsälen und anderen Verwaltungseinrichtungen zu verdichten, wollte die gemeinnützige FOMStiftung, die die private Hochschule trägt,
ebenfalls aus finanziellen, aber auch aus
organisatorischen Gründen, nicht anstreben. Was nun?
Lichteinfall im eingeschossigen Gebäude.
Das „Wohlfühlbüro“, wie Architekt Wolfgang Zimmer den Begriff LOFToffice
klimatisch definiert, hat eine Nutzfläche
von rund 1 000 Quadratmetern und Platz
für 83 Beschäftigte.
Während die Planer für das LOFToffice
raumsparend die Breite nutzten, strebten
sie fürs neue SCIENCEoffice aus gleichem
Grund in die Höhe. Die Lösung stellt ein
Bürogebäude ohne Erdgeschoss dar, das
scheinbar schwebend im ersten Obergeschoss anfängt. Die notwendige Bodenhaftung kostete nur vier Parkplätze.
Über 30 konnten durch eine buchstäblich
überragende Architektur gerettet werden.
Zugeständnisse an die Bauphysik waren
nur in der Dicke der Dämmung der Bodenplatte notwendig. Auch im Ruhrgebiet
können die Winter kalt werden und ein
wärmendes Erdreich als tragender Grund
fehlt in diesem Bereich.
Ebenso wie Wolfgang Zimmer will aber
auch Professor Hermeier das neue Gebäude nicht auf die Idee „das Auto zuerst“ reduzieren. Der Hinweis, dass eine direkte
Anbindung an den öffentlichen Nahver-
kehr besteht, folgt prompt. Entscheidender aber: „Wir wollten eine repräsentative
Architektur für unser SCIENCEoffice.“
Schließlich gehöre die FOM zu den größten privaten Hochschulen in Deutschland.
Größe und Renommee sollten beim Besuch des Hauptquartiers ins Auge fallen.
Diesen Anspruch erfüllt das Haus auf Stelzen. Der Bau, obwohl zur Straße ein wenig
zurückgesetzt, lenkt in dem Ensemble mit
Hörsälen und einem weiteren Verwaltungstrakt die Blicke auf sich. LED-Streifen am beleuchteten Erschließungskern
sorgen dafür, auch nach Einbruch der
Dunkelheit sichtbar zu bleiben.
Dank der bodenhohen Fenster an beiden
Längsseiten, die über einen außen liegenden Sonnen- und Blendschutz verfügen,
gewährt das SCIENCEoffice den 40 Mitarbeitern an ihren Arbeitsplätzen eine gute
Aussicht. „Ein gewolltes Wechselspiel aus
Sehen und Gesehen werden war uns
wichtig“, sagt Burghard Hermeier. Gegenüber von den Büros liegen die Hörsäle.
Wenn die Studenten abends lernen, sollen
sie sehen, dass in der Verwaltung ebenfalls noch gearbeitet wird.
Herausforderung Büro
Wolfgang Zimmer, geschäftsführender
Partner der Essener Architekten Koschany
und Zimmer, erinnert sich an die knapp
formulierte Aufgabenstellung an die Planer 2008: „Ihr seid doch kreativ, lasst euch
etwas einfallen.“ Klaus Dieter Braun, Geschäftsführer des übergeordneten BildungsCentrums Wirtschaft, wirkte herausfordernd und ermutigend. Das hatte
schon einmal gut funktioniert.
Einen ehemaligen Getränkemarkt am
Standort hatten die Architekten entkernt
und in ein LOFToffice für die Verwaltungsmitarbeiter mit Innenhof verwandelt. Ein
Neubau kam damals nicht in Frage, weil
dieser eine veränderte Regelung der Gebäudeabstandsflächen nach sich gezogen
hätte. Damit wären wertvolle Quadratmeter verloren gegangen. Demzufolge
entstand ein Umbau im Bestand.
Ein großzügiger, begrünter Innenhof mit
100 Quadratmetern Fläche durchbricht die
kastenartige Starre eines ehemaligen Lagergebäudes und sorgt für zusätzlichen
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In zwei seitlichen Bürospangen des SCIENCEoffice sind Einzel-, Zwei-Personen- und
Gruppenbüros für rund 80 Beschäftigte untergebracht.
Es ging auch darum, den Vorurteilen gegenüber einer Hochschuladministration
entgegen zu wirken. Die FOM will kein
Turm aus Elfenbein, sondern aus Glas
sein. Die Anforderungen an die Mitarbeiter sollen den Leistungsansprüchen an die
Studierenden in nichts nachstehen.
Transparenz gleich Offenheit
Die offene Atmosphäre und Transparenz
soll auch im Innern wirken. Deshalb zunächst ein Blick auf die Raumaufteilung:
Das Gebäude besteht aus zwei seitlichen
Spangen mit Zellenbüros für ein, zwei
oder drei Personen sowie Gruppenbüros
im Mitteltrakt. „Gemeinsam mit dem Bauherrn erarbeiteten wir eine neue Organisationsplanung“, erklärt der ausführende
Architekt Zimmer.
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BAUTAFEL
Projekt: FOM SCIENCEoffice
Standort: Leimkugelstraße 6,
45141 Essen
Bauherr:
BildungsCentrum der Wirtschaft, Essen
Architekt/Innenarchitekt:
Koschany+Zimmer Architekten KZA,
Essen
Bürofachhändler:
designfunktion GmbH, Essen
Akustikplaner:
Ingenieurbüro Henrich HEBO, Bochum
Bauzeit:
November 2009 bis Januar 2011
Mobiliar (Auswahl):
Schränke und Sideboards von Werner
Works, Sofa „Alcove“ und Drehstuhl
„AC4“ von Vitra, Drehstuhl „ON“von
Wilkhahn; Arbeitsplätze: „Joyn Single
Desk“ und „Joyn Platform“ von Vitra
sowie USM-Haller-Mobiliar
Anzahl der entstandenen
Arbeitsplätze: 40
Nutzfläche: 810 Quadratmeter
Quadratmeterzahl pro ABP:
fast 13 Quadratmeter
Baukosten: rund zwei Millionen Euro
Flexibles Medien-Center,
mobiles Mini-Bistro,
modulares Raumwunder
– Callidus ist alles das,
was Sie daraus machen.
In der Mittelzone sind die Erschließung,
die Toiletten und Teeküchen sowie Technik- und Abstellflächen untergebracht.
Der Kern fasst alle vertikalen Erschließungsfunktionen zusammen. Die Einzelbüros sind ebenfalls verglast, so dass auf
der gesamten Fläche eine lichte, offene
Struktur entsteht. Ein Effekt mit Wirkung,
wie sich bei Bewerbungsgesprächen
zeigt. „Jedem wird sofort klar, dass man
sich hier nicht verstecken kann“, beschreibt Burghard Hermeier den Ansatz.
Die Transparenz reduziert die Hemmschwelle, beim Kollegen nebenan einfach
mal vorbeizuschauen.
Auf umfangreiche Lagerflächen und
Schrankmeilen verzichtete die Hochschule bewusst. Das FOM setzt konsequent
auf Papiervermeidung und archiviert einen
Großteil der Dokumente elektronisch.
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Was an Papier der Aufbewahrung bedarf,
findet seinen Platz in einem zentralen Archiv. Am Arbeitsplatz selbst steht nicht
mehr als ein Aktenregal. Die Gründe liegen auf der Hand: Ressourcenschonung
und Nachhaltigkeit.
Und es kommen weitere hinzu: Eine Zentrale, die als Serviceeinrichtung für alle
deutschen Standorte tätig ist, kann es sich
nicht leisten, ständig Papier zu bewegen.
Schneller geht es per E-Mail mit einem
Ablagesystem auf einer zentralen Servereinheit. Entsprechend sind die Abläufe organisiert und werden bereits bei der Einarbeitungsphase eines neuen Mitarbeiters
eingeübt. Hohe Papierberge auf den
Schreibtischen sind deshalb gar nicht nötig und werden auch nicht gern gesehen.
Bei der Medientechnik folgte der Nutzer
dem gleichen pragmatischen Ansatz.
Wählen Sie neben
Größe und Farbe auch
die Ausstattung ganz
nach Ihren Wünschen,
zum Beispiel:
ʄ integrierte
Steckdosenleisten
ʄ durchdachte
Schubladensysteme
ʄ Einbaugeräte wie
Kühlschrank und
Spüle
Details im Internet unter:
callidus-funktionsmoebel.de
Wünsche GmbH
Hornisterstr. 6
57647 Nistertal
Tel. +49.[0]2661.9863-0
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Zwischen einem Mix aus Einzel- und Gruppenbüros öffnet sich die großzügige Mittelzone
im Open-Space-Bereich. Das hochlehnige Sofa in Knallrot zieht dort die Blicke auf sich.
Videokonferenzen erwiesen sich als wenig
effizient. „Zu viel technischer Aufwand,
ohne dass ein Gespräch mit Blickkontakt
wirklich eine bessere Kommunikation
untereinander brachte“, beschreibt Professor Hermeier seine Zurückhaltung. Telefonkonferenzen erzielten den erwünschten Fortschritt. Entsprechend sind alle
Konferenzräume mit der Möglichkeit ausgestattet, einen externen Kollegen beliebig dazu zuschalten.
Im zweiten Obergeschoss, wo die Geschäftsführung der Stiftung sitzt, findet
sich eine kleine Reservefläche. Die Mitarbeiter nutzen den Bereich als Lounge für
informelle Gespräche. In dunklem Rot gehalten setzt sie zugleich einen Akzent in einer Farbwelt, die von Schwarz, Weiß und
Silber dominiert wird. Darin unterscheidet
sich der Neubau vom umgebauten LOF-
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GENAUER HINGESCHAUT
Zielsetzung: Da sich der bereits
vorhandene Verwaltungsbau nicht
weiter aufstocken ließ, entwickelte
KZA ein neues Konzept. Ein zweigeschossiger, aufgeständerter Baukörper
scheint über dem zu erhaltenden Parkplatz zu schweben und kragt ebenfalls
über das bereits vorhandene LOFToffice –
alles Maßnahmen, um möglichst viel
Fläche zu generieren.
Bürotypen:
Einzel- und Zwei-Personen-Büros mit
Open-Space-Zone im Mittelbereich
Gemeinschaftsbereiche:
Es gibt Teeküchen und eine Aufenthaltsinsel. Darüber hinaus können die Aufenthaltsbereiche des benachbarten LOFToffice genutzt werden.
Desksharing: nein
Beleuchtungskonzept:
direkt/indirekt
Klimatisierung: durch Lüftungs- und
Kühlungsanlage (keine
Klimatisierung)
Ausschreibungsart: beschränkt
Toffice, in dem durchaus warme und helle
Farben bei der Raumgestaltung dominieren. Der Baukörper erlaubte es, nur eine
Gebäudeseite als Fensterfläche zu nutzen,
entsprechend galt es, lichte Weite und
Helligkeit über den Innenausbau zu transportieren. Unterschiedliche Vorgehensweisen hatten das gleiche Ziel: „Es ist uns
gelungen, in beiden Gebäuden Bürowelten zu gestalten, die zum kurzen Austausch an den Coffee-Points oder zum
Gespräch auf dem Gang einladen“, so
Hermeier. Die offene Bauweise unterstützt
jedoch gleichzeitig die Selbstdisziplin der
Mitarbeiter, es sich nicht zu gemütlich
zu machen.
Das vertikale SCIENCEoffice für die wissenschaftlichen Mitarbeiter überkragt dabei teilweise das eingeschossige Loft.
Was im Detail gilt, gilt auch fürs Ensem-
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ble: Praktischer Effekt verbindet sich mit
symbolischer Wirkung. Praktischerweise
gelang es, die knappe Fläche am Standort
bestmöglich zu nutzen. Gleichzeitig symbolisiert der Überbau die Verbindung zwischen Verwaltung und Leitung.
Eingeschränkte Erweiterung
Eine Luftkühlungsanlage sorgt für eine frische Brise im Gebäude. Lokale Kühlgeräte
in den Deckenhohlräumen unterstützen
den Effekt. Die Fenster in den Büros lassen sich öffnen. Nachträglich angebrachte
Schallsegel in den Einzelbüros verbessern
neben dem obligatorischen Teppichboden
den Schallschutz. Im Großraum sorgen
ausgewählte Möbelfronten, Deckenschallsegel und schallschluckende Wandflächen für Ruhe beim Arbeiten.
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Grundriss des ersten Obergeschosses vom SCIENCEoffice.
Konferenzräume befinden sich auf beiden Etagen.
Grafik: KZA Architekten
Alle Fotos: André Loessel
Die Gesamtplanung wirkte dabei so überzeugend, dass auch der Stiftungsvorstand, der ursprünglich gar nicht umziehen wollte, Räume für sich beanspruchte.
Beim Rundgang durchs Office schaut
dann auch Klaus Dieter Braun, der Gründer-Geschäftsführer der FOM, aus seinem
Büro und ruft: „Wir fühlen uns hier sehr
wohl. Die Atmosphäre begeistert uns.“
Und fügt hinzu: „Schreiben Sie das!“ Was
hiermit getan ist.
Inzwischen sind auch im SCIENCEoffice
die Möglichkeiten, weitere Mitarbeiter zu
integrieren, weitgehend ausgeschöpft.
Die Idee, gleich ein drittes Obergeschoss
aufzusetzen, musste man jedoch aus baurechtlichen Gründen fallen lassen. Sollte
ein weiterer Ausbau anstehen, wird man
sich am Standort also wieder kreativ zeigen müssen.
Hermann Kewitz
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MENSCHEN
Interview
Sabine Marx von Designfunktion
Die Würfel sind gefallen
Wenn ein Gebäude von Weitem
so eindrucksvoll wirkt wie das
Verwaltungsgebäude der
Hochschule für Ökonomie und
Management in Essen, dann
muss auch das Innenleben dabei
mithalten können. Dass es das
kann, erklärt Sabine Marx vom
Fachhändler Designfunktion.
Mensch&Büro: Das SCIENCEoffice
als schwebend wirkender Bau ist ja
durchaus aufsehenerregend. Suchten
Sie da selbst auch das Spektakuläre?
Marx: Das Gebäude beeindruckt vor allem durch seine lichtdurchfluteten und
transparenten Räume. Die Glaswände erhalten die Helligkeit und vermitteln eine
gewisse Großzügigkeit. Mir ging es deshalb eher um Schlichtheit, das heißt: unaufgeregte Möbel, eingebaute Schrankwände, zurückhaltende, leichte Farben.
Marx: Für jeden Mitarbeiter gab es eine
festgelegte Menge an Laufmetern Akten,
die wir in raumsparenden Schiebetürschränken unterbrachten: mal raumhoch
und mal als Raumteiler.
Mensch&Büro: Sie haben auch die
Innenarchitektur des LOFToffice
gestaltet. Wie hob sich diese Aufgabe vom SCIENCEoffice ab?
Marx: Im LOFToffice sind verdichtet 83
Arbeitsplätze untergebracht. Dort war
auch die Akustik ein Thema. Der Fachingenieur errechnete die Menge der akustisch wirksamen Fläche, die wir in den
stoffbezogenen und gedämmten Schiebetürfronten und Screens auf den Schreibtischen einplanten. Das LOFToffice brauch-
Mensch&Büro: Was sind
„unaufgeregte Möbel“?
Foto: designfunktion
Marx: In Absprache mit dem Kunden gab
es zwei Farbvorschläge. Dann kristallisierte sich der Vorschlag heraus, dass auf hellbeigem und grauem Hintergrund orange
oder dunkelrote Bürostühle die Farbtupfer
liefern sollten. Am Ende fiel die Entscheidung für die Farbe Dunkelrot.
Mensch&Büro: Auf zu viel Stauraum
wurde bewusst verzichtet. Wie haben
Sie das durch Möbel erreicht?
Mensch&Büro 1/2012
Sabine Marx:
Die Einrichtung fördert
das Gesamtkonzept.
Mensch&Büro: Die FOM verzichtete
darauf, ins LOFToffice die Bestandsmöbel mitzunehmen. Warum?
Marx: Die Mitarbeiter, die in den Neubau
zogen, waren vorher in verschiedenen
Gebäuden untergebracht und saßen an
unterschiedlichen Möbeln. Im LOFToffice
konnte darüber neu entschieden werden.
Dabei spielte ein durchgängiges Erscheinungsbild ebenso eine wichtige Rolle wie
eine gewisse Großzügigkeit.
Mensch&Büro: Wie harmonieren die
beiden Gebäude in ihrem Innern?
Marx: Die Möbel sollten sich in die Architektur einfügen. Für die Büros planten wir
große Vierer-Teamarbeitsplätze und für die
Einer- und Doppelbüros das Programm
„Joyn Single Desk“ von Vitra. USM-HallerMöbel stehen bei der Geschäftsleitung,
dem Rektor und dem Kanzler.
Mensch&Büro: Wie unterstützen
Farben die Idee der Leichtigkeit?
te mehr belebende Farben, da nicht alle
Arbeitsplätze direkt an der Fassade liegen.
So sind die Schrankwände und Highboards nicht nur Stauraum, sondern auch
akustisch wirksame Fläche.
ZUR PERSON
Sabine Marx, Jahrgang 1957, studierte
Innenarchitektur in Mainz. 1984 fing
sie beim Unternehmen designfunktion
Gesellschaft für moderne Bürogestaltung mbH in Essen-Rüttenscheid
an. Seit 2003 ist sie neben Horst Marré
Mitinhaberin. 22 Mitarbeiter sind im
Unternehmen beschäftigt. Für die
FOM richtete Fachhändlerin Sabine
Marx nicht nur das SCIENCEoffice,
sondern auch das LOFToffice ein.
Marx: Anders als im LOFToffice, wo die
Teams an einem Tisch zusammenarbeiten,
waren im SCIENCEoffice in der Mehrzahl
die klassischen Einzelbüros mit Besprechungsmöglichkeit gefragt. Da jedoch
beide Bauteile – die umgebaute Halle und
das neu errichtete SCIENCEoffice – die
Handschrift des Planungsbüros KZA tragen, sind sie in ihrer Gestaltung eng miteinander verbunden.
Mensch&Büro: Wie viel Gestaltungsspielraum blieb Ihnen innerhalb der
sehr konkreten Kundenvorgaben?
Marx: Die Anforderung, zwei unterschiedliche Gebäude durch die Gestaltung
der Inneneinrichtung miteinander zu verbinden, war eine interessante Aufgabe
und ist uns gemeinsam gelungen.
Das Interview führte Hermann Kewitz.
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