Der Stellenwert von CRM wird künftig steigen

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Interview
Anthony Lye, Senior Vice President Oracle Corp. (links), im Gespräch mit DOAG-Vorstand Fried Saacke
„Der Stellenwert von CRM wird künftig
steigen …“
Chefredakteur Wolfgang Taschner und
DOAG-Vorstand Fried Saacke sprachen
mit Anthony Lye, Senior Vice President
Oracle Corp. und weltweit verantwortlich für Oracle CRM und Siebel CRM On
Demand, über die zukünftige Bedeutung von CRM.
Was sind Ihre Aufgaben bei Oracle und
welche Ziele möchten Sie in den nächsten
Jahren erreichen?
Lye: Ich bin Senior Vice President für
Oracle CRM und in dieser Funktion
weltweit verantwortlich für das gesamte CRM-Geschäft, angefangen
von der Entwicklung über ProduktManagement und Produkt-Strategie
bis hin zum Geschäftsbereich CRM On
Demand. Meine Ziele sind sehr klar
und eindeutig. In erster Linie möchte
ich unseren Kunden einen möglichst
hohen Gegenwert für die Investition
in unsere Produkte bieten. Gleichzeitig bin ich bestrebt, Funktionalität
und Qualität dieser Produkte laufend
zu verbessern. Unsere Kunden haben
große Anforderungen hinsichtlich Flexibilität, individueller Anpassung und
Innovation, die es zu erfüllen gilt.
CRM unterliegt derzeit großen Veränderungen. Welche Auswirkungen hat das
auf die CRM-Lösungen von Oracle?
Lye: Kunden werden heute als Community gesehen, die ihre sozialen
Netze im Internet pflegen. Ein CRMSystem muss die Zusammenhänge
zwischen dem Unternehmen, seinen
Kunden und der Art, wie diese Kunden
mit ihren Produkten umgehen, aufzei-
gen und analysieren können. Ein Unternehmen wird heute nach Vertriebsunterstützung und Service beurteilt, in
diesen Bereichen entscheidet sich der
künftige Geschäftserfolg. CRM liefert
den Schlüssel dazu.
Was bringt die Zukunft?
Was werden die Highlights kommender
CRM-Lösungen sein?
Lye: In Siebel 8 haben wir sehr viel
Wert auf Bedienbarkeit und individuelle Konfigurierbarkeit gelegt. In 8.1,
das wir Ende des Jahres herausbringen
werden, gibt es eine vollständig neue
E-Commerce- und E-Service-Plattform,
basierend auf Fusion Middleware. Hinzu kommen eine neue StammkundenVerwaltung sowie Verbesserungen bei
DOAG Business News 2-2008 | 7
Interview
Verkaufs- und Service-Prozessen. Diese
Prozesse sind für bestimmte Bereiche
vorkonfiguriert, beispielsweise für Telekommunikation, öffentliche Hand, Verkehr oder den Finanzsektor.
(Application Integration Architecture)
ermöglicht diese Anbindung an bestehende SAP-Systeme.
Welchen Einfluss haben neue Technologien
wie Web 2.0 auf kommende Funktionalitäten in den CRM-Lösungen?
Wann wird das erste Release von Fusion
Applications für Siebel-Anwender zur Verfügung stehen?
Lye: Web 2.0 stellt nach meiner Ansicht eine große Herausforderung dar.
Es ist eine umfangreiche gemeinschaftliche Plattform, die sich sowohl durch
die Unternehmen als auch durch den
sozialen Bereich zieht. Web 2.0 wird
eines Tages die bestehenden Kommunikationsstrukturen ersetzen. Wir sind
deshalb dabei, die Web-2.0-Technologie in unsere Applikationen zu integrieren. Dazu zählen für uns externe
Web-Dienste wie Instant Messages,
RSS-Feeds oder Google Gadgets. Über
Web-basierte Frontends werden die
Nutzer über den PC, aber auch über
Smartphones oder PDAs eingebunden.
Wir werden künftig die sogenannten
sozialen Netzwerke mit CRM-Daten
verknüpfen, um unseren Kunden eine
optimale Verkaufsunterstützung zu
bieten.
Lye: Fusion Applications stellt für uns
eine enorme Aufgabe dar, die eine große Investition erfordert. Ziel ist es, die
besten Funktionalitäten aller Anwendungen in eine Middleware-Plattform
zu integrieren. Fusion ist modular aufgebaut und die benötigten Funktionalitäten lassen sich mit bestehenden Anwendungen wie Siebel, PeopleSoft oder
JD Edwards verbinden. Auf der anderen
Seite entwickeln wir auf Basis der Serviceorientierten Architektur neue Servi-
SAP CRM zählt zu den größten Konkurrenzprodukten von Siebel CRM im deutschen Markt. Worin unterscheiden sich
die beiden Lösungen?
Lye: SAP betrachtet die IT-Welt aus
ERP-Sicht und hält CRM für ein ERPModul. SAP bietet aus meiner Sicht
ein rein horizontales Produkt, bei dem
die Kunden eine Menge Geld und Zeit
aufwenden müssen, um es auf ihre
Bedürfnisse anzupassen. Für uns steht
CRM im Mittelpunkt vieler Unternehmen. Oracle bietet eine Plattform, auf
der diese Firmen ihr Geschäft rund
um ihre Kunden aufbauen können.
SAP unterstützt die sozialen Strukturen der Kunden überhaupt nicht.
Und nicht zuletzt hat der Kunde bei
Oracle die Wahl, die Produkte entweder On Demand oder On Premise oder
beides zusammen einzusetzen. Siebel CRM ist daher nicht ohne Grund
die bevorzugte CRM-Lösung auch für
viele SAP-Kunden. Die AIA-Kopplung
8 | www.doag.org
Wann kommt Fusion Applications?
ces. Die ersten davon werden noch in
diesem Jahr verfügbar sein. Diese Fusion
Applications arbeiten dann mit den bestehenden Applikationen zusammen.
Welche Vorteile zieht der Anwender aus
Fusion Applications?
Lye: Der größte Vorteil ist nach meiner
Ansicht, dass Fusion Applications auf
offenen Standards basiert. Jeder Kunde kann auf dieser Basis seine individuellen Anwendungen betreiben. Die
Architektur von Fusion Applications
ist zudem frei skalierbar und modular
aufgebaut.
Wo stehen die User Groups?
Wie beurteilen Sie die Rolle von Anwendergruppen wie die DOAG in der OracleCommunity?
Fotos: Wolfgang Taschner
Interview
Lye: Ich schätze die Unabhängigkeit
der Anwendergruppen sehr. Dadurch
bekommen wir die tatsächliche Sicht
der Anwender reflektiert. Darüber
hinaus haben die Anwendergruppen
einen großen Stellenwert bei der Wissensvermittlung und beim Erfahrungsaustausch. Das hilft uns und unseren
Kunden gleichermaßen.
Werden Sie auf der DOAG 2008 Konferenz + Ausstellung von 1. – 3. Dezember
in Nürnberg anwesend sein?
Lye: Ich werde in einer Keynote über
die Neuigkeiten von der Oracle Open
World bezüglich CRM sprechen.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Lye: An erster Stelle steht meine Familie mit drei Kindern. Wenn dann noch
Zeit bleibt, spiele ich Golf.
Zur Person: Anthony Lye
Anthony Lye ist als Senior Vice
President bei Oracle weltweit
verantwortlich für Oracle CRM
und Siebel CRM On Demand.
Zuvor war er als Group Vice
President bei Oracle zuständig
für die CRM Produktstrategie
und das Produkt-Management
von CRM innerhalb der Anwendungsentwicklung.
Vor dem Zukauf im Jahr 2006
durch Oracle war Anthony
Lye als Group Vice President
und General Manager von Siebel Systems verantwortlich für
die vertikale und horizontale
CRM-Technologie von Siebel.
Er steuerte die Enterprise-Appli-
kation-Strategie von Siebel sowie
das Produkt-Marketing und das
Produkt-Management.
Vor seiner Zeit bei Siebel war Anthony Lye sechs Jahre lang President und CEO von ePeople, davor
Vice President für das Marketing
von Categoric Software. Er war
auch fünf Jahre Senior Director
und General Manager von Remedy
Corporation und arbeitete im Produkt-Marketing von Tivoli Systems
sowie als Management-Berater für
Arthur Anderson, heute bekannt
als Accenture.
Anthony Lye besitzt einen akademischen Grad in Ingenieurwesen von
der Universität in Bath (England).
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DOAG Business News 2-2008 | 9
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