Referenzobjekt Strählerweg 117, Karlsruhe-Durlach Sanierung Baujahr / Sanierung 1970/ 2003-2008 privat Wohnfläche 320m² gewerblich Gebäudetyp Freistehendes Einfamilienhaus öffentlich „Die Sonne liefert kostenlose Energie – warum zur Gewinnung nur die Dachfläche nutzen?“ Ausgezeichnet als: Hinrich Reyelts, Eigentümer Dämmung Dach Dämmung oberste Geschossdecke Fenster, Türen, Rollladen neu Heizung erneuern Dämmung Fassade Solarthermie Dämmung Kellerwände Photovoltaik Lüftungsanlage Dämmung Kellerdecke Das Gebäude braucht nach der Sanierung 50% weniger Energie als ein heutiger Neubau. Endenergiebedarf 19 kWh/m2*a (Primärenergiebedarf, nach EnEV 2007) In Kooperation mit: www.fachpartner-bauen-energie.de vorher nachher Die blauschimmernde Erscheinung des freistehenden Einfamilienhauses ist schon von weitem ein Blickfang: Mit thermischen Solarkollektoren, die in die Hausfassade integriert wurden, wurde die Fläche zur solaren Energiegewinnung maximiert. Die erhöhte Lage des Gebäudes am Hang des Geigerbergs in Durlach bietet dafür aufgrund der geringen Verschattung die optimalen Voraussetzungen. Mit über 86m2 Kollektorfläche, die als neue Außenwandverkleidung dienen und diesen selbst bei bedecktem Himmel im Winter passivhausstandardfähige Dämmwerte erreichen, produziert die Solarthermie-Anlage Warmwasser zur Heizungsunterstützung, Brauchwassererwärmung und für das hausinterne Schwimmbad. Das Schwimmbad ist der größte Nutzer der solaren Wärmeerzeugung. Nicht nutzbare Restwärme wird in den Kreislauf der Erdreich-Wärmepumpe eingespeist, die über eine Luftheizung für eine angenehme Raumtemperatur sorgt. Die strombetriebene Wärmepumpe transportiert Wärme aus 2 vertikalen Erdsonden à 100m Länge mittels 4 Doppel-U-Sonden als Wärmetauscher. Im Winter funktionieren die Kollektoren zusätzlich als Kälteschutz, da sich der Raum zwischen Kollektor und Wand auf aufheizt und so die Außenwände vor der Auskühlung bewahrt. Zu diesem Zweck wurden auf der Nordseite des Gebäudes eigens Kollektoren angebracht, die nicht zur aktiven Wärmegewinnung, sondern als Kälteschutz (passive solare Gewinne) dienen. Im Sommer wird das Gebäude durch die Nutzung der Wärme zusätzlich gekühlt. Die Dachflächen werden zur Stromgewinnung durch Photovoltaik-Anlagen genutzt. Mit einem Jahresertrag von ca. 3800 kWh liegt die Stromerzeugung deutlich über dem jährlichen Stromverbrauch der Bewohner. Der Strom wird direkt genutzt, bzw. überschüssiger Strom ins Stromnetz eingespeist. Der Endenergiebedarf für das Haus liegt mit knapp 19 kWh pro Quadratmeter im Jahr in der Energieeffizienzklasse A+, was für ein saniertes Haus aus den 70ern sehr gut ist. Durch die Nutzung von Sonnenenergie und Erdwärme unterschreitet der Primärenergiebedarf den geforderten Höchstwert um 50%. Für den Hitzeschutz im Sommer wurden die Holzfenster mit einer Wärmeschutzverglasung ausgestattet. Außerdem verfügt das Haus auch über eine aktive Be- und Entlüftung. Über eine Luftheizung mit Warmwasser-Wärmetauscher wird die hereinströmende Luft erwärmt, um die Raumtemperatur konstant zu halten. www.fachpartner-bauen-energie.de Das Flachdach wurde mit 16cm Polyurethan gedämmt und ist mit Kies bedeckt. Die nicht direkter Besonnung ausgesetzten, zurückgesetzten Außenwandflächen wurden mit 5-8cm Mineralwolle im Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gedämmt, um das Erscheinungsbild des Hauses in diesem Bereich zu erhalten. Der beheizte Bereich des Kellers ist mit einem WDVS mit 2cm starken Vakuumisolationspaneelen gedämmt. Auch hier wird das Erscheinungsbild des Hauses erhalten. Die Dämmung von Dach und Außenwänden erreicht den Passivhausstandard. Technische Daten Wärmedurchgangskooeffizienten (U-Werte, in W/m²K) vor und nach der Sanierung im Vergleich zu den maximal zulässigen Werten laut Energieeinsparverordnung (EnEV 2007).Die U-Werte der Gebäudeteile können die Vorgaben im Einzelfall überschreiten. Bauteil Sanierungsmaßnahme U-Wert (W/m2K) U-Wert (W/m2K) VORHER NACHHER Umax (W/m2K) Dach 16cm Dämmung 0,63 0,14 0,24 Außenwand 5-8cm Mineralwolle, thermische Solarkollektoren 1,46 0,19 0,24 Kellerdecke Nicht zusätzlich gedämmt, da zu ca.75% zu beheizten Räumen orientiert 0,96 0,96 0,30 Kellerwände Wärmedämmverbundsysteme mit Vakuumisolationspaneelen 0,87 0,16 Fenster 2 bis 3-fach Isolierverglasung 2,72 – 3,6 1,48 – 2,24 Heizung Erdreich / Sole-Wasser-Wärmepumpe 17kW Solarthermie Heizung und Warmwasser (86 m2 solaraktiv; 37 m2 solarpassiv) Photovoltaik Jahresstromertrag ca. 3820 kWh 1,3 Weitere Angaben Für die Sanierung, die Solarthermische Anlage, die Erdsonden und die Wärmepumpe wurde eine Förderung in Anspruch genommen. Die Fördergeber waren die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das Land Baden-Württemberg und die Stadtwerke Karlsruhe. Die Kosten für die energetische Sanierung beliefen sich auf 165.000 Euro. Davon wurden 41.200 Euro über die Förderung gedeckt. Das Gebäude entspricht dem KfW-Effizienzstandard 85. Energieberater: Hinrich Reyelts www.fachpartner-bauen-energie.de