19_HIV_FIV_(Immundefizienz

Werbung
HIV- SIV
FIV
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Allgemeines (1):
- es muß unterschieden werden zwischen
- der Infektion mit einem Immundefizienz-Virus (HIV,
SIV, FIV, BIF) und
- der Ausbildung eines manifesten KrankheitsSyndroms, das auf der Infektion mit diesem Virus
beruht
> beim Menschen Aquired ImmunoDeficiency
Syndrome (AIDS)
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Allgemeines (2):
- ob es bei der Katze tatsächlich ein dem AIDS des
Menschen und der SIV-Infektion beim Affen
entsprechendes Immundefizienz-Syndrom gibt, kann
man sehr bezweifeln
- Teile der PG der Infektion mit dem FIV sind allerdings
ähnlich
SIV = Simian Immunodeficiency Syndrome
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (1):
- Infektion durch Übertragung von zellgebundenem (THelfer-Zellen, Mø) oder auch freiem Virus
- Aufnahme über das Blut bzw. das MALT (z.B. Rektum)
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (2):
- Infektion von:
Makrophagen (dendritischen Zellen ?) vermittelt durch
den CD4-Rezeptor und den -Chemokin-Rezeptor
(CCR 5) als Co-Rezeptor
M-tropic virus - es scheint die Virusvariante zu sein,
die vor allem übertragen wird
die infizierten Makrophagen dienen als „Trojanische
Pferde“ und sorgen für die ungehinderte Verbreitung
des Virus im Organismus (wer käme sonst ins ZNS ?)
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (3):
- Infektion von:
T-Helferzellen vermittelt durch den CD4-Rezeptor und
den -Chemokin-Rezeptor (CXCR 4) als Co-Rezeptor
T-tropic virus - das im Verlauf der Infektion durch
Mutation aus der M-tropic Variante hervorgeht und
die letztlich zur Zerstörung der T-Lymphozyten führt
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (4):
- das Virus vermehrt sich in den T-Helferzellen nur, wenn
diese im Rahmen (irgend)einer Immunantwort stimuliert
werden
- d.h. es wird umso mehr Virus produziert - welches dann
zum Untergang der T-Zellen führt - je mehr zusätzlichen Infektionen ein Individuum ausgesetzt ist
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (5):
- Vermehrung des Virus und freies Virus im Blut
- Induktion einer hochgradigen humoralen Immunantwort
- Bildung von Virus-AK-Komplement-Komplexen, die infektiös bleiben
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (6):
- Fixierung der Immunkomplexe auf den follikulären dendritischen Retikulumzellen (FDZ) der Lymphfollikel
> Aktivierung der Immunantwort mit hochgradiger Hyperplasie der Keimzentren und der T-Zellareale =
Lymphadenopathie
Allgemeine Pathologie
Wiederholung: Allgemeine Pathologie
Veränderungen an lymphohämatopoetischem Gewebe (1)
- Knochenmark, Lymphknoten, Milz
- es muß unterschieden werden zwischen
- reaktiven Veränderungen (Ursache liegt außerhalb
des Organs)
- d.h. Hyperplasie bestimmter Zellen
- Immunantwort
- Lymphadenopathie
Allgemeine Pathologie
Wiederholung: Allgemeine Pathologie
Veränderungen an lymphohämatopoetischem Gewebe (2)
- Entzündungen des Organs selbst
- Osteomyelitis
- Lymphadenitis
- an den Lymphknoten tritt häufig beides zusammen
auf (früher sog. Lymphadenitis simplex)
Allgemeine Pathologie
Wiederholung: Allgemeine Pathologie
Aufbau des Lymphknotens
Allgemeine Pathologie
Wiederholung: Allgemeine Pathologie
Aufbau des
Lymphknotens
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (7):
- fortlaufende Infektion von T-Helferzellen, die an den
Retikulumzellen im Rahmen der Lymphozyten-Rezirkulation „vorbeiwandern“
- Untergang von T-Helferzellen (Mechanismen bislang nicht
völlig geklärt), u.a. durch das permanente Budding von
Viren an der Zelloberfläche, außerdem durch Fusion
infizierter und nichtinfizierte T-Helferzellen mit Bildung
von Riesenzellen, die dann absterben
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese
HIV (8):
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (9):
> später dann auch Schädigung / Untergang von FDZ und
damit Erschöpfung der Keimzentren (morphologisch
faßbares „Ausbrennen“ der Lymphknoten)
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese HIV (10):
- das Absterben der T-Helferzellen kann lange Zeit durch
vermehrte Neubildung kompensiert werden
- schließlich kommt es zu ausgeprägten Störung der Immunabwehr (Immunschwäche) mit Angehen zahlreicher
opportunistischer Infektionen (= AIDS !!)
Mykosen
(Candida, Pneumocystis, Histoplasma,
Cryptococcus)
Protozoen (Cryptosporidium, Toxoplasma)
Bakterien
(Mycobacterium, Salmonella, Rhodococcus)
Zunahme von Tumoren (u.a. Kaposi-Sarkom)
SIV
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Material:
- experimentell mit SIV infizierte Rhesusaffen
- Deutsches Primatenzentrum, Göttingen
FIV
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese FIV (1):
- Infektion häufiger bei freilaufenden männlichen Katzen im
reproduktionsfähigen Alter
- Zunahme unspezifischer Krankheitssymptome (immer
wieder genannt: erosive Stomatitis)
- pathologisch-anatomisch wenig eindeutige "spezifische"
Befunde wie ausgeprägte Lymphadenopathie etc.
- pathohistologisch nur selten Befunde wie hochgrd.
Follikelhyperplasie mit Atypien der Follikelbildung
(unförmig etc.), eine hochgrd. Aktivierung des Knochenmark wird immer wieder beschrieben
Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze
Pathogenese FIV (2):
- die Lymphadenopathie muß einerseits von der Aktivierung
des Lymphknotens durch andere chronische Erkrankungen (im Kopfbereich z.B. Katzenschnupfen) anderseits
von bestimmten malignen Lymphomen (zentrozytischzentroblastisches m. L.) abgegrenzt werden
- in den nunmehr rund 20 Jahren des Vorkommens von FIV
(nachgewiesen anhand der Serologie) gibt es keine
erkennbare Zunahme opportunistischer Infektionen bei
Katzen, d.h. es gibt sehr wahrscheinlich kein „KatzenAIDS“ (Anzahl der ø jährlich im Institut obduzierten Katzen rd. 400)
Herunterladen