Ratgeber für Hausbesitzer zu Einsparpotenzialen, Klimaschutz und besserem Wohnen Zukunftssicher bauen und modernisieren in Emmendingen energiehaus energiehaus emmendingen emmendingen IMPRESSUM © arsdigital · fotolia.com in Zusammenarbeit mit: Stadt Emmendingen , Fachbereich 3: Planung und Bau Referat 3.1.1: Stadtentwicklung, Stadtplanung und Umwelt, Landvogtei 10, 79312 Emmendingen Herausgeber: mediaprint infoverlag gmbh Lechstr. 2, 86415 Mering Registergericht Augsburg, HRB 27606 USt-IdNr.: DE 118515205 Geschäftsführung: Ulf Stornebel Tel.: 08233 384-0 Fax: 08233 384-247 [email protected] Redaktion: Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Stadt Emmendingen , Fachbereich 3: Planung und Bau Referat 3.1.1: Stadtentwicklung, Stadtplanung und Umwelt, Landvogtei 10, 79312 Emmendingen Verantwortlich für den Anzeigenteil: mediaprint infoverlag gmbh – Goran Petrasevic Angaben nach Art. 8 Abs. 3 BayPrG: Alleinige Gesellschafterin der mediaprint infoverlag gmbh ist die Media-Print Group GmbH, Paderborn Quellennachweis für Fotos/Abbildungen: Titellayout und Umschlagseite 4: ???????????????????????????? Ansonsten stehen die Bildnachweise in den jeweiligen Fotos 79312038/2. Auflage/2016 Druck: ???????????????????????????? Papier: Umschlag: 190 g/m² ENVIRO TOP, Recycling, matt Offset Inhalt: 90 g/m² ENVIRO TOP, Recycling, matt Offset Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung des Inhalts sind zugunsten des jeweiligen Inhabers dieser Rechte urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Übersetzungen in Print und Online sind – auch auszugsweise – nicht gestattet. 1.Vorwort des Oberbürgermeisters Liebe Bürgerinnen und Bürger, wer heute sein Haus modernisiert oder einen Neubau plant, wird automatisch mit dem Thema „Energieeffizienz“ konfron­ tiert. Einerseits durch die energetischen Vorgaben des Ge­ setzgebers und andererseits aus Klimaschutzgründen. Um die fortschreitende Klimaerwärmung auf 2 °C zu begrenzen und damit einer „gefährlichen Klimaerhitzung“ vorzubeugen, hat sich Deutschland verpflichtet, den Energiebedarf bis 2050 um 50 % zu reduzieren und den verbleibenden Restenergiebedarf zu 80 % aus Erneuerbaren Energien zu decken. Die klima­ schädlichen CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe können so um rund 90 % reduziert werden. Die Formel „50-80-90“ steht für diese Klimaschutzziele. Auch Emmendingen fühlt sich dieser Zielsetzung verpflichtet. Bis 2050 soll der gesamte Gebäudebestand in Emmendingen klimaneutral sein, d. h. die Gebäude sollen dann 80 % weni­ ger klimaschädliches CO2 emittieren. Die Weichen hierfür wer­ den durch die gesetzlichen Regelungen der Energieeinsparver­ ordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Energie-Wärmegesetzes (EwärmeG) gestellt. Die Stadt und Sie als Eigenheimbesitzer stehen also vor der gleichen Herausforderung, nämlich dem klimaverträglichen Umbau unserer Wohngebäude in den nächsten 33 Jahren. Ca. 75 % der Wohnhäuser in Emmendingen wurden vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1978 errichtet. Gerade in älteren Gebäuden liegen somit noch erhebliche Energieeinspar- und damit auch Klimaschutzpotenziale verborgen. Bei der Hebung dieser „Energieschätze“ wollen wir Sie tatkräftig unterstützen. Der schrittweise Wandel von Häusern mit hohem Energiever­ brauch zu Niedrigenergiehäusern verspricht noch zahlreiche weitere Vorteile, denn ein energieeffizientes Haus J kann zu niedrigen Kosten – auch bei zukünftigen Energie­ preissteigerungen – beheizt werden, J führt zur Reduzierung von Wohnnebenkosten (2. Miete) und trägt damit zur Schaffung von langfristig günstigem Wohn­ raum bei, J bietet besseren Wohnkomfort und damit höhere Lebensqua­ lität, J erzielt einen angemessenen Marktwert und führt durch die optische Verbesserung auch zu höherer städtebaulicher Qualität, welche Emmendingen z. B. attraktiv für junge Fa­ milien macht. Im Rahmen von Modernisierungsvorhaben der Stadtteilkam­ pagne Bürkle-Bleiche (2013-2015) hat sich gezeigt, dass es durch den Einsatz moderner Sanierungsmethoden, Baustoffe und Technologien möglich ist, den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser deutlich zu senken – im Einzelfall um bis zu 80 Prozent! Ich freue mich, Ihnen die Nachfolgekampagne „Energiehaus Emmendingen“ präsentieren zu können. Wieder gibt es für Hauseigentümer, Wohnungseigentümergemeinschaften und Haus­­­verwaltungen, die ihre Gebäude energietechnisch moder­ nisieren möchten, umfangreiche Förderangebote. Sie stehen für alle Orts- und Stadtteile Emmendingens bis 2018 bereit. Das von der EU und dem Land Baden-Württemberg unter­ stützte Projekt basiert auf den drei Säulen Beratung, Förde­ rung und Umsetzungsbegleitung: J Mehrstufige Energieberatung für Bauherren – von der kos­ ten­­losen Einstiegsberatung bis zum geförderten Detail-Ener­ giekonzept stehen kompetente und neutrale Energieberater zur Verfügung. J Alle Beratungsangebote werden von der Stadt Emmendin­ gen finanziell unterstützt. J Sanierungsbegleitung in allen Phasen der Hausmodernisie­ rung, d. h. von der Einstiegsberatung bis zur Umsetzung. Natürlich gibt es im Rahmen einer anstehenden Gebäudemo­ dernisierung viele Fragen: Welche gesetzlichen Regelungen sind zu beachten? Was ist der aktuelle Stand der Technik bei der Durchführung von energetischen Dämmmaßnahmen? Lohnt sich eine energetische Sanierung? Welche zusätzlichen staatli­ chen Förderangebote gibt es und wie kann ich diese nutzen? Der vorliegende Leitfaden „Zukunftssicher Bauen und Moder­ nisieren“ bietet Bauherren in Emmendingen umfassende Infor­ mationen und begleitet Sie mit praktischen Tipps durch den Sanierungsprozess oder auf dem Weg zum neuen energiespa­ renden Eigenheim. Machen Sie Ihr Haus energieeffizient. Wir helfen Ihnen dabei. Ihr Stefan Schlatterer Oberbürgermeister 1 Inhaltsverzeichnis ANGELE & SCHNEIDER BEDACHUNGEN GMBH Alwin Schneider Tobias & Dachdeckermeister Dieter Angele Gebäudeenergieberater Dachdeckermeister Ihr Fachmann für alle Dacharbeiten Carl-Helbing-Str. 21 · 79312 Emmendingen Telefon 0 76 41/75 01 www.aufdauerdicht.de © 123Idees · fotolia.com Mitglied im Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks 2 • Wärmedämmung Abwicklung sämtlicher KFW-Anträge • Steildach Altbau · Neubau • Flachdach Balkone · Garagen Terrassenabdichtung • Blechnerei Gerüstbau • Roto- und VeluxDachfenster • Dachgauben Seite 1. Vorwort des Oberbürgermeisters 1 2. Gebäudesanierung/-modernisierung 4 2.1 Ausgangssituation 2.2 Gebäudetypen 2.3 Sanierungsmaßnahmen 2.3.1 Gebäudehülle (Bauteile) Bodenplatte oder Kellerdecke Fenster und Außenwände Fenster Außenwände Dämmsysteme Dachausbau und Dachdämmung Dachdämmung Flachdächer, Balkone und Loggien Dämmstoffe 2.3.2 Wärmebrücken 2.3.3 Prüfverfahren Infobox: So sanieren Sie richtig 2.3.4 Gebäudetechnik Heizung und Energieträger Heizungsanlagen Öl-und Gasheizungen Heizen mit Strom Holzpellet-Heizung Sonstige Holzheizungen Wärmepumpen Solarheizung (Sonnenhaus) Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW) Infobox: So heizen Sie richtig Warmwasserbereitung Lüftungsanlagen (Raumlufttechnische Anlagen RLT) Photovoltaik (PV) 4 4 4 4 5 5 5 6 7 7 7 7 8 9 10 10 11 11 11 12 13 13 13 13 14 14 15 15 15 16 © fotolia.com Seite 3. Neubau 18 18 18 3.1 Gebäude-Energie-Standards 3.2 Passivhaus 4. Nutzerverhalten 20 4.1 Einflussfaktoren 4.2 Eintrag von Feuchtigkeit vermeiden 4.3 Richtiges Lüften 4.4 Behaglichkeit und Wohlfühlen 4.5 Gesundes Wohnen 4.6 Strom sparen 4.6.1 Energieeffiziente Haushaltsgeräte 4.6.2 Beleuchtung 20 20 20 20 21 21 21 21 5. Gesetzliche Regelungen 22 5.1 Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) 5.2 Erneuerbare Wärmegesetz BW (EWärmeG BW) 5.2.1.Sanierungsfahrplan 5.2.2.Erfüllungsoptionen Sanierungsfahrplan 5.3 Erneuerbare Wärmegesetz Bund (EEWärmeG) 5.4 Energie-Einsparverordnung 2014 5.4.1 Nachrüstpflichten bei Altbauten 5.4.2 Standards für Neubauten 5.5 Energieausweise 5.6 Energieberichte 5.6.1 BAFA-Energiebericht „Vor-Ort-Beratung 22 22 22 23 23 23 24 25 25 25 26 Seite 6. Förderprogramme und Finanzierung 28 6.1 Förderprogramme – Die Kampagne „Energiehaus Emmendingen“ 6.2 Finanzierung 28 29 7. Beratungsangebote und wichtige Adressen 30 8. Anbieterverzeichnis 30 9. Glossar 31 © Eisenhans · fotolia.com © Eisenhans · fotolia.com 3 2. Gebäudesanierung/-modernisierung 2.1 Ausgangssituation 2.2 Gebäudetypen © Marco2811 · fotolia.com Stehen Sie vor der Entscheidung, den Außenputz oder die Fens­ter an Ihrem Haus zu erneuern? Steht die Erneuerung der Heizung an oder wollen Sie einfach nur Strom sparen? Vielleicht verändert sich demnächst Ihre Familiensituation, so dass mehr Wohnraum benötigt wird und Sie daran denken, Ihr Haus umzubauen oder zu erweitern. Wenn schon, denn schon, sollten Sie sich sagen und bei all diesen Maßnahmen auch die Heizkosten künftig dauer­haft senken. Vieles spricht dafür, statt Erdöl und Erdgas in Zukunft erneuerbare Energien oder moderne Heiztech­niken wie Wär­ mepumpen und Pelletöfen in Verbindung Solarkollektoren in Ihrem Haus einzusetzen. Mit in die Sanierungs- und Modernisierungsüberlegungen ein­ beziehen sollten Sie in jedem Fall das Abschaffen von Hürden, Stolperfallen oder Barrieren im Haus, im Zu­gangsbereich und in der Wohnung. Sie machen das Leben nicht nur komfor­ tabler, sondern auch sicherer und erlau­ben, die „eigenen vier Wände“ bis ins hohe Alter zu nut­zen. Bauen Sie neu, haben Sie es natürlich einfacher, all diese Überlegungen in ein Gesamtkonzept einfließen zu lassen. Grundsätzlich sind sowohl bei Sanierungs- und Umbau­ maßnahmen als auch beim Neubau einige gesetzliche Vor­ schriften einzuhalten. Zu Energiefragen geben die Energie­ einsparverordnung (→ EnEV 2014) und das Er­neuerbare Wärmegesetz (→ EWärmeG) konkrete Grenz­werte vor (siehe Kapitel 5). Wollen Sie mehr tun und im Vergleich zu den Anfor­derungen den Energiebedarf nochmals deutlich verringern, profitieren Sie von umfangreichen Förderungen. Sowohl der Bund als auch das Land Baden-Württemberg bieten hierzu zahlreiche Programme an (siehe Kapitel 6). Der „→“ weist auf das Glosar in Kapitel 9 hin. Dort finden Sie weitere Erläuterungen zu den wichtigsten Begriffen in dieser Broschüre. Die bautypischen Stile der verschiedenen Epochen führten zu bestimmten Bauweisen. Dies ist Grundlage dafür, den Heizwärmebedarf (→) mittels einer Gebäudetypologie zu er­ mitteln und damit erste Sanierungsüberlegungen an­zustellen. Zu beachten ist, dass der Heizwärmebedarf, der sich an der Bauweise des Gebäudes orientiert, nicht gleichbedeutend ist mit dem Heiz­energieverbrauch (→), den die Heizkostenabrech­ nung ausweist. Letztere wird ausschließlich durch das Verhal­ ten der Bewohner und die tatsächlich beheizte Wohnfläche bestimmt. Sofern das zu sanierende Gebäude unter Denkmal­ schutz steht, sollte vor Sanierungsbeginn mit der Stadtver­ waltung und den Denk­malbehörden Kontakt aufgenommen werden. Die auf Seite 5 oben gemachten Angaben beziehen sich auf unsanierte Gebäude. 2.3 Sanierungsmaßnahmen Eine fachgerechte Sanierung hat viele Vorteile. Sie schützt die Baukonstruktion, vermeidet Folgeschäden und sichert den Werterhalt des Gebäudes. Eine fehlende oder schlechte Wärmedämmung verursacht niedrige Oberflächentemperaturen an den Innenwänden. Nach der Sanierung steigen diese deutlich an. Ebenso gehören dann Undichtigkeiten in der Gebäudehülle und an den Fenstern der Vergangenheit an. Allein diese beiden Effekte tragen wesentlich dazu bei, Schim­ melbildung (→) zu vermeiden und für mehr Behag­lichkeit und Wohlbefinden zu sorgen. 2.3.1 Gebäudehülle Sanierung eines Siedlerhauses (Baujahr 1937) mit Anbau (Baujahr 1962) nach KfW-55-Standard (Quelle: Stadt Emmendingen) 4 Ein Gebäude muss in erster Linie den Bedürfnissen der Nutzer gerecht werden. Die Gebäudehülle hat dabei wich­tige Eigen­ schaften zu erfüllen. Sie schützt die Bewohner vor Kälte und sommerlicher Hitze, übernimmt Schall- und Brandschutzfunk­ tion (→) und verhindert, dass die Bau­konstruktion extremen Gebäudetypen Gründerzeit (1890-1930er Jahre): Häufig aus Vollziegelmauerwerk oder regionalen Natur­ steinen; zum Teil mit denkmalgeschützten Fassaden; ­über­wiegend gute Bausubstanz; unzureichende Wärme­ dämmung, schlechter Schallschutz; Kellerwände z. T. feucht. Heizwärmebedarf (→): ca. 330-370 kWh/m2a 50er Jahre: Einschaliges Mauerwerk aus Vollziegeln, Holzbalken- oder Massivdecken; massive Kellerdecke; überwiegend gute Bausubstanz; Wärmeschutz oft nicht vorhanden bzw. schlecht. Heizwärmebedarf: ca. 320 kWh/m2a (+/- 15 %) 60er Jahre: Mauerwerk aus Hohlblocksteinen/Gitterziegeln/Holz­­spansteinen oder ähnlichem. überwiegend gute Bau­substanz; Wärmeschutz unzureichend; Zum Teil ein­fachverglaste ­Fenster. Heizwärmebedarf: ca. 270 kWh/m2a (+/- 10 %) Temperaturschwankungen aus­gesetzt ist. und Feuchtigkeitseinwirkungen Bodenplatte / Kellerdecke Decken zwischen unbeheizten Kellern und beheizten Räumen sollten unbedingt gedämmt sein, da sonst niedrige Tempera­ turen an der Fußbodenoberfläche der Wohnräume entstehen. Abhilfe schafft eine nachträgliche Wärme­dämmung der Keller­ decke, die kostengünstig oder sogar in Eigenleistung herge­ stellt werden kann. 70er Jahre: Mauerwerk aus verputzten Gitterziegeln, Kalksandloch­ steinen o. ä., bisweilen Tafel-Bauweise mit Leichtbau- oder Beton-Sandwich-Elementen (Fertighaus); Wärme­schutz unzureichend; überwiegend gute Bausubstanz; oft schadensanfällige Flachdächer anzutreffen. Heiz­wärmebedarf: ca. 230 kWh/m2a (+/-10 %). 80er/90er Jahre: Mauerwerk aus porosierten Ziegeln, Kalksandsteinen, Porenbeton o. ä.; teilweise mit Außendämmung; bis­weilen Tafel-Bauweise mit Leichtbau- oder Beton-Sand­wichElementen (Fertighaus); überwiegend gute Bau­substanz. Heizwärmebedarf: ca. 200 kWh/m2a (+/-10 %) Quelle: „Sanierung von Wohngebäuden“, Institut für Energie­technik, IFE (GmbH) Amberg, im Auftrag der Stadt Forchheim (Bayern), 2013 Fenster Schlechte Dämmeigenschaften und Undichtigkeiten (Fenster­ dichtungen / Wandanschlüsse) führen bei Fenstern gleich mehrfach zu Wärmeverlusten. Besonders hoch sind die direk­ ten Verluste durch das Glas. Neben der Qualität des Glases spielt die Konstruktion des Rahmens und die Einbauposition der Fenster eine wichtige Rolle. Bei gleichzeitiger Sanierung von Fenstern und Außen­ Sofern es die Räumhöhen und die vorhandenen Elektro-, Hei­ zungs- und Wasserleitungen zulassen, sollte die Dämmstärke mindestens 10 cm betragen. Relativ einfach lassen sich auch die Rohböden in beheiz­ten Kellerräumen in Eigenleistung dämmen. Für Räume mit gerin­ ger Höhe gibt es hochwertige sehr dünne Dämmmate­rialien. In Frage kommen beispielsweise Vakuumpanele (→), die um den Faktor 5 bis 10 dünner sind als herkömm­liche Dämmstoffe und dabei die gleiche Dämmwirkung erzielen. Fenster und Außenwände Werden bei einer Sanierungsmaßnahme „nur“ die Fenster er­ neuert ohne gleichzeitig die Außenwand zu dämmen, bleiben die Oberflächentemperaturen der Innenwände sehr niedrig. Sofern in diesem Fall nicht dafür gesorgt wird, dass ein aus­ reichender Luftwechsel (→) in den Wohnräumen stattfindet, um die Luftfeuchtigkeit (→) niedrig zu halten, führt dies fast immer zu Schimmelbildung. Am häufigsten schimmelt es dann in den Fensterlaibungen oder an den Innenkanten der Außen­ wände. Abdichtungsmaßnahmen am neuen Fenster, anschließend erfolgt die Außenwanddämmung (Quelle: Armin Bobsien) 5 2. Gebäudesanierung/-modernisierung wand, sollten neue Fenster so eingebaut werden, dass sie bündig mit dem Mauerwerk abschließen. So werden Wärme­ brücken (→) vermieden und ein luft- und wasserdichter An­ schluss sichergestellt. Werden zunächst nur die Fenster erneuert und die Wär­ medämmung der Außenwände erst später ergänzt, ist eben­ falls über die Einbauposition der Fenster nachzuden­ken. In jedem Fall ist eine ausreichende Stärke des Rah­mens wichtig. Dieser kann im Zuge der Dämm-Maßnahme der Außenwand dann entsprechend mit einer Laibungs­dämmung versehen werden. Sehr wichtig bei neuen Fenstern, dass auch unter den (neuen) Fenstersimsen gedämmt wird. Eine meist wenig beachtete Schwachstelle sind Rollladen­ kästen. Moderne Rollladenkästen sind rundum ausreichend wärmegedämmt und weitgehend luftdicht. Bei alten Roll­ ladenkästen können durch den nachträglichen Einbau von Dämmstoffen, Energieverluste reduziert und Zugluft ins Rauminnere vermieden werden. Außenwände Die den Witterungseinflüssen ausgesetzte Gebäudehülle muss von Zeit zu Zeit saniert werden. Dies ist genau der richtige Zeitpunkt, um die Instandhaltung des Gebäudes mit dem An­ bringen einer Wärmedämmung zu verbinden. Die entstehen­ den Mehrkosten werden nicht nur staatlich gefördert (siehe Kapitel 6), sie amortisieren sich über die eingesparten Ener­ giekosten in der Regel in weniger als 15 Jahren. Aufbau einer Vorhangfassade (Quelle: Frank Philipps) Das Anbringen einer Vorhangfassade (→) bietet die Vorteile, dass sie schnell montiert ist und in der Regel mehr als 30 Jahre hält. Eine Vorbehandlung der renovierungsbedürftigen Wand ist dann meistens nicht erforderlich. Mit „transparenter Wärmedämmung“, TWD (→) kann bei tief­ stehender Sonne im Winter zusätzlich Wärme in die Fassade und zeitversetzt in die Wohn­räume geleitet werden. Da die Energieeinsparverordnung (siehe Kapitel 5.4.1), für bestimmte Fälle das nachträgliche Anbringen einer Wär­medämmung vorschreibt, ist es ratsam, einen Energie­berater ein­ zuschalten. Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, Außendäm­ mungen anzubringen. Preisgünstige Lösungen bieten Wärme­ dämm-Verbundsysteme, WDVS (→) mit Dämmstärken zwi­ schen 12 und 24 cm. Das System wird mit dem Untergrund der Außenwand verklebt, bei größeren Unebenheiten (< 2 cm) zusätzlich mechanisch befestigt. Transparente Wärmedämmung GRAFMÜLLER / MÜLLER Schwimmbadstr. 19 - 79336 Herbolzheim - Tel. 0 76 43 / 86 64 - Fax 93 35 23 - Mobil 01 70 / 4 83 94 60 E-Mail: [email protected] 6 (Quelle: Frank Philipps) Bei Fachwerk- und denkmalge­ schützten Fassaden, Kellerwänden, etc. und Fassaden in direkter Nach­ barbebauung kann es vorkommen, dass diese auf der Außenseite nicht dämmbar sind. Dann muss auf eine Innendämmung ausgewi­ chen werden. Die besonderen An­ forderungen an den Feuchteschutz erfordern in jedem Fall, einen Fach­ mann einzuschalten. Dachausbau und Dachdämmung Eine ideale Gelegenheit zur Dachdämmung bietet sich in Ver­ bindung mit einem geplanten Dachausbau. Sehr gut geeignet sind Sattel-, Mansard- und Walmdächer mit mehr als 35° Nei­ gung, da hier genügend Kopffreiheit gegeben ist. Bei einem Preisvorteil von ca. 500 Euro pro m2 (Stand 2013) im Vergleich zum Neubau schafft dies nicht nur günstigeren Wohnraum, sondern hilft auch den Zuwachs an neu bebauter Siedlungsfläche zu reduzieren. Förder­programme mit nied­ rigen Zinsen unterstützen solche Vor­haben (siehe Kapitel 6). Hinweis Beachten Sie die Vorgaben der Energieeinsparverordnung, EnEV (siehe Kapitel 5.4) und stellen Sie eine sorgfältige Planung sicher. Dachdämmung Bei Dachsanierungen oder nachträglichen Dachausbauten reicht die vorhandene Sparrenhöhe oft nicht aus, um mit ei­ ner einfachen Zwischensparrendämmung einen ausreichenden Wärmeschutz zu gewährleisten. Soll zudem die Dacheinde­ ckung erhalten bleiben, bietet sich eine ergän­zende Untersparrendämmung an. Der Sparren wird nach unten verstärkt und das Ganze mit Dämmstoff ausgefüllt. Allerdings ist bei dieser Dämmvariante auf die fach­gerechte Ausführung von Feuchtesperren bzw. Dampfbremsen sowie Winddichtheit zu achten. Ist eine Neueindeckung des Daches vorgesehen, stellt die Aufsparrendämmung die weitaus elegantere Variante dar. Die Innenraumhöhe bleibt erhalten. Um die erforderlichen Dämmdicken nach EnEV zu er­reichen, sind auch Mischformen, also Zwischensparren-, Untersparrenoder Aufsparrendämmung möglich. Dachdeckung Ist neben der Dachsanierung die Dämmung der Fassade mit einem Wärmedämmverbundsystem, WDVS (→) vor­gesehen, ist evtl. eine Verlängerung des Dachs an der Traufe (Tropfkan­ te) und am Ortgang notwendig. Die Ver­längerung im Traufbe­ reich dient dem Sonnenschutz gegen das Aufheizen der Fassa­ de und der Beschattung. Am Ort­gang, also dem stirnseitigen Abschluss am Giebel, ist eine Verlängerung insbesondere für ältere Häuser, deren Ort­gang häufig bündig mit der Fassade abschließt, erforder­lich. Wer den Dachboden ausbaut, muss für ausreichenden Licht­ einfall sorgen. Zwei Lösungen stehen hier zur Wahl: Gauben und Dachflächenfenster. Welche der beiden Vari­anten zum Ein­ satz kommt, hängt ab von Ihren Vorstellun­gen zur Nutzung des neu geschaffenen Wohnraums, der vorhandenen Dachnei­ gung und den Anforderungen an den Wärmeschutz. Flachdächer, Balkone und Loggien (Dachausschnitte) Als Flachdach werden Dächer mit Neigungen unter 22° be­ zeichnet. Deutlich strengere Vorschriften zum Wärme­schutz im Vergleich zu Steildächern und technische Schwierigkeiten bei Dämmung, Abdichtung und Entwässe­rung machen Sanierungen eines Flachdachs zu einer be­sonderen Herausforderung. Zwei Arten von Dämmung kommen in Frage: Die Innen­ dämmung hat den Vorteil, wesentlich kostengünstiger zu sein. Sie führt aber zu deutlichen Raumverlusten. Daher empfiehlt es sich, den Zustand des Dachs genau zu be­trachten und ab­ zuwägen, ob eine Kombination aus Dach­hautsanierung und Außendämmung sinnvoll und lohnend ist. Bei Flachdächern wird unterscheiden zwischen belüfteten (frü­ her: Kaltdach) und nicht belüfteten Dachkonstruktionen (frü­ her: Warmdach). Kaltdächer werden vorzugsweise mit Mineral­ faserstoffen gedämmt. Nachteil dabei ist, dass durch die Dicke der Dämmung die Sparren stark erhöht werden müssen. Zusätzliche Unterscheidungsmerkmale beim Warmdach sind das sogenannte Kompakt- und das Umkehrdach. Beim Kom­ paktdach, bei dem alle Schichten des Dachauf­baus vollflächig senkrechte und waagerechte Lattung Unterspannbahn (dissusionsoffen) Dachdeckung Lattung Sparren und Dämmung Unterspannbahn Luftdichtheitsschicht und Dampfsperre Dämmung Dämmung/Querlattung (Installationsebene) Gipskartonplatte/ Ver- oder Bekleidung Dampfsperre oder Dampfbremse Sparren Untersparrendämmung mit Vollsparrendämmung kombiniert Aufsparrendämmung (Quelle: Deutsche Energieagentur (dena)) (Quelle: Deutsche Energieagentur (dena)) 7 2. Gebäudesanierung/-modernisierung und hohlraumfrei miteinander verklebt sind, wird in der Re­ gel eine diffusionsdichte (→) Wärmedäm­mung aus Schaum­ glas verlegt. Beim Umkehrdach wird die Dämmung über der Dachabdichtung angeordnet und damit direkt Feuchtigkeits­ einwirkungen ausgesetzt. Hier dürfen nur Dämmstoffe, wie extrudiertes Polystyrol XPS, Polysty­rol PS oder Schaumglas, verwendet werden. Wichtige Fragestellungen vor der Sanierung von Balkonen und Loggien sind: Aufbau- und Schwellenhöhen (auch wegen der Barrierefreiheit), wasserdichte Anschlüsse, Entwässerung und Dämmung. In bestehenden Gebäuden ist die Balkonplatte in vielen Fällen als Verlängerung der Geschossdecke ausgeführt und stellt so­ mit eine enorme Wärmebrücke dar (→). Dies führt im Winter in angrenzenden Räumen zu kalten Wän­den und Decken und im Sommer vielfach zu Tauwasser- und Schimmelbildung. Eine fachgerechte Innendämmung oder umseitige Däm­mung der Balkonplatte sind zwei Möglichkeiten der Sanie­rung. Eine weitere ist die umseitige Wärmeschutzver­glasung auf dem Bal­ kon und die unterseitige Dämmung, wobei hier dem Schall­ schutz erhöhte Aufmerksamkeit ge­schenkt werden muss. Betrachtet man die Gesamtkosten (Dämmung, Abdichtung, Entwässerung, Boden, Barrierefreiheit, Erhöhung des Ge­ länders etc.), ist die günstigere Alternative oftmals der Ab­riss des alten und die Anbringung eines neuen Balkons. Dieser wird als Holz- oder Stahlkonstruktion wärme­brückenfrei (→) vor die Fassade gestellt und außen und innen schwellenfrei ausgeführt. Bei Loggien ist die nachträgliche Wärmeschutzverglasung oft die kostengünstigste Variante, die zudem relativ einfach auszuführen ist. Wird das Gebäude zusätzlich von außen gedämmt, reduziert diese Verglasung unerwünschte Wär­ mebrückeneffekte, steigert den Gewinn von passiver Son­ nenenergie und bietet zusätzlichen Schutz vor Lärm- und Wit­ terungseinflüssen. Ungedämmte Balkonplatte 8 (Quelle: Frank Philipps) Dämmstoffe Die Auswahl des geeigneten Dämmstoffs hängt stark von der vorhandenen Bausubstanz und der geplanten Maß­nahme ab. Die Materialen müssen in der Lage sein, ihre Eigenschaften über einen sehr langen Zeitraum aufrecht zu erhalten. Sie müssen hitze- und kältebeständig sein, Wet­ter, Alterungs- und Abnutzungsprozessen widerstehen und Schädlingen und Che­ mikalien trotzen. Zwei wichtige Kenngrößen von Dämm-Materialien sind: die Wärmeleitfähigkeit ‚‘ [W/(m·K))] (→) und der Wärme­ durchgangskoeffizient ‚U‘ [W/(m2·K)] (→). Je kleiner diese Werte sind, desto weniger Wärme geht an die Um­welt verloren. Anders ausgedrückt, die Dämmwirkung des Baustoffs oder des damit gedämmten Bauteils (Außen­wand, Dach, Fenster etc.) steigt. Dämmstoff 0,02 0,04 0,06 K)] 0,08 0,10 Baumwolle Blähton Blähglimmer Flachs Holzweichfaser Holzwolle Kalziumsilikat Kork Mineralfaser Perlite Polystyrol (EPS) Polystyrol (XPS) Polyurethan (PUR) Schafwolle Schaumglas Zellulosefaser Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen (Quelle: Handbuch Gebäudeenergieberatung 2014) Ökologische Dämmstoffe aus Naturfasern können deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als die meisten konventi­onellen Dämmstoffe, ohne ihre günstigen Wärmedämm­eigenschaften zu verlieren. Sie sind dampfdiffussionsfähig (→), d. h. dass Feuchte, die in den Dämmstoff eingedrun­gen ist, auch leicht wieder abgegeben wird. Gedämmte Balkonplatte (Quelle: Frank Philipps) Materialgruppe Matten/Filze Platten Mineralische Dämmstoffe Perlite, A1 (anorganisch) Schaumglas A1/A2 Kalzium-Silikat, A1/A2 Mineralschaum, A1 Mineralisch-synthetische Steinwolle, A1/A2/B1 Steinwolle, A1/A2/B1 Dämmstoffe (anorganisch) Glaswolle, A1/A2/B1 Glaswolle, A1/A2/B1 Synthetische Dämmstoffe Polyester, B1 Polystyrol (EPS/XPS), B1/B2 Polyurethan-Hartschaum (PUR), B2 Natürliche Dämmstoffe Baumwolle, B2 Holzfasern, B1/B2 (organisch) Flachs, B2 Holzwolleleichtbau, B1/B2 Hanf, B2 Schilfrohr, B2 Kokosfasern, B2 Stroh, B2 Schilfrohr, B2 Kokosfasern, B2 Stroh, B2 Schafwolle, B2 Schüttungen Perlite, A1 Glimmerschiefer, A1 Blähglas-Granulat, A1 Mineralfaserflocken, A1A2/B1 Baumwolle, B2 Holzfasern, B1/B2 Holzspäne, B2 Korkschrot, B2 Zellulose, B2 Schafwolle, B2 Dämmstoffe mit Zuordnung in Baustoffklassen (A1 = nicht brennbar, A2 = nicht brennbar, B1 = schwer entflammbar, B2 = normal entflammbar, B3 = leicht entflammbar) Zunehmende Lärmbelastungen innerhalb und außerhalb der Gebäudehülle sollte bei der Auswahl der geeigneten Dämm­ stoffe mit berücksichtigt werden. Schalldämmend wirken Mi­ neralfaser, Holzfaser und Zellulose. Weniger gut wirken EPS, insbesondere XPS und PUR. Außendämmun­gen mit Polystyrol verschlechtern unter Umständen den Schallschutz. Neben den Wärmeverlusten besteht im Bereich einer Wärme­ brücke durch die niedrigen Oberflächentemperatu­ren an der Wandinnenseite die Gefahr des Tauwasser­ausfalls. Dies führt langfristig nicht nur zu Schimmelbil­dung, sondern auch zu Bauschäden durch kontinuierlichen Eintrag von Feuchtigkeit in das Bauteil. Bei Sanierungen wie beim Neubau ist Brandschutz ein wichtiges Thema. Da möchte kein Hausbesitzer Abstriche machen. Doch wie findet man den richtigen Bau- oder Dämmstoff? Die Eintei­ lung der Baustoffe in Baustoffklas­sen hilft bei der Bewertung. Folgende unterschiedliche Wärmebrücken gibt es: Viele Baustoffe, die für den Hausbau zugelassen sind, wie Beton, Stahl, Mauerwerk oder Zement, sind nicht brennbar. Sie werden in die Baustoffklassen A1 und A2 eingeteilt. Die höchste Baustoffklasse A1 erreichen Dämmstoffe aus Mineral­ fasern, wie Glas- oder Steinwolle bzw. Vakuum­dämmungen und Aerogele. (s. Tabelle oben) 2 3 4 stoff und materialbedingte, (Fensterstürze, Stahlbetonstütze, Balkonplatten) geometrische, (Gebäudekanten, Gebäudeecken) konstruktive und (Rollläden, Fensteranschluss) punktuelle (Befestigungsdübel von WDVS) 2.3.2 Wärmebrücken Gründe für Wärmebrücken (→) können sein: J Materialwechsel in der Bauteilebene, J die Bauteilgeometrie, J konstruktive Mängel sowie J Fugen und Undichtigkeiten. Wärmebrücken führen zu erhöhten Wärmeverlusten und so­ mit auch zu steigendem Heizenergieverbrauch. Sofern ein Gebäude nachträglich hochwertig gedämmt wird, ohne die Einflüsse von Wärmebrücken konstruktiv und plane­risch zu berücksichtigen, kann der zusätzliche Energie­bedarf durch die Wärmebrückenverluste im ungünstigen Fall auf deutlich über 30 Prozent ansteigen. Typische Wärmebrücken in Wohngebäuden (Quelle: Frank Philipps) 9 Thermografie (Wärmebildaufnahme) 2.3.3 Prüfverfahren Vor Beginn einer Sanierungsmaßnahme können mit Wär­ mebildkamaras Schwachstellen in der Gebäudehülle dar­ge­ stellt werden, auf die im Rahmen der Sanierungsplanung be­ sonders geachtet werden muss. Auch zur nachträglichen Überprüfung von Dämmmaßnah­men an Gebäuden, bietet sich die Thermografietechnik an. SO SANIEREN SIE RICHTIG Bei der Sanierung von Gebäuden ist die Verbesserung des Wärmeschutzes mit geeigneten Dämm-Maßnahmen sehr wich­ tig. Die Energieeinsparverordnung, EnEV 2014 gibt Mindest­ werte für die Wärmedurchgangs-Koeffizienten (U-Werte) (→) von zu dämmenden oder zu ersetzenden Bau­teilen vor. Um die EnEV 2014 einzuhalten, sind die in der Tabelle darge­ stellten Werte zu erfüllen (siehe Seite 11 oben). Die Tabelle verdeutlicht, dass es beim Wärmeschutz sehr sinn­ voll sein kann, die vorgegebenen Grenzwerte zu unter­schreiten, da mit einer abgeschlossenen Sanierungsmaß­nahme der Qua­ litätsstandard für die kommenden 25-30 Jahre festgelegt wird. Die KfW berücksichtigt diese Überlegung in Ihren Pro­grammen und fordert für eine Förderung bessere U-Werte der Bauteile als die EnEV 2014. Bei einer Modernisierung von Fenstern for­ dert sie außerdem, dass die U-Werte von Außenwänden und Dachflächen kleiner sein müssen als der Uw-Wert (→) des an­ schließenden Fensters. Nur die Fenster zu modernisieren und Außenwände und Dachflä­chen so zu belassen, wie sie zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes hergestellt wurden, kann verheerende Fol­gen haben. Die bisherigen Ausführungen zeigen, dass für eine erfolg­reiche Sanierung nicht nur die fachgerechte Ausführung wichtig ist, 10 sondern ebenso viel Wert auf eine konsequente Gesamtpla­ nung gelegt werden muss. Die Planungsphase beginnt damit, dass Sie einen neutra­len Energieberater hinzuziehen. Mit ihm vereinbaren Sie das Be­ ratungsziel und die Beratungsleistung. Soll das Projekt über KfW-Programme (siehe Kapitel 6) finanziert und bezuschusst werden, empfiehlt sich, mit dem Berater über die Baubeglei­ tung im Rahmen der Umsetzung zu sprechen. Die Baubeglei­ tung wird ebenfalls gefördert und beinhaltet zahlreiche Maß­ nahmen wie: J Aufnahme des Bestands, J messtechnische Untersuchungen des Gebäudes, J Entwicklung von Konzepten, J Detailplanungen wie Luftdichtheitskonzept, Lüftungskon­ zept, Vorgabe von Parametern zur Heizungsplanung, J Prüfung von Leistungsverzeichnissen/Angeboten, J Baustellenbegehungen, J Überprüfung der Ausführung, z. B. Wärmebrücken, Dichtheit, J Prüfung des Luftdichtheitskonzepts einschließlich „Blower Door Test“ (→) und J Prüfung des hydraulischen Abgleichs (siehe Kapitel 2.3.4). Nach der Auftragserteilung nimmt der Energieberater die IST-­ Situation des Gebäudes auf, prüft die einzuhaltenden ge­setzlichen und fördermittelseitigen Anforderungen und entwickelt ein maßgeschneidertes Sanierungskonzept für Ihr Gebäude. © Ingo Bartussek · fotolia.com © electriceye · fotolia.com 2. Gebäudesanierung/-modernisierung Bauteil Mindest- erforderliche optimierter erforderliche wärmeschutz nach Dämmstärke Wärmeschutz Dämmstärke 2 EnEV (W/m ·K) (WLG 035) in [cm] (WLG 035) in [cm] Außenwände 0,24 14 0,20-0,10 16-32 Steildächer 0,24 20 0,20-0,10 22-36 Flachdächer 0,20 16 0,20-0,10 16-34 Oberste Geschoss- 0,24 14 0,20-0,10 16-34 decke Kellerdecke 0,30 10 0,30-0,20 10-16 Fenster, Uw 1,30 1,10-0,80 Dachflächenfenster 1,40 1 Die U-Werte der Außenwände und der Dachflächen müssen kleiner sein als der Uw-Wert der Fenster. Dieses beschreibt: J umzusetzende Sanierungsmaßnahmen, J erzielbare Einsparpotenziale, J voraussichtliche Investitionskosten, J Fördermöglichkeiten und die J Wirtschaftlichkeit der Gesamtmaßnahme. Anforderungen nach KfW-Programm 152 für Einzelmaßnahmen 0,20 0,14 0,14 0,14 0,25 0,951 1,00 Beiträgen durch Sonnenenergie, ins­besondere bei der Warm­ wasserbereitung, zusätzlich pro­fitieren. In diesem optimierten Gebäudesystem spielt der Nutzer eine weitaus bedeutendere Rolle als vorher, da sein Einfluss auf den Energieverbrauch deutlich zunimmt. Mehr dazu in Kapitel 4. Nach einer ausführlichen Besprechung der Ergebnisse, ins­ besondere der Wirtschaftlichkeit der Maßnahme, folgt der Gang zur Hausbank. Gemeinsam mit dieser wird ein Finan­ zierungsplan entwickelt, die in Frage kommenden Bundessowie Landesförderprogramme ggf. ergänzt um bankinterne Programme ausgewählt und entsprechende Mittel beantragt. Hinweis Unbedingt beachten: Die Beauftragung der Handwerker darf grundsätzlich erst nach Vorliegen der Förderzusagen erfolgen. Beauftragen Sie die Handwerker vorher, gehen die Fördermittel verloren. 2.3.4 Gebäudetechnik Die Zusammenführung der Heizungsanlagenverordnung und der Wärmeschutzverordnung zur Energieeinsparverordnung im Jahr 2002 läutete ein neues Kapitel in der energetischen Optimierung von Gebäuden ein. Man hatte erkannt, dass die wärmetechnische Verbesserung eines Gebäudes nicht alleine darin bestand, die Wärmedämmung zu verbessern, sondern das Gebäude „als Ganzes“ zu betrachten ist. Hierzu gehört in erster Linie eine optimal gedämmte Ge­ bäudehülle, die verhindert, dass unnötig Wärme in die At­ mosphäre entweicht. Ist dieses Ziel erreicht, ergeben sich für die Wärmeerzeugung ganz neue Perspektiven. Die Heiztechnik braucht nun lediglich noch 20 bis 30 Prozent der bisher be­ nötigten Wärme zur Verfügung zu stellen und kann von hohen Ist es erforderlich, zuerst die Heizungsanlage und die Ge­ bäudehülle später zu sanieren, sollten Sie sich für ein Heizsys­ tem entscheiden, dass auch nach der Dämmung der Außen­ hülle in der Lage ist, den wesentlich geringeren Wärmebedarf effizient bereitzustellen. Heizung und Energieträger Für Raumheizung und Warmwasserbereitung wendet ein Durchschnittshaushalt nahezu 85 Prozent seines Gesamtener­ giebedarfs (ohne PKW) auf. Auf die überwiegend mit Öl und Gas betriebenen Heizungen entfallen davon rund 73 Prozent. Die Entscheidung, welches zukunftsweisende Heizsystem sich am besten für die Sanierung eignet, hängt von vielen Fak­ toren ab. Wichtig zur Bestimmung der Heizleistung und des Solarenergiepotenzials sind der Energiebedarf des Gebäudes, die Dachausrichtung und die Verschattungssituation. Die Auf­ stellmöglichkeiten für die zur Auswahl stehenden Systeme sind zu prüfen und der Energieträger festzulegen: J Nahwärme, J Holz (Scheitholz, Pellets etc.), J Gas, Öl, J Strom (Wärmepumpe) und / oder J Kombinationen vorgenannter Energieträger mit Solarenergie (thermisch, elektrisch). Heizungsanlagen In die Planung des neuen Heizsystems sind die mit der Mo­ dernisierung erzielbaren technischen Einsparpotenziale mit einzubeziehen. 11 2. Gebäudesanierung/-modernisierung © DOC_RABE_Media · fotolia.com Eine wichtige Rolle bei der Modernisierungsplanung spielt die Warmwasserbereitung. Da diese ganzjährig in Betrieb ist, muss bei fossil betriebenen Heizungsanlagen (Öl und Gas) ebenso bei Pellet- und Holzheizungen über eine Lösung in den Sommermonaten nachgedacht werden. Zu diesen Zeiten wird keine oder nur noch sehr wenig Hei­zenergie benötigt, so dass der Heizkessel zur Ver­meidung unnötiger Betriebs­ bereitschaftsverluste aus­geschaltet werden kann, wenn das Warmwasser anders erzeugt wird. Eine Kombination mit Solarkollektoranlagen bietet sich da­ her an und wird im Erneuerbaren Energien Wärme­gesetz des Landes Baden-Württemberg, EWärmeG (siehe Kapitel 5) auch explizit gefordert. Hinweis Bei alten Heizungsanlagen sind dies: J überdimensionierte Heizkessel, J schlechte Nutzungsgrade (→) alter Heizkessel, J überdimensionierte und schlecht regelbare Pumpen, J falsch eingestellte Heizkurven, J hohe Vor- und Rücklauftemperaturen und J hydraulisch nicht abgeglichene Wärmeverteilung. Mit diesen Randbedingungen erreichen alte Heizungsan­lagen Jahresnutzungsgrade (→) von ca. 70 bis 80 Prozent. Dies be­ deutet, dass mit einer konsequent geplanten und fachgerecht durchgeführten Sanierung fast immer Einspa­rungen von bis zu 30 Prozent erzielbar / erreichbar sind. Bestehende Heizungsanlagen sind vorwiegend in Nieder­tem­ peraturtechnik mit witterungsgeführten Kesseltempe­raturen von 40 bis 75 °C ausgeführt. Noch ältere Anlagen mit Kon­ stant-Temperaturkesseln (unbedingt die EnEV 2014 beachten!) werden mit 70 bis 80 °C Kesselwasser­temperatur betrieben. In modernen Anlagen kommen überwiegend Kesseltech­niken mit Brennwertnutzung, Biomasse (Holz) und Wärme­pumpen, in vielen Fällen in Kombination mit Solarkollektor­anlagen zur Anwendung. Bad & Wellness Solaranlagen Wärmepumpen Blockheizkraftwerke Pelletsheizungen Öl- & Gasbrennerservice 12 Unter Gereuth 16–18 79353 Bahlingen Tel. 0 76 63/60 51-0 Fax 0 76 63/60 51-21 [email protected] www.adler-heizungsbau.de Vor einer Sanierung sollten Sie unbedingt auch die jeweils aktuellen Regelungen der Energieeinsparverordnung EnEV 2014 (siehe Kapitel 5) beachten. Öl- und Gasheizungen Gerade in älteren Gebäuden sind oft Öl- oder Gas­hei­zungs­ anlagen anzutreffen, deren Sanierung sich in je­dem Falle lohnt. Eine Sanierung umfasst in der Regel den Ersatz des alten Heiz­ kessels, des Öl- oder Gasbrenners und eventuell der Warm­ wassererwärmung. Wärmeverteilung, Regelung und Kamin müssen dann entsprechend angepasst werden. Als Ersatz für eine alte Brenner- und Kesselanlage stehen mo­ derne, energiesparende Kompaktwärmezentralen in konventio­ neller Bauart oder mit Kondensationskessel zur Verfügung. Mit verbesserter Verbrennungstechnik gelan­gen nach dem Einbau weniger Schadstoffe in die Um­gebung und der Nutzungsgrad der Anlage ist – je nach Anlagekonzept – deutlich höher. Neue Ölheizungen können an den bestehenden Tank und meist auch an die vorhandene Ölleitung bzw. neue Gas­heizungen an die vorhandene Gasleitung angeschlossen werden. Im Vergleich zu Ölheizungen sind Gasheizungen war­tungsärmer und produzieren etwa 20 % weniger CO2 und Schadstoffe. Sowohl bei Gas- als auch bei Ölheizungen ist die Brennwert­ technik so ausgereift, dass der im Abgas enthaltene Wasser­ dampf durch Kondensation genutzt wer­den kann. Zusätzlich zur reinen Verbrennungswärme wird damit eine nicht unerheb­ liche Energiemenge gewonnen. Bei Erdgas sind dies immerhin rund 10 % des Brennstof­feinsatzes, beim Heizöl etwa 5 %. Herkömmliche Gas- oder Ölheizkessel ohne Brennwertnutzung entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und werden auch nicht geför­dert. Heizen mit Strom Elektrospeicherheizungen werden in der Nacht mit Strom auf­ geheizt und geben die Wärme tagsüber an die Wohn­räume ab. Dieses Heizsystem ist deutlich träger und schlechter regelbar als eine Zentralheizung. Der anfäng­liche Vorteil bei den Inves­ titionskosten wird durch hohe Verbrauchskosten im Betrieb aufgehoben. Aus ökologischer Sicht sind Elektrospeicherheizungen nicht zu empfehlen, da der Strom meist aus Kraftwerken mit schlech­ tem Wirkungsgrad und dementsprechend hohen CO2- und Schadstoffemissionen stammt. Im Be­stand sollten Elektrospei­ cherheizungen deshalb durch ein anderes Heizsystem ersetzt werden. Im Neubau sind sie nicht mehr zeitgemäß. Geschlossene Kamine, Zimmeröfen und Speicheröfen sind sogenannte Einzelraumfeuerungen und werden in der Regel nur gelegentlich als Zusatzheizung betrieben. Bauartbedingt geben diese ihre Wärme nur an den umgebenden Raum ab. Sind in diesen Räumen luftabsaugenden Anlagen, also Lüf­ tungsanlagen, Dunstabzugshauben, Warmluftheizungen etc. installiert, müssen zusätzliche Sicherheitseinrichtungen den parallelen Betrieb mit der Einzelraumfeuerung verhindern, einen gefährlichen Unterdruck im Raum vermeiden und eine kontrollierte Abgasführung sicherstellen. Wärmepumpen Der Einsatz von Wärmepumpen zur Warmwasserbereitung und Beheizung von Wohngebäuden eignet sich sehr gut in Ver­ bindung mit Flächenheizsystemen, z. B. Fußbodenheizungen. Dies hängt sehr wesentlich mit den physikalischen Eigenschaf­ ten von Wärmepumpen zusammen. Wärmepumpen arbeiten nach dem „Kühlschrank-Prinzip“, d. h. der Umgebung (Luft, Wasser, Erdreich) wird Wärme auf einem niedrigen Temperaturniveau entzogen. Unter Einsatz von Strom erhöht die Wärmepumpe die Temperatur soweit, dass damit das Heizungssystem betrieben werden kann. Wichtig für ein effizientes Wärmepumpensystem ist ein mög­ lichst geringer Temperaturunterschied zwischen der Umge­ bung, der die Wärme entzogen wird und dem Heizsystem. Im Gegensatz zur Luftwärmepumpe, die für ein effizientes Wär­ mepumpensystem wegen der Temperaturschwankungen übers Jahr eher ungeeignet ist, arbeiten Erdreich- oder Grundwas­ ser-Wärmepumpen mit gleichmäßigen Temperaturniveaus. Flä­ chenheizsysteme eignen sich vor allem wegen der niedrigen Vorlauftemperaturen von etwa 30-35 °C sehr gut. Bei beson­ © Arthur Braunstein · fotolia.com Holzpellet-Heizung Holzpellets werden aus Sägemehl ohne Zusatzstoffe unter hohem Druck hergestellt. Die 1-2 cm langen, bleistiftdicken Pellets haben dadurch einen hohen Energieinhalt und kön­nen rückstands- und emissionsarm verbrannt werden. Das Säge­ mehl für die Herstellung stammt meist aus großen Sägewer­ ken. Da der Rohstoff Holz als nachwachsender Energieträger nahezu CO2-neutral ist, sind Holzpellets ein besonders klimaf­ reundlicher Brennstoff. Eine Pellet-Heiz­anlage ist vom Kom­ fort sowie vom Betriebs- und War­tungsaufwand vergleichbar mit einer Ölheizung, aber deut­lich umweltfreundlicher. Da die Pellets wesentlich preis­werter sind als Heizöl oder Erdgas, er­ geben sich bei den Betriebskosten Vorteile. Den günstigen Be­ triebskosten stehen jedoch höhere Investitionskosten gegen­ über, so dass die Gesamtkosten im Einzelfall zu vergleichen sind. Wenn Sie sich mit dem Gedanken beschäftigen, eine Holzpelletanlage zu planen und bauen, kann die Checkliste „Empfehlungen für Planung, Ausführung und Betrieb von Pel­ let-Heizungsanlagen“ hilfreich sein. Diese Information erhalten Sie kostenlos beim Informationszentrum Energie des Landes Baden-Württemberg (www.energie-aber-wie.de). Sonstige Holzheizungen Seit einigen Jahren werden Scheitholzanlagen angeboten, die wahlweise eine manuelle oder automatische Umstel­lung auf Pelletfeuerung ermöglichen. Der Vorteil solcher Kombinatio­ nen besteht in der höheren Flexibilität bezüglich des Einsatzes von Holz. 13 2. Gebäudesanierung/-modernisierung ders günstigen Randbedingungen können auch Niedertem­ peratursysteme mit großflächigen Heizkörpern und maximal 50 °C Vorlauftemperatur geeignet sein. In diesem Fall sollte jedoch ausschließlich Erdwärme oder Grundwasser als Wärme­ quelle zum Einsatz kommen. Ein wichtiges Kriterium zur Bewertung der Wirksamkeit von Wärmepumpen ist die Jahresarbeitszahl. Diese wird aus dem Verhältnis der gelieferten Nutzwärme (→) in Kilowattstunden (kWh) und des erforderlichen Strombedarfs (auch in kWh) er­ mittelt. Je größer die Jahresarbeitszahl, desto effizienter nutzt die Wärmepumpe kostenlose Umgebungswärme. Die Jahresar­ beitszahl sollte zwischen 3,5 und 4,0 liegen. Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten stellen nachträglich gut wär­ megedämmte Wohngebäude, Niedrigenergie- und Passivhäu­ ser dar. In diesen Fällen ergeben sich in Verbindung mit Solar­stromanlagen und Batteriespeichern neue, interessante Ein­satzmöglichkeiten, um erneuerbare Energien künftig noch intensiver zu nutzen. Bei der Planung und Ausführung von Wärmepumpenan­lagen können viele Fehler gemacht werden. Um dies zu vermeiden und gute Betriebsergebnisse zu erzielen, sollten Sie sich vorab die kostenlos erhältliche Information „Em­pfehlungen für Planung, Ausführung und Betrieb von Wär­mepumpenHeizungsanlagen“ des Informationszentrums Energie des Lan­ des Baden-Württemberg ansehen (www.energie-aber-wie.de). Solarheizung (Sonnenhaus) Schon seit zwei Jahrzehnten ist es möglich, Wohngebäude zu erstellen, die ohne fossile Heizungsanlage auskommen und nur mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Sonnenhäuser zeichnen sich aus durch eine sehr gute Wärme­ dämmung, eine nach Süden orientierte Lage und die energie­ optimierte Anordnung von Glasflächen. Hiermit wird die Son­ Heizsystem-Kostenvergleich für Einfamilienhaus (Stand 2013) (Quelle: Handbuch Gebäudeenergieberatung, 2014) neneinstrahlung passiv genutzt. Die aktive Energienutzung geschieht über Solarkollektoren. Bis zu 100 Prozent des Wär­ mebedarfs (→) für Heizung und Warmwasser können solar ge­ deckt werden. Ein Sonnen­haus nutzt mindestens 50 Prozent. Da sowohl die passive als auch aktive Sonnenenergie zeit­ gleich anfallen, müssen solare Überschüsse von mehreren Ta­ gen oder Wochen gespeichert werden. Dies geschieht über einen großen, mit Wasser gefüllten Puf­ ferspeicher. Das Systemmanagement solcher Anlagen regelt Angebot und Nachfrage, die zeitlich auseinanderliegen und sorgt für eine effiziente Nutzung der Solarener­gie. In der son­ nenarmen Winterzeit wird der Pufferspeicher bei Bedarf über eine Not- oder Zusatzheizung mit Holz nachgeheizt. Sämtliche Stromanwendungen in Sonnenhäusern sind opti­ miert und werden über die hauseigene Photovoltaik­anlage gedeckt. Wasch- und Spülmaschinen sind an das Warmwas­ sernetz angeschlossen. Diese weitgehend solar beheizten Wohngebäude sind mit bezahlbarem Aufwand realisierbar und führen zu sehr niedrigen Heizkosten. Kraft-Wärme-Kopplung Eine besonders effiziente Nutzung fossiler Energien (Öl bzw. Erdgas) ist durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) möglich. Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme kann ge­ genüber einer getrennten Erzeugung viel Primärenergie (→) eingespart und Emissionen vermieden werden. Solarheizungsvarianten: zur Warmwasserbereitung, zur Heizungsunterstützung, zur Vollwärmeversorgung (Quelle: Timo Leukefeld) 14 Abhängig von der zu beheizenden Wohnfläche und dem Wär­ mebedarf (→) stehen BHKW mit elektrischen Leistun­gen von weniger als 2,5 kW (Nano-BHKW), 2,5 bis 15 kW (Mikro-­BHKW), 15 bis 50 kW (Mini-BHKW) und größer 50 kW (Groß-BHKW) zur Verfügung. Sprechen Sie Ihren Heizungsbauer auf den hydraulischen Ab­ gleich an. Bei einem Vor-Ort-Termin sollte er außerdem auch die restlichen Systemkomponenten wie Zirkulationspumpen der Warmwasserbereitung, Thermostatventile an den Heizkör­ pern, Einstellung der Heizkurve und die korrekte Nachtabsen­ kung prüfen, um sie ggf. mit in sein Angebot aufnehmen. Hinweis Nach Beendigung der Maßnahmen lassen Sie sich vom Heizungsbauer die Dokumentation des hydraulischen Abgleichs (Berechnungen) aushändigen und fordern die schriftliche Bestätigung, dass dieser wie berechnet durch­ geführt wurde. Warmwasserbereitung Mit einem Anteil von 10 bis 25 Prozent ist die Warmwas­ serbereitung nach der Heizung der zweitgrößte Verbrau­cher im Haushalt und sehr stark abhängig von den indivi­duellen Verbrauchsgewohnheiten. Blockheizkraftwerk mit Pufferspeicher (Heizungsmodernisierung großes MFH im Bürkle-Bleiche) (Quelle: Stadt Emmendingen) Wichtig für Planung, Auslegung und Wirtschaftlichkeit eines BHKWs ist ein möglichst hoher, ganzjährig anfallender Wär­ me-Grundlastbedarf, in der Regel der Warmwasserbedarf. Besonders geeignete Objekte sind z. B. große Mehrfamilien­ häuser ab 10 Wohneinheiten, Altenheime, Krankenhäuser und Schwimmbäder. SO HEIZEN SIE RICHTIG Zu einer guten und fachgerecht sanierten Heizungsanlage ge­ hört immer der „hydraulische Abgleich“. Er ist Voraus­setzung für die Versorgung der Heizkörper mit der korrek­ten Heizwas­ sermenge, so dass alle Räumen die erforder­liche Wärmemen­ ge erhalten. In vielen Förderprogrammen ist er unter anderem Voraussetzung für den Erhalt von Zuschüssen (siehe Kapitel 6). Mit dem hydraulischen Abgleich sparen Sie auch Strom. Da in der Regel die alten Umwälzpumpen, die üblicher­weise das ganze Jahr über in Betrieb sind, gegen mo­derne, drehzahlge­ regelte ausgetauscht werden, sparen Sie bis zu 80 Prozent des bisher für den Pumpenbetrieb nöti­gen Stroms ein. Damit amortisiert sich der Pumpenaus­tausch innerhalb von 4 Jahren. Mit relativ geringen Kosten sparen Sie so dauerhaft Geld. Dies gilt natürlich auch für ältere, noch nicht sanierungsbedürftige Zentralheizungsanlagen. Bisher erfolgt die zentrale Warmwasserbereitung am häu­figs­ ten über eine Heizungsanlage mit entsprechendem Warmwas­ serspeicher. Bei einer Sanierung sollte immer eine Kombinati­ on mit einer Solaranlage angestrebt werden. Durch geschickte Planung der Installation sind die Ver­brauchsstellen über kurze Warmwasserleitungen zu errei­chen, so dass bei Bedarf das Wasser schnell zur Verfü­gung steht. Unnötiger Abfluss unge­ nutzten Wassers wird damit verhindert. Bei weitläufigen Installationen sind Zirkulationsleitungen mit Umwälzpumpe notwendig. Diese muss nach Vorschrift mit ­einer Schaltuhr ausgestattet sein, um die Laufzeiten kurz zu halten. Sehr effiziente Lösungen bieten Zirkulations­pumpen mit elektronischer Steuerung, welche die Laufzeit auf ca. 1 Stunde pro Tag begrenzt. Sofern eine zentrale Warmwasserbereitung ausscheidet, be­ steht bei vorhandenem Gasanschluss die Möglichkeit, einen Gasdurchlauferhitzer einzubauen. Bei geringem Bedarf wird Warmwasser sinnvollerweise dezen­ tral in der Nähe der jeweiligen Zapfstellen bereitet. Hierzu bie­ ten sich strombetriebene Untertischspeicher oder Durchlauf­ erhitzer an. Lüftungsanlagen Wurden Lüftungsanlagen früher vorzugsweise in größeren Bürogebäuden eingesetzt, steigt die Nachfrage heutzutage vor allem in Wohngebäuden kontinuierlich. Dies hängt einer­ seits mit der Sicherstellung der hygienisch notwendi­gen Luft­ wechselrate von 0,6 bis 0,8 pro Stunde zusammen und an­ 15 2. Gebäudesanierung/-modernisierung dererseits mit den durch Wärmerückgewinnung erzielbaren Energieeinsparungen. Unverzichtbar sind Lüf­tungsanlagen in Niedrigenergie- und Passivhäusern. Mit einer gut geplanten und ausgeführten Lüftungsanlage wird der Wohnkomfort erheblich gesteigert. Die Räume sind, auch ohne die Fenster dauernd in Kippstellung zu halten, immer ausreichend belüftet. Dies verhindert unge­wolltes Auskühlen und von außen einwirkender Lärm ist deutlich reduziert. Aller­ giker profitieren durch den Einsatz von Pollenfiltern, der er­ hebliche Vorteile mit sich bringt. Neben reinen Zuluft- oder Abluftanlagen (→) gibt es Anla­gen, die beides kombinieren. Den Wohnräumen wird kon­trolliert Frischluft zugeführt und an anderen Stellen (Küche, Bad, WC) verbrauchte, feuchtigkeits- und geruchsbelastete Luft abge­ saugt. Diese Anlagen bezeichnet man als „Kon­trollierte Beund Entlüftungsanlagen“. Neben zentralen Lüftungsanlagen für ein Gebäude oder mehre­­ re Wohnungen, gibt es dezentrale, raumweise ein­setzbare Ge­ räte. In beiden Fällen sind Wärmetauscher sinnvoll, die bei zentralen Lüftungsgeräten bis zu 90 Pro­zent der in der Abluft enthaltenen Wärmeenergie über den Wärmetauscher zurückge­ winnen. Beträgt die Ablufttempe­ratur aus der Wohnung 20 °C und die Außentemperatur 0 °C, wird die Zuluft den Wohnräu­ men damit bereits mit 18 °C zugeführt. Eine neuere Variante ist die Kombination der Zuluft mit Luft­ kollektoren. Diese werden in die Gebäudefassade inte­griert, arbeiten aber nicht wie Solarkollektoren mit Wasser sondern mit Luft. Damit erfolgt während der Heizperiode eine Vorwär­ mung der Zuluft. Photovoltaik Der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Stromerzeu­gung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse erreichte 2013 in Deutschland den neuen Rekordwert von rund 23,5 Prozent. Die Photovoltaik steuerte hierzu rund 6 Prozent bei. Photovoltaikanlagen erfreuen sich immer größerer Beliebt­heit, was nicht zuletzt ein Verdienst des Erneuerbaren Energien Ge­ setzes, EEG (siehe Kapitel 5) ist. Wurde die Installation an­ PV-Dachanlage auf MFH 16 (Quelle: Armin Bobsien) fangs mit hohen Vergütungssätzen gefördert, sank diese im Laufe der letzten 15 Jahre kontinuierlich. Die damit erzeugte hohe Nachfrage und der zunehmende Wettbewerb der Herstel­ ler führten zu deutlich sinkenden Investitionskosten. Ein Beispiel: Die Kosten einer Photovoltaikanlage mit 20 m2 Modulfläche und einer elektrischen Leistung von 2 kWp ein­ schließlich Montage betragen etwa 3.600 Euro (Stand 2014). Eine nach Süden ausgerichtete Anlage produziert bei einer Dachneigung von 30 bis 45 Grad durchschnittlich 1.800 kWh Strom pro Jahr zu Produktionskosten von ca. 14 Ct pro kWh. Bei Strom-Bezugspreisen der Privathaushalte von ca. 30 Ct/ kWh im Vergleich zu Herstellkosten von 14 Ct/kWh wird deut­ lich, dass sich die Eigenproduktion lohnt. Die feste Einspeisevergütung nach EEG für Anlagen bis 10 kW beträgt im Dezember 2014 12,59 Ct/kWh und wird kontinuier­ lich abgesenkt. Die preiswerte Eigenproduktion von Solarstrom wird dazu füh­ ren, dass immer mehr Haushalte ihre eigene Anlage installie­ ren und die Anschaffung von Pedelecs (Fahrrad mit unterstüt­ zendem Elektroantrieb) und Elektrofahrzeugen in Erwägung ziehen, die dann mit dem selbst produzierten Strom geladen werden. Es lohnt sich zu überlegen, nicht nur eigenen (Solar-) Strom herzustellen, sondern diesen teilweise zu speichern. Beträgt der nutzbare Eigenverbrauchsan­ teil einer Photo­voltaikanlage mit 2 kW ohne Batterie ca. 50 Prozent der Jahress­ trommenge, lässt sich diese mit einer nutz­ baren Batteriekapazi­ tät von 2 kWh auf ca. 85 Prozent steigern. Wenn Sie also ein Pe­ delecs und/oder ein Elektroauto be­sitzen, ist es angebracht, sich spätestens zu diesem Zeit­punkt mit der Steigerung des Ei­ genverbrauchsanteils zu beschäftigen. Batteriespeicher PV-/KWK-Strom im MFH (Quelle: Armin Bobsien) Gut gemacht! Die Handwerker im Netzwerk der Energiehauspartner Angele & Schneider Bedachungen GmbH Tel.: (07641) 75 01 Stukkateurbetrieb Bührer www.buehrer.de Tel.: (07666) 29 24 Holzbau Büker GmbH www.holzbau-bueker.de Fenster & Türen fenster-joseph.de 07641 930 970 Holzbau Büker GmbH www.holzbau-bueker.de Tel.: (07663) 912 93 37 Joseph Bauelemente www.fenster-joseph.de Tel.: (07641) 93 09 70 Hans-Dieter Betting (TGA) www.betting-solar-lüftung.de Tel.: (07645) 91 60 24 Regionale Kompetenz Die Netzwerkhandwerker sorgen für einen reibungslosen Bauablauf, da sie sich untereinander absprechen. Alle Kosten werden stets transparent dargestellt und obendrauf gibt es für Energiehaus-Bauherren zusätzliche Bonussse. Ebenso wie die Energieberater unterliegen auch die E-Haus-Handwerker im Rahmen der Emmendinger Energiehaus-Kampagne einer ständigen Qualitätssicherung Handwerksqualität beim Energiehaus Emmendingen heißt: > Komplettangebot ohne versteckte Kosten > Detailgenaue Ausführung > Terminvereinbarung und Termintreue > Bauabnahme mit Protokoll > Bewertung durch den Bauherrn > Gemeinsame Lösungssuche bei Problemen Jörg Bürkin Elektrotechnik GmbH www.buerkin-elektrotechnik.de Tel.: (07641) 93 21 91 Rees Sanitär & Heizungsanlagen www.rees-haustechnik.de Tel.: (07641) 925 60 Heizung·Lüftung·Sanitär Waldkirch www.heizungsweber.de Denzlinger Straße 38 79312 Emmendingen Tel. 0 76 41 / 34 54 www.galle-bau.com Weber Heizung-Lüftung GmbH www.heizungsweber.de Tel.: (07681) 4744 60 Galle Bauunternehmung www.galle-bau.eu Tel.: (07641) 34 54 Telefon 452-643 www.energiehaus.info Eble & Oltersdorf GmbH www.eble-oltersdorf.de Tel.: (07641) 532 69 Holzbau Müller www.hb-mueller.de Tel.: (07641) 80 68 17 3. Neubau Soll es eine freistehendes Haus mit großem Garten, ein Rei­ henhaus in einer Siedlung oder doch lieber eine Eigentums­ wohnung sein? Es stellen sich viele Fragen, insbesondere vor dem Hintergrund der Familienplanung, der Altersvorsorge und der Größe. Zu klein ist nicht gut, doch ein zu großes Haus auch nicht, da es finanziell stärker belastet. Bei sich veränderndem Rollenverständnis von Elternpaaren kann das Haus in der Zukunft weniger erlösen, sollte es zum Verkauf stehen. Die Lebensplanungen verändern sich und somit auch die Wohn­ bedürfnisse. Nachhaltigere und bei geringerem Landverbrauch gleichermaßen wirtschaftliche und ökologische Wohnformen z.B. in Wohnsiedlungen rücken immer mehr in den Fokus der Bauwilligen. Kinder finden Spielkameraden, Eltern vermehrt Kontakte und im Alter gewinnt die Nachbarschaftshilfe an Bedeutung. Bauherren mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen unterstützt. Die Zahl hinter dem Effizienzhausbegriff, z. B. KfW-­ Effizienzhaus 55, gibt an, wie hoch der sogenannte Jahrespri­ märenergiebedarf (→) im Verhältnis zu den gesetzlichen Min­ destanforderungen an einen Neubau ist. Ein KfW-Effizienzhaus 55 benötigt also höchstens 55 Prozent des Jahresprimärener­ giebedarfs im Vergleich zu einem nach EnEV 2016 errichteten Gebäude. Auf den Heizenergiebedarf bezogen bedeutet dies weniger als 35 kWh/m2·a für das KfW-Effizienzhaus 55 und weniger als 25 kWh/m2·a für das KfW-Effizienzhaus 40. 3.1 Gebäude-Energie-Standards Für Neubauten wie für Sanierungen sind energetische Grenz­ werte einzuhalten. Diese sogenannten Gebäudestandards charakterisieren den Energiebedarf des Gebäudes unter Berücksichtigung von Wärmedämmung, Gebäudedichtheit und Anlagentechnik. Die Vorgaben der Energieeinspar-Verordnung (→ EnEV 2016; siehe Kapitel 5.4) und das Erneuerbare-Ener­ gien-Wärme-Gesetz (→ EEWärmeG, siehe Kapitel 5.3) sind bin­ dend. Insbesondere das EEWärmeG verpflichtet dazu, den Wär­ mebedarff (→) anteilig mit erneuerbaren Energien zu decken. Das KfW-Effizienzhaus ist ein Energieeffizienz-Standard, der sowohl für Neubauten als auch in der Sanierung gilt und Passivhaus Schema (Quelle: Frank Philipps) 3.2 Passivhaus Noch deutlich besser als das KfW-Effizienzhaus 40 ist das ­Passivhaus, welches mit optimaler Wärmedämmung der Gebäudehülle und einer weitgehenden Deckung des Wärmebe­ darfs über interne Wärmequellen (Personen, Elektrogeräte) und passiver Sonnenergienutzung lediglich einen Heizenergiebedarf (→) von 15 kWh pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche und Jahr benötigt. KfW-Effizienzhaus 55 in Emmendingen (Quelle: Stadt Emmendingen) 18 Bei derart geringem Heizenergiebedarf (→) kann auf ein kon­ ventionelles Heizsystem verzichtet werden. Die während der Heizsaison nötige Wärme wird über die Zuluft, der in jedem Fall erforderlichen Be- und Entlüftungsanlage, sichergestellt. Was zeichnet ein Passivhaus aus? Eigentlich ist es „nur“ ein konsequent zu Ende gedachtes Niedrigenergiehaus, mit: J sehr guter Wärmedämmung der Außenwände, Dächer und Kellerdecken mit Dämmstärken zwischen 20 und 40 cm und U-Werten (→) von 0,1 bis 0,2 W/(m2·K), J wärmebrückenfreier Konstruktion, J Luftdichtheit und hoher Luftqualität durch dauerhaft gesi­ cherte Wohnungslüftung, J hochwertigen Fenstern mit einen Wärmedurchgangs-koeffi­ zienten (→) Uw kleiner als 0,8 W/(m2·K), J hoher Wirtschaftlichkeit der baulichen Energieeinsparmaß­ nahmen und J sehr geringen Energiekosten durch den extrem niedrigen Heizenergiebedarf. Ein oft unterschätzter Punkt bei der Planung von Gebäuden ist das Verhältnis der Umfassungsfläche des beheizten Gebäude­ volumens ‚A‘ zum beheizten Rauminhalt ‚V‘, das sogenannte A/V-Verhältnis. Grundsätzlich gilt: J je weniger zusätzliche Oberflächen (Erker, Gaupen) ein Gebäude aufweist, desto kompakter und J je mehr Volumen, desto kompakter. Mit anderen Worten, die geeignetste Form für ein Gebäude wäre der Würfel. Die Berücksichtigung dieser geometrischen Grundform bei der Planung erleichtert es ungemein, die Kon­ struktion von Wärmebrücken zu befreien. Nebenbei gesagt, die wirtschaftlichste Maßnahme zur Ver­ besserung der Energieeffizienz von Niedrigenergie- und Pas­ sivhäusern ist, diese möglichst ohne Wärmebrücken (→) zu konstruieren, da eine Vernachlässigung derselben bis zu 30 Prozent der Transmissionsverluste ausmachen kann. Zur Beheizung von Passivhäusern steht selbstverständlich das gesamte Spektrum an Wärmeerzeugungstechniken zur Verfü­ gung wie Wärmepumpen, Biomasse-Raumkessel (im Wohn­ raum stehende Ofenheizung), Nahwärme, Solarthermieanlagen, die vornehmlich zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden und Photovoltaikanlagen. Betrachtet man die typische Energiebilanz eines Passivhauses in Süddeutschland ist zu erkennen, dass die Gewinne aus der Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage den entscheidenden Vorteil bringt, um ohne weitere Heiztechnik allein mit der Lüf­ tungsanlage die erforderliche Wärme bereit zu stellen. Wer noch mehr tun möchte, sollte sich mit dem Plus-Energiehaus oder Energie-Gewinnhaus anfreunden. Im Vergleich zum Passivhaus, das möglichst wenig Heizenergiebedarf aufweist und somit quasi auf ein traditionelles Heizsystem verzichtet, wird beim Plus-Energiehaus mehr Energie über die Gebäude­ hülle produziert als das Gebäude verbraucht. Gewinne kWh/m2·a Einsparung durch Erdwärmetauscher 0,9 Einsparung durch Wärme-Rück-Gewinnung 13,8 Solare Gewinne 14,9 Interne Gewinne 9,8 Heizung 14,0 Lüftunsverluste – Transmissionsverluste – Verluste kWh/m2·a Summe 53,4 53,4 – – – – – 19,6 33,8 Energiebilanz Passivhaus (Quelle: Handbuch Gebäudeenergieberatung, 2014) Regional. Multimedial. Genial. Ein Stück Heimat im Internet Wo auch immer Sie sind: www.total-lokal.de 19 4. Nutzerverhalten In Kapitel 2 befassten Sie sich mit den Verbesserungen von Gebäudehülle und Gebäudetechnik. In der dritten Säule zur Verbesserung der Energieeffizienz in Wohngebäuden und Haushalten kommen wir zum Nutzerverhalten. Gefühlsmäßig und im Vergleich zu den erzielbaren Einsparungen im vorigen Kapitel mag es sich zunächst banal anhören, lediglich 15 bis 20 Prozent zusätzlich einzusparen. Sie sollten jedoch bedenken, dass die Einsparungen aus Kapitel 2 ‚einmalig erzielbare Einsparungen‘ durch technische Maßnahmen darstellen. Von Einsparungen durch Anpassungen des Nutzerverhaltens profitieren Sie Jahr für Jahr. 4.1 Einflussfaktoren Konsequentes Lüften bewirkt den Abtransport von Feuch­ tigkeit und Schadstoffen sowie den Eintrag von Sauerstoff zum Atmen. Außerdem lässt sich „frische Luft“ mit geringerer Luftfeuchtigkeit leichter auf die gewünschte Raumtemperatur aufheizen. Sie sparen Energie, vermeiden Bauschäden und verhindern Schimmelpilzbildung. 4.2 Eintrag von Feuchtigkeit vermeiden In einem 4-Personenhaushalt verdunsten täglich 12 bis 14 Liter Wasser durch Kochen, Baden und Trocknen sowie durch Pflan­ zen und die Bewohner selbst. Wird dieser Dampf nicht durch Lüften nach draußen abgeführt, kommt es zwangsläufig zur Tauwasserbildung an kalten Oberflächen. Das heißt, unsicht­ barer Wasserdampf schlägt sich als sichtbare Feuchtigkeit an Wänden, Möbelteilen und anderen kalten Oberflächen nieder. Dies gilt insbesondere bei gut gedämmten Wohnungen, in denen kaum Luftaustausch herrscht. Eine geeignete Maßnahme zur Förderung der Luftzirkulation ist beispielsweise das Abrü­ cken der Möbelstücke von den Wänden (mindestens 10 cm). Sind Räume wenig benutzt oder bleiben unbeheizt (wie z. B. Schlafzimmer oder Flur) sollten die Türen zu diesen Räumen geschlossen gehalten werden, um einen Transport warmer, feuchter Luft aus anderen Räumen in die kalten Zimmer und damit die Tauwasserbildung an kalten Oberflächen zu verhin­ dern. Der Eintrag von zu viel Feuchtigkeit in die Wohnung kann auch dadurch reduziert werden, Wäsche nicht in der Wohnung zu trocknen und beim Kochen konsequent Ablufteinrichtungen/ Dunstabzüge zu nutzen. 4.3 Richtiges Lüften Damit die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit aus den Räu­ men entweichen kann, ist entsprechendes Lüftungsverhalten Grundvoraussetzung. Wie gehen Sie vor? Schließen Sie das Heizkörperthermostat, lüften Sie wie in Tabelle 4.1 dargestellt möglichst 3 Mal pro Tag durch voll­ ständiges Öffnen der Fenster. Nach schließen des Fensters öffnen Sie das Thermostatventil wieder. Den besten Lüftungs­ effekt erzielen Sie durch Stoßlüftung (Durchzug), d. h. wenn gleichzeitig das Fenster und die gegenüberliegende Tür weit geöffnet sind. Dezember, Januar, Februar 4 bis 6 Minuten März, November 8 bis 10 Minuten April, Oktober 12 bis 15 Minuten Mai, September 16 bis 20 Minuten Juni, Juli, August 25 bis 30 Minuten Tabelle 4.1: Lüftungszeiten in Abhängigkeit der Jahreszeit (Außentemperatur) Lüften Sie direkt nach dem Baden, Duschen, Kochen und Schlafen bei vollständig geöffnetem Fenster mindestens 10-15 Minuten. Ist ausreichendes Lüften nicht gewährleistet, instal­ lieren Sie einen Abluftventilator in den Feuchträumen. Vermeiden Sie Dauer-Kipplüftung. Diese kühlt die Fenster­ laibungen zu stark aus, so dass der Taupunkt unterschritten wird. Dadurch sammelt sich vermehrt Feuchtigkeit an, die das Schimmelwachstum fördert. Sind Sie berufstätig, lüften Sie vor Verlassen des Hauses und nach Rückkehr wie oben beschrieben. 4.4 Behaglichkeit und Wohlfühlen © fotodo · fotolia.com 20 Wesentlichen Einflussgrößen auf Behaglichkeit und Wohlfühlen sind: J Oberflächentemperaturen der Umfassungsflächen J Lufttemperatur J Luftbewegung J Luftfeuchte (siehe 4.2) Bei ungedämmten Außenwänden mit raumseitigen Oberflä­ chentemperaturen von weniger als 14 °C wird die Behaglich­ keitsschwelle selbst bei einer Raumtemperatur von mehr als 20 °C nicht erreicht. Der Körper strahlt zu viel Wärme zur kalten Wand hin ab. Im Gegensatz dazu kann bei gut gedämmten Außenwänden mit Oberflächentemperaturen von 19 °C die Raumtemperatur weniger als 20 °C betragen um als behaglich empfunden zu werden. Zugluft oder zu starke Luftbewegungen werden meist als unbehaglich empfunden. Gegen Zugluft hilft der Einbau neuer Fenster oder zumindest der Einbau neuer Dichtungen an Fens­ tern und Türen. Raumluftbewegungen werden vor allem durch die Heizkörper verursacht. Dabei strömt die vom Heizkörper erwärmte Luft nach oben, während am Boden kühlere Luft nachströmt. Je höher die Heizkörpertemperatur, umso stärker die Luftbewegungen. 4.5 Gesundes Wohnen Ob Neubau oder Sanierung, achten Sie schon bei der Auswahl der Materialien (Putze, Farben, Lacke, Bodenbeläge) auf unbe­ denkliche Inhaltsstoffe. In vielen Materialien sind schädliche Substanzen enthalten, die die Atemwege angreifen oder Aller­ gien auslösen können. Was nützt die schönste Tapete, wenn sie einen allzu hohen Kunststoffanteil hat oder der Korkboden, der schädliche Lösungsmittel enthält. So erfüllen z. B. mineralische Innenputze ökologische Kriterien, denn sie enthalten keine Konservierungsstoffe. Sie bestehen aus nachhaltigen Bindemitteln wie Gips, Kalk, Zement oder Lehm. Mit Kalk als Bindemittel wird der Putz antiseptisch, da er Bakterien und Pilze abtötet. Dadurch wirkt er schimmelpilz­ hemmend. Aufgrund ihrer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit sind mine­ ralische Putze in der Lage die Feuchtigkeit zu regulieren und kurzzeitig wärmespeichernd (Lehm) zu wirken. Sie binden flüchtige Schadstoffe aus der Luft und eignen sich somit bestens für ein gesundes Raumklima. Einsetzbar sind sie in Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräumen genauso wie in Bereichen mit hohem Feuchtigkeitsanteil. 4.6 Strom sparen Steigende Strompreise belasten die Haushalte. Umso mehr lohnt es sich, den Stromverbrauch deutlich zu senken. © colourbox.com Wärmephysikalisch gesehen tritt der Mensch mit seiner Kör­ per-Oberflächentemperatur von 33 °C in einen ständigen Wär­ meaustausch mit Wänden, Decken und Gegenständen des Aufenthaltsraumes. Ob er friert oder schwitzt hängt von der Umgebungstemperatur des Raumes und der Temperatur der Wandoberflächen, insbesondere der Außenwände ab. Der mittlere Verbrauch in Einfamilienhäusern deutscher Haus­ halte beträgt (ohne elektrische Warmwasserbereitung): J J J J J mit mit mit mit mit einer Person: zwei Personen: drei Personen: vier Personen: fünf Personen: 2.600 3.200 4.000 4.400 5.300 kWh kWh kWh kWh kWh Strom Strom Strom Strom Strom pro pro pro pro pro Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr 4.6.1 Energieeffiziente Haushaltsgeräte Neben den bereits genannten Einsparpotenzialen durch den Austausch von Heizungspumpen (siehe S. 15 (zu finden in „So heizen Sie richtig“) ergeben sich zahlreiche weitere Einspar­ möglichkeiten. Für einige Anwendungen, z. B. bei Kühlgeräten, Spülmaschinen und Wäschetrocknern ist eine Ersparnis von 50 Prozent möglich, wenn neue, effizientere Geräte angeschafft werden. Die Umstellung bei Kochherden von Strom auf Gas und der Anschluss von Spül- und Waschmaschinen an die solare Warmwasserbereitung sind weitere Optionen zur Senkung des Stromverbrauchs. Ein konsequent bewusster Umgang mit Energie, der u. a. den Verzicht auf einen Wäschetrockner ein­ schließt, kann in einem 2-Personen-Haushalt zu Einsparungen von bis zu 60 Prozent führen. Der beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg erhältlichen Broschüre „Energiesparen im Haushalt – Praktische Tipps für den Alltag“ können viele weitere Empfehlungen entnommen werden. Download: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-­ service/publikation/did/energiesparen-im-haushalt-praktische-tipps-fuer-den-alltag/ 4.6.2 Beleuchtung Seit Ende 2012 sind Glühlampen nach EU-Verordnung verbo­ ten. Ab 2016 kommt das AUS für Halogenlampen und Lampen mit einer schlechteren Energie-Effizienzklasse als „B“. Mit dem Glühlampenverbot werden besonders zwei ener­ giesparende Techniken interessant: Energiesparlampen und Lampen mit Leuchtdioden (LED). Energiesparlampen sind meist billiger als LED, halten ca. 5.000 bis 10.000 Stunden, leuchten mit schlechten Farben und benötigen eine lange Anlaufzeit. LED haben eine um Faktor 10 längere Betriebszeit, leuchten konstant und können problem­ los an Dimmern und anderen Steuerungen betrieben werden. 21 5. Gesetzliche Regelungen © Bill Ernest · fotolia.com Zahlreiche Gesetze und Verordnungen zu Energieeinsparung, Wärmeschutz und der Nutzung erneuerbarer Energien lassen den Sanierungs- und Bauwilligen auf Grund der Fülle an fach­ chinesicher Detailinformation mitunter verzweifeln. Um etwas Licht in den Paragraphendschungel zu bringen, werden auf den folgenden Seiten die wesentlichen Inhalte in Auszügen vorgestellt und wo erforderlich, mit erläuternden Informationen versehen. Die jeweils ausführlichen Texte zu den einzelnen Themen kön­ nen im Internet unter www.gesetze-im-internet.de eingesehen werden. 5.1 Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Das im Jahr 2000 in Kraft getretene Gesetz brachte die Wende im Einsatz von erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung. Mit dem EEG stieg der Anteil von Wasser, Wind, Biomasse und Photovoltaik an der Stromerzeugung von 6 Prozent im Jahr 2000 auf rund 33 Prozent im Jahr 2015. 5.2 Erneuerbare Wärmegesetz BW (EWärmeG BW) Bezieht sich das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz des Bundes, EEWärmeG ausschließlich auf Neubauten, regelt das EWärmeG des Landes Baden-Württemberg seit 2009 als ein­ ziges Bundesland den anteiligen Einsatz von Solarenergie ausschließlich für bestehende Gebäude. Die zentrale Anforderung lautet: Bei Austausch oder Ersteinbau einer Heizungsanlage nach dem 1. Juli 2015 in bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden die vor dem 1. Januar 2009 errichtet wurden, muss ein Anteil von mindestens 15 Prozent des jährlichen Wärmeenergiebe­ darfs WEB durch erneuerbare Energien EE gedeckt werden oder es sind entsprechende Ersatzmaßnahmen zu ergreifen. 22 5.2.1 Sanierungsfahrplan Mit der Novellierung des EWärmeG BW führt Baden-Württem­ berg ab 2015 den Sanierungsfahrplan, SFP als neues Instru­ ment zur energetischen Gebäudebewertung und weiterführen­ den Beratung von Gebäudeeignern ein. Der SFP wird ergän­ zend zum bisherigen Energiesparcheck des Handwerks ESC etabliert. Mit der Erstellung eines Sanierungsfahrplans durch einen Ener­ gieberater können Eigentümer von Wohngebäuden bei einem Austausch der Heizung nach EWärmeG BW einen Anteil von 5 Prozent der 15 Prozent umfassenden Verpflichtung allein dadurch erfüllen. Über die grundsätzlichen Anforderungen einer Beratung hinausgehend, wird beim SFP besonders Wert gelegt auf die Betrachtung der langfristigen Erfordernisse der Energieeinspa­ rungen. D. h., dass die zur Auswahl stehenden Maßnahmen auf die langfristigen baulichen und persönlichen Erfordernisse (Zukunftspläne) des Bauherrn abgestimmt werden. Der gebäudeindividuelle Sanierungsfahrplan weist aus: J die am Ende erreichbare energetische Qualität des Gebäudes, J sämtliche Maßnahmen um das Ziel zu erreichen, J die zeitlich und technisch sinnvolle Reihenfolge zur Umset­ zung der Maßnahmen und J eine sorgfältige Beschreibung der Schnittstellen (Bauteilan­ schlüsse) zwischen den einzelnen Sanierungsstufen. Der Sanierungsfahrplan geht überdies auf häufige Hindernisse bei energetischen Sanierung ein, z. B. die fehlenden Finanz­ mittel des Bauherrn, die zu berücksichtigende Teilvermietung oder bereits umgesetzte Teilsanierungen. Die Kosten des SFP betragen für Ein- und Zweifamilienhäuser je nach Aufwand zwischen 800 und 1.000 Euro. Das Land Baden-Württemberg bezuschusst die Erstellung in Abhängigkeit von der Anzahl der Wohneinheiten. Die Antragstellung erfolgt über die L-Bank. Der Zuschuss für Ein- und Zweifamilienhäuser beträgt 200 Euro und erhöht sich für Mehrfamilienhäuser ab der dritten Wohneinheit um jeweils 50 Euro pro Wohneinheit. Maximal werden 50 Prozent der anfallenden Beratungskosten, höchstens jedoch 500 Euro pro Gebäude bezuschusst. Hinweis: Mit der Erstellung des SFP darf erst begonnen wer­ den, wenn der Zuwendungsbescheid vorliegt. Wohngebäude Erfüllungsoptionen 5 % 10 % 15 % Anrechenbarkeit Solarthermie2 [m2 Aperturfläche/m2 Wfl] EZFH 3 (0,023 m2/m2) 3 0,047 (m2/m2) 3 0,07 (m2/m2) 0 - 15 % (pauschalierter oder rechnerischer Nachweis) MFH 3 (0,02 m2/m2) 3 0,04 (m2/m2) 3 0,06 (m2/m2) Holzzentralheizung 3 3 3 0 - 15 % (3) bis 30.06.2015 - 3 ≥ 30 % Wfl 10, 15 % Einzelraumfeuerung ≥ 25 % Wf Wärmepumpe (JAZ ≥ 3,50; JHZ ≥ 1,20) 3 3 3 0 - 15 % Biogas (i.V. m. Brennwert) 3 ≤ 50 kW 3 ≤ 50 kW- 0 - 10 % Bioöl (i.V. m. Brennwert) 3 3- 0 - 10 % Baulicher Wärmeschutz - Dachflächen, Decken und Wände gegen unbeheizte Dachräume3 3 > 8 VG 3 5 bis 8 VG 3 ≤ 4 VG 0 bis 5, 10, 15 % - Außenwände3, 4 3 3 3 0 - 15 % - Bauteile nach unten gegen unbeheizte Räume, Außenluft oder Erdreich3 3 3 bis 4 VG 3 ≤ 2 VG - 5, 10 % - Transmissionswärmeverlust5 (HT‘) 3 3 3 0 - 15 % - Bilanzierung des Wärmeenergiebedarf---Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ≤ 20 kWel (el. Nettoarb./m2 Wfl) 3 (5 kWhel /m2) 3 (10 kWhel /m2) 3 (15 kWhel /m2) 0 bis 15 % > 20 kWel (min. 50% Deckung des WEB)) 3 (16,7 % WEB) 3 (33,3 % WEB) 3 (50 % WEB) 0 bis 15 % Anschluss an Wärmenetz 3 3 3 0 - 15 % Photovoltaik [kWp /m2 Wfl] 3 (0,0067 kWp /m2) 3 (0,0133 kWp /m2) 3 (0,02 kWp /m2) 0 bis 15 % Wärmegewinnung in Lüftungsanlagen und Abwärmenutzung---Sanierungsfahrplan Baden-Württemberg 3-- 5% Beim Einsatz von Vakuumröhrenkollektoren verringert sich die Mindestfläche um 20 Prozent EnEV -20 % 4 Bei Dach und Außenwänden nur flächennateilge Anrechnung möglich 5 Abhängig von Datum des Bauantrags 2 3 5.2.2 Erfüllungsoptionen Sanierungsfahrplan 5.3 Erneuerbare Wärmegesetz Bund (EEWärmeG) Die möglichen Erfüllungsoptionen, in Prozent der maxima­ len Anrechenbarkeit der jeweiligen Maßnahme, sind in oben gezeigter Übersicht dargestellt. Das EEWärmeG trat am 1. Januar 2009 in Kraft und gilt für fast alle neuen Wohn- und Nichtwohngebäude (≥ 50 m2 Nutz­ fläche), die beheizt oder gekühlt werden. Es schreibt vor, dass der Wärmebedarf anteilig aus erneuerbaren Energien zu decken ist. Beim Einsatz von Solaranlagen müssen diese mindestens 15 Prozent des Wärmebedarfs sein. Grafik: Erfüllungsoptionen Sanierungsfahrplan (Quelle: UM BW, Februar 2016) Stichwortverzeichnis zur Grafik: EE Erneuerbare Energien EnEV Energieeinsparverordnung EZFH Ein- und Zweifamilienhaus (max. 2 WOE) JAZ Jahresarbeitszahl von elektr. Wärmepumpen JHZ Jahresheizzahl bei Wärmepumpen mit Biogas / Bioöl MFH Mehrfamilienhaus (mehr als 2 WOE) Nfl Nettogrundfläche bei Nichtwohngebäuden VG Vollgeschoss WEB Wärmeenergiebedarf Wfl Wohnfläche bei Wohngebäuden WOE Wohneinheit Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist dafür eine Kollektorfläche von 0,04 m2 Kollektorfläche je m2 Nutzfläche ausreichend, bei Wohngebäuden ab drei Wohnungen genügt eine Fläche von 0,03 m2 Solarabsorber je m2-Nutzfläche zur Erfüllung der Gesetzesanforderungen. Darüber hinaus ist eine Vielzahl indivi­ dueller Möglichkeiten zugelassen (Biomasse, KWK-Anlagen etc.). 5.4 Energie-Einsparverordnung 2014 Die korrekte Bezeichnung für die in den Medien unter „EnEV 2014“ bekannte, am 1. Mai 2014 in Kraft getretene Verordnung lautet: „Zweite Verordnung zur Änderung der Energieeinspar­ 23 © stockWERK · fotolia.com 5. Gesetzliche Regelungen kann deutlich vom Bedarf abweichen. Aus diesem Grund erfolgen Vergleiche auf Gebäudeebene immer auf Basis von Energiebedarfswerten. Neubauten Der vorausberechnete Jahres-Primärenergiebedarf eines geplanten Wohnhauses darf den Jahres-Primärenergiebedarf eines entsprechenden Referenz-Wohnhauses nicht überschrei­ ten. Die Angaben für die Ausführung, d. h. für die ener­ getische Qualität der einzelnen Bauteile der Gebäudehülle – Außenwand, Dach, Bodendecke, Fenster, usw. – sowie für die Luftdichtheit und Anlagentechnik stellt die EnEV in ent­ sprechenden Tabellen bereit. Ab 1. Januar 2016 gelten für Neubauten strengere energetische Anforderungen. Der maximal zulässige Jahres-Primärenergiebe­ darf liegt um 25 Prozent niedriger als bisher. verordnung vom 18. November 2013“. Für Internet-Recherchen eignet sich die Eingabe ‚EnEV 2013‘ am ehesten. Wesentliches Merkmal der ersten EnEV 2002 ist die Zusam­ menführung der Heizanlagen- und der Wärmeschutzverord­ nung. Mit der Aufnahme der Anlagentechnik sind erstmals alle relevanten Verluste eines Gebäudes erfasst und in einer gemeinsamen Gebäudeenergiebilanz darstellbar. Mit der EnEV wurden auch neue Bedarfsklassen eingeführt. Zum Nutzenergiebedarf () kamen der Endenergie- () und Primärenergiebedarf () neu hinzu. Es ist nicht mehr die den Räumen zur Verfügung gestellte Wärme relevant, sondern die an der Gebäudegrenze übergebende Endenergie. Zur Darstel­ lung der ökologischen Auswirkungen des Energieverbrauchs in Energie- und Emissionsbilanzen, wird der Endenergiebedarf primär-energetisch bewertet. D. h., dass die durch Gewinnung, Umwandlung und Transport des jeweiligen Energieträgers entstehenden Verluste in die Energiebilanz des Gebäudes eingehen. Bestehende Gebäude Für zu sanierende bestehende Gebäude legt die EnEV einzuhal­ tende Grenzwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wer­ te) () für jedes Bauteil fest (siehe Tabelle Kapitel 2.3.3). 5.4.1 Nachrüstpflicht bei Altbauten Zentrale Botschaft der EnEV ist, dass die festgelegten maxima­ len Wärmedurchgangskoeffizienten auf jeden Fall eingehalten werden müssen, wenn die Sanierung mehr als 10 Prozent der Bauteilfläche im Verhältnis zur Gesamtfläche betrifft. Ist dies der Fall, muss die komplette Bauteilfläche nach den Vorgaben wärmetechnisch verbessert werden. Wird das bestehende Gebäude um mindestens 15 und höchs­ tens 50 Quadratmeter zusammenhängende Nutzfläche erwei­ tert, sind die betroffenen Außenbauteile im Neubaustandard auszuführen. Im Gegenzug ermöglicht diese primärenergetische Betrachtung bei Neubauten eine gewisse gegenseitige Verrechnung von Anlagentechnik und baulichem Wärmeschutz. Eine gering­ fügig schlechter geplante Wärmedämmung kann mit einer optimierten Heizungsplanung, die viel erneuerbare Energien nutzt, verrechnet werden und umgekehrt. Als Alternative wurde eine 40-Prozent-Regel eingeführt, die besagt: sofern ein bestehendes Gebäude den zulässigen Jah­ resprimärenergiebedarf eines vergleichbaren Neubaus um nicht mehr als 40 Prozent überschreitet, gelten die Bauteilanforde­ rungen insgesamt als erfüllt. Dies wird in erster Linie Gebäude betreffen, die in den 90er Jahren gebaut und zu diesem Zeit­ punkt bereits besser gedämmt wurden als gefordert. Einen wichtigen Unterschied bei der Bewertung von Gebäuden sollten Sie kennen: Energiebedarf und Energieverbrauch. Der Energiebedarf wird aus den technischen Daten der Gebäude­ hülle und der Anlagentechnik berechnet. Den Energieverbrauch hingegen erhalten Sie aus den Abrechnungen des Energie­ versorgers. Er wird vom Verhalten des Nutzers bestimmt und Weitere wichtige Nachrüstpflichten: J Heizkessel die vor dem 01.10.1978 eingebaut wurden, dürfen nicht mehr betrieben werden. Ausnahme: es sind bereits Niedertemperatur- oder Brennwertkessel installiert. J Ungedämmte Warmwasserverteiler, -leitungen und Armaturen müssen gedämmt werden. 24 © Hemera · thinkstock.com J Bisher ungedämmte, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecken beheizter Räume sind zu dämmen. Dies gilt auch für begehbare Räume im Dach. Ausnahme: das darüber liegende Dach ist entsprechend gedämmt. 5.4.2 Standards für Neubauten Neu regelt die EnEV 2014 u. a., dass der mit Photovoltaikan­ lagen auf dem Gebäude erzeugte und selbst genutzte Strom vom berechneten Endenergiebedarf abgezogen werden darf (siehe gegenseitige Verrechnung oben). Mit dieser Regelung geht die EnEV erstmals auf die mit der nächsten Novelle zu erwartende Anforderung der EU ein, die 2010 beschloss, dass ab dem Jahr 2020 alle neuen Gebäude mehr Energie über die Hüllflache produzieren müssen als sie verbrauchen. 5.5 Energieausweise Betraf der Energieausweis mit der Einführung im Jahr 2002 lediglich neue Gebäude, gilt dies seit 2007 auch für bestehende. Der Aufbau und die (verschiedenen) Inhalte von Energieaus­ weisen sind einheitlich geregelt. Energieausweise müssen folgende Daten umfassen: J Grundlegende Gebäudedaten, J Jahresendenergie- und Jahresprimärenergiewerte (Bedarfs­ ausweis), J Transmissionswärmeverlust (Bedarfsausweis), J Endenergieverbrauch (im Verbrauchsausweis witterungsbe­ reinigt!), J Modernisierungsempfehlungen zur Energieeffizienzsteigerung soweit möglich. Bei neuen Gebäuden sind ausschließlich Bedarfsausweise zulässig. Bei bestehenden Gebäuden kann zwischen Bedarfsund Verbrauchsausweis gewählt werden. Ausnahme: Bei Wohngebäuden mit weniger als fünf Wohnungen, für die ein Bauantrag vor dem 01.11.1977 gestellt wurde, sind ebenfalls nur Bedarfsausweise zulässig. Neu in die EnEV 2013 aufgenommen wurde die verschärfte Stichprobenkontrolle für Energieausweise und dass die ener­ getischen Kennwerte, also Endenergie- und Primärenergiever­ brauch des Gebäudes, bei Verkauf und Vermietung in Immobi­ lienanzeigen angegeben werden müssen. Der Energieausweis soll dem Käufer oder Mieter bei der Immobiliensuche als Ori­ entierungshilfe dienen. Er ist zum Zeitpunkt der Besichtigung des Kauf- bzw. Mietobjekts vom Eigentümer auszuhändigen. Folgende Kennwerte sind zu veröffentlichen: J Art des ausgestellten Energieausweises (Bedarf oder Verbrauch), J Endenergiebedarf oder -verbrauch des Gebäudes, J die wesentlichen Energieträger für die Heizung und J bei Wohnhäusern das Baujahr und die Effizienzklasse. Bei Nichtwohngebäuden ist der Endenergiebedarf oder Endenergieverbrauch sowohl für Wärme als auch für Strom jeweils getrennt aufzuführen. Die energetischen Kennwerte für neu ausgestellten Ausweise werden künftig nicht mehr nur auf einer Skala von grün bis rot dargestellt, sondern analog zur Kennzeichnung von Elek­ tro- und Haushaltsgeräten zusätzlich neun Effizienzklassen von A+ (niedriger Energiebedarf) bis H (hoher Energiebedarf) zugeordnet Siehe Grafik. Energieausweise gelten in der Regel 10 Jahre. 5.6 Energieberichte Bevor Sie ein bestehendes Gebäude sanieren, sollten Sie auf jeden Fall eine Energieberatung mit anschließender Gebäu­ deenergie-Diagnose in Anspruch nehmen. Wertvolle Hinweise und Unterstützung erhalten Sie bei der Stadtverwaltung unter Tel.: 07641 452-643 oder im Internet unter: http://www.ener­ giehaus.info. Energiechecks und -diagnosen sind der vom Land geförderte Sanierungsfahrplan (siehe 5.2.1) oder die vom Bund über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA geför­ derte Vor-Ort-Beratung (siehe 5.6.1). 25 5. Gesetzliche Regelungen Beratungsberichten zu Grunde liegt eine konsequente Vorge­ hensweise mit folgenden Bestandteilen: J Aufnahme des IST-Zustands. J Erstellen von Energiebilanzen und Schwachstellenanalysen. J Empfehlungen für Sanierungsmaßnahmen oder Sanierungs­ pakete. Dies gilt auch für in Stufen umzusetzende Sanie­ rungsmaßnahmen. J Einsparpotenziale der Gesamtmaßnahme oder der einzelnen Teilschritte. J Vergleich der Energiekosten und der Emissionsentwicklung vor und nach der Umsetzung. J Analyse der nutzbaren Fördermöglichkeiten je nach Sanie­ rungspaket. J Investitionskosten, und Rentabilität. J Sonstige Empfehlungen. 5.6.1 BAFA-Energiebericht „Vor-Ort-Beratung“ Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA, fördert die Vor-Ort-Beratung mit 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten, maximal 800 Euro bei Ein- und Zweifami­ lienhäusern und maximal 1.100 Euro bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Hinzu kommt ein Zuschuss in Höhe von 100 Prozent der för­ derfähigen Beratungskosten für zusätzliche Erläuterungen des Energieberichts in Wohnungseigentümerversammlungen oder Beiratssitzungen von maximal 500 Euro. Nach der neuen Richtlinie kann der Bauherr zwischen zwei Berichtsmöglichkeiten auswählen: J Erstellung eines energetischen Sanierungskonzepts für die Sanierung des Wohngebäudes (zeitlich zusammenhängend) zum KfW-Effizienzhaus (Komplettsanierung) oder J eine umfassende energetische Sanierung in Schritten mit aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen (Sanierungs­ fahrplan). © fotolia.com Näheres zu den neuen Förderkonditionen entnehmen Sie bitte der Internetseiten des BAFA. http://www.bafa.de/bafa/de/energie/energiesparberatung/ 26 Guter Rat, jetzt günstig! Die Energieberater v.l.n.r.: Michael Sellner (Sellner-Architekten), Ingo Falk (Ingo Falk Energieeffizienz), Thorsten Löhle (u-sieben), Hans-Uwe Klaeger (Klaeger & Weber Energiekonzepte), Christian Dittrich (u-sieben), Norbert Hüpper (Energieberatung Hüpper), Kurt Hannusch (Energieberatung Hüpper), Harald Schwieder (Energieagentur Regio Freiburg), Stefan Schaich (Klaeger & Weber Energiekonzepte), Werner Strübin (Ingenieurbüro Strübin), Armin Bobsien (Klimaschutzmanager Stadt Emmendingen) Die Energieberater im Netzwerk der Energiehauspartner energieberatunghüpper u-sieben GmbH www.u-sieben.de Tel.: (07681) 497 98 97 Klaeger & Weber Energiekonzepte www.klaeger-weber.de Tel.: (07641) 953 79 45 Ingo Falk Energieeffizienz www.falk-energy.de Tel.: (0761) 156 22 19 Ingo Falk Energieeffizienz Beratung - Entwicklung Ing.- Büro TGA Werner Strübin www.ib-strübin-tga.de Tel.: (07641) 41 61 86 Werner Strübin Beratender Ingenieur Gutachten, Planung, Bauleitung, Betriebsbetreuung, Energieberatung Technische Gebäudeausrüstung: Bädertechnik - Sanitär - Heizung - Lüftung Energieagentur Regio Freiburg www.energieagentur-regio-freiburg.de Tel.: (0761) 791 77-10 EB Lindschulten Energieberatung Energieberatung Lindschulten www.eb-lindschulten.de Tel.: (07681) 4734698 Kontakt: Sägematte 3 - 79183 Waldkirch WWW.EB-Lindschulten.de Telefon: 07681 4734698 Fax: 07681 4734699 Email:[email protected] 3 - 79183 Waldkirch hnung energieberatunghüpper www.energieberatung-huepper.de Tel.: (07641) 91 34 73 Köndringer Weg 9 79312 Emmendingen- Mundingen Tel. 07641/416186 Fax. 07641/416185 Michael Sellner www.sellner-staufen.de (07633) 80 24 45 Beratung – neutral und kompetent. Leistungen der Energieberater: Die Energiehaus-Berater kennen Emmendingen und sämtliche Angebote der Emmendinger E-Haus-Kampagne. Mit ihrem ganzheitlichen Blick auf Ihr Gebäude und Ihre aktuelle Lebenssituation erstellen sie für Sie individuelle Lösungen. Ihr Leistungsangebot geht von der Kurzberatung, über einfache Checks bis hin zu ausführlichen Energiegutachten. Alle Leistungen unterliegen einer Qualitätssicherung unter der Federführung der Stadt Emmendingen. > Individuell abgestimmte Energieberatungen > Hersteller- und produktneutrale Beratung > Gefördert durch Beratungsförderprogramme u.a. der Stadt Emmendingen > Fördermittelberatung > Erstellung von Energieausweisen > Erstellung von Wärmebildern > Beratung bei Schimmelproblemen > Ausführungsplanung, Baubegleitung > Luftdichtigkeitsprüfung > u.v.m. Telefon 452-643 www.energiehaus.info Mobil. 01713835381 [email protected] Waldkirch, 13.06.2016 27 6. Förderprogramme und Finanzierung Einführung: Wie viel eine sinnvolle Sanierungs-/Modernisie­ rungsmaßnahme kostet, erfahren Sie von Ihrem Energiebera­ ter. Kleinere Maßnahmen wie Keller- oder Deckendämmungen „rechnen“ sich oft schon nach wenigen Jahren. Die Kosten um eine Kilowattstunde (kWh) Heizenergie einzusparen liegen über den angenommenen Zeitraum dann unter den aktuellen Energiebezugskosten. Bei umfangreicheren Baumaßnahmen wie Außenwanddämmungen muss man mit deutlich längeren Amortisationszeiten von bis zu 30 Jahren rechnen. Steigen die Energiepreise jedoch weiter in dem Maße wie in den ver­ gangenen 20 Jahren, nämlich um durchschnittlich 5 bis 6 % je Jahr, verkürzen sich diese Zeitspannen deutlich. Empfeh­ lenswert sind in aller Regel „Sanierungspakete“ umzusetzen und ggf. lieber einige Jahre früher eine anstehende Maßnahme gemeinsam mit einer sofort notwendigen umzusetzen. Beispiel: Sie wollen Ihre Fenster erneuern, weil beispielsweise Ihr Bausparvertrag „voll“ ist. Zugleich wissen Sie, in vier bis fünf Jahren wird wohl auch eine Renovierung des Außenput­ zes fällig. Hier ist es sinnvoll, beide Maßnahmen gemeinsam umzusetzen. Die vom Land Baden-Württemberg unterstützte Kampagne basiert auf den drei Säulen Beratung, Förderung und Umsetzungsbegleitung: J Bauherren können eine mehrstufige Energieberatung in An­ spruch nehmen, von der kostenlosen Einstiegsberatung bis zum geförderten Detail-Energiekonzept stehen kompetente und neutrale Energieberater zur Verfügung. J Alle Beratungsangebote werden von der Stadt Emmendin­ gen finanziell unterstützt. Das bedeutet: viel nützliche Infor­ mation zu geringem Preis. Die Beratung zeigt Ihnen Wege auf, wie Sie unter Ausnutzung staatlicher Förderungen Ihr Haus fit machen können für die Zukunft. J In allen Phasen der Hausmodernisierung steht Ihnen ein Ener­gieberater zur Verfügung, der Bauherren in allen fach­ lichen Fragen rund um die energetische Sanierung ihres Hauses unterstützt. Das Beratungsförderprogramm der Kampagne „Energiehaus Emmendingen“ besteht aus einer kostenlosen Einstiegsbera­ tung, drei darauf aufbauenden Förderbausteinen (Gebäude­ hülle, Heizung, Gemeinschaftsprojekte) sowie einer abschlie­ ßenden Modernisierungsförderung (siehe Grafik). Grundsätzlich gilt: Je mehr Sie umsetzen, desto höher ist nicht nur die sofortige Energie- und damit auch Ihre Kosteneinspa­ rung, sondern desto höher sind auch die Förderungen die Sie dafür erhalten. Bei Einzelmaßnahmen können Sie Förderzu­ schüsse von 10 % erhalten, bei Komplett-Sanierungen erhal­ ten Sie vom Staat bis zu 26,5 % der Gesamtsanierungssanie­ rungskosten. 6.1 F örderprogramme – Die Kampagne ­„Energiehaus Emmendingen“ Es gibt über 6.000 Förderprogramme für energetische Sanie­ rungen, die sich laufend ändern. Um einen Überblick über den Förder-Dschungel zu behalten, ist es wichtig zunächst einen Einstieg über das kommunale Beratungsförderprogramm der Kampagne „Energiehaus Emmendingen“ zu finden. Aufbauend auf der erfolgreichen Stadtteilkampagne Bürkle-­ 120.000 Euro Fördergelder für Emmendinger Hausbesitzer Bleiche freuen wir uns, Ihnen die Nachfolgekampagne „Emmen­ Im Rahmen der Kampagne „Energiehaus Emmendingen“ dinger Energiehaus“ präsentieren zu können. Für Hauseigentümer, stehen 120.000 EURO an Fördermitteln für die Beratungs­ Wohnungseigentümergemeinschaften und Hausverwaltungen angebote zur Verfügung. Holen Sie sich Ihre Förderung bis in Emmendingen, die ihre Gebäude energietechnisch sanieren zum 31.10.2018! möchten, gibt es wieder umfangreiche Beratungsangebote, För­ Mehr Info auf unserer Webseite: www.energiehaus.info dermittel und Begleitung ihres Sanierungsvorhabens. Die Unter­ stützungsangebote sind nun für alle Hausbesitzer in allen Orts- Derartige kommunale Förderprogramme sind sonst häufig nur in Großstädten zu finden. Der Stadtrat von Emmendingen hat und Stadtteilen Emmendingens erhältlich. sich mit großer Mehrheit für eine Förderung der energetischen Modernisierung im Bestandswohnbau in Emmendingen ent­ schlossen. Das Beratungsförderprogramm der Kampagne „En­ 28 ergiehaus Emmendingen“ wurde dabei so konzipiert, dass die kommunalen Förderangebote mit bestehenden Landes- oder Bundesfördermittel kombiniert werden können. Das dahin­ terliegende Konzept: Gute Beratung mit wenig Eigenmitteln, Vermeidung von Fehlsanierungen oder Mehrkosten bei gleich­ zeitiger Optimierung der Inanspruchnahme staatlicher Förder­ programme. 6.2 Finanzierung Informationsveranstaltungen und Besichtigungsmöglichkeiten von beispielhaft sanierten Energiehäusern in Emmendingen, runden das Angebot ab. Einmal im Jahr gibt es den Wettbe­ werb „Energiehaus Emmendingen“, bei dem Hausbesitzer für vorbildliche Sanierungen ausgezeichnet werden. LASSEN SIE SICH AUSFÜHRLICH BERATEN. Holen Sie ggf. bei mehreren Banken Angebote ein. Der Wert Ihres Hauses steigt mit einer energetischen Sanierung, bzw. wirken Sie auf alle Fälle einem schleichenden Wertverlust entgegen. Bevor Sie anfangen, eine Sanierungsmaßnahme (z. B. in Eigenleistung) umzusetzen, fragen Sie einen Energieberater oder Ihre Haus­ bank nach den aktuellen Fördermaßnahmen und Förderbedin­ gungen. © photocreo · fotolia.com Flankierend wurde im Rahmen der Kampagne Emmendinger Energiehaus das „Klimapartner-Netzwerk“ gegründet, das sich aus erfahrenen Handwerksfirmen und Energieberatern zusam­ mensetzt. Das Netzwerk steht für die sowohl preiswerte wie qualitativ hochwertige Umsetzung der Maßnahmen im Team (siehe Gemeinschaftsanzeigen der Handwerker S. 17 und der Energieberater S. 27). Banken und Sparkassen erstellen Ihnen gerne attraktive Finanz­pläne. In vielen Fällen bietet sich eine Kombination aus Bausparvertrag, zinsgünstigem Bankdarlehen und zusätzlichen Förderdarlehen oder auch Förderzuschüssen als Möglichkeit an, mehr umzusetzen als ursprünglich geplant. Zuhause ist einfach. Wenn man einen Immobilienpartner hat, der für jedes Bedürfnis das passende Angebot findet. sparkasse-freiburg.de Baufi_Posaune_93x133_4c.indd 1 26.07.16 15:36 29 7. Beratungsangebote und wichtige Adressen Kostenloses Informationsmaterial und kostenlose Erstberatung erhalten Sie nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei: Stadtverwaltung Emmendingen Armin Bobsien Klimaschutzmanager Fachbereich 3 Planung und Bau Referat Stadtplanung, Stadtentwicklung und Umwelt Landvogtei 10 79312 Emmendingen Telefon: 07641 452-643 Telefax: 07641 452-235 E-Mail: [email protected] Internet: www.emmendingen.de Stadtwerke Emmendingen GmbH Am Gaswerk 1 79312 Emmendingen Telefon: 07641 46899-0 Telefax: 07641 46899-14 E-Mail: [email protected] Internet: www.swe-emmendingen.de Internetadressen zum Thema Energie: www.energieagentur-regio-freiburg.de www.bine.info www.dena.de www.ecotopten.de www.stromeffizienz.de Ihr unabhängiger Partner rund um Energie, Effizienz und Klimaschutz Seit mehr als 15 Jahren setzt die Energieagentur zahlreiche Projekte und Kampagnen für Wirtschaft, Kommunen und Verbände um. Aktuell erstellen wir Quartiersprojekte in Oberkirch, Meßkirch und Burg-Birkenhof. Wir bieten Ihnen u.a.: Analyse und Überwachung der Energiekosten für Industrie, Gewerbe und Gemeinden Energie- und Klimaschutzkonzepte Umsetzungsbegleitung von Energieprojekten Beratung für Hausverwaltungen und Wohnungseigentümergemeinschaften Energieagentur Regio Freiburg GmbH · Emmy-Noether-Str. 2 · 79110 Freiburg Tel: 0761-79177-0 · [email protected] · www.energieagentur-freiburg.de 8. Anbieterverzeichnis Liebe Leserinnen, liebe Leser! Als wertvolle Orientierungshilfe finden Sie hier eine Auflistung leistungsfähiger Betriebe aus Handel, Gewerbe und Industrie. Die alphabetische Anordnung ermöglicht Ihnen ein schnelles Auffinden der gewünschten Branche. Alle diese Betriebe haben die kostenlose Verteilung Ihrer Broschüre ermöglicht. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.total-lokal.de. Branche Seite Architekten 18, 19 Architektenkammer U3 Bank 29 Bauelemente 17 Bauunternehmung 17 Bedachungen 17 30 Branche Seite Blechnerei 2 Dachdeckerei 2 Dachfenster 6 Elektrotechnik 17 Energieberatung 27, 30 Finanzdienstleistung 29 Branche Heizung Holzbau Holzpellets Lüftung Pellets Rollladen Seite 12, 17 17 13 17 13 6 Branche Sanitär Solar Stuckateur Seite 12, 17 12, 17 17 U = Umschlagseite 9. Glossar Blower Door Test Blower-Door ist eine Produktbezeichnung. Durch „Auf­blasen“ des Gebäudes oder Gebäudeabschnitts wird die Dichtheit oder Undichtheit eines Gebäudes festgestellt. Bei der Luftdicht­ heitsmessung wird bei geschlossenen Fens­tern und Türen mit Pumpen oder Ventilatoren ein zerstö­rungsfreier Unterdruck mit 50 Pascal im Haus erzeugt. Aus der Menge der abgesaugten Luft wird die Luftwechselrate pro Stunde bestimmt, die nicht wesentlich höher als 0,6 sein sollte. Anschließend wird der Messablauf mit Überdruck wiederholt. Brandschutz Brandschutz wird in Deutschland durch die DIN 4102 und die Landesbauordnungen geregelt. Beurteilt wird das Brand­ verhalten von Baustoffen und Bauteilen. Als Bau­stoffe wer­ den Verbundwerkstoffe, Dämmschichten und Bekleidungen bezeichnet. Wände, Decken, Türen, Fenster oder Treppen gelten als Bauteile. Auch Dämmstoffe wer­den, wie alle anderen Baustoffe, entsprechend ihrem Brandverhalten in Baustoff­ klassen eingeteilt. In der DIN 4102, Teil 1 „Brandverhalten von Baustoffen und Bautei­len“, werden Anforderungen an Baustoffe und deren Kenn­zeichnung definiert. Diffusion, (diffusionsdicht, -offen) Diffusion erfolgt aufgrund von Druckdifferenzen. Bei ent­ sprechend großem Unterschied zwischen Innen und Außen findet der Feuchtigkeitsaustausch (Wasserdampftransport) durch Bauteile statt. Endenergie Endenergie wird durch Umwandlung aus Primärenergie gewon­ nen. Die Primärenergie wird dabei in eine Energieform umge­ wandelt, die der Verbraucher nutzen kann, bei­spielsweise Kohle, Gas- und Mineralölprodukte, Strom und Nah- bzw. Fernwärme und Bio- und/oder Erdgas. Endenergiebedarf Ist diejenige Energiemenge die übers Jahr hinweg zur Verfü­ gung stehen muss, damit Heizung, Lüftung oder Warmwasser­ bereitung die erforderlich Raumtemperatur, Luftqualität oder Wassermenge mit der gewünschten Qua­lität zur Verfügung stellen kann. Energieverbrauch (Heizenergieverbrauch) Mit Energieverbrauch wird der Bedarf an Energie für unter­ schiedliche Anwendungen (heizen, kühlen, beleuchten etc.) bezeichnet. Grünstromprivileg Das Grünstromprivileg steht für die Befreiung der Energie­ versorgungsunternehmen von der Zahlung der EEG-Umlage. Heizwärmebedarf Der (Jahres-) Heizwärmebedarf [kWh/m2a] ist die Ener­giemenge, die ein Heizsystem in einem Jahr bereitstellen muss, um alle Räume eines Gebäudes zu beheizen. Hierin nicht enthalten ist der Warmwasserbedarf. Obwohl die EnEV diesen Begriff nicht direkt verwendet, wird er von Beratern und Verbrauchern gerne als Ver­gleichskenngröße herangezogen. Jahres-Primärenergiebedarf Die zur Endenergie hinzukommende Energiemenge für Gewin­ nung, Transport, Umwandlung und Verteilung des jeweils ein­ gesetzten Energieträgers. Zur Ermittlung des Jahres-Primären­ ergiebedarfs wird der Endenergiebedarf mit dem spezifischen Primärenergiefaktor des jeweiligen Energieträgers multipliziert. Luftfeuchtigkeit Die relative Luftfeuchte gibt den Sättigungsgrad der Luft bei einer bestimmten Temperatur an. Ist ein Sättigungsgrad von 100 % erreicht (Wasserdampfsättigung oder Taupunkt) fällt das Wasser aus (es kondensiert aus). Luftwechsel Luftwechsel ist der Austausch von Luft in Räumen. Wird das Luftvolumen eines Raums innerhalb einer Stunde komplett ausgetauscht spricht man von der Luftwechselrate [1/h]. Nutzungsgrad, Jahresnutzungsgrad Als Maß für die Energieausnutzung eines Heizkessels gibt der Nutzungsgrad an, bis zu welchem Prozentsatz die ein­gesetzte Energie über das gesamte Jahr in nutzbare Heiz­wärme umge­ setzt wird. Nutzenergie, Nutzwärme Nutzenergie ist diejenige Energieform, die der Verbraucher zur Deckung seiner Bedürfnisse einsetzt. Nutzenergiefor­men sind Wärme, Kraft, Licht und Mobilität. Durch Umwandlung von Endenergie in Geräten und Anlagen (z. B. Heizung R Nutzwärme) entsteht Nutzenergie beim Ver­braucher. Primärenergie Primärenergie ist die direkt in den Energiequellen vorhan­dene Energie vor der Umwandlung. Fossile Primärenergie­träger sind Steinkohle, Braunkohle, Erdöl und Erdgas. Er­neuerbare Pri­ märenergieträger sind Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft, Erdwärme und Gezeitenenergie. Schallschutz Viele auf den Menschen einwirkende Umwelteinflüsse be­lasten ihn zusehends. Darum ist der private Bereich von diesen Ein­ wirkungen möglichst frei zu halten. Dies wird mit Schallschutz­ maßnahmen erreicht, die somit sehr wichtige Komponenten beim Bauen und Sanieren darstellen. 31 9. Glossar Schimmelbildung Schimmelpilze kommen nahezu überall vor und sind in der Regel in der Luft vorhanden. Wachstum, zu dem Nährstoffe und Feuchtigkeit nötig sind, wird durch entsprechendes Sau­ erstoffangebot, Temperaturmilieu, pH-Wert (basisches bzw. recht saures Milieu hemmt) gefördert. In der Mehrzahl und in geringer Konzentration sind sie für Menschen ungefährlich. Transparente Wärmedämmung Mit transparenter Wärmedämmung, TWD, werden Dämmsysteme bezeichnet, die mittels Lichtdurchlässigkeit Wärme produzie­ ren. Bestes Beispiel hierfür ist das Eisbä­renfell. Einfallendes Sonnenlicht wird durch die hohlen, durchsichtigen Haare auf die tiefschwarze Haut geleitet, die die Wärme aufnimmt. Uw-Wert Fenster Uw (w für window) steht für den Wärmedurchgangskoeffi­ zienten des gesamten Fensters. Er schließt das Glas und den Rahmen ein. Siehe Wärmedurchgangskoeffizient. Vakuumdämmung, Vakuumpanele Der Wärmetransport in Wärmedämmstoffen erfolgt u. a. durch Gase, in diesem Fall Luft. Entfernt man die Luft aus dem Dämmstoff sinkt die Wärmeleitung. In Vakuumdämmplatten wird die Luft (Gas) durch Vakuum ersetzt. Vorhangfassade Als Vorhangfassaden werden hinterlüftete Fassaden oder vor­gehängte Fassaden bezeichnet. Dies sind in der Regel ge­schlossene, mehrschichtige Außenwandkonstruktionen. Wasserdampfdurchlässigkeit Unter Wasserdampfdurchlässigkeit oder Wasserdampfdif­fusion wird die Durchlässigkeit eines Anstrichs oder einer Beschich­ tung verstanden. Je höher die Wasser­dampfdurchlässigkeit, beispielsweise von Farben, umso mehr Feuchtigkeit kann durch die Wand nach außen trans­portiert werden. Wärmebedarf Der Wärmebedarf [kWh/m2a] eines Gebäudes ist die Energie­ menge, die ein Heizsystem für Raumwärme und Warmwasser­ bereitung bereitstellen muss. 32 Wärmebrücken Eine Wärmebrücke (R) ist ein Bereich in einem Bauteil, durch den die Wärme schneller nach außen transportiert wird als durch die angrenzenden Bauteile. Wärmedämm-Verbundsystemen, WDVS Mit WDVS werden Dämmsysteme zur außenseitigen Dämmung von Gebäuden bezeichnet. Die Dämm-Materia­lien werden geklebt oder gedübelt, u. U. auch in einem Schienensystem verlegt. Darüber wird ein Putzträger auf­gebracht, dem der Oberputz folgt. Wärmedurchgangs-Koeffizient „U“ Er beschreibt die Wärmemenge, die durch ein Bauteil von einem Quadratmeter Fläche bei einem Temperaturunter­schied von einem Kelvin hindurch geht. Die Einheit wird in [W/m2K] dargestellt, z. B. Ungedämmte Wand: U = 1,5 W/m2K Gedämmte Wand: U = 0,24 W/m2K Wärmeleitfähigkeit „c“ Die Wärmeleitfähigkeit gibt die Wärme an, die bei einer Tem­ peraturdifferenz von 1 K durch einen Stoff mit der Schichtdicke von 1 m geht. Je geringer der Wert ist, desto besser ist die Dämmwirkung des Materials. Ein schlechter Wärmeleiter ist Luft, welche deswegen Hauptbestandteil der meisten Dämm­ stoffe ist. Je mehr Lufteinschlüsse in einem Stoff enthalten sind und je kleiner diese sind, desto eingeschränkter ist die Bewegungsmöglichkeit der Luftmo­leküle und desto besser ist die Dämmleistung des Materi­als. Quelle Wikipedia Zuluft- und Abluftanlagen Reine Zuluftanlagen führen über Rohrleitungen Frischluft in die Räume, während die Abluft unkontrolliert z. B. über Undich­ tigkeiten der Räume oder auch durch gezielt in Außenwände eingebaute Abluftöffnungen entweicht. Reine Abluftanlagen saugen verbrauchte Luft aus den Räumen, und Frischluft strömt über Undichtigkeiten oder gezielt einge­ baute Zuluftöffnungen in Außenwänden nach. phase 01 Der Bauherr: "Wo steht mein Haus?" 02 wissen, was möglich ist. die Architekten. Wertsteigerung durch eine bessere Energie-Bilanz: Eine Energieberatung gibt Auskunft über die "Klasse" Ihrer Immobilie hinsichtlich ihrer Energie-Effizienz. Spezialisierte Architektinnen und Architekten ermitteln die Werte unabhängig und beraten Sie unverbindlich über bauliche Optimierungs-Möglichkeiten. Architekten in Ihrer Nähe finden Sie unter: www.architektenprofile.de 03 04 www.architektenprofile.de Die Broschüre "Zu einem guten Ende gehört der richtige Anfang" schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Architektenkammer Baden-Württemberg Danneckerstraße 54 70182 Stuttgart www.akbw.de Telefon 0711/2196-0 Telefax 0711/2196-103 Zukunftssicher bauen und modernisieren in Emmendingen Wie empfehlen Ihnen unser 4-Gänge-Menü „Energiehaus Emmendingen“! Entree tung a r e B e t r ie t n ie r so f Bedar Vorspeise mation or f In e t h c e r e g d n u M Hauptgang zung Kompetente Umset Dessert ifikat t r e Z su a h ie g r e n E Ihr Ihnen Dazu servieren wir e aft gerne unsere herzh Projektbegleitung. Telefon: EM 452-643 www.energiehaus.info Gefördert durch: