Bauen im Klimawandel

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Bauen im Klimawandel
Was macht ein 2000-Watt-Projekt möglich? Welche Faktoren sind fördeich? Welche
hindeich? Ein Erfahrungsaustausch von Beteiligten zeigt die Mechanik von erfolgreichen
Projekten. Daraus ergeben sich sieben Thesen. Othmar Humm
Im Grossraum Zürich sind in den letzten
Jahren mehrere 2000-Watt-Projekte entstanden, einige weitere sind im Bau oder
in Planung. Sie nutzen zumeist die heute
verfügbaren baulichen und gebäudetechnischen Lösungsmöglichkeiten des energieeffizienten Bauens. Kaum bekannt sind die
organisatorischen Voraussetzungen, die zu
einem Erfolg dieser Bauweise führen. Denn
Technik allein genügt nicht.
Schritt 1: Auswahl von Bauten. Eine
Gruppe von Experten des nachhaltigen
Bauens hat im Auftrag des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich unter drei Dutzend
Bauten deren zehn ausgewählt. Diese Topbauten haben unterschiedliche Nutzungen,
befinden sich in verschiedenen Planungsoder Ausführungsphasen und erfüllen die
Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft. Das
lässt sich präzisieren. Die Bauten oder Projekte entsprechen Minergie-P, Minergie-PEco oder dem SIA-Effizienzpfad Energie.
In drei Worten: Neben der Betriebsenergie
thematisiert die SIA-Vorgabe die graue
Energie für Herstellung und Beschaffung
der Materialien und Systeme sowie die
durch das Gebäude induzierte Mobilität.
Wie ist das Haus gebaut? Und wo steht es?
Also: Standort, Materialisierung, Betriebsenergie. Wer es genauer wissen will: die
Grafik auf Seite 16 ist detaillierter.
Schritt 2: Austausch von Erfahrungen. Die
an den ausgewählten Bauten beteiligten
Schlüsselpersonen tauschten Erfahrungen
aus der Projektarbeit. Rund 50 Investoren
und Architektinnen, Fachplaner und Mobilitätsfachleute trafen sich dazu in zwei
Workshops. Besonderes Augenmerk lag auf
den fbrdernden Faktoren und auf typischen
Hindernissen.
Schritt 3: Formulierung von Thesen. Die
Erfahrungen der Bauträger, Planer und
Behörden lassen sich - mit Einschränkungen - generalisieren und zu konkreten
Empfehlungen formen. Diese sind in
Form von Thesen auf den Seiten 12 bis 15
dokumentiert. Sie sind als Rezept für eine
geschickte Verknüpfung des Planungsprozesses mit dem Entscheidungsrhythmus der
involvierten Stellen nutzbar.
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Ubersicht
1 Die Thesen zum Bauen
für die 2000-WattGesell
schalt: Seite 12
1 Die Tophauten in Kurz-
darstellung: ab Seite 18
1 Die wichtigsten Standards
und Tools zum Bauen für
hesn nd lire An-
die 2000-Watt-Gesellschaft:
Die
Seite 16
wenlung -m Planungs- und
Bauprozess.
Worleld, Rahmen
Strategische
bedingungen
Planung
These 1
These 2
These 3
Vorstudien 1
Vorstudien 2 (ALs
(Projektdclin Uon,
wahivertahren)
Mciibri-lud e)
Ausschreibuiig
Pra3ekuening
1
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Machbarkeit
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Auswahl
These 4
Teamwork
These 5
Lebenszykluskosten
1
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These?
Qualitätssicherung
Innovation
MFFI Zwinglistrasse, Zürich.
Bürohaus Forum Chdesbach, Dübendort, Neubau,
Umbau, Seite 28
Seite 27
Bewlrtschattuult
Nutzung
Positiunieruiig
1-
Realisierung
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Altersheim Rolle, Zühcli, Ersatzrieubau, Seite 32
Stadtspitai Triemli. Neubau, Seite 24
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Wohnsiedlung [ulachhoL
Wohn- und Gewerbesiedlung 5
Winterthur, Neubau, S. 18
Seite 38
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!)fl Zürich, Neubau,
Schulhaus Eichmatt, Cham und Hünenberg, Neubau. Seite 44
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Brohaus Verenastrassc, Baden, Neubau. Seite 34
Wohnhochhäuser Sihlwcid,
Zürich. Sanierung. 5. 46
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Wohnsiedlung Leonhard-Ragaz-Weg, Ersatzneubau, Seite 40
Die Expertengruppe
These 1: Positionierung
1 Prul. Huiisruedi Prersig. Architekt SIA, Architekturbürn
Preisig, Zürich
Eine klare Position der Bauherrschalt respektive
1 Katrin Pfäffli, dipl. Architektin ETH, Architekturbüro
des Investors für das Rauen nach der 2000-WattS
Preisig, Zürich
Gesellschaft schafft die besten Voraussetzungen für
1 Dr. Annick Lalive dEpinay. dipl.Architektin Elli, Fach
einen Projekterfolg. Diese Positionierung dient als
stelle Nachhaltiges Bauen im Amt für Hochhauten der
Richtschnur hei wichtigen Entscheiden und hat für
Stadt Zürich
Mitarbeitende und Auftragnehmende progranimatl-
1 Dr. Heinrich Gugerli, dipl. Ing. ETH. Leiter der Fach
schen Charakter in der Projektarheit.
stelle Nachhaltiges Bauen im Amt für Hochbauten der
Stadt Zürich
These 2: Machbarkeit
Die Projektleitung lag beim Amt fiir Hochbauten. die
Bearbeitung erfolgte durch das Architekturbüro Preisig.
Nicht jedes Bauvorhaben eignet sich für die Umsetzung der 2000-Watt-Zielsetzung. Zumeist setzt der
Standort relativ enge Rahmenhedingungen. Mit einer
Machbarkeitsstudie lasst sich klaren, ob - und wenn
ja, unter welchen Bedingungen - die gesteckten Ziele erreicht werden kannen.
These 3: Auswahl
Die Vorgahen der 2000-Watt-Gesellschaft mussen für
die Auswahl eines Projektes mit entscheidend sein.
Dieser Input hat in der Vorstudienphase zu erfolgen,
bei Wettbewerben in Form des Programms. bei Di
rektaufträgen als Teil des Projektpflichtenhefts.
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Keine Utopie
Die Bauten und der Erfahrungsaustausch
der Beteiligten zeigen deutlich: Das Bauen
fiir die 2000-Watt-Gesellschaft ist keineswegs eine Utopie. Es ist vor allem eine
anspruchsvolle Planungs- und Umsetzungsaufgabe - flur viele bereits beruflicher Alltag.
Zürich für 2000WattGesellschaft
Der Stadtrat von Zürich hat sich im Rahmen der Legislaturziele 2006 bis 2010
zur 2000-Watt-Gesellschaft verpflichtet.
Das Konzept zeigt einen Weg auf, wie der
Gesamtenergiebedarf von heute 6300 Watt
pro Person auf 2000 Watt gesenkt werden
kann. Drei Viertel dieses Bedarfes würden
dereinst mit erneuerbaren Energie gedeckt
werden. Parallel sollte der Ausstoss von CO2
(plus weitere Treibhausgase als Äquivalente)
auf eine Tonne pro Person und Jahr sinken. Dieses Absenkziel kann nur innerhalb
mehrerer Generationen erreicht werden.
Bis 2050 sollte es dank Anstrengungen
verschiedenster Akteure möglich sein, den
Gesamtenergieverbrauch um den Faktor 2
und die Treibhausgas-Emissionen um den
Faktor 4 zu senken.
Die Übereinkunft bezüglich des Baustandards beruht auf einer Absichtserklärung
- im Sinne eines Leitbildes - der Bauherrschaft respektive Auftraggeberschaft. Sofern
sinnvoll und nötig, wird das angestammte
Baufachwissen durch externe Beratung und
durch gezielte Weiterbildung von Mitarbei-
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tenden ergänzt.
Fördernde Faktoren
Informieren, sensibilisieren, motivieren:
Die Schulung von Mitarbeitenden auf allen
Stufen ist dem Anliegen förderlich.
Die Kommunikation von guten Beispielen stellt die Position der Firma in der
Öffentlichkeit dar.
Die Einstellung zu 2000-Watt-kompatiblen Bauweisen ist naturgemäss Personen
bezogen und damit sehr unterschiedlich.
Ausschlaggebend ist das Bewusstsein von
Schlüsselpersonen, z. B. Mitglieder von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung. Entsprechend wichtig ist deren Informationsstand
und Vernetzung mit ähnlich denkenden
und agierenden Verantwortlichen.
Eine Verankerung von Zielen der
2000-Watt-Gesellschaft im Firmenleitbild
erweist sich als wirkungsvolle Vorbereitung
fl.ir eine spätere Projektpositionierung.
Entscheidungsträger sollten wissen, dass
sich energieeffizientes Bauen - über den
Lebenszyklus gerechnet - auszahlt und darüber hinaus die Marktchancen der Firma
verbessert.
Stolpersteln
Wenn das Ziel nicht klar als Vorgabe der
Bauherrschaft oder des Investors flur das
Projekt definiert ist, kommt es bei jeder
Entscheidung zu Diskussionen mit der
Folge, dass die ursprüngliche Zielsetzung
hinterfragt oder verwässert wird.
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Bei grösseren Bauvorhaben ist eine Machbarkeitsstudie üblich. Sie prüft in der Regel,
welches Bauvolumen auf einer Parzelle
unter Einhaltung der Rahmenbedingungen
überhaupt realisierbar ist. Zusätzlich sollte
diese Studie aufzeigen, ob eine 2000-Wattkompatible Bauweise am geplanten Standort und mit der gewünschten Nutzung
machbar und sinnvoll ist. Typische Einschränkungen bei Neubauten sind mitunter durch die baurechtliche Relevanz sowie
durch die Lärmbelastung gegeben, bei
bestehenden Gebäuden können denkmalpflegerische Auflagen gegen die Machbarkeit der 2000-Watt-Zielsetzung sprechen.
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Die konsequente Berücksichtigung der
2000-Watt-Vorgaben im Wettbewerbsprogramm respektive im Projektpflichtenheft,
in der Vorprüfung und in der Auswahl
schafft für alle Beteiligten eine verlässliche
Arbeitsgrundlage und garantiert darüber
hinaus Transparenz. Den Experten der
Vorprüfung kommt im Auswahlverfahren
- zum Beispiel in der Jurierung - die Rolle
eines Anwaltes für die Ziele der 2000-WattGesellschaft zu. Bei Direktaufträgen sind
die Projektvarianten einer Prüfung durch
Experten zu unterziehen.
Fördernde Faktoren
Kompakte Grossformen können den städtebaulichen Massstab sprengen.
Denkmalpflegerische Auflagen schränken
in der Regel Massnahmen an der Gebäudehülle ein.
Lärmschutzvorschriften reduzieren mitunter die Kompaktheit von Gebäuden (ein-
Ein Auswahlverfahren mit einem Generalplanerteam ist eine prüfenswerte Variante.
Bei einem offenen Verfahren sollten Fachplaner sich bei mehreren Teams beteiligen
können.
Bei einem nicht anonymen Verfahren ist
die Begleitung durch einen von den Wettbewerbsveranstaltern gestellten Energieexperten erwägenswert.
1 Phasengerechte und überprüfbare Anforderungen sind wirkungsvoller als diffuse
Verlautbarungen.
Vorprüfung mittels SNARC respektive
Wettbewerbskalkulation der Stadt Zürich.
Die Beteiligung von Fachexperten für
energieeffizientes Bauen im Auswahlprozess
- in der Jury respektive in der Expertengruppe - erleichtert die Berücksichtigung
von Grundsätzen der 2000-Watt-Gesellschaft.
gezogene Loggias).
Schlecht erschlossene Standorte respektive
Stolpersteine
Fördernde Faktoren
Die Machbarkeitsstudie sollte als Grundlage flur das Wettbewerbsprogramm respektive das Projektpflichtenheft dienen.
Zur Bewertung von Projekten stehen
Planungswerkzeuge wie SNARC oder die
Wettbewerbskalkulation der Stadt Zürich
zur Verfügung.
Kompakte Gebäude haben beste Voraussetzungen.
Stolpersteine
die spezielle Nutzung des Gebäudes generieren einen hohen Aufwand für die durch
das Gebäude induzierte Mobilität.
Bei bestehenden Gebäuden wirken sich
ökonomische Überlegungen auf die Eingriffstiefe aus.
Unklare und nicht überprüfbare Anforderungen im Programm bringen keine
brauchbaren Resultate.
Bei der Jurierung fehlen Jurymitglieder
oder Fachexperten, welche das Kriterium
Energieeffizienz kompetent vertreten.
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Die ersten Schritte im Entwurf prägen die
spätere Entwicklung eines Projektes massgeblich. Von den Vorgaben abweichende
Festlegungen lassen sich später kaum mehr
- oder nur mit einem grossen Aufwand korrigieren. Deshalb ist eine Zusammenarbeit von Spezialisten und Architekten in
einer frühen Phase unverzichtbar. Dies gilt
umsomehr, als dass in vielen Planungsbüros
das Knowhow zur Planung von 2000-WattBauten noch lückenhaft ist.
Fördernde Faktoren
Beim Projektstart muss das ganze Planungsteam sensibilisiert und motiviert
werden. Motivation und Sensibilisierung
ist auch zu Beginn der Ausfiihrung wichtig: Bauleiter und Unternehmer sind dann
angesprochen.
Für die Vorstudienphase mit Machbarkeitsabklärung und Auswahlverfahren
bringt der Beizug von Fachplanern und
Spezialisten grosse Vorteile.
Im Idealfall begleiten von der Bauherr-
schaft beauftragte Experten die Architekten
im Entwurfsprozess.
Als vorteilhaft erweisen sich eine offene
Kommunikation, kurze Entscheidungswege, klare Verantwortlichkeiten und ein
enger Sitzungsrhythmus.
Ein Mobilitätsspezialist gehört zum Team;
sein Aufgabenfeld geht über verkehrstechnische Aspekte hinaus.
Stolperstelne
Fachplaner bringen wenig Erfahrung mit
flur die Mitwirkung in frühen Entwurfsphasen.
Sofern Fachplaner bei einer Weiterbear-
beitung des Projektes nicht mit einer Beauf-
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tragung rechnen können, besteht flur sie
kaum Anreiz flur ein dem Projekt angemessenes Engagement.
Kosteneffizienz korreliert weitgehend mit
anderen Qualitäten des nachhaltigen Bauens, insbesondere mit Energieeffizienz und
mit Ressourcen schonendem Materialeinsatz. Die Forderung zur Minimierung der
grauen Energie flur die Herstellung und
Beschaffung flihrt zu einfacheren Strukturen und zu einem günstigen Verhältnis von
Oberfläche zu Geschossfläche des Gebäudes. Dämpfend auf die Lebenszykluskosten
wirkt sich auch eine dem Objekt angemessene Technisierung des Gebäudes aus.
Fördernde Faktoren
Sofern Investoren, Architekten und Fachplaner flur die Wechselwirkung von Investitions- und Betriebskosten sensibilisiert
sind, erleichtert dies die Realisierung von
2000-Watt-Bauten.
Sinnvollerweise werden die Projektvarian-
ten optimiert, um eine hohe Kompaktheit
des Gebäudes und um einfache und durchgehende Tragstrukturen und Schächte zu
ermöglichen.
Ein frühzeitiger Beizug von Fachleuten
des Facility Managements empfiehlt sich
insbesondere bei komplexen Bauaufgaben.
Stolperstelne
Lösungen werden komplizierter und
damit aufi.vändiger und teurer, wenn Energieeffizienz zu spät im Projektablaufeingebracht wird.
Die einseitige Gewichtung von Investitionskosten verzerrt die Entscheidungsgrundlagen und unterschätzt die finanziellen Folgen des Bauens.
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These 4: Teamwork
fl
Die interdisziplinäre Fachkompetenz ist Vorausset-
zung tor ein erfolgreiches 2000-WattPrujekt. Dies
gilt auch und vor allem fur die ersten [ntwurfsschritte. in denen Architekten und Fachplaner in einem
Team eng zusammenarbeiten sollten.
These 5: Lehenszykluskosten
Relevant tor die Beurteilung eines 2000-Watt-Gebäu
des sind die gesamten Kosten uber dessen Lebenszy-
klus. Darin sind der Aufwand tor die Erstellung. für
Betrieb und Wartung. tur Erneuerung und Instand
setzung sowie Fur den Ruckbau enthalten.
These 6: Qualitätssicherung
Eine alle Phasen der Planung. der Realisierung und
des Betriebs übergreifende Qualitätskontrolle ist
entscheidend für den Projekterfolg. Sinnvollerweise
ist eine Fachperson fur diese Qualittssicherung ver-
antwortlich, die nicht als Investor oder als Planer in
den Prozess involvlert und direkt der Bauherrschaft
unterstellt ist.
These 7: Innovation
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Im Idealfall wird die Qualitätssicherung
(QS) von ein und derselben Person über
den gesamten Projektablauf wahrgenommen - vom ersten Federstrich bis zum
Betrieb. Zudem sollte die QS-Ste!le die
ganze Ihemenbreite kompetent abdecken.
Neben der Betriebsenergie sind Aspekte
der Mobilität und der grauen Energie eines
Gebäudes der 2000-Watt-Gesellschaft von
Bedeutung. Dabei geht die Aufgabe weit
über die eigentliche Kontrolle hinaus: Die
Beratung und die Motivation der Beteiligten ist ebenso wichtig.
Fördernde Faktoren
Eine frühe Festlegung der Zuständigkeiren für die Qualitätssicherung garantiert
eine umfassende Bewertung des Projektes.
Die QS Energie wirkt sich auch in adercn Bereichen aus: Energieeffizienz korre-
liert weitgehend mit tieferen Investitionsund Betriebskosten.
1 Ein QS-Auftrag endet erst in der Betriebs
phase des Gebäudes: Die Betriebsoptimie-
Die - zum Teil neuen - Anforderungen an Bauten
der 2000-Watt-Gesellschaft fuhren haut ig zu Inno-
vationen. Mitunter handelt es sich um neue oder
bewhde Technologien in ungewohnten Kombinationen. Neue methodische Ansatze erleichtern gesamt-
energetisctie Betrachtungen oder organisatorische
Neuerungen.
rang und die sorgfiultige Übergabe an die
Nutzerschaft sind integraler Bestandteil
einer Qualitätskontrolle.
Ein zuverlässiger Nachweis über die Qualität des Gebäudes liefert ein Vergleich zwischen Planung und Betrieb aufgrund von
Messungen.
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Stolperstelne
Eine Integration der QS-Stelle ins Planungsteam kann zu Interessenkonflikten
führen.
Als neue Funktion im Planungs- und
Bauprozess ist die QS Energie auf die
Akzeptanz aller Beteiligten angewiesen.
Andernfalls sieht sich die Stelle einem passiven Widerstand ausgesetzt und erf'ährt
wichtige Informationen zu spät - Berater
statt Polizist, heisst die Devise.
Die für die 2000-Watt-Gesellschaft geeigneten Bauten zeichnen sich durch viele
überraschend einfache und kreative Ansätze
aus. Dies ist kein Zufall: Die Optimierung
zur Reduktion der grauen Energie und zur
Schonung von Ressourcen verlangen nach
schlanken Lösungen, neuen Planungswerkzeugen und neuen Organisationsformen für
den Planungs- und Bauprozess. Da diese
unkonventionellen Lösungen zumeist auch
zu Marktvorteilen führen, ist mit einer weiteren Verbreitung derartiger Innovationen
zu rechnen.
Fördernde Faktoren
Die Berücksichtigung der grauen Energie,
der Mobilität und der Lebenszylduskosten
bringt neue Herausforderungen in den Planungs- und Umsetzungsprozess.
Ungewohnte Lösungsansätze zulassen und
alle an der Planung und am Bau Beteiligten
in den Kreativprozess einbeziehen.
Das finanzielle Kriterium bei der
Lösungssuche hilft einer Innovation in den
Markt.
Anwendung neuer Planungswerkzeuge für
2000-Watt-Gebäude wie das SIA Merkblatt
2032 «Graue Energie von Gebäuden» oder
das SIA Merkblatt 2033 «Mobilität».
Stolperstelne
1 Neue Entwicklungen bergen auch Risi-
R$"*$&8;
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ken. Deshalb sollte eine Risikoanalyse dazugehören: Kein blauäugiger Enthusiasmus.
Innovationen können aufwändige Prüfoder Bewilligungsverfahren zur Folge
haben.
Der Zeitdruck in der Planung führt zum
Festhalten an bekannten Lösungen.
Instrumeotaum
Die 2000-Watt-Gesellschaft strebt eine
Reduktion des Primärenergieverbrauches
auf 2000 Watt pro Kopf an, 17500 Kilowattstunden pro Jahr. Heute sind es 6300
Watt (55 000 kWh). Durch Steigerung
der Energieeffizienz und durch geeignete
Wahl der Mittel (Gebäude, Verkehr) soll
die Vision innerhalb mehrerer Generationen Realität werden. Teil dieser Zielsetzung
ist eine Reduktion des CO2-Ausstosses auf
eine Tonne pro Person und Jahr. Durch
Anwendung des Effizienzpfades Energie des
SIA ergeben sich 2000-Watt-kompatible
Bauweisen. Rund 40 Prozent der 2000
Watt, nämlich 800 Watt, ordnet der SIA
dem Wohnen zu. Das gelingt nur in einem
Minergie-P-Haus. Die Vorgabe der Vision
ist - aus heutiger Sicht - ambitiös: Selbst
ein achtsamer Lohas schafft vielleicht 3500
bis 4000 Watt. Das Akronym Lohas steht
für «Lifestyle of Health and Sustainability»,
ein postmoderner Lebensstil, der sich an
Gesundheit und Nachhaltigkeit orientiert.
Der SIA-Effizienzpfad Energie ist der
Standard für das Bauen in der 2000-WattGesellschaft. Der Effizienzpfad basiert auf
einer gesamtenergetischen Betrachtung, in
der der Ressourcenauf.vand für die Erstellung und den Betrieb von Gebäuden subsummiert ist. Die durch die Nutzung eines
Gebäudes ausgelöste Mobilität gehört ebenfalls dazu. Dieser Mobilitätsaufwand ist
massgeblich durch den Standort beeinflusst.
Minergie-P ist der Standard des Vereins
Minergie für Bauten der 2000-Watt-Gesell-
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schaft. Er betrachtet den gebäudebezogenen
Kriterienkatalog dient der Verständigung
Berriebsenergieverbrauch (ohne Betriebs-
von Bauherrschaft und Planern, mitunter
einrichtungen) sowie den Komfort.
Minergie-P-Eco kombiniert die Anforde-
auch als Basis eines Vertrages (Ergänzung
rungen an Betriebsenergieverbrauch und
zum SIA Leiscungsmodell). Die Bereiche
Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bilden
Komfort mit gesundheitlichen und bauöko-
die Struktur. Die Empfehlung umfasst alle
logischen Vorgaben.
Aspekte des nachhaltigen Bauens und greift
SIA-Empfrhhing 112/1 «Nachhaltiges
Bauen - Hochbau»: Der umfassende
weit über die anderen Instrumente hinaus. 1
Nachhaltigkeit am Bau
SIAEmpfeblung 112/1 Nachhaltiges Bauen - Hochbau
Wirtschaft
Umwelt
Gesellschaft
Gebaudesubstanz
Graue Energie, Baustoffe
Wohlbefinden, GesundheIt
1 flexibilität
Ressourcenarme Bauweise
1 Rohstoffe, Verfügbarkeit
1 Inrienraumluft
Licht
lnstandsetzungs und
Umweltbelastung
Lärm
Unterhaltskosten
Rückbau
Sommerlicher Wärnieschutz
Zugänglichkeit
Systemtrennung
Betriebsenergle
1 Rauniklima, Gebäudehülle
1 Warmwasser
Flaushaltgeräte
Beleuchtung
1 Betriebseinrichtungen
MobIlItät
Minergie-P.Eco hat einen
Standortwahl
gesundheitlichen «Hügel».
Anreizsysteme
Energie
der Effizienzptad Energie
Technische Ausrüstung
berücksichtigt zusätzlich
Gemeinschaft
Anlagekosten
Abfalle
Gestaltung
Betriebskosten
Wasser
Nutzung und Erschliessung
Lebenszykluskosten
Boden, Landschaft
Sicherheit
Aspekte der Mobilität und
die SIA-Enipfehlung 112/1
umfasst alle Kriterien des
nachhaltigen Bauens.
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Strategisch verinnerlicht
Das Langzeitdenken und ein Kostenbewusstsein sind wichtige Beweggründe, 2000-Watt-tauglich
zu bauen. Eine gute Bauherrschaft zeichnet sich durch eindeutige Ziele aus, sagen Hansruedi
Preisig und Katrin Pfäffii, Mitautoren des SIA-Effizienzpfads Energie.
Fakton Sie haben sich intensiv mit 2000Watt-kompatiblen Bauten auseinander
gesetzt und Einblick in die meisten Planungsprozesse. Was ist diesen Projekten
gemeinsam?
Katrin Pfiiffli: Den Projekten gemein ist
vor allem eine gute und motivierte Bauherrschaft, die eine langfristige Perspektive
besitzt. Diese zieht bei einem Bauentscheid
nicht nur die heute bekannten Investitionskosten sondern, auch die Lebenszykluskosten in Betracht, was einem gesamtheitlichen
wirtschaftlichen Denken entspricht.
Hansruedi Preisig Eine gute Bauherrschaft zeichnet sich darin aus, dass sie eindeutige Ziele setzt und eine Vorstellung
besitzt, was sie daflir leisten muss. Noch
besser und wünschbar ist, wenn die Bauherrschaft das Ziel «2000 Watt» auch strategisch verinnerlicht und in der Unternehmensphilosophie verankert.
Ist es möglich, dass insbesondere auch der
Architekt das Ziel eines Projekts prägt?
Preisi Einen solchen Fall haben wir
erlebt. Die Baueingabe eines neuen
Geschäftshauses lag bereits vor, als sich die
Bauherrschaft überzeugen liess, den Neubau
2000-Watt-tauglich zu bauen. Das geschah
somit in einer relativ späten Projektphase.
Möglich war dies aber nur, weil die baulichen Voraussetzungen dafür günstig waren.
Das Projekt bestach von Anfang an durch
eine hohe Kompaktheit.
Das Gebäudekonzept kann dem Ziel,
2000-Watt-tauglich zu bauen, also flirderlich sein. Geben nicht auch soziale und
finanzielle Beweggründe den Ausschlag?
Pfffli: Die wichtigen Anreize dafür bilden das Langzeitdenken, das Bewusstsein
flur den Energiekonsum und sehr oft ein
Kostenbewusstsein. Denn ein energetisches
Optimieren bringt auch ein kostenmässiges Optimieren mit sich. Die Baugenossenschaft Zurlinden
hat nachgerechnet
und festgestellt, dass
die Nebenkosten
bei älteren, konventionellen Bauten
wesentlich höher sind
als bei neuen energieeffizienten Bauten. Somit leben Bewohner
von Neubauten nur unwesentlich teurer,
aber mit einer viel höheren Wohnqualirät.
Entspricht dies auch der Denkweise der
institutionellen Immobilienverwalter, die
sich flur tiefe Investitionen und hohe Renditen interessieren?
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«Die grosse Herausforderung ist, den
gemeinsamen Nenner zwischen
Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu
finden.)) Hansruedi Preisig
Preisig Jeder, der auf dem Wohnungsmarkt ein Produkt vermieten und langfristig anbieten will, muss sich Gedanken
über die künftigen Kosten machen. Viele
professionelle Investoren, wie zum Beispiel
Versicherungen, haben das erkannt und
beginnen, langfristig zu rechnen. Sie suchen
einen Marktvorteil und sehen, wie der niedrige Energieverbrauch eine Absicherung
in der Zukunft bietet. Eine Wohnung mit
geringen Nebenkosten wird bei steigenden
Energiepreisen einfacher zu vermieten sein.
Die 2000-Watt-kompatible Bauweise fasst
daher weiter Fuss. Denn die hohen energetischen Anforderungen führen zu kompakteren Bauten und einfacheren Systemen.
Dies bedeutet einen geringeren Ressourcenverbrauch, was schlussendlich geringere
Kosten bewirkt. Das sagen auch professionelle Investoren.
Standpunkt
Aber gilt nicht: Energieeffizient bauen
gleich Mehrkosten?
Preisig: Nicht wenn die Projekte frühzeitig
darauf ausgerichtet werden. Wird das Konzept erst im Nachhinein angepasst, kostet
es mehr. Den Ansatz, bereits beim Projektierungsauftrag anzusetzen, wollen wir weiter verfolgen. Darauf sind bereits mehrere
Wettbewerbe ausgerichtet worden. Es ist
sehr spannend zu beobachten, wie Architekten mit ihren Entwürfen darauf reagieren, und dass Projekte möglich werden, die
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sowohl architektonisch als auch energetisch
hohe Anforderungen zu erfüllen vermögen.
Darf von einer Steigerungsform von
Minergie, über Minergie-P zur 2000-WattGesellschaft gesprochen werden?
Pf111i: Ich würde die unterschiedlichen
Standards für die Betriebsenergie nicht als
Pyramide aufzeichnen. Die Auflagen werden von den SIA-Minimalanforderungen
zu Minergie und Minergie-P zwar strenger.
Doch beim Effizienzpfad geht es nicht einfach weiter nach oben sondern in die Breite.
Die graue Energie und die induzierte Mobilität müssen ebenso mitberücksichtigt werden. Dieser weiterführende Ansatz ist nur
beim Effizienzpfad berücksichtigt.
«2000-Watt-kompatibel» zu bauen, wird
zum unerlässlichen Standard, sagt die
Stadt Zürich. Welche Probleme werden damit gelöst
und welche nicht?
Pfiiffli: Eine
2000-Watt-kompatible Siedlung darf sich nicht nur auf den
Fokus Energie beschränken. Dieses Kriterium ist auch in den Wettbewerben nur
eines von mehreren. Die Bauten müssen
auch betrieblichen, architektonischen und
städtebaulichen Aspekten genügen.
Preisig: An erster Stelle kommt das Wohlbefinden der Bewohner. Die Leute müssen
das Gebaute gern haben, sagt der Bündner Architekt Gion Caminada. Die grosse
Herausforderung ist, den gemeinsamen
Nenner zwischen Gesellschaft, Wirtschaft
und Umwelt zu finden. Architekten, die
einfache und klare Strukturen entwerfen,
bringen bei der Gestaltung, der Organisation, der Energie und auch der Kosten vieles unter einen Hut. 1
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Interview: Othmar Hamm, Paul Kriüsd,
Foto: Gian Vaid.
((Eine 2000-Watt-kompatible Siedlung
darf sich nicht nur auf den Fokus
Energie beschränken.» Katrin Ptäffli
Hansruedi Preisig, Architekt
SIA, unterrichtet an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und
ist Inhaber eines Beratungs-
büros in Züüch.
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Katrin Ptäffli ist Architektin ETHJSIA, Mitaheiterin
mi Architekturhüro H. R.
Preisig und unterrichtet an
der Hochschule für Technik
Zürich.
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Eigene Skepsis hinterf ragt
Das Geschäft mit Liegenschaften braucht eine langfstige Denkweise. Urs Frei, Präsident der
Baugenossenschaft Zurlinden, über die Beweggründe für 2000-Watt-kompatibles Bauen.
Faktor: Die Baugenossenschaft Zurlinden
will mit der Neubausiedlung «Sihlbogen»
und einer Erneuerung zweier Hochhäuser
in der Sihlweid 2000-Watt-kompatibel
werden. Wer hat den Stein daflir ins Rollen
gebracht?
Urs Frei: Die Initiative ging von unserem
Vorstand aus. Wir wollten nicht einfach
weiter wie bisher nach den Standards
Minergie oder Minergie-P bauen, ohne auf
die graue Energie und auf den Energieinput der verwendeten Materialien zu achten. Eine Dämmschicht braucht ihrerseits
Energie und ist daher auch in die Bilanz
einzubeziehen. Demgegenüber verursacht
ein Haus auf der grünen Wiese, so energieeffizient es auch gebaut, Mobilität. Dies ist
ebenfalls Teil des Gesamtenergieverbrauchs.
Bauen für die 2000-Watt-Gesellschaft ist
daher umfassend gedacht. Nur dieses Konzept richtet den Fokus auf das Schonen aller
Ressourcen.
Standpunkt
Ist dieser Standard einfach erreichbar? Sind
sie auf keine Ausschlusskriterien gestossen?
Der Sihlbogen wurde nicht auf Anhieb
2000-Watt-kompatibel entworfen, da wir
anfänglich eine Fassade aus Beton einpianten. In der Folge ging es daher darum,
eine Alternative für das Material zu finden.
Dank dem eigenen Brainpool und externer
Experten wurde ein neues Produkt entwickelt: eine Holzwand, die weniger graue
Energie benötigt und auch sonst hervorra-
gende Qualitäten aufweist. Das ist die spannende Geschichte an sich: Ohne die Zielsetzung, 2000-Watt-kompatibel zu bauen,
wäre niemand auf die Idee gekommen, eine
siebengeschossige und 100 Meter lange
Siedlung im Holzbau zu erstellen. Dank
dem Fokus auf einen tiefen Energieverbrauch werden neue Produkte entwickelt.
Sie sind Genossenschafter und Fensterfabrikant. Wie wichtig ist das Fachwissen,
dass solche Ziele verfolgt werden können?
Wir sind eine Unternehmergenossenschaft,
in der neben mir noch weitere Fachleute
vertreten sind. Diese Spezialisten sind es
gewohnt, skeptisch zu sein, und unser Vorgehen sachlich zu hinterfragen. Gemeinsam haben wir uns überzeugt, den richtigen
Weg zu beschreiten. Die Fakten sprechen
für sich.
Welche Fakten? In den meisten Fällen
heisst es doch: Energieeffizient bauen wird
teurer als die konventionelle Bauweise.
Wir haben tatsächlich gedacht, dass das
Projekt Sihlbogen mit den «2000-WattAnforderungen» teurer wird. Deshalb
haben wir einen Vergleich der Kosten und
der grauen Energie zu den zuletzt erstellten Wohnbauten gezogen. So konnten wir
den Nachweis erbringen, dass ein Gebäude
mit einem hohen Anteil an grauer Energie
ebenso hohe Kosten verursacht. An sich
klingt diese Rechnung logisch: Energie, in
welcher Materialisierungsform auch immer,
ist gleich bedeutend mit Kosten. Das gab
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den Hauptausschiag, 2000-Watt-kompatibel zu bauen. Zumal wir so die Nebenkosten in den Genossenschaftswohnungen
reduzieren
Das heisst?
In Siedlungen aus den 1950er und 60er
Jahren, die bisher einmal erneuert wurden, liegt der Mietzins bei 200 Franken
pro Quadratmeter und Jahr. Bei Neubauten rechnen wir mit 230 Franken. Erhellend aber ist der Vergleich der Nebenkosten: Bei Altbauten betragen sie 20 Franken
pro Quadratmeter und Jahr, bei Neubauten im Minergie-Standard hingegen nur 7
Franken. Zusammengerechnet wohnt das
Genossenschaftsmitglied in einem Neubau
fast ebenso billig wie im 5ojährigen Wohnhaus. Wenn die Heizölpreise weiter steigen,
werden sich die Wohnkosten in Altbauten
tendenziell erhöhen. Die Folge wird ein
Aufschrei unter den Mietern sein.
Aber nicht alle Immobilieninvestoren rechnen gleich wie eine gemeinnützige Baugenossenschaft?
Als Portfeuille-Manager eines Immobilienfonds würden mich die Nebenkosten
tatsächlich weniger interessieren. Umso
wichtiger sind mir dann tiefe Erstellungskosten und eine hohe Rendite. Unzufriedene Mieter melden sich aber nicht bei mir,
sondern rufen die Verwaltung an. Eine Baugenossenschaft ist aber Portefeuillemanager
und Verwalter in einem und daher gezwungen, strategisch umzudenken. Wir rechnen
Kostenmiete und Nebenkosten zusammen,
weil wir auf dem Wohnungsmarkt nicht
zu den Verlierern
gehören wollen. Das
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Geschäft mit Liegenschaften braucht
eine langfristige
Denkweise. Das hat
auch bei der Materialwahl Konsequenzen. Bei Neubauten verzichten wir etwa auf
kurzlebige Kompaktfassaden oder PVC.
Höhere Investitionen kompensieren wir so
mit einem günstigeren Unterhalt.
Braucht es also einen Umbruch auf dem
Wohnungsmarkt und im Marketing von
2000-Watt-Siedlungen, bei dem die Mieter
zu Ökopionieren werden?
Wir hoffen genau darauf. Wir wollen Mieter finden, die ein solches Wohnumfeld
bewusst suchen. Dabei denken wir auch
an Zusatzleistungen, von denen umweltbewusste Mieter profitieren können. Zur
Kompensation der eingeschränkten Zahl
an Parkplätzen, die wir anbieten, geben wir
ein Abonnement des öffentlichen Verkehrsverbundes ab. Finanzieren können wir dies
mit den eingesparten Kosten leerstehender
Parkplätze. Denn für jeden bisher gebauten Parkplatz zahlt die Baugenossenschaft
mehr Zinsen, als sie einnimmt. Da nicht
alle belegt werden können, kosten sie die
Genossenschaft fast 200 000 Franken im
Jahr. 1
Interview: Paul Knüsel, Foto: Gian Vaitl.
((Energie ist gleich bedeutend mit
Kosten. Das gab den Hauptausschlag,
2000-Watt-kompatibel zu bauen.»
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Siehe auch Porträt
Sihlbogen, Seite 38
LeonhardRagaz-Weg.
SeiLe 40
Sihlweid, Seite 46
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Holz statt Beton
Die Siedlung Sihlbogen in Zürich-Leimbach soll das Quartier mit dem
Flussufer verbinden und den Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft
entsprechen. Christine SIdler
Am südlichen Ende der Stadt Zürich, direkt
an der Sihl, baut die Baugenossenschaft
Zurlinden (BGZ) die Siedlung Sihlbogen.
Auf dem rund 21 000 m2 grossen Areal entsteht eine durchmischte Nutzung mit 200
Wohnungen, einem Gewerbezentrum und
öffentlich zugänglichen Freiflächen. Die
Siedlung soll das Quartier mit dem Flussufer verbinden und den neuen, lebendigen
Quartiermittelpunkt von Leimbach bilden. Der Architekturwettbewerb formulierte zudem ein weiteres ehrgeiziges Ziel:
Die Bebauung soll den Anforderungen der
2000-Watt-Gesellschaft entsprechen. Die
Unternehmergenossenschaft Zurlinden legt
Wert darauf, bei Neubauprojekten hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung
im Wohnungsbau Zeichen zu setzen. Die
Wettbewerbsbeiträge wurden in der Vorprüfung durch ein Expertenteam bezüglich
der 2000-Watt-Kompatibilität beurteilt.
In der zweiten Runde konnten vier Teams
ihre Projekte mit der Unterstützung eines
Experten auch energetisch noch optimieren.
Gewonnen hat die Ausscheidung das Projekt «Lihsl» von Dachtler Partner Architekten. Seine einfache städtebauliche Setzung
mit den weiten, offenen Räumen hat die
Jury überzeugt. Zwei Scheibenbauten am
Flussufer bieten Platz flur 130 Wohnungen.
Die siebengeschossigen Häuser sind je rund
hundert Meter lang und 20 m hoch. Ein
langgezogener Hofbau mit einer Nutzfiäche
von 6000 m2 ist flur Verkauf und Dienstleis-
tung vorgesehen.
Die Umsetzung der 2000-Watt-Kompatibilität erfolgt anhand des SIA-Effizienzpfades.
Dabei geht es nicht nur um eine möglichst
tiefe Betriebsenergie des Gebäudes, auch die
graue Energie und die Energie, welche die
Bewohner mit ihrer Mobilität verbrauchen,
spielen bei der Bewertung eine Rolle.
Das Siegerprojekt schafft durch die hohe
Kompaktheit der Baukörper ideale Voraussetzungen flur einen energieeffizienten
Bau und Betrieb. Der Aufwand an grauer
Energie soll ein neu entwickeltes Wandsystem reduzieren - eine reine Betonwand
hätte das 2000-Watt-Ziel nicht erreicht.
Der Prototyp der «Top Wall» besteht aus 20
cm breiten und 10 cm dicken Bohlen aus
massivem, einheimischen Nadelholz. Diese
industriell vorgefertigten Bohlen werden auf
der Baustelle senkrecht aneinander gefügt,
davor kommen 16 cm Wärmedämmung,
dann eine hinterlüftete Fassade. Auch zum
Innenraum hin ist die Wand mit 8 cm
Mineralwolle gedämmt. Statisch gesehen
ist die Holzwand kein Problem: Versuche
an der Berner Fachschule Architektur, Holz
und Bau in Biel ergaben viermal höhere
Stabilitätswerte als die einer konventionellen Backsteinwand. Auch die Schall- und
Wärmedämmung brachte bei Versuchen
an der Empa überzeugende Ergebnisse.
Weitere bauphysikalische Details werden
noch abgeklärt. Ohne die Zielsetzung,
2000-Watt-kompatibel zu bauen, wäre bei
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einem Objekt von dieser Grösse die Wahl
kaum auf Holz als Baustoff gefallen. Die
Decken bestehen aus Gründen des Schallschutzes und der verbesserten Wärmespeicherf'ähigkeit aus Beton.
Den Energieverbrauch flur die Mobilität
minimieren mehrere Faktoren: Autrund
der nahegelegenen S-Bahn-Station versucht
die BGZ die Parkplätze gemäss neuer städtischer Parkplatzverordnung PPV auf ein
Minimum zu reduzieren. Ergänzt wird die
gute Erschliessung durch einen Car-Sharing-Standort, zudem ist in der Wohnungsmiete ein kostenloses Abonnement flur den
öffentlichen Verkehr in der Stadt Zürich
enthalten. 1
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Rauherrschaft
Da ugen ossense haft
Zurlinden, Zürich
Architektur
Dachtlet Pjitrier AG, Lüricli
Bauleitung, Kosten-
kontrolle
caretta & Weidmann AG,
Zürich
Haustechnikplaner
RMB Engineering AG, Zürich
QS t4achhaltlgkelt
Architekturbüro
II. R. Preisig, Zürich
Erfinder. Planer Top Wall
Hernmnn Hinmer. Waldslatt
Siehe auch
lnterv!ew Seite 36
Standort
Leimbachstrasse 5, 25, 33, Fryniannstrasse 2 + 4,
8041 Zünch
Gebäudetyp
1. Etappe: Wohnen (2 Gebäude)
2. Etappe: Gewerbe und Wohnen (1 Gebäude)
Projektstand
Geplanter Baubeginn Herbst 2008, Fertigstellung 2010
Energiehezugstläche
1. Etappe: 8636 r& pro Gebäude (2mal)
2. Etappe: 10250 n12
Gesarntbaukosten (BKP 2)
ca. 90 Millionen Franken
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So wohnt man in der 200QWatt-Gesellschaft: Die
hohe Kompaktheit der Baukörper der Siedlung
Sihlbogen schaM ideale
Voraussetzungen für
einen energieeffizienten
Bau und Betrieb.
(Dachtler Partner AG)
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Hoch hinaus
Zwei Wohntürme aus den 70er Jahren werden auf den neusten Stand
gebracht: Nach der Sanierung sollen sie gar 2000-Watt-kompatibel
sein. Christine Sidler
Zwei Hochhäuser der Genossenschaft
Zurlinden prägen das Bild des Quartiers
Leimbach am süd-westlichen Stadtrand von
Zürich. Die Grundrisse und vor allem die
Küchen und Bäder der Wohnhäuser aus
den 70er Jahren sind veraltet. Die Häuser
sollen auch energetisch auf den neusten
Stand gebracht werden. Die Vorgabe der
Baugenossenschaft Zurlinden ist bei diesem Projekt, wie auch bei der Siedlung
Sihlbogen die 2000-Watt-Kompatibilität. Die Genossenschaft hat dabei so gute
Erfahrungen mit dem SIA-Effizienzpfad
gemacht, dass das Instrument nun auch bei
der Sanierung der beiden Hochhäuser zur
Anwendung kommt.
In einem ersten Schritt erstellte ein Energieexperte eine Vorstudie, die das Potenzial der
energetischen Sanierung aufzeigt. Sie bildet
die Arbeitsgrundlage flur das beauftragte
Architekturbüro Harder Haas Partner. Das
Projekt steckt noch mitten in der Vorstudienphase: Derzeit werden verschiedene
Möglichkeiten flur die Grundrisse und die
Materialisierung der Fassade durchprobiert.
Dabei sind die Architekten nicht auf sich
selbst gestellt: Ein grosses Team, bestehend
aus Energieexperten, Bauphysiker und Fassadenhersteller, arbeitet eng zusammen und
sucht gemeinsam nach neuen Lösungen.
Schwachstellen in den zwei Hochhäusern
sind die aussenliegenden Treppenhäuser,
über die viel Wärme verloren geht. Auch
die Balkone in den Ecken sind grosse
Wärmebrücken. Ziel der Sanierung ist es,
eine möglichst kompakte, glatte Hülle, die
wenig graue Energie aufweist, zu erreichen. Da auf dem Areal noch eine Ausnutzungsreserve von 40 m2 pro Geschoss
besteht, könnten die Balkone als Wohnraum genutzt werden. Statt daraus - wie so
oft bei Sanierungen - einfach Wintergärten
zu machen, spielen die Architekten auch
andere Möglichkeiten durch. Eine Möglichkeit ist, in den Balkonraum die Küche einzubauen, die damit zu einem der schönsten
Räume wird: Auf zwei Seiten Fenster und
mit herrlichem Ausblick auf die Stadt. Die
Fläche der alten Küche würde dem Wohnzimmer zugeschlagen. Der Vorteil wäre,
dass die Anzahl Zimmer gleich und die
Wohnung bezahlbar bleibt. Denn anders als
die benachbarte Genossenschaftssiedlung
«Vista verde» mit ihren grossen Familienwohnungen sollen die Sihlweid-Hochhäuser
weiterhin Platz flur 3½- und 2½-ZimmerWohnungen flur 1- oder 2-Personen-Haushalte bieten.
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Des Weiteren soll eine Wohnungslüftung
die Energieverluste verringern. Geplant ist
der Einbau von dezentralen Raumlüftern,
die keine Lüftungskanäle brauchen - ein
grosser Vorteil bei Sanierungen. Die Ötheizung wurde erst gerade saniert, ist sicher zu
ftir das sanierte Haus, hier muss noch
eine [ösung gesucht werden. Auch der Einsatz von Photovoltaikzellen in der Fassade
wird in Betracht gezogen.
Eine grosse Herausforderung ist die Höhe
der beiden Gebäude, die mit ihren 17
beziehungsweise 19 Geschossen gegen 60 rn
hoch sind. Das stellt besondere Anforderungen hinsichdich Statik und feuerpolizeilichen Auflagen. Auch der Sanierungsablauf
muss gut geplant sein, denn die Bewohner
bleiben während des Umbaus im Haus. 1
Bauherrsehaft
Baugenossefischaft
Zurlinden. Zürich
Architekt (Umbau)
Harder Haas Partner AG.
Eh5IJ
Ingenieure
Henauer Gugler AG Zureh
qs Nachhaltigkeit
Architekturbüro
H. R. Preisig. Zünch
Bauphyslk
Ernpa, Thomas Frank.
Dubendorf
Siehe auch
Interview Seite 3
Porträt Sihlbogen, Seite 38
Haus 815
Haus B16
Standort
Sihlweidstrasse 1. Zürich
Leimbachstrasse 215, Zürich
Baujahr
1975
1974
Gehaudetyp
Hochhaus. 17 Geschosse
Hochhaus, 19 Geschosse
Projektstand
in Planung, geplanter Baubeginn noch offen
EBF
20000 m'
Gesamtbaukosten
in Planung
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Über die grossen Eck-
balkone der Hochhäuser
Sihlweid in Zürich-
Leimbach geht veI
Wärme verloren.
(Harder Haas Partner Aß)
R$"*$&CO
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