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Biologie 9. Jgst. - Basiskonzept Information
1 Basiskonzept Information – Übersicht
2 Sinnesorgane
2.1 Reizbarkeit
2.2 Die Rolle des Rezeptors
2.3 Übersicht zu Reizen und Sinnesorganen
2.4 Vergleich mit Sinnesleistungen im Tierreich
2.5 Bau des Auges
2.6 Strahlengang (vgl. NuT Physik, 7. Jgst., Optik)
2.7 Fern-, Nah-Akkomodation (Entfernungsanpassung)
2.8 Fehlsichtigkeiten und Korrektur
2.9 Hell-Dunkel-Adaptation
2.10 Farbensehen
2.11 Bau des Ohrs
2.12 Gehörschäden
2.13 Funktionsweise von Haarsinneszellen
3 Nervensystem
3.1 Vergleich verschiedener Tierstämme
3.2 Anatomische und funktionelle Gliederung
3.3 Gliederung des Gehirns
3.4 Lernen und Gedächtnis (Mehrspeichermodell)
3.5 Reflexe
3.6 Das Vegetative Nervensystem
3.7 Bau und Funktion einer Nervenzelle
3.8 Chemische Erregungsübertragung an einer Synapse
3.9 Drogenwirkung
4 Hormonsystem
4.1 Vergleich mit dem Nervensystem
4.2 Übersicht
4.3 Regelung des Blutzuckerspiegels (vereinfacht: ohne Glukagon)
4.4 Die beiden verschiedenen Hormon-Wirkungsmechanismen auf zellulärer Ebene
5 Immunsystem
5.1 Bakterien
5.2 Viren
5.3 Gliederung des Immunsystems
5.4 Unspezifische Abwehr
5.5 Humorale Immunantwort
5.6 Zellvermittelte Immunantwort
5.7 Aktive Immunisierung
5.8 Passive Immunisierung
5.9 Allergien
6 Genetik
6.1 Grundbegriffe
6.2 Informationsfluss in der Zelle
6.3 Proteine bestimmen den Phänotyp
6.4 Gene bestimmen den Bau der Proteine
6.5 Vom Gen zum Protein
6.6 Informationsfluss in die nächste Generation
6.7 Organisation der genetischen Information in der Zelle in Form von Chromosomen
6.8 Genauer Ablauf von Mitose und Meiose
1 Basiskonzept Information – Übersicht
Sinnesorgane
Aufnahme
Nervensystem
Weiterleitung & Verarbeitung
Information
Weitergabe
genetischer Information
an Nachkommen
(Vererbung)
Genetik
Weitergabe zwischen Zellen
(Kommunikation und
Erkennung)
Immunsystem
Hormonsystem
2 Sinnesorgane
2.1 Reizbarkeit
„Fähigkeit, auf bestimmte Umweltbedingungen oder deren Änderung mit aktiven Reaktionen zu
antworten“
a) allgemeines Schema für einen Einzeller:
Zellmembran
Reiz
Reaktion
(z.B. Bewegung oder
Stoffausschüttung)
Rezeptor
(Sensor-Protein /
Sinnes-Organell)
JakJ
Biologie 9 Sinnesorgane
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b) allgemeines Schema für einen (tierischen) Vielzeller:
Sinnesorgan
Nervensystem
Strukturen zur
Reiz
Sinnes(nerven)zellen
als Rezeptor zur
Reizbündelung und Reizumwandlung
Reizweiterleitung
in Erregung
(+ evtl. Schutz)
afferente
Nervenbahnen zur
Erregungsleitung
ZNS
efferente
Nervenbahnen
Muskelzelle
als Effektor
(Erfolgsorgan)
Reaktion
(z.B. Bewegung oder
Stoffausschüttung)
JakJ
Drüsenzelle
als Effektor
Biologie 9 Sinnesorgane
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2.2 Die Rolle des Rezeptors
• Der Rezeptor ist eine Sinnes(nerven)zelle oder ein Membranabschnitt mit einem spezialisierten
Protein(komplex).
• Der physikalische oder chemische Reiz wird umgewandelt in elektrische (oder chemische) Erregung.
• Ein adäquater Reiz ist für einen bestimmten Rezeptor-/Sinneszelltyp geeignet
JakJ
Biologie 9 Sinnesorgane
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2.3 Übersicht zu Reizen und Sinnesorganen
(äußerer) Reiz
Sinn
Sinnesorgan
Rezeptor
Licht
Sehsinn
Auge
Sehsinneszellen
(Zapfen ⇒ Farbensehen
Stäbchen ⇒ Hell-Dunkel-Sehen)
in der Netzhaut
Schallwellen
Gehörsinn
(Innen-)Ohr
Hörsinneszellen im
Schneckengang
Beschleunigung
Gleichgewichtssinn
(= Lage+Drehsinn)
Bogengänge im
Innenohr
Drehsinneszellen in den
Ampullen
Mechanische Dehnung Stellungs-/Bewegungssinn Muskelspindeln
Sensible Nervenfasern
Druck, Berührung,
Dehnung
Tastsinn
Haut
Berührungs- und
Dehnungssinneszellen
Temperatur
(änderungen)
Temperatursinn
Haut
Kalt- (< 37 °C),
Warm- (< 45 °C) und
Schmerz- (> 45 °C)
Rezeptoren
Chemische Stoffe
Geruchsinn
Nasenschleimhaut Riechsinneszellen in der
Riechgrube
Chemische Stoffe
Geschmacksinn
Zunge
Geschmacksinneszellen in
Geschmacksknospen
⇒ bei „inneren Reizen“ Überschneidungen mit dem Hormonsystem
JakJ
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Gliederung nach der Reizart:
• physikalisch (optisch, akustisch, mechanisch, thermisch)
• chemisch
Gliederung nach der Entfernung (z.B. Mensch):
• Fernsinne
(Gehörsinn, Sehsinn, Geruchsinn)
• Nahsinne
(Geschmacksinn, Tastsinn)
⇒ bei Tieren wichtig für den Beutefang!
JakJ
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2.4 Vergleich mit Sinnesleistungen im Tierreich
(äußerer) Reiz
Sinn
Sinnesorgan
Tiergruppe(n)
Infraschall
Gehörsinn
(Innen)Ohr
Elefanten, Wale
Ultraschall
Gehörsinn
(Innen-)Ohr
Fledermäuse
Polarisiertes Licht,
UV-Licht
Sehsinn
Auge
Vögel
Druckwellen im Wasser
Strömungssinn
Seitenlinienorgan
Fische
Magnetfeld der Erde
Magnetsinn
Magnetrezeptor im
Auge und/oder
Schnabel
(Zug-)Vögel, Insekten
Elektrische Felder
Elektrischer Sinn
„Lorenzinische
Ampullen“
Haie, Rochen
⇒ Sinnesorgane wirken als Reizfilter
(Tiere nehmen die Umweltreize anders wahr als der Mensch!)
⇒ Sinnesorgane sind je nach Lebensweise unterschiedlich ausgeprägt
(z.B. vgl. Hund/Katze bzgl. Sehsinn und Geruchsinn)
⇒ Sinnesorgane können in der Stammesentwicklung mehrfach unabhängig voneinander entstehen
(z.B. Riechsinneszellen in der Zunge der Schlange und in Fühlern von Schmetterlingsmännchen)
vgl. „Analogie“
JakJ
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2.5 Bau des Auges
JakJ
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Bestandteil
Funktion
allgemein [ vgl. 2.1 b) ]
① Hornhaut (Cornea)
Lichtbrechung, Lichtleitung
② Linse
Lichtbrechung
(Fern-, Nah-Akkomodation)
③ Glaskörper
Lichtleitung
④ Netzhaut (Retina)
Reizumwandlung
Sinnes(nerven)zellen
als Rezeptor
⑤ Sehnerv
Erregungsleitung
afferente
Nervenbahnen zur
Erregungsleitung
⑥ Regenbogenhaut (Iris)
Hell-Dunkel-Adaption (vgl. „Blende“)
⑦ Pupille
–-
⑧ Aderhaut
Versorgung der Netzhaut
Schutz
(z.B. vor zu großer
Reizintensität)
⑨ Lederhaut (Sclera)
Schutz
⑩ Augenmuskel
Bewegung (u.a. Ausgleich des „blinden Flecks)
⑪ Augenlid
Schutz vor Fremdkörpern
⑫ Augenbraue
Schutz vor Schweiß
Strukturen zur
Reizbündelung und
Reizweiterleitung
[Versorgung und
Ausrichtung]
⇒ Hornhaut und Linse dienen der Lichtbrechung für die Fern-Nah-Akkomodation.
⇒ In der Netzhaut findet die Umwandlung des (Licht)Reizes in Erregung statt.
⇒ Über den Sehnerv wird Erregung zum Gehirn weitergeleitet.
JakJ
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2.6 Strahlengang (vgl. NuT Physik, 7. Jgst., Optik)
Gegenstandsebene
Bildebene
Mittelebene
der Linse
Parallelstrahl
Brennpunktstrahl
Mittelpunktstrahl
Brennpunkt
Brennpunktstrahl
Parallelstrahl
optische
Achse
Bildpunkt
Brennweite
Gegenstandsweite
Bildweite
⇒ Da die Entfernung zwischen Linse und Netzhaut, also die Bildweite (beim Menschen) konstant ist,
die Gegenstandsweite aber variabel ist, muss die Brechkraft der Linse variabel sein.
⇒ Beim Fotoapparat oder bei Fischen ist die Linse starr und die Entfernung zwischen Linse und
Film bzw. Netzhaut wird an die jeweilige Gegenstandsweite angepasst.
JakJ
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Die Brechkraft ist indirekt proportional zur Brennweite:
Brechkraft=
1
Brennweite
„Je höher die Brechkraft, desto geringer die Brennweite und umgekehrt.“
Eine Dioptrie (dpt) bezeichnet die Brechkraft einer Linse mit einem Meter Brennweite.
Bestandteil
Dioptrien
Hornhaut
43 dpt
Kammerwasser
-3,7 dpt
Linse (fernakkomodiert)
19,5 dpt
–-
Linse (nahakkomodiert
bei einem Kleinkind)
–-
33,5 dpt
58,8 dpt
72,8 dpt
Summe:
maximale Gesamtbrechkraftänderung:
ca. 14 (nimm ab bis auf 0,5 im hohen Alter)
Je stärker die Linsenwölbung, desto höher die Brechkraft.
⇒ Bei Fernakkomodation ist die Brechkraft klein, ebenso die Linsenwölbung,
bei Nahakkomodation ist die Brechkraft groß, ebenso die Linsenwölbung.
⇒ Bei Altersweitsichtigkeit nimmt die Elastizität der Linse und somit die Brechkraft ab.
JakJ
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2.7 Fern-, Nah-Akkomodation (Entfernungsanpassung)
Vorderansicht:
Gegenstandsweite
Gegenstandsweite
Brennweite
Brennweite
Ringmuskel (entspannt)
Linsenbänder (gespannt)
Ringmuskel (kontrahiert)
Linsenbänder (entspannt)
⇒ Bei niedriger Gegenstandsweite (Nahakkomodation) kugelt sich die Linse ab,
daher nimmt die Brechkraft zu und die Brennweite ab.
⇒ Bei großer Gegenstandsweite (Fernakkomodation) dagegen flacht sich die Linse ab.
JakJ
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2.8 Fehlsichtigkeiten und Korrektur
a) Kurzsichtigkeit
Gegenstandsweite
Brennweite
Gegenstandsweite
Brennweite
⇒ Der Augapfel ist zu lang, das Bild weit entfernter Gegenstände ist vor der Netzhaut scharf.
⇒ Mit einer Zerstreuungslinse wird die Brechkraft verringert, die Brennweite erhöht.
JakJ
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b) Weitsichtigkeit
Gegenstandsweite
Gegenstandsweite
Brennweite
Brennweite
⇒ Der Augapfel ist zu kurz, das Bild naher Gegenstände ist hinter der Netzhaut scharf.
⇒ Mit einer Sammellinse wird die Brechkraft erhöht, die Brennweite verringert.
JakJ
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2.9 Hell-Dunkel-Adaptation
a) Schnelle Regelung über die Irismuskeln
Dauer: in Sekundenbruchteilen
hell
dunkel
Ringmuskeln
kontrahiert
entspannt
Speichenmuskeln (radiär)
entspannt
kontrahiert
Pupille
klein
groß
Lichteinfall
verringert
erhöht
b) Langsame Regelung über die Menge an Sehpurpur (Rhodopsin) in der Netzhaut
Dauer: mehrere Minuten bis zu einer halben Stunde
hell
dunkel
Menge an Sehpurpur
nimmt ab
nimmt zu
Lichtempfindlichkeit
gering
hoch
JakJ
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2.10 Farbensehen
a) Bau der Netzhaut
Licht
Nervenzellen
ca. 1 Million
Schaltzellen
u.a. Gegenfarbzellen
Lichtsinneszellen
- Stäbchen
(Hell-Dunkel-Sehen,
120 Millionen)
- Zapfen
(Farbensehen,
6 Millionen)
Pigmentschicht
⇒ Das Licht durchdringt zuerst die Nervenzellen, man spricht von einem „inversen“ Auge.
⇒ Alle Nervenfasern laufen gebündelt am „blinden Fleck“ zum Sehnerv.
⇒ An den Rändern liegen vermehrt Stäbchen, daher werden dort Bewegungen besser wahrgenommen.
⇒ Im Zentrum liegen vermehrt Zapfen, daher ist dort das Farbensehen stärker ausgeprägt.
⇒ Im Zentrum werden pro ableitender Nervenzelle weniger Stäbchen (mittels Schaltzellen)
zusammengefasst. Dies erhöht die Auflösung.
JakJ
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b) Farbwarnehmung
⇒ In der Netzhaut liegen drei Zapfentypen für Rot, Grün und Blau („RGB“)
≙ veraltete Dreifarbentheorie mit additiver Farbmischung
⇒ Ebenfalls in der Netzhaut und auch in der Sehrinde des Gehirns liegen Gegenfarbzellen, so dass
sich vier Grundfarben ergeben (Gegenfarbtheorie mit subtraktiver Farbmischung):
Zapfentypen
(in der Netzhaut)
Blau
+ –
Gegenfarbzellen
(Auswahl)
Grün
–
Blau Gelb
Rot
+ + +
–
+
Weiß Grau
Grün
Rot
Typ:
hier z.B. „+Blau/-Gelb“
hier z.B. „-Grün/+Rot“
⇒ Es gibt keine Mischfarben aus Rot und Grün und keine aus Blau und Gelb
⇒ Gelb ist also ebenfalls eine Primärfarbe!
JakJ
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2.11 Bau des Ohrs
JakJ
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Bestandteil
① Außenohr
② Trommelfell
③ Gehörknöchelchen
Funktion
Leitung,
Übertragung und
Verstärkung
des Schalls
allgemein [ vgl. 2.1 b) ]
Strukturen zur
Reizbündelung und
Reizweiterleitung
④ Mittelohr
⑤ Sinneszellen im Schneckengang Reizumwandlung
des Innenohrs
Sinnes(nerven)zellen
als Rezeptor
⑥ Hörnerv
afferente
Nervenbahnen zur
Erregungsleitung
Erregungsleitung
2.12 Gehörschäden
Die Haarsinneszellen im Innenohr werden bei zu hoher Schallintensität (Schalldruck und Lautstärke)
unumkehrbar geschädigt!
⇒ Zunächst betrifft dies v.a. höhere Töne, so dass Sprache bei Hintergrundgeräuschen nicht mehr
erkannt werden kann, was zu sozialer Isolation führt.
JakJ
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2.13 Funktionsweise von Haarsinneszellen
Ausgangszustand
Reizumwandlung
1. ankommender Schall drückt das
Härchen zur Seite
2. Rezeptor-Kanäle werden
geöffnet
3. Ionen (geladene Teilchen)
strömen in das Zellinnere ein
JakJ
Biologie 9 Sinnesorgane
Erregungsübertragung
4. Neurotransmitter werden
freigesetzt
5. Diese bewirken an einer
nachgeschalteten Nervenzelle
eine elektrische Erregung
6. Diese Erregung wird zum
Gehirn geleitet
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3 Nervensystem
3.1 Vergleich verschiedener Tierstämme
Hohltiere
Gliederfüßer
Wirbeltiere
Zentralisierung
nein
ja
ja
Lage des zentralen
Marks
-
Bauchseite
Rückenseite
⇒ zunehmende Zentralisierung entlang der Längsachse und am Vorderende
⇒ Entstehung des Zentralen Nervensystems (ZNS) mehrfach
unabhängig voneinander im Verlauf der Evolution
JakJ
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3.2 Anatomische und funktionelle Gliederung
Nervensystem
Peripheres Nervensystem (PNS)
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Gehirn
Rückenmark
Somatisches NS
afferent
(zum Gehirn hin)
efferent
(vom Gehirn weg)
Viszerales NS
Vegetatives NS
afferent
Sympathikus
„Leistungsnerv“
efferent
Parasympathikus
„Erholungsnerv“
z.B. bewusste Bewegungssteuerung:
Sinnesorgan → afferentes somatisches PNS → ZNS → efferentes somatisches PNS → Effektor
z.B. unbewusste Steuerung der Verdauungstätigkeit:
„innerer Reiz“ → viszerales NS → ZNS → efferentes vegetatives PNS → Sympatikus/Parasympathikus
JakJ
Biologie 9 Nervensystem
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3.3 Gliederung des Gehirns
...nach der
Embryonalentwicklung
Vorderhirn
...nach Anatomie
und Funktion
Funktion
1. Großhirn
Motorische Rindenfelder
⇒ Bewegungssteuerung
Sensorische Rindenfelder
⇒ Sinneswahrnehmungen
Assoziative Rindenfelder
⇒ Verknüpfung mit Erfahrungen/Gedächtnis
2. Zwischenhirn
Thalamus
⇒ Filter zum Großhirn
Hypothalamus
⇒ Gefühle, Steuerung des vegetativen NS,
Schnittstelle zum Hormonsystem
an der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
Mittelhirn
3. Mittelhirn
Reflexe, Schlafrhythmus, Eingang visueller und auditorischer
Erregung
Rautenhirn
(Brücke)
-
4. Kleinhirn
Bewegungskoordination (Laufen, Radfahren)
5. Nachhirn
Steuerung von Atmung und Blutkreislauf
⇒ Beim Menschen sind besonders die assoziativen Rindenfelder besonders stark ausgeprägt!
Diese sind (verteilt) der Speicherort für das Langzeitgedächtnis
JakJ
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3.4 Lernen und Gedächtnis (Mehrspeichermodell)
Speicherumfang
sensorischer Speicher Recht groß
Speicherdauer
Vergessen durch...
Millisekunden bis Informationsverlust durch
Sekunden
Unterbrechung der elektrischen
Erregung
ca. 20 bis 45
Kurzzeitgedächtnis
Sehr klein
(ca. 7 Informationseinheiten) Sekunden
Langzeitgedächtnis
Sehr groß,
Jahre
umfasst das
„Wissensgedächtnis“ mit
Weltwissen und
biographischen Erfahrungen
und das
„Verhaltensgedächtnis“ mit
Fähigkeiten und
Verhaltensweisen
Überschreiben oder fehlende
Abrufbarkeit durch chemische
Veränderungen an Synapsen
oder Abbau von Nervenbahnen
⇒ Damit ein Gedächtnisinhalt ins Kurzzeitgedächtnis übernommen wird, muss dieser als relevant
bewertet werden (z.B. durch positive oder negative Emotionen, oder bekannte Muster).
⇒ Damit ein Gedächtnisinhalt ins Langzeitgedächtnis übernommen wird, muss dieser mehrfach
wiederholt werden. Bei jedem späteren Aufruf wird er dann in veränderter Form wieder erneut
geschrieben.
⇒ Durch Schlafmangel oder Schädigung bestimmter Gehirnbereiche (z.B. durch Alkoholmissbrauch) kann
die Gedächtnisbildung gestört sein.
JakJ
Biologie 9 Nervensystem
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3.5 Reflexe
a) Reiz-Reaktions-Schema
Reiz
Reaktion
Rezeptor
Afferenz
Umschalter im ZNS
Efferenz
Effektor
b) Beispiele
Reizwirkung am Rezeptor
Kniesehnenreflex Mechanische Dehnung einer
Muskelspindel im
Oberschenkelmuskel
Lidschlussreflex
Umschalter im
ZNS
Eine einzige
Synapse im
Rückenmark
Lufstrom reizt Tastsinneszellen in Mehrere
der Hornhaut des Auges
Synapsen im
Nachhirn
Reaktion am Effektor
Kontraktion des
Oberschenkelmuskels bewirkt
eine Beinstreckung
Kontraktion des Augenlidmuskels
führt zum Lidschluss
⇒ Wenn nur eine einzige Synapse als Umschalter dient, spricht man von einem
„monosynaptischen“ Reflex, ansonsten von einem „polysynaptischen“.
⇒ Wenn Rezeptor und Effektor im gleichen Organ (und Gewebe) liegen, spricht man von einem
„Eigenreflex“, ansonsten von einem „Fremdreflex“.
⇒ Reflexe laufen sehr schnell und recht starr ab; sie besitzen meist Schutzfunktion.
JakJ
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3.6 Das Vegetative Nervensystem
a) Übersicht
Sympathikus
„Leistungsnerv“
Parasymaptikus
„Erholungsnerv“
Pupille
erweitert
verengt
Speichelfluss
verringert
vemehrt
Atemwege
erweitert
verengt
Herzfrequenz
erhöht
erniedrigt
Blutdruck
erhöht
erniedrigt
(Blutgefäße der Haut verengt)
Verdauungstätigkeit
gehemmt
gefördert
⇒ Beide arbeiten als Gegenspieler („Antagonisten“).
⇒ typische Anzeichen von Angst: trockener Mund, schneller Herzschlag, Erblassen
⇒ „Kampf-oder-Flucht“-Antwort
b) Wirkung von (Dauer-)Stress
1. Der erhöhte Blutdruck führt zu Schäden am Herz und an den Arterien
2. Über das Hormonsystem (Hypophyse, Nebenniere) wird die Arbeit des Immunsystems unterdrückt,
so dass es zu chronischen Entzündungen, v.a. der Blutgefäße kommt
3. Im Extremfall drohen durch Schädigungen am Gehirn auch psychische Erkankungen wie Depression
und Intelligenzminderung
JakJ
Biologie 9 Nervensystem
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3.7 Bau und Funktion einer Nervenzelle
Axon
Dendrit
Synapse
Soma
Schwannsche
Zellen Ranviersche
Schnürringe
Station
Aufgabe
Dendrit
Erregungsaufnahme
Axon
Erregungsleitung (elektrisch, schnell), an den Schnürringen
Synapse
Erregungsübertragung (chemisch, langsam), entweder
(1) neuro-neuronal,
(2) neuro-muskulär oder
(3) neuro-sekretorisch
JakJ
Biologie 9 Nervensystem
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3.8 Chemische Erregungsübertragung an einer Synapse
1. Vom Axon trifft eine elektrische Erregung
am Axonendknoten ein.
2. Der Neurotransmitter wird in den synaptischen
Spalt ausgeschüttet.
3. Der Neurotransmitter trifft auf einen
Rezeptor und es wird eine elektrische Erregung
an der postsynaptischen Membran ausgelöst.
4. Der Neutrotransmitter wird durch ein Enzym vom
Rezeptor abgespalten und wieder in den
Axonendknoten aufgenommen.
JakJ
Biologie 9 Nervensystem
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3.9 Drogenwirkung
a) Wirkungsweise
Die meisten Drogen blockieren meist die Wiederaufnahme eines oder mehrerer Neurotransmitter (meist
Noradrenalin, Dopamin oder Serotonin) in bestimmten Gehirnregionen (z.B. im Belohnungszentrum), so
dass dessen Menge im synaptischen Spalt erhöht wird, und kurzfristig eine euphorisierende Wirkung
eintritt (z.B. Kokain oder Ecstasy/MDMA).
Seltener können Drogen auch als Neuromodulator wirken, d.h. die Wirkung eines aktivierenden
Neutrotransmitters abschwächen, so dass eine dämpfende Wirkung eintritt (z.B. Heroin).
Die chemische Struktur von Drogen ähnelt meist sehr stark der des entsprechenden Neurotransmitters.
b) Grundproblem
Die Empfindlichkeit der Rezeptoren nimmt ab, so dass eine immer höhere Drogenmenge benötigt wird,
um die gleiche Wirkung zu erreichen.
Die „normale“ Neurotransmittermenge führt bereits zu Entzugserscheinungen.
Es werden verstärkt Synapsenverbindungen komplett mit ihren Axonen abgebaut, so dass es langfristig
zu Gehirnschäden kommt.
c) Nichtstoffliche Süchte
Auch andere Belohnungsreize wie Glücksspiel oder Pornokonsum können das Belohnungszentrum
überreizen und so nicht stoffgebundene Süchte auslösen.
JakJ
Biologie 9 Nervensystem
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4 Hormonsystem
4.1 Vergleich mit dem Nervensystem
hormao (grch.) = „antreiben, anregen“
chemische ErregungsÜbertragung auf einen
Rezeptor
elektrische ErregungsLeitung
am Axon
⇒ schnell, gerichtet
JakJ
Transport der
chemischen Erregung
in der Blutbahn
chemische ErregungsÜbertragung auf einen
Rezeptor
⇒ langsam, ungerichtet
Biologie 9 Hormonsystem
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4.2 Übersicht
Vegetatives
Nervensystem
Befehlsebene
Gehirn
(Hypothalamus)
Neurotransmitter
bzw.
(Steuer)hormone
Acetylcholin
Verstärkerebene
Sympathikus
Neurotransmitter
Acetylcholin
bzw. (End)Hormone
Hormonsystem
Hypophyse
Thryrotropin (TSH)
Nebennierenmark Langerhanssche
Inseln
Schilddrüse
Adrenalin
Insulin oder
Glukagon
Thyroxin
Ausführebene
z.B. Herzmuskel
Leberzellen
fast alle
Körperzellen
Regelung...
der Herzfrequenz
des
Blutzuckerspiegels
der
Körpertemperatur
Aufgabenbereich
Stressreaktion
Homöostase
⇒ Bei der Stressreaktion arbeiten Nerven- und Hormonsystem eng zusammen.
⇒ Bei der Regelung des Blutzuckerspiegels wirken zwei antagonistische Hormone.
⇒ Bei der Regelung der Körpertemperatur bewirkt ein Steuerhormon die Ausschüttung eines Endhormons
⇒ Bei der Stressreaktion werden zusätzlich über ACTH (aus der Hypophyse) und später Kortisol (aus der
Nebennierenrinde) Entzündungsreaktionen des Immunsystems beeinflusst
JakJ
Biologie 9 Hormonsystem
2/5
4.3 Regelung des Blutzuckerspiegels (vereinfacht: ohne Glukagon)
a) Pfeilschema
+
Glucose
(„Traubenzucker“)
Insulin
–
⊕ Gleichsinnige Beziehung:
• Je mehr Glucose im Blut, desto mehr Insulin wird ausgeschüttet.
• Je weniger Glucose im Blut, desto weniger Insulin wird ausgeschüttet.
b) Hormonwirkung
⊖ Ungleichsinnige Beziehung:
• Je mehr Insulin im Blut, desto weniger Glucose bleibt im Blut,
da mehr in den Leberzellen in Form von Glykogen gespeichert wird.
• Je weniger Insulin im Blut, desto mehr Glucose bleibt im Blut,
da mehr in den Leberzellen aus dem Abbau von Glykogen freigesetzt wird.
⇒ Die Regelung erfolgt über eine „negative Rückkopplung“.
JakJ
Biologie 9 Hormonsystem
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c) Formen der „Zuckerkrankheit“
Typ I-Diabetes
Symptom
Typ II-Diabetes
dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel
Ursache
Insulinmangel (z.B. Absterben von
Langerhansschen Zellen)
Defekte Insulinrezeptoren an den
Leberzellen
Behandlung
Insulinzufuhr nach Mahlzeiten
Diät und Gewichtsreduktion
JakJ
Biologie 9 Hormonsystem
4/5
4.4 Die beiden verschiedenen Hormon-Wirkungsmechanismen auf zellulärer Ebene
1. Das Hormon, kann die Zellmembran nicht
passieren, und bindet sich an einen Rezeptor
1. Das Hormon, passiert die Zellmembran und
bindet sich im Zellkern an die
Erbinformation (DNA)
2. Ein „second Messenger“, also ein
„zweiter Botenstoff“ bewirkt dann
die Stoffwechselveränderung
2. Es wird ein Protein gebildet, das
weitere Veränderungen bewirkt.
z.B. Insulin, Glucagon, Adrenalin, Thyroxin
⇒ ähnlich der zellvermittelten Immunantwort
JakJ
z.B. Sexualhormone wie Testosteron, Östrogene
Biologie 9 Hormonsystem
5/5
5 Immunsystem
5.1 Bakterien
Zellwand (aus Murein, Antibiotika hemmen die Synthese)
Zellmembran
Erbinformation
(DNA-Ring = „Plasmid“, kein echter Zellkern!)
Form: Stäbchen „Bazillen“ oder Kugeln „Kokken“
Vermehrung: ungeschlechtlich durch (Zwei)Teilung
Schadwirkung: Abgabe von Giftstoffen („Toxinen“)
Bakterielle Infektionskrankheit
Infektionsweg
Symptome
Salmonellose
Rohes Fleisch
Erbrechen, Durchfall
Syphilis
Geschlechtsverkehr
(Kondome!)
Geschwüre mit hartem Rand,
Lymphknotenschwellung, Gewebszerfall
Wundstarrkrampf, Tetanus
Erde, Rost bei offenen
Wunden
Benommenheit, Atemnot, Tod
Tuberkulose
Tröpfchen, infizierte Milch
Fieber, Husten, Gewichtsabnahme,
Aushusten von Blut
Scharlach
Hautschuppen
Kleinfleckiger roter Ausschlag
JakJ
Biologie 9 Immunsystem
1/12
5.2 Viren
a) Bau
Viren, die Bakterien befallen:
Viren, die tierische Zellen befallen:
Andockstellen
(Wirts-)
Zellmembran
Capsid (Proteinhülle)
Erbinformation
(DNA oder RNA-Strang)
Injektionsapparat
⇒ keine Zellen, kein eigener Stoffwechsel, daher helfen hier keine Antibiotika
⇒ bestehen nur aus reiner Erbinformation mit einer Hülle, sie sind daher
auf den Stoffwechsel einer Wirtszelle angewiesen
JakJ
Biologie 9 Immunsystem
2/12
b) Vermehrungszyklus Bakterien befallender Viren
1. Injektion der Virus-DNA
2. Einbau der Virus-DNA
in die Bakterien-DNA
3. Herstellung von Virus-DNA
und Capsiden
4. Zellauflösung
(⇒ „lytisch“)
und Freisetzung
JakJ
Biologie 9 Immunsystem
3/12
c) Vermehrungszyklus des Humanen Immunschwäche Virus (HIV)
1a. Andocken und Einschleusen
der Virus-RNA und des Enzyms
Reverse Transkriptase
1b. Erzeugen der Virus-DNA durch
„reverse Transkription“ ⇒ „Retrovirus“
2. Einbau der Virus-DNA
in die menschliche-DNA
im Zellkern
4. Abschnüren mit
(Wirts-)Zellmembran
⇒ „Tarnung“
JakJ
3. Herstellung von Virus-RNA,
Capsiden und Reverser Transkriptase
Biologie 9 Immunsystem
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d) Virale Infektionskrankheiten
Virale Infektionskrankheit
Infektionsweg
Symptome
Grippe
Atemluft
Fieber, Muskelschmerzen,
Halsschmerzen, Husten, Schnupfen
Kinderlähmung Polio(myelitis)
Schmierinfektion
Lähmungen
Röteln
Berührung
Leichter Hautausschlag, gefährlich bei
Schwangerschaft
Windpocken
Tröpfcheninfektion
Rote Flecken, Wasserbläschen
Masern
Fieber, Husten, Hautausschlag
Mumps
Schwellung der Speicheldrüsen
⇒ sehr weit verbreitet und sehr häufig
⇒ auch die sogenannten „Kinderkrankheiten“ können sehr gefährlich sein,
eine Impfung ist daher empfehlenswert!
⇒ Schutzmaßnahmen: Händewaschen, ggf. Mundschutz
JakJ
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5.3 Gliederung des Immunsystems
Unspezifische Abwehr
Spezifische Abwehr
Humorale Immunantwort
Zellvermittelte Immunantwort
- Haut und Schleimhäute
B-Plasmazellen bilden Antikörper
T-Killerzellen mit
- Entzündungsreaktionen mit
gegen extrazelluläre
T-Zellrezeptoren bekämpfen
Riesenfresszellen
Krankheitserreger
intrazelluläre Krankheitserreger
(„Makrophagen“)
- wird aktiviert durch T-Helferzellen
- Immungedächtnis durch B- und T-Gedächtniszellen
schnell (Minuten bis Stunden) langsam (mehrere Tage bis Wochen)
Aus Stammzellen im Knochenmark entstehen:
• B-Zellen durch Reifung im Knochenmark (engl. „Bone marrow“)
• T-Zellen durch Reifung im Thymus
Therapie von Leukämie „Blutkrebs“:
• Symptom: Überproduktion von weißen Blutkörperchen (u.a. B- und T-Zellen)
1. Zerstörung des Knochenmarks des Empfängers.
In dieser Zeit ist er sehr anfällig für Infektionen!
2. Übertragung von Stammzellen eines Spender-Knochenmarks,
die dann die Produktion B- und T-Zellen übernehmen.
JakJ
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5.4 Unspezifische Abwehr
a) Haut und Schleimhäute
• Mechanische Barrieren (z.B. zähflüssiger Schleim)
• Chemische Waffen (z.B. Säureschutzmantel, Magensäure, Lysozym in Speichel)
b) Entzündungsreaktionen
Lokal:
1. Bindegewebszellen setzen Histamine frei.
2. Blutgefäßerweiterung führt zur Rötung und Wärmeentwicklung.
3. Lymphe dringt in das Gewebe ein und führt zur Schwellung (⇒ Dehnungsschmerz).
4. Makrophagen werden angelockt.
Systemisch:
• Fieber,
bei übersteigerter Reaktion: Septisch-toxischer Schock
c) Antimikrobielle Proteine
Von intrazellulären Krankheitserregern befallene Zellen geben Interferone ab. Diese schützen
benachbarte Zellen vor einer Infektion.
JakJ
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5.5 Humorale Immunantwort
freie Antigene
verschiedenartige
Antigenbindungsstellen
B-Gedächtniszellen
B-Zellen
B-Plasmazellen
„Klon“ der
selektierten B-Zelle
⇒ Das freie Antigen passt nach dem „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ genau zur
Antigen-Bindungsstelle bzw. zum Antikörper.
⇒ „humoral“, da die Antikörper über Lymphe oder Blut transportiert werden
Antikörper
Ziel:
Produktion von Antikörpern durch B-Plasmazellen; die freien Antigene verklumpen.
Immungedächtnis:
Bei erneutem Kontakt mit dem gleichen Antigen teilen sich die B-Gedächtniszellen sehr schnell und bilden
B-Plasmazellen, die dann sehr schnell Antikörper produzieren.
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5.6 Zellvermittelte Immunantwort
Antigenpräsentierende
infizierte Zelle
AntigenBruchstücke
T-Gedächtniszellen
Perforin
infizierte Zelle
T-Killerzelle
mit T-Zellrezeptor
„Klon“ aktivierter
T-Killerzellen
aktivierte
T-Killerzelle
⇒ infizierte Zellen „benachrichtigen“ die T-Killerzellen
⇒ „zellvermittelt“, da der membrangebundene T-Zellrezeptor die infizierten Zellen erkennt
Ziel:
Zerstörung infizierter Zellen durch aktive T-Killerzellen
Immungedächtnis:
Bei erneutem Kontakt mit dem gleichen Antigen(bruchstück) teilen sich die T-Gedächtniszellen sehr
schnell und bilden T-Killerzellen.
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5.7 Aktive Immunisierung
(vereinfacht am Beispiel der humoralen Immunantwort)
B-Plasmazellen
B-Gedächtniszellen
jeder erneute
Antigenkontakt
⇒ sehr schnelle Immunantwort
aufgrund des Immungedächtnisses
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5.8 Passive Immunisierung
Blutserum
egal ob erster
oder zweiter
Antigenkontakt!
⇒ Das Immungedächtnis wird nicht aktiviert!
JakJ
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5.9 Allergien
a) Entstehung
- Erstkontakt:
Allergene: Eigentlich harmlose Antigene aus der Umwelt
B-Plasmazellen IgE-Antikörper
- Zweitkontakt:
Mastzellen im Bindegewebe
Histamin
b) Komplikation: Anaphylaktischer Schock
Gefäßerweiterung führt zu starkem Blutddruckabfall und Kreislaufkollaps (vgl. septisch-toxischer Schock)
c) Behandlung
Hyposensibilisierung (= Desensibilisierung): Zugabe geringer Allergen-Mengen führt zu einer
Umwandlung von IgE-produzierenden B-Zellen in IgG-produzierende B-Zellen. Passende IgG-Antikörper
fangen das Allergen rechtzeitig ab, bevor es mit den an die Mastzellen gebundenen IgE-Antikörpern in
Kontakt kommt. Bei zu hoher Dosis wirkt aber die Verstärkung über T-Helferzellen zu stark.
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6 Genetik
6.1 Grundbegriffe
Vererbung := Weitergabe von genetischer Information
Gen
:= Genetische Information für die Ausbildung eines Merkmals
Allel
:= Variante eines Gens, die für eine bestimmte Ausprägung sorgt
Genotyp
:= Gesamtheit der genetischen Information eines Individuums
Phänotyp := Gesamtheit aller (sichtbaren) Merkmale eines Individuums
DNA
:= Desoxyribonukleinsäure, Informationsträger der genetischen Information
Protein
:= Baustoff oder Enzym; bestimmt den Phänotyp
6.2 Informationsfluss in der Zelle
Merkmal auf
Phänotyp-Ebene
Gen
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Protein
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6.3 Proteine bestimmen den Phänotyp
• Proteine bestehen aus langen Ketten miteinander verknüpfter Aminosäuren.
• Es werden etwa 20 verschiedene Aminosäuren eingebaut.
• Diese Ketten besitzen einen bestimmten räumlichen Bau, der davon abhängt, welche Aminosäure
sich an einer bestimmten Position befindet.
• Dieser räumliche Bau ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Proteins.
Merkmal auf
Phänotyp-Ebene
Funktionsfähigkeit
Räumlicher Bau
Aminosäuresequenz
Protein
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6.4 Gene bestimmen den Bau der Proteine
• Die DNA besteht aus aus zwei langen, spiralig gewundenen Nukleinsäure-Ketten, miteinander
verknüpfter Nukleotide.
• Es werden vier verschiedene Nukleotide eingebaut, die sich in ihren Basen unterscheiden.
• Immer drei aufeinanderfolgende Nukleotide/Basen eines Genabschnitts bestimmen, welche
Aminosäure an einer bestimmten Position des Proteins eingebaut wird.
Diese Übersetzung „Translation“ erfolgt mit Hilfe des genetischen Codes.
• Vor der Übersetzung findet im Zellkern zunächst eine Umschreibung „Transkription“ in
messenger RNA (mRNA) statt, die dann außerhalb des Zellkerns übersetzt wird.
Gen
Protein
1. Transkription
DNA-Abschnitt
2. Translation
mRNA
Aminosäuresequenz
Nukleotidsequenz
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6.5 Vom Gen zum Protein
Merkmal auf
Phänotyp-Ebene
Funktionsfähigkeit
Gen
1. Transkription
DNA-Abschnitt
Räumlicher Bau
2. Translation
mRNA
Protein
Aminosäuresequenz
Nukleotidsequenz
⇒ Das Ablesen der Gene („Baupläne“) kann z.B. durch Hormone beeinflusst werden.
⇒ Die Gene geben nur den möglichen Rahmen vor, der tatsächliche Phänotyp kann durch
Umwelteinflüsse beeinflusst werden (z.B. Krafttraining)!
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6.6 Informationsfluss in die nächste Generation
a) Identische Zellteilung (bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung oder Wachstum)
genetische
Information
Mitose
identische
genetische
Information
identische
genetische
Information
⇒ Bei der Mitose werden zwei identische Tochterzellen gebildet
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b) Keimzellenbildung und anschließende Befruchtung (bei geschlechtlicher Fortpflanzung)
genetische
Information
genetische
Information
Urkeimzellen
♀
♂
Meiose
Meiose
Keimzellen
halbierte
genetische
Information
halbierte
genetische
Information
♂
♀
Befruchtung
Befruchtete Eizelle
neu kombinierte
genetische
Information
⇒ Bei der Meiose (= Keimzellenbildung) wird die genetische Information halbiert!
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6.7 Organisation der genetischen Information in der Zelle in Form von Chromosomen
Zweck:
Bau:
Anzahl:
- kompakte Transporteinheiten („Koffer“) für Mitose und Meiose
- zwei Untereinheiten Chromatiden (⇒ dies ermöglicht eine Halbierung) und
- ein Centromer als „Griff“
- kommen immer paarweise vor (Ausnahme: in Keimzellen einzeln)
- beim Menschen insgesamt 23 Paare,
davon 1 Paar für die Geschlechtsbestimmung (XX oder XY) und
22 Paare für alles andere
Die geordnete Abbildung aller 46 Chromosomen bezeichnet man als „Karyogramm“.
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6.8 Genauer Ablauf von Mitose und Meiose
Vgl. Übungsaufgaben zum Biologie-Lernprogramm „Zellzykler“
biologie-lernprogramme.de/daten/html/zellzykler.html
JakJ
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