Wintersemester 2015/2016

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Editorial
tolle lege
Auf diesen Ausspruch hin fand Augustnus zum Glauben.
Über zehn Jahre hate er „die Weisheit“ gesucht und als er ihr immer näher kam, konnte er sie doch noch
nicht ergreifen und sich fur einen seinem Glauben gemäßen Lebensstl entscheiden. Schließlich, als er die
Worte tolle lege (dt.: „nimm lies“) hörte und daraufin einen Bibelstelle aufschlug (Röm 13,13f.) konnte er endlich - glauben. Er ging in den Hafen ein, wo er Ruhe fand, wie es Augustnus selbst beschrieb.
„Nimm lies“, so einfach kann der Glaube sein! (Selbst bei einem so geistreichen, tefdenkenden und
philosophischen Theologen wie Augustnus es war.)
Solche spannenden Persönlichkeiten, ihre Lebensgeschichten, ihre theologischen Konzepte,
entsprechende zeitliche Hintergrunde, Sprachen, um sie im Original lesen zu können, biblische
Grundlagen dazu und vieles Weitere können auch im kommenden Semester wieder reichlich studiert
werden.
Um möglichst viel aus dieser Zeit zu machen und nicht den Überblick zu verlieren, nimm und lies nun
auch dieses Verzeichnis!
Viel Freude beim Durchstöbern des Angebots und erstellen eures Stundenplans!
Das Reaktonsteam bedankt sich bei allen Studierenden, Dozenten und Mitarbeitern der Uni, die sich am
Erstellen des KVV beteiligt haben. Ohne Sie wäre das KVV nicht erschienen! Danke!
Besonders möchten wir uns bei Herrn Schwiderski fur die umfassende Korrektur, bei Christopher Nunn
sowie Dennis Dietz fur die gute Kooperaton bedanken!
Euer Redaktonsteam,
Agnes Schmidt, Angelina Kruger, Jacob Pantle, Ruben Schlipphak, Sebastan Bernick, Stefan Aderhold,
Theresa Hirtreiter-Hochbach, Tobias Dienst
Kritk, Kommentare und Angebote zur Mitarbeit nehmen wir gerne unter [email protected]
entgegen
8
Veranstaltungsteil
AnfängerInnenprojekt (Lehramt): Von Got reden
AnfängerInnenprojekt
Mo 16-18 Uhr
Dr. SchückingJungblut
ÜR K 3
Leistungspunkte:
2
Das obligatorische AnfängerInnenprojekt bietet Studierenden im ersten Semester eine Einführung in das
Studium der evangelischen Theologie. Die Teilnehmenden erhalten anhand des Semesterthemas „Von
Gott reden“ einen Einblick in den Kanon der theologischen Fächer und werden geschult, ihr Studium
sinnvoll aufzubauen und zu gestalten. Darüber hinaus werden im AP Grundlagen wissenschaftlichen
Arbeitens vermittelt und eingeübt.
Zielgruppe: StudienanfängerInnen der Lehramtsstudiengänge
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein bei Abgabe der schriftlichen Aufgaben im Semester
AnfängerInnenprojekt (Mag. Theol., B.A. Christentum
und Kultur): Von Got reden
AnfängerInnenprojekt
Di 16-18 Uhr
Fr. Euler
ÜR K 3
Leistungspunkte:
2
Das obligatorische AnfängerInnenprojekt bietet Studierenden im ersten Semester eine Einführung in das
Studium der evangelischen Theologie. Die Teilnehmenden erhalten anhand des Semesterthemas „Von
Gott reden“ einen Einblick in den Kanon der theologischen Fächer und werden geschult, ihr Studium
sinnvoll aufzubauen und zu gestalten. Darüber hinaus werden im AnfängerInnenprojekt Grundlagen
wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und eingeübt.
Zielgruppe: StudienanfängerInnen Mag. Theol., B.A. Christentum und Kultur
Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben
9
Examensprojekt
Examensprojekt (Block)
Invoveranstaltung: Mi 14.10., 16-18
Uhr Block 1: 13-14.11.
Block 2: 11.-12.12.
jeweils Fr 12-20 Uhr und Sa 9-18 Uhr
Hr. Baum
ÜR K
3 ÜR
K3
KiGa II
Leistungspunkte:
2
Das Examensprojekt bietet Gelegenheit, die Lernphase für das Examen vorzubereiten. Diese
Veranstaltung hat das Ziel, die eigene Examensphase im Austausch mit anderen zu strukturieren und
sich hilfreiche Tipps und Erfahrungsberichte geben zu lassen. Lernpläne sollen erarbeitet, Methoden
verglichen, Gliederungsstrategien präsentiert und Prüfungssituationen vorbereitet werden. Ferner bietet
d i e Veranstaltung die Möglichkeit, andere Examenskandidaten kennenzulernen und Lerngruppen zu
bilden.
Das Examensprojekt ist für Lehr- und Pfarrämtler geeignet.
Zielgruppe: Studierende in der letzten Studienphase
Anmeldung: Bei der Infoveranstaltung in der ersten Semesterwoche
Literatur: Helga Esselborn-Krumbiegel, Leichter lernen. Strategien für Prüfung
und Examen, Paderborn 2006.
10
Sprachkur
se
Hebräisch I (Biblisches Hebräisch)
Sprachkurs
Dr. Schwiderski
Mo-Do 9-11 Uhr
KiGa I
verpfchtender Beginn: Mo 9.15 Uhr
Leistungspunkte:
12+5
Hebräisch I ist ein Intensivkurs, der in die hebräische Sprache des Alten Testaments einführt. Vermittelt
werden die Grundlagen der Formenbildung und Syntax sowie ein grundlegender Wortschatz. Ziel ist die
Befähigung zu selbständiger Lektüre alttestamentlicher Texte. Der Kurs bereitet gezielt auf die
Hebraicumsprüfung am Ende des Semesters vor. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zu
intensiver Mitarbeit und regelmäßiger Teilnahme (höchstens 5 Fehlsitzungen im Semester). Die Vorund Nachbereitung umfasst ca. 3 h pro Werktag zusätzlich zum Kursbesuch (Grammatik, Vokabeln,
Übersetzen). Es ist nicht empfehlenswert, neben Hebräisch I noch andere lernintensive Sprachkurse
(z.B. Latein I/II oder Griechisch I/II) zu besuchen.
Zielgruppe: ausschließlich Studierende ohne Hebraicum (kein Repetitorium)
Teilnahmevoraussetzungen: ordentliche Immatrikulation an der Universität Heidelberg; Bereitschaft
zur intensiven Mitarbeit (siehe zusätzlicher Arbeitsaufwand)
Sprachvoraussetzungen: Latinum oder Graecum dringend empfohlen
Anmeldung: verpflichtende Anmeldung mit Angabe des Studienfaches an
[email protected]
Leistungsnachweis: keine LP für Studiengänge, die das Hebraicum als Pflichtvoraussetzung
haben (z.B. Mag. theol.); auf das Wahlmodul des Lehramtsstudiums
können bei bestandener Prüfung 12 LP angerechnet werden
Literatur: Die benötigte Literatur wird im Verlauf des Kurses bekanntgegeben.
11
Latein I – Einführung in die lateinische Sprache Latein für AnfängerInnen
Sprachkurs
Hr. Meisters
Mo 14-16 Uhr, Di 9-11 Uhr, Do 14-16 Uhr
ÜR K3
Leistungspunkte:
9
Der Sprachkurs Latein I ist der erste von zwei Sprachkursen, die auf das Latinum vorbereiten. Es
werden die grammatischen Grundlagen behandelt (Formenlehre und Syntax) sowie ein
Grundwortschatz gelernt (Mündl. Latinumsprüfung ohne Wörterbuch!) mit Blick auf die
Lektürefähigkeit (Cicero) und die schriftliche und mündliche Latinumsprüfung. Vokabeltraining,
Übersetzungstechnik sowie Grundlagen der Rhetorik und Stilistik gehören ebenso zum Inhalt des
Sprachkurses wie Grundlagenwissen zur Antike. Das Erlernen dieser wunderschönen Sprache hilft
Ihnen dabei auch beim Verstehen und Erlernen anderer Sprachen und bei der Reflexion über Sprache.
Neben regelmäßiger Teilnahme und intensiver Mitarbeit sollten Sie mindestens 8-10 Std. wöchentlich
vor- und nachbereiten, um die Voraussetzung zu schaffen, unmittelbar im folgenden Semester den
Sprachkurs Latein II zu besuchen und die Prüfungsreife zu erlangen. Sie erhalten Skripte (TexteÜbungen-Wortschatz-Skript / Begleit-Grammatik-Skript), in denen der grammatische Stoff systematisch
behandelt und erläutert wird, sowie Hinweise auf Zusatzmaterial und weitere Literaturempfehlungen
(Grammatik, Wortschätze, Wörterbücher, Hilfsmittel etc.).
Zielgruppe: Alle interessierten Theologiestudierenden, insbes. als Vorbereitung auf
das staatl. Latinum.
Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit, regelmäßige Teilnahme sowie intensive Vor- und
Nachbereitung.
Anmeldung: In der ersten Lehrveranstaltung.
Leistungsnachweis: Der Sprachkurs Latein I ist die Grundlage für den Sprachkurs Latein II.
Literatur: Grundlage für den Sprachkurs sind Skripte (Texte-ÜbungenWortschatz- Skript / Begleit-Grammatik-Skript); weitere Grammatiken,
Wörterbücher, Hilfsmittel im Internet etc. werden Ihnen vorgestellt u.
ggf. zur Anschaffung / Leihe empfohlen.
12
Latein II – Einführung in die lateinische Sprache Latein für Fortgeschritene
Sprachkurs
Hr. Meisters
Mo, Mi, Do jeweils 9-11 Uhr
ÜR K3
Leistungspunkte:
12
Der Sprachkurs Latein II führt den Sprachkurs Latein I fort (siehe deshalb auch dort). Der Kurs hat
folgenden Aufbau:
1. Die Behandlung der grundlegenden grammatischen Themen wird abgeschlossen.
2. (Hauptteil) Übersetzung von Texten aus mittelschweren (prüfungsrelevanten) Cicero-Reden.
3. Zusätzliche Vorbereitung auf die mündliche Prüfung (u.a. simulierte mündliche Prüfungen / RhetorikStilistik / Hintergrundwissen zur römischen Antike u. Cicero <Leben u. Werk>).
Darüber hinaus wird Ihre Übersetzungstechnik weiter geschult, Ihr Wortschatz (CiceroSpezialvokabular) weiter ausgebaut und Ihr Hintergrundwissen vertieft. Durch Probeklausuren auf
Prüfungsniveau können Sie Ihren Leistungsstand jederzeit realistisch einschätzen. Da es unerlässlich ist,
mindestens etwa 25-30 Cicero-Texte zu übersetzen, um eine gewisse Routine und Sicherheit zu
erlangen, sind eine sehr aktive Mitarbeit sowie eine intensive Vor- und Nachbereitung von mindestens
15 Std. wöchentlich zusätzlich zum Kursbesuch unerlässlich. Sie erhalten ein Skript mit Cicero-Texten,
Cicero-Spezialwortschatz, Hintergrundwissen zu den prüfungsrelevanten Cicero-Reden sowie Leben
und Werk Ciceros sowie Rhetorik und Stilistik.
Zielgruppe: TeilnehmerInnen des Sprachkurses Latein I aus dem vorangegangenen
Semester sowie TeilnehmerInnen mit sehr guten Lateingrundkenntnisse
aus der Schule oder aus Lateinkursen.
Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit, regelmäßige Teilnahme sowie intensive Vor- und
Nachbereitung.
Sprachvoraussetzungen: Sehr gute Lateingrundkenntnisse (Latein I).
Anmeldung: In der ersten Lehrveranstaltung.
Leistungsnachweis: Staatliches Latinum nach erfolgreicher schriftl. und mdl. Prüfung.
Literatur: Grundlage sind die Skripte aus Latein I sowie ein Skript mit CiceroTexten, Cicero-Spezialwortschatz, Hintergrundwissen zu den
prüfungsrelevanten Cicero-Reden sowie Leben und Werk Ciceros sowie
Rhetorik und Stilistik; weitere Grammatiken, Textausgaben,
Wörterbücher, Wortschätze etc. werden Ihnen vorgestellt und ggf. zur
Anschaffung / Leihe empfohlen.
13
Griechisch I: Einführung in die altgriechische Sprache
Sprachkurs
Dr. TzvetkovaGlaser
Di-Do 9-11 Uhr
NUni HS 03
Leistungspunkte:
9
Griechisch I ist der erste der beiden Sprachkurse, die als Vorbereitung für das Graecum konzipiert sind.
Im Kurs Griechisch I steht der Unterricht der altgriechischen Formenlehre im Vordergrund. Durch die
Übersetzung der im Lese- und Arbeitsbuch angebotenen sowie einiger zusätzlicher Texte werden auch
Grundkenntnisse in altgriechischer Syntax vermittelt, welche im Kurs Griechisch II vertieft werden.
Vorgesehen sind Tests und eine Abschlussklausur. Zu den Aufgaben des Kurses zählt nicht zuletzt die
Vermittlung fundamentaler Kenntnisse antiker Geschichte und Literatur, die für das Verständnis der
Originaltexte notwendig sind und die faszinierende Kultur der griechischen Antike spürbar machen.
Zielgruppe: Alle
Teilnahmevoraussetzungen: Nur Theologiestudierende
Anmeldung: In der ersten Sitzung
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein
Literatur: Kantharos, Griechisches Unterrichtswerk, Lese- und Arbeitsbuch von
Winfried Elliger u.a., Stuttgart 1982 oder Ndr. (Klettbuch 6701).
Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Thomas
Meyer u.a., Stuttgart 1973 oder Ndr
Griechisch II: Einführung in die altgriechische Sprache
Sprachkurs
Dr. TzvetkovaGlaser
Di-Do 11-13 Uhr
NUni HS 03
Leistungspunkte:
12
Der zweite der beiden Sprachkurse zum Staatlichen Graecum am Ende des WiSe 2015/16. Aufgabe des
Kurses ist die Vertiefung der bereits im Kurs Griechisch I erworbenen Kenntnisse in der Formenlehre
und der Aufbau von Kenntnissen im griechischen Satzbau. Gelesen werden v.a. ausgewählte Abschnitte
platonischer Werke, die dem Schwierigkeitsgrad der Graecumsprüfung entsprechen und einen Überblick
über die von Platon diskutierten Themen erlauben. Vorgesehen sind mehrere Probeklausuren,
Stammformentests und Probeübersetzungen kleiner Texte.
Zielgruppe: Alle Theologiestudierenden
Sprachvoraussetzungen: Griechisch I
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein, Graecumszeugnis
Literatur: Gemoll, Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch, von W.
Gemoll und K. Vretska, 10. Aufl. München u.a. 2006
Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Thomas
Meyer u.a., Stuttgart 1973 oder Ndr.
14
Ferien-Intensiv-Sprachkurs: Griechisch I
– ausschließlich für Theologiestudierende der Uni HD
Sprachkurs
Dr. TzvetkovaGlaser
17.8.-11.9.2015
KiGa II
Beginn: Mo, 17.8., 9 Uhr c.t.
Leistungspunkte:
9
Vom 17.08 bis 11.09.2015 findet ein Ferienkurs Griechisch I statt. Es handelt sich um den ersten der
beiden Sprachkurse, die als Vorbereitung für das Graecum konzipiert sind. Im Kurs Griechisch I steht
der Unterricht der altgriechischen Formenlehre im Vordergrund. Durch die Übersetzung der im Leseund Arbeitsbuch angebotenen sowie einiger zusätzlicher Texte werden auch Grundkenntnisse in
altgriechischer Syntax vermittelt, welche im Kurs Griechisch II vertieft werden. Vorgesehen sind Tests
und eine Abschlussklausur.
Der Ferienkurs ist ein Intensivkurs, der regelmäßigen Besuch (Mo-Fr) sowie intensive Vor- und
Nachbereitung voraussetzt (s.u.). Pflichtbestandteil des Kurses ist das begleitende Tutorium, das
innerhalb des für den Kurs angegebenen Zeitraums stattfindet.
Zielgruppe: Alle interessierten Theologiestudierenden, insbesondere
Studienanfänger/-innen als Vorbereitung auf das staatliche Graecum.
Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit (Anwesenheitspflicht) sowie intensive Vor- und
Nachbereitung (mindestens 3 h täglich).
Anmeldung: verpflichtende Anmeldung mit Angabe des Studienfaches bis spätestens
7.8. an [email protected]
Leistungsnachweis: Klausur, Teilnahmeschein
Literatur: Kantharos, Griechisches Unterrichtswerk, Lese- und Arbeitsbuch (Klett
Verlag)
Eine Grammatik, sehr empfehlenswert: Hellas, Griechische Grammatik
(Buchner Verlag) oder Ars Graeca, Grammatik (Schöningh Verlag).
Ein Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch: Gemoll (sehr
empfehlenswert) oder Benseler.
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Hebräische II: Jeremia
Übung
Dr. Schwiderski
Di 13-14 Uhr s.t.
KiGa I
Leistungspunkte:
2
In der Übung werden in Abstimmung mit dem Hauptseminar von Prof. Oeming ausgewählte Texte des
Jeremiabuches gelesen. Zur 1. Sitzung vorzubereiten: Jer 1,1-14.
Zielgruppe: Studierende mit Hebraicum
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit. Es wird empfohlen, zur
allgemeinen Vorbereitung die Lernkarten zu repetieren und den
Grundwortschatz des Grundkurses zu wiederholen (Material auf
Anfrage).
Sprachvoraussetzungen: Hebraicum
Anmeldung: Anmeldung an [email protected]
Leistungsnachweis: Nach Absprache und Maßgabe des jeweiligen Modulhandbuchs
Hebräische Lektüre: Examensrelevante Texte des Alten Testaments
Übung
Dr. Schwiderski
Mo 14-15 Uhr s.t.
KiGa I
Leistungspunkte:
2
In der Übung sollen Texte des Alten Testaments gelesen werden, die aufgrund ihrer zentralen
Bedeutung häufig als Übersetzungstexte für alttestamentliche Examensklausuren gewählt werden. Es
werden abwechselnd Prosa und poetische Texte gelesen. Textliche Überschneidungen mit den
gleichnamigen Übungen der vorangegangenen Semester werden vermieden, so dass sich die
Veranstaltung auch für den fortgesetzten Besuch eignet. Zur 1. Sitzung vorzubereiten: Ri 2,8-16
Zielgruppe: Studierende mit Hebraicum in der Endphase des Studiums
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit. Es wird empfohlen, zur
allgemeinen Vorbereitung den Grundwortschatz des Hebraicumskurses
zu wiederholen (Material auf Anfrage).
Sprachvoraussetzungen: Hebraicum
Anmeldung: Anmeldung an [email protected]
Leistungsnachweis: nach Absprache und Maßgabe des jeweiligen Modulhandbuchs
Literatur: zur begleitenden Übung empfohlen: Dirk Schwiderski, Biblisches
Hebräisch - 700 Übungsformen mit Lösung und Kommentar zur
Vorbereitung auf das Hebraicum. Mit einem Anhang von 150 Formen
zur Examensvorbereitung, 2014 (erhältlich zum ermäßigten Preis bei
Frau Anzinger, TS Zi.127)
16
Lektüre Qumrantexte
Übung
Dr. Schwiderski
Mo 16-18 Uhr (14-täg)
KiGa I
Beginn in der 2. Woche
Leistungspunkte:
2
Die Übung ist eine Veranstaltung der alttestamentlichen Sozietät, die auch für Studierende und
Interessierte anderer Sozietäten offen ist. Gelesen werden unpunktierte Texte nach Vereinbarung.
Zielgruppe: Interessierte mit guten Hebräischkenntnissen
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch (gegebenenfalls Aramäisch)
Anmeldung: Anmeldung an [email protected]
Syrische Lektüre (Syrisch III)
Übung
Dr. Schwiderski
Di 14-16 Uhr
KiGa III
Leistungspunkte:
3
Die Lektüreübung setzt den Kurs Syrisch II des Sommersemesters fort. Gelesen werden syrische Texte
nach Absprache. Der Termin wird mit den TeilnehmerInnen des vorangegangenen Kurses abgestimmt.
Zielgruppe: alle Interessierten mit Syrischkenntnissen
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit
Sprachvoraussetzungen: Syrischkenntnisse
Anmeldung: Anmeldung an [email protected]
Leistungsnachweis: nach Absprache und Maßgabe des jeweiligen Modulhandbuchs
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Rabbinisches Hebräisch
Übung
Hr. Günther
Mo 16-18 Uhr
Dek
Leistungspunkte:
2
Bei der Einführung ins rabbinische Hebräisch wurden bereits Teile eines rabbinischen Textes gelesen:
Pirqe Avoth – Die Sprüche der Väter. Dabei konnten die Änderungen gegenüber dem biblischen
Hebräisch studiert werden. Jetzt werden zwei längere Texte gelesen und interpretiert. Zuerst aus dem
Babylonischen Talmud über das Beten des Sch’ma (Dt 6,4–9). Die Übung ist auch eine Einführung in
den Talmud und in den Umgang mit talmudischen Texten. Danach folgt ein Stück aus den berühmten
„Acht Kapiteln“ des Rambam (Maimonides 1135–1204), einer Abhandlung zur jüdischen Ethik und
Gotteserkenntnis. Alle Texte sind vokalisiert! Der Besuch der Einführung im SS 2015 ist nicht
Voraussetzung für die Teilnahme.
Zielgruppe: Mittlere, höhere Semester, Interessierte
Sprachvoraussetzungen: Hebraicum
Leistungsnachweis: Präsentation eines Textes.
Literatur: Wird in der Übung bekannt gegeben.
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Altes Testament
„Tolle, lege“ – „nimm, ließ“, eine scheinbar einfache Aufforderung. Besonders für
Theologen, die sich gerne als belesen verstehen. Aber sind wir wirklich belesen, vor allem
wenn es um das Alte Testament geht? Nehmen wir die biblischen Texte und lesen sie?
Unaufgefordert? Auch jenseits der Bibelkundeübung? Lesen wir sie alle? Auch Numeri,
die Bücher der Chronik, oder die Sprüche? Die Bücher des Alten Testaments eröffnen uns
eine Vielfalt unterschiedlichster, lesenswerter Texte. Sie ermöglichen uns einen Zugang in
die theologische Gedankenwelt lange vergangener Jahrhunderte, mit ihren
Auseinandersetzungen und Errungenschaften. Manche Lektüren erschließen uns sofort
sinnhafte Aspekte des Textes. Wir erkennen uns wieder in den Situationen, spüren etwas
von der Erfahrung, die die Menschen damals mit Gott gemacht haben. Andere
Leseerlebnisse rufen eher Frust und Unverständnis hervor. Was, wenn der hebräische oder
griechische Text so schwer ist, dass wir ihn kaum verstehen? Wie sollen wir heute mit
Opfervorschriften oder dem Vollstrecken des Bannes umgehen? Solche Fragen sollten
jedoch nicht dazu führen den Text weg zu legen und gar nicht mehr zu lesen. Sondern sie
sollten uns zu weiterem Lesen motivieren: Lesen des Kontextes. Lesen von zusätzlichen
Quellen aus der Umwelt des Alten Testaments oder ikonographischer Funde, die uns
verstehen helfen. Lesen von Texten anderer Theologen, die sich bereits über die gleichen
Probleme Gedanken gemacht haben und versucht haben Antworten zu finden. Lesen ist
nicht das Gegenprogramm zu wissenschaftlichem Arbeiten, sondern Lesen ist vielmehr
die Grundlage davon: Lesen als Suche nach Antworten auf unsere Fragen.
„Tolle, lege“ – wird also zu einer Aufforderung an uns, uns auf die alten Texte
einzulassen, sie ganz genau zu lesen, sie immer wieder zu lesen. Nur dann entdecken wir
neue Aspekte wohlvertrauter Texte, finden wir heraus, dass scheinbar sperrige und
trockene Texte ein theologisches Programm haben, mit dem es sich auseinanderzusetzen
lohnt. So gewinnen die Texte des Alten Testaments auch für uns heute an Bedeutung.
Carolin Stalter
19
Theologie des Alten Testaments
Überblicksvorlesung
Di 11-13 Uhr, Do 11-13 Uhr
Prof. Oeming
NUni HS 04
Leistungspunkte:
3
Was das Alte Testament für den christlichen Glauben bedeutet, ist von den Anfängen der Kirche bis in
die Gegenwart hinein eine stark umstrittene Frage. Die VL will in einem ersten Teil einen Überblick
über Grundentscheidungen bei der Anlage einer Theologie des Alten Testaments bieten (z.B.:
historische versus systematische Darstellung? Neutraler Standpunkt versus christliche Perspektive?). In
einem zweiten Teil wird eine Skizze der Geschichte des JHWH-Glaubens in seinen Hauptströmungen
entfaltet. Der dritte und bei weitem größte Hauptteil analysiert die im AT enthaltenen zwölf Zugänge
zu Gott: Geschichte, Kult, Ethik, Recht, Prophetie, Gebet, logisches Denken, Analyse der Gesellschaft,
Skepsis, Erotik, Lernen von anderen Religionen; Schriftauslegung.
Zielgruppe: Alle, die sich für die theologische Substanz des Alten
Testaments interessieren
Sprachvoraussetzungen: Hebräische Begriffe werden benutzt, aber auch übersetzt und erläutert
Leistungsnachweis: Klausur oder mündliche Prüfung
Literatur: M. Oeming, Ermitteln und Vermitteln. Grundentscheidungen bei der
Konzeption einer „Theologie des Alten Testaments“, in: ders.,
Verstehen und Glauben. Exegetische Bausteine zu einer Theologie des
Alten Testaments (BBB 142), Berlin, 2003, 9-43; K. Schmid, Gibt es
Theologie im Alten Testament? Zum Theologiebegriff in der
alttestamentlichen Wissenschaft, ThSt.NF 7, Zürich 2013. (Angaben zu
neueren Theologien u.a. von Kaiser, Schmidt, Lang, Fischer, Moberly,
Sweeney, Kessler u.a. in der Vorlesung.)
20
Die Erzeltern Israels (Genesis 12-26)
Vorlesung
Prof. Gertz
Di 9-11 Uhr
NUni HS 01
Leistungspunkte:
2
Gegenstand der Vorlesung ist die philologische Erschließung und literarhistorische Analyse von Gen 1236 im Kontext der neueren Pentateuchforschung. Die wirkungsgeschichtlich bedeutsamen Erzählungen
von den Vätern und Müttern Israels erzählen die Ursprungsgeschichte Israels im Modus einer
Familiengeschichte: Die einzelnen Episoden handeln von Ereignissen, wie sie für das Leben einer
patriarchal organisierten Familie typisch sind, doch die geographische Streuung der Erzählungen und die
und Genealogie der Familie und ihre Beziehung zu den nahen und fernen Verwandten machen deutlich,
das um die Geschichte des Volkes Israel geht.
Zielgruppe: Studierende aller Studiengänge
Sprachvoraussetzungen: Hebraicum wird empfohlen, aber nicht zwingend, da die Texte übersetzt
werden
Leistungsnachweis: je nach Prüfungsordnung: testierte Anwesenheit, Klausur, mündliche
Prüfung
Grundkurs Altes Testament (Lehramt)
Proseminar
Mo 11-13 Uhr
Dr. SchückingJungblut
KiGa I
Leistungspunkte: 4
Das Proseminar bietet Lehramtsstudierenden ohne Hebräischkenntnisse eine Einführung in die
wissenschaftliche Arbeit mit dem Alten Testament. Zentrale Themen alttestamentlicher Forschung
werden im Überblick dargestellt und durch eigenständige Textarbeit vertieft. Die Studierenden erhalten
dabei einen Einblick in die Arbeitsweise der alttestamentlichen Exegese und werden mit dem Umgang
mit Sekundärliteratur vertraut gemacht.
Zielgruppe: Lehramtsstudierende im Grundstudium ohne Hebräischkenntnisse (nicht
geeignet für Mag. theol. und BA/MA Christentum und Kultur)
Teilnahmevoraussetzungen: Dem Besuch des Proseminars sollte möglichst die erfolgreiche
Teilnahme an der Bibelkundeprüfung (AT) vorausgehen.
Anmeldung: Per E-Mail bis 09.10.15: [email protected]
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein (regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit
und Vor-/Nachbereitung)
Benoteter Schein (zusätzlich Klausur)
21
Einführung in die Exegese des Alten Testaments
Proseminar
Dr. Focken
Di 9-11 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
In diesem Proseminar soll das Grundwissen über die Methode der alttestamentlichen Exegese vermittelt
werden, das für das weitere Studium und Examen notwendig ist. Der Schwerpunkt liegt auf historischkritischen und literaturwissenschaftlich orientierten Vorgehensweisen. Ihre Anwendung wird an
Textbeispielen eingeübt. Darauf aufbauend soll die Entwicklung eigenständiger Vorgehensweisen
unterstützt und zu ihrer Reflexion angeleitet werden.
Zur Vorbereitung der ersten Sitzung bitte ich um die Lektüre der Seiten 1–40 des unten angegebenen
Titels von U. Becker, den ich auch zur Anschaffung empfehle.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Sprachvoraussetzungen: Hebraicum
Anmeldung; per E-Mail ([email protected])
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein (regelmäßige Mitarbeit, Vor- und Nachbereitung,
Protokoll oder Kurzreferat); Benoteter Schein (Proseminararbeit)
Literatur: Becker, Uwe: Exegese des Alten Testaments. Ein Methodenund Arbeitsbuch (UTB 2664), Stuttgart, 3. Aufl., 2011.
Utzschneider, Helmut / Nitsche, Martin: Arbeitsbuch
literaturwissenschaftliche Bibelauslegung. Eine Methodenlehre zur
Exegese des Alten Testaments, Gütersloh, 4. Aufl., 2014.
Die biblische Urgeschichte
Seminar
Prof. Gertz
Mi 9-11 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
4
Das Buch Genesis erzählt in seinen ersten elf Kapiteln von den konstitutiven Gottestaten und den
förderlichen und schädlichen Reaktionen der Menschen. Schöpfung und Verheißung werden hier ebenso
als erzählte Theologie präsentiert wie Schuld und Strafe. Damit behandelt die Ursprungsgeschichte der
Welt in Gen 1-11 die großen Menschheitsthemen und verdient allein schon wegen ihrer bedeutenden
Rezeption in der abendländischen Kultur- und Geistesgeschichte besondere Aufmerksamkeit. Im
Seminar werden die zentralen Texte aus Gen 1-11 in ihrem religionsgeschichtlichen Kontext gründlich
untersucht. Mit Blick auf gegenwärtige religiöse Strömungen wird auch die Diskussion um den
„Wahrheitsgehalt des Mythos“ nicht zu kurz kommen.
Zielgruppe: Studierende mittlerer und höherer Semester
Teilnahmevoraussetzungen: AT Proseminar
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch und Griechisch
Leistungsnachweis: testierte Anwesenheit; Seminararbeit
22
Jeremia
Seminar
Prof. Oeming
Do 14-16 Uhr
Kiga II
Leistungspunkte:
4
Das Buch Jeremia, das umfangreichste Buch des ATs, stellt – auch theologisch betrachtet einen
Meilenstein dar. Mit seiner Botschaft rührt es an zentrale Probleme: die Macht der Sünde im Einzelnen
und der Gesellschaft, das kritische Eingreifen des berufenen prophetischen Mundes in das politische
Geschehen seiner Zeit, der Zorn und das Gericht Gottes über sein eigenes Volk sowie über die fremden
Völker, die Trauer und das Leiden des Boten an seiner Botschaft und an seiner von Gott verfügten
Lebenspraxis, sein Kampf mit den falschen Propheten, der (vergebliche) Ruf zur Umkehr und die
Hoffnung auf einen „Neuen Bund“. Dieser große Prophet hat viele Ausleger, aber auch Philosophen
(Jaspers), Dichter (Zweig, Werfel) und bildende Künstler (Michelangelo, Rembrandt, Nolde) in seinen
Bann gezogen. Texte aus dem Jeremia-Buch gehören zu den Predigtperikopen, z.B. die Tempelrede, die
Konfessionen, die Kontroverse mit den falschen Friedenspropheten, der Brief an die Exilierten und die
Verheißung des Neuen Bundes. und bildende Künstler Zugleich soll eine Einführung in den aktuellen
Stand der Jeremia-Forschung geboten werden.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar
Sprachvoraussetzungen: Hebraicum
Anmeldung: Ja
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Literatur: S. Herrmann, Jeremia. Der Prophet und das Buch: EdF 271, Darmstadt
1990; A. Graupner, Auftrag und Geschick des Propheten Jeremia.
Literarische Eigenart, Herkunft und Intention vordeuteronomistischer
Prosa im Jeremiabuch: BThSt 15, 1991; K. Schmid, Buchgestalten des
Jeremiabuches. Untersuchungen zur Redaktions- und
Rezeptionsgeschichte von Jer 30-33 im Kontext des Buches: WMANT
72. Neukirchen-Vluyn 1996; G. Fischer, Jeremia/Jeremiabuch.
In: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4, 2001, 414-423 (Lit.); Ders., Jeremia (HThK.AT); Freiburg 2005.
W.H. Schmidt, Das Buch Jeremia 1+2 (ATD), Göttingen 2008/2013.
23
„Jerusalem du hochgebaute Stadt“ – exegetsche,
praktsch- theologische und kirchenmusikalische
Annäherungen
Seminar
Prof. Oeming, Prof.
Schwier
Mo 18-20 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
4
Jerusalem ist ein zentraler Ort des Glaubens, sowohl für Juden wie auch für Christen und Moslems. Wir
werden in diesem interdisziplinären Seminar zum einen Jerusalem als „Gelände“ abgehen, d.h. die
archäologischen und architektonischen Orte der Stadt bis in die muslimische Zeit abarbeiten. Zum
anderen werden wir die vielfältigen mit Jerusalem verbundenen theologischen Ideen durcharbeiten (von
der Stadt Davids bis zur Stadt Gottes und der „Zionstheologie“, von der jesuanischen Tempelkritik über
den Ort der Passion und der Auferstehung Jesu Christi bis hin zur Konzeption des himmlischen
Jerusalem). Ein besonderer Akzent liegt auf der Verbindung mit musikalischen Gestaltungen: In der
ersten Semesterwoche gibt es ein Konzert in der Neuen Aula zum Thema: „Jerusalem – Stadt der zwei
Frieden“, in der u.a. zeitgenössische Musik jüdischer, christlicher und muslimischer Komponisten
erklingt. Auch diese Kompositionen werden wir erkunden und mit dem musikalischen Leiter, Prof.
Walter Nussbaum, diskutieren.
Zielgruppe: Alle Interessierten
Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Proseminar
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch- und Griechischkenntnisse
Anmeldung: Erbeten an: [email protected]
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Literatur: O. Keel, Jerusalem und der eine Gott. Eine Religionsgeschichte,
Göttingen 2011. Weitere Literatur im Seminar.
24
Die Überlieferung von Elija und Elischa und ihre
Rezepton im NT (Lehramt)
Seminar
Prof. Kegler
Mi 16-18 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
4
Die erste große Prophetengestalt des 9. Jahrhunderts, Elija von Tischbe, erscheint im Alten Testament
als "Zentralfigur des israelitischen Widerstandes gegen die Religionspolitik" (H.Donner) des Königs
Ahab. In Samaria ließ er einen Tempel und Altar für Baal bauen. Diese Politik hatte das Ziel, die
unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mit ihrer jeweiligen stammes- und kultspezifischen Eigenart zu
integrieren. Seine pluralistische Haltung zeigt sich auch in seiner Heirat mit einer phönikischen
Prinzessin aus der Stadt Sidon, Isebel. Gegen diese Kultpolitik wendet sich Elija, indem er den
Anspruch auf ausschließliche Verehrung JHWHs erhebt. Zwar ist es nicht leicht, die
Widerstandsmaßnahmen des Elija historisch zu beurteilen, da die heutige Ausgestaltung der ElijaÜberlieferung wunderhafte Elemente enthält und auf verschiedene deuteronomistische Autoren
zurückgeht, doch fällt die Radikalität der Auseinandersetzung aus dem Rahmen der sonst in den
Königsbüchern geschilderten Konflikte heraus, so dass die Annahme nahe liegt, hier habe sich eine
Erinnerung an eine besonders erbitterte Form des Widerstands gehalten.
Geprägt ist die Elija-Elischa-Überlieferung von Wundererzählungen. Besonders bei Elischa ritt in ihnen
die soziale Wirklichkeit in den Blick, die Hungersnöte, die Kriegsbedrohung, das Leid der kleinen
Leute. Der Prophet erscheint als der, der eine Überwindung dieser Wirklichkeit kraft seiner besonderen
Beziehung zu Gott in Gang setzen kann: Er kann durch Wunder aus Nöten retten, er kann selbst
militärische Bedrohung abwenden. Damit wird spürbar, dass die prophetische Bewegung im 9.
Jahrhundert von Menschen als eine Kraft der Veränderung der sozialen und politischen Realität erfahren
wurde. Sie sind eine Form des Widerstand gegen die Wirklichkeit der Armut, indem sie davon erzählen,
wie Wunder diese Wirklichkeit überwinden. Damit werden Hunger und Elend, Armut und Angst als
überwindbar, veränderbar und veränderungsbedürftig zugleich ausgesagt.
Und nicht zuletzt finden sich Spuren redaktioneller Arbeit an der Überlieferung. Deren spezifisches
Interesse soll herausgearbeitet werden.
Zielgruppe: Theologie- und Lehramtsstudierende
Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch, Griechisch
Anmeldung; Per Mail an [email protected]
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: H.Donner, Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in
Grundzügen, Teil 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen.
Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba,
Grundrisse zum Alten Testament, Das Alte Testament Deutsch,
Ergänzungsreihe Band 4/2, Göttingen 1986, 260-284
25
Altestamentliche Exegese und homiletsche Praxis
Übung
Fr. Knitel
Mi 11-13 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
2
Nicht zuletzt die jüngsten Debatten um die Bedeutung des Alten Testaments für den christlichen
Glauben und die Rolle, welche der historisch-kritischen Exegese in denselben zugewiesen wird, weisen
auf verschiedene Fragekomplexe hin, die sich bei der Frage nach einer Predigt alttestamentlicher Texte
ergeben. Neben den grundsätzlichen Ansätzen zu einer christlichen Predigt des AT, soll im Seminar
verstärkt das Verhältnis von wissenschaftlicher Exegese und Homiletik in den Blick genommen werden.
Ergeben sich mit Blick auf das AT bspw. nochmals eigene Problemstellungen, wenn man die Schriften
als Tradentenliteratur ernst nimmt? Die Übung soll zum einen der Frage nachgehen, inwiefern
wissenschaftliche Exegese für die Predigtpraxis fruchtbar gemacht werden kann. Zudem soll im zweiten
Teil des Seminars konkret an alt. Texten gearbeitet werden, die im Zuge der Perikopenrevision
hinzugekommen sind.
Zielgruppe: interessierte Studierende vornehmlich des Hauptstudiums
Teilnahmevoraussetzungen: Besuch des PS AT und PS Homiletik
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch
Anmeldung; per E-Mail, max. 25 Teilnehmer ([email protected] heidelberg.de)
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein; Bereitschaft zur Übernahme eines Referats o.ä.
Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben
Bibelkunde Altes Testament
Übung
Hr. Gunnert
Fr 9-11 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte: 8 (Biblicum), 4 (kleines
Biblicum)
D i e Veranstaltung unterstützt die Vorbereitung auf die Bibelkundeprüfung und leitet zur eigenen
Bibellektüre an. Dabei werden thematische und theologische Querbezüge im Alten Testament
erschlossen und theologisch relevante Themen erarbeitet.
Zielgruppe: Studierende der ev. Theologie, LA/Mag. Theol. im Grundstudium;
ExamenskandidatInnen
Sprachvoraussetzungen: Deutsch, Englisch
Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung
Literatur: Begleitend: Oeming (1995), Bibelkunde Altes Testament oder
Rösel (2013), Bibelkunde des Alten Testaments und ggf.
Alter/Kermode (1987), The Literary Guide to the Bible
26
Rabbinisches Hebräisch: Talmud, Texte zum Sch’ma Lektüre und Interpretaton ausgewählter Texte
Übung
Hr. Günther
Mo 16-18 Uhr
Dek
Leistungspunkte:
2
Bei der Einführung ins rabbinische Hebräisch wurden bereits Teile eines rabbinischen Textes gelesen: Pirqe Avoth –
Die Sprüche der Väter. Dabei konnten die Änderungen gegenüber dem biblischen Hebräisch studiert werden. Jetzt
werden zwei längere Texte gelesen und interpretiert. Zuerst aus dem Babylonischen Talmud über das Beten des
Sch’ma (Dt 6,4–9). Die Übung ist auch eine Einführung in den Talmud und in den Umgang mit talmudischen Texten.
Danach folgt ein Stück aus den berühmten „Acht Kapiteln“ des Rambam (Maimonides 1135–1204), einer Abhandlung
zur jüdischen Ethik und Gotteserkenntnis. Alle Texte sind vokalisiert! Der Besuch der Einführung im SS 2015 ist nicht
Voraussetzung für die Teilnahme.
Zielgruppe: Mittlere, höhere Semester, Interessierte
Sprachvoraussetzungen: Hebraicum
Leistungsnachweis: Präsentation eines Textes
Literatur: wird in der Übung bekannt gegeben.
Neuere Forschungen zum Alten Testament
Oberseminar
Prof. Gertz
Do 18-20 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
3
Gemeinsame Lektüre und Besprechung ausgewählter Abschnitte von R. Achenbach, Die Vollendung der
Tora (BZAR 3), Wiesbaden 2003. In der jüngsten Debatte um die Entstehung des Pentateuch spielt das
Buch Numeri eine gewichtige Rolle, bei dessen Analyse kein Weg an der monumentalen Monographie
von R. Achenbach vorbeiführt Das genaue Programm wird in der konstituierenden Sitzung gemeinsam
besprochen und festgelegt. Sofern möglich, findet das Oberseminar als Blockveranstaltung statt.
Zielgruppe: Studierende höherer Semester, Doktoranden und Doktorandinnen
Teilnahmevoraussetzungen: AT- Hauptseminar
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch
Anmeldung: Bis 6. Oktober im Sekretariat per E-Mail ([email protected])
27
Examensvorbereitung Alten Testament
Repettorium
Prof. Gertz
Di 16-18 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
3
Wiederholung des für Examina notwendigen Grundwissens im Alten Testament.
Zielgruppe: Studierende in Examensvorbereitung
Teilnahmevoraussetzungen: Keine
Anmeldung: Bis 6. Oktober im Sekretariat per E-Mail ([email protected]) mit Nennung des vorgesehenen Prüfungstermins und des
angestrebten Abschlusses.
Literatur: Gertz (Hg.), Grundinformation Altes Testament, Göttingen, 4.
Aufl. 2010. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung vorgestellt.
Examensvorbereitung Alten Testament
Repettorium
Prof. Gertz
Di 18-20 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
3
Wiederholung des für Examina notwendigen Grundwissens im Alten Testament.
Zielgruppe: Studierende in Examensvorbereitung
Teilnahmevoraussetzungen: Keine
Anmeldung: Bis 6. Oktober im Sekretariat per E-Mail ([email protected]) mit Nennung des vorgesehenen Prüfungstermins und des
angestrebten Abschlusses.
Literatur: Gertz (Hg.), Grundinformation Altes Testament, Göttingen, 4.
Aufl. 2010. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung vorgestellt.
Altestamentliche Sozietät
Sozietät
Mi 18-20 Uhr
Oeming
ÖInst
Vorstellung und Diskussion aktueller wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich des Alten Testaments
durch Examenskandidaten, Doktoranden, Habilitanden.
28
Neues Testament
Der internatonal bekannte Neutestamentler E.P. Sanders erzählt von seinem
„tolle lege“ Erlebnis: Es war 1960 auf einem Kongress der Methodisten. Sanders
setzte sich in die letzte Reihe. Die Diskussion langweilte ihn, und so packte er sein
griechisches Neues Testament aus. Gerade versiert genug, den griechischen Text
nun feßend lesen zu können, nahm er sich die Paulusbriefe vor. Sanders war auf
einmal so gepackt, dass er die Briefe nicht mehr zur Seite legen konnte. Kaum
blieb er ruhig sitzen. Die durchgehende Lektüre der Briefe, bei der Sanders den
antken Schreiber – diesen leidenschaflichen, eifernden Paulus – meinte atmen
und pulsieren hören zu können, packte ihn so sehr, dass er von ihm nicht mehr
lassen konnte. Dieses recht zufällige, aber unheimlich tefgreifende
Lektüreerlebnis war die Initalzündung für Sanders Paulusforschungen, die ihn
schließlich dazu führten, Vorreiter der New Perspectve zu werden.1 Die New
Perspectve prägt nun die Paulusforschung.
Ich war immer – und bin es noch – leidenschafliche Gotesdienstbesucherin.
Von Kindheit an hörte ich die Bibeltexte in der Kirche gelesen und setzte mich
gern mit den kirchlichen Auslegungen auseinander.
Im Studium faszinierten mich dann kleine Lektüreerlebnisse, wie Sanders sein
großes beschreibt. Zuerst versuchte ich mit frischem Graecum Schrit für Schrit
den Galaterbrief in einer Lektüreübung für mich neu zu entdecken, später das
Markusevangelium im Volldurchgang. Durch die griechische Sprache, die ihre
LeserInnen automatsch in die antke Denkwelt hineinwirf, lasen sich die
biblischen Texte auf einmal ganz neu. „Tolle lege“ – bevor ich schon „ganz
wissenschaflich“ exegetsch dachte, packte mich erst einmal der andere Wortlaut
der Texte in ihrer eigenen Sprache und zog mich hinein in ihre Welt. Ohne den
altbekannten „kirchlichen Klang“ bestachen mich die Texte im Neuen Testament
nun neu als frühe, erste Durchbuchstabierungen des Christusereignisses – wie
dies als Gotes Handeln an den Menschen in ihrer Zeit zu fassen sei. Wie
fesselnd war es, die neutestamentlichen Schrifen nun als Ganzes zu lesen! Nicht
mehr – wie ich es aus den Gotesdiensten kannte – in Einzeltexte zerlegt. Über
ihre Kommunikatonssituaton nachdenkend, packte es mich, ihrem theologischen
Gesamtentwurf auf die Spur zu kommen. Diese Art des Lesens hat mich bis
heute nicht losgelassen.
Tolle lege, nimm und lies, das ist mein Alltagsgeschäf am Schreibtsch für meine
Habilitaton. Fast jeden Morgen um neun geht es wieder los mit Paulus und
Markus, wie die beiden ihre Kreuzestheologie durchbuchstabieren und wie sie
damit ihre Gemeinden erreichen wollen. Nimm und lies – wie setze ich
verschiedene Leseperspektven für das
1
Wer Lust hat, kann sich die Geschichte unter htps://www.youtube.com/watch?v=SZNijc_-4Lk
(min 5:50) von ihm selbst erzählen lassen.
29
Proseminar und meine anderen Veranstaltungen didaktsch um? Wie kann ich
den Studierenden die Kommunikatonssituaton der Texte näherbringen? Das sind
die Fragen, die mich bei dem stetgen inneren Leseaufruf immer wieder mit neuen
Herausforderungen umtreiben.
Jenseits des Schreibtsches gibt es für mich persönlich noch einen ganz
anderen Zugang zum „tolle lege“. Ich habe Ihnen ja schon gestanden,
dass ich leidenschafliche Gotesdienstgängerin bin. So lautet für mich
dieser ganz andere Zugang: „Tolle lege et cantate!“ Ich erlebe das Lesen von
biblischen und anderen kirchlichen Texten besonders intensiv in meiner
Gotesbeziehung, wenn ich diese Texte singe. Die Musik treibt die Texte
für mich in vielfältge Afekte hinein, die dann wiederum in mir selbst
– ganzkörperlich – und chorisch im Gesamtklang der singenden
Gemeinschaf – resonnieren. Diese gesungenen Texte steigen vor meinem
geistlichen Auge hinauf zu Got. Und dort vereinen sie sich mit dem
himmlischen Gesang. Damit sind wir wieder bei Augustn angelangt, der unseren
und den englischen Gesang in der Ewigkeit als ständi g anschwellende
Doxologie vor unserem Got beschreibt. Oder auch etwas bodenständiger
ausgedrückt: „Quis cantat, bis orat“.
Heidrun Mader
30
Einführung in das Neue Testament
Überblicksvorlesung
Di 11-13 Uhr, Do 9-11 Uhr (14-täg.)
Prof. Schwier
NUni HS 01
Leistungspunkte:
3
Die Überblickvorlesung bietet eine Einführung in das gesamte N T : Dabei werden exemplarisch
historische (Histor. Jesus, Geschichte der Urgemeinde und des frühen Christentums), literarische
(Einführung in die wichtigsten NT-Schriften, Wundergeschichten, Gleichnisse) und theologische
Themen (Taufe, Abendmahl, Auferstehung, Hermeneutik) behandelt und aufeinander bezogen.
Die Donnerstagssitzung ist 14-tägig und findet abwechselnd mit der KG-Überblicksvorlesung von Prof.
Strohm statt.
Zielgruppe: Studierende der ersten Semester
Sprachvoraussetzungen: Griechischkenntnisse nützlich
Literatur: Conzelmann, H. / Lindemann, A.: Arbeitsbuch zum NT, 14. Aufl.
2004 (zur ersten Einführung); Schnelle, U.: Einleitung in das NT, 7.
Aufl.
2011
Markusevangelium
Vorlesung mit Übung
Mi 11-13 Uhr
Do 14-16 Uhr (Übung)
Beginn: 2. Semesterwoche
Prof. Lampe
NUni HS 01
KiGa I
Leistungspunkte: 2, mit Übung:
3
Der diachron historisch-kritischen Sichtweise werden narratologische und kommunikationstheoretische
Perspektiven an die Seite gestellt. Zudem wird eine politische Interpretation dieses ersten Evangeliums
im Kontext der frühen Jahre flavischer Herrschaft vorgetragen. Theologisch wird v.a. die markinische
Kreuzestheologie bzw. Christologie beschäftigen, wobei auch hermeneutische Schneisen geschlagen
werden. Der 2std Vorlesung steht eine 2std Übung an der Seite, in der einzelne Perikopen anhand des
auch philologisch zu erschließenden Urtextes vertieft exegesiert werden. Beide Lehreinheiten sind auch
gesondert belegbar, ohne die jeweils andere besuchen zu müssen (Übung also auch zum Auffrischen des
Griechischen bei Examenskandidaten geeignet).
Zielgruppe: Alle Semester
Teilnahmevoraussetzungen: keine
Sprachvoraussetzungen: Griechisch wünschenswert, aber nicht notwendig
Leistungsnachweis: Mündliche Vorlesungsprüfung
31
Einführung in die exegetschen Methoden
Proseminar
Hr. Pönnighaus
Di 14-16 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Im neutestamentlichen Proseminar werden die Methoden der wissenschaftlichen Exegese erarbeitet und
eingeübt. Dabei werden sowohl die klassischen Methodenschritte der historisch-kritischen Exegese als
auch neuere Ansätze berücksichtigt. Ziel des Proseminars ist es, selbstständiges exegetisches Arbeiten
zu lernen, um eine wissenschaftliche Auslegung eines neutestamentlichen Textes verfassen zu können.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, darum bitte per E-Mail anmelden!
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Teilnahmevoraussetzungen: keine
Sprachvoraussetzungen: Graecum (es können keine Ausnahmen gemacht werden).
Anmeldung: Bitte per E-Mail an [email protected]
(bis zum 7.10.15)
Leistungsnachweis: Proseminararbeit
Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben
Einführung in die exegetschen Methoden
Proseminar
Hr. Butscher
Mi 11-13 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Im neutestamentlichen Proseminar werden die Methoden der wissenschaftlichen Exegese erarbeitet und
eingeübt. Dabei werden sowohl die klassischen Methodenschritte der historisch-kritischen Exegese als
auch neuere Ansätze berücksichtigt. Ziel des Proseminars ist es, selbstständiges exegetisches Arbeiten
zu lernen, um eine wissenschaftliche Auslegung eines neutestamentlichen Textes verfassen zu können.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, darum bitte per E-Mail anmelden!
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Teilnahmevoraussetzungen: keine
Sprachvoraussetzungen: Graecum (es können keine Ausnahmen gemacht werden).
Anmeldung: Bitte per E-Mail an [email protected]
(bis zum 13.4.15)
Leistungsnachweis: Proseminararbeit
Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben
32
Frühchristliche Wundergeschichten. Historische,
literarische und rezeptonsästhetsche Aspekte (EPG 2)
Seminar
Prof. Wander
Einführung:
28.10.
11-13
Uhr
BV: 11.12. 14-20 Uhr;
12./13.12. 9-20 Uhr
KiGa III
ÖInst
Leistungspunkte:
4
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium für Pfarramt und Lehramt
Teilnahmevoraussetzungen: keine
Sprachvoraussetzungen: Griechischkenntnisse
Anmeldung: Nein
Leistungsnachweis: Schriftliches Referat oder Hausarbeit
Literatur: Kollmann/Zimmermann (Hg.), Hermeneutik der frühchristlichen
Wundererzählungen, Tübingen 2014
Geschlechtergerechte Sprache in der Auslegung des NT
Seminar
Prof. Pötner
Mo 16-18 Uhr
ÜR K2
Leistungspunkte:
4
Mit der „Bibel in gerechter Sprache“ gibt es seit der Jahrtausendwende einen ersten Versuch, die
Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei der Übersetzung von biblischen Texten zu
berücksichtigen, der freilich überwiegend Kritik erfahren hat. Damit ist das Problem nicht erledigt.
Magdalene Frettlöh hat hat einen Entwurf als Habilitationsschrift vorgelegt, der mit den Methoden
biblischer Theologie versucht, neue Möglichkeiten zu erschließen. Am Thema der „Herrlichkeit“
orientiert thematisiert sie viele Texte und schlägt entsprechende Verfahren vor. Ihr Buch ist methodisch
reflektiert und sprachmächtig.
Das Seminar lässt sich davon anregen und bespricht ausgewählte neutestamentliche Texte.
Zielgruppe: Studierende mit neutestamentlichem Proseminar aller Studiengänge
Teilnahmevoraussetzungen: Neutestamentliches Proseminar
Leistungsnachweis: Schriftliche Arbeit
Literatur: „Bibel in gerechter Sprache“, 22006; Magdalene F. Frettlöh, Gott
Gewicht geben. Bausteine einer geschlechtergerechten Gotteslehre,
2
2009
33
Religiöse Erfahrung im Neuen Testament und seiner Umwelt
Seminar
Dr. Czachesz
Di 9-11 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
In diesem Seminar werden die Formen und Funktionen religiöser Erfahrungen im Neuen Testament, in
ausgewählten außerkanonischen Quellen, und in der kulturellen Umwelt des Urchristentums betrachtet.
Obwohl die Taufe Jesu oder die Bekehrung von Paulus zu den wichtigsten Erzählungen des
Urchristentums gehören, bleibt religiöse Erfahrung ein oft übersehenes Thema in der
neutestamentlichen Exegese. Die Religionsphänomenologie konzentrierte sich etwas einseitig auf
außergewöhnliche Erfahrungen; im Seminar werden wir diese Tradition durch die Analyse religiösen
Alltagserlebens im Urchristentum ergänzen. Neben historischen, religionswissenschaftlichen und
religionspsychologischen Ansätzen werden wir dabei auch neuere Forschungsergebnisse aus der
Neurowissenschaft anwenden. Die soziale Rolle religiöser Erfahrungen ist ein weiterer Schwerpunkt
des Seminars.
Literatur: Eine Auswahl von Texten wird am Anfang des Seminars aufgegeben.
usalem du hochgebaute Stadt“ – exegetsche,
praktsch- theologische und kirchenmusikalische
Annäherungen
Seminar
Prof. Oeming, Prof.
Schwier
Mo 18-20 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
4
Jerusalem ist ein zentraler Ort des Glaubens, sowohl für Juden wie auch für Christen und Moslems. Wir
werden in diesem interdisziplinären Seminar zum einen Jerusalem als „Gelände“ abgehen, d.h. die
archäologischen und architektonischen Orte der Stadt bis in die muslimische Zeit abarbeiten. Zum
anderen werden wir die vielfältigen mit Jerusalem verbundenen theologischen Ideen durcharbeiten (von
der Stadt Davids bis zur Stadt Gottes und der „Zionstheologie“, von der jesuanischen Tempelkritik über
den Ort der Passion und der Auferstehung Jesu Christi bis hin zur Konzeption des himmlischen
Jerusalem). Ein besonderer Akzent liegt auf der Verbindung mit musikalischen Gestaltungen: In der
ersten Semesterwoche gibt es ein Konzert in der Neuen Aula zum Thema: „Jerusalem – Stadt der zwei
Frieden“, in der u.a. zeitgenössische Musik jüdischer, christlicher und muslimischer Komponisten
erklingt. Auch diese Kompositionen werden wir erkunden und mit dem musikalischen Leiter, Prof.
Walter Nussbaum, diskutieren.
Zielgruppe: Alle Interessierten
Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Proseminar
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch- und Griechischkenntnisse
Anmeldung: Erbeten an: [email protected]
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Literatur: O. Keel, Jerusalem und der eine Gott. Eine Religionsgeschichte,
Göttingen 2011. Weitere Literatur im Seminar.
34
Bibelkunde Neues Testament
Übung
Fr. Körner
Fr 9-11 Uhr
ÜR K3
Leistungspunkte: 8 (Biblicum), 4 (kleines
Biblicum)
Eine gute Kenntnis der biblischen Schriften bildet die Grundlage des Theologiestudiums sowie des
theologischen Arbeitens überhaupt. Diese Übung will dazu eine Hilfestellung bieten und damit zugleich
auf die Bibelkundeprüfung vorbereiten. Neben einem Überblick über die Themen und Inhalte sollen
dabei auch das spezifische Profil der einzelnen Schriften sowie Querverbindungen innerhalb des NT in
den Blick kommen. Die eigene Bibellektüre kann dies nicht ersetzen. Gerne können Sie zur ersten
Sitzung schon das Markusevangelium lesen.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur eigenen Bibellektüre und zur Vor- und Nachbereitung
Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung (Biblicum bzw. Kleines Biblicum)
Literatur: An erster Stelle das Neue Testament. Weitere Literatur wird in der
ersten Sitzung besprochen.
Neuere Forschungen zum Neuen Testament
Oberseminar
Prof. Lampe
Fr 14-16 Uhr
KiGa I
n.V., ab der 2. Semesterwoche
Leistungspunkte:
3
Zielgruppe: Doktoranden, Studierende in der Abschlussarbeit für den Master-Level
Sprachvoraussetzungen: Alle alten Sprachen
Anmeldung: Persönlich vorher
Leistungsnachweis: Präsentation eines Kapitels aus der eigenen wiss. Arbeit
Neutestamentliche Sozietät
Sozietät
Prof. Lampe, Prof.
Schwier
Fr 16-19 Uhr
Beginn n.V., aber der 2. Semesterwoche
Zielgruppe: Doktoranden, Habilitanden
Sprachvoraussetzungen: Alle alten Sprachen
Anmeldung: Persönlich vorher bzw. persönliche Einladung
Leistungsnachweis: Ein wissenschaftliches Paper
KiGa I
36
Kirchengeschichte
Tolle lege! Nimm das Buch und lies! – Für mich eine unsinnige Auforderung. Sind
Buchstaben da, kann ich gar nicht anders, als sie wahrzunehmen und zu lesen.
Ich gehe sogar noch weiter: Für mich ist die ganze Welt ein Buch, in dem ich
ständig lese. Ich kann gar nicht nicht lesen. Manche Worte darin verstehen sich
von selbst, manche sind wunderschön, andere verstörend. Vieles verstehe ich
nicht. Die Welt ist wie ein Buch, und jeder Mensch liest es auf seine Weise.
Der Geisteswissenschaflerin ist in diesem Sinne die Welt nicht genug. Nur das
Buch zu lesen, das ihr vor Augen liegt, genügt ihr nicht. Die
Geisteswissenschaflerin will mehr: sie will andere Welten entdecken. Ist sie
Historiker, will sie sich vornehmlich alte Welten durch Folianten, Drucke,
verschmierte maschinenschrifliche Texte, neue Gedanken in Buchstaben
erschließen. Mit den Büchern reist sie in andere, vergangene Welten. Die
Auforderung "Nimm und lies!" ist ihr der Ruf, immer wieder in alte – und deshalb
neue – Welten aufzubrechen. Natürlich kann ich die Brille der Gegenwart dabei
nicht ablegen.
Und natürlich versperrt mir ein „garstger breiter Graben“ zu den Geschehnissen
der Geschichte den Zugang ins Land. Trotzdem weitet sich mein Blick, der
Horizont tut sich mir auf, wenn ich mich auf die Wörter, Sätze und Texte – of mit
großer Mühe - einlasse.
Die Auforderung, zu nehmen und zu lesen, ist eine ständige Herausforderung,
mehr zu forschen, mehr zu entdecken, sich auf mehr und anderes einzulassen
als auf das Weltenbuch, das wir in den Händen halten. Nimm und lies, nimm
immer Neues, lass Dich von anderen Welten berühren, alten, neuen,
fremdsprachigen, unbekannten und bekannten. Denn wer, nachdem er sich eine
(historische) Welt er-lesen hat, wieder in seine Sinneswelt zurückkommt, wird
vieles anders, neu und reicher wahrnehmen.
Also frisch hinein in die neuen (Bücher-) Welten - und alles Gute im neuen
Semester.
Lisa Bender
37
Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (KG V)
Überblicksvorlesung
Prof. Strohm
Mi 9-11 Uhr, Do 9-11 Uhr (14-täg)
NUni HS 01
Leistungspunkte:
3
D i e Vorlesung gibt einen Überblick über die Kirchen- und Theologiegeschichte des 19. und 20.
Jahrhunderts. Sie richtet sich sowohl an Anfänger und Anfängerinnen als auch an fortgeschrittene
Studierende, die Ereignisse, Personen und Entwicklungen des behandelten Zeitraum noch einmal im
Zusammenhang erarbeiten wollen. In der Vorlesung wird edv-gestützt Bild- und Kartenmaterial
präsentiert.
Zielgruppe: Studierende in den Anfangssemestern oder später; auch zur
Examensvorbereitung
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein; benoteter Schein nach schriftlicher Prüfung oder
mündlicher Prüfung als Teil der Zwischenprüfung
Literatur: Als knappe Übersichtsdarstellung kann zur vorbereitenden Lektüre
empfohlen werden:
Nowak, Kurt, Geschichte des Christentums in Deutschland: Religion,
Politik und Gesellschaft vom Ende der Aufklärung bis zur Mitte des 20.
Jahrhunderts, München 1995.
Ferner:
Greschat, Martin (Hg.), Vom Konfessionalismus zur Moderne (KThQ
IV), Neukirchen-Vluyn 1997 (Quellen!).
Greschat, Martin/Hans-Walter Krumwiede (Hg.), Das Zeitalter
der Weltkriege und Revolutionen (KThQ V), Neukirchen-Vluyn
1999 (Quellen!).
Hauschild, Wolf-Dieter, Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte,
Bd. II: Reformation und Neuzeit, Gütersloh 1999.
Strohm, Christoph, Die Kirchen im Dritten Reich, München 2011.
38
Kirchliche Ordnungen im Wandel: Geschichte des
Kirchenrechts und der Kirchenverfassung im Überblick
Überblicksvorlesung
Mi 11-14 Uhr
PD Dr. VoigtGoy
NUni HS 08
Leistungspunkte:
3
Die Geschichte der Kirche ist von Anfang an mit Vorstellungen institutioneller Ordnungen verknüpft.
Das Kirchenrecht sowie die Kirchenverfassungen bildeten und bilden einen ebenso wichtigen wie
lebendigen Teil des Lebens christlicher Gemeinschaften in der Welt. D i e Vorlesung bietet einen
Überblick über die sich wandelnden Ordnungsvorstellungen von den ersten christlichen Gemeinden bis
zu den evangelischen Landeskirchen.
Zielgruppe: Studierende aller Semester und Studiengänge
Leistungsnachweis: Mündliche Vorlesungsprüfung
Literatur: Zur Einführung: Peter Landau, Artikel „Kirchenverfassungen“, in: TRE
19 (1989), S. 110-165. Weitere Literatur wird bekannt gegeben.
33 Jahre Streit – Geschichte vom Tod Luthers bis zum
Konkordienbuch
Vorlesung
Prof. Ehmann
Mo 9-11 Uhr
NUni HS 03
Leistungspunkte:
2
Es geht um den Zeitraum von 1546 bis 1580. Viele Studierende suchen als Ziel ihrer historischen
Vorbereitung aufs Examen mit Mühe eben mal den Augsburger Religionsfrieden 1555 zu erreichen.
Dabei wird doch über den innerlutherischen Streitigkeiten der späten 40er und 50er Jahre
(Rechtfertigung, Interim, Abendmahl, Werke), sowie dem Streit um das (v.a. kurpfälzische)
Reformiertentum in den 60er Jahren die Geschichte des Protestantismus erst richtig interessant. Die
1570er-Jahre stehen dann für den Versuch des Luthertums, mithilfe eines großen Ausgleichswerkes zu
einer festen Lehrgrundlage zu gelangen, die sich deutlich vom Reformiertentum geschieden weiß
(Konkordienformel FC 1577, Konkordienbuch 1580).
Zielgruppe: Alle Interessierten
Sprachvoraussetzungen: Latein
Leistungsnachweis: Prüfung
Literatur: Wenn auch nicht ganz billig: BSELK, hg. von I. Dingel (2014) zulegen;
Literaturempfehlungen (ggf. kursorisch) in der Vorlesung
39
Von der Konfessionalisierung zur Union – Pfälzische
Kirchengeschichte 1618-1818
Vorlesung mit Übung
Do 11-13 Uhr
Dr. Picker
NUni HS 14a
Leistungspunkte:
2
Pfälzische Kirchengeschichte ist nicht nur eine Sache für Spezialisten oder Lokalpatrioten. Der
regionalkirchen-geschichtliche Fokus bietet sehr konkrete Anschauungen und erleichtert so das
Verständnis größerer historischer und kirchengeschichtlicher Zusammenhänge. Die Vorlesung bietet
einen Überblick über die pfälzische Geschichte zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und der
pfälzischen Kirchenunion unmittelbar nach dem Untergang der Kurpfalz. Im 17. und 18. Jahrhundert
war die Pfalz besonders intensiv durch religiöse Pluralität und politische Umbrüche geprägt.
Konfessionelle Abgrenzungs- und Annäherungsprozesse überlagerten sich. Die Vorlesung zeigt deshalb
in exemplarischer Weise, wie sich die Grundsignaturen des neuzeitlichen Christentums herausgebildet
haben. Dabei werden die regionalen Entwicklungen immer wieder in einen größeren Rahmen gestellt, so
dass auch allgemeinhistorisch Interessierte mit Gewinn teilnehmen. Die Vorlesung wird ergänzt durch
die gemeinsame Lektüre exemplarischer Quellentexte.
Zielgruppe: Studierende der Theologie, der Geschichts-, Religions- und Kulturwissenschaften sowie der Regional- und Landeskunde
Sprachvoraussetzungen: Keine, Latein- und Französischkenntnisse sind hilfreich
Anmeldung: Formlos per Email an [email protected]
Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung
Literatur: Karlheinz Rothenberger u.a (Hgg.)), Pfälzische Geschichte, 2 Bdd.,
²2011
Hans Ammerich, Das Bistum Speyer, 2011
Meinrad Schaab, Geschichte der Kurpfalz, Bd.2. Neuzeit, Stuttgart 1992
Die Wittelbacher am Rhein, Bd. 2. Neuzeit, Regensburg 2013
40
Freikirchen, Sekten, Sondergemeinschafen
Vorlesung
PD Dr. Bitzel
Mo 11-13 Uhr
NUni HS 01
Leistungspunkte:
2
Wofür stehen die Zeugen Jehovas, die von Tür zu Tür ziehen? Was sind Baptisten? Worin besteht der
Unterschied zwischen Mennoniten und Methodisten? Woher kommen die Quäker? Fragen dieser Art
stehen im Zentrum der Vorlesung. Es geht darum, einen Einblick in den bunten, oft unübersichtlichen
Kosmos der im weitesten Sinne evangelischen Kirchentümer zu geben und damit Basiskenntnisse auf
dem Feld der Konfessionskunde zu vermitteln. Nicht die hierzulande dominierenden Großkirchen
werden uns beschäftigen, sondern andere Glaubensgemeinschaften, darunter auch solche, die – aus
unserer Perspektive – extreme Positionen vertreten. Der Zugang ist ein historischer.
Zielgruppe: Alle Interessierten
Leistungsnachweis: Vorlesungsprüfung
Literatur: Kirchen, Sekten, Religionen. Ein Handbuch, hg. von Georg Schmid und
Georg Otto Schmid. Zürich 72003
Der Investturstreit
Proseminar
Hr. Göppel
Di 16-18 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Im Mittelalter standen sich die weltlichen und die kirchlichen Mächte gegenüber. Sie arbeiteten genauso
oft zusammen wie gegeneinander. Einen Höhepunkt fanden diese Auseinandersetzungen im
Investiturstreit zwischen dem deutschen Kaiser und dem Papst. Vordergründig handelte es sich um die
Frage, wer die Bischöfe in ihr Amt einsetzen dürfe. Doch dahinter stand die klare Frage, welche der
beiden Gewalten der anderen übergeordnet sei. Mit dieser Frage waren sehr unterschiedliche Konzepte
der christlichen Weltordnung, politische Ziele und Machtansprüche verbunden, die über den konkreten
Streit hinaus massive Auswirkungen für die politische und soziale Landschaft, aber auch Vorstellungen
von christlichem Leben und Frömmigkeit hatten. An Hand der Quellen werden einige Episoden dieser
prägenden Episode erhellt. Die Teilnehmer erarbeiten sich mit diesen spannenden Texte neben den
einem Einblick in eine interessante Epoche die grundlegenden Methoden historischen Arbeitens.
Hinweis: Nach Anmeldeschluss werden die Literaturliste und die Aufgaben zur Vorbereitung der ersten
Sitzung an die Teilnehmer verschickt.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Sprachvoraussetzungen: Latein
Anmeldung: Per Mail bis zum 05.10.2015 an [email protected]
Leistungsnachweis Proseminararbeit für einen benoteten Schein
Literatur: Wird per Mail zugeschickt.
41
Einführung in die Methoden der Kirchengeschichte: Die
Confessio Augustana
Proseminar
Fr. Bender
Do 14-16 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Die Confessio Augustana (CA) entstand im Vorfeld des Augsburger Reichstages 1530, um
grundsätzliche Erkenntnisse der lutherischen Reformation vor Kaiser und Reich darzulegen. Von
Anfang an gab es eine lateinische und eine deutsche Ausgabe, die teilweise unterschiedliche Akzente
setzen. Im weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts gab es theologische Streitigkeiten um Textbestand
und Geltung der CA, die schließlich ein Bekenntnistext der (lutherischen) Kirchen wurde.
Das Proseminar beschäftigt sich mit Entstehung, Inhalt und weiterer Geschichte der CA und erarbeitet
daran die Methoden kirchengeschichtlichen Vorgehens.
Zielgruppe: Studierende aller Studiengänge im Grundstudium
Sprachvoraussetzungen: Lateinkenntnisse
Anmeldung: Per E-Mail an [email protected]
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein: gründliche Vorbereitung der Texte, Mitarbeit im
Seminar, Erstellen eines Sitzungsprotokolls, für einen benoteten Schein
zusätzlich eine Proseminararbeit/ Essay (je nach Studienordnung).
Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben; einen Überblick bei Lohse,
Bernhard, Augsburger Bekenntnis I, in: TRE 4,Berlin/ New York 1979,
616-628.
German Language Theology from the Reformaton to today
Proseminar
Dr. Peterson
Fr 14-16 Uhr
Dek
Leistungspunkte:
4
We will read German theological texts with the help of English translations. Focusing on the ecclesial context,
historical background, theological content and contemporary relevance of the texts, we will read and discuss: Martin
Luther, The Augsburg Confession, Philipp Jacob Spener, Immanuel Kant, Friedrich Schleiermacher, Georg W. F.
Hegel, Ludwig Feuerbach, Adolf von Harnack, Ernst Troeltsch, Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Paul Tillich and
Wolfhart Pannenberg. Students will acquire a solid basis in the history of theology since the Reformation which
includes an introduction to the most important debates in Systematic Theology.
Literatur: Reader
42
Introducton to American Religious History
Proseminar
Dr. Silliman
Di 11-13 Uhr
HCA
Leistungspunkte:
4
American culture and life is deeply intertwined with religion, faith and spiritual seeking. It has been so
throughout its history, though the country has no official religion, the public sphere is marked as secular,
and its culture is pluralistic. This class will look at America‘s vibrant and conflicted religious history
from before the European settlements to the present day, through the study of beliefs and practices in
their socio-cultural contexts, and an examination of historical developments, arguments and questions.
This course is intended to give students an overview of American religious history. It will help students
gain a working understanding of the fundamental dynamics of religious life and thought in America and
further develop the skills critical to understanding and articulating complex ideas.
Zielgruppe: B.A. students in American Studies, Theology, Religious Studies, etc
Teilnahmevoraussetzungen: None
Sprachvoraussetzungen: Good English skills
Anmeldung: To register, email [email protected].
Literatur: Course Text: The Religious History of America, by Edwin Gaustad and
Leigh Schmidt
Die Abendmahlslehre des Philipp Melanchthon
Seminar
Prof. Ehmann
Mo 14-16 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Spätestens seit den 1530er-Jahren wird deutlich, dass Philipp Melanchthon (1497-1560) eine gegenüber Luther
eigenständige Abendmahlsauffassung vertritt. Im Seminar werden die einschlägigen Texte (teils lateinisch) gesichtet
und interpretiert. Das Thema ist anspruchsvoll, da bekanntermaßen mit den Vorstellungen zum Abendmahl immer
auch kirchentrennende und -versöhnende Implikate aufscheinen und schließlich Probleme der Christologie in den
Vordergrund dringen. Bildete Melanchthon eine Brücke zum Reformiertentum, war er etwa selbst gar kein Lutheraner
mehr – oder ist er (abendmahlstheologisch) gar nie einer gewesen? Bezgl. des Spezialproblem des Ratschlags
Melanchthon an die Kurpfalz zu deren Abendmahlsstreit (1559) ergibt sich eine Parallele zur Vorlesung.
Zielgruppe: hohe Semester
Teilnahmevoraussetzungen: PS; Grundorientierung zum Abendmahl ist hilfreich, kann aber auch durch
beständige Zuarbeit um Seminar erfolgen, Übernahme eines Referats
Sprachvoraussetzungen: Latein
Anmeldung: erst in der ersten Sitzung!
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Literatur: Wird im Seminar bekannt gemacht.
43
Die Katechismen der badischen Kirche (1556-1928)
Seminar
Prof. Ehmann
Mo 16-18 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Katechismen sind unendlich hilfreich und nützlich, wenn man feststellen will, was eine Kirche
theologisch, ethisch und pädagogisch zur Reproduktion ihrer selbst für unausweichlich und des
Unterrichtens wert hielt. Nimmt man als Ausgangspunkt die badische Reformation von 1556, so ist der
Katechismus von (Luther und) Brenz zu sichten und auch (wegen der Union 1821) der kurpfälzische (=
Heidelberger) Katechismus zu betrachten. Über diese bekannten Katechismen sollen aber auch
unbekannte („selbstgestrickte“) Katechismen vom Ende des 18. Jahrhunderts in Auswahl vorgestellt
werden, die Einblick vor allem in aufgeklärte Frömmigkeit bieten. Je nach Interessenlage können dann
die (alle?) offiziellen badischen Unionskatechismen einer kritischen Sicht unterzogen werden.
Jeder Katechismus wird theologisch analysiert, aber eben auch historisiert. Daneben bilden Tauf- und
Abendmahlsunterweisung der Katechismen die klassischen Brücken zur Konfirmation und deren
Geschichte.
Zielgruppe: auch und gerade pädagogisch interessierte, welche die Frühformen der
evang. Religionspädagogik wahrnehmen wollen
Teilnahmevoraussetzungen: PS, Bereitschaft zum Referat
Anmeldung: erste Sitzung
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Texte aus der Frühzeit der Reformaton
Übung
Prof. Strohm
Do 14-16 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
2
Ziel der Übung ist die gemeinsame Lektüre von Schlüsseltexten der frühen Reformationsgeschichte. In
der ersten Sitzung wird gemäß dem Interesse der Teilnehmenden die Auswahl der zu lesenden Texte
entschieden.
Zielgruppe: Alle Studierenden
Teilnahmevoraussetzungen: Keine
Sprachvoraussetzungen: Lateinkenntnisse erwünscht, aber nicht Voraussetzung
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein
Literatur: Wird angegeben.
44
Lektürekurs "Diarmaid MacCulloch: Die Reformaton 14901700"
Übung
PD Klein
6.11., 7.11., 21.11, jeweils 9-16 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
2
Ziel der Übung ist die gemeinsame Lektüre von Schlüsseltexten der frühen Reformationsgeschichte. In
der ersten Sitzung wird gemäß dem Interesse der Teilnehmenden die Auswahl der zu lesenden Texte
entschieden.
Zielgruppe: Alle Studierenden, sowohl als Einführung, wie auch als Wiederholung
geeignet.
Anmeldung: Verbindlich(!) bis 1.11.2015 unter [email protected]
Literatur: Siehe Titel der Veranstaltung.
Antke Auslegungen der „Sündenfall-“ Erzählung Genesis 3
Übung
Fr. Semper
Mi 16-18 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
2
Die biblische Erzählung vom sogenannten Sündenfall Adams und Evas hat von der Antike an lebhafte,
theologiegeschichtlich folgenreiche Auslegungen erfahren. Besteht die „Sünde Adams“ tatsächlich im
bloßen Essen einer Frucht – oder geht es im Kern um etwas anderes? Ist die Schlage wirklich eine
teuflische Verführerin – oder in Wirklichkeit verkannte Weisheitslehrerin? Wäre es dem ersten
Menschenpaar theoretisch möglich gewesen, nicht zu sündigen?
Zielgruppe: Alle Studierenden, sowohl als Einführung, wie auch als Wiederholung
geeignet.
Sprachvoraussetzungen: Latein- und Griechischkenntnisse (mindestens Latein I u. Griechisch I)
Anmeldung: In der ersten Sitzung
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein
Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
45
Lived Religion and Material Culture in America
Übung
Fr. AdamsMassmann
Do 11-13 Uhr
HCA
Leistungspunkte:
2
Drawing on recent historical and anthropological research, we will consider diverse examples of lived
religious experience from the colonial period to the present. By turning our attention from the people in
the pulpit to people in the pews (or not), we will focus on questions such as: what does everyday piety
look like for different groups of Americans throughout history? How does considering practices (e.g.,
baptism, prayer, burial rituals, special diets, pilgrimage) or material culture (e.g., devotional art,
rosaries, purity rings) provide new perspectives on American Christianities and the relationship of
religion to other forms of American culture? What do these experiences and symbols suggest about
the complex, creative processes of meaning-making and religious identity formation in America?
Zielgruppe: Students in American Studies, Theology, Religious Studies, etc.
Teilnahmevoraussetzungen: Some background in American religion is helpful but not required
Sprachvoraussetzungen: Good English skills
Anmeldung: To register, email [email protected]
Literatur: Theory/Background:
Lived Religion in America: Towards a History of Practice (1997)
America: Religions and Religion (2006);
American Christianities (2011)
Practicing Protestants: History of Christian Life in America, 1630-1965
(2006)
Each week we will read case studies from recent books and articles.
46
E. Troeltsch, Protestantsmus und Moderne
Oberseminar
Di 18-21 Uhr
Prof. Strohm, Prof.
Tanner
Dek
Leistungspunkte:
3
Vor ungefähr einem Jahrhundert hat Ernst Troeltsch in Vertretung für Max Weber auf dem Deutschen
Historikertag in Stuttgart einen Vortrag über die Bedeutung des Protestantismus für die Moderne
gehalten. Dieser Vortrag ist einer der wirkungsreichsten Vorträge des20. Jahrhunderts gewesen, denn
Troeltsch hat auf differenzierte Weise die grundlegende Frage nach dem Beitrag des Protestantismus für
die Formierung der westlichen Zivilisation gestellt. Die Frage wird im Vorfeld des 500jährigen
Reformationsjubiläums kontrovers diskutiert. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ist in der
deutschsprachigen Forschung die sogenannte Konfessionalisierungshypothese herrschend geworden.
Danach haben die drei Hauptkonfessionen in vergleichbarer Weise zur Genese der Moderne
beigetragen. Troeltschs Deutungen sollen in dem Oberseminar auf dem Hintergrund der neueren
Konfessiona- lisierungsforschung diskutiert werden.
Zielgruppe: Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung sowohl eines
systematischen als auch eines kirchengeschichtlichen Hauptseminars.
Vorausgesetzt wird ferner die Lektüre des Troeltsch-Textes vor
Beginn des OS. Empfohlen wird ferner eine Orientierung über das
Werk E. Troeltschs und die neuere Konfessionalisierungsdiskussion.
Anmeldung: Anmeldung bei einem der beiden Dozenten per E-Mail erforderlich.
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein und benoteter Schein (mit Seminararbeit)
Literatur: Ernst Troeltsch, Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung
der modernen Welt, in: ders., Schriften zur Bedeutung des
Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt (1906–1913), hg.
v. Trutz Rendtorff/Stefan Pautler (Kritische Gesamtausgabe 8 = KGA
8), Berlin/New York 2001, 199–316.
Stefan Ehrenpreis/Ute Lotz-Heumann, Reformation und konfessionelles
Zeitalter, Darmstadt 2002.
Thomas Kaufmann, Luther zwischen den Wissenschaftskulturen. Ernst
Troeltschs Lutherdeutung in der englischsprachigen Welt und in
Deutschland, in: Hans Medick/Peer Schmidt (Hg.), Luther zwischen den
Kulturen. Zeitgenossenschaft-Weltwirkung, Göttingen 2004, 455–481.
Wolfgang Reinhard, Zwang zur Konfessionalisierung? Prolegomena zu
einer Theorie des konfessionellen Zeitalters, in: Zeitschrift für
Historische Forschung 10 (1983), 257–277.
Christoph Strohm, Nach hundert Jahren. Ernst Troeltsch, der
Protestantismus und die Entstehung der modernen Welt, in: Archiv für
Reformationsgeschichte 99 (2008), 6-35.
Spurenlese. Reformationsvergegenwärtigung als Standortbestimmung
(1717-1983), hg. v. Tanner, Klaus/Ulrich, Jörg, Leipzig 2012.
47
Laufende Forschungen zur Kirchengeschichte
Oberseminar
Prof. Strohm
n.V.
n.V.
Leistungspunkte:
3
Es werden laufende Forschungsarbeiten zur Kirchengeschichte vorgestellt und diskutiert.
Zielgruppe: Fortgeschrittene Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden
Teilnahmevoraussetzungen: Nach Absprache mit dem Dozenten
Anmeldung: In der Sprechstunde
Leistungsnachweis: Benoteter Schein nach Hausarbeit
Literatur: Wird mitgeteilt
Repettorium Kirchengeschichte
Repettorium
Dr. Picker
Do 8-10 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
2
D i e Veranstaltung ergänzt die eigene Examensvorbereitung im Fach Kirchengeschichte. Das
prüfungsrelevante Basiswissen wird wiederholt und strukturiert. Entsprechend den Spezialgebieten der
Teilnehme können Akzente gesetzt werden. Hilfestellungen zur Entwicklung von Vorbereitungsstrategien ergänzen das Programm. Zur Vorbereitung des ersten Kollegs beantworten Sie bitte schriftlich
folgende Fragen: Wie sieht Ihre kirchengeschichtliche Lernbiographie aus? – Welche Veranstaltungen
haben Sie mit Gewinn besucht? – Welche Literatur haben Sie studiert? – In welche Spezialgebiete haben
Sie sich eingearbeitet? – Welche Anforderungen formuliert Ihre Prüfungsordnung? – Welche
Lehrbücher helfen Ihnen? Bitte bringen Sie zur ersten Sitzung den einen oder anderen Titel mit!
Zielgruppe: Studierende der Theologie, alle Studiengänge
Teilnahmevoraussetzungen: Grundstudium Theologie, Bereitschaft zur aktiven Beteiligung an den
Sitzungen
Altgriechisch und Latein je nach Studienordnung
Anmeldung: Formlos per Email an [email protected]
Leistungsnachweis: Teilnahme
Literatur: Sommer/Klahr, Repetitorium Kirchengeschichte, Stuttgart 52012
Die Vandalen – Zerstörer oder Bewahrer der Romanitas in
Nordafrika? (Lektüre anhand ausgewählter literarischer
Quellen)
Kolloquium
Prof. Riter (mit vielen
anderen)
Do 18-19:30 Uhr
SkPH kÜR
Leistungspunkte:
2
Die Vandalen, ein aus Mitteleuropa kommender Germanenstamm, der im ersten Drittel des 5. Jh. das
römische Nordafrika zu erobern und dort wenig mehr als 100 Jahre ein (von der etablierten römischen
Herrschaft notgedrungen toleriertes) Königreich zu errichten vermochte, lieferten seit dem 18. Jh. einen
griffigen Namen für sinnlose, blinde Zerstörungswut („Vandalismus“). Wie wenig dies Klischee zutrifft,
davon konnten sich u. a. die Besucher einer großen, reich bestückten Ausstellung im Badischen
Landesmuseum Karlsruhe (2009/2010) überzeugen (s.u.). Es gibt auch nicht wenige literarische
Zeugnisse (keineswegs nur mit feindseliger Tendenz). Ihnen widmet sich das sog. „Kirchenväterkolloquium“ (aus Angehörigen meist altertumswissenschaftlicher Disziplinen, aber auch
„Mittellateinern“ und Theologen) in diesem Semester.
Zielgruppe: Masteranden, Doktoranden aus den genannten Bereichen
Teilnahmevoraussetzungen: Geschichtliches Interesse, besonders an der Antike
Sprachvoraussetzungen: Lateinkenntnisse
Anmeldung: Nicht erforderlich
Leistungsnachweis: Schriftlich und mündlich über den Lektürestoff möglich
Literatur: Ausstellungskatalog: Erben des Imperiums in Nordafrika. Das
Königreich der Vandalen (Große Landesausstellung BadenWürttemberg 2009), Hg. Badisches Landesmuseum Karlsruhe, MainzKarlsruhe 2009; Konrad Vössing, Das Königreich der Vandalen.
Geiserichs Herrschaft und das Imperium Romanum, Darmstadt 2014.
Kirchengeschichtliche Sozietät
Sozietät
Di 20-22 Uhr
Beginn n.V.
Prof. Stevermann, Prof. Löhr, Prof.
Strohm
ÖInst
Systematsche Theologie
„Nimm und lies!“ – bevor Augustin diese Worte hörte, fühlte er in seinem Inneren zwei
Willen gegeneinander streiten: Mach mich keusch, aber nicht sofort. Doch als er das Neue
Testament aufschlägt und die Aufforderung liest, sich nicht mehr in Ausschweifungen
hin- und hertreiben zu lassen, fühlt er große Erleichterung, alle Ängste und Zweifel sind
verschwunden.
Wer sich im Studium von der Auforderung „nimm und lies!“ angesprochen fühlt,
dürfe
allerdings bald auf ein anderes Problem trefen: was soll ich denn nehmen und
lesen? In der Bibliothek des theologischen Seminars fnden sich doch so viele
Bücher! Doch auch bei Augustn ist es wiederum ein anderes Buch, das ihn auf
die Spur des Paulus brachte. Nur, weil er bereits über die Berufung des
Antonius durch die Worte des Evangeliums gelesen hat, empfndet er die
mysteriöse Stmme als Anweisung zum Lesen, die sich tatsächlich an ihn richtet.
So entspinnt sich ein Netz hilfreicher Bezüge zwischen den großen Texten.
Augustns Leben wird darin mit anderen literarischen Fäden verbunden, und mit
seiner eigenen Schilderung seines Lebens wird er vollends zu einem Faden im
großen Gewebe.
Zwischen den Regalen der theologischen Bibliothek entspinnt sich ebenfalls
ein sehr dichtes Gewirr von Fäden: Bücher, die auf Bücher verweisen,
wobei im Hintergrund wieder – Bücher stehen. Die Herausforderung der
systematschen Theologie besteht darin, hier ein konsistentes Gewebe
zwischen den Epochen zu spinnen. Dabei ergeht es den Lesenden allzu of
nicht so, dass sich wie bei Augustn mit einem Male Klarheit und Erleichterung
einstellt. Vielleicht muss man erst einen kostbaren Faden in äußerst
mühsamer Kleinarbeit selbst spinnen, indem man einen verwickelten
Argumentatons- gang in allen Windungen verfolgt. Auch werden sich
rivalisierende Muster einstellen, zwischen denen man nicht recht wählen
möchte. Theologische Arbeit bedeutet of, Spannungen auszuhalten.
Vielleicht gelingt es auch, in verschiedenen theologischen Stücken
Ähnlichkeiten auszumachen, so dass das, was sich scheinbar ausschließt,
doch eine spannungsvolle, aber überraschend lebendige Polyphonie ergibt.
So ist es ja auch mit den zahlreichen Kontexten unseres Lebens: Eine
Studentn ist ästhetsch
und
spirituell
interessiert,
doch
auch
die
kühlere Ratonalität der Naturwissenschafen übt eine Faszinaton auf sie
aus. Ein anderer Student hegt seine politsche Leidenschaf in öfentlichem
Engagement, möchte aber auch abseits dessen, was öfentliche Resonanz
erzeugt, die verschiedenen Faceten seines ganz eigenen Daseins feinfühlig
existentell ausloten. „Entschuldigung, aber in einer Welt allein kann ich
nicht leben!“ Zugleich soll das Vereinen des Spannungsvollen nicht als
Ausrede dienen, die Kritk an dem zu unterlassen, was sich als
oberfächlich oder gänzlich deplatziert erweist. Wer sich dem vielfältgen
Gewebe der biblischen Überlieferungen, den verschiedenen Traditonen aus
Kirchengeschichte und Philosophie sowie den
51
vielfältgen gegenwärtgen Theoriebildungen aussetzt, um selbst den Faden
aufzu- nehmen und ein eigenes Muster zu entwerfen, wird sich wohl kaum wie
Augustn auf einen Schlag ganz befreit fühlen. Doch wer sich in der eigenen
Lektüre und im Austausch mit Weggefährten an diese Aufgabe wagt, wird mit
der Herausforderung wachsen und sich schließlich angesichts eines erweiterten
Horizontes bereichert fühlen. Nimm und lies!
Alexander Maßmann
52
Die Lehre von der Kirche (Ekklesiologie)
Überblicksvorlesung
Prof. Nüssel
Do 11-13 Uhr, Übung 13-14 Uhr
NUni HS 06
Leistungspunkte: 2, mit
Übung: 3
Was bedeutet es, wenn im Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel die „eine, heilige,
katholische und apostolische Kirche“ bekannt wird? Was ist kennzeichnend für ein evangelisches
Verständnis der Kirche? Die Vorlesung führt in die Entwicklung und zentrale Themen evangelischer
Ekklesiologie ein. Dazu gehören neben der Frage nach Grund und Wesen der Kirche vor allem das
Verständnis und der zentrale Inhalt christlicher Verkündigung, die Lehre von den Sakramenten und die
Lehre vom kirchlichen Amt.
Die Überblicksvorlesung (Vorlesung + Übung) kann auch ohne die Übung als zweistündige Vorlesung
besucht und angerechnet werden.
Zielgruppe: Studierende aller theologischen Studiengänge
Leistungsnachweis: Klausur
Literatur: Christian Albrecht (Hg.), Kirche, utb 3435, Tübingen 2011.
Wolfhart Pannenberg, Systematische Theologie, Bd. 3 (1993), neu hg.
von Gunther Wenz, Göttingen 2015.
Bioethik – Schwerpunkte der neueren Diskussion (EPG 2)
Überblicksvorlesung
Do 11-13 Uhr, Übung Mo 13-14 Uhr
Prof. Tanner
NUni HS 01
Beginn der Übung: 2. Vorlesungswoche
Leistungspunkte: 2, mit
Übung: 3
Die Bioethik ist zu einem eigenen Feld ethischer Reflexion und intensiver öffentlicher Debatten
geworden, an denen sich Theologen und Vertreter der Kirchen intensiv beteiligen.
Im ersten Teil der Vorlesung werden die Herausbildung der neueren Bioethik und Konzeptionsfragen
behandelt. In einem zweiten Teil werden exemplarisch Themenfelder und Positionen vorgestellt (z.B.
Lebensschutz am Lebensbeginn, Sterbebegleitung, Synthetische Biologie, Stammzellforschung,
Genomforschung).
Die Überblicksvorlesung (Vorlesung + Übung) kann auch ohne die Übung als zweistündige Vorlesung
besucht und angerechnet werden.
Zielgruppe: Offen für alle Studierenden
Leistungsnachweis: Klausur
Literatur: - Beauchamp Tom/Childress James, Principles of Biomedical Ethics,
7. Ed., Oxford 2013.
- Dabrock, Peter, Bioethik des Menschen, in: Wolfgang Huber et.
al. (Hg), Handbuch der Evangelischen Ethik, München 2015, S.
517ff.
- Kreß, Hartmut, Medizinische Ethik, 2. Auflage, Stuttgart 2009.
53
Christologie
Vorlesung
Prof. Stoellger
Mi 9-11 Uhr
NUni HS 4a
Leistungspunkte:
2
Theologie entsteht in der Deutung Jesu Christi: aus der Verkündigung Jesu und der Verkündigung Jesu
als Christus. Daher ist der Ursprung der Theologie die Christologie spätestens seit dem ‚Wort vom
Kreuz‘. Theologie als Christologie oder Christologie als Theologie zu entfalten, wird Thema dieser
Vorlesung sein. Dabei wird eingeführt in die Grundzüge der Christologie – im trinitarischen,
ökumenischen und religionsphilosophischen Horizont. Leitend ist dabei eine hermeneutische
Perspektive: Jesus als Christus zu verstehen, um dieses Verstehen zeitgenössisch formulieren zu können.
Zielgruppe: alle Studierenden
Sprachvoraussetzungen: Empfehlenswert: Latein
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein
Literatur: W. Pannenberg, Systematische Theologie Band II, Göttingen 1991, 315440; I.U. Dalferth, Der auferweckte Gekreuzigte. Zur Grammatik der
Christologie, Tübingen 1994; M. Welker, Gottes Offenbarung.
Christologie, Neukirchen-Vluyn 2012.
Was ist Wahrheit?
Proseminar
Hr. Baum
Di 16-18 Uhr
Dek
Leistungspunkte:
4
„Was ist Wahrheit?“. Diese Frage des Pilatus an Jesus (Joh 18,38) ist bis heute Gegenstand kontroverser
Debatten in Theologie, Philosophie und Gesellschaft. Seit der Antike war ein bestimmtes Verständnis
von Wahrheit maßgeblich: die Korrespondenztheorie der Wahrheit. Diese geht davon aus, dass Wahrheit
eine Übereinstimmung ist, nämlich eine Übereinstimmung unserer Vorstellungen der Wirklichkeit mit
der Wirklichkeit an sich.
Seit dem 19. Jh. ist die Korrespondenztheorie der Wahrheit jedoch massiv unter Beschuss geraten.
Denker wie Nietzsche, Foucault und Derrida arbeiteten die Standortgebundenheit unserer Vorstellungen
der Wirklichkeit heraus und forderten, dass der Anspruch auf eine allgemeine und universale Wahrheit
fallen gelassen werden müsse. Diese relativistische Forderung erregte in Philosophie und Theologie
jedoch viel Widerspruch und führte zu neuen innovativen Wahrheitstheorien in Hermeneutik und
Diskurstheorie.
Vor dem Hintergrund dieser philosophischen Fragen nach Wahrheit wollen wir im Proseminar zentral
diskutieren, in welchem Sinne theologische Aussagen wahr sein können und was es bedeutet, dass das
Christentum nicht für eine Lehre, sondern für eine Person beansprucht, Wahrheit zu sein.
Zielgruppe: Studierende vor der Zwischenprüfung
Anmeldung: Erfolgt in der konstituierenden Sitzung in der ersten Semesterwoche
Sprachvoraussetzungen: Proseminararbeit oder Essay
54
Religion unter Verdacht – Religionskritk und deren
theologische Rezepton (EPG 1
Proseminar
Hr. Bachmann
Do 11-13 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
4
Religion sei das Opium des Volkes, mit dieser Behauptung aus der Schrift „Zur Kritik der Hegelschen
Rechtsphilosophie“ fasst Karl Marx einen im 19. Jahrhundert geläufigen Verdacht gegen Religion
zusammen. Religion sei eine Form der Vertröstung, die den Blick auf gesellschaftliche Ungerechtigkeit
verstellt. Gott sei eine Projektion der tiefsten Wünsche des Menschen oder Ausdruck einer kindlichen
Illusion.
Damit ist die Religionskritik des Verdachts umrissen, die mit Denkern wie Feuerbach, Nietzsche, Marx
und Freud in Zusammenhang steht.
In dem Proseminar sollen insbesondere diese Klassiker der Religionskritik zu Wort kommen und deren
theologische Rezeption betrachtet werden. Das Ziel soll sein über den „Umweg“ der Religionskritik sich
in systematisch-theologischer Reflexion zu üben.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Sprachvoraussetzungen Englischkenntnisse von Vorteil.
Anmeldung: Anmeldung über LSF.
Leistungsnachweis: Proseminararbeit
Literatur: Feuerbach, Ludwig, Das Wesen des Christentums, Stuttgart 1994.
Freud, Sigmund, Die Zukunft einer Illusion, GW, Bd. 14, London 1948,
S. 325-380.
Nietzsche, Friedrich, Zur Genealogie der Moral, Stuttgart 1988.
Westphal, Merold, Suspicion & Faith. The Religious Uses of
Modern Atheism, New York 1998.
German Language Theology from the Reformaton to today
Proseminar
Dr. Peterson
Fr 14-16 Uhr
ÜR K2
Leistungspunkte:
4
We will read German theological texts with the help of English translations. Focusing on the ecclesial
context, historical background, theological content and contemporary relevance of the texts, we will
read and discuss: Martin Luther, The Augsburg Confession, Philipp Jacob Spener, Immanuel Kant,
Friedrich Schleiermacher, Georg W. F. Hegel, Ludwig Feuerbach, Adolf von Harnack, Ernst Troeltsch,
Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Paul Tillich and Wolfhart Pannenberg. Students will acquire a solid
basis in the history of theology since the Reformation which includes an introduction to the most
important debates in Systematic Theology.
Literatur: Reader
55
Das Wort Gotes als Kriterium der Dogmatk nach Karl Barth
Proseminar
Hr. Ebert
Mi 18-20 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Das „Wort Gottes“ kann als eines der bedeutendsten Schlagwörter der protestantischen Theologie gelten.
Sei es auf Grund der Bedeutung, die ihm in der Schrift und hier vor allem im Johannesevangelium
zukommt; sei es auf Grund der Bedeutung, die das „Wort Gottes“ im Denken Augustins oder Luthers
einnimmt. Ebenso kann es als Leitbegriff der Dialektischen Theologie bei Barth, Bultmann, Gogarten
und Brunner und der an Bultmann und Heidegger anknüpfenden hermeneutischen Theologie bei
Ebeling, Jüngel und Ricoeur verstanden werden. Gerade das Denken Karl Barths scheint das „Wort
Gottes“ in den Mittelpunkt der Theologie zu rücken und sie ganz an ihm auszurichten. So stellt Barth
das „Wort Gottes“ als „die“ Aufgabe der Theologie heraus und erhebt es zum Kriterium der Dogmatik.
Wir wollen deshalb in dieser Veranstaltung der Bedeutung des „Wortes Gottes“ im Denken Karl Barths
nachgehen und so durch die Lektüre einschlägiger Texte versuchen, einen Einblick in Barths
systematisches Denken zu erhalten. Neben dieser Lektüre und der Erarbeitung eines Einblicks in die
Theologie Karl Barths soll in diesem PS eine Einführung in die grundlegenden Arbeitsmethoden der
systematischen Theologie gegeben werden. Zur Vorbereitung lohnt es sich, Jüngel, E.: Art. Karl Barth,
TRE 5, Berlin/New York 1980, S. 251-268 zu lesen.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Anmeldung: In der ersten Sitzung
Leistungsnachweis: Proseminararbeit (benoteter Schein); Teilnahmeschein
Literatur: Voraussichtlich.:
Jüngel, E.: Art. Karl Barth, TRE 5, Berlin/New York 1980, S. 251-268.
Barth, K.: Der Römerbrief. Zweite Fassung 1922, Zürich 19. Aufl.
2012.
Barth, K.: Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie, in: Moltmann, J.
(Hg.): Anfänge der dialektischen Theologie. Teil I. Karl Barth. Heinrich
Barth. Emil Brunner, München 2. Aufl. 1966, S. 197-218.
Barth, K.: Kirchliche Dogmatik I/1 (verschiedene
Ausgaben). Studienausgabe Bd. 1: §§ 1-7.
56
Jürgen Moltmann: Der gekreuzigte Got
Proseminar
Hr. Nagel
Di 11-13 Uhr
Öinst
Leistungspunkte:
4
Jürgen Moltmanns Monographie „Der gekreuzigte Gott“ ist einer der Klassiker der protestantischen
Theologie im 20. Jahrhundert. Zentrale Themen sind u.a.: klassische Christologie (Zwei-Naturen-Lehre
etc.), der historische Jesus, die Bedeutung des Kreuzes für die Theologie, die Frage nach dem Leiden
(Theodizee), der Tod Gottes und Atheismus, Psychoanalyse und politische Ethik.
Anhand der Lektüre des Werks führt das Seminar in die Inhalte und Methoden der Dogmatik ein.
Teilnehmende Studierende erlernen dabei das selbstständige Erarbeiten einer theologischen
Monographie im Zusammenhang und die eigenständige argumentative Auseinandersetzung mit einem
dogmatischen Entwurf.
Das Seminar kann gut in inhaltlicher Ergänzung zur Vorlesung „Christologie“ besucht werden.
Zielgruppe: StudienanfängerInnen, Interessierte aller Semester
Anmeldung: Erfolgt in der ersten Sitzung, sonst per Email
Leistungsnachweis: Proseminararbeit
Literatur: J. Moltmann, Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und
Kritik christlicher Theologie, Gütersloh 92002. (zur Anschaffung
empfohlen)
Christologien der Gegenwart
Seminar
Prof. Stoellger
Mi 11-13 Uhr
Nuni HS 4a
Leistungspunkte:
4
Begleitend zur Vorlesung (auch ohne Teilnahme daran zu belegen) werden christologische Entwürfe
gegenwärtiger Theologie bearbeitet: Ingolf U. Dalferth, Michael Welker und Wolfhart Pannenberg.
Zielgruppe: Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: PS Systematik
Sprachvoraussetzungen: Latein, Griechisch
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein oder Hauptseminararbeit
Literatur: W. Pannenberg, Systematische Theologie Band II, Göttingen 1991, 315440; I.U. Dalferth, Der auferweckte Gekreuzigte. Zur Grammatik der
Christologie, Tübingen 1994; M. Welker, Gottes Offenbarung.
Christologie, Neukirchen-Vluyn 2012.
57
Narraton und Narratologie
Seminar
Prof. Stoellger
Di 16-18 Uhr
KiGa III
Leistungspunkte:
4
Von Gott und Glaube läßt sich erzählen. Erzählung ist ein Grundvollzug religiösen Lebens – und damit
ein Gegenstand theologischer Reflexion. Narration braucht Narratologie, um zu klären, was da geschieht
im Erzählen, wie man das macht und welche Macht Erzählungen entfalten können. Erzählung kann
Vergegenwärtigung von Gott und Glaube sein, aber auch Medium der Bändigung. Gegen Gott kommt
nur die Erzählung an. Das galt in biblischen Zeiten zur Bändigung und heilsamen Humanisierung
Gottes. In spätmodernen Zeiten hat sich die Erzählung auch emanzipiert und die Eigenschaften Gottes
angezogen: Erzählung ‚macht‘ Geschichte, Lebens-, Welt- und Heilsgeschichte. Ist Geschichte(n) zu
erzählen dann potentiell ein Heilsmedium: medium salutis? Vor allem in der Arbeit an Ricoeurs
Narratologie soll Grund und Grenze der Narration nachgedacht werden.
Zielgruppe: Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: PS Systematik
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein oder Hauptseminararbeit
Literatur: Paul Ricoeur, Zeit und Erzählung I-III, München 1988-1991; vgl. ders.,
Geschichte und Wahrheit, München 1974; Wilhelm Schapp, In
Geschichten verstrickt. Zum Sein von Mensch und Ding, Wiesbaden
1976; ders., Philosophie der Geschichten, Leer/Ostfriesland 1975;
Burkhard Liebsch, Geschichte im Zeichen des Abschieds, München
1996; ders., Geschichte als Antwort und Versprechen,
Freiburg/München 1999; H. Blumenberg, Arbeit am Mythos, Frankfurt
a.M. 1979; A. Koschorke, Wahrheit und Erfindung. Grundzüge
einer allgemeinen Erzähltheorie, Frankfurt a.M. 2012.
58
Gabe und Vergebung
Seminar
Prof. Stoellger
Di 14-16 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
4
Gabe ist vieldeutig. Zwischen Geschenk und Gnade, wie gegenüber Raub und Tausch ist sie eine Figur
des Außerordentlichen: Sie ist das, was ganz gewöhnlich ist, aber doch stets außergewöhnlich. Sie
gehört zu den elementaren Praktiken der Vergemeinschaftung: Geben, Nehmen, Danken, Weitergeben
u n d Teilen sind Formen des Miteinanders in Religion wie im Alltag. Aber Gabe hat auch etwas
Rätselhaftes: sie kann gefährlich werden (wie ‚gefährliche Geschenke‘), sie kann gefeiert werden wie in
Abendmahl und Gottesdienst, sie kann aber auch fraglich und thematisch werden, nicht zuletzt, wenn
man sie vom Tausch unterscheiden will. Daher wird dieses Hauptseminar Grundtexte zu den Diskursen
um ‚Gabe und Tausch‘ bearbeiten.
Zielgruppe: Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: PS Systematik
Sprachvoraussetzungen: Latein
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein oder Hauptseminararbeit
Literatur: M. Mauss, Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen
Gesellschaften, Frankfurt a.M. 1990; M. Godelier, Das Rätsel der Gabe.
Geld, Geschenke, heilige Objekte, München 1999; V. Hoffmann (Hg.),
Die Gabe. Ein „Urwort“ der Theologie?, Frankfurt a.M. 2009; J.
Derrida, Falschgeld, München 1993 (Zeit geben 1); M. Hénaff, Der
Preis der Wahrheit. Gabe, Geld und Philosophie, Frankfurt a.M. 2009.
59
Rechtertgung – Kirche – Recht: Rechtertgung –
Kriterium ökumenischer Gemeinschaf der Kirchen
und gesellschaflicher Verantwortung (Bonhoefer,
Schlink, Huber)
Seminar
Prof. Plathow
Mo 14-16 Uhr
ÖInst / ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Von ekklesiologischen Entwürfen (Bonhoeffer, Schlink) in ökumenischer Perspektive (GEKE, Die
Kirche Jesu Christi; II. Vatikan. Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche; Gemeinsame
Erklärung zur Rechtfertigungslehre, 31.10.1999; ökumenischer Dialog „Kirche und Rechtfertigung) zu
„Rechtfertigung und Kirche“ wird im Zusammenhang von „Rechtfertigung und Recht“ nach der
Verantwortung für die innerkirchlichen und für die staatlichen Grundrechte (Barth, de Wall, Huber)
gefragt.
Zielgruppe: Hörer aller Fakultäten
Anmeldung: [email protected]
Leistungsnachweis: Wiss. Hausarbeit
Literatur: D. Bonhoeffer, Sanctorum communio, 1931. DBW Bd I; E. Schlink,
Ökumenische Dogmatik, Gö. (1982) 2005; GEKE, Die Kirche Jesu
Christi, 1994. Leuenberger Texte 1; Dogmat. Konstitution über die
Kirche ,1964; Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, in:
DwÜ III, 419-441; K. Barth, Rechtfertigung u. Recht, in: ders., Eine
Schweizer Stimme, Zürich, 1945 ,13-57; H. de Wall, Das weltl.
Regiment u. d. moderne Recht, in: F. Hauschildt/U. Hahn (Hgg.),
Kirche und Recht, Ha 2008, 25-46; W. Huber, Gerechtigkeit und Recht,
Gütersloh 2006
60
Lebensformen in der ethischen Diskussion
Seminar
Prof. Tanner
Di 16-18 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
4
Ehe und Familie sind Urinstitutionen menschlichen Zusammenlebens. Sie stehen noch unter dem
besonderen Schutz des Staates (Artikel 6,1 des Grundgesetzes). Wegen der grundlegenden Bedeutung
dieser Lebensformen für das individuelle wie für das gemeinsame Leben sind sie immer auch ein
zentrales Thema religiöser Deutungs- und Legitimationsbemühungen gewesen.
In den letzten Jahren hat sich im Verständnis von Ehe und Familie in der Gesellschaft ein massiver
Einstellungswandel vollzogen. Patchworkfamilien, Regenbogenfamilien, gleichgeschlechtliche
Lebenspartnerschaften sind Stichworte, die anzeigen, wie stark die traditionellen Vorstellungen von Ehe,
Familie und verlässlicher Partnerschaft hinterfragt werden. Der Trend in Richtung auf eine rechtliche
Gleichstellung dieser anderen Lebensformen führt auch in den Kirchen zu heftigen Kontroversen. Sie
haben sich in den evangelischen Kirchen verdichtet im Streit um die Orientierungshilfe der EKD
Zwischen Autonomie und Angewiesenheit (2013).
Wichtige Beiträge aus dieser neueren Diskussion sollen im Seminar diskutiert werden.
Anmeldung: Erfolgt in der konstituierenden Sitzung
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: - Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Die Orientierungshilfe der
EKD in der Kontroverse, hg. v. der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), Hannover 2013.
- Karle, Isolde, Liebe in der Moderne. Körperlichkeit, Sexualität und
Ehe, Gütersloh 2014.
- Surall, Frank, Ethik der Lebensformen, in: Wolfgang Huber et. al.
(Hg.), Handbuch der Evangelischen Ethik, Gütersloh 2015, S. 451 –
516.
61
G. W. F. Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Religion
Blockseminar
0./29.10. jeweils 18-20 Uhr
3./4.12. jeweils 9-20 Uhr in
Götngen
Prof. Nüssel, Prof.
Laube
Göt
ngen
Leistungspunkte:
4
D i e Vorlesungen über die Philosophie der Religion von Hegel gehören zu den wichtigsten
religionsphilosophischen Entwürfen der Neuzeit. Ausgehend von der abstrakten Bestimmung des
Religionsbegriffs entwickelt er zunächst den Allgemeinbegriff der Religion, rekonstruiert sodann die
fortschreitende Entwicklung der Religion in den positiven Religionen und argumentiert, dass das
Christentum die vollendete Religion ist. Dabei werden gegenüber der Aufklärungskritik die
Trinitätslehre, Christologie und Kreuzestheologie neu interpretiert.
Nach den einführenden Sitzungen wird die Blockveranstaltung gemeinsam mit Göttinger Studierenden
durchgeführt und voraussichtlich in Göttingen abgehalten. Unterstützung für Reisekosten nach
Göttingen ist möglich.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Systematisch-theologisches oder philosophisches Proseminar
Anmeldung: Bis 14. Oktober bei [email protected]
Leistungsnachweis: Hauptseminararbeit, Essay
Literatur: Zur Einführung: J. Rohls, Hegels Religionsphilosophie, in: Ders.,
Protestantische Theologie der Neuzeit I, Tübingen 1997, 437-447.
Quelle: G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion,
3 Bände hg. von W. Jaeschke, PhB 459-461, Hamburg 1993-1995.
Überblick und Werkgeschichte: W. Jaeschke, Hegel-Handbuch, Stuttgart
2011.
62
Zeichen der Nähe Gotes? Sakramente in ökumenischer
Perspektve
Seminar
Prof. Nüssel
Do 16-18 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Was ist ein Sakrament? Welche theologischen Schwierigkeiten verbinden sich mit dem Begriff? Warum
gibt es nach evangelischem Verständnis nur zwei Sakramente – Taufe und Abendmahl? Welche
Bedeutung kommt diesen Sakramenten im Unterschied zur Wortverkündigung zu? Diese Grundfragen
der Sakramentenlehre sollen im Seminar anhand evangelischer Bekenntnisschriften, der Rückbindung
an Augustin und zentraler dogmatischer Entwürfe erörtert werden. Dabei werden zum einen die
Differenzen zwischen lutherischer und reformierter Lehre, zum anderen Grundzüge der römischkatholischen Sakramentenlehre behandelt.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar in Systematischer Theologie
Sprachvoraussetzungen: Latein- und Griechischkenntnisse sind hilfreich
Leistungsnachweis: Hauptseminararbeit oder Essay
Literatur: M. Öhler (Hg.), Taufe, utb 3661, Tübingen 2012 ; H. Löhr (Hg.),
Abendmahl, utb 3499, Tübingen 2012; Eva-Maria Faber, Einführung in
die katholische Sakramentenlehre, 3. Aufl. Darmstadt 2011; F. Nüssel/
D. Sattler, Einführung in die Ökumenische Theologie, Darmstadt 2008.
63
Reformaton in befreiungstheologischer Perspektve VI: Von
Luthers Obrigkeitslehre zur „Politk der Befreiung“ mit
sozialen Bewegungen
Blockseminar
Prof. Duchrow
27.-29.11. jeweils 9-18 Uhr
Gemeindehaus Arche, HDKirchheim
Leistungspunkte:
4
Luthers Obrigkeitslehre hat in den folgenden Jahrhunderten bis heute tiefe Wirkungen in den
lutherischen Kirchen gehabt. „Untertanengehorsam“, Expertengläubigkeit, Unterstützung auch
diktatorischer Regime waren teilweise die Folgen. Aber auch das Verhalten von Kirchen in sog.
Rechtsstaaten zeigt noch solche Wirkungen, wenn z.B. Finanzmärkte auch die „Rechtsstaaten“
beherrschen, aber die Kirchen Systemkritik an den politisch-ökonomischen Verhältnissen und Strukturen
scheuen. Gerade hier aber würde Luthers Kritik am Frühkapitalismus neue Perspektiven eröffnen. Auch
andere reformatorische Bewegungen vor und nach Luther (Waldenser, Hussiten, Wicliffiten, Zwingli,
Calvin, Täufer u. a.) bieten differenzierte Möglichkeiten, Luthers Ansätze einer kritisch-konstruktiven
Prüfung zu unterziehen.
Zentral ist aber die Besinnung auf Ansätze in der Hebräischen Bibel und den messianischen Schriften
des Neuen Testaments. Hier liegen die Quellen einer befreienden Politik. Sie sind auch in der neueren
politischen Theorie, insbesondere in Lateinamerika, aufgegriffen worden. Darin spielen die sozialen
Bewegungen und die Kooperation der verschiedenen Sozialgestalten der Kirche mit diesen eine zentrale
Rolle.
Zielgruppe: Studierende aller Fakultäten
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft, einen Reader und die angegebene Literatur vorbereitend zu
studieren
Anmeldung: Per email: [email protected] und
Vorbereitungssitzung 19.10.2015, 13-14 Uhr im Seminarraum
des Dekanats
Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Klausur
Literatur: DUCHROW, Ulrich: Christenheit und Weltverantwortung.
Traditionsgeschichte und systematische Struktur der Zweireichelehre.
Stuttgart: Klett-Cotta (1970), 1983 2. Aufl., Kapitel 4: Luther.
DUCHROW, Ulrich/Hoffmann, Martin. (Hrsg.): Politik und Ökonomie
der Befreiung, Band 3 der Reihe „Die Reformation radikalisieren“.
Münster: Lit, 2015.
DUCHROW, Ulrich/Ulrich, Hans G. (Hrsg.): Befreiung vom Mammon,
Band 2 der Reihe „Die Reformation radikalisieren“. Münster: Lit, 2015.
DUSSEL, Enrique: 20 Thesen zu Politik, mit einem Geleitwort hg. v.
Ulrich Duchrow. Münster: LIT, 2013.
SCHOTTROFF, Luise: 'Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und
Gott, was Gott gehört'. Die theologische Antwort der urchristlichen
Gemeinden auf ihre gesellschaftliche und politische Situation, in:
Moltmann, J. (Hg.), Annahme und Widerstand. München : Kaiser,
1984, S. 15-58.
64
Schuld und Sünde als Thema der Theologie
Seminar
PD Dr. Freund
Do 13-16 Uhr (14-täg)
Dek
Leistungspunkte:
4
Die jüdisch-christliche Tradition weiß in vielfacher Hinsicht um die Wirklichkeit von Schuld und Sünde
– die Befreiung von der Macht der Sünde ist das zentrale Thema von Glaube und Theologie. Das
Seminar will 1. anhand biblischer Texte den Erfahrungskontext erhellen, in dem sich die Rede von
Schuld und Sünde gebildet hat; 2. Grundzüge der dogmatischen Sündenlehre in ihrer geschichtlichen
Entfaltung erarbeiten und 3. neuere theologische Beiträge und hermeneutische Zugänge erörtern im
Blick auf ein theologisch reflektiertes und verantwortliches Reden von Sünde heute.
Themen- und Textplan werden in der konstituierenden Sitzung zur Diskussion gestellt.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: systematisch-theol. Proseminar
Anmeldung: bitte per E-Mail an [email protected]
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Wort und Glaube. Texte zur Theologie Gerhard Ebelings
Seminar
PD Dr. Hiller
Mi 16-18 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Die „Dogmatik des christlichen Glaubens“ des ehemals an der Theologischen Fakultät in Zürich
lehrenden Gerhard Ebeling gehört zu den großen systematisch-theologischen Entwürfen des 20.
Jahrhunderts. Ebeling selbst bezeichnet sich als „Schüler Martin Luthers“, seine hermeneutische
Theologie weiß sich aber ebenso konstruktiv und kritisch der Theologie F.D.E. Schleiermachers und R.
Bultmanns verpflichtet. Zahlreiche Aufsatzbände komplettieren Ebelings Gesamtwerk. In der
Erarbeitung von Texten Ebelings will das Seminar die Theologie Ebelings vermitteln und zu
eigenständigem theologischen Urteilen insbesondere fundamentaltheologischer Fragen anregen.
Ein Überblick zu den Texten wird spätestens Anfang Oktober 2015 in der Kisselgasse zugänglich sein.
Zielgruppe: Mittlere und höhere Semester aller Studiengänge
Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar ST
Anmeldung: Nicht nötig. Informationen gerne an [email protected]
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: wird im Seminar angegeben.
65
Der Mensch zwischen Angst und Sünde.
Kierkegaards Sündenverständnis
Seminar
PD Dr. Rolf
Mo 9-11 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Das Sündenverständnis des dänischen Theologen und Philosophen Søren Kierkegaard stellt einen
profilierten und zugleich anspruchsvollen Entwurf zur Genese und Phänomenologie der Sünde dar, der
bis in die Gegenwart in Theologie, Philosophie und Psychologie große Beachtung findet. Diesem
anthropologischen Entwurf soll sich das Hauptseminar anhand von Kierkegaards Schriften „Der Begriff
Angst“ und „Die Krankheit zum Tode“ nähern. Darüber hinaus werden zentrale Texte zur Sündenlehre
herangezogen, die Kierkegaard beeinflusst haben (v.a. die reformatorischen Bekenntnisschriften, Kant,
Hegel und Schleiermacher). Die Bereitschaft, sich diesen komplexen, aber lohnenden Schriften
auszusetzen, wird im Seminar ebenso wie die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und der Übernahme
eines Protokolls oder eines Referates vorausgesetzt.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Systematisch-theologisches Proseminar
Anmeldung: Per Mail ([email protected])
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: Literatur: Kierkegaard, Der Begriff Angst (1844) – zur Anschaffung
dringend empfohlen; ich empfehle die Übersetzung von Hans Rochol;
Kierkegaard, Die Krankheit zum Tode (1849) – auch zur Anschaffung
empfohlen. Sekundärliteratur wird im Seminar bekannt gegeben. Zur
ersten Orientierung empfehle ich die Lektüre eines Kapitels über
Kierkegaard in einer gängigen Geschichte der Philosophie
Ethik des Gebens und der Gabe (EPG 2)
Seminar
Dallmann
Fr 9-13 Uhr (14-täg)
Dek
Leistungspunkte:
4
Zielgruppe: Alle Interessierten
Anmeldung: Nicht erforderlich
Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit
Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben
66
Kultur des Heiligen. Texte aus Philosophie, Theologie und
Literatur
Seminar
Mo 16-18 Uhr
Dr. Vögele, Prof.
Dücker
Germanistsches
Seminar, Hauptstraße 207-209,
Kolloquienraum 133
Leistungspunkte:
4
Das Seminar wird sich mit unterschiedlichen Texten über das Heilige aus Philosophie, Theologie und
Literatur beschäftigen. Die Texte werden dabei nach den Interessen der Studierenden ausgewählt. Es
geht um eine besondere interdiszplinäre Kooperation zwischen Theologie und Literaturwissenschaften.
Aus dem Bereich der Literatur sind Texte von George Bernanos (Tagebuch eines Landpfarrers),
Nathaniel Hawthorne (Der scharlachrote Buchstabe), Colm Toibin (Marias Testament) und andere Texte
denkbar. Das Seminar wird sich über zwei Semester erstrecken und im Rahmen der HGGS stattfinden.
Zielgruppe: Für eine begrenzte Zahl von fortgeschrittenen Studierenden ist die
Teilnahme möglich. Bitte schreiben Sie bei Interesse eine Email an
[email protected]
Teilnahmevoraussetzungen: Email an [email protected]
67
Responsibility, Vulnerability and the Enhancing of Life (Hans
Jonas)
Blockseminar
Prof. Schweiker (University of Chicago)
Dr. Springhart
Mi 14.10., 14-17 Uhr;
Fr 16.-17.10. jeweils 9:30-19 Uhr
ÜR K 2
ÖInst
Leistungspunkte:
4
Die Suche nach einer philosophischen und ethischen Perspektive, die die lebensförderlichen Dynamiken
entfalten hilft und die Betonung von Verantwortung als einer philosophischen Grundkategorie gehören
zu den Leitmotiven des jüdischen Religionsphilosophen Hans Jonas. Angesichts des Holocaust hat er
nach dem 2. Weltkrieg und „nach Auschwitz“ die Frage nach einem angemessenen Gottesbegriff neu
gestellt. Wie lässt sich ein mächtiger oder allmächtiger Gott, Gottes Güte und der Lauf der Geschichte
zusammendenken? Von einem religionsphilosophischen Standpunkt aus fordert die Auseinandersetzung
mit Hans Jonas dazu heraus, die Begriffe Verantwortung und Vulnerabilität neu zu denken und auf
dieser Basis danach zu fragen, welche Dynamiken es sind, die dem Lebensförderlichen zuträglich sind.
In unserem Blockseminar werden wir anhand ausgewählter Texte von Hans Jonas diesen Fragen intensiv
nachgehen. Die Texte sind leicht in dem von Lawrence Vogel herausgegebenen Sammelband „Mortality
and Morality“ zugänglich. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Blockseminar ist die
Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen. Damit Sie ausreichend Zeit zur Vorbereitung haben, bitten
wir Sie sich anzumelden – die Verteilung der Referatsthemen (orientiert an den Kapiteln des genannten
Bandes) geht Ihnen dann bis Anfang Oktober zu.
Prof. William Schweiker ist einer der Leiter des mehrjährigen „Enhancing Life Projekts“
(www.enhancinglife.uchicago.edu), Professor für Theological Ethics an der Divinity School der
University of Chicago und Präsident der Society of Christian Ethics 2015/16.
Das Seminar findet in englischer Sprache statt.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar; Grundkenntnisse in Systematischer Theologie; Bereitschaft,
ein Referat zu übernehmen
Sprachvoraussetzungen: Englisch
Anmeldung: Per e-mail (bis 30.09.) an [email protected]
Leistungsnachweis: Referat
Literatur: Hans Jonas, Mortality and Morality. A Search for the Good after
Auschwitz, hrsg. von Lawrence Vogel, Northwestern University Press
1996
68
„Nimm und lies!“ – Vom Umgang mit wissenschaflichtheologischen Texten
Übung
Dr. Schmidtke
Do 16-18 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
2
Zum grundlegenden „Handwerkszeug“ aller theologischen Disziplinen gehört die Fähigkeit,
wissenschaftlich-theologische Texte zu erarbeiten, um effektiv und produktiv mit ihnen umgehen zu
können. Vielen Studierenden fällt eine sinnerfassende Lektüre, der eigenständige Nachvollzug von
Argumentationsfiguren oder die Interpretation eines Textes – im Unterschied zu einer Inhaltsangabe –
nicht leicht. Die Übung will Methoden der Texter- und -verarbeitung vermitteln und anhand
exemplarischer systematisch-theologischer Texte (Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht) üben und
festigen.
Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium
Leistungsnachweis: Unbenoteter Schein
Wolfart Pannenberg – Vernünfig glauben
Übung
Dr. Schmidtke
Di 18-20 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
2
Wolfhart Pannenberg (1928-2014) gehörte zu den bedeutendsten deutschen Theologen des 20.
Jahrhunderts und genoss auch international hohes Ansehen. Sein umfangreiches theologisches Werk
zeichnet sich durch ein spezifisches Profil aus, das in der Übung über verschiedene Texte (Aufsätze,
Ausschnitte aus der „Systematischen Theologie“ und anderen Werken) erarbeitet werden soll.
Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: systematisch-theologische Grundkenntnisse
Leistungsnachweis: unbenoteter Schein (Teilnahme), benoteter Schein (Prüfung)
69
Evoluton religiöser Moral: Einführung in die Ethik
anhand der evolutonsbiologischen Kritk (EPG 1)
Übung
Dr. Maßmann
Do 14-16 Uhr
KiGa III
Leistungspunkte:
2
Die Veranstaltung soll anhand gegenwärtiger evolutionsbiologischer Kritik in Grundlagenfragen der
religiösen Ethik einführen. Wird religiöse Ethik nicht durch die Aufklärung der Evolution der Religion
widerlegt? Zugleich geht es dabei aber auch um philosophische Ethik im allgemeinen: wenn es in der
Moral letztlich um den evolutionären Nutzen geht, ist dann nicht auch sie diskreditiert? Darüber hinaus
werden grundlegende ethische Argumentationsformen wie Pflichtenethik, christliche Liebesethik,
Utilitarismus etc. diskutiert. Evolutionsbiologische Erklärungen der Religion sind immer wieder in den
Tageszeitungen zu finden und erfreuen sich großer Beliebtheit (Weiß, Boyer). Bereits Darwin stellt
Überlegungen dieser Art an. Aus ethischer Sicht ist das oft mit dem Versuch verbunden, religiöse
Moralen auf der Grundlage der Evolutionsbiologie zu entzaubern. Andere Zugänge gestehen religiöser
Moral durchaus einen praktischen, allerdings unzeitgemäßen Nutzen zu. Doch welches Recht und
welche Grenzen hat z. B. Norenzayans Vorschlag, die traditionellen Aufgaben der religiösen Moral
heutzutage an Politik und Recht zu delegieren? Die Veranstaltung bietet eine Einführung in Diskurse um
Wissenschaft, Ethik, Religion und Theologie. Es werden Texte besonders auf Englisch gelesen.
Zielgruppe: Bes. Lehramtsstudierende, aber auch alle anderen interessierten
Studierenden
Anmeldung: Nur über LSF (s.a.: http://www.uni-heidelberg.de/epg/infoanmeldung.html)
Leistungsnachweis: EPG1-Schein
Literatur: U.a.: Kurt Bayertz, Evolution und Ethik. Biologische Grundlagen der
Moral, Stuttgart 1993.
Ders., Warum überhaupt moralisch sein?, München 2004.
Gräfrath, Bernd, Evolutionäre Ethik? Philosophische Programme,
Probleme und Perspektiven der Soziobiologie, Philosophie und
Wissenschaft 14, Berlin/New York 1997.
Aran Orenzayan, Big Gods: How Religion Transformed Cooperation
and Conflict, Princeton 2013.
70
Sören Kierkegaards Ethik II (EPG 2)
Übung (Block)
Infoveranstaltung Mi, 14.10. 14-16
Uhr 1. Block 27+28.11.
2. Block 15.+16.01.
Jeweils Fr 12-20 Uhr und Sa 9-18 Uhr
Hr. Baum
KiGa
II
KiGa
II ÜR
K3
Leistungspunkte:
2
In Zeiten größter Einsamkeit und Verlassenheit, als Kierkegaard bereits durch den Corsaren-Streit und
die Auseinandersetzung mit der dänischen Staatskirche zum Gespött des Kopenhagener Bürgertums
geworden war, schrieb er eine eindringliche Schrift zur Nächstenliebe: „Der Liebe Tun“. Das Werk ist
von einem scharfen Gegensatz des Christlichen zur Welt bestimmt. Christliche Ethik gründet nach
Kierkegaard nicht in einer natürlichen Innerlichkeit, sondern in der Nachfolge Jesu Christi. An Christus
erst wird sichtbar, was Liebe bedeutet, nämlich dass Liebe nicht das Liebenswerte liebt, sondern dieses
im Unliebenswerten erst „hervorliebt“. Diese Liebe hat ihren Grund insofern nicht in der Welt, sondern
in einem „Soll“ der Ewigkeit.
In dieser Übung werden wir den zweiten Teil von Kierkegaards „Der Liebe Tun“ lesen. Da beide Teile
eine in sich geschlossene Aufbaulogik aufweisen, ist es ohne weiteres möglich, an der Übung
teilzunehmen, ohne den ersten Teil gelesen zu haben.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Anmeldung: Erfolgt in der Infoveranstaltung.
Leistungsnachweis: Klausur
Witgenstein und die Religion
Übung
Do 16-18 Uhr
Dr. Pacyna
KiGa II
Leistungspunkte:
2
Ludwig Wittgenstein äußerte sich in nur wenigen Schriften ausdrücklich zur Religion. Das liegt nicht
zuletzt daran, dass Wittgenstein zu Lebzeiten keines seiner Werke (bis auf den Tractatus logicophilosophicus) für publikationsfähig hielt.
Vor allem im posthum veröffentlichten Spätwerk Wittgensteins finden sich zahlreiche Anmerkungen
zur Religion. Damit man Wittgensteins Auffassung besser versteht, werden wir die Grundlagen seiner
Philosophie, wie seine Auffassung zum Sprachspiel, zum Privatsprachenargument und seine
Erkenntnistheorie, deutlich machen.
In der Übung versuchen wir im Spätwerk gemeinsam Wittgensteins Spuren zur Religion zu folgen und
seine Religionsphilosophie zu erarbeiten. Wir werden relevante Passagen aus den „Philosophischen
Untersuchungen“, „Über Gewissheit“ und Wittgensteins „Bemerkungen zu Frazers ‚Der Goldenen
Zweig’“ lesen, um Wittgensteins Auffassung von Religion zu verdeutlichen.
71
Feministsche Ethik – Kritk und Reformulierung ethischer
Klassiker (EPG 1)
Übung (Block)
Hr. Nunn
Leistungspunkte:
2
„Man kommt nicht als Frau zur Welt. Man wird es“, stellte Simone de Beauvoir 1989 in ihrer
Monographie „Das andere Geschlecht“ fest und setzte so eine neue Strömung in Bewegung: Die
feministische Ethik. Ethik galt bis dato als männliche Domäne. Vorwürfe wurden laut, dass große
Denker wie Aristoteles und Kant zwar von Menschen sprachen, aber Männer meinten. Frauen fanden in
diesen Systemen keinen Platz. Viele Philosophinnen und Theologinnen begannen nun, die ethischen
Klassiker einer kritischen Analyse zuunterziehen. Nach und nach bildeten Sie auch eigene Systeme wie
etwa die „Care-Ethik“ aus. Es ging ihnen um die „Frage nach dem guten, dem gelingenden, glückenden
Leben“ (Aristoteles) - für Männer und für Frauen. In dieser Übung sollen Entstehung und Ausprägungen
feministischer Ethik nachgezeichnet werden. Um die feministische Kritik und Reformulierung ethischer
Klassiker zu verstehen, ist es unabdingbar, auch die ethischen Systeme eben jener Männer
kennenzulernen. So sollen Auszüge aus Aristoteles, Augustinus, Immanuel Kant und John Rawls
gelesen werden, um sich anschließend jeweils mit ihrer feministischen Rezeption auseinanderzusetzen.
Die Entstehungsgeschichte feministischer Ethik (Simone de Beauvoir, Christine de Pizan), die internen
Kontroversen (Gleichheit oder Differenz, weibliche Sondermoral, Kontextualismus oder Universalismus) sowie eigenständige Ethikmodelle feministischen Ursprungs wie etwa die Care-Ethik von Carol
Gilligan werden ebenfalls im Fokus dieser Veranstaltung stehen.
Zielgruppe: Bes. Lehramtsstudierende, auch alle anderen interessierten Studierenden
Anmeldung: über LSF (s.a.: http://www.uni-heidelberg.de/epg/info-anmeldung.html)
Leistungsnachweis: EPG1-Schein (Teilnahme, Referat u. Klausur)
Literatur: Zur ersten Orientierung:
Saskia Wendel: Feministische Ethik zur Einführung, Dresden 2003.
72
Merleau-Ponty: Die Phänomenologie der Wahrnehmung
Oberseminar
Prof. Nüssel
Mi 18-20 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
3
Maurice Merleau-Ponty (1908-1961) ist einer der bedeutendsten Vertreter der französischen
Phänomenologie. In seinem Hauptwerk „Die Phänomenologie der Wahrnehmung“ bietet er in
Auseinandersetzung mit E. Husserl und M. Heidegger einen dritten W e g der Erschließung des
Zusammenhangs von Dasein und W e l t . In kritischer Abwendung von Empirismus und
Transzendentalphilosophie zielt die Konzeption von Merleau-Ponty darauf zu zeigen, dass die
Wahrnehmung an einen Sinn gebunden ist, der sich im Verhältnis des eigenen Körpers zur Welt ergibt.
Entsprechend spielt das Phänomen der Leiblichkeit eine wichtige Rolle, womit sich wiederum wichtige
Schnittstellen zur theologischen Anthropologie ergeben.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Systematisch-theologisches Proseminar
Anmeldung: Bis 12. Oktober 2106 bei [email protected]
Leistungsnachweis: Hauptseminararbeit, Essay
Literatur: Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der
Wahrnehmung, Berlin/New York 2008.
Gegenwartsdiskurse der Systematk
Oberseminar (Block)
Prof. Stoellger
15.01., 11-20 Uhr; 16.01., 9-16 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
3
Schreibend Denken und denkend Schreiben lernen ist eine Perspektive systematischer Theologie, die
denkend Lesen und lesend Denken voraussetzt, ebenso wie denkend Reden und redend Denken lernen.
In diesem Oberseminar werden einerseits jüngst erschienene Texte und Debatten der Systematik
durchdacht, anderseits möglichst auch eigene Texte gemeinsam erörtert.
Zielgruppe: Fortgeschrittene Studierende, Promovierende, Habilitierende
Teilnahmevoraussetzungen: Fortgeschrittenes Studium oder Examen
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch, Griechisch, Latein, Englisch
Anmeldung: auf Einladung oder persönliche Anmeldung
Leistungsnachweis: Ggf. Teilnahmeschein
Literatur: Wird im Seminar bekanntgegeben
73
E. Troeltsch, Protestantsmus und Moderne
Oberseminar
Di 18-21 Uhr
Prof. Strohm, Prof.
Tanner
Dek
Leistungspunkte:
3
Vor ungefähr einem Jahrhundert hat Ernst Troeltsch in Vertretung für Max Weber auf dem Deutschen
Historikertag in Stuttgart einen Vortrag über die Bedeutung des Protestantismus für die Moderne
gehalten. Dieser Vortrag ist einer der wirkungsreichsten Vorträge des20. Jahrhunderts gewesen, denn
Troeltsch hat auf differenzierte Weise die grundlegende Frage nach dem Beitrag des Protestantismus für
die Formierung der westlichen Zivilisation gestellt. Die Frage wird im Vorfeld des 500jährigen
Reformationsjubiläums kontrovers diskutiert. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ist in der
deutschsprachigen Forschung die sogenannte Konfessionalisierungshypothese herrschend geworden.
Danach haben die drei Hauptkonfessionen in vergleichbarer Weise zur Genese der Moderne beigetragen.
Troeltschs Deutungen sollen in dem Oberseminar auf dem Hintergrund der neueren Konfessionalisierungsforschung diskutiert werden.
Zielgruppe: Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung sowohl eines
systematischen als auch eines kirchengeschichtlichen Hauptseminars.
Vorausgesetzt wird ferner die Lektüre des Troeltsch-Textes vor
Beginn des OS. Empfohlen wird ferner eine Orientierung über das
Werk E. Troeltschs und die neuere Konfessionalisierungsdiskussion.
Anmeldung: Anmeldung bei einem der beiden Dozenten per E-Mail erforderlich.
Leistungsnachweis: Teilnahmeschein und benoteter Schein (mit Seminararbeit)
Literatur: Ernst Troeltsch, Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung
der modernen Welt, in: ders., Schriften zur Bedeutung des
Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt (1906–1913), hg.
v. Trutz Rendtorff/Stefan Pautler (Kritische Gesamtausgabe 8 = KGA
8), Berlin/New York 2001, 199–316.
Stefan Ehrenpreis/Ute Lotz-Heumann, Reformation und konfessionelles
Zeitalter, Darmstadt 2002.
Thomas Kaufmann, Luther zwischen den Wissenschaftskulturen. Ernst
Troeltschs Lutherdeutung in der englischsprachigen Welt und in
Deutschland, in: Hans Medick/Peer Schmidt (Hg.), Luther zwischen den
Kulturen. Zeitgenossenschaft-Weltwirkung, Göttingen 2004, 455–481.
Wolfgang Reinhard, Zwang zur Konfessionalisierung? Prolegomena zu
einer Theorie des konfessionellen Zeitalters, in: Zeitschrift für
Historische Forschung 10 (1983), 257–277.
Christoph Strohm, Nach hundert Jahren. Ernst Troeltsch, der
Protestantismus und die Entstehung der modernen Welt, in: Archiv für
Reformationsgeschichte 99 (2008), 6-35.
Spurenlese. Reformationsvergegenwärtigung als Standortbestimmung
(1717-1983), hg. v. Tanner, Klaus/Ulrich, Jörg, Leipzig 2012.
74
Repettorium Ethik
Repettorium
Prof. Tanner
Fr 11-13 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
2
Die Arbeit im Repetitorium dient der Vorbereitung von Kandidatinnen und Kandidaten, die sich auf das
Examen vorbereiten. In einem ersten Teil soll ein Überblick über wichtige Themenbestände ethischen
Grundwissens gegeben werden. In einem zweiten Teil sollen ausgewählte Schwerpunktthemen
vorgestellt und diskutiert werden.
Zielgruppe: Studierende in der letzten Studienphase
Anmeldung: Erfolgt in der konstituierenden Sitzung
Literatur: Zur Veranstaltung wird es einen Reader geben.
76
Philosophe
Narraton und Narratologie
Seminar
Prof. Stoellger
Di 16-18 Uhr
KiGa III
Leistungspunkte:
4
Siehe „Systematische Theologie“.
G. W. F. Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Religion
Blockseminar
15.10./29.10. jeweils 18-20 Uhr
3./4.12. jeweils 9-20 Uhr in
Götngen
Prof. Nüssel, Prof.
Laube
KiGa
I
Götnge
Leistungspunkte:
4
Siehe „Systematische Theologie“.
Merleau-Ponty: Die Phänomenologie der Wahrnehmung
Oberseminar
Mi 18-20 Uhr
Prof. Nüssel
KiGa I
Leistungspunkte:
3
Siehe „Systematische Theologie“.
77
Religionswissenschaf
und interkulturelle
Theologie
1. Omnes dubitatonis tenebrae difugerunt: Über Gewissheit und
Zweifel
Als Einströmen einer Gewissheit, mit der alle Zweifel zerstreut werden, beschreibt
Augustnus am Ende des Abschnites, der für das Moto des KVVs Pate stand,
die Folge seiner Lektüre („luce securitats infusa cordi meo omnes dubitatonis
tenebrae difugerunt“, conf. VIII.12.29). Damit – so legen es die Bekenntnisse
nahe – hat sich eine Transformaton vollzogen, die ihn der wahren Erkenntnis
Gotes stetg näher bringen wird. Ermächtgt durch die neu erlangte Sicherheit,
stößt Augustnus alle Laster ab (einschließlich der Muter seines Sohnes), lässt
sich durch einen berühmten Vertreter des inzwischen zur Staatsreligion
gewordenen Christentums taufen und beginnt eine Karriere als Kleriker.
Die Religionswissenschaf und Interkulturelle Theologie fordert auch heraus:
„tolle, lege“! Doch die Beschäfigung mit nicht-christlichen Religionen und
Weltanschauungen und die Untersuchung
der
Praxis,
wie
diese
beschrieben werden, soll unter anderem die Fertgkeit vermiteln, gerade
jene Gewissheiten und Grundannahmen, die wir in unserem Studium als
unanzweifelbar und allgemeingültg hinnehmen, zu hinterfragen. Durch die
kritsche Betrachtung der Begegnungen zwischen Christentum und nichtchristlichen
Religionen
und
die
dadurch
ausgelösten
Transformatonsprozesse, fragt die Religions- wissenschaf und Interkulturelle
Theologie nach den Bedingungen, die das Entstehen sämtlicher Kategorien
(„Religion“, „Christentum“, „Islam“, „Hinduismus“ usw.) plausibel gemacht
haben – die insttutonellen Praktken und die damit verbundenen
Diferenzpostulate
und
Ausschlüsse
(wozu
auch
„Mission“,
„Kolonialisierung“, usw. gehören).
Mit einer Skepsis, die nur um des Zweifels willen erfolgt, hat dies sehr wenig
zu tun. Vielmehr fordert das Fach dazu heraus, die eigene Traditon und das
eigene Wissen als kontextgebunden zu betrachten, als begrenzt zu bekennen
und diese Confessio ernstnehmend eine verantwortungsvolle Positon zur Art
und Weise, wie wir über Got und die Welt in einer pluralen Realität reden, zu
beziehen.
Dazu gehört das Sammeln kontextuellen Wissens, das gerade dann
abgedrängten Erzählungen über uns selbst und über andere eine Stmme
verleiht, wenn es sich einer Einordnung in gewohnte Denkschablonen
widersetzt. Ebenso gehört dazu, Formen der interkulturellen Verkündigung und
des interkulturellen Dialogs zu refekteren und dies mit konkreten
Handlungsoptonen der Kirchen angesichts der Herausforderungen, die sich aus
der beschleunigten Globalisierung, von Sozialkonfkten bis Klimawandel,
ergeben, in Zusammenhang zu bringen.
Giovanni Maltese
78
Was ist Interkulturelle Theologie?
Einführung in die Religionswissenschaf und
Interkulturelle Theologie
Überblicksvorlesung
Di 16-18
Uhr Do 1416 Uhr
Dr. Stahmann
NUni HS 10
Nuni HS 06
Leistungspunkte:
3
Es kommt selten vor, dass innerhalb der theologischen Disziplinen ein angestammtes Fach mit einem
neuen Namen belegt wird. V o r 10 Jahren hat die Fachgruppe „Religionswissenschaft und
Missionswissenschaft“ gemeinsam mit dem Verwaltungsrat der Deutschen Gesellschaft für
Missionswissenschaft den Vorschlag unterbreitet, dem Fach „Religionswissenschaft/Missionswissenschaft“ die Bezeichnung Interkulturelle Theologie „klärend zu Seite“ zu stellen. Die Vorlesung
will ausloten, welche inhaltlichen aber auch hermeneutischen Verschiebungen mit dieser
programmatischen Namensgebung verbunden sind und gleichzeitig das komplexe Verhältnis zwischen
Religionswissenschaft, Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie abstecken. Die vierstündige
Vorlesung wird immer dienstags die systematischen und chronologischen Zusammenhänge aufzeigen.
Donnerstags soll die Interpretation ausgewählter Texte und Autoren im Mittelpunkt stehen, um eine
vertiefende Diskussion zu ermöglichen.
Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium
Literatur: Einführend: Henning Wrogemann: Lehrbuch Interkulturelle Theologie,
Band 1-3, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2012-2015
79
Dämonen, Natonalismus und Reich Gotes: Trends und
Debaten zur geistlichen Kampführung in der pfngstlichcharismatschen Bewegung
Proseminar
Hr. Maltese
Di 14-16 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:4
Unter dem Schlagwort „geistliche Kampfführung“, werden diverse Praktiken zusammengefasst, die
meist mit der pfingstlich-charismatischen Bewegung in Verbindung gebracht werden. Diese reichen von
Exorzismen, die im Rahmen der Seelsorge oder als „Power-Evangelism“ stattfinden; über
Gebetsmärsche mit Bekenntniserklärungen, die tagespolitische Themen aufnehmen, und Flashmobs; bis
hin zu diversen Fürbitteaktionen, die Segnungs- und Reinigungsrituale in Regierungsgebäuden
einschließen. Weit davon entfernt, sich immer nur auf das Individuum zu konzentrieren, werden diese
Praktiken nicht selten mit „Nationalgeschichte“, „Kollektivschuld“ und „Reich-Gottes Theologien“
begründet. Den dabei verwendeten Gewalt- und Kriegsmetaphern wurde ein konfliktverschärfendes
Potential zugeschrieben, das Aggressionstendenzen innerhalb der Gesellschaft verstärke (Marshall
2009). Auf der anderen Seite wurde auf das Sozialengagement und auf Versöhnungsaktionen mit
nationalem und internationalen Charakter aufmerksam gemacht, die als T e i l der „geistlichen
Kampfführung“ betrachte würden (Holvast 2009).
Anhand von Primär- und Sekundärliteratur wird das Proseminar nicht nur die Pluralität der
unterschiedlichen Praktiken und deren biblisch-theologische Begründungen vorstellen und historisch
kontextualisieren. Es wird auch entsprechende Debatten nachzeichnen, in denen Kritik an
der
„geistlichen Kampfführung“ rezipiert wird, und danach fragen, welche Wirkung diese haben. Dabei
werden theoretische und methodische Grundprobleme des Fachs Religionswissenschaft und
Interkulturelle Theologie explizit thematisiert.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium, mittlere Semester und alle Interessierten
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft englischsprachige Texte zu lesen und zu diskutieren
Sprachvoraussetzungen: Gute Englischkenntnisse
Anmeldung: Per Email an: [email protected]
Leistungsnachweis: je nach Modulzuordnung und Studiengang
Literatur: - Anderson, A. H., Bergunder, et. al. (Hrsg.). (2010). Studying
Global Pentecostalism Theories and Methods. Berkeley: University
of California Press.
- Holvast, R. (2009). Spiritual Mapping in the United States and
Argentina, 1989-2005: A Geography of Fear. Leiden; Boston: Brill.
- Marshall, R. (2009). Political Spiritualities: The Pentecostal
Revolution in Nigeria. Chicago, IL: University of Chicago Press.
- McCloud, S. (2015). American Possessions: Fighting Demons in the
Contemporary United States. New York, NY: Oxford University Press.
- McConnell, D. C. (Hrsg.). (1997). The Holy Spirit and
Mission Dynamics. Pasadena, CA: William Carey Library.
80
Theosophie und globale Religionsgeschichte
Proseminar
Dr. Suarsana
Do 11-13 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
4
In der häufig als ‚westlich‘ verstandenen Esoterik sind Elemente ‚östlicher‘ Religiosität und Spiritualität
heute nicht mehr wegzudenken. Historische Ursache für diesen an sich erstaunlichen Umstand ist die
1875 in New York gegründete „Theosophische Gesellschaft“. Diese Organisation, die mit okkulten und
spiritistischen Kreisen in Verbindung stand, verlegte 1878 (im Rahmen der allgemeinen Orient- und
Indienbegeisterung am Ende des 19. Jahrhunderts) ihren Hauptsitz nach Indien, um dort das
„Urweistum“ in seiner reinsten Form zu entdecken. Zu diesem Zweck traten die Theosophen in
intensiven Austausch mit reformhinduistischen Denkern jener Zeit und können daher zumindest indirekt
als ein Geburtshelfer des (Reform-)Hinduismus im Sinne der hinduistischen Weltreligion bezeichnet
werden. Im Proseminar werden wir uns diese Verbindung von Theosophie, moderner Esoterik und
globaler Religionsgeschichte aus den verschiedenen Perspektiven der religionswissenschaftlichen
Disziplin ansehen und dabei auch theoretische Probleme des Faches anschneiden.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Sprachvoraussetzungen: Gute Lesekenntnisse in Englisch
Anmeldung: Bitte kurze Email an [email protected]
Leistungsnachweis: Referat/Protokoll und Proseminararbeit
Literatur: K. v. Stuckrad: Was ist Esoterik? Kleine Geschichte des geheimen
Wissens. München 2004.
82
Christlich-Islamischer Dialog – Quo vadis?
Oberseminar (Block)
Dr. Stahmann
Infoveranstaltung: 10.12.: 13-14
Uhr 15.1. 14-21 Uhr; 16.1. 9-18
Uhr
Öinst
Leistungspunkte:
3
Der christlich-islamische Dialog ist innerhalb der Kirchen seit dem Ende der 80er Jahre des
20.Jahrhunderts etabliert. Allerdings haben sich mit 9/11 die politischen Bedingungen verschoben. Die
Handreichung der EKD „Klarheit und gute Nachbarschaft“ belegt diesen Wandel eindrücklich.
Inzwischen haben sich die einzelnen Landeskirchen intensiv um praxisorientierte Handreichungen
bemüht. Neben der Rekonstruktion der Debatten um die EKD-Handreichung von 2006 soll das
Arbeitsbuch der Badischen Landeskirche „Von Nachbarschaft zu Partnerschaft“ im Mittelpunkt der
Blockveranstaltung stehen.
Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium
Anmeldung: Per e-mail: [email protected]
Forschungskolloquium
Kolloquium (Block)
n.V.
Prof.
Bergunder
ÜR K 3
3
84
Praktsche Theologie
Tolle, lege! – Nimm und lies!
V o r ein paar Jahren habe ich in Medellín/Kolumbien mit jungen Menschen
gearbeitet, die dort „in der Situaton der Straße“ leben. Im Rahmen eines deutschkolumbianischen Bildungsprojektes ging es darum, ihre Lebenswelten zu
erkunden und herauszufnden, welche Art von Bildung ihnen zugänglich und für
die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Lebenssituaton förderlich sein könnte,
und welches die Hürden sind, die zwischen ihnen und einem „normalen“ Leben
stehen.
„Hallo, wie geht´s, was machst Du so, was hältst Du hiervon und davon?“
Möglichst niederschwellig musste der Zugang sein, die Teilnahme freiwillig. Die
Motvaton mussten die GesprächspartnerInnen selbst mitbringen.
Immer wieder hat mich überrascht, wie interessiert diese daran waren, etwas
über mich und meine Begleiter zu erfahren. Für sie brachten wir so etwas
wie andere Welten, andere Lebensmöglichkeiten, das ihren Alltag
Überschreitende, mit. Danach hungerte etliche von ihnen anscheinend mehr
als nach Brot und Wasser, denn ihre sonstgen Geschäfe ließen sie in
dieser Zeit weitgehend ruhen und arbeiteten manchmal stundenlang an
den mitgebrachten „Aufgaben“.
Ihre eigenen Wunsch- und Traumwelten malten sie in zahlreichen Bildern aus, die
sie uns mitgaben, um sie für sie zu bewahren, wie als externes Gedächtnis ihrer
Existenz; schreibend oder dikterend formulierten sie Briefe, in denen sie die
Beziehung zu ihren Besuchern pfegten; das aber, was ihnen selbst an Briefen
und Schrifstücken zukam, behielten und sammelten sie an den sichersten
Plätzen, die ihnen am Leib zur Verfügung standen, und holten sie zur Lektüre
immer wieder hervor.
„Nimm und lies“ – wir verstanden es als großen Vertrauensbeweis, wenn sie
diese Zetel und Briefein hervorkramten und uns stolz zeigten, vorlasen oder
sich von uns vorlesen ließen.
Hier waren die Begegnungen mit den „fremden Welten“, die ihnen
anscheinend so wichtg waren, für sie greifar, bewahrt gegen den
alltäglichen Raub und Verlust von Geschichte und Identtät, der ihren Alltag
so prägt. Und erweiterbar, wenn wieder jemand kam, dem man den Zetel
zeigen und sagen konnte: „Nimm und lies.“ Als wollte man sagen: Dies ist die
Geschichte einer früheren Begegnung mit anderen Menschen, mit anderen
Welten, die in der Begegnung mit dir eine Fortsetzung fndet.
Nimm und lies. Wenn wir die Bibel in die Hand nehmen, um darin zu lesen,
erscheint mir das ähnlich. Hier haben Menschen versucht, Zeichen ihres
Glaubens zur Sprache zu bringen, so dass man ihn weitergeben kann: ein
Lied, eine „Gotes-Erzählung“, eine
85
Ankündigung sich anbahnenden Unheils, Hofnungsworte; eine Apokalypse, ein
ganzes Evangelium, Briefe, schließlich einen ganzen Kanon solcher Schrifen,
die man immer wieder hervorholt und (vor-)liest. Warum eigentlich?
Solche
(gruppenspezifschen)
Texte
und
die
vergegenwärtgende
Auseinandersetzung mit ihnen, so Manfred Josuts in einem Aufsatz über
die Bibel als Basis der Predigt, sei lebenswichtg
für
menschliche
Gemeinschaf(en).
Im
Beziehungsgefüge
vo n Gruppenexistenz,
Gruppenakton und Gruppendokument bilde letzteres, in unserem Fall also die
biblischen Schrifen, sozusagen den Gesprächspartner, der aus seiner Fülle
heraus anregt (Kreatvität) und in Frage stellt (Kritk) und zu eigenem Reden
anstößt. Die Schrif
werde
zur
kreatv-kritschen
Erweiterung
des
Lebenshorizontes einerseits und stfe
zugleich
Gemeinschaf.
Der
gemeinsame
Bezugspunkt
bildet
dann
den notwendigen Rahmen für
Identtätsbildung und –abgrenzung. Deswegen, so wird jetzt verständlich, hat
auch jede Konfessionsgemeinschaf „ihre“ Bibel. Sie soll einem sagen, wer
man ist; festhalten, was einem wichtg geworden ist; es bewahren, und für
neue Erfahrungen ofenhalten.
„Nimm und lies“ ist also ein Angebot von Gemeinschaf: Ich teile mit anderen,
was mir wichtg geworden ist. Und ich bin gespannt, wohin uns der so
begonnene Weg führen wird. Als Bibellleser habe ich davon eine
hofnungsvolle Vorstellung: dass Christus in diesem Bunde der Drite sein wird.
Als Mensch habe ich allerdings auch einen Anspruch: Dass es wirklich ich bin,
mit all meinem Wissen und meiner konkreten Lebenspraxis, m i t meinem
Wirklichkeitsverständnis und meinen Grenzen, der hier mitgehen darf.
Manfred Ferdinand
86
Religion in der Europaischen Kultur. Moderne und
Postmoderne Entwicklungen als Herausforderung an
Theologie und Kirche
Vorlesung
Prof. Lienhard
Di 14-16 Uhr
NUni HS 05
Leistungspunkte: 2
Theologisches Denken und kirchliches Handeln vollziehen sich in einem kulturellen Kontext, der sie
wesentlich prägt. Die Vorlesung behandelt die Marginalisierung der Kirche seit dem 17. Jahrhundert
(Laizisierung, funktionale Differenzierung, Entgötterung der Welt), die Säkularisierungstheorien, die
zeitgenössischen Gestalten der Religion, die kulturelle Differenzierung in Milieus, mit jeweils
entsprechenden theologischen Erörterungen.
Zielgruppe: Alle Semester
Leistungsnachweis: Mündliche Vorlesungsprüfung
Literatur: Karl Gabriel, Christel Gärtner, Detlev Pollack (Hgg.): Umstrittene
Säkularisierung. Soziologische und Historische Analysen zur
Differenzierung von Religion und Politik, Berlin 2012. Detlef Pollack,
Rückkehr des Religiösen? Studien zum religiösen Wandel in
Deutschland und Europa II. Tübingen 2009. Hubert Knoblauch,
Populäre Religion. Auf dem Weg in eine spirituelle Gesellschaft,
Frankfurt/M. 2009
Beten – wie geht das?
Vorlesung
Prof. Möller
Fr 11-13 Uhr
Nuni HS 01
Leistungspunkte:
2
„Herr, lehre uns beten“, baten schon die Jünger ihren Meister..Was gab ER ihnen zu lernen? Das 7Bittengebet des „Vater-unsers“. „An diesem Gebet sauge ich täglich wie ein Säugling an den Zitzen
seiner Mutter“, bekannte Martin Luther einmal. Mit dem Beten-lernen hört weder Mann noch Frau
jemals auf. Täglich will es geübt sein. Wer es zu können meint, muss bald wieder von vorn anfangen.
Das geht auch dem oder der Theologin nicht anders. Mal sind es die Psalmen, in die wir uns mit
unserem Stammeln bergen können. Mal sind es große Beter wie Augustin oder Meister Eckart oder
Gerhard Tersteegen, die uns zu denken geben. Eine ganze Gotteslehre wird in der Dogmatik des
Glaubens bei Gerhard Ebeling aus dem Gebet entworfen. Die Frage muss sowohl den Anfänger wie den
fortgeschrittenen Beter umtreiben: „Beten – wie geht das?“
Zielgruppe: Alle
Literatur: Gerhard Ebeling, Dogmatik des christlichen Glaubens Bd. 1, Tübingen
1979.- Christian Zippert, Leben mit Gebeten. Erfahrungen und
Anregungen,, Gütersloh 1978.- Frieder Schulz, Heute mit Luther beten,
Gütersloh 1978.
87
Einführung in die Religionspadagogik und ihre Didaktk
Proseminar
Hr. Wiesinger
Mo 11-13 Uhr
ÜR K 3
Leistungspunkte:
4
In diesem PS wird ein umfassender Überblick über sämtliche Arbeitsfelder einer zeitgemäßen
Religionspädagogik erarbeitet. Es werden Grundfragen und traditionelle Themen des Faches, aber auch
neueste Entwicklungen in Hinblick auf christlich-religiöse Erziehung, Sozialisation, sowie Bildungsund Lernprozesse behandelt.
Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Anfängerprojekt; regelmäßige Teilnahme
und Lektürevorbereitung
Anmeldung: per Email an [email protected]
Einführung in die Religionspadagogik und ihre Didaktk
Proseminar
Hr. Wiesinger
Do 11-13 Uhr
ÜR K 3
Leistungspunkte:
4
In diesem PS wird ein umfassender Überblick über sämtliche Arbeitsfelder einer zeitgemäßen
Religionspädagogik erarbeitet. Es werden Grundfragen und traditionelle Themen des Faches, aber auch
neueste Entwicklungen in Hinblick auf christlich-religiöse Erziehung, Sozialisation, sowie Bildungsund Lernprozesse behandelt.
Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Anfängerprojekt; regelmäßige Teilnahme
und Lektürevorbereitung
Anmeldung: per Email an [email protected]
88
Homiletsches Proseminar: Predigt als Rede von Got
Proseminar
Dr. Nierop
Mo 18-20 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Dieses Proseminar vermittelt eine Einführung in die Theorie und Praxis der Predigt als Rede von Gott.
Ziel des Seminars ist es, dass die TeilnehmerInnen am Ende der Lehrveranstaltung klassische Texte zur
Predigt (alt und modern) in ihren wesentlichen Teil wiedergeben und theologiegeschichtlich einordnen
können. Dazu gehören immer wieder auch kleine Praxisübungen.
Zielgruppe: Theologiestudierende
Leistungsnachweis: Referat oder Proseminararbeit
Literatur: Albrecht Grözinger - Homiletik (2008)
Kommunikaton des Evangeliums und Predigt
Proseminar
Dr. Ferdinand
Do 16-18 Uhr
ÜR K 3
Leistungspunkte:
4
In der Veranstaltung werden Geschichte, grundlegende Fragestellungen und
Konzeptionen der
Homiletik erarbeitet sowie die Frage nach der Verortung und Bedeutung der Predigt im Kontext der
Kommunikation des Evangeliums in Kirche und Gesellschaft gestellt. Die dabei sichtbar werdenden
Rahmenbedingungen und Eckpunkte des aktuellen homiletischen Diskurses sollen dabei für die
Verortung und Entwicklung einer eigenen homiletischen Konzeption kritisch aufgenommen und
diskutiert werden.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium
Teilnahmevoraussetzungen: (erwünscht: mindestens ein exegetisches Proseminar)
Anmeldung: Einschreibung in den Moodle-Kurs bis 14.10.2015
Leistungsnachweis: Referat, Predigtelemente, Proseminararbeit
Literatur: Rudolf Bohren: Predigtlehre. 4. Aufl. München 1980.
Wilfried Engemann: Einführung in die Homiletik. Tübingen, Basel
2011.
Wilfried Engemann, Frank M. Lütze (Hgg.): Grundfragen der Predigt.
Ein Studienbuch. Leipzig 2006.
Albrecht Grözinger: Homiletik. Gütersloh 2008.
89
Auseinandersetzung um den Kirchenreformprozess
Seminar
Prof. Lienhard
Mi 11-13 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Seit 10 Jahren sind die Fragen um die Strukturen einer Kirche der Zukunft virulent. Das Seminar wird
die diesbezüglichen Texte auf ihre Argumente hin befragen, im Wechselspiel zwischen soziologischen
Analysen und ekklesiologischen Erörterungen.
Zielgruppe: Alle Semester
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: EKD, Kirche der Freiheit. Perspektiven für die evangelische Kirche im
21. Jahrhundert, Hannover 2006. Isolde Karle, Kirche im Reformstress,
Gütersloh 2009. J. Hermelink, Kirchliche Organisation und das Jenseits
des Glaubens. Eine praktisch-theologische Theorie der evangelischen
Kirche, Gütersloh 2011
Kirche und Tourismus
Seminar
Prof. Lienhard
Mo 16-20 Uhr (14-täg)
ÖInst
Leistungspunkte:
4
Einige Studierende von Heidelberg haben an einer Evaluation von Tourismusprojekte der Badischen
Landeskirche teilgenommen. Ziel des Seminars ist die Ergebnisse aufzunehmen, und die
Fragestellungen zu vertiefen. Wie verhalten sich die Unterbrechung des Alltags durch Freizeit und die
Unterbrechung des Alltags durch Religion? Wie unterscheiden sich die Freizeitverhalten, je nach Milieu
z.B.? Wie begründet die Kirche ekklesiologisch ein Freizeitangebot? Wie lässt sich ein solches relevant
gestalten?
Zielgruppe: Alle Semester
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: Wird in der ersten Sitzung besprochen.
90
Predigen lernen
Seminar
Prof. Schwier
Di 18-21 Uhr
ÜR K 3
Leistungspunkte:
4
Hier werden die Wege zur Predigt erkundet und reflektiert, homiletische Theorien kennen gelernt und
Predigtübungen im Seminar ausprobiert. Erwartet wird von den Teilnehmenden die Bereitschaft zur
theologischen und existentiellen Auseinandersetzung mit Bibeltexten, zur Suche nach kreativen Formen
und verständlicher Sprache und zum regelmäßigen Predigthören im Gottesdienst (samt Feedback). Am
Ende steht die eigene Erarbeitung einer Homiletischen Seminararbeit.
Besonderheiten im Seminar sind die Möglichkeit, eine eigene Predigt im Mittwochmorgengottesdienst
zu halten und zwei Seminartage mit einem Theaterregisseur, der das Predigen noch einmal aus einer
fremden Perspektive (Dramaturgie, Inszenierung, Aufführung) erschließt und einübt.
Zielgruppe: Pfarramtsstudierende
Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches und homiletisches PS
Anmeldung: bei: [email protected] (begrenzte Teilnehmerzahl)
Leistungsnachweis: Homilet. Seminararbeit
Literatur: Grözinger: Homiletik, 2008 (zur Einführung, weitere Lit. wird im Sem.
bekannt gegeben)
Urteilen lernen in Schule und Gemeinde
Seminar
Mo 16-20 Uhr (14-täg)
Prof. Schoberth, Prof. Dannecker, Prof.
Hertel
ÖInst
Beginn: 26.10.
Leistungspunkte:
4
Das Seminar ist als ein interdisziplinäres Seminar angelegt: gemeinsam mit der Erziehungswissenschaft,
der Rechtswissenschaft und also der Evangelischen Religionspädagogik wird nach dem Urteilen lernen
gefragt und konkrete Wege erarbeitet, wie eine Befähigung zu Urteilskompetenz (auch in religiösen
Bildungsprozessen) ermöglicht werden kann. An konkreten Fällen (Politischer Widerstand etc.) soll
Urteilen lernen erprobt werden und die Kriterien entwickelt werden, wie Urteile sich formen können.
Zielgruppe: Studierende Lehramt Evangelische Theologie Pfarramt Mag. Theol.
Teilnahmevoraussetzungen: Religionspädagogisches oder Praktisch-theologisches Proseminar
Anmeldung: Ja: in der Sprechstunde bei Prof. Schoberth
Leistungsnachweis: Fachdidaktischer Seminarschein; Katechetischer Seminarschein,
Religionspädagogischer Seminarschein
Literatur: Urteilen lernen III. Räume des Urteilens in der Reflexion, in der Schule
und in religiöser Bildung; hg. von Ingrid Schoberth und Christoph
Wiesinger, Göttingen 2015.
91
Mit (biblischen) Texten arbeiten in religiöser Bildung in
Schule und Gemeinde
Seminar
Prof. Schoberth
Di 9-11 Uhr
ÖInst
Beginn: 26.10.
Leistungspunkte:
4
Die Befähigung zu hermeneutischer Kompetenz ist eine der Grundaufgaben religiöser Bildung. Durch
die unterrichtliche Arbeit an Texten, an biblischen Texten, an Quellentexten der christlichen Tradition
oder vielfältigen anderen Texten, Erzählungen, poetischen Texten, Predigten etc. wird diese Befähigung
angebahnt. Das Seminar zeigt Wege der Unterrichtsvorbereitung dazu auf. Die religionspädagogische
und religionsdidaktische Aufgabe wird reflektiert; ebenso sollen methodische Anleitungen für den
Umgang mit vielfältigen Texten in religiöser Bildung erarbeitet werden. Das Seminar bereitet auf die
selbständige Ausarbeitung des Religionsunterrichts vor und ist für Lehramts- und Pfarramtsstudierende
geeignet (Fachdidaktischer Seminarschein/Unterrichtsentwurf/Katechese).
Zielgruppe: Studierende Lehramt Evangelische Theologie und Magister
Theologiae/Pfarramt
Teilnahmevoraussetzungen: Religionspädagogisches oder Praktisch-theologisches Proseminar
Leistungsnachweis: Fachdidaktischer Seminarschein; Katechetischer Seminarschein,
Religionspädagogischer Seminarschein
92
Seelsorge lernen + Praxisprojekt
Seminar
Prof. Drechsel
Mo 11-13
Uhr Mi 1314 Uhr
ÜR K
2 ÜR
K3
Leistungspunkte:
4
Der Gedanke, selbst Seelsorger, Seelsorgerin zu sein, löst viele Fragen aus: Kann ich das? Wie mache
ich das? Worauf muss ich achten? Wie gehe ich mit den Erfahrungen um, die ich mache? ...
Dieses Seminar, verbunden mit eigenen Besuchen im Krankenhaus und theorie-praxisbezogener
Fallbesprechung, soll den Rahmen abgeben für ein erstes eigenes Seelsorgelernen. Schwerpunkte sind
dabei neben der Theoriebildung zum seelsorglichen Gespräch (Kommunikation, Gesprächsführung,
poimenische Hintergrundtheorie), der Blick auf die eigene Person und die eigene Praxis. Für die
Begleitung der Praxis (jeweils Dienstagnachmittag auf einer festen Station der Uni-Klinik) steht
Krankenhausseelsorger Hasenkamp zur ersten Wahrnehmung und Reflexion des Erlebten zur Verfügung.
Im Kontext der Seminarsitzungen soll in der Vor- bzw. Nachbereitung diese Praxis reflektiert und
begleitet und in ihren theologisch-poimenischen Rahmen gestellt werden. Die für die Arbeitsfähigkeit
notwendige Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 12 Personen macht eine Voranmeldung erforderlich.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: PT-Proseminar
Anmeldung: [email protected]
Leistungsnachweis: Referat, Seminararbeit
93
Gesundheit – Krankheit – Sterben – Tod (Praktschtheologische Perspektven) (EPG 2)
Seminar
Prof. Drechsel
Mo 18-21:30 Uhr (14-täg)
ÜR K 3
Leistungspunkte:
4
Was ist eigentlich Krankheit? Was ist Gesundheit? Welche Konsequenzen hat die Normativität des
gegenwärtig überall anzutreffenden Gesundheitswahns? Darf man Angst vor dem Sterben haben? Oder:
Wie stirbt man „am besten“?
In wohl kaum einem Bereich des Alltäglichem begegnen wir derartig vielen Normvorstellungen und
Gebrauchsanweisungen wie im Bereich der Gesundheit, wobei aus dem Alltäglichen dort Dramatik
wird, wo die Grenzen von Gesundheit erfahren werden – von Krankheit bis hin zum Sterben und zum
Tod.
Will die Theologie gute, dem emotional besetzten Themenbereich angemessene Handlungsformen im
Umgang mit Gesundheit, Krankheit Sterben und Tod finden, so ist es nicht selten der Fall, dass darüber
die Reflexion auf einer grundsätzlichen Ebene verloren geht und auf diese Weise die gesellschaftlich
gängigen Vorstellungen mehr oder weniger unbewusst übernommen werden.
Aus diesem Grunde wollen wir in diesem Seminar auf einer grundlegenden Ebene nach theologischen
Konzepten zum Umgang mit Gesundheit, Krankheit, Sterben und Tod fragen, um auf dieser Basis die
gesellschaftlich üblichen Ideen kritisch zu hinterfragen und so – aus der Perspektive der Praktischen
Theologie bzw. der Seelsorge – neue Impulse im Umgang mit Gesundheit, Krankheit, Sterben und Tod
zu gewinnen.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium, EPG
Teilnahmevoraussetzungen: PT-Proseminar
Anmeldung: [email protected]
Leistungsnachweis: Referat, Seminararbeit
Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben
94
Didaktk außerschulischer religiöser Lernorte
Seminar
StD. Kasper
Di 14-16 Uhr
Dek
Leistungspunkte:
4
Dieses religionsdidaktische Seminar wird den Schwerpunkt auf die kirchenraumpädagogische und
exkursions-didaktische Erschließung ‚religiöser Lernorte‘ im Rahmen des Religionsunterrichts legen.
Dabei werden wir auch Exkursionen an einzelne Orte unternehmen und bereits erworbenes
fachwissenschaftliches Wissen auf künftige Unterrichtssituationen exemplarisch anwenden.
Zielgruppe: Lehramtsstudierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: Religionspädagogische oder fachdidaktische Proseminararbeit
Anmeldung: Verbindliche Anmeldung per Mail an: [email protected] Begrenzung auf fünfzehn Teilnehmer/-innen.
Leistungsnachweis: Fachdidaktische Seminararbeit (Erarbeitung einer Unterrichtsstunde mit
ausgearbeiteter Sachanalyse!)
Literatur: Eine Literaturliste wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben; ein
entsprechender Reader wird auf Wunsch erstellt!
Kompetenz im Religionsunterricht. Theologische und
didaktsche Arbeitsperspektven zum neuen
Bildungsplan
Seminar
Dr. Löfer, Dr.
Hauser
Di 16-18 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
4
Die Lehrveranstaltung führt exemplarisch in die theologischen und religionspädagogischen
Voraussetzungen und Entscheidungen des neuen Bildungsplans 2016 für E v . Religionslehre an
allgemeinbildenden Gymnasien ein. Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Bildungsplankonzeption
werden grundsätzlich und im Blick auf zukünftige Unterrichtsgestaltung vorgestellt und diskutiert. Im
Blick sind hierbei besonders der Kompetenzbegriff und der Umgang mit den öffentlich stark
diskutierten „Leitperspektiven“ der Landesregierung.
Zielgruppe: Lehramtsstudierende der Evangelischen Theologie
Anmeldung: Per mail unter: [email protected]
Leistungsnachweis: Schein
95
Einführung in die unterschiedlichen
Konzeptonen von Liturgiewissenschaf
Seminar
Prof.
Neijenhuis
Mo 18-20 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Die Frage, was eigentlich Liturgiewissenschaft ist und wie ihr Gegenstand benannt wird, lässt sich nicht
beantworten, ohne nach den Konzeptionen von Liturgiewissenschaft zu fragen. Diese Konzeptionen sind
nicht nur konfessionell bedingt, sondern haben auch implizite wissenschaftstheoretische
Voraussetzungen. So ist z. B. der Glaube Gegenstand für eine Konzeption, während für eine andere
Konzeption die Gestaltung des Gottesdienstes Gegenstand ist. Für einige ist Liturgie die Quelle des
Glaubens, für andere dagegen ist sie der Ausdruck des Glaubens, usw. Mit dem Seminar wird man
verschiedene konfessionelle und wissenschaftstheoretische Ansätze kennenlernen, was sich fruchtbar
erweisen wird für das eigene theologische Nachdenken und für die Liturgiegestaltung.
Zielgruppe: Theologiestudierende
Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse in Praktischer und Systematischer Theologie
Anmeldung: Ja, unter: [email protected]
Literatur: Hans-Christoph Schmidt-Lauber: Begriff, Geschichte und Stand der
Forschung, in: Handbuch der Liturgik, hg. v. Hans-Christoph SchmidtLauber, Michael Meyer-Blanck, Karl-Heinrich Bieritz, Göttingen 2003
(dritte Auflage).
Karl-Heinrich Bieritz: Liturgik, Berlin 2004.
Michael Meyer-Blanck: Gottesdienstlehre, Tübingen 2011.
Jörg Neijenhuis: Gottesdienst als Text. Eine Untersuchung in
semiotischer Perspektive zum Glauben als Gegenstand der
Liturgiewissenschaft, Leipzig 2007, 16–54.
Reinhard Meßner: Einführung in die Liturgiewissenschaft, Paderborn
2009 (zweite Auflage).
Albert Gerhards, Benedikt Kranemann: Einführung in die
Liturgiewissenschaft, Darmstadt 2013 (dritte Auflage).
96
Liturgisch-Homiletsches Seminar in Kooperaton mit der
Hochschule für Kirchenmusik
Seminar
Dr. Mautner
Do 17:00-19:15
Hochschule für Kirchenmusik,
Peterskirche
Leistungspunkte:
4
Die Vorbereitung und Durchführung eines öffentlichen Gottesdienstes in der Peterskirche soll im Team
mit einer Studierenden/einem Studierenden der Kirchenmusik geschehen. Anschließend wird dieser in
einem Nachgespräch reflektiert.
Dem Gottesdienst voraus gehen ca. drei Einführungssitzungen und ein Seminartag zu grundsätzlichen
Fragen der Liturgik und Homiletik. Entsprechende Sitzungen dienen gegen Semesterende der
Nachbereitung.
Herzliche Einladung an alle, die Lust haben auf kreative Weise sich auf eine Grundaufgabe der
pfarramtlichen Praxis vorzubereiten – unter Erprobung der Arbeit in einer „Dienstgemeinschaft“.
Das Seminar wird auf kirchenmusikalischer Seite von Stefan Göttelmann, Kantor und Dozent an der
Hochschule für Kirchenmusik, und auf theologischer Seite von Dr. Martin-Christian Mautner betreut.
Die ersten Sitzungen finden in der Hochschule für Kirchenmusik (Hildastrasse 8 – HD Weststadt, Nähe
Christuskirche) statt. Außerdem findet ein obligatorischer liturgischer Tag in der Peterskirche Heidelberg
statt. Genaue Informationen und einen Terminplan erhalten Sie bei Ihrer Anmeldung.
Zielgruppe: Studierende höherer Semester
Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Seminar, mind. Homiletisches Proseminar
Anmeldung: Bis Semesteranfang per E-Mail ([email protected])
Leistungsnachweis: Homiletisches Seminar (nach der Prüfungsordnung der jeweiligen
Landeskirche nach Erstellen und Halten des Gottesdienstes und
schriftlicher Ausarbeitung als Seminararbeit)
Literatur: Engemann/Lutz: Grundfragen der Predigt. Ein Studienbuch, Leipzig
2006,
Grötzinger, Homiletik, Gütersloh 2008; Meyer-Blanck: Liturgie und
Liturgik.
97
Kasualien - Beerdigung
Seminar
PD Dr. Rhinn
., 19.10. jeweils 18-20 Uhr
24.10., 23.1. jeweils 9-17
Uhr
Dek
Leistungspunkte:
4
Die Wertschätzung der Kasualien in der aktuellen praktisch-theologischen Debatte entspricht der
Wertschätzung der Kirchenmitglieder. Kasualien rücken in das Zentrum praktisch-theologischer
Überlegungen.
Im Blick auf die Kasualie „Beerdigung“ beschäftigen wir uns mit verschiedenen Kasualtheorien, lernen
die Bedeutung von Übergangsriten kennen und erarbeiten die Vieldimensionalität des Geschehens: Der
Wandel in der Bestattungskultur (Friedwälder, Asche eines Verstorbenen als Diamant gepresst,
anonyme Bestattung etc.) wird ebenso Thema sein wie Überlegungen zur Lebensgeschichte des
Verstorbenen, der Umgang mit Angehörigen und Trauergemeinde, der Ort der Bestattung, Gebete,
Bibelworte, Bestattungspredigt, Segen und Handlungen bei einer Bestattung.
Praktische Übungen und Exkursionen zu einem Bestattungsunternehmen und die Teilnahme an einer
Trauerfeier gehören zum Programm. Eine Bestattungspredigt wird erarbeitet.
Zielgruppe: Pfarramtsstudierende
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: Grethlein, Christian, Grundinformation Kasualien. Kommunikation des
Evangeliums an Übergängen des Lebens, Göttingen 2007.
98
usalem du hochgebaute Stadt“ – exegetsche,
praktsch- theologische und kirchenmusikalische
Annaherungen
Seminar
Prof. Oeming, Prof.
Schwier
Mo 18-20 Uhr
KiGa I
Leistungspunkte:
4
Jerusalem ist ein zentraler Ort des Glaubens, sowohl für Juden wie auch für Christen und Moslems. Wir
werden in diesem interdisziplinären Seminar zum einen Jerusalem als „Gelände“ abgehen, d.h. die
archäologischen und architektonischen Orte der Stadt bis in die muslimische Zeit abarbeiten. Zum
anderen werden wir die vielfältigen mit Jerusalem verbundenen theologischen Ideen durcharbeiten (von
der Stadt Davids bis zur Stadt Gottes und der „Zionstheologie“, von der jesuanischen Tempelkritik über
den Ort der Passion und der Auferstehung Jesu Christi bis hin zur Konzeption des himmlischen
Jerusalem). Ein besonderer Akzent liegt auf der Verbindung mit musikalischen Gestaltungen: In der
ersten Semesterwoche gibt es ein Konzert in der Neuen Aula zum Thema: „Jerusalem – Stadt der zwei
Frieden“, in der u.a. zeitgenössische Musik jüdischer, christlicher und muslimischer Komponisten
erklingt. Auch diese Kompositionen werden wir erkunden und mit dem musikalischen Leiter, Prof.
Walter Nussbaum, diskutieren.
Zielgruppe: Alle Interessierten
Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Proseminar
Sprachvoraussetzungen: Hebräisch- und Griechischkenntnisse
Anmeldung: Erbeten an: [email protected]
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Literatur: O. Keel, Jerusalem und der eine Gott. Eine Religionsgeschichte,
Göttingen 2011. Weitere Literatur im Seminar.
99
Religiöse Erwartungen und kirchliches Handeln I
(Vorbereitung des Gemeindepraktkums, 2 Gruppen)
Übung
Dr. Ferdinand
20.11., 27.11., 11.12., 18.12.,
8.1., 22.1., 29.1., jeweils 14-18 Uhr
ÜR K 3
Beginn: 20.11. (Gruppe 1), 27.11.
Leistungspunkte:
(Gruppe 2)
1
Die Studierenden lernen, ausgewählte Themen kirchlichen Handelns im Kontext gegenwärtiger
gesellschaftlicher Bedingungen in kirchentheoretischer und pastoraltheologischer Perspektive zu
identifizieren und zu reflektieren und diese in Beziehung zu persönlichen Erfahrungen und Motivationen
einerseits und kirchlichen Berufsperspektiven andererseits zu setzen. Einblicke in Ansätze und
Methoden der empirischen Selbst- und Fremdwahrnehmung bereiten auf die differenzierte
Wahrnehmung evangelischer Kirche und gelebter Religion in der Gesellschaft vor.
Zielgruppe: Studierende im Grundstudium des Studiengangs Magister Theologiae
(kirchl. Prüfung/Fakultätsexamen, verpflichtend) und Studierende nach
alter Prüfungsordnung (freiwillig), die 2016 ein Gemeindepraktikum
(o.ä.!) durchführen wollen.
Teilnahmevoraussetzungen: Empfohlen zum Ende(!) des Grundstudiums; bitte beachten Sie bei der
Studienverlaufsplanung, dass die Bescheinigung der erfolgreichen
Teilnahme für das gesamte Teilmodul, die Sie für die Anmeldung zur
Zwischenprüfung brauchen, erst nach der Teilnahme an der
Auswertungsveranstaltung und Begutachtung des Praktikumsberichts
frühestens am Ende der Frühjahrssemesterferien ausgestellt werden
kann!
Das Praktikum organisieren Sie bitte selbst, in Absprache mit der
Landeskirche Ihrer Wahl (kirchl. Prüfung) oder in Absprache mit dem
Dozenten (Fakultätsexamen); klären Sie dabei, welche Zuschüsse zu
Praktikum und Auswertungsblockveranstaltung Sie erwarten dürfen,
und welche Vorgaben zum Praktikum gegebenenfalls die Landeskirche
macht.
Anmeldung: Die geblockten Vorbereitungssitzungen werden mit mehreren
Terminen für zwei Gruppen á max. 20 Studierende angeboten.
Anmeldung direkt über die jeweiligen Listen in Moodle (RelErw_I-1 1/
RelErw_I-2). Bei der Einschreibung auf das richtige Semester achten!
Termin: 15.11.2015.
Gruppe 1: Fr. 20.11.15, 14-18h Einführung; weitere Termine
(jeweils 14-18h): 11.12.15, 8.1.16 (Exkursion), 22.1.16
Gruppe 2: Fr. 27.11.15, 14-18h Einführung; weitere Termine
(jeweils 14-18h): 18.12.15, 8.1.16 (Exkursion), 29.1.16
Literatur: Hermelink,Jan (2011): Kirchliche Organisation und das Jenseits des
Glaubens. Eine praktisch-theologische Theorie der evangelischen
Kirche, Gütersloh.
Wagner-Rau, Ulrike: Auf der Schwelle. Das Pfarramt im
Prozess kirchlichen Wandels, Stuttgart 2009.
100
Religiöse Erwartungen und kirchliches
Handeln II (Praktkumsnachbereitung)
Übung (Block)
6.-8.4.2016
Dr. Ferdinand
ÖInst
Leistungspunkte:
1
Blockveranstaltung Mi. 06.04. – Fr. 08.04.2015, Beginn am 06.04.2015, 14.30h in ÜR K3, Ende am
08.04.2015 gegen 13h; Mi. u. Do. bis ca. 21h einplanen.
Zielgruppe: Studierende im Magister Theologiae nach absolviertem Praktikum; die
Veranstaltung ist zugleich Praktikumsauswertung für alle Studierenden
der EKiBa, die nach alter Prüfungsordnung studieren.
Teilnahmevoraussetzungen: Teilnahme an der Vorbereitungsveranstaltung; Vorbereitung einer 1015 minütigen Präsentation der Praktikumserfahrungen mit
Fragestellung für die Diskussion in Kleingruppen
Anmeldung: Anmeldung in der Übung zur Vorbereitung des Praktikums; für
Quereinsteiger per Mail bis 19.12.2015 an [email protected]
Leistungsnachweis: Praktikumsbericht mit Schwerpunktthema
Religionen und Weltanschauungen im ev. Religionsunterricht
Übung (Block)
13.10. 13 Uhr (Vorbespr.),
6.11. 14-20 Uhr, 7.11. 9-16
Uhr
Hr. Wiesinger, Hr.
Suarsana
ÖInst
Leistungspunkte:
2
Das Thema „Religionen und Weltanschauungen“ ist konzeptioneller Bestandteil des Bildungsplans, der
als Grundlage des Religionsunterrichts dient. Dementsprechend nimmt auch die Behandlung
nichtchristlicher Religionen einen nicht geringen Raum in der inhaltlichen und pädagogischen Arbeit
ein. Dennoch wird das Konzept Religion im Bildungsplan nicht explizit thematisiert und reflektiert.
In dieser Übung wollen wir aktuelle Theorieansätze zur Konzeptionalisierung des Religionsbegriffs
diskutieren. Der im Bildungsplan implizite Religionsbegriff soll damit zur Sprache gebracht werden und
auf die konkreten Inhalte der einzelnen Themenfelder reflektiert werden. Vor diesem Hintergrund sollen
mögliche Spannungen von wissenschaftlicher Theorie und konkreten Praxisansätzen aufgedeckt
werden. Die sich daraus ergebenden möglichen Konsequenzen im Unterrichtsgeschehen sollen zur
Diskussion gestellt werden.
Zielgruppe: Studierende aller Studiengänge mit Interesse am Thema
Literatur: Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum
Gegenstand der Religionswissenschaft. In: Zeitschrift für
Religionswissenschaft. 19: 2011, 3-55.
Bildungsplan Baden-Württemberg, 2004.
101
Neue Literatur zur Pastoralpsychologie und Seelsorge III theologische Fragen
Oberseminar
Prof. Drechsel
Mo 18-21:30 Uhr (14-täg)
ÜR K 3
Beginn: 19.10.2015
Leistungspunkte:
3
In den letzten 10 bis 15 Jahren haben sich in der Seelsorgetheorie sehr unterschiedliche neue
Entwicklungen ergeben. Nicht allein, dass mehrere Lehrbücher mit einem umfassenden konzeptionellen
Gesamtanspruch veröffentlich worden sind, sondern auch eine Fülle an unterschiedlichsten
Einzelbeiträgen zu Seelsorge und Pastoralpsychologie. Mit der kritischen Sichtung dieser Entwicklung
wollen wir uns – in Auseinandersetzung mit ausgewählten theologischen Beiträgen – in diesem
Oberseminar beschäftigen. Die Auswahl wird bestimmt durch die Interessen der Teilnehmenden. Dieses
Oberseminar schließt an das Oberseminar WS 14/15 thematisch an, kann aber auch als eigene
Veranstaltung besucht werden.
Eingeladen sind neben interessierten Studierenden auch PastoralpsychologInnen und SeelsorgerInnen
aus der Praxis.
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Teilnahmevoraussetzungen: PT-Proseminar
Anmeldung: [email protected]
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Literatur: Wird im Seminar bekanntgegeben
Religionspadagogische Sozietat
Sozietat
Prof. Schoberth
Di 18-20 Uhr
Anmeldung: Ja ([email protected])
Praktsch-Theologische Sozietat
Sozietat
Mi 18-20 Uhr
Prof. Drechsel, Prof. Eurich, Prof.
Schoberth,
Schwier
ÜR K 3
104
Diakoniewissenschaf
Über das Lesen und andere Kinderspiele
Augustn folgt der Auforderung der Kinderstmme, die ihm an jenem Tag im
August 386
„Nimm und lies!“ zuruf, nicht einfach blindlings. Dafür war er, trotz der
persönlichen Krisen, in denen er damals steckte, einfach zu ratonal, zu kritsch,
zu gebildet und wahrscheinlich schon zu belesen.
Denn er denkt erst einmal über die Frage nach, ob es vielleicht ein Spiel gibt, bei
dem der Satz vorkommt, kann sich „aber nicht erinnern, jemals davon gehört zu
haben.“ Die Kinderstmme lässt sich nicht einfach wegerklären: Bei welchem
Kinderspiel spielt denn schon das Lesen eine besondere Rolle?
Für Augustn ist schon das Konzept „Spielen“ insgesamt problematsch, es
erinnert ihn zu sehr an seinen früheren Lebenswandel, an jemanden, den er
selbst als süchtg nach Unterhaltung und (Schau)spiel beschreibt. Wir fragen an
dieser Stelle nicht, was Augustn zu WoW, LoL, Candy Crush und all den anderen
Verlockungen des Internetzeitalters gesagt häte.
Denn weit wichtger ist, dass Augustn behauptet, er habe später auch mit seiner
Bildung, dem erworbenen Wissen und „den Wissenschafen“ insgesamt im
Vergleich „noch hässlicher“ gespielt, indem er sie nicht wirklich ernst genommen,
sondern als Trickkiste für rhetorische Taschenspiele betrachtet habe, d.h. im
Grunde als intellektuelle Spielerei. Auch wenn das (gründliche) Lesen sicher kein
Kinderspiel ist, das angelesene Wissen kann (zumindest für jemanden, der die
Regeln durchschaut hat und sein Wissen geschickt in rhetorischen Spielzügen
anbringen kann) zum intellektuellen Spielball werden, wenn es nur das bleibt:
eben angelesen.
Das entscheidende Moment bei Augustns Bekehrung ist daher nicht (nur) das
Lesen,
„lege!“, sondern (vor allem) das „tolle!“: „Nimm das Buch vom Tisch, schlag es
auf!“ Augustn weiß in der Theorie ja längst, was Paulus seinen Gemeinden
geschrieben hat. Aber indem er das Buch aufebt und aufschlägt, trift er bereits
die Entscheidung, sich von seinem Inhalt überraschen zu lassen: „Schlag das
Buch noch einmal auf! Nimm ernst, was Du liest!“
So zu lesen, dass man den Text selber sprechen lässt, quasi hörend zu lesen, ist
keine einfache Kunst. Augustn hate sie sich von seinem Mentor Ambrosius von
Mailand abgeschaut, der, wie Augustn beschreibt, die früher wohl seltene
Fähigkeit besaß, ganz für sich, in den Text versunken und vor allem stll zu lesen
(Augustns Beschreibung ist übrigens einer der historisch frühesten Belege für
stlles Lesen). Ernsthafes Lesen muss hören können, muss dem Text
zugestehen, auf- und herausfordern zu dürfen.
105
Wenn wir nun unsererseits Augustn ernst nehmen, wird recht deutlich, dass er
den Ernst, mit welchem Kinder (oder „Siedler“-Anhänger) ihren Spielen
nachgehen, kaum mit dem Ernst des Lesens in Verbindung gebracht häte.
Spielen und Lesen sind Tätgkeiten, wie sie verschiedener kaum sein könnten.
Und dennoch geht Augustn gewissermaßen spielerisch mit dem Text um, anders
ist die erstaunliche Leistung seiner Interpretaton, aus dem Gelesenen eine neue
Lebensform für sich (und andere) zu entwickeln, nicht verständlich.
Vielleicht gibt es also neben Kinderspielen, Handyspielen und dem Hütchenspiel
mit Texten und Bildung auch so etwas wie ein ernstes Spiel oder ein spielerischer
Ernst beim Lesen, der Kritk und Interpretaton vereint. Falls ja, wäre das
Theologiestudium ein solcher Ort, an dem es trainiert werden sollte.
Aber Lesen macht auch dann Sinn, wenn keine götliche Stmme und keine
Prüfungsordnung dazu aufordern. Denn um sich so bekehren zu können, war
für Augustn entscheidend, dass er wusste, dass die Methode des
Buchaufschlagens schon früher einmal bei Antonius dem Großen funktoniert
hate. Er hate das irgendwo gelesen…
Thomas Renkert
Von Wertegemeinschafen zu Dienstleistungserbringern:
Die jüngere Entwicklung in der Diakonie
Seminar
Prof. Eurich
Mo 14-16 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Die Entwicklung der Diakonie nach dem Zweiten Weltkrieg steht im Zentrum des Seminars. Dabei
werden unterschiedliche Expansionsphasen und Umbrüche des Wohlfahrtsstaats sichtbar, die zu einem
geänderten Verständnis diakonischer Arbeit geführt haben. Die entsprechenden diakoniewissenschaftlichen Entwicklungslinien sollen herausgearbeitet werden.
Zielgruppe: Studierende der Theologie und Diakoniewissenschaft
Anmeldung; In der ersten Sitzung
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Literatur: T. OIk/T. Rauschenbach/C. Sachße, Von der Wertegemeinschaft zum
Dienstleistungsunternehmen. Jugend- und Wohlfahrtsverbände im
Umbruch, Frankfurt/Main 1995. T. Jähnichen u.a. (Hg.): Caritas und
Diakonie im „goldenen Zeitalter“ des bundesdeutschen Sozialstaats.
Transformationen der konfessionellen Wohlfahrtsverbände in den
1960er Jahren (Konfession und Gesellschaft 43). Stuttgart 2010.
106
Gemeinwesendiakonie
Seminar
Prof. Eurich
Di 11-13 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Die Verbindung zwischen diakonischen Unternehmen und der Kirche, vor allem auf parochialer Ebene,
ist wieder in den Fokus gerückt. Über die „Wiederentdeckung“ des Sozialraums sollen Formen
ehrenamtlichen Engagements aus Kirchengemeinden mit Unterstützungsangeboten sozial-diakonischer
Dienstleister verbunden werden. Hierzu ist zunächst die Analyse verschiedener zivilgesellschaftlicher
Konzeptionen und sozialräumlicher Ansätze notwendig. In einem zweiten Schritt sollen Praxisprojekte
im Sinne der Enabling Community betrachtet werden.
Zielgruppe: Studierende der Theologie und Diakoniewissenschaft
Anmeldung; In der ersten Sitzung
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Literatur: V. Herrmann/M. Horstmann (Hg.), Wichern drei –
gemeinwesendiakonische Impulse, Neukirchen–Vluyn 2010, M
Horstmann/E. Neuhäuser: Mutig mittendrin. Münster 2010.
Theorie und Ethik der Gabe und des Gebens
Seminar
Prof. Dallmann
Fr 9-13 Uhr (14-täg)
Dek
Leistungspunkte:
4
Diakonische Predigten im Spiel der Kirchengeschichte
Seminar
Prof. Müller
Mi 18-20 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
4
Zielgruppe: Alle Studierenden
Literatur: Die Menschenfreundlichkeit Gottes bezeugen (Veröffentl. DWI 4), Hg.
G.K.Schäfer, Heidelberg 1991 (im DWI erhältlich)
107
Politsche Ordnung, Sozialstaat und Wohlfahrt in Europa
Übung
Hr. Renkert
Di 14-16 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
2
Finanzkrise, Arbeitslosigkeit, demographischer Wandel, Flüchtlingskatastrophen – Europa steht vor
vielfältigen Problemen, die im Zusammenhang stehen mit den Grundlagen und Funktionsweisen der
unterschiedlichen sozialstaatlichen Systeme, und auf die die Politik tragfähige Lösungen anbieten
können muss. Wir werden in dieser Übung sowohl exemplarisch Systeme sozialer Sicherung in Europa
betrachten und diese auf ihre Leistungsfähigkeit angesichts der aktuellen Herausforderungen hin
befragen., als auch die Funktion zivilgesellschaftlicher Organisationen im Kontext europäischer
Wohlfahrtsstaaten untersuchen. Exemplarisch sollen hier die (möglichen) Rollen von Kirche und
Diakonie im Zusammenspiel von Sozialmärkten, Sozialstaaten und Sozialpolitik herausgearbeitet
werden. Neben dem Bezugsrahmen Europa soll auch an einzelnen Punkten der Horizont um die Frage
erweitert werden, wie die politische Ordnung Europas mit der Frage nach globaler (Versorgungs-)
Gerechtigkeit zusammen hängt.
Zielgruppe: Studierende der Diakoniewissenschaft, Studierende der Theologie, alle
Interessierten
Sprachvoraussetzungen: Englisch
Leistungsnachweis: Referat (schriftlich ausgearbeitet), Hausarbeit
Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
108
Formen epistemischer Ungerechtgkeit und die Rolle von
Diakonie und Kirche bei der Befähigung „vulnerabler
Zeugen“ (EPG 2)
Übung
Hr. Renkert
Mo 11-13 Uhr
KiGa II
Leistungspunkte:
2
„Soziale Erkenntnistheorie“ ist in den vergangenen Jahren zu einem Schlagwort der Theoriebildung
unterschiedlicher philosophischer Traditionen geworden. Dahinter steht die Idee, dass Erkenntnis,
Überzeugungen und Wissen nicht allein im individuellen Subjekt zu verorten ist, sondern ein Ergebnis
sozialer Kooperation darstellt. Damit verlagert sich die Frage Kants „Was kann ICH wissen?“ hin zu
„Was können WIR wissen?“ und muss erweitert werden um die Frage, auf welche Weise und unter
welchen Bedingungen wir in Gruppen, Kollektiven, Organisationen usw. Erkenntnisse produzieren.
Dabei fällt auf, dass in diesen epistemischen Produktionsabläufen bestimmte Personen(gruppen) mit
ihren Sichtweisen vom Erkenntnisprozess ausgeschlossen oder innerhalb desselben benachteiligt
werden. In der Übung werden wir exemplarisch die Exklusion solcher Perspektiven u.a. in den
Bereichen des Gesundheits- und Rechtssystems betrachten, sowie die historische und gegenwärtige
Diskriminierung von Erkenntnissen bestimmter Personengruppen anhand von Beispielen analysieren
und herausarbeiten, welche testimonialen Standpunkte aus welchen Gründen besonders anfällig für
solche Formen von Benachteiligung sind.
Diese Ergebnisse werden uns zur Frage führen, wie eine „Ethik der sozialen Erkenntnisgewinnung“ in
der Theorie aussehen müsste.
In einem zweiten Teil werden wir die Frage stellen, wie eine solche Ethik in der Praxis angewandt und
ausgestaltet werden könnte. Beispielhaft soll dies für die Erkenntnisgewinnung innerhalb christlicher
bzw. kirchlicher Gruppen durchgespielt, dann aber auch bezogen werden auf die Frage, wie durch
kirchliches und diakonisches Engagement die Sichtweisen benachteiligter Gruppen im
Erkenntnisprozess demokratischer Gesellschaften insgesamt gestärkt werden können.
Zielgruppe: Alle Interessierten
Sprachvoraussetzungen: Englisch
Leistungsnachweis: Referat, Hausarbeit
Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
109
Biblische und historische Grundlagen der Diakonie
Übung (Block)
Dr. Albert
30.10., 14-19 Uhr
31.10., 9-19 Uhr
27.11., 14-19 Uhr
28.11., 9-19 Uhr
ÜR K
3 ÜR
K2
ÖIns
t ÜR
K2
Leistungspunkte:
2
Kenntnisse biblischer und historischer Entwicklungslinien sind für ein angemessenes Verstehen heutiger
Diakonie unerlässlich. Deshalb gibt diese Veranstaltung einen Überblick über grundlegende Texte und
prägende Gestalten der Diakoniegeschichte vor allem im 19. Jahrhundert, richtet ihren Blick aber auch
auf vorausgegangene und nachfolgende Entwicklungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der
Person Johann Hinrich Wicherns sowie auf der »weiblichen Diakonie«. In der Übung werden zentrale
Quellentexte diskutiert und auf ihre Relevanz für die heutige Diakonie befragt.
Zielgruppe: Studierende am DWI und alle Interessierten
Anmeldung; Bitte möglichst frühzeitig, spätestens bis 20.10.2015 per Mail an:
[email protected]
Leistungsnachweis: Schriftlich ausgearbeitetes Referat oder Hausarbeit
Literatur: Die für den ersten Block vorzubereitende Literatur wird nach
Anmeldung per Mail bekanntgegeben. Zur ersten Orientierung: Volker
Herrmann (Hg.), Zur Diakonie im 19. Jahrhundert. Überblicke Durchblicke - Einblicke (DWI-Sonderinfo 6), Heidelberg 2005; Ursula
Röper/Carola Jüllig, Die Macht der Nächstenliebe. Einhundertfünfzig
Jahre Innere Mission und Diakonie 1848-1998, 2. Auflage, Stuttgart
2007.
Lebensweltpraktkum / Diakoniepraktkum / 'Praxissemester
Diakonie': Blockveranstaltung zur Einführung und
Auswertung
Übung (Block)
Hr. Renkert
9.10., 10-18 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
1
Im Mittelpunkt dieser Begleitung steht die Beratung und Auswertung von Diakoniepraktika von der
Auswahl der Praktikumsstelle bis zur gemeinsamen abschließenden Reflexion der Erfahrungen und
ihrer theologischen Relevanz im hospitierten Tätigkeitsfeld. – Bei ausreichender TeilnehmerInnenzahl
wird im Anschluss an die Praktika ein gemeinsamer Auswertungstag veranstaltet. InteressentInnen
vereinbaren bitte einen Beratungstermin.
Zielgruppe: Studierende der Ev. Theologie, die ein Diakoniepraktikum planen,
insbesondere für Theologiestudierende der Landeskirche in Baden
Anmeldung; Per E-Mail an [email protected]
110
Soziale Innovatonen
Oberseminar
Prof. Eurich
Fr 16-18 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
3
Soziale Innovation ist ein Zentralbegriff der Wohlfahrtsentwicklung auf europäischer Ebene, der auch
immer mehr in Deutschland rezipiert wird. Das Konzept soll diskutiert und seine Implikationen
hinsichtlich einer weiteren Transformation des Wohlfahrtsstaats erkundet werden.
Zielgruppe: DoktorandInnen der Diakoniewissenschaft
Teilnahmevoraussetzungen: Promotionsabsicht
Anmeldung; Per Email unter [email protected]
Leistungsnachweis: mdl. Prüfung
Literatur: H. Kopf u.a. (Hg.): Soziale Innovationen in Deutschland, Wiesbaden
2015
Kolloquium zum Driten Sektor
Kolloquium
Prof. Eurich, Dr.
Mildenberger
Mo 16-18 Uhr
CSI
Aktuelle Forschungsprojekte werden vorgestellt und in ihrem Design und Zwischenergebnissen diskutiert.
Gastreferenten stellen aktuelle Themen aus der Dritten-Sektor-Forschung vor.
Zielgruppe: Studierende der Ev. Theologie, die ein Diakoniepraktikum planen,
durchführen und auswerten möchten. Insbes. für Theologiestudierende
der evangelischen Landeskirche in Baden
Anmeldung; Per E-Mail an [email protected]
Kolloquium für DoktorandInnen
Kolloquium
Prof. Eurich
Mo 16-18 Uhr
n.V.
Zielgruppe: Studierende der Diakoniewissenschaft und Soziologie
Anmeldung; Per Mail unter [email protected]
Leistungsnachweis: mdl. Prüfung
Literatur: Annette Zimmer, R. Simsa (Hg.): Forschung zu Zivilgesellschaft, NPOs
und Engagement, Wiesbaden 2014.
111
Doktoranden-Kolloquium
Kolloquium
Prof. Eurich
30.10., 16-18 Uhr; 29.1., 9-18 Uhr
ÜR K 2
Leistungspunkte:
1
Laufende Dissertationsvorhaben werden vorgestellt und besprochen.
Zielgruppe: Promovierende der Diakoniewissenschaft
Teilnahmevoraussetzungen: Promotionsabsicht
Anmeldung; Per E-Mail an [email protected]
Leistungsnachweis: mdl. Prüfung
Literatur: Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement, Theorie-PraxisVerbindung, Normativität: Eine Suchbewegung, Bd. 1 der
Schriftenreihe Diakoniewissenschaft/Diakoniemanagement hg. von
Matthias Benad, Martin Büscher und Udo Krolzik, Baden- Baden 2015:
Nomos Verlag.
112
EPG 1
Religion unter Verdacht – Religionskritk und deren
theologische Rezepton
Proseminar
Hr. Bachmann
Do 11-13 Uhr
ÖInst
s. Systematische Theologie
Leistungspunkte:
4
Feministsche Ethik – Kritk und Reformulierung ethischer
Klassiker
Übung
Hr. Nunn
s. Systematische Theologie
Leistungspunkte:
2
Evoluton religiöser Moral: Einführung in die Ethik
anhand der evolutonsbiologischen Kritk
Übung
Dr. Maßmann
Do 14-16 Uhr
KiGa III
s. Systematische Theologie
Leistungspunkte:
2
N.N.
Übung
N.N.
Leistungspunkte:
2
Details zu dieser Veranstaltung können erst kurzfristig bekannt gegeben werden. Daher sind die ständig
aktualisierten Ankündigungen in der Veranstaltungsübersicht zum EPG1 im LSF oder unter
http://www.uni-heidelberg.de/epg/LA_1516.html zu beachten.
Zielgruppe: Bes. Lehramtsstudierende, aber auch alle anderen Interessierten
Anmeldung; Nur über LSF (s.a.: http://www.uni-heidelberg.de/epg/infoanmeldung.html)
Leistungsnachweis: EPG1-Schein
113
Einführung in die philosophische Ethik
Übung
Do 9-11 Uhr
Dr. von WolfMeternich
Philosophisches Seminar, Schulgasse 6,
Kantsaal
Leistungspunkte:
2
Einführung in die philosophische Ethik
Übung
Do 11-13 Uhr
Dr. von WolfMeternich
Philosophisches Seminar, Schulgasse 6,
Kantsaal
Leistungspunkte:
2
Tomas Nagel. Die Möglichkeit des Altruismus
Übung
Dr. Hesper
Leistungspunkte:
2
Das Begründungsproblem der Ethik
Übung
Hr. Bachmann
Leistungspunkte:
2
Einführung in die politsche Philosophie
Übung
Fr. Fleuss
Leistungspunkte:
2
EPG 2
Frühchristliche Wundergeschichten
Seminar
Einführung:
28.10.
11-13
Uhr
BV: 11.12. 14-20 Uhr;
12.-13.12. 9-20 Uh
s. Neues Testament
Prof. Wander
KiGa III
ÖInst
Leistungspunkte:
4
Ethik des Gebens und der Gabe
Seminar
Dallmann
Fr 9-13 Uhr (14 täg)
s. Systematische Theologie
Dek
Leistungspunkte:
4
undheit – Krankheit – Sterben – Tod (Praktsch-theol.
Perspektven)
Seminar
Prof. Drechsel
Mo 18-21:30 (14-täg)
ÜR K 3
s. Praktische Theologie
Leistungspunkte:
4
Sören Kierkegaards Ethik II
Übung
Hr. Baum
Infoveranstaltung Mi, 14.10. 14-16
Uhr 27+28.11.; 15.+16.01.
Jeweils Fr 12-20 Uhr und Sa 9-18 Uhr
s. Systematische Theologie
KiGa
II KiGa II,
ÜR K3
Leistungspunkte:
2
Formen epistemischer Ungerechtgkeit und die Rolle von
Diakonie und Kirche bei der Befähigung „vulnerabler
Zeugen“
Übung
Hr. Renkert
Mo 11-13 Uhr
s. Diakoniewissenschaften
KiGa II
Leistungspunkte:
2
Eine Übersicht aller EPG2-Lehrveranstaltungen, insbesondere derer, die nicht von der
theologischen Fakultät angeboten werden, lassen sich hier fnden:htp://www.uniheidelberg.de/epg/LA_1516.html
Katholische Theologie
Christ sein – Berufung und Prof
Vorlesung
Dr. Fischer
Mo 14-16 Uhr
ÖInst
Leistungspunkte:
3
Heutiger Agnostizismus u. Präsenz anderer Religionen machen die Frage Wer/was ist ein Christ? mit
Brennpunkten wie Gott, Christus, Kreuz, Kirche neu dringlich. Nach Prüfung früherer Antworten - z.B.
Kierkegaard („Einübung im Christentum“), H.U. von Balthasar, J. Ratzinger u. H. Küng - eröffnet v.a.
das Markusevangelium Einblicke in wesentliche Aspekte des Christ-seins als „Weg“ zum Leben.(10,17)
Zielgruppe: Studierende der Theologie, Interessierte
Sprachvoraussetzungen: Biblische Sprachen nützlich, keine Bedingung
Anmeldung; Persönlich bei Erster Vorlesung
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