eine Wärmebrücke?

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Was ist eigentlich . . .
D
er Begriff Wärmebrücke wird
vorzugsweise in der Gebäudebzw. Bautechnik verwendet. Die
Wärmebrücke bezeichnet eine Stelle
in der Gebäudehülle, die im Verhältnis zu den meisten anderen Bereichen deutlich stärker wärmedurchlässig ist. Im Zuge des Strebens nach
energetisch immer vollkommeneren
Gebäuden mit möglichst geringen
Wärmeverlusten sind Wärmebrücken
sehr unerwünschte Erscheinungen.
Sie wirken sich in doppelter Hinsicht
ungünstig aus: Der eine Nachteil ist
der übernormale Energieverlust, der
andere Nachteil kann das ­Gebäude
schädigen. Im Gebäudeinneren
zeigen sich Wärmebrücken in der
kälteren Jahreszeit als extreme Kaltstellen auf der Wandoberfläche, was
zu Kondenswasserbildung und in
Folge dessen zu Schimmelbildung
führen kann. Eine Wärmebrücke
entsteht entweder aufgrund des
verwendeten Materials oder infolge
einer bestimmten Geometrie.
Eine materialbedingte Wärmebrücke tritt auf, wenn an einer schlecht
wärmeleitenden Gebäudehülle
eine Durchdringung mit gut wärme­
leitendem Material hergestellt wird.
Heft 1/2006 · ikz-praxis
?
eine Wärmebrücke
Beispiel: Eine Metallkonstruktion,
die von außen an einer Betonwand
befestigt wird und die Wärmedämmung durchdringt. Eine Wärmebrücken entsteht auch, wenn eine
Betondeckenplatte komplett auf
der Außenwand aufliegt, sodass ihre
­Stirnseite bündig zur Fassade steht.
Im Unterschied zur Mauer ist Beton
ein guter Wärme­leiter. Über die
Decken- oder Fußbodenplatte wird
in der Heizperiode intensiv Wärme
aus dem Gebäude­inneren durch
die Außenwand abgeführt. Noch
intensiver wird dieser Effekt, wenn
eine solche Platte beispielsweise als
Balkon über die Außenwand hinausragt. Eine solche Konstruktion stellt
eine regelrechte Kühlrippe für das
Gebäude dar. Alle diese Wärmebrücken sind vermeidbar.
Geometrische Wärmebrücken sind
nicht grundsätzlich vermeidbar. Das
typische Beispiel ist die Gebäudeecke. Der kleinen, inneren Wärme
aufnehmenden Fläche der Gebäudeecke steht hier eine sehr viel größere
äußere Abkühlfläche gegenüber. In
der Kante fließt daher mehr Wärme
ab als in einem normalen ebenen
Wandbereich. Als weitere Folge ist
Wandecke mit Linien gleicher Temperatur
und ­Beispieltemperaturen
die innere Oberflächentemperatur
der Kante deutlich niedriger als die
der übrigen Wandoberfläche. Dieser
Tatsache muss beim Innenausbau
Rechnung getragen werden. Der
kalte Eckbereich sollte zumindest
gut durchlüftet sein, um Tauwasserbildung und Schimmel zu vermeiden.
Eine vermeidbare geometrische
Wärmebrücke ist z. B. eine Heizkörpernische, d. h. eine Stelle in einer
ebenen Wand, die aus optischen
Gründen absichtlich mit geringerer
Wandstärke ausgeführt wird. Wenn
hier nicht bewusst Wärmedämm­
material eingesetzt wird, entsteht
M
eine deutliche Wärmebrücke.
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