Aus Verband und Bezirken Gute Intonation will geübt sein VSM-Bezirk Bruneck: Kapellmeister-Tagung mit Hans-Peter Blaser in Stegen Intonationsschulung mit Hans-Peter Blaser in Stegen Am 22. Jänner hatte der Pustertaler Musikbezirk zu einer Tagung mit dem renommierten Schweizer Musikpädagogen, Dirigenten und Komponisten Hans-Peter Blaser nach Stegen eingeladen. Thema dieser eintägigen Kapellmeister-Werkstatt waren der Klang und die Intonation im Blasorchester. 19 Kapellmeister aus dem Pustertal, drei Kollegen aus dem Bezirk Meran, je einer aus dem Bezirk Brixen und Bozen sowie Martin Uhl aus dem oberbayerischen Bruckmühl und als einzige Frau die junge Kapellmeisterin Stefanie Menz von der Musikkapelle Gargazon haben an der Tagung teilgenommen und haben damit die Aktualität und Wichtigkeit des Themas bestätigt. Referent Blaser stand der „KulturFenster“-Redaktion für folgendes Gespräch zur Verfügung: 12 KulturFenster: Wie sehen Sie die Rolle des Dirigenten? Hans-Peter Blaser: Der Dirigent ist wie der Tonmeister am Mischpult und als solcher verantwortlich für einen ausgewogenen Klang. Die Persönlichkeit des Dirigenten beeinflusst den Klang seines Orchesters. Mit seiner Schlagtechnik, seiner Atmung und seiner Körperhaltung sendet er eine Vielzahl von Signalen aus, die seine Musiker auch unbewusst übernehmen. KF: Warum wagen sich viele Dirigenten nicht an das Thema Intonation? Blaser: Viele sind unsicher und lassen lieber die Finger davon. Dabei müssen die Klang- und Intonationsschulung unsere ständigen Begleiter sein. Es nützt nichts, wenn der Dirigent in der General- probe mit dem Stimmgerät anrückt und sich Wunder erwartet. Ein zielgerichtetes Intonations-Training während der Proben ist daher unumgänglich. Es ist eine langwierige und oft auch mühsame Arbeit. Jeder von uns hat ein gutes Gehör, es muss allerdings musikalisch geschult werden. Nicht umsonst ist beim Musikstudium das Nebenfach „Gehörbildung“ jenes mit den meisten Stunden. KF: Setzt das aber nicht eine ausgeglichene Besetzung voraus? Blaser: Der Dirigent ist natürlich abhängig von dem, was aus dem Orchester kommt bzw. was die Musikanten zu leisten imstande sind. Es lohnt sich, die Entwicklung der Besetzung langfristig zu planen und so weit als möglich zu beeinflussen. Eine optimale Besetzung garantiert zwar KulturFenster Blasmusik „Marschieren leicht gemacht“ Reges Interesse an VSM-Stabführer-Tagung in Meran-Untermais Hans-Peter Blaser noch keine ausgereifte Tonkultur, bildet aber eine günstige Voraussetzung. Zudem muss sich ein Orchester je nach seiner Besetzung entscheiden, welche Literatur gespielt wird. Hinter jeder Instrumentation steht eine klare Klangvorstellung, ein Besetzungskonzept des Komponisten. Mit groß besetzter sinfonischer Blasmusik liegt jede Dorfkapelle automatisch im Clinch. KF: Wie soll die Intonationsschulung in die Musikprobe eingebaut werden? Blaser: Es gibt keine Patentrezepte und eingefahrene Routine schadet der Motivation der Musiker. Im Grundschema kann man die Probe mit Einspielen und Klangschulung beginnen. Darauf sollte die Kontrolle der Grundstimmung der einzelnen Instrumente und eine gezielte Intonations-Schulung aufbauen. Dies passiert in kurzen Sequenzen, ein langes Hin- und Herprobieren wird die Musiker nur verunsichern. Während der Probe des Repertoires muss die Intonation natürlich dauernd kontrolliert werden. Stephan Niederegger Pressereferent des VSM Nr. 02 | April 2011 Ein Stabführer der klaren Worte: Referent Franz Winter Mitte März fand in Meran-Untermais die diesjährige VSM-Stabführertagung statt. Als Referent war Franz Winter, Landes-Stabführer aus Oberösterreich, zugegen. Die Tagung stand unter dem Motto „Marschieren leicht gemacht“. Toni Profanter, Landes-Stabführer im VSM, konnte nahezu 40 Stabführer aus allen Landesteilen begrüßen und freute sich im Besonderen über die Anwesenheit von Verbandsobmann Pepi Fauster. Franz Winter gelang es in seinem Kurzreferat, die Erwartungen der Musikanten an den Stabführer und umgekehrt darzulegen. Bei der anschließenden Diskussion wurde die Bedeutung des Stabführers in der Musikkapelle unterstrichen, in fachlicher wie in organisatorischer Hinsicht. Als Arbeitsgrundlage diente das vom ÖBV neu gestaltete Buch „Musik in Bewegung“ (samt Audio-CD). Auch mit der Marschmusik im VSM-Landesmusikfest 2010 in Meran setzte man sich auseinander. Im praktischen Teil stellte sich die Bürgerkapelle Obermais als Übungskapelle zur Verfügung. Unter der Anleitung von Franz Winter wurde den Stabführern wie auch den Musikanten bewusst, wie man in kürzester Zeit neue und wirkungsvolle Bewegungsformen erlernen kann. Im abschließenden Gespräch wurde darüber nachgedacht, wie man Musikkapellen stärker zur Teilnahme an Marschmusik-Wettbewerben anregen könnte. Toni Profanter Verbands-Stabführer 13