Recht auf Hamburg Musikwirtschaft in Hamburg – das bedeutet in

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Recht auf Hamburg
Musikwirtschaft in Hamburg – das bedeutet in erster die Linie die herausragende
Positionierung von Vermarktern. Die Schaffung von kommerziell gut verwerteter Themen, wie
z.B. die erfolgreiche Arbeit von 105 music (Stefan Gwildis, Annett Louisan, Ina Müller), aber
auch deutscher HipHop nach Jan Delay, Sammy Deluxe und Anverwandten. Auch Udo
Lindenberg, Roger Cicero und Weltstars wie Scooter, James Last oder Orange Blue sind
starke Argumente für eine erfolgreiche Musikstadt. Auch die Elbphilharmonie mit der tut ihr
Bestes, das Interesse aller an der Musik zu befördern.- ein positiver Nebeneffekt auch für die
Popularmusik. Und Hamburg ist nicht zuletzt auch Verlagsstadt, mit Peer Music, Sikorski,
ROBA, Emi Publishing, Freibank etc. können wir uns sehen lassen. Auch Studios,
Produzenten, Promoter und der gesamte im Bereich Visual Arts arbeitende Bereich
Dutzender von Dienstleistern und Musikerverwertern ist vertreten. Der Popkurs und RockCity
haben eine hohe Anziehungskraft für Semi- und neue Professionelle Musiker, Textdichter und
Komponisten in ganz Deutschland. Hier liegt Hamburg klar auf Platz eins.
Aber ist Hamburg der Place to be? Berlin hat die Majors und Verbände, Politik und
europäische Awards, aber besonders bietet Berlin Freiräume sowie „low costs“ in der
Lebenshaltung und damit Künstlern und Musikern ein großes Potenzial. Sie brauchen
günstigen und urbanen Raum, der Lärm und Schmutz verträgt. Doch Ateliers, Übungsräume,
Mieten für Büros, Studios etc. sind in Hamburg teuer. Zwischennutzungen und
Chancenräume haben Seltenheitswert. Für die Musikkultur wird es in Hamburg zunehmend
eng. Eine Schaffung von Chancenräumen für Musik ist deshalb dringend notwendig. Die
Musikstadt Hamburg verfügt über eine hohe Konzentration von Musikschaffenden/Kreativen,
Clubkultur und anderen kulturellen Aktivitäten, die auf die 5 Kulturzonen St. Pauli, St. Georg,
Univiertel, Schanzen- und Karoviertel, Altona/Ottensen fokussiert sind. Das schafft eine
kreative Dichte, aber auch eine große Enge. Kontinuierlich gehen gerade die
interessantesten, talentiertesten und umtriebigsten Kreativen, die starke Impulse in die
Szene geben, ganz gezielt nach Berlin oder nach Wien, da hier die Möglichkeiten weit
interessanter sind.
Hamburgs Musik ist dabei auch 2011 auf ihre Vermarkter fokussiert: Veranstalter, Clubs,
Agenturen, Vertrieb, Verlage und div. Unternehmen der Medienwirtschaft finden hier
Unterstützung. Dabei wurde das Potenzial der Stadt im Bereich der künstlerischen
Musikschaffenden jedoch nicht ausreichend entwickelt. Blumfeld, Sterne, Tocotronic, Jan
Delay, Absolute Beginner, Revolverheld, etc. etc. – die Liste der Bands, die als
Nischenthemen in Hamburg groß geworden sind, ist lang. Viele von ihnen haben Hamburg
den Rücken gekehrt. Dabei hat Hamburg großes Potenzial, Künstler und Musiker nachhaltig
zu unterstützen. Mit Institutionen und Organisationen wie RockCity wurden szeneaffine
Netzwerke geschaffen, die Know-How, Infrastruktur, Szenenähe und kontinuierliche
Projektentwickelung und -umsetzung für Musiker anbieten. Semi- und neue Professionelle
nutzen und begrüßen unsere Netzwerke, so wie wir die vitalen Impulse aus der Popkultur,
aus Clubs, Blogs und Kellerräumen. Doch Stadt und Branche schenken der Kunst/Musiker
immer noch zu wenig Anerkennung und Beachtung. Auch die finanzielle Förderung der
Hamburger Musiker steckt noch in den Wurzeln fest. Zwar konnte RockCity nach 23 Jahren
seines Bestehens eine Etaterhöhung in 2009 verbuchen, doch die Projektmittel sind seit
1990 auf konstant niedrigem Niveau. Wir wünschen usn von Hamburg deshalb mehr
Kapazität im projektiven Bereich, um Avantgarde Festivals, ungewöhnliche Konzertformate,
genreübergreifende Kongresse, Salons, Workshops, Coachings, aber auch ganz konkrete
Hilfeleistungen an Künstler und Musiker geben zu können.
Darüber hinaus braucht Hamburg: Chancenräume ohne vorgefertigte Definition; Kulturzonen,
die Lärm vertragen. Die Unterstützung interessanter Veranstaltungs- und Sendeformate, die
Künstlern eine wirksame Plattform bieten. Die Schaffung eines interdisziplinären OffKulturzentrums für Musik, Kunst, Design, Film, Technologie und Wissenschaft mit
internationaler Strahlkraft, wie von RockCity seit 2006 gefordert und konzipiert. Kurz:
Hamburg braucht bezahlbare Räume für künstlerische Experimente, die die Stadt zu einem
kulturellen Abenteuer machen.
Andrea Rothaug
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