(BOSES HAUS-- gutes Ha s II

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Datum: 10.06.2012
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Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 182'129
Erscheinungsweise: wöchentlich
Themen-Nr.: 689.21
Abo-Nr.: 1087379
Seite: 92
Fläche: 233'070 mm²
II
(BOSES HAUS-- gutes Ha
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Gebäude sind Gesam systeme, deren Komponenten sinnvoll aufeinander abgestimmt werden müssen, um energieäfliente)s Wohnen zu ermöglichen
die SonntagsZeitung nennt zentrale Problembereiche und stellt aktuelle Lösunöen vor L'
VON EM BRUEN)... (TEXT) UND DI. MORY/WWW.ILLUMOR,C.ILLUSTRATION)
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EINFAMILIENHAUS
2010 wurden in der Schweiz
14 736 Wohngebäude errichtet.
9387 davon waren Einfamilienhäuser - obwohl sich das klassische Einfamilienhaus mit den
Realitäten hinsichtlich Einwohnerzahl, Energiebedarf und politischen Vorgaben kaum mehr
vereinbaren lässt. Von der viel
geforderten Verdichtung ist man
weit entfernt, und der Platzanspruch nimmt weiter zu: 1980
belief sich die durchschnittliche
Wohnfläche pro Kopf in der
Schweiz auf 34 Quadratmeter,
2000 waren es bereits 44. Laut
Schätzungen des Bundesamts
für Raumentwicklungen (ARE)
werden wir 2030 pro Kopf knapp
55 Quadratmeter benötigen. Das
hat massive Auswirkungen auf
Energie- und Landverbrauch.
oder veraltete doppelt verglaste
Fenster sind noch grössere
Energieverschwender.
BAUSTOFF ZEMENT
Kaum ein Gebäude kommt ohne
Zement aus. Die Herstellung des
Baustoffs ist äusserst energieintensiv. Etwa 5 bis 7 Prozent des
weltweiten CO2-Ausstosses von
31 Milliarden Tonnen entfallen
auf die Zementindustrie. Durch
AUTOS
WASSERVERBRAUCH
HEIZUNG
Etwa 30 Prozent des Wärmeverlusts eines Hauses erfolgt über
die Fenster. Einfach verglaste
wurden dafür fossile Brennstoffe
eingesetzt: Die Hälfte der insgesamt zu beheizenden Fläche
wurde aus Heizöl-, ein Viertel
aus Erdgassystemen versorgt.
Seit 2000 hat der schweizweite
Bestand an Personenwagen um
15 Prozent zugenommen. Allein
2011 wurden 327955 neue Personenfahrzeuge in Verkehr gesetzt - 10,6 Prozent mehr als im
die Verwendung alternativer
Vorjahr. Zwar werden Autos imBrennstoffe konnte die Schweimer leistungseffizienter, doch
zer Zementindustrie den CO2sie werden grösser und stärker.
Ausstoss seit 1990 immerhin um
Die europaweiten Verkaufszahüber 50 Prozent verringern.
len von Kompakt-SUV haben sich
zum Beispiel verdreifacht.
Haushalte und Kleingewerbe
verbrauchen 200 Liter Wasser
pro Person und Tag. Etwa 30
Prozent davon entfallen auf die
Toilettenspülung, jeweils knapp
GRAUE ENERGIE
20 auf Baden/Duschen und
Waschmaschinen, 15 Prozent auf
Schon bevor ein Haus gebaut ist,
Kochen, Trinken und Geschirrverbraucht es Graue Energie spülen von Hand. Veraltete Geräjene Energie, die benötigt wird,
te treiben den Wasserverbrauch
um das Baumaterial herzusteldeutlich in die Höhe.
len und zur Baustelle zu transportieren. Exotische ExklusivitäWARMWASSER
ten wie Granit aus Zimbabwe
oder Marmor aus China verbrauchen Unmengen Grauer Energie. Geschirrspülen, Wäschewaschen,
Duschen: Stets wird kaltes Wasser aufgeheizt, danach fliesst es
WÄRMEDÄMMUNG
mit viel gespeicherter Wärmeenergie in den Abfluss. Das ist
Bei veralteter oder unsachgepure Verschwendung, wenn man
mässer Dämmung kann die
Hälfte der Energie, die man fürs bedenkt, dass in Privathaushalten
Heizen aufwendet, über Aussen- knapp 12 Prozent des gesamten
Energieverbrauchs für Warmwände, Dach, Fenster und
wasser
aufgewendet werden.
Kellerboden verloren gehen.
FENSTER
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2010 entfielen 72,3 Prozent des
Energieverbrauchs privater
Haushalte aufs Heizen. Meist
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VERKEHR
Ein Haus im Grünen mag vielleicht
angenehm sein, hat aber meist
weite Wege zur Folge. 2010 legte
jede Person in der Schweiz
durchschnittlich 20 500 km
zurück. 40 Prozent davon fielen
auf den Freizeitverkehr, 24 auf
Arbeitswege, weitere 13 auf den
Einkauf. 65,3 Prozent der Wege
wurden mit dem Auto bewältigt.
Der Bahnverkehr verzeichnete
2010 zwar 25 Prozent mehr
Kilometer als 2005, doch erreicht
er mittlerweile seine
Kapazitätsgrenzen.
AUFZÜGE
Rund die Hälfte aller Aufzüge in
Europa ist seit mindestens
20 Jahren in Betrieb - und bezüglich Energieeffizienz völlig
veraltet. Ein vor 1990 gebauter
Lift basiert auf Hydraulik- oder
Treibscheibenantrieb und verbraucht bis zu 70 Prozent mehr
Energie als ein neues Modell.
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STROM
Der Stromverbrauch in der
Schweiz steigt ständig -2010
zum Beispiel um 4 Prozent
gegenüber 2009 auf landesweit
59,8 Milliarden kWh. Etwa ein
Drittel des Stroms beanspruchen die Haushalte, in denen
auch veraltete Haushaltsgeräte
zu Buche schlagen.
ASBEST UND CO.
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Altbauten können voller AsbestProdukte sein - besonders jene
aus den 70er-Jahren. Isolierungen, Dachpfannen und Wellplatten waren damals die häufigsten
Anwendungsbereiche des giftigen Stoffs. Asbest ist gesundheitsschädigend und wenig
nachhaltig: Die meisten Asbestprodukte müssen nämlich als
Sondermüll entsorgt werden.
Ähnliches gilt beispielsweise
auch für Parkettkleber und Holzschutzmittel auf Teerbasis, die
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ebenfalls als Sondermüll gelten.
MANGELNDE FLEXIBILITÄT
Die Mehrzahl der Wohnungen,
die nach dem Zweiten Weltkrieg
erstellt wurden, haben einen
streng gegliederten Grundriss, der
auf dem Modell der Kleinfamilie
beruht. Da viele der Wände tragend
sind, sind Umnutzungen nur mit
grösstem Aufwand möglich.
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ATELIER UNIKUM
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intensiv an Baustoffen, welche zu perfektionieren und zu
die CO2-Bilanz entlasten. Der
denken, dass man damit alle
Probleme löst; alle KomponenSchweizer Branchenriese
«Um die Zersiedelung im
Holcim nutzt neuerdings auch ten eines Gebäudes müssen
Rahmen zu halten, wird man
gebrannten Schiefer bei der
ideal zusammenspielen, um
versuchen, die Natur sein zu
Herstellung von Zement und
bestmöglich zu wirken.» (AS)
lassen und dafür die Städte wei- erreicht so eine zusätzliche
ter zu verdichten. Dadurch wer- CO2-Ersparnis; am Karlsruher
ENERGIEBILANZ
den auch die Wege kürzer, und
Institut für Technologie (KIT)
die Menschen müssen weniger wurde mit Celitement ein
«Es wäre zu einfach, zu sagen,
pendeln.» (AS)* Zudem wird die Baustoff entwickelt, der den
man müsse ein Gebäude bis ins
Wohnfläche pro Person wohl
Extreme dämmen, um EnergieCO2-Ausstoss über ein
wieder kleiner; in den meisten verkürztes Herstellungsverluste zu vermeiden. Viel
grossen Ballungszentren der
wichtiger ist es, die gesamte
verfahren verringert.
Welt sinkt die Anzahl QuadratEnergiebilanz des Gebäudes zu
FENSTER
meter pro Wohnung.
betrachten: Kann man zum
Beispiel von einer hervorragenFenster können zur Wärme2. FLEXIBLE NUTZUNG
den natürlichen Wärmequelle
gewinnung eingesetzt werden. zehren, darf man sich auch
«Architekten versuchen bereits Südlich ausgerichtete Fenster Verluste bei der Dämmung
jetzt, ein Gebäude so anzulegen, sollten möglichst gross sein - sc erlauben, solange der Komfort
dass es vielfältig genutzt werden kann durch die Sonneneingewährleistet ist.» (AS)
strahlung Wärme gewonnen unc
kann: als Büro, Hotel, ApartEnergie gespart werden. Anders
mentbau. Es ist eine wichtige
HEIZGEMEINSCHAFT
Form der Nachhaltigkeit, Vor- ausgerichtete Fenster sollten
handenes mit wenig Aufwand au kleiner sein, um Wärmeverlust «Den Blick zu weiten, kann sich
zu vermeiden.
den neusten Stand zu bringen,
lohnen. Vielleicht gibt es in
statt es abzureissen.» (AS)
einem Quartier Gebäude, die
FENSTERGLAS
einen Überschuss an Wärme
3. BAUMATERIAL
produzieren. Diese Wärme
Dreifach verglaste Fensterkönnte man nutzen, um andere
scheiben mit Reflexionsfähigkeil
«Wir müssen rezyklierbare
Gebäude im Quartier zu heizen.
Werkstoffe entwickeln - oder au . erhöhten in den vergangenen
Industriegebäude können
15 Jahren die Wärmedämmzum
Beispiel Wohnhäuser
schon vorhandene Werkstoffe
fähigkeit um den Faktor 3. Mit
beheizen.» (AS)
zurückgreifen. Holz kann zum
Neuentwicklungen wie dem
Beispiel als Baustoff und
M-Glas der Uni Basel wird
HEIZSYSTEME
anschliessend der Energiebereits an der Zukunft gebastelt
gewinnung dienen. An der ETH
«Die fossilen Energien werden
nahmen wir kürzlich an einem
AUTOS
knapper und teurer. Umso
Wettbewerb in Japan teil, bei
wichtiger ist es, lokale
dem wir zum allergrössten
Carsharing ist im Aufwind.
erneuerbare Ressourcen zu
Teil rezykliertes Material
Mobility wuchs 2011 um
nutzen: Erdsonden, Wasserkraf.
verwendeten: Beton, Pappe,
5,5 Prozent auf 102 000 Kunden.
und Holz. Letzteres ist zwar
Glas und mehr. Idealerweise
Die Carsharing-Firma
nicht emissionsfrei, aber
kann man ein Gebäude mit
ist in der Schweiz an 1340
emissionsneutral und in
demselben Material mehrmals Standorten vertreten.
Gegenden mit viel Holz durchau
bauen.» (AS)
GESAMTSYSTEM HAUS
eine Option.» (AS)
1. VERDICHTUNG
4. ÖKOZEMENT
Die Zementindustrie forscht
«Man darf sich nicht darauf
verlegen, nur eine Komponente
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«Die Fassade ist die Schnittstell
zwischen innen und aussen.
Deshalb wird sie in Zukunft
mehr können müssen, als
nur zu dämmen - zum Beispiel
über Verschattungssysteme
kühlen und gleichzeitig mit
Dünnfilm-Solarzellen Energie
produzieren.» (AS)
FASSADEN
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HAUSJE-C-F1NIK
«Wir fühen derzeit Versuche
durch, wie man einem Haus
beibringen kann, auf seine
Bewohner zu reagieren. Die
Frage ist noch, wie man das
Gebäude lehrt, was man will zum Beispiel die Storen
herunterzulassen und ein
Zimmer abzuschatten, wenn
man es betritt, oder die
Temperatur zu regulieren. Dazu
braucht es ein einfaches
Interface, durch das man dem
Haus ein- bis zweimal <sagt>, wie
man es möchte; danach
reagieren die Systeme
automatisch.» (AS)
RESSOURCEN SPAREN
Zweckräume, die nicht
repräsentieren müssen oder
speziellen Belastungen ausgesetzt sind, müssen auch nicht
aufwendig bearbeitet werden.
*Arno SchLüter (As] ist Assistenzprofessor für Architektur und
NachhaLtige GebäudetechnoLogien
(Suati am Institut für TechnoLogie in
der Architektur der ETH Zürich
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