Sonderheft “Gebäudetemperierung” als PDF

Werbung
Mai 2014
ISSN: 0947-0026 B 13382 F
Grundwissen Gebäudetechnik für Bauherren und Betreiber
Gebäudetemperierung
> Heizen + Kühlen + Lüften
> Umweltwärme nutzen
> Wärme intern verschieben
> Wärmerückgewinnung
> CO2-Emissionen minimieren
> Praxisbeispiele
Eine Sonderpublikation der Fachzeitschriften
DIE SITUATION
HE IZE N , K ÜH L E N , LÜ FTEN
Das Energiewende-System
In den Medien geht es oft um große Themen wie die globale Erwärmung, die
Energiewende, den demografischen Wandel oder Technologietrends. Dass die Wahl
des Gebäude­
temperierungs-Systems genau diese Themen tangiert, ist allerdings
nicht jedem klar.
Wer ein Gebäude betreibt oder bewirtschaftet, wer für den Nutzerkomfort und die Betriebskosten verantwortlich ist, der entscheidet, ­welcher
Komfort mit welchen Investitionen und welchem Aufwand für Betrieb und Wartung erreicht wird. Das soll auf den folgenden Seiten am B
­ eispiel
der VRV-Technik (Variable Refrigerant Volume) erläutert werden. Diese Technologie, mit der energieeffizient geheizt, gekühlt, CO2-Emission
eingespart und ganz­jährig Komfort bereitgestellt werden kann, ist ein komplettes System.
Seite
4 + 5
Umwelt: Umweltwärme nutzen
Als „globale Erwärmung“ wird der seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu beobachtende Anstieg der
Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere bezeichnet. Der berechnete
Erwärmungstrend liegt zwischen 0,10 und 0,16 K pro Jahrzehnt. Dieser Prozess verläuft erheblich
schneller als alle bekannten Erwärmungsphasen der letzten 65 Millionen Jahre. Das Gebot der Stunde
ist, die von Menschen verursachten CO2-Emissionen zu reduzieren. Weil in Deutschland 26 Prozent
des gesamten Energieverbrauchs auf die Erzeugung von Raumwärme entfällt1), kommt der Wahl des
energieeffizientesten Gebäudetemperierungs-Systems eine große Bedeutung zu.
Im Gebäudebetrieb führt die Klimaveränderung zu einem unmittelbaren Handlungsbedarf: ­Mit
den vermehrt auftretenden extremen Wetterlagen mit Temperaturen über 36 °C muss für produktive Arbeitsstätten ohne Sommerpausen etwas getan werden. Ohne Gebäudekühlung geht es oft
nicht mehr. Stark wärmeisolierte Gebäude haben im Winter einen geringeren Heizbedarf. ­Im Sommer aber machen Hitzewellen und innere Lasten die früher als Luxusgut angesehene Klimatisierung
heute zur Notwendigkeit. Mehr und mehr rückt die Erkenntnis ins Bewusstsein, dass unter Energieeffizienz nicht der Verzicht auf technische Maßnahmen und Komfort zu verstehen ist. E­ ffizient ist
vielmehr die Lösung, die mit dem geringsten Aufwand an Energie den gewünschten oder notwendigen Komfort herstellt.
Seite
6 + 7
Physik: Die Alternativ-Technologie
Ein wichtiges Ziel der Energiewende ist es, den Verbrauch fossiler Energieträger zu senken. Hier setzt
die Politik Signale und Anreize. Weil die ökologischste Energie diejenige ist, die gar nicht erst benötigt
wird, wird die Wärmerückgewinnung gefördert und gefordert. Der Anteil aus dem System zurück
gewonnener Energie reduziert unmittelbar den Heiz- und Kühlbedarf. Die „Wärmeverschiebung“ ist
eine Funktion der VRV-Anlage, bei der Wärme vom Kühlen eines Gebäudebereichs zum Heizen eines
anderen genutzt wird und stellt damit eine extrem effiziente Wärmerückgewinnung dar.
Statt Erdöl oder Erdgas zu verfeuern, sollen erneuerbare Energien genutzt werden. Eine äquivalente Ersatzmaßnahme zur direkten Solarenergienutzung gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV)
ist die Nutzung von Umweltwärme. Auch diese Energie stammt letztlich von der Sonne. Die Wärmepumpe macht Umweltwärme für die Gebäudebeheizung nutzbar.
2
DIE SITUATION
Seite
8 + 9
Effizienz: Das ABC der Systemoptimierung
Im gewerblichen Bereich ist die reversible Wärmepumpe das System, das mit einer Installation Heizung und Kühlung abdeckt. Das System erzielt ein herausragendes Verhältnis zwischen Installationsund Investitionskosten einerseits und günstigen Betriebskosten andererseits.
Was für den Endverbraucher die Energieeffizienz-Kennzeichnung an Haushaltsgeräten ist, sind für
Fachleute Kennzahlen wie COP, EER, SCOP und SEER. Sie lassen Rückschlüsse darauf zu, wie viel Wärmeenergie mit einer Einheit Antriebsenergie (meist Strom) ins Gebäude hinein (Heizen) oder hinaus
(Kühlen) gebracht werden kann.
10 +11
Seite
Verlässlichkeit: Professionalität in Beratung,
Montage und Wartung
Ein hohes Energieeinsparpotenzial lässt sich mit einer Kombination aus individueller Regelung und
Betriebskosten-Statistiken heben. Solche in Grafiken und Diagrammen aufbereitete Kennzahlen helfen
dabei, unnötigen Mehrverbrauch zu identifizieren. Im großen Maßstab ist das Thema „Energiemonitoring“ ein Schlüssel für die Erschließung des Einsparpotenzials der Gebäudetechnik. Im kleinen Maßstab
helfen dem Anwender leicht zu bedienende Apps und entsprechende Funktionen der Gerätesteuerung.
So oder so kommt man mit grafisch aufbereiteten Verbrauchswerten „Ausreißern“ und damit mög­
lichen Einsparungen auf die Spur. Besonders hilfreich ist eine möglichst präzise Betriebskosten-Voraussage. Erstens schafft diese Klarheit über die zu erwartenden Kosten. Zweitens ist eine grobe Abweichung von den berechneten Werten stets ein Anlass, die Ursache für die Abweichung zu erkunden.
Weil Qualität bei der Fachberatung beginnt, vertreibt die Daikin Airconditioning G
­ ermany GmbH
ihre Wärmepumpen und Klimaanlagen für Privatmarkt, Gewerbe und Industrie ausschließlich über
Fachhandwerkspartner. Das sind Kälte-Klima-Fachbetriebe, die u. a. regelmäßig vom Industriepartner
geschult werden. Ihnen und den Fachplanern steht der Gerätehersteller mit einem breit angelegten
Programm an Fachschulungen für Beratung, Montage und Wartung zur Seite. Software vom Hersteller unterstützt den Fachplaner bei Auswahl, Dimensionierung und Inbetriebnahme. Das nützt dem
Fachmann, dem Kunden und der Energieeffizienz.
12 – 15
Seite
Praxis: Die Systemlösung für Neu-, Umbau und Sanierung
Der Hersteller Daikin stellte vor über 30 Jahren mit VRV ein System zur Gebäudetemperierung vor,
das unter Einbeziehung von Umweltwärme Gebäude heizen und kühlen kann. Es bot eine Alternative zu Klimaanlagen, die damals noch mit großen Luftmengen und entsprechendem Raumbedarf
im Gebäude arbeiteten. Heute integrieren VRV-Systeme die Wärmerückgewinnung und verbinden
eine individuelle Regelung mit einem transparenten Energiemonitoring. VRV wird mittlerweile in der
vierten Gerätegeneration angeboten.
Referenzen bei namhaften Unternehmen belegen, dass die Einsparpotenziale tatsächlich ausgeschöpft werden. Diese Sonderausgabe erklärt die Technologie, zeigt die Möglichkeiten auf und stellt
Praxisanwendungen vor.
1) ENERGIEVERBRAUCH NACH ANWENDUNGSBEREICHEN IN DEUTSCHLAND 2011. ARBEITSGEMEINSCHAFT ENERGIEBILANZEN (AGEB) UND BUNDESVERBAND DER ENERGIE- UND WASSERWIRTSCHAFT (BDEW)
3
Draabe (5)
1xpert/Fotolia.com
DIE UMWELT
UM W E LT
Umweltwärme nutzen
Fast 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den
Gebäude­bereich1). Für eine wirtschaftliche und nachhaltige Gebäudetemperierung
sind E­ nergieeffizienz und CO2-Bilanz deshalb relevante Auswahlkriterien.
3 Unter dem Schlagwort „erneuerbare
Energie“ grenzt die Energiepolitik fossile
Energieträger aus. Das beim Verbrennen
von Erdöl und Erdgas freigesetzte CO2
führt bekanntlich zur globalen Erwärmung. Und weil beide Energieträger Millionen von J­ahren benötigen, um sich neu
zu bilden, sind sie aus menschlicher Sicht
nicht erneuerbar. Also fordert die Energieeinsparverordnung (EnEV) einen Mindestanteil erneuer­
barer Energie für die
Gebäudetemperierung. Die Nutzung von
Umweltwärme ist als adäquate Ersatzmaßnahme anerkannt. Die Wärmepumpe kann
diese Um­weltwärme aus drei verschiedenen
Quellen schöpfen und hebt sie auf ein nutzbares Niveau. Jede Wärmequelle hat ihre
spezifischen Vor- und Nachteile:
Grundwasser
… ist theoretisch die ideale Wärmequelle,
weil es ganzjährig weitgehend konstant
10 °C liefert und damit hervorragende
Jahresarbeitszahlen und minimale Betriebs­
kosten. Allerdings bieten wenige Bauplätze
die Voraussetzung für die Grundwasser4
nutzung. Geologen müssen zuerst einmal
die Beschaffenheit des Bodens auf Eignung
prüfen. Dann ist die Wasserbeschaffenheit
relevant und eine Genehmigung bei der
unteren Wasserbehörde einzuholen. Die
Brunnen – erforderlich sind ein Saugbrunnen für die Entnahme und ein Schluckbrunnen für die Wiedereinleitung – sollte
unbedingt ein erfahrener und kompetenter
Brunnenbauer anlegen. Weil zum Bohren
Platz benötigt wird und Dreck anfällt, ist
die Grundwasser-Nutzung auch eher etwas
für Neubauten.
den Boden eingebrachte Wärme regeneriert den Boden schneller. Der für die Erdwärme-Nutzung benötigte Flächenkollektor
wird unter der Frostgrenze verlegt. Je nach
spezifischer Entzugsleistung schwankt die
Kollektorfläche um das Ein- bis Zweifache
der zu beheizenden Gebäudefläche. Vertikale Flächenkollektoren sparen Platz. Sie
dort einzubringen, wo ohnehin Tiefbauarbeiten anfallen, ist kein Problem. Erdsonden liefern konstantere Temperaturen, die
Bohrungen sind aber aufwendiger und
­
genehmigungspflichtig.
Erdreich
Luft
… zeigt über das Jahr Temperaturschwankungen durch (von der Sondentiefe abhängige) jahreszeitliche Einflüsse und die Wärme-Entladung. Vor allem muss das Erdreich
die projektierte Entzugsleistung liefern, d. h.
eine ausreichende Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Die Analyse der Bodenbeschaffenheit und eine präzise Fachplanung spielen
eine große Rolle. Positive Erfahrungen liefern aktuell Wärmepumpenanlagen, die im
Sommer das Gebäude kühlen. Die dabei in
… mag auf den ersten Blick mit ihren
tages- und jahreszeitlichen Temperaturschwankungen eine weniger geeignete
Wärmequelle sein. Doch Pufferspeicher,
die während günstiger Temperaturverhältnisse gewonnene Wärme zwischenspeichern, und intelligente Regelungen der
Anlage verhelfen ihr zu konkurrenzfähigen
Jahresarbeitszahlen. Und die günstigen
Anschaffungskosten sowie der geringe
Platzbedarf machen die Luft-Wärme-
pGibt es Sondertarife der Energieversorgungsunternehmen?
pIst die Nutzung volatiler Tarife für Strom
über ein Smart Grid geplant?
Wärmepumpen-Planung
Kältemittel und Umwelt
„Wärmepumpen sind eine interessante
Alternative zur konventionellen Heizung und
Warmwasserbereitung mit Öl oder Gas und
ebenso komfortabel im Betrieb“, schreibt
der Bauherren-Schutzbund e. V. in seinem
„Ratgeber Angebots-Check für Wärmepumpen“. Mit wenig Strom nutzen sie
Umwelt-Wärmequellen zur Gebäudetemperierung. Als Quellen kommen Grundwasser,
Erdreich oder Luft in Frage. „Bei der Auswahl einer Wärmepumpe sollten Bauherren
den Preis nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage in den Mittelpunkt stellen“, rät
der Schutzbund, denn: „Die Planung und
Installation einer Wärmepumpenanlage ist
Maßarbeit. Sie bestimmt wesentlich, wie
effizient die Anlage betrieben werden kann
– wie hoch die Heizungs- und Warmwasserkosten also auf Dauer ausfallen.“
Der Arbeitsstoff der Wärmepumpe –
das Kältemittel – hat in zweierlei Hinsicht
Umweltrelevanz: Primär bestimmen die
kältetechnischen Eigenschaften des Stoffs
die Energieffizienz und damit die indirekten CO2-Emissionen der Antriebsenergie.
Sekundär kann Kältemittel bei Leckagen
und unsachgemäßer Handhabung auch entweichen, in die Stratosphäre aufsteigen und
dort als Klimagas wirken. Die Europäische
Kommission will deshalb die Emissionen fluorierter Treibhausgase des Sektors Industrie
bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent reduzieren. Diese „F-Gase“ sind Kohlenwasserstoffe wie Methan (CH4), Ethan (C2H6) oder
Propan (C3H8), deren Wasserstoffatome
ganz oder teilweise durch das Halogen
Fluor ersetzt werden. Der Grad der Fluorierung verändert die Stoffeigenschaften.
Das ist einmal die chemische Stabilität und
damit die Wirkung als Treibhausgas. Maßstab für die Umweltrelevanz ist das „Global
warming potential“. Das GWP gibt an, wie
viel das F-Gas zum Treibhauseffekt beiträgt,
wenn es entweicht. Als Vergleichswert dient
Kohlendioxid mit einem festgelegten Wert
von 1. Zum anderen mindert die Fluorierung
die Brennbarkeit und Giftigkeit der Ausgangsstoffe.
Die aktuelle Vorlage des EU-Parlaments
zur Revision der F-Gase-Verordnung, die –
sofern auch der EU-Rat zustimmt – zum­
1. Januar 2015 in Kraft tritt, sieht vor,
Damit die Technik zu den Erwartungen
passt, sollten folgende Fragen geklärt sein:
pSoll die Wärmepumpe nur für die
Heizung, für Heizung und Warmwasser
oder auch für die Kühlung im Sommer
eingesetzt werden?
pSind zusätzliche Wärmequellen, wie
Abwärme aus Produktionsprozessen oder
Serverräumen, vorhanden?
pSind weitere Anlagen mit Wärme oder
Kälte zu versorgen?
pSoll die Wärmepumpenanlage weitgehend selbst erzeugten Strom nutzen?
Heizungswärme
Heizungswärme
Heizungswärme
Dirk Schumann/Fotolia.com
Erdkollektoren
Heizungswärme
Gewerbe:
16 %
Industrie:
28 %
Raumwärme:
72 %
Haushalte:
28 %
Verkehr: 28 %
Warmwasser:
13 %
Elektrogeräte +
Beleuchtung: 15 %
* Endenergie
Die Verteilung des Endenergiebedarfs in Deutschland.
R 32
GWP 675
R1234yf GWP 4
1
R 290
Propan GWP<3
R744
CO2
GWP 1
R 410A
GWP 2.088
0
11.000
12.000
12.000
14.000
(kg/CO2)
15.000
p Indirekte Emissionen
p Direkte Emissionen
Die Umweltrelevanz von Kältemitteln hängt von
der direkten Wirkung durch Leckagen und nicht
zuletzt von den Eigenschaften als Kältemittel ab.
Die bestimmen die indirekten CO2-Emissionen über
die Energieeffizienz des Wärmepumpensystems.
dass die Fristen für Leckagekontrollen vom
CO2-Äquivalent abhängen. Anlagen mit 5 t
bis 49 t müssen dann alle 12 Monate kontrolliert werden. Das CO2-Äquivalent errechnet sich aus der Füllmenge der Anlage und
dem GWP des Kältemittels. Für hermetisch
geschlossene Kälteanlagen sieht der aktuelle Vorschlag vor, dass ab 1. Januar 2020
F-Gase mit einem GWP über 2.500 verboten werden sollen. Für Split-Geräte bis 3 kg
Kältemittel-Füllmenge lautet der Vorschlag,
ab dem 1. Januar 2025 F-Gase mit einem
GWP über 750 zu verbieten. Weil Daikin
für diese kleinen Split-Geräte für den privaten Anwendungsbereich künftig R32 mit
einem GWP von 675 einsetzen wird und
das in VRV-Anlagen verwendete Kältemittel
R410A einen GWP von 2.088 hat, sind kommende Umwelt-Vorschriften weit vor Ablauf
der voraussichtlichen Fristen erfüllt. p
Sickerbohrung
Saugbrunnen
Grundwasser
Tiefenbohrung
1) QUELLE: BMWI-ENERGIEDATEN, STAND 2012
2) QUELLE: ABSATZSTATISTIK 2013 DES BUNDESVERBANDS WÄRMEPUMPE E. V. (BWP).
Die Wärmequellen-Optionen.
5
Daikin
pumpe schon lange zum Spitzenreiter in
den Verkaufsstatistiken2). 2013 wurde der
Marktanteil unter den Wärmepumpen auf
64,8 Prozent ausgebaut.
dena/Energiedaten BMWi, Stand 12/2011
DIE UMWELT
PHYSIK
P H YS I K
Die Alternativ-Technologie
Weil kein Haus so dicht ist, dass es nicht Wärme an die kalte Außenluft verliert, müssen
wir heizen. Wenn die Wärme im Sommer ins Haus eindringt, ist das ein Komfort-­Verlust.
Igor Tarasov/Fotolia.com
Die reversible Wärmepumpe kann beide Missstände beheben.
3 Wärme durch Verbrennen eines Energie­
trägers zu erzeugen, ist die klassische
Methode, einen Raum auf gemütliche 20
bis 24 °C zu beheizen. Die Flammen eines
Holzfeuers erreichen rund 600 °C, Gas- und
Ölbrenner feuern mit ca. 1.200 °C. Physikalisch gesehen wird hier mit Kanonen auf
Spatzen geschossen, denn die Heizungsvorlauftemperatur wird auf maximal 75 °C
heruntergemischt. 55 °C sind besser, denn
niedrigere Systemtemperaturen bedeuten
niedrigere Wärmeverluste in der Anlage. Die
modernere Lösung ist die Wärmepumpe. Sie
hebt die Umweltwärme auf ein nutzbares
Niveau an. Im Auslegungsfall – wenn auch
bei -15 °C Außentemperatur das Badezimmer noch 24 °C Raumtemperatur erreichen
6
soll – beträgt der Hub bis zu 50 Kelvin.
95 Prozent der Heizarbeit übers Jahr fällt
allerdings bei wärmeren Außentemperaturen und entsprechend geringeren Temperaturdifferenzen an.
Wärmetransport
Der Wärmetransport ist ein wesentlicher
Teil des Gebäudetemperierungssystems.
Zuerst einmal gewährleistet er, dass die zentral erzeugte Wärme auch dort ankommt,
wo sie gewünscht wird. Der Antrieb für
den Wärmetransport beansprucht allerdings
auch einen signifikanten Teil des Energiebedarfs. Dabei spielt die Wärmekapazität
des Wärmeträgers eine große Rolle. 5 °C
warme Luft hat zum Beispiel einen Energiegehalt von 17 kJ/kg. Wasser hat bei
dieser Temperatur und Standarddruck eine
Wärmekapazität von ca. 21 kJ/kg. Ein Heizungsrohr, durch das Wasser fließt, ist entsprechend kleiner, als ein Luftkanal, der
dieselbe Menge Wärme transportieren soll.
Eine Umwälzpumpe benötigt auch weniger
Antriebsenergie als ein Ventilator.
Das in VRV-Anlagen verwendete Kältemittelgemisch R410A hat bei einer Verdampfungstemperatur von 5 °C bei 9 bar
ca. 425 kJ/kg Wärmeinhalt. Das Kältemittel
wechselt im Kältekreis einer Wärmepumpe
zyklisch den Aggregatszustand. Die dabei
genutzte Verdampfungsenthalpie beträgt
ein Vielfaches der Wärmekapazität. In der
PHYSIK
Daikin
Praxis heißt das: Wenig Energiebedarf für
den Wärmetransport und minimaler Platzbedarf für Rohrleitungen.
Kältekreislauf
Danfoss
Die Technologie der Wärmepumpe ist
ähnlich der des Kühlschranks. In beiden
Apparaten kommt ein Kältemittel zum
Einsatz, das bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft. R32 siedet zum Beispiel
unter Normaldruck bereits bei -52 °C. Dabei
nimmt es im Wärmeübertrager, dem Verdampfer, viel Verdampfungswärme auf und
kühlt damit die Umgebung des Verdampfers.
Das aus dem Verdampfer kommende, gasförmige Kältemittel wird verdichtet. Durch
die Kompression nimmt dessen Temperatur
derart zu, dass es auf der Hochdruckseite
in einem weiteren Wärmeübertrager, dem
Verflüssiger, daran vorbeifließendes Wasser
auf bis zu 65 °C erwärmen kann. Die Verdampfungswärme gibt es dabei ab und kondensiert. Das flüssige Kältemittel gelangt in
einen Sammler, von dem aus es ins Expan­
sionsventil strömt. Dieses Drosselorgan senkt
das Druckniveau ab. Damit sind wir wieder
auf der Niederdruckseite, auf der das Kältemittel im Verdampfer erneut siedet. Der Kreis
ist geschlossen. Beim Kühlschrank wird die
Wärme dem Innenraum entzogen und an
die Raumluft abgegeben. Die Wärmepumpe
entzieht der Außenwelt Wärme und führt sie
ins Haus. Die reversible Wärmepumpe kann
das auch umgekehrt, wodurch sie das Haus
im Sommer kühlen kann.
Kältetechniker vollziehen den Zustandswechsel
des Kältemittels im Kältekreis in der Darstellung der zustandsabhängigen, spezifischen
Enthalpie (Abszisse) und Druck (Ordinate) nach. Im
Diagramm steht Flüssigkeit mit niedrigem Energie­
inhalt links. Dampf mit hohem Energieinhalt ist
rechts zu finden. Dazwischen befindet sich der
Mischbereich, begrenzt durch die gestrichelte „Sättigungslinie“. Zwischen C1 und D wird das Kältemittel verdichtet, zwischen A1 und t0 expandiert.
Wärmeübergabe
Wärme erreicht den Raumnutzer über
Wärmestrahlung oder Konvektion. Erstere
wird von warmen Oberflächen emittiert und
von angestrahlten, kälteren Ober­
flächen
absorbiert. Bei der Konvektion heizen
warme Oberflächen die Luft auf, die sich
aufgrund von Dichteunterschieden (warme
Luft ist leichter) in Bewegung setzt und den
Raum durchströmt. Gebläse unterstützte
Konvektoren bewegen diese aufgeheizte
Luft gezielt und gesteuert.
Niedertemperatur- und Strahlungsheizungen (Fußboden-, Decken- und Wandheizungen) sind vorteilhafte Wärmeübergabesysteme. Erstens ist deren großflächige
Wärmeabstrahlung besonders komfortabel.
Zweitens gewährleisten die niedrigen Systemtemperaturen (z. B. 35/30°C) minimale
Bereitstellungsverluste. Drittens sorgen Niedertemperatursysteme für gute Wirkungsgrade von Solarthermie und Wärmepumpen.
Bei der Warmwasserbereitung mit Speichervolumen über 400 l muss das Heizsystem Heizwasser mit 65 °C bereitstellen. Aus
hygienischen Gründen soll das Warmwasser auf 60 °C erwärmt werden. Um sowohl
Niedertemperaturheizung als auch die
Warmwasserbereitung möglichst effizient
zu betreiben, setzen einige Wärmepumpensysteme auf zwei hintereinander geschaltete
Kältekreise (Kaskade).
Hier erzeugt eine
VRV-Wärmepumpe Wärme aus
der Umwelt. Kältemittelleitungen
übernehmen den Wärmetransport,
die Wärme wird durch die Innengeräte in
den Raum eingebracht oder abgeführt
und Wärmerückgewinnung erfolgt, indem
Wärme aus zu kühlenden Räumen zu
solchen mit Wärmebedarf transportiert wird.
Rohrleitung und deren Isolierung ab. Rohrmaterial und Dimensionierung, d. h. der
Rohrquerschnitt und somit die Oberfläche,
sind durch technische Vorgaben bedingt.
Somit bleibt die Temperaturdifferenz als
beeinflussbarer Faktor. Je niedriger die
Systemtemperaturen sind, desto weniger
Wärme geht verloren.
Wärmerückgewinnung
Die umweltfreundlichste Energie ist die,
welche man gar nicht erst braucht, heißt es.
Wärme, die zurückgeführt wird, statt zu verpuffen, reduziert den Energiebedarf unmittelbar. Eine Wärmerückgewinnung ist dann
sinnvoll, wenn der Aufwand der Rückgewinnung in vernünftigem Verhältnis zu Investitions- und Betriebskosteneinsparung steht.
Im Juni 2013 belegte eine Studie der
Hochschule Trier, dass Wärmerückgewinnung in Nicht-Wohngebäuden CO2-Einsparungen von 100 Mio. t pro Jahr
erzielen kann. Diese Büro- und Verwaltungsgebäude, Gewerbebauten oder Krankenhäuser machen in Deutschland zwar
nur acht Prozent des gesamten Gebäude­
bestands aus, stehen aber für 60 Prozent
der insgesamt in Deutschland aufgewendeten Heizenergie. Das belegt das enorme
Energie-Einsparpotenzial.
p
Wärmeverluste
Der Wärmeverlust durch den Transport in
Rohrleitungen hängt von der Temperatur­
differenz zwischen dem transportierten
Heizmedium und der Umgebung sowie
von der Oberfläche und dem Material der
Studie zum Beitrag und zum
Anteil der Wärmerückgewinnung aus
zentralen Raumlufttechnischen
Anlagen (RLT-Anlagen)
in Nicht-Wohngebäuden, 2013
(www.umwelt-campus.de)
7
Maksym Yemelyanov/Fotolia.com
E FFIZ IE NZ
Das ABC der Systemoptimierung
Die zahlreichen Kürzel rund um reversible Wärmepumpen verwirren. Da gibt es COP,
EER, SCOP, SEER und JAZ als Kennzahlen für die Effizienz. Die Abkürzung VRV ist
wiederum das Synonym für seit 30 Jahren weiterentwickelte Systeme. Und VRT
schließlich steht für eine neue technische Finesse.
3 In Wirtschaft und Energiepolitik spricht
man viel von „Effizienz“. Gemeint ist immer
das Verhältnis von Nutzen zu Aufwand. Das
entspricht dem physikalischen Wirkungsgrad. Der kann bei Maschinen eigentlich nie
über 1 liegen. Aber die Leistungszahlen von
Wärmepumpen tun es regelmäßig. Zwar
setzen auch hier die Techniker die Nutzleistung ins Verhältnis zur Antriebsleistung,
aber erstere fällt durch die aus der Umwelt
ins System transportierte Wärme deutlich
größer aus.
typischer Messpunkt ist „A2/W35“, was für
„Air“ – Lufttemperatur 2 °C und „Water“
– Heizungswasservorlauftemperatur 35 °C
steht. Die im Labor ermittelten COP-Werte
sind deshalb nur bedingt zum Vergleich ausgeführter Wärmepumpenanlagen geeignet.
Als Faustformel gilt hier: Mit jedem Kelvin,
das die Heiztemperatur tatsächlich höher
liegt, sinkt die Leistungszahl um 2,5 Prozent.
Um 2,7 Prozent sinkt der COP mit jedem
Kelvin, das die Außentemperatur (Luft) in
der Praxis unter dem Mess­punkt liegt.
Die Effizienzkennzahlen
■ Energy Efficiency Ratio (EER)
Dieser gibt das Verhältnis der Kühlleistung
zur aufgenommenen elektrischen Leistung
wieder. Dass er geringer ausfällt als der
COP, ist systembedingt: Die Wärme, die
der Verdichter bei der Arbeit entwickelt,
nimmt das Kältemittel fast vollständig auf.
Im Heizbetrieb ist diese Wärme, die am
Verflüssiger wieder abgegeben wird, ein
Wärmegewinn. Im Kühlbetrieb steht der
■ Coefficient of Performance (COP)
Er gibt das Verhältnis zwischen abgegebener Wärmeleistung und aufgenommener
elektrischer Leistung an (beides in kWh). Das
heißt: Je größer der COP, desto effizienter
die Wärmepumpe. Allerdings wird der COP
gemäß Prüfnorm DIN EN 14511 mit festgelegten Betriebspunkten gemessen. Ein
8
Verflüssiger im Freien und die Wärme geht
verloren.
■ Seasonal Coefficient of Performance
(SCOP)
Die Ökodesign-Richtlinie der Europäischen
Union regelt auch die Mindest-Energieeffizienzwerte von Luft-Luft-Wärmepumpen mit
einer Nennkühlleistung bis 12 kW. Sie rückt
den SEER in den Vordergrund. Er sieht für
den Heizbetrieb europaweit gültige Temperaturprofile vor. Dazu wurden drei Klimazonen definiert: Nord-, Mittel- und Südeuropa.
Für jede sind unterschiedliche Lastprofile
definiert. Die Messpunkte liegen einheitlich
bei 12 °C, 7 °C, 2 °C und -7 °C Außentemperatur. Gerade das Teillastverhalten der
Wärmepumpen, das den Energiebedarf zu
über 90 Prozent bestimmt, wird damit weit
besser berücksichtigt, als mit dem COP.
Auch der Schallleistungspegel für Innenund Außengeräte wird bei der Bewertung
nach Ökodesign-Richtlinie angegeben.
EFFIZIENZ
■ Jahresarbeitszahl (JAZ)
Sie beschreibt das Verhältnis von Jahresheizarbeit in kWh, das heißt des erzielten
Wärmeertrags, zum Jahresstromverbrauch
(ebenfalls in kWh). Sie ist ausschlaggebend
für die tatsächlichen Kosten. Die JAZ kann
der Hersteller nicht pauschal angeben, der
Anlagenbauer oder Fachplaner muss sie
nach VDI 4650 gemäß den tatsächlichen
technischen Bedingungen berechnen. Je
genauer die Bedingungen im Haus definiert
sind, desto näher wird die tatsächliche JAZ
an der Prognose liegen, pauschalen Angaben sollte man mit Misstrauen begegnen.
Auch das Verhalten der Nutzer beeinflusst
die Effizienz der Wärmepumpenanlage.
Wird beispielsweise die Raumtemperatur
höher eingestellt als geplant, sinkt die JAZ
und damit die Effizienz der Anlage.
Das Gebäudetemperierungs-System
■ Variable Refrigerant Volume (VRV)
Das steht für einen variablen Kältemittelstrom im Kältekreis. Diese Technik brachte
der Hersteller Daikin im Jahr 1982 auf den
Markt. Die leistungsgeregelte Kältemittelverdichtung kann im Teillastbetrieb weitaus
energieeffizienter arbeiten. Der reduzierte
Daikin (2)
■S
easonal Energy Efficiency Ratio
(SEER)
Er ist das Gegenstück zum SCOP und bewertet den Kühlfall. Die Messpunkte liegen bei
20 °C, 25 °C, 30 °C und 35 °C Außentemperatur. Die Klimadaten aus Straßburg stehen hier stellvertretend für ganz Europa.
Diese Messpunkte werden entsprechend
des Temperaturverlaufs übers Jahr in Straßburg unterschiedlich gewichtet.
Auf Dauer arbeiten Anlagen der Gebäudetechnik nur dann effizient, wenn sie auch gewartet werden.
An Wärmepumpenanlagen sind am Außengerät Dichtheitskontrollen durchzuführen und die Wärmeübertrager von Schmutz zu befreien. Filter an Innengeräten sind zu reinigen bzw. zu tauschen. Betriebskennwerte
und Trendkurven machen den Fachmann auf Abweichungen vom idealen Betriebspunkt aufmerksam.
Durchsatz verhindert auch einen mit Verschleiß behafteten An-Aus-Betrieb. Andere
Hersteller zogen mit ähnlich arbeitenden
Systemen nach, die als VRF für „Variable
Refrigerant Flow“ bezeichnet werden. Mittlerweile stellte Daikin seine vierte Generation an VRV-Systemen vor, die heizen,
kühlen, lüften, Warmwasser bereiten und
Torluftschleier (für offenstehende Türen) mit
Wärme versorgen können.
■ 3-Leiter-Systeme
Ein konventionelles VRV-System verbindet
das Außengerät über zwei Leitungen mit
den Innengeräten. Solch eine Anlage kann
entweder kühlen oder heizen – die Entscheidung trifft der Betreiber. Mit einem 3-Leiter System kann gleichzeitig geheizt und
gekühlt werden. Das ist in erster Linie eine
sehr komfortable Sache. Mit dem zusätzlichen Platzbedarf und den höheren Investitionskosten des 3-Leiter- gegenüber dem
2-Leiter-System erkauft man auch zusätzlich
die „Wärmeverschiebung“. Diese interne
Eine für die Wärmeverschiebung geeignete reversible Wärmepumpe hat drei Kältemittelleitungen.
Besteht an einem Innengerät Kühlbedarf und beim anderen Heizbedarf, findet der
Wärmeaustausch zwischen den beiden statt. In diesem Idealfall erreicht das System
eine Leistungszahl von 8, weil durch die Verdichter nur noch die Antriebsleistung erbracht wird.
Wärmerückgewinnung zwischen zu kühlenden und zu beheizenden Zonen bringt
große Effizienzgewinne. Im Idealfall wird
eine Leistungszahl von 8 erreicht.
■ Regelungs-Strategie
Ein übergeordnetes Regelungssystem kann
individuelle
Einstellmöglichkeiten
einschränken oder zeitlich beschränken – zum
Beispiel durch die Kombination mit einem
Buchungssystem im Hotel. Damit lassen
sich Raumkonditionen von nicht genutzten
Räumen definieren und die Betriebskosten
minimieren.
■ Variable Kältemitteltemperatur (VRT)
Dies ist die mit der VRV IV-Generation vorgestellte Technik für optimale Ganzjahres­
effizienz. Hier wird die Verdampfungs- bzw.
Verflüssigungstemperatur im laufenden
Betrieb an den Leistungsbedarf angepasst.
Während die Verdichterleistung durch die
VRT-Technologie auf dem benötigten Minimum gehalten wird, optimiert die Anhebung der Verdampfungstemperatur bzw.
Absenkung der Verflüssigungstemperatur
die Gesamtleistung des Systems noch weiter.
Das steigert zudem den Nutzerkomfort, weil
kalte Auslasstemperatur an den Innengeräten verhindert und die energieaufwendige
Entfeuchtung im Raum geregelt werden.
VRV IV-Systeme mit VRT-Technologie stellen
die Betriebsmodi Normal, Automatik und
Eco bereit. Die Leistungsregelung lässt sich
damit an die Gegebenheiten des Gebäudes
anpassen und je nach Anwendung, Nutzerwunsch und Betriebsart den Schwerpunkt
zwischen Komfort und Energieeffizienz setzen. Der SEER im Kühlbetrieb kann damit bis
zu 7,53 erreichen. p
9
VERLÄSSLICHKEIT
V E R LÄ S S L I CH K E I T
Optimierte Details von der
Konzeption bis zur Wartung
Die Qualität eines Produkts wird zunehmend über die
­Kosten des gesamten Lebenszyklus betrachtet. Diese „Life
Cycle Costs“ machen deutlich, dass nicht das billigste
Gerät Geld spart, sondern die Lösung, die über die gesamte
Betriebsdauer am wenigsten Ärger und Kosten bereitet.
3 Die technischen Möglichkeiten der
VRV-Anlagen sind in den vergangenen
30 Jahren stetig weiterentwickelt worden.
Mittlerweile kann an einem VRV-Außengerät ein Rohrleitungsnetz von bis zu 1.000 m
Gesamtlänge angeschlossen werden. Der
Kältemittelstrom erreicht Innengeräte auch
noch bei einer Höhendifferenz von bis zu
90 m. Die Höhendifferenz zwischen den einzelnen Innengeräten kann 30 m betragen.
Insgesamt lassen sich bis zu 64 VRV-Innengeräte anschließen. Das Sortiment beinhaltet unterschiedliche Typen und Leistungsgrößen sowie Türluftschleier, Hydrobox- und
Lüftungsanlagen. Die Auswahl erleichtert
der „VRV-Konfigurator“, eine Software, die
den Fachhandwerker auch gleich bei der
Inbetriebnahme und Wartung unterstützt.
Kontinuierlicher Heizbetrieb
Bei Wärmepumpen mit Luft als Wärmequelle bildet sich während des Heizbetriebs
bei Außentemperaturen zwischen -7 °C und
0 °C Reif am Außengerät. Dieser muss regelmäßig abgetaut werden. Das dauert auch
schon mal länger als zehn Minuten. Ein­fache
Systeme tauen mit einer Elektroheizung ab,
energieeffizientere, indem die Betriebsart gewechselt und damit der Verdampfer
zum Verflüssiger wird. Das senkt allerdings
während der Abtauung die Temperatur im
Innengerät ab. VRV IV-Geräte setzen einen
Energiespeicher mit Phasenwechselmaterial
ein. Der lädt sich während des Heizbetriebs
auf, überbrückt die Abtauphase und verhindert Komforteinbußen.
10
Automatisierte Reinigung
Ein Decken-Kassettengerät wälzt Raumluft um. Damit der für die Temperierung
der Luft zuständige Wärmeübertrager nicht
verschmutzt, ist ein Filter eingebaut. Dessen Luftwiderstand ist nicht groß, doch er
wächst mit zunehmender Filterverschmutzung. Und weil der Ventilator diesen Widerstand überwinden muss, kann mit automatisch gereinigten Filtern bis zu 50 Prozent
Energieeinsparung erzielt werden. Das
belegten Messungen von Daikin UK in
einer Filiale der britischen Wettbürokette
Coral in Wolverhampton in der Nähe von
Birmingham. Dort wurden zwei Deckenkassetten in den Baugrößen 25 nachgerüstet – eine in normaler Ausführung, eine mit
einer selbstreinigenden Blende. Der Laden
liegt an einer stark befahrenen Straße, die
Rußentwicklung durch Abgase ist hoch.
Das normale Kassettengerät wurde in den
zwölf Monaten des Jahres 2011 dreimal
gereinigt und benötigte 7.850 kWh. Demgegenüber hat die selbstreinigende Kassette
mit 3.947 kWh rund 50 Prozent eingespart.
Eigentlich sollten die Filter alle zwei Monate
gereinigt bzw. ausgetauscht werden, was in
der Praxis oftmals nicht eingehalten und mit
dem selbstreinigenden Kassettengerät von
Daikin hinfällig wird. Das Gerät sammelt
den anfallenden Staub in einem integrierten Behälter. Über eine Leuchtdiode an der
Blende und direkt im Display der Fernbedienung wird angezeigt, wenn dieser Staubsammler entleert werden muss. Das erfolgt
mit einem handelsüblichen Staubsauger.
Betriebs-Optimierung
Versteckte „Energiefresser“ im gewerblichen Bereich lassen sich durch eine kontinuierliche energetische Überwachung
entdecken. Takko Fashion zum Beispiel
stattet zukünftige und bestehende Filialen
sukzessive mit dem Energieerfassungstool
„ecoStats“ des Klimaanlagen- und Wärmepumpenherstellers Daikin aus. In der Unterverteilung installiert, erfasst es Messdaten
mit Phasen-Induktionssensoren und überträgt diese über ein integriertes GSM- Modul
unabhängig von einem Ethernet-Anschluss
an eine webbasierte Oberfläche (Cloud), wo
sie grafisch aufbereitet und anschaulich dargestellt werden.
Ein Eingriff in die Hausverkabelung ist nicht
nötig, da die Sensoren einfach an die Leitungen gesteckt werden. Die Verbrauchsdaten
können umfangreich mit Live-Diagrammen,
Chartfunktionen und verschiedenen Tabellen angezeigt werden. Mit dem hinterlegten
aktuellen Strompreis des Stromanbieters
lassen sich die Energiekosten jederzeit ab­
rufen. Mit diesem Werkzeug können
gleichartige Anlagen miteinander verglichen
und Abweichungen vom prognostizierten
Energieberdarf schnell aufgedeckt werden.
Daikin (8)
VERLÄSSLICHKEIT
Betriebskosten-Benchmark
Eine Branche wie der Einzelhandel ist prädestiniert für ein permanentes Monitoring,
das filialübergreifend online Verbräuche
auswertet, vergleicht und auf die Automatisierungstechnik zugreift, um den Betrieb
zu optimieren. Im Einzelhandel lassen sich
zu hohe Verbräuche leicht über einen Vergleich mit ähnlichen Filialen identifizieren.
Bedienfehler können damit korrigiert und
der Energieverbrauch reduziert werden.
Das ist ein unmittelbarer Erfolgs­
faktor.
Zudem können über ein webbasiertes Filial­
managementsystem wie „ShopInsight“
durch Betriebsoptimierungen und ein um­
fassendes Störungs- und Alarmmanagement
bis zu 20 Prozent der Kosten eingespart
werden. Die Daikin-­
Kooperationspartner
Hörburger AG und Device Insight GmbH
haben „Shop­Insight“ 2005 auf Wunsch des
Textil-Filialisten Takko Fashion entwickelt. Die
Modekette überwacht derzeit ca. 700 seiner
Filialen in Europa mit diesem Programm.
Mittlerweile wird es auch von anderen
Unternehmen eingesetzt, fast 2.000 Filialen
arbeiten europaweit damit. p
Die große Auswahl an Innengeräten ermöglicht, für zahllose technische Anforderungen und
vielerlei Stilrichtungen die richtige Wahl.
MARKTDATEN
Die Deutschland-Tochter der Daikin Industries Ltd. im japanischen Osaka sieht sich
mit einem Umsatz von knapp 102 Mio. Euro als Marktführer auf dem Gebiet der
Split- und VRV-Klimatechnologie in Deutschland. In Japan werden Elektronik,
Kältemittelverdichter und Kältemittel selbst entwickelt und hergestellt. Im belgischen
Oostende orientiert sich die Forschungs- und Entwicklungsabteilung an den
europäischen Anforderungen. Über 80 Prozent der Geräte für den europäischen
Markt werden dort und im Werk Pilsen produziert.
11
DIE PRAXIS
Park Inn
Innengerät stellen diesem das Kälte­
mittel
zum Kühlen flüssig oder zum Heizen als
Heißdampf zur Verfügung. Als Kältemittel kommt R410A zum Einsatz. Es hat
eine besonders hohe volumetrische Kälte­
leistung, weshalb Rohrleitungen mit sehr
geringem Durchmesser ausreichen. Es ist
nicht brennbar und nur in extremer Konzentration toxisch. In Hotels wird die maximale
Füllmenge pro Kältekreislauf nach EN 378
derart berechnet, dass selbst im größtmöglichen Havariefall in keinem Raum eine kritische Konzentration erreicht werden kann.
Außerdem erkennt der Haustechniker den
Anlagenzustand via LAN-Verbindung zum
übergeordneten Regelungssystem. Er kann
somit bei Störungen sofort die erforder­
lichen Maßnahmen einleiten.
Leise Zimmertemperierung
P R A XI S
Neugebaut: Park Inn,
Gateway Gardens Frankfurt
Wärmerückgewinnung und Gebäudeleittechnik im Park
Inn Frankfurt Airport im Stadtteil Gateway Gardens.
Daikin
3 Mit den „Gateway Gardens“ ist ein neuer
Stadtteil von Frankfurt am Main entstanden:
ein Bindeglied zwischen Finanzmetropole,
ICE-Bahnhof, Flughafen und ein Unternehmensstandort. Das Hotel Park Inn Frankfurt
Airport in Gateways Gardens konzentriert
sich auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden. Neben hervorragendem Service
bietet das Haus mit über 209 Zimmern
modernste Heiz- und Klimatechnologie.
Das Halter Ingenieurbüro für Gebäude­
technik aus Otterstadt konzipierte eine
Wärmepumpenanlage, mit der jeder Gast
stets sein individuelles Wunschklima bekommt. Per Fernbedienung lässt sich die
Temperatur in jedem Zimmer einstellen und
es wird nach Bedarf gekühlt oder geheizt.
Die Wärmeverschiebung innerhalb des
3-Leiter-VRV-Systems macht die Energie, die
beim Kühlen aufgenommen wird, dort zur
Nutzwärme, wo gerade Heizung gewünscht
wird. Das minimiert die Energiekosten
und entspricht auch dem Anspruch, die
CO2-Emissionen des Gebäudes auf geringstem Niveau zu halten. Das Hotel steht
schließlich im Quartier Verde, dem grünen
Stadtteil innerhalb Gateway Gardens.
Die Kältekreisläufe im Gebäude bestehen aus bis zu 16 Innengeräten und einem
Außengerät. Umschaltboxen vor jedem
Das VRV-Außengerät. Das System heizte im Park Inn selbst im Dezember
2010 mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und hohen Mengen
an Schnee und Eisregen noch einwandfrei.
12
Wegen des nahen Flughafens kommen
besonders schalldämmende Fenster und
eine Lüftungsanlage zum Einsatz. Die Vorkonditionierung der Außenluft erfolgt im
zentralen Lüftungsgerät, das über Kommunikations-Kits angesteuert und ebenfalls
von einem VRV-Außengerät mit Wärme
und Kälte versorgt wird. In den Hotel­
zimmern übernehmen Kanalgeräte die
Temperierung. Sie sind nur 20 cm hoch, sitzen im Eingangsbereich der Zimmer in der
Zwischendecke und sind besonders leise:
Je nach Lüfterstufe erreicht der Schalldruckpegel lediglich 29 bis 31 dB(A). Das liegt auf
dem Niveau von Flüstern.
Schnittstelle zur Hotelbuchungs-Software
Das übergeordnete Regelungssystem
„RoomInsight“ steuert die belegungsabhängige Betriebsweise. Die Hörburger
AG aus Erfurt koppelte die Regelung mit
dem vom Park Inn genutzten Hotelbuchungssystem „Micros Fidelio“, einem
Software-Standardprogramm in der Hotelbranche. Damit lassen die Empfangsmitarbeiter des Hotels zum Beispiel das Zimmer
im Hochsommer vorkühlen, während der
Gast eincheckt. Der kann wiederum die
Fernbedienung für die Temperaturregelung im Zimmer erst dann nutzen, wenn sie
über den Schließkartenhalter freigeschaltet
ist. Ist der Gast nicht im Zimmer, werden
fest definierte Temperaturen gehalten. Das
spart Betriebskosten.
p
D IE PRA XIS
DIE PRAXIS
PR AX I S
PR AX I S
Saniert:
Die HSE
HSE Technik
Technik Darmstadt
Darmstadt
Saniert: Die
dämmt und undicht. Zusätzliche Herausdämmt
und undicht.
Zusätzlichewaren
Herausforderungen
für die Sanierung
der
forderungen
für
die
Sanierung
waren
Umbau bei laufendem Betrieb und dieder
VorUmbau
beiNutzungsfläche
laufendem Betrieb
und die Vorgabe, die
des Gebäudes
keigabe,
die
Nutzungsfläche
des
Gebäudes
keinesfalls zu verringern.
nesfalls
verringern.
Kern zu des
energetischen SanierungsKern des energetischen Sanierungskonzepts war die Wärmeverschiebung im
konzepts war die Wärmeverschiebung im
Gebäude von Süd nach Nord. Auch die
Gebäude von Süd nach Nord. Auch die
Abwärme der Serverräume wird nun zur
Abwärme der Serverräume wird nun zur
Beheizung des Gebäudes genutzt. Das instalBeheizung des Gebäudes genutzt. Das installierte VRV-Wärmepumpenverbundsystem mit
lierte VRV-Wärmepumpenverbundsystem mit
18 Anlagen von Daikin versorgt insgesamt
18 Anlagen von Daikin versorgt insgesamt
6.981 m² beheizte und gekühlte Fläche.
6.981 m² beheizte und gekühlte Fläche.
Umbau
bei laufendem
laufendem Betrieb
Betrieb
Umbau bei
Das Gebäude in Darmstadt ist quadraDas Gebäude in Darmstadt ist quadratisch, in der Mitte befindet sich ein Innentisch, in der Mitte befindet sich ein Innenhof.Diese
DieseStruktur
Strukturististprädestiniert
prädestiniertfür
fürdie
die
hof.
Nutzung
der
Wärmeverschiebung,
denn
Nutzung der Wärmeverschiebung, denn inin
derÜbergangszeit
Übergangszeitstrahlt
strahltdie
dieSonne
Sonneinindie
die
der
nach
Süden
ausgerichteten
Räume,
wähnach Süden ausgerichteten Räume, während inin den
den nach
nach Norden
Nordenausgerichteten
ausgerichteten
rend
Heizbedarf
ansteht.
Die
WärmerückgewinHeizbedarf ansteht. Die Wärmerückgewinnungstechnologietransportiert
transportiertdie
dieWärme
Wärme
nungstechnologie
von
einem
Bereich
in
den
anderen.
Die
Servon einem Bereich in den anderen. Die Serverräume
geben
ganzjährig
eine
Wärmelast
verräume geben ganzjährig eine Wärmelast
HSE
HSE Technik
Technik
Das
Hauptgebäude aus
aus dem
dem Jahr
Jahr 1976
1976
Das Hauptgebäude
war
in
die
Jahre
gekommen.
Defekte
Fenswar in die Jahre gekommen. Defekte Fenster
zu Zugerscheinungen,
Zugerscheinungen,die
dieInnenInnenter führten
führten zu
temperaturen
stiegen
im
Sommer
bis
auf
temperaturen stiegen im Sommer bis auf
35°
C.
Die
Beschattungsanlage
war
eben35° C. Die Beschattungsanlage war ebenfalls
oder fehlte
fehlte zum
zum Teil
Teil komplett.
komplett.
falls defekt
defekt oder
Die
Elektro-Widerstandsheizung
arbeitete
Die Elektro-Widerstandsheizung arbeitete
mit
einem
sehr
schlechten
Wirkungsgrad.
mit einem sehr schlechten Wirkungsgrad.
Das
und die
die Fassade
Fassade waren
waren ungeungeDas Dach
Dach und
Wärmevom
vomSüdSüd-ininden
den
Wärme
Nordbereich
geschoben
Nordbereich geschoben
In der Übergangszeit gibt es mittags Kühlbedarf
In derinÜbergangszeit
gibtausgerichteten
es mittags Kühl­
bedarfund
den nach Süden
Büros
in
den nach in
Süden
ausgerichteten
Büros und
Heizbedarf
den nach
Norden ausgerichteten
Heizbedarf
in den
Norden ausgerichteten
Räumen.
Durch
einenach
Wärmeverschiebung
über das
Räumen.
Durch eine
über das
VRV-System
wirdWärmeverschiebung
die gegensätzliche Lastsituation
VRV-System wird diezur
gegensätzliche
Lastsituation
Energieeinsparung
genutzt.
zur Energieeinsparung genutzt.
von ca. 100 kW ab. Das Energieeinsparpovon ca. 100 kW ab. Das Energieeinsparpotenzial durch die Wärmeverschiebung liegt
tenzial durch die Wärmeverschiebung liegt
insgesamt bei über 70 Prozent.
insgesamt bei über 70 Prozent.
Die kleinen Rohrquerschnitte des Systems
Die kleinen Rohrquerschnitte des Systems
halten den Installationsaufwand gering und
halten den Installationsaufwand gering und
beanspruchen keine Nutzfläche. Die Instalbeanspruchen keine Nutzfläche. Die InstallationimimGebäude
Gebäude
fünf
Kältestränge
lation
istist
in in
fünf
Kältestränge
aufgeteilt.
Um
den
Wartungsaufwand
aufgeteilt. Um den Wartungsaufwand
geringzuzuhalten,
halten,sind
sindananStelle
Stelle
einzelner
gering
einzelner
Umschaltboxen
große
Boxen
mit
vier
bzw.
Umschaltboxen große Boxen mit vier bzw.
sechs
Abgängen
installiert.
Insgesamt
wursechs Abgängen installiert. Insgesamt wurden
245
Innengeräte
verbaut
–
aus
Behagden 245 Innengeräte verbaut – aus Behaglichkeitsgründen überwiegend
überwiegend RoundRoundlichkeitsgründen
flow-Kassetten.
flow-Kassetten.
Dasneue
neueDach
DachististeineinGründach,
Gründach,aufauf
Das
demeine
eine
Photovoltaikanlage
einer
Leisdem
Photovoltaikanlage
mitmit
einer
Leistungvon
von5050kW
kWpro
pro
Jahr
51
MWh
Strom
tung
Jahr
51
MWh
Strom
p
p
erzeugt.Die
DieDachbegrünung
Dachbegrünungund
unddarauf
darauf
erzeugt.
verdunstendesRegenwasser
Regenwasser
bewirken
eine
verdunstendes
bewirken
eine
reduzierteUmgebungstemperatur,
Umgebungstemperatur,
was
reduzierte
was
zu zu
einerErhöhung
Erhöhungdes
desWirkungsgrades
Wirkungsgradesderder
einer
Solarzellen
führt.
Die
Pfosten-Riegel-KonSolarzellen führt. Die Pfosten-Riegel-Kon­
struktion
der
sanierten
Fassade
ermöglichte,
struktion der sanierten Fassade ermöglichte,
dassdiedieBüros
Büroswährend
währenddesdesUmbaus
Umbausin in
dass
Betrieb blieben.
blieben.IhrIhrWärmedurchgangsWärmedurchgangsBetrieb
koeffiz
W/m²K.
DieDie
koeffiz(U-Wert)
(U-Wert)liegt
liegtbeibei0,90,9
W/m²K.
selbsttragende,
selbsttragende,vorgehängte
vorgehängteKonstruktion
Konstruktion
vermeidet
auch
Wärmebrücken.
Dezentrale
vermeidet
auch
Wärmebrücken.
Dezentrale
Lüftungselemente
Fassade
mitmit
IgelLüftungselementein inderder
Fassade
Igelwärmetauschern
sorgen
fürfür
den
hygienisch
wärmetauschern
sorgen
den
hygienisch
notwendigen
Luftwechsel.
p p
notwendigen
Luftwechsel.
1313
Daikin
3 Die HSE Technik GmbH & Co. KG ist eine
3 Die HSE Technik GmbH
Co. AG,
KG isteinem
eine
Tochtergesellschaft
der &
HSE
Tochtergesellschaft
der
HSE
AG,
einem
südhessischen Energieversorger. Die HSE
südhessischen
Energieversorger.
HSE
Technik
plant, baut
und betreibt Die
moderne
Technik
plant,
baut
und
betreibt
moderne
Versorgungsnetze für Strom, Gas, Wasser,
Versorgungsnetze
Strom,
Gas, Wasser,
Wärme
und Kälte für
sowie
Anlagen
für eine
Wärme und Kälte sowie Anlagen für eine
umweltfreundliche Energieerzeugung und
umweltfreundliche Energieerzeugung und
für Klima- und Kältetechnik. Das Ökoprofür Klima- und Kältetechnik. Das Ökoprofit-zertifizierte Unternehmen hat sich dabei
fit-zertifizierte Unternehmen hat sich dabei
insbesondere auf ökologische und effiziinsbesondere auf ökologische und effizienzgetriebene Kundenwünsche ausgerichenzgetriebene Kundenwünsche ausgerichtet. Diese Aspekte standen auch bei der
tet. Diese Aspekte standen auch bei der
Sanierung des eigenen Hauptgebäudes am
Sanierung des eigenen Hauptgebäudes am
Standort in Darmstadt im Vordergrund: Das
Standort in Darmstadt im Vordergrund: Das
Hauptziel war die Reduktion der CO2-EmisHauptziel war die Reduktion der CO2-Emission des Gebäudes.
sion des Gebäudes.
Daikin
Die Altbausanierung bei der HSE Technik erzielt eine EnerDie Altbausanierung bei der HSE Technik erzielt eine Energieeinsparung von bis zu 85 Prozent, spart 578 Tonnen
gieeinsparung von bis zu 85 Prozent, spart 578 Tonnen
CO2 pro Jahr ein und amortisiert sich in 14 Jahren.
CO2 pro Jahr ein und amortisiert sich in 14 Jahren.
P R A XI S
Erweitert: Die LADR in Geesthacht
Bei der Erweiterung dieses Laborgebäudes standen die Anlagensicherheit und eine
größtmögliche technische Flexibilität im Gebäude im Mittelpunkt.
3 Eine Anforderung, die die LADR GmbH
MVZ Dr. Kramer & Kollegen in Geesthacht
bei Hamburg an ihr Gebäude stellt, ist größtmögliche Flexibilität. „Die flexible Grundstruktur des Gebäudes ermöglicht es uns
heute, dass wir unsere Arbeitsprozesse ständig den hohen Anforderungen einer modernen Laboranalytik anpassen können und
somit zur Qualität unserer Leistungen beitragen“, erläutert Dr. Jan Kramer, einer der
ärztlichen Inhaber des Versorgungszentrums.
Um sich für das richtige System zur
Gebäudekonditionierung entscheiden zu
14
können, wurden relevante Parameter über
die Gebäude-Physik, die Personenzahl und
die internen Lasten in die „VRVPro“ Software von Daikin eingegeben. Die Simulationen machten die zu berücksichtigenden
Kühl- und Heizlasten in den Räumen deutlich. Die Laborgeräte und die große Anzahl
der Mitarbeiter führen zu hohen internen
Lasten von bis zu 300 W/m², was in den
Labors auch im Winter eine Kühlung für das
einwandfreie Arbeiten von Menschen und
Geräten unumgänglich macht. Gleichzeitig
gibt es in den Büros im Winter Heizbedarf.
Weil das „Energy-Rec System“ beide
Betriebsarten
(Kühlen
und
Heizen)
gleichzeitig zur Verfügung stellt, ist das
VRV-Dreileiter-System von Daikin hier zur
Konditionierung des Gebäudes ideal. Die
gewonnene Energie aus den Laborräumen wird genutzt, um die Nebenräume
mit Wärme zu versorgen. Sie reicht aus,
um deren Wärmebedarf komplett abzudecken. Zur Sicherheit ist die Anlage allerdings auch in der Lage, den Wärmebedarf
des Gebäudes als Luft-Luft-Wärmepumpe
komplett bereitzustellen.
Impressum
440 kW Kälteleistung
installiert
Alle Räume sind individuell mit dieser
Gebäudetemperierung eigenständig einstellbar. Zwei- bzw. vierseitig ausblasende
Zwischendeckengeräte bieten in den
Neben­räumen Komfort.
In den Laborräumen kommen wegen
der teilweise hohen Lasten und den daraus
resultierenden hohen Luftwechsel­raten Textilschläuche zum Einsatz. Diese sind in der
Lage, die Luftmengen ohne Zugluft in den
Raum einzubringen. An die VRV-­
Anlage
angeschlossene Kanalanschluss­
geräte in
den Zwischendecken sorgen durch die automatische Pressungs-Lernfunktion dafür,
dass die Textilschläuche für größtmöglichen
Komfort mit Luft beaufschlagt werden.
Lüftungsgerät liefert
20.000 m³/h
Die HRW Gebäudetechnik GmbH installierte die Lüftungsanlage für 20.000 m³/h
Zuluft mit konstanter Temperatur und über
Differenzdruck drehzahlgeregelten Ventilatoren. Die Luft wird über die Umluftkühl-
geräte in die Laborräume geführt und dort
für jede Zone individuell konditioniert. Die
Wärmerückgewinnung des Lüftungsgeräts
reduziert die Kühl- und Heizleistung. Die
noch benötigte Leistung liefert eine Verflüssigereinheit „ERQ“, die als Kühl- und
Heizregister dient. Das macht die Lüftungs­
anlage sehr kompakt.
Datenanalyse und
Störungsfrüherkennung
Ein störungsfreier Betrieb des medizinischen Labors verlangt eine Anlagenüberwachung. Der Kältefachbetrieb Otto Stüwe
& Sohn GmbH aus Seevetal sah deshalb
eine Fernwartung über den „Intelligent
Touch Manager (ITM)“ vor. Damit lassen
sich eine automatische Dichtigkeitsprüfung
via Fernzugriff durchführen oder Parameter optimieren. Eine Airnet-Anbindung
sendet überdies täglich wichtige Anlagendaten direkt an Daikin zur Auswertung.
Die automatisierte Auswertung lokalisiert
vom Soll abweichende Zustände und kann
einen möglichen Ausfall melden, bevor es
dazu kommt. Im ITM sind zur leichteren
Orientierung und Bedienung die Gebäudegrundrisse hinterlegt. Das Anlagenkonzept sieht allerdings gar kein Eingreifen des
Kunden vor. Die Anlage ist für den vollautomatischen Betrieb parametriert. Selbst
das Umschalten zwischen den Funktionen
Kühlen und Heizen macht das System vollautomatisch und individuell für jeden Raum.
Das Personal kann über die in den einzelnen Räumen installierten Fernbedienungen
nur begrenzte Veränderungen an Temperatur und der Lüfter­drehzahl vornehmen. Das
schließt eine Fehlbedienung aus und hilft,
die Betriebskosten zu optimieren.
Daikin (3)
Redundanz für
maximale Sicherheit
Die klimatisierten Büros werden beim Heizen mit
Wärme aus den zu kühlenden Laboren gespeist.
Der Serverraum mit 25 kW Kühlbedarf
ist das „Herz“ des Labors. Ihn kühlt eine
separate, redundant ausgeführte Anlage
mit zweimal 25 kW und Grundlastwechsel.
Das Standby-Gerät würde im Störfall oder
bei Übertemperatur sofort starten und den
Betrieb übernehmen. Zeitgleich ginge eine
Störmeldung raus. Auch die Kühlräume
erhielten aus Sicherheitsgründen einzelne
Verflüssigereinheiten. Bei Ausfall eines
­Systems kann dann die Ware umgeräumt
werden.
p
Diese Sonderausgabe entstand mit
fachlicher Unterstützung der
Daikin Airconditioning Germany GmbH
(www.daikin.de)
Herausgeber und Verlag:
FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH
Mandichostr. 18, 86504 Merching
Tel.: 08233/381-361, Fax: 08233/381-212
E-Mail: [email protected]
www.industriebau-online.de
www.facility-manager.de
www.hotelbau.de
www.forum-zeitschriften.de
Geschäftsführer:
Rosina Jennissen
Redaktion:
Robert Altmannshofer, M.A., Tel.: 08233/381-129
[email protected]
Dipl.-Inform. Anne-Christin Amlinger, Tel.: 08233/381-394
[email protected]
Dipl.-Phys. Martin Gräber, Tel.: 08233/381-120
[email protected]
Detlef Hinderer, staatl. gepr. techn. Fachwirt
Tel.: 08233/381-549 (verantwortlich)
[email protected]
Dipl.-Ing. (Arch.) Sandra Hoffmann, Tel.: 08233/381-162
[email protected]
Karin Kronthaler, Tel.: 08233/381-536
[email protected]
Dipl.-Ing. (Arch.) Melanie Meinig, Tel.: 08233/381-155
[email protected]
Anzeigen:
Dipl.-Designer (FH) Helmut Junginger, Tel.: 08233/381-126
[email protected]
Karolin Lauterbach, Tel.: 08233/381-551
[email protected]
Birgit Voss, Tel.: 08233/381-125
[email protected]
Andrea Wollny, Tel.: 08233/381-201
[email protected]
Anzeigenverwaltung:
Karin Meier, 08233/381-247
[email protected]
Leserservice:
Andrea Siegmann-Kowsky, Tel.: 08233/381-361
[email protected]
Gestaltung:
Engel & Wachs, Augsburg
Druck:
Silber Druck oHG, Niestetal
Anzeigenpreisliste:
„Der Facility Manager” 21/2014
Erscheinungsweise:
Sonderausgabe, verbreitet mit den Ausgaben
„Der Facility Manager“, Ausgabe 05/2014
„hotelbau“, Ausgabe 03/2014
„industrieBAU“, Ausgabe 03/2014
„Der Facility Manager“, „industrieBAU“ und „hotelbau“ sind
Publikationen der Sparte Bau- und Immobilienzeitschriften der
FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH.
Gerichtsstand und Erfüllungsort:
Augsburg
Copyright:
FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH
Mitgliedschaften:
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.
German Sustainable Building Council
Wieder ein Versprechen
GEHALTEN.
VRV IV bietet Effizienz-Vorsprung.
KLARER VORSPRUNG IN PUNKTO EFFIZIENZ,
KOMFORT UND WIRTSCHAFTLICHKEIT.
Der Praxistest belegt: VRV IV erzielt durchschnittlich 40 % Energieeinsparung.*
Die neue VRV IV mit einzigartiger VRT-Technologie (variable Kältemitteltemperatur)
bietet eine bislang unerreichte saisonale Effizienz. Und gleichzeitig einen gesteigerten Komfort dank – ebenfalls einzigartigem – kontinuierlichem Heizbetrieb.
* Langzeitmessung im Kühl- und Heizbetrieb im Vergleich zu Verbrauchswerten auf Basis eines VRV III Systems.
www.daikin.de
Infotelefon: 0 800 · 20 40 999 (kostenfrei aus dem deutschen Netz)
Leading Air
Herunterladen