Impulse für eine Energiewende von unten

Werbung
Veranstaltung
Leading Air Convention
Premiere der Leading Air Convention:
Impulse für eine Energiewende
von unten
Bilder: Daikin
Die technologischen und politischen Veränderungen in der Kälte-, Klima- und Baubranche bergen Chancen und fordern auf, durch gemeinsames, übergreifendes Engagement zum Gelingen der Energiewende
beizutragen. Doch für eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis sind noch zahlreiche Voraussetzungen zu
erfüllen. In der Ausgestaltung sind tragfähige Konzepte erforderlich, die auch im Mittelpunkt der Vorträge der ersten Leading Air Convention im Berliner Estrel Hotel standen.
„Auf der Nachfrageseite besteht großer Nachholund Aufklärungsbedarf, was die psychologische
Akzeptanz der Gebäudesanierung und die finanDie Vorträge der Veranstaltung kreisten um unterschiedlichste Stellhebel, die für eine erfolgzielle Umsetzbarkeit angeht“, so ein zentraler
reiche Umsetzung der Energiewende genutzt werden können.
Kerngedanke Prof. Dr. Klaus Töpfers.
D
er Einladung von Daikin zu diesem neuen Branchentreff der
Kälte- und Klimabranche folgten rund 500 Gäste. Sie informierten
sich vom 25. bis 27. März 2015 über
Innovationen und Zukunftsaussichten
der Branche und nutzten die Veranstaltung zum Netzwerken. Den ersten
Tag der Veranstaltung nutzte der Veranstalter, um die Fachpartner exklusiv
mit Fachinformationen über die eigene
Produktwelt zu versorgen. An den beiden Folgetagen stießen Planer, Architekten sowie Vertreter aus Politik,
Wirtschaft und Wissenschaft hinzu.
Daikin gelang es, unterschiedliche Gewerke und Entscheider mit ihren individuellen Sichtweisen zusammenzubringen.
16
KI Kälte · Luft · Klimatechnik · 05 2015
Nachhol- und Aufklärungsbedarf
auf der Nachfrageseite
Ein Höhepunkt der Leading Air Convention war der Vortrag des früheren
Umwelt- und Bauministers und späteren Exekutivdirektors des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP)
Prof. Dr. Klaus Töpfer. Gespickt mit
profundem Wissen, bezeichnete der
heutige Co-Vorsitzende des deutschen
Teils des UN-Netzwerks Sustainable Development Solutions Network die Energiewende als globales Unikat. Für eine
erfolgreiche Umsetzung seien die Stärkung erneuerbarer Energien und die
Förderung von Quartieren sowie Quartiersentwicklung zur besseren Energieeffizienz besonders wichtig. Vor allem
in Bestandsgebäuden sieht Töpfer gro-
ßes Potenzial zur Energieeinsparung
und sprach sich für eine verstärkte finanzielle Förderung aus. „Bisher müsste die Energiewende korrekterweise
eher als Stromerzeugerwende bezeichnet werden; denn bisher wurde vor allem die Erzeugerseite, also die Struktur
des Stromangebots, betrachtet. Auf der
Nachfrageseite besteht daher großer
Nachhol- und Aufklärungsbedarf, was
die psychologische Akzeptanz der Gebäudesanierung und die finanzielle
Umsetzbarkeit angeht“, so ein zentraler
Kerngedanke Töpfers. Er betonte, dass
im Zuge der Energiewende viele neue
Lösungen und Technologien, wie zum
Beispiel die Wärmepumpe, technisch
entscheidend weiterentwickelt wurden.
Innovative Unternehmen wie Daikin
www.ki-portal.de
Veranstaltung
Leading Air Convention
seien als Impuls- und Technologiegeber
unverzichtbar.
Auch an anderen Stellen setzt sich
Daikin aktiv für den Klimaschutz ein:
neue Kältemittel wie R32, neue Recyclingmethoden und kleinere Kältemittel-Füllmengen in den Anlagen leisten
schon heute einen wichtigen Beitrag
zur Reduktion der CO2-Emissionen. Als
Koordinatorin für Umwelt und Verbände bei Daikin appellierte Britta Rehheiser: „Wir müssen ganzheitlich denken.
Denn nur, wenn wir uns zusammentun und mit einer Stimme sprechen,
können wir aktiv zum Klimaschutz beitragen.“
Nachhaltigkeit im Gebäudesektor
messbar machen
Die Podiumsdiskussion brachte die verschiedenen Perspektiven von Hersteller, Architekt, Planer und Anlagenbauer zusammen. (V.r.:) Gunther Gamst (Geschäftsführer Daikin Deutschland),
Dr.-Ing. Gerd Maurer (Geschäftsführer ATP Architekten und Ingenieure), Alfred Schelenz (Leitung Architektur capricorn Development), Achim Zeller (Geschäftsführer Athoka) und Jürgen
Lauber (Publizist und Autor „BauWesen/BauUnwesen“).
Nachhaltiges Bauen hat eine Schlüsselfunktion bei der Umsetzung der EnerIn Deutschland ist die Erstellung eigieeffizienz in der Hotelbranche. „Im
giewende. Um eine Vergleichbarkeit der
nes Energieausweises für Gebäude
Hotelbereich sind bis zu 50 % EnergieNachhaltigkeit im Gebäudesektor zu
Pflicht. Die energetische Bewertung
einsparpotenzial vorhanden. Realisiert
schaffen, sind Zertifizierungssysteme
von Gebäuden erfolgt nach den umfaswird dies, wenn die Gebäudetechnik
ein hilfreiches Werkzeug. Prof. Alexansenden Vorgaben der DIN V 18599. Für
von Anfang an übergreifend geplant
der Rudolphi, Präsident der Deutschen
den Planer ist diese schwer händelbar,
und alle Beteiligten frühzeitig zusamGesellschaft für Nachhaltiges Bauen
da zunächst die Gebäudehülle und erst
mengebracht werden“, erklärt Thomas
e.V. (DGNB), stellte auf der Leading Air
dann die Anlagentechnik berechnet
Graupensberger, Leiter Vertrieb GewerConvention die ganzheitlichen Bewerwerden kann. Prof. Dr.-Ing. Rainer
be bei Daikin. Das Siegerprojekt wird
tungsstrategien der DGNB vor. Ziel ist
Hirschberg von der FH Aachen entwidemnächst bekannt gegeben und von
es, von einem „Green Building“, mit
Daikin mit der benötigten Syseinem starken Fokus auf den
temtechnik für Heizung, Klima,
Energieverbrauch, hin zu ei„Durch die frühzeitige Kommunikation
Kälte und Lüftung ausgestattet.
nem „Sustainable Building“
Das Modellvorhaben „Checkzu gelangen, das auch Asaller Projektbeteiligten werden nicht nur
in Energieeffizienz“ der Deutpekte wie dauerhafte Nutzeinzelne Komponenten besser, sondern
schen Energie-Agentur (dena)
barkeit, Barrierefreiheit, gesetzt ebenfalls in der Hotellerie
ringe Kosten, Effizienz der
das gesamte Projekt effizienter“
an, konzentriert sich aber auf
Einzelleistungen und NutBestandsgebäude.
Martina
zerakzeptanz
betrachtet.
ckelte mit dem Tabellenverfahren eine
Schmitt von der dena weiß: „Hohe Ener„Die Bewertung der DGNB ist weltweit
praktische Lösung für Planer, die er auf
giekosten sind das am häufigsten geeinzigartig in ihrem Umfang und greift
der Berliner Veranstaltung vorstellte.
nannte Problem von Hotelbetreibern“.
sehr tief in alle Bauphasen vom EntDamit lassen sich in der BeratungssituZiel der dena ist es, an realen Beispielen
wurf bis zur Fertigstellung ein. Dabei
ation schnell und unkompliziert die für
zu zeigen, welche Möglichkeiten es gibt,
werden der gesamte Kreislauf von der
Bauherren relevanten Werte der EnerEnergie einzusparen und zugleich den
Wiege bis zur Bahre eines Gebäudes
gieeffizienz berechnen.
Komfort für die Gäste zu erhöhen. Dazu
und alle für die Herstellung und den
werden im ersten Schritt EnergieberaBetrieb erforderlichen Ressourcen mit
tungen durchgeführt und Sanierungseinbezogen“, erklärte Rudolphi.
Energieeinsparpotenziale
fahrpläne erstellt. Der Erfolg der umgeMit BREEAM (Building Research
in der Hotellerie nutzen
setzten Maßnahmen wird durch die
Establishment Environmental AssesseDas hohe Energieeinspar- und KlimaAuswertung der Energieverbräuche bement Method) wurde von Steffen Geschutzpotenzial der Hotelbranche will
wertet.
meinhardt, Planungsberater bei Daikin,
Daikin mit der heute schon zur Verfüein weiteres Zertifizierungssystem vorgung stehenden Technik heben. Dazu
gestellt. Das System aus Großbritannien
wurde im Oktober 2014 die Initiative
Integrales Planen
strebt eine große Marktdurchdringung
„FOR F.R.E.E. – Förderprojekt Regeneals Erfolgsfaktor der Baubranche
an und fokussiert sich auf die Bestandsrative Energie-Effizienz“ gestartet. Ziel
Bei der kompetent besetzten Podiumsbewertung von Wohngebäuden und
des Wettbewerbs ist es, ein Leuchtturmdiskussion „Interessenslagen innerhalb
Nicht-Wohngebäuden. Die Bewertung
projekt in der Hotelbranche zu schafder Wertschöpfungskette“ herrschte in
erfolgt anhand von 52 Kriterien unter
fen. Die große Resonanz von über 50
einem Punkt Einigkeit: Kein Planungsanderem aus den Bereichen Energie,
eingegangenen Bewerbungen für das
prozess kann ohne Kommunikation und
Transport und Ökologie.
Projekt belegt die Bedeutung der Energewerkeübergreifende Zusammenarbeit
www.ki-portal.de
KI Kälte · Luft · Klimatechnik · 05 2015
17
Veranstaltung
Leading Air Convention
Rund 500 Gäste nutzten die Leading Air Convention zum Netzwerken.
erfolgreich sein. Daikin-Geschäftsführer
Gunther Gamst stellte klar: „Wir wollen
aus der „Nur-Hersteller-Nische“ raus. Je
früher wir in den Planungsprozess mit
einbezogen werden, desto besser kann
geplant und eingebaut werden. Durch
die frühzeitige Kommunikation aller
Projektbeteiligten werden nicht nur einzelne Komponenten besser, sondern das
gesamte Projekt effizienter.“ Aus Planersicht bekräftigte Alfred Schelenz (Leitung
Architektur capricorn Development) die
Notwendigkeit eines integralen Planungsansatzes: „Wir betrachten das Gebäude von Planungsbeginn an ganzheitlich, bis hin zum Recycling und bringen
frühestmöglich alle Projektbeteiligten
einschließlich Facility Management an
einen Tisch. Vor allem wenn Produkthersteller von Beginn an eingebunden werden, ist ein hoher Innovationsgrad mög-
lich.“ Ein integrales Planungsteam auf
Augenhöhe ermöglicht es darüber hinaus, sehr frühzeitig verifizierbare Ziele
des Gebäudekonzeptes zu definieren und
dessen Inhalte schon bei Projektstart
transparent zu machen. „In der Zusammenarbeit aller Planungsbereiche ist es
immens wichtig, dass aus Schnittstellen
Nahtstellen werden“, fasste Dr.-Ing. Gerd
Maurer (Geschäftsführer ATP Architekten und Ingenieure) zusammen.
Ein gelungenes Beispiel für einen
abgestimmten und teamorientierten
Planungsprozess präsentierte Oliver
Hofmeister, Geschäftsführer Oikios
GmbH, in seinem Vortrag: Das Intercontinental Davos belegt das Bedürfnis
der Hotellerie nach Innovation und
zeigt als außergewöhnliches Ergebnis
ein Signature-Building mit wellenförmiger, goldfarbener Fassade.
Zukunftsprognosen
für das Handwerk und den Handel
Im Messebereich der Leading Air Convention
präsentierten sich Partnerunternehmen.
Daikin stellte Produktinnovationen wie die
Luft-Luft-Wärmepumpe VRV IV aus.
18
KI Kälte · Luft · Klimatechnik · 05 2015
Trends für lokale Märkte beleuchtete
Thomas Huber, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts: Beobachtungen zeigen
eine Rückbesinnung der Menschen auf
Nachbarschaft, das Naheliegende und
Fußläufige. Durch die Wiederentdeckung der Nähe entstünden vor allem
für Handel und Handwerk neue Chancen. „Wir haben es jedoch nicht nur mit
einem geographischen, sondern auch
mit einem demographischen Wandel zu
tun. Ein akuter Nachwuchsmangel in
vielen handwerklichen Berufen macht
das deutlich und fordert die Betriebe
heraus, ihre Attraktivität zu steigern“,
fasste Huber zusammen.
Michael Gerling, Geschäftsführer
EHI Retail Institute GmbH, gewährte
einen Blick in die Zukunft des Handels.
Entgegen einiger Prognosen bescheinigt
er dem stationären Handel auch künftig
eine starke Position, zumal die Hälfte
der größten Online-Händler über stationäre Geschäfte verfügen. Die Anforderungen der Konsumenten sieht er zunehmend steigen: Sie wollen mit neuen
Shop-Konzepten und erlebnisorientiertem Einkaufen einen Mehrwert im stationären Handel geboten bekommen.
Der Frage „Woran erkennt man eine
gute/schlechte Filiale?“ ging Prof. Dr.Ing. Berthold Stanzel von der Fachhochschule Erfurt nach. Seine Kompetenz liegt im dynamischen Energiebenchmarking, also der technischen
und wirtschaftlichen Untersuchung
versorgungstechnischer Anlagen sowie
deren Vergleich untereinander. Ziel ist
ein qualitatives Wachstum der Filiale
durch Senkung der Energiekosten.
„Durch ein laufendes Energiemonitoring lassen sich Abweichungen aufzeigen, zeitnah Optimierungsmaßnahmen
ergreifen und langfristig die Energiekosten senken“, erklärte Stanzel.
Convention- und
Kooperationspartner stellen sich vor
Auf der Leading Air Convention präsentierten sich Partnerunternehmen mit einem Ausstellungsstand. Dabei präsentierte Michael Freiherr, stellvertretender
Leiter Produktmanagement bei Güntner,
effiziente Verflüssiger-Technologien, mit
denen das Unternehmen unter anderem
auf den geplanten Phase-down zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen
reagiert. Drei Schwerpunkte hob er dabei hervor: Geringerer Rohrinhalt der
Geräte für kleinere Kältemittel-Füllmengen, Diffusoren für Ventilatoren für
bessere Wirkungsgrade und geringere
Schallpegel sowie intelligente Regler, mit
denen erst das volle Potenzial der Technik ausgeschöpft und die Effizienz der
gesamten Kälteanlage erhöht werden
kann.
Gunther Gamst, Geschäftsführer
Daikin Deutschland, zog zum Abschluss
der Premierenveranstaltung eine positive Bilanz: „Der Auftakt ist geglückt und
wir freuen uns schon auf die Fortsetzung im kommenden Jahr. Mit der
Leading Air Convention haben wir eine
neue Veranstaltung geschaffen, die den
Austausch fördert und die Vernetzung
stärkt. Denn nur mit vereinten Kräften
kann die Baubranche auch in Zukunft
erfolgreich sein.“ n
www.daikin.de
www.ki-portal.de
Herunterladen