Medienmitteilung GV 2017

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20 Obwalden/Nidwalden
Vor-Vorverkauf
fürs Obwald
Giswil Vom 6. bis 9. Juli findet in
der Waldlichtung Gsang wieder
das Volkskulturfest Obwald statt
(siehe Ausgabe vom 22. April).
Damit die Einheimischen eine
gute Chance auf Billette für die in
der Regel schnell ausverkauften
Konzertabende haben, findet
auch dieses Jahr ein Vor­Vorver­
kauf statt. Billette gibt es exklusiv
am Dienstag und Mittwoch, 2.
und 3. Mai, bei allen Filialen der
Obwaldner Kantonalbank. Zu
Gast in diesem Jahr sind unter
anderem Sänger aus Georgien.
Das provisorische Programm im
Kurzüberblick: Donnerstag bis
Samstag, 6. bis 8. Juli: Solist und
Didgori Choir (Georgien); Ländler­
kapelle Blum, Stierli (Obwalden);
Echo vom Schattenhalb (Muotathal);
Markus Flückiger, Schwyzerörgeli
(Do und Sa); Ländlerkapelle Gebrü­
der Bircher bzw. Sextett (Fr); Solo­
Juizerin Karin Gwerder (Muotathal);
Tamari Zviadauri (Georgien);
Ambäck­Trio (Do und Sa); Petra
Gander, Solo­Juizerin (Obwalden);
Jodlerklub Bärgsee, Lungern (Do);
Jodlerklub Alpnach (Fr); Jodlerklub
Fruttklänge, Kerns (Sa); Zviadauri
Sisters (Georgien); Jodlerklub Echo
Sörenberg (Do); Jodlerklub Bärg­
blüemli Schattdorf (Fr); Jodlerklub
Wattwil/Toggenburg (Sa). – Sonntag,
9. Juli: 11 Uhr bis 15 Uhr mit Mittags­
pause: Didgori Choir (Georgien,
wmehrfach), Jodlerklub Wattwil,
Zviadauri Sisters (Georgien), Martin
Flückiger, Echo vom Schattenhalb
(Muotathal), Karin Gwerder, Am­
bäck­Trio. www.obwald.ch (cam/red)
SVP beschliesst
Nein-Parole
Nidwalden Mit 37 zu 0 Stimmen
hat die SVP Nidwalden die
Nein­Parole zur Energiestrategie
2050 beschlossen, über die am
21. Mai abgestimmt wird, teilt
die Partei mit. Referent Chris­
tian Bircher, Direktor des Elekt­
rizitätswerks Nidwalden (EWN),
habe vor allem die ungelösten
Probleme mit der Versorgungs­
sicherheit im Zusammenhang
mit der Energiereform aufge­
zeigt. Christian Bircher habe
weiter die Abhängigkeit betont,
in welcher die Stromkraftwerke
in ganz Europa untereinander
stehen. Ausserdem habe der
EWN-Direktor aufgezeigt, wie
das Elektrizitätswerk gegenüber
dem mit Subventionen unsinnig
gewordenen Strommarkt auch in
Zukunft weiterhin Bestand ha­
ben kann. (pd/red)
SP bejaht
Energiereform
Die SP Nidwalden
unterstützt die Energiestrategie
2050 und empfiehlt, an der Ab­
stimmung vom 21. Mai ein Ja in
die Urne zu legen, wie die Partei
mitteilt. Die Energiestrategie ma­
che die Energieversorgung erneu­
erbarer, effizienter und einheimi­
scher. Sie schliesse neue AKW aus
und verringere die Abhängigkeit
von fossiler Energie.
Mit der politischen Vorge­
schichte rund um den Wellenberg
stehe Nidwalden diesbezüglich
in einer besonderen Verantwor­
tung, heisst es weiter. Die Ener­
giestrategie setze auf die Versor­
gung mit erneuerbaren Energien
– mit einer zeitlich limitierten
Förderung. So soll ein Teil der
40 000 Projekte auf der Warte­
liste für die Kostendeckende Ein­
speisevergütung (KEV) realisiert
werden. (pd)
Nidwalden
Donnerstag, 27. April 2017
Bauern droht Statusverlust
Nidwalden Die Regierung will die Messlatte, um als Landwirtschaftsgewerbe zu gelten, senken. Andernfalls steht
für 20 bis 30 Betriebe der Gewerbestatus auf dem Spiel. Diesen Verlust wollen auch die Parteien verhindern.
Oliver Mattmann
[email protected]
SAK-Anpassung zieht
noch weitere Kreise
Ob ein Betrieb den Status eines
landwirtschaftlichen Gewerbes
hat, wird über die sogenannte
Standardarbeitskraft (SAK) de­
finiert. Sie erlaubt aufgrund
standardisierter Faktoren eine
verlässliche Bemessung der Be­
triebsgrösse. Bisher lag die Ge­
werbegrenze in Nidwalden bei
1,0 SAK. Nun soll sie in einer Teil­
revision des bäuerlichen Grund­
besitzgesetzes auf 0,8 gesenkt
werden. Hintergrund sind auf
Bundesebene korrigierte Fakto­
ren auch aufgrund des techni­
schen Fortschritts, was indirekt
die Mindestbetriebsgrösse hat
ansteigen lassen.
Für einige Landwirte ist die
Herabsetzung der SAK offenbar
ein bedeutender Schritt, wie aus
dem Vernehmlassungsbericht
der Regierung abzuleiten ist.
«Ohne Anpassung würden im
Kanton Nidwalden etwa 20 bis
30 der ungefähr 300 landwirt­
schaftlichen Gewerbe ihren Ge­
werbestatus verlieren», heisst es.
Daher bezwecke die Vorlage die
rechtliche Sicherung der bisheri­
gen landwirtschaftlichen Fami­
lienbetriebe. Die Senkung von
1,0 auf 0,8 Standardarbeitskräfte
wird denn auch von den Parteien
durchs Band unterstützt.
Die geänderten SAK-Faktoren erfordern auch bei den Milchwirtschaftsbetrieben eine Anpassung. So will der Kanton den
Grenzwert von 1,5 auf 1,35 SAK
senken, damit liege man immer
noch über der Marke des Bundes
(1,0), heisst es. Andernfalls würden auch hier etwa 20 der 270
Milchwirtschaftsbetriebe in Nidwalden die kantonale «Lizenz»
verlieren, Gesuche für Strukturverbesserungen einzureichen.
Die Parteien sind sich einig, dass
dieser Schritt ebenfalls vonnöten
ist. «Die Bedeutung der Milchwirtschaft ist und bleibt in unseren
Augen hoch», schreibt etwa die
SVP. (om)
Bewirtschaftung um jeden
Preis nicht sinnvoll
Sowohl Grüne als auch SP stehen
für die kleinräumige Landwirt­
schaft ein, wie sie in ihren Stel­
lungnahmen betonen. «Wir sind
der Ansicht, dass wir den Klein­
betrieben in den wirtschaftlich
schwierigen Zeiten nicht noch
mehr Steine in den Weg legen
sollten», schreiben etwa die Grü­
nen. Doch äussern beide Links­
parteien mit Blick in die Zukunft
auch Bedenken. «Der Struktur­
wandel in der Landwirtschaft ist
eine Tatsache. Ihn mit allen Mit­
teln bremsen zu wollen, ist nicht
sinnvoll. Der Druck, insbesonde­
re auf die Berglandwirtschaft,
wird weiter zunehmen. Eine Be­
wirtschaftung um jeden Preis ist
nicht sinnvoll», hält die SP fest.
Die Gewerbegrenze für Bauernbetriebe soll im Kanton Nidwalden sinken.
Die CVP geht davon aus, dass
die Herabsetzung auf 0,8 SAK
nicht bloss zum Status quo führt,
sondern zusätzliche Betriebe neu
als landwirtschaftliches Gewerbe
gelten werden. Und diese könn­
ten allenfalls zusätzliche Bauten
und Anlagen erstellen, die der in­
neren Aufstockung bei landwirt­
schaftlichen Gewerbebetrieben
dienen. «Damit», so folgert die
CVP, «wird ein anderes Ziel der
Vorlage – nur mit den Bodenflä­
chen haushälterisch umzugehen –
unterlaufen.» Doch da die Sen­
kung des Grenzwertes auch eine
administrative Entlastung für
Verwaltung und Bauern bedeute,
stehe die CVP hinter der Revision.
Eine Entlastung deshalb, weil
neu geschaffene Zusatzfaktoren
für landwirtschaftsnahe Tätigkei­
ten erst ab 0,8 SAK in Betracht
fallen. Würde Nidwalden auf
dem Wert von 1,0 verbleiben,
müssten die erwähnten Zusatz­
faktoren berücksichtigt werden.
«Und diese Prüfungen können
sehr aufwendig sein», schreibt
die Regierung. Sie hat beim Ver­
Bild: Gian Ehrenzeller/Keystone
gleich mit Nachbarkantonen zu­
dem festgestellt, dass Nidwalden
mit 0,8 in guter Gesellschaft ist.
Obwalden hat die Herabsetzung
auf diesen Wert bereits Mitte
2016 vollzogen. Andere Kantone
haben die Grenze gar auf 0,75
SAK gesenkt. Das vom Bund zu­
gelassene Minimum beträgt 0,6.
Gesetz soll auf 2018
in Kraft treten
Uneins sind sich die Parteien hin­
gegen, wie gross die Fahrdistanz
zum Betriebszentrum sein darf,
um noch als ortsüblicher Bewirt­
schaftungsbereich zu gelten. Der
Regierungsrat will die bisher libe­
rale Handhabung beibehalten.
«15 Kilometer ist eine grössere
Distanz als an vielen anderen Or­
ten und entspricht der bisherigen
Praxis», schreibt er. Die CVP und
die Grünen indes wollen die
Grenze auf 10 Kilometer her­
untersetzen. Während die Links­
partei ökologische und ökonomi­
sche Gründe geltend macht,
strebt die CVP eine Angleichung
an den Kanton Obwalden an. An­
dernfalls gäbe es ungleiche Spies­
se, wenn ein Obwaldner Land­
wirt in Nidwalden respektive um­
gekehrt ein Nidwaldner Bauer im
Nachbarkanton ein Grundstück
erwerben will. Auch für die SVP
ist eine tiefere Fahrdistanz aus
«ökologischen und strukturpoli­
tischen Gründen wünschens­
wert», indes seien die 15 Kilome­
ter in anderen landwirtschaftli­
chen Gesetzen Standard, und
man kenne diese auch im Direkt­
zahlungsrecht.
Die Regierung will die Vorla­
ge Ende August in den Landrat
bringen. Stimmt dieser der Teil­
revision zu, soll das geänderte
Gesetz auf 1. Januar 2018 in Kraft
treten.
Sie wollen der Natur eine Stimme geben
Sarnen Praktischer Naturschutz und lösungsorientierte Zusammenarbeit: Die Generalversammlung von Pro
Natura Unterwalden bestimmte die Schwerpunkte für das kommende Jahr und wählte gleich zwei Präsidentinnen.
Pro Natura Unterwalden ist seit
kurzem in Frauenhand. Die Ge­
neralversammlung wählte mit
Theres Odermatt (Stans) und
Romy Ineichen (Giswil) zwei
Frauen zu ihren Präsidentinnen.
Sie werden die Naturschutzorga­
nisation als Co­Präsidentinnen
leiten. Ebenfalls gewählt wurde
Oscar Amstad (Beckenried) als
neuer Revisor.
Romy Ineichen ist in Natur­
schutzkreisen keine Unbekannte.
Sie ist langjähriges Vorstandsmit­
glied von Pro Natura Unterwal­
den, initiierte die Untergruppe IG
Haubenmeise mit dem Schwer­
punkt Vögel und leitet diese seit
Jahren mit. Theres Odermatt ist
neu im Vorstand und zugleich
neue Co­Präsidentin. Als Schul­
zentrumsleiterin Turmatt und
Mitglied der Schulleitung der
ihres Kantons. So sagte Theres
Odermatt in ihrer Antrittsrede:
«Die Natur ist eine Energiequel­
le für mich, sie soll durch mich
eine Stimme erhalten.» Sie plä­
dierte ausserdem für eine Politik
der Kooperation, der Transpa­
renz und der Kommunikation:
«Ich werde mich für den Dialog
einsetzen und für Lösungen, die
sich an ihrer Machbarkeit und an
der Nachhaltigkeit orientieren.»
Im Einsatz für sensible
natürliche Lebensräume
Die neuen Co-Präsidentinnen von Pro Natura Unterwalden: Theres
Odermatt (links) und Romy Ineichen.
Bilder: PD
Schule Stans ist jedoch auch sie
in der Öffentlichkeit bekannt.
Beide Frauen nennen als Grund
für den Entscheid und ihr Enga­
gement ihre Verbundenheit mit
der Natur und der Landschaft
Der Schwerpunkt von Pro Natura
Unterwalden wird auch im kom­
menden Jahr der praktische Na­
turschutz sein, mit der Pflege und
Entwicklung der Biodiversität in
den zehn Schutzgebieten, welche
die Naturschutzorganisation in
den Kantonen Ob­ und Nidwal­
den besitzt oder betreut. Ein wei­
teres Ziel ist, die landschaftlichen
Kleinstrukturen zu erhalten und
zu fördern und die Neophyten zu
bekämpfen, jene Pflanzen also,
welche unsere einheimischen Ar­
ten bedrohen. Pro Natura schätzt
den Einbezug bei Verhandlungen
bereits im Voraus. Falls nötig wird
sie sich auf juristischem Weg
für den Erhalt und die Pflege von
sensiblen natürlichen Lebensräu­
men und der traditionellen Kul­
turlandschaft starkmachen.
Gedankt wurde dem abgetre­
tenen, langjährigen Geschäfts­
führer Hanspeter Rohrer aus
Sachseln. Er bleibt Pro Natura
Unterwalden als Vorstandsmit­
glied erhalten und bleibt auch
eine wertvolle Stütze für Seraina
Bamert, die das Amt seit vier Mo­
naten führt. (pd/red)
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