Pressespiegel und Pressemitteilungen der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Mai 2009 ____________________________________________ 1. Pressespiegel (Die Welt, 18. Mai) Zu Besuch bei Justus Frantz, der heute 65 Jahre alt wird - Die Musik hat ihm über schwere Zeiten geholfen Der Standhafte Von Carola Große-Wilde Auf den Bildern in den Bücherregalen in seiner Villa im Hamburger Stadtteil Pöseldorf sind die wichtigsten Momente seiner Karriere eingefangen: Als junger Pianist neben Stardirigent Herbert von Karajan, der ihm 1970 - mit 26 Jahren - zum Durchbruch in die internationale Spitzenklasse verhalf; neben Leonard Bernstein, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband; und neben Altbundeskanzler Helmut Schmidt, mit dem er das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) 1986 aus der Taufe hob. Das Leben von Justus Frantz, der heute seinen 65. Geburtstag feiert, ist reich an bewegten Momenten, im Regal gegenüber stehen ein Bambi und eine Goldene Kamera für seine ZDF-Show "Achtung! Klassik". Dabei stand seine Kindheit unter keinem guten Stern. 1944 im schlesischen Hohensalza (heute: Inowroclaw/Polen) geboren, floh seine Mutter mit ihm und den vier Geschwistern Ende des Zweiten Weltkriegs nach Norddeutschland. Sein Vater, ein Oberstaatsanwalt in Breslau, wurde wegen eines Gerichtsurteils gegen einen Judenmörder zu einer "Bewährungskompanie" an die Front abkommandiert und fiel dort vier Monate vor seiner Geburt. "Er hat sein Leben wahrscheinlich aufgrund seiner Aufrichtigkeit verloren und seines Gefühls für Menschlichkeit und Zivilcourage, und deshalb heiße ich auch Justus, und deshalb heißt auch mein kleiner Sohn wieder Justus der Standhafte, der nach Recht Suchende", sagt Frantz, der immer noch jugendlich wirkt. 1 Freunde der Familie im holsteinischen Tesdorf machten den kleinen Justus mit der Musik vertraut. Sie veranstalteten Hausmusikabende, stellten ein Kammerorchester zusammen. "Wenn alles weg ist, muss man irgendwie innere Größe bewahren, um mit der Situation fertig zu werden", erinnert sich der Pianist. Dabei habe ihm die Musik geholfen, über die schwere Nachkriegszeit hinwegzukommen. "Wir hatten nichts zu essen, hatten kein Geld für Schuhe - aber wir hatten die Musik, ein ganz großer Besitz." Nach seinem Studium an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater startete Frantz seine Weltkarriere. Als er für seinen Freund Christoph Eschenbach auf Gran Canaria einsprang, entdeckte er seine Liebe zu der Kanaren-Insel, kaufte sich einen kahlen Hang und baute dort die Casa de los Musicos. Auf dieser Finca wurde bei Gesprächen mit Altbundeskanzler Schmidt und dem damaligen Ministerpräsidenten Uwe Barschel die Idee des SchleswigHolstein Musik Festivals geboren. Nach Querelen um ein Defizit in Millionenhöhe trat er 1994 als Intendant zurück. "Das Festival zu verlassen war ein großer Fehler. Das würde ich heute nicht mehr tun." Doch bald schon zauberte der Umtriebige ein neues Projekt aus den Ärmeln: die Philharmonie der Nationen - ein ausschließlich von privaten Sponsoren und einem Förderverein finanziertes Orchester mit internationalen Nachwuchskünstlern. Im Frühjahr 2010 tourt er mit der Philharmonie durch Südostasien und die USA. Davor ist jedoch erst mal Entspannung angesagt: Mit seiner jungen Frau, der russischen Geigerin Xenia, und Sohn "Jujuscha" kreuzt er an seinem Geburtstag mit der "MS Europa" durch die Ägäis - bevor im September sein Finca-Festival auf Gran Canaria startet. (Hamburger Abendblatt, 13. Mai) Schumann spielt Werke von Haydn und Händel Der Pianist Martin Schumann ist bereits durch seine Konzerte in der Vicelin-Schalom-Kirche am Glashütter Damm/Ecke Immenhorst in Norderstedt bekannt. Norderstedt - Am Sonntag, 24. Mai, 18 Uhr, gibt der Professor der Hamburger Musikhochschule ein Konzert mit Werken der Jubilare Joseph Haydn, Georg Friedrich Händel und Felix Mendelssohn. Schumann spielt unter anderem die "Grobschmied-Variationen" von Händel, die Sonate e-Moll von Joseph Haydn, "Carneval", Opus 9, von Robert Schumann und 2 die Franz Liszts "Paraphrase über den Faust-Walzer" von Charles Gounod. Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten. (lin) (OVB-Online, 9. Mai) Heimkehr in den Chiemgau Der Konzertpianist und Musikprofessor Volker Banfield kehrt heim in den Chiemgau, nach Weisham bei Bernau. 1944 kriegsbedingt in Oberaudorf geboren, wuchs er auf dem Herrenberg in Prien auf. Schon als zehnjähriger Schüler war er hauptamtlich evangelischer Kirchenorganist in Prien. Von 1965 bis 1971 studierte er in New York und der University of Texas. Konzertreisen führten ihn in alle Welt. Seit 1975 lehrt er an der Musikhochschule Hamburg. Mit diesem Sommersemester geht er in den Ruhestand. Nachfolgend ein Interview von Siegfried Gattinger Frage: Herr Professor Banfield, Sie stehen als Musikpädagoge noch mittendrin. Erst heute Nacht sind Sie aus Salzburg zurückgekehrt vom Konzertauftritt einer Ihrer Studentinnen. Was spielte sie, waren Sie zufrieden? Es war die reine Freude. Lauma Skrinde aus Riga, acht Jahre meine Schülerin, spielte im Mozarteum mit ihrem Trio ein fabelhaftes Konzert. Ihr Leben war eine Aneinanderkettung ausgedehnter Konzertreisen: Wo sind Sie als Pianist aufgetreten? In der UdSSR und später in Russland und Sibirien. Mit Ausnahme von Ecuador und Brasilien in allen Hauptstädten Südamerikas, im Iran, Polen, Wien, Italien, Spanien, Portugal, im Baltikum, der Ukraine, Tschechien, USA, Korea, Japan. Greifen Sie bitte unvergessliche Höhepunkte heraus. Künstlerisch waren es Klavierkonzerte mit großen Orchestern in Berlin, New York und in Londons Queen-Elizabeth-Hall; touristisch der Iran mit mehreren Konzerten und der anschließend gewährten Jeepfahrt zu den antiken Stätten in Persepolis. Quasi Unspielbares, so von Villa Lobos, haben Sie realisiert! Ich habe ein Faible für die Grenzen des Möglichen. 3 In Hamburg haben Sie mit einem der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts zusammengearbeitet, mit György Ligeti. Wie prägend war das? Ich möchte noch mehr Killmayer in München hervorheben, an den man damals noch nicht glaubte und der wie Ligeti für mich gezielt komponierte. Die Kritik hat Ihnen Lobeshymnen gesungen. Welche klingt noch nach? Und welcher Kritiker hat Sie je geärgert? Joachim Kaiser leistete sich meinen größten Verriss, vor 34 Jahren. Kürzlich hat er mich doch in sein Buch «Große Pianisten» aufgenommen. Ich freue mich immer über intelligente Kritiken. Am 9. Mai 1944 in Oberaudorf geboren, kehren Sie nun heim in den Chiemgau. Worauf freuen Sie sich? Auf alles. Den See, die Berge vor meinen Augen. Wie wird Ihr Ruhestand in Weisham beginnen? Frei von Pflichten als Lehrer! Voll Freude an meinen zwei großartigen Kindern. In Vorfreude auf zwei Hamburger Abschiedskonzerte mit den besten meiner Studenten, auf neue CD-Projekte. Zum Ruhestand und zu ihrem heutigen 65. Geburtstag wünschen wir Ihnen alles Gute und hoffen, Sie daheim alsbald in einem Konzert zu hören! (Die Welt, 8. Mai) Hässliches Entlein als strahlender Schwan Hamburger Symphoniker stellen erstes Programm von Jeffrey Tate vor Es ist schon zum Staunen, wie sich die Hamburger Symphoniker innerhalb weniger Jahre von der dritten Kapelle der Stadt mit dem Image des hässlichen Entleins zum kleinen, schneeweißen Schwan des Hamburger Musikbestiariums gemausert haben. Als Daniel Kühnel und der neue Chefdirigent Jeffrey Tate gestern das Programm der ersten Tate-Saison vorstellten, geriet am Ende nicht nur Hermann Rauhe vom Vorstand der Symphoniker massivst ins Schwärmen. Was der derzeit von der Deutschen Oper Berlin heftig umworbene Intendant Kühnel und der von ihm stets nur ehrfürchtig Maestro genannte Chefdirigent an musikalischen Finessen fürs Publikum erdacht 4 haben, zeugt von Klugheit, Geschmack, Originalität und Sorgfalt. Zur Saisoneröffnung nähert sich Tate seiner künftigen Wirkungsstadt Hamburg über Benjamin Brittens "War Requiem", stellt mit diesem großen Kunstwerk der Nachkriegsversöhnung eine geschichtsbewusste Verbindung zu seiner englischen Heimat her. Erst in seinem letzten Konzert nimmt er sich Brahms vor - mit der Dritten dirigiert Tate seine Lieblingssinfonie. Unbelastet vom vermeintlichen kalendarischen Imperativ runder Geburts- und Todesjahre setzen Kühnel und Tate ganz auf musikalische Schwerpunkte und auf Netzwerk-Arbeit: "Etwas, aber bloß nicht zu viel englische Musik" (Tate) mit Britten und Thomas Adès sowie Sinfonisches mit Gesang oder Sprache so steht ein Orchester-Liederabend mit der Sopranistin Hillevi Martinpelto an, und mithilfe des künftigen Thalia-Intendanten Joachim Lux entsteht eine "Semi Stage"-Aufführung von Sibelius Schauspielmusik zu Shakespeares "Sturm" mit ThaliaSchauspielern. Die vielfältigen Bezüge zur Musikhochschule werden erweitert: "Stars von morgen" heißt ein Konzert, das preisgekrönten Musikstudenten der Stadt das Podium der Laeiszhalle bieten soll. Auch ihr Kinderkonzertprogramm bauen die Symphoniker aus. Der französische Harfenist Xavier de Maistre bestreitet als Artist in residence sechs Konzerte vom Solo über einen Liederabend mit Diana Damrau bis zum großen Orchesterkonzert. Muhai Tang als Erster Gastdirigent leitet einige spannende Konzerte und kuratiert die "Shanghai-Festtage" für ein Wochenende im Februar. Ein "Jeans-Konzert" spekuliert auf dresscodeunwillige Zuhörer. Nur eine Kassandra würde unken, dass die märchengenetische Rückentwicklung vom Schwan zum Entlein infolge Kühnels zu erwartendem Weggang im übernächsten Jahr nicht auszuschließen ist. (NMZ, 6. Mai) Hochschulprofessor und Pianist Volker Banfield wird 65 Einer der international renommiertesten und künstlerisch herausragendsten Pianisten und Professor der Hochschule für Musik und Theater Hamburg feiert am 9. Mai seinen 65. Geburtstag: Volker Banfield wurde 1975 auf eine Hauptfachprofessur für Klavier an die Hochschule berufen und prägte die 5 Geschicke der Hochschule im Rahmen seiner langjährigen Hochschultätigkeit in den verschiedensten Funktionen mit – als Sprecher der Fachrichtung Tasteninstrumente, langjähriger Prodekan des Fachbereichs Instrumentalmusik, Beauftragter des Präsidenten für Internationale Kontakte und für IT – Angelegenheiten und schließlich von 2004 bis 2007 als Vizepräsident. (Szene Hamburg, Ausgabe Mai 2009) blurred edges 2009 Festival für aktuelle Musik Zeitgenösssische Musik hat es nicht einfach: Mit dem Sexappeal einer Differentialgleichung reicht es gerade mal für eine Nische, in der sich die Szene-Insider gegenseitig auf die Schulter klopfen. Seit vier Jahren versucht der Verband für aktuelle Musik (VAMH) mit dem ambitionierten Festival blurred edges diesen bedauernswerten zustand zu korrigieren. Ganz im Sinne der Devise "Think global, act local" versammeln sich jedes Jahr in Hamburg zahlreiche Solisten, Ensembles und Künstler aus der ganzen Welt, um die aktuelle Musik auch an die ungeübten hanseatischen Ohren zu vermitteln. So auch in diesem Jahr: Mehr als zwei Wochen lang wird von Westwerk bis Schauspielhaus, von Kulturhaus 73 bis Musikhochschule, von Galerien bis Alfred Schnittke Akademie, vom Golden Pudel Club bis zur Hörbar ein groß angelegtes Panorama des musikalischen Lebens jenseits des Klassik-Mainstreams geboten. (PS) (Hamburger Abendblatt, 4. Mai) Festival: "Blurred Edges" gestartet Verheißungsvoller Auftakt Wie eine Mischung aus Spielzimmer und Bastelkeller sieht der Altarraum der Hauptkirche St. Katharinen aus: Rasseln, Kindertröten und Murmeln liegen herum, an zwei Tischen sind mit Schraubzwingen Leisten befestigt, von denen Plastikbecher an Nylonfäden herunterhängen wie abgeschnittene Dosentelefone. Dass hier Musik erklingen soll, ist noch nicht einmal an den Notenständern erkennbar, statt Noten liegen abstrakte Grafiken auf den Pulten. Kein Wunder: "Musizieren nach alternati- 6 ven Notationen" lautet das Motto des Konzertes, das das Hamburger Neue-Musik-Festival "blurred edges" eröffnet. Der Titel "unscharfe Kanten" bezieht sich auf die offene Form: Es gibt keine künstlerische Leitung; wer dabei sein und seine Musik vorstellen will, trägt sich einfach auf der Homepage des Verbandes für aktuelle Musik Hamburg ein (www.vamh.de). Gut 40 Veranstaltungen sind so zusammengekommen, Gesprächskonzerte, Live-Improvisationen, Performances, in Kirchen, Clubs, dem Klang-Container, im Bunker Feldstraße. In St. Katharinen stellen sich Christoph Herndler, Nikolaus Gerszewski und Michael Maierhof dem Szenepublikum vor. Sie alle verwenden alternative Notationsformen - Maierhof, um sein selbst entwickeltes Nylonsaiteninstrument einzusetzen, Gerszewski, um Klangcollagen zu organisieren, Herndler, um mit abstrakten Formen zu experimentieren. Dem Wiener Ensemble EIS ist es vorbehalten, die Zeichen in Musik umzusetzen - mit sehr unterschiedlichen klanglichen Ergebnissen. Ein verheißungsvoller Auftakt für das Festival ist's allemal, nur der Publikumszuspruch darf gerne noch wachsen. Noch mehr alternative Partituren stellt das TonArt Ensemble am 8. Mai vor. (mat) 7 2. Pressemitteilungen "Hermann und Milena Ebel-Preis" für Studierende der Hamburger Musikhochschule Am 28. Mai 2009 wurde zum zweiten Mal der "Hermann und Milena Ebel-Preis" durch das Ehepaar Ebel im Forum der Hochschule für Musik und Theater verliehen. Hochschulpräsident Prof. Elmar Lampson bedankte sich bei dem Ehepaar Ebel für die innovative Förderung des künstlerischen Nachwuchses: "Das besondere Profil der mit 30.000 Euro dotierten Förderung der Stiftung Maritim Hermann und Milena Ebel besteht darin, dass eine herausragende Solistenpersönlichkeit ausgezeichnet wird, und darüber hinaus fünf Stipendien an besonders begabte Studierende vergeben werden, die ihre berufliche Perspektive im Orchester sehen." Als herausragende Nachwuchsinterpretin erhielt die Harfenistin Emilie Gastaud den mit 10.000 Euro dotierten Hermann und Milena Ebel-Preis. Darüber hinaus wird sie als Solistin in einem Konzert mit den Hamburger Symphonikern auftreten. Sie wurde von einer übergreifenden Auswahlkommission aus Professoren der Hochschule unter Leitung des Präsidenten benannt. Auch die fünf Stipendiaten wurden auf diesem Wege ermittelt: Stipendien von jeweils 4000 Euro wurden an Magdalena Abrams (Schulmusik), Shu-Ting Jan (Violoncello), Corinna Leonbacher (Violoncello), André Roshka (Flöte) und Makiko Sano (Violine) vergeben, die es den Stipendiaten ermöglichen, Orchestererfahrungen bei den Hamburger Symphonikern in einem Projekt zu sammeln. Hintergrundinformationen Hermann Ebel, geb. 1949, gehört seit Januar 2008 dem 5köpfigen Hochschulrat der Hochschule an. Er ist Vorstandvorsitzender der HANSA TREUHAND Holding AG und geschäftsführender Gesellschafter der zur Firmengruppe gehörenden operativen Gesellschaften. Er gründete die Stiftung Maritim Hermann und Milena Ebel zusammen mit seiner Frau. Milena Ebel ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung Maritim. Sie koordiniert deren zahlreiche Aktivitäten auf kulturellen und sozialen Gebieten. Frau Ebel ist in Kroatien geboren und lebt seit über 30 Jahren in Hamburg. Das Ehepaar hat drei erwach- 8 sene Kinder, die dem Kuratorium der Stiftung angehören. Das Projekt ?Kultur bewegt?, das gemeinsam mit der Kultursenatorin Prof. Dr. Karin v. Welck ins Leben gerufen wurde, geht ebenfalls auf Milena Ebels Initiative zurück. Neben weiteren Projekten in der Hansestadt hat die Stiftung hierfür einen Förderbetrag von 500.000 Euro bereitgestellt. Die Preisträgerin und Stipendiatinnen/Stipendiaten ? Die französische Harfenistin Emilie Gastaud (1988 in Paris geboren) gehört heute zu den meist gefragten Nachwuchsharfenistinnen Frankreichs. Mit sieben Jahren begann sie mit dem Harfenspiel, mit 16 Jahren studierte sie bereits am Pariser Konservatorium in der Klasse von Isabelle Moretti und errang schon in jugendlichem Alter Preise in zahlreichen Wettbewerben. Im Dezember 2005 wurde sie vom Gustav-Mahler-Orchester unter der Leitung von Claudio Abbado und Philippe Jordan als Solo-Harfenistin eingeladen und gastierte mit dem Orchester in den großen Konzerthäusern Europas (Royal Albert Hall in London, Musikverein in Wien, Kölner Philharmonie) sowie in Südamerika (Rio de Janeiro, São Paulo, Buenos Aires). Seit Ende 2006 musiziert sie regelmäßig im Orchestre philharmonique de Radio France, dessen Chefdirigent Myung-Whun Chung ist. Im März 2008 erhielt sie die Zulassung für die Herbert von Karajan - Akademie der Berliner Philharmoniker für 2 Jahre und wird von Marie-Pierre Langlamet betreut. Im Juni 2008 schloss Emilie Gastaud ihr Studium am Pariser Konservatorium mit Auszeichnung ab. Seitdem studiert sie an der Hamburger Musikhochschule in der Klasse von Xavier de Maistre mit dem Ziel des Konzertexamens. Im gleichen Jahr war sie Finalistin des Internationalen Lily-Laskine-Wettbewerbs in Paris. Die Schulmusikerin Magdalena Abrams, (Klarinette), 1985 in Hamburg geboren, entdeckte ihr Interesse für die Musik mit 16 Jahren während eines Austauschjahres in Cincinnati, Ohio. Dort war sie Schülerin an der School for Creative and Performing Arts mit den Hauptfächern Klarinette und Gesang. Nach ihrem Abitur 2005 ging sie für eineinhalb Jahre nach Ecuador, um den Kindern und Jugendlichen des Armenviertels ?Guasmo Sur? die Musik näherzubringen. Seit Oktober 2007 studiert sie an der Hamburger Musikhochschule für das Sonderschullehramt und Musiktherapie. 2008 gründete sie gemeinsam mit Studierenden aller Studienbereiche der Hochschule 9 den Verein "Musiker ohne Grenzen e. V.", der sich für den Aufbau einer Musikschule in Ecuador einsetzt. Shu-Ting JAN (Violoncello), 1984 in Pingtung/Taiwan geboren, studierte von 2002 bis 2006 Musik an der Universität in Taiwan und sammelte dort Erfahrungen in verschiedenen Ensembles und Orchestern. Seit 2006 ist sie Studentin der Hamburger Hochschule für Musik und Theater bei Prof. Niklas Schmidt. Schon in Taiwan erhielt sie mehrere Auszeichnungen. Aber auch in Deutschland wurde sie ausgezeichnet: So hat sie im Wettbewerb der Elise Meyer Stiftung in Jahr 2008 den 2. Preis errungen. Corinna Leonbacher (Violoncello), 1981 in Oldenburg geboren, erhielt mit sechs Jahren ihren ersten Cellounterricht. Nach einem Schulmusikmusikstudium wechselte sie im Jahr 2004 in die Violoncello-Klasse von Prof. Bernhard Gmelin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Ihre große Liebe galt schon immer dem Orchester. Nach vielen Jahren in den Landesjugendorchestern Niedersachsens und Hamburgs war sie von 2005 bis 2008 Mitglied des Bundesstudentenorchesters "Junge Deutsche Philharmonie", hat ein einjähriges Praktikum beim NDR-Sinfonieorchester absolviert und ist regelmäßig beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg als Aushilfe zu Gast. Im Jahr 2005 gründete sie zusammen mit Mitstudierenden der Musikhochschule Hamburg das Infiando Quartett. André Roshka, (Flöte), 1983 in Kiew (Ukraine) geboren, fing mit 5 Jahren an, Blockflöte zu spielen. Mit 16 Jahren studierte er an der Universität für Kultur und Kunst in Kiew und wurde schon während seiner Studienzeit mehrfach Preisträger internationaler Wettbewerbe. Seit Oktober 2002 studiert André Roshka bei Prof. Hans-Udo Heinzmann an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Im Jahr 2003 gründete er das "Trio83" (zusammen mit Anna Vinnitskaja, Klavier und F. Elessin, Cello) in Hamburg. Seit seinem 14. Lebensjahr gibt André Roshka zahlreiche Solo- und Kammermusik-Konzerte u. a. in Frankreich, Spanien, den Niederlanden, in Russland und natürlich in seinem Heimatland. Eine Konzerttournee führte ihn durch Australien, Neuseeland, Spanien, Portugal und Norwegen. 10 Makiko Sano (Violine) wurde in Tokyo 1982 geboren und erhielt den ersten Geigenunterricht mit drei Jahren. 2005 machte sie ihren Abschluss an der Toho-Gakuen-Musikhochschule in Tokyo. Seit 2006 studiert sie an der Hamburger Musikhochschule in der Klasse von Prof. Schickedanz. Im Jahr 2007 gewann Makiko Sano den 3. Preis und 2008 den ersten Preis beim "Elise-Meyer Wettbewerb" in Hamburg. Sie hat als Bratschistin als Quartett Germe an verschiedenen Meisterklassen mit berühmten Streichquartetten, wie dem Julliard String Quartett, teilgenommen. Seit Oktober 2007 ist sie Stipendiatin der DAAD-Stiftung und seit 2008 wird sie nach erfolgreichem Auswahlvorspiel von "Live Music Now" gefördet. ____________________________________________ - Im Freien zu singen – Mendelssohn-Salon im Garten der Musikhochschule Anlässlich des 200. Geburtstags von Felix Mendelssohn Bartholdy veran-staltet die Hochschule für Musik und Theater Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Beatrix Borchard und in Kooperation mit der Internationalen Felix-MendelssohnBartholdy-Gesellschaft Hamburg und Prof. Dr. Hermann Rauhe vier Mendelssohn-Salons. Wir laden Sie herzlich ein zu dem zweiten Salon Im Freien zu singen am 28. Mai 2009, 18:00 Uhr Alte Bibliothek der Hochschule für Musik und Theater, Harvestehuder Weg 12 (Eingang Milchstraße), 20148 Hamburg "Die natürlichste Musik von allen ist es doch, wenn vier Leute zusammen spazieren gehen, in den Wald, oder auf dem Kahn, und dann gleich die Musik mit sich und in sich tragen", so Felix Mendelssohn an seinen Freund Karl Klingemann. Folglich öffnen sich in diesem Salon die Türen zum Garten der Hochschule und zur Alster. Studierende präsentieren Ausschnitte aus Shakespeares "Sommernachtstraum" und für Aufführungen im Freien gedachte Musik von Fanny und Felix Mendelssohn und Robert Schumann. Mitwirkende: Julija Botchkovskaia, Oliver Kern (Klavier), 11 Marlen Hachmann (Gesang), Christian Schulz (Gitarre), Johanna Gerosch, Julia Goldberg, Sebastian Klein, Dennis Pörtner, Felicia Spielberger (Sprecher), Grete Michel (Regie) Einstudierung: Prof. Gunnar Pietsch Ensemble vocal, Leitung: Prof. Cornelius Trantow Einführung: Prof. Dr. Beatrix Borchard Die Mendelssohn-Salons werden gefördert durch: - Hamburgische Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve - ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius - Gerhard Trede-Stiftung. Der Salon findet bei Regenwetter in verschiedenen Innenräumen der Hochschule statt. Vorschau: Am 25. Juni widmet sich der dritte Salon der „Macht der Gespräche“. Ausgehend von der neuen Ausgabe der Briefe Rahel Levin Varnhagens, im Berlin des frühen 19. Jahrhunderts einer der führenden jüdischen Salonièren, erklingen in einer Textmontage die Stimmen von Rahel selbst, von verschiedenen Salonbesuchern und von Fanny und Felix Mendelssohn. Natürlich erklingt auch in diesem Salon Musik als Kunst des Gesprächs ohne Worte. Der vierte Salon am 9. Juli steht unter dem Motto „Zu Gast bei der Familie Mendelssohn“. Das Mendelssohnsche Haus in Berlin war musikalisch wie gesellschaftlich ein komplexer Raum, angesiedelt zwischen Geselligkeits-ideal und romantischer Musikästhetik, zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, ein Raum, dessen Türen für Menschen, die von außen kamen, offenstanden, während die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Hauses durchaus nicht überall Aufnahme fanden. _______________________________________ Der Straßenmusik auf der Spur: Populäre Musik in der urbanen Klanglandschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts Drei Tage lang werden populäre Musik der Vergangenheit und historische Klanglandschaften der Städte aus verschiedenen Weltregionen wieder vergegenwärtigt, in Wort, Bild und Ton. Dazu zählen schwer-punktmäßig Hamburg sowie München, Wien und Berlin, ferner London, Paris, und die USA mit 12 Schwerpunkt New York und New Orleans. Musik wirkt dabei als kleiner Klangtrost im anstrengenden Alltag, aber nicht selten auch als Lärm – bekanntlich ein aktuelles Thema. Populäre Musik in der urbanen Klanglandschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in der Hochschule für Musik und Theater Hamburg am: Dienstag, 26.5.2009 09.00-12.45h Orchesterstudio 14.00-18.30h Budge 12 18.30-19.30h Orgelstudio Mittwoch 27.5.2009 14.00-18.30h Orchesterstudio 18.30-20.00h Budge 12 Donnerstag, 28.5.2009 13.00-16.15h Budge 12 16.15-20.00h Orchesterstudio • Eintritt frei. • Konzeption und Organisation: Nils Grosch, Hanns-Werner Heister, Tobias Widmaier • Deutsches Volksliedarchiv. Institut für internationale Popularliedforschung Freiburg i. Br. und Hochschule für Musik und Theater Hamburg • Gefördert durch die Fritz-Thyssen-Stiftung für Wissenschaftsförderungen Das Eröffnungsreferat hält Hanns-Werner Heister: "Die Strasser dient dem Verkehr" – Platzkonzert oder das falsche und das wahre Allgemeine" Als weitere Beispiele aus dem umfassenden Programm seien hier genannt: - "Wo die schönen Trompeten blasen" – Biergärten, Plätze, Straßen: Blasmusik und Blasmusikkapellen in Hamburg. - "Zwischen Gassenhauer und Heilsarmee-Choral. Straßenmusik des 19. Jahrhunderts. - "Blasmusik – im Stil der Hamburger "Pankoken"-Kapellen". - "Wien bleibt Wien" – Schrammelmusik und ähnliches. - "In den Straßen von New Orleans": Klingende kommentierte Rekonstrukti-onen von Honky-Tonk-Piano, Jug-, Tub- und Streetband-Musik. 13 - "Tin Pan Alley New York, Gershwin und andere – SongPlugging live zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Detailliertes Programm: unter http://www.hfmt-hamburg.de. Studiokonzert am 27.5.2009. 17:00 – 18.30 Uhr: Auswahl aus verschiede-nen Programmen: "„Hamburger Veermaste"“, "Pankoken"-Kapelle, "Brillante morceaux für zwei linke Hände", Straßenmusik des 19. Jahrhunderts. Der Straßenmusik auf der Spur Das interdisziplinär angelegte Symposium kombiniert wissenschaftliche und künstlerische Beiträge. Durchgängig zeigt sich die Verschränkung verschiedener musikalischer Bereiche durch interkulturelle und intersoziale Aneignung: Kaufhaus und Kirche, Bordell und bürgerlicher Salon, Biergarten und Konzert, Straße und Kino, Hinterhof und Opernhaus waren dabei nicht streng voneinander abgeschirmte, sondern wechselseitig für einander durchlässige Sphären. Spiel auf der Nervenklaviatur In seiner 1908 erschienenen, Der Lärm betitelten "Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens" erregte sich der Kulturphilosoph Theodor Les-sing über das "Getobe unermesslich anschwellender Riesenstädte", in denen "einer auf des anderen Nervenklaviatur" spiele. Unter allen urbanen Geräuschquellen fühlte Lessing sich von Musik mit am meisten gestört. So mokierte er sich über die "grauenhafte Unsitte" der Biermusiken und Promenadenkonzerte oder die "Tyrannei" des Klavierspiels bei geöffnetem Fenster. Der als Folge einer dynamischen Urbanisierung seit Mitte des 19. Jahrhunderts wachsende Geräuschpegel wurde vielfach problematisiert, einschließlich der Störungen durch öffentliches und privates Musizieren. Viele Werke der Opusmusik wurden in Bearbeitungen als Straßenmusik auch in gesellschaftlichen Schichten popularisiert, die keinen Zugang zu den exklusiven Stätten der Hochkultur hatten. Die weltweit operierenden Wanderkapellen deutscher Herkunft werden wie die Drehorgelspieler und andere musizierende Arbeitsmigranten zu Vermittlern eines breiten musikalischen Repertoires. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kamen Kulturtransfers hinzu, die durch die Mechanisierung ermöglicht wurden: Selbstspielende Klaviere in Gaststätten, Grammophone auf dem Balkon, Musik der frühen Kinematographie – für unfreiwillige Ohrenzeugen vielfach ein Ärgernis. Bestimmte Formen von Musik waren im öffentlichen Klang- 14 raum politisch durchaus aber auch erwünscht, wie sich am Status der Militärmusikkapellen im Deutschen Kaiserreich zeigt, die bei ihren Aufmärschen und Platzkonzerten stets auch ein gesellschaftliches Leitbild repräsentierten. Andere dagegen – wie etwa die Arbeiterbewegung mit ihrer Musik – konnten sich nur gegen Widerstände Gehör verschaffen. _______________________________________ Haydn Reloaded: Historisches Haydn-Konzert im Rolf-LiebermannStudio des NDR "Haydn Reloaded" ist ein Gemeinschaftsprojekt von NDR und Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Dazu laden wir Sie herzlich ein: Historisches Haydn-Konzert 3. Juni 2009, 20:00 Uhr Rolf-Liebermann-Studio des NDR Hamburg Oberstraße 120. Mitwirkende: - Solisten und Orchester der Hochschule für Musik und Theater Hamburg - Infiando Quartett (Kammermusikklasse Prof. Niklas Schmidt) - Musikalische Leitung: Prof. René Gulikers - Ulrich Gebauer als Joseph Haydn - Anne Moll als Rebecca Schroeter. In dem Konzert "Haydn Reloaded" soll der Geist der damaligen legendären Haydn-Konzerte wiederbelebt werden. Damit ist zum einen das Original-Programm des Konzerts vom 23. März 1792 gemeint: Zu hören gab es damals neben sinfonischen Werken, Opernarien und Kammermusik auch die Uraufführung von Haydns berühmter "Sinfonie mit dem Paukenschlag". Ins-besondere soll aber auch die Atmosphäre der damaligen Konzerte hergestellt werden: das Konzert aber auch in der Atmosphäre: Das Publikum konnte, wie es ihm beliebte, während des Konzertes kommen und gehen, sich unterhalten und sich an mitgebrachten Speisen stärken. Joseph Haydn, gespielt von dem Hamburger Film- und Theater-Schauspieler Ulrich Gebauer, wird selbst bei dem Konzert anwesend sein und über die damalige Londoner Musikszene, 15 über das Konzertpublikum und über seine Londoner Muse Rebecca Schroeter, gespielt von der Schauspielerin Anne Moll, plaudern. „Mr. Haydn will be at the Harpsichord“, so kündigte der Impresario Johann Peter Salomon am 23. März 1792 ein Konzert an, das er zu Ehren von Joseph Haydn im Londoner Hanover Square veranstaltete. Es war das sechste seiner legendären Konzerte, zu dem das Publikum kam, verweilte und nach Lust und Laune wieder ging. Dabei wurde sich angeregt unterhalten, mitgebrachte Fresspakete sorgten für das kulinarische Wohlergehen. Zu hören gab es damals neben sinfonischen Werken, Opernarien und Kammermusik auch die Uraufführung von Haydns berühmter „Sinfonie mit dem Paukenschlag“. Ob bei dem wohl bekanntesten Paukenschlag der Musikgeschichte im zweiten Satz dem einen oder anderem Zuschauer das Butterbrot aus der Hand gefallen ist, kann man in Zeitungstexten und Konzertkritiken von damals nicht mehr finden. NDR Kultur lässt gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg dieses Konzert wiederaufleben, so wie es damals hätte sein können – wer weiß. Mit Solisten, dem Orchester der Hochschule für Musik und Theater Hamburg unter Leitung von René Gulikers und dem Infiando Streichquartett. Und der Jubilar des Jahres 2009 Joseph Haydn, gespielt von dem Hamburger Film- und Theater Schauspieler Ulrich Gebauer, wird sich süffisant über die damalige Londoner Musikszene, über das Konzertpublikum und über seine Londoner Muse Rebecca Schroeter, gespielt von der Schauspielerin Anne Moll, äußern. Szenische Einrichtung: Nadine Hellriegel. NDR Kultur wird das „Historische Haydn-Konzert“ aufzeichnen und am 5. Juni um 20 Uhr in der Reihe „Junge Künstler“ senden. _______________________________________ 16 NEUES FÜR STREICHER Neue Werke für Streichtrio und Streichquartett von Studierenden und Ehemaligen der Hochschule Wir laden Sie herzlich ein zu dem Konzert "Neues für Streicher" - Werke von Studierenden und Ehemaligen der Hochschule für Streichtrio und Streichquartett am 17.Mai 2009, 20.00 Uhr im FORUM der Hochschule für Musik und Theater Mitwirkende: Violine: Lisa Lammel Violine: Nele Düsing Viola: Simon Nussbruch Cello: Benjamin Sprick Das trio sonar / quartett sonar (Leitung Lisa Lammel) spielt neue Werke von Studierenden und Ehemaligen der Hochschule. Besonders spannend ist die ganz unterschiedliche Bezugnahme auf Folk (Sean Reed), Rock (Andrej Koroliov), auf tonale Bezüge (Leopold Hurt) oder eine eher klassisch-moderne Tonsprache (unsere asiatischen Studierenden Goh und Okunuki). Dabei sind allerdings derlei Schlagwörter massiv hinterfragt und lassen Folk, Rock, Tonalität, Moderne nur wie eine mehr oder weniger ferne Folie erscheinen. Werke: Sean Reed: Words Like Smoke für Sreichtrio Leopold Hurt: August Frommers Dinge für Streichtrio Tae-Ahm Goh: Erstes Streichquartett Andre Koroliov: corrosion of conformity für Streichtrio Yuko Okunuki: nil omne (alles ist nichts). _______________________________________ Internationaler Preis für Kompositionsstudenten der Hamburger Musikhochschule Ioannis Papadopoulos hat soeben (Mai 2009) beim "3RD WORKSHOP OF CONTEMPORARY MUSIC" in Thessaloniki den ersten Preis gewonnen mit seinem Kammerensemblewerk für Septett: "Montage II". Das Ensemble DissonArt spielte die Uraufführung. Papadopoulos, der vor zwei Jahren aus Stuttgart, wo er bei Marco Stroppa studiert hatte, nach Hamburg in die Komposi- 17 tionsklasse von Manfred Stahnke kam, benutzt eine Musiksprache mit subtiler Mikrorhythmik und Mikrotonalität. Seine Musik lebt von sprachhaften Wendungen in steter Feinvariation _______________________________________ Zum Tode von Monica Bleibtreu Die Schauspielerin Monica Bleibtreu ist nach langer Krankheit in Hamburg gestorben. Sie erlag kurz nach ihrem 65. Geburtstag in der Nacht zum Donnerstag in Hamburg einem Krebsleiden. Das teilte ihre Agentur in Berlin mit. Monica Bleibtreu hatte von 1994 bis zum Jahr 2000 eine Teilzeitprofessur an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg inne. Der damalige Fachbereichssprecher Rolf Nagel hatte sie an die Hochschule geholt, wo sie zahlreiche Schauspielstudierende ausbildete und auf eine spätere Karriere vorbereitete. Ihr Schauspielstudium hatte sie von 1960 - 1963 am "MaxReinhardt-Seminar" der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien mit Auszeichnung absolviert. Es folgten Engagements an den bedeutendsten Bühnen des deutschsprachigen Raums, so am Burgtheater in ihrer Heimatstadt Wien, in den Kammerspielen München, am Schauspielhaus Zürich, der Schaubühne Berlin und dem Schauspielhaus Hamburg. Als Charakterdarstellerin gehörte sie zu den gesuchtesten Fernseh- und Filmschauspielerinnen Deutschlands, so z. B. als Katja Mann in "Die Manns", "Marias letzte Reise" oder in ihrer Rolle in "Vier Minuten" im Jahr 2007. _______________________________________ Ensemble 21 der Hamburger Musikhochschule in Shanghai Auf Einladung des Shanghai Conservatory of Music reist das Ensemble 21 der Hochschule für Musik und Theater vom 12. bis zum 17. Mai nach Shanghai. Das Ensemble 21 wird in Shanghai unter der Leitung von Prof. René Gulikers insgesamt drei Konzerte geben und im Rahmen 18 des "Shanghaier Frühlings" auftreten, im Goethe - Institut in Shanghai und in der Nanjing University. Zur Aufführung wird auch ein Stück des Hamburger Kompositionsstudierenden Benjamin Scheuer kommen. Schon seit 2007 besteht eine enge Kooperation der Hamburger Musikhochschule mit dem Shanghai Conservatory of Music, die in dieser Art einmalig ist. Im Rahmen der Kooperation hat Hamburg die Academy for Performing Arts für junge chinesische Bachelor Absolventen eingerichtet, darüber hinaus werden auch Austausche von Dozenten und Ensembles organisiert. _______________________________________ Erweitertes DFG-Forschungsprojekt über Pauline Viardot Pauline Viardot war eine der berühmtesten und vielseitigsten Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts. Unter der Leitung von Prof. Dr. Beatrix Borchard ist diese faszinierende Künstlerpersönlichkeit Gegenstand des Forschungsprojektes "Orte und Wege europäischer Kulturvermittlung durch Musik. Pauline Viardot - Sängerin, Komponistin, Arrangeurin, Volksmusiksammlerin, Pädagogin und Veranstalterin". Dieses umfangreiche Projekt wurde von der DFG seit 2007 gefördert und ist nun gerade von der DFG verlängert und erweitert worden. Die weitere Förderung durch die DFG bedeutet drei halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstellen und nennenswerte Sach- und Publikationsmittel. Das Projekt widmet sich der übergeordneten Frage, welche Rolle die Sängerin und Komponistin Pauline Viardot und die von ihr komponierte und ausgeführte Musik für kulturelle Transfers in Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielte. Pauline Viardot war als Musikerin sehr vielseitig: Sie wirkte als Sängerin und Pianistin, komponierte und unterrichtete, bearbeitete und edierte Werke anderer Komponisten, sammelte und bearbeitete Volksliedmelodien und -texte, veranstaltete musikalische Salons und führte eine umfangreiche Korrespondenz mit zahlreichen Kulturschaffenden in ganz Europa. Ihre Karriere machte sie nicht nur europaweit berühmt, sondern sie beschäftigte sich auch mit den kulturellen Eigenarten der Länder, in denen sie auftrat, und gab ihrer künstlerischen 19 Tätigkeit eine internationale Ausrichtung. Auf diese Weise prägte sie das Musikleben ihrer Zeit vor allem in Frankreich, Deutschland und Russland wesentlich mit und vermittelte zudem zwischen verschiedenen ästhetischen Positionen und zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Im Einzelnen ist das Projekt in drei Forschungsbereiche gegliedert: - Der Bereich "Kulturelle Transfers in Musik und Musikleben des 19. Jahrhunderts" (Silke Wenzel) untersucht die Bedeutung der oben genannten Tätigkeiten Pauline Viardots im Hinblick auf 1. Kosmopolitismus, Transnationalität und Nationalismus, 2. Soziale Schichtungen, 3. Historische Übernahmen und 4. Lebensalter und Geschlecht. - Der Bereich "Komponieren als Form kultureller Transfers" (Christin Heitmann) analysiert am Beispiel der Operette "Le dernier sorcier" den Zusammenhang zwischen verschiedenen Werkfassungen und unterschiedlichen Aufführungssituationen. - Der dritte Forschungsbereich widmet sich der öffentlichen Rezeption Pauline Viardots im zeitgenössischen Russland im Konnex mit dem dort sich entwickelnden Diskurs um kulturelle Identität und vor dem Hintergrund der tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen (Verena Mogl). Für weitere Informationen zu Pauline Viardot siehe die lexikalische Grundseite sowie die multimediale Präsentation im Internetprojekt "Musikvermittlung und Genderforschung im Internet" unterwww.mugi.hfmt-hamburg.de. Kontakt Forschungsprojekt Pauline Viardot: Prof. Dr. Beatrix Borchard (Leitung), Dr. Christin Heitmann, Verena Mogl, M. A., Silke Wenzel, M.A. Email: [email protected]. _______________________________________ Volker Banfield zum 65. Geburtstag Einer der international renommiertesten und künstlerisch herausragendsten Pianisten und Professor der Hochschule für Musik und Theater Hamburg feiert am 9. Mai seinen 65. Geburtstag: Volker Banfield wurde 1975 auf eine Hauptfachprofessur für Klavier an die Hochschule berufen und prägte die Geschicke 20 der Hochschule im Rahmen seiner langjährigen Hochschultätigkeit in den verschiedensten Funktionen mit – als Sprecher der Fachrichtung Tasteninstrumente, langjähriger Prodekan des Fachbereichs Instrumentalmusik, Beauftragter des Präsidenten für Internationale Kontakte und für IT – Angelegenheiten und schließlich von 2004 bis 2007 als Vizepräsident. Bevor Volker Banfield in seine Heimat an den Chiemsee zurückgeht - er wurde in Oberaudorf am Inn geboren und ist auf dem Herrnberg in Prien am Chiemsee aufgewachsen – verabschiedet sich die Hochschule von ihm Anfang des Wintersemesters mit einer großen Banfield-Nacht, in der u. a. zahlreiche seiner (ehemaligen) Studierenden spielen werden. Musikalischer Senkrechtstarter Volker Banfield war schon in jungen Jahren ein regelrechter Senkrechtstarter: Bereits im Alter von 14 Jahren wurde er mit einem Stipendium des Bayerischen Staates an die Nordwestdeutsche Musikakademie Detmold zum Klavierstudium geschickt, mit 16 war er der einzige deutsche Preisträger im internationalen Wettbewerb der "Jeunesses musicales" in Berlin. Intensive Studien in den USA Mit einem Stipendium des DAAD ging er 1965 in die USA, studierte zunächst bei Adele Marcus an der Juilliard School in New York, später bei Leonard Shure an der University of Texas in Austin. Die von beiden Lehrern vermittelte Verbindung von deutscher Tradition der Schnabel-Schule und russischer Virtuosität hat ihn geprägt. Ausgedehnte Konzertreisen Seit seiner Rückkehr in die Bundesrepublik 1972 hat Banfield in den großen Musikzentren regelmäßig konzertiert. Ausgedehnte Konzertreisen führten ihn in die UdSSR, die USA, alle Hauptstädte Hispano-Südamerikas, Iran und europäische Länder. Seine Auftritte bei großen Festivals (u. a. Berliner Festwochen, Donaueschinger Musiktage, Bonner Beethoven Fest, Warschauer Herbst, Wien Modern, Münchner Klaviersommer, Southbank Festival London, Biennale Zagreb) wurden von europäischen Rundfunkanstalten übertragen. Banfield war Solist in Produktionen wie öffentlichen Konzerten mit den Sinfonieorchestern der wichtigsten internationalen Rundfunkstationen. Zahlreiche maßstabsetzende Einspielungen Neben über 90 Aufnahmen an allen Sendern der ARD (sowie u. a. ORF, BBC, Radio France) nahm er das Es-Dur Klavierkonzert von Liszt für das ZDF und für das Schweizer Fernse- 21 hen das 2. Konzert von Frank Martin sowie d'Albert's 2. Konzert auf. Die Aufnahme des Martin Konzerts wurde 1988 mit der Goldmedaille des New Yorker TV-Film Festivals ausgezeichnet. Das bayerische Fernsehen strahlte einen Mitschnitt des Ligeti Klavierkonzerts sowie der Burleske von Strauss aus einem Konzert der Münchner Philharmoniker aus. Für WERGO produzierte Banfield vier CDs mit Werken von Skriabin, Fiser, Killmayer, Villa-Lobos, Müller-Siemens, Ligeti und Messiaen. Bei cpo erschienen bisher sieben CDs, darunter die Welt-Ersteinspielung des Pfitzner Klavierkonzertes EsDur (Münchner Philharmoniker), das Klavierkonzert von Busoni (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks) sowie die zwei Klavierkonzerte von Hermann Goetz (Radio Philharmonie Hannover). Drei CDs sind den Werken von Robert Schumann gewidmet, sie enthalten die drei Sonaten, die Phantasie op.17, die Kreisleriana und werden ergänzt durch die Fantasiestücke op.12 sowie op.111, durch die AbeggVariatonen op.1 und die Romanzen op.28. Diese CDs haben in der Fachpresse Europas wie der USA Aufsehen erregt (u. a. Platte des Monats FONOFORUM sowie DIAPASON d'OR, Paris). György Ligeti und Wilhelm Killmayer fühlte er sich eng verbunden und brachte etliche für ihn komponierte Werke zur Aufführung. So entstanden z. B. im Zusammenspiel zwischen Ligeti und Banfield die ersten neun der inzwischen weltberühmten "Klavieretüden", die Banfield auch uraufführte; drei hat Ligeti ihm gewidmet. "Hochkarätige Virtuosität" "schlanker präziser konzentrierter Zugriff", aber auch "kraftvolle Sensibilität" werden ihm in den "Pianisten-Profilen" (Bärenreiter 2008. Seite 53 f.) attestiert. Banfield brachte schon oft quasi Unspielbares zu Gehör. Er selbst sagt von sich, er habe ein Faible für die Grenzen des Möglichen. Renommierter Pädagoge Als renommierter Pädagoge hat Banfield zahlreiche Studierende ausgebildet, die selbst zu internationalen Meriten gelangten und/oder an Hochschulen berufen wurden, wie etwa Julia Botschkowskaja, Sigstein Folgero, Tinatin Gambashidze, Tanja Noters, Yoko Tominaga, Florian Wieck oder Lauma Skride. Neben seiner Konzert- und Lehrtätigkeit ist Banfield auch ein gefragter Juror bei internationalen Wettbewerben und Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg. 22 ______________________________________________ Neue Wege der Musikvermittlung: DAS LIEDERBUCH DER CATHERINA TIRS Im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung "Neue Wege der Musikvermittlung" laden wir Sie sehr herzlich ein zu der Vorstellung einer neuen multi-medialen Präsentation für MUGI = Musikvermittlung und Genderforschung im Internet (http://mugi.hfmt-hamburg.de/): DAS LIEDERBUCH DER CATHERINA TIRS von Martina Bick am Donnerstag, 14. Mai 2009, 18.00 Uhr (s.t.), in Raum 12 (Alte Bibliothek) Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Es lesen Marianne Bernhardt, Daniel Witte und Martina Bick. Es singen Studierende der Kirchenmusik unter Leitung von Prof. Hannelotte Pardall. Moderation: Julia Heimerdinger Eintritt frei. Die Veranstaltungen werden durch die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und durch Frau Prof. Dr. h.c. Hannelore Greve unterstützt. Eine (fast) kriminalistische Spurensuche nach einer Liederbuchhandschrift aus der Frühen Neuzeit Im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts reformierte die religiöse Er-neuerungsbewegung "Devotio moderna", übersetzt mit "neue Innigkeit" oder "neue Frömmigkeit", ausgehend von Deventer, Niederlande, das Klosterleben großer kirchlicher Orden. In kürzester Zeit entstanden im nordwestdeutschen Raum im Laufe des 15. Jahrhunderts ca. 70 Schwesternhäuser und 13 Bruderhäuser vom "Gemeinsamen Leben", deren Mitglieder mit ihrer "Vita communis" in Armut und Keuschheit aber ohne Gelübde - die Nachfolge Christi antreten wollten. Der Höhepunkt der Bewegung lag um 1450. Aus einigen der Schwesternhäuser sind Liederhandschriften erhalten, die teilweise namentlich gekennzeichnet sind. Aber nur eine dieser Handschriften ist zurück zu verfolgen bis zu einem konkreten Schwesternhaus: ?Das Liederbuch der Catherina Tirs? von 1588 aus dem Kloster Niesing in Münster. Ca- 23 therina Tirs ist dort in den Schwesternlisten verzeichnet und auch ihr Todestag ist im Memorienbuch festgehalten: Es war der 3. August 1604. Die Liederhandschrift wurde im 19. Jahrhundert von den (Kirchen -) Liedforschern Bernhard Hölscher und Ludwig Erk abgeschrieben und teilweise publiziert. So lässt sich ihr Inhalt vollständig rekonstruieren. Die Handschrift selbst ist heute verschollen. Martina Bick hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Verbleib aufzuspüren ? bis heute leider ohne Erfolg. Zutage getreten sind dabei jedoch interessante Details über das Leben der Schwestern vom Gemeinsamen Leben am Beginn der Frühen Neuzeit, über ihre Denk-, Glaubens- und - nicht zuletzt - Musizierweisen. Martina Bick ist in Bremen geboren und schrieb zahlreiche Kriminalromane und Romane sowie Kurzgeschichten und Gedichte für Anthologien und den Rundfunk. Seit 1999 arbeitet sie in der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, zuerst für den hochschulübergreifenden Studiengang MusiktheaterRegie und ab 2001 als Referentin der Gleichstellungsbeauftragten der HfMT. 2005 schloss sie ihr Studium in den Fächern Historische Musikwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Gender Studies an der Universität Hamburg nach einer vieljährigen Unterbrechung mit dem Magisterabschluss ab. Seitdem ist sie zusätzlich für das Forschungsprojekt MUGI als Autorin tätig sowie zuständig für die Erarbeitung der kommentierten Links. 24