Editorial tolle lege Auf diesen Ausspruch hin fand Augustnus zum Glauben. Über zehn Jahre hate er „die Weisheit“ gesucht und als er ihr immer näher kam, konnte er sie doch noch nicht ergreifen und sich fur einen seinem Glauben gemäßen Lebensstl entscheiden. Schließlich, als er die Worte tolle lege (dt.: „nimm lies“) hörte und daraufin einen Bibelstelle aufschlug (Röm 13,13f.) konnte er endlich - glauben. Er ging in den Hafen ein, wo er Ruhe fand, wie es Augustnus selbst beschrieb. „Nimm lies“, so einfach kann der Glaube sein! (Selbst bei einem so geistreichen, tefdenkenden und philosophischen Theologen wie Augustnus es war.) Solche spannenden Persönlichkeiten, ihre Lebensgeschichten, ihre theologischen Konzepte, entsprechende zeitliche Hintergrunde, Sprachen, um sie im Original lesen zu können, biblische Grundlagen dazu und vieles Weitere können auch im kommenden Semester wieder reichlich studiert werden. Um möglichst viel aus dieser Zeit zu machen und nicht den Überblick zu verlieren, nimm und lies nun auch dieses Verzeichnis! Viel Freude beim Durchstöbern des Angebots und erstellen eures Stundenplans! Das Reaktonsteam bedankt sich bei allen Studierenden, Dozenten und Mitarbeitern der Uni, die sich am Erstellen des KVV beteiligt haben. Ohne Sie wäre das KVV nicht erschienen! Danke! Besonders möchten wir uns bei Herrn Schwiderski fur die umfassende Korrektur, bei Christopher Nunn sowie Dennis Dietz fur die gute Kooperaton bedanken! Euer Redaktonsteam, Agnes Schmidt, Angelina Kruger, Jacob Pantle, Ruben Schlipphak, Sebastan Bernick, Stefan Aderhold, Theresa Hirtreiter-Hochbach, Tobias Dienst Kritk, Kommentare und Angebote zur Mitarbeit nehmen wir gerne unter [email protected] entgegen 8 Veranstaltungsteil AnfängerInnenprojekt (Lehramt): Von Got reden AnfängerInnenprojekt Mo 16-18 Uhr Dr. SchückingJungblut ÜR K 3 Leistungspunkte: 2 Das obligatorische AnfängerInnenprojekt bietet Studierenden im ersten Semester eine Einführung in das Studium der evangelischen Theologie. Die Teilnehmenden erhalten anhand des Semesterthemas „Von Gott reden“ einen Einblick in den Kanon der theologischen Fächer und werden geschult, ihr Studium sinnvoll aufzubauen und zu gestalten. Darüber hinaus werden im AP Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und eingeübt. Zielgruppe: StudienanfängerInnen der Lehramtsstudiengänge Leistungsnachweis: Teilnahmeschein bei Abgabe der schriftlichen Aufgaben im Semester AnfängerInnenprojekt (Mag. Theol., B.A. Christentum und Kultur): Von Got reden AnfängerInnenprojekt Di 16-18 Uhr Fr. Euler ÜR K 3 Leistungspunkte: 2 Das obligatorische AnfängerInnenprojekt bietet Studierenden im ersten Semester eine Einführung in das Studium der evangelischen Theologie. Die Teilnehmenden erhalten anhand des Semesterthemas „Von Gott reden“ einen Einblick in den Kanon der theologischen Fächer und werden geschult, ihr Studium sinnvoll aufzubauen und zu gestalten. Darüber hinaus werden im AnfängerInnenprojekt Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und eingeübt. Zielgruppe: StudienanfängerInnen Mag. Theol., B.A. Christentum und Kultur Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben 9 Examensprojekt Examensprojekt (Block) Invoveranstaltung: Mi 14.10., 16-18 Uhr Block 1: 13-14.11. Block 2: 11.-12.12. jeweils Fr 12-20 Uhr und Sa 9-18 Uhr Hr. Baum ÜR K 3 ÜR K3 KiGa II Leistungspunkte: 2 Das Examensprojekt bietet Gelegenheit, die Lernphase für das Examen vorzubereiten. Diese Veranstaltung hat das Ziel, die eigene Examensphase im Austausch mit anderen zu strukturieren und sich hilfreiche Tipps und Erfahrungsberichte geben zu lassen. Lernpläne sollen erarbeitet, Methoden verglichen, Gliederungsstrategien präsentiert und Prüfungssituationen vorbereitet werden. Ferner bietet d i e Veranstaltung die Möglichkeit, andere Examenskandidaten kennenzulernen und Lerngruppen zu bilden. Das Examensprojekt ist für Lehr- und Pfarrämtler geeignet. Zielgruppe: Studierende in der letzten Studienphase Anmeldung: Bei der Infoveranstaltung in der ersten Semesterwoche Literatur: Helga Esselborn-Krumbiegel, Leichter lernen. Strategien für Prüfung und Examen, Paderborn 2006. 10 Sprachkur se Hebräisch I (Biblisches Hebräisch) Sprachkurs Dr. Schwiderski Mo-Do 9-11 Uhr KiGa I verpfchtender Beginn: Mo 9.15 Uhr Leistungspunkte: 12+5 Hebräisch I ist ein Intensivkurs, der in die hebräische Sprache des Alten Testaments einführt. Vermittelt werden die Grundlagen der Formenbildung und Syntax sowie ein grundlegender Wortschatz. Ziel ist die Befähigung zu selbständiger Lektüre alttestamentlicher Texte. Der Kurs bereitet gezielt auf die Hebraicumsprüfung am Ende des Semesters vor. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zu intensiver Mitarbeit und regelmäßiger Teilnahme (höchstens 5 Fehlsitzungen im Semester). Die Vorund Nachbereitung umfasst ca. 3 h pro Werktag zusätzlich zum Kursbesuch (Grammatik, Vokabeln, Übersetzen). Es ist nicht empfehlenswert, neben Hebräisch I noch andere lernintensive Sprachkurse (z.B. Latein I/II oder Griechisch I/II) zu besuchen. Zielgruppe: ausschließlich Studierende ohne Hebraicum (kein Repetitorium) Teilnahmevoraussetzungen: ordentliche Immatrikulation an der Universität Heidelberg; Bereitschaft zur intensiven Mitarbeit (siehe zusätzlicher Arbeitsaufwand) Sprachvoraussetzungen: Latinum oder Graecum dringend empfohlen Anmeldung: verpflichtende Anmeldung mit Angabe des Studienfaches an [email protected] Leistungsnachweis: keine LP für Studiengänge, die das Hebraicum als Pflichtvoraussetzung haben (z.B. Mag. theol.); auf das Wahlmodul des Lehramtsstudiums können bei bestandener Prüfung 12 LP angerechnet werden Literatur: Die benötigte Literatur wird im Verlauf des Kurses bekanntgegeben. 11 Latein I – Einführung in die lateinische Sprache Latein für AnfängerInnen Sprachkurs Hr. Meisters Mo 14-16 Uhr, Di 9-11 Uhr, Do 14-16 Uhr ÜR K3 Leistungspunkte: 9 Der Sprachkurs Latein I ist der erste von zwei Sprachkursen, die auf das Latinum vorbereiten. Es werden die grammatischen Grundlagen behandelt (Formenlehre und Syntax) sowie ein Grundwortschatz gelernt (Mündl. Latinumsprüfung ohne Wörterbuch!) mit Blick auf die Lektürefähigkeit (Cicero) und die schriftliche und mündliche Latinumsprüfung. Vokabeltraining, Übersetzungstechnik sowie Grundlagen der Rhetorik und Stilistik gehören ebenso zum Inhalt des Sprachkurses wie Grundlagenwissen zur Antike. Das Erlernen dieser wunderschönen Sprache hilft Ihnen dabei auch beim Verstehen und Erlernen anderer Sprachen und bei der Reflexion über Sprache. Neben regelmäßiger Teilnahme und intensiver Mitarbeit sollten Sie mindestens 8-10 Std. wöchentlich vor- und nachbereiten, um die Voraussetzung zu schaffen, unmittelbar im folgenden Semester den Sprachkurs Latein II zu besuchen und die Prüfungsreife zu erlangen. Sie erhalten Skripte (TexteÜbungen-Wortschatz-Skript / Begleit-Grammatik-Skript), in denen der grammatische Stoff systematisch behandelt und erläutert wird, sowie Hinweise auf Zusatzmaterial und weitere Literaturempfehlungen (Grammatik, Wortschätze, Wörterbücher, Hilfsmittel etc.). Zielgruppe: Alle interessierten Theologiestudierenden, insbes. als Vorbereitung auf das staatl. Latinum. Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit, regelmäßige Teilnahme sowie intensive Vor- und Nachbereitung. Anmeldung: In der ersten Lehrveranstaltung. Leistungsnachweis: Der Sprachkurs Latein I ist die Grundlage für den Sprachkurs Latein II. Literatur: Grundlage für den Sprachkurs sind Skripte (Texte-ÜbungenWortschatz- Skript / Begleit-Grammatik-Skript); weitere Grammatiken, Wörterbücher, Hilfsmittel im Internet etc. werden Ihnen vorgestellt u. ggf. zur Anschaffung / Leihe empfohlen. 12 Latein II – Einführung in die lateinische Sprache Latein für Fortgeschritene Sprachkurs Hr. Meisters Mo, Mi, Do jeweils 9-11 Uhr ÜR K3 Leistungspunkte: 12 Der Sprachkurs Latein II führt den Sprachkurs Latein I fort (siehe deshalb auch dort). Der Kurs hat folgenden Aufbau: 1. Die Behandlung der grundlegenden grammatischen Themen wird abgeschlossen. 2. (Hauptteil) Übersetzung von Texten aus mittelschweren (prüfungsrelevanten) Cicero-Reden. 3. Zusätzliche Vorbereitung auf die mündliche Prüfung (u.a. simulierte mündliche Prüfungen / RhetorikStilistik / Hintergrundwissen zur römischen Antike u. Cicero <Leben u. Werk>). Darüber hinaus wird Ihre Übersetzungstechnik weiter geschult, Ihr Wortschatz (CiceroSpezialvokabular) weiter ausgebaut und Ihr Hintergrundwissen vertieft. Durch Probeklausuren auf Prüfungsniveau können Sie Ihren Leistungsstand jederzeit realistisch einschätzen. Da es unerlässlich ist, mindestens etwa 25-30 Cicero-Texte zu übersetzen, um eine gewisse Routine und Sicherheit zu erlangen, sind eine sehr aktive Mitarbeit sowie eine intensive Vor- und Nachbereitung von mindestens 15 Std. wöchentlich zusätzlich zum Kursbesuch unerlässlich. Sie erhalten ein Skript mit Cicero-Texten, Cicero-Spezialwortschatz, Hintergrundwissen zu den prüfungsrelevanten Cicero-Reden sowie Leben und Werk Ciceros sowie Rhetorik und Stilistik. Zielgruppe: TeilnehmerInnen des Sprachkurses Latein I aus dem vorangegangenen Semester sowie TeilnehmerInnen mit sehr guten Lateingrundkenntnisse aus der Schule oder aus Lateinkursen. Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit, regelmäßige Teilnahme sowie intensive Vor- und Nachbereitung. Sprachvoraussetzungen: Sehr gute Lateingrundkenntnisse (Latein I). Anmeldung: In der ersten Lehrveranstaltung. Leistungsnachweis: Staatliches Latinum nach erfolgreicher schriftl. und mdl. Prüfung. Literatur: Grundlage sind die Skripte aus Latein I sowie ein Skript mit CiceroTexten, Cicero-Spezialwortschatz, Hintergrundwissen zu den prüfungsrelevanten Cicero-Reden sowie Leben und Werk Ciceros sowie Rhetorik und Stilistik; weitere Grammatiken, Textausgaben, Wörterbücher, Wortschätze etc. werden Ihnen vorgestellt und ggf. zur Anschaffung / Leihe empfohlen. 13 Griechisch I: Einführung in die altgriechische Sprache Sprachkurs Dr. TzvetkovaGlaser Di-Do 9-11 Uhr NUni HS 03 Leistungspunkte: 9 Griechisch I ist der erste der beiden Sprachkurse, die als Vorbereitung für das Graecum konzipiert sind. Im Kurs Griechisch I steht der Unterricht der altgriechischen Formenlehre im Vordergrund. Durch die Übersetzung der im Lese- und Arbeitsbuch angebotenen sowie einiger zusätzlicher Texte werden auch Grundkenntnisse in altgriechischer Syntax vermittelt, welche im Kurs Griechisch II vertieft werden. Vorgesehen sind Tests und eine Abschlussklausur. Zu den Aufgaben des Kurses zählt nicht zuletzt die Vermittlung fundamentaler Kenntnisse antiker Geschichte und Literatur, die für das Verständnis der Originaltexte notwendig sind und die faszinierende Kultur der griechischen Antike spürbar machen. Zielgruppe: Alle Teilnahmevoraussetzungen: Nur Theologiestudierende Anmeldung: In der ersten Sitzung Leistungsnachweis: Teilnahmeschein Literatur: Kantharos, Griechisches Unterrichtswerk, Lese- und Arbeitsbuch von Winfried Elliger u.a., Stuttgart 1982 oder Ndr. (Klettbuch 6701). Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Thomas Meyer u.a., Stuttgart 1973 oder Ndr Griechisch II: Einführung in die altgriechische Sprache Sprachkurs Dr. TzvetkovaGlaser Di-Do 11-13 Uhr NUni HS 03 Leistungspunkte: 12 Der zweite der beiden Sprachkurse zum Staatlichen Graecum am Ende des WiSe 2015/16. Aufgabe des Kurses ist die Vertiefung der bereits im Kurs Griechisch I erworbenen Kenntnisse in der Formenlehre und der Aufbau von Kenntnissen im griechischen Satzbau. Gelesen werden v.a. ausgewählte Abschnitte platonischer Werke, die dem Schwierigkeitsgrad der Graecumsprüfung entsprechen und einen Überblick über die von Platon diskutierten Themen erlauben. Vorgesehen sind mehrere Probeklausuren, Stammformentests und Probeübersetzungen kleiner Texte. Zielgruppe: Alle Theologiestudierenden Sprachvoraussetzungen: Griechisch I Leistungsnachweis: Teilnahmeschein, Graecumszeugnis Literatur: Gemoll, Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch, von W. Gemoll und K. Vretska, 10. Aufl. München u.a. 2006 Grund- und Aufbauwortschatz Griechisch, bearbeitet von Thomas Meyer u.a., Stuttgart 1973 oder Ndr. 14 Ferien-Intensiv-Sprachkurs: Griechisch I – ausschließlich für Theologiestudierende der Uni HD Sprachkurs Dr. TzvetkovaGlaser 17.8.-11.9.2015 KiGa II Beginn: Mo, 17.8., 9 Uhr c.t. Leistungspunkte: 9 Vom 17.08 bis 11.09.2015 findet ein Ferienkurs Griechisch I statt. Es handelt sich um den ersten der beiden Sprachkurse, die als Vorbereitung für das Graecum konzipiert sind. Im Kurs Griechisch I steht der Unterricht der altgriechischen Formenlehre im Vordergrund. Durch die Übersetzung der im Leseund Arbeitsbuch angebotenen sowie einiger zusätzlicher Texte werden auch Grundkenntnisse in altgriechischer Syntax vermittelt, welche im Kurs Griechisch II vertieft werden. Vorgesehen sind Tests und eine Abschlussklausur. Der Ferienkurs ist ein Intensivkurs, der regelmäßigen Besuch (Mo-Fr) sowie intensive Vor- und Nachbereitung voraussetzt (s.u.). Pflichtbestandteil des Kurses ist das begleitende Tutorium, das innerhalb des für den Kurs angegebenen Zeitraums stattfindet. Zielgruppe: Alle interessierten Theologiestudierenden, insbesondere Studienanfänger/-innen als Vorbereitung auf das staatliche Graecum. Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit (Anwesenheitspflicht) sowie intensive Vor- und Nachbereitung (mindestens 3 h täglich). Anmeldung: verpflichtende Anmeldung mit Angabe des Studienfaches bis spätestens 7.8. an [email protected] Leistungsnachweis: Klausur, Teilnahmeschein Literatur: Kantharos, Griechisches Unterrichtswerk, Lese- und Arbeitsbuch (Klett Verlag) Eine Grammatik, sehr empfehlenswert: Hellas, Griechische Grammatik (Buchner Verlag) oder Ars Graeca, Grammatik (Schöningh Verlag). Ein Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch: Gemoll (sehr empfehlenswert) oder Benseler. 15 Hebräische II: Jeremia Übung Dr. Schwiderski Di 13-14 Uhr s.t. KiGa I Leistungspunkte: 2 In der Übung werden in Abstimmung mit dem Hauptseminar von Prof. Oeming ausgewählte Texte des Jeremiabuches gelesen. Zur 1. Sitzung vorzubereiten: Jer 1,1-14. Zielgruppe: Studierende mit Hebraicum Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit. Es wird empfohlen, zur allgemeinen Vorbereitung die Lernkarten zu repetieren und den Grundwortschatz des Grundkurses zu wiederholen (Material auf Anfrage). Sprachvoraussetzungen: Hebraicum Anmeldung: Anmeldung an [email protected] Leistungsnachweis: Nach Absprache und Maßgabe des jeweiligen Modulhandbuchs Hebräische Lektüre: Examensrelevante Texte des Alten Testaments Übung Dr. Schwiderski Mo 14-15 Uhr s.t. KiGa I Leistungspunkte: 2 In der Übung sollen Texte des Alten Testaments gelesen werden, die aufgrund ihrer zentralen Bedeutung häufig als Übersetzungstexte für alttestamentliche Examensklausuren gewählt werden. Es werden abwechselnd Prosa und poetische Texte gelesen. Textliche Überschneidungen mit den gleichnamigen Übungen der vorangegangenen Semester werden vermieden, so dass sich die Veranstaltung auch für den fortgesetzten Besuch eignet. Zur 1. Sitzung vorzubereiten: Ri 2,8-16 Zielgruppe: Studierende mit Hebraicum in der Endphase des Studiums Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit. Es wird empfohlen, zur allgemeinen Vorbereitung den Grundwortschatz des Hebraicumskurses zu wiederholen (Material auf Anfrage). Sprachvoraussetzungen: Hebraicum Anmeldung: Anmeldung an [email protected] Leistungsnachweis: nach Absprache und Maßgabe des jeweiligen Modulhandbuchs Literatur: zur begleitenden Übung empfohlen: Dirk Schwiderski, Biblisches Hebräisch - 700 Übungsformen mit Lösung und Kommentar zur Vorbereitung auf das Hebraicum. Mit einem Anhang von 150 Formen zur Examensvorbereitung, 2014 (erhältlich zum ermäßigten Preis bei Frau Anzinger, TS Zi.127) 16 Lektüre Qumrantexte Übung Dr. Schwiderski Mo 16-18 Uhr (14-täg) KiGa I Beginn in der 2. Woche Leistungspunkte: 2 Die Übung ist eine Veranstaltung der alttestamentlichen Sozietät, die auch für Studierende und Interessierte anderer Sozietäten offen ist. Gelesen werden unpunktierte Texte nach Vereinbarung. Zielgruppe: Interessierte mit guten Hebräischkenntnissen Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit Sprachvoraussetzungen: Hebräisch (gegebenenfalls Aramäisch) Anmeldung: Anmeldung an [email protected] Syrische Lektüre (Syrisch III) Übung Dr. Schwiderski Di 14-16 Uhr KiGa III Leistungspunkte: 3 Die Lektüreübung setzt den Kurs Syrisch II des Sommersemesters fort. Gelesen werden syrische Texte nach Absprache. Der Termin wird mit den TeilnehmerInnen des vorangegangenen Kurses abgestimmt. Zielgruppe: alle Interessierten mit Syrischkenntnissen Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßiger Mitarbeit Sprachvoraussetzungen: Syrischkenntnisse Anmeldung: Anmeldung an [email protected] Leistungsnachweis: nach Absprache und Maßgabe des jeweiligen Modulhandbuchs 17 Rabbinisches Hebräisch Übung Hr. Günther Mo 16-18 Uhr Dek Leistungspunkte: 2 Bei der Einführung ins rabbinische Hebräisch wurden bereits Teile eines rabbinischen Textes gelesen: Pirqe Avoth – Die Sprüche der Väter. Dabei konnten die Änderungen gegenüber dem biblischen Hebräisch studiert werden. Jetzt werden zwei längere Texte gelesen und interpretiert. Zuerst aus dem Babylonischen Talmud über das Beten des Sch’ma (Dt 6,4–9). Die Übung ist auch eine Einführung in den Talmud und in den Umgang mit talmudischen Texten. Danach folgt ein Stück aus den berühmten „Acht Kapiteln“ des Rambam (Maimonides 1135–1204), einer Abhandlung zur jüdischen Ethik und Gotteserkenntnis. Alle Texte sind vokalisiert! Der Besuch der Einführung im SS 2015 ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme. Zielgruppe: Mittlere, höhere Semester, Interessierte Sprachvoraussetzungen: Hebraicum Leistungsnachweis: Präsentation eines Textes. Literatur: Wird in der Übung bekannt gegeben. 18 Altes Testament „Tolle, lege“ – „nimm, ließ“, eine scheinbar einfache Aufforderung. Besonders für Theologen, die sich gerne als belesen verstehen. Aber sind wir wirklich belesen, vor allem wenn es um das Alte Testament geht? Nehmen wir die biblischen Texte und lesen sie? Unaufgefordert? Auch jenseits der Bibelkundeübung? Lesen wir sie alle? Auch Numeri, die Bücher der Chronik, oder die Sprüche? Die Bücher des Alten Testaments eröffnen uns eine Vielfalt unterschiedlichster, lesenswerter Texte. Sie ermöglichen uns einen Zugang in die theologische Gedankenwelt lange vergangener Jahrhunderte, mit ihren Auseinandersetzungen und Errungenschaften. Manche Lektüren erschließen uns sofort sinnhafte Aspekte des Textes. Wir erkennen uns wieder in den Situationen, spüren etwas von der Erfahrung, die die Menschen damals mit Gott gemacht haben. Andere Leseerlebnisse rufen eher Frust und Unverständnis hervor. Was, wenn der hebräische oder griechische Text so schwer ist, dass wir ihn kaum verstehen? Wie sollen wir heute mit Opfervorschriften oder dem Vollstrecken des Bannes umgehen? Solche Fragen sollten jedoch nicht dazu führen den Text weg zu legen und gar nicht mehr zu lesen. Sondern sie sollten uns zu weiterem Lesen motivieren: Lesen des Kontextes. Lesen von zusätzlichen Quellen aus der Umwelt des Alten Testaments oder ikonographischer Funde, die uns verstehen helfen. Lesen von Texten anderer Theologen, die sich bereits über die gleichen Probleme Gedanken gemacht haben und versucht haben Antworten zu finden. Lesen ist nicht das Gegenprogramm zu wissenschaftlichem Arbeiten, sondern Lesen ist vielmehr die Grundlage davon: Lesen als Suche nach Antworten auf unsere Fragen. „Tolle, lege“ – wird also zu einer Aufforderung an uns, uns auf die alten Texte einzulassen, sie ganz genau zu lesen, sie immer wieder zu lesen. Nur dann entdecken wir neue Aspekte wohlvertrauter Texte, finden wir heraus, dass scheinbar sperrige und trockene Texte ein theologisches Programm haben, mit dem es sich auseinanderzusetzen lohnt. So gewinnen die Texte des Alten Testaments auch für uns heute an Bedeutung. Carolin Stalter 19 Theologie des Alten Testaments Überblicksvorlesung Di 11-13 Uhr, Do 11-13 Uhr Prof. Oeming NUni HS 04 Leistungspunkte: 3 Was das Alte Testament für den christlichen Glauben bedeutet, ist von den Anfängen der Kirche bis in die Gegenwart hinein eine stark umstrittene Frage. Die VL will in einem ersten Teil einen Überblick über Grundentscheidungen bei der Anlage einer Theologie des Alten Testaments bieten (z.B.: historische versus systematische Darstellung? Neutraler Standpunkt versus christliche Perspektive?). In einem zweiten Teil wird eine Skizze der Geschichte des JHWH-Glaubens in seinen Hauptströmungen entfaltet. Der dritte und bei weitem größte Hauptteil analysiert die im AT enthaltenen zwölf Zugänge zu Gott: Geschichte, Kult, Ethik, Recht, Prophetie, Gebet, logisches Denken, Analyse der Gesellschaft, Skepsis, Erotik, Lernen von anderen Religionen; Schriftauslegung. Zielgruppe: Alle, die sich für die theologische Substanz des Alten Testaments interessieren Sprachvoraussetzungen: Hebräische Begriffe werden benutzt, aber auch übersetzt und erläutert Leistungsnachweis: Klausur oder mündliche Prüfung Literatur: M. Oeming, Ermitteln und Vermitteln. Grundentscheidungen bei der Konzeption einer „Theologie des Alten Testaments“, in: ders., Verstehen und Glauben. Exegetische Bausteine zu einer Theologie des Alten Testaments (BBB 142), Berlin, 2003, 9-43; K. Schmid, Gibt es Theologie im Alten Testament? Zum Theologiebegriff in der alttestamentlichen Wissenschaft, ThSt.NF 7, Zürich 2013. (Angaben zu neueren Theologien u.a. von Kaiser, Schmidt, Lang, Fischer, Moberly, Sweeney, Kessler u.a. in der Vorlesung.) 20 Die Erzeltern Israels (Genesis 12-26) Vorlesung Prof. Gertz Di 9-11 Uhr NUni HS 01 Leistungspunkte: 2 Gegenstand der Vorlesung ist die philologische Erschließung und literarhistorische Analyse von Gen 1236 im Kontext der neueren Pentateuchforschung. Die wirkungsgeschichtlich bedeutsamen Erzählungen von den Vätern und Müttern Israels erzählen die Ursprungsgeschichte Israels im Modus einer Familiengeschichte: Die einzelnen Episoden handeln von Ereignissen, wie sie für das Leben einer patriarchal organisierten Familie typisch sind, doch die geographische Streuung der Erzählungen und die und Genealogie der Familie und ihre Beziehung zu den nahen und fernen Verwandten machen deutlich, das um die Geschichte des Volkes Israel geht. Zielgruppe: Studierende aller Studiengänge Sprachvoraussetzungen: Hebraicum wird empfohlen, aber nicht zwingend, da die Texte übersetzt werden Leistungsnachweis: je nach Prüfungsordnung: testierte Anwesenheit, Klausur, mündliche Prüfung Grundkurs Altes Testament (Lehramt) Proseminar Mo 11-13 Uhr Dr. SchückingJungblut KiGa I Leistungspunkte: 4 Das Proseminar bietet Lehramtsstudierenden ohne Hebräischkenntnisse eine Einführung in die wissenschaftliche Arbeit mit dem Alten Testament. Zentrale Themen alttestamentlicher Forschung werden im Überblick dargestellt und durch eigenständige Textarbeit vertieft. Die Studierenden erhalten dabei einen Einblick in die Arbeitsweise der alttestamentlichen Exegese und werden mit dem Umgang mit Sekundärliteratur vertraut gemacht. Zielgruppe: Lehramtsstudierende im Grundstudium ohne Hebräischkenntnisse (nicht geeignet für Mag. theol. und BA/MA Christentum und Kultur) Teilnahmevoraussetzungen: Dem Besuch des Proseminars sollte möglichst die erfolgreiche Teilnahme an der Bibelkundeprüfung (AT) vorausgehen. Anmeldung: Per E-Mail bis 09.10.15: [email protected] Leistungsnachweis: Teilnahmeschein (regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit und Vor-/Nachbereitung) Benoteter Schein (zusätzlich Klausur) 21 Einführung in die Exegese des Alten Testaments Proseminar Dr. Focken Di 9-11 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 In diesem Proseminar soll das Grundwissen über die Methode der alttestamentlichen Exegese vermittelt werden, das für das weitere Studium und Examen notwendig ist. Der Schwerpunkt liegt auf historischkritischen und literaturwissenschaftlich orientierten Vorgehensweisen. Ihre Anwendung wird an Textbeispielen eingeübt. Darauf aufbauend soll die Entwicklung eigenständiger Vorgehensweisen unterstützt und zu ihrer Reflexion angeleitet werden. Zur Vorbereitung der ersten Sitzung bitte ich um die Lektüre der Seiten 1–40 des unten angegebenen Titels von U. Becker, den ich auch zur Anschaffung empfehle. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Sprachvoraussetzungen: Hebraicum Anmeldung; per E-Mail ([email protected]) Leistungsnachweis: Teilnahmeschein (regelmäßige Mitarbeit, Vor- und Nachbereitung, Protokoll oder Kurzreferat); Benoteter Schein (Proseminararbeit) Literatur: Becker, Uwe: Exegese des Alten Testaments. Ein Methodenund Arbeitsbuch (UTB 2664), Stuttgart, 3. Aufl., 2011. Utzschneider, Helmut / Nitsche, Martin: Arbeitsbuch literaturwissenschaftliche Bibelauslegung. Eine Methodenlehre zur Exegese des Alten Testaments, Gütersloh, 4. Aufl., 2014. Die biblische Urgeschichte Seminar Prof. Gertz Mi 9-11 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 4 Das Buch Genesis erzählt in seinen ersten elf Kapiteln von den konstitutiven Gottestaten und den förderlichen und schädlichen Reaktionen der Menschen. Schöpfung und Verheißung werden hier ebenso als erzählte Theologie präsentiert wie Schuld und Strafe. Damit behandelt die Ursprungsgeschichte der Welt in Gen 1-11 die großen Menschheitsthemen und verdient allein schon wegen ihrer bedeutenden Rezeption in der abendländischen Kultur- und Geistesgeschichte besondere Aufmerksamkeit. Im Seminar werden die zentralen Texte aus Gen 1-11 in ihrem religionsgeschichtlichen Kontext gründlich untersucht. Mit Blick auf gegenwärtige religiöse Strömungen wird auch die Diskussion um den „Wahrheitsgehalt des Mythos“ nicht zu kurz kommen. Zielgruppe: Studierende mittlerer und höherer Semester Teilnahmevoraussetzungen: AT Proseminar Sprachvoraussetzungen: Hebräisch und Griechisch Leistungsnachweis: testierte Anwesenheit; Seminararbeit 22 Jeremia Seminar Prof. Oeming Do 14-16 Uhr Kiga II Leistungspunkte: 4 Das Buch Jeremia, das umfangreichste Buch des ATs, stellt – auch theologisch betrachtet einen Meilenstein dar. Mit seiner Botschaft rührt es an zentrale Probleme: die Macht der Sünde im Einzelnen und der Gesellschaft, das kritische Eingreifen des berufenen prophetischen Mundes in das politische Geschehen seiner Zeit, der Zorn und das Gericht Gottes über sein eigenes Volk sowie über die fremden Völker, die Trauer und das Leiden des Boten an seiner Botschaft und an seiner von Gott verfügten Lebenspraxis, sein Kampf mit den falschen Propheten, der (vergebliche) Ruf zur Umkehr und die Hoffnung auf einen „Neuen Bund“. Dieser große Prophet hat viele Ausleger, aber auch Philosophen (Jaspers), Dichter (Zweig, Werfel) und bildende Künstler (Michelangelo, Rembrandt, Nolde) in seinen Bann gezogen. Texte aus dem Jeremia-Buch gehören zu den Predigtperikopen, z.B. die Tempelrede, die Konfessionen, die Kontroverse mit den falschen Friedenspropheten, der Brief an die Exilierten und die Verheißung des Neuen Bundes. und bildende Künstler Zugleich soll eine Einführung in den aktuellen Stand der Jeremia-Forschung geboten werden. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar Sprachvoraussetzungen: Hebraicum Anmeldung: Ja Leistungsnachweis: Hausarbeit Literatur: S. Herrmann, Jeremia. Der Prophet und das Buch: EdF 271, Darmstadt 1990; A. Graupner, Auftrag und Geschick des Propheten Jeremia. Literarische Eigenart, Herkunft und Intention vordeuteronomistischer Prosa im Jeremiabuch: BThSt 15, 1991; K. Schmid, Buchgestalten des Jeremiabuches. Untersuchungen zur Redaktions- und Rezeptionsgeschichte von Jer 30-33 im Kontext des Buches: WMANT 72. Neukirchen-Vluyn 1996; G. Fischer, Jeremia/Jeremiabuch. In: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4, 2001, 414-423 (Lit.); Ders., Jeremia (HThK.AT); Freiburg 2005. W.H. Schmidt, Das Buch Jeremia 1+2 (ATD), Göttingen 2008/2013. 23 „Jerusalem du hochgebaute Stadt“ – exegetsche, praktsch- theologische und kirchenmusikalische Annäherungen Seminar Prof. Oeming, Prof. Schwier Mo 18-20 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 4 Jerusalem ist ein zentraler Ort des Glaubens, sowohl für Juden wie auch für Christen und Moslems. Wir werden in diesem interdisziplinären Seminar zum einen Jerusalem als „Gelände“ abgehen, d.h. die archäologischen und architektonischen Orte der Stadt bis in die muslimische Zeit abarbeiten. Zum anderen werden wir die vielfältigen mit Jerusalem verbundenen theologischen Ideen durcharbeiten (von der Stadt Davids bis zur Stadt Gottes und der „Zionstheologie“, von der jesuanischen Tempelkritik über den Ort der Passion und der Auferstehung Jesu Christi bis hin zur Konzeption des himmlischen Jerusalem). Ein besonderer Akzent liegt auf der Verbindung mit musikalischen Gestaltungen: In der ersten Semesterwoche gibt es ein Konzert in der Neuen Aula zum Thema: „Jerusalem – Stadt der zwei Frieden“, in der u.a. zeitgenössische Musik jüdischer, christlicher und muslimischer Komponisten erklingt. Auch diese Kompositionen werden wir erkunden und mit dem musikalischen Leiter, Prof. Walter Nussbaum, diskutieren. Zielgruppe: Alle Interessierten Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Proseminar Sprachvoraussetzungen: Hebräisch- und Griechischkenntnisse Anmeldung: Erbeten an: [email protected] Leistungsnachweis: Hausarbeit Literatur: O. Keel, Jerusalem und der eine Gott. Eine Religionsgeschichte, Göttingen 2011. Weitere Literatur im Seminar. 24 Die Überlieferung von Elija und Elischa und ihre Rezepton im NT (Lehramt) Seminar Prof. Kegler Mi 16-18 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 4 Die erste große Prophetengestalt des 9. Jahrhunderts, Elija von Tischbe, erscheint im Alten Testament als "Zentralfigur des israelitischen Widerstandes gegen die Religionspolitik" (H.Donner) des Königs Ahab. In Samaria ließ er einen Tempel und Altar für Baal bauen. Diese Politik hatte das Ziel, die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mit ihrer jeweiligen stammes- und kultspezifischen Eigenart zu integrieren. Seine pluralistische Haltung zeigt sich auch in seiner Heirat mit einer phönikischen Prinzessin aus der Stadt Sidon, Isebel. Gegen diese Kultpolitik wendet sich Elija, indem er den Anspruch auf ausschließliche Verehrung JHWHs erhebt. Zwar ist es nicht leicht, die Widerstandsmaßnahmen des Elija historisch zu beurteilen, da die heutige Ausgestaltung der ElijaÜberlieferung wunderhafte Elemente enthält und auf verschiedene deuteronomistische Autoren zurückgeht, doch fällt die Radikalität der Auseinandersetzung aus dem Rahmen der sonst in den Königsbüchern geschilderten Konflikte heraus, so dass die Annahme nahe liegt, hier habe sich eine Erinnerung an eine besonders erbitterte Form des Widerstands gehalten. Geprägt ist die Elija-Elischa-Überlieferung von Wundererzählungen. Besonders bei Elischa ritt in ihnen die soziale Wirklichkeit in den Blick, die Hungersnöte, die Kriegsbedrohung, das Leid der kleinen Leute. Der Prophet erscheint als der, der eine Überwindung dieser Wirklichkeit kraft seiner besonderen Beziehung zu Gott in Gang setzen kann: Er kann durch Wunder aus Nöten retten, er kann selbst militärische Bedrohung abwenden. Damit wird spürbar, dass die prophetische Bewegung im 9. Jahrhundert von Menschen als eine Kraft der Veränderung der sozialen und politischen Realität erfahren wurde. Sie sind eine Form des Widerstand gegen die Wirklichkeit der Armut, indem sie davon erzählen, wie Wunder diese Wirklichkeit überwinden. Damit werden Hunger und Elend, Armut und Angst als überwindbar, veränderbar und veränderungsbedürftig zugleich ausgesagt. Und nicht zuletzt finden sich Spuren redaktioneller Arbeit an der Überlieferung. Deren spezifisches Interesse soll herausgearbeitet werden. Zielgruppe: Theologie- und Lehramtsstudierende Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar Sprachvoraussetzungen: Hebräisch, Griechisch Anmeldung; Per Mail an [email protected] Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: H.Donner, Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen, Teil 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba, Grundrisse zum Alten Testament, Das Alte Testament Deutsch, Ergänzungsreihe Band 4/2, Göttingen 1986, 260-284 25 Altestamentliche Exegese und homiletsche Praxis Übung Fr. Knitel Mi 11-13 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 2 Nicht zuletzt die jüngsten Debatten um die Bedeutung des Alten Testaments für den christlichen Glauben und die Rolle, welche der historisch-kritischen Exegese in denselben zugewiesen wird, weisen auf verschiedene Fragekomplexe hin, die sich bei der Frage nach einer Predigt alttestamentlicher Texte ergeben. Neben den grundsätzlichen Ansätzen zu einer christlichen Predigt des AT, soll im Seminar verstärkt das Verhältnis von wissenschaftlicher Exegese und Homiletik in den Blick genommen werden. Ergeben sich mit Blick auf das AT bspw. nochmals eigene Problemstellungen, wenn man die Schriften als Tradentenliteratur ernst nimmt? Die Übung soll zum einen der Frage nachgehen, inwiefern wissenschaftliche Exegese für die Predigtpraxis fruchtbar gemacht werden kann. Zudem soll im zweiten Teil des Seminars konkret an alt. Texten gearbeitet werden, die im Zuge der Perikopenrevision hinzugekommen sind. Zielgruppe: interessierte Studierende vornehmlich des Hauptstudiums Teilnahmevoraussetzungen: Besuch des PS AT und PS Homiletik Sprachvoraussetzungen: Hebräisch Anmeldung; per E-Mail, max. 25 Teilnehmer ([email protected] heidelberg.de) Leistungsnachweis: Teilnahmeschein; Bereitschaft zur Übernahme eines Referats o.ä. Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben Bibelkunde Altes Testament Übung Hr. Gunnert Fr 9-11 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 8 (Biblicum), 4 (kleines Biblicum) D i e Veranstaltung unterstützt die Vorbereitung auf die Bibelkundeprüfung und leitet zur eigenen Bibellektüre an. Dabei werden thematische und theologische Querbezüge im Alten Testament erschlossen und theologisch relevante Themen erarbeitet. Zielgruppe: Studierende der ev. Theologie, LA/Mag. Theol. im Grundstudium; ExamenskandidatInnen Sprachvoraussetzungen: Deutsch, Englisch Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung Literatur: Begleitend: Oeming (1995), Bibelkunde Altes Testament oder Rösel (2013), Bibelkunde des Alten Testaments und ggf. Alter/Kermode (1987), The Literary Guide to the Bible 26 Rabbinisches Hebräisch: Talmud, Texte zum Sch’ma Lektüre und Interpretaton ausgewählter Texte Übung Hr. Günther Mo 16-18 Uhr Dek Leistungspunkte: 2 Bei der Einführung ins rabbinische Hebräisch wurden bereits Teile eines rabbinischen Textes gelesen: Pirqe Avoth – Die Sprüche der Väter. Dabei konnten die Änderungen gegenüber dem biblischen Hebräisch studiert werden. Jetzt werden zwei längere Texte gelesen und interpretiert. Zuerst aus dem Babylonischen Talmud über das Beten des Sch’ma (Dt 6,4–9). Die Übung ist auch eine Einführung in den Talmud und in den Umgang mit talmudischen Texten. Danach folgt ein Stück aus den berühmten „Acht Kapiteln“ des Rambam (Maimonides 1135–1204), einer Abhandlung zur jüdischen Ethik und Gotteserkenntnis. Alle Texte sind vokalisiert! Der Besuch der Einführung im SS 2015 ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme. Zielgruppe: Mittlere, höhere Semester, Interessierte Sprachvoraussetzungen: Hebraicum Leistungsnachweis: Präsentation eines Textes Literatur: wird in der Übung bekannt gegeben. Neuere Forschungen zum Alten Testament Oberseminar Prof. Gertz Do 18-20 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 3 Gemeinsame Lektüre und Besprechung ausgewählter Abschnitte von R. Achenbach, Die Vollendung der Tora (BZAR 3), Wiesbaden 2003. In der jüngsten Debatte um die Entstehung des Pentateuch spielt das Buch Numeri eine gewichtige Rolle, bei dessen Analyse kein Weg an der monumentalen Monographie von R. Achenbach vorbeiführt Das genaue Programm wird in der konstituierenden Sitzung gemeinsam besprochen und festgelegt. Sofern möglich, findet das Oberseminar als Blockveranstaltung statt. Zielgruppe: Studierende höherer Semester, Doktoranden und Doktorandinnen Teilnahmevoraussetzungen: AT- Hauptseminar Sprachvoraussetzungen: Hebräisch Anmeldung: Bis 6. Oktober im Sekretariat per E-Mail ([email protected]) 27 Examensvorbereitung Alten Testament Repettorium Prof. Gertz Di 16-18 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 3 Wiederholung des für Examina notwendigen Grundwissens im Alten Testament. Zielgruppe: Studierende in Examensvorbereitung Teilnahmevoraussetzungen: Keine Anmeldung: Bis 6. Oktober im Sekretariat per E-Mail ([email protected]) mit Nennung des vorgesehenen Prüfungstermins und des angestrebten Abschlusses. Literatur: Gertz (Hg.), Grundinformation Altes Testament, Göttingen, 4. Aufl. 2010. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung vorgestellt. Examensvorbereitung Alten Testament Repettorium Prof. Gertz Di 18-20 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 3 Wiederholung des für Examina notwendigen Grundwissens im Alten Testament. Zielgruppe: Studierende in Examensvorbereitung Teilnahmevoraussetzungen: Keine Anmeldung: Bis 6. Oktober im Sekretariat per E-Mail ([email protected]) mit Nennung des vorgesehenen Prüfungstermins und des angestrebten Abschlusses. Literatur: Gertz (Hg.), Grundinformation Altes Testament, Göttingen, 4. Aufl. 2010. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung vorgestellt. Altestamentliche Sozietät Sozietät Mi 18-20 Uhr Oeming ÖInst Vorstellung und Diskussion aktueller wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich des Alten Testaments durch Examenskandidaten, Doktoranden, Habilitanden. 28 Neues Testament Der internatonal bekannte Neutestamentler E.P. Sanders erzählt von seinem „tolle lege“ Erlebnis: Es war 1960 auf einem Kongress der Methodisten. Sanders setzte sich in die letzte Reihe. Die Diskussion langweilte ihn, und so packte er sein griechisches Neues Testament aus. Gerade versiert genug, den griechischen Text nun feßend lesen zu können, nahm er sich die Paulusbriefe vor. Sanders war auf einmal so gepackt, dass er die Briefe nicht mehr zur Seite legen konnte. Kaum blieb er ruhig sitzen. Die durchgehende Lektüre der Briefe, bei der Sanders den antken Schreiber – diesen leidenschaflichen, eifernden Paulus – meinte atmen und pulsieren hören zu können, packte ihn so sehr, dass er von ihm nicht mehr lassen konnte. Dieses recht zufällige, aber unheimlich tefgreifende Lektüreerlebnis war die Initalzündung für Sanders Paulusforschungen, die ihn schließlich dazu führten, Vorreiter der New Perspectve zu werden.1 Die New Perspectve prägt nun die Paulusforschung. Ich war immer – und bin es noch – leidenschafliche Gotesdienstbesucherin. Von Kindheit an hörte ich die Bibeltexte in der Kirche gelesen und setzte mich gern mit den kirchlichen Auslegungen auseinander. Im Studium faszinierten mich dann kleine Lektüreerlebnisse, wie Sanders sein großes beschreibt. Zuerst versuchte ich mit frischem Graecum Schrit für Schrit den Galaterbrief in einer Lektüreübung für mich neu zu entdecken, später das Markusevangelium im Volldurchgang. Durch die griechische Sprache, die ihre LeserInnen automatsch in die antke Denkwelt hineinwirf, lasen sich die biblischen Texte auf einmal ganz neu. „Tolle lege“ – bevor ich schon „ganz wissenschaflich“ exegetsch dachte, packte mich erst einmal der andere Wortlaut der Texte in ihrer eigenen Sprache und zog mich hinein in ihre Welt. Ohne den altbekannten „kirchlichen Klang“ bestachen mich die Texte im Neuen Testament nun neu als frühe, erste Durchbuchstabierungen des Christusereignisses – wie dies als Gotes Handeln an den Menschen in ihrer Zeit zu fassen sei. Wie fesselnd war es, die neutestamentlichen Schrifen nun als Ganzes zu lesen! Nicht mehr – wie ich es aus den Gotesdiensten kannte – in Einzeltexte zerlegt. Über ihre Kommunikatonssituaton nachdenkend, packte es mich, ihrem theologischen Gesamtentwurf auf die Spur zu kommen. Diese Art des Lesens hat mich bis heute nicht losgelassen. Tolle lege, nimm und lies, das ist mein Alltagsgeschäf am Schreibtsch für meine Habilitaton. Fast jeden Morgen um neun geht es wieder los mit Paulus und Markus, wie die beiden ihre Kreuzestheologie durchbuchstabieren und wie sie damit ihre Gemeinden erreichen wollen. Nimm und lies – wie setze ich verschiedene Leseperspektven für das 1 Wer Lust hat, kann sich die Geschichte unter htps://www.youtube.com/watch?v=SZNijc_-4Lk (min 5:50) von ihm selbst erzählen lassen. 29 Proseminar und meine anderen Veranstaltungen didaktsch um? Wie kann ich den Studierenden die Kommunikatonssituaton der Texte näherbringen? Das sind die Fragen, die mich bei dem stetgen inneren Leseaufruf immer wieder mit neuen Herausforderungen umtreiben. Jenseits des Schreibtsches gibt es für mich persönlich noch einen ganz anderen Zugang zum „tolle lege“. Ich habe Ihnen ja schon gestanden, dass ich leidenschafliche Gotesdienstgängerin bin. So lautet für mich dieser ganz andere Zugang: „Tolle lege et cantate!“ Ich erlebe das Lesen von biblischen und anderen kirchlichen Texten besonders intensiv in meiner Gotesbeziehung, wenn ich diese Texte singe. Die Musik treibt die Texte für mich in vielfältge Afekte hinein, die dann wiederum in mir selbst – ganzkörperlich – und chorisch im Gesamtklang der singenden Gemeinschaf – resonnieren. Diese gesungenen Texte steigen vor meinem geistlichen Auge hinauf zu Got. Und dort vereinen sie sich mit dem himmlischen Gesang. Damit sind wir wieder bei Augustn angelangt, der unseren und den englischen Gesang in der Ewigkeit als ständi g anschwellende Doxologie vor unserem Got beschreibt. Oder auch etwas bodenständiger ausgedrückt: „Quis cantat, bis orat“. Heidrun Mader 30 Einführung in das Neue Testament Überblicksvorlesung Di 11-13 Uhr, Do 9-11 Uhr (14-täg.) Prof. Schwier NUni HS 01 Leistungspunkte: 3 Die Überblickvorlesung bietet eine Einführung in das gesamte N T : Dabei werden exemplarisch historische (Histor. Jesus, Geschichte der Urgemeinde und des frühen Christentums), literarische (Einführung in die wichtigsten NT-Schriften, Wundergeschichten, Gleichnisse) und theologische Themen (Taufe, Abendmahl, Auferstehung, Hermeneutik) behandelt und aufeinander bezogen. Die Donnerstagssitzung ist 14-tägig und findet abwechselnd mit der KG-Überblicksvorlesung von Prof. Strohm statt. Zielgruppe: Studierende der ersten Semester Sprachvoraussetzungen: Griechischkenntnisse nützlich Literatur: Conzelmann, H. / Lindemann, A.: Arbeitsbuch zum NT, 14. Aufl. 2004 (zur ersten Einführung); Schnelle, U.: Einleitung in das NT, 7. Aufl. 2011 Markusevangelium Vorlesung mit Übung Mi 11-13 Uhr Do 14-16 Uhr (Übung) Beginn: 2. Semesterwoche Prof. Lampe NUni HS 01 KiGa I Leistungspunkte: 2, mit Übung: 3 Der diachron historisch-kritischen Sichtweise werden narratologische und kommunikationstheoretische Perspektiven an die Seite gestellt. Zudem wird eine politische Interpretation dieses ersten Evangeliums im Kontext der frühen Jahre flavischer Herrschaft vorgetragen. Theologisch wird v.a. die markinische Kreuzestheologie bzw. Christologie beschäftigen, wobei auch hermeneutische Schneisen geschlagen werden. Der 2std Vorlesung steht eine 2std Übung an der Seite, in der einzelne Perikopen anhand des auch philologisch zu erschließenden Urtextes vertieft exegesiert werden. Beide Lehreinheiten sind auch gesondert belegbar, ohne die jeweils andere besuchen zu müssen (Übung also auch zum Auffrischen des Griechischen bei Examenskandidaten geeignet). Zielgruppe: Alle Semester Teilnahmevoraussetzungen: keine Sprachvoraussetzungen: Griechisch wünschenswert, aber nicht notwendig Leistungsnachweis: Mündliche Vorlesungsprüfung 31 Einführung in die exegetschen Methoden Proseminar Hr. Pönnighaus Di 14-16 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Im neutestamentlichen Proseminar werden die Methoden der wissenschaftlichen Exegese erarbeitet und eingeübt. Dabei werden sowohl die klassischen Methodenschritte der historisch-kritischen Exegese als auch neuere Ansätze berücksichtigt. Ziel des Proseminars ist es, selbstständiges exegetisches Arbeiten zu lernen, um eine wissenschaftliche Auslegung eines neutestamentlichen Textes verfassen zu können. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, darum bitte per E-Mail anmelden! Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Teilnahmevoraussetzungen: keine Sprachvoraussetzungen: Graecum (es können keine Ausnahmen gemacht werden). Anmeldung: Bitte per E-Mail an [email protected] (bis zum 7.10.15) Leistungsnachweis: Proseminararbeit Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben Einführung in die exegetschen Methoden Proseminar Hr. Butscher Mi 11-13 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Im neutestamentlichen Proseminar werden die Methoden der wissenschaftlichen Exegese erarbeitet und eingeübt. Dabei werden sowohl die klassischen Methodenschritte der historisch-kritischen Exegese als auch neuere Ansätze berücksichtigt. Ziel des Proseminars ist es, selbstständiges exegetisches Arbeiten zu lernen, um eine wissenschaftliche Auslegung eines neutestamentlichen Textes verfassen zu können. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, darum bitte per E-Mail anmelden! Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Teilnahmevoraussetzungen: keine Sprachvoraussetzungen: Graecum (es können keine Ausnahmen gemacht werden). Anmeldung: Bitte per E-Mail an [email protected] (bis zum 13.4.15) Leistungsnachweis: Proseminararbeit Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben 32 Frühchristliche Wundergeschichten. Historische, literarische und rezeptonsästhetsche Aspekte (EPG 2) Seminar Prof. Wander Einführung: 28.10. 11-13 Uhr BV: 11.12. 14-20 Uhr; 12./13.12. 9-20 Uhr KiGa III ÖInst Leistungspunkte: 4 Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium für Pfarramt und Lehramt Teilnahmevoraussetzungen: keine Sprachvoraussetzungen: Griechischkenntnisse Anmeldung: Nein Leistungsnachweis: Schriftliches Referat oder Hausarbeit Literatur: Kollmann/Zimmermann (Hg.), Hermeneutik der frühchristlichen Wundererzählungen, Tübingen 2014 Geschlechtergerechte Sprache in der Auslegung des NT Seminar Prof. Pötner Mo 16-18 Uhr ÜR K2 Leistungspunkte: 4 Mit der „Bibel in gerechter Sprache“ gibt es seit der Jahrtausendwende einen ersten Versuch, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei der Übersetzung von biblischen Texten zu berücksichtigen, der freilich überwiegend Kritik erfahren hat. Damit ist das Problem nicht erledigt. Magdalene Frettlöh hat hat einen Entwurf als Habilitationsschrift vorgelegt, der mit den Methoden biblischer Theologie versucht, neue Möglichkeiten zu erschließen. Am Thema der „Herrlichkeit“ orientiert thematisiert sie viele Texte und schlägt entsprechende Verfahren vor. Ihr Buch ist methodisch reflektiert und sprachmächtig. Das Seminar lässt sich davon anregen und bespricht ausgewählte neutestamentliche Texte. Zielgruppe: Studierende mit neutestamentlichem Proseminar aller Studiengänge Teilnahmevoraussetzungen: Neutestamentliches Proseminar Leistungsnachweis: Schriftliche Arbeit Literatur: „Bibel in gerechter Sprache“, 22006; Magdalene F. Frettlöh, Gott Gewicht geben. Bausteine einer geschlechtergerechten Gotteslehre, 2 2009 33 Religiöse Erfahrung im Neuen Testament und seiner Umwelt Seminar Dr. Czachesz Di 9-11 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 In diesem Seminar werden die Formen und Funktionen religiöser Erfahrungen im Neuen Testament, in ausgewählten außerkanonischen Quellen, und in der kulturellen Umwelt des Urchristentums betrachtet. Obwohl die Taufe Jesu oder die Bekehrung von Paulus zu den wichtigsten Erzählungen des Urchristentums gehören, bleibt religiöse Erfahrung ein oft übersehenes Thema in der neutestamentlichen Exegese. Die Religionsphänomenologie konzentrierte sich etwas einseitig auf außergewöhnliche Erfahrungen; im Seminar werden wir diese Tradition durch die Analyse religiösen Alltagserlebens im Urchristentum ergänzen. Neben historischen, religionswissenschaftlichen und religionspsychologischen Ansätzen werden wir dabei auch neuere Forschungsergebnisse aus der Neurowissenschaft anwenden. Die soziale Rolle religiöser Erfahrungen ist ein weiterer Schwerpunkt des Seminars. Literatur: Eine Auswahl von Texten wird am Anfang des Seminars aufgegeben. usalem du hochgebaute Stadt“ – exegetsche, praktsch- theologische und kirchenmusikalische Annäherungen Seminar Prof. Oeming, Prof. Schwier Mo 18-20 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 4 Jerusalem ist ein zentraler Ort des Glaubens, sowohl für Juden wie auch für Christen und Moslems. Wir werden in diesem interdisziplinären Seminar zum einen Jerusalem als „Gelände“ abgehen, d.h. die archäologischen und architektonischen Orte der Stadt bis in die muslimische Zeit abarbeiten. Zum anderen werden wir die vielfältigen mit Jerusalem verbundenen theologischen Ideen durcharbeiten (von der Stadt Davids bis zur Stadt Gottes und der „Zionstheologie“, von der jesuanischen Tempelkritik über den Ort der Passion und der Auferstehung Jesu Christi bis hin zur Konzeption des himmlischen Jerusalem). Ein besonderer Akzent liegt auf der Verbindung mit musikalischen Gestaltungen: In der ersten Semesterwoche gibt es ein Konzert in der Neuen Aula zum Thema: „Jerusalem – Stadt der zwei Frieden“, in der u.a. zeitgenössische Musik jüdischer, christlicher und muslimischer Komponisten erklingt. Auch diese Kompositionen werden wir erkunden und mit dem musikalischen Leiter, Prof. Walter Nussbaum, diskutieren. Zielgruppe: Alle Interessierten Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Proseminar Sprachvoraussetzungen: Hebräisch- und Griechischkenntnisse Anmeldung: Erbeten an: [email protected] Leistungsnachweis: Hausarbeit Literatur: O. Keel, Jerusalem und der eine Gott. Eine Religionsgeschichte, Göttingen 2011. Weitere Literatur im Seminar. 34 Bibelkunde Neues Testament Übung Fr. Körner Fr 9-11 Uhr ÜR K3 Leistungspunkte: 8 (Biblicum), 4 (kleines Biblicum) Eine gute Kenntnis der biblischen Schriften bildet die Grundlage des Theologiestudiums sowie des theologischen Arbeitens überhaupt. Diese Übung will dazu eine Hilfestellung bieten und damit zugleich auf die Bibelkundeprüfung vorbereiten. Neben einem Überblick über die Themen und Inhalte sollen dabei auch das spezifische Profil der einzelnen Schriften sowie Querverbindungen innerhalb des NT in den Blick kommen. Die eigene Bibellektüre kann dies nicht ersetzen. Gerne können Sie zur ersten Sitzung schon das Markusevangelium lesen. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur eigenen Bibellektüre und zur Vor- und Nachbereitung Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung (Biblicum bzw. Kleines Biblicum) Literatur: An erster Stelle das Neue Testament. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung besprochen. Neuere Forschungen zum Neuen Testament Oberseminar Prof. Lampe Fr 14-16 Uhr KiGa I n.V., ab der 2. Semesterwoche Leistungspunkte: 3 Zielgruppe: Doktoranden, Studierende in der Abschlussarbeit für den Master-Level Sprachvoraussetzungen: Alle alten Sprachen Anmeldung: Persönlich vorher Leistungsnachweis: Präsentation eines Kapitels aus der eigenen wiss. Arbeit Neutestamentliche Sozietät Sozietät Prof. Lampe, Prof. Schwier Fr 16-19 Uhr Beginn n.V., aber der 2. Semesterwoche Zielgruppe: Doktoranden, Habilitanden Sprachvoraussetzungen: Alle alten Sprachen Anmeldung: Persönlich vorher bzw. persönliche Einladung Leistungsnachweis: Ein wissenschaftliches Paper KiGa I 36 Kirchengeschichte Tolle lege! Nimm das Buch und lies! – Für mich eine unsinnige Auforderung. Sind Buchstaben da, kann ich gar nicht anders, als sie wahrzunehmen und zu lesen. Ich gehe sogar noch weiter: Für mich ist die ganze Welt ein Buch, in dem ich ständig lese. Ich kann gar nicht nicht lesen. Manche Worte darin verstehen sich von selbst, manche sind wunderschön, andere verstörend. Vieles verstehe ich nicht. Die Welt ist wie ein Buch, und jeder Mensch liest es auf seine Weise. Der Geisteswissenschaflerin ist in diesem Sinne die Welt nicht genug. Nur das Buch zu lesen, das ihr vor Augen liegt, genügt ihr nicht. Die Geisteswissenschaflerin will mehr: sie will andere Welten entdecken. Ist sie Historiker, will sie sich vornehmlich alte Welten durch Folianten, Drucke, verschmierte maschinenschrifliche Texte, neue Gedanken in Buchstaben erschließen. Mit den Büchern reist sie in andere, vergangene Welten. Die Auforderung "Nimm und lies!" ist ihr der Ruf, immer wieder in alte – und deshalb neue – Welten aufzubrechen. Natürlich kann ich die Brille der Gegenwart dabei nicht ablegen. Und natürlich versperrt mir ein „garstger breiter Graben“ zu den Geschehnissen der Geschichte den Zugang ins Land. Trotzdem weitet sich mein Blick, der Horizont tut sich mir auf, wenn ich mich auf die Wörter, Sätze und Texte – of mit großer Mühe - einlasse. Die Auforderung, zu nehmen und zu lesen, ist eine ständige Herausforderung, mehr zu forschen, mehr zu entdecken, sich auf mehr und anderes einzulassen als auf das Weltenbuch, das wir in den Händen halten. Nimm und lies, nimm immer Neues, lass Dich von anderen Welten berühren, alten, neuen, fremdsprachigen, unbekannten und bekannten. Denn wer, nachdem er sich eine (historische) Welt er-lesen hat, wieder in seine Sinneswelt zurückkommt, wird vieles anders, neu und reicher wahrnehmen. Also frisch hinein in die neuen (Bücher-) Welten - und alles Gute im neuen Semester. Lisa Bender 37 Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (KG V) Überblicksvorlesung Prof. Strohm Mi 9-11 Uhr, Do 9-11 Uhr (14-täg) NUni HS 01 Leistungspunkte: 3 D i e Vorlesung gibt einen Überblick über die Kirchen- und Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie richtet sich sowohl an Anfänger und Anfängerinnen als auch an fortgeschrittene Studierende, die Ereignisse, Personen und Entwicklungen des behandelten Zeitraum noch einmal im Zusammenhang erarbeiten wollen. In der Vorlesung wird edv-gestützt Bild- und Kartenmaterial präsentiert. Zielgruppe: Studierende in den Anfangssemestern oder später; auch zur Examensvorbereitung Leistungsnachweis: Teilnahmeschein; benoteter Schein nach schriftlicher Prüfung oder mündlicher Prüfung als Teil der Zwischenprüfung Literatur: Als knappe Übersichtsdarstellung kann zur vorbereitenden Lektüre empfohlen werden: Nowak, Kurt, Geschichte des Christentums in Deutschland: Religion, Politik und Gesellschaft vom Ende der Aufklärung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, München 1995. Ferner: Greschat, Martin (Hg.), Vom Konfessionalismus zur Moderne (KThQ IV), Neukirchen-Vluyn 1997 (Quellen!). Greschat, Martin/Hans-Walter Krumwiede (Hg.), Das Zeitalter der Weltkriege und Revolutionen (KThQ V), Neukirchen-Vluyn 1999 (Quellen!). Hauschild, Wolf-Dieter, Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte, Bd. II: Reformation und Neuzeit, Gütersloh 1999. Strohm, Christoph, Die Kirchen im Dritten Reich, München 2011. 38 Kirchliche Ordnungen im Wandel: Geschichte des Kirchenrechts und der Kirchenverfassung im Überblick Überblicksvorlesung Mi 11-14 Uhr PD Dr. VoigtGoy NUni HS 08 Leistungspunkte: 3 Die Geschichte der Kirche ist von Anfang an mit Vorstellungen institutioneller Ordnungen verknüpft. Das Kirchenrecht sowie die Kirchenverfassungen bildeten und bilden einen ebenso wichtigen wie lebendigen Teil des Lebens christlicher Gemeinschaften in der Welt. D i e Vorlesung bietet einen Überblick über die sich wandelnden Ordnungsvorstellungen von den ersten christlichen Gemeinden bis zu den evangelischen Landeskirchen. Zielgruppe: Studierende aller Semester und Studiengänge Leistungsnachweis: Mündliche Vorlesungsprüfung Literatur: Zur Einführung: Peter Landau, Artikel „Kirchenverfassungen“, in: TRE 19 (1989), S. 110-165. Weitere Literatur wird bekannt gegeben. 33 Jahre Streit – Geschichte vom Tod Luthers bis zum Konkordienbuch Vorlesung Prof. Ehmann Mo 9-11 Uhr NUni HS 03 Leistungspunkte: 2 Es geht um den Zeitraum von 1546 bis 1580. Viele Studierende suchen als Ziel ihrer historischen Vorbereitung aufs Examen mit Mühe eben mal den Augsburger Religionsfrieden 1555 zu erreichen. Dabei wird doch über den innerlutherischen Streitigkeiten der späten 40er und 50er Jahre (Rechtfertigung, Interim, Abendmahl, Werke), sowie dem Streit um das (v.a. kurpfälzische) Reformiertentum in den 60er Jahren die Geschichte des Protestantismus erst richtig interessant. Die 1570er-Jahre stehen dann für den Versuch des Luthertums, mithilfe eines großen Ausgleichswerkes zu einer festen Lehrgrundlage zu gelangen, die sich deutlich vom Reformiertentum geschieden weiß (Konkordienformel FC 1577, Konkordienbuch 1580). Zielgruppe: Alle Interessierten Sprachvoraussetzungen: Latein Leistungsnachweis: Prüfung Literatur: Wenn auch nicht ganz billig: BSELK, hg. von I. Dingel (2014) zulegen; Literaturempfehlungen (ggf. kursorisch) in der Vorlesung 39 Von der Konfessionalisierung zur Union – Pfälzische Kirchengeschichte 1618-1818 Vorlesung mit Übung Do 11-13 Uhr Dr. Picker NUni HS 14a Leistungspunkte: 2 Pfälzische Kirchengeschichte ist nicht nur eine Sache für Spezialisten oder Lokalpatrioten. Der regionalkirchen-geschichtliche Fokus bietet sehr konkrete Anschauungen und erleichtert so das Verständnis größerer historischer und kirchengeschichtlicher Zusammenhänge. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die pfälzische Geschichte zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und der pfälzischen Kirchenunion unmittelbar nach dem Untergang der Kurpfalz. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Pfalz besonders intensiv durch religiöse Pluralität und politische Umbrüche geprägt. Konfessionelle Abgrenzungs- und Annäherungsprozesse überlagerten sich. Die Vorlesung zeigt deshalb in exemplarischer Weise, wie sich die Grundsignaturen des neuzeitlichen Christentums herausgebildet haben. Dabei werden die regionalen Entwicklungen immer wieder in einen größeren Rahmen gestellt, so dass auch allgemeinhistorisch Interessierte mit Gewinn teilnehmen. Die Vorlesung wird ergänzt durch die gemeinsame Lektüre exemplarischer Quellentexte. Zielgruppe: Studierende der Theologie, der Geschichts-, Religions- und Kulturwissenschaften sowie der Regional- und Landeskunde Sprachvoraussetzungen: Keine, Latein- und Französischkenntnisse sind hilfreich Anmeldung: Formlos per Email an [email protected] Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung Literatur: Karlheinz Rothenberger u.a (Hgg.)), Pfälzische Geschichte, 2 Bdd., ²2011 Hans Ammerich, Das Bistum Speyer, 2011 Meinrad Schaab, Geschichte der Kurpfalz, Bd.2. Neuzeit, Stuttgart 1992 Die Wittelbacher am Rhein, Bd. 2. Neuzeit, Regensburg 2013 40 Freikirchen, Sekten, Sondergemeinschafen Vorlesung PD Dr. Bitzel Mo 11-13 Uhr NUni HS 01 Leistungspunkte: 2 Wofür stehen die Zeugen Jehovas, die von Tür zu Tür ziehen? Was sind Baptisten? Worin besteht der Unterschied zwischen Mennoniten und Methodisten? Woher kommen die Quäker? Fragen dieser Art stehen im Zentrum der Vorlesung. Es geht darum, einen Einblick in den bunten, oft unübersichtlichen Kosmos der im weitesten Sinne evangelischen Kirchentümer zu geben und damit Basiskenntnisse auf dem Feld der Konfessionskunde zu vermitteln. Nicht die hierzulande dominierenden Großkirchen werden uns beschäftigen, sondern andere Glaubensgemeinschaften, darunter auch solche, die – aus unserer Perspektive – extreme Positionen vertreten. Der Zugang ist ein historischer. Zielgruppe: Alle Interessierten Leistungsnachweis: Vorlesungsprüfung Literatur: Kirchen, Sekten, Religionen. Ein Handbuch, hg. von Georg Schmid und Georg Otto Schmid. Zürich 72003 Der Investturstreit Proseminar Hr. Göppel Di 16-18 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Im Mittelalter standen sich die weltlichen und die kirchlichen Mächte gegenüber. Sie arbeiteten genauso oft zusammen wie gegeneinander. Einen Höhepunkt fanden diese Auseinandersetzungen im Investiturstreit zwischen dem deutschen Kaiser und dem Papst. Vordergründig handelte es sich um die Frage, wer die Bischöfe in ihr Amt einsetzen dürfe. Doch dahinter stand die klare Frage, welche der beiden Gewalten der anderen übergeordnet sei. Mit dieser Frage waren sehr unterschiedliche Konzepte der christlichen Weltordnung, politische Ziele und Machtansprüche verbunden, die über den konkreten Streit hinaus massive Auswirkungen für die politische und soziale Landschaft, aber auch Vorstellungen von christlichem Leben und Frömmigkeit hatten. An Hand der Quellen werden einige Episoden dieser prägenden Episode erhellt. Die Teilnehmer erarbeiten sich mit diesen spannenden Texte neben den einem Einblick in eine interessante Epoche die grundlegenden Methoden historischen Arbeitens. Hinweis: Nach Anmeldeschluss werden die Literaturliste und die Aufgaben zur Vorbereitung der ersten Sitzung an die Teilnehmer verschickt. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Sprachvoraussetzungen: Latein Anmeldung: Per Mail bis zum 05.10.2015 an [email protected] Leistungsnachweis Proseminararbeit für einen benoteten Schein Literatur: Wird per Mail zugeschickt. 41 Einführung in die Methoden der Kirchengeschichte: Die Confessio Augustana Proseminar Fr. Bender Do 14-16 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Die Confessio Augustana (CA) entstand im Vorfeld des Augsburger Reichstages 1530, um grundsätzliche Erkenntnisse der lutherischen Reformation vor Kaiser und Reich darzulegen. Von Anfang an gab es eine lateinische und eine deutsche Ausgabe, die teilweise unterschiedliche Akzente setzen. Im weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts gab es theologische Streitigkeiten um Textbestand und Geltung der CA, die schließlich ein Bekenntnistext der (lutherischen) Kirchen wurde. Das Proseminar beschäftigt sich mit Entstehung, Inhalt und weiterer Geschichte der CA und erarbeitet daran die Methoden kirchengeschichtlichen Vorgehens. Zielgruppe: Studierende aller Studiengänge im Grundstudium Sprachvoraussetzungen: Lateinkenntnisse Anmeldung: Per E-Mail an [email protected] Leistungsnachweis: Teilnahmeschein: gründliche Vorbereitung der Texte, Mitarbeit im Seminar, Erstellen eines Sitzungsprotokolls, für einen benoteten Schein zusätzlich eine Proseminararbeit/ Essay (je nach Studienordnung). Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben; einen Überblick bei Lohse, Bernhard, Augsburger Bekenntnis I, in: TRE 4,Berlin/ New York 1979, 616-628. German Language Theology from the Reformaton to today Proseminar Dr. Peterson Fr 14-16 Uhr Dek Leistungspunkte: 4 We will read German theological texts with the help of English translations. Focusing on the ecclesial context, historical background, theological content and contemporary relevance of the texts, we will read and discuss: Martin Luther, The Augsburg Confession, Philipp Jacob Spener, Immanuel Kant, Friedrich Schleiermacher, Georg W. F. Hegel, Ludwig Feuerbach, Adolf von Harnack, Ernst Troeltsch, Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Paul Tillich and Wolfhart Pannenberg. Students will acquire a solid basis in the history of theology since the Reformation which includes an introduction to the most important debates in Systematic Theology. Literatur: Reader 42 Introducton to American Religious History Proseminar Dr. Silliman Di 11-13 Uhr HCA Leistungspunkte: 4 American culture and life is deeply intertwined with religion, faith and spiritual seeking. It has been so throughout its history, though the country has no official religion, the public sphere is marked as secular, and its culture is pluralistic. This class will look at America‘s vibrant and conflicted religious history from before the European settlements to the present day, through the study of beliefs and practices in their socio-cultural contexts, and an examination of historical developments, arguments and questions. This course is intended to give students an overview of American religious history. It will help students gain a working understanding of the fundamental dynamics of religious life and thought in America and further develop the skills critical to understanding and articulating complex ideas. Zielgruppe: B.A. students in American Studies, Theology, Religious Studies, etc Teilnahmevoraussetzungen: None Sprachvoraussetzungen: Good English skills Anmeldung: To register, email [email protected]. Literatur: Course Text: The Religious History of America, by Edwin Gaustad and Leigh Schmidt Die Abendmahlslehre des Philipp Melanchthon Seminar Prof. Ehmann Mo 14-16 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Spätestens seit den 1530er-Jahren wird deutlich, dass Philipp Melanchthon (1497-1560) eine gegenüber Luther eigenständige Abendmahlsauffassung vertritt. Im Seminar werden die einschlägigen Texte (teils lateinisch) gesichtet und interpretiert. Das Thema ist anspruchsvoll, da bekanntermaßen mit den Vorstellungen zum Abendmahl immer auch kirchentrennende und -versöhnende Implikate aufscheinen und schließlich Probleme der Christologie in den Vordergrund dringen. Bildete Melanchthon eine Brücke zum Reformiertentum, war er etwa selbst gar kein Lutheraner mehr – oder ist er (abendmahlstheologisch) gar nie einer gewesen? Bezgl. des Spezialproblem des Ratschlags Melanchthon an die Kurpfalz zu deren Abendmahlsstreit (1559) ergibt sich eine Parallele zur Vorlesung. Zielgruppe: hohe Semester Teilnahmevoraussetzungen: PS; Grundorientierung zum Abendmahl ist hilfreich, kann aber auch durch beständige Zuarbeit um Seminar erfolgen, Übernahme eines Referats Sprachvoraussetzungen: Latein Anmeldung: erst in der ersten Sitzung! Leistungsnachweis: Hausarbeit Literatur: Wird im Seminar bekannt gemacht. 43 Die Katechismen der badischen Kirche (1556-1928) Seminar Prof. Ehmann Mo 16-18 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Katechismen sind unendlich hilfreich und nützlich, wenn man feststellen will, was eine Kirche theologisch, ethisch und pädagogisch zur Reproduktion ihrer selbst für unausweichlich und des Unterrichtens wert hielt. Nimmt man als Ausgangspunkt die badische Reformation von 1556, so ist der Katechismus von (Luther und) Brenz zu sichten und auch (wegen der Union 1821) der kurpfälzische (= Heidelberger) Katechismus zu betrachten. Über diese bekannten Katechismen sollen aber auch unbekannte („selbstgestrickte“) Katechismen vom Ende des 18. Jahrhunderts in Auswahl vorgestellt werden, die Einblick vor allem in aufgeklärte Frömmigkeit bieten. Je nach Interessenlage können dann die (alle?) offiziellen badischen Unionskatechismen einer kritischen Sicht unterzogen werden. Jeder Katechismus wird theologisch analysiert, aber eben auch historisiert. Daneben bilden Tauf- und Abendmahlsunterweisung der Katechismen die klassischen Brücken zur Konfirmation und deren Geschichte. Zielgruppe: auch und gerade pädagogisch interessierte, welche die Frühformen der evang. Religionspädagogik wahrnehmen wollen Teilnahmevoraussetzungen: PS, Bereitschaft zum Referat Anmeldung: erste Sitzung Leistungsnachweis: Hausarbeit Texte aus der Frühzeit der Reformaton Übung Prof. Strohm Do 14-16 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 2 Ziel der Übung ist die gemeinsame Lektüre von Schlüsseltexten der frühen Reformationsgeschichte. In der ersten Sitzung wird gemäß dem Interesse der Teilnehmenden die Auswahl der zu lesenden Texte entschieden. Zielgruppe: Alle Studierenden Teilnahmevoraussetzungen: Keine Sprachvoraussetzungen: Lateinkenntnisse erwünscht, aber nicht Voraussetzung Leistungsnachweis: Teilnahmeschein Literatur: Wird angegeben. 44 Lektürekurs "Diarmaid MacCulloch: Die Reformaton 14901700" Übung PD Klein 6.11., 7.11., 21.11, jeweils 9-16 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 2 Ziel der Übung ist die gemeinsame Lektüre von Schlüsseltexten der frühen Reformationsgeschichte. In der ersten Sitzung wird gemäß dem Interesse der Teilnehmenden die Auswahl der zu lesenden Texte entschieden. Zielgruppe: Alle Studierenden, sowohl als Einführung, wie auch als Wiederholung geeignet. Anmeldung: Verbindlich(!) bis 1.11.2015 unter [email protected] Literatur: Siehe Titel der Veranstaltung. Antke Auslegungen der „Sündenfall-“ Erzählung Genesis 3 Übung Fr. Semper Mi 16-18 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 2 Die biblische Erzählung vom sogenannten Sündenfall Adams und Evas hat von der Antike an lebhafte, theologiegeschichtlich folgenreiche Auslegungen erfahren. Besteht die „Sünde Adams“ tatsächlich im bloßen Essen einer Frucht – oder geht es im Kern um etwas anderes? Ist die Schlage wirklich eine teuflische Verführerin – oder in Wirklichkeit verkannte Weisheitslehrerin? Wäre es dem ersten Menschenpaar theoretisch möglich gewesen, nicht zu sündigen? Zielgruppe: Alle Studierenden, sowohl als Einführung, wie auch als Wiederholung geeignet. Sprachvoraussetzungen: Latein- und Griechischkenntnisse (mindestens Latein I u. Griechisch I) Anmeldung: In der ersten Sitzung Leistungsnachweis: Teilnahmeschein Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 45 Lived Religion and Material Culture in America Übung Fr. AdamsMassmann Do 11-13 Uhr HCA Leistungspunkte: 2 Drawing on recent historical and anthropological research, we will consider diverse examples of lived religious experience from the colonial period to the present. By turning our attention from the people in the pulpit to people in the pews (or not), we will focus on questions such as: what does everyday piety look like for different groups of Americans throughout history? How does considering practices (e.g., baptism, prayer, burial rituals, special diets, pilgrimage) or material culture (e.g., devotional art, rosaries, purity rings) provide new perspectives on American Christianities and the relationship of religion to other forms of American culture? What do these experiences and symbols suggest about the complex, creative processes of meaning-making and religious identity formation in America? Zielgruppe: Students in American Studies, Theology, Religious Studies, etc. Teilnahmevoraussetzungen: Some background in American religion is helpful but not required Sprachvoraussetzungen: Good English skills Anmeldung: To register, email [email protected] Literatur: Theory/Background: Lived Religion in America: Towards a History of Practice (1997) America: Religions and Religion (2006); American Christianities (2011) Practicing Protestants: History of Christian Life in America, 1630-1965 (2006) Each week we will read case studies from recent books and articles. 46 E. Troeltsch, Protestantsmus und Moderne Oberseminar Di 18-21 Uhr Prof. Strohm, Prof. Tanner Dek Leistungspunkte: 3 Vor ungefähr einem Jahrhundert hat Ernst Troeltsch in Vertretung für Max Weber auf dem Deutschen Historikertag in Stuttgart einen Vortrag über die Bedeutung des Protestantismus für die Moderne gehalten. Dieser Vortrag ist einer der wirkungsreichsten Vorträge des20. Jahrhunderts gewesen, denn Troeltsch hat auf differenzierte Weise die grundlegende Frage nach dem Beitrag des Protestantismus für die Formierung der westlichen Zivilisation gestellt. Die Frage wird im Vorfeld des 500jährigen Reformationsjubiläums kontrovers diskutiert. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ist in der deutschsprachigen Forschung die sogenannte Konfessionalisierungshypothese herrschend geworden. Danach haben die drei Hauptkonfessionen in vergleichbarer Weise zur Genese der Moderne beigetragen. Troeltschs Deutungen sollen in dem Oberseminar auf dem Hintergrund der neueren Konfessiona- lisierungsforschung diskutiert werden. Zielgruppe: Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung sowohl eines systematischen als auch eines kirchengeschichtlichen Hauptseminars. Vorausgesetzt wird ferner die Lektüre des Troeltsch-Textes vor Beginn des OS. Empfohlen wird ferner eine Orientierung über das Werk E. Troeltschs und die neuere Konfessionalisierungsdiskussion. Anmeldung: Anmeldung bei einem der beiden Dozenten per E-Mail erforderlich. Leistungsnachweis: Teilnahmeschein und benoteter Schein (mit Seminararbeit) Literatur: Ernst Troeltsch, Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt, in: ders., Schriften zur Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt (1906–1913), hg. v. Trutz Rendtorff/Stefan Pautler (Kritische Gesamtausgabe 8 = KGA 8), Berlin/New York 2001, 199–316. Stefan Ehrenpreis/Ute Lotz-Heumann, Reformation und konfessionelles Zeitalter, Darmstadt 2002. Thomas Kaufmann, Luther zwischen den Wissenschaftskulturen. Ernst Troeltschs Lutherdeutung in der englischsprachigen Welt und in Deutschland, in: Hans Medick/Peer Schmidt (Hg.), Luther zwischen den Kulturen. Zeitgenossenschaft-Weltwirkung, Göttingen 2004, 455–481. Wolfgang Reinhard, Zwang zur Konfessionalisierung? Prolegomena zu einer Theorie des konfessionellen Zeitalters, in: Zeitschrift für Historische Forschung 10 (1983), 257–277. Christoph Strohm, Nach hundert Jahren. Ernst Troeltsch, der Protestantismus und die Entstehung der modernen Welt, in: Archiv für Reformationsgeschichte 99 (2008), 6-35. Spurenlese. Reformationsvergegenwärtigung als Standortbestimmung (1717-1983), hg. v. Tanner, Klaus/Ulrich, Jörg, Leipzig 2012. 47 Laufende Forschungen zur Kirchengeschichte Oberseminar Prof. Strohm n.V. n.V. Leistungspunkte: 3 Es werden laufende Forschungsarbeiten zur Kirchengeschichte vorgestellt und diskutiert. Zielgruppe: Fortgeschrittene Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden Teilnahmevoraussetzungen: Nach Absprache mit dem Dozenten Anmeldung: In der Sprechstunde Leistungsnachweis: Benoteter Schein nach Hausarbeit Literatur: Wird mitgeteilt Repettorium Kirchengeschichte Repettorium Dr. Picker Do 8-10 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 2 D i e Veranstaltung ergänzt die eigene Examensvorbereitung im Fach Kirchengeschichte. Das prüfungsrelevante Basiswissen wird wiederholt und strukturiert. Entsprechend den Spezialgebieten der Teilnehme können Akzente gesetzt werden. Hilfestellungen zur Entwicklung von Vorbereitungsstrategien ergänzen das Programm. Zur Vorbereitung des ersten Kollegs beantworten Sie bitte schriftlich folgende Fragen: Wie sieht Ihre kirchengeschichtliche Lernbiographie aus? – Welche Veranstaltungen haben Sie mit Gewinn besucht? – Welche Literatur haben Sie studiert? – In welche Spezialgebiete haben Sie sich eingearbeitet? – Welche Anforderungen formuliert Ihre Prüfungsordnung? – Welche Lehrbücher helfen Ihnen? Bitte bringen Sie zur ersten Sitzung den einen oder anderen Titel mit! Zielgruppe: Studierende der Theologie, alle Studiengänge Teilnahmevoraussetzungen: Grundstudium Theologie, Bereitschaft zur aktiven Beteiligung an den Sitzungen Altgriechisch und Latein je nach Studienordnung Anmeldung: Formlos per Email an [email protected] Leistungsnachweis: Teilnahme Literatur: Sommer/Klahr, Repetitorium Kirchengeschichte, Stuttgart 52012 Die Vandalen – Zerstörer oder Bewahrer der Romanitas in Nordafrika? (Lektüre anhand ausgewählter literarischer Quellen) Kolloquium Prof. Riter (mit vielen anderen) Do 18-19:30 Uhr SkPH kÜR Leistungspunkte: 2 Die Vandalen, ein aus Mitteleuropa kommender Germanenstamm, der im ersten Drittel des 5. Jh. das römische Nordafrika zu erobern und dort wenig mehr als 100 Jahre ein (von der etablierten römischen Herrschaft notgedrungen toleriertes) Königreich zu errichten vermochte, lieferten seit dem 18. Jh. einen griffigen Namen für sinnlose, blinde Zerstörungswut („Vandalismus“). Wie wenig dies Klischee zutrifft, davon konnten sich u. a. die Besucher einer großen, reich bestückten Ausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe (2009/2010) überzeugen (s.u.). Es gibt auch nicht wenige literarische Zeugnisse (keineswegs nur mit feindseliger Tendenz). Ihnen widmet sich das sog. „Kirchenväterkolloquium“ (aus Angehörigen meist altertumswissenschaftlicher Disziplinen, aber auch „Mittellateinern“ und Theologen) in diesem Semester. Zielgruppe: Masteranden, Doktoranden aus den genannten Bereichen Teilnahmevoraussetzungen: Geschichtliches Interesse, besonders an der Antike Sprachvoraussetzungen: Lateinkenntnisse Anmeldung: Nicht erforderlich Leistungsnachweis: Schriftlich und mündlich über den Lektürestoff möglich Literatur: Ausstellungskatalog: Erben des Imperiums in Nordafrika. Das Königreich der Vandalen (Große Landesausstellung BadenWürttemberg 2009), Hg. Badisches Landesmuseum Karlsruhe, MainzKarlsruhe 2009; Konrad Vössing, Das Königreich der Vandalen. Geiserichs Herrschaft und das Imperium Romanum, Darmstadt 2014. Kirchengeschichtliche Sozietät Sozietät Di 20-22 Uhr Beginn n.V. Prof. Stevermann, Prof. Löhr, Prof. Strohm ÖInst Systematsche Theologie „Nimm und lies!“ – bevor Augustin diese Worte hörte, fühlte er in seinem Inneren zwei Willen gegeneinander streiten: Mach mich keusch, aber nicht sofort. Doch als er das Neue Testament aufschlägt und die Aufforderung liest, sich nicht mehr in Ausschweifungen hin- und hertreiben zu lassen, fühlt er große Erleichterung, alle Ängste und Zweifel sind verschwunden. Wer sich im Studium von der Auforderung „nimm und lies!“ angesprochen fühlt, dürfe allerdings bald auf ein anderes Problem trefen: was soll ich denn nehmen und lesen? In der Bibliothek des theologischen Seminars fnden sich doch so viele Bücher! Doch auch bei Augustn ist es wiederum ein anderes Buch, das ihn auf die Spur des Paulus brachte. Nur, weil er bereits über die Berufung des Antonius durch die Worte des Evangeliums gelesen hat, empfndet er die mysteriöse Stmme als Anweisung zum Lesen, die sich tatsächlich an ihn richtet. So entspinnt sich ein Netz hilfreicher Bezüge zwischen den großen Texten. Augustns Leben wird darin mit anderen literarischen Fäden verbunden, und mit seiner eigenen Schilderung seines Lebens wird er vollends zu einem Faden im großen Gewebe. Zwischen den Regalen der theologischen Bibliothek entspinnt sich ebenfalls ein sehr dichtes Gewirr von Fäden: Bücher, die auf Bücher verweisen, wobei im Hintergrund wieder – Bücher stehen. Die Herausforderung der systematschen Theologie besteht darin, hier ein konsistentes Gewebe zwischen den Epochen zu spinnen. Dabei ergeht es den Lesenden allzu of nicht so, dass sich wie bei Augustn mit einem Male Klarheit und Erleichterung einstellt. Vielleicht muss man erst einen kostbaren Faden in äußerst mühsamer Kleinarbeit selbst spinnen, indem man einen verwickelten Argumentatons- gang in allen Windungen verfolgt. Auch werden sich rivalisierende Muster einstellen, zwischen denen man nicht recht wählen möchte. Theologische Arbeit bedeutet of, Spannungen auszuhalten. Vielleicht gelingt es auch, in verschiedenen theologischen Stücken Ähnlichkeiten auszumachen, so dass das, was sich scheinbar ausschließt, doch eine spannungsvolle, aber überraschend lebendige Polyphonie ergibt. So ist es ja auch mit den zahlreichen Kontexten unseres Lebens: Eine Studentn ist ästhetsch und spirituell interessiert, doch auch die kühlere Ratonalität der Naturwissenschafen übt eine Faszinaton auf sie aus. Ein anderer Student hegt seine politsche Leidenschaf in öfentlichem Engagement, möchte aber auch abseits dessen, was öfentliche Resonanz erzeugt, die verschiedenen Faceten seines ganz eigenen Daseins feinfühlig existentell ausloten. „Entschuldigung, aber in einer Welt allein kann ich nicht leben!“ Zugleich soll das Vereinen des Spannungsvollen nicht als Ausrede dienen, die Kritk an dem zu unterlassen, was sich als oberfächlich oder gänzlich deplatziert erweist. Wer sich dem vielfältgen Gewebe der biblischen Überlieferungen, den verschiedenen Traditonen aus Kirchengeschichte und Philosophie sowie den 51 vielfältgen gegenwärtgen Theoriebildungen aussetzt, um selbst den Faden aufzu- nehmen und ein eigenes Muster zu entwerfen, wird sich wohl kaum wie Augustn auf einen Schlag ganz befreit fühlen. Doch wer sich in der eigenen Lektüre und im Austausch mit Weggefährten an diese Aufgabe wagt, wird mit der Herausforderung wachsen und sich schließlich angesichts eines erweiterten Horizontes bereichert fühlen. Nimm und lies! Alexander Maßmann 52 Die Lehre von der Kirche (Ekklesiologie) Überblicksvorlesung Prof. Nüssel Do 11-13 Uhr, Übung 13-14 Uhr NUni HS 06 Leistungspunkte: 2, mit Übung: 3 Was bedeutet es, wenn im Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ bekannt wird? Was ist kennzeichnend für ein evangelisches Verständnis der Kirche? Die Vorlesung führt in die Entwicklung und zentrale Themen evangelischer Ekklesiologie ein. Dazu gehören neben der Frage nach Grund und Wesen der Kirche vor allem das Verständnis und der zentrale Inhalt christlicher Verkündigung, die Lehre von den Sakramenten und die Lehre vom kirchlichen Amt. Die Überblicksvorlesung (Vorlesung + Übung) kann auch ohne die Übung als zweistündige Vorlesung besucht und angerechnet werden. Zielgruppe: Studierende aller theologischen Studiengänge Leistungsnachweis: Klausur Literatur: Christian Albrecht (Hg.), Kirche, utb 3435, Tübingen 2011. Wolfhart Pannenberg, Systematische Theologie, Bd. 3 (1993), neu hg. von Gunther Wenz, Göttingen 2015. Bioethik – Schwerpunkte der neueren Diskussion (EPG 2) Überblicksvorlesung Do 11-13 Uhr, Übung Mo 13-14 Uhr Prof. Tanner NUni HS 01 Beginn der Übung: 2. Vorlesungswoche Leistungspunkte: 2, mit Übung: 3 Die Bioethik ist zu einem eigenen Feld ethischer Reflexion und intensiver öffentlicher Debatten geworden, an denen sich Theologen und Vertreter der Kirchen intensiv beteiligen. Im ersten Teil der Vorlesung werden die Herausbildung der neueren Bioethik und Konzeptionsfragen behandelt. In einem zweiten Teil werden exemplarisch Themenfelder und Positionen vorgestellt (z.B. Lebensschutz am Lebensbeginn, Sterbebegleitung, Synthetische Biologie, Stammzellforschung, Genomforschung). Die Überblicksvorlesung (Vorlesung + Übung) kann auch ohne die Übung als zweistündige Vorlesung besucht und angerechnet werden. Zielgruppe: Offen für alle Studierenden Leistungsnachweis: Klausur Literatur: - Beauchamp Tom/Childress James, Principles of Biomedical Ethics, 7. Ed., Oxford 2013. - Dabrock, Peter, Bioethik des Menschen, in: Wolfgang Huber et. al. (Hg), Handbuch der Evangelischen Ethik, München 2015, S. 517ff. - Kreß, Hartmut, Medizinische Ethik, 2. Auflage, Stuttgart 2009. 53 Christologie Vorlesung Prof. Stoellger Mi 9-11 Uhr NUni HS 4a Leistungspunkte: 2 Theologie entsteht in der Deutung Jesu Christi: aus der Verkündigung Jesu und der Verkündigung Jesu als Christus. Daher ist der Ursprung der Theologie die Christologie spätestens seit dem ‚Wort vom Kreuz‘. Theologie als Christologie oder Christologie als Theologie zu entfalten, wird Thema dieser Vorlesung sein. Dabei wird eingeführt in die Grundzüge der Christologie – im trinitarischen, ökumenischen und religionsphilosophischen Horizont. Leitend ist dabei eine hermeneutische Perspektive: Jesus als Christus zu verstehen, um dieses Verstehen zeitgenössisch formulieren zu können. Zielgruppe: alle Studierenden Sprachvoraussetzungen: Empfehlenswert: Latein Leistungsnachweis: Teilnahmeschein Literatur: W. Pannenberg, Systematische Theologie Band II, Göttingen 1991, 315440; I.U. Dalferth, Der auferweckte Gekreuzigte. Zur Grammatik der Christologie, Tübingen 1994; M. Welker, Gottes Offenbarung. Christologie, Neukirchen-Vluyn 2012. Was ist Wahrheit? Proseminar Hr. Baum Di 16-18 Uhr Dek Leistungspunkte: 4 „Was ist Wahrheit?“. Diese Frage des Pilatus an Jesus (Joh 18,38) ist bis heute Gegenstand kontroverser Debatten in Theologie, Philosophie und Gesellschaft. Seit der Antike war ein bestimmtes Verständnis von Wahrheit maßgeblich: die Korrespondenztheorie der Wahrheit. Diese geht davon aus, dass Wahrheit eine Übereinstimmung ist, nämlich eine Übereinstimmung unserer Vorstellungen der Wirklichkeit mit der Wirklichkeit an sich. Seit dem 19. Jh. ist die Korrespondenztheorie der Wahrheit jedoch massiv unter Beschuss geraten. Denker wie Nietzsche, Foucault und Derrida arbeiteten die Standortgebundenheit unserer Vorstellungen der Wirklichkeit heraus und forderten, dass der Anspruch auf eine allgemeine und universale Wahrheit fallen gelassen werden müsse. Diese relativistische Forderung erregte in Philosophie und Theologie jedoch viel Widerspruch und führte zu neuen innovativen Wahrheitstheorien in Hermeneutik und Diskurstheorie. Vor dem Hintergrund dieser philosophischen Fragen nach Wahrheit wollen wir im Proseminar zentral diskutieren, in welchem Sinne theologische Aussagen wahr sein können und was es bedeutet, dass das Christentum nicht für eine Lehre, sondern für eine Person beansprucht, Wahrheit zu sein. Zielgruppe: Studierende vor der Zwischenprüfung Anmeldung: Erfolgt in der konstituierenden Sitzung in der ersten Semesterwoche Sprachvoraussetzungen: Proseminararbeit oder Essay 54 Religion unter Verdacht – Religionskritk und deren theologische Rezepton (EPG 1 Proseminar Hr. Bachmann Do 11-13 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 4 Religion sei das Opium des Volkes, mit dieser Behauptung aus der Schrift „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ fasst Karl Marx einen im 19. Jahrhundert geläufigen Verdacht gegen Religion zusammen. Religion sei eine Form der Vertröstung, die den Blick auf gesellschaftliche Ungerechtigkeit verstellt. Gott sei eine Projektion der tiefsten Wünsche des Menschen oder Ausdruck einer kindlichen Illusion. Damit ist die Religionskritik des Verdachts umrissen, die mit Denkern wie Feuerbach, Nietzsche, Marx und Freud in Zusammenhang steht. In dem Proseminar sollen insbesondere diese Klassiker der Religionskritik zu Wort kommen und deren theologische Rezeption betrachtet werden. Das Ziel soll sein über den „Umweg“ der Religionskritik sich in systematisch-theologischer Reflexion zu üben. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Sprachvoraussetzungen Englischkenntnisse von Vorteil. Anmeldung: Anmeldung über LSF. Leistungsnachweis: Proseminararbeit Literatur: Feuerbach, Ludwig, Das Wesen des Christentums, Stuttgart 1994. Freud, Sigmund, Die Zukunft einer Illusion, GW, Bd. 14, London 1948, S. 325-380. Nietzsche, Friedrich, Zur Genealogie der Moral, Stuttgart 1988. Westphal, Merold, Suspicion & Faith. The Religious Uses of Modern Atheism, New York 1998. German Language Theology from the Reformaton to today Proseminar Dr. Peterson Fr 14-16 Uhr ÜR K2 Leistungspunkte: 4 We will read German theological texts with the help of English translations. Focusing on the ecclesial context, historical background, theological content and contemporary relevance of the texts, we will read and discuss: Martin Luther, The Augsburg Confession, Philipp Jacob Spener, Immanuel Kant, Friedrich Schleiermacher, Georg W. F. Hegel, Ludwig Feuerbach, Adolf von Harnack, Ernst Troeltsch, Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Paul Tillich and Wolfhart Pannenberg. Students will acquire a solid basis in the history of theology since the Reformation which includes an introduction to the most important debates in Systematic Theology. Literatur: Reader 55 Das Wort Gotes als Kriterium der Dogmatk nach Karl Barth Proseminar Hr. Ebert Mi 18-20 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Das „Wort Gottes“ kann als eines der bedeutendsten Schlagwörter der protestantischen Theologie gelten. Sei es auf Grund der Bedeutung, die ihm in der Schrift und hier vor allem im Johannesevangelium zukommt; sei es auf Grund der Bedeutung, die das „Wort Gottes“ im Denken Augustins oder Luthers einnimmt. Ebenso kann es als Leitbegriff der Dialektischen Theologie bei Barth, Bultmann, Gogarten und Brunner und der an Bultmann und Heidegger anknüpfenden hermeneutischen Theologie bei Ebeling, Jüngel und Ricoeur verstanden werden. Gerade das Denken Karl Barths scheint das „Wort Gottes“ in den Mittelpunkt der Theologie zu rücken und sie ganz an ihm auszurichten. So stellt Barth das „Wort Gottes“ als „die“ Aufgabe der Theologie heraus und erhebt es zum Kriterium der Dogmatik. Wir wollen deshalb in dieser Veranstaltung der Bedeutung des „Wortes Gottes“ im Denken Karl Barths nachgehen und so durch die Lektüre einschlägiger Texte versuchen, einen Einblick in Barths systematisches Denken zu erhalten. Neben dieser Lektüre und der Erarbeitung eines Einblicks in die Theologie Karl Barths soll in diesem PS eine Einführung in die grundlegenden Arbeitsmethoden der systematischen Theologie gegeben werden. Zur Vorbereitung lohnt es sich, Jüngel, E.: Art. Karl Barth, TRE 5, Berlin/New York 1980, S. 251-268 zu lesen. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Anmeldung: In der ersten Sitzung Leistungsnachweis: Proseminararbeit (benoteter Schein); Teilnahmeschein Literatur: Voraussichtlich.: Jüngel, E.: Art. Karl Barth, TRE 5, Berlin/New York 1980, S. 251-268. Barth, K.: Der Römerbrief. Zweite Fassung 1922, Zürich 19. Aufl. 2012. Barth, K.: Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie, in: Moltmann, J. (Hg.): Anfänge der dialektischen Theologie. Teil I. Karl Barth. Heinrich Barth. Emil Brunner, München 2. Aufl. 1966, S. 197-218. Barth, K.: Kirchliche Dogmatik I/1 (verschiedene Ausgaben). Studienausgabe Bd. 1: §§ 1-7. 56 Jürgen Moltmann: Der gekreuzigte Got Proseminar Hr. Nagel Di 11-13 Uhr Öinst Leistungspunkte: 4 Jürgen Moltmanns Monographie „Der gekreuzigte Gott“ ist einer der Klassiker der protestantischen Theologie im 20. Jahrhundert. Zentrale Themen sind u.a.: klassische Christologie (Zwei-Naturen-Lehre etc.), der historische Jesus, die Bedeutung des Kreuzes für die Theologie, die Frage nach dem Leiden (Theodizee), der Tod Gottes und Atheismus, Psychoanalyse und politische Ethik. Anhand der Lektüre des Werks führt das Seminar in die Inhalte und Methoden der Dogmatik ein. Teilnehmende Studierende erlernen dabei das selbstständige Erarbeiten einer theologischen Monographie im Zusammenhang und die eigenständige argumentative Auseinandersetzung mit einem dogmatischen Entwurf. Das Seminar kann gut in inhaltlicher Ergänzung zur Vorlesung „Christologie“ besucht werden. Zielgruppe: StudienanfängerInnen, Interessierte aller Semester Anmeldung: Erfolgt in der ersten Sitzung, sonst per Email Leistungsnachweis: Proseminararbeit Literatur: J. Moltmann, Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und Kritik christlicher Theologie, Gütersloh 92002. (zur Anschaffung empfohlen) Christologien der Gegenwart Seminar Prof. Stoellger Mi 11-13 Uhr Nuni HS 4a Leistungspunkte: 4 Begleitend zur Vorlesung (auch ohne Teilnahme daran zu belegen) werden christologische Entwürfe gegenwärtiger Theologie bearbeitet: Ingolf U. Dalferth, Michael Welker und Wolfhart Pannenberg. Zielgruppe: Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: PS Systematik Sprachvoraussetzungen: Latein, Griechisch Leistungsnachweis: Teilnahmeschein oder Hauptseminararbeit Literatur: W. Pannenberg, Systematische Theologie Band II, Göttingen 1991, 315440; I.U. Dalferth, Der auferweckte Gekreuzigte. Zur Grammatik der Christologie, Tübingen 1994; M. Welker, Gottes Offenbarung. Christologie, Neukirchen-Vluyn 2012. 57 Narraton und Narratologie Seminar Prof. Stoellger Di 16-18 Uhr KiGa III Leistungspunkte: 4 Von Gott und Glaube läßt sich erzählen. Erzählung ist ein Grundvollzug religiösen Lebens – und damit ein Gegenstand theologischer Reflexion. Narration braucht Narratologie, um zu klären, was da geschieht im Erzählen, wie man das macht und welche Macht Erzählungen entfalten können. Erzählung kann Vergegenwärtigung von Gott und Glaube sein, aber auch Medium der Bändigung. Gegen Gott kommt nur die Erzählung an. Das galt in biblischen Zeiten zur Bändigung und heilsamen Humanisierung Gottes. In spätmodernen Zeiten hat sich die Erzählung auch emanzipiert und die Eigenschaften Gottes angezogen: Erzählung ‚macht‘ Geschichte, Lebens-, Welt- und Heilsgeschichte. Ist Geschichte(n) zu erzählen dann potentiell ein Heilsmedium: medium salutis? Vor allem in der Arbeit an Ricoeurs Narratologie soll Grund und Grenze der Narration nachgedacht werden. Zielgruppe: Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: PS Systematik Leistungsnachweis: Teilnahmeschein oder Hauptseminararbeit Literatur: Paul Ricoeur, Zeit und Erzählung I-III, München 1988-1991; vgl. ders., Geschichte und Wahrheit, München 1974; Wilhelm Schapp, In Geschichten verstrickt. Zum Sein von Mensch und Ding, Wiesbaden 1976; ders., Philosophie der Geschichten, Leer/Ostfriesland 1975; Burkhard Liebsch, Geschichte im Zeichen des Abschieds, München 1996; ders., Geschichte als Antwort und Versprechen, Freiburg/München 1999; H. Blumenberg, Arbeit am Mythos, Frankfurt a.M. 1979; A. Koschorke, Wahrheit und Erfindung. Grundzüge einer allgemeinen Erzähltheorie, Frankfurt a.M. 2012. 58 Gabe und Vergebung Seminar Prof. Stoellger Di 14-16 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 4 Gabe ist vieldeutig. Zwischen Geschenk und Gnade, wie gegenüber Raub und Tausch ist sie eine Figur des Außerordentlichen: Sie ist das, was ganz gewöhnlich ist, aber doch stets außergewöhnlich. Sie gehört zu den elementaren Praktiken der Vergemeinschaftung: Geben, Nehmen, Danken, Weitergeben u n d Teilen sind Formen des Miteinanders in Religion wie im Alltag. Aber Gabe hat auch etwas Rätselhaftes: sie kann gefährlich werden (wie ‚gefährliche Geschenke‘), sie kann gefeiert werden wie in Abendmahl und Gottesdienst, sie kann aber auch fraglich und thematisch werden, nicht zuletzt, wenn man sie vom Tausch unterscheiden will. Daher wird dieses Hauptseminar Grundtexte zu den Diskursen um ‚Gabe und Tausch‘ bearbeiten. Zielgruppe: Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: PS Systematik Sprachvoraussetzungen: Latein Leistungsnachweis: Teilnahmeschein oder Hauptseminararbeit Literatur: M. Mauss, Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften, Frankfurt a.M. 1990; M. Godelier, Das Rätsel der Gabe. Geld, Geschenke, heilige Objekte, München 1999; V. Hoffmann (Hg.), Die Gabe. Ein „Urwort“ der Theologie?, Frankfurt a.M. 2009; J. Derrida, Falschgeld, München 1993 (Zeit geben 1); M. Hénaff, Der Preis der Wahrheit. Gabe, Geld und Philosophie, Frankfurt a.M. 2009. 59 Rechtertgung – Kirche – Recht: Rechtertgung – Kriterium ökumenischer Gemeinschaf der Kirchen und gesellschaflicher Verantwortung (Bonhoefer, Schlink, Huber) Seminar Prof. Plathow Mo 14-16 Uhr ÖInst / ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Von ekklesiologischen Entwürfen (Bonhoeffer, Schlink) in ökumenischer Perspektive (GEKE, Die Kirche Jesu Christi; II. Vatikan. Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche; Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, 31.10.1999; ökumenischer Dialog „Kirche und Rechtfertigung) zu „Rechtfertigung und Kirche“ wird im Zusammenhang von „Rechtfertigung und Recht“ nach der Verantwortung für die innerkirchlichen und für die staatlichen Grundrechte (Barth, de Wall, Huber) gefragt. Zielgruppe: Hörer aller Fakultäten Anmeldung: [email protected] Leistungsnachweis: Wiss. Hausarbeit Literatur: D. Bonhoeffer, Sanctorum communio, 1931. DBW Bd I; E. Schlink, Ökumenische Dogmatik, Gö. (1982) 2005; GEKE, Die Kirche Jesu Christi, 1994. Leuenberger Texte 1; Dogmat. Konstitution über die Kirche ,1964; Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, in: DwÜ III, 419-441; K. Barth, Rechtfertigung u. Recht, in: ders., Eine Schweizer Stimme, Zürich, 1945 ,13-57; H. de Wall, Das weltl. Regiment u. d. moderne Recht, in: F. Hauschildt/U. Hahn (Hgg.), Kirche und Recht, Ha 2008, 25-46; W. Huber, Gerechtigkeit und Recht, Gütersloh 2006 60 Lebensformen in der ethischen Diskussion Seminar Prof. Tanner Di 16-18 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 4 Ehe und Familie sind Urinstitutionen menschlichen Zusammenlebens. Sie stehen noch unter dem besonderen Schutz des Staates (Artikel 6,1 des Grundgesetzes). Wegen der grundlegenden Bedeutung dieser Lebensformen für das individuelle wie für das gemeinsame Leben sind sie immer auch ein zentrales Thema religiöser Deutungs- und Legitimationsbemühungen gewesen. In den letzten Jahren hat sich im Verständnis von Ehe und Familie in der Gesellschaft ein massiver Einstellungswandel vollzogen. Patchworkfamilien, Regenbogenfamilien, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften sind Stichworte, die anzeigen, wie stark die traditionellen Vorstellungen von Ehe, Familie und verlässlicher Partnerschaft hinterfragt werden. Der Trend in Richtung auf eine rechtliche Gleichstellung dieser anderen Lebensformen führt auch in den Kirchen zu heftigen Kontroversen. Sie haben sich in den evangelischen Kirchen verdichtet im Streit um die Orientierungshilfe der EKD Zwischen Autonomie und Angewiesenheit (2013). Wichtige Beiträge aus dieser neueren Diskussion sollen im Seminar diskutiert werden. Anmeldung: Erfolgt in der konstituierenden Sitzung Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: - Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Die Orientierungshilfe der EKD in der Kontroverse, hg. v. der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hannover 2013. - Karle, Isolde, Liebe in der Moderne. Körperlichkeit, Sexualität und Ehe, Gütersloh 2014. - Surall, Frank, Ethik der Lebensformen, in: Wolfgang Huber et. al. (Hg.), Handbuch der Evangelischen Ethik, Gütersloh 2015, S. 451 – 516. 61 G. W. F. Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Religion Blockseminar 0./29.10. jeweils 18-20 Uhr 3./4.12. jeweils 9-20 Uhr in Götngen Prof. Nüssel, Prof. Laube Göt ngen Leistungspunkte: 4 D i e Vorlesungen über die Philosophie der Religion von Hegel gehören zu den wichtigsten religionsphilosophischen Entwürfen der Neuzeit. Ausgehend von der abstrakten Bestimmung des Religionsbegriffs entwickelt er zunächst den Allgemeinbegriff der Religion, rekonstruiert sodann die fortschreitende Entwicklung der Religion in den positiven Religionen und argumentiert, dass das Christentum die vollendete Religion ist. Dabei werden gegenüber der Aufklärungskritik die Trinitätslehre, Christologie und Kreuzestheologie neu interpretiert. Nach den einführenden Sitzungen wird die Blockveranstaltung gemeinsam mit Göttinger Studierenden durchgeführt und voraussichtlich in Göttingen abgehalten. Unterstützung für Reisekosten nach Göttingen ist möglich. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Systematisch-theologisches oder philosophisches Proseminar Anmeldung: Bis 14. Oktober bei [email protected] Leistungsnachweis: Hauptseminararbeit, Essay Literatur: Zur Einführung: J. Rohls, Hegels Religionsphilosophie, in: Ders., Protestantische Theologie der Neuzeit I, Tübingen 1997, 437-447. Quelle: G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, 3 Bände hg. von W. Jaeschke, PhB 459-461, Hamburg 1993-1995. Überblick und Werkgeschichte: W. Jaeschke, Hegel-Handbuch, Stuttgart 2011. 62 Zeichen der Nähe Gotes? Sakramente in ökumenischer Perspektve Seminar Prof. Nüssel Do 16-18 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Was ist ein Sakrament? Welche theologischen Schwierigkeiten verbinden sich mit dem Begriff? Warum gibt es nach evangelischem Verständnis nur zwei Sakramente – Taufe und Abendmahl? Welche Bedeutung kommt diesen Sakramenten im Unterschied zur Wortverkündigung zu? Diese Grundfragen der Sakramentenlehre sollen im Seminar anhand evangelischer Bekenntnisschriften, der Rückbindung an Augustin und zentraler dogmatischer Entwürfe erörtert werden. Dabei werden zum einen die Differenzen zwischen lutherischer und reformierter Lehre, zum anderen Grundzüge der römischkatholischen Sakramentenlehre behandelt. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar in Systematischer Theologie Sprachvoraussetzungen: Latein- und Griechischkenntnisse sind hilfreich Leistungsnachweis: Hauptseminararbeit oder Essay Literatur: M. Öhler (Hg.), Taufe, utb 3661, Tübingen 2012 ; H. Löhr (Hg.), Abendmahl, utb 3499, Tübingen 2012; Eva-Maria Faber, Einführung in die katholische Sakramentenlehre, 3. Aufl. Darmstadt 2011; F. Nüssel/ D. Sattler, Einführung in die Ökumenische Theologie, Darmstadt 2008. 63 Reformaton in befreiungstheologischer Perspektve VI: Von Luthers Obrigkeitslehre zur „Politk der Befreiung“ mit sozialen Bewegungen Blockseminar Prof. Duchrow 27.-29.11. jeweils 9-18 Uhr Gemeindehaus Arche, HDKirchheim Leistungspunkte: 4 Luthers Obrigkeitslehre hat in den folgenden Jahrhunderten bis heute tiefe Wirkungen in den lutherischen Kirchen gehabt. „Untertanengehorsam“, Expertengläubigkeit, Unterstützung auch diktatorischer Regime waren teilweise die Folgen. Aber auch das Verhalten von Kirchen in sog. Rechtsstaaten zeigt noch solche Wirkungen, wenn z.B. Finanzmärkte auch die „Rechtsstaaten“ beherrschen, aber die Kirchen Systemkritik an den politisch-ökonomischen Verhältnissen und Strukturen scheuen. Gerade hier aber würde Luthers Kritik am Frühkapitalismus neue Perspektiven eröffnen. Auch andere reformatorische Bewegungen vor und nach Luther (Waldenser, Hussiten, Wicliffiten, Zwingli, Calvin, Täufer u. a.) bieten differenzierte Möglichkeiten, Luthers Ansätze einer kritisch-konstruktiven Prüfung zu unterziehen. Zentral ist aber die Besinnung auf Ansätze in der Hebräischen Bibel und den messianischen Schriften des Neuen Testaments. Hier liegen die Quellen einer befreienden Politik. Sie sind auch in der neueren politischen Theorie, insbesondere in Lateinamerika, aufgegriffen worden. Darin spielen die sozialen Bewegungen und die Kooperation der verschiedenen Sozialgestalten der Kirche mit diesen eine zentrale Rolle. Zielgruppe: Studierende aller Fakultäten Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft, einen Reader und die angegebene Literatur vorbereitend zu studieren Anmeldung: Per email: [email protected] und Vorbereitungssitzung 19.10.2015, 13-14 Uhr im Seminarraum des Dekanats Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Klausur Literatur: DUCHROW, Ulrich: Christenheit und Weltverantwortung. Traditionsgeschichte und systematische Struktur der Zweireichelehre. Stuttgart: Klett-Cotta (1970), 1983 2. Aufl., Kapitel 4: Luther. DUCHROW, Ulrich/Hoffmann, Martin. (Hrsg.): Politik und Ökonomie der Befreiung, Band 3 der Reihe „Die Reformation radikalisieren“. Münster: Lit, 2015. DUCHROW, Ulrich/Ulrich, Hans G. (Hrsg.): Befreiung vom Mammon, Band 2 der Reihe „Die Reformation radikalisieren“. Münster: Lit, 2015. DUSSEL, Enrique: 20 Thesen zu Politik, mit einem Geleitwort hg. v. Ulrich Duchrow. Münster: LIT, 2013. SCHOTTROFF, Luise: 'Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört'. Die theologische Antwort der urchristlichen Gemeinden auf ihre gesellschaftliche und politische Situation, in: Moltmann, J. (Hg.), Annahme und Widerstand. München : Kaiser, 1984, S. 15-58. 64 Schuld und Sünde als Thema der Theologie Seminar PD Dr. Freund Do 13-16 Uhr (14-täg) Dek Leistungspunkte: 4 Die jüdisch-christliche Tradition weiß in vielfacher Hinsicht um die Wirklichkeit von Schuld und Sünde – die Befreiung von der Macht der Sünde ist das zentrale Thema von Glaube und Theologie. Das Seminar will 1. anhand biblischer Texte den Erfahrungskontext erhellen, in dem sich die Rede von Schuld und Sünde gebildet hat; 2. Grundzüge der dogmatischen Sündenlehre in ihrer geschichtlichen Entfaltung erarbeiten und 3. neuere theologische Beiträge und hermeneutische Zugänge erörtern im Blick auf ein theologisch reflektiertes und verantwortliches Reden von Sünde heute. Themen- und Textplan werden in der konstituierenden Sitzung zur Diskussion gestellt. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: systematisch-theol. Proseminar Anmeldung: bitte per E-Mail an [email protected] Leistungsnachweis: Seminararbeit Wort und Glaube. Texte zur Theologie Gerhard Ebelings Seminar PD Dr. Hiller Mi 16-18 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Die „Dogmatik des christlichen Glaubens“ des ehemals an der Theologischen Fakultät in Zürich lehrenden Gerhard Ebeling gehört zu den großen systematisch-theologischen Entwürfen des 20. Jahrhunderts. Ebeling selbst bezeichnet sich als „Schüler Martin Luthers“, seine hermeneutische Theologie weiß sich aber ebenso konstruktiv und kritisch der Theologie F.D.E. Schleiermachers und R. Bultmanns verpflichtet. Zahlreiche Aufsatzbände komplettieren Ebelings Gesamtwerk. In der Erarbeitung von Texten Ebelings will das Seminar die Theologie Ebelings vermitteln und zu eigenständigem theologischen Urteilen insbesondere fundamentaltheologischer Fragen anregen. Ein Überblick zu den Texten wird spätestens Anfang Oktober 2015 in der Kisselgasse zugänglich sein. Zielgruppe: Mittlere und höhere Semester aller Studiengänge Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar ST Anmeldung: Nicht nötig. Informationen gerne an [email protected] Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: wird im Seminar angegeben. 65 Der Mensch zwischen Angst und Sünde. Kierkegaards Sündenverständnis Seminar PD Dr. Rolf Mo 9-11 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Das Sündenverständnis des dänischen Theologen und Philosophen Søren Kierkegaard stellt einen profilierten und zugleich anspruchsvollen Entwurf zur Genese und Phänomenologie der Sünde dar, der bis in die Gegenwart in Theologie, Philosophie und Psychologie große Beachtung findet. Diesem anthropologischen Entwurf soll sich das Hauptseminar anhand von Kierkegaards Schriften „Der Begriff Angst“ und „Die Krankheit zum Tode“ nähern. Darüber hinaus werden zentrale Texte zur Sündenlehre herangezogen, die Kierkegaard beeinflusst haben (v.a. die reformatorischen Bekenntnisschriften, Kant, Hegel und Schleiermacher). Die Bereitschaft, sich diesen komplexen, aber lohnenden Schriften auszusetzen, wird im Seminar ebenso wie die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und der Übernahme eines Protokolls oder eines Referates vorausgesetzt. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Systematisch-theologisches Proseminar Anmeldung: Per Mail ([email protected]) Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: Literatur: Kierkegaard, Der Begriff Angst (1844) – zur Anschaffung dringend empfohlen; ich empfehle die Übersetzung von Hans Rochol; Kierkegaard, Die Krankheit zum Tode (1849) – auch zur Anschaffung empfohlen. Sekundärliteratur wird im Seminar bekannt gegeben. Zur ersten Orientierung empfehle ich die Lektüre eines Kapitels über Kierkegaard in einer gängigen Geschichte der Philosophie Ethik des Gebens und der Gabe (EPG 2) Seminar Dallmann Fr 9-13 Uhr (14-täg) Dek Leistungspunkte: 4 Zielgruppe: Alle Interessierten Anmeldung: Nicht erforderlich Leistungsnachweis: Referat oder Hausarbeit Literatur: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben 66 Kultur des Heiligen. Texte aus Philosophie, Theologie und Literatur Seminar Mo 16-18 Uhr Dr. Vögele, Prof. Dücker Germanistsches Seminar, Hauptstraße 207-209, Kolloquienraum 133 Leistungspunkte: 4 Das Seminar wird sich mit unterschiedlichen Texten über das Heilige aus Philosophie, Theologie und Literatur beschäftigen. Die Texte werden dabei nach den Interessen der Studierenden ausgewählt. Es geht um eine besondere interdiszplinäre Kooperation zwischen Theologie und Literaturwissenschaften. Aus dem Bereich der Literatur sind Texte von George Bernanos (Tagebuch eines Landpfarrers), Nathaniel Hawthorne (Der scharlachrote Buchstabe), Colm Toibin (Marias Testament) und andere Texte denkbar. Das Seminar wird sich über zwei Semester erstrecken und im Rahmen der HGGS stattfinden. Zielgruppe: Für eine begrenzte Zahl von fortgeschrittenen Studierenden ist die Teilnahme möglich. Bitte schreiben Sie bei Interesse eine Email an [email protected] Teilnahmevoraussetzungen: Email an [email protected] 67 Responsibility, Vulnerability and the Enhancing of Life (Hans Jonas) Blockseminar Prof. Schweiker (University of Chicago) Dr. Springhart Mi 14.10., 14-17 Uhr; Fr 16.-17.10. jeweils 9:30-19 Uhr ÜR K 2 ÖInst Leistungspunkte: 4 Die Suche nach einer philosophischen und ethischen Perspektive, die die lebensförderlichen Dynamiken entfalten hilft und die Betonung von Verantwortung als einer philosophischen Grundkategorie gehören zu den Leitmotiven des jüdischen Religionsphilosophen Hans Jonas. Angesichts des Holocaust hat er nach dem 2. Weltkrieg und „nach Auschwitz“ die Frage nach einem angemessenen Gottesbegriff neu gestellt. Wie lässt sich ein mächtiger oder allmächtiger Gott, Gottes Güte und der Lauf der Geschichte zusammendenken? Von einem religionsphilosophischen Standpunkt aus fordert die Auseinandersetzung mit Hans Jonas dazu heraus, die Begriffe Verantwortung und Vulnerabilität neu zu denken und auf dieser Basis danach zu fragen, welche Dynamiken es sind, die dem Lebensförderlichen zuträglich sind. In unserem Blockseminar werden wir anhand ausgewählter Texte von Hans Jonas diesen Fragen intensiv nachgehen. Die Texte sind leicht in dem von Lawrence Vogel herausgegebenen Sammelband „Mortality and Morality“ zugänglich. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Blockseminar ist die Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen. Damit Sie ausreichend Zeit zur Vorbereitung haben, bitten wir Sie sich anzumelden – die Verteilung der Referatsthemen (orientiert an den Kapiteln des genannten Bandes) geht Ihnen dann bis Anfang Oktober zu. Prof. William Schweiker ist einer der Leiter des mehrjährigen „Enhancing Life Projekts“ (www.enhancinglife.uchicago.edu), Professor für Theological Ethics an der Divinity School der University of Chicago und Präsident der Society of Christian Ethics 2015/16. Das Seminar findet in englischer Sprache statt. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar; Grundkenntnisse in Systematischer Theologie; Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen Sprachvoraussetzungen: Englisch Anmeldung: Per e-mail (bis 30.09.) an [email protected] Leistungsnachweis: Referat Literatur: Hans Jonas, Mortality and Morality. A Search for the Good after Auschwitz, hrsg. von Lawrence Vogel, Northwestern University Press 1996 68 „Nimm und lies!“ – Vom Umgang mit wissenschaflichtheologischen Texten Übung Dr. Schmidtke Do 16-18 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 2 Zum grundlegenden „Handwerkszeug“ aller theologischen Disziplinen gehört die Fähigkeit, wissenschaftlich-theologische Texte zu erarbeiten, um effektiv und produktiv mit ihnen umgehen zu können. Vielen Studierenden fällt eine sinnerfassende Lektüre, der eigenständige Nachvollzug von Argumentationsfiguren oder die Interpretation eines Textes – im Unterschied zu einer Inhaltsangabe – nicht leicht. Die Übung will Methoden der Texter- und -verarbeitung vermitteln und anhand exemplarischer systematisch-theologischer Texte (Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht) üben und festigen. Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium Leistungsnachweis: Unbenoteter Schein Wolfart Pannenberg – Vernünfig glauben Übung Dr. Schmidtke Di 18-20 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 2 Wolfhart Pannenberg (1928-2014) gehörte zu den bedeutendsten deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts und genoss auch international hohes Ansehen. Sein umfangreiches theologisches Werk zeichnet sich durch ein spezifisches Profil aus, das in der Übung über verschiedene Texte (Aufsätze, Ausschnitte aus der „Systematischen Theologie“ und anderen Werken) erarbeitet werden soll. Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: systematisch-theologische Grundkenntnisse Leistungsnachweis: unbenoteter Schein (Teilnahme), benoteter Schein (Prüfung) 69 Evoluton religiöser Moral: Einführung in die Ethik anhand der evolutonsbiologischen Kritk (EPG 1) Übung Dr. Maßmann Do 14-16 Uhr KiGa III Leistungspunkte: 2 Die Veranstaltung soll anhand gegenwärtiger evolutionsbiologischer Kritik in Grundlagenfragen der religiösen Ethik einführen. Wird religiöse Ethik nicht durch die Aufklärung der Evolution der Religion widerlegt? Zugleich geht es dabei aber auch um philosophische Ethik im allgemeinen: wenn es in der Moral letztlich um den evolutionären Nutzen geht, ist dann nicht auch sie diskreditiert? Darüber hinaus werden grundlegende ethische Argumentationsformen wie Pflichtenethik, christliche Liebesethik, Utilitarismus etc. diskutiert. Evolutionsbiologische Erklärungen der Religion sind immer wieder in den Tageszeitungen zu finden und erfreuen sich großer Beliebtheit (Weiß, Boyer). Bereits Darwin stellt Überlegungen dieser Art an. Aus ethischer Sicht ist das oft mit dem Versuch verbunden, religiöse Moralen auf der Grundlage der Evolutionsbiologie zu entzaubern. Andere Zugänge gestehen religiöser Moral durchaus einen praktischen, allerdings unzeitgemäßen Nutzen zu. Doch welches Recht und welche Grenzen hat z. B. Norenzayans Vorschlag, die traditionellen Aufgaben der religiösen Moral heutzutage an Politik und Recht zu delegieren? Die Veranstaltung bietet eine Einführung in Diskurse um Wissenschaft, Ethik, Religion und Theologie. Es werden Texte besonders auf Englisch gelesen. Zielgruppe: Bes. Lehramtsstudierende, aber auch alle anderen interessierten Studierenden Anmeldung: Nur über LSF (s.a.: http://www.uni-heidelberg.de/epg/infoanmeldung.html) Leistungsnachweis: EPG1-Schein Literatur: U.a.: Kurt Bayertz, Evolution und Ethik. Biologische Grundlagen der Moral, Stuttgart 1993. Ders., Warum überhaupt moralisch sein?, München 2004. Gräfrath, Bernd, Evolutionäre Ethik? Philosophische Programme, Probleme und Perspektiven der Soziobiologie, Philosophie und Wissenschaft 14, Berlin/New York 1997. Aran Orenzayan, Big Gods: How Religion Transformed Cooperation and Conflict, Princeton 2013. 70 Sören Kierkegaards Ethik II (EPG 2) Übung (Block) Infoveranstaltung Mi, 14.10. 14-16 Uhr 1. Block 27+28.11. 2. Block 15.+16.01. Jeweils Fr 12-20 Uhr und Sa 9-18 Uhr Hr. Baum KiGa II KiGa II ÜR K3 Leistungspunkte: 2 In Zeiten größter Einsamkeit und Verlassenheit, als Kierkegaard bereits durch den Corsaren-Streit und die Auseinandersetzung mit der dänischen Staatskirche zum Gespött des Kopenhagener Bürgertums geworden war, schrieb er eine eindringliche Schrift zur Nächstenliebe: „Der Liebe Tun“. Das Werk ist von einem scharfen Gegensatz des Christlichen zur Welt bestimmt. Christliche Ethik gründet nach Kierkegaard nicht in einer natürlichen Innerlichkeit, sondern in der Nachfolge Jesu Christi. An Christus erst wird sichtbar, was Liebe bedeutet, nämlich dass Liebe nicht das Liebenswerte liebt, sondern dieses im Unliebenswerten erst „hervorliebt“. Diese Liebe hat ihren Grund insofern nicht in der Welt, sondern in einem „Soll“ der Ewigkeit. In dieser Übung werden wir den zweiten Teil von Kierkegaards „Der Liebe Tun“ lesen. Da beide Teile eine in sich geschlossene Aufbaulogik aufweisen, ist es ohne weiteres möglich, an der Übung teilzunehmen, ohne den ersten Teil gelesen zu haben. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Anmeldung: Erfolgt in der Infoveranstaltung. Leistungsnachweis: Klausur Witgenstein und die Religion Übung Do 16-18 Uhr Dr. Pacyna KiGa II Leistungspunkte: 2 Ludwig Wittgenstein äußerte sich in nur wenigen Schriften ausdrücklich zur Religion. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Wittgenstein zu Lebzeiten keines seiner Werke (bis auf den Tractatus logicophilosophicus) für publikationsfähig hielt. Vor allem im posthum veröffentlichten Spätwerk Wittgensteins finden sich zahlreiche Anmerkungen zur Religion. Damit man Wittgensteins Auffassung besser versteht, werden wir die Grundlagen seiner Philosophie, wie seine Auffassung zum Sprachspiel, zum Privatsprachenargument und seine Erkenntnistheorie, deutlich machen. In der Übung versuchen wir im Spätwerk gemeinsam Wittgensteins Spuren zur Religion zu folgen und seine Religionsphilosophie zu erarbeiten. Wir werden relevante Passagen aus den „Philosophischen Untersuchungen“, „Über Gewissheit“ und Wittgensteins „Bemerkungen zu Frazers ‚Der Goldenen Zweig’“ lesen, um Wittgensteins Auffassung von Religion zu verdeutlichen. 71 Feministsche Ethik – Kritk und Reformulierung ethischer Klassiker (EPG 1) Übung (Block) Hr. Nunn Leistungspunkte: 2 „Man kommt nicht als Frau zur Welt. Man wird es“, stellte Simone de Beauvoir 1989 in ihrer Monographie „Das andere Geschlecht“ fest und setzte so eine neue Strömung in Bewegung: Die feministische Ethik. Ethik galt bis dato als männliche Domäne. Vorwürfe wurden laut, dass große Denker wie Aristoteles und Kant zwar von Menschen sprachen, aber Männer meinten. Frauen fanden in diesen Systemen keinen Platz. Viele Philosophinnen und Theologinnen begannen nun, die ethischen Klassiker einer kritischen Analyse zuunterziehen. Nach und nach bildeten Sie auch eigene Systeme wie etwa die „Care-Ethik“ aus. Es ging ihnen um die „Frage nach dem guten, dem gelingenden, glückenden Leben“ (Aristoteles) - für Männer und für Frauen. In dieser Übung sollen Entstehung und Ausprägungen feministischer Ethik nachgezeichnet werden. Um die feministische Kritik und Reformulierung ethischer Klassiker zu verstehen, ist es unabdingbar, auch die ethischen Systeme eben jener Männer kennenzulernen. So sollen Auszüge aus Aristoteles, Augustinus, Immanuel Kant und John Rawls gelesen werden, um sich anschließend jeweils mit ihrer feministischen Rezeption auseinanderzusetzen. Die Entstehungsgeschichte feministischer Ethik (Simone de Beauvoir, Christine de Pizan), die internen Kontroversen (Gleichheit oder Differenz, weibliche Sondermoral, Kontextualismus oder Universalismus) sowie eigenständige Ethikmodelle feministischen Ursprungs wie etwa die Care-Ethik von Carol Gilligan werden ebenfalls im Fokus dieser Veranstaltung stehen. Zielgruppe: Bes. Lehramtsstudierende, auch alle anderen interessierten Studierenden Anmeldung: über LSF (s.a.: http://www.uni-heidelberg.de/epg/info-anmeldung.html) Leistungsnachweis: EPG1-Schein (Teilnahme, Referat u. Klausur) Literatur: Zur ersten Orientierung: Saskia Wendel: Feministische Ethik zur Einführung, Dresden 2003. 72 Merleau-Ponty: Die Phänomenologie der Wahrnehmung Oberseminar Prof. Nüssel Mi 18-20 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 3 Maurice Merleau-Ponty (1908-1961) ist einer der bedeutendsten Vertreter der französischen Phänomenologie. In seinem Hauptwerk „Die Phänomenologie der Wahrnehmung“ bietet er in Auseinandersetzung mit E. Husserl und M. Heidegger einen dritten W e g der Erschließung des Zusammenhangs von Dasein und W e l t . In kritischer Abwendung von Empirismus und Transzendentalphilosophie zielt die Konzeption von Merleau-Ponty darauf zu zeigen, dass die Wahrnehmung an einen Sinn gebunden ist, der sich im Verhältnis des eigenen Körpers zur Welt ergibt. Entsprechend spielt das Phänomen der Leiblichkeit eine wichtige Rolle, womit sich wiederum wichtige Schnittstellen zur theologischen Anthropologie ergeben. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Systematisch-theologisches Proseminar Anmeldung: Bis 12. Oktober 2106 bei [email protected] Leistungsnachweis: Hauptseminararbeit, Essay Literatur: Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin/New York 2008. Gegenwartsdiskurse der Systematk Oberseminar (Block) Prof. Stoellger 15.01., 11-20 Uhr; 16.01., 9-16 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 3 Schreibend Denken und denkend Schreiben lernen ist eine Perspektive systematischer Theologie, die denkend Lesen und lesend Denken voraussetzt, ebenso wie denkend Reden und redend Denken lernen. In diesem Oberseminar werden einerseits jüngst erschienene Texte und Debatten der Systematik durchdacht, anderseits möglichst auch eigene Texte gemeinsam erörtert. Zielgruppe: Fortgeschrittene Studierende, Promovierende, Habilitierende Teilnahmevoraussetzungen: Fortgeschrittenes Studium oder Examen Sprachvoraussetzungen: Hebräisch, Griechisch, Latein, Englisch Anmeldung: auf Einladung oder persönliche Anmeldung Leistungsnachweis: Ggf. Teilnahmeschein Literatur: Wird im Seminar bekanntgegeben 73 E. Troeltsch, Protestantsmus und Moderne Oberseminar Di 18-21 Uhr Prof. Strohm, Prof. Tanner Dek Leistungspunkte: 3 Vor ungefähr einem Jahrhundert hat Ernst Troeltsch in Vertretung für Max Weber auf dem Deutschen Historikertag in Stuttgart einen Vortrag über die Bedeutung des Protestantismus für die Moderne gehalten. Dieser Vortrag ist einer der wirkungsreichsten Vorträge des20. Jahrhunderts gewesen, denn Troeltsch hat auf differenzierte Weise die grundlegende Frage nach dem Beitrag des Protestantismus für die Formierung der westlichen Zivilisation gestellt. Die Frage wird im Vorfeld des 500jährigen Reformationsjubiläums kontrovers diskutiert. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ist in der deutschsprachigen Forschung die sogenannte Konfessionalisierungshypothese herrschend geworden. Danach haben die drei Hauptkonfessionen in vergleichbarer Weise zur Genese der Moderne beigetragen. Troeltschs Deutungen sollen in dem Oberseminar auf dem Hintergrund der neueren Konfessionalisierungsforschung diskutiert werden. Zielgruppe: Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung sowohl eines systematischen als auch eines kirchengeschichtlichen Hauptseminars. Vorausgesetzt wird ferner die Lektüre des Troeltsch-Textes vor Beginn des OS. Empfohlen wird ferner eine Orientierung über das Werk E. Troeltschs und die neuere Konfessionalisierungsdiskussion. Anmeldung: Anmeldung bei einem der beiden Dozenten per E-Mail erforderlich. Leistungsnachweis: Teilnahmeschein und benoteter Schein (mit Seminararbeit) Literatur: Ernst Troeltsch, Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt, in: ders., Schriften zur Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt (1906–1913), hg. v. Trutz Rendtorff/Stefan Pautler (Kritische Gesamtausgabe 8 = KGA 8), Berlin/New York 2001, 199–316. Stefan Ehrenpreis/Ute Lotz-Heumann, Reformation und konfessionelles Zeitalter, Darmstadt 2002. Thomas Kaufmann, Luther zwischen den Wissenschaftskulturen. Ernst Troeltschs Lutherdeutung in der englischsprachigen Welt und in Deutschland, in: Hans Medick/Peer Schmidt (Hg.), Luther zwischen den Kulturen. Zeitgenossenschaft-Weltwirkung, Göttingen 2004, 455–481. Wolfgang Reinhard, Zwang zur Konfessionalisierung? Prolegomena zu einer Theorie des konfessionellen Zeitalters, in: Zeitschrift für Historische Forschung 10 (1983), 257–277. Christoph Strohm, Nach hundert Jahren. Ernst Troeltsch, der Protestantismus und die Entstehung der modernen Welt, in: Archiv für Reformationsgeschichte 99 (2008), 6-35. Spurenlese. Reformationsvergegenwärtigung als Standortbestimmung (1717-1983), hg. v. Tanner, Klaus/Ulrich, Jörg, Leipzig 2012. 74 Repettorium Ethik Repettorium Prof. Tanner Fr 11-13 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 2 Die Arbeit im Repetitorium dient der Vorbereitung von Kandidatinnen und Kandidaten, die sich auf das Examen vorbereiten. In einem ersten Teil soll ein Überblick über wichtige Themenbestände ethischen Grundwissens gegeben werden. In einem zweiten Teil sollen ausgewählte Schwerpunktthemen vorgestellt und diskutiert werden. Zielgruppe: Studierende in der letzten Studienphase Anmeldung: Erfolgt in der konstituierenden Sitzung Literatur: Zur Veranstaltung wird es einen Reader geben. 76 Philosophe Narraton und Narratologie Seminar Prof. Stoellger Di 16-18 Uhr KiGa III Leistungspunkte: 4 Siehe „Systematische Theologie“. G. W. F. Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Religion Blockseminar 15.10./29.10. jeweils 18-20 Uhr 3./4.12. jeweils 9-20 Uhr in Götngen Prof. Nüssel, Prof. Laube KiGa I Götnge Leistungspunkte: 4 Siehe „Systematische Theologie“. Merleau-Ponty: Die Phänomenologie der Wahrnehmung Oberseminar Mi 18-20 Uhr Prof. Nüssel KiGa I Leistungspunkte: 3 Siehe „Systematische Theologie“. 77 Religionswissenschaf und interkulturelle Theologie 1. Omnes dubitatonis tenebrae difugerunt: Über Gewissheit und Zweifel Als Einströmen einer Gewissheit, mit der alle Zweifel zerstreut werden, beschreibt Augustnus am Ende des Abschnites, der für das Moto des KVVs Pate stand, die Folge seiner Lektüre („luce securitats infusa cordi meo omnes dubitatonis tenebrae difugerunt“, conf. VIII.12.29). Damit – so legen es die Bekenntnisse nahe – hat sich eine Transformaton vollzogen, die ihn der wahren Erkenntnis Gotes stetg näher bringen wird. Ermächtgt durch die neu erlangte Sicherheit, stößt Augustnus alle Laster ab (einschließlich der Muter seines Sohnes), lässt sich durch einen berühmten Vertreter des inzwischen zur Staatsreligion gewordenen Christentums taufen und beginnt eine Karriere als Kleriker. Die Religionswissenschaf und Interkulturelle Theologie fordert auch heraus: „tolle, lege“! Doch die Beschäfigung mit nicht-christlichen Religionen und Weltanschauungen und die Untersuchung der Praxis, wie diese beschrieben werden, soll unter anderem die Fertgkeit vermiteln, gerade jene Gewissheiten und Grundannahmen, die wir in unserem Studium als unanzweifelbar und allgemeingültg hinnehmen, zu hinterfragen. Durch die kritsche Betrachtung der Begegnungen zwischen Christentum und nichtchristlichen Religionen und die dadurch ausgelösten Transformatonsprozesse, fragt die Religions- wissenschaf und Interkulturelle Theologie nach den Bedingungen, die das Entstehen sämtlicher Kategorien („Religion“, „Christentum“, „Islam“, „Hinduismus“ usw.) plausibel gemacht haben – die insttutonellen Praktken und die damit verbundenen Diferenzpostulate und Ausschlüsse (wozu auch „Mission“, „Kolonialisierung“, usw. gehören). Mit einer Skepsis, die nur um des Zweifels willen erfolgt, hat dies sehr wenig zu tun. Vielmehr fordert das Fach dazu heraus, die eigene Traditon und das eigene Wissen als kontextgebunden zu betrachten, als begrenzt zu bekennen und diese Confessio ernstnehmend eine verantwortungsvolle Positon zur Art und Weise, wie wir über Got und die Welt in einer pluralen Realität reden, zu beziehen. Dazu gehört das Sammeln kontextuellen Wissens, das gerade dann abgedrängten Erzählungen über uns selbst und über andere eine Stmme verleiht, wenn es sich einer Einordnung in gewohnte Denkschablonen widersetzt. Ebenso gehört dazu, Formen der interkulturellen Verkündigung und des interkulturellen Dialogs zu refekteren und dies mit konkreten Handlungsoptonen der Kirchen angesichts der Herausforderungen, die sich aus der beschleunigten Globalisierung, von Sozialkonfkten bis Klimawandel, ergeben, in Zusammenhang zu bringen. Giovanni Maltese 78 Was ist Interkulturelle Theologie? Einführung in die Religionswissenschaf und Interkulturelle Theologie Überblicksvorlesung Di 16-18 Uhr Do 1416 Uhr Dr. Stahmann NUni HS 10 Nuni HS 06 Leistungspunkte: 3 Es kommt selten vor, dass innerhalb der theologischen Disziplinen ein angestammtes Fach mit einem neuen Namen belegt wird. V o r 10 Jahren hat die Fachgruppe „Religionswissenschaft und Missionswissenschaft“ gemeinsam mit dem Verwaltungsrat der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft den Vorschlag unterbreitet, dem Fach „Religionswissenschaft/Missionswissenschaft“ die Bezeichnung Interkulturelle Theologie „klärend zu Seite“ zu stellen. Die Vorlesung will ausloten, welche inhaltlichen aber auch hermeneutischen Verschiebungen mit dieser programmatischen Namensgebung verbunden sind und gleichzeitig das komplexe Verhältnis zwischen Religionswissenschaft, Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie abstecken. Die vierstündige Vorlesung wird immer dienstags die systematischen und chronologischen Zusammenhänge aufzeigen. Donnerstags soll die Interpretation ausgewählter Texte und Autoren im Mittelpunkt stehen, um eine vertiefende Diskussion zu ermöglichen. Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium Literatur: Einführend: Henning Wrogemann: Lehrbuch Interkulturelle Theologie, Band 1-3, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2012-2015 79 Dämonen, Natonalismus und Reich Gotes: Trends und Debaten zur geistlichen Kampführung in der pfngstlichcharismatschen Bewegung Proseminar Hr. Maltese Di 14-16 Uhr ÖInst Leistungspunkte:4 Unter dem Schlagwort „geistliche Kampfführung“, werden diverse Praktiken zusammengefasst, die meist mit der pfingstlich-charismatischen Bewegung in Verbindung gebracht werden. Diese reichen von Exorzismen, die im Rahmen der Seelsorge oder als „Power-Evangelism“ stattfinden; über Gebetsmärsche mit Bekenntniserklärungen, die tagespolitische Themen aufnehmen, und Flashmobs; bis hin zu diversen Fürbitteaktionen, die Segnungs- und Reinigungsrituale in Regierungsgebäuden einschließen. Weit davon entfernt, sich immer nur auf das Individuum zu konzentrieren, werden diese Praktiken nicht selten mit „Nationalgeschichte“, „Kollektivschuld“ und „Reich-Gottes Theologien“ begründet. Den dabei verwendeten Gewalt- und Kriegsmetaphern wurde ein konfliktverschärfendes Potential zugeschrieben, das Aggressionstendenzen innerhalb der Gesellschaft verstärke (Marshall 2009). Auf der anderen Seite wurde auf das Sozialengagement und auf Versöhnungsaktionen mit nationalem und internationalen Charakter aufmerksam gemacht, die als T e i l der „geistlichen Kampfführung“ betrachte würden (Holvast 2009). Anhand von Primär- und Sekundärliteratur wird das Proseminar nicht nur die Pluralität der unterschiedlichen Praktiken und deren biblisch-theologische Begründungen vorstellen und historisch kontextualisieren. Es wird auch entsprechende Debatten nachzeichnen, in denen Kritik an der „geistlichen Kampfführung“ rezipiert wird, und danach fragen, welche Wirkung diese haben. Dabei werden theoretische und methodische Grundprobleme des Fachs Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie explizit thematisiert. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium, mittlere Semester und alle Interessierten Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft englischsprachige Texte zu lesen und zu diskutieren Sprachvoraussetzungen: Gute Englischkenntnisse Anmeldung: Per Email an: [email protected] Leistungsnachweis: je nach Modulzuordnung und Studiengang Literatur: - Anderson, A. H., Bergunder, et. al. (Hrsg.). (2010). Studying Global Pentecostalism Theories and Methods. Berkeley: University of California Press. - Holvast, R. (2009). Spiritual Mapping in the United States and Argentina, 1989-2005: A Geography of Fear. Leiden; Boston: Brill. - Marshall, R. (2009). Political Spiritualities: The Pentecostal Revolution in Nigeria. Chicago, IL: University of Chicago Press. - McCloud, S. (2015). American Possessions: Fighting Demons in the Contemporary United States. New York, NY: Oxford University Press. - McConnell, D. C. (Hrsg.). (1997). The Holy Spirit and Mission Dynamics. Pasadena, CA: William Carey Library. 80 Theosophie und globale Religionsgeschichte Proseminar Dr. Suarsana Do 11-13 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 4 In der häufig als ‚westlich‘ verstandenen Esoterik sind Elemente ‚östlicher‘ Religiosität und Spiritualität heute nicht mehr wegzudenken. Historische Ursache für diesen an sich erstaunlichen Umstand ist die 1875 in New York gegründete „Theosophische Gesellschaft“. Diese Organisation, die mit okkulten und spiritistischen Kreisen in Verbindung stand, verlegte 1878 (im Rahmen der allgemeinen Orient- und Indienbegeisterung am Ende des 19. Jahrhunderts) ihren Hauptsitz nach Indien, um dort das „Urweistum“ in seiner reinsten Form zu entdecken. Zu diesem Zweck traten die Theosophen in intensiven Austausch mit reformhinduistischen Denkern jener Zeit und können daher zumindest indirekt als ein Geburtshelfer des (Reform-)Hinduismus im Sinne der hinduistischen Weltreligion bezeichnet werden. Im Proseminar werden wir uns diese Verbindung von Theosophie, moderner Esoterik und globaler Religionsgeschichte aus den verschiedenen Perspektiven der religionswissenschaftlichen Disziplin ansehen und dabei auch theoretische Probleme des Faches anschneiden. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Sprachvoraussetzungen: Gute Lesekenntnisse in Englisch Anmeldung: Bitte kurze Email an [email protected] Leistungsnachweis: Referat/Protokoll und Proseminararbeit Literatur: K. v. Stuckrad: Was ist Esoterik? Kleine Geschichte des geheimen Wissens. München 2004. 82 Christlich-Islamischer Dialog – Quo vadis? Oberseminar (Block) Dr. Stahmann Infoveranstaltung: 10.12.: 13-14 Uhr 15.1. 14-21 Uhr; 16.1. 9-18 Uhr Öinst Leistungspunkte: 3 Der christlich-islamische Dialog ist innerhalb der Kirchen seit dem Ende der 80er Jahre des 20.Jahrhunderts etabliert. Allerdings haben sich mit 9/11 die politischen Bedingungen verschoben. Die Handreichung der EKD „Klarheit und gute Nachbarschaft“ belegt diesen Wandel eindrücklich. Inzwischen haben sich die einzelnen Landeskirchen intensiv um praxisorientierte Handreichungen bemüht. Neben der Rekonstruktion der Debatten um die EKD-Handreichung von 2006 soll das Arbeitsbuch der Badischen Landeskirche „Von Nachbarschaft zu Partnerschaft“ im Mittelpunkt der Blockveranstaltung stehen. Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium Anmeldung: Per e-mail: [email protected] Forschungskolloquium Kolloquium (Block) n.V. Prof. Bergunder ÜR K 3 3 84 Praktsche Theologie Tolle, lege! – Nimm und lies! V o r ein paar Jahren habe ich in Medellín/Kolumbien mit jungen Menschen gearbeitet, die dort „in der Situaton der Straße“ leben. Im Rahmen eines deutschkolumbianischen Bildungsprojektes ging es darum, ihre Lebenswelten zu erkunden und herauszufnden, welche Art von Bildung ihnen zugänglich und für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Lebenssituaton förderlich sein könnte, und welches die Hürden sind, die zwischen ihnen und einem „normalen“ Leben stehen. „Hallo, wie geht´s, was machst Du so, was hältst Du hiervon und davon?“ Möglichst niederschwellig musste der Zugang sein, die Teilnahme freiwillig. Die Motvaton mussten die GesprächspartnerInnen selbst mitbringen. Immer wieder hat mich überrascht, wie interessiert diese daran waren, etwas über mich und meine Begleiter zu erfahren. Für sie brachten wir so etwas wie andere Welten, andere Lebensmöglichkeiten, das ihren Alltag Überschreitende, mit. Danach hungerte etliche von ihnen anscheinend mehr als nach Brot und Wasser, denn ihre sonstgen Geschäfe ließen sie in dieser Zeit weitgehend ruhen und arbeiteten manchmal stundenlang an den mitgebrachten „Aufgaben“. Ihre eigenen Wunsch- und Traumwelten malten sie in zahlreichen Bildern aus, die sie uns mitgaben, um sie für sie zu bewahren, wie als externes Gedächtnis ihrer Existenz; schreibend oder dikterend formulierten sie Briefe, in denen sie die Beziehung zu ihren Besuchern pfegten; das aber, was ihnen selbst an Briefen und Schrifstücken zukam, behielten und sammelten sie an den sichersten Plätzen, die ihnen am Leib zur Verfügung standen, und holten sie zur Lektüre immer wieder hervor. „Nimm und lies“ – wir verstanden es als großen Vertrauensbeweis, wenn sie diese Zetel und Briefein hervorkramten und uns stolz zeigten, vorlasen oder sich von uns vorlesen ließen. Hier waren die Begegnungen mit den „fremden Welten“, die ihnen anscheinend so wichtg waren, für sie greifar, bewahrt gegen den alltäglichen Raub und Verlust von Geschichte und Identtät, der ihren Alltag so prägt. Und erweiterbar, wenn wieder jemand kam, dem man den Zetel zeigen und sagen konnte: „Nimm und lies.“ Als wollte man sagen: Dies ist die Geschichte einer früheren Begegnung mit anderen Menschen, mit anderen Welten, die in der Begegnung mit dir eine Fortsetzung fndet. Nimm und lies. Wenn wir die Bibel in die Hand nehmen, um darin zu lesen, erscheint mir das ähnlich. Hier haben Menschen versucht, Zeichen ihres Glaubens zur Sprache zu bringen, so dass man ihn weitergeben kann: ein Lied, eine „Gotes-Erzählung“, eine 85 Ankündigung sich anbahnenden Unheils, Hofnungsworte; eine Apokalypse, ein ganzes Evangelium, Briefe, schließlich einen ganzen Kanon solcher Schrifen, die man immer wieder hervorholt und (vor-)liest. Warum eigentlich? Solche (gruppenspezifschen) Texte und die vergegenwärtgende Auseinandersetzung mit ihnen, so Manfred Josuts in einem Aufsatz über die Bibel als Basis der Predigt, sei lebenswichtg für menschliche Gemeinschaf(en). Im Beziehungsgefüge vo n Gruppenexistenz, Gruppenakton und Gruppendokument bilde letzteres, in unserem Fall also die biblischen Schrifen, sozusagen den Gesprächspartner, der aus seiner Fülle heraus anregt (Kreatvität) und in Frage stellt (Kritk) und zu eigenem Reden anstößt. Die Schrif werde zur kreatv-kritschen Erweiterung des Lebenshorizontes einerseits und stfe zugleich Gemeinschaf. Der gemeinsame Bezugspunkt bildet dann den notwendigen Rahmen für Identtätsbildung und –abgrenzung. Deswegen, so wird jetzt verständlich, hat auch jede Konfessionsgemeinschaf „ihre“ Bibel. Sie soll einem sagen, wer man ist; festhalten, was einem wichtg geworden ist; es bewahren, und für neue Erfahrungen ofenhalten. „Nimm und lies“ ist also ein Angebot von Gemeinschaf: Ich teile mit anderen, was mir wichtg geworden ist. Und ich bin gespannt, wohin uns der so begonnene Weg führen wird. Als Bibellleser habe ich davon eine hofnungsvolle Vorstellung: dass Christus in diesem Bunde der Drite sein wird. Als Mensch habe ich allerdings auch einen Anspruch: Dass es wirklich ich bin, mit all meinem Wissen und meiner konkreten Lebenspraxis, m i t meinem Wirklichkeitsverständnis und meinen Grenzen, der hier mitgehen darf. Manfred Ferdinand 86 Religion in der Europaischen Kultur. Moderne und Postmoderne Entwicklungen als Herausforderung an Theologie und Kirche Vorlesung Prof. Lienhard Di 14-16 Uhr NUni HS 05 Leistungspunkte: 2 Theologisches Denken und kirchliches Handeln vollziehen sich in einem kulturellen Kontext, der sie wesentlich prägt. Die Vorlesung behandelt die Marginalisierung der Kirche seit dem 17. Jahrhundert (Laizisierung, funktionale Differenzierung, Entgötterung der Welt), die Säkularisierungstheorien, die zeitgenössischen Gestalten der Religion, die kulturelle Differenzierung in Milieus, mit jeweils entsprechenden theologischen Erörterungen. Zielgruppe: Alle Semester Leistungsnachweis: Mündliche Vorlesungsprüfung Literatur: Karl Gabriel, Christel Gärtner, Detlev Pollack (Hgg.): Umstrittene Säkularisierung. Soziologische und Historische Analysen zur Differenzierung von Religion und Politik, Berlin 2012. Detlef Pollack, Rückkehr des Religiösen? Studien zum religiösen Wandel in Deutschland und Europa II. Tübingen 2009. Hubert Knoblauch, Populäre Religion. Auf dem Weg in eine spirituelle Gesellschaft, Frankfurt/M. 2009 Beten – wie geht das? Vorlesung Prof. Möller Fr 11-13 Uhr Nuni HS 01 Leistungspunkte: 2 „Herr, lehre uns beten“, baten schon die Jünger ihren Meister..Was gab ER ihnen zu lernen? Das 7Bittengebet des „Vater-unsers“. „An diesem Gebet sauge ich täglich wie ein Säugling an den Zitzen seiner Mutter“, bekannte Martin Luther einmal. Mit dem Beten-lernen hört weder Mann noch Frau jemals auf. Täglich will es geübt sein. Wer es zu können meint, muss bald wieder von vorn anfangen. Das geht auch dem oder der Theologin nicht anders. Mal sind es die Psalmen, in die wir uns mit unserem Stammeln bergen können. Mal sind es große Beter wie Augustin oder Meister Eckart oder Gerhard Tersteegen, die uns zu denken geben. Eine ganze Gotteslehre wird in der Dogmatik des Glaubens bei Gerhard Ebeling aus dem Gebet entworfen. Die Frage muss sowohl den Anfänger wie den fortgeschrittenen Beter umtreiben: „Beten – wie geht das?“ Zielgruppe: Alle Literatur: Gerhard Ebeling, Dogmatik des christlichen Glaubens Bd. 1, Tübingen 1979.- Christian Zippert, Leben mit Gebeten. Erfahrungen und Anregungen,, Gütersloh 1978.- Frieder Schulz, Heute mit Luther beten, Gütersloh 1978. 87 Einführung in die Religionspadagogik und ihre Didaktk Proseminar Hr. Wiesinger Mo 11-13 Uhr ÜR K 3 Leistungspunkte: 4 In diesem PS wird ein umfassender Überblick über sämtliche Arbeitsfelder einer zeitgemäßen Religionspädagogik erarbeitet. Es werden Grundfragen und traditionelle Themen des Faches, aber auch neueste Entwicklungen in Hinblick auf christlich-religiöse Erziehung, Sozialisation, sowie Bildungsund Lernprozesse behandelt. Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Anfängerprojekt; regelmäßige Teilnahme und Lektürevorbereitung Anmeldung: per Email an [email protected] Einführung in die Religionspadagogik und ihre Didaktk Proseminar Hr. Wiesinger Do 11-13 Uhr ÜR K 3 Leistungspunkte: 4 In diesem PS wird ein umfassender Überblick über sämtliche Arbeitsfelder einer zeitgemäßen Religionspädagogik erarbeitet. Es werden Grundfragen und traditionelle Themen des Faches, aber auch neueste Entwicklungen in Hinblick auf christlich-religiöse Erziehung, Sozialisation, sowie Bildungsund Lernprozesse behandelt. Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Abgeschlossenes Anfängerprojekt; regelmäßige Teilnahme und Lektürevorbereitung Anmeldung: per Email an [email protected] 88 Homiletsches Proseminar: Predigt als Rede von Got Proseminar Dr. Nierop Mo 18-20 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Dieses Proseminar vermittelt eine Einführung in die Theorie und Praxis der Predigt als Rede von Gott. Ziel des Seminars ist es, dass die TeilnehmerInnen am Ende der Lehrveranstaltung klassische Texte zur Predigt (alt und modern) in ihren wesentlichen Teil wiedergeben und theologiegeschichtlich einordnen können. Dazu gehören immer wieder auch kleine Praxisübungen. Zielgruppe: Theologiestudierende Leistungsnachweis: Referat oder Proseminararbeit Literatur: Albrecht Grözinger - Homiletik (2008) Kommunikaton des Evangeliums und Predigt Proseminar Dr. Ferdinand Do 16-18 Uhr ÜR K 3 Leistungspunkte: 4 In der Veranstaltung werden Geschichte, grundlegende Fragestellungen und Konzeptionen der Homiletik erarbeitet sowie die Frage nach der Verortung und Bedeutung der Predigt im Kontext der Kommunikation des Evangeliums in Kirche und Gesellschaft gestellt. Die dabei sichtbar werdenden Rahmenbedingungen und Eckpunkte des aktuellen homiletischen Diskurses sollen dabei für die Verortung und Entwicklung einer eigenen homiletischen Konzeption kritisch aufgenommen und diskutiert werden. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium Teilnahmevoraussetzungen: (erwünscht: mindestens ein exegetisches Proseminar) Anmeldung: Einschreibung in den Moodle-Kurs bis 14.10.2015 Leistungsnachweis: Referat, Predigtelemente, Proseminararbeit Literatur: Rudolf Bohren: Predigtlehre. 4. Aufl. München 1980. Wilfried Engemann: Einführung in die Homiletik. Tübingen, Basel 2011. Wilfried Engemann, Frank M. Lütze (Hgg.): Grundfragen der Predigt. Ein Studienbuch. Leipzig 2006. Albrecht Grözinger: Homiletik. Gütersloh 2008. 89 Auseinandersetzung um den Kirchenreformprozess Seminar Prof. Lienhard Mi 11-13 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Seit 10 Jahren sind die Fragen um die Strukturen einer Kirche der Zukunft virulent. Das Seminar wird die diesbezüglichen Texte auf ihre Argumente hin befragen, im Wechselspiel zwischen soziologischen Analysen und ekklesiologischen Erörterungen. Zielgruppe: Alle Semester Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: EKD, Kirche der Freiheit. Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert, Hannover 2006. Isolde Karle, Kirche im Reformstress, Gütersloh 2009. J. Hermelink, Kirchliche Organisation und das Jenseits des Glaubens. Eine praktisch-theologische Theorie der evangelischen Kirche, Gütersloh 2011 Kirche und Tourismus Seminar Prof. Lienhard Mo 16-20 Uhr (14-täg) ÖInst Leistungspunkte: 4 Einige Studierende von Heidelberg haben an einer Evaluation von Tourismusprojekte der Badischen Landeskirche teilgenommen. Ziel des Seminars ist die Ergebnisse aufzunehmen, und die Fragestellungen zu vertiefen. Wie verhalten sich die Unterbrechung des Alltags durch Freizeit und die Unterbrechung des Alltags durch Religion? Wie unterscheiden sich die Freizeitverhalten, je nach Milieu z.B.? Wie begründet die Kirche ekklesiologisch ein Freizeitangebot? Wie lässt sich ein solches relevant gestalten? Zielgruppe: Alle Semester Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: Wird in der ersten Sitzung besprochen. 90 Predigen lernen Seminar Prof. Schwier Di 18-21 Uhr ÜR K 3 Leistungspunkte: 4 Hier werden die Wege zur Predigt erkundet und reflektiert, homiletische Theorien kennen gelernt und Predigtübungen im Seminar ausprobiert. Erwartet wird von den Teilnehmenden die Bereitschaft zur theologischen und existentiellen Auseinandersetzung mit Bibeltexten, zur Suche nach kreativen Formen und verständlicher Sprache und zum regelmäßigen Predigthören im Gottesdienst (samt Feedback). Am Ende steht die eigene Erarbeitung einer Homiletischen Seminararbeit. Besonderheiten im Seminar sind die Möglichkeit, eine eigene Predigt im Mittwochmorgengottesdienst zu halten und zwei Seminartage mit einem Theaterregisseur, der das Predigen noch einmal aus einer fremden Perspektive (Dramaturgie, Inszenierung, Aufführung) erschließt und einübt. Zielgruppe: Pfarramtsstudierende Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches und homiletisches PS Anmeldung: bei: [email protected] (begrenzte Teilnehmerzahl) Leistungsnachweis: Homilet. Seminararbeit Literatur: Grözinger: Homiletik, 2008 (zur Einführung, weitere Lit. wird im Sem. bekannt gegeben) Urteilen lernen in Schule und Gemeinde Seminar Mo 16-20 Uhr (14-täg) Prof. Schoberth, Prof. Dannecker, Prof. Hertel ÖInst Beginn: 26.10. Leistungspunkte: 4 Das Seminar ist als ein interdisziplinäres Seminar angelegt: gemeinsam mit der Erziehungswissenschaft, der Rechtswissenschaft und also der Evangelischen Religionspädagogik wird nach dem Urteilen lernen gefragt und konkrete Wege erarbeitet, wie eine Befähigung zu Urteilskompetenz (auch in religiösen Bildungsprozessen) ermöglicht werden kann. An konkreten Fällen (Politischer Widerstand etc.) soll Urteilen lernen erprobt werden und die Kriterien entwickelt werden, wie Urteile sich formen können. Zielgruppe: Studierende Lehramt Evangelische Theologie Pfarramt Mag. Theol. Teilnahmevoraussetzungen: Religionspädagogisches oder Praktisch-theologisches Proseminar Anmeldung: Ja: in der Sprechstunde bei Prof. Schoberth Leistungsnachweis: Fachdidaktischer Seminarschein; Katechetischer Seminarschein, Religionspädagogischer Seminarschein Literatur: Urteilen lernen III. Räume des Urteilens in der Reflexion, in der Schule und in religiöser Bildung; hg. von Ingrid Schoberth und Christoph Wiesinger, Göttingen 2015. 91 Mit (biblischen) Texten arbeiten in religiöser Bildung in Schule und Gemeinde Seminar Prof. Schoberth Di 9-11 Uhr ÖInst Beginn: 26.10. Leistungspunkte: 4 Die Befähigung zu hermeneutischer Kompetenz ist eine der Grundaufgaben religiöser Bildung. Durch die unterrichtliche Arbeit an Texten, an biblischen Texten, an Quellentexten der christlichen Tradition oder vielfältigen anderen Texten, Erzählungen, poetischen Texten, Predigten etc. wird diese Befähigung angebahnt. Das Seminar zeigt Wege der Unterrichtsvorbereitung dazu auf. Die religionspädagogische und religionsdidaktische Aufgabe wird reflektiert; ebenso sollen methodische Anleitungen für den Umgang mit vielfältigen Texten in religiöser Bildung erarbeitet werden. Das Seminar bereitet auf die selbständige Ausarbeitung des Religionsunterrichts vor und ist für Lehramts- und Pfarramtsstudierende geeignet (Fachdidaktischer Seminarschein/Unterrichtsentwurf/Katechese). Zielgruppe: Studierende Lehramt Evangelische Theologie und Magister Theologiae/Pfarramt Teilnahmevoraussetzungen: Religionspädagogisches oder Praktisch-theologisches Proseminar Leistungsnachweis: Fachdidaktischer Seminarschein; Katechetischer Seminarschein, Religionspädagogischer Seminarschein 92 Seelsorge lernen + Praxisprojekt Seminar Prof. Drechsel Mo 11-13 Uhr Mi 1314 Uhr ÜR K 2 ÜR K3 Leistungspunkte: 4 Der Gedanke, selbst Seelsorger, Seelsorgerin zu sein, löst viele Fragen aus: Kann ich das? Wie mache ich das? Worauf muss ich achten? Wie gehe ich mit den Erfahrungen um, die ich mache? ... Dieses Seminar, verbunden mit eigenen Besuchen im Krankenhaus und theorie-praxisbezogener Fallbesprechung, soll den Rahmen abgeben für ein erstes eigenes Seelsorgelernen. Schwerpunkte sind dabei neben der Theoriebildung zum seelsorglichen Gespräch (Kommunikation, Gesprächsführung, poimenische Hintergrundtheorie), der Blick auf die eigene Person und die eigene Praxis. Für die Begleitung der Praxis (jeweils Dienstagnachmittag auf einer festen Station der Uni-Klinik) steht Krankenhausseelsorger Hasenkamp zur ersten Wahrnehmung und Reflexion des Erlebten zur Verfügung. Im Kontext der Seminarsitzungen soll in der Vor- bzw. Nachbereitung diese Praxis reflektiert und begleitet und in ihren theologisch-poimenischen Rahmen gestellt werden. Die für die Arbeitsfähigkeit notwendige Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 12 Personen macht eine Voranmeldung erforderlich. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: PT-Proseminar Anmeldung: [email protected] Leistungsnachweis: Referat, Seminararbeit 93 Gesundheit – Krankheit – Sterben – Tod (Praktschtheologische Perspektven) (EPG 2) Seminar Prof. Drechsel Mo 18-21:30 Uhr (14-täg) ÜR K 3 Leistungspunkte: 4 Was ist eigentlich Krankheit? Was ist Gesundheit? Welche Konsequenzen hat die Normativität des gegenwärtig überall anzutreffenden Gesundheitswahns? Darf man Angst vor dem Sterben haben? Oder: Wie stirbt man „am besten“? In wohl kaum einem Bereich des Alltäglichem begegnen wir derartig vielen Normvorstellungen und Gebrauchsanweisungen wie im Bereich der Gesundheit, wobei aus dem Alltäglichen dort Dramatik wird, wo die Grenzen von Gesundheit erfahren werden – von Krankheit bis hin zum Sterben und zum Tod. Will die Theologie gute, dem emotional besetzten Themenbereich angemessene Handlungsformen im Umgang mit Gesundheit, Krankheit Sterben und Tod finden, so ist es nicht selten der Fall, dass darüber die Reflexion auf einer grundsätzlichen Ebene verloren geht und auf diese Weise die gesellschaftlich gängigen Vorstellungen mehr oder weniger unbewusst übernommen werden. Aus diesem Grunde wollen wir in diesem Seminar auf einer grundlegenden Ebene nach theologischen Konzepten zum Umgang mit Gesundheit, Krankheit, Sterben und Tod fragen, um auf dieser Basis die gesellschaftlich üblichen Ideen kritisch zu hinterfragen und so – aus der Perspektive der Praktischen Theologie bzw. der Seelsorge – neue Impulse im Umgang mit Gesundheit, Krankheit, Sterben und Tod zu gewinnen. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium, EPG Teilnahmevoraussetzungen: PT-Proseminar Anmeldung: [email protected] Leistungsnachweis: Referat, Seminararbeit Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben 94 Didaktk außerschulischer religiöser Lernorte Seminar StD. Kasper Di 14-16 Uhr Dek Leistungspunkte: 4 Dieses religionsdidaktische Seminar wird den Schwerpunkt auf die kirchenraumpädagogische und exkursions-didaktische Erschließung ‚religiöser Lernorte‘ im Rahmen des Religionsunterrichts legen. Dabei werden wir auch Exkursionen an einzelne Orte unternehmen und bereits erworbenes fachwissenschaftliches Wissen auf künftige Unterrichtssituationen exemplarisch anwenden. Zielgruppe: Lehramtsstudierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: Religionspädagogische oder fachdidaktische Proseminararbeit Anmeldung: Verbindliche Anmeldung per Mail an: [email protected] Begrenzung auf fünfzehn Teilnehmer/-innen. Leistungsnachweis: Fachdidaktische Seminararbeit (Erarbeitung einer Unterrichtsstunde mit ausgearbeiteter Sachanalyse!) Literatur: Eine Literaturliste wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben; ein entsprechender Reader wird auf Wunsch erstellt! Kompetenz im Religionsunterricht. Theologische und didaktsche Arbeitsperspektven zum neuen Bildungsplan Seminar Dr. Löfer, Dr. Hauser Di 16-18 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 4 Die Lehrveranstaltung führt exemplarisch in die theologischen und religionspädagogischen Voraussetzungen und Entscheidungen des neuen Bildungsplans 2016 für E v . Religionslehre an allgemeinbildenden Gymnasien ein. Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Bildungsplankonzeption werden grundsätzlich und im Blick auf zukünftige Unterrichtsgestaltung vorgestellt und diskutiert. Im Blick sind hierbei besonders der Kompetenzbegriff und der Umgang mit den öffentlich stark diskutierten „Leitperspektiven“ der Landesregierung. Zielgruppe: Lehramtsstudierende der Evangelischen Theologie Anmeldung: Per mail unter: [email protected] Leistungsnachweis: Schein 95 Einführung in die unterschiedlichen Konzeptonen von Liturgiewissenschaf Seminar Prof. Neijenhuis Mo 18-20 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Die Frage, was eigentlich Liturgiewissenschaft ist und wie ihr Gegenstand benannt wird, lässt sich nicht beantworten, ohne nach den Konzeptionen von Liturgiewissenschaft zu fragen. Diese Konzeptionen sind nicht nur konfessionell bedingt, sondern haben auch implizite wissenschaftstheoretische Voraussetzungen. So ist z. B. der Glaube Gegenstand für eine Konzeption, während für eine andere Konzeption die Gestaltung des Gottesdienstes Gegenstand ist. Für einige ist Liturgie die Quelle des Glaubens, für andere dagegen ist sie der Ausdruck des Glaubens, usw. Mit dem Seminar wird man verschiedene konfessionelle und wissenschaftstheoretische Ansätze kennenlernen, was sich fruchtbar erweisen wird für das eigene theologische Nachdenken und für die Liturgiegestaltung. Zielgruppe: Theologiestudierende Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse in Praktischer und Systematischer Theologie Anmeldung: Ja, unter: [email protected] Literatur: Hans-Christoph Schmidt-Lauber: Begriff, Geschichte und Stand der Forschung, in: Handbuch der Liturgik, hg. v. Hans-Christoph SchmidtLauber, Michael Meyer-Blanck, Karl-Heinrich Bieritz, Göttingen 2003 (dritte Auflage). Karl-Heinrich Bieritz: Liturgik, Berlin 2004. Michael Meyer-Blanck: Gottesdienstlehre, Tübingen 2011. Jörg Neijenhuis: Gottesdienst als Text. Eine Untersuchung in semiotischer Perspektive zum Glauben als Gegenstand der Liturgiewissenschaft, Leipzig 2007, 16–54. Reinhard Meßner: Einführung in die Liturgiewissenschaft, Paderborn 2009 (zweite Auflage). Albert Gerhards, Benedikt Kranemann: Einführung in die Liturgiewissenschaft, Darmstadt 2013 (dritte Auflage). 96 Liturgisch-Homiletsches Seminar in Kooperaton mit der Hochschule für Kirchenmusik Seminar Dr. Mautner Do 17:00-19:15 Hochschule für Kirchenmusik, Peterskirche Leistungspunkte: 4 Die Vorbereitung und Durchführung eines öffentlichen Gottesdienstes in der Peterskirche soll im Team mit einer Studierenden/einem Studierenden der Kirchenmusik geschehen. Anschließend wird dieser in einem Nachgespräch reflektiert. Dem Gottesdienst voraus gehen ca. drei Einführungssitzungen und ein Seminartag zu grundsätzlichen Fragen der Liturgik und Homiletik. Entsprechende Sitzungen dienen gegen Semesterende der Nachbereitung. Herzliche Einladung an alle, die Lust haben auf kreative Weise sich auf eine Grundaufgabe der pfarramtlichen Praxis vorzubereiten – unter Erprobung der Arbeit in einer „Dienstgemeinschaft“. Das Seminar wird auf kirchenmusikalischer Seite von Stefan Göttelmann, Kantor und Dozent an der Hochschule für Kirchenmusik, und auf theologischer Seite von Dr. Martin-Christian Mautner betreut. Die ersten Sitzungen finden in der Hochschule für Kirchenmusik (Hildastrasse 8 – HD Weststadt, Nähe Christuskirche) statt. Außerdem findet ein obligatorischer liturgischer Tag in der Peterskirche Heidelberg statt. Genaue Informationen und einen Terminplan erhalten Sie bei Ihrer Anmeldung. Zielgruppe: Studierende höherer Semester Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Seminar, mind. Homiletisches Proseminar Anmeldung: Bis Semesteranfang per E-Mail ([email protected]) Leistungsnachweis: Homiletisches Seminar (nach der Prüfungsordnung der jeweiligen Landeskirche nach Erstellen und Halten des Gottesdienstes und schriftlicher Ausarbeitung als Seminararbeit) Literatur: Engemann/Lutz: Grundfragen der Predigt. Ein Studienbuch, Leipzig 2006, Grötzinger, Homiletik, Gütersloh 2008; Meyer-Blanck: Liturgie und Liturgik. 97 Kasualien - Beerdigung Seminar PD Dr. Rhinn ., 19.10. jeweils 18-20 Uhr 24.10., 23.1. jeweils 9-17 Uhr Dek Leistungspunkte: 4 Die Wertschätzung der Kasualien in der aktuellen praktisch-theologischen Debatte entspricht der Wertschätzung der Kirchenmitglieder. Kasualien rücken in das Zentrum praktisch-theologischer Überlegungen. Im Blick auf die Kasualie „Beerdigung“ beschäftigen wir uns mit verschiedenen Kasualtheorien, lernen die Bedeutung von Übergangsriten kennen und erarbeiten die Vieldimensionalität des Geschehens: Der Wandel in der Bestattungskultur (Friedwälder, Asche eines Verstorbenen als Diamant gepresst, anonyme Bestattung etc.) wird ebenso Thema sein wie Überlegungen zur Lebensgeschichte des Verstorbenen, der Umgang mit Angehörigen und Trauergemeinde, der Ort der Bestattung, Gebete, Bibelworte, Bestattungspredigt, Segen und Handlungen bei einer Bestattung. Praktische Übungen und Exkursionen zu einem Bestattungsunternehmen und die Teilnahme an einer Trauerfeier gehören zum Programm. Eine Bestattungspredigt wird erarbeitet. Zielgruppe: Pfarramtsstudierende Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: Grethlein, Christian, Grundinformation Kasualien. Kommunikation des Evangeliums an Übergängen des Lebens, Göttingen 2007. 98 usalem du hochgebaute Stadt“ – exegetsche, praktsch- theologische und kirchenmusikalische Annaherungen Seminar Prof. Oeming, Prof. Schwier Mo 18-20 Uhr KiGa I Leistungspunkte: 4 Jerusalem ist ein zentraler Ort des Glaubens, sowohl für Juden wie auch für Christen und Moslems. Wir werden in diesem interdisziplinären Seminar zum einen Jerusalem als „Gelände“ abgehen, d.h. die archäologischen und architektonischen Orte der Stadt bis in die muslimische Zeit abarbeiten. Zum anderen werden wir die vielfältigen mit Jerusalem verbundenen theologischen Ideen durcharbeiten (von der Stadt Davids bis zur Stadt Gottes und der „Zionstheologie“, von der jesuanischen Tempelkritik über den Ort der Passion und der Auferstehung Jesu Christi bis hin zur Konzeption des himmlischen Jerusalem). Ein besonderer Akzent liegt auf der Verbindung mit musikalischen Gestaltungen: In der ersten Semesterwoche gibt es ein Konzert in der Neuen Aula zum Thema: „Jerusalem – Stadt der zwei Frieden“, in der u.a. zeitgenössische Musik jüdischer, christlicher und muslimischer Komponisten erklingt. Auch diese Kompositionen werden wir erkunden und mit dem musikalischen Leiter, Prof. Walter Nussbaum, diskutieren. Zielgruppe: Alle Interessierten Teilnahmevoraussetzungen: Exegetisches Proseminar Sprachvoraussetzungen: Hebräisch- und Griechischkenntnisse Anmeldung: Erbeten an: [email protected] Leistungsnachweis: Hausarbeit Literatur: O. Keel, Jerusalem und der eine Gott. Eine Religionsgeschichte, Göttingen 2011. Weitere Literatur im Seminar. 99 Religiöse Erwartungen und kirchliches Handeln I (Vorbereitung des Gemeindepraktkums, 2 Gruppen) Übung Dr. Ferdinand 20.11., 27.11., 11.12., 18.12., 8.1., 22.1., 29.1., jeweils 14-18 Uhr ÜR K 3 Beginn: 20.11. (Gruppe 1), 27.11. Leistungspunkte: (Gruppe 2) 1 Die Studierenden lernen, ausgewählte Themen kirchlichen Handelns im Kontext gegenwärtiger gesellschaftlicher Bedingungen in kirchentheoretischer und pastoraltheologischer Perspektive zu identifizieren und zu reflektieren und diese in Beziehung zu persönlichen Erfahrungen und Motivationen einerseits und kirchlichen Berufsperspektiven andererseits zu setzen. Einblicke in Ansätze und Methoden der empirischen Selbst- und Fremdwahrnehmung bereiten auf die differenzierte Wahrnehmung evangelischer Kirche und gelebter Religion in der Gesellschaft vor. Zielgruppe: Studierende im Grundstudium des Studiengangs Magister Theologiae (kirchl. Prüfung/Fakultätsexamen, verpflichtend) und Studierende nach alter Prüfungsordnung (freiwillig), die 2016 ein Gemeindepraktikum (o.ä.!) durchführen wollen. Teilnahmevoraussetzungen: Empfohlen zum Ende(!) des Grundstudiums; bitte beachten Sie bei der Studienverlaufsplanung, dass die Bescheinigung der erfolgreichen Teilnahme für das gesamte Teilmodul, die Sie für die Anmeldung zur Zwischenprüfung brauchen, erst nach der Teilnahme an der Auswertungsveranstaltung und Begutachtung des Praktikumsberichts frühestens am Ende der Frühjahrssemesterferien ausgestellt werden kann! Das Praktikum organisieren Sie bitte selbst, in Absprache mit der Landeskirche Ihrer Wahl (kirchl. Prüfung) oder in Absprache mit dem Dozenten (Fakultätsexamen); klären Sie dabei, welche Zuschüsse zu Praktikum und Auswertungsblockveranstaltung Sie erwarten dürfen, und welche Vorgaben zum Praktikum gegebenenfalls die Landeskirche macht. Anmeldung: Die geblockten Vorbereitungssitzungen werden mit mehreren Terminen für zwei Gruppen á max. 20 Studierende angeboten. Anmeldung direkt über die jeweiligen Listen in Moodle (RelErw_I-1 1/ RelErw_I-2). Bei der Einschreibung auf das richtige Semester achten! Termin: 15.11.2015. Gruppe 1: Fr. 20.11.15, 14-18h Einführung; weitere Termine (jeweils 14-18h): 11.12.15, 8.1.16 (Exkursion), 22.1.16 Gruppe 2: Fr. 27.11.15, 14-18h Einführung; weitere Termine (jeweils 14-18h): 18.12.15, 8.1.16 (Exkursion), 29.1.16 Literatur: Hermelink,Jan (2011): Kirchliche Organisation und das Jenseits des Glaubens. Eine praktisch-theologische Theorie der evangelischen Kirche, Gütersloh. Wagner-Rau, Ulrike: Auf der Schwelle. Das Pfarramt im Prozess kirchlichen Wandels, Stuttgart 2009. 100 Religiöse Erwartungen und kirchliches Handeln II (Praktkumsnachbereitung) Übung (Block) 6.-8.4.2016 Dr. Ferdinand ÖInst Leistungspunkte: 1 Blockveranstaltung Mi. 06.04. – Fr. 08.04.2015, Beginn am 06.04.2015, 14.30h in ÜR K3, Ende am 08.04.2015 gegen 13h; Mi. u. Do. bis ca. 21h einplanen. Zielgruppe: Studierende im Magister Theologiae nach absolviertem Praktikum; die Veranstaltung ist zugleich Praktikumsauswertung für alle Studierenden der EKiBa, die nach alter Prüfungsordnung studieren. Teilnahmevoraussetzungen: Teilnahme an der Vorbereitungsveranstaltung; Vorbereitung einer 1015 minütigen Präsentation der Praktikumserfahrungen mit Fragestellung für die Diskussion in Kleingruppen Anmeldung: Anmeldung in der Übung zur Vorbereitung des Praktikums; für Quereinsteiger per Mail bis 19.12.2015 an [email protected] Leistungsnachweis: Praktikumsbericht mit Schwerpunktthema Religionen und Weltanschauungen im ev. Religionsunterricht Übung (Block) 13.10. 13 Uhr (Vorbespr.), 6.11. 14-20 Uhr, 7.11. 9-16 Uhr Hr. Wiesinger, Hr. Suarsana ÖInst Leistungspunkte: 2 Das Thema „Religionen und Weltanschauungen“ ist konzeptioneller Bestandteil des Bildungsplans, der als Grundlage des Religionsunterrichts dient. Dementsprechend nimmt auch die Behandlung nichtchristlicher Religionen einen nicht geringen Raum in der inhaltlichen und pädagogischen Arbeit ein. Dennoch wird das Konzept Religion im Bildungsplan nicht explizit thematisiert und reflektiert. In dieser Übung wollen wir aktuelle Theorieansätze zur Konzeptionalisierung des Religionsbegriffs diskutieren. Der im Bildungsplan implizite Religionsbegriff soll damit zur Sprache gebracht werden und auf die konkreten Inhalte der einzelnen Themenfelder reflektiert werden. Vor diesem Hintergrund sollen mögliche Spannungen von wissenschaftlicher Theorie und konkreten Praxisansätzen aufgedeckt werden. Die sich daraus ergebenden möglichen Konsequenzen im Unterrichtsgeschehen sollen zur Diskussion gestellt werden. Zielgruppe: Studierende aller Studiengänge mit Interesse am Thema Literatur: Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum Gegenstand der Religionswissenschaft. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. 19: 2011, 3-55. Bildungsplan Baden-Württemberg, 2004. 101 Neue Literatur zur Pastoralpsychologie und Seelsorge III theologische Fragen Oberseminar Prof. Drechsel Mo 18-21:30 Uhr (14-täg) ÜR K 3 Beginn: 19.10.2015 Leistungspunkte: 3 In den letzten 10 bis 15 Jahren haben sich in der Seelsorgetheorie sehr unterschiedliche neue Entwicklungen ergeben. Nicht allein, dass mehrere Lehrbücher mit einem umfassenden konzeptionellen Gesamtanspruch veröffentlich worden sind, sondern auch eine Fülle an unterschiedlichsten Einzelbeiträgen zu Seelsorge und Pastoralpsychologie. Mit der kritischen Sichtung dieser Entwicklung wollen wir uns – in Auseinandersetzung mit ausgewählten theologischen Beiträgen – in diesem Oberseminar beschäftigen. Die Auswahl wird bestimmt durch die Interessen der Teilnehmenden. Dieses Oberseminar schließt an das Oberseminar WS 14/15 thematisch an, kann aber auch als eigene Veranstaltung besucht werden. Eingeladen sind neben interessierten Studierenden auch PastoralpsychologInnen und SeelsorgerInnen aus der Praxis. Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Teilnahmevoraussetzungen: PT-Proseminar Anmeldung: [email protected] Leistungsnachweis: Seminararbeit Literatur: Wird im Seminar bekanntgegeben Religionspadagogische Sozietat Sozietat Prof. Schoberth Di 18-20 Uhr Anmeldung: Ja ([email protected]) Praktsch-Theologische Sozietat Sozietat Mi 18-20 Uhr Prof. Drechsel, Prof. Eurich, Prof. Schoberth, Schwier ÜR K 3 104 Diakoniewissenschaf Über das Lesen und andere Kinderspiele Augustn folgt der Auforderung der Kinderstmme, die ihm an jenem Tag im August 386 „Nimm und lies!“ zuruf, nicht einfach blindlings. Dafür war er, trotz der persönlichen Krisen, in denen er damals steckte, einfach zu ratonal, zu kritsch, zu gebildet und wahrscheinlich schon zu belesen. Denn er denkt erst einmal über die Frage nach, ob es vielleicht ein Spiel gibt, bei dem der Satz vorkommt, kann sich „aber nicht erinnern, jemals davon gehört zu haben.“ Die Kinderstmme lässt sich nicht einfach wegerklären: Bei welchem Kinderspiel spielt denn schon das Lesen eine besondere Rolle? Für Augustn ist schon das Konzept „Spielen“ insgesamt problematsch, es erinnert ihn zu sehr an seinen früheren Lebenswandel, an jemanden, den er selbst als süchtg nach Unterhaltung und (Schau)spiel beschreibt. Wir fragen an dieser Stelle nicht, was Augustn zu WoW, LoL, Candy Crush und all den anderen Verlockungen des Internetzeitalters gesagt häte. Denn weit wichtger ist, dass Augustn behauptet, er habe später auch mit seiner Bildung, dem erworbenen Wissen und „den Wissenschafen“ insgesamt im Vergleich „noch hässlicher“ gespielt, indem er sie nicht wirklich ernst genommen, sondern als Trickkiste für rhetorische Taschenspiele betrachtet habe, d.h. im Grunde als intellektuelle Spielerei. Auch wenn das (gründliche) Lesen sicher kein Kinderspiel ist, das angelesene Wissen kann (zumindest für jemanden, der die Regeln durchschaut hat und sein Wissen geschickt in rhetorischen Spielzügen anbringen kann) zum intellektuellen Spielball werden, wenn es nur das bleibt: eben angelesen. Das entscheidende Moment bei Augustns Bekehrung ist daher nicht (nur) das Lesen, „lege!“, sondern (vor allem) das „tolle!“: „Nimm das Buch vom Tisch, schlag es auf!“ Augustn weiß in der Theorie ja längst, was Paulus seinen Gemeinden geschrieben hat. Aber indem er das Buch aufebt und aufschlägt, trift er bereits die Entscheidung, sich von seinem Inhalt überraschen zu lassen: „Schlag das Buch noch einmal auf! Nimm ernst, was Du liest!“ So zu lesen, dass man den Text selber sprechen lässt, quasi hörend zu lesen, ist keine einfache Kunst. Augustn hate sie sich von seinem Mentor Ambrosius von Mailand abgeschaut, der, wie Augustn beschreibt, die früher wohl seltene Fähigkeit besaß, ganz für sich, in den Text versunken und vor allem stll zu lesen (Augustns Beschreibung ist übrigens einer der historisch frühesten Belege für stlles Lesen). Ernsthafes Lesen muss hören können, muss dem Text zugestehen, auf- und herausfordern zu dürfen. 105 Wenn wir nun unsererseits Augustn ernst nehmen, wird recht deutlich, dass er den Ernst, mit welchem Kinder (oder „Siedler“-Anhänger) ihren Spielen nachgehen, kaum mit dem Ernst des Lesens in Verbindung gebracht häte. Spielen und Lesen sind Tätgkeiten, wie sie verschiedener kaum sein könnten. Und dennoch geht Augustn gewissermaßen spielerisch mit dem Text um, anders ist die erstaunliche Leistung seiner Interpretaton, aus dem Gelesenen eine neue Lebensform für sich (und andere) zu entwickeln, nicht verständlich. Vielleicht gibt es also neben Kinderspielen, Handyspielen und dem Hütchenspiel mit Texten und Bildung auch so etwas wie ein ernstes Spiel oder ein spielerischer Ernst beim Lesen, der Kritk und Interpretaton vereint. Falls ja, wäre das Theologiestudium ein solcher Ort, an dem es trainiert werden sollte. Aber Lesen macht auch dann Sinn, wenn keine götliche Stmme und keine Prüfungsordnung dazu aufordern. Denn um sich so bekehren zu können, war für Augustn entscheidend, dass er wusste, dass die Methode des Buchaufschlagens schon früher einmal bei Antonius dem Großen funktoniert hate. Er hate das irgendwo gelesen… Thomas Renkert Von Wertegemeinschafen zu Dienstleistungserbringern: Die jüngere Entwicklung in der Diakonie Seminar Prof. Eurich Mo 14-16 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Die Entwicklung der Diakonie nach dem Zweiten Weltkrieg steht im Zentrum des Seminars. Dabei werden unterschiedliche Expansionsphasen und Umbrüche des Wohlfahrtsstaats sichtbar, die zu einem geänderten Verständnis diakonischer Arbeit geführt haben. Die entsprechenden diakoniewissenschaftlichen Entwicklungslinien sollen herausgearbeitet werden. Zielgruppe: Studierende der Theologie und Diakoniewissenschaft Anmeldung; In der ersten Sitzung Leistungsnachweis: Hausarbeit Literatur: T. OIk/T. Rauschenbach/C. Sachße, Von der Wertegemeinschaft zum Dienstleistungsunternehmen. Jugend- und Wohlfahrtsverbände im Umbruch, Frankfurt/Main 1995. T. Jähnichen u.a. (Hg.): Caritas und Diakonie im „goldenen Zeitalter“ des bundesdeutschen Sozialstaats. Transformationen der konfessionellen Wohlfahrtsverbände in den 1960er Jahren (Konfession und Gesellschaft 43). Stuttgart 2010. 106 Gemeinwesendiakonie Seminar Prof. Eurich Di 11-13 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Die Verbindung zwischen diakonischen Unternehmen und der Kirche, vor allem auf parochialer Ebene, ist wieder in den Fokus gerückt. Über die „Wiederentdeckung“ des Sozialraums sollen Formen ehrenamtlichen Engagements aus Kirchengemeinden mit Unterstützungsangeboten sozial-diakonischer Dienstleister verbunden werden. Hierzu ist zunächst die Analyse verschiedener zivilgesellschaftlicher Konzeptionen und sozialräumlicher Ansätze notwendig. In einem zweiten Schritt sollen Praxisprojekte im Sinne der Enabling Community betrachtet werden. Zielgruppe: Studierende der Theologie und Diakoniewissenschaft Anmeldung; In der ersten Sitzung Leistungsnachweis: Hausarbeit Literatur: V. Herrmann/M. Horstmann (Hg.), Wichern drei – gemeinwesendiakonische Impulse, Neukirchen–Vluyn 2010, M Horstmann/E. Neuhäuser: Mutig mittendrin. Münster 2010. Theorie und Ethik der Gabe und des Gebens Seminar Prof. Dallmann Fr 9-13 Uhr (14-täg) Dek Leistungspunkte: 4 Diakonische Predigten im Spiel der Kirchengeschichte Seminar Prof. Müller Mi 18-20 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 4 Zielgruppe: Alle Studierenden Literatur: Die Menschenfreundlichkeit Gottes bezeugen (Veröffentl. DWI 4), Hg. G.K.Schäfer, Heidelberg 1991 (im DWI erhältlich) 107 Politsche Ordnung, Sozialstaat und Wohlfahrt in Europa Übung Hr. Renkert Di 14-16 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 2 Finanzkrise, Arbeitslosigkeit, demographischer Wandel, Flüchtlingskatastrophen – Europa steht vor vielfältigen Problemen, die im Zusammenhang stehen mit den Grundlagen und Funktionsweisen der unterschiedlichen sozialstaatlichen Systeme, und auf die die Politik tragfähige Lösungen anbieten können muss. Wir werden in dieser Übung sowohl exemplarisch Systeme sozialer Sicherung in Europa betrachten und diese auf ihre Leistungsfähigkeit angesichts der aktuellen Herausforderungen hin befragen., als auch die Funktion zivilgesellschaftlicher Organisationen im Kontext europäischer Wohlfahrtsstaaten untersuchen. Exemplarisch sollen hier die (möglichen) Rollen von Kirche und Diakonie im Zusammenspiel von Sozialmärkten, Sozialstaaten und Sozialpolitik herausgearbeitet werden. Neben dem Bezugsrahmen Europa soll auch an einzelnen Punkten der Horizont um die Frage erweitert werden, wie die politische Ordnung Europas mit der Frage nach globaler (Versorgungs-) Gerechtigkeit zusammen hängt. Zielgruppe: Studierende der Diakoniewissenschaft, Studierende der Theologie, alle Interessierten Sprachvoraussetzungen: Englisch Leistungsnachweis: Referat (schriftlich ausgearbeitet), Hausarbeit Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 108 Formen epistemischer Ungerechtgkeit und die Rolle von Diakonie und Kirche bei der Befähigung „vulnerabler Zeugen“ (EPG 2) Übung Hr. Renkert Mo 11-13 Uhr KiGa II Leistungspunkte: 2 „Soziale Erkenntnistheorie“ ist in den vergangenen Jahren zu einem Schlagwort der Theoriebildung unterschiedlicher philosophischer Traditionen geworden. Dahinter steht die Idee, dass Erkenntnis, Überzeugungen und Wissen nicht allein im individuellen Subjekt zu verorten ist, sondern ein Ergebnis sozialer Kooperation darstellt. Damit verlagert sich die Frage Kants „Was kann ICH wissen?“ hin zu „Was können WIR wissen?“ und muss erweitert werden um die Frage, auf welche Weise und unter welchen Bedingungen wir in Gruppen, Kollektiven, Organisationen usw. Erkenntnisse produzieren. Dabei fällt auf, dass in diesen epistemischen Produktionsabläufen bestimmte Personen(gruppen) mit ihren Sichtweisen vom Erkenntnisprozess ausgeschlossen oder innerhalb desselben benachteiligt werden. In der Übung werden wir exemplarisch die Exklusion solcher Perspektiven u.a. in den Bereichen des Gesundheits- und Rechtssystems betrachten, sowie die historische und gegenwärtige Diskriminierung von Erkenntnissen bestimmter Personengruppen anhand von Beispielen analysieren und herausarbeiten, welche testimonialen Standpunkte aus welchen Gründen besonders anfällig für solche Formen von Benachteiligung sind. Diese Ergebnisse werden uns zur Frage führen, wie eine „Ethik der sozialen Erkenntnisgewinnung“ in der Theorie aussehen müsste. In einem zweiten Teil werden wir die Frage stellen, wie eine solche Ethik in der Praxis angewandt und ausgestaltet werden könnte. Beispielhaft soll dies für die Erkenntnisgewinnung innerhalb christlicher bzw. kirchlicher Gruppen durchgespielt, dann aber auch bezogen werden auf die Frage, wie durch kirchliches und diakonisches Engagement die Sichtweisen benachteiligter Gruppen im Erkenntnisprozess demokratischer Gesellschaften insgesamt gestärkt werden können. Zielgruppe: Alle Interessierten Sprachvoraussetzungen: Englisch Leistungsnachweis: Referat, Hausarbeit Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 109 Biblische und historische Grundlagen der Diakonie Übung (Block) Dr. Albert 30.10., 14-19 Uhr 31.10., 9-19 Uhr 27.11., 14-19 Uhr 28.11., 9-19 Uhr ÜR K 3 ÜR K2 ÖIns t ÜR K2 Leistungspunkte: 2 Kenntnisse biblischer und historischer Entwicklungslinien sind für ein angemessenes Verstehen heutiger Diakonie unerlässlich. Deshalb gibt diese Veranstaltung einen Überblick über grundlegende Texte und prägende Gestalten der Diakoniegeschichte vor allem im 19. Jahrhundert, richtet ihren Blick aber auch auf vorausgegangene und nachfolgende Entwicklungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Person Johann Hinrich Wicherns sowie auf der »weiblichen Diakonie«. In der Übung werden zentrale Quellentexte diskutiert und auf ihre Relevanz für die heutige Diakonie befragt. Zielgruppe: Studierende am DWI und alle Interessierten Anmeldung; Bitte möglichst frühzeitig, spätestens bis 20.10.2015 per Mail an: [email protected] Leistungsnachweis: Schriftlich ausgearbeitetes Referat oder Hausarbeit Literatur: Die für den ersten Block vorzubereitende Literatur wird nach Anmeldung per Mail bekanntgegeben. Zur ersten Orientierung: Volker Herrmann (Hg.), Zur Diakonie im 19. Jahrhundert. Überblicke Durchblicke - Einblicke (DWI-Sonderinfo 6), Heidelberg 2005; Ursula Röper/Carola Jüllig, Die Macht der Nächstenliebe. Einhundertfünfzig Jahre Innere Mission und Diakonie 1848-1998, 2. Auflage, Stuttgart 2007. Lebensweltpraktkum / Diakoniepraktkum / 'Praxissemester Diakonie': Blockveranstaltung zur Einführung und Auswertung Übung (Block) Hr. Renkert 9.10., 10-18 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 1 Im Mittelpunkt dieser Begleitung steht die Beratung und Auswertung von Diakoniepraktika von der Auswahl der Praktikumsstelle bis zur gemeinsamen abschließenden Reflexion der Erfahrungen und ihrer theologischen Relevanz im hospitierten Tätigkeitsfeld. – Bei ausreichender TeilnehmerInnenzahl wird im Anschluss an die Praktika ein gemeinsamer Auswertungstag veranstaltet. InteressentInnen vereinbaren bitte einen Beratungstermin. Zielgruppe: Studierende der Ev. Theologie, die ein Diakoniepraktikum planen, insbesondere für Theologiestudierende der Landeskirche in Baden Anmeldung; Per E-Mail an [email protected] 110 Soziale Innovatonen Oberseminar Prof. Eurich Fr 16-18 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 3 Soziale Innovation ist ein Zentralbegriff der Wohlfahrtsentwicklung auf europäischer Ebene, der auch immer mehr in Deutschland rezipiert wird. Das Konzept soll diskutiert und seine Implikationen hinsichtlich einer weiteren Transformation des Wohlfahrtsstaats erkundet werden. Zielgruppe: DoktorandInnen der Diakoniewissenschaft Teilnahmevoraussetzungen: Promotionsabsicht Anmeldung; Per Email unter [email protected] Leistungsnachweis: mdl. Prüfung Literatur: H. Kopf u.a. (Hg.): Soziale Innovationen in Deutschland, Wiesbaden 2015 Kolloquium zum Driten Sektor Kolloquium Prof. Eurich, Dr. Mildenberger Mo 16-18 Uhr CSI Aktuelle Forschungsprojekte werden vorgestellt und in ihrem Design und Zwischenergebnissen diskutiert. Gastreferenten stellen aktuelle Themen aus der Dritten-Sektor-Forschung vor. Zielgruppe: Studierende der Ev. Theologie, die ein Diakoniepraktikum planen, durchführen und auswerten möchten. Insbes. für Theologiestudierende der evangelischen Landeskirche in Baden Anmeldung; Per E-Mail an [email protected] Kolloquium für DoktorandInnen Kolloquium Prof. Eurich Mo 16-18 Uhr n.V. Zielgruppe: Studierende der Diakoniewissenschaft und Soziologie Anmeldung; Per Mail unter [email protected] Leistungsnachweis: mdl. Prüfung Literatur: Annette Zimmer, R. Simsa (Hg.): Forschung zu Zivilgesellschaft, NPOs und Engagement, Wiesbaden 2014. 111 Doktoranden-Kolloquium Kolloquium Prof. Eurich 30.10., 16-18 Uhr; 29.1., 9-18 Uhr ÜR K 2 Leistungspunkte: 1 Laufende Dissertationsvorhaben werden vorgestellt und besprochen. Zielgruppe: Promovierende der Diakoniewissenschaft Teilnahmevoraussetzungen: Promotionsabsicht Anmeldung; Per E-Mail an [email protected] Leistungsnachweis: mdl. Prüfung Literatur: Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement, Theorie-PraxisVerbindung, Normativität: Eine Suchbewegung, Bd. 1 der Schriftenreihe Diakoniewissenschaft/Diakoniemanagement hg. von Matthias Benad, Martin Büscher und Udo Krolzik, Baden- Baden 2015: Nomos Verlag. 112 EPG 1 Religion unter Verdacht – Religionskritk und deren theologische Rezepton Proseminar Hr. Bachmann Do 11-13 Uhr ÖInst s. Systematische Theologie Leistungspunkte: 4 Feministsche Ethik – Kritk und Reformulierung ethischer Klassiker Übung Hr. Nunn s. Systematische Theologie Leistungspunkte: 2 Evoluton religiöser Moral: Einführung in die Ethik anhand der evolutonsbiologischen Kritk Übung Dr. Maßmann Do 14-16 Uhr KiGa III s. Systematische Theologie Leistungspunkte: 2 N.N. Übung N.N. Leistungspunkte: 2 Details zu dieser Veranstaltung können erst kurzfristig bekannt gegeben werden. Daher sind die ständig aktualisierten Ankündigungen in der Veranstaltungsübersicht zum EPG1 im LSF oder unter http://www.uni-heidelberg.de/epg/LA_1516.html zu beachten. Zielgruppe: Bes. Lehramtsstudierende, aber auch alle anderen Interessierten Anmeldung; Nur über LSF (s.a.: http://www.uni-heidelberg.de/epg/infoanmeldung.html) Leistungsnachweis: EPG1-Schein 113 Einführung in die philosophische Ethik Übung Do 9-11 Uhr Dr. von WolfMeternich Philosophisches Seminar, Schulgasse 6, Kantsaal Leistungspunkte: 2 Einführung in die philosophische Ethik Übung Do 11-13 Uhr Dr. von WolfMeternich Philosophisches Seminar, Schulgasse 6, Kantsaal Leistungspunkte: 2 Tomas Nagel. Die Möglichkeit des Altruismus Übung Dr. Hesper Leistungspunkte: 2 Das Begründungsproblem der Ethik Übung Hr. Bachmann Leistungspunkte: 2 Einführung in die politsche Philosophie Übung Fr. Fleuss Leistungspunkte: 2 EPG 2 Frühchristliche Wundergeschichten Seminar Einführung: 28.10. 11-13 Uhr BV: 11.12. 14-20 Uhr; 12.-13.12. 9-20 Uh s. Neues Testament Prof. Wander KiGa III ÖInst Leistungspunkte: 4 Ethik des Gebens und der Gabe Seminar Dallmann Fr 9-13 Uhr (14 täg) s. Systematische Theologie Dek Leistungspunkte: 4 undheit – Krankheit – Sterben – Tod (Praktsch-theol. Perspektven) Seminar Prof. Drechsel Mo 18-21:30 (14-täg) ÜR K 3 s. Praktische Theologie Leistungspunkte: 4 Sören Kierkegaards Ethik II Übung Hr. Baum Infoveranstaltung Mi, 14.10. 14-16 Uhr 27+28.11.; 15.+16.01. Jeweils Fr 12-20 Uhr und Sa 9-18 Uhr s. Systematische Theologie KiGa II KiGa II, ÜR K3 Leistungspunkte: 2 Formen epistemischer Ungerechtgkeit und die Rolle von Diakonie und Kirche bei der Befähigung „vulnerabler Zeugen“ Übung Hr. Renkert Mo 11-13 Uhr s. Diakoniewissenschaften KiGa II Leistungspunkte: 2 Eine Übersicht aller EPG2-Lehrveranstaltungen, insbesondere derer, die nicht von der theologischen Fakultät angeboten werden, lassen sich hier fnden:htp://www.uniheidelberg.de/epg/LA_1516.html Katholische Theologie Christ sein – Berufung und Prof Vorlesung Dr. Fischer Mo 14-16 Uhr ÖInst Leistungspunkte: 3 Heutiger Agnostizismus u. Präsenz anderer Religionen machen die Frage Wer/was ist ein Christ? mit Brennpunkten wie Gott, Christus, Kreuz, Kirche neu dringlich. Nach Prüfung früherer Antworten - z.B. Kierkegaard („Einübung im Christentum“), H.U. von Balthasar, J. Ratzinger u. H. Küng - eröffnet v.a. das Markusevangelium Einblicke in wesentliche Aspekte des Christ-seins als „Weg“ zum Leben.(10,17) Zielgruppe: Studierende der Theologie, Interessierte Sprachvoraussetzungen: Biblische Sprachen nützlich, keine Bedingung Anmeldung; Persönlich bei Erster Vorlesung