Megatrends 2020plus - UP° Unternehmer Positionen Nord

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Eine Initiative der HSH Nordbank
UP Themencheck
Megatrends 2020plus
Herausforderungen und Chancen für Unternehmer
UP Themencheck
Megatrends 2020plus
Herausforderungen und Chancen für Unternehmer
Inhalt

Vorwort
6

Megatrends – Treiber des globalen Wandels
8

Digitalisierung
10

Zusammenwachsen von Technologien
16

Demografischer Wandel
22

Urbanisierung
28
4
UP Unternehmer positionen Nord

Neue Mobilitätsmuster 34

Globalisierung 2.0
40

Wandel der Arbeitswelt
46

Neue Konsummuster
52

Klimawandel
58

Umbrüche bei Energie und Ressourcen
64

Quellen
70
Megatrends 2020plus
5
Vorwort
6
UP Unternehmer positionen Nord
Die Welt, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis gesellschaftlicher, technischer und
ökonomischer Veränderungen in der Vergangenheit. Kleine wie große Innovationen haben
unser Leben nachhaltig geprägt. Heute arbeiten, kommunizieren und reisen wir anders als
noch vor wenigen Jahrzehnten.
Eines ist sicher: Die Welt wird sich weiter wandeln. Doch wie geht es in Zukunft weiter? Wie
sieht die Welt in 20 oder gar 50 Jahren aus? Was sind die Megatrends und wie werden sie das
globale Geschehen langfristig beeinflussen?
Unternehmer Positionen Nord hat Z_punkt The Foresight Company beauftragt, die zentralen
Megatrends weltweit zu untersuchen und die daraus resultierenden Herausforderungen und
Chancen für den deutschen Mittelstand zu skizzieren. Das Ergebnis dieser Recherche liegt nun
vor Ihnen.
Eine nutzbringende Lektüre wünscht Ihnen:
Unternehmer Positionen Nord – die Mittelstandsinitiative der HSH Nordbank
www.unternehmerpositionen.de
Megatrends 2020plus
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Treiber des globalen Wandels
Megatrends zeichnen sich durch drei charakteristische Eigenschaften aus:
Langfristigkeit: Megatrends entfalten ihre Wirkung über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Globale Bedeutung: Megatrends zeigen sich auf der ganzen Welt, allerdings in regional
unterschiedlicher Ausprägung.
Hohe Wahrscheinlichkeit: Es lässt sich relativ gut abschätzen, wie sich Megatrends in den
kommenden zehn bis 15 Jahren entwickeln werden.
Aufgrund dieser Merkmale sind Megatrends ein wichtiger Baustein in der strategischen Arbeit
von Unternehmen. Zunächst ergibt sich aus ihnen eine Vielzahl von Herausforderungen: Wie
gehen wir mit steigenden Kosten für Ressourcen um? Drohen uns aufgrund des demografischen Wandels die qualifizierten Fachkräfte auszugehen? Wie sind deutsche Firmen im
Wettbewerb mit Unternehmen aus den Schwellenländern aufgestellt? Auf diese und ähnliche
Fragen müssen Unternehmen Antworten finden.
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UP Unternehmer positionen Nord
Gleichzeitig schaffen Megatrends neue Märkte. Aufgrund des globalen Wandels entsteht ein
Bedarf an neuen Produkten und Dienstleistungen. Neue Zielgruppen melden ihre Bedürfnisse
an, aus neuen technologischen Möglichkeiten entstehen attraktive Geschäftsfelder. Unternehmen können diese Veränderungen als Chancen für sich nutzen.
Dieses Dossier beschreibt überblicksweise zehn der wichtigsten Megatrends und zeigt auf,
welche Herausforderungen und Chancen sie für Unternehmen bieten. Das Dossier beginnt mit
technologischen Entwicklungen (Digitalisierung, Zusammenwachsen von Technologien),
betrachtet dann gesellschaftliche Trends (demografischer Wandel, Urbanisierung, neue
Mobilitätsmuster), Veränderungen in der Wirtschaft (Globalisierung 2.0, neue Konsummuster,
Wandel der Arbeitswelt) und zuletzt den Bereich Umwelt (Klimawandel, Umbrüche bei Energie
und Ressourcen). Die Reihenfolge der Trends drückt keine Wertung aus: Alle Megatrends sind
relevant für Unternehmen, je nach Branche in unterschiedlichem Maß.
Die Lektüre dieses Dossiers bietet einen Einstieg in eine tiefer gehende strategische Auseinandersetzung mit Megatrends. Entscheidend aus Unternehmenssicht ist dabei die Chancenperspektive.
Das Dossier will dazu anregen, sich mit neuen wirtschaftlichen Potenzialen auseinanderzusetzen
— unter Berücksichtigung der eigenen Unternehmensstrategie, aber auch mit Blick darauf, wo
zukünftig Anpassungen notwendig werden.
Megatrends 2020plus
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10
UP Unternehmer positionen Nord
Digitalisierung
Neue Technologien können die Produktivität von Unternehmen
fördern. Dazu sind jedoch teils hohe Investitionen nötig.
Weltweit steigt die Zahl der Smartphones, Internetanschlüsse und Webangebote rapide an,
nicht nur in den Industrienationen, sondern gerade auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Lateinamerikas. Insbesondere für die Generationen, die mit dem Internet aufwachsen, sind die digitalen Medien alltäglich. Für technologieaffine Schichten ist die ständige
Erreichbarkeit über das Internet schon heute selbstverständlich; der mobile Zugang zum Netz
über das Smartphone hat der Entwicklung nochmals neuen Schub verliehen. Zukünftig spielt
situationsbezogen verfügbare Information eine entscheidende Rolle, so wie heute bereits bei
Navigationssystemen im Straßenverkehr.
Megatrends 2020plus
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Dabei ist das an den weltweiten Datenstrom angebundene mobile Endgerät nur Teil des Trends
zu einer umfassenden digitalen Vernetzung: von Menschen mit Endgeräten, aber auch mit
Alltagsgegenständen, Gebäuden und Wohnungen sowie Produkten, Produktionsstätten und
Lieferketten. In der Summe entsteht ein „Internet der Dinge“; zunehmend wird digitale Technik ubiquitär, das heißt, sie wird allgegenwärtig und dadurch zu einem bestimmenden Faktor
— für die individuelle Lebensführung, den unternehmerischen Erfolg und die Produktivität von
Volkswirtschaften.
Dank der Verbindung von Sensoren, digital gesteuerten Antriebselementen, Displays und
Rechenmöglichkeiten innerhalb eines Netzwerks entstehen intelligente Umgebungen, die
neue Dienste und Anwendungen ermöglichen. Alltägliche Aufgaben und Prozesse lassen sich
so vereinfachen, zum Beispiel die Steuerung des eigenen Haushalts. Auch im Verkehr ergeben
sich Innovationspotenziale durch die Verbreitung von Informationstechnologie (IT) zur Messung und Lenkung von Verkehrsströmen. Mithilfe von Radio Frequency Identification (RFID)
Tags werden Elektrogeräte, Fahrzeuge oder Nahrungsmittel in komplexe Informationssysteme
integriert. Vernetzte Roboter könnten künftig in der Pflege und im Krankenhaus zum Einsatz
kommen.
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Geschätzter wirtschaftlicher Einfluss von Technologien im Jahr 2025
In Billionen US-Dollar
0
2
4
6
8
10
Mobiles Internet
Automatische
Wissensverarbeitung
Internet der Dinge
Cloud-Technologie
Fortgeschrittene Robotik
Gentechnik der
nächsten Generation
• niedrigste Schätzung
• höchste Schätzung
(Quelle: McKinsey Global Institute
Analysis)
Energiespeicherung
3-D-Druck
Neue Materialien
Erneuerbare Energien
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Herausforderungen für Unternehmen
» Bedrohung existierender Branchen durch Substitution von Geschäftsmodellen
(Beispiele: Analogfotografie, Medienbranche)
» Verwundbarkeit der digitalen Wirtschaft durch Cyberattacken
»Transparenzverlust in der Datensicherheit und zunehmende Eingriffe in die Privatsphäre
Chancen für Unternehmen
Das Unternehmen in ein digitales Ökosystem integrieren
» Vernetzung von Informationssystemen, mobilen Apps und eingebetteten Systemen über
Organisationsgrenzen hinweg (Smart Ecosystems)
» Entstehende Innovationspotenziale zum Beispiel in der Logistik (Echtzeitsteuerung von
Warenflüssen)
Daten als Quelle der Wertschöpfung nutzen
» Nutzung vorhandener und Erschließung neuer Datenquellen (zum Beispiel Wärmebildkameras, die Besucherströme in Geschäften quantifizieren) mit den Zielen Kostenreduktion,
Umsatzsteigerung, Erhöhung der Servicequalität
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»Ableitung von Informationen über wahrscheinliches zukünftiges Kundenverhalten aus
vorhandenen Daten (Predictive Modeling)
Potenziale digitaler Produktion nutzen
» Schaffung von intelligenten Fabriken (adaptiv, ressourceneffizient,
ergonomisch) mit dem Ziel der Integration von Kunden und Geschäftspartnern in die
Wertschöpfung (Industry 4.0)
» Konkrete Verbesserungen etwa bei Umrüstzeiten von Maschinen
Aus Konsumenten werden Produzenten
»Technologien aus Robotik und Prototypenfertigung (3-D-Druck, elektronische Werkzeugsteuerung) für Privathaushalte (Bewegung), neue Wertschöpfungskette für kundenindividuelle Produktion und Fertigung (3-D-Design für Privatleute, zum Beispiel das Onlineportal Shapeways), neue Fertigungstechnologien
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UP Unternehmer positionen Nord
Zusammenwachsen
von Technologien
Innovative Produkte sind oft so einfach – Voraussetzung ist nur
eine gute Idee.
Die Technologielandschaft ist von einer zunehmenden Konvergenz geprägt: Einstmals
getrennte Felder wachsen immer weiter zusammen. Das bekannteste historische Beispiel ist
das Verschmelzen von Nachrichtentechnik und Computern zur heutigen Informations- und
Kommunikationstechnologie. Derzeit steht die Verschmelzung von Nano-, Bio- und Informationstechnologie mit den Kognitionswissenschaften auf der Agenda von Wissenschaft,
Wirtschaft und Politik: die sogenannte „NBIC-Revolution“.
Megatrends 2020plus
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Die Forschung in diesem Bereich zielt unter anderem darauf ab, menschliche Fähigkeiten
gezielt zu erweitern oder — etwa nach einem Unfall — wiederherzustellen. Mit Servomotoren
angetriebene Außenskelette, Armprothesen oder bionische Augen: Diese Anwendungen
können unser Empfinden dafür, was normal ist, nachhaltig verändern. Das Zusammenspiel
von Nano-, Bio- und Informationstechnologie verleiht zudem dem Trend zur Miniaturisierung neuen Schub. Möglich werden dadurch etwa Neuralprothesen, die in der Lage sind, mit
menschlichen Nervenzellen zu kommunizieren. Aber auch bei der Entdeckung und Bestimmung von Krankheitserregern sollen Konvergenztechnologien helfen. Außerdem spielen körperverträgliche Verbundstoffe, die oft auf der Basis biotechnologischer Forschung entwickelt
werden, eine zunehmend wichtige Rolle in medizinischen Anwendungen.
Die Materialwissenschaften werden zu Schlüsselfunktionen bei der Umsetzung der ambitionierten Zukunftsvisionen. Zum Beispiel könnten künftig Kohlenstoff-Nanoröhren (Carbon
Nanotubes, CNTs) in Wasserstoffspeicherzellen eingesetzt werden und so einen wichtigen
Beitrag im Übergang zu einem neuen Mobilitätsmuster leisten. Marktbeobachter sehen CNTs
als potenziellen Auslöser der nächsten industriellen Revolution (Nanowerk 2011) — ähnlich
wie der Siliziumhalbleiter die IT-Revolution geprägt hat.
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UP Unternehmer positionen Nord
Entwicklung des globalen Marktes für Smart Materials
45
In Milliarden US-Dollar
40
35
tum
30
15,4
25
20
15
19,6
achs
nt W
ahr
pro J
40,0
e
Proz
22,0
10
5
0
2010
2011
2016
(Quelle: BCC 2011)
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Herausforderungen für Unternehmen
» Neue Konkurrenzsituationen für existierende Technologien, dadurch Bedrohungspotenzial in
bestehenden Märkten
» Zunehmender Konflikt zwischen technologischer Machbarkeit und ethischen Prinzipien:
Abwanderung biotechnologischer Forschungskompetenz in Länder mit geringeren Ethikstandards
» Wettbewerbsnachteile im Bereich „konvergente Technologien“ durch Nachwuchsmangel bei
MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik)
Chancen für Unternehmen
Neue Innovationspartnerschaften und -netzwerke knüpfen
» Innovation durch Wissensteilung und Management von Wissensflüssen aus dem Unternehmen und in das Unternehmen („Open Innovation“)
» Zunehmende Bedeutung von Patentmanagement, Spin-offs und Akquisitionen
» Wettbewerbsvorteile durch starke Netzwerke von Partnern mit ergänzenden Technologiekompetenzen
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UP Unternehmer positionen Nord
Innovationsfeld Gesundheitswesen
» Kostensenkung durch nichtinvasive Diagnostik
» Individualisierte Medikamente aus der Apotheke auf Basis des 3-D-Drucks unter Zuhilfenahme eines Chemiebaukastens (schon heute lassen sich handelsübliche Medikamente auf
diese Weise herstellen)
»Optimierter Wirkstofftransport im Körper auf Basis von Nano- und Biotechnologie
Innovationsfeld Landwirtschaft
»Grüne Biotechnologie
» Nanotechnologische Anwendungen der Agrochemie (zum Beispiel Wirkstoffdesign, Biochips
zur Detektion von Sortenreinheit)
Innovationsfeld neue Materialien
»Gezieltes Design von Produkteigenschaften mittels neuer Werkstoffe, zum Beispiel in
Bezug auf thermische Beständigkeit, Aufnahme- und Biegefähigkeit
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Demografischer Wandel
Senioren sind die Zielgruppe der Zukunft. Unternehmen stellen sich
bereits auf die Konsumbedürfnisse der älteren Generationen ein.
In den kommenden Jahrzehnten wird die Weltbevölkerung weiterhin stark wachsen: Nach Berechnungen der Vereinten Nationen (UN) könnten im Jahr 2050 rund 9,3 Milliarden Menschen
auf der Erde leben, rund 2,5 Milliarden mehr als heute und mehr als dreimal so viel wie im
Jahr 1950 (UN 2012). Verantwortlich für das anhaltende Wachstum sind die global steigende
Lebenserwartung und die weiterhin hohe Geburtenrate.
Die Bevölkerung wächst nicht überall auf der Erde: Von einem Boom lässt sich nur in den
Entwicklungs- und Schwellenländern sprechen, während die Bevölkerungszahlen der Industrienationen zumeist stagnieren oder sogar schrumpfen. Für Deutschland ist ein schrittweiser
Rückgang der Bevölkerung von heute rund 82 auf rund 75 Millionen Menschen im Jahr 2050
realistisch (UN 2012).
Megatrends 2020plus
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Mit dem Bevölkerungswachstum geht ein globaler Alterungsprozess einher: Die Geburtenrate
weltweit liegt zwar weiter über dem sogenannten Reproduktionsniveau, ist aber im Zeitverlauf
gesunken. Einer Vielzahl von Menschen im mittleren und hohen Alter steht eine nach und nach
sinkende Zahl von jungen Menschen gegenüber. Zudem steigt die Lebenserwartung weiter
an. Sowohl Entwicklungs- und Schwellenländer als auch die Industrienationen sind von dieser
Entwicklung betroffen. Gerade in den OECD-Ländern wird der Anteil der Achtzigjährigen in den
kommenden vierzig Jahren stark wachsen: um das Zweieinhalbfache im Zeitraum von 2008 bis
2050 (OECD 2011).
Aufgrund der dramatischen Veränderungen in Bevölkerungszahl und -struktur wird es in den
kommenden Jahrzehnten zu tief greifenden Veränderungen in vielen Bereichen des Zusammenlebens kommen. Die Sozialsysteme müssen an die neuen Realitäten angepasst werden,
da es immer weniger Erwerbstätige und immer mehr Menschen gibt, die nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen. Mit der Zahl sehr alter Menschen steigt die Zahl der chronisch Kranken
und Pflegebedürftigen. Auch nimmt der Investitionsbedarf im Infrastrukturbereich zu: von
Region zu Region unterschiedlich werden Ressourcen ausgebaut, angepasst oder rückgebaut.
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UP Unternehmer positionen Nord
Öffentliche Ausgaben für Senioren, 2007–2040
In Prozent als Anteil am Bruttoinlandsprodukt
30
25
20
• 2007
• 2020
• 2030
• 2040
15
10
5
UK
Ja
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M
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iko
Ch
ile
Ch
i
Ru na
ss
la
nd
0
(Quelle: CSIS 2010)
Megatrends 2020plus
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Herausforderungen für Unternehmen
» Eingeschränkte Innovations- und Wirtschaftskraft in alternden und schrumpfenden
Regionen
» Fachkräftemangel: „War for Talents“ durch Auseinanderklaffen zwischen Angebot und
Nachfrage am Arbeitsmarkt
» Verschärfung der Nachfrageproblematik im Mittelstand durch demographischen Wandel
Chancen für Unternehmen
Wachstumspotenziale junger Regionen nutzen
» Junge Staaten mit hoher „demografischer Dividende“ (bei denen ein großer Teil der Bevölkerung arbeitet und spart, während die Geburtenraten bereits gesunken sind) als attraktive
Investitionsziele (dazu gehören Indonesien und Bangladesch)
Das familienfreundliche Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber etablieren
» Eltern-Kind-Büros, Betriebskindertagesstätten/ -kindergärten
»Teilzeit für Führungskräfte
»Pflegezeit nach dem Modell der Elternzeit
» Elterngarten, in dem demente Angehörige tagsüber fachgerecht versorgt werden können
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UP Unternehmer positionen Nord
Schrumpfung als Chance begreifen
» Erneuerung und Anpassung von Infrastrukturen mit Blick auf zu erwartende Schrumpfung
(zum Beispiel Telemedizin in ausgedünnten Regionen)
» Bauen im Bestand und Sanierung als Innovationsfelder für den Bausektor
» Verdichtung von Innenstädten
» Zwischen- und Umnutzung von Brachflächen
Senioren als Zielgruppe berücksichtigen
» Universal Design: Produktverbesserungen für alle statt Stigmatisierung von Senioren (zum
Beispiel Einstiegshöhe im Automobil)
»Personen- und haushaltsbezogene Dienstleistungen für Senioren
Megatrends 2020plus
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UP Unternehmer positionen Nord
Urbanisierung
In den globalen Metropolen schießen die Wolkenkratzer in die Höhe
und verheißen für immer mehr Menschen Arbeit und Wohlstand.
Schon heute lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in urbanen Regionen. Bis zum Jahr 2050
sollen es mehr als zwei Drittel sein (UN 2011). In den weniger entwickelten Ländern kommt es
zu einer Verdopplung der Stadtbevölkerung von 2,5 auf mehr als 5 Milliarden Menschen
(UN 2011). Die größten Städte der Zukunft liegen, mit wenigen Ausnahmen, in Entwicklungsländern.
Mit dem Bevölkerungswachstum geht ein räumliches Wachstum der Städte einher. Seit 1950
hat sich die mit urbanen Siedlungsformen bedeckte Fläche weltweit verdoppelt. Eine weitere
Verdopplung in den nächsten 50 Jahren ist unter konservativen Annahmen plausibel (Lincoln
Institute 2011).
Megatrends 2020plus
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Die Urbanisierung führt dazu, dass sich die globale Produktivkraft weiter in den Städten verdichtet. Dort erwirtschaftet schon heute etwa die Hälfte der Weltbevölkerung gut 80 Prozent
des globalen Bruttosozialprodukts (McKinsey 2011). Städte sind allerdings auch für mehr als
zwei Drittel des Weltenergieverbrauchs verantwortlich (IEA 2008). Je nach Wohlstandsniveau
haben große Städte und Metropolregionen zudem mit unterschiedlichen Umweltproblemen
zu kämpfen: In ärmeren Gegenden überwiegen lokale Probleme wie Luftverschmutzung und
Hygienemängel. Die Städte der entwickelten Länder bieten zwar eine hohe Lebensqualität,
emittieren aber auch große Mengen an Treibhausgasen, mit den bekannten globalen Folgen.
Damit die Städte von morgen den Zustrom von Landbewohnern verkraften können, sind
erhebliche Anstrengungen notwendig. Nach einer Studie von Boston Consulting müssen die
Städte in den Entwicklungsländern, um nur die unmittelbaren Wachstumsprobleme zu lösen,
im Zeitraum von 2010 bis 2030 mehr als 30 Billionen US-Dollar in die Bereiche Infrastruktur
und Wohnungen investieren (BCG 2010). Zusätzlich herausgefordert sind die Städte auf der
ganzen Welt durch die Aufgabe, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern und dabei gleichzeitig
energie- und ressourceneffizient zu wirtschaften sowie möglichst geringe Mengen Treibhausgase zu emittieren.
30
UP Unternehmer positionen Nord
Urbane Weltbevölkerung 1950–2050
Menschen in Milliarden
7
Welt gesamt
6
Weit
entwickelte Länder
5
Weniger entwickelte
Länder
4
Gering entwickelte
Länder
3
2
Weniger entwickelte
Länder, exklusive China
1
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050
(Quelle: UN 2011)
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Herausforderungen für Unternehmen
»Prosperierenden Wachstumsregionen stehen zunehmend strukturschwache Schrumpfungsregionen gegenüber
» Überforderung der Stadtverwaltungen durch Zusammenwachsen der Städte zu urbanen
Großregionen
» Besondere Verwundbarkeit von Großregionen mit hoher Dichte durch extreme Wettereignisse oder Anschläge
Chancen für Unternehmen
Zukunftsmärkte für urbane Infrastruktur und Logistik erschließen
» Vom Passivhaus zur Passivstadt: Verbesserung der Energiebilanz in urbanen Räumen unter
Ausnutzung der hohen Dichte (zum Beispiel Nutzung von Abwärme)
»Ausdifferenzierung von Leistungen im Logistikbereich, darunter Spezialisierung auf die letzte
Meile, modulare Low-Cost-Angebote, hochpreisige Services wie Echtzeitsteuerung der Belieferung (PwC 2010)
» Engere Verzahnung von Auto und Infrastruktur bei zunehmender Durchsetzung von Elektromobilität (zum Beispiel die Nutzung von Kraftfahrzeugen als Energiespeicher)
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UP Unternehmer positionen Nord
Innovative Nutzungs- und Auslastungskonzepte für bestehende Gebäude und Infrastrukturen entwickeln
»Landwirtschaftliche Nutzung städtischer Flächen („Urban Agriculture“)
» Nutzung von ÖPNV-Schienennetzen für den Transport von Gütern und Wertstoffen
(zum Beispiel Zürich: „Müllabfuhr per Straßenbahn“)
» Nutzung des städtischen Untergrunds, unter anderem für Erholungszwecke
(zum Beispiel sieht die Vision des „Underground Parks“ in New York vor, einen Park unter der
Erde zu errichten)
Megatrends 2020plus
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UP Unternehmer positionen Nord
Neue Mobilitätsmuster
Das Statussymbol Auto soll künftig nicht nur modern aussehen,
es muss auch über einen innovativen Antrieb verfügen.
Weltweit nimmt der Güter- und Personenverkehr zu. Insbesondere die asiatischen Schwellenländer mit ihrem starken wirtschaftlichen Wachstum verzeichnen rapide steigende Mobilitätsraten: Mit dem Wohlstand wachsen die regelmäßig zurückgelegten Strecken, gleichzeitig ist
der Fahrzeugbesitz in diesen Ländern ein wichtiges Symbol für den gesellschaftlichen Aufstieg.
In China sollen 2019 rund 28 Millionen Autos neu zugelassen werden. Das sind damit annähernd so viele Neuzulassungen wie in den USA und in der Europäischen Union (EU)zusammen
(PwC 2013). Doch nicht nur innerhalb einzelner Regionen, auch zwischen den globalen Wirtschaftszentren nimmt der Verkehr stetig zu. Insbesondere der Flugverkehr, der allen Prognosen
zufolge weiter wachsen wird, übernimmt die Rolle eines Motors der Globalisierung.
Megatrends 2020plus
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Da Menschen und Güter immer mobiler sind, stößt die vorhandene Infrastruktur an Auslastungsgrenzen. Staus und Verkehrschaos gehören in vielen Regionen zum Alltag. Flughäfen
müssen neu gebaut oder mit zusätzlichen Landebahnen ausgestattet werden. Noch größer ist
der Erweiterungsbedarf bei Seehäfen. So beeinträchtigt Mobilität auch die Lebensqualität –
unmittelbar durch Luftverschmutzung und Verkehrslärm, mittelbar durch emittierte Treibhausgase und den Verbrauch an endlichen fossilen Ressourcen. Versuche, urbane Zentren mit einer
Mautpflicht oder einer Sperrung der Innenstädte für den motorisierten Verkehr zu entlasten,
werden daher weiter an Bedeutung gewinnen. Angesichts der Endlichkeit fossiler Ressourcen
und des Klimawandels steht im Automobilbereich mittel- bis langfristig der Umstieg auf neue
Fahrzeugkonzepte, Antriebstechnologien und passende Infrastrukturlösungen bevor.
Gleichzeitig ergeben sich neue Ansprüche: Immer mehr Menschen empfinden Mobilität nicht
als Freiheit, sondern als Zwang. Sie sehnen sich danach, weniger unterwegs zu sein oder sich
zumindest angenehm fortzubewegen. Da die Mobilitätsanlässe nicht geringer werden, kommt
der reibungslosen Gestaltung des Unterwegsseins künftig eine bedeutende Rolle zu.
36
UP Unternehmer positionen Nord
Verkauf Personenkraftwagen (in Millionen Stück)
Entwicklung der Antriebstechnik für Personenkraftwagen
180
160
140
120
100
• Wasserstoff-Brennstoffzelle
• Elektrischer Antrieb
• Flüssiggas/Druckerdgas
• Diesel-Elektro-Hybrid
• Dieselhybrid
• Diesel
• Benzin-Elektro-Hybrid
• Benzinhybrid
• Benzin
80
60
40
20
0
2000
2005
2010
2015
2020
2025
2030
2035
2040
2045
2050
(Quelle: IEA Technology Roadmap 2009)
Megatrends 2020plus
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Herausforderungen für Unternehmen
»Langsam wachsende Akzeptanz für alternative Fahrzeugkonzepte und Fortbewegungsmöglichkeiten in der Bevölkerung
» Wachsender Bedarf kostspieliger Infrastrukturen (zum Beispiel Ladestationen für Elektroautos) und entsprechender Standards
» Hoher Investitions- und Innovationsbedarf für technologische Durchbrüche bei alternativen
Antriebstechnologien
»Gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen und politischen Akteuren erforderlich
Chancen für Unternehmen
Übergang zu einer postfossilen Mobilität als Marktchance nutzen
»Differenzierung von Fahrzeug- und Fortbewegungskonzepten
» Neustrukturierung der Wertschöpfung im Automobilbereich
»Leichtbau mit neuen Materialien
» Entwicklung von Komponenten und Materialien für alternative Antriebe
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UP Unternehmer positionen Nord
Neue Mobilitätsdienstleistungen entwickeln
» Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger und verbessertes Management von Schnittstellen (zum Beispiel Übergang von Fahrrad zu ÖPNV oder von Bahn zu Pkw)
» Stärkere Verzahnung von Automobil-, Informations- und Telekommunikationsbranche zur
Entwicklung von Systemlösungen (zum Beispiel Mobilitätsplattformen, die verkehrsträgerübergreifende Mobilitätslösungen aus einer Hand anbieten)
Digitalisierung von Verkehrssystemen
» Intelligente Fahrerassistenz: stärkere IT-Nutzung in Fahrzeugen
» Car-to-X-Technologien (Car-to-Car und Car-to-Infrastructure): Fahrzeuge und Infrastruktur
digital vernetzen, um den Verkehr zu steuern und den Kraftstoffverbrauch zu minimieren
Megatrends 2020plus
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40
UP Unternehmer positionen Nord
Globalisierung 2.0
In den Schwellenländern wächst eine konsumfreudige Mittelschicht
heran, für die der internationale Warenhandel selbstverständlich ist.
Die Verflechtung der Volkswirtschaften über die Grenzen von Nationen und Kontinenten
hinweg schreitet langfristig weiter voran. Während im 20. Jahrhundert die globalen Austauschbeziehungen klar von den reichen westlichen Staaten dominiert waren (Globalisierung
1.0), verschieben sich in den kommenden Jahrzehnten die Kräfteverhältnisse hin zu einer
Wirtschaft der regionalen Zentren, wobei neue Schwerpunkte vor allem in asiatischen Staaten entstehen (Globalisierung 2.0).
Megatrends 2020plus
41
Die Schwellenländer profitieren dabei von ihren wachsenden Binnenmärkten und von den
zunehmenden Handelsbeziehungen untereinander. Als wichtigste unter ihnen gelten heute die
Emerging Seven (E7): China, Indien, Brasilien, Russland, Indonesien, Mexiko und die Türkei. Für
das Jahr 2050 wird erwartet, dass ihr Bruttosozialprodukt das der G7-Staaten um mehr als 50
Prozent übersteigen wird (PwC 2013).
Der Lebensstandard in den Schwellenländern nähert sich in den kommenden Jahrzehnten nach
und nach dem der Industrieländer an. Schon heute ist in diesen Ländern eine konsumfreudige
Mittelschicht entstanden, die jährlich um 70 Millionen Menschen wächst (OECD 2010). Ab etwa
2040 wird die Mittelklasse in China mehr konsumieren als die in der EU (OECD 2010).
Globalisierung 2.0 bedeutet auch einen weiteren Zuwachs an Komplexität und wechselseitiger
Abhängigkeit. Dazu tragen insbesondere die zunehmend fragmentierten Wertschöpfungsketten
bei: Unternehmen produzieren weltweit und haben globale Märkte im Blick; zunehmend werden
auch Dienstleistungen in andere Länder ausgelagert. In Großregionen nimmt der Handel zu, etwa
in der EU oder im Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), der die wirtschaftlich wichtigen Staaten Südostasiens umfasst. Daneben prägt die Mobilität des Kapitals die gegenwärtige
und die künftige Entwicklung. Auch hier spielen die aufstrebenden Nationen eine entscheidende Rolle: Asiatische Schwellenländer sind schon heute einflussreiche Investoren im Ausland.
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UP Unternehmer positionen Nord
Anteil von Industrienationen und Schwellenländern am globalen BIP, 2000–2017
Länderanteil am globalen BIP, in Prozent
70
Industrienationen
(34 Staaten)
60
Asiatische Entwicklungsund Schwellenländer
(27 Staaten)
50
40
30
20
10
0
2000
2004
2008
2012
2017
(Quelle: IMF 2013b)
Megatrends 2020plus
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Herausforderungen für Unternehmen
» Erhöhte Anfälligkeit der Volkswirtschaften für globale Dominoeffekte
»Gefahr des Ausbrechens neuer geopolitischer Konflikte durch unterschiedliche wirtschaftliche Interessen
» Bedrohung westlicher Exportmärkte durch zunehmendes Interesse an lokalen Produkten
und Marken in den Emerging Markets
Chancen für Unternehmen
Neue regionale Absatzmärkte erschließen
» Stetig steigende Wirtschaftskraft der Emerging Seven (China, Russland, Indien,
Indonesien, Mexiko, Brasilien, Südkorea) in den kommenden Jahrzehnten (E-7-Staaten
werden die G-7-Staaten – gemessen an Bruttoinlandsprodukt und der Kaufkraftparität – in
den nächsten 20 Jahren überholen)
» Starkes Wachstum in den Next Eleven erwartet. Zu ihnen zählen die Länder Bangladesch,
Ägypten, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Südkorea, die Türkei und
Vietnam
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UP Unternehmer positionen Nord
»Aufstieg des ASEAN-Raums (inklusive Indonesien, Philippinen, Thailand, Vietnam) mit
günstigem demografischen Profil und zunehmender wirtschaftlicher Integration nach
dem Vorbild der EU
» Branchenspezifische Potenziale in afrikanischen Staaten (zum Beispiel Nigeria, Ghana,
Kenia, Äthiopien, Mosambik), etwa bei Infrastrukturprojekten und Bauvorhaben, aber
auch für Verbrauchsgüter und Haushaltselektronik
Globales Portfoliomanagement als Strategiethema
» Zu erwartende Wettbewerbsvorteile durch globale oder stark regionalisierte Produktstrategien, je nach Branche (zum Beispiel Nahrungsmittel oder Rohtextilien)
Megatrends 2020plus
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46
UP Unternehmer positionen Nord
Wandel der Arbeitswelt
Immer mehr Unternehmen setzen Arbeitskräfte flexibel ein und müssen
gleichzeitig ihre Prozesse standardisieren.
Dienstleistungen gewinnen auch in Zukunft weiter an Bedeutung, innovative Informationsund Kommunikationstechnologien prägen zunehmend den Arbeitsalltag. Aus dem Zusammenspiel der beiden Faktoren ergibt sich ein umfassendes Flexibilisierungspotenzial in der
Arbeitswelt, das künftig weiter ausgeschöpft wird. Immer mehr unbefristete Vollzeitstellen
werden durch befristete Projektverträge, freie Mitarbeit und Teilzeit ersetzt: In Deutschland ist
der Anteil der Selbstständigen unter den hoch qualifizierten Büroarbeitern von 19,3 Prozent im
Jahr 2005 auf 29,5 Prozent im Jahr 2010 gestiegen (Eurofound 2010). Auch wächst die Bedeutung von räumlicher Flexibilität: Mobile Arbeit und das sogenannte Home Office gewinnen an
Bedeutung. Eine wachsende Zahl an Unternehmen öffnet sich dem Wunsch ihrer Angestellten,
teilweise von zu Hause aus zu arbeiten. Flexibler ausgestaltet werden zudem die Gehälter von
Angestellten, die immer häufiger erfolgsbezogene Anteile enthalten.
Megatrends 2020plus
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Mit den äußeren Rahmenbedingungen sind auch die Formen der Zusammenarbeit einem Wandel unterworfen. Durch die stärker ausdifferenzierten Arbeitsumgebungen sehen sich Unternehmen gezwungen, neue Arbeitsweisen und innovative Führungstechniken zu entwickeln.
Hier sind neue Ansätze in der Führung mobiler Mitarbeiter, im Austausch von Daten sowie den
verwendeten Technologien und Geschäftsprozessen gefragt.
Dem Flexibilisierungstrend steht eine Entwicklung hin zu einer Standardisierung von
Prozessen auch im Dienstleistungsbereich gegenüber. Mit der zunehmenden Verbreitung von
Informations- und Kommunikationstechnologie ergeben sich hier hohe Potenziale für die Automatisierung von Dienstleistungen und damit für Kostensenkungen durch Personalabbau. Der
mobile Check-in bei Flugreisen und automatisierte Zugangskontrollen im Schienenverkehr (wie
bereits in den Niederlanden üblich) sind Beispiele für diesen Trend.
48
UP Unternehmer positionen Nord
Erwerbstätige in Deutschland nach Wirtschaftssektoren
1950
32,5
1960
38,3
1970
45,1
1980
53,8
1990
59,9
2000
69,4
2010
73,8
42,9
47,9
• Dienst46,5
leistungen
41,1
• Produzierendes
36,6
28,7
24,6
24,6
• Land- und
13,7
8,4
(Quelle: Statistisches Bundesamt 2013)
Megatrends 2020plus
Gewerbe
5,1
Forstwirtschaft
3,5
1,9
1,6
Anteil Erwerbstätige nach Sektoren,
in Prozent
49
Herausforderungen für Unternehmen
»Potenziell negative Auswirkungen auf die Unternehmenskultur in hochflexiblen Unternehmen aufgrund sinkender zwischenmenschlicher Interaktion und Verlust von Verbindlichkeit
» Verdrängung niedrig qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt durch Automatisierung von Dienstleistungen
» Verstärkung des bereits bestehenden Mangels an Führungskräften
Chancen für Unternehmen
Employer Branding: als Arbeitgeber zur Marke werden
»Angebote für Arbeitnehmer in den Bereichen Bildung, Mobilität, Fitness, unterstützende
Dienstleistungen
»Mitarbeiterbeteiligung am Gewinn oder am Unternehmen (auch zur Loyalitätssteigerung)
» Weibliche Führungskräfte und kulturelle Vielfalt fördern
50
UP Unternehmer positionen Nord
Flexibles und selbstbestimmtes Arbeiten ermöglichen
» Einführung von zeit- und ortsungebundener Arbeit bei wissensintensiven Tätigkeiten
» Infrastrukturen für effizientes Arbeiten mobil und von zu Hause
»Organisationsprinzipien der Coworking Spaces (größere Flächen, in denen sich
Selbstständige einmieten können) auf Unternehmen übertragen: zeitliche und räumliche
Flexibilität, offene Kultur
Neue Führungskultur etablieren
» Vertrauen statt Kontrolle (zum Beispiel über eine ergebnisorientierte Steuerung)
»Der Chef als Coach
Megatrends 2020plus
51
52
UP Unternehmer positionen Nord
Neue Konsummuster
Auslandsmärkte erfordern eigene Produktpaletten. Unternehmen
produzieren ansonsten an der internationalen Kundschaft vorbei.
Das Ausgabeverhalten der Konsumenten wandelt sich weltweit, wobei je nach Weltregion unterschiedliche Trends prägend sind. Seit mehreren Jahrzehnten nimmt die Zahl der in extremer
Armut lebenden Menschen kontinuierlich ab (World Bank 2010). Gerade in Afrika werden künftig immer mehr Menschen über finanzielle Spielräume verfügen — wenn auch zum großen Teil
auf sehr niedrigem Niveau. Im Ganzen sollen die 18 größten Städte Afrikas nach Berechnungen
von McKinsey im Jahr 2030 über eine Kaufkraft von 1,3 Billionen Euro verfügen (McKinsey
2010). Das entspricht der Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts 2013. So lässt sich, trotz
aller bestehenden Probleme der Armutsbekämpfung, von einer zunehmenden Partizipation der
sogenannten Dritten Welt am Wohlstand, und damit an den Konsummärkten, sprechen.
Megatrends 2020plus
53
In den Schwellenländern sind schon heute Konsummärkte mit hohem Wachstumspotenzial
entstanden. Schon 2007 übertrafen die Konsumausgaben in den Emerging Markets mit gut
einem Drittel des Weltmarkts die der USA (JP Morgan 2010). Bis 2015 haben Brasilien, Russland, Indien und China ebenso viele Haushalte mit einem verfügbaren Einkommen von mehr
als 10.000 US-Dollar im Jahr wie Europa und die USA zusammengenommen (Pimco 2010). Die
Chancen sind immens: Schätzungen zufolge wird mit dem zunehmenden Wohlstand in den
Schwellenländern der Absatz von Verbrauchsgütern um das Zehnfache zunehmen.
In den Industrienationen des Westens stellt Nachhaltigkeit trotz wachsender Mobilität ein
zunehmend wichtiges Konsummotiv dar. Im Zusammenspiel veränderter Wertvorstellungen
der Verbraucher mit einem regulativen Umfeld, das den Nachhaltigkeitsgedanken immer mehr
ins Zentrum rückt, ergibt sich hier das Potenzial für einen schrittweisen Systemwechsel hin zu
einem nachhaltigen Konsummuster. Ein geschärftes Bewusstsein für Nachhaltigkeitsfragen
gilt inzwischen zumindest in der gehobenen Mittel- und Oberschicht als fest etabliert. Während früher umweltbewusstes Handeln mit Askese und Verzicht assoziiert wurde, wird grüner
Konsum als Teil eines modernen urbanen Lebensstils angesehen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, nachhaltige Konsumstile in der breiten Masse zu etablieren.
54
UP Unternehmer positionen Nord
Konsumausgaben der globalen Mittelschicht, 2009–2030, kaufkraftbereinigt, Basis 2005
2009
Konsumausgaben in Milliarden US-Dollar
2030
5910
2586
5837
5602
11337
4952
32596
8138
• Nordamerika
• Europa
• Asien-Pazifik
• Sonstige
(Quelle: Kharas, OECD Development Center 2010)
Megatrends 2020plus
55
Herausforderungen für Unternehmen
»Globale Führungsrolle westlicher Produktanbieter bedroht
»Trotz zunehmender Globalisierung noch immer schwieriger Marktzugang in manchen
Schwellenländern, je Region unterschiedlich zu betrachten
Chancen für Unternehmen
Global wachsende Zielgruppen adressieren
» Zunahme der globalen Mittelschicht: urbane statusorientierte Aufsteiger mit Hang
zu nachholendem Konsum
» Wachsende globale Oberschicht: steigendes Interesse an Produkten aus dem Luxussegment
Die Ärmsten der Welt als Zielgruppe
»Marktlösungen statt Entwicklungshilfe: mit neuen Finanzierungs-, Produktionsund Distributionsformen die Märkte am Fuß der Wohlstandspyramide erschließen
(zum Beispiel Micropayments, Social Marketing)
56
UP Unternehmer positionen Nord
Potenziale neuer Geschäftsmodelle ausloten
» Service statt Produkt: Nutzung ersetzt Besitz (zum Beispiel Mobilitätsangebote
von Automobilunternehmen, Leasing von Haushaltsgeräten).
»Produkt plus Service: integrierte Angebote, wachsende Bedeutung des Aftersalesbereichs
» Erlebnisse als Statussymbol: Dienstleistung schlägt Produkt
Neue Konsummotive im Bereich Nachhaltigkeit bedienen
» Nachhaltiger Konsum für ein gutes Gewissen (Guilt-free Consumption)
» Nachhaltiger Konsum mit urbanem Chic (Eco Style)
Megatrends 2020plus
57
58
UP Unternehmer positionen Nord
Klimawandel
Neue Technologien schützen nicht nur die Umwelt. Sie eröffnen
Unternehmen nachhaltige Geschäftsfelder.
Der Klimawandel wird vielfach als größte globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts angesehen (zum Beispiel UNDP 2007). Beobachtbare Veränderungen sind unter anderem der globale
Temperaturanstieg (im 20. Jahrhundert mehr als ein halbes Grad Celsius, NASA 2013), der Rückgang der arktischen Seeeisbedeckung (um circa zwei Millionen Quadratkilometer seit 1980,
NSIDC 2013), der Anstieg der Meeresoberfläche (um circa 21 Zentimeter von 1880 bis 2009,
Church/White 2011) und das Abschmelzen von Gletschern. Unter Wissenschaftlern herrscht
weitgehend Einigkeit darüber, dass diese Veränderungen auf durch Menschen verursachte
Emissionen von Treibhausgasen zurückzuführen sind. Deren Konzentration in der Atmosphäre
ist seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kontinuierlich gestiegen.
Megatrends 2020plus
59
Der Weltklimarat hat Szenarien entwickelt, die den künftigen Temperaturanstieg aufgrund des
Klimawandels beschreiben. Die Wissenschaftler halten eine zukünftige globale Erwärmung
von zwei Grad Celsius oder mehr für plausibel (IPCC 2013). Sogenannte Tipping Points, also
Phänomene, die einen unkontrollierbaren Klimawandel auslösen könnten (zum Beispiel ein
mögliches Verschwinden des Monsuns oder das Auftauen der Permafrostböden in der Tundra),
sind in diesen Modellrechnungen nicht berücksichtigt. Eine Erwärmung um etwa zwei Grad gilt
nach Mehrheitsmeinung als gerade noch verträglich; steigt die Temperatur stärker an, hätte
dies gravierende Veränderungen der Lebensbedingungen vieler Menschen zur Folge.
Als Folgen des Klimawandels sind eine Zunahme extremer Wetterereignisse, eine weiter
fortschreitende Übersäuerung der Meere, eine Verknappung von Frischwasser und sinkende
Erträge in der Landwirtschaft zu befürchten. Ein starker Anstieg des Meeresspiegels würde für
Milliarden von Menschen, die in küstennahen Regionen leben, eine große Gefahr darstellen.
Ein Übergang zu einer Niedrigemissionswirtschaft hat das Potenzial, die zu erwartenden
Klimaveränderungen zumindest zu begrenzen. Gleichzeitig ergibt sich die Notwendigkeit, mit
den unabwendbaren Folgen des Klimawandels umzugehen. Beispielsweise versuchen Unternehmen und Staaten, sich von befürchteten Entwicklungen unabhängiger zu machen, etwa in
der Rohstoffbeschaffung.
60
UP Unternehmer positionen Nord
Globale Kohlenstoffemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, 1750–2010
8
6
4
2010
1990
2000
1970
1980
1950
1960
1930
1940
1910
1920
1900
1870
1890
1860
1850
1830
1840
1810
1820
1790
1800
1770
1780
0
1750
2
1760
in Milliarden metrische Tonnen
10
(Quelle: Carbon Dioxide Information Analysis Center 2013)
Megatrends 2020plus
61
Herausforderungen für Unternehmen
» Erhebliche Kosten sowohl für die Abmilderung des Klimawandels als auch für die
Bewältigung seiner Folgen
»Gefahr wegbrechender klimasensitiver Märkte in ausgewählten Regionen (zum Beispiel im
Bereich Tourismus aufgrund eines starken Anstiegs des Meeresspiegels)
Chancen für Unternehmen
Im Zuge des Klimawandels entstehende Märkte erschließen
» Notwendigkeit einer schnellen Industrialisierung für den Übergang der Schwellenländer zu
einer Niedrigemissionswirtschaft sorgt für hohes Potenzial für Umwelttechnologien
» Innovationsbedarf im Versicherungsschutz
» Wachsende Attraktivität in vom Klimawandel begünstigten touristischen Reisezielen (zum
Beispiel durch ein mögliches Verschwinden des Monsuns)
62
UP Unternehmer positionen Nord
Proaktive Anpassung von Infrastrukturen vorantreiben
» Wachstumsmarkt Katastrophenschutz (zum Beispiel Absicherung von Gebäuden und
Infrastrukturen gegen Hochwasser, Stürme, Flut, Erdbeben)
Innovationsfeld Wasser
» Wassergewinnung (insbesondere durch Entsalzung) und -aufbereitung werden wichtige
Zukunftsmärkte.
» Erhebliche Kostensenkungspotenziale durch effiziente Wassernutzung und verbesserte
Infrastrukturen
Megatrends 2020plus
63
64
UP Unternehmer positionen Nord
Umbrüche bei Energie
und Ressourcen
Effizienz und Versorgungssicherheit sind unerlässlich für den
Energiebedarf einer wettbewerbsfähigen Industrie.
Weltweit steigt der Verbrauch von Energie, Wasser und strategischen Rohstoffen dramatisch.
Die Ursache liegt im Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, insbesondere in den Schwellenund Entwicklungsländern.
Bei Fortschreibung existierender Trends wächst der weltweite Energieverbrauch bis 2035 um
mehr als 50 Prozent gegenüber dem Niveau von 2008 (EIA 2011). Auch der Wasserverbrauch
wird sprunghaft steigen; gleichzeitig sinken die verfügbaren Wasserressourcen. Der Großteil
des Zuwachses — im Wasser- wie im Energiebereich — wird außerhalb der Industrieländer
anfallen. Andererseits gilt weiterhin: Der Pro-Kopf-Energieverbrauch in den reichsten Ländern
der Welt ist am höchsten.
Megatrends 2020plus
65
Auch 2035 decken fossile Quellen den größten Anteil des Energiebedarfs. Doch selbst wenn der
globale Energieverbrauch auf dem derzeitigen Niveau verharren würde, reichen die Vorkommen
an konventionell zu gewinnendem Öl nach Meinung einiger Experten nur noch für einige Jahrzehnte (SWS 2009). Erneuerbare Energieträger gewinnen deshalb an Bedeutung. Im Energiemix werden sie in den kommenden Jahrzehnten am stärksten zulegen, hauptsächlich durch den
Ausbau von Wasser- und Windkraft. An Bedeutung gewinnen aber auch nicht konventionelle
Vorkommen fossiler Ressourcen, insbesondere in Form von Ölsanden und Ölschiefern (Shale
Oil). Je teurer die Förderung von konventionellem Öl wird, desto wettbewerbsfähiger sind die
unkonventionellen Alternativen, deren Ökobilanz jedoch in der Regel wenig attraktiv ist.
Entscheidend ist auch, wie sparsam die Menschheit künftig mit den verbleibenden Vorkommen
an fossiler Energie umgeht. Die Verbesserung der Energieeffizienz wird zum zentralen Innovationsfeld. So bestehen hohe Einsparpotenziale in der Gebäudetechnologie, in Industrie und
Landwirtschaft, im Verkehr und in privaten Haushalten.
Eine zunehmende Verknappung steht auch bei anderen strategischen Rohstoffen bevor.
Beispielsweise werden für eine Anzahl seltener Erden Versorgungsengpässe erwartet. Diese
Rohstoffe finden Verwendung in wichtigen Produktkategorien, etwa bei LCD-Bildschirmen,
Elektroautos, energiesparenden Leuchtmitteln und Windturbinen.
66
UP Unternehmer positionen Nord
7.000
• Mittlerer Osten
6.000
• Nicht-OECD Amerika
• Nicht-OECD Europa
5.000
• China
4.000
• Nicht-OECD Asien
(ohne China)
3.000
• Afrika
2.000
• OECD (Asien+Ozeanien)
• OECD Europa
1.000
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
• OECD Amerika
2007
0
2006
Elektrizitätsproduktion in Terawattstunden
Globale Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Energien, 2006–2018
(Quelle: IEA 2012)
Megatrends 2020plus
67
Herausforderungen für Unternehmen
» Steigende Kosten für Energie und Ressourcen
» International uneinheitliches regulatorisches Umfeld, etwa im Bereich Energieeffizienzzertifikate
»Gefahr der Abwanderung von ressourcenintensiven Industrien in Volkswirtschaften mit
niedrigeren Energie- und Ressourcenkosten
» Engpässe bei strategisch wichtigen Rohstoffen (zum Beispiel Phosphor, seltene Erden)
Chancen für Unternehmen
Robuste Energie- und Ressourcenstrategien als Wettbewerbsvorteil nutzen
» Einbeziehen der zu erwartenden Rohstoffsituation in die langfristige Wettbewerbsanalyse
» Berücksichtigung der Energie- und Ressourcenthematik bei Standortentscheidungen
68
UP Unternehmer positionen Nord
Neue Kooperationsformen beim Thema Energie und Ressourcen entwickeln
» Energieautarkie im Standortverbund, um Investitionskosten zu teilen
(zum Beispiel Biogasanlagen)
» Kreislaufwirtschaft: Abfälle als Rohstoffe nutzen und dadurch in der Kooperation unterschiedlicher Unternehmen Kostenvorteile realisieren
Effizienzpotenziale als Kostensenkungsfaktor
» Energie- und Ressourceneffizienzpotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette
betrachten und Kostensenkungspotenziale realisieren
Megatrends 2020plus
69
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