20 Obwalden/Nidwalden Vor-Vorverkauf fürs Obwald Giswil Vom 6. bis 9. Juli findet in der Waldlichtung Gsang wieder das Volkskulturfest Obwald statt (siehe Ausgabe vom 22. April). Damit die Einheimischen eine gute Chance auf Billette für die in der Regel schnell ausverkauften Konzertabende haben, findet auch dieses Jahr ein Vor­Vorver­ kauf statt. Billette gibt es exklusiv am Dienstag und Mittwoch, 2. und 3. Mai, bei allen Filialen der Obwaldner Kantonalbank. Zu Gast in diesem Jahr sind unter anderem Sänger aus Georgien. Das provisorische Programm im Kurzüberblick: Donnerstag bis Samstag, 6. bis 8. Juli: Solist und Didgori Choir (Georgien); Ländler­ kapelle Blum, Stierli (Obwalden); Echo vom Schattenhalb (Muotathal); Markus Flückiger, Schwyzerörgeli (Do und Sa); Ländlerkapelle Gebrü­ der Bircher bzw. Sextett (Fr); Solo­ Juizerin Karin Gwerder (Muotathal); Tamari Zviadauri (Georgien); Ambäck­Trio (Do und Sa); Petra Gander, Solo­Juizerin (Obwalden); Jodlerklub Bärgsee, Lungern (Do); Jodlerklub Alpnach (Fr); Jodlerklub Fruttklänge, Kerns (Sa); Zviadauri Sisters (Georgien); Jodlerklub Echo Sörenberg (Do); Jodlerklub Bärg­ blüemli Schattdorf (Fr); Jodlerklub Wattwil/Toggenburg (Sa). – Sonntag, 9. Juli: 11 Uhr bis 15 Uhr mit Mittags­ pause: Didgori Choir (Georgien, wmehrfach), Jodlerklub Wattwil, Zviadauri Sisters (Georgien), Martin Flückiger, Echo vom Schattenhalb (Muotathal), Karin Gwerder, Am­ bäck­Trio. www.obwald.ch (cam/red) SVP beschliesst Nein-Parole Nidwalden Mit 37 zu 0 Stimmen hat die SVP Nidwalden die Nein­Parole zur Energiestrategie 2050 beschlossen, über die am 21. Mai abgestimmt wird, teilt die Partei mit. Referent Chris­ tian Bircher, Direktor des Elekt­ rizitätswerks Nidwalden (EWN), habe vor allem die ungelösten Probleme mit der Versorgungs­ sicherheit im Zusammenhang mit der Energiereform aufge­ zeigt. Christian Bircher habe weiter die Abhängigkeit betont, in welcher die Stromkraftwerke in ganz Europa untereinander stehen. Ausserdem habe der EWN-Direktor aufgezeigt, wie das Elektrizitätswerk gegenüber dem mit Subventionen unsinnig gewordenen Strommarkt auch in Zukunft weiterhin Bestand ha­ ben kann. (pd/red) SP bejaht Energiereform Die SP Nidwalden unterstützt die Energiestrategie 2050 und empfiehlt, an der Ab­ stimmung vom 21. Mai ein Ja in die Urne zu legen, wie die Partei mitteilt. Die Energiestrategie ma­ che die Energieversorgung erneu­ erbarer, effizienter und einheimi­ scher. Sie schliesse neue AKW aus und verringere die Abhängigkeit von fossiler Energie. Mit der politischen Vorge­ schichte rund um den Wellenberg stehe Nidwalden diesbezüglich in einer besonderen Verantwor­ tung, heisst es weiter. Die Ener­ giestrategie setze auf die Versor­ gung mit erneuerbaren Energien – mit einer zeitlich limitierten Förderung. So soll ein Teil der 40 000 Projekte auf der Warte­ liste für die Kostendeckende Ein­ speisevergütung (KEV) realisiert werden. (pd) Nidwalden Donnerstag, 27. April 2017 Bauern droht Statusverlust Nidwalden Die Regierung will die Messlatte, um als Landwirtschaftsgewerbe zu gelten, senken. Andernfalls steht für 20 bis 30 Betriebe der Gewerbestatus auf dem Spiel. Diesen Verlust wollen auch die Parteien verhindern. Oliver Mattmann [email protected] SAK-Anpassung zieht noch weitere Kreise Ob ein Betrieb den Status eines landwirtschaftlichen Gewerbes hat, wird über die sogenannte Standardarbeitskraft (SAK) de­ finiert. Sie erlaubt aufgrund standardisierter Faktoren eine verlässliche Bemessung der Be­ triebsgrösse. Bisher lag die Ge­ werbegrenze in Nidwalden bei 1,0 SAK. Nun soll sie in einer Teil­ revision des bäuerlichen Grund­ besitzgesetzes auf 0,8 gesenkt werden. Hintergrund sind auf Bundesebene korrigierte Fakto­ ren auch aufgrund des techni­ schen Fortschritts, was indirekt die Mindestbetriebsgrösse hat ansteigen lassen. Für einige Landwirte ist die Herabsetzung der SAK offenbar ein bedeutender Schritt, wie aus dem Vernehmlassungsbericht der Regierung abzuleiten ist. «Ohne Anpassung würden im Kanton Nidwalden etwa 20 bis 30 der ungefähr 300 landwirt­ schaftlichen Gewerbe ihren Ge­ werbestatus verlieren», heisst es. Daher bezwecke die Vorlage die rechtliche Sicherung der bisheri­ gen landwirtschaftlichen Fami­ lienbetriebe. Die Senkung von 1,0 auf 0,8 Standardarbeitskräfte wird denn auch von den Parteien durchs Band unterstützt. Die geänderten SAK-Faktoren erfordern auch bei den Milchwirtschaftsbetrieben eine Anpassung. So will der Kanton den Grenzwert von 1,5 auf 1,35 SAK senken, damit liege man immer noch über der Marke des Bundes (1,0), heisst es. Andernfalls würden auch hier etwa 20 der 270 Milchwirtschaftsbetriebe in Nidwalden die kantonale «Lizenz» verlieren, Gesuche für Strukturverbesserungen einzureichen. Die Parteien sind sich einig, dass dieser Schritt ebenfalls vonnöten ist. «Die Bedeutung der Milchwirtschaft ist und bleibt in unseren Augen hoch», schreibt etwa die SVP. (om) Bewirtschaftung um jeden Preis nicht sinnvoll Sowohl Grüne als auch SP stehen für die kleinräumige Landwirt­ schaft ein, wie sie in ihren Stel­ lungnahmen betonen. «Wir sind der Ansicht, dass wir den Klein­ betrieben in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht noch mehr Steine in den Weg legen sollten», schreiben etwa die Grü­ nen. Doch äussern beide Links­ parteien mit Blick in die Zukunft auch Bedenken. «Der Struktur­ wandel in der Landwirtschaft ist eine Tatsache. Ihn mit allen Mit­ teln bremsen zu wollen, ist nicht sinnvoll. Der Druck, insbesonde­ re auf die Berglandwirtschaft, wird weiter zunehmen. Eine Be­ wirtschaftung um jeden Preis ist nicht sinnvoll», hält die SP fest. Die Gewerbegrenze für Bauernbetriebe soll im Kanton Nidwalden sinken. Die CVP geht davon aus, dass die Herabsetzung auf 0,8 SAK nicht bloss zum Status quo führt, sondern zusätzliche Betriebe neu als landwirtschaftliches Gewerbe gelten werden. Und diese könn­ ten allenfalls zusätzliche Bauten und Anlagen erstellen, die der in­ neren Aufstockung bei landwirt­ schaftlichen Gewerbebetrieben dienen. «Damit», so folgert die CVP, «wird ein anderes Ziel der Vorlage – nur mit den Bodenflä­ chen haushälterisch umzugehen – unterlaufen.» Doch da die Sen­ kung des Grenzwertes auch eine administrative Entlastung für Verwaltung und Bauern bedeute, stehe die CVP hinter der Revision. Eine Entlastung deshalb, weil neu geschaffene Zusatzfaktoren für landwirtschaftsnahe Tätigkei­ ten erst ab 0,8 SAK in Betracht fallen. Würde Nidwalden auf dem Wert von 1,0 verbleiben, müssten die erwähnten Zusatz­ faktoren berücksichtigt werden. «Und diese Prüfungen können sehr aufwendig sein», schreibt die Regierung. Sie hat beim Ver­ Bild: Gian Ehrenzeller/Keystone gleich mit Nachbarkantonen zu­ dem festgestellt, dass Nidwalden mit 0,8 in guter Gesellschaft ist. Obwalden hat die Herabsetzung auf diesen Wert bereits Mitte 2016 vollzogen. Andere Kantone haben die Grenze gar auf 0,75 SAK gesenkt. Das vom Bund zu­ gelassene Minimum beträgt 0,6. Gesetz soll auf 2018 in Kraft treten Uneins sind sich die Parteien hin­ gegen, wie gross die Fahrdistanz zum Betriebszentrum sein darf, um noch als ortsüblicher Bewirt­ schaftungsbereich zu gelten. Der Regierungsrat will die bisher libe­ rale Handhabung beibehalten. «15 Kilometer ist eine grössere Distanz als an vielen anderen Or­ ten und entspricht der bisherigen Praxis», schreibt er. Die CVP und die Grünen indes wollen die Grenze auf 10 Kilometer her­ untersetzen. Während die Links­ partei ökologische und ökonomi­ sche Gründe geltend macht, strebt die CVP eine Angleichung an den Kanton Obwalden an. An­ dernfalls gäbe es ungleiche Spies­ se, wenn ein Obwaldner Land­ wirt in Nidwalden respektive um­ gekehrt ein Nidwaldner Bauer im Nachbarkanton ein Grundstück erwerben will. Auch für die SVP ist eine tiefere Fahrdistanz aus «ökologischen und strukturpoli­ tischen Gründen wünschens­ wert», indes seien die 15 Kilome­ ter in anderen landwirtschaftli­ chen Gesetzen Standard, und man kenne diese auch im Direkt­ zahlungsrecht. Die Regierung will die Vorla­ ge Ende August in den Landrat bringen. Stimmt dieser der Teil­ revision zu, soll das geänderte Gesetz auf 1. Januar 2018 in Kraft treten. Sie wollen der Natur eine Stimme geben Sarnen Praktischer Naturschutz und lösungsorientierte Zusammenarbeit: Die Generalversammlung von Pro Natura Unterwalden bestimmte die Schwerpunkte für das kommende Jahr und wählte gleich zwei Präsidentinnen. Pro Natura Unterwalden ist seit kurzem in Frauenhand. Die Ge­ neralversammlung wählte mit Theres Odermatt (Stans) und Romy Ineichen (Giswil) zwei Frauen zu ihren Präsidentinnen. Sie werden die Naturschutzorga­ nisation als Co­Präsidentinnen leiten. Ebenfalls gewählt wurde Oscar Amstad (Beckenried) als neuer Revisor. Romy Ineichen ist in Natur­ schutzkreisen keine Unbekannte. Sie ist langjähriges Vorstandsmit­ glied von Pro Natura Unterwal­ den, initiierte die Untergruppe IG Haubenmeise mit dem Schwer­ punkt Vögel und leitet diese seit Jahren mit. Theres Odermatt ist neu im Vorstand und zugleich neue Co­Präsidentin. Als Schul­ zentrumsleiterin Turmatt und Mitglied der Schulleitung der ihres Kantons. So sagte Theres Odermatt in ihrer Antrittsrede: «Die Natur ist eine Energiequel­ le für mich, sie soll durch mich eine Stimme erhalten.» Sie plä­ dierte ausserdem für eine Politik der Kooperation, der Transpa­ renz und der Kommunikation: «Ich werde mich für den Dialog einsetzen und für Lösungen, die sich an ihrer Machbarkeit und an der Nachhaltigkeit orientieren.» Im Einsatz für sensible natürliche Lebensräume Die neuen Co-Präsidentinnen von Pro Natura Unterwalden: Theres Odermatt (links) und Romy Ineichen. Bilder: PD Schule Stans ist jedoch auch sie in der Öffentlichkeit bekannt. Beide Frauen nennen als Grund für den Entscheid und ihr Enga­ gement ihre Verbundenheit mit der Natur und der Landschaft Der Schwerpunkt von Pro Natura Unterwalden wird auch im kom­ menden Jahr der praktische Na­ turschutz sein, mit der Pflege und Entwicklung der Biodiversität in den zehn Schutzgebieten, welche die Naturschutzorganisation in den Kantonen Ob­ und Nidwal­ den besitzt oder betreut. Ein wei­ teres Ziel ist, die landschaftlichen Kleinstrukturen zu erhalten und zu fördern und die Neophyten zu bekämpfen, jene Pflanzen also, welche unsere einheimischen Ar­ ten bedrohen. Pro Natura schätzt den Einbezug bei Verhandlungen bereits im Voraus. Falls nötig wird sie sich auf juristischem Weg für den Erhalt und die Pflege von sensiblen natürlichen Lebensräu­ men und der traditionellen Kul­ turlandschaft starkmachen. Gedankt wurde dem abgetre­ tenen, langjährigen Geschäfts­ führer Hanspeter Rohrer aus Sachseln. Er bleibt Pro Natura Unterwalden als Vorstandsmit­ glied erhalten und bleibt auch eine wertvolle Stütze für Seraina Bamert, die das Amt seit vier Mo­ naten führt. (pd/red)