Mechanismen der Immunevasion in EBV-assoziierten malignen Neoplasien Der naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. rer. nat. vorgelegt von Christiane Silke Tudor aus Schäßburg/Rumänien Seite 1 Als Dissertation genehmigt von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Tag der mündlichen Prüfung: 07.05.2014 Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. Johannes Barth Gutachter/in: Prof. Dr. Thomas Winkler OÄ PD Dr. Maike Büttner-Herold Seite 2 Widmung In Liebe und Dankbarkeit meiner Familie gewidmet Seite 3 Danksagung Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Betreuerin und Zweitgutachterin meiner Dissertation OÄ PD Dr. Maike Büttner-Herold für die Bereitstellung des interessanten Forschungsthemas, ihre großartige wissenschaftliche und moralische Unterstützung, Motivation und Geduld, dafür, dass sie jederzeit bereit war, sich mit den Herausforderungen und Problematiken der Arbeit auseinanderzusetzen, für die Förderung meiner Teilnahme an ihrer offenen und engagierten Zusammenarbeit mit vielen regionalen, nationalen und internationalen Instituten, für das sehr angenehme Arbeitsklima, ihr Vertrauen und ihre Wertschätzung. Du bist einfach klasse, Maike! Bei Prof. Dr. Arndt Hartmann möchte ich mich für die Möglichkeit an seinem Institut die Doktorarbeit anzufertigen, seine Ratschläge und finanzielle Unterstützung bedanken. Bei Prof. Dr. Thomas Winkler möchte ich mich für die Übernahme der Betreuung seitens der naturwissenschaftlichen Fakultät und des Erstgutachtens bedanken. Prof. Dr. Kerstin Amann und ihrer Forschungsgruppe möchte ich ganz herzlich für die großartige Unterstützung und Ratschläge danken, besonders Christoph, Miri, Stefan, Tina, Yvonne, Katrin, Andi, Romy, Nadine und Moni. Was hätte ich nur ohne euch gemacht? Ihr hattet jederzeit ein offenes Ohr für mich und wart sehr hilfsbereit. Das werde ich euch nie vergessen! Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter der Pathologie, vor allem den über vierzig Blutspendern zur Isolation von Monozyten. Bei dem Graduiertenkolleg 1071 “Viren des Immunsystems” und seinem Sprecher Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein möchte ich mich für die wissenschaftliche und finanzielle Unterstützung im Rahmen eines 3jährigen DFG-Stipendiums bedanken. Herzlichen Dank an meine Kollegen des GRK1071. Ich hab die Zusammenarbeit mit euch genossen und bedanke mich von Herzen für die schöne und sehr wertvolle Zeit mit euch! Meinen herzlichen Dank auch an meine Mentoren im Rahmen des Graduiertenkollegs 1071 PD Dr. Brigitte Biesinger-Zwosta und Prof. Dr. Alexander Steinkasserer für die vielen Mentorengespräche und die konstruktive Kritik, die mir dabei geholfen hat, meine wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweise zu optimieren. Seite 4 Für die finanzielle Unterstützung in den letzten Monaten meiner Doktorarbeit im Rahmen des Programms zur “Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre” möchte ich mich bei der Graduiertenschule der FAU Erlangen bedanken. Dr. Christopher Dawson und seiner ehemaligen Gruppe aus Birmingham, UK, besonders John O'Neil möchte ich für meinen informativen Gastaufenthalt in Birmingham, die gute Zusammenarbeit und wissenschaftliche Unterstützung danken. Bei PD Dr. Luitpold Distel und seiner Arbeitsgruppe der Strahlenklinik Erlangen möchte ich mich herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit, besonders für die Unterstützung bei den statistischen Auswertungen bedanken. Mein besonderer Dank gilt der AG Prof. Dr. Armin Gerbitz der Medizinischen Klinik 5, Erlangen, vor allem Dr. Heiko Bruns für die vielen wissenschaftlichen Anregungen und auch praktischen Unterweisungen sowie den regen Erfahrungsaustausch. Einen ganz besonderen Dank an meine Kollegen der Pathologie Birgit, Christa, Madeleine, Agnes, Angela, Anja, Tilman, Robert und Christine. Danke für die vielen Gespräche! Ihr habt mich oft aufgebaut und motiviert und standet mir mit euren unzähligen Ratschlägen zur Seite. Ihr werdet mir alle fehlen! Bei allen meinen Freunden möchte ich mich ganz herzlich bedanken, vor allem bei Lidia, Judith, Ortensia, Hilde und Bobby mit Miri und Becky, Florin, Tash und Valeska! Mit euch hatte ich schöne und inspirierende Momente, wir haben Höhen und Tiefen erlebt und uns verbinden einzigartige Erlebnisse. Ihr habt mir oft zugehört, mich getragen, wart auch mal kritisch und habt mich gleichzeitig unterstützt. Von Herzen danke ich euch dafür! Meiner Familie gehört meine größte Wertschätzung. Liebe Eltern, danke, dass ihr vor 23 Jahren für mich und meinen Bruder Rumänien verlassen habt, um uns bessere Ausbildungschancen und ein besseres Leben zu ermöglichen. Diese Arbeit widme ich vor allem euch, aber auch meiner Oma, die sich immer liebevoll um mich gekümmert und bemüht hat sowie meinem lieben Bruder Daniel und lieben Schwägerin Martina. Ihr seid die Besten! Danke auch an die drei besten Neffen der Welt: Christian, Maximilian und Benjamin. Mein größter Dank und allerhöchste Wertschätzung gehört meinem Gott! Nihil sine deo! Zusammenfassung Seite 5 Zusammenfassung Zusammenfassung 1 Über 90% der Weltbevölkerung sind Epstein-Barr-Virus (EBV)-Träger. Obwohl EBV im Kindesalter größtenteils zu einer asymptomatischen Infektion führt, gibt es hinreichende Beweise für seine Karzinogenität. EBV ist nicht nur an der Entstehung von Lymphomen, sondern auch von epithelialen Tumoren wie dem Nasopharynxkarzinom (NPC) beteiligt. Obwohl in dem Tumor virale Antigene, einschließlich des latenten Membranproteins (LMP)1, exprimiert sind, werden diese von dem Immunsystem nicht erkannt, was vermuten lässt, dass hier Immunevasionsmechanismen aktiv sind. Ein Mechanismus, der häufig von Tumoren eingesetzt wird, ist die Herunterregulation von Komponenten der human leukocyte antigen (HLA) Klasse I Antigenpräsentationsmaschinerie (APM). Im Hinblick auf die Immunevasion erscheint es jedoch kontraintuitiv, dass LMP1 in epithelialen Zelllinien mehrere Komponenten der HLA Klasse I APM induziert. In NPC Geweben wurde hingegen kein Unterschied in der Expression der HLA Klasse I APM zwischen LMP1-negativen und LMP1positiven NPC Fällen festgestellt. LMP1 induziert gleichzeitig onkogene Transkriptionsfaktoren wie signal transducers and activators of transcription (STAT)3 und cMyc, die ebenfalls in die Regulation der HLA Klasse I APM eingreifen können. Epitheliale Zelllinien dienten in dieser Arbeit als Modell, um das Zusammenspiel von LMP1 mit STAT3 und seinem Zielgen c-Myc bei der Regulation der HLA Klasse I APM zu analysieren, um damit einen möglichen Mechanismus der Immunregulation und -evasion im NPC aufzudecken. LMP1 induzierte nicht nur Komponenten der HLA Klasse I APM, sondern verstärkte gleichzeitig über die Sekretion von IL6 und die Aktivierung von JAK3 und STAT3 die Expression des Onkogens c-Myc, welches wiederum einen hemmenden Effekt auf die HLA Klasse I APM ausübte. Über diesen Mechanismus wäre es denkbar, dass der Tumor das onkogene Potential von LMP1 ausnutzt und der immunogenen Wirkung des Proteins zugleich entgegenwirkt. Der hier beschriebene Regulationsmechanismus kann zumindest teilweise den ausbleibenden Unterschied in der Expression der Komponenten der HLA Klasse I APM zwischen LMP1-positiven und LMP1-negativen NPC Fällen erklären. Zusammenfassung Seite 6 Zusammenfassung 2 Das klassische Hodgkin Lymphom (cHL) ist durch ein prominentes reaktives inflammatorisches Infiltrat gekennzeichnet, welches jedoch nicht zur effektiven Abtötung der Tumorzellen führt. In dieser Arbeit wurde die Rolle von Makrophagen (MΦ) und Dendritischen Zellen (DC) in der intratumoralen Immunität untersucht. Zunächst wurde die Verteilung von reifen und unreifen myeloiden (m)DC, MΦ und Typ2artigen MΦ (MΦ-2) in cHL Geweben analysiert und deren Einfluss auf das Überleben der Patienten untersucht. Zusätzlich wurde in ausgewählten Fällen die Expression von Zytokinen bestimmt. Ein Zellkulturmodell wurde verwendet, um den Einfluss von cHL-Zelllinien auf die Reifung von Blutmonozyten abstammenden (mo)DC und die Polarisation von MΦ wie auch den Effekt von moDC und MΦ auf die Proliferation von cHL-Zelllinien zu ermitteln. Reife mDC wurden im cHL häufiger vorgefunden als unreife Formen und waren mit verbessertem tumor-spezifischen Überleben der cHL Patienten assoziiert. In unserem Zellkultursystem fanden wir einen TNFα-abhängigen, reifeinduzierenden Einfluss von cHLZellüberständen auf moDC, passend zu der in vivo beobachteten Dominanz von reifen mDC. MФ und MФ-2 waren unter den untersuchten Entzündungszellen am häufigsten vertreten, wobei CD163-positive MФ-2 mit einer schlechteren Prognose assoziiert waren. Zudem schien in der Zellkultur der Polarisationszustand von MФ-2 aktiv von den Tumorzellen aufrechterhalten zu werden. MФ-2 tolerierten das Wachstum einer cHL-Zelllinie, wohingegen MФ-1 und moDC es inhibierten. Ein typisches immunsuppressives Zytokinprofil konnte im cHL Tumorgewebe nicht nachgewiesen werden, sondern eher ein Überschuss an anti- und proinflammatorischen Zytokinen in einer Untergruppe von cHL Patienten mit vielen MФ-2 oder wenigen reifen mDC und somit eher schlechter Prognose. Da in cHL Fällen mit wenigen MФ-2 und mutmaßlich besserer Prognose eine schwache Zytokinexpression ähnlich der benignen Kontrollgruppe vorgefunden wurde, könnte man schlussfolgern, dass die hohe Produktion von Zytokinen die Aggressivität des Tumors fördert. Zusammenfassend deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass MΦ, die im cHL Aspekte der MΦ-2 Polarisation aufweisen, im cHL die Immunevasion fördern, während reife mDC, die zumindest teilweise durch TNFα induziert werden, an der antitumoralen Immunität beteiligt zu sein scheinen. Zusammenfassung Seite 7 Summary Summary 1 Epstein-Barr virus (EBV) is a γ-herpes virus persistently infecting 90% of the world population. Although EBV infection in childhood is mostly asymptomatic, sufficient evidence exists for its carcinogenicity. Not only lymphomas, but also epithelial malignancies like undifferentiated nasopharyngeal carcinoma (NPC) are associated with EBV. Therefore, besides tumor antigens NPC also express viral antigens, including the EBV latent membrane protein (LMP)1, that are potential targets for an antitumor immune reaction. However, the tumor is not eliminated by the immune system, indicating that mechanisms of immune evasion must be active. One frequently applied method of malignant tumors to evade host immunity is the downregulation of components of the human leucocyte antigen (HLA) class I antigen presentation machinery (APM). LMP1, however, induces several components of the HLA class I APM in epithelial cell lines. This appears counterintuitive with immune evasion. In NPC tissues, on the contrary, no difference in the expression of the HLA class I APM between LMP1-negative and LMP1-positive cases was observed. LMP1 simultaneously induces a multitude of intracellular signaling pathways, including signal transducers and activators of transcription (STAT)3 pathway and c-Myc, which are also involved in the regulation of HLA class I APM. In this study we used an epithelial cell culture model to investigate the complex interplay of LMP1, STAT3 and its downstream target c-Myc in the regulation of the HLA class I APM to better understand mechanisms of immune modulation and evasion operational in NPC. LMP1 not only induced components of the HLA class I APM, but simultaneously reinforced the expression of the oncogene c-Myc via the secretion of IL6 and the activation of JAK3 and STAT3. c-Myc furthermore exerted an inhibitory effect on the HLA class I APM. It is therefore conceivable that the tumor can exploit the oncogenic potential of LMP1 and counteract its own immunogenicity. Hence, this mechanism may explain at least in part the lack of a difference in HLA class I APM expression between LMP1-positive and LMP1negative NPC cases. Zusammenfassung Seite 8 Summary 2 Classical Hodgkin Lymphoma (cHL) is characterized by a prominent reactive inflammatory infiltrate that, however, does not lead to an effective eradication of tumor cells. In this study we focused on the role of macrophages (MΦ) and dendritic cells (DC) in intratumoral immunity. First the distribution of mature and immature myeloid (m)DC, MΦ and type2-like MΦ (MΦ2) was analyzed in cHL biopsies and their influence on survival of cHL patients was assessed. Additionally, the expression of cytokines was determined in selected cases. A cell culture model was used to study the effect of cHL cell lines on the maturation of monocyte derived (mo)DC and the polarization of MΦ, as well as the effect of moDC and MΦ on the proliferation of cHL cell lines. Mature mDC were more numerous in cHL specimens than immature mDC and were associated with better tumor-specific survival of the patients. We found an induction of maturation of moDC by cHL cell supernatants, which was TNFα-dependent in cell culture, going in line with the predominance of mature mDC in vivo. MФ and MФ-2 were the most frequent investigated inflammatory cells, with CD163-positive MФ-2 being associated with poor prognosis. Additionally, in cell culture their polarization state seemed to be maintained by the tumor cells. MФ-2 tolerated cHL cell proliferation, whereas MФ-1 and moDC inhibited cHL cell growth. A typical immunosuppressive cytokine profile was not detected in the cHL biopsies, but rather an excess of both anti- and proinflammatory cytokines in a subgroup of cHL patients, exhibiting numerous MФ-2 or few mature mDC, thus showing a presumably adverse constellation. Since cHL cases with few MФ-2 and a putative better prognosis showed only a weak cytokine expression comparable to a benign control group, we proposed that a high cytokine production might promote the aggressiveness of the tumor. In conclusion, we believe that MΦ in cHL promote immune evasion and show some aspects of MΦ-2 polarization. Mature DC, which may at least partially be induced by TNFα, in contrast, might participate in antitumor immunity. Inhaltsverzeichnis Seite 9 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung ............................................................................................................ 5 Zusammenfassung 1 ........................................................................................................... 5 Zusammenfassung 2 ........................................................................................................... 6 Summary ........................................................................................................................... 7 Summary 1 ......................................................................................................................... 7 Summary 2 ......................................................................................................................... 8 Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................. 9 Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... 14 Tabellenverzeichnis .......................................................................................................... 16 Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................... 17 1 Einleitung .......................................................................................................... 22 1.1 Humane Herpesviren .......................................................................................... 22 1.2 Epstein-Barr Virus (EBV) ................................................................................... 24 1.2.1 Infektion mit EBV .............................................................................................. 24 1.2.2 EBV Genom und Latenzen ................................................................................ 25 1.2.3 EBV Replikation ................................................................................................ 28 1.2.4 Latente EBV Genprodukte ................................................................................. 29 1.2.4.1 EBV-encoded RNA (EBER)1 und EBER2 ......................................................... 29 1.2.4.2 EBV nuclear antigen (EBNA)1, EBNA2, EBNA3 und EBNA-LP ................... 29 1.2.4.3 Latent membrane protein (LMP)1 und LMP2 ................................................... 31 1.2.4.3.1 Die Rolle von LMP1 in der Zelltransformation ................................................. 32 1.2.4.3.2 LMP1 Struktur und Signaltransduktion ............................................................. 32 1.2.4.3.3 Immunmodulatorische Funktionen von LMP1 .................................................. 36 Inhaltsverzeichnis Seite 10 1.2.4.3.4 LMP2 .................................................................................................................. 36 1.2.4.4 Weitere latente Genprodukte .............................................................................. 37 1.3 EBV-assoziierte Erkrankungen .......................................................................... 38 1.3.1 Das Nasopharynxkarzinom (NPC) ..................................................................... 39 1.3.1.1 Klassifikation, Epidemiologie und Ätiologie des NPC ...................................... 39 1.3.1.2 Die Rolle von EBV bei der Karzinogenese des NPC.......................................... 42 1.3.2 Das klassische Hodgkin Lymphom (cHL) ......................................................... 43 1.3.2.1 Epidemiologie und Ätiologie des (c)HL ............................................................ 45 1.3.2.2 Die Zusammensetzung und Rolle des inflammatorischen Begleitinfiltrats im cHL ................................................................................................................ 47 1.4. Immunevasionsmechanismen ............................................................................. 49 1.4.1 Immunevasionsmechanismen im NPC ............................................................... 49 1.4.1.1 Die Rolle des EBV in der Immunevasion des NPC ........................................... 49 1.4.1.2 Die HLA Klasse I Antigenpräsentationsmaschinerie (APM) in der Immunevasion .................................................................................................... 50 1.4.2 Immunevasionsmechanismen im cHL ............................................................... 52 1.4.2.1 Dendritische Zellen (DC) und ihre Rolle in der Immunevasion ........................ 52 1.4.2.2 Makrophagen (MΦ) und ihre Rolle in der Immunevasion ................................. 54 1.5 Zielsetzung ......................................................................................................... 58 1.5.1 c-Myc und EBV-kodiertes LMP1 als potentiell gegensätzlich wirkende Regulatoren der HLA Klasse I APM in epithelialen Zellen .............................. 58 1.5.2 MΦ und reife DC als Akteure in der Immunreaktion des cHL .......................... 58 2 Material und Methoden ................................................................................... 59 2.1 Hodgkin-Lymphom-Gewebe und Zellkultur ..................................................... 59 2.1.1 Hodgkin-Lymphom-Gewebe ............................................................................. 59 2.1.2 Kultivierung von Zellen ..................................................................................... 59 2.1.3 Generieren von Überständen .............................................................................. 63 2.1.4 Zytospins und Immunzytochemie ...................................................................... 63 2.1.5 Fotodokumentation von Zellkultur und Immunhistologien ............................... 63 2.2 Analysen auf RNS/DNS-Ebene ......................................................................... 64 2.2.1 Transiente reverse Transfektion von RHEK1 Zellen ......................................... 64 Inhaltsverzeichnis Seite 11 2.2.2 SYBR-Green basierte qRT-PCR ........................................................................ 65 2.2.3 qRT-PCR mit Taqman Sonden .......................................................................... 70 2.2.4 c-myc-Knockdown ............................................................................................. 72 2.3 Analysen auf Proteinebene ................................................................................. 73 2.3.1 ELISA ................................................................................................................. 73 2.3.2 Generieren von Proteinlysaten für Western Blot Analysen ............................... 77 2.3.3 Intrazelluläre Fraktionierung .............................................................................. 78 2.3.4 Determinierung des Proteingehaltes mittels BCA Assay ................................... 78 2.3.5 SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese ............................................................. 79 2.3.6 Western Blot ....................................................................................................... 80 2.3.7 Durchflusszytometrische Analysen .................................................................... 82 2.4 Neutralisierung von TNFα ................................................................................. 83 2.5 CCR7 Färbung und Chemotaxis Assay .............................................................. 84 2.5.1 CCR7 Färbung .................................................................................................... 84 2.5.2 Chemotaxis Assay .............................................................................................. 84 2.6 Analysen zum Proliferationsverhalten einer cHL-Zelllinie ............................... 85 2.6.1 CFSE Assay ........................................................................................................ 85 2.6.2 BrdU Assay ........................................................................................................ 86 2.6.3 Analyse der BAFF und APRIL Sekretion in der Kokultur von MΦ und L1236 ................................................................................................................. 87 2.7 Statistische Auswertung ..................................................................................... 88 2.7.1 Vergleich der Mittelwerte/mittleren Ränge ........................................................ 88 2.7.2 Kaplan-Meier-Analysen ..................................................................................... 88 3 Ergebnisse ......................................................................................................... 90 3.1 EBV-kodiertes LMP1 und die HLA Klasse I APM in Epithelien ..................... 90 3.1.1 Effekt von EBV-kodiertem LMP1 auf die Expression von Komponenten der HLA Klasse I APM ...................................................................................... 90 3.1.2 Effekt von EBV-kodiertem LMP1 auf die Expression von c-Myc .................... 91 3.1.3 Einfluss von c-Myc auf die Expression der HLA Klasse I APM ....................... 92 Inhaltsverzeichnis Seite 12 3.1.4 Einfluss von c-Myc auf die von EBV-kodiertem LMP1 induzierte Hochregulation der HLA Klasse I APM ............................................................ 94 3.1.5 Die Rolle von IL6 und STAT3 bei der Regulation von c-Myc durch EBV-kodiertes LMP1 ......................................................................................... 96 3.2 Die Rolle von DC und MΦ bei der Immunevasion und antitumoralen Immunität des cHL ............................................................................................. 98 3.2.1 Charakterisierung der Verteilung von DC und MΦ in cHL Gewebe ................. 98 3.2.2 Prognostischer Einfluss von DC und MΦ auf den klinischen Verlauf von cHL Patienten ..................................................................................................... 101 3.2.3 Analyse des Zytokinprofils mittels qRT-PCR in cHL Gewebe ......................... 102 3.2.4 Etablierung des Zellkulturmodelles zur Generierung von (mo)DC aus peripheren Blutmonozyten und MΦ ................................................................... 104 3.2.5 Einfluss von Zytokinen und Überständen von cHL-Zelllinien auf die Reifung von moDC ............................................................................................ 107 3.2.6 Hemmung der Reifung von moDC durch Inhibition von TNFα ....................... 110 3.2.7 Analyse der chemotaktischen Wirkung von Überständen einer cHL Zelllinie auf die Migration von moDC ............................................................... 111 3.2.8 Einfluss von Überständen von cHL-Zelllinien und Chemokinen auf die Polarisation von MΦ .......................................................................................... 112 3.2.9 Regulation der Proliferationsaktivität einer cHL-Zelllinie durch moDC und MΦ .............................................................................................................. 115 3.2.10 Analyse der BAFF und APRIL Sekretion in Kokultur von MΦ und einer cHL-Zelllinie ...................................................................................................... 117 4 Diskussion ......................................................................................................... 118 4.1 Regulation der HLA Klasse I APM durch EBV-kodiertes LMP1 ..................... 118 4.1.1 c-Myc und EBV-kodiertes LMP1: gegensätzlich wirkende Regulatoren der HLA Klasse I APM in epithelialen Zellen ................................................... 118 4.1.2 Expression der HLA Klasse I APM und von c-Myc im EBV-assoziierten NPC .................................................................................................................... 120 4.1.3 Fazit .................................................................................................................... 122 4.2 MΦ und DC im inflammatorischen Begleitinfiltrat des HL .............................. 124 4.2.1 Charakterisierung des DC und MФ Infiltrates in HL ......................................... 124 4.2.1.1 Verteilung und Reifungszustand von DC im inflammatorischen Infiltrat des cHL .............................................................................................................. 124 Inhaltsverzeichnis Seite 13 4.2.1.2 Polarisation von MΦ im Infiltrat des cHL ......................................................... 126 4.2.1.3 Prognostische Relevanz von DC und MΦ im cHL ............................................ 126 4.2.1.4 Verteilung von MФ und DC im cHL in Abhängigkeit von dem EBVStatus und Vergleich mit dem nlpHL ................................................................. 128 4.2.1.5 Analyse des Zytokinprofils von cHL Gewebe ................................................... 129 4.2.2 Zellkulturanalyse zur Interaktion von cHL-Zelllinien mit DC und MФ ............ 130 4.2.2.1 Zellkulturmodell ................................................................................................. 130 4.2.2.2 Reifungsverhalten von moDC nach Stimulation mit cHL Überständen ............ 130 4.2.2.3 Polarisationsverhalten von MΦ nach Stimulation mit cHL Überständen .......... 131 4.2.2.4 Einfluss von moDC, MΦ-1 und MΦ-2 auf das Proliferationsverhalten einer cHL-Zelllinie ...................................................................................................... 132 4.2.3 Fazit .................................................................................................................... 133 5 Literatur ............................................................................................................ 134 6 Anhang .............................................................................................................. 161 Abbildungsverzeichnis Seite 14 Abbildungsverzeichnis Abb. 1.1 Das Epstein Barr Virus .................................................................................... 26 Abb. 1.2 Struktureller Aufbau von LMP1 ...................................................................... 33 Abb. 1.3 Signaltransduktion durch LMP1 ..................................................................... 34 Abb. 1.4 Das undifferenzierte Nasopharynxkarzinom ................................................... 40 Abb. 1.5 Modell der sequentiellen Karzinogenese des NPC ......................................... 43 Abb. 1.6 Das klassische Hodgkin Lymphom ................................................................. 44 Abb. 1.7 Das entzündliche Infiltrat im cHL ................................................................... 48 Abb. 1.8 Die HLA Klasse I Antigenpräsentationsmaschinerie ...................................... 51 Abb. 1.9 Modell der Polarisation von MΦ ..................................................................... 56 Abb. 1.10 Wirkmechansimen tumor-assoziierter Makrophagen ...................................... 57 Abb. 2.1 Ficoll Dichtegradienten-Zentrifugation ........................................................... 61 Abb. 2.2 Spezifische Schmelzkurven aller verwendeten Primer bei einer Konzentration von 250 nM .............................................................................. 68 Abb. 2.3 Durchflusszytometrische Messung zum Chemotaxis Assay ........................... 85 Abb. 2.4 Prinzip der Messung des Proliferationsverhaltens mittels CFSE Assay ......... 86 Abb. 3.1 Hochregulation der HLA Klasse I APM Komponenten in stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten epithelialen Zelllinien .......................... 90 Abb. 3.2 Hochregulation von c-Myc in stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten epithelialen Zelllinien ...................................................................................... 92 Abb. 3.3 c-Myc inhibiert die Expression von Komponenten der HLA Klasse I APM in epithelialen Zellen ....................................................................................... 93 Abb. 3.4 c-myc inhibiert die EBV-kodiertes LMP1-abhängige Induktion der HLA Klasse I APM Komponenten ........................................................................... 95 Abb. 3.5 EBV-kodiertes LMP1 induziert die STAT3 und IL6 Signaltransduktion ....... 96 Abb. 3.6 Immunohistochemische Färbungen von cHL Biopsien .................................. 99 Abb. 3.7 Verteilung von unreifen und reifen mDC, pDC, MΦ und MΦ-2 in (EBVnegativen/-positiven) cHL und nlpHL ............................................................. 100 Abb. 3.8 Einfluss von CD83- und CD163-positiven Zellen auf die Prognose des cHL 101 Abb. 3.9 Zytokinexpression in cHL Biopsien ................................................................ 103 Abb. 3.10 Generierung von moDC, proinflammatorischen MΦ-1 und antiinflammatorischen MΦ-2 .......................................................................... 105 Abb. 3.11 Expression von Zytokinen und Chemokinen in moDC, MΦ-1, MΦ-2 und den cHL-Zelllinien L1236 und HDLM2 ......................................................... 106 Abbildungsverzeichnis Seite 15 Abb. 3.12 Charakterisierung der Reifung von moDC nach Stimulation mit Zytokinen, L1236 und HDLM2 Überständen und Chemokinen ....................................... 108 Abb. 3.13 Analyse der Reifung von moDC nach Stimulation mit cHL Überständen und Neutralisierung von TNFα ........................................................................ 110 Abb. 3.14 Chemotaktisches Verhalten von moDC nach Stimulation mit L1236 Überständen ..................................................................................................... 111 Abb. 3.15 Charakterisierung der Expression von Polarisationsmarkern auf MΦ nach Stimulation mit L1236 und HDLM2 Überständen und Chemokinen ............. 113 Abb. 3.16 Analyse des Effekts von moDC, MΦ-1 und MΦ-2 auf die Proliferation von L1236 Zellen ............................................................................................ 116 Abb. 3.17 Analyse der Sekretion von BAFF und APRIL in der Kokultur von MΦ und L1236 ........................................................................................................ 117 Tabellenverzeichnis Seite 16 Tabellenverzeichnis Tab. 1.1 Auflistung humanpathogener Herpesviren ...................................................... 23 Tab. 1.2 EBV Latenzprogramme in EBV-assoziierten Erkrankungen .......................... 27 Tab. 2.1 Primer für SYBR-Green basierte qRT-PCR ................................................... 66 Tab. 2.2 Taqman Sonden ............................................................................................... 71 Tab. 2.3 Zellzahlen für den c-myc-Knockdown ............................................................ 73 Tab. 2.4 Antikörper für Western Blot Analysen ........................................................... 81 Tab. 2.5 Antikörper für durchflusszytometrische Analysen .......................................... 83 Tab. 3.1 Übersicht über die klinischen Daten der Patienten mit HL ............................. 98 Abkürzungsverzeichnis Seite 17 Abkürzungsverzeichnis A Ampere Abb. Abbildung AP activator protein APM Antigenpräsentationsmaschinerie APRIL a proliferation inducing ligand APS Ammoniumpersulfat BCA Bicinchoninsäure BL Burkitt-Lymphom BAFF B cell activating factor of the TNF family BARF BamHI A fragment rightward open reading frame BART BamHI A rightward transcript Bcl B-cell lymphoma BCR B-Zell Rezeptor BCRF BamHI C fragment rightward open reading frame BHRF BamHI fragment H rightward open reading frame β2-m β2-Mikroglobulin bp Basenpaare BrdU Bromdesoxyuridin BSA bovines Serumalbumin BZLF BamHI Z fragment leftward open reading frame cHL klassisches Hodgkin-Lymphom °C Grad Celsius CD cluster of differentiation cDNS komplementäre DNS CFSE carboxyfluorescein succinimidyl ester COX Cyclooxygenase c zenti- CTAR C-terminal acitvating region CTL cytotoxic T lymphocytes Da Dalton DC dendritische Zellen DNS/DNA Desoxyribonukleinsäure Abkürzungsverzeichnis Seite 18 dNTP 2`-Desoxynukleosid-5`-Triphosphat EBER EBV-encoded RNA EBV Epstein-Barr Virus EBNA EBV nuclear antigen EBNA-LP EBV nuclear antigen leader protein ECL enhanced chemiluminscence EDTA Ethylendiamintetraessigsäure EGF(R) epidermal growth factor receptor ELC Epstein-Barr virus-induced molecule 1 ligand chemokine ELISA enzyme linked immunosorbent assays ER endoplasmatisches Retikulum ERK extracellular-signal regulated kinase et al et alii (und andere) FACS fluorescence activated cell sorting FBS foetal bovine serum FFPE Formalin fixierte und in Paraffin eigebettet FGF fibroblast growth factor FI Fluoreszenzintensität g Gramm GAPDH Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase GM-CSF granulocyte macrophage colony-stimulating factor h Stunde HCMV humanes Zytomegalovirus HEPES 2-(4-(2-Hydroxyethyl)- 1-piperazinyl)-ethansulfonsäure HHV humanes Herpesvirus HIF Hypoxie-induzierter Faktor HL Hodgkin-Lymphom HLA human leukocyte antigen HRP horse-radish peroxidase HRS Hodgkin und Reed-Sternberg HSV Herpes-simplex Virus IARC International Agency for Research on Cancer ICAM intercellular adhesion molecule ICTV International Committee on Taxonomy of Viruses Abkürzungsverzeichnis Seite 19 IE internationale Einheiten IFN Interferon Ig Immunglobulin IL Interleukin IM infektiöse Mononukleose JAK Janus Kinase JNK c-Jun N-terminale Kinase k Kilo KSHV Kaposi-Sarkoma-assoziiertes Herpesvirus l Liter LCL lymphoblastoid cell line ldHL lymphozytenarmes HL LFA leukocyte function-associated antigen LMP (EBV) latent membrane protein LMP (Proteasom) low molecular weight protein LPS Lipopolysaccharid LP-Zellen lymphozyten-prädominante Zellen lrHL lymphozytenreiches HL m milli m Meter M molar µ mikro MΦ Makrophagen MAPK mitogen-activated protein kinase mcHL gemischtzelliges HL M-CSF Monozytenkolonien-stimulierender Faktor MDC macrophage derived chemokine MFI mittlere Fluoreszenzintensität MHC major histocompatibility complex MHC-HC MHC schwere Kette Milli-Q H2O ultrareines Millipore-Wasser min Minute MIP macrophage inflammatory protein MMP Matrix Metalloproteinase Abkürzungsverzeichnis Seite 20 moDC monocyte-derived DC mRNS messenger RNS n nano nm Nanometer NFκB nuclear factor 'kappa-light-chain-enhancer' of activated B-cells nlpHL nodulär Lymphozyten-prädominantes HL Notch Notch homolog, translocation-associated (Drosophila) NPC Nasopharynxkarzinom nsHL nodulär-sklerosierendes HL OHL orale Haarleukoplakie Ori origin of replication p piko PBMC peripheral blood mononuclear cell PBS phosphate buffered saline PCR polymerase chain reaction pDC plasmazytoide DC PDI protein disulfide isomerase PFA Paraformaldehyd PGE2 Prostaglandin-E2 PI3K Phosphatidylinositol-3-Kinase PKB/C Proteinkinase B/C PLC Peptid-Beladungskomplex PMSF Phenylmethansulfonylfluorid PTLD post-transplant lymphoproliferative disorder PTx Pertussis Toxin qRT-PCR real-time PCR RANTES regulated on activation, normal T cell expressed and secreted RBP recombining binding protein suppressor of hairless RIP receptor interacting protein kinase RNS/RNA Ribonukleinsäure rpm revolutions per minute RPMI Rosewell-Park-Memorial-Institute RT-PCR reverse Transkriptase PCR SD Standardabweichung Abkürzungsverzeichnis Seite 21 SDS sodium dodecyl sulfate sec Sekunde SEM standard error of the mean siRNA small interfering RNA SLC secondary lymphoid-tissue chemokine STAT signal transducers and activators of transcription Tab. Tabelle TAM Tumor-assoziierte MΦ TAP transporter associated with antigen processing TARC thymus and activation induced chemokine TEMED N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin TGFβ transforming growth factor β TH T-Helferzelle TNF(R) tumor necrosis factor (receptor) TR terminal repeat TRADD TNFR-associated death domain TRAF TNFR-associated factor Treg Zellen regulatorische T-Zellen Tris Trishydroxymethylaminomethan tRNS transfer RNS Tween 20 Poly(oxyethylen)n-Sorbitan-Monolaurat U units (Einheit) ÜS Überstand V Volt VEGF vascular endothelial growth factor WHO World Health Organization VZV Varicella-Zoster Virus z.B. zum Beispiel 1 Einleitung Seite 22 1 Einleitung 1.1 Humane Herpesviren Das International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) hat im Jahr 2009 die Taxonomie für Herpesviren aktualisiert. Seitdem gilt die neue Ordnung der Herpesvirales, die drei Familien einschließt, Herpesviridae (Säugetier-, Vogel- und Reptil-Viren), Alloherpesviridae (Fisch- und Frosch-Viren) und Malacoherpesviridae (Muschel-Viren) (Davison et al, 2009). Aufgrund ihres Genoms und ihrer Morphologie zählen Herpesviren zu den größten und komplexesten ihrer Art. Morphologisch zeichnen sich Herpesviren durch ihre lineare, doppelsträngige Desoxyribonukleinsäure (DNS) mit bis zu 290 kbp aus, die von einer ikosaedrischen Proteinhülle, dem Kapsid, einer proteinhaltigen Matrix, dem Tegument und einer Lipidmembran, der Virushülle (Envelope), in die sogenannte Glykoprotein-Spikes eingelagert sind, umgeben ist. Herpesviren weisen im Wesentlichen vier gemeinsame biologische Merkmale auf (Kieff & Rickinson, 2001): (1) Alle Herpesviren stellen ein breites Repertoire an Enzymen bereit, die nicht nur dem eigenen Metabolismus und der Synthese von Virusbausteinen dienen, sondern auch als Angriffspunkt für moderne antivirale Therapien genutzt werden können. (2) Die Synthese und der Zusammenbau der viralen DNS sowie des Kapsids erfolgen im Nukleus der befallenen Zelle. Die Umhüllung mit der Zellkernmembran zur Bildung der Virushülle entsteht bei dem Austritt aus dem Zellkern. (3) Die Neubildung und Freisetzung der Viren geht immer mit der unmittelbaren Zerstörung der Wirtszelle einher. (4) Schlussendlich besitzen Herpesviren die Fähigkeit eine lebenslange latente Persistenz im Wirt zu etablieren, aus der sie wieder in den lytischen Zyklus zur Virusreplikation übergehen können. Obwohl über 100 verschiedene Herpesviren bekannt sind, wurden nur 9 humanpathogene Viren isoliert (Tabelle 1.1): Herpes-simplex Virus 1/humanes Herpesvirus 1 (HSV1/HHV1) und 2 (HSV2/HHV2), Varicella-Zoster Virus (VZV/HHV3), Epstein-Barr Virus (EBV/HHV4), humanes Zytomegalovirus (HCMV/HHV5), humane Herpesviren 6A, -6B und -7 (HHV6A, -6B, -7) und Kaposi-Sarkoma-assoziiertes Herpesvirus (KSHV/HHV8). Die Familie der Herpesviridae wurde von der ICTV aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften in drei Subfamilien eingeteilt. Alphaherpesvirinae haben einen sehr kurzen Replikationszyklus. Sie zerstören die Wirtszelle und replizieren in vielen verschiedenen 1 Einleitung Humanpathogene Seite 23 Subfamilie Ort der Latenz Assoziierte Viruserkrankung Neurone Herpes labialis, Herpes genitalis, Herpesviren (Herpesviridae) HHV1 (HSV1) α Stomatitis aphtosa HHV2 (HSV2) α Neurone Herpes genitalis HHV3 (VZV) α Neurone Windpocken, Gürtelrose HHV4 (EBV) γ B-Zellen Infektiöse Mononukleose, Hodgkin Lymphom, Burkitt-Lymphom, PTLD, Nasopharynxkarzinom etc. HHV5 (HCMV) β Monozyten CMV-Pneumonie, CMV-Sialoadenitis, Lymphozyten CMV-Retinitis u.a. HHV6A β T-Zellen und ? ? HHV6B β T-Zellen und ? Drei-Tage-Fieber HHV7 β T-Zellen und ? Drei-Tag-Fieber, Pityriasis rosea HHV8 (KSHV) γ B-Zellen Kaposi-Sarkom, Lymphome PTLD: Post-transplant lymphoproliferative disorder Tab. 1.1 Auflistung humanpathogener Herpesviren Wirtsgeweben, neigen aber vor allem zur Replikation in sensorischen Neuronen, in denen auch die latente Infektion etabliert wird. Zu den Alphaherpesviren gehören HSV1, HSV2 und VZV. Betaherpesvirinae infizieren nur eine begrenzte Anzahl an Wirten und weisen einen lang dauernden Reproduktionszyklus auf. Die Infektion geht oft mit der Entstehung großer, mehrkerniger Zellen einher. Eine latente Infektion findet zumeist in Monozyten und Lymphozyten, vor allem T-Zellen, statt. Auch weitere Zelltypen können befallen sein, jedoch ist das Spektrum dieser weiteren Latenzorte nicht abschließend geklärt. Zu den Betaherpesviren zählen HCMV, HHV6 und HHV7. Gammaherpesvirinae infizieren eine sehr limitierte Auswahl von Wirten und sind lymphotrop, wobei z.B. das Gammaherpesvirus EBV einen dualen Gewebetropismus aufweist. Einerseits findet die primäre Infektion und Replikation im respiratorischen und oropharyngealen Epithel statt, andererseits wird die latente Infektion nach dem Eindringen in den Wirt in B-Zellen etabliert. Gammaherpesviren werden weiterhin in 2 Genera eingestuft. EBV gehört zu den Lymphokryptoviren (γ-1- 1 Einleitung Seite 24 Herpesviren), wohingegen das Gammaherpesvirus KSHV als Rhadinovirus (γ-2-Herpesvirus) eingestuft wird. Sowohl EBV als auch das KSHV weisen onkogenes Potential auf und tragen zur Pathogenese einiger Lymphome und Karzinome bei (Tab. 1.1). Aufgrund dieser Eigenschaft wurde EBV 1997 von der International Agency for Research on Cancer (IARC), einer Behörde der World Health Organization (WHO), als Karzinogen der Gruppe 1 eingestuft. In dieser Doktorarbeit wird der Schwerpunkt auf immunologische Evasionsmechanismen von EBV-assoziierten Tumoren gelegt. 1.2 Epstein-Barr Virus (EBV) Das Epstein-Barr Virus wurde 1964 als erstes humanes Tumorvirus von seinen Namensgebern Anthony Epstein und Yvonne Barr entdeckt und ein Jahr später aus einer Burkitt-Lymphom (BL) Zelllinie isoliert (Epstein et al, 1964; Epstein et al, 1965). Dies geschah im Rahmen der Erforschung des BL, erstmals beschrieben von Denis Burkitt im Jahre 1958 (Burkitt, 1962). Der Forschergruppe um Anthony Epstein gelang es schließlich die BL-Zellen zu kultivieren und Herpesviruspartikel mittels Elektronenmikroskopie nachzuweisen (Epstein & Barr, 1964). Vier Jahre nach seiner Entdeckung wurde das EBV als Auslöser der infektiösen Mononukleose identifiziert (IM) (Henle et al, 1968). Später wurde gezeigt, dass über 90% der Bevölkerung eine persistente Infektion mit dem Virus aufweisen (Liao, 2006). Obwohl das EBV in den meisten Fällen eine asymptomatische Infektion verursacht, wurde sein transformierendes Potential durch seine Fähigkeit B-Zellen zu immortalisieren klar und es wurde zum ersten humanen Tumorvirus erklärt (Henle et al, 1967; Pope et al, 1968). 1.2.1 Infektion mit EBV Die primäre Infektion mit EBV findet zumeist in der frühen Kindheit statt und verläuft in der Regel asymptomatisch. In den Industrienationen kommt es häufig zu einer späten primären Infektion im frühen Erwachsenenalter, wobei sich diese dann als IM, auch sogenanntes Pfeiffersches Drüsenfieber, manifestieren kann (Henle et al, 1968). Hierbei handelt es sich um ein akutes Krankheitsbild, bei dem es zu einer massiven Expansion von infizierten B- 1 Einleitung Seite 25 Zellen kommt. Die Übertragung der Viren findet über infizierten Speichel statt, weshalb auch der Name kissing-disease geprägt wurde. Das lymphoepitheliale Gewebe der Mundhöhle dient dem Virus als Eintrittspforte. Dieses wandert mutmaßlich über das Oberflächenepithel zu den reichlich vorhandenen B-Zellen. Die Infektion von B-Zellen erfolgt über das virale Glykoprotein gp350, das den CD21 B-Zell-Rezeptor und über gp42, das human leukocyte antigen (HLA) Klasse II Moleküle bindet (Borza & Hutt-Fletcher, 2002; Nemerow et al, 1987). Das Virion wird darauf über Endozytose in die B-Zelle aufgenommen. Infizierte BZellen wandern dann in die Follikel des lymphatischen Gewebes und vermehren sich in der Keimzentrumsreaktion. Es folgt zur Umgehung der virusspezifischen Immunität eine Herunterregulation immunogener EBV Proteine und es kommt daraufhin zur Etablierung einer lebenslangen und asymptomatischen Viruspersistenz im Zellkern von Gedächtnis-BZellen. In gesunden Trägern sind etwa 1-50 von 106 B-Zellen latent infiziert (Miyashita et al, 1995). Eine Infektion anderer Zellarten, besonders von Epithelzellen, kommt zwar vor, ist aber viel weniger effizient als in B-Zellen. In periodischen Abständen erfolgt eine lytische Reaktivierung von EBV, vor allem in den Schleimhäuten der Mundhöhle, was die erneute Freisetzung des Virus ermöglicht. Die lebenslängliche Viruspersistenz findet im Allgemeinen in einer harmonischen Wirt-Virus Koexistenz in immunkompetenten Individuen statt. Allerdings konnte auch eine Assoziation des EBV mit einigen malignen Neoplasien beobachtet werden. Hierzu gehören das BL, das klassische Hodgkin-Lymphom (cHL), das Nasopharynxkarzinom (NPC) etc. (Tab. 1.1) (Kutok & Wang, 2006; Young & Rickinson, 2004). 1.2.2 EBV Genom und Latenzen Das EBV besitzt wie alle anderen Herpesviren eine doppelsträngige lineare DNS mit einer Größe von ca. 172 kbp, die von einem Kapsid, dem Tegument und der Virushülle umgeben ist (Abb. 1.1 A). Das Virusgenom des häufig als Prototyp fungierenden EBV-Stammes B95-8 wurde aus Patienten mit IM isoliert, in Marmosette Lymphozyten passagiert und als erstes Herpesvirusgenom vollständig kloniert und sequenziert (Baer et al, 1984). Der Sequenzierung lag eine Bibliothek bestehend aus Fragmenten, die durch den Verdau der Virus-DNS mit dem Restriktionsenzym BamHI generiert wurden, zugrunde. Nach diesen Fragmenten wurden die mehr als 100 offenen Leseraster (Open reading frames, ORF) und Gene benannt und nach absteigender Fragmentgröße und Ableserichtung alphabetisch benannt, z.B. kann der Name 1 Einleitung Seite 26 des Genproduktes BZLF1 so hergeleitet werden, dass es sich um ein BamHI Fragment des Z Abschnittes des linksgerichteten ORF1 handelt (BamHI Z fragment leftward open reading frame 1). Die lineare EBV DNS zirkularisiert nach der Infektion und liegt im Zellkern der Wirtszelle als Episom, d.h. als Ringchromosom, neben der Wirts-DNS vor. Allerdings wurde in NPC Biopsien auch eine Integration des EBV Genoms in das Wirtszellgenom beobachtet, was jedoch selten vorkommt (Kripalani-Joshi & Law, 1994). Das zirkuläre EBV Episom mit den darauf kodierten latenten Virusgenen ist in Abb 1.1 B dargestellt (Young & Rickinson, 2004). Zu den latenten EBV-Genen gehören die sechs nukleären Antigene (EBV nuclear antigen; EBNA1, EBNA2, EBNA3A, 3B, 3C und EBNA leader protein (-LP)), die drei latenten Membranproteine (latent membrane protein; LMP1, LMP2A und LMP2B) und die kleinen EBV-kodierten RNS (EBV-encoded RNA; EBER1 und EBER2). Die Fusion des linearen DNS-Doppelstrangs zum Ringchromosom erfolgt durch die terminal repeat Regionen (TR), die jeweils an den Enden der DNS lokalisiert sind. In der Nähe des TR ist der origin of viral replication (Ori) P gelegen (grün), von dem aus die Replikation des Episoms beginnt. Wenn sich das Virus in dem latenten Replikationszyklus befindet, können verschiedene Latenzprogramme angeschaltet werden. A B Abb. 1.1 Das Epstein-Barr Virus. (A) Elektronenmikroskopische Aufnahme des EBV Virions. (B) Das Diagramm zeigt die Lokalisation und Transkriptionsrichtung der EBV latenten Gene auf dem doppelsträngigen viralen DNS Episom. Die dicken schwarz-blauen Pfeile zeigen die Exons, die für die latenten Gene kodieren und die Richtung der Gentranskription. Der lange äußere blaue Pfeil repräsentiert die EBV Transkription während der Latenz III, in der alle EBNAs ausgehend von dem Cp oder Wp Promotor transkribiert werden, während der innere rote Pfeil die EBV Transkription während der Latenz I und II ausgehend von dem Promotor Qp repräsentiert. Übernommen aus Young & Rickinson, 2004. (Anmerkung: Für alle in dieser Arbeit zitierten Abbildungen wurden Lizenzen erworben.) 1 Einleitung Seite 27 Basierend auf Beobachtungen verschiedener EBV-positiver Zelllinien und einiger EBVassoziierter maligner Neoplasien wurden vier Latenzprogramme definiert, in denen unterschiedliche Genkonstellationen exprimiert sind. Das Genexpressionsmuster hängt von der jeweiligen Aktivität der in Abb. 1.1 dargestellten Promotoren ab, die durch wirtszellspezifische Einflüsse moduliert werden kann. Außerdem scheint die Kombination latenter EBV Gene Voraussetzung für eine Immortalisierung der befallenen Zellen zu sein. LMP1 ist das einzige latente Gen, für das in Rattenfibroblasten eine eigenständige immortalisierende Wirkung gezeigt werden konnte (Wang et al, 1985). Keines der anderen latenten Gene ist alleine in der Lage Wirtszellen zu immortalisieren. In Tab. 1.2 sind die verschiedenen Latenzprogramme zusammengefasst. Die Latenz 0 (oder auch asymptomatische Persistenz) wird in zirkulierenden Gedächtnis-B-Zellen von gesunden Trägern beobachtet. Hierbei wird die Expression der EBERs und gelegentlich von LMP2A beobachtet. Kommt es zu einer gelegentlichen Teilung dieser Wirtszellen, wird die Latenz I mit der Expression von EBNA1 initiiert, wie sie im BL vorkommt. Die EBV-assoziierten Malignome cHL und NPC, die Thema der Doktorarbeit sind, weisen eine Latenz II auf. Hier werden alle latenten Genprodukte mit Ausnahme von EBNA2, EBNA3 und EBNA-LP exprimiert. Lediglich in der Latenz III wird das komplette Spektrum der latenten Gene abgeschrieben. Die durch die in vitro Infektion von B-Zellen mit EBV induzierbaren immortalisierten lymphoblastoiden Zelllinien (lymphoblastoid cell line; LCL), wie auch die in vivo infizierten B-Zellen der IM und der post-transplant lymphoproliferative disorders (PTLD) werden durch die in der Latenz III exprimierten viralen Genprodukte zur Proliferation angeregt. Die Wirtszellen, in denen eine andere Latenzform vorliegt, erfahren dahingegen keine zusätzlichen EBV-abhängigen Proliferationssignale (Middeldorp et al, 2003; Niedobitek et al, 2001). Bei der Einteilung der viralen Genexpressionsmuster in verschiedene Latenzformen sollte jedoch berücksichtigt werden, dass es sich hier um ein Latenz EBERs 0 I II III + + + + EBNA-1 +/+ + + EBNA2 EBNA3 EBNA-LP + LMP1 LMP2A LMP2B EBV-assoziierte Erkrankung + + + + + + + Gesunde Träger BL cHL, NPC IM, PTLD, LCL LCL: lymphoblastoid cell line Tab. 1.2 EBV Latenzprogramme in EBV-assoziierten Erkrankungen 1 Einleitung Seite 28 vereinfachtes Modell handelt und dass die EBV-Genexpression im Wirt ein dynamischer Prozess ist, bei dem sich das Virus an die wirtsspezifischen Gegebenheiten anpasst. So wurden z.B. atypische Genexpressionsvarianten im BL entdeckt, was die Vorstellung einer dynamischen Expression der latenten EBV Gene unterstützt (Kelly et al, 2002). 1.2.3 EBV Replikation Das EBV weist in vivo und in vitro eine stabile latente Infektion auf, die jedoch in den replikativen, lytischen Zyklus übergehen kann. Eine lytische Reaktivierung wird während der Latenz durch die Expression von latenten Genen wie LMP1 und LMP2 inhibiert (Adler et al, 2002; Miller et al, 1994). Der Wechsel vom latenten zum lytischen Zyklus wird unter anderem durch die Induktion der immediate early (unmittelbar frühen) EBV Genprodukte initiiert. Eine Schlüsselrolle kommt hierbei dem unmittelbar frühen Genprodukt BamHI Z fragment leftward open reading frame 1 (BZLF1) zu, welches notwendig und ausreichend für die Induktion des lytischen Zyklus ist (Rooney et al, 1989). Die frühen (early) und späten (late) lytischen Genprodukte werden dann zur Vervollständigung der Replikation des Virus benötigt. Einige lytische Gene greifen in humane Signalwege der Wirtszelle ein, so z.B. das BamHI A fragment rightward open reading frame 1 (BARF1)-Gen, das nach Transfektion in der Lage ist Epithelzellen von Primaten zu immortalisieren und die Wachstumsrate der transfizierten Zellen zu erhöhen (Wei et al, 1997). Das BamHI C fragment rightward open reading frame 1 (BCRF1)-Gen besitzt eine 90%ige lineare Aminosäuresequenz-Identität zum humanen IL10 (Moore et al, 1990) und stellt daher mit hoher Wahrscheinlichkeit durch seine immunsuppressive Wirkung das Überleben von Viruspartikel-produzierenden Zellen in einer feindlichen inflammatorischen Umgebung sicher. Ein weiteres Gen wäre das BamHI H fragment rightward open reading frame 1 (BHRF1), das strukturelle und funktionelle Ähnlichkeit zum humanen antiapoptotischen B-cell lymphoma 2 (bcl-2)-Gen aufweist und wahrscheinlich auch zu einer Verlängerung des Überlebens von Viruspartikel-produzierenden Zellen vor der Lyse führt (Henderson et al, 1993). 1 Einleitung Seite 29 1.2.4 Latente EBV Genprodukte 1.2.4.1 EBV-encoded RNA (EBER)1 und EBER2 Unabhängig vom Phänotyp der Wirtszelle werden bei einer latenten EBV Infektion hohe Mengen an EBV-encoded RNA (EBER)1 und 2 exprimiert (105-107 Kopien/Zelle). Es handelt sich hierbei um kleine nicht-kodierende und nicht-polyadenylierte RNS, die eine stabile Sekundärstruktur vorweisen mit extensiver intramolekularer Basenpaar- und damit auch hairpin- Bildung, ähnlich den tRNS (Arrand & Rymo, 1982; Glickman et al, 1988; Howe & Steitz, 1986). EBERs werden in allen Latenzformen exprimiert und dienen aus diesem Grund als sensitivster Marker für die Detektion einer EBV Infektion. Obwohl EBERs nicht für die EBV-Reaktivierung, Replikation, Freisetzung, Infektiosität, Genexpression oder die Transformation von B-Zellen in vitro verantwortlich sind, wurde dennoch gezeigt, dass EBER2 die Effektivität der Transformation durch die effiziente Induktion von Interleukin (IL)6 ca. 100fach erhöhen kann (Wu et al, 2007). Werden EBERs in BL Zelllinien exprimiert, induzieren diese Zellproliferation, Apoptoseresistenz und die Expression von Typ I Interferonen (IFN) und IL10 (Kitagawa et al, 2000; Ruf et al, 2000; Samanta et al, 2006; Samanta et al, 2008). EBERs können zudem in Epithelzellen des NPC zur Induktion des autokrin wirkenden Wachstumsfaktors insulin-like growth factor (IGF-) 1 führen, was auf einen transformierenden Effekt in diesen Zellen schließen lässt (Iwakiri et al, 2005). Zudem wurde eine Resistenz gegenüber apoptotischem Stress in NPC Zelllinien gezeigt, in denen EBERs exprimiert waren (Wong et al, 2005). 1.2.4.2 EBV nuclear antigen (EBNA)1, EBNA2, EBNA3 und EBNA-LP Die Expression von EBNA1 wird in allen EBV infizierten Zellen, allen Latenzformen und EBV-assoziierten Erkrankungen beobachtet. Sie kann von vier verschiedenen Promotoren (Wp, Cp, Qp, Fp) initiiert werden und ist für die Aufrechterhaltung und Replikation des EBV Episoms durch die Bindung und Aktivierung des OriP, von dem aus die Replikation des EBV Genoms gestartet wird, zuständig (Kieff & Rickinson, 2001). Weiterhin ist EBNA1 ein wichtiger viraler transkriptioneller Transaktivator, der an virale Promotoren binden und sie aktivieren kann, wie z.B. den Cp- und LMP1-Promotor (Gahn & Sugden, 1995; Sugden & Warren, 1989). EBNA1 ist ein nukleäres Protein bestehend aus einem basischen Aminoterminus, einem Gly-Ala repeat-Segment, einem nuclear localization signal und einem 1 Einleitung langen hydrophoben Seite 30 C-Terminus mit DNS-Bindungs- und Dimerisierungsaktivität (Middeldorp et al, 2003). Das Gly-Ala repeat-Segment ist für die Funktion von EBNA1 entbehrlich, spielt aber eine wichtige Rolle in der Evasion vor der Immunreaktion des Wirts, da es die Degradierung von EBNA1 im Proteasom inhibiert und dadurch die Prozessierung und anschließende Präsentation des Proteins durch die humanen Haupthistokompatibilitätskomplex (major histocompatibility complex; MHC) Klasse I Moleküle an zytotoxische T-Zellen (cytotoxic T lymphocytes; CTL) verhindert (Levitskaya et al, 1997). Aus diesem Grund können B-Zellen, welche ausschließlich EBNA1 exprimieren schwer durch CTL erkannt und eliminiert werden. Hingegen kann EBNA1 eine CD4-positive T- Helferzell (TH)-Immunantwort hervorrufen, deren Relevanz in vivo jedoch unklar ist (Munz et al, 2000). Neben seinen Funktionen bei Aufrechterhaltung und Replikation des EBV Genoms, wurde für EBNA1 außerdem onkogenes Potential nachgewiesen, welches allerdings für die Transformation durch EBV nicht obligatorisch ist. Eine der ersten Studien, die EBNA1 mit der Transformation von Maus B-Zellen in Verbindung brachte, ist immer noch Gegenstand kontroverser Diskussionen (Wilson et al, 1996). Während EBNA1 die Rekombinations-aktivierenden Gene (RAG) 1 und 2 (Tsimbouri et al, 2002) sowie reaktive Sauerstoffspezies induziert (Gruhne et al, 2009) und damit zu genomischer Instabilität oder spezifischen Translokationen beitragen könnte, scheint es auf der anderen Seite keinen Zusammenhang zwischen EBNA1 und der Entwicklung von Lymphomen in EBNA1 transgenen Mäusen zu geben (Kang et al, 2005). EBNA1 fördert das Wachstum und das Überleben von cHL-Zelllinien (Flavell et al, 2008) und scheint in NPC Zelllinien ein potenter transkriptioneller Regulator zu sein. So wurde gezeigt, dass EBNA1 nicht nur die Signalkaskade des Wachstumsfaktors transforming growth factor β (TGFβ), sondern auch des activator protein (AP)1 beeinflusst, was zur Karzinogenese des NPC beitragen könnte (O'Neil et al, 2008; Wood et al, 2007). EBNA2 ist ein Phosphoprotein, das zu den ersten postinfektiös detektierbaren latenten Proteinen gehört und für die Transformation von B-Zellen unerlässlich ist (Cohen et al, 1989; Hammerschmidt & Sugden, 1989). Die Rolle, die EBNA2 bei der Transformation spielt, ist vor allem auf seine Fähigkeit der Transaktivierung von viralen und zellulären Genen zurückzuführen. EBNA2 aktiviert nicht nur den viralen Promotor Cp und die Promotoren der latenten Proteine LMP1 und LMP2, sondern auch zelluläre Gene wie CD21, signal transducers and activators of transcription (STAT)3 und c-myc, die die Aktivierung und das Wachstum von B-Zellen beeinflussen (Kieff & Rickinson, 2001). Ungewöhnlich ist, dass 1 Einleitung Seite 31 EBNA2 nicht direkt an die zelluläre DNS bindet, sondern unter anderem mit dem Transkriptionsfaktor recombining binding protein suppressor of hairless (RBP-Јκ) interagiert, um die Promotoren der oben genannten Gene zu aktivieren (Grossman et al, 1994). Da RBPЈκ ein downstream Zielgen von Notch homolog 1, translocation-associated (Drosophila) (Notch1) ist, wird EBNA2 partiell als ein konstitutiv aktives Homolog von Notch1 angesehen (Hofelmayr et al, 2001). Notch1 kann jedoch LMP1 und c-myc nicht in dem Maße aktivieren, wie EBNA2 (Kohlhof et al, 2009). EBNA3 umfaßt die drei nukleären Phosphoproteine EBNA3A (EBNA3), EBNA3B (EBNA4) und EBNA3C (EBNA5). Die Transkription dieser Gene folgt nach der Transkription von EBNA2 und EBNA-LP. EBNA3A und EBNA3C haben im Gegensatz zu EBNA3B eine wichtige Funktion in der Transformation von B-Zellen (Tomkinson et al, 1993). Alle drei Proteine scheinen in einem komplexen Zusammenspiel mit EBNA2 als teils aktivierende und teils inihibierende transkriptionelle Regulatoren der Expression von EBV Zielgenen zu fungieren (Niedobitek et al, 2001). So aktiviert EBNA2 z.B. die Cp und LMP1 Promotoren, EBNA3C hingegen greift regulierend ein und induziert zwar den LMP1 Promotor (Wang et al, 1990), inhibiert aber den Cp Promotor (Radkov et al, 1997). Darüber hinaus induziert EBNA2 die Expression des Onkoproteins c-Myc, welches durch EBNA3C stabilisiert wird (Bajaj et al, 2008). EBNA-LP (auch als EBNA6 bekannt) ist ein nukleäres Phosphoprotein und wird wie EBNA2 als frühes latentes Protein nach der EBV Infektion exprimiert. EBNA-LP fungiert zusammen mit EBNA2 als transkriptioneller Coaktivator der Cp und LMP1 Promotoren (McCann et al, 2001). Weitere Funktionen, die EBNA-LP zugeschrieben werden, sind eine mögliche Rolle bei der Evasion der IFN vermittelten Immunantwort (Echendu & Ling, 2008), die in vitro Inhibition der p53-Rb Achse, die in vivo jedoch nicht nachgewiesen werden konnte (Young & Murray, 2003) und, zusammen mit EBNA2, die Induktion der G1-Zellzyklusphase in ruhenden B-Zellen (Sinclair et al, 1994) als wichtiger früher Schritt der EBV vermittelten Transformation. 1.2.4.3 Latent membrane protein (LMP)1 und LMP2 EBV exprimiert drei latente Membranproteine: LMP1, das am besten untersuchte latente EBV Protein, LMP2A und LMP2B. Im Weiteren wird besonders auf das primäre EBV Onkogen 1 Einleitung Seite 32 LMP1 und seine Wirkung in epithelialen Zellen und NPC eingegangen. Es sollen hier vor allem die Hauptmerkmale und die für diese Arbeit relevanten Effekte von LMP1 näher erläutert werden. 1.2.4.3.1 Die Rolle von LMP1 in der Zelltransformation LMP1 ist als eines der wichtigsten EBV Proteine für die Immortalisierung von B-Zellen essentiell. Die erste Studie, die zur Aufklärung dieses Sachverhaltes beitrug, zeigte, dass die Expression von LMP1 zur Transformation von Rattenfibroblasten führte und damit als klassisches Onkogen fungiert (Wang et al, 1985). Dies wurde später für B-Zellen bestätigt (Kaye et al, 1993). Die Tatsache, dass LMP1 in vielen EBV-assoziierten Neoplasien, wie cHL und NPC, exprimiert wird, führte bald zu der Schlussfolgerung, dass LMP1 zur EBVvermittelten Tumorigenese beiträgt. Viele Studien zeigten, dass LMP1 zur Antigenvermittelten Aktivierung von B-Zellen, Hochregulation von antiapoptotischen Proteinen, wie Bcl-2 und A20, sowie zur Induktion von diversen zellulären Oberflächenmarkern führt, die sowohl in vitro als auch in vivo den Transformationsprozess fördern (Eliopoulos & Young, 2001). In nicht-tumorigenen Keratinozyten führt LMP1 zur Inhibierung der EpithelzellDifferenzierung, was den undifferenzierten Phänotyp der Epithelzellen im NPC erklären könnte (Dawson et al, 1990). Darüber hinaus induziert LMP1 in nicht-transformierten Epithelzellen einen Phänotyp, der an psoriatische Keratinozyten erinnert (Morris et al, 2008). LMP1 kann außerdem einige etablierte Epithelzelllinien transformieren (Fahraeus et al, 1990; Hu et al, 1993) und eine Hyperkeratose in einem transgenen Mausmodell induzieren (Wilson et al, 1990). Wenn LMP1 in tumorigenen Epithelzellen exprimiert wird, verursacht es ein Verankerungs-unabhängiges Wachstum sowie eine gesteigerte Zellmotilität und Invasion (Dawson et al, 2012). 1.2.4.3.2 LMP1 Struktur und Signaltransduktion LMP1 ist ein 66 kDa großes Membranprotein mit einem kurzen N-Terminus (Aminosäure 123), 6 Transmembrandomänen (Aminosäure 24-186) und einem langen C-Terminus (Aminosäuren 187-386; Abb. 1.2). Der N-Terminus ist für korrekte Lokalisation und die 1 Einleitung Seite 33 Abb. 1.2 Struktureller Aufbau von LMP1. LMP1 ist ein Protein mit 6 Transmembrandomänen, einem kurzen N- und 23 23 187 N N einem langen funktionellen C-Terminus. Domänen des Die drei C-Terminus (CTAR1-3) vermitteln die Signaltransduktion der LMP1 Oligomere ins Zellinnere durch die Bindung und Aktivierung von zellulären Adaptermolekülen (TRAFs, JAK3, TRADD, C 386 C RIP). Ausrichtung des Proteins in der Membran zuständig (Coffin et al, 2001). Auch wird über diesen der Abbau des in hoher Konzentration zytotoxisch wirkenden LMP1 reguliert (Aviel et al, 2000; Hammerschmidt et al, 1989). Die Transmembrandomänen vermitteln die Aggregation und Oligomerisierung des Proteins in den sogenannten lipid rafts der Membran, welche für die Induktion der Signaltransduktion durch LMP1 unabdingbar sind (Clausse et al, 1997). LMP1 ist ein konstitutiv aktives, ligandenunabhängiges Signalprotein. Der CTerminus von LMP1 ist für die Transformation von B-Zellen notwendig (Kaye et al, 1995). Er beinhaltet 3 C-terminal activating regions (CTAR)1-3. Diese funktionellen Domänen sind für die Signalvermittlung von LMP1 in das Zellinnere zuständig. Dazu binden sie zelluläre Adaptermoleküle einschließlich der tumor necrosis factor receptor (TNFR)-associated factors (TRAFs), TNFR-associated death domains (TRADD), der receptor interacting protein kinase (RIP) und der Janus Kinase (JAK) 3. Diese Adaptermoleküle wiederum aktivieren nachfolgende zelluläre Signalwege wie den nuclear factor kappa-light-chainenhancer of activated B-cells (NFκB), den c-Jun N-terminale Kinase (JNK)/p38, den Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3K), den extracellular-signal regulated kinases (ERK) und den JAK/STAT-Signalweg (Abb. 1.3). LMP1 induziert somit vergleichbare Signalwege wie CD40, ein Mitglied der TNFR Familie und wird aufgrund dessen als CD40-Homolog angesehen (Graham et al, 2010; Uchida et al, 1999). CD40 wird im Gegensatz zu LMP1 Liganden spezifisch aktiviert und in seiner Aktivität reguliert, was CD40 vom konstitutiv aktiven, onkogenen viralen LMP1 unterscheidet (Homig-Holzel et al, 2008; Rastelli et al, 2008). NFκB ist ein Transkriptionsfaktor, der u.a. Proliferation, Differenzierung, Apoptose und Inflammation beeinflusst. NFκB hat hiermit nicht nur eine Schlüsselfunktion in der 1 Einleitung Seite 34 Immunantwort, sondern auch in der Onkogenese maligner Tumore. CTAR1 und CTAR2 aktivieren den NFκB Signalweg durch die TRAF und TRADD Adaptermoleküle des TNF Signalweges, wobei CTAR2 eine höhere Aktivität in Epitehlzellen zeigt (Dawson et al, 2012). Das onkogene Potential von LMP1 durch die Aktivierung des NFκB Signalweges wurde durch die Apoptose von LCL gezeigt, in denen die LMP1-abhängige Aktivierung des NFκB Signalweges inhibiert wurde (Cahir-McFarland et al, 2000). Zudem beeinträchtigt die Hemmung der NFκB-Aktivierung die Fähigkeit von LMP1 die zelluläre Transformation und Kanzerogenität von Rattenfibroblasten zu induzieren (He et al, 2000). Die transformierende Wirkung von NFκB kann durch die Induktion von antiapoptotischen Signalen wie A20, von Zytokinen wie IL6 und IL8, von zellulären Oberflächenproteinen wie CD40 und CD54, von Angiogenese Faktoren wie Cyclooxygenase (COX) 2 und vascular endothelial growth factor (VEGF) und Zellzyklus regulierenden Proteinen erklärt werden (Eliopoulos & Young, 2001; Tsao et al, 2002). Da die Aktivierung von NFκB diverse Signaltransduktionskaskaden miteinbezieht, werden viele der phänotypischen LMP1-assoziierten Veränderungen in der Wirtszelle der Aktivierung von NFκB zugeschrieben. Abb.1.3 Signaltransduktion durch LMP1. Übernommen aus Zheng et al., 2007. 1 Einleitung Seite 35 Die mitogen-activated protein kinases (MAPK) Familie schließt die ERK, p38 und JNK Kinasen ein. Diese spielen eine wichtige Rolle in der Regulation und Koordinierung von Wachstums- und Stresssignalen. JNK und p38 werden sowohl von CTAR1 als auch CTAR2 aktiviert (Dawson et al, 2012). JNK aktiviert sein onkogenes Zielgen AP1, das in die Regulation von Transformation, Proliferation, Differenzierung und Apoptose involviert ist. p38 übt seine Funktionen über STAT1 und weitere Kinasen aus. So induziert es in Zusammenarbeit mit NFκB Zytokine wie IL6 und IL8 oder greift durch die Modifizierung der p53-Phosphorylierung in die Apoptose ein (Eliopoulos et al, 1999; Li et al, 2007b). ERK wird nur von CTAR1 aktiviert und ist an Prozessen wie Proliferation, Differenzierung, Umbau des Zytoskeletts und Zellmotilität beteiligt (Dawson et al, 2008). Vor allem durch die Veränderung der Motilität der Zellen, aber auch durch die Induktion von Matrix Metalloproteinase (MMP)1 werden die invasiven Eigenschaften von Epithelien verstärkt, was die Onkogenität von LMP1 erhöht (Dawson et al, 2012). PI3K wird von CTAR1 aktiviert und ist an Zellproliferation, Motilität und vor allem dem Überleben der Zellen beteiligt (Mainou et al, 2005). Downstream Faktoren von PI3K sind unter anderen die Proteinkinase (PK)B und die PKC. PKB schützt die Zelle vor Apoptose, indem sie apoptotische Signale unterdrückt und ist an der Regulation des Zytoskeletts und der Zellmotilität beteiligt (Tsao et al, 2002). PKC reguliert Wachstum, Differenzierung und Apoptose. JAK3 wird vor allem von CTAR3 in Zusammenarbeit mit CTAR1 und/oder CTAR2 aktiviert und führt zur Phosphorylierung und Aktivierung von STAT Proteinen (Gires et al, 1999; Zheng et al, 2007). Es gibt sieben STAT Proteine, die ähnliche Struktur und Funktion aufweisen: STAT1, STAT2, STAT3, STAT4, STAT5a, STAT5b und STAT6 (Heinrich et al, 1998). Der STAT/JAK Signalweg kann durch zahlreiche Zytokine, Wachstumsfaktoren und CD40 aktiviert werden (Gires et al, 1999). Vor allem STAT3 aber auch STAT5 spielen eine wichtige Rolle in der Tumorprogression, indem sie die Proliferation, das Überleben und die Invasion von Tumorzellen fördern (Yu et al, 2009). STAT3 begünstigt die Entstehung eines tumorfördernden inflammatorischen Milieus einerseits durch die Aktivierung von NFκB und die Induktion des IL6 Signalweges durch JAK3 und andererseits durch die Inhibierung der STAT1- und NFκB-abhängigen Aktivierung der antitumoralen TH1 Immunantwort (Yu et al, 2009). STAT3 wird aufgrund seiner vielseitigen pro-onkogenen Eigenschaften nicht nur im NPC als Angriffsziel möglicher Krebstherapien betrachtet (Ho et al, 2013). 1 Einleitung Seite 36 1.2.4.3.3 Immunmodulatorische Funktionen von LMP1 LMP1 selbst weist nur geringe Immunogenität auf. So werden im Wirt nur wenige LMP1spezifische CD8-positive oder CD4-positive T-Zellen gefunden, was beispielsweise im Gegensatz zu den EBNA3 Proteinen des Latenzprogramms III steht (Hislop et al, 2007). Hingegen ruft LMP1 eine Vielzahl immunmodulatorischer Effekte hervor, die zu einem immunogenen Phänotyp führen können. Demzufolge hat LMP1 nicht nur eine Funktion als Wachstumsstimulus, sondern auch als Regulator von Immunfunktionen. Zu den immunologischen Effekten von LMP1 gehört die Induktion von Adhäsionsmolekülen (leukocyte function-associated antigen (LFA), intercellular adhesion molecule (ICAM), CD18), Chemokinen (CCL17, CCL22), Zytokinen (IL6, IL8, IL10) und kostimulatorischen Molekülen (CD86, CD80) (Middeldorp & Pegtel, 2008). Außerdem induziert LMP1 ein inflammatorisches Genexpressionsprogramm in kultivierten Keratinozyten mit Induktion von IL1β und IL1α (Morris et al, 2008). In diesen Mechanismus sind außerdem TNFα, TGFβ, CXCL1-3 und granulocyte macrophage colony-stimulating factor (GM-CSF) involviert (Dawson et al, 2012), die sowohl an der Rekrutierung von Leukozyten als auch an der Migration und Proliferation von Epithelzellen beteiligt sind. Besonders ist auch die Induktion von Genen, die an der Prozessierung und Präsentation von Antigenen im Rahmen der spezifischen Immunreaktion beteiligt sind, hervorzuheben. Die Induktion von MHC Klasse I und den transporter associated with antigen processing (TAP)1 und 2 Proteinen durch LMP1 wurde 1995 erstmals in BL Zelllinien beschrieben (Rowe et al, 1995), was durch den stimulatorischen Einfluss von LMP1 auf die NFκB Untereinheit RelB vermittelt wurde (Pai et al, 2002). Aber auch in Epithelzelllinien wurde gezeigt, dass MHC Klasse I durch LMP1 induziert wird (Murray et al, 1998). 1.2.4.3.4 LMP2 Das LMP2 Gen codiert 2 verschiedene Proteine LMP2A und LMP2B. Beide Proteine bestehen aus 12 Transmembrandomänen, einem C-Terminus und nur LMP2A besitzt zusätzlich einen N-Terminus (Longnecker & Kieff, 1990). Keines der beiden Proteine ist für die EBV-vermittelte Transformation von B-Zellen in vitro essentiell (Longnecker, 2000). LMP2A imitiert die Signaltransduktion des B-Zell-Rezeptors, mit dem es strukturelle und funktionelle Eigenschaften teilt. Wenn LMP2A in B-Zellen von transgenen Mäusen 1 Einleitung Seite 37 exprimiert wird, entstehen Immunglobulin-negative B-Zellen, welche die peripheren Lymphorgane kolonisieren (Caldwell et al, 1998). Demzufolge kann LMP2A den B-ZellRezeptor zumindest teilweise ersetzen. Zudem kann LMP2A die Expression von Genen fördern, die den Zellzyklus induzieren, Apoptose inhibieren und die zellvermittelte Immunität unterdrücken (Young & Rickinson, 2004). In Epithelzellen übt LMP2A unterschiedliche Funktionen aus. LMP2A kann Epithelzellen transformieren und deren Adhäsion und Motilität erhöhen, was durch den PI3K-PKB Signaltransduktionsweg vermittelt werden könnte (Scholle et al, 2000). Es wurde außerdem gezeigt, dass LMP2A die NFκB und STATSignaltransduktion unterdrückt und die LMP1 Expression moduliert (Stewart et al, 2004). LMP2B scheint eher regulatorische Eigenschaften zu haben und die Aktivität von LMP2A zu modulieren (Longnecker, 2000). 1.2.4.4 Weitere latente Genprodukte Weitere Genprodukte, die während der latenten Phase der EBV-Infektion exprimiert werden, sind EBV-kodierte BamHI A rightward transcripts (BARTs) und EBV-kodierte microRNA. BARTs sind stark gesplicte Transkripte, die in allen EBV-assoziierten Erkrankungen, vor allem dem NPC, und im Blut von gesunden Individuen nachgewiesen wurden (Young & Rickinson, 2004). Sie sind nicht essentiell für die Transformation von B-Zellen und scheinen die Entwicklung und das Wachstum von epithelialen Tumoren zu unterstützen (Marquitz & Raab-Traub, 2012). microRNA sind kleine nicht-kodiernede RNS mit einer Länge von 20-24 Nukleotiden, die die Expression von mRNS herunterregulieren können. EBV exprimiert mindestens 22 microRNA, die vor allem in B-Zellen mit einer EBV Latenz III, aber nicht in NPC nachgewiesen wurden (Xing & Kieff, 2007). Ihr Angriffsziel sind verschiedene zelluläre Gene wie z.B. des p53 Tumorsuppressor-Signalweges oder auch Chemokine, was ihre potentielle Rolle in der EBV-vermittelten Tumorigenese unterstützt (Choy et al, 2008; Xia et al, 2008). 1 Einleitung Seite 38 1.3 EBV-assoziierte Erkrankungen Die Primärinfektion mit EBV im frühen Erwachsenenalter führt zu einer selbstlimitierenden Lymphoproliferation mit akutem Krankheitsbild, der IM. Dieses manifestiert sich mit Fieber, Lymphknotenschwellungen, Nachtschweiß und einer Tonsillitis. In den betroffenen Lymphknoten kommt es zu einer Expansion des Paracortex durch EBV infizierte polyklonale B-Blasten (Brown et al, 1986) und aktivierte T-Zellen (Svedmyr & Jondal, 1975). Einige der infizierten B-Zellen zeigen eine plasmazytoide Differenzierung und es wird vermutet, dass EBV in diesen Zellen replizieren kann (Niedobitek et al, 1997; Thorley-Lawson et al, 2008). In der IM liegt eine Latenz des Typs III mit Expression aller EBV-latenten Gene vor, wenngleich die Expression der verschiedenen EBV-latenten Gene auf Einzelzellniveau sehr heterogen ist (Tierney et al, 1994). Zusätzlich ist das EBV mit einer Reihe von benignen und malignen Neoplasien assoziiert. Eine gefürchtete Komplikation, die bei immunsupprimierten Patienten z.B. nach einer Organtransplantation auftreten kann, ist die PTLD, die zumeist vom B-Zell-Phänotyp und EBV-assoziiert ist. PTLDs treten vor allem bei Organempfängern auf, die EBV-negativ waren und das Virus im Rahmen der Transplantation vom Organspender erhalten haben und somit keine schnelle, sekundäre Immunantwort gegen EBV auslösen können (Hopwood & Crawford, 2000). PTLDs schließen benigne polyklonale Lymphoproliferationen bis hin zu genuinen Lymphomen ein (Oudejans et al, 1995). Die polyklonale Expansion von EBVinfizierten B-Zellen kann sich nach einer Reduktion der immunsuppressiven Therapie spontan zurückbilden (Knowles, 1999). Weitere mit EBV assoziierte Erkrankungen in immunsupprimierten Patienten sind die acquired immune deficiency syndrome (AIDS)related lymphomas. Diese Erkrankungen sind ebenfalls meist B-zellulär und treten in Folge der Immunsuppression bei HIV-Infektionen auf. Auch in immunkompetenten Individuen kann EBV die Entstehung verschiedener maligner Lymphome begünstigen, wie die des BL und cHL (vgl. Kapitel 1.3.2.). Das BL tritt endemisch und nicht-endemisch auf. Das endemische BL im äquatorialen Afrika ist zu 95% EBV-assoziiert, während das nicht-endemische BL in Europa und USA nur in 10-20% eine EBV Assoziation aufweist (Middeldorp et al, 2003). Es liegt zumeist eine Latenzform Typ I vor, in der hauptsächlich EBNA1 exprimiert wird. Für BL typisch ist eine Translokation, bei der das c-myc Gen unter die Kontrolle des Promotors des Immunglogulin schwere Ketten Lokus kommt, was zu einer Überexpression des Onkogens c-myc führt (Zech et al, 1976). 1 Einleitung Seite 39 EBNA1 scheint diesen Prozess der Translokation zu begünstigen (Kuhn-Hallek et al, 1995). EBV-assoziierte T- und Natürliche Killer (NK)-Zell-Lymphome kommen sehr selten vor, da EBV eher B-lymphotrop ist (Jones et al, 1988). Wenn EBV jedoch T- oder NK-Zellen infiziert und es zur Entwicklung eines Lymphoms kommt, so sind diese hoch-maligne mit schlechter Prognose (Kanavaros et al, 1993; Young & Rickinson, 2004). Weiterhin wird EBV mit epithelialen Erkrankungen oder Neoplasien in Verbindung gebracht. Dazu gehört die benigne orale Haarleukoplakie (OHL), eine weiße epitheliale Läsion des Zungenrands, die bei immunsupprimierten Individuen wie AIDS Patienten zu finden ist. Im Jahre 1985 wurde erstmals ein Zusammenhang zwischen der OHL und EBV beschrieben (Greenspan et al, 1985). Die OHL verursacht keine weiteren Symptome und wird meistens nicht behandelt, wenngleich eine antiherpesvirale Therapie Abhilfe schaffen kann. Weitere epitheliale EBV-assoziierte Erkrankungen sind das NPC (vgl. Kapitel 1.3.1) und in seltenen Fällen das Magenkarzinom. Weltweit sind etwa 10% der Adenokarzinome des Magens mit EBV assoziiert (Middeldorp et al, 2003). Das EBV-positive Magenkarzinom hat eine relativ gute Prognose im Vergleich zu EBV-negativen Fällen (Fukayama et al, 2008). Auch weitere Malignome wurden mit EBV in Verbindung gebracht. Dazu gehören Lymphoepitheliome des Mittelohrs, der Speicheldrüsen, der Lunge und des Thymus. Außerdem wurden Tumore der glatten Muskelzellen mit EBV in Zusammenhang gebracht (Middeldorp et al, 2003). 1.3.1 Das Nasopharynxkarzinom (NPC) 1.3.1.1 Klassifikation, Epidemiologie und Ätiologie des NPC Klinisch manifestiert sich das NPC häufig mit Symptomen wie nasaler Obstruktion und Mittelohrerguss bis hin zum Verlust des Gehörs. Der Tumor ist zwar sehr Radio- und Chemotherapie sensitiv, häufig auftretende Rezidive und Metastasen in dreißig bis sechzig Prozent der Fälle erhöhen jedoch die Sterblichkeit (Spano et al, 2003). Das NPC kann laut WHO histopathologisch in drei Subtypen unterteilt werden: Das verhornende differenzierte Plattenepithelkarzinom (Typ I), das nicht-verhornende differenzierte Plattenepithelkarzinom (Typ II) und das nicht-verhornende undifferenzierte Karzinom (Typ III; Abb. 1.4 A), das auch 1 Einleitung Seite 40 B A Abb. 1.4 Das undifferenzierte Nasopharynxkarzinom. (A) Hämatoxylin-Eosin-Färbung eines undifferenzierten NPC Falles mit atypischen epithelialen Zellverbänden vor dem Hintergrund eines reaktiven entzündlichen Infiltrats. (B) Die EBER in situ Hybridisierung eines undifferenzierten NPC zeigt die EBVAssoziation. aufgrund seines prominenten inflammatorischen Infiltrats als lymphoepitheliales Karzinom bekannt ist. Das Vorkommen der verschiedenen Subtypen des NPC ist regional unterschiedlich. In endemischen Regionen, wie Süd-China, dominiert das undifferenzierte Karzinom (Typ III) mit bis zu 97% aller NPC, in westlichen Ländern dominieren hingegen verhornende Plattenepithelkarzinome (Typ I) mit bis zu 75% der Tumoren (Marks et al, 1998). Nahezu alle undifferenzierten Typ III Karzinome der endemischen Regionen sind EBV positiv (Abb. 1.4 B), während die verhornenden differenzierten Typ I Karzinome EBVnegativ sind (Raab-Traub, 2002). Der Nachweis der Monoklonalität des EBV Genoms innerhalb eines NPC impliziert, dass die Infektion mit EBV vor der klonalen Expansion der malignen Zellen in der frühen Karzinogenese stattfindet (Raab-Traub, 2002). In nichtendemischen Regionen liegt die Inzidenz des NPC unter 1 pro 100000 Personen im Jahr. In endemischen Regionen hingegen, wie Süd-China und besonders Kanton, liegt die Inzidenz viel höher bei 25-30 pro 100000 Personen im Jahr (Lo et al, 2004). Unabhängig von der Ethnizität erkranken Männer zwei- bis dreimal häufiger an NPC als Frauen. Die Tatsache, dass die Inzidenz des NPC stark von der geographischen Region abhängt, lässt auf eine Assoziation des Tumors mit Umwelteinflüssen und genetischen Faktoren schließen. Zu den Umweltfaktoren in endemischen Regionen wird der hohe Anteil nitrosaminhaltiger, traditioneller Lebensmittel (z.B. gesalzener Fisch) gerechnet. Vor allem der Verzehr von nitrosaminhaltigem Fisch in der Kindheit ist mit einem erhöhten NPC-Risiko assoziiert (Yu & Yuan, 2002). Ratten, die mit nach kantonesischer Art gesalzenem Fisch gefüttert wurden, 1 Einleitung Seite 41 entwickelten nasale und nasopharyngeale Tumoren (Huang et al, 1978). Andere Umweltfaktoren wie Staub, Rauch und chemische Dämpfe wie auch Kräuter der chinesischen Medizin spielen ebenfalls eine potentielle Rolle in der Entstehung des NPC (Yu & Yuan, 2002). Eine Assoziation mit Zigarettenrauch oder Formaldehyd-Exposition erscheint hingegen nur schwach und wurde lange kontrovers diskutiert (Raab-Traub, 2002). Aktuellere Studien konnten jedoch zeigen, dass Zigarettenrauch, vor allem bei Langzeitrauchern und in Kombination mit Alkohol ein erhebliches Risiko für die Entstehung eines NPC darstellt (Fachiroh et al, 2012; Feng et al, 2009; Friborg et al, 2007; Ji et al, 2011; Polesel et al, 2011). Sowohl genetische als auch epigenetische Veränderungen von Genen, die zelluläre Prozesse wie Proliferation, Differenzierung, Genomstabilität und Apoptose beeinflussen, sind in der Entstehung des NPC involviert, was die Ergebnisse von Migranten- und Fall-Kontroll-Studien belegen (Lo & Huang, 2002). So wurde gezeigt, das Polymorphismen in CYP2E, einer Form des Cytochrom P450 Enzyms, den Metabolismus von Nitrosaminen beeinträchtigen und es dadurch zu einer Anreicherung dieses Karzinogens kommt (Hildesheim et al, 1995). Außerdem wurden bei NPC Patienten Polymorphismen in der Glutathion-S-Transferase M1, die eine wichtige Rolle in der Detoxifikation von Tabakrauch spielt, beobachtet (NazarStewart et al, 1999). Auch die Assoziation von HLA Klasse I Subtypen mit dem NPC wurde extensiv analysiert. Chinesen mit einem HLA-A2 Haplotypen haben beispielsweise ein erhöhtes Risiko an NPC zu erkranken (Hildesheim et al, 2002). In einer Metaanalyse wurden außerdem HLA-B14 und -B46 als potentielle NPC Risikofaktoren identifiziert (Goldsmith et al, 2002). Zusätzlich wurden chromosomale Abnormitäten in verschiedenen Tumorsuppressorgenen (p14, p16, RASSF1A, p53, TSLC1 etc.) und Onkogenen (Erhöhung der Kopienzahl von c-myc, PI3K, p63 etc.) beschrieben (Lo & Huang, 2002). Hervorzuheben ist, dass c-myc in einer immunohistochemischen Studie zwar weder mit dem Alter, Geschlecht, Rauchverhalten, Tumorstadium, EBV-Antikörpertiter oder dem familiären Hintergrund assoziiert war, jedoch mit einem schlechten NPC Überleben korrelierte (Porter et al, 1994). Auch die Transduktion von apoptotischen Signalen und Wachstumssignalen wie NFκB, Bcl3, EGFR, MMPs, Hypoxie-induzierter Faktor (HIF)-1α kann häufig beeinträchtigt sein (Lo et al, 2004). 1 Einleitung Seite 42 1.3.1.2 Die Rolle von EBV bei der Karzinogenese des NPC Die Tatsache, dass das EBV über 90% der Weltbevölkerung infiziert, aber nur ein kleiner Prozentsatz EBV-assoziierte Tumoren entwickelt, zeigt, dass EBV zur Induktion der Tumorigenese alleine nicht hinreichend ist. Es ist vielmehr das Zusammenspiel zahlreicher onkogener Einflüsse, das die Entstehung EBV-assoziierter Tumore induziert. EBV ist vor allem B-lymphotrop und persistiert nach der Primärinfektion in B-Gedächtniszellen aber nicht im nasopharyngealen Epithel von gesunden EBV-Trägern (Lo et al, 2004). Im Gegensatz zu B-Zellen kann das EBV Epithelzellen nur in viel geringerem Ausmaß infizieren, wobei der genaue Mechanismus unklar ist. Man vermutet, dass der Eintritt der Viren nicht durch Endozytose, sondern eher durch direkte Fusion der viralen Hülle und Zellmembran stattfindet (Borza & Hutt-Fletcher, 2002; Borza et al, 2004; Miller & Hutt-Fletcher, 1992). Eine aktuelle Studie zeigt, dass EBV orale Epithelzellen sowohl von apikal nach basolateral und umgekehrt durchwandern kann, was ein Durchdringen des Virus in das lymphatische Gewebe der Tonsille bei der Primärinfektion, aber auch die EBV Sekretion in den Speichel von bereits infizierten Individuen und damit Überträgern erklären kann (Tugizov et al, 2013). Das EBV liegt in NPC Zellen als Episom vor und ist nur selten in das Wirtsgenom integriert (KripalaniJoshi & Law, 1994; Lo et al, 2004). In den Tumorzellen des NPC liegt eine Latenzform des Typs II vor, in der EBERs, EBNA1, LMP2, LMP1 und BARTs exprimiert sind (Niedobitek et al, 1992; Young et al, 1988). Außerdem wurde das frühe lytische EBV Gen BARF1 in NPC detektiert (Decaussin et al, 2000). Vor allem die viralen Onkogene LMP1 und BARF1 scheinen im NPC für die EBV-vermittelte Tumorigenese relevant zu sein. In vitro Versuche haben gezeigt, dass EBV infizierte nasopharyngeale Epithelzellen ihr Wachstumsverhalten nicht ändern, jedoch ein erhöhtes Invasions- und Migrationspotential aufweisen (Lo et al, 2004). Es wird deshalb vermutet, dass EBV die Invasivität der NPC Zellen erhöht. In Mäusen wurde gezeigt, dass EBV-positive nasopharyngeale Epithelien nicht in der Lage sind, Tumore zu bilden (Lo et al, 2004). Aufgrund der unzureichenden Karzinogenität des EBV wurde ein Stufen-Modell zur Karzinogenese von NPC postuliert, das sowohl die EBV-Infektion, Umweltfaktoren wie auch genetische und epigenetische Veränderungen als NPC Auslöser berücksichtigt (Abb. 1.5). Häufig werden in NPC, aber auch in histologisch normalem nasopharyngealem Epithel von gesunden Individuen aus den geographischen Risikoregionen in Süd-China Deletionen im Chromosom 3p und 9p vorgefunden, die auch in low-grade EBVnegativen dysplastischen Läsionen vorkommen (Chan et al, 2002; Chan et al, 2000). Diese 1 Einleitung Seite 43 Abb. 1.5 Modell der sequentiellen Karzinogenese des NPC. Übernommen aus Lo et al., 2004. genetischen Veränderungen sowie die Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen (p14, p16, RASSF1A) scheinen noch vor der EBV-Infektion der nasopharyngealen Epithelien aufzutreten und die Epithelzellen für eine EBV Infektion und Aufrechterhaltung des latenten Zyklus zu prädisponieren. Die nachfolgende Expression der latenten EBV Genprodukte trägt dann zum Fortschreiten der Tumorentwicklung bei. 1.3.2 Das klassische Hodgkin Lymphom (cHL) Vor mehr als 150 Jahren beschrieb Thomas Hodgkin ein Krankheitsbild in verschiedenen Altersgruppen, das mit Lymphknotenschwellungen, Milztumoren und der Entwicklung einer Kachexie einherging und später Hodgkin-Erkrankung genannt wurde (Hodgkin, 1832). Seit diese Erkrankung als Lymphom identifiziert wurde, wird die Bezeichnung Hodgkin Lymphom (HL) verwendet. Das HL ist gemäß der IARC durch vier charakteristische Merkmale gekennzeichnet: 1. Es entsteht zumeist in Lymphknoten der Halsregion. 2. Häufig sind junge Erwachsene betroffen. 3. Es besteht aus nur wenigen (< 2%) großen mono- und multinukleären Tumorzellen (HRS-Zellen), die in ein dichtes heterogenes inflammatorisches Infiltrat eingebettet sind (Abb. 1.6 A). 4. Die Tumorzellen sind oft von T-Lymphozyten umringt. 1 Einleitung Seite 44 Dreißig Prozent aller diagnostizierten Lymphome sind HL. Diese setzen sich zu 95% aus dem klassischen HL (cHL) und zu 5% aus dem nodulär Lymphozyten-prädominanten HL (nlpHL), auch sog. noduläres Paragranulom, zusammen. cHL und nlpHL sind zwei unterschiedliche Tumorentitäten, die sich in ihrem klinischen Verlauf, der Zusammensetzung des zellulären Hintergrunds, der Morphologie, der EBV-Assoziation und dem Immunphänotyp der Tumorzelle unterscheiden. Das nlpHL ist ein sehr langsam wachsender Tumor und hat in frühen Stadien eine bessere Prognose als das cHL. Bei beiden Entitäten handelt es sich in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle um B-Zell-Neoplasien. Die neoplastischen Zellen des nlpHL heißen Lymphozyten-prädominante (LP) Zellen oder auch Popcorn-Zellen und befinden sich in einem Entwicklungsstadium zwischen Keimzentrumsund Gedächtnis-B-Zellen. Die Tumorzellen des cHL, die sog. Hodgkin und Reed- (HRS) Zellen hingegen leiten sich von prä-apoptotischen Keimzentrums-B-Zellen ab, welche nicht durch apoptotische Signale eliminiert werden können (Brune et al, 2008; Kanzler et al, 1996). Diese Zellen weisen keine funktionellen Immunglobulin (Ig) Gene auf (Braeuninger et al, 1997). Das cHL wird abhängig von der Komposition des inflammatorischen Infiltrats und des Ausmaßes der Fibrose in vier Subtypen eingeteilt: Nodulär-sklerosierender Typ (ns), Mischtyp (mc, mixed cellularity), lymphozytenarmer Typ (ld, lymphocyte depleted) und lymphozytenreicher Typ (lr). In westlichen Ländern sind mehr als 60% des cHL vom nsHL Typ und ca. 30% vom mcHL Typ. A B Abb. 1.6 Das klassische Hodgkin Lymphom. (A) Hämatoxylin-Eosin-Färbung eines cHL Falles mit typischen großen mono- und multinukleären HRS-Zellen in einem entzündlichen Infiltrat. (B) LMP1 Immunhistochemie eines cHL Falles mit positiven HRS-Zellen. 1 Einleitung Seite 45 1.3.2.1 Epidemiologie und Ätiologie des (c)HL Das HL ist mit einer Inzidenz von 3 pro 100000 Personen im Jahr eines der häufigsten Lymphome in westlichen Ländern (Kuppers, 2009b). Vier Tumorstadien sind definiert, die u.a. bei der Wahl der Behandlung, Chemo- und/oder Radiotherapie, eine Rolle spielen. Heutzutage wird eine Heilungsrate von 80% - 90% erreicht (Diehl et al, 2004). Erwachsene Männer sind häufiger von HL betroffen als Frauen (Correa & O'Conor, 1971). Im Kindesalter ist die Geschlechterverteilung umgekehrt. Hier sind Mädchen häufiger betroffen als Jungen. Typisch für das HL ist eine bimodale Altersverteilung in den westlichen Ländern mit einer hohen Inzidenz bei 10-35 Jährigen und bei über 55 Jährigen (Harris et al, 1999). Zudem wurden familiäre und geographische Häufungen beschrieben. Klinisch kommt es beim HL zumeist zu einer schmerzfreien Lymphknotenschwellung, was mit B-Symptomen wie Nachtschweiß, Fieber, undefinierbarem Juckreiz und ungewolltem Gewichtsverlust einhergehen kann. Die Ätiologie des HL ist nur inkomplett verstanden. Familiäre Faktoren, Immunsuppression und virale Infekte scheinen eine Rolle zu spielen. So haben gleichgeschlechtliche Geschwister von HL Erkrankten ein 10fach erhöhtes Risiko ein HL zu entwickeln (Grufferman et al, 1977), was auf genetische Risiken hindeutet, aber auch die Möglichkeit einer abnormen Immunantwort miteinschließt (Ansell, 2012). Eine Assoziation von cHL mit EBV-Infektion wurde in zahlreichen epidemiologischen und serologischen Studien belegt und damit eine mögliche Rolle des Virus bei der Tumorentstehung impliziert. In Entwicklungsländern findet sich in manchen Regionen eine nahezu 100%ige Assoziation des cHL mit dem EBV Virus. In westlichen Ländern hingegen liegt die Rate bei 20% - 50% (Herbst et al, 1993). Für das nlpHL findet sich keine Assoziation mit dem EBV (Glaser et al, 1997). Dieser Tumor ist EBV negativ. Der Mischtyp des HL ist am häufigsten (in ca. 75% der Fälle) mit dem EBV assoziiert und auch am häufigsten in Entwicklungsländern vertreten (Hummel et al, 1992). Das nsHL, welches vor allem in westlichen Ländern auftritt, ist nur in 10% - 40% der Fälle EBV assoziiert. Die Klonlität des EBV Genoms in den Tumorzellen des cHL spricht für eine pathogenetische Rolle des Virus bei der Lymphomentwicklung. Die Ergebnisse von Studien, die das Überleben von cHL Patienten in Abhängigkeit von dem EBV Status des Tumors untersuchten sind eher widersprüchlich. Neuere Daten lassen hier auf eine altersabhängige Verteilung schließen. Patienten mit EBV-assoziiertem cHL unter 34 Jahren zeigten ein besseres Überleben und über 50 Jahre ein schlechteres Überleben im Vergleich zu Patienten 1 Einleitung Seite 46 mit EBV-negativem cHL, was durch einen beeinträchtigten Immunstatus in älteren cHL Patienten verursacht sein könnte (Herling et al, 2006; Jarrett et al, 2005; Keegan et al, 2005). Das EBV wurde erstmals im Jahre 1987 in einem cHL nachgewiesen (Weiss et al, 1987), und es wurde gezeigt, dass die späte Exposition mit EBV mit dem Krankheitsbild der IM ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines EBV-positiven cHL im späteren Leben darstellt (Hjalgrim et al, 2003). Eine zufällige Lokalisation von EBV in HRS-Zellen erscheint unwahrscheinlich, da HRS-Zellen eines Tumors ein klonales EBV Genom aufweisen, in allen HRS-Zellen eines Virus-assoziierten Tumors EBV nachgewiesen werden kann und nur eine sehr geringe Anzahl an EBV-positiven B-Zellen in gesunden Trägern zu finden ist. Zudem wird das EBV-kodierte Protein LMP1 sehr stark in den HRS-Zellen exprimiert (Abb. 1.6 B), was auf eine Rolle von LMP1 in der Pathogenese des cHL hindeuten kann (Deacon et al, 1993). Im cHL liegt eine Latenz II mit Expression der latenten EBV-Gene EBNA1, LMP1 und LMP2 vor (Deacon et al, 1993; Niedobitek et al, 2000). Das Zusammenspiel dieser Gene in der Pathogenese des cHL ist noch weitgehend ungeklärt, u.a. da keine Zelllinien mit einer Latenz II als in vitro Modell existieren. Es ist jedoch bekannt, dass alle in der Latenz II exprimierten Gene die B-Zell Proliferation und Differenzierung beeinflussen können (vgl. Kapitel 1.2.3). Wie EBV-positive HRS-Zellen dem Immunsystem entkommen können, obwohl immunogene Proteine wie LMP2 exprimiert werden, ist ebenfalls nicht vollständig geklärt. Ein systemisches Versagen der Immunreaktion bei der EBV Bekämpfung konnte nicht nachgewiesen werden, so dass eher ein lokaler Defekt in der Immunantwort vermutet wird (Dolcetti et al, 1995). Bekannt ist, dass die Deregulation des NFκB Signalweges in der Pathogenese des EBV-positiven als auch des EBV-negativen HL eine wichtige Rolle spielt. HRS-Zellen zeigen eine starke konstitutive Aktivierung von NFκB, das in B-Zellen normalerweise nur transient aktiv ist (Bargou et al, 1997). Im EBV-assoziierten cHL scheint LMP1 als Imitator des CD40 Rezeptors zu einer starken Aktivierung von NFκB zu führen (Graham et al, 2010), was im EBV-negativen cHL durch die Inaktivierung der NFκB Inhibitoren IκBα und A20 oder die Amplifizierung des NFκB Gens REL erreicht werden kann (Kuppers, 2009b). Dadurch können B-Zell Rezeptor (BCR)-negative, “verkrüppelte” B-Zellen überleben, die sonst aufgrund der Antigen-abhängigen Selektion bei fehlendem spezifischen BCR apoptotisch würden (Chaganti et al, 2005). Außerdem kann LMP2A die Funktion des fehlenden BCR Rezeptors nachahmen und damit ein Überlebenssignal in BCR-negativen Zellen vermitteln (Caldwell et al, 2000). Da jedoch auch EBV-negative cHL Fälle auftreten, 1 Einleitung Seite 47 ist EBV für die Pathogenese des cHL offenbar nicht notwendig. Es scheint aber hierfür nötige und wichtige genetische Veränderungen induzieren zu können. 1.3.2.2 Die Zusammensetzung und Rolle des inflammatorischen Begleitinfiltrats im cHL Ein gemeinsames Kennzeichen aller HL Subtypen ist das Vorliegen sehr weniger neoplastischer Zellen, die von einer großen Anzahl nicht-neoplastischer entzündlicher Zellen umgeben sind, die u.a. T- und B-Lymphozyten, Makrophagen (MΦ), Granulozyten, Plasmazellen, Fibroblasten, aber auch dendritische Zellen (DC) einschließen (Steidl et al, 2011). Die Zusammensetzung des Infiltrats wird durch die Zytokin-vermittelten Interaktionen (crosstalk) zwischen reaktiven Zellen und HRS-Zellen bestimmt (Abb. 1.7). Es wird angenommen, dass HRS- und LP-Zellen durch u.a. deregulierte NFκB und STAT Signaltransduktionswege und genetische Läsionen eine abnormale Immunantwort induzieren (Kuppers, 2009a), die durch unkontrollierte Zytokin- und Chemokinsekretion der malignen Zellen vermittelt wird (Skinnider & Mak, 2002; Teruya-Feldstein et al, 2000). Dadurch wird eine inflammatorische Reaktion induziert und aufrechterhalten, die das Überleben und Wachstum der malignen Zellen ermöglicht (Khan, 2006). Der Proliferationsstimulus auf HRS-Zellen wird dabei autokrin und parakrin von umgebenden Entzündungszellen vermittelt. So konnten Atayar et al. zeigen, dass HRS-Zellen T-Zell-spezifische Transkriptionsfaktoren wie T-bet und GATA3 exprimieren, die die Sekretion von Chemokinen und Zytokinen fördern, welche autokrin das Tumorzellwachstum und -überleben unterstützen (Atayar et al, 2005). Das genaue Zusammenspiel des Tumors mit dem inflammatorischen Infiltrat ist nicht vollständig geklärt. Das Infiltrat könnte nicht nur eine Quelle für Wachstumsfaktoren der Tumorzellen sein, sondern auch Ausdruck einer gegen den Tumor gerichteten, jedoch ineffizienten Immunreaktion. Mechanismen der Immunevasion werden in Kapitel 1.4 genauer erläutert. Im HL liegt ein komplexes System aus Entzündungszellen und Entzündungsmediatoren im Tumor vor (Abb. 1.7). Dominiert wird das Infiltrat durch CD4-positive T-Helfer (TH)-Zellen (Poppema et al, 1982), insbesondere TH2-Zellen und regulatorische T (Treg)-Zellen (Ma et al, 2008; Poppema et al, 1996), die gehäuft in der unmittelbaren Umgebung von HRS-Zellen vorkommen. HRS-Zellen sezernieren zahlreiche Chemokine, die spezifisch diese T-Zell Subtypen anlocken. Dazu 1 Einleitung Seite 48 Abb. 1.7 Das entzündliche Infiltrat im cHL. Es findet eine rege Zytokin-vermittelte Interaktion zwischen HRS-Zellen und den infiltrierenden Zellen statt. BAFF, B-cell activating factor; APRIL, a proliferation-inducing ligand; BLC, B lymphocyte chemoattractant; FASL, Fas ligand; MEC, mucosae-associated epithelial chemokine; Gal-1, Galectin-1; PDL, programmed cell death 1 ligand. Übernommen aus Steidl et al., 2011. gehören regulated on activation, normal T cell expressed and secreted (RANTES/CCL5), thymus and activation induced chemokine (TARC/CCL17) und macrophage derived chemokine (MDC/CCL22) (Fischer et al, 2003; Poppema & van den Berg, 2000). Auch MΦ sind zahlreich im inflammatorischen Infiltrat des HL vertreten. Diese werden von Mediatoren angelockt und aktiviert, die zum einen von HRS-Zellen produziert werden wie z.B. Monozytenkolonien-stimulierender Faktor (M-CSF) und CX3CL1 und zum anderen von TH1 Zellen wie z.B. IFNγ, welches MΦ aktivieren kann (Steidl et al, 2011). MΦ selbst produzieren IL8, das chemotaktisch auf neutrophile Granulozyten wirkt (Foss et al, 1996). Im nsHL finden sich zahlreiche Fibroblasten. Diese werden durch IL13, TNFα und fibroblast growth factor (FGF) stimuliert, welche von HRS-Zellen produziert werden (Steidl et al, 1 Einleitung Seite 49 2011). Die Anwesenheit von DC ist in cHL bereits beschrieben worden (Barros et al, 2012). Ihre Funktion ist allerdings bisher noch nicht untersucht. 1.4 Immunevasionsmechanismen Aufgabe des Immunsystems ist es Eindringlinge (Viren, Bakterien etc.), aber auch endogene Antigene (z.B. Tumoren) abzuwehren, um das Überleben des Organismus zu gewährleisten. Gleichwie der Organismus Abwehrmechanismen entwickelt hat, haben auch Pathogene Mechanismen entwickelt, um dem Immunsystem zu entkommen. Bei Tumoren ist zum einen die körpereigene Immunantwort, z.B. aufgrund mangelhafter Präsentation von Tumorantigenen oder fehlender kostimulatorischer Moleküle, ineffektiv, was zur Ausbildung von Toleranz bzw. Anergie gegenüber den Tumorantigenen führt. Zum anderen wird die Effektivität der antitumoralen Immunreaktion durch Immunevasionsmechanismen der Tumore gehemmt. 1.4.1 Immunevasionsmechanismen im NPC 1.4.1.1 Die Rolle des EBV in der Immunevasion des NPC Wie bereits oben erwähnt sind nahezu alle undifferenzierten NPC EBV positiv und das Virus spielt bei der Immunevasion des NPC eine wichtige Rolle. Ein Mechanismus, der für die lebenslange Persistenz von EBV im Wirt essentiell ist, ist eine sehr limitierte virale Antigenexpression, die den Virus nahezu vollkommen unsichtbar für das Wirtsimmunsystem macht. Unter normalen Bedingungen zwingt das Immunsystem das EBV dazu, sich zu verbergen. Kommt es aber lokal zu einem immunsupprimierten Milieu, kann EBV ein gewisses Repertoire an viralen Proteinen exprimieren, die zur Entwicklung des NPC beitragen (Li et al, 2007a). Obwohl funktionelle Effektor-T-Zellen gegen die Virusproteine LMP1 und LMP2 im entzündlichen Begleitinfiltrat des NPC vorkommen, ist die lokale T-Zell Zytotoxizität und die Zytokinsekretion beeinträchtigt, was auf die Anwesenheit von immunsuppressiven Treg Zellen zurückgeführt wurde (Li et al, 2007a). Treg Zellen werden in vitro überdies durch LMP1-Peptide angeregt, IL10 zu produzieren, was die immunsuppressive Tumorumgebung noch verstärkt (Marshall et al, 2003). LMP1 kann zudem die Expression des antiapoptotischen Proteins bcl-2 in B-Zellen induzieren, was Wirtszellen 1 Einleitung Seite 50 dazu befähigt apoptotische Signale von CTL zu ignorieren; in Epithelzellen scheint LMP1 jedoch durch die Aktivierung von NFκB/AP-1 und deren downstream Zielgenen Apoptoseresistenz zu vermitteln (Dawson et al, 2012). Außerdem kann LMP1 die IFNαvermittelte antivirale Signaltransduktion hemmen und die Produktion und Sekretion immunmodulierender Exosomen induzieren (Middeldorp & Pegtel, 2008). Weitere LMP1 induzierte immunmodulatorische Moleküle helfen in dem Tumor eine “immunsuppressive Wolke” zu etablieren (Middeldorp & Pegtel, 2008). Auch die Herunterregulation der HLA Klasse I Maschinerie wurde als Immunevasionsmechanismus im NPC diskutiert (Ogino et al, 2007; Sengupta et al, 2006). Außerdem können einige EBV-kodierte Proteine nur eingeschränkt über HLA Klasse I Moleküle präsentiert werden. So besitzt EBNA1 eine GlyAla repeat-Sequenz, die die eigene Prozessierung durch das Proteasom und folglich die Antigenpräsentation verhindert (Levitskaya et al, 1997). Zudem kann EBNA3C die eigene Proteinexpression auf eine so geringe Kopienzahl beschränken, dass es nur zu einer ineffizienten Antigenpräsentation kommt (Crotzer et al, 2000). 1.4.1.2 Die HLA Klasse I Antigenpräsentationsmaschinerie (APM) in der Immunevasion CD8-positive T-Zellen können mit Pathogenen befallene Zellen nur erkennen und eliminieren, wenn sie vorher durch Antigen-präsentierende Zellen (APC) geprimt werden. Dies geschieht durch die Antigenpräsentation mit Hilfe von MHC Klasse I Molekülen (Abb. 1.8). MHC Klasse I Proteine werden von jeder kernhaltigen Körperzelle exprimiert und sind darauf spezialisiert endogene zytosolische Antigene an CD8-positive T-Zellen zu präsentieren, um diese zu mobilisieren und zu aktivieren. Exogene Antigene werden durch MHC Klasse II Moleküle an CD4-positive T-Zellen präsentiert. Um präsentierbare Peptide aus endogenen Antigenen zu generieren, werden Proteine im Zytosol durch die Peptidasen des Immunproteasoms mit den Untereinheiten low molecular weight protein (LMP) 2, 7 und 10 in Peptide gespalten. Da die MHC Klasse I Antigenbindestelle kontrolliert Peptide präsentieren soll, befindet sich diese im endoplasmatischen Retikulum (ER). Zu präsentierende Peptide müssen deshalb durch ein Transportersystem mit den Untereinheiten TAP1 und TAP2 in das Lumen des ER eingeschleust werden, um an MHC I zu binden. Zuerst bindet β2Mikroglobulin (β2-m) an die durch das Chaperon-Protein Calnexin inaktivierte MHC Klasse I schwere Kette (MHC-HC) und führt dadurch zur Ablösung von Calnexin und zur Integration in den Peptid-Beladungskomplex (PLC) mit den Chaperonen Tapasin, Calretikulin, ERp57 1 Einleitung Seite 51 und protein disulfide isomerase (PDI) wie auch den Transporterproteinen TAP1 und TAP2. Die mittels TAP in das ER transportierten Peptide binden nun an die MHC-HC, der PLC Komplex dissoziiert und der Komplex aus der MHC Klasse I HC, dem Antigen und β2-m transloziert mit Hilfe des trans-Golgi Netzwerks an die Oberfläche der Zelle, um das Antigen an CD8-positive T-Zellen zu präsentieren. (Murphy et al, 2008). In zahlreichen Tumorerkrankungen wurde eine Herunterregulation oder sogar ein kompletter Verlust von HLA Klasse I Molekülen beschrieben. Vor allem der Verlust von β2-m, TAP1 und HLA Klasse I schwere Kette Genen wie auch Defekte in der Gentranskription durch irreversible Mutationen sind hierbei relevant (Seliger, 2008b). Diese veränderte Expression scheint die Immunevasion in vielen Tumoren, u.a. auch dem NPC, durch die fehlende Präsentation von Tumor-assoziierten Antigenen zu begünstigen (Ogino et al, 2007; Sengupta et al, 2006). Aber auch die Expression von immunsuppressiven HLA Klasse I Komponenten © Dr. Christine Stöhr Abb. 1.8 Die HLA Klasse I Antigenpräsentationsmaschinerie. Erklärung siehe Text. Freundlicherweise von Dr. Christine Stöhr, Abteilung für Uropathologie, Pathologisches Institut Erlangen, zur Verfügung gestellt. 1 Einleitung Seite 52 wie HLA-G und HLA-E in Tumorzellen führt zu einer Unterdrückung des Immunsystems (Carosella et al, 1999). Die Expression der HLA Klasse I Maschinerie kann aber auch durch das Mikromilieu reversibel beeinflusst werden. So führen IFN und TNFα zu einer Induktion, IL4 zur Stabilisierung und IL10 zur Herunterregulation der HLA Klasse I Komponenten (Seliger, 2008a). 1.4.2 Immunevasionsmechanismen im cHL Das cHL hat verschiedene Strategien zur Immunevasion entwickelt. Die neoplastischen HRSZellen können Immunevasionsmechanismen vermitteln wie z.B. durch die Expression von HLA-G, einem nicht klassischen MHC Klasse I Gen, das die tumortoxische Wirkung von NK-Zellen und CTL unterdrückt (Diepstra et al, 2008), die Deregulation der MasterTranskriptionssysteme NFκB und JAK-STAT (Steidl et al, 2011) oder auch durch die Expression von EBV-spezifischen Genen wie dem Onkogen LMP1 (Khan, 2006). Außerdem weist das Mikromilieu des Tumors eine Zusammensetzung von Chemokinen, Zytokinen und Immunzellen auf, die der Immunevasion dient. So wird das prominent entzündliche Infiltrat des cHL von TH2- und Treg-Zellen und den entsprechenden Mediatoren geprägt. Treg und auch HRS-Zellen produzieren IL10 und TGFβ (Skinnider & Mak, 2002), welche immunsuppressiv wirken und Effektor T-Zellen, vor allem CTL, inhibieren. Auch andere immunmodulatorische Zytokine sind vorhanden wie IL13, das die Proliferation von B-Zellen stimuliert oder M-CSF, das zur Rekrutierung/Differenzierung von immunsuppressiven MΦ führt (Skinnider & Mak, 2002). Proinflammatorische Zytokine, wie TNFα, Lymphotoxin (LT)α und andere Mitglieder der TNFR-Ligandenfamilie spielen jedoch auch eine wichtige Rolle in der Pathogenese des cHL, da sie die NFκB Signaltransduktion beeinträchtigen. Im Weiteren soll besonders auf die Funktion der DC und MΦ und ihre Rolle in der Immunevasion eingegangen werden. 1.4.2.1 Dendritische Zellen (DC) und ihre Rolle in der Immunevasion Monozyten (CD14-positiv) und DC Subtypen (CD1c-positiv oder CD141-positiv) entstehen im Knochenmark aus gemeinsamen myeloiden Vorläuferzellen und werden ins Blut abgegeben (Collin et al, 2013). Alle DC Subtypen kommen im homöostatischen 1 Einleitung Seite 53 Gleichgewicht in allen Geweben vor. Plasmazytoide DC (pDC; CD123 positiv) stammen von lymphoiden Vorläuferzellen ab und produzieren im peripheren Blut nach Stimulation durch Fremdantigene reichlich IFN vom Typ I. Monozyten können aus dem Blut in entzündetes oder infiziertes Gewebe rekrutiert werden und in DC oder auch MΦ ausdifferenzieren. Im unreifen Zustand sind DC vor allem phagozytierende Zellen, die eine geringe zytotoxische Wirkung haben und eine wichtige Rolle bei der Prozessierung von Antigenen spielen. Unreife DC zeigen eine geringe Expression von kostimulatorischen Molekülen und Adhäsionsmolekülen (CD40, CD54, CD58, CD80, CD86 etc.) und eine hohe Konzentration von intrazellulären MHC Klasse I und II Molekülen (Banchereau & Steinman, 1998). Fremdantigene, Zytokine oder auch Erregermoleküle wie bakterielles Lipopolysaccharid (LPS) vermitteln Gefahrensignale, die zur Aktivierung von NFκB und damit zur Mobilisierung von DC führen. DC migrieren in die T-Zell Zone lymphatischer Organe (homing) und reifen dort. Das homing wird durch die Induktion des Chemokinrezeptors CCR7 auf DC und die Produktion der CCR7 Liganden CCL19/Epstein-Barr virus-induced molecule 1 ligand chemokine (ELC) und CCL21/secondary lymphoid-tissue chemokine (SLC) in den lymphatischen Organen vermittelt. Die Fähigkeit zur Aufnahme und Prozessierung von Antigenen ist bei reifen DC im Vergleich zu unreifen Formen deutlich reduziert, während die Fähigkeit zur Antigenpräsentation an naive T-Zellen im Lymphknoten dominiert und optimiert ist. Folglich ist die Oberflächenexpression von MHC Klasse I und II, aber auch die Expression von kostimulatorischen und Adhäsionsmolekülen stärker als in unreifen Formen (Banchereau & Steinman, 1998). Ebenso wird der Reifungsmarker myeloider DC CD83 verstärkt exprimiert (Banchereau & Steinman, 1998), während monozytäre Marker wie CD14 und CD68 herunterreguliert werden. Bei fehlerhafter Antigenpräsentation oder fehlenden/ unkoordinierten kostimulatorischen Signalen, lösen DC keine Aktivierung der T-Zellen, sondern einen Zustand der Toleranz gegenüber dem präsentierten Antigen aus. Damit bilden DC eine Schnittstelle zwischen dem angeborenen und adaptiven Immunsystem und entscheiden über dessen Aktivierung oder Toleranzausbildung (Murphy et al, 2008) . Um humane DC Kolonien in vitro zu erzeugen, wurden zunächst CD34-positive Vorläuferzellen aus Knochenmark oder Nabelschnurblut isoliert und in halbfestem Medium mit GM-CSF und TNFα stimuliert (Young et al, 1995). Durch Zugabe weiterer Zytokine oder Verwendung anderer Zytokinkombinationen können verschiedene DC Subtypen generiert werden wie z.B. Langerhanszell-ähnliche DC durch die Zugabe von TGFβ (Strobl et al, 1996). Die jedoch am häufigsten verwendeten Vorläuferzellen zur Generierung von 1 Einleitung Seite 54 myeloiden DC sind Blutmonozyten, die bis zu sechs Tagen mit GM-CSF und IL4 stimuliert werden (Romani et al, 1996; Sallusto & Lanzavecchia, 1994). Zur Induktion der Reifung wurde zunächst TNFα verwendet, das später noch durch die Zugabe von IL1β, IL6 und PGE2 ergänzt wurde, um eine potente DC Reifung zu erzielen (Jonuleit et al, 1997). Obwohl in vielen Tumoren DC detektiert werden, wird, trotz ihrer hohen Kapazität Antigene zu präsentieren, keine effektive Immunantwort initiiert. Die genaue Ursache hierfür ist noch nicht geklärt, es scheint aber eher ein komplexes Zusammenspiel vieler deregulierter Mechanismen zu sein. Mögliche Mechanismen wären eine sehr geringe Anzahl an infiltrierenden DC, eine beeinträchtigte Signaltransduktion und Zytokinproduktion, eine ineffektive Antigenpräsentation, das Fehlen von kostimulatorischen Signalen, sowie eine gestörte Reifung der DC (Gabrilovich, 2004; Hillenbrand et al, 1999). 1.4.2.2 Makrophagen (MΦ) und ihre Rolle in der Immunevasion MΦ sind in vielen lymphoiden und nicht-lymphoiden Geweben ortständig und sorgen durch den Abbau von apoptotischen Zellen und Zellschrott sowie durch die Produktion von Wachstumsfaktoren für die Gewebshomöostase (Geissmann et al, 2010). Sie haben je nach Gewebe unterschiedliche Funktionen und Phänotypen und dementsprechend auch unterschiedliche Bezeichnungen wie z.B. Kupffer-Zellen der Leber, Alveolar-MΦ der Lunge und Mikrogliazellen des zentralen Nervensystems. Zudem gehören MΦ zusammen mit Granulozyten und DC zu den phagozytierenden Zellen des Immunsystems und bilden neben den neutrophilen Granulozyten die erste Verteidigungslinie des angeborenen Immunsystems. Im Falle einer Entzündung können Monozyten in höherem Maße als im Normalzustand in das jeweilige Gewebe rekrutiert werden und in Abhängigkeit von dem inflammatorischen Milieu zu MΦ ausdifferenzieren. Durch ihre Ausstattung mit diversen Oberflächenrezeptoren sind MΦ in der Lage eine effektive Immunantwort gegen zahlreiche Pathogene zu bewirken. Besonders die Mannose (CD206)-, scavenger (CD163)-, β-Glukan-, Komplement- und FcRezeptoren detektieren spezifische Motive von Pathogenen oder opsonierte Antigene und initiieren deren Phagozytose. MΦ sind als APC auch an der spezifischen Immunabwehr beteiligt und bilden wie die DC eine Schnittstelle zwischen dem angeborenen und erworbenen Immunsystem. Jedoch wandern MΦ nicht zu lymphatischen Geweben aus, sondern präsentieren die Antigene lokal an bereits aktivierte T-Lymphozyten und sind damit eher an 1 Einleitung Seite 55 der Aufrechterhaltung der spezifischen Immunreaktion oder der Abwehr bei einer Reinfektion beteiligt. Zudem findet die anschließende Wundheilung unter Einbeziehung spezifisch ausdifferenzierter MΦ statt. Damit weisen MΦ ein breites Funktionsspektrum und eine hohe Plastizität auf, die durch das umgebende Milieu moduliert werden. Trotz ihrer phänotypischen Vielfalt ist allen MΦ-Subtypen die Expression der typischen Marker CD68 (Bestandteil intrazellulärer lysosomaler Membranproteine) und CD11b (involviert in Adhäsion, Migration, Chemotaxis und Phagozytose) gemeinsam. Auch wenn MΦ ein Kontinuum an funktionellen Stadien aufweisen, werden sie modellhaft analog zu der Typ I und II Entzündungsreaktion in zwei extreme Polarisationszustände, namentlich die M1 (klassisch) und M2 (alternativ) Polarisation, eingeteilt (Abb. 1.9; (Sica et al, 2006)). Die Polarisation in M1 MΦ wird durch INFγ, das bakterielle LPS sowie andere bakterielle Produkte initiiert und ist durch eine hohe Produktion von IL12, IL23 und anderen proinflammatorischen Zytokinen und Chemokinen gekennzeichnet, wodurch eine Aktivierung der Typ I Abwehrreaktion vermittelt wird (Sica et al, 2006). M1 MΦ exprimieren zudem Rezeptoren zur Antigenpräsentation (HLA-DR) und Opsonierung (CD16). Auch GM-CSF führt zur Entstehung von MΦ mit M1 Funktionen. Diese wurden als MΦ-1 bezeichnet und bilden eine Vorstufe von aktivierten MΦ mit verminderter Fähigkeit zur Phagozytose (Verreck et al, 2006). Durch die hohe Produktion toxischer Substanzen wie reaktiver Stickstoff- und Sauerstoffintermediate (RNI, ROI) besitzen M1 MΦ großes Potential zur Eliminierung von Mikroorganismen und Tumorzellen. Die Polarisation in M2 MΦ wird u.a. durch die Zytokine IL4, IL13, IL10 und durch Vitamin D3 vermittelt (Sica et al, 2006). Die unterschiedlichen Stimuli führen zu mindesten 3 Subtypen von M2 MΦ, die anhand ihrer spezifischen Funktionen subklassifiziert werden. M2 MΦ aktivieren je nach Stimulus eine Typ II Entzündung, wirken immunregulierend (IL10 Produktion) oder sind durch ihr hohes phagozytotisches Potential (CD163, CD206) am Umbau von Geweben beteiligt, was die Angiogenese und damit auch den Tumorprogress fördern kann (Mantovani et al, 2002). M2 MΦ sind zwar phagozytotisch aktiv, sind jedoch nicht in die Antigenpräsentation involviert. Auch M-CSF induziert MΦ mit M2 Eigenschaften (MΦ-2) wie der Expression von CD206 und CD163, die eine Vorstufe von aktivierten M2 MΦ repräsentieren (Verreck et al, 2006). MΦ haben homöostatische und reparative aber auch proinflammatorische Funktionen. Ist ihr funktionelles Potential nicht adäquat reguliert, kommt es zur Entstehung diverser Erkrankungen. So sind MΦ mit unkontrollierter proinflammatorischer Aktivität mit 1 Einleitung Seite 56 Abb. 1.9 Modell der Polarisation von MΦ. Erklärung siehe Text. Übernommen aus Sica et al, 2006. Autoimmunerkrankungen und chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Atherosklerose, Asthma, entzündlichen Darmerkrankungen, rheumatoider Arthritis und Fibrose assoziiert (Wynn et al, 2013). Auf der anderen Seite spielen immunsuppressive MΦ eine Rolle in vielen malignen Tumoren. MΦ sind unter den Leukozyten des inflammatorischen Infiltrats im Tumor die am häufigsten vorkommende Komponente (Mantovani et al, 2002). Sie werden hauptsächlich durch die im Tumor produzierten Chemokine M-CSF und CCL2/monocyte chemotactic protein (MCP-1), aber auch durch GM-CSF, CCL3, CCL4, CCL5, CCL8 und VEGF rekrutiert (Murdoch et al, 2004). Tumor-assoziierte MΦ (TAM) werden dann vom Tumor “erzogen” Mediatoren zu produzieren, die dem Tumor nützlich sind (Abb. 1.10; (Sica et al, 2006)). Durch die Produktion von IL10, TGFβ und diversen Chemokinen wird die adaptive Immunantwort unterdrückt, während Wachstumsfaktoren, TNF, Chemokine und TGFβ sowie die Aktivierung von MMPs die Invasionsfähigkeit und Angiogenese des Tumors erhöhen und sowohl das Wachstum als auch das Überleben des Tumors fördern (Biswas & Mantovani, 2010; Mantovani & Locati, 2013; Pollard, 2004; Sica et al, 2006). Darüber hinaus weisen TAM eine nur geringe tumortoxische Kapazität und geringes antigenpräsentierendes Potential und somit einen M2 MΦ-ähnlichen Phänotyp auf (Mantovani et al, 2004; Verreck et al, 2006). In Abhängigkeit vom Tumormilieu, unter normoxischen Bedingungen und bei guter Vaskularisierung können TAM jedoch auch antitumorale Wirkung aufweisen und eher M1 1 Einleitung Seite 57 Abb. 1.10 Wirkmechansimen tumor-assoziierter Makrophagen. Erklärung siehe Text. Übernommen aus Sica et al, 2006. MΦ-ähnliche Funktionen ausüben (Biswas et al, 2008; Mantovani & Locati, 2013; Movahedi et al, 2010). Ausschlaggebend für den TAM Phänotyp sind auch Tumorart und Tumorstadium (Coffelt et al, 2009). TAM können daher nicht strikt in M1 oder M2 MΦ kategorisiert werden, sondern scheinen einen plastischen, gemischten Phänotyp aufzuweisen. Ist aber die Ausdifferenzierung abgeschlossen, können M2 MΦ auch durch erneute Stimulation keine proinflammatorischen Signale mehr vermitteln (Verreck et al, 2006). Die potentiell protumorigene Rolle von TAM wurde in verschiedenen Malignomen festgestellt (Bingle et al, 2002; Lewis & Pollard, 2006) und im cHL zum ersten Mal vor einigen Jahrzehnten beschrieben und aktuell mittels Genexpressionsanalyse und immunhistochemischen Studien bestätigt (Coppleson et al, 1973; Kamper et al, 2011; Ree & Kadin, 1985; Steidl et al, 2010; Tan et al, 2012; Yoon et al, 2012; Zaki et al, 2011) 1 Einleitung Seite 58 1.5 Zielsetzung EBV wurde aufgrund seiner Assoziation mit verschiedenen Malignomen, u.a. dem NPC und dem cHL, von der IARC als Klasse 1 Karzinogen eingestuft. In dieser Arbeit sollen Immunevasionsmechanismen EBV-assoziierter Tumore untersucht werden. 1.5.1 c-Myc und EBV-kodiertes LMP1 als potentiell gegensätzlich wirkende Regulatoren der HLA Klasse I APM in epithelialen Zellen EBV-kodiertes LMP1 induziert Komponenten der HLA Klasse I APM, was zunächst im Hinblick auf die Immunevasion im NPC kontraintuitiv erscheint. Im NPC wurde jedoch kein Unterschied in der Expression von verschiedenen HLA Klasse I APM Untereinheiten zwischen LMP1-negativen und LMP1-positiven NPC Fällen festgestellt (Ogino et al, 2007). In einem epithelialen Zellkultursystem soll geklärt werden, ob LMP1 über die Regulation von STAT3 und c-Myc die Expression der HLA Klasse I APM moduliert und damit möglicherweise einen wichtigen Mechanismus der Immunevasion beeinflusst. 1.5.2 MΦ und reife DC als Akteure in der Immunreaktion des cHL Das cHL ist durch ein prominentes reaktives inflammatorisches Infiltrat gekennzeichnet, welches jedoch nicht zur effektiven Abtötung der Tumorzellen führt. Es soll hier die Interaktion von malignen cHL Zellen mit mDC und MΦ untersucht werden. Hierzu wird die Verteilung von reifen und unreifen mDC und MΦ in Geweben von cHL analysiert und deren Einfluss auf das Überleben der Patienten untersucht. Zusätzlich wird in ausgewählten Fällen die Expression von einigen Zytokinen, die eine Rolle bei der DC Reifung und/oder MΦPolarisation spielen, bestimmt. Ein Zellkultursystem dient als Modell, um den Einfluss von cHL-Zelllinien auf die Reifung von aus peripheren Blutmonozyten generierten (mo)DC und die Polarisation von MΦ wie auch den Effekt von moDC und MΦ auf die Proliferation von cHL-Zelllinien zu ermitteln. Es soll geklärt werden, ob der Einfluss von cHL Zellen auf die Reifung von DC und die Polarisation von MΦ zur Immunevasion beitragen könnte. 2 Material und Methoden Seite 59 2 Material und Methoden 2.1 Hodgkin-Lymphom-Gewebe und Zellkultur 2.1.1 Hodgkin-Lymphom-Gewebe Formalin fixiertes und in Paraffin eingebettetes (FFPE) Gewebe von 106 klassischem Hodgkin Lymphom (cHL) Patienten, 8 nodulär Lymphozyten-prädominantem HL (nlpHL) Patienten und 10 Patienten mit reaktiver Lymphadenopathie wurde aus dem Archiv des pathologischen Institutes des Universitätskrankenhauses Erlangen, Deutschland, gesammelt. Klinische Daten zu allen Patienten wurden mit Hilfe des Tumorzentrums Erlangen zusammengetragen und in eine SPSS Tabelle eingetragen und im Rahmen der Doktorarbeit aktualisiert. Material von 106 Fällen stammte von der Biopsie bei Erstdiagnose und von 8 Fällen von der Biopsie eines Rezidivs. In 110 Fällen wurde das HL im Lymphknoten diagnostiziert, in zwei Fällen in Nasopharynxgewebe, in einem Fall in Thymusgewebe und in einem Fall in einer Speicheldrüse. Immunhistochemische Färbungen mit Antikörpern gegen CD1a, CD83, CD68, CD123 und CD163 wurden zur Charakterisierung des Entzündungsinfiltrates im HL im pathologischen Institut durchgeführt und von einem erfahrenen Pathologen ausgewertet. 2.1.2 Kultivierung von Zellen RHEK1 und HeLa Zelllinien Die RHEK1 Zelllinie ist eine humane immortalisierte Keratinozytenzelllinie der Vorhaut. Die LMP1 exprimierenden RHEK1/LMP1 Zellen wurden durch stabile Transfektion mit einem pcDNA3-LMP1 Plasmid, in dem LMP1 des EBV Stammes B95-8 unter der Kontrolle des CMV immediate early Promotors exprimiert wird, generiert (Siegler et al, 2004). Die Zellen wurden mit 400 µg/ml G418 (Roth, Karlsruhe, Deutschland) selektioniert. Die parentale RHEK1 Zelllinie diente als Kontrolle. Die Zervixkarzinom-Zelllinie HeLa wurde stabil mit dem pSV2.gpt.MTLM Plasmid, das die Expression von LMP1 durch einen mit ZnSO4 induzierbaren Metallothionein-Promotor reguliert, transfiziert (Eliopoulos et al., 1997). Stabile Klone wurden mit 25 µg/ml Mykophenolsäure, 10 µg/ml Hypoxanthin und mit 160 µg/ml Xanthin (Sigma-Aldrich, Deisenhof, Deutschland) selektioniert. Die Expression von LMP1 wurde kontinuierlich mit 10 2 Material und Methoden Seite 60 µM ZnSO4 (Sigma-Aldrich) oder in Experimenten mit 20 µM ZnSO4 stimuliert. Die parentale Zelllinie diente als Kontrolle. Alle Zelllinien wurden in RPMI-1640 + GlutaMAX + NaHCO3 Medium (Sigma-Aldrich) mit 10% fötalem Kälberserum (Invitrogen, Darmstadt, Deutschland), 50 U/ml Penicillin und 50 µg/ml Streptomycin (Invitrogen) bei 5% CO2-Pratialdruck und 37°C kultiviert. Die Zellen wurden freundlicherweise von LS Young, Birmingham, UK, zur Verfügung gestellt. L1236 und HDLM2 Zelllinien Die L1236 Zelllinie stammt aus dem peripheren Blut eines Patienten mit cHL vom Mischtyp (Stadium IV, Therapie-refraktär, terminal, drittes Rezidiv) und die HDLM2 Zelllinie aus dem Pleuraerguss eines Patienten mit cHL vom nodulär-sklerosierenden Typ (Stadium IV). Die beiden Suspensionszelllinien wurden in RPMI-1640 + L-Glutamin + NaHCO3 Medium mit 10% fötalem Kälberserum, 50 U/ml Penicillin und 50 µg/ml Streptomycin bei 5% CO2Pratialdurck und 37°C kultiviert. Beide Zelllinien wurden bei der DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkultur GmbH, Braunschweig, Deutschland) erworben. Generierung von dendritischen Zellen und Makrophagen aus PBMC Mononukleäre Zellen des peripheren Bluts (PBMC) wurden aus 40 ml heparinisiertem humanem Blut von 40 gesunden Spendern (Durchschnittsalter: 35 Jahre) mittels Ficoll-Paque (GE Healthcare, Freiburg, Deutschland) Dichtegradienten-Zentrifugation isoliert. Dazu wurden pro Proband je 15 ml Ficoll in zwei 50 ml Falcon Tubes vorgelegt. Bei der Blutentnahme wurden 40 ml peripheres Blut in zwei 20 ml Spritzen mit Heparin (Ratiopharm, Ulm, Deutschland) aufgezogen. Das Heparin, zur Unterdrückung der Blutgerinnung, wurde mit 0,9% NaCl zu einer Konzentration von 100 IE/ml vorverdünnt und dem Blut zu einer Endkonzentration von 10 IE/ml Heparin (Ratiopharm) zugesetzt. Je 20 ml Blut wurden dann mit 10 ml PBS (130 mM NaCl, 7 mM Na2HPO4 x 2H2O, 3 mM NaH2PO4 x H2O, pH 7,4 (mit NaOH eingestellt), ad Milli-Q H2O; autoklaviert; Roth) verdünnt und anschließend vorsichtig in extremer Schieflage auf das vorgelegte Ficoll aufgetragen. Der erste Zentrifugationsschritt bei 1600 Umdrehungen pro Minute (rpm) für 20 min bei minimal eingeschalteter Bremse (Stufe 1) führte zur Auftrennung der zellulären Blutbestandteile in Plasma (mit Thromobozyten), Interphasering mit PBMC und Erythrozyten (Abb. 2.1). Die beiden Plasmen 2 Material und Methoden Seite 61 verdünntes, heparinisiertes Blut 1600 rpm 20 min Plasma, Thrombozyten PBMC Ficoll Ficoll Erythrozyten, Granulozyten, Thrombozyten Abb. 2.1 Ficoll Dichtegradienten-Zentrifugation und Interphaseringe eines Spenders wurden in ein neues 50 ml Falcon Tube überführt und bei 1800 rpm für 10 min mit eingeschalteter Bremse (Stufe 8) zentrifugiert. Das Pellet wurde in 500 µl PBS aufgenommen und mit weiteren 5 ml PBS und 5 ml Medium (RPMI-1640 + LGlutamin + NaHCO3 Medium mit 10% fötalem Kälberserum, 50 U/ml Penicillin und 50 µg/ml Streptomycin) bei 1300 rpm für 10 min zentrifugiert. Die selektive Entfernung der Thrombozyten erfolgte über drei Waschschritte mit 5 ml PBS und 5 ml Medium bei niedriger Umdrehungszahl (1000 rpm) für 8 min. Das Pellet (zumeist 80 – 100 x 106 PBMC) wurde in 5 ml Medium aufgenommen, in eine T25 Zellkulturflasche überführt und für 2 h bei 37°C und 5% CO2 inkubiert. Monozyten wurden in dieser Zeit adhärent. Nicht adhärente Zellen wurden nach dieser Zeit durch viermaliges Spülen mit 5 ml 37°C warmem PBS und Medium (1:1) entfernt. Dabei wurde die Zellkulturflasche mehrfach auf die Unterlage geklopft, um auch nur schwach adhärente Zellen zu entfernen. Die verbleibenden Zellen wurden in 5 ml Medium aufgenommen. Um DC zu generieren, wurden die Monozyten für 6 Tage mit 25 ng/ml rekombinantem humanem GM-CSF (CellGenix, Freiburg, Deutschland) und 10 ng/ml rekombinantem humanem IL4 (CellGenix) behandelt. An Tag 2 und 5 wurden die Zytokine in 1 ml Medium erneuert. Die so generierten DC entwickelten in den 6 Tagen einen typischen Phänotyp mit verzweigten, dendritischen Zytoplasma-Ausläufern (Abb. 3.10 A). Zur Generierung von MΦ-1 wurden die nach dem Waschen verbleibenden Monozyten für 5 Tage mit 5 ml Medium und 50 ng/ml rekombinantem humanem GM-CSF und für die Generierung von MΦ-2 mit 50 ng/ml rekombinantem humanem M-CSF (R&D Systems, Minneapolis, MN, USA) inkubiert. Die MΦ-1 entwickelten in der Zeit einen typischen Spiegelei-artigen, sogenannten fried egg Phänotyp und die MΦ-2 eine typische spindelförmige Morphologie (Abb. 3.10 A). Die so generierten Zellen wurden in RPMI-1640 + GlutaMAX + NaHCO3 Medium mit 10% fötalem Kälberserum, 50 U/ml Penicillin und 50 µg/ml Streptomycin bei 5% CO2-Pratialdurck und 37°C kultiviert. 2 Material und Methoden Seite 62 Generierung von B-Zellen aus PBMC Zur Isolierung von B-Zellen mittels magnetischer Zellsortierung (MACS) mithilfe von MSSäulen und dem OctoMACS Separator (MACS Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach, Germany) wurden 108 PBMC (in PBS, 2 mM EDTA) bei 1000 rpm für 10 min zentrifugiert. Das Zellpellet wurde in 600 µl Puffer (0,5% bovines Serumalbumin (BSA)-PBS, 2 mM EDTA) unter der Zugabe von 200 µl FcR blocking reagent und 200 µl CD19 MicroBeads (MACS Miltenyi Biotec) resuspendiert und 15 min bei 4°C inkubiert. Danach wurden die Zellen in 10-20 ml Puffer gewaschen, in 500 µl Puffer aufgenommen und durch ein Zellsieb mit 30 µm Poren vereinzelt. Darauf wurden die MS-Säulen in den OctoMACS Magneten eingebracht, mit 50 µl Puffer gespült und dann die zu sortierende Zellsuspension auf die Säulen aufgetragen. Die durch magnetische Beads markierten CD19-positiven Zellen verblieben somit aufgrund der magnetischen Anhaftung in der Säule und CD19-negative Zellen wurden durch dreimaliges Waschen entfernt. Schließlich wurden die mit CD19positiven Zellen beladenen Säule aus dem Magnetfeld entfernt und die CD19-positiven Zellen mit 1 ml Puffer herausgespült, bei 1200 rpm für 4 min zentrifugiert, und gezählt. Auf diese Weise gewonnene B-Zellen wurden daraufhin in einer Konzentration von 106 B-Zellen/ml für 48 h in RPMI Medium inkubiert, um Überständen zu generieren. Quantifizierung und Überprüfung der Vitalität der Zellen Die Anzahl der Zellen wurde mittels Trypanblau-Färbung bestimmt. 10 µl der Zellsuspension wurde mit 10 µl Trypanblau (Sigma-Aldrich) gemischt. Davon wurden 10 µl in eine Neubauer-Zählkammer (Neubauer Improved Bright-Line, Laboroptik, Lancing, UK) pipettiert. Tote Zellen zeigten aufgrund der erhöhten Permeabilität der Zellmembran eine dunklere Färbung und konnten dadurch von den lebendigen mikroskopisch gut unterschieden werden. Die lebenden Zellen in den vier Eckquadraten wurden bestimmt. Die durchschnittliche Anzahl wurde mit dem Verdünnungsfaktor 2 und dem Kammerfaktor 104 multipliziert, um die Anzahl der Zellen pro ml zu bestimmen. Sämtliche Zelllinien des pathologischen Instituts, einschließlich der hier verwendeten, wurden routinemäßig mittels polymerase chain reaction (PCR) zum Ausschluss einer Kontamination mit Mycoplasmen untersucht und gegebenenfalls behandelt. Alle Materialien für die Durchführung der Zellkulturarbeiten wurden bei Greiner Bio One (Frickenhausen, Deutschland), Sarstedt (Nümbrecht, Deutschland) und Corning Incorporated Costar (Amsterdam, Niederlande) bestellt. 2 Material und Methoden Seite 63 2.1.3 Generieren von Überständen Zur Generierung von Überständen der Zelllinien L1236 und HDLM2 zur Behandlung von monocyte-derived (mo)DC, MΦ-1 und MΦ-2 wurden 1 x 106 Zellen/ml für 48 h bei 37°C und 5% CO2 inkubiert. Die Zellen wurden am Ende der Inkubationszeit abzentrifugiert, die Überstände filtriert und bei -80°C bis zur weiteren Verwendung aufbewahrt. Da die cHLZelllinien sehr stoffwechselaktiv waren, wurden in den folgenden Versuchen nur 50% der Überstände eingesetzt und durch 50% frisches Medium ergänzt. Um Überstände von moDC, MΦ-1 und MΦ-2 herzustellen, wurden 5 x 105 Zellen/ml für 48 h bei 37°C und 5% CO2 inkubiert. Die Überstände wurden abzentrifugiert und bei -80°C aufbewahrt. Da diese Primärzellen deutlich weniger stoffwechselaktiv waren, wurden in allen folgenden Versuchen 90% der Überstände eingesetzt und durch 10% frisches Medium ergänzt. 2.1.4 Zytospins und Immunzytochemie MΦ-1 oder MΦ-2 wurden mit L1236 im Verhältnis von 6:1 in einer Gesamtkonzentration von 3,5 x 105 Zellen/ml in 24-Well Platten für 48 h mit 50% MΦ-konditioniertem Medium (Medium der ersten 5 Tagen der MΦ Generierung) inkubiert. Zur Herstellung der Zytozentrifugationspräparate wurden die Zellen mit PBS gewaschen und gezählt. Max. 1 x 105 Zellen wurden in 200 µl PBS aufgenommen und in einen speziellen trichterförmigen Aufsatz, der auf einem mit Filterpapier ausgestatteten Objektträger aufgesetzt wurde, pipettiert. Die Flüssigkeit der Zellsuspension wurde durch das Filterpapier aufgenommen und durch eine zentrale runde Aussparung im Filterpapier konnten die Zellen mittels ZytospinZentrifuge auf den Objektträger bei 1000 U/min für 10 min unter Ausnutzung der Zentrifugalkraft aufgebracht werden. Die Zellen wurden an der Luft getrocknet und anschließend mit eiskaltem Aceton (Merck Millipore, Darmstadt, Deutschland) für 10 min bei -20°C fixiert. Die Ki67/CD68 Doppelfärbung wurde im Forschungslabor des pathologischen Instituts Erlangen durchgeführt und von einem erfahrenen Pathologen ausgewertet. 2.1.5 Fotodokumentation von Zellkultur und Immunhistologien Phasenkontrast-Aufnahmen von Monozyten, moDC, MΦ-1 und MΦ-2 und Fluoreszenzaufnahmen der BrdU Assays von MΦ und L1236 Kokulturexperimenten wurden 2 Material und Methoden Seite 64 mit einem 10x/0.30 Ph1 Objektiv an einem Olympus IX81 Mikroskop mit Hilfe der cellSens dimension Software (Olympus, Hamburg, Deutschland) aufgenommen. Bilder von immunhistochemischen Färbungen wurden mit einem 10x/25 Okular und einem 40x/0.75 Objektiv an einem Zeiss Imager.A1 mit Hilfe der AxioVision SE64 Rel.4.8 Software (Zeiss, Göttingen, Deutschland) aufgenommen. 2.2 Analysen auf RNS/DNS-Ebene 2.2.1 Transiente reverse Transfektion von RHEK1 Zellen RHEK1 Zellen wurden mithilfe von Lipofectamin LTX PLUS (Invitrogen) transient revers mit LMP1, c-myc oder beiden Plasmiden (ko-)transfiziert. Das pLNSX-LMP1 Plasmid und der dazugehörige Leervektor pLNSX wurden freundlicherweise von LS Young, Birmingham, UK, zur Verfügung gestellt. Das pcDNA3-c-myc Plasmid wurde von der Firma addgene (Cambridge, MA, USA) bezogen (Ricci et al, 2004). Als korrespondierender Kontrollvektor diente das pcDNA3 Plasmid. Eine konstante Menge von 2 µg DNS wurde pro Probe eingesetzt, davon jeweils 1 µg pLNSX/pLNSX-LMP1 und 1 µg pcDNA3/pcDNA3-c-myc Plasmid. Die Plasmid-DNS wurde mit 100 µl Optimem (Invitrogen) und anschließend 2 µl PLUS Reagenz versetzt und 5 min bei Raumtemperatur inkubiert. Das Plus-Reagenz diente zur Entspiralisierung der DNS zur Erleichterung des Einbringens von Fremd-DNS. Zu diesem Mix wurden 3 µl Lipofectamin pipettiert und weitere 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Der gesamte Transfektionsmix wurde in eine 12-Well Platte vorgelegt und mit 900 µl RHEK1-Zellsuspension überschichtet. Für Genexpressionsanalysen mittels qRT-PCR wurden die Zellen in einer Konzentration von 2,0 x 105/ml ausgesät und für 48 h mit dem Transfektionsmix bei 37°C und 5% CO2 inkubiert. Für Western Blots oder durchflusszytometrische Analysen wurden die Zellen in einer Konzentration von 0,8 x 105/ml ausgesät und für 96 h mit dem Transfektionsmix bei 37°C und 5% CO2 inkubiert. Das Medium wurde nach 48 h gewechselt. 2 Material und Methoden Seite 65 2.2.2 SYBR-Green basierte qRT-PCR Isolierung der Gesamt-RNS von humanen Zelllinien Die Gesamt-RNS von unbehandelten, c-myc-Knockdown oder LMP1 und/oder c-myc transfizierten RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 Zellen wurde unter Verwendung eines kommerziell erwerblichen Kits (RNeasy Kit, Qiagen, Hilden, Deutschland) isoliert. Die adhärenten Zellen (max. 5 x 106) wurden zweimal mit PBS gewaschen und mit 350 µl RLT Lysepuffer versetzt. Die adhärenten Reste der lysierten Zellen wurden mit einem Zellschaber vom Boden des Zellkulturgefäßes gelöst. Die Suspension wurde darauf in ein 1,5 ml Eppendorf Tube überführt und bis zur vollständigen Lyse gevortext. Die lysierten Zellen wurden dann mittels QIAshredder (Qiagen) homogenisiert. Alle weiteren Schritte wurden nach den Angaben des Herstellers durchgeführt. Die isolierte RNS wurde in PCR-Grade Nuklease-freiem Wasser (Qiagen) aufgenommen, mittels Nanodrop-Spektrophotometrie (Spektrophotometer ND-1000, Peqlab, Erlangen, Deutschland) gemessen und bei -80°C aufbewahrt. Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) Die Reverse Transkription wurde unter Verwendung der RevertAid Reversen Transkriptase von Fermentas (St. Leon-Rot, Deutschland) durchgeführt. Folgende Reagenzien (Fermentas) wurden eingesetzt: 500 ng RNS 2 µl dNTPs 1 µl Random Hexamers ad 14,5 µl PCR-Grade nukleasefreies Wasser Zur Denaturierung der RNS (vor allem bei hohem GC-Gehalt) und damit Anlagerung der random Hexamere wurden die Proben für 5 min bei 65°C inkubiert und danach sofort wieder auf Eis gestellt. Anschließend wurden 4µl 5x RT-Puffer, 0,5 µl RiboLock RNAse Inhibitor (40 U/µl) und 1 µl RevertAid Reverse Transkriptase (200 U/µl) zugegeben (Fermentas), so dass jeweils ein Endvolumen von 20 µl erreicht wurde. Die Reverse Transkription wurde in einem Thermo Hybaid HBPXE02 Thermal Cycler (Ashford, UK) durchgeführt und fand unter folgenden Bedingungen statt: 10 min 25°C, 60 min 42°C, 10 min 70°C. Das entstandene Produkt wurde 1:5 mit PCR-Grade Nuklease-freiem Wasser für qRT-PCR Analysen verdünnt und bei -20°C aufbewahrt. 2 Material und Methoden Seite 66 Primersequenzen, Primeroptimierung und Primereffizienzberechung für qRT-PCR Die Sequenzen der Primer für SYBR-Green basierte qRT-PCR sind einschließlich der jeweiligen Amplikongröße in Tab. 2.1 aufgeführt. Der c-myc Primer wurde für die Detektion von zellulären c-myc Transkripten und c-myc (pcDNA3) für die Detektion von pcDNA3-cmyc-Plasmid Transkripten verwendet. Der GAPDH (RHEK1) Primer wurde als housekeeping-Gen für RHEK1 und GAPDH (HeLa) als housekeeping-Gen für HeLa verwendet. Die Primer wurden so ausgewählt, dass folgende Kriterien erfüllt wurden: Schmelztemperatur ca. 60°C Amplikongröße unter 300 bp Primerlänge ca. 20 bp Spezifische Schmelzkurve ohne Bildung von Primerdimeren (Abb. 2.2) Spezifität der Primer für die Zielsequenz (BLAST Test) Gen Primersequenz 5‘ 3‘ Amplikongröße Referenz For: ctc gcg cta ctc tct ctt β2-m Rev: aag acc agt cct tgc tga 217 bp For: cag ctg ctt aga cgc tgg att c-myc Rev: gta gaa ata cgg ctg cac cga Diosdado et al, 131 bp For: atc tgc gac ccg gac gac ga c-myc (pcDNA3) Rev: gtt cgg gct gcc gct gtc tt Respa et al, 2011 2009 Primer Designing 144 bp Tool, NCBI 151 bp Dahl et al, 2007 For: tgg tca cca ggg ctg ctt GAPDH (HeLa) Rev: agc ttc ccg ttc tca gcc tt For: gaa ggt gaa ggt cgg agt GAPDH (RHEK1) Rev: gaa gat ggt gat ggg att tc T Rau, Erlangen, 226 bp For: gca gct cag atc acc aag HLA-A Rev: ctg cca ggt cag tgt gat ct Primer Designing 240 bp For: agg cgg cgg tca tag tca t LMP1 (pLNSX) Rev: ccg tgg ggg tcg tca tca Deutschland Tool, NCBI LS Young, 108 bp Birmingham, UK 297 bp Respa et al, 2011 297 bp Respa et al, 2011 For: tgc tgc atc caca ta acc at LMP2 Rev: tgt gca ctc tct ggt tca gc For: gga atc tct ggc aaa gtc ca TAP1 Rev: tgg gtg aac tgc atc tgg ta Tab. 2.1 Primer für SYBR-Green basierte qRT-PCR 2 Material und Methoden Seite 67 Die optimale Konzentration der Primer lag bei 250 nM. Um die Effizienz der Primer zu bestimmen, wurde die Ct slope method verwendet. Dazu wurden Standardkurven aus acht 1:10-Verdünnungen eines erfolgreich amplifizierten qRT-PCR-Produktes erstellt, aus deren Steigung die Primereffizienz bestimmt wurde. Für Primer, die für die Transkriptionsanalysen in RHEK1 eingesetzt wurden, wurden folgende Effizienzen ermittelt: β2-m: 93,9% c-myc: 93,8% c-myc (pcDNA3): 84,3% GAPDH (RHEK1): 94,7% HLA-A: 91,7% LMP1 (pLNSX): 94,8% LMP2: 86,9% TAP1: 87,9% Für Primer, die für die Transkriptionsanalysen in HeLa eingesetzt wurden, wurden folgende Effizienzen ermittelt: β2-m: 95,3% c-myc: 92,4% GAPDH (HeLa): 88,6% HLA-A: 95,3% LMP2: 90,4% TAP1: 90,7% Weiterhin wurden alle Primer mittels PCR auf ihre Spezifität hin überprüft. Es konnte gezeigt werden, dass pro Primerpaar ein Amplikon mit spezifischer Länge nachweisbar war. Derivative Reporter (-Rn) 2 Material und Methoden Seite 68 β2-m c-myc c-myc (pcDNA3) GAPDH (HeLa) GAPDH (RHEK1) HLA-A LMP1 (pLNSX) LMP2 TAP1 Temperatur ( C) Abb. 2.2 Spezifische Schmelzkurven aller verwendeten Primer bei einer Konzentration von 250 nM 2 Material und Methoden Seite 69 SYBR-Green basierte qRT-PCR Es wurde ein two-step protocol durchgeführt, was die Umschreibung der isolierten RNS in cDNS (siehe oben) vor der relativen Quantifizierung der Genexpression mittels qRT-PCR beinhaltete. Die Nukleinsäure-interkalierende Eigenschaft des Fluoreszenzmarkers SYBRGreen diente zur Messung der Genreplikation. Alle Messungen wurden in speziellen 96-Well Platten (MicroAmp, Fast Optical 96-Well Reaction Plate with Barcode 0.1 ml) von Applied Biosystems (Weiterstadt, Deutschland) in Triplikaten und mit No-Template Kontrollen ohne cDNA Probe zum Ausschluss einer Kontamination durchgeführt. Die Amplifikation der PCRProdukte wurde mittels “Abi Prism 7500 fast Sequence Detection System” unter Verwendung der SDS 7500 Software v2.0.6 detektiert (Applied Biosystems, Weiterstadt, Deutschland). Zur Durchführung der qRT-PCR wurde die ΔΔCT Methode mit Effizienzkorrektur angewendet. Der cycle threshold (CT) wurde als die Anzahl der Zyklen definiert, die benötigt wurden, um ein konstant definiertes Fluoreszenzniveau zu erhalten und wurde für jedes Primerpaar in den verschiedenen PCR-Läufen konstant beibehalten. GAPDH wurde als housekeeping-Gen und zur Normalisierung der Proben verwendet (CT-Zielgen – CT-GAPDH = ΔCT). Dazu wurde auf jeder Platte das GAPDH Gen mitgeführt. Die normalisierten Werte der Kontrollgruppe (z.B. RHEK1 par C RNAi; Abb. 3.3 A) wurden von den normalisierten Werten der behandelten Gruppe (z.B. RHEK1 par c-myc RNAi; Abb. 3.3. A) abgezogen (ΔCT-Behandlung – ΔCT-Kontrolle = ΔΔCT). Die x-fache Änderung (fold change) wurde als 2-ΔΔCT berechnet, da die Menge des DNS Produktes im Idealfall pro Zyklus verdoppelt wurde. In der Praxis kann diese optimale PCR-Effizienz nicht erreicht werden, weswegen die Effizienz der Primer berechnet und eine Korrektur durchgeführt wurde. Für die praktische Durchführung der qRT-PCR wurde ein Master Mix hergestellt, der folgende Komponenten pro Well beinhaltete: 250 nM Primermix (Forward und Reverse Primer) 6,25 µl 2x Power SYBR-Green PCR Master Mix (SYBR-Green Farbstoff, AmpliTaq Gold DNA Polymerase, dNTPs, ROX dye als interner passiver Referenzfarbstoff; Applied Biosystems) ad 10 µl PCR-Grade Nuklease-freies Wasser 10 µl des qRT-PCR Master Mixes und 2,5 µl der verdünnten cDNS (siehe oben) wurden in jedes Well einer 96-Well Platte pipettiert. Die Wells der Platte wurden mit einer transparenten 2 Material und Methoden Seite 70 Klebefolie (Optical Adhesive Covers, Applied Biosystems) verschlossen und die Platte wurde bei 1000 rpm für 1 min zentrifugiert. Folgendes PCR-Programm wurde angewendet: holding stage (1): 50°C, 20 sec holding stage (2): 95°C, 10 min cycle stage: Step1 95°C, 15 sec 40 Zyklen Step 2 60°C, 1 min Die holding stages wurden als Aktivierungsschritt der DNS-Polymerase und als DNS Denaturierungsschritt vorgeschaltet. In 40 Zyklen folgte dann abwechselnd ein Denaturierungsschritt (15 sec, 95°C) und ein Elongationsschritt (1 min, 60°C). Jedem Lauf wurde eine Schmelzkurvenanalyse nachgeschaltet, um unspezifische Primerdimer-Bildung auszuschließen. 2.2.3 qRT-PCR mit Taqman Sonden RNS Isolierung aus FFPE Gewebematerial Für die Isolierung von Gesamt-RNS aus FFPE Material (10 µm dicke Schnitte; cHL und reaktive Lymphadenopathie Biopsien) wurde eine standardisierte vollautomatische Isolierungsmethode, die auf Germanium-beschichteten magnetischen Beads (XTRAKT RNA Kits, STRATIFYER Molecular Pathology GmbH, Köln, Deutschland) in Kombination mit dem “Liquid Handling Robot XTRACT SL” (STRATIFYER Molecular Pathology GmbH, Köln, Deutschland) beruhte, verwendet (Bohmann et al, 2009). Die Methode beinhaltete sowohl eine Extraktions-integrierte Deparaffinierung als auch einen DNase I Verdau. DNSfreie Gesamt-RNS wurde mit 100 µl Eluierungspuffer eluiert und bei -80°C aufbewahrt. Die Qualität der RNS wurde mittels Expression des housekeepers CALM2 als ein Surrogat für amplifizierbare mRNS mittels Taqman qRT-PCR überprüft. Taqman qRT-PCR Zur Analyse der CALM2 (housekeeping-Gen), IL12B, TNF, IL10 und TGFβ1 Expression mittels Taqman-Sonden basierter qRT-PCR wurden “QuantiFast Probe” Assays für one-step qRT-PCR, in der die Umschreibung und Amplifikation der cDNA im selben Schritt stattfand, mit Singleplex Detektion nach den Angaben des Herstellers durchgeführt (Qiagen). In Tab. 2 Material und Methoden Seite 71 2.2 sind die verwendeten spezifischen Sonden aufgelistet. Dieser Assay wurde speziell für stark degradierte RNS, wie sie in FFPE Material vorkommt, entwickelt und für hoch spezifische Ergebnisse wurde die integrierte genomische DNS entfernt. Zur Entfernung der DNS wurde folgender Reaktionsansatz verwendet: 2,5 µl 2x QuantiFast Master Mix 1 (inklusive eines “genomic DNA Whipeout Buffers”) 1 µl template RNS 1,5 µl PCR-Grade Nuklease-freies Wasser Dieser Reaktionsmix wurde in die Wells einer 96-Well Platte pipettiert und 5 min bei Raumtemperatur inkubiert. Für die one-step Singleplex qRT-PCR wurde folgender Reaktionsansatz verwendet: 2,5 µl 2x QuantiFast Master Mix 2 0,5 µl 20x QuantiFast Probe Assay (mit dem Dye Label FAM und dem Quencher IBFQ) 0,2 µl ROX Dye Lösung (interner passiver Referenzfarbstoff) 0,1 µl QuantiFast RT Mix 1,7 µl PCR-Grade Nuklease-freies Wasser Je 5 µl des qRT-PCR Reaktions- Master Mixes wurden pro Well der 96-Well Platte eingesetzt und für 1 min bei 1000 rpm zentrifugiert. Folgendes PCR-Programm wurde angewendet: Reverse Transkription: 20 min 50°C PCR initialer Aktivierungschritt: 5 min 95°C Zyklen: Schritt1 95°C, 15 sec Schritt 2 60°C, 30 sec Assay Name/Sonde 40 Zyklen QuantiFast Primer/ Sonden-Referenznummer Hs_CALM2_1_FAM QF00518987 Hs_IL12B_1_FAM QF00023499 Hs_TNF_1_FAM QF00062811 Hs_IL10_1_FAM QF000446460 Hs_TGFβ1_2_FAM QF00531146 Tab. 2.2 Taqman Sonden 2 Material und Methoden Seite 72 Zur Messung und Berechnung der Genexpression wurden Reagenzien und Geräte, wie unter “SYBR-Green basierte qRT-PCR” beschrieben, verwendet. Die ΔΔCT Methode wurde angewendet. Als Positivkontrolle und Kontrollgruppe wurde die RNS der cHL-Zelllinie L1236 verwendet. Die L1236 RNS wurde mittels RNeasy Kit (Qiagen) isoliert wie unter 2.2.2 beschrieben. 2.2.4 c-myc-Knockdown Für den Knockdown von c-myc wurden Zellen revers mit ON-TARGET plus SMART pool siRNA transfiziert (Thermo Scientific, Dharmacon, Bonn, Deutschland). Folgende vier c-myc spezifischen siRNA wurden UUACGCACAAGAGUUCCGU 3’, von 5’ Dharmacon synthetisiert: UCCAAGACGUUGUGUGUUC 5’ 3’, 5’ UGUUGGUGAAGCUAACGUU 3’ und 5’ UUCCACAGAAACAACAUCG 3’. Der ONTARGET plus non-targeting Pool (Dharmacon) von mindestens 4 mismatches zu jedem menschlichen Gen diente als Negativkontrolle. Die siRNA wurden mit dem TransfektionsReagenz DharmaFECT1 (Dharmacon) revers transfiziert. Für die Quantifizierung der c-myc Genexpression mittels SYBR-Green basierter qRT-PCR (siehe Kapitel 2.2.2) wurden die Zellen 48 h mit dem siRNA spezifischen Master Mix inkubiert und anschließend wurde die Gesamt-RNS mittels RNeasy Kit (Qiagen) isoliert. Für Studien an dem Proteom der Zellen wurden die Zellen für 48 h mit dem siRNA Mix inkubiert, danach wurde das Medium gewechselt und die Zellen für weitere 48 h inkubiert. Die Zellen wurden dann für Western Blot Analysen lysiert (siehe Kapitel 2.3.2 und folgende). Für die Transfektion mit c-myc siRNA wurden die in Tabelle 2.3 aufgelisteten Zellzahlen verwendet. Pro Well einer 12-Well Platte wurde folgender siRNA Mix (Dharmacon) erstellt: 45 µl siRNA Puffer 5 µl siRNA 50 µl Serum-freies Medium Zusätzlich wurde pro Well einer 12-Well Platte folgender Transfektions-Mix (Dharmacon) hergestellt: 98 µl Serum-freies Medium 2 µl DharmaFECT1 2 Material und Methoden Zelllinie Seite 73 Zellzahl für qRT-PCR Zellzahl für Western Blot Analysen (48 h Inkubation) Analysen (96 h Inkubation) RHEK1 par 2,3 x 105/ml 1,5 x 105/ml RHEK1 LMP1 3,2 x 105/ml 2,5 x 105/ml HeLa par 1,2 x 105/ml 1,5 x 105/ml HeLa LMP1 1,0 x 105/ml 0,8 x 105/ml Tab. 2.3 Zellzahlen für den c-myc-Knockdown Beide Ansätze wurden durch Resuspendieren mit der Pipette vermengt und für 5 min bei Raumtemperatur inkubiert. Der siRNA Mix wurde zu dem Transfektions-Mix hinzugegeben und durch Resuspendieren vermengt. Der gesamte Master Mix wurde dann für weiter 20 min bei Raumtemperatur inkubiert. Jeweils 200 µl des Master Mixes wurden daraufhin in ein Well einer 12-Well Platte gegeben. Eine Zellsuspension von 800 µl pro Well mit den in Tab. 2.3 aufgelisteten Zellzahlen wurden zu dem jeweiligen Master Mix pipettiert und die Platte wurde zur Durchmischung vorsichtig hin und her geschwenkt. Die Zellsuspensionen und verschiedenen Ansätze wurden mit Antibiotika-freiem Medium hergestellt. 2.3 Analysen auf Proteinebene 2.3.1 ELISA IL6 ELISA Zur Bestimmung der IL6 Sekretion von RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 mittels enzyme linked immunosorbent assays (ELISA) wurden 96-Well Platten (F96 Polysorp Immuno Plate, Nunc, Roskilde, Dänemark) mit einem IL6 Antikörper (2 µg/ml in PBS, 50 µl/Well; MAB206, R&D Systems) bei Raumtemperatur über Nacht beschichtet. Nach drei Waschschritten mit 0,05% Tween 20-PBS und nach Blockieren der freien Bindungsstellen mit 1% BSA-PBS für 1 h bei Raumtemperatur und drei weiteren Waschschritten wurden jeweils 50 µl der Verdünnungsreihe des rekombinanten humanen IL6 Standards (R&D Systems) in Verdünnungspuffer (20 mM Tris, 150 mM NaCl, 0,1% BSA, 0,05% Tween 20, in sterilem Milli-Q H2O; pH 7,3) mit Konzentrationen von 4000 pg/ml bis 31,3 pg/ml oder 50 µl Überstände der Zelllinien in die einzelnen Wells pipettiert und für 2 h bei Raumtemperatur inkubiert. Leerkontrollen (blanks; Inkubation nur mit Verdünnungspuffer) wurden mitgeführt 2 Material und Methoden Seite 74 und von allen Standard- und Proben-Messungen subtrahiert. Für die Generierung von Überständen als Proben wurden die Zellen in einer Konzentration von 4 x 105/ml in eine 6Well Platte für 24 h ausgesät. Die Überstände wurden bis zur Analyse bei -20 °C aufbewahrt. Nach drei weiteren Waschschritten wurden die Platten mit 50 µl eines biotinylierten IL6 Detektionsantikörpers (BAF206, R&D Systems) mit einer Konzentration von 200 ng/ml in Verdünnungspuffer pro Well für 2 h bei Raumtemperatur inkubiert. Auf drei weitere Waschschritte folgte die Inkubation mit 50 µl des Streptavidin-HRP Komplexes (R&D Systems) in einer 1:200 Verdünnung mit Verdünnungspuffer für 20 min bei Raumtemperatur. Danach wurden 50 µl der 1:1 vermengten Substrat-Reagenzien A und B (R&D Systems) dazu pipettiert und nach ca. 10 min wurde die Reaktion mit der Stoplösung (0,18 M H2SO4 in sterilem Milli-Q H2O) beendet. Die Absorption wurde bei 450 nm und 590 nm als Referenz an einem Absorptionsleser (Synergy 2, BioTek, Bad Friedrichshall, Deutschland) gemessen. IL10 und IL12 ELISA Um die Sekretion von IL10 und IL12/IL23 (Untereinheit p40) durch moDC, MΦ, L1236 und HDLM2 zu bestimmen, wurde jeweils ein DuoSet ELISA Kit (IL10: DY217B, IL12/23: DY1240, R&D Systems) verwendet. Alle Schritte wurden nach den Angaben des Herstellers durchgeführt. 96-Well Platten wurden über Nacht bei Raumtemperatur mit dem CaptureAntikörper (IL10: 2 µg/ml, IL12: 4µg/ml) inkubiert. Die Platten wurden dreimal mit einem Waschpuffer gewaschen (0,05% Tween 20 in PBS, pH 7.4). Nach einer einstündigen Inkubation mit Reagenzverdünner (Reagent Diluent; 1% BSA in PBS, pH 7,4) zum Blockieren der freien Bindungsstelle und nach erneutem Waschen wurden die Platten mit den Standards (2000 - 4000 pg/ml bis 7,8- 15,6 pg/ml rekombinantes humanes IL10 oder IL12/IL23 p40), die mit Reagent Diluent verdünnt wurden oder den Proben beladen und für 2 h bei Raumtemperatur inkubiert. Die Proben wurden wie folgt generiert: moDC und MΦ wurden in einer Konzentration von 1 x 106/ml +/- 100 ng/ml LPS ausgesät und für 24 h inkubiert. L1236 und HDLM2 wurden in einer Konzentration von 1 x 106/ml ausgesät und für 48 h inkubiert. Die Zellen wurden abzentrifugiert und die Überstände bei mindestens -20°C aufbewahrt. Die mit LPS behandelten Proben wurden in einer 20fachen Verdünnung eingesetzt. Leerwerte (blanks; Inkubation nur mit Reagent Diluent) wurden mitgeführt und von allen Standard- und Proben-Messungen subtrahiert. Die Platten wurden erneut gewaschen und mit einem biotinylierten Detektionsantikörper (IL10: 150 ng/ml, IL12: 100 ng/ml) für 2 h inkubiert. Dann wurde in die Platten für 20 min der Streptavidin-HRP Komplex und darauffolgend das HRP-Substrat aus den Reagenzien A & B gegeben, bis eine gut erkennbare 2 Material und Methoden Seite 75 Farbreaktion auftrat. Zwischen den verschiedenen Schritten wurden die Platten gewaschen. Die Reaktion wurde durch Zugabe einer Stoplösung (2 N H2SO4 in sterilem Milli-Q H2O) beendet. Die Absorption wurde bei 450 nm und 540 nm als Referenz an einem Absorptionsleser (Synergy 2, BioTek) gemessen. MDC/CCL22 ELISA Der MDC ELISA wurde so durchgeführt, wie bereits für den IL6 ELISA beschrieben. Das Coaten einer 96-Well Platte erfolgte mit einem MDC-spezifischen Antikörper (2 µg/ml in PBS, 50 µl/Well; MAB336, R&D Systems) über Nacht. Als Standard wurde rekombinantes humanes MDC (R&D Systems) in einer Verdünnungsreihe mit den Konzentrationen von 2000 pg/ml bis 31,3 pg/ml verwendet. 100 µl der Proben wurden pro Well eingesetzt. Die als Proben verwendeten Überstände wurden aus L1236 und HDLM2 in einer Konzentration von 1 x 106/ml in eine 6-Well Platte nach Inkubation von 48 h generiert. Die Überstände wurden bei -20 °C aufbewahrt. Der biotinylierte MDC Detektionsantikörper (BAF336, R&D Systems) wurde in einer Konzentration von 10 ng/ml eingesetzt. Im Weiteren wurde so verfahren, wie bereits für den IL6 ELISA beschrieben. TARC/CCL17 ELISA Der TARC ELISA wurde so durchgeführt, wie bereits für den IL6 ELISA beschrieben. Das Coaten einer 96-Well Platte erfolgte mit einem TARC-spezifischen Antikörper (2 µg/ml in PBS, 50 µl/Well; MAB364, R&D Systems) über Nacht. Als Standard wurde rekombinantes humanes TARC (R&D Systems) in einer Verdünnungsreihe mit den Konzentrationen von 4000 pg/ml bis 31,3 pg/ml verwendet. 100 µl der Proben wurden pro Well pipettiert. Die als Proben verwendeten Überstände wurden aus L1236 und HDLM2 in einer Konzentration von 1 x 106/ml in eine 6-Well Platte nach Inkubation von 48 h generiert und in einer Verdünnung von 1:100 eingesetzt. Die Überstände wurden bis zur Messung bei -20 °C aufbewahrt. Der biotinylierte TARC Detektionsantikörper (BAF364, R&D Systems) wurde in einer Konzentration von 10 ng/ml eingesetzt. Im Weiteren wurde so verfahren, wie bereits für den IL6 ELISA beschrieben. 2 Material und Methoden Seite 76 TGFβ ELISA Für die Messung der TGFβ1 Produktion der L1236 und HDLM2 Zelllinien, wurde ein DuoSet ELISA Kit (DY240, R&D Systems) verwendet. Eine 96-Well Platte wurde mit dem CaptureAntikörper (2 µg/ml) über Nacht bei Raumtemperatur beschichtet. Nach dreimaligem Waschen mit Waschpuffer (0,05% Tween-20 in PBS) wurde die Platte für 1,5 h mit dem Blockierungspuffer (5% Tween-20, 0,05% NaN3 in PBS) bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platte wurde erneut gewaschen und mit dem Standard (2000 pg/ml bis 15,6 pg/ml rekombinantes humanes TGFβ1) oder den aktivierten Überständen für 2 h bei Raumtemperatur inkubiert. Um die Überstände zu generieren, wurden 1 x 106 L1236 oder HDLM2 pro ml in serumfreiem Medium für 48 h kultiviert. Die Zellen wurden abzentrifugiert und die Überstände bei -20 C aufbewahrt. Da TGFβ in den Überständen in inaktiver Form vorlag, mussten es zuerst zu der immunreaktiven Form aktiviert werden. Dazu wurden 250 µl der Überstände mit 50 µl 1 N HCl versetzt und für 10 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Aktivierung wurde durch die Zugabe von 50 µl 1,2 N NaOH/0,5 M HEPES abgestoppt. Nach der Inkubation mit den Überständen/Standards wurde die Platte gewaschen und der biotinylierte Detektionsantikörper (300 ng/ml) für 2 h bei Raumtemperatur aufgetragen. Im Weiteren wurde so verfahren, wie bereits für den IL6 ELISA beschrieben. TNFα ELISA Der TNFα ELISA wurde so durchgeführt, wie bereits für den IL6 ELISA beschrieben. Das Coaten einer 96-Well Platte erfolgte mit einem TNFα-spezifischen Antikörper (2 µg/ml in PBS, 50 µl/Well; MAB610, R&D Systems) über Nacht. Als Standard wurde rekombinantes humanes TNFα (R&D Systems) in einer Verdünnungsreihe mit den Konzentrationen von 1000 pg/ml bis 31,3 pg/ml verwendet. 100 µl der Proben wurden pro Well eingesetzt. Die hier verwendeten Überstände wurden aus L1236 und HDLM2 in einer Konzentration von 1 x 106/ml in eine 6-Well Platte nach Inkubation für 48 h generiert. Die Überstände wurden bei -20 C aufbewahrt. Der biotinylierte TNFα Detektionsantikörper (BAF210, R&D Systems) wurde in einer Konzentration von 50 ng/ml eingesetzt. Im Weiteren wurde so verfahren, wie bereits für den IL6 ELISA beschrieben. 2 Material und Methoden Seite 77 2.3.2 Generieren von Proteinlysaten für Western Blot Analysen Alle nachfolgenden Arbeitsschritte wurden auf Eis durchgeführt. Zur Lyse wurden die Zellen dreimal mit eiskaltem PBS gewaschen und mit dem Zelllysepuffer für 15 min inkubiert. Der Lysepuffer für die Extraktion zytoplasmatischer Proteine war wie folgt zusammengesetzt: 50 mM Tris-Cl pH 8,0 10 mM EDTA 1% NP40 (Roche, Mannheim, Germany) pro 10 ml eine Protease Inhibitor Cocktail Tablette (Roche) ad steriles Milli-Q H2O Für die Extraktion von zytoplasmatischen und nukleären Proteinen wurde der RIPA Lysepuffer verwendet: 50 mM Tris pH 7,4 150 mM NaCl 1mM EDTA 1% NP40 0,5% Na-Deoxycholate (Merck Millipore) 0,1% SDS (Roth) pro 10 ml eine Protease Inhibitor Cocktail Tablette ad steriles Milli-Q H2O Eine gut bewachsene 10 cm Zellkulturschale wurde mit 1 ml Lysepuffer, eine gut bewachsene 6 cm Schale mit 400 µl, ein gut bewachsenes Well einer 6-Well Platte mit 200 µl, einer 12Well Platte mit 100 µl und einer 24-Well Platte mit 50 µl lysiert. Nach einer Inkubation von 15 min wurden die Zellreste mit einem Schaber von dem Boden des Gefäßes gelöst, in ein Eppendorf Tube überführt und für 10 min bei 13000 rpm zentrifugiert. Zur Auflösung der Zellkernmembran für die zusätzliche Extraktion von nukleären Proteinen wurden die Lysate zunächst sonifiziert, wofür sie bei 30%iger Leistung (power) 10 mal 1sec-Pulsen ausgesetzt wurden, (HTU SONI 130, Heinemann, Ultraschall- und Labortechnik, Schwäbisch Gmünd, Deutschland) und bei 13000 rpm für 10 min zentrifugiert. Die im Überstand befindlichen Proteinextrakte wurden bei mindestens -20°C aufbewahrt. 2 Material und Methoden Seite 78 2.3.3 Intrazelluläre Fraktionierung Um den Status der STAT3-Phosphorylierung sowohl auf zytoplasmatischer als auch nukleärer Ebene zu untersuchen, wurden die Zellen zunächst dreimal mit eiskaltem PBS gewaschen. Alle weiteren Schritte erfolgten auf Eis. Die Zellen wurden vorsichtig mit einem Zellschaber von dem Boden der Zellkulturschale gelöst, in ein Eppendorf Tube überführt und bei 2000 rpm für 4 min zentrifugiert. Die Zellpellets wurden in 300 µl Zytoplasma-Extraktionspuffer (10 mM Tris pH 7,5, 40 mM KCl, 2 mM MgCl2, 10% Glycerol, 0,125% NP40, 1 mM PMSF, pro 10 ml eine Protease Inhibitor Cocktail Tablette (Roche), ad steriles Milli-Q H2O) resuspendiert, für 5 min unter regelmäßigem leichtem Vortexen auf Eis inkubiert und für 10 min bei 13000 rpm zentrifugiert. Die flüssige Phase mit den Proteinen der zytoplasmatischen Zellfraktion wurde in ein neues Tube überführt und bei -20°C aufbewahrt. Das verbleibende Zellpellet mit den Zellkernen wurde in 1 ml Saccharose-Lösung (0,25 M Saccharose, 10 mM MgCl2, 10 mM HEPES, ad steriles Milli-Q H2O) aufgenommen. Mit dieser Zellpellet-ZuckerLösung wurde eine dichtere Zuckerlösung (1 ml; 0,35 M Saccharose, 0,5 MgCl2, 10 mM HEPES, ad steriles Milli-Q H2O), die in ein 50 ml Falcon Tube vorgelegt wurde, überschichtet. Es folgte eine 5 min Zentrifugation bei 2500 rpm zur spezifischen Extraktion der Zellkerne. Das entstandene Pellet mit den Zellkernen wurde in 50 µl Zellkern-Lysepuffer (10 mM HEPES pH 7,5, 500 mM NaCl, 1% Triton X-100, 10% Glycerol, 1 mM PMSF, pro 10 ml eine Protease Inhibitor Cocktail Tablette (Roche), ad steriles Milli-Q H2O) resuspendiert, bei 30% power 10 mal 1 sec-Pulsen ausgesetzt und bei 13000 rpm für 10 min zentrifugiert. Der Überstand mit den Proteinen der nukleären Zellfraktion wurde bei mindestens -20°C aufbewahrt. 2.3.4 Determinierung des Proteingehaltes mittels BCA Assay Um den Proteingehalt von Zelllysaten zu bestimmen, wurde die Bicinchoninsäure (BCA)Methode (Thermo Scientific) verwendet. Zur Berechnung des Proteingehaltes wurde ein BSA Standard von 2 µg/ml bis 0 µg/ml mitgeführt. In eine 96-Well Platte wurden jeweils in Duplikaten 5 µl Standard oder Probe mit jeweils 45 µl sterilem Milli-Q H2O zur Verdünnung pipettiert. Der BCA Mix (im Verhältnis BCA:Kupfer(II)-sulfat von 50:1) wurde in einem Volumen von 200 µl zu den Proben dazu pipettiert. Die Platte wurde kurz geschüttelt, bei 37°C für 30 min inkubiert und für 10 min bei Raumtemperatur abgekühlt. Die Messung erfolgte bei 650–750 nm an einem Micro-Plate Reader (Multi-label Reader VICTORTM X3- 2 Material und Methoden Seite 79 PerkinElmer, Rodgau, Deutschland). Die Standardkurve wurde zur Ermittlung der Proteinkonzentration der Proben verwendet. Zur gleichmäßigen Beladung der Gele wurden pro Probe 20 µg Protein geladen. 2.3.5 SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese Die Auftrennung von Proteinen nach Molekulargewicht erfolgte durch diskontinuierliche Polyacrylamid-Gelelektrophorese. Dazu wurden Polyacrylamidgele nach folgendem Protokoll hergestellt: Sammelgel: 4% Gel 4% Rotiphoresegel 30 37,5:1 (Roth) 0,125 M Tris pH 6,8 0,1% SDS ad steriles Milli-Q H2O 0,1% APS (Sigma-Aldrich) 0,1% TEMED (Roth) Trenngel: 9, 10, 11, 12, 15% Gel 9, 10, 11, 12, 15% Rotiphoresegel 30 37,5:1 0,375 M Tris pH8,8 0,1% SDS ad steriles Milli-Q H2O 0,1% APS 0,1% TEMED APS und TEMED wurden erst bei der Herstellung der Gele zur Polymerisierung des Acrylamids zugegeben. Die Trenngellösung wurde in eine Glasapparatur von BioRad (München, Deutschland) pipettiert, mit 70% Isopropanol überschichtet und 10 min ausgehärtet, danach wurde das feste Trenngel mit der Sammelgellösung überschichtet, mit dem Kamm zur Geltaschenbildung versehen und für 30 min auspolymerisiert. Proben wurden zur weiteren Denaturierung und Reduktion zu 50% mit Laemmli-Puffer (40 mM Tris-Cl pH 6,8, 4% SDS, 20% Glycerol, 4% β-Mercaptoethanol, 0,2% Bromophenolblau, ad steriles 2 Material und Methoden Seite 80 Milli-Q H2O) gemischt. Proben und biotinylierter Marker (zur Detektion bei der Entwicklung; Cell Signaling, New England Biolabs, Frankfurt, Deutschland) wurden für 5 min bzw. 2 min zur Denaturierung auf 95°C erhitzt und in die Geltaschen pipettiert. Der vorgefärbte ProteinMarker (PageRuler Plus, Fermentas) wurde ohne vorheriges Erhitzen aufgetragen. Die Gelelektrophorese erfolgte in einer Mini-PROTEAN II Cell Elektrophoreseapparatur (BioRad) in 1 x Laufpuffer (25 mM Tris, 192 mM Glycin, 1% SDS, ad Milli Q H2O) und wurde für ca. 10 min zur Konzentrierung der Proben bei 70 V und dann bei 120 V für ca. 1 h, bis die Lauffront das Ende des Gels erreichte, durchgeführt. 2.3.6 Western Blot Nach der Auftrennung mittels Elektrophorese wurde das Gel in Transferpuffer (20 mM Tris, 150 mM Glycin, 20% Methanol, ad Milli Q H2O) gewaschen und die im Gel eingeschlossenen Proteine auf eine in Transferpuffer vorbefeuchtete Nitrozellulosemembran für 1-2 h transferiert (Amersham Hybond-ECL, GE Healthcare). Das auf die Membran aufgetragene Gel wurde hierfür zwischen jeweils 3 Filterpapiere gelegt und in ein Hoefer SemiPhor Semi-dry Transfer System (Amersham Biosciences, Freiburg, Deutschland) eingelegt. Die nicht vom Gel bedeckte, freiliegende Anode wurde mit Parafilm abgedeckt und eine Stromstärke von 1 mA pro 1cm2 Membran/Stapel angelegt (ca. 50 mA). Ein Gewicht von ca. 1 kg wurde auf das Transfer System aufgelegt. Nachdem der Transfer erfolgt war, wurde die Membran in Milli Q H2O gewaschen und für 1 h bei Raumtemperatur in 5% BSA-0,1% Tween 20-PBS (PBS-T) zum Blockieren der freien Bindungsstellen inkubiert. Für die Detektion von STAT3 und STAT3-P wurde die Membran mit 5% Milchpulver in PBS-T geblockt. Nach drei 5-minütigen Waschschritten in PBS-T wurde die Membran in den meisten Fällen mit dem jeweiligen Primärantikörper (siehe Tab. 2.4) für 2 h inkubiert. Ausschließlich zur Detektion von STAT3-P wurde die Membran über Nacht und zur Detektion von β-Aktin und GAPDH für 1 h mit dem Primärantikörper inkubiert. Nach erneutem Waschen (3 x 5 min) mit PBS-T, erfolgte eine einstündige Inkubation mit dem jeweiligen HRP-konjugierten Sekundärantikörper (1:1000 anti-Mouse oder anti-Rabbit (DakoCytomation, Glostrup, Dänemark) in 1% BSA-PBS-T; zusätzlich wurde anti-Biotin 1:2000 zur Detektion des biotinylierten Markers zugegeben). Die Membran wurde wieder dreimal 5 min in PBS-T gewaschen. Zur Detektion der Proteinbanden wurde die Membran mittels der enhanced chemiluminescence (ECL)-Methode (Merck Millipore) entwickelt. 2 Material und Methoden Seite 81 Proteinbanden wurden mit einem Genegnome Imaging System und der Genesnap Software v7.0.4 (Syngene, Cambridge, UK) oder mittels Fusion FX7 Imaging Systems und der Bio1D Software v15.02 (Vilber Lourmat, Eberhardzell, Deutschland) visualisiert. Als Ladekontrolle dienten β-Aktin, GAPDH oder Lamin B1. Die Membranen wurden nacheinander mit unterschiedlichen Antikörperlösungen inkubiert, insofern sich die Größen der zu detektierenden Proteine nicht überschnitten. Die Membranen wurden hierbei nicht gestrippt. Protein Antikörper/Herkunft Antikörperlösung Verdünnung β-Aktin β-Aktin 1% BSA-PBS-T 1:10000 3% BSA-PBS-T 1:500 3% BSA-PBS-T 1:1000 3% BSA-PBS-T 1:30000 3% BSA-PBS-T 1:1000 3% BSA-PBS-T 1:1000 1% BSA-PBS-T 1:200 3% BSA-PBS-T 1:1000 3% BSA-PBS-T 1:500 3% BSA-PBS-T 1:1000 5% BSA-TBS-T 1:1000 Sigma Aldrich (A5441) β2-m Beta-2-Microglobulin DakoCytomation (A0072) c-Myc c-Myc [Y69] Abcam (ab32072) GAPDH GAPDH (HRP; 6C5) Abnova (MAB5476) HLA-B HLA-B [EP2624] Abcam (ab110645) Lamin B1 Lamin B1 Invitrogen (33-2000) LMP1 EBV-LMP1 (CS.1-4) Dako (IR753) LMP2 Proteasom 20S LMP2 Abcam (ab42987) TAP1 TAP1 Stressgen (CSA-620) STAT3 Stat3 BD (610189) STAT3-P Phospho-Stat3 (Tyr705) Cell Signaling Technology (9131) Tab. 2.4 Antikörper für Western Blot Analysen 2 Material und Methoden Seite 82 2.3.7 Durchflusszytometrische Analysen HC-10 Färbungen Für die Analyse der Expression der HLA Klasse I schweren Ketten mittels eines monoklonalen Antikörpers (HC-10; spezifisch für β2-m freie HLA-A3, A10, A28, A29, A30, A31, A32, A33, HLA-B (außer -B5702, -B5804, und -B73) und C schwere Ketten) wurden RHEK1 und RHEK1/LMP1 Zellen kurz trypsiniert, zweimal mit PBS gewaschen und für 30 min bei Raumtemperatur mit dem HC-10 Antikörper (1:100) (Perosa et al, 2003; Stam et al, 1986) in 1% BSA-PBS inkubiert. Zur Kontrolle wurden Zellen mitgeführt, die nur mit der 1%igen BSA-PBS Lösung ohne HC-10 Antikörper inkubiert wurden. Nach zweimaligem Waschen mit PBS, Inkubation mit einem Alexa Fluor 488 Antikörper (1:100, Invitrogen) für 30 min bei Raumtemperatur und einem erneuten Waschschritt mit 2 x PBS wurden die Zellen in 300 µl PBS aufgenommen und am FACSCanto II Durchflusszytometer mithilfe der FACSDiva Software v6.1.3 (BD, Heidelberg, Deutschland) untersucht. Da die Expression der HLA Klasse I schweren Ketten nur auf der Oberfläche der Zellen untersucht werden sollte, wurden die Zellen nicht permeabilisiert. Eine Fixierung der Zellen war nicht nötig, da die Messung sofort nach der Färbung erfolgte. Dreifach- und Vierfachfärbung von DC und MΦ Zur Kompensation wurden je 5 µl CD45 Antiköper verwendet, die mit PE (Invitrogen), FITC oder APC konjugiert waren oder 10 µl HLA-DR-PerCP (BD). Nach 24-stündiger Behandlung der DC wurden die Zellen mit PBS gewaschen und es erfolgte eine Dreifachfärbung von Oberflächenmarkern mit 10 µl CD14-PE (BD), 10 µl CD40-FITC (Abcam) und 10 µl CD83-APC (BD; siehe Tab. 2.5). Die Zellen wurden außerdem mit der geeigneten Isotypkontrolle gefärbt (siehe Tab. 2.5). Die Färbung fand für 15 min bei 4°C statt. Es erfolgte erneut ein Waschschritt mit PBS und die Zellen wurden dann in 200 µl eiskaltem 1% PFA-PBS aufgenommen. Die Färbung mit CD3-FITC, CD11c-APC und CD20-PE (BD) zur Messung der DC Reinheit erfolgte unter den gleichen Bedingungen. Nach 24-stündiger Behandlung der MΦ wurden die Zellen zum Ablösen vom Zellkulturgefäßboden mit 2 mM EDTA-PBS für 15 min bei Raumtemperatur inkubiert und in ein FACS Tube überführt. Die verbleibenden adhärenten Zellen wurden in PBS mit einem Zellschaber gelöst und zu den übrigen hinzugefügt. Nach dem Abzentrifugieren für 5 min bei 1200 rpm wurden die Zellen zur Fixierung in 100µl Cytofix/Cytoperm (BD) für 20 min bei 2 Material und Methoden Seite 83 Protein Antikörper Isotypkontrolle Herkunft CD3 CD3-FITC (IgG1) - BD (345764) CD3 - FITC-IgG1 Antibodies Online (ABIN118618) CD11b CD11b-APC (IgG2a) APC-IgG2a BD (333143; 551414) CD11c CD11c-APC (IgG2b) - BD (333144) CD11c - APC-IgG2b Invitrogen (MG2b05) CD14 CD14-PE (IgG2b) PE-IgG2b BD (345785; 555743) CD20 CD20-PE (IgG1) PE-IgG1 BD (345793; 555749) CD40 CD40-FITC (IgG1) - Abcam (ab27281) CD40 - FITC-IgG1 Antibodies Online (ABIN118618) CD68 CD68-FITC (IgG2b) FITC-IgG2b BD (562117; 555057) CD83 CD83-APC (IgG1) APC-IgG1 BD (551073; 555751) CD163 CD163-PE (IgG1) PE-IgG1 BD (556018; 555749) CD206 CD206-APC (IgG1) APC-IgG1 BD (550889; 555751) HLA-DR HLA-DR-PerCP (IgG2a) PerCP-IgG2a BD (347402; 349054) Alle Antikörper waren aus der Maus und gegen Mensch gerichtet. Tab. 2.5 Antikörper für durchflusszytometrische Analysen 4°C inkubiert. Die Zellen wurden 2 x mit Perm/Wash (BD) gewaschen und mit jeweils 10 µl HLA-DR-PerCP, 10 µl CD163-PE, 5 µl CD68-FITC und 5µl CD206-APC oder mit 5 µl der jeweiligen Isotypkontrollen für 30 min bei 4°C inkubiert (BD; siehe Tab. 2.5). Es folgten 2 Waschschritte mit Perm/Wash. Darauf wurden die Zellen in 200 µl Perm/Wash zur Messung der Fluoreszenz aufgenommen. Die Färbung mit CD3-FITC, CD11b-APC und CD20-PE (BD) zur Messung der MΦ Reinheit erfolgte unter den gleichen Bedingungen. 2.4 Neutralisierung von TNFα moDC wurden für 24 h mit 50% L1236 Überständen alleine oder zusätzlich mit 10 µg/ml einer IgG1 Isotypkontrolle (HCA049A, AbD Serotec, Bio-Rad, Düsseldorf, Deutschland), mit 10 µg/ml eines neutralisierenden antiTNFα Antikörpers (MAB610, R&D Systems) oder mit 2 Material und Methoden Seite 84 10 µg/ml Infliximab, einem therapeutischen antiTNFα Antikörper (Remicade, MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, Deutschland), inkubiert. Die Zellen wurden dann mittels Durchflusszytometrie analysiert. 2.5 CCR7 Färbung und Chemotaxis Assay 2.5.1 CCR7 Färbung Die CCR7 (CD197) Färbung der DC wurde mit dem Cytofix/Cytoperm (BD) Kit durchgeführt, wie oben beschrieben. Pro Färbung wurden 20 µl des CCR7 Antikörpers (CCR7-PE (IgG2a); BD) oder 5 µl der Isotypkontrolle (PE-IgG2a; BD) verwendet. 2.5.2 Chemotaxis Assay Migrations-Assays wurden in einem 96-Well Chemo Tx Chemotaxis System mit Polycarbonat track-etch (PCTE) Membranen mit einer Porengröße von 3 µm und einer Porendichte von 2 x 104 Poren/mm2 (Neuro Probe, Gaithersburg, USA) durchgeführt. In die Wells wurden je 30 µl eines Chemotaxis-Mediums (RPMI 1640, 2% FBS, 0.9% CaCl2, 0,5 mM MgCl2) mit 1 µg/ml secondary lymphoid tissue chemokines (SLC) vorgelegt. Die Membran wurde so auf die 96-Well Platte aufgebracht, dass ein Vakuum entstand. Auf die Membran wurde eine Zellsuspension von 5-6 x 104 DC/Well in 80 µl des ChemotaxisMediums pipettiert. Die DC wurden vorher für 24 h bei 37°C und 5% CO2 mit normalem Medium als Kontrolle (Abb. 2.3. A), mit 50% L1236-Überstand (Abb. 2.3. B) oder mit einer Positivkontrolle (5 ng/ml IL1β, 10 ng/ml IL6, 10 ng/ml TNFα, 1 µg/ml PGE2), die zur Induktion der Reifung diente, behandelt. Hierzu wurden je 2 x 105 DC in 350 µl Medium pro Well einer 24-Well Platte ausgesät. Als Negativkontrolle wurden, wie beschrieben, behandelte DC durch 4-stündige Koinkubation mit Pertussis Toxin (PTx, 100 ng/ml) am Ende der 24-stündigen Inkubation der Zellen immobilisiert. Nach 24-stündiger Behandlung der DC wurden die Zellen zum Ablösen vom Zellkulturgefäßboden mit 2 mM EDTA-PBS für 15 min bei Raumtemperatur inkubiert, mit PBS und anschließend mit Chemotaxis-Medium gewaschen. Nach dem Auftragen der Zellen auf der Membran der Chemotaxis-Platte wurde die Platte bei 37°C und 5% CO2 für 1 h inkubiert. Der Inhalt der unteren Wells mit den 2 Material und Methoden A Seite 85 B Abb. 2.3 Durchflusszytometrische Messung zum Chemotaxis Assay. (A) Die Messung der Mediumkontrolle ist abgebildet. (B) Gezeigt ist die Messung zur Behandlung mit L1236-Überstand. In dem Gate der migrierten Zellen (P1) finden sich deutlich mehr Ereignisse als bei der Mediumkontrolle. P1: Gate mit penetrierten Zellen; P2: Gate mit PE-konjugierten Beads. migrierten Zellen wurde dann in FACS Tubes überführt, in die jeweils dieselbe Anzahl an PEkonjugierten Beads (CaliBRITE PE Beads; BD) in 200 µl PBS vorgelegt war. Die Wells wurden einmal kräftig mit 25 µl Chemotaxis-Medium durch Resuspendieren ausgewaschen und die Suspension mit den restlichen Zellen wurde zu den FACS Tubes hinzugefügt. Bei der durchflusszytometrischen Analyse wurde auf die Beads gegated und pro Probe dieselbe Anzahl Beads gezählt (je 10.000 Beads wurden aufgenommen; P2 der Abb. 2.3), so dass die dazugehörige Anzahl an migrierten Zellen (P1 in Abb. 2.3) mittels eines FACSCanto II Durchflusszytometers und der FACSDiva Software v6.1.3 (BD) quantifiziert werden konnte und somit die Proben untereinander vergleichbar waren. 2.6 Analysen zum Proliferationsverhalten einer cHL-Zelllinie 2.6.1 CFSE Assay Carboxyfluorescein succinimidyl ester (CFSE) ist ein fluorescence cell tracking dye, der sowohl Oberflächenproteine als auch intrazelluläre Proteine irreversibel bindet (vor allem Lysin-Seitenketten, aber auch andere zugängliche Amingruppen). Da bei jeder Zellteilung nur die Hälfte des Fluoreszenzfarbstoffes an die Tochterzellen weitergegeben wird, kann durch 2 Material und Methoden Seite 86 CFSE-Intensität: 100% 1.Zellteilung CFSE-Intensität: 50% 2.Zellteilung CFSE-Intensität: 25% Abb. 2.4 Prinzip der Messung des Proliferationsverhaltens mittels CFSE Assay die Intensität der Fluoreszenz, die mittels Durchflusszytometrie bestimmt wird, auf das relative Proliferationsverhalten geschlossen werden. Je geringer das Signal ist, desto mehr proliferieren die Zellen. Das Prinzip ist in Abb. 2.4 dargestellt. Für die CFSE Färbung wurden 4-8 x 106 L1236 Zellen mit PBS gewaschen und in 200 µl PBS aufgenommen. Je 500 µl der PBS-CFSE Färbelösung wurden in einer Gesamtkonzentration von 3,5 µM CFSE zugegeben und schnell vermengt, so dass eine gleichmäßige Färbung aller Zellen stattfinden konnte. Die Zellen wurden 4 min bei Raumtemperatur mit dem Farbstoff inkubiert und immer wieder leicht gevortext. Danach folgte eine zweimalige Waschung mit FBS-haltigem Medium. Pro Well einer 96-Well Platte wurden 6 x 104 oder 3 x 104 L1236 mit 90% moDC oder MΦ Überständen (siehe Kapitel 2.1.3) für 48 h oder 96 h in einem Gesamtvolumen von 200 µl bei 37°C und 5% CO2 im Dunkeln inkubiert. Als Kontrolle wurden mit nicht-konditioniertem, frischem Medium inkubierte Zellen mitgeführt. Die Fluoreszenzintensität wurde mit einem FACSCanto II Durchflusszytometer und der FACSDiva Software v6.1.3 (BD) analysiert und ließ auf das relative Proliferationsverhalten der Zellen schließen. 2.6.2 BrdU Assay Um das Proliferationsverhalten auf DNS-Ebene zu untersuchen, wurden L1236 Zellen mit einem Überschuss an Bromdesoxyuridin (BrdU) inkubiert. BrdU wird während der S-Phase des Zellzykluses anstelle des Nukleotides Thymidin in die DNS der Zelle eingebaut. BrdU kann durch die Färbung mit einem spezifischen Antikörper sichtbar gemacht werden. Je stärker das Signal ist, desto stärker proliferieren die Zellen. Um den Einfluss von den durch MΦ sezernierten löslichen Faktoren auf das 2 Material und Methoden Seite 87 Proliferationsverhalten von L1236 Zellen zu untersuchen, wurden 3 x 104 L1236 Zellen mit 90% MΦ-1 oder MΦ-2 Überständen (siehe Kapitel 2.1.3) in 96-Well Platten und einem Gesamtvolumen von 100 µl für 48 h unter Anwesenheit von 100 µM BrdU bei 37°C und 5% CO2 inkubiert. Um zusätzlich die Rolle des direkten Zell-Zell-Kontaktes zu untersuchen, wurde MΦ-1 oder MΦ-2 mit L1236 im Verhältnis von 6:1 (30000 MΦ:5000 L1236) in 96Well Platten und einem Gesamtvolumen von 100 µl für 48 h mit 50% MΦ-konditioniertem Medium (Medium der ersten 5 Tagen der MΦ Generierung) und 100 µM BrdU ko-kultiviert. Die Platten wurden nach der Kokulturphase bei 1200 rpm für 5 min zentrifugiert und die Überstände mit einer Pumpe abgesaugt. Die Zellen wurden dann einmal mit PBS gewaschen und für mindestens 1 h durch den Luftstrom der Zellkulturbank getrocknet. Es folgte die Fixierung der Zellen mittels -20°C-kaltem Methanol für 20 min bei -20°C. Die Zellen wurden dann dreimal 5 min mit einer Blockierungslösung (1% BSA, 10% FBS, 0,02% NaN3, PBS) auf einem Schüttler gewaschen und für 1 h mit der Blockierungslösung inkubiert. Nach dreimaligem Waschen mit PBS auf einem Schüttler folgte die Inkubation mit einem BrdUspezifischen Antikörper (1:12 in 1% BSA-PBS; Millipore, Billerica, MA, USA) über Nacht bei 4°C. Nach erneutem dreimaligen Waschen mit PBS auf einem Schüttler wurden die Zellen mit einem Alexa Fluor 488 Sekundärantikörper (1:100 in 1% BSA-PBS; Invitrogen) für 1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Es folgten abschließend drei Waschschritte mit PBS auf einem Schüttler. Schließlich wurde in jedes Well 100 µl PBS pipettiert. Die mikroskopischen Aufnahmen wurden wie in 2.1.5 beschrieben durchgeführt. Die Messung der Fluoreszenzintensität erfolgte bei einer Exzitation von 485/20 und einer Emission von 528/20 mit einem Fluoreszenz-Reader (Synergy 2, BioTek). 2.6.3 Analyse der BAFF und APRIL Sekretion in der Kokultur von MΦ und L1236 BAFF und APRIL ELISA Für die Untersuchung der Sekretion von B cell activating factor of the TNF family (BAFF) und a proliferation inducing ligand (APRIL) wurden Überstände nach 48-stündiger Inkubation von MΦ-1, MΦ-2 (106/ml) und der Kokultur mit L1236 Zellen (6:1; 106 MΦ:1,7 x 105 L1236) in 50% MΦ-konditioniertem Medium (Medium der ersten 5 Tagen der MΦ Generierung) generiert. Die Überstände wurden mittels eines BAFF Quantikine oder eines APRIL DuoSet ELISA (R&D Systems) untersucht. Der APRIL ELISA wurde wie bereits 2 Material und Methoden Seite 88 unter 2.3.1 für andere DuoSet ELISAs und gemäß der Angaben des Herstellers durchgeführt. Der BAFF ELISA wurde ebenfalls nach den Angaben des Herstellers durchgeführt. BAFF Neutralisierung Zur Neutralisierung von BAFF wurden MΦ-1 und MΦ-2 für 48 h mit BrdU und BAFF neutralisierenden Antikörpern mit L1236 Zellen (6:1; 30000 MΦ:5000 L1236) in einer 96Well Platte ko-kultiviert. Folgende BAFF Antikörper wurden in folgenden Konzentrationen eingesetzt: Antikörper gegen lösliches BAFF (1 oder 2 µg/ml; AF124, R&D Systems), Antikörper gegen den BAFF-Rezeptor (10 oder 20 µg/ml; αBAFF-R, AF1162, R&D Systems) und das Therapeutikum Benlysta, ein humaner monoklonaler Antikörper, der gegen BAFF gerichtet ist (10, 20 oder 50 µg/ml; GlaxoSmithKline, Human Genome Sciences, Rockville, Maryland, USA). Die Proliferationsrate der L1236 Zellen wurde dann mittels BrdU Assay, wie unter 2.6.2 beschrieben untersucht. 2.7 Statistische Auswertung 2.7.1 Vergleich der Mittelwerte/mittleren Ränge Nach mehrmaliger Wiederholung von unabhängigen Versuchen unter gleichen Bedingungen wurde der Mittelwert und die Standardabweichung (SD) oder der Standardfehler (SEM) angegeben. Die Signifikanz der Ergebnisse wurde durch folgende Tests berechnet: Bei Normalverteilung wurde der t-Test für un-/gepaarte Stichproben verwendet. Bei nichtNormalverteilung wurde bei ungepaarten Stichproben der Mann-Whitney-U-Test und bei gepaarten Stichproben der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test verwendet. Es wurden folgende Signifikanz-Niveaus festgelegt: *p < 0,05, **p < 0,01 und ***p < 0,001. Die Berechnung der statistischen Werte und die Erstellung der Graphen erfolgte mit der Software GraphPad Prism 5 (Version 5.02, GraphPad software Inc., San Diego, CA, USA). 2.7.2 Kaplan-Meier-Analysen Das tumorspezifische Überleben von cHL Patienten wurde definiert als Zeitpunkt des Einganges der Biopsie bis zum letzten dokumentierten Kontakt mit dem Patienten (follow-up) oder cHL-bedingten Tumortod. Die tumorspezifischen Überlebensraten der cHL Patienten 2 Material und Methoden Seite 89 wurden mittels Kaplan-Meier Analysen berechnet. Der Log-Rank-Test wurde verwendet, um die Überlebensraten zwischen den cHL Fällen mit guter und schlechter Prognose zu vergleichen. p < 0,05 wurde in allen Tests als statistisch signifikant akzeptiert. Statistische Analysen erfolgten mit dem statistischen Software Programm SPSS (Version 19.0 SPSS, IBM, München, Deutschland). 3 Ergebnisse Seite 90 3 Ergebnisse 3.1 EBV-kodiertes LMP1 und die HLA Klasse I APM in Epithelien 3.1.1 Effekt von EBV-kodiertem LMP1 auf die Expression von Komponenten der HLA Klasse I APM In Voruntersuchungen zur Regulation der humanen Klasse I Leukozyten- Antigenpräsentationsmaschinerie (HLA Klasse I APM) durch EBV-kodiertes LMP1, wurde die Expression von Proteasomuntereinheiten, von Komponenten des Transportsystems, von A B par LMP1 HeLa par LMP1 LMP1 60 β-Actin 40 Relative fold change kDa RHEK1 par LMP1 HLA Klasse I APM Expression in RHEK1 15 10 5 0 HLA-A C RHEK1 D kDa 2-m RHEK1 par LMP1 TAP1 par LMP2 HeLa LMP1 β2-m 9 TAP1 60 20 LMP2 β-Actin 40 HC-10 Abb. 3.1 Hochregulation der HLA Klasse I APM Komponenten in stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten epithelialen Zelllinien. (A) Western Blots von RHEK1 und HeLa Zellen zeigten eine kräftige Produktion von EBV-kodiertem LMP1 in den stabil transfizierten Zelllinien RHEK1/LMP1 und HeLa/LMP1. Ein repräsentatives Experiment von 3. (B) Mittels qRT-PCR wurde die Hochregulation der Genexpression von HLA-A, β2-m, TAP1 und LMP2 in RHEK1/LMP1 nachgewiesen. Die Daten von 3 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SD angegeben. (C) Durchflusszytometrische Analysen von RHEK1 und RHEK1/LMP1 Zellen zeigten eine Induktion der HLA Klasse I schweren Kette (HC-10-Antiköper) in Zellen mit Expression von EBV-kodiertem LMP1. Gestrichelte Linien zeigen die Kontrollfärbung ohne HC-10 Antiköper und durchgehende Linien die HC-10 Positivität in RHEK1 (grau) oder RHEK1/LMP1 (schwarz) Zellen. Ein repräsentatives Experiment von 3. (D) Western Blot Analysen der Regulation der HLA Klasse I APM Komponenten in RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 zeigten eine deutliche Hochregulation von β2m, TAP1 und LMP2 in stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten Zelllinien. Ein repräsentatives Experiment von 3. 3 Ergebnisse Seite 91 Chaperonen, von HLA Klasse I schweren Ketten (HC; HLA-A und HC-10) und von β2Mikroglobulin (β2-m) mittels Immunzytochemie in RHEK1 und RHEK1/LMP1 Zellen verglichen. HLA-A, β2-m, die Proteasomuntereinheit low molecular mass protein 2 (LMP2) und die Untereinheit des Transporterkomplexes transporter associated with antigen processing 1 (TAP1) des endoplasmatischen Retikulums (ER) wurden in den stabil mit EBVkodiertem LMP1 transfizierten RHEK1/LMP1 Zellen hochreguliert im Vergleich zu der parentalen Zelllinie RHEK1. Für alle anderen HLA Klasse I APM Komponenten wurde mit dieser Methode kein Unterschied in der Expression festgestellt. Daher wurden für die weiteren Zellkultruntersuchungen HLA Klasse I schwere Ketten, β2-m, TAP1 und LMP2 als durch EBV-kodiertes LMP1 regulierte Proteine der HLA Klasse I APM ausgewählt. Wie in Abb. 3.1 A dargestellt, wurde die Expression von EBV-kodiertem LMP1 in den verwendeten stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten Zelllinien RHEK1/LMP1 und HeLa/LMP1 mittels Western Blot bestätigt. Es konnte sowohl auf RNS-Ebene mittels qRTPCR als auch auf Proteinebene mittels Durchflusszytometrie und Western Blot gezeigt werden, dass HLA Klasse I schwere Ketten, β2-m, TAP1 und LMP2 durch EBV-kodiertes LMP1 in RHEK1/LMP1 Zellen im Vergleich zu parentalen RHEK1 Zellen hochreguliert waren (Abb. 3.1 B-D). In HeLa/LMP1 Zellen konnte derselbe Effekt von EBV-kodiertem LMP1 auf die HLA Klasse I APM gezeigt werden (Abb. 3.1 D). 3.1.2 Effekt von EBV-kodiertem LMP1 auf die Expression von c-Myc Da die Expression von c-Myc stark von der Dichte der Zellen abhing, wurden RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 Zellen mit unterschiedlicher Konfluenz ausgesät und die Expression von c-Myc mittels Western Blot verglichen (Abb. 3.2 A). Die für unsere weiteren Untersuchungen optimale Konfluenz der Zellen lag bei etwa 50%, da ein dichterer Zellrasen zur Hemmung der c-Myc Expression führte. Für alle weiteren Experimente wurde daher darauf geachtet, dass die Zellen bei der Ernte eine Konfluenz von etwa 50% aufwiesen. Abb. 3.2 A zeigt, dass EBV-kodiertes LMP1 die c-Myc Proteinexpression in RHEK/LMP1 Zellen stark und in HeLa/LMP1 schwächer hochregulierte. Auf der Ebene der Genexpression wurde eine signifikante Hochregulation von c-Myc nur in RHEK1/LMP1 beobachtet (Abb. 3.2 B). 3 Ergebnisse RHEK1 kDa 50% 70% 100% 30% 50% 70% B 100% Konfluenz LMP1 60 c-Myc 60 β-Actin 40 HeLa kDa 30% 50% 80% 100% 30% 50% 80% c-myc Expression Relative fold change (vs RHEK1 par or HeLa par) A Seite 92 100% Konfluenz LMP1 par LMP1 3 2 1 0 RHEK1 HeLa 60 60 c-Myc β-Actin 40 Abb. 3.2 Hochregulation von c-Myc in stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten epithelialen Zelllinien. (A) Die Western Blot Analyse zeigt eine deutliche Abhängigkeit der c-Myc Expression von der Konfluenz der Zellen und der davon abhängigen Zelldichte. Die c-Myc Proteinmenge nahm mit steigender Konfluenz ab. Vergleicht man die parentalen Zellen RHEK1 und HeLa mit RHEK1/LMP1 und HeLa/LMP1 bei einer Konfluenz von 50%, so sieht man eine Zunahme der c-Myc Expression in Abhängigkeit von EBVkodiertem LMP1. Ein repräsentatives Experiment von 3. (B) Die qRT-PCR Analyse der c-Myc Expression auf RNS-Ebene in RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 zeigte eine deutliche Zunahme von c-Myc in Abhängigkeit von EBV-kodiertem LMP1 in RHEK1/LMP1, aber nicht in HeLa/LMP1 Zellen. Daten von 3 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SD angegeben. 3.1.3 Einfluss von c-Myc auf die Expression der HLA Klasse I APM Wie schon in anderen Studien und Zellarten gezeigt (Blom et al, 1997; Staege et al, 2002; Versteeg et al, 1988; Vertuani et al, 2009), inhibiert c-Myc die Expression der HLA Klasse I APM. Um festzustellen, ob dieser Mechanismus auch in unserem Zellsystem nachweisbar ist, wurde c-myc mittels RNAi Technologie unter der Verwendung c-myc spezifischer siRNA in RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 Zellen ausgeschaltet (Knockdown). Nach 48 h Inkubation mit den c-myc spezifischen siRNA, wurden alle Zelllinien mittels qRT-PCR (ΔΔCT Methode mit Effizienzkorrektur) analysiert (Abb. 3.3 A). Auf RNS-Ebene konnte eine signifikante Herunterregulation von c-myc beobachtet werden, die gleichzeitig mit einer Induktion der Komponenten HLA-A, β2-m, TAP1 und LMP2 der HLA Klasse I APM einherging. Die Expression von EBV-kodiertem LMP1 schien vor allem in RHEK1/LMP1 den Effekt des c-myc-Knockdown auf die HLA Klasse I APM Komponenten zu verstärken. Nach 96 h c-myc-Knockdown wurden in allen Zelllinien die Komponenten der HLA Klasse I APM auf Proteinebene mittels Western Blot analysiert (Abb. 3.3 B). Auch hier war der induzierende Effekt des c-myc-Knockdowns auf die Komponenten der HLA Klasse I APM 3 Ergebnisse Seite 93 A B RNAi RHEK1 par LMP1 C c-myc C c-myc kDa LMP1 20 RHEK1 - c-myc RNAi Relative fold change (vs RHEK1 par C RNAi) 60 15 RHEK1 RHEK1 RHEK1 RHEK1 par C RNAi par c-myc RNAi LMP1 C RNAi LMP1 c-myc RNAi c-Myc 60 HLA-B 40 β2-m 10 9 TAP1 60 5 LMP2 20 β-Actin 0 c-myc Relative fold change (vs HeLa par C RNAi) 40 20 2-m HLA-A TAP1 LMP2 RNAi HeLa - c-myc RNAi HeLa HeLa HeLa HeLa 40 HeLa par LMP1 C c-myc C c-myc kDa par C RNAi par c-myc RNAi LMP1 C RNAi LMP1 c-myc RNAi LMP1 60 60 c-Myc β2m 10 9 TAP1 60 5 20 LMP2 β-Actin 40 0 c-myc HLA-A 2-m TAP1 LMP2 RHEK1 par RHEK1/LMP1 HC-10 HC-10 C Abb. 3.3 c-Myc inhibiert die Expression von Komponenten der HLA Klasse I APM in epithelialen Zellen. (A) Die qRT-PCR Analyse (ΔΔCT Methode mit Effizienzkorrektur) von RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 Zellen nach c-myc-Knockdown für 48 h zeigte eine Stimulation der Genexpression der HLA Klasse I APM Komponenten HLA-A, β2-m, TAP1 und LMP2. Die Expression von EBV-kodiertem LMP1 schien vor allem in RHEK1/LMP1 den Effekt des c-myc-Knockdowns zu verstärken. Daten von 3 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SD angegeben. (B) Die Western Blot Analyse von RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 nach 96 h c-myc-Knockdown zeigt eine Herunterregulation von c-Myc in RHEK1 und RHEK1/LMP1 bzw. HeLa und HeLa/LMP1. Der c-myc-Knockdown bewirkte eine Hochregulation aller angegebenen HLA Klasse I APM Komponenten in beiden Zelllinien. Ein repräsentatives Experiment von mindestens 2. (C) Die durchflusszytometrischen Analysen in RHEK1 und RHEK1/LMP1 nach 96 h c-mycKnockdown zeigen eine Hochregulation der HLA Klasse I schweren Kette (HC-10). Der Effekt von EBVkodiertem LMP1 auf die Expression der HLA Klasse I schweren Kette wurde durch den c-myc-Knockdown weiter verstärkt. Gestrichelte Linien zeigen die Kontrollfärbung ohne HC-10 Antiköper und durchgehende Linien die HC-10 Positivität nach c-myc-Knockdown (schwarz) oder ohne c-myc-Knockdown (grau). Ein repräsentatives Experiment von 3. 3 Ergebnisse Seite 94 deutlich sichtbar und war vor allem in der stark c-Myc exprimierenden Zelllinie RHEK1/LMP1 am deutlichsten erkennbar. An RHEK1 und RHEK1/LMP1 Zellen wurden weiterhin 96 h nach c-myc-Knockdown durchflusszytometrische Untersuchungen durchgeführt, um den Effekt auf die HLA Klasse I schwere Kette (HC-10) zu messen. Die Zellen wurden nicht permeabilisiert, um ausschließlich die Oberflächenexpression der HLA Klasse I schweren Ketten mit dem HC-10 Antikörper zu bestimmen. In Abb. 3.3 C wird deutlich, dass der c-myc-Knockdown zu einer Induktion der Oberflächenexpression der HLA Klasse I schweren Kette führt. Der induktive Effekt auf die HLA Klasse I APM wurde durch die Expression von EBV-kodiertem LMP1 in den RHEK1/LMP1 Zellen deutlich verstärkt im Vergleich zu dem beobachteten Effekt in parentalen RHEK1 Zellen. 3.1.4 Einfluss von c-Myc auf die von EBV-kodiertem LMP1 induzierte Hochregulation der HLA Klasse I APM Da der Knockdown von c-myc die Hochregulation der HLA Klasse I APM Komponenten bewirkte, stellten wir die Hypothese auf, dass eine c-myc Transfektion das Gegenteil zur Folge haben sollte oder zumindest den Effekt von EBV-kodiertem LMP1 auf die Regulation der HLA Klasse I APM Komponenten abschwächen sollte. Da die stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten Zelllinien nur unzureichend mit c-myc transient transfiziert werden konnten, wurde die parentale Zelllinie RHEK1 mit den Expressionsvektoren von EBVkodiertem LMP1, c-myc oder mit beiden Plasmiden für 96 h transient revers (ko-)transfiziert. Wie erwartet und schon in der stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten Zelllinien gezeigt, wurde die Expression von β2-m, TAP1 und LMP2 nach der Transfektion mit EBVkodiertem LMP1 deutlich induziert (Abb. 3.4 A). Wurde jedoch eine Kotransfektion von EBV-kodiertem LMP1 mit c-myc durchgeführt, so war die stimulierende Wirkung von EBVkodiertem LMP1 auf die Komponenten der HLA Klasse I APM gut erkennbar reduziert. Wie in Abb. 3.4 A außerdem gezeigt, konnte eine konsistente c-Myc Expression nach Transfektion gut mittels Western Blot dargestellt und überwacht werden, was für die Expression des Plasmides des EBV-kodierten LMP1, mutmaßlich aufgrund der deutlich geringeren Proteinexpression im Vergleich zu den stabil transfizierten Zellen, nicht umsetzbar war. Deswegen wurde eine gleichmäßige Expression von EBV-kodiertem LMP1 mittels qRT-PCR auf RNS-Ebene sichergestellt. Abb. 3.4 B zeigt ein konsistentes Expressionsniveau von EBVkodiertem LMP1, wenn man die alleinige Transfektion mit EBV-kodiertem LMP1 mit der 3 Ergebnisse Seite 95 Kotransfektion von EBV-kodiertem LMP1 und c-myc vergleicht. Um den Effekt der Kotransfektion auf die HLA Klasse I schwere Kette zu untersuchen, wurden RHEK1 Zellen nach 96 h Kotransfektion mit dem HC-10 Antikörper gefärbt und am Durchflusszytometer analysiert. Wie in Abb. 3.4 C dargestellt, führte die Kotransfektion von EBV-kodiertem LMP1 und c-myc zu einer schwach signifikanten Abnahme der HLA Klasse I schweren Ketten Expression im Vergleich zur Expression nach alleiniger Transfektion mit EBVkodiertem LMP1. Durchschnittlich befanden sich in dem analysierten Gate (G2) 3,0 % (± 0,7%) der ungefärbten Kontrollzellen, 67,3 % (± 15,4%) der mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten Zellen und 56,0 % (± 20,3%) der mit EBV-kodiertem LMP1 und c-myc kotransfizierten Zellen (n = 5; p = 0,049). abhängige Induktion der HLA Klasse I APM RHEK1 par A kDa 1 1 0.25 0.75 1 0.5 0.5 1 1 1 - Abb. 3.4 c-myc inhibiert die EBV-kodiertes LMP1- 0.25 0.75 1 - 0.5 0.5 1 - 60 pLNSX-LMP1/µg pLNSX/µg pcDNA3-c-myc/µg pcDNA3/µg Komponenten. (A) RHEK1 Zellen wurden transient c-Myc beiden Plasmiden für 96 h (ko-)transfiziert. Mittels β2-m Western Blot wurde die Expression von β2-m, TAP1 TAP1 und LMP2 analysiert. EBV-kodiertes LMP1 alleine 9 60 revers mit EBV-kodiertem LMP1, c-myc oder mit führte zu einer Induktion der Expression von β2-m, LMP2 20 TAP1 und LMP2. Der induktive Effekt war erkennbar β-Actin 40 reduziert, wenn c-myc ko-transfiziert wurde. Ein repräsentatives Experiment von 3. (B) qRT-PCR B Relative fold change (vs LMP1 0.25 µg) 4 Analysen zeigen eine konsistent erhöhte und vergleichbare Expression von EBV-kodiertem LMP1 3 nach 48 h alleiniger Transfektion im Vergleich zur 2 Kotransfektion mit c-myc in RHEK1 Zellen. Daten von 1 3 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SD angegeben. (C) Mittels Durchflusszytometrie wurden in LM P m 10 yc .5 µ 1 µg g c- c- LM P m 10 yc .2 5 1 µg µg LM P1 µg 5 0. 0. LM P 25 1 µg 0 RHEK1 Zellen die transiente Transfektion mit EBVkodiertem LMP1 (0,5 µg) und die Kotransfektion von EBV-kodiertem LMP1 (0,5 µg) und c-myc (1 µg) miteinander verglichen. Ein schwach signifikanter (p = C 0.049; n = 5) inhibitorischer Effekt von c-myc auf die LMP1: 82,5% LMP1+c-myc: 73,3% induktive Wirkung von EBV-kodiertem LMP1 auf die HLA Klasse I schwere Kette (HC-10) konnte gezeigt werden. Gestrichelte Linie: Kontrollfärbung ohne HC10 Antikörper. Die Prozentzahl von positiven Zellen in Gate G2 ist für mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierte Zellen (LMP1) und EBV-kodiertem LMP1 und c-myc ko-transfizierte Zellen (LMP1+c-myc) repräsentative Experiment von 5 angegeben. HC-10 für dieses 3 Ergebnisse Seite 96 3.1.5 Die Rolle von IL6 und STAT3 bei der Regulation von c-Myc durch EBV-kodiertes LMP1 Wie bereits gezeigt, induzierte EBV-kodiertes LMP1 nicht nur die HLA Klasse I APM Komponenten sondern auch c-Myc, das der Hochregulation der HLA Klasse I APM Komponenten entgegenwirkt. Ein möglicher Kandidaten-Signalweg für die Induktion von A B kDa C RHEK1 N LMP1 C N HeLa par C N par LMP1 20000 LMP1 C N STAT3-pY705 80 Lamin B1 IL-6 pg/ml par 25000 60 15000 3000 2000 STAT3 80 1000 GAPDH 30 0 RHEK1 C D RHEK1 par kDa - 5 10 10 50 100 CP690550/µM STAT3-pY705 STAT3-pY705 60 5 kDa 80 80 RHEK1LMP1 - IL-6/ng/ml HeLa 80 STAT3 STAT3 80 c-Myc 60 β-Actin 40 c-Myc β-Actin 40 Abb. 3.5 EBV-kodiertes LMP1 induziert die STAT3 und IL6 Signaltransduktion. (A) Western Blot Analysen des Phosphorylierungsstatus von STAT3-pY705 und der Expression von STAT3-Gesamtprotein wurde in den zytoplasmatischen (C) und nukleären (N) Fraktionen von RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 durchgeführt. Lamin B1 diente als Ladekontrolle für die nukleären und GAPDH für die zytoplasmatischen Fraktionen. Die stabile Transfektion mit EBV-kodiertem LMP1 führte zu einer milden Induktion von überwiegend zytoplasmatischem STAT3 und zu einer wesentlich stärkeren Induktion der nukleären STAT3-pY705-Phosphorylierung. Jeweils ein repräsentatives Experiment von 3. (B) Die ELISA Analyse der IL-6 Sekretion in RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 zeigte eine starke Induktion des Zytokins in Abhängigkeit von EBV-kodiertem LMP1. Daten von 3 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SD angegeben. (C) Mittels Western Blot wurde der Effekt von rekombinantem humanem IL-6 auf STAT3, STAT3-pY705 und c-myc in RHEK1 Zellen untersucht. IL-6 führte zu einer milden Hochregulation von STAT3 und c-Myc und zu einer starken Induktion der STAT3-pY705-Phosphorylierung. Ein repräsentatives Experiment von 3. (D) Die Western Blot Analyse zeigt den Effekt des JAK3 Inhibitors CP690550 (Tofacitinib) auf die STAT3-Gesamtprotein Expression, die STAT3-pY705-Phosphorylierung und die c-Myc Expression. Die Inkubation von RHEK1/LMP1 mit CP690550 für 48 h führte zu einer starken Abnahme der STAT3-pY705Phosphorylierung und Dosis-abhängig zu einer Reduktion der STAT3 und c-Myc Expression. Ein repräsentatives Experiment von 3. 3 Ergebnisse Seite 97 c-myc durch LMP-1 war der in malignen Tumoren sehr häufig aktive STAT3 Signaltransduktionsweg (Bowman et al, 2001; Kiuchi et al, 1999). Um dieser Hypothese nachzugehen, wurden RHEK1, RHEK1/LMP1, HeLa und HeLa/LMP1 in zytoplasmatische und nukleäre Fraktionen geteilt. Die STAT3 Expression und auch der STAT3-pY705Phosphorylierungsstatus wurden untersucht (Abb. 3.5 A). Die STAT3 Expression wurde durch die stabile Transfektion mit EBV-kodiertem LMP1 nur sehr diskret induziert, während es zu einer starken Induktion der STAT3-pY705-Phosphorylierung in Anwesenheit von EBVkodiertem LMP1 in Zytoplasma und Nukleus kam. Dies führte zu der Schlussfolgerung, dass EBV-kodiertes LMP1 insgesamt zu einer Steigerung der Phosphorylierung von STAT3 führte und es sich hier nicht lediglich um einen Effekt eines erhöhten Transportes von STAT3pY705 vom Zytoplasma in den Zellkern handelte. Der Anstieg der STAT3-pY705Phosphorylierung in stabil mit EBV-kodiertem LMP1 transfizierten Zellen wurde von einer stark vermehrten IL-6 Sekretion durch RHEK1 und HeLa Zellen begleitet (Abb. 3.5 B). IL-6 wiederum war selbst in der Lage die STAT3-pY705-Phosphorylierung und darüber hinaus auch die c-Myc Expression zu induzieren (Abb. 3.5 C). Weiterhin konnte durch die Inhibition der Tyrosinkinase JAK3 in RHEK1/LMP1 mit einem spezifischen Inhibitor (CP69055/Tofacitinib) gezeigt werden, dass JAK3 maßgeblich in die Aktivierung des STAT3-Signaltransduktionsweges involviert war, da die STAT3-pY705-Phosphorylierung nach JAK3-Hemmung nahezu gänzlich aufgehoben war (Abb. 3.5 D). Die Reduktion der STAT3-pY705-Phosphorylierung war hier von einer Dosis-abhängigen Abnahme der c-Myc Expression begleitet. Insgesamt induzierte das EBV-kodierte LMP1 nicht nur die Expression der Komponenten der HLA Klasse I APM, sondern stimulierte gleichzeitig den JAK3/STAT3 Signaltransduktionsweg, was zu einer begleitenden Induktion der c-Myc Expression führte, wodurch wiederum der stimulatorische Effekt auf die HLA Klasse I APM relativiert wurde. 3 Ergebnisse Seite 98 3.2 Die Rolle von DC und MΦ bei der Immunevasion und antitumoralen Immunität des cHL 3.2.1 Charakterisierung der Verteilung von DC unc MΦ in cHL Gewebe Eine Übersicht über die Patienten und klinischen Daten der HL-Fälle ist in Tabelle 1 gegeben. 106 cHL und 8 nlpHL Fälle wurden untersucht. Die cHL Untergruppe beinhaltete nahezu ausschließlich nodulär sklerosierende (ns) oder Mischtsyp (mc) HL Subtypen (97,2%). Eine EBV Infektion der HRS-Zellen wurde in 34% der cHL Fälle detektiert. Die meisten nlpHL Fälle (87,5%) wurden in einem Ann Arbor Stadium I oder II diagnostiziert und die meisten cHL Fälle (64.2%) in Stadium II oder III (Tabelle 3.1). Die mittlere Nachverfolgungszeit betrug 7,8 Jahre für cHL und 10,4 Jahre für nlpHL Patienten. In der nlpHL Gruppe traten keine Rezidive oder Tumortode auf, in der cHL Gruppe erlitten 17% ein Rezidiv und 10.4% starben an dem cHL. Charakteristiken n (%) n (%) HL Fälle cHL 106 (100) nsHL 65 (61.32) mcHL 38 (35.85) andere 3 (2.83) nlpHL 8 (100) Geschlecht Männlich 66 (62.26) 4 (50) Weiblich 40 (37.74) 4 (50) EBV Status EBV negativ 68 (64.15) EBV positiv 36 (33.96) Nicht bekannt 2 (1.89) Ann-Arbor Stadium I 16 (15.09) 5 (62.50) Stadium II 43 (40.57) 2 (25.00) Stadium III 25 (23.59) 0 (0) Stadium IV 13 (12.26) 1 (12.50) Stadium nicht bekannt 9 (8.49) 0 (0) Alter bei Diagnose (Jahre) 38.92 ± 20.02 36.06 ± 20.05 Nachverfolgung (Jahre) 10.39 ± 3.68 7.78 ± 4.91 Rezidiv 18 (16.98) 0 (0) Tumortod 11 (10.38) 0 (0) Tab. 3.1 Übersicht über die klinischen Daten der Patienten mit HL 3 Ergebnisse Seite 99 Als Marker für myeloide (m)DC wurden CD1a (unreife mDC) und CD83 (reife mDC) verwendet, wie schon in der Literatur beschrieben (Gottfried et al, 2008) (Abb. 3.6 A und B). Intratumorale mDC zeigten einen prädominant reifen Phänotyp mit wenigen CD1a-positiven und deutlich mehr CD83-positiven mDC (Abb. 3.7 A). CD123-positive plasmazytoide (p)DC waren im cHL unter den DC am stärksten vertreten (Abb. 3.6 C und Abb. 3.7 A). Für die Quantifizierung von MΦ wurde CD68, ein lysosomaler Marker, der alle MΦ anfärbt und CD163, ein Marker für MΦ-2, verwendet (Abb. 3.6 D und E). CD68-positive MΦ stellten den zahlenmäßig am stärksten vertretenen Typ von Antigen-präsentierenden Zellen dar (Abb. 3.7 B). CD163-positive MΦ-2 kamen ähnlich häufig vor wie CD68-positive MΦ, was darauf hindeutete, dass die Mehrzahl der MΦ im cHL einen MΦ-2-artigen Phänotyp aufwiesen. A B CD1a (unreife mDC) C CD83 (reife mDC) D CD123 (pDC) E CD68 (MΦ) CD163 (MΦ-2) Abb. 3.6 Immunohistochemische Färbungen von cHL Biopsien. (A) Gezeigt ist die Färbung von unreifen CD1a-positiven mDC in einem cHL Fall mit zahlreichen tumorinfiltrierenden Zellen neben wenigen CD1anegativen cHL Zellen. (B) CD83-positive reife mDC neben CD83-positiven HRS-Zellen (Pfeil). (C) Die CD123 Färbung zeigt pDC mit plasmazytoider Morphologie neben CD123-negativen HRS-Zellen. (D) Dargestellt sind zytoplasmatisch CD68-positive MΦ und (E) CD163 gefärbte MΦ mit membranöser und zytoplasmatischer Positivität neben CD68- und CD163-negativen HRS-Zellen. Repräsentative Beispiele von cHL Biopsien sind gezeigt. Bilder wurden mit einem 40x/0,75 Objektiv an einem Zeiss Imager.A1 unter Anwendung der AxioVision SE64 Rel.4.8 Software aufgenommen. (Die hier gezeigten Daten wurden im Rahmen dieses Projektes am pathologischen Institut generiert und von einer erfahrenen Pathologin ausgewertet.) 3 Ergebnisse Seite 100 Im Weiteren wurde die Verteilung von APC Subtypen zwischen EBV-positiven und EBVnegativen cHL bzw. zwischen cHL und nlpHL Fällen verglichen. In EBV-positivem cHL fanden sich im Vergleich zu EBV-negativem cHL eine erhöhte Anzahl von CD68-positiven MΦ und CD163-positiven MΦ-2 und eine geringere Anzahl von reifen mDC (Abb. 3.7 C), was aber nicht mit einem schlechteren tumorspezifischen Überleben einherging (Daten nicht gezeigt). Das prognostisch günstigere nlpHL war mit signifikant geringerem Vorkommen von MΦ und speziell MΦ-2 assoziiert (Abb. 3.7 D). A B *** n.s. *** *** D C * 2 *** 2000 1500 1000 * 2500 positive cells/mm * 500 ** 2000 1500 1000 500 CD163 CD123 CD68 cH L nl pH L CD83 cH L nl pH L CD1a cH L nl pH L - + EB V + CD68 EB V - EB V + - CD123 EB V EB V + CD83 EB V + - - EB V EB V EB V EB V CD1a cH L nl pH L 0 0 cH L nl pH L positive cells/mm 2 2500 CD163 Abb. 3.7 Verteilung von unreifen und reifen mDC, pDC, MΦ und MΦ-2 in (EBV-negativen/-positiven) cHL und nlpHL. (A) Die Box Plots zeigen die Verteilung der verschiedenen DC Subtypen in allen cHL Fällen. (B) MΦ und MΦ-2 waren die dominante Gruppe infiltrierender APC. (C) Die Verteilung von verschiedenen APC Subtypen in EBV-negativen und EBV-positiven cHL und (D) cHL und nlpHL wurde verglichen. Die Anzahl der CD83-positiven mDC war geringer und die Anzahl der MΦ und MΦ-2 war höher in EBV-positiven im Vergleich zu EBV-negativen Fällen. In nlpHL war die Anzahl von MΦ und MΦ-2 im Vergleich zu cHL signifikant reduziert. Der t-Test für ungepaarte Strichproben wurde bei Normalverteilung und der MannWhitney-U-Test wurde bei nicht-Normalverteilung verwendet mit *p < 0,05, **p < 0,01 und ***p < 0,001. Anzahl gefärbter Fälle: CD1a-cHL: 101, CD1a-nlpHL:8, CD83-cHL: 97, CD83-nlpHL: 6, CD123-cHL: 97, CD123-nlpHL: 6, CD68-cHL: 96, CD68-nlpHL: 5, CD163-cHL: 94, CD163-nlpHL: 6. 3 Ergebnisse Seite 101 3.2.2 Prognostischer Einfluss von DC und MΦ auf den klinischen Verlauf von cHL Patienten Um die Rolle der verschiedenen APC Subtypen auf das tumorspezifische Überleben zu untersuchen, wurden Kaplan-Meier Analysen durchgeführt. CD1a-, CD68- und CD123- A B Cut-off: mean Cut-off: 50th percentile 1.0 1.0 0.8 0.8 0.6 0.6 0.4 0.4 0.2 0.2 0.0 0.0 0 C 5 10 15 20 0 D Cut-off: 75th percentile 1.0 0.8 0.8 0.6 0.6 0.4 0.4 0.2 0.2 0.0 0.0 5 10 15 20 10 15 20 Cut-off: 50th percentile 1.0 0 5 0 5 10 15 20 Abb. 3.8 Einfluss von CD83- und CD163-positiven Zellen auf die Prognose des cHL. (A) Kaplan-Meier Analysen zum tumorspezifischen Überleben von cHL Patienten in Bezug auf die Anzahl von infiltrierenden CD83-positiven reifen mDC, von (B und C) CD163-positiven MΦ-2 und (D) bzgl. des Verhältnisses von CD163-positiven MΦ-2 zu CD83-positiven reifen mDC (CD163:CD83) wurden durchgeführt. Als cut-off (zur Einteilung der Vergleichsgruppen) wurde der Mittelwert (A), der Median/50. Perzentile (B und D) bzw. die 75. Perzentile (C) verwendet, um die Gruppen mit hoher und niedriger Anzahl von CD83-positiven Zellen/mm2, CD163-positiven Zellen/mm2 und mit hohem und niedrigem Quotienten von CD163-positiven zu CD83positiven Zellen/mm2 zu definieren. Eine hohe Anzahl von CD83-positiven mDC wie auch eine niedrige Anzahl von CD163-positiven MΦ-2 waren mit besserem tumorspezifischem Überleben assoziiert. 3 Ergebnisse Seite 102 positive Zellen hatten keinen Einfluss auf das tumorspezifische Überleben (Daten nicht gezeigt). Das tumorspezifische Überleben von Patienten mit einer hohen Anzahl von CD83positiven reifen mDC war signifikant besser im Vergleich zu der Gruppe mit wenigen CD83positiven mDC (p=0,048; Abb. 3.8 A). Im Gegensatz dazu war eine hohe Anzahl von CD163positiven Zellen stark mit dem Tumortod assoziiert und die Signifikanz dieses Befundes stieg mit steigender Perzentile als cut-off zur Einteilung der Vergleichsgruppen an (50. Perzentile: p=0,004; 75. Perzentile: p=0,00019; Abb. 3.8 B und C). Zusätzlich wurde das Verhältnis von CD163- zu CD83-positiven Zellen berechnet und hohe Werte dieses Quotienten waren mit schlechtem tumorspezifischem Überleben assoziiert, somit waren Patienten mit niedriger CD163- und hoher CD83-positiver Zellzahl bzgl. ihres Überlebens begünstigt (p=0,006; Abb. 3.8 D). 3.2.3 Analyse des Zytokinprofils mittels qRT-PCR in cHL Gewebe RNS aus FFPE Material von cHL Biopsien wurde isoliert und qRT-PCR Analysen durchgeführt, um das Zytokin Profil zu bestimmen. Im FFPE Material sind die Nukleinsäuren stark degradiert, weswegen spezifische Taqman Sonden verwendet wurden, die sehr spezifisch und effizient Sequenzen mit weniger als 100 bp detektieren können. Die Expression von IL12B, TNF, IL10 und TGFβ1 wurde untersucht, da sie im cHL Gewebe exprimiert werden und die Entwicklung und Reifung der DC und/oder die MΦ Polarisation beeinflussen (Banchereau & Steinman, 1998; Biswas & Mantovani, 2010; Gottfried et al, 2008; Steidl et al, 2011). cHL Fälle wurden ausgewählt, die eine besonders hohe (>75. Perzentile) oder niedrige (<25. Perzentile) Anzahl CD83- oder CD163-positiver Zellen aufwiesen, um auch bei niedriger Anzahl untersuchter Fälle mögliche Unterschiede aufdecken zu können. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe der RNS der L1236 Zelllinie normalisiert und mit 10 Fällen von reaktiver Lymphadenopathie verglichen. Die Gruppen mit niedriger Anzahl von CD83- bzw. hoher Anzahl von CD163-positiven Zellen, von denen ein schlechtes tumorspezifisches Überleben zu erwarten wäre, zeigten die stärkste Expression aller getesteten Zytokine in einigen Fällen (Abb. 3.9 A-D). Ein typisches MΦ-1 oder MΦ-2 Zytokinprofil konnte nicht festgestellt werden. Vielmehr waren sowohl pro- als auch antiinflammatorische Zytokine teilweise deutlich hochreguliert. Interessanterweise wies die Gruppe mit niedriger Anzahl an CD163-positiven Zellen eine sehr geringe Zytokinexpression auf, welche mit den Befunden aus reaktiven Lymphadenopathien vergleichbar war. 3 Ergebnisse Seite 103 4000 IL12B (Relative fold change) A 2000 200 100 1 0 TNF (Relative fold change) B L1236 CD83 high CD83 low CD163 high CD163 low rLA L1236 CD83 high CD83 low CD163 high CD163 low rLA L1236 CD83 high CD83 low CD163 high CD163 low rLA L1236 CD83 high CD83 low CD163 high CD163 low rLA 10 5 2 1 0 IL10 (Relative fold change) C 200000 100000 30000 20000 10000 1 0 TGF1 (Relative fold change) D 500 400 200 100 1 0 3 Ergebnisse Seite 104 Abb. 3.9 Zytokinexpression in cHL Biopsien. Die Expression von (A) IL12B, (B) TNF, (C) IL10 und (D) TGFβ1 wurde mittels qRT-PCR an aus FFPE isolierter RNS untersucht. Die cHL Fälle wurden unter Zuhilfenahme der 25. und 75. Perzentile als cut-off in Gruppen mit hoher (high; >75. Perzentile) oder geringer Anzahl (low; <25. Perzentile) von CD83- oder CD163-positiven infiltrierenden Zellen unterteilt. Gruppen mit geringer Anzahl von CD83- und hoher Anzahl von CD163-positiven Zellen zeigten zumindest in einigen Fällen eine besonders starke Expression der getesteten Zytokine. Die Gruppe mit niedriger Anzahl von CD163positiven Zellen zeigte dahingegen eine geringe Zytokinexpression, welche vergleichbar mit den Fällen der reaktiven Lymphadenopathie (rLA) war. Daten (Triplikate) der einzelnen untersuchten Fälle sind jeweils als Mittelwert ± SD angegeben. 3.2.4 Etablierung des Zellkulturmodelles zur Generierung von (mo)DC aus peripheren Blutmonozyten und MΦ Monozyten aus humanem peripherem Blut wurden für 6 Tage in Anwesenheit von IL4 und GM-CSF zur Generierung von unreifen monocyte-derived (mo)DC ausdifferenziert. Sie zeigten die erwartete Morphologie mit typischen verzweigten Zytoplasma-Fortsätzen (Abb. 3.10 A). Für die Vordifferenzierung von MΦ wurden Monozyten für 5 Tage entweder mit GM-CSF für die Generierung von MΦ-1 mit sogenannter “Spiegelei” Morphologie oder mit M-CSF für die Generierung von MΦ-2 mit spindelförmiger Morphologie inkubiert (Abb. 3.10 A). Um die Reinheit der moDC und MΦ zu überprüfen, wurden die Zellen nach der Ausdifferenzierung auf die Expression von zelllinientypischen Markern hin untersucht (Abb. 3.10 B). moDC zeigten einen geringen Prozentsatz an CD14 exprimierenden Zellen, einem Marker für Monozyten, und waren zu 98% positiv für CD11c, einem Marker für DC. MΦ-1 und MΦ-2 waren jeweils stark CD68- und CD11b-positiv (MΦ Marker). Alle Zelllinien waren nur geringfügig mit B- und/oder T-Zellen kontaminiert (<1%). Somit konnten wir davon ausgehen, dass die Zelllinien einen angemessenen Reinheitsgrad aufwiesen. MΦ-1 zeigten außerdem eine hohe HLA-DR Expression und waren nahezu vollständig CD163negativ (Abb. 3.10 C). MΦ-2 hingegen exprimierten den für MΦ-2 spezifischen scavenger Rezeptor CD163 und im Vergleich zu MΦ-1 sehr gering HLA-DR. Demzufolge gingen wir von einer effizienten Ausdifferenzierung der Monozyten in die verschiedenen modellhaften moDC und MΦ-Untertypen aus. 3 Ergebnisse Seite 105 Abb. A 3.10 Generierung proinflammatorischen von moDC, MΦ-1 und antiinflammatorischen MΦ-2. (A) Monozyten moDC aus humanem peripherem Blut wurden in moDC, MΦ-1 oder MΦ-2 in Anwesenheit von 10 ng/ml GM-CSF IL4 und 25 ng/ml GM-CSF (6 Tage), 50 ng/ml 5 Tage Monozyten MΦ-1 GM-CSF (5 Tage) oder 50 ng/ml M-CSF (5 Tage) ausdifferenziert. Dargestellt sind Monozyten einen Tag nach Isolation, moDC mit den typisch verzweigten Fortsätzen, MΦ-1 mit MΦ-2 der typischen “Spiegelei” Morphologie und MΦ2 mit typischer spindelförmiger Morphologie. Bilder wurden mit einem 10x/0,30 Ph1 Objektiv moDC B MΦ-1 100 cellSens dimension Software aufgenommen. (B) 80 Die Reinheit von moDC wurde durch die 60 Messung der Marker CD14 (Monozyten), CD3 40 (T-Zellen), CD20 (B-Zellen) und CD11c (moDC) 20 mittels % positive cells (M-1) % positive cells (moDC) 100 80 60 40 20 0 0 CD14 CD3 CD20 CD11c CD68 CD3 CD20 CD11b MΦ-2 % positive cells (M-2) an einem Olympus IX81 Mikroskop mit Hilfe der Durchflusszytometrie bestimmt. Die Expressionsrate lag jeweils bei 12%, 0%, <1% beziehungsweise 98%. Die Expression von CD14 100 in moDC wurde in 25 und für CD3, CD20 und 80 CD11c in 4 Experimenten analysiert. Die 60 Reinheit 40 durchflusszytometrischer Analyse der Marker 20 CD68 (MΦ), CD3 (T-Zellen), CD20 (B-Zellen) und 0 CD68 CD3 CD20 CD11b der CD11b MΦ (MΦ) wurde bestimmt. mittels Die Expressionsraten der MΦ-1 lagen bei 95%, <1%, <1% beziehungsweise 92% und der MΦ-2 bei C 98%, <1%, <1% beziehungsweise 86%. Für die 10000 M-1 M-2 8000 Untersuchung von CD68, CD3, CD20 und CD11b in MΦ wurden 4 Experimente durchgeführt. Dargestellt sind die Mittelwerte ± 4000 SEM. (C) MΦ-1 und MΦ-2 wurden auf ihre 2000 Expression von CD163 und HLA-DR hin 0 untersucht. Durchflusszytometrische Analysen -D LA H D 16 R 3 -2000 C MFI 6000 ließen eine typische Expression von CD163 in MΦ-2 und starke Expression von HLA-DR in MΦ-1 erkennen. Daten von 10 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM angegeben. 3 Ergebnisse Seite 106 Zusätzlich wurde die Expression von IL10 und IL12 durch moDC, MΦ-1 und MΦ-2 analysiert (Abb. 3.11 A). Nach Stimulation mit LPS, zeigten moDC und MΦ-1 eine hohe Sekretion von IL12 und vergleichsweise eine geringe Sekretion von IL10. MΦ-2 hingegen sezernierten reichlich IL10 und fast kein IL12. Hiermit wurde ebenfalls die erfolgreiche Differenzierung von Monozyten in die verschiedenen MΦ-Typen mit entsprechendem Zytokinprofil bestätigt. Die Zelllinien L1236 und HDLM2, die von klassischen Hodgkin Lymphomen (cHL) abstammen, dienten als Modell für die Tumorzellen des cHL. Die in diesem Projekt häufig verwendeten Überstände dieser Zelllinien wurden auf die Produktion von Chemokinen und Zytokinen hin untersucht (Abb. 3.11 B). TARC und MDC wurden am 150000 IL12 (pg/ml) 100000 moDC moDC 20000 M-1 50000 1000 10000 1000 500 500 0 LPS 0 LPS - + B C - + Calm2 TNF TGFβ1 IL12B IL10 TARC MDC TNF TGF IL12 IL10 350000 300000 250000 6000 pg/ml M-1 M-2 M-2 IL10 (pg/ml) A 4000 1000 500 L1236 0 L1236 HDLM-2 Abb. 3.11 Expression von Zytokinen und Chemokinen in moDC, MΦ-1, MΦ-2 und den cHL-Zelllinien L1236 und HDLM2. (A) ELISA Analysen zeigten eine starke Produktion von IL12 in moDC und MΦ-1, vor allem nach Stimulation mit LPS (100 ng/ml). In MΦ-2 hingegen konnte nur eine sehr geringe IL12 Sekretion nachgewiesen werden auch nach Stimulation mit LPS. IL10 wurde dagegen am stärksten von MΦ-2 sezerniert. Der Unterschied zwischen moDC/MΦ-1 und MΦ-2 war vor allem nach LPS Zugabe evident. Daten von mindestens 3 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM angegeben. (B) Mittels ELISA wurde die Expression von TARC, MDC, TNFα, TGFβ, IL12 und IL10 in L1236 und HDLM2 analysiert. Die TARC und MDC Produktion war relativ hoch, vor allem in HDLM2. Allerdings zeigten L1236 eine höhere Sekretion von TNFα und IL12. Daten von mindestens 3 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM angegeben. (C) Das Zytokinexpressionsprofil in L1236 wurde auf RNS-Ebene durch qRT-PCR bestätigt, wie im Amplifikationsplot angezeigt. Ein repräsentatives Experiment von 13. 3 Ergebnisse Seite 107 stärksten exprimiert, vor allem in HDLM2. TNFα und IL12 hingegen wurden kräftiger von L1236 als von HDLM2 produziert. Das Zytokinprofil für L1236 konnte auf RNS-Ebene mittels qRT-PCR bestätigt werden (Abb. 3.11 C). 3.2.5 Einfluss von Zytokinen und Überständen von cHL-Zelllinien auf die Reifung von moDC Um das Reifungsverhalten von moDC zu untersuchen, wurden Zytokine eingesetzt, die für ihren Einfluss auf die DC Reifung bekannt sind und bekanntermaßen im cHL exprimiert werden (Banchereau & Steinman, 1998; Gottfried et al, 2008). TNFα induzierte die Expression des Aktivierungsmarkers CD40 und des Reifungsmarkers CD83, wie erwartet (Abb. 3.12 A). IL10 blockierte die Entwicklung von moDC, was durch die Hochregulation des Monozyten Markers CD14 angezeigt wurde (Abb. 3.12 A). TGFβ führte zu einer Herunterregulation von CD83 und inhibierte damit, wie erwartet, die Ausreifung der moDC (Abb. 3.12 A). Da in den verwendeten cHL-Zelllinien die Chemokine TARC und MDC stark sezerniert wurden, wollten wir testen, ob auch diese Chemokine einen Einfluss auf die Aktivierung und die Reifung der moDC ausüben. Wie in Abb. 3.12 A gezeigt, konnte kein Einfluss auf die Expression der Marker CD40, CD14 und CD83 festgestellt werden. HRS-Zellen sezernieren zusammen mit den inflammatorischen Zellen des Entzündungsinfiltrats im cHL eine komplexe Mischung von Immunmediatoren. Um dem Rechnung zu tragen, wurden moDC mit einem Zytokincocktail bestehend aus den oben verwendeten Zyotkinen TNFα, IL10 und TGFβ oder mit Zellkultur Überständen der cHLZelllinien L1236 und HDLM2 behandelt. Alle Behandlungen führten zur Aktivierung der moDC und/oder induzierten ihre Reifung (Abb. 3.12 B), vergleichbar mit TNFα, was mit dem überwiegenden Vorkommen reifer mDC in cHL Biopsien gut in Einklang zu bringen ist (Abb. 3.7 A). Dieser Effekt war deutlicher nach Behandlung mit L1236 Überständen, die eine höhere TNFα Sekretion aufwiesen als HDLM2 Zellen (Abb. 3.11 B). Bei der Inkubation mit dem Zytokincocktail dominierte der reifungsfördernde Effekt von TNFα über die Wirkung von IL10 und TGFβ. Die als Kontrolle verwendete Behandlung der moDC mit B-Zell Überständen gesunder Spender, führte im Vergleich zu den Überständen der malignen BZelllinien L1236 und HDLM2 zu keiner signifikanten Veränderung der Aktivierungs- und Reifungsmarker der DC (Abb. 12 B). 3 Ergebnisse Seite 108 A moDC CD40 CD14 800 400 on tro l TN F 200 tro l 0 CD14 IL10 n.s. 600 400 200 800 400 200 200 0 l on tro l TG F 0 CD14 n.s. n.s. 800 1000 800 400 200 0 on tro l CD14 C l on tro C n.s. n.s. 800 1000 800 CD83 (MFI) 400 200 Isotype C Control MDC D M CD14 l C 0 l C M D l on tro CD40 400 200 0 on tro 0 600 on tro CD14 (MFI) 500 C CD40 (MFI) 600 1000 C 1500 MDC CD83 TARC n.s. C Control TA R C l on tro TA R C CD40 400 200 0 C 0 600 C 500 CD83 (MFI) CD14 (MFI) CD40 (MFI) 600 1000 TA R 1500 Isotype CD83 TGFβ n.s. M D Control C C C on tro l TG F CD40 400 on tro 0 600 TG F 600 ** 1000 CD83 (MFI) 800 CD14 (MFI) 800 Isotype CD83 C C C on IL 10 CD40 400 IL 10 0 600 l 0 l 500 n.s. CD40 (MFI) C 1000 200 on tro 800 IL 10 400 1000 on tro 1500 n.s. ** CD83 (MFI) 600 CD14 (MFI) 2000 Control CD83 TNFα 800 Isotype F on tro l C Control n.s. TARC 500 0 CD14 TN F CD40 TN C on tro l 0 Isotype TGFβ 1000 200 0 CD40 (MFI) CD83 (MFI) 400 200 IL10 ** 1500 600 CD14 (MFI) CD40 (MFI) 600 TNFα CD83 n.s. *** 800 CD83 3 Ergebnisse Seite 109 B moDC CD40 CD14 600 1500 400 0 Isotype il l tro kt a C on l tro kt ai C n.s. * 1000 800 800 200 200 0 l tro S CD14 on Ü l L1 2 C C on tro L1 23 6 C on tro Ü S l 0 CD40 Isotype Control 400 Ü S 0 600 CD83 6 200 400 L1 23 400 CD83 (MFI) 600 CD14 (MFI) CD40 (MFI) CD83 Cocktail 600 L1236 ÜS CD14 oc on Control * 800 0 C C C oc on kt a tr o l il CD40 l 0 1000 500 200 200 * C oc 400 2000 36 (TNFα, TGFβ, IL10) CD14 (MFI) Cocktail CD40 (MFI) 600 800 CD83 (MFI) *** 800 CD83 n.s. L1236 ÜS n.s. n.s. 800 800 600 600 * 1000 400 200 Ü LM H D H HDLM2 ÜS n.s. 800 800 CD83 (MFI) 200 200 el lÜ l tro S l tro el lÜ on Ü C Bc S l tro ll on ce C B- Control CD14 S 0 0 CD40 400 on 0 600 CD83 Bc 200 400 C CD14 (MFI) 400 n.s. 1000 600 Isotype CD83 LM 2 2 C on tro l S l tro CD14 D C LM D H Control n.s. 600 CD40 (MFI) 0 on Ü tro S l CD40 2 on C Isotype 800 B-Zell ÜS 200 0 0 400 S 200 600 Ü 400 CD83 (MFI) CD14 (MFI) HDLM2 ÜS CD40 (MFI) 800 B-Zell ÜS Abb. 3.12 Charakterisierung der Reifung von moDC nach Stimulation mit Zytokinen, L1236 und HDLM2 Überständen und Chemokinen. (A) moDC wurden für 24 h mit 10 ng/ml TNFα, IL10, TGFβ, TARC oder MDC behandelt oder (B) mit einem Zytokincocktail (jeweils 10ng/ml TNFα, IL10 und TGFβ), mit 50% L1236 Überständen (ÜS), 50% HDLM2 Überständen (ÜS) oder 50% Überständen (ÜS) von B-Zellen gesunder Spender behandelt. Die Expression von CD40, CD14 und CD83 wurde mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Der deutlichste induktive Effekt auf die moDC Aktivierung und Reifung wurde nach Behandlung mit TNFα oder dem TNFα-haltigen Cocktail festgestellt. Die Überstände der cHL-Zelllinien hatten einen milden, TNFαähnlichen Effekt auf die moDC Reifung. Neben Punktdiagrammen ist jeweils ein repräsentatives Histogramm eines Spenders dargestellt. Die Linien in den Punktdiagrammen verbinden die zusammengehörigen Messwerte der einzelnen Spender. Die mittlere Fluoreszenzintensität (MFI) ist jeweils angezeigt. Der t-Test für gepaarte Strichproben wurde bei Normalverteilung und der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test wurde bei nichtNormalverteilung verwendet mit *p < 0,05, **p < 0,01 und ***p < 0,001. Daten von 5-14 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM dargestellt. 3 Ergebnisse Seite 110 3.2.6 Hemmung der Reifung von moDC durch Inhibition von TNFα Da TNFα einen starken Effekt auf die Reifung der moDC zeigte (Abb. 3.12 A) und auch in vivo im cHL Infiltrat, das von reifen mDC geprägt ist (Abb. 3.7 A), exprimiert wurde (Abb. 3.9 B), sollte getestet werden, ob eine TNFα Neutralisierung den beobachteten Effekt aufheben kann. Dazu wurden bei der Inkubation von moDC mit L1236 Überständen zwei verschiedene neutralisierende antiTNFα Antikörpern, darunter das Therapeutikum Infliximab, zu dem Versuchsansatz hinzugefügt. Wie in Abb. 3.13 dargestellt, führte die Neutralisierung von TNFα zu einer signifikanten Reduktion der CD40 und CD83 Expression der moDC. Demzufolge scheint die Reifung der moDC, die bei Inkubation mit cHL Überständen n.s. n.s. ** 300 200 100 100 0 NF lix im ab 1) In f an In f an tiT G L1236 ÜS + tiT NF lix im ab 1) - G (Ig pe ty lix im ab NF In f tiT an 0 L1236 ÜS + Is o Is o ty pe (Ig G - 1) 0 L1236 ÜS + * 200 - 100 * * 300 (Ig 200 ** pe * 400 ty 300 n.s. n.s. 400 Is o *** ** CD83 (MFI) 400 CD14 (MFI) CD40 (MFI) beobachtet wurde, zumindest teilweise TNFα-abhängig zu sein. Abb. 3.13 Analyse der Reifung von moDC nach Stimulation mit cHL Überständen und Neutralisierung von TNFα. moDC wurden für 24 h mit L1236 Überständen (ÜS) alleine oder zusätzlich mit je 10 µg/ml einer IgG1-Isotypkontrolle, eines antiTNFα Antikörpers oder von Infliximab behandelt. Die Expression des DC Aktivierungsmarkers CD40, des Monozytenmarkers CD14 und des DC Reifungsmarkers CD83 wurde mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Nach TNFα Neutralisierung kam es zu einer deutlichen Reduktion der Expression des Aktivierungs- und Reifungsmarkers. Die mittlere Fluoreszenzintensität (MFI) ist jeweils angezeigt. Aufgrund normalverteilter Werte wurde der t-Test für gepaarte Strichproben verwendet mit *p < 0,05, **p < 0,01 und ***p < 0,001. Daten von 6-7 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM dargestellt. 3 Ergebnisse Seite 111 3.2.7 Analyse der chemotaktischen Wirkung von Überständen einer cHL-Zelllinie auf die Migration von moDC Durch die Behandlung mit L1236 Überständen wurde die Reifung von moDC induziert. Da aktivierte DC ein verstärktes homing- und damit auch Migrationsverhalten aufweisen sollten, wollten wir testen, ob die mit L1236 Überständen behandelten moDC in einem ChemotaxisAssay verstärkt migrieren. Dazu wurden behandelte Zellen zunächst auf die Expression des Chemokin-Rezeptors CCR7 hin untersucht. Weder 6 Tage mit IL4 und GM-CSF ausdifferenzierte moDC noch mit L1236 Überstand behandelte Zellen zeigten eine CCR7 Expression. Nach Behandlung mit einem Zytokincocktail bestehend aus TNFα, IL10 und TGFβ konnte jedoch eine CCR7 Expression induziert werden (Abb. 3.14 A). Zur Analyse des Migrationsverhaltens wurde das Chemokin SLC im Chemotaxis-Assay verwendet. Interessanterweise kam es trotz des Fehlens des CCR7 Chemokinrezeptors zu einer DC A B SLC Chemotaxis ** Penetrierte Zellen 12000 ** 8000 1000 500 CCR7 Isotype Control L1236 ÜS Cocktail (TNFα, TGFβ, IL10) M ed iu m ko nt ro lle L1 23 P 6 M os Ü ed iti S vk iu m on ko tro nt l le ro lle L1 + 23 PT Po 6 x Ü si S tiv + ko PT nt ro x lle + PT x 0 Abb. 3.14 Chemotaktisches Verhalten von moDC nach Stimulation mit L1236 Überständen. (A) moDC wurden für 24 h mit Medium als Kontrolle, 50% L1236 Überständen oder einem Zytokincocktail (jeweils 10 ng/ml TNFα, IL10 und TGFβ) behandelt und die Expression des SLC Rezeptors CCR7 wurde untersucht. moDC wiesen auch nach Behandlung mit L1236 Überständen (ÜS) keine CCR7 Expression auf, jedoch konnte durch Stimulation mit dem Cocktail die CCR7 Expression induziert werden. Ein repräsentatives Experiment von 3. (B) moDC wurden für 24 h mit Medium als Kontrolle, 50% L1236 Überständen oder einem weiteren Zytokinmix (5ng/ml IL1β, 10ng/ml IL6, 10ng/ml TNFα, 1µg/ml PGE2) als Positivkontrolle behandelt und ChemotaxisAssays mit SLC als Chemokin wurden durchgeführt. Als Kontrolle wurden bei allen Behandlungen die moDC vorher mit Pertussis Toxin (PTx) vorinkubiert, um die Motilität der moDC zu inhibieren und zu beweisen, dass die unbehandelten Zellen durch aktive Migration durch die Membran penetrierten. Die penetrierten Zellen wurden zur Normierung mit PE-konjugierten Beads versetzt und die Anzahl der migrierten Zellen wurde mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Der t-Test für gepaarte Strichproben wurde bei Normalverteilung und der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test wurde bei nicht-Normalverteilung verwendet mit *p < 0,05, **p < 0,01 und ***p < 0,001. Daten von 5-14 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM angegeben. 3 Ergebnisse Seite 112 signifikant gesteigerten Migration der mit L1236 Überstand behandelten moDC im Vergleich zu unbehandelten moDC, wenn auch geringfügiger im Vergleich zur Positivkontrolle, in der eine verstärkte Reifung der moDC induziert wurde (Abb. 3.14 B). Da L1236 Überstände die Expression von CCR7 nicht induzierten, vermuten wir, dass die beobachtete Steigerung der Migration der mit L1236 Überständen behandelten moDC durch eine anderweitige, durch unsere Experimente nicht erklärbare Induktion ihrer Motilität verursacht sein müsste. 3.2.8 Einfluss von Überständen von cHL-Zelllinien und Chemokinen auf die Polarisation von MΦ Um auf die Frage einzugehen, ob die MΦ Polarisation durch cHL-konditioniertes Medium moduliert werden kann, wurden MΦ-1 und MΦ-2 mit Überständen der Zelllinien L1236 und HDLM2 inkubiert. Änderungen in der Expression von CD68, einem MΦ-Marker, den MΦ-2 Markern scavenger Rezeptor CD163 und Mannose-Rezeptor CD206 als auch von HLA-DR, welches besonders auf MΦ-1 exprimiert wird, wurden mittels Durchflusszytometrie analysiert. MΦ-1 zeigten eine signifikante Reduktion der HLA-DR Expression nach Behandlung mit L1236 Überständen. Eine Induktion der MΦ-2 Marker CD163 und CD206 wurde jedoch nicht beobachtet (Abb. 3.15 A). Im Gegensatz dazu wurde die Expression von CD163 und CD206 in MΦ-2 nach Behandlung mit L1236 und HDLM2 Überständen konsistent und hoch signifikant induziert (Abb. 3.15 A). Weiterhin zeigte die Behandlung von MΦ-2 mit den Chemokinen TARC und MDC keinen Einfluss auf die Polarisation der MΦ (Abb. 3.15 B). 3 Ergebnisse Seite 113 CD68 (MFI) 1000 l S S Ü LM 2 C D H CD206 (MFI) S l H D C LM 2 on Ü tro S Ü 6 1000 500 0 500 S l HLA-DR 2 Ü tro on C Ü S 6 on tro Control HDLM2 ÜS 1000 LM C LM D Isotype L1236 ÜS 1500 0 l HLA-DR 2 on Ü tro S l S 6 Ü tro 1500 C 0 l 0 *** HLA-DR (MFI) 4000 2000 L1 23 HLA-DR (MFI) 6000 2000 n.s. 2000 CD206 2000 H HLA-DR (MFI) 4000 on tro l n.s. 10000 8000 6000 Ü l tro H ** 6 0 on S Ü 0 D C LM 2 on tro l S 6 Ü tro on C L1 23 10000 CD206 *** 20000 10000 C 0 20000 L1 23 0 CD163 30000 L1 23 10000 1000 40000 30000 20000 10000 *** 40000 CD206 (MFI) CD206 (MFI) 20000 S l on tro C H n.s. 30000 on L1 23 Ü S l on tro C 40000 LM 2 * D 6 Ü S l on tro C L1 23 40000 2000 0 0 CD163 Ü on tro C D H CD163 (MFI) 2000 D 0 CD68 ** 3000 H 0 LM 2 S l CD163 (MFI) 1000 500 *** 3000 1500 500 C on tro S Ü 2 C C 1000 l CD206 (MFI) 1000 0 D 2000 8000 HLA-DR (MFI) 2000 H 2000 CD163 (MFI) 2500 1500 n.s. 3000 2500 10000 HLA-DR CD68 LM Ü on tro l S l CD163 (MFI) 6 on tro C L1 23 n.s. 30000 CD206 1000 0 0 3000 CD163 1000 2000 Ü 0 2000 n.s. 3000 6 1000 CD68 (MFI) CD68 (MFI) CD68 (MFI) 2000 n.s. 3000 * 3000 L1 23 n.s. 3000 CD68 MΦ-2 MΦ-1 A Isotype L1236 ÜS Control HDLM2 ÜS 3 Ergebnisse Seite 114 B MΦ-2 n.s. 2500 1000 0 0 CD68 C n.s. n.s. 2500 CD163 (MFI) 2000 1000 0 0 tro C n.s. 6000 CD163 C C TA on R tro on l 500 l 500 C 1000 1500 D 1500 M C on tro l tro l TA R C 500 2000 CD163 (MFI) 1000 500 2500 CD163 1500 M 1500 D C CD68 (MFI) 2000 on CD68 (MFI) 2000 CD68 n.s. 2500 n.s. 5500 CD206 (MFI) CD206 CD206 (MFI) 5000 4000 2000 4500 4000 3500 3000 n.s. 1000 C 400 0 on tro C TA R on tro HLA-DR C 0 l 200 C 200 D 400 600 M HLA-DR (MFI) 600 C n.s. 800 l HLA-DR HLA-DR (MFI) 800 M C on TA 1000 CD206 D tro C R tro C on l 2500 l 0 Isotype TARC Control MDC Abb. 3.15 Charakterisierung der Expression von Polarisationsmarkern auf MΦ nach Stimulation mit L1236 und HDLM2 Überständen und Chemokinen. (A) Vordifferenzierte MΦ wurden für 24 h mit 50% L1236 oder HDLM2 Überständen (ÜS) und (B) mit 10 ng/ml TARC oder MDC behandelt. Die Expression von CD68, CD163, CD206 und HLA-DR wurde mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Nach Behandlung mit den Überständen konnte in MΦ-1 eine Reduktion der HLA-DR Expression beobachtet werden und in MΦ-2 wurde die Polarisation nicht nur aufrechterhalten, sondern durch Induktion von CD163 und CD206 verstärkt. Ein repräsentatives Histogramm eines Spenders ist jeweils neben Punktdiagrammen, bei denen die Messwerte der einzelnen Spender aller Probanden verbunden sind, gezeigt. Die mittlere Fluoreszenzintensität (MFI) ist jeweils dargestellt. Der t-Test für gepaarte Strichproben wurde bei Normalverteilung und der Wilcoxon-VorzeichenRang-Test wurde bei nicht-Normalverteilung verwendet mit *p < 0,05, **p < 0,01 und ***p < 0,001. Daten von 5-10 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM angegeben. 3 Ergebnisse Seite 115 3.2.9 Regulation der Proliferationsaktivität einer cHL-Zelllinie durch moDC und MΦ Um den Effekt von moDC und MΦ auf die Tumorzellproliferation zu analysieren, wurden Carboxyfluorescein succinimidyl Ester (CFSE)-markierte L1236 Zellen mit Überständen von moDC, MΦ-1 und MΦ-2 behandelt. CFSE, ein sog. fluorescence cell tracking dye, wird in die Zelle beim Anfärben eingelagert und bei der Zellteilung nur zu je 50% an beide Tochterzellen weitergeben, d.h. mittels der Intensität der Fluoreszenz kann auf das relative Proliferationsverhalten geschlossen werden. Demnach ist das CFSE-Signal ein reziproker Indikator für die Zellproliferation. Ein erhöhtes CFSE Signal und damit eine signifikante Inhibition des L1236 Zellwachstums wurde nach Inkubation mit moDC und MΦ-1 Überständen beobachtet (Abb. 3.16 A). MΦ-2 Überstände hingegen beeinflussten die L1236 Proliferation nicht (Abb. 3.16 A). Ähnliche Ergebnisse wurden in einem BrdU-Assay erzielt, bei dem der BrdU Einbau in die DNS von L1236 Zellen im Rahmen der mitotischen Aktivität nach Behandlung mit MΦ-1 und MΦ-2 Überständen bestimmt wurde (Abb. 3.16 B). Um zu bestimmen, ob der direkte Zell-Zell-Kontakt den Effekt auf die Proliferation von L1236 erhöht, wurden MΦ-1 und MΦ-2 mit L1236 ko-kultiviert und BrdU-Assays wurden durchgeführt. In Kokultur fanden wir wiederholt einen signifikant geringeren BrdU Einbau in die L1236 DNS nach Inkubation mit MΦ-1 im Vergleich zu MΦ-2, jedoch keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zur Behandlung mit Überständen (Abb. 3.16 B und C). Da die Kokultur von MΦ und L1236 mit 50% des für die MΦ Polarisation verwendeten Mediums durchgeführt wurde, wurden zum Ausschluss eines Einflusses von GM- und M-CSF auf die Proliferation von L1236 BrdU-Assays mit diesen Zytokinen durchgeführt. Es konnte kein signifikanter Einfluss von GM- und M-CSF auf die Proliferation von L1236 festgestellt werden (Abb. 3.16 D). Um die Aufnahme und den Einbau von BrdU in die DNS von MΦ als signifikantem Störfaktor bei den Analysen auszuschließen und damit eventuellen Fehleinschätzungen der L1236 Proliferation vorzubeugen, wurde die Expression von Ki67 in MΦ (CD68-positive Zellen) während der Kokultur mit L1236 immunzytochemisch untersucht. MΦ in Kokultur waren überwiegend Ki67 negativ und es kann geschlussfolgert werden, dass die Proliferationsrate und somit die DNS Replikation in MΦ sehr gering war (Abb. 3.16 E). Demnach repräsentierten die Ergebnisse zur Messung der L1236 Proliferation mittels BrdU Assay mit großer Wahrscheinlichkeit die proliferative Aktivität der L1236 Zellen. 3 Ergebnisse n.s. n.s. * 50 60000 40000 on C S Ü M D L1236 L1236 +M-1 +M-2 (1:6) (1:6) Ü S 0 tro l S S MΦ-2 48h Behandlung von L1236 E n.s. 100000 100 % Ki67/CD68 positive cells n.s. FI (BrdU) 80000 +L1236 60000 40000 20000 0 50 SF -C M -C SF on M tro l 0 G C +BrdU +L1236 *** 20000 Ü Ü -2 -1 M C m oD on Ü tro S l S S Ü Ü -2 -1 M M l m oD C tro Ü S 48h Kokultur MΦ-1 100 0 0 on C C 50 * -2 0 100 * 80000 M 50 * 48h Kokultur n.s. 150 -1 CFSE (MFI) in % of Control 100 * 150 C CFSE (MFI) in % of Control ** 48h ÜS Behandlung von L1236 FI (BrdU) in % of Control ** 150 B * FI (BrdU) 96h ÜS Behandlung von L1236 48h ÜS Behandlung von L1236 M A Seite 116 L1236 L1236 +M-1 +M-2 (1:6) (1:6) Abb. 3.16 Analyse des Effekts von moDC, MΦ-1 und MΦ-2 auf die Proliferation von L1236 Zellen. (A) L1236 Zellen wurden mit Überständen von moDC, MΦ-1 und MΦ-2 in Anwesenheit von CFSE für 48 h oder 96 h inkubiert. Die angezeigte mittlere Fluoreszenzintensität (MFI) wurde mittels Durchflusszytometrie bestimmt. (B) L1236 Zellen wurden in Anwesenheit von BrdU für 48 h mit Überständen von MΦ-1 und MΦ-2 inkubiert oder (B und C) mit MΦ-1 und MΦ-2 in einem Verhältnis von 1:6 ko-kultiviert. BrdU wurde mittels eines BrdUspezifischen Primärantikörpers und eines Alexa Fluor 488-konjugierten Sekundärantikörpers sichtbar gemacht. Die Fluoreszenzintensität (FI) wurde mit einem Fluoreszenz Reader bestimmt. moDC Überstände (ÜS) und MΦ1 ÜS hemmten die Expansion von L1236 Zellen, MΦ-2 ÜS hingegen ließen die Zellproliferation unbeeinflusst. Alle in (C) gezeigten Photographien der Zellkultur wurden mit einem 10x/0,30 Ph1 Objektiv an einem Olympus IX81 Mikroskop mit Hilfe der cellSens dimension Software aufgenommen. Ein repräsentatives Beispiel ist gezeigt. (D) L1236 Zellen wurden für 48 h mit 25 ng/ml GM- oder M-CSF in Anwesenheit von BrdU inkubiert. Die FI wurde bestimmt wie unter (B) angegeben. GM- und M-CSF hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Proliferation von L1236. (E) L1236 wurden mit MΦ-1 oder MΦ-2 für 48 h im Verhältnis von 1:6 ko-inkubiert und eine immunzytochemische Doppelfärbung mit Antikörpern gegen Ki67 und CD68 wurde durchgeführt. Es fand sich kein Unterschied in Ki67 Expression in den MΦ in Abhängigkeit von ihrer Polarisation. Der t-Test für ungepaarte/gepaarte Strichproben wurde bei Normalverteilung und der Mann-Whitney-U-Test/WilcoxonVorzeichen-Rang-Test wurde bei nicht-Normalverteilung verwendet mit *p < 0,05, **p < 0,01 und ***p < 0,001. Daten von (A) 6-9, (B) 6-8, (D) 3 und (E) 8 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM angegeben. 3 Ergebnisse Seite 117 3.2.10 Analyse der BAFF und APRIL Sekretion in Kokultur von MΦ und einer cHLZelllinie Da die Proliferation von L1236 durch die Kokultur mit MΦ beeinflusst wurde, stellte sich die Frage, welcher Mechanismus hier involviert war. BAFF und APRIL sind Zytokine, die die Proliferation von B-Zellen induzieren und als Überlebensfaktoren in B-Zell Neoplasien fungieren. Um zu testen, ob BAFF oder APRIL in unserem System präsent und involviert waren, wurden Überstände von MΦ-1 oder MΦ-2 bzw. von MΦ-1/L1236 oder MΦ-2/L1236 Kokulturen mittels ELISA analysiert. Die in Abb. 3.17 A gezeigten Konzentrationen der beiden Zytokine waren gering. Neutralisierung der BAFF Wirkung mit einem Antikörper gegen das BAFF Protein (αBAFF, Benlysta) oder gegen den BAFF Rezeptor (αBAFF-R) zeigte im BrdU Assay keinen Einfluss auf die Proliferation von L1236 Zellen in Kokultur mit MΦ-1 oder MΦ-2 (Abb. 3.17 B). Eine Beteiligung von IL4 bei der Regulation des Wachstums von L1236 konnte mittels ELISA auch ausgeschlossen werden. 150 A 100 APRIL pg/ml BAFF pg/ml 80 100 50 60 40 20 L1236 + M-1 +M 23 6 -1 M -2 L1 +M 23 6 -2 L1236 + M-2 150 FI (BrdU) in % of Control 100 50 50 /m l /m l µg 50 /m l µg 20 µg /m l BAFF-R 10 µg 20 µg /m l m l BAFF 10 g/ 2µ g/ m l l tr o on Benlysta 1µ /m l /m l µg µg 50 /m l µg BAFF-R 20 /m l 10 µg /m l 20 µg g/ 2µ BAFF 10 m l tr o g/ 1µ on C m l 0 l 0 100 C FI (BrdU) in % of Control 150 B L1 L1 M -1 +M 23 6 -1 M -2 L1 +M 23 6 -2 0 M -1 0 Benlysta Abb. 3.17 Analyse der Sekretion von BAFF und APRIL in der Kokultur von MΦ und L1236. (A) Überstände von MΦ-1, MΦ-2 und von der Kokultur von MΦ mit L1236 Zellen (6:1) wurden nach 48 h abgenommen. ELISA Analysen zur BAFF und APRIL Sekretion zeigten sehr geringe Konzentrationen der benannten Zytokine in allen Ansätzen. (B) MΦ-1 und MΦ-2 wurden für 48 h unter Anwesenheit von BrdU und BAFF-spezifischen Antikörpern mit L1236 Zellen (6:1) ko-kultiviert. BrdU wurde mittels eines BrdUspezifischen Primärantikörpers und eines Alexa Fluor 488-konjugierten Sekundärantikörpers sichtbar gemacht. Die Fluoreszenzintensität (FI) wurde mit einem Fluoreszenz Reader bestimmt. Daten von (A) 2-3 und (B) 3-5 unabhängigen Experimenten sind als Mittelwert ± SEM angegeben. 4 Diskussion Seite 118 4 Diskussion 4.1 Regulation der HLA Klasse I APM durch EBV-kodiertes LMP1 4.1.1 c-Myc und EBV-kodiertes LMP1: gegensätzlich wirkende Regulatoren der HLA Klasse I APM in epithelialen Zellen Die Herunterregulation der HLA Klasse I APM ist ein Mechanismus der Immunevasion und wird von vielen Tumoren ausgenutzt (Chang et al, 2003). HLA Klasse I APM Defekte können zu einer gestörten Prozessierung und Präsentation von Tumor-assoziierten Antigenen an Effektorzellen des Immunsystems und damit zum Überleben von malignen Zellen führen (Seliger et al, 2000). In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine stabile Transfektion von Epithelzelllinien mit LMP1 zu einer starken Hochregulation verschiedener Komponenten der HLA Klasse I APM führte, was für B-Zellen bereits bekannt ist (Rowe et al, 1995). Die Induktion der HLA Klasse I APM Komponenten durch LMP1 scheint im Licht der Immunevasion jedoch schwierig zu verstehen, da die Antigenpräsentation Tumor-eigener Antigene an zytotoxische T-Zellen über diese Moleküle stattfindet. Allerdings ist auch bekannt, dass das virale LMP1 das humane Onkogen c-Myc induziert (Bowman et al, 2001; Kiuchi et al, 1999). c-myc kann wiederum immunsuppressives Potential durch eine Hemmung der HLA Klasse I APM Expression entfalten (Blom et al, 1997; Vertuani et al, 2009). So wurde schon 1988 gezeigt, dass c-myc einen suppressiven Effekt auf die HLA Klasse I Expression in humanen Melanomzelllinien hat (Versteeg et al, 1988). Später wurde nachgewiesen, dass c-myc einen nicht-immunogenen Phänotyp in EBV infizierten B-Zellen durch die Herunterregulation von HLA Klasse I Komponenten bewirkt (Staege et al, 2002), was auf die Beeinträchtigung der Interferon (IFN)-Signaltransduktion zurückgeführt werden konnte (Schlee et al, 2007). Darüber hinaus konnte eine Herunterregulation von HLA Klasse I Komponenten durch c-myc auch in einer urothelialen Zelllinie und einer renalen Karzinomzelllinie nachgewiesen werden (Belldegrun et al, 1993; Ottesen et al, 1990). Aufgrund dieser Beobachtungen kam c-Myc als Kandidatengen in Betracht, welches der immunogenen Wirkung von LMP1 entgegenwirken könnte. Wie erwartet hatte c-Myc einen entgegengesetzten, d.h. hemmenden Effekt auf die Expression der untersuchten Komponenten der HLA Klasse I APM im Vergleich zu LMP1. In dem untersuchten Zellkulturmodell kam es 4 Diskussion Seite 119 zum einen zu einer Induktion der HLA Klasse I APM nach c-myc-Knockdown, zum anderen reduzierte c-myc den induktiven Effekt von LMP1 auf dieselbige bei transienter Koexpression von LMP1 und c-myc. Es gibt Hinweise, dass LMP1 c-myc über einen STAT3-abhängigen Signalweg in Epithelzellen induziert (Chen et al, 2003; Lo et al, 2006). Das humane Onkogen STAT3 ist in vielen Tumoren inklusive dem NPC konstitutiv aktiv, und es wurde postuliert, dass eine chronische Aktivierung für die EBV-vermittelte Tumorigenese in immunkompetenten Individuen notwendig ist (Chen et al, 2001; Hsiao et al, 2003). STAT3 begünstigt die Invasion und Proliferation von Tumorzellen im NPC (Lui et al, 2009) und fördert die Immunevasion von Tumoren durch die Induktion antiinflammatorischer und die Hemmung proinflammtorischer Signale, aber auch durch die starke Aktivierung des Onkogens c-myc (Bowman et al, 2001; Kiuchi et al, 1999). Es ist daher nicht verwunderlich, dass das virale Onkogen LMP1 STAT3 ausnutzt und sogar über mehrere Angriffspunkte induzieren kann: durch die CTAR3 Domäne mittels JAK3 (Gires et al, 1999), durch die CTAR1 Domäne (Kung & Raab-Traub, 2008) indirekt über die NFκB- und p38- abhängige Induktion von IL6 (Hirano et al, 2000) und durch die Induktion der Transkription des epidermal growth factor (EGF)-Rezeptors (Fujii et al, 2002). Wir konnten zeigen, dass LMP1 zu einer starken Induktion der STAT3-Phosphorylierung und damit Aktivierung führte, wodurch STAT3 ein guter Kandidat für die Vermittlung der c-Myc Induktion durch LMP1 war. In Übereinstimmung mit früheren Berichten konnten wir belegen, dass LMP1 die IL6 Sekretion induziert (Eliopoulos et al, 1997), und dass IL6 die c-Myc Expression sowie die STAT3 Aktivierung begünstigt (Hodge et al, 2005). Ferner wurde postuliert, dass IL6 in einen positiven feedback loop von LMP1 Expression und STAT3 Aktivierung involviert ist (Chen et al, 2003). Zudem wurde als Hinweis auf eine mögliche Relevanz in vivo das Zytokin IL6 auch in Tumorgewebe einer Untergruppe von EBVassoziierten NPC Fällen in neoplastischen Epithelien und/oder dem entzündlichen Infiltrat gefunden (Beck et al, 2001; Hirano et al, 2000; Lesina et al, 2011; Okamoto et al, 1997). Es erscheint deshalb denkbar, dass LMP1 nicht nur lokal in LMP1 exprimierenden Zellen selbst, sondern auch parakrin auf LMP1-negative Tumorzellen in der Nachbarschaft durch die gesteigerte Sekretion von Zytokinen wie IL6, aber auch IL10 (Nakagomi et al, 1994) wirkt. IL6 führt durch die potente Aktivierung von STAT3 über JAK zur Unterdrückung der Apoptose und fördert die Progression epithelialer Neoplasien (Hodge et al, 2005), was in EBV-assoziierten, LMP1-exprimierenden Tumoren eine wichtige Rolle bei der Tumorigenese 4 Diskussion Seite 120 spielen könnte. Auch die Aktivierung von IL10 könnte zum malignen Potential von LMP1 beitragen. Ogino et al konnten zeigen, dass es in LMP1-positiven NPC zur erhöhten Expression von IL10 kommt und postulierten, dass das Zytokin durch seinen immunsuppressiven Effekt zur Immunevasion beitragen kann (Ogino et al, 2007). IL10 kann zudem c-myc hochregulieren und die Expression der HLA Klasse I APM beeinträchtigen (Kurte et al, 2004; Zeidler et al, 1997). Ferner wurde gezeigt, dass NPC, die eine starke IL10 Expression aufweisen, mit schlechter Prognose assoziiert sind (Fujieda et al, 1999). Um die Rolle der Janus-Kinasen bei der Aktivierung von STAT3 in unserem Modell zu untersuchen, kamen spezifische Hemmstoffe für JAK2 und JAK3 zum Einsatz. Während JAK2 Inhibitoren in unserem Zellkultursystem nur schwach die STAT3-Phosphorylierung inhibierten (Daten nicht gezeigt), hatte der JAK3 Inhibitor CP690550 einen stark negativen Effekt auf die STAT3-Phosphorylierung und dosisabhängig auch auf die c-Myc Expression. Dieser Befund stützte noch die Vermutung, dass STAT3, welches durch JAK3 phosphoryliert wird, eine wichtige Rolle bei der Regulation von c-myc spielt. Zusammenfassend wäre es denkbar, dass LMP1 seinem eigenen immunogenen Effekt in Epithelzellen entgegenwirken könnte, indem es zwar die HLA Klasse I APM induziert, gleichzeitig aber durch die Induktion von c-Myc über IL6, JAK3 und STAT3 diesen Effekt minimiert. So könnte der Tumor das mannigfaltige onkogene Potential von LMP1 nutzen und zugleich eine möglicherweise kontraproduktive Induktion der HLA Klasse I APM abschwächen. 4.1.2 Expression der HLA Klasse I APM und von c-Myc im EBV-assoziierten NPC Die Expression von LMP1 ist in EBV-assoziierten epithelialen Tumoren heterogen. LMP1 kann auf RNS-Ebene in den meisten NPC Fällen detektiert werden (Lin et al, 2001). Zudem wurden LMP1 spezifische Antikörper in den Seren von über 70% NPC Patienten gefunden (Xu et al, 2000). Die Detektion des LMP1 Proteins mittels Immunhistochemie ist mit 20% 60% hingegen variabler (Fahraeus et al, 1988; Niedobitek et al, 1992). Im Vergleich weisen LMP1-positive NPC ein aggressiveres Wachstum auf als LMP1-negative Fälle sowie eine gesteigerte Invasion in Lymphknoten und ein schnelleres Fortschreiten der Erkrankung (Hu et al, 1995; Liu et al, 2003; Ozyar et al, 2004). 4 Diskussion Seite 121 Durch vielseitige Immunevasionsmechanismen gelingt es dem NPC sich im Wirtsorganismus zu etablieren. Die Hochregulation von Komponenten der HLA Klasse I APM hingegen scheint für den Tumor mit Hinsicht auf die Immunevasion kontraproduktiv, da eine Überexpression der HLA Klasse I Proteine die Antigenpräsentation induzieren und damit die antitumorale zytotoxische T-Zellantwort fördern könnte. Histologische Analysen bezüglich der Expression der HLA Klasse I APM im NPC haben widersprüchliche Ergebnisse gezeigt. Einige Studien zeigen eine von dem LMP1 Status unabhängige heterogene Expression der HLA Klasse I Maschinerie in NPC (Oudejans et al, 2002; Yao et al, 2000). Andere Untersuchungen beschreiben, dass Gene der HLA Klasse I Maschinerie (HLA Klasse I schwere Kette, Tapasin, LMP2, TAP1 und TAP2) im NPC herunterreguliert sind (Ogino et al, 2007; Sengupta et al, 2006). In einer Genexpressionsstudie wurde eine EBV-abhängige Hemmung der HLA Klasse I APM Expression beim Vergleich von EBV-positiven und EBVnegativen NPC Fällen berichtet (Sengupta et al, 2006). In einer immunhistochemischen Studie hingegen war die Expression von HLA Klasse I Molekülen von dem EBV- und LMP1Status unabhängig (Ogino et al, 2007). Immunhistochemische Untersuchungen in unserer Gruppe bestätigten eine Herunterregulation von einigen Komponenten der HLA Klasse I APM im Vergleich zu Normalgewebe in einem kleinen Kollektiv von EBV-positiven NPC Fällen, wobei dieser Effekt nicht von dem LMP1 Status beeinflusst wurde (Tudor et al, 2012). Diese Beobachtungen im NPC sind im Widerspruch zu Berichten über EBV-positiven LMP1exprimierenden cHL, in denen Proteine der HLA Klasse I APM stärker exprimiert sind als in EBV- und damit LMP1-negativen Fällen (Murray et al, 1998; Oudejans et al, 1996). Interessanterweise kam es zu einer selektiven Reduktion der HLA-A schweren Ketten in NPC, während die Expression der HLA-B schweren Ketten im Vergleich zum Normalgewebe unverändert blieb (Tudor et al, 2012). Ein ähnliches Phänomen wurde auch in Burkitt Lymphom (BL) Zelllinien beobachtet (Masucci et al, 1987). Demanet et al berichteten eine selektive Herunterregulation von HLA-A und HLA-Bw6, aber nicht von HLA-Bw4 in Leukämie-Zellen und schlussfolgerten, dass dieser Effekt dazu beitragen könnte gleichzeitig der Zytotoxizität von NK-Zellen als auch von CTL zu entgehen, da HLA-Bw4 die NKZellfunktion inhibieren kann (Demanet et al, 2004). Ein vergleichbarer Effekt, der sich durch die differentielle Regulation verschiedener HLA Klasse I Allele deren unterschiedliche Funktionen zu Nutze macht, könnte auch im NPC relevant sein. Die Rolle des humanen Onkogens c-Myc ist im NPC nicht vollständig verstanden. Einige Studien konnten eine c-myc Expression im NPC nachweisen und mit schlechtem Überleben 4 Diskussion Seite 122 in Verbindung bringen (Luo et al, 1997; Porter et al, 1994; Zhou et al, 2013). Eine immunhistochemische Studie zeigte jedoch in 60% der NPC Fälle eine niedrige c-myc Expression, was mit einem aggressiveren Tumorverhalten mit höherer Frequenz von Lymphknotenmetastasen einherging (Hwang et al, 2003). Übereinstimmend mit unseren in vitro Daten wurde in immunhistochemischen Analysen aus unserer Forschungsgruppe (s.o.) in einer kleinen NPC-Kohorte in LMP1-positiven im Vergleich zu LMP1-negativen NPC Fällen eine erhöhte Expression von c-Myc festgestellt (Tudor et al, 2012). Diese Beobachtung könnte aufgrund des inhibitorischen Effekts von cMyc die fehlende Induktion der Proteine der HLA Klasse I APM in NPC durch LMP1 zumindest teilweise erklären. Immunhistochemisch konnte in einer früheren Studie keine Assoziation von LMP1-Status und der STAT3-Phosphorylierung im NPC Gewebe nachgewiesen werden (Buettner et al, 2006). Eine mögliche Erklärung hierfür wäre, dass die STAT3-Phosphorylierung nur transient ist (Buettner et al, 2006), so dass Unterschiede zwischen LMP1-positiven und LMP1-negativen NPC durch immunhistochemische Analysen nicht detektiert werden können. Auch dürften in vivo weitere Signalwege bei der Regulation der STAT3-Phosphorylierung, der HLA Klasse I APM und von c-Myc eine Rolle spielen, die in dem Zellkulturmodell nicht berücksichtig sind. So ist das virale LMP1 ein Protein, dass die Funktion des TNF Rezeptors CD40 nachahmt (Graham et al, 2010; Uchida et al, 1999). CD40 wiederum wird regelmäßig auf der Oberfläche von NPC Zellen exprimiert (Young et al, 1998) und es finden sich im Begleitinfiltrat von NPC CD40-Ligand exprimierende Entzündungszellen (Agathanggelou et al, 1995). Dies könnte erklären, warum sich die in der Zellkultur beobachteten Effekte nicht oder nur teilweise in den immunhistochemischen Analysen von Tumorgewebe nachvollziehen lassen. So wäre es denkbar, dass CD40 in LMP1-negativen NPC einen Teil der LMP1 Funktionen übernimmt. 4.1.3 Fazit LMP1 induziert in epithelialen Zelllinien mehrere Komponenten der HLA Klasse I APM, was im Hinblick auf die Immunevasion paradox erscheint, da HLA Klasse I Protein-Antigen Komplexe die Stimulation von spezifischen CTL vermitteln. Gleichzeitig verstärkt LMP1 jedoch über die Sekretion von IL6 und die Aktivierung von JAK3 und STAT3 die Expression des Onkogens c-Myc, welches wiederum einen hemmenden Effekt auf die Antigenpräsentationsmaschinerie ausübt. Über diesen Mechanismus wäre es denkbar, dass der 4 Diskussion Seite 123 Tumor das onkogene Potential von LMP1 ausnutzt und der immunogenen Wirkung des Proteins zugleich entgegenwirkt. In dem komplexen Tumorgewebe des NPC spielen außer LMP1, STAT3, IL6 und c-Myc auch zahlreiche weitere Faktoren bei der Vermittlung immunologischer Prozesse eine Rolle. Dazu gehört die Oberflächenexpression von CD40 im NPC (Young et al, 1998) sowie die Expression von IL10 (Fujieda et al, 1999), das immunsuppressive Wirkung hat. Der hier beschriebene Regulationsmechanismus kann jedoch zumindest teilweise den in Tumorgewebe fehlenden Unterschied in der Expression der Komponenten der HLA Klasse I APM zwischen LMP1-positiven und LMP1-negativen NPC Fällen erklären. 4 Diskussion Seite 124 4.2 MΦ und DC im inflammatorischen Begleitinfiltrat des cHL Das inflammatorische Begleitinfiltrat des cHL ist als potentieller Vermittler der Immunevasion von großem Interesse. CD4-positive T-Zellen, insbesondere TH2-Zellen und Treg, sind die am häufigsten vorkommenden zellulären Komponenten des cHL Mikromilieus und wurden jeweils mit verbessertem Überleben in Zusammenhang gebracht (Schreck et al, 2009; Tzankov et al, 2008). Dies erscheint insofern überraschend, als man insbesondere von Treg postulieren könnte, dass diese aufgrund ihrer regulatorischen Funktion antitumorale Effektor-T-Zellen hemmen und somit das Tumorwachstum unterstützen. Andererseits ging das Vorkommen von CTL im cHL mit schlechtem Überleben einher (Alvaro et al, 2005; Oudejans et al, 1997). Neben den lymphozytären Zellen des entzündlichen Infiltrates kommen zahlreiche andere Entzündungszelltypen im cHL vor, zu denen auch Makrophagen und DC gehören (Barros et al, 2012; Steidl et al, 2011). In der vorliegenden Arbeit haben wir uns vor allem mit dem Effekt des Mikromilieus des cHL auf die Reifung von DC und die Polarisation von MФ als mögliche Mechanismen der Immunevasion beschäftigt. Zusätzlich wurde untersucht welche Wirkung DC und MФ auf die Proliferation von cHL Zellen haben. 4.2.1 Charakterisierung des DC und MФ Infiltrates in HL Bei der Analyse von Tumorgewebe von cHL Patienten, fanden sich neben myeloiden (m)DC und plasmazytoiden (p)DC als zahlenmäßig dominierende analysierte Zellpopulation MΦ, die in der überwiegenden Zahl MΦ-2 Charakeristika mit Expression von CD163 aufwiesen. Das Infiltrat von MФ und DC wurde immunhistochemisch charakterisiert, Computer-assistiert quantifiziert und mit dem klinischen Verlauf korreliert. In einer kleinen, ausgewählten Gruppe von cHL Fällen wurde zudem RNS isoliert und mittels RT-PCR das Zytokinprofil charakterisiert. 4.2.1.1 Verteilung und Reifungszustand von DC im inflammatorischen Infiltrat des cHL Untersuchungen in verschiedenen Malignomen implizieren, dass häufig ein atypischer Reifungsphänotyp von DC im Tumorgewebe vorliegt. DC sind im Tumor häufig unreif (CD1a-positiv), was ihre Einwanderung in lymphatische Gewebe zur Induktion einer spezifischen Immunantwort verhindert (Gabrilovich, 2004; Gottfried et al, 2008). Eine 4 Diskussion Seite 125 fehlende Differenzierung von unreifen, phagozytotisch aktiven DC zu reifen DC mit hoher Kapazität zur Antigenpräsentation hätte zur Folge, dass die Präsentation von Tumorassoziierten Antigenen an Effektor-T-Zellen reduziert ist, wodurch die spezifische Immunreaktion gegen Tumorzellen unterdrückt würde (Gabrilovich, 2004). In einer Studie an Mammakarzinomen wurden zwar in 60% der Fälle reife DC (CD83-positiv) detektiert, diese waren aber auf das peritumorale Gewebe beschränkt und nicht direkt im Karzinom lokalisiert (Bell et al, 1999; Iwamoto et al, 2003). Es wäre somit denkbar, dass Tumoren im Rahmen der Immunevasion die DC Reifung z.B. durch die Produktion von Zytokinen wie IL10, IL6, TGFβ, VEGF, macrophage inflammatory protein (MIP)-3α und M-CSF hemmen und damit deren homing in die sekundären Lymphorgane und die Aktivierung von Tumor-spezifischen Effektor-T-Zellen beeinträchtigen (Gottfried et al, 2008). Wir konnten zeigen, dass signifikant mehr reife CD83-positive mDC im reaktiven Infiltrat des cHL vertreten waren als unreife CD1a-positive mDC. Dies spricht dagegen, dass im cHL eine vergleichbare Immunevasionsstrategie mit Hemmung der mDC Reifung, wie für das Mammakarzinom diskutiert (Gottfried et al, 2008), eine Rolle spielt. Im cHL-Tumormilieu werden verschiedene Zytokine produziert, die die Reifung von mDC sowohl positiv also auch negativ beeinflussen könnten. Zu diesen gehören u.a. das Reifungs-induzierende TNFα als auch das Reifungsinhibierende IL10 sowie TGFβ (Steidl et al, 2011). Bereits ausgereifte mDC verlieren den IL10 Rezeptor, so dass IL10 auf sie keinen Reifungs-hemmenden Effekt mehr ausüben kann (Banchereau & Steinman, 1998). Es wäre deshalb denkbar, dass im cHL reife mDC dominieren, da in den Tumor bereits gereifte mDC rekrutiert werden, die gegen die IL10 Wirkung resistent sind oder aber, dass der Effekt von IL10 im Tumor durch andere Reifungsfördernde Stoffe unterdrückt wird. Passend zu unseren Befunden wurde im Nierenzellkarzinom und dem pädiatrischen cHL das Vorkommen von CD83-positive DC beschrieben (Barros et al, 2012; Thurnher et al, 1996). In unseren Analysen war die am zahlreichsten vertretene DC-Subpopulation im Tumor die der pDC. Das Vorhandensein von pDC im entzündlichen Begleitinfiltrat von Malignomen wurde bereits im Mammakarzinom, Ovarialkarzinom und Melanom (Sica et al, 2006), sowie im cHL (Chetaille et al, 2009) beschrieben. 4 Diskussion Seite 126 4.2.1.2 Polarisation von MΦ im Infiltrat des cHL Unter allen hier untersuchten infiltrierenden Entzündungszellen waren die MФ bei weitem am häufigsten vertreten. Da die Anzahl CD163-positiver Zellen annähernd der Anzahl CD68positiver MФ entsprach, schlussfolgerten wir, dass die Mehrheit der TAM Eigenschaften von MФ-2 aufweisen. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass TAM nicht strikt in MФ-1 oder MФ-2 eingeteilt werden können, da TAM in vivo Merkmale von beiden MФ Subtypen aufweisen können (Mantovani et al, 2004; Verreck et al, 2006; Mantovani & Locati, 2013; Movahedi et al, 2010; Verreck et al, 2006). Die Einteilung in MФ-1 und MФ-2 soll als ein Modell dienen das zur Vereinfachung zwei Differenzierungsextreme repräsentiert. Passend zu unseren Ergebnissen konnte eine Gruppe zeigen, dass CD163/CD68-doppelt positive M2-Zellen im cHL häufiger vorkamen als HLA-DR/CD68-doppelt positive M1-Zellen (Zaki et al, 2011). Auch andere Studien zeigten eine erhebliche Infiltration des cHL mit CD163-positiven MФ (Kamper et al, 2011; Tan et al, 2012; Yoon et al, 2011). Es wurde beschrieben, dass MФ eine hohe Plastizität aufweisen (Auffray et al, 2007; Stout et al, 2005). Die Prädominanz von MФ-2 in vivo könnte ein Indiz dafür sein, dass entweder überwiegend MФ-2 und nur wenige MФ-1 rekrutiert werden oder dass antiinflammatorische Signale, wie z.B. M-CSF, IL10 und TGFβ eine Umdifferenzierung von MФ-1 zu MФ-2 bewirken. Im Mikromilieu vieler Tumore herrschen hypoxische Bedingungen, die als zusätzlicher in vivo Stimulus zur Ausdifferenzierung in die Richtung von MФ-2 agieren könnten (Lewis & Pollard, 2006). Verreck et al konnten außerdem in vitro zeigen, dass bereits ausdifferenzierte MФ-2 weder durch LPS noch durch andere Immunogene dazu stimuliert werden können, ein proinflammatorisches Milieu zu schaffen, was erstens auf eine starke antiinflammatorische Kapazität der MФ-2 schließen lässt und zweitens auf eine Abnahme der Plastizität im ausdifferenzierten Stadium (Verreck et al, 2006). Eine starke Akkumulation von MΦ-2 in vivo wäre demzufolge erklärbar. 4.2.1.3. Prognostische Relevanz von DC und MΦ im cHL Bei den Analysen der prognostischen Relevanz von DC und MФ im cHL konnten wir keinen Einfluss von CD123-positiven pDC, CD1a-positiven unreifen DC und CD68-positiven MΦ auf das tumorspezifische Überleben von cHL Patienten feststellen. Für pDC wurde diskutiert, dass sie tolerogen wirken und damit an der Immunevasion beteiligt sein könnten (Demoulin et 4 Diskussion Seite 127 al, 2013). Wir und eine weitere Gruppe (Chetaille et al, 2009) konnten jedoch kein Indiz dafür finden, dass CD123-positiven pDC die Prognose des cHL beeinflussen. Die Anzahl von DC war in einer immunhistochemischen Studie an pädiatrischen cHL-Fällen nicht mit dem klinischen Verlauf assoziiert (Barros et al, 2012). Nach unseren Kenntnissen existieren bisher keine Berichte über den Einfluss von mDC auf die Prognose von Erwachsenen mit cHL. Wie bereits für das Mammakarzinom beschrieben, konnten auch wir keinen Effekt von CD1a-positiven unreifen DC auf das tumorspezifische Überleben nachweisen (Coventry et al, 2002; Coventry & Morton, 2003). Im Gegensatz dazu waren CD83-positive reife DC mit besserem tumorspezifischem Überleben im cHL assoziiert, wie bereits für verschiedene andere Malignome berichtet (Gottfried et al, 2008). Vor allem immunhistochemische Untersuchungen im Mammakarzinom zeigen, dass CD83-positive reife DC den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen (Iwamoto et al, 2003). Dies könnte die Hypothese stützen, dass reife DC mit intakter homing- und Präsentationskapazität die antitumorale Immunantwort durch eine eigene zytotoxische Wirkung oder durch eine spezifische T-Zell-Aktivierung fördern könnten. CD83 kann außer auf mDC auch auf pDC exprimiert werden (Zhou & Tedder, 1995). Da pDC jedoch keinen Einfluss auf das tumorspezifische Überleben im cHL zeigten, halten wir es für wahrscheinlich, dass der positive Effekt von CD83-positiven DC auf das tumorspezifische Überleben auf die Wirkung von reifen mDC zurückzuführen ist. Eine in einem kleinen Teil der Zellen mögliche morphologische Überlappung von kleinen Hodgkin-Zellen, die auch CD83 exprimieren, mit mDC könnte die Ergebnisse der Analyse ebenfalls beeinflussen, was eine zukünftige Bestätigung der Ergebnisse z.B. mittels durchflusszytometrischer Analysen in Tumorzellsuspensionen aus frischem cHL-Material, welches uns leider nicht zur Verfügung stand, erfordert. Der adverse prognostische Einfluss von MФ im Begleitinfiltrat verschiedener Tumoren einschließlich des cHL ist seit Jahrzehnten bekannt und in zahlreichen Studien bestätigt (Coppleson et al, 1973; Kamper et al, 2011; Ree & Kadin, 1985; Steidl et al, 2010; Tan et al, 2012; Yoon et al, 2012; Zaki et al, 2011). In über 80% der Berichte, die die Rolle von TAM in verschiedenen Malignomen untersucht haben, war deren zahlreiches Vorkommen im inflammatorischen Infiltrat mit einem schlechten klinischen Verlauf verbunden (Bingle et al, 2002; Lewis & Pollard, 2006). Verschiedene Studien haben sich mit der prognostischen Rolle von MФ im cHL beschäftigt. In einer Arbeit wurde in therapierefraktären cHL Fällen eine Hochregulation von TAM-spezifischen Genen festgestellt (Steidl et al, 2010) und darüber hinaus in immunhistochemischen Analysen gezeigt, dass eine große Anzahl von CD68- 4 Diskussion Seite 128 positiven MФ mit einem verkürzten progressionsfreien Überleben assoziiert war (Steidl et al, 2010). Vergleichbare Ergebnisse wurden von anderen Gruppen erhoben, die eine signifikante Korrelation zwischen CD68- und/oder CD163-positiven MФ und schlechter Prognose oder schlechtem Gesamtüberleben feststellen konnten (Kamper et al, 2011; Tan et al, 2012; Yoon et al, 2012; Zaki et al, 2011). In anderen Studien konnten diese Befunde jedoch nicht bestätigt werden, und es wurde keine Assoziation von CD68 oder CD163 mit dem Überleben im cHL beobachtet (Azambuja et al, 2012; Harris et al, 1999; Sanchez-Espiridion et al, 2012). Bei unseren Untersuchungen fand sich eine hoch signifikante Assoziation einer hohen Anzahl von CD163-positiven MФ mit vermindertem tumorspezifischem Überleben, während CD68positive MФ keinen Einfluss auf das Überleben hatten. Dieser Befund könnte auf eine Untergruppe von CD163-negativen MФ in der Gruppe der CD68-positiven MФ hindeuten, die den negativen Effekt auf die Prognose von cHL Patienten verschleiert. Weiterhin scheint das Verhältnis von CD163- zu CD83-positiven Zellen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung zu nehmen, da eine große Anzahl von mDC und eine gleichzeitig geringe Anzahl von MФ-2 signifikant positiv auf das Überleben einwirkten. Dies könnte ein Hinweis auf eine funktionelle Interaktion der beiden Zelltypen sein. 4.2.1.4 Verteilung von MФ und DC im cHL in Abhängigkeit von dem EBV-Status und Vergleich mit dem nlpHL Die Anzahl von CD163- und CD68-positiven MФ war im nlpHL, das eine eigene Entität mit weniger aggressivem klinischem Verlauf darstellt, niedriger als im cHL. Dies könnte die Rolle der TAM als Marker für die Aggressivität eines Tumors unterstreichen. Zusätzlich waren CD163- und CD68-positive MФ häufiger in EBV-positiven im Vergleich zu EBVnegativen cHL zu finden, was im Einklang mit früheren Berichten steht (Azambuja et al, 2012; Kamper et al, 2011; Tan et al, 2012). Interessanterweise waren auch weniger CD83positive reife mDC in EBV-positiven cHL Fällen vorhanden. Diese Ergebnisse unterstreichen die Möglichkeit einer funktionellen Abhängigkeit von reifen mDC und MΦ-2 im cHL. Trotz der Assoziation von EBV-positiven Fällen mit einer höheren Anzahl von MФ-2 und einer niedrigeren Anzahl von CD83-positiven DC war eine EBV-Assoziation von cHL Fällen nicht mit einem schlechteren Überleben der Patienten verbunden (Daten nicht gezeigt). 4 Diskussion Seite 129 4.2.1.5 Analyse des Zytokinprofils von cHL Gewebe In der Folge haben wir das Zytokinprofil in einigen ausgewählten cHL Biopsien charakterisiert. Hierbei wurde die Expression der Zytokine IL12B, TNF, IL10 und TGFβ auf RNS Ebene analysiert. Von diesen Zytokinen ist bekannt, dass sie im cHL exprimiert werden und gleichzeitig die Reifung von DC und/oder die Polarisation von MФ beeinflussen können (Banchereau & Steinman, 1998; Biswas & Mantovani, 2010; Gottfried et al, 2008; Steidl et al, 2011). Es wurden Fälle mit hohen oder niedrigen Zahlen von CD83- oder CD163positiven Zellen gewählt und aufgrund der Ergebnisse der Überlebensanalyse postuliert, dass Fälle mit geringer Infiltration durch CD83-positive Zellen (CD83 low) oder hoher Infiltration durch CD163-positive Zellen (CD163 high) prognostisch ungünstiger sein sollten, als solche mit hohen CD83-Zahlen oder niedrigen CD163-Zahlen. Die untersuchten cHL Fälle wurden mit reaktiven Lymphadenopathien verglichen, die ein reaktiv-entzündliches Mikromilieu repräsentieren und damit als benigne Kontrollen dienten. Dabei wurde festgestellt, dass alle untersuchten Zytokine, antiinflammatorische (IL10, TGFβ1) sowie proinflammatorische (IL12B, TNF), in einer Untergruppe von cHL Fällen in beträchtlich höherem Maße vorkamen als in der Kontrollgruppe. Fälle mit hoher Expression der Zytokine fanden sich vor allem in Untergruppen (CD83 low und CD163 high), die eine mutmaßlich adverse prognostische Konstellation aufwiesen. Während die hohe Expression von IL10 und TGFβ1 im Sinne der Immunevasion plausibel erscheint, da diese eine immunsuppressive Wirkung haben, wirkt es zunächst paradox, dass auch IL12B und TNF vermehrt produziert wurden. Allerdings wurde die IL12 Expression im cHL bereits 1995 beschrieben und eine Tumor-unterstützende Rolle für das Zytokin postuliert (Schwaller et al, 1995). Auch Steidl et al fanden in therapierefraktären cHL Fällen eine TAM-spezifische Gensignatur mit erhöhter Expression von Genen, die in die IL12 Signaltransduktion involviert sind (Steidl et al, 2010). Außerdem ist bekannt, dass CTL, die durch die IL12 Signaltransduktion stimuliert werden, mit schlechtem Überleben im cHL verbunden sind (Alvaro et al, 2005; Oudejans et al, 1997). Und obwohl IL12 theoretisch in der Lage ist, den Phänotyp von TAM so zu modulieren, dass sie antitumorigen wirken (Watkins et al, 2007), wurde gleichzeitig eine persistente Inflammation als Auslöser der Tumorentstehung diskutiert (Brower, 2005; Dinarello, 2006). Des Weiteren könnte man auf den ersten Blick auch vermuten, dass TNFα durch die starke Induktion der Reifung von DC eher antitumorigene Wirkung hat. Auf der anderen Seite ist bekannt, dass TNFα angiogen wirkt und damit das Tumorwachstum fördert (Balkwill, 2002), so dass ein Tumor von der gesteigerten TNFα Sekretion profitieren kann. Demnach könnte 4 Diskussion Seite 130 eine Überproduktion von sowohl antiinflammatorischen als auch proinflammatorischen Zytokinen im cHL besonders vorteilhaft für den Tumorprogress sein. Auch die Beobachtung, dass in Fällen mit wenigen CD163-positiven MФ (CD163 low) und somit mutmaßlich einer besseren Prognose eine schwache Zytokinexpression ähnlich den reaktiven Lymphadenopathien vorgefunden wurde, könnte die Annahme unterstützen, dass die hohe Produktion von Zytokinen die Aggressivität des Tumors fördert. Unsere Ergebnisse zeigen, dass im cHL kein typisches immunsuppressives Milieu vorzufinden ist, sondern eher ein komplexes Zytokingemisch, das sowohl antiinflammatorische als auch proinflammatorische Mediatoren beinhaltet und zu der einzigartigen Immunreaktion im cHL beiträgt. 4.2.2 Zellkulturanalyse zur Interaktion von cHL-Zelllinien mit DC und MФ 4.2.2.1 Zellkulturmodell In cHL Tumorgewebe wurde eine überwiegend reife mDC Population und eine Prädominanz von MФ mit MΦ-2-artigen Charakteristika festgestellt. Um den Einfluss von Tumorzellen des cHL auf das Reifungsverhalten von DC und die Polarisation von MΦ in vitro nachzuvollziehen, wurden aus peripheren Blutmonozyten generierte (mo)DC und vordifferenzierte MΦ mit cHL-Zellüberständen und Zytokinen, die im cHL vorkommen, behandelt. Des Weiteren wurde der Effekt von moDC sowie MΦ-1 und MΦ-2 auf das Proliferationsverhalten von cHL Zellen untersucht. Die aus dem Blut generierten verschiedenen Zelltypen konnten durch ihre spezifische Morphologie, die erwartete IL10 oder IL12 Expression sowie die Expression spezifischer Marker validiert werden. 4.2.2.2 Reifungsverhalten von moDC nach Stimulation mit cHL Überständen Zur Charakterisierung des Reifungsverhaltens von moDC wurde die Expression eines Aktivierungsmarkers (CD40), eines Reifungsmarkers (CD83) und eines Monozyten Markers (CD14) untersucht. Überstände von cHL-Zelllinien förderten die Reifung und/oder Aktivierung von moDC in unseren Untersuchungen, während die Überstände von B-Zellen gesunder Spender keinen Einfluss auf die moDC-Reifung oder Aktivierung nahmen. Dieser Befund deutet auf einen spezifischen Effekt der cHL-Zellüberstände hin und passt zu der oben 4 Diskussion Seite 131 beschriebenen Prädominanz reifer mDC in cHL Gewebe. Dieser Reifungs-fördernde Effekt war nach Stimulation mit Überständen der L1236 Zelllinie stärker ausgeprägt als nach Stimulation mit HDLM2 Überständen. Eine mögliche Erklärung hierfür wäre die mehr als doppelt so hohe Sekretion von Reifungs-induzierendem TNFα durch L1236 Zellen im Vergleich zu HDLM2 Zellen. Da in den von uns untersuchten cHL Geweben sowohl reifungsfördernde (TNFα) als auch reifungshemmende (IL10 und TGFβ) Zytokine gleichzeitig exprimiert wurden, sollte geklärt werden ob einer der beiden Effekte über den anderen dominieren kann. Dazu wurden moDC zeitgleich mit hohen Dosen von TNFα und IL10 sowie TGFβ behandelt, um die Komplexität des Zusammenspiels der gegenläufig wirksamen Faktoren im cHL modellhaft widerzuspiegeln (Banchereau & Steinman, 1998; Steidl et al, 2011). Hierbei wurde zwar der Effekt von TNFα auf die Reifung und Aktivierung der moDC im Vergleich zu der alleinigen Wirkung des Zytokins etwas abgeschwächt, er dominierte jedoch über die Reifungs-hemmende Wirkung der anderen beiden Faktoren. Insgesamt wiesen die so behandelten moDC somit einen reiferen Phänotyp auf als unbehandelte Kontrollen. Die Neutralisierung von TNFα in Überständen von L1236 Zellen mittels verschiedener anti-TNFα-Antikörper führte überdies zu einer Reduktion der Reifung und Aktivierung der behandelten DC. Auch dieser Befund unterstrich die zentrale Rolle von TNFα bei der Beeinflussung der moDC-Reifung. 4.2.2.3 Polarisationsverhalten von MΦ nach Stimulation mit cHL Überständen Zur Charakterisierung von Polarisationsprozessen von MФ, die im cHL eine Rolle spielen könnten, bedienten wir uns eines Modell-Systems, welches die beiden extremen Polarisationszustände von proinflammatorischen MФ-1 und immunregulatorischen MФ-2 widerspiegelt, die durch Stimulation mit GM-CSF oder M-CSF generiert werden können (Verreck et al, 2004). Dieses Modell kann zwar nicht vollständig den intermediären Differenzierungsphänotyp der TAM in der in vivo Situation reflektieren (Biswas et al, 2008; Stout et al, 2005), es kann jedoch zum Verständnis des Differenzierungsprozesses von polarisierten zirkulierenden MФ, die in das Tumor-Milieu rekrutiert werden, beitragen. Die Behandlung mit cHL Zellkulturüberständen konservierte und verstärkte den MФ-2 Phänotyp in den vordifferenzierten MФ-2, wie anhand der Hochregulation des antiinflammatorischen scavenger Rezeptors CD163 (Akila et al, 2012) und des angiogen wirkenden MannoseRezeptors CD206 (Laoui et al, 2011) gesehen. Die Überstände der cHL-Zelllinien waren 4 Diskussion Seite 132 jedoch nicht in der Lage vordifferenzierte MФ-1 in einen MФ-2 Phänotyp zu konvertieren, um damit MФ-1 als potentiell tumortoxische Effektorzellen auszuschalten. Allerdings konnte eine schwache, aber signifikante Reduktion der HLA-DR Expression in MФ-1 detektiert werden. Diese Reduktion der HLA-DR Expression könnte zu einer verminderten Fähigkeit Antigene an Effektor T-Zellen zu präsentieren führen und damit die gegen den Tumor gerichtete Immunreaktion abschwächen. Die in den immunhistochemischen Untersuchungen beobachtete Prädominanz von CD163-positiven MФ in cHL Biopsien könnte aufgrund der in vitro Befunde bedeuten, dass in den Tumor vor allem MФ mit Typ 2 Charakteristika rekrutiert und dort erhalten werden. Eine Umdifferenzierung ausdifferenzierter MФ-1 in einen MФ-2-artigen Phänotyp wäre anhand der Zellkulturbefunde eher unwahrscheinlich. Jedoch kann es gut möglich sein, dass die teilweise nur in vivo vorkommenden Stimuli zur Umdifferenzierung von MФ-1 (z.B. Hypoxie) einen stärkeren Einfluss auf die MФ im Mikromilieu des cHL Tumors ausüben als in vitro. 4.2.2.4 Einfluss von moDC, MΦ-1 und MΦ-2 auf das Proliferationsverhalten einer cHLZelllinie In unserem Zellkulturmodell wurden Zellen der cHL-Zelllinie L1236 mit Überständen von moDC und MФ inkubiert oder mit unterschiedlich differenzierten Makrophagen ko-kultiviert. Während moDC und MФ-1 einen inhibitorischen Effekt auf die L1236 Expansion ausübten, hatten MФ-2 keinen Einfluss auf die Proliferation von L1236-Zellen. Da bei Kokultur und Inkubation mit Überständen vergleichbare Ergebnisse bzgl. des Effekts von MФ-1 und MФ-2 auf die Tumorzellproliferation beobachtet wurden, ergab sich kein Anhalt, dass die wachstumshemmende Wirkung von MФ-1 von einem direkten Zell-Zell-Kontakt abhing. Offenbar waren zumindest teilweise lösliche Faktoren ausreichend, um inhibitorische Eigenschaften auf das Wachstum der L1236-Zellen zu entfalten. In Übereinstimmung mit unseren Ergebnissen berichtete Dufresne et al, dass MФ-1 die Proliferation von humanen Blasenkarzinomzellen inhibierten, während in seinem Modell MФ-2 nicht nur das Tumorzellwachstum tolerierten, sondern sogar induzierten (Dufresne et al, 2011). Darüber hinaus korrelierte die Dichte der TAM Infiltration in Mammakarzinomen positiv mit der proliferativen Aktivität des Tumors, was eine Induktion des Tumorwachstums durch die TAM implizieren könnte (Tsutsui et al, 2005). Kandidatenstoffe, die einen wachstumssteigernden Effekt von MФ-2 auf cHL Zellen entweder parakrin oder autokrin vermitteln könnten, waren 4 Diskussion Seite 133 BAFF und APRIL, von denen bekannt ist, dass sie das B-Zell Wachstum stimulieren (Mackay & Schneider, 2009; Ng et al, 2005). Beide Zytokine konnten jedoch weder in den Überständen der MФ/L1236 Kokultur vorgefunden werden, noch hatte die Neutralisation von BAFF in der Kokultur einen Effekt auf das Wachstum von L1236- Zellen. Diese Befunde sind auch im Einklang mit dem fehlenden Effekt von MФ-2 auf die Proliferation von L1236Zellen. Eine mögliche Erklärung für die proliferative Wirkung von MФ auf epitheliale Malignome ist die durch M-CSF induzierbare Produktion von EGF durch MФ-2 (Goswami et al, 2005). Für EGF ist bekannt, dass es die Proliferation, Migration und Invasion von Karzinomzellen, die den EGF-Rezeptor (EGFR) exprimieren, induzieren kann (Mendelsohn & Baselga, 2000). In B-Zellen, B-Lymphom-Zelllinien und im cHL dürfte ein solcher Effekt jedoch nicht relevant sein, da diese keinen EGFR exprimieren (Buettner et al, 2006; Chan et al, 2009; Moroni et al, 2001). Diese Tatsache könnte erklären, warum MΦ-2 bzw. TAM zwar einen proliferativen Effekt auf Karzinomzellen ausüben, dieser Mechanismus in unserer Studie in einer B-Zell-Neoplasie jedoch nicht beobachtet werden konnte. 4.2.3 Fazit Reife mDC finden sich im cHL häufiger als unreife Formen und sind mit besserem Überleben der Patienten assoziiert. Dieser antitumorale Effekt könnte durch die Induktion einer spezifischen T-Zell-Antwort mittels Antigenpräsentation und T-Zell-Aktivierung erfolgen oder auch durch eine direkte Zytotoxizität der mDC. CD163-positive MФ sind hingegen mit einer schlechteren Prognose assoziiert und ihr Polarisationszustand scheint aktiv von den Tumorzellen aufrechterhalten zu werden. Ein typisches immunsuppressives Zytokinprofil findet sich in cHL Tumorgewebe jedoch nicht, sondern eher ein Überschuss an antiinflammatorischen und proinflammatorischen Zytokinen in einer Untergruppe von cHL Patienten mit adversem prognostischen Markerprofil. Demnach scheinen MΦ, die im cHL einige Aspekte der MΦ-2 Polarisation aufweisen, im cHL die Immunevasion zu fördern, während reife mDC an der antitumoralen Immunität beteiligt sein könnten. 5 Literatur Seite 134 5 Literatur Adler B, Schaadt E, Kempkes B, et al. (2002) Control of Epstein-Barr virus reactivation by activated CD40 and viral latent membrane protein 1. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 99(1): 437-42 Agathanggelou A, Niedobitek G, Chen R, et al. 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Poster 06.09.2010: 14th EBV Congress – Birmingham, UK LMP1 induced up-regulation of HLA I machinery - a contradiction with immunescape? 16-10-2010: 3rd International GK Symposium: Regulators of Adaptive Immunity - Erlangen LMP1 induced up-regulation of HLA I machinery - a contradiction with immunescape? 14.06.2012: 40 years of Virology at the FAU - Erlangen c-Myc and LMP1: two opposing regulators of the HLA class I antigen presentation machinery.