Monthly Analytics_August_2017

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August 2017
Volumenschwache Sommermonate bieten Angriffsfläche
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EZB und Unternehmenszahlen geben Rhythmus vor
Entgegengesetzte Dynamik in USA und Europa
Erhöhte Schwankungen führen zu Unsicherheit
Der Juli verlief an den globalen Aktienmärkten nicht mehr so harmonisch wie die Monate zuvor. Während die
Dividendenpapiere in den USA erneut historische Höchststände erklommen, mussten die europäischen
Börsen teilweise deutlichere Verluste verkraften. Sie standen verstärkt unter dem Einfluss von Aussagen des
Präsidenten der Europäischen Zentralbank, die auf eine baldige Beendigung des Anleihenkaufprogramms
hindeuteten, sowie der jüngst höher ausgewiesenen Kerninflationszahlen in Europa. Beide Aspekte weckten
die Befürchtung deutlich steigender Zinsen im Euroraum. Als Folge kam es zu einer Aufwertung der
Eurowährung gegenüber dem US-Dollar sowie unter anderem auch dem Schweizer Franken. Die Aufwertung,
die gegenüber dem Schweizer Franken beispielsweise über 4% betrug, sorgte für Abgabedruck bei den
exportorientierten Aktienindizes in Euroland. Immerhin konnte der EuroStoxx in Lokalwährungen den Juli
noch mit einem leichten Plus von 0.43% abschliessen. Von der Währungskonstellation profitierte hingegen
der heimische Aktienmarkt, der den Monat 1.78% höher beendete, sowie die US-Aktienbörsen. Diese
erhielten zusätzlich Rückenwind von den meist deutlich über Erwartungen ausgefallenen
Unternehmenszahlen. Der S&P stieg damit auf einen neuen Monatsendhöchststand von 2470 Zählern. Dies
entspricht einer weiteren Kurssteigerung um 1.93% gegenüber Ende Juni.
Entgegengesetzte Dynamik in USA und Europa
Zweifelsohne bewegt sich die Weltwirtschaft auf einem gesunden, wenn auch verhaltenen Wachstumspfad.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren tragen alle wichtigen Weltregionen zum Wachstum bei. Jedoch zeichnen
sich gegenwärtig diametral entgegensetzte Entwicklungen in Europa und den USA ab. Zwar wachsen beide
Regionen, jedoch die USA mit abnehmender und Europa mit zunehmender Dynamik. Dies wird sowohl bei
unserem Teilindikator „Konsum“ als auch der Komponente „Industrie“ deutlich. Europa lässt beide
Indikatoren ansteigen, während die veröffentlichten Datenreihen aus den USA dämpfend wirken. Vor allem
die Verbraucher in den USA halten sich gegenwärtig mit Käufen zurück. In der Summe geben beide
Teilindikatoren, welche die realwirtschaftlichen Entwicklungen abdecken, ein positives Signal für Aktien.
Weiterhin aktienfreundlich ist das monetäre Umfeld. Aber auch hier sind die Entwicklungen zwischen den
zwei wichtigen Weltregionen sehr unterschiedlich. Während in den USA die Inflation trotz eines
angespannten Arbeitsmarktes gegenwärtig abnimmt, verfestigt sich in Europa der Teuerungsdruck. Der
einzig klar negative Teilindikator bleibt wie in den Vormonaten der Teilindikator „Bewertung“, welcher eine
deutliche Überbewertung der Dividendenpapiere anzeigt. Die Realwirtschaft und das geldpolitische Umfeld
können jedoch die hohe Bewertung mehr als kompensieren. Damit gibt der fundamentale Indikator für die
Aktienquotensteuerung einen weiteren Monat grünes Licht für Aktien.
Geldpolitisches Umfeld: In Europa und der Schweiz zieht die Kerninflation unvermindert an. Die sehr tiefe teilweise sogar negative - Realverzinsung, deutet auf steigende Zinsen und eine weniger lockere Geldpolitik
der EZB hin. Überraschenderweise sinkt der Inflationsdruck trotz eines bereits weit vorangeschrittenen
Konjunkturzyklus und eines angespannten Arbeitsmarktes in den USA. Beide Regioneneffekte halten sich
annähernd die Waage und sorgen für einen kaum veränderten Teilindikatorwert mit positiven Vorzeichen für
Aktien.
Industrie: Die vorauslaufenden Indikatoren zeichnen ein Bild weiteren Wachstums. Die Dynamik in Europa
nimmt weiterhin stärker zu als in den USA. Der IFO-Geschäftsklimaindex in Deutschland stieg sogar auf den
höchsten Stand seit seiner Erhebung.
Konsum: Die Verbraucher in den USA halten sich gegenwärtig mit Ausgaben zurück. Die persönlichen
Ausgaben der privaten Haushalte sind auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr gefallen. Trotzdem zeigen
die Umfragen bei denselben Haushalten, dass sie die Zukunftsaussichten als erfreulich einschätzen. Dies ist
nicht zuletzt auf die solide Verfassung des Arbeitsmarkts zurückzuführen.
Bewertung: Die sehr erfreulich ausgefallenen Quartalszahlen helfen, die Überbewertung der Aktienmärkte in
USA und Europa zu reduzieren. Da die Erwartungen in Europa tiefer angesetzt waren, sanken die
Bewertungsmultiples insbesondere in Europa deutlich. Trotzdem müssen die Aktienmärkte insgesamt
weiterhin als teuer eingestuft werden.
Erhöhte Schwankungen führen zu Unsicherheit
Wie bereits im Vormonat fielen von den fünf Indikatorgruppen, die in ENISOs Risikoappetit-Indikator
eingehen, deren drei. Vor allem der Teilindikator „Market Breath“ bekundete einmal mehr Mühe. Immer
weniger regionale Aktienmärkte, Sektoren und Einzeltitel trugen ihren Teil zu den steigenden Börsenindizes
bei. So verunsicherte insbesondere die heterogene Entwicklung der Börsen in den USA und Europa. Die
weiter steigenden Kurse in den USA sorgten sogar für eine kurzfristig überkaufte Situation, weshalb der
Risikoappetit-Indikator: Kurzfristige Überkauftkonstellation sorgte für Verkaufssignal
Risikoappetit-Indikator am 24. Juli ein Verkaufssignal generierte. Entsprechend reduzierten wir die
Aktienquote. Bereits hat sich die Überkauftsituation wieder neutralisiert. Noch fehlt die Bestätigung, um
wieder von einer gesunden Risikofreudigkeit der Investoren sprechen zu können. Diese könnte in wenigen
Tagen folgen und ein neuerliches Kaufsignal für Aktien auslösen. Wie immer in den Sommermonaten, wenn
die Volumen eher gering sind, kann es relativ häufig zu abrupten Bewegungen an den Börsen kommen. So
schnell eine Überkauftsituation eintritt, so schnell kann sie auch wieder aufgehoben werden. Ob es
umgehend wieder zu einem Kaufsignal kommen wird, bleibt abzuwarten. Jedoch ist eine bedeutende
Korrektur bei dieser Konstellation des Risikoappetit-Indikators historisch gesehen sehr unwahrscheinlich.
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Gerd Ramsperger
Claridenstrasse 34
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