(Microsoft PowerPoint - 2013-11

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Schwachstellen am Haus
Sanierung ist mehr als Kosten senken
Die Kreishandwerkerschaften
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Beispiel Osnabrück Schölerberg
Ausgangspunkt
Einfamilienhaus Baujahr 1954
Wohnfläche vor Sanierung 160 m²
Energieverbrauch: ~ 5.000 l Heizöl pro
Jahr entsprechend 4.155 €/a (Preise
vom 06.11.2013) bzw. 280 kWh/m²a
Bestandssituation:
Decke Obergeschoss: Beton, 15 cm
Außenwände: 26 cm, massiv, außer:
Westgiebel: 26 cm massiv + 7 cm
Dämmung WLF 040
Fenster: Isolierverglasung, Holz
Kellerdecke: Beton, 20 cm
Heizungsanlage (1992):
Niedertemperaturkessel, Öl
Ergebnis Energie-Check
X
X
X
X
X
X
X
Energieverbrauch vor der Sanierung
280
X
21.952 kg CO2 pro Jahr
Hoher Energieverbrauch beim
Bestandsgebäude
Undichte Fugen
Schlecht schließende
Fenster
Hohe Luftwechselrate
Trockene Raumluft
Alte Heizungsanlage
Hohe Heizkosten
Quelle: Verband der Fenster- und
Fassadenhersteller e.V.
Was sind Schwachstellen?
Schwachstellen an einem Gebäude
sind Übergänge zwischen Bauteilen –
Wand und Dach zum Beispiel.
Aber auch Fenster und Türen
gehören dazu.
Energetisch sind Schwachstellen
Wärmebrücken, die Wärme gelangt
„einfacher“ nach draußen.
Besondere Aufmerksamkeit ist
erforderlich
Quelle: EA NRW
Bedeutung / Ausmaß Wärmebrücken
Wärmebrücken – wie wichtig?
Wie viele gibt es an einem Haus?
Ein Gebäude aus den 50er Jahren mit Kellergeschoss,
Erd- und Obergeschoss und einem teilbeheizten
Dachgeschoss, Hüllfläche nach EnEV 423,8 m²
Anzahl der Wärmebrücken: ~ 40
Bei einem detaillierten Nachweis der Wärmebrücken nach
EnEV sind ~ 16 davon relevant – Gesamtlänge: 330,89 m
Das Gebäude selbst hat einen Umfang von 35,96 m
16 Wärmebrücken: Fast das zehnfache des
Gebäudeumfanges für Wärmeverluste
Zum Beispiel Fenster
Fenster und Außenwand sind eine
Einheit! Optisch, statisch und physikalisch
Im nicht sanierten Altbau ist das Fenster
meist der kälteste Punkt. Hier sammelt
sich sichtbar Kondenswasser: Die
Scheibe beschlägt
Hat das Fenster eine bessere
Dämmwirkung als die Wand – der kälteste
Punkt ist dann oft auf der Außenwand
Quelle: EA NRW
Temperaturen am Fenster
Quelle: Verband der
Fenster- und
Fassadenhersteller
e.V.
Ab 3 Temperaturdifferenz: Der Mensch spürt den
Wärmeabfluss: „Es kommt kalt rein!“
Wärmebrücken beim Fensteranschluss
Folie 11
Auskragende Betonplatte – Was tun?
Balkon im Bestand: Abreißen oder
Einpacken?
Wenn das nicht zu realisieren ist?
Nichts tun?
Quelle: EA NRW
Balkon und Sanierung
Lösung: Weder
Abreißen noch
einpacken –
nur die
Außenwand
dämmen
Dämmung oben?
Dämmung unten?
Lösung im Detail
Dämmung der Außenwand:
Verbesserung mindestens um
Faktor 5
Wärmebrücke bleibt bestehen
Aber: Schimmelpilzfreiheit
sowohl oben wie unten
Kostengünstige Alternative
Quelle: EA NRW
Ortgang im Bestand
Ortgang im Detail
Wärmeverlust trotz
Dämmung
Dämmung
Dämmung
Lösungsmöglichkeit
Dämmung
Dämmung
Dämmung der
Mauerkrone
Realisierbar im
Bestand?
Ortgang: Wärmebrücke in Euro
Wie wichtig ist das?
Ein Beispiel:
a) Mauerkrone ohne Dämmung: Verlust 0,20 W/mK
b) Mauerkrone mit 8 cm Dämmung: Verlust 0,06 W/mK
Kosten der Wärmeverluste über die Wärmebrücke:
a) 360 kWh/a = 29,92 € bei 0,0831 €/kWh (Preise vom 06.11.2013)
b) 118,8 kWh/a = 9,87 € bei 0,0831 €/kWh (Preise vom 06.11.2013)
Reduzierung um ~ 70%
Gebäudetrennwand
Wärmeverlust über
einen Meter
Wärmebrücke:
Wie über drei m²
normale, gedämmte
Dachfläche
Quelle: EA NRW
Gebäudetrennwand saniert
Sanierung im Bestand:
6 cm Kopfdämmung im
Bereich der Lattung
Verluste: 0,26 W/mK
Quelle: EA NRW
Beispiel: 6 Reihenhäuser, Dachfläche 370 m²
Verbesserung Dachdämmung von 0,30 W/m²K auf 0,22
W/m²K:
Einsparung 2.500 kWh/Jahr
Kopfdämmung im Bereich der Wärmebrücke:
Einsparung: 2.200 kWh/Jahr
Zwischenbilanz bauliche
Schwachstellen:
Viele Schwachstellen / Wärmebrücken werden
durch die Sanierung in der Fläche mit erledigt
Manche Wärmebrücken können durch – einfache
– Zusatzmaßnahmen entschärft werden
(Leibungs-, Flanken-, Kopfdämmung)
Verbleibende Schwachstellen / Wärmebrücken
sind kein Grund, auf eine energetische Sanierung
zu verzichten
Heizung als Schwachstelle?
~ 19% aller Ölheizungen sind älter
als 25 Jahre
~ 8% aller Gasheizungen sind älter
als 25 Jahre
Viele Heizungen produzieren zu viel
Wärme
Fehlender hydraulischer Abgleich
Pumpen sind oft zu groß
Keine Nachtabschaltung oder absenkung
Alte Heizungsanlagen - Optimierung
Ist die Heizung älter als 15 Jahre:
komplette Erneuerung der Anlage ist oft sinnvoller
Wenn möglich, können folgende Maßnahmen den
Verbrauch senken:
Anpassung der Temperatur des Heizungswassers an
den tatsächlichen Bedarf
Modernisierung aller Pumpen – optimale Einstellung der
vorhandenen:
130 € Stromkosten im Jahr, wenn die Pumpe ungeregelt
permanent läuft oder 30 € Stromkosten bei optimaler
Einstellung
Einen hydraulischen Abgleich in Auftrag geben
Hydraulischer Abgleich?
Stellen Sie die Ventile an den Heizkörpern auf die
höchste Stufe:
Werden alle Heizkörper ungefähr gleichzeitig warm?
Messen Sie mit Hilfe eines Infrarotthermometers die
Temperaturen an Vor- und Rücklauf der Heizkörper:
Ist der Temperaturunterschied zwischen Vorlauf und Rücklauf
bei allen Heizkörpern annähernd gleich?
Ist beides nicht der Fall oder Sie haben Zweifel:
Lassen Sie Ihre Heizung von einem Fachmann überprüfen!
Heizung ohne hydraulischen Abgleich
Quelle: Prof. Dr.-Ing. D. Wolf; Ostfalia Hochschule,
Optimus – ein Projekt der DBU
„Behelfslösungen“
Bei Heizungsanlagen ohne hydraulischen Abgleich
wird oft zu „Behelfslösungen“ gegriffen:
Die Leistung der Pumpen wird erhöht
Falls die Pumpe bereits auf Volllast läuft oder diese
Maßnahme nicht ausreicht: Erhöhung der
Vorlauftemperatur
Beides führt zu einem höheren Energieverbrauch
Folgen:
Pumpennahe Heizkörper erhalten zuviel Wärme –
Überhitzung der Räume
Die Anlage wird lauter: Strömungs- und Pfeifgeräusche
an den Ventilen
Heizung mit hydraulischem Abgleich
Quelle: Prof. Dr.-Ing. D. Wolf; Ostfalia Hochschule,
Optimus – ein Projekt der DBU
Einsparpotential
Heizungsoptimierung
Allein der hydraulische Abgleich senkt den
Energiebedarf um 10 bis 20 kWh/m²a!
Nachtabschaltung oder – absenkung: Bis zu 8%
Einsparung!
Eine Optimierung der Heizung insgesamt kann bis
zu 26% Energie einsparen!
Kosten: zwischen 3 und 9 € pro m².
Lüften als Schwachpunkt?
12 Liter Wasser
3.000 m³ Luft
Lüften
Feuchteschutz des Gebäudes
Hygienische Wohnverhältnisse
Gute Raumluft
Vier mal täglich stoßlüften:
Januar, Februar, Dezember: 5 Minuten
März, November: 10 Minuten
April September: 15 Minuten
Mai, Oktober: 20 Minuten
Juni, Juli, August: 30 Minuten
Machbar?
Wärmeverluste durch Lüften
Altbau:
65 – 80% Wärmeverlust über Bauteile
20 – 35% Wärmeverlust über Lüftung
Gebäude nach EnEV:
Bis 45% Wärmeverlust
Niedrigenergie- bzw. Passivhäuser:
Bis zu 70% der Wärmeverluste
Kosten beim Altbau:
Wohnung 75 m²: ~ 600 Liter Heizöl / ~ 500 €/a
Haus 140 m²: ~ 1.150 Liter Heizöl / ~ 960 €/a
Grundlage: 1 Luftwechsel pro Stunde
Häuser wollen gepflegt sein
Folie 32
Vorteil von Gesamtlösungen:
Der Energie-Check zeigt wie hoch das Potential für eine
energetische Sanierung ist
Potential ausschöpfen
Das ist wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll
Der Planungs-, Berechnungs- und Betreuungsaufwand ist
bei einer Gesamtlösung geringer als bei mehreren kleinen
Maßnahmen
Einzelmaßnahmen: schlechtere
Finanzierungsbedingungen seitens der KfW
Sie haben nur einmal eine Baustelle
Beispiel Osnabrück Schölerberg
Ausgangspunkt
Einfamilienhaus Baujahr 1954
Wohnfläche vor Sanierung 160 qm
Energieverbrauch vor der Sanierung rund
5.000 l Heizöl pro Jahr entsprechend 4.155
€/a oder 280 kWh/m²a
Maßnahmen (Gesamtinvestition: 42.000 €)
Dach: Glaswolle 14 cm zwischen Sparren, 5
cm unter Sparren 035 WLF, großes
Giebelfenster
Wände: 12 cm Wärmedämmverbundsystem
035 WLF mit Feinputz und fungizidem Anstrich
Fenster: Holzsprossenfenster (Lärche)
Wärmeschutzverglasung U-Wert 1,0
(Gesamt U-Wert 1,4)
Kellerdecke: 5 cm Styropor 035 WLF
Solaranlage: 12 qm, Speicher: 800 l und 300 l
Holzpelletofen 10 kW im Wohnzimmer
Kosten
Vorher
Energie 4.155 €
Kredit
-/-
Summe 4.155 €
Nachher
835 €
2.400 €
3.235 €
Preise vom 06.11.2013
Wirtschaftlichkeit Osnabrück Schölerberg
Resultat:
Wohnfläche nach Sanierung 205 qm
Fassade und Fenster neu
Austausch defekter Teile
Energieverbrauch 3 t Holzpellets pro Jahr
bei 58 kWh/m²a
Wertsteigerung
höherer Komfort
594,5 kg CO2 pro Jahr
Kleine Maßnahmen
20°C statt 21°C:
6% Energieeinsparung, 253,50 € Ersparnis im Jahr beim
Beispielhaus
Neue Pumpe für die Heizung:
Stromersparnis im Jahr: 60,- € bis 100,- €
Fernseher:
Flachbildschirm, 17 Zoll (43,7 cm): 50 Watt, 32 Zoll (81,3cm): 200
Watt
Beleuchtung:
LED oder Glühbirne?
8 Watt oder 40 Watt
Stand-By:
30 Watt Standby-Leistung
52,- € im Jahr
Folie 36
Mehrwert statt Mehrkosten 2
Für jedes Haus!
Projektteam:
Andreas Skrypietz (Projektleiter), Sonja
Jepsen, Isabel Krüger, Jutta Richter, Sara
Höweler
Projektentwicklung:
Verena Exner (DBU), Felix Gruber (DBU),
Dr. Markus Große Ophoff (Leiter des ZUK)
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