region Zürichsee-Zeitung BeZirk horgen Donnerstag, 26. Juli 2012 5 Eine griechische Mondgöttin wird das Zentrum erhellen WädensWil. Selene hat das Rennen gemacht: Im Zentrum Wädenswils wird im Advent die modernere, aber auch teurere Beleuchtung für weihnachtliche Stimmung sorgen. Zudem sollen auch einige Bäume wieder leuchten – vorerst kostenlos. Sibille Schärer Der Vorstand der IG Weihnachtsbeleuchtung hat entschieden: Im kommenden Advent wird das Modell Selene die Wädenswiler Zuger- und Gerbestrasse in weihnachtliches Licht tauchen. Selene erhellt die Nacht mit feinen Lichtkristallen, die in alle Richtungen strahlen, und erinnert etwas an Lucy von der Zürcher Bahnhofstrasse. «Sie war die klare Favoritin», sagt IG-Präsident und CVP-Gemeinderat Beat Wiederkehr über die Abstimmung vom Dienstagabend. Auch der Stadtrat habe sich deutlich für die Beleuchtung ausgesprochen, deren Name von der griechischen Mondgöttin stammt. Damit schliessen sich IG sowie Stadtrat der Mehrheitsmeinung der Wädenswiler an – zumindest derjenigen, die am 11. Juli ihr Votum abgegeben haben. An jenem Abend liess die IG zwei Modelle die Gerbestrasse beleuchten (Ausgabe vom 13. Juli). Gemäss Wiederkehr stimmten rund 60 Personen für Selene, während sich knapp 10 Personen für die traditionelleren Illu-Girlanden aussprachen. Letzteres Modell für 130 000 Franken entspricht ziemlich genau der bisherigen Beleuchtung aus dem Jahre 1978. «Die Illu-Girlanden sind auch schön, aber wir wollten nun etwas Moderneres», erklärt Beat Wiederkehr. «Langer Freitag» zum Start Gestern hat die IG die gut 160 000 Franken teure Beleuchtung bestellt. Mittlerweile haben Private 93 000 Franken gespendet. Hinzu kommt das Geld aus den Sammelboxen, die noch bis nach den Sommerferien in den Wädenswiler Ge- der Vorstand der ig Weihnachtsbeleuchtung hat sich für das Modell selene, deren name von einer griechischen Mondgöttin stammt, entschieden. Bild: sabine rock schäften stehen. Schliesslich verdoppelt die Stadt jeden privat gesammelten Franken. Den Überschuss will die IG für den Unterhalt sowie eine allfällige Erweiterung der Beleuchtung in kommenden Jahren verwenden. Zum ersten Mal erstrahlen wird Selene am 23. November – allerdings ohne farbige Lichter, die an der Präsentation vereinzelt zwischen den weissen LEDLämpchen leuchteten. «Diese zu sehen, war gut, aber irgendwie erinnerten sie doch zu sehr an die Fasnacht», findet Wiederkehr schmunzelnd. Damit die Wädenswiler an besagtem Novembertag auch ins Zentrum strömen, planen die IG und die Fachgeschäfte, einen «langen Freitag» zu organisieren. Die Geschäfte bleiben bis in die Nacht hinein geöffnet, und an Ständen können sich die Besucherinnen und Besucher mit Speis und Trank verpflegen. Bäume leuchten testweise Ebenfalls in weihnachtlichem Glanz erstrahlen sollen einzelne Bäume auf dem Bahnhof- oder dem Gerbeplatz – so wie einst. In den vergangenen Jahren seien die Bäume im Zentrum dunkel geblieben, weil sie zu gross und der Unterhalt zu teuer geworden waren, sagt Beat Wiederkehr. Nun wird die Herstellerin von Selene auf eigene Kosten Testvarianten installieren. Gefällt dies den Wädenswilern, berät die IG über die Anschaffung der Baumbeleuchtungen. «Als Teenager musste ich mich oft zum Üben zwingen» oBerrieden. Ein abwechslungsreiches Sommerkonzert wartet in der reformierten Kirche Oberrieden unter anderem mit Werken von Johann Sebastian Bach und Olivier Messiaen auf. Es spielt der begabte Violinist Sebastian Bohren. Studium zum Solistendiplom, welches das höchste instrumentale Diplom ist. Je nachdem, wie viele Konzerte anstehen, übe ich zwischen vier und sechs Stunden am Tag.Als Teenager musste ich mich oft zum Üben zwingen. Mittlerweile ist es für mich ein völlig natürlicher Prozess mit allen Höhen und Tiefen, mit Unzufriedenheit, wenn ein Ton nicht sitzt, und einem Höhenflug, wenn einem eine interview: alexandra baumann Wie sind Sie zur Musik und im Speziellen zur Violine gekommen? sebastian Bohren: Meine Eltern fanden es sinnvoll, wenn jemand ein Instrument spielt. Es war meine Grossmutter, welche selbst einst Violine spielte und meinte, ich würde dieses Instrument gut meistern. So begann ich im Alter von acht Jahren mit dem Geigenspiel. schwierige Passage besonders gut gelingt. Wie haben Sie die Auswahl der Stücke für das Konzert in Oberrieden getroffen? Beim Zusammenstellen eines Musikprogramms ist es immer wichtig, einen roten Faden zu finden. Ich wollte mit dieser Auswahl aufzeigen, wie die Violine in verschiedenen Epochen eingesetzt wurde. Wenn man beispielsweise die Sonate des deutschen Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber hört, ist diese ein richtiges Feuerwerk. Die Ballade von Eugène Ysaye ist dagegen ein ruhigeres Gegenstück. Gerade neuere Stücke sind dem Publikum oft weniger erschlossen. Meiner Erfahrung nach gibt es wunderschöne Übergänge, wenn man Barock mit Musik aus dem 20. Jahrhundert kombiniert. Dies bringt dem Publikum diese jüngeren Kompositionen näher. Waren Sie von Anfang an von diesem Instrument begeistert? Nein, ich war zu Beginn nicht sehr ambitioniert und fiel auch im Musikunterricht nicht besonders auf. Als ich zehn Jahre alt war, kam ich zu einem anderen Musiklehrer. Dieser hat bei mir die Faszination für die Musik und die Welt der Geige geweckt. Was bevorzugen Sie? Sind es kleinere Konzerte oder eher die grösseren Bühnen? Für mich stellt jeder Auftritt eine grosse Aufgabe dar. Es ist nie einfach. Egal, wie gross das Publikum ist, ich trage als Musiker eine Verantwortung gegenüber dem Komponisten, der Musik und dem Publikum. Jede Nuance ist wichtig, jeder Ton muss sauber gespielt sein, jeder verspannte Muskel kann sich negativ niederschlagen. Darum habe ich vor jedem Auftritt eine gesunde Portion Nervosität und viel Respekt. Wie viel Zeit investieren Sie täglich in die Musik? Ich bin noch bis Ende 2015 in meinem Freitag, 27.Juli, 19.30 uhr, sommerkonzert in der reformierten Kirche oberrieden. eintritt frei, Kollekte. er hat schon viele Preise gewonnen, der 25-jährige sebastian Bohren. Bild: zvg