Methodische Untersuchung zum Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen im Blut Strahlenklinik Der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr.med. vorgelegt von Verena Dorsch aus Bad Reichenhall Als Dissertation genehmigt von der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Tag der mündlichen Prüfung: 19.05.2015 Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. Dr. h. c. J. Schüttler Gutachter: PD Dr. med. Luitpold Distel Prof. Dr. med. Rainer Fietk Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung ................................................................................... 1 1.1 Hintergrund und Ziele ........................................................................... 1 1.2 Methoden ............................................................................................. 2 1.3 Ergebnisse und Beobachtungen .......................................................... 2 1.4 Praktische Schlussfolgerungen ............................................................ 3 2. Summary.................................................................................................... 4 2.1 Background and objective .................................................................... 4 2.2 Methods................................................................................................ 4 2.3 Results and observations ..................................................................... 5 2.4 Conclusion............................................................................................ 5 3. Einleitung................................................................................................... 7 3.1 Metastasierung und zirkulierende Tumorzellen .................................... 7 4. Material und Methoden ........................................................................... 13 4.1 Prinzip ................................................................................................ 13 4.2 Vorbereitung Zellkultur ....................................................................... 14 4.3 Vorbereitung Blut ................................................................................ 15 4.3.1 Blutentnahme ............................................................................... 15 4.3.2 Erythrozyten-Lyse ........................................................................ 16 4.3.3 CD45-Depletion ........................................................................... 17 4.4 Antikörper-Färbung ............................................................................ 18 4.4.1 Antikörper und Farbstoffe ............................................................ 19 4.4.2 Isotypkontrolle .............................................................................. 20 4.4.3 Durchführung ............................................................................... 21 4.5 Durchflusszytometrie .......................................................................... 22 4.6 Auswertung ........................................................................................ 24 5. Ergebnisse............................................................................................... 27 5.1 Zellkultur ............................................................................................. 27 5.2 Punktate ............................................................................................. 29 5.3 Blut ..................................................................................................... 31 5.4 Fehleranalyse ..................................................................................... 34 5.4.1 Färbeverhalten ............................................................................. 34 5.4.2 Verdünnungsreihen...................................................................... 37 5.4.3 Verlustminimierung ...................................................................... 38 5.4.4 Isotypenkontrolle .......................................................................... 41 6. Diskussion ............................................................................................... 43 7. Literaturverzeichnis ................................................................................ 51 8. Abkürzungen ........................................................................................... 56 9. Danksagung ............................................................................................ 57 1. Zusammenfassung 1.1 Hintergrund und Ziele Das Ziel einer persönlichen individuellen Behandlung rückt immer mehr ins Zentrum der Krebstherapie. Hoffnungen, dieses Ziel zu erreichen, werden dabei in die Detektion und Charakterisierung zirkulierender Tumorzellen (CTCs) aus dem Blut von Patienten gesetzt. Diese vom Tumor in die Blutbahn gestreuten Zellen sind wohl für die Bildung von Fernmetastasen verantwortlich und damit auch für einen großen Anteil der durch Krebserkrankungen verursachten Todesfälle. Durch die Detektion erhofft man sich, eine Metastasierung frühzeitig zu erkennen bzw. durch die Anzahl der CTCs einen Parameter für die Prognose und den Therapieverlauf zu gewinnen. Durch weitere Analysen auf zellulärer, aber auch auf molekularer Ebene soll der Tumor näher charakterisiert werden. Auf diese Weise erhofft man sich eine wenig invasive Alternative zur Biopsie. Allerdings kommen CTCs nur in sehr geringen Zahlen im Blut vor und auch die Menge an Probenmaterial ist begrenzt. Daher ist es eine große Herausforderung zuverlässige Methoden zu entwickeln, die diese raren Zellen detektieren. Unterschiedliche Ansätze, bei denen sich Differenzen im Phänotyp hämatopoetischer Zellen und Tumorzellen, die epithelialen Ursprungs sind, zunutze gemacht wurden, sind beschrieben. Auch gibt es schon Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer bestimmten Anzahl CTCs und einem schlechteren Progressionsfreien- und Gesamtüberleben zeigen. Dennoch konnte dieser Parameter noch nicht in den klinischen Alltag übernommen werden, da die Methoden in Spezifität und Sensitivität noch zu unzuverlässig sind. Ziel dieser Arbeit war eine Methode zu etablieren, um CTCs bei Patienten mit noch nicht metastasiertem Tumor und hier besonders bei Patienten mit Rektumkarzinom zu detektieren. -1- 1.2 Methoden Zur Anreicherung der CTCs wurde die negative Selektion gewählt, bei der die Erythrozyten und Leukozyten entfernt werden und die Tumorzellen übrig bleiben sollen. Die CTCs werden dann mit Hilfe bestimmter, für Zellen epithelialen Ursprungs typischen Antikörper angefärbt. Gezählt und analysiert wurden die gefärbten Zellen im Durchflusszytometer. Die Auswertung fand mittels des Computerprogramms Kaluza statt. Untersucht wurden die Tumorzelllinien SW480 und BxPC3. Diese wurden auch für Verdünnungsreihen in das Blut von gesunden Probanden gemischt. Außerdem wurden Zellkulturen von Punktaten von Krebspatienten auf das Vorhandensein von Tumorzellen überprüft. Des Weiteren wurden Patienten mit überwiegend metastasierten Tumorleiden unterschiedlicher Entität untersucht. 1.3 Ergebnisse und Beobachtungen Bei der Färbung der Zelllinien SW480 und BxPC3 konnten diese als Tumorzellen eindeutig identifiziert werden. Auch bei den Verdünnungsreihen konnten die zugemischten Tumorzellen aus dem Blut gesunder Probanden detektiert werden. Allerdings fiel auf, dass im Bereich niedriger Zellzahlen ein Nachweis nicht mehr möglich war. Die Wiedererkennungsraten lagen zwischen 0,4% und 10%. Durch die Miteinbeziehung EpCAM positiver (+) Zytokeratin negativer (-) und EpCAM- Zytokeratin+ Zellen in die Definition der Tumorzelle konnten diese Raten zwar auf 0,6% bis 50% gesteigert werden, aber dennoch liegen diese Werte in einem sehr niedrigen Bereich. Aus den Zellkulturen der Punktate konnte der mikroskopische Verdacht, dass es sich bei einer Zelllinie um Tumorzellen handelt, durch diese Methode bestätigt werden. CTCs im Blut von Krebspatienten mit metastasierter Krankheit konnten in einem von 19 Fällen detektiert werden. Allerdings wurde auch bei einer von 14 gesunden Kontrollblutproben eine EpCAM+ Zytokeratin+ CD45- Zelle gefunden. Ein durchschnittlicher Zellverlust von 73% konnte durch die Verwendung von Micro-Beats quantifiziert werden. Durch nähere Analyse konnte festgellt werden, dass dieser Zellverlust hauptsächlich durch die Erythrozyten-Lyse -2- zustande kommt. Problematisch waren auch hohe Zahlen besonders EpCAM+ Zellen in den Isotypkontrollen. 1.4 Praktische Schlussfolgerungen Das Ziel, eine Methode zur Detektion von CTCs zu etablieren, wurde nicht erreicht. Zwar ist zu erkennen, dass der Ansatz richtig ist und durch ihn grundsätzlich Tumorzellen erkannt und gezählt werden können, wie die Versuche mit den Tumorzelllinien zeigen. Aber um die sehr wenigen Zellen im Blut zu finden, ist die Methode zu ungenau. Auch trotz der Versuche, den enormen Zellverlust zu minimieren, konnten bis dato keine wesentlichen Verbesserungen erzielt werden. Damit ergab sich auch nicht die Möglichkeit, Patienten mit nicht metastasierten Krebserkrankungen zu untersuchen. Diese Arbeit konnte also die vielversprechenden Ergebnisse, die es im Bereich der Detektion von CTCs gibt, nicht bestätigen, sondern zeigt eher die Probleme auf, die noch überwunden werden müssen, bevor die CTCs eine Rolle im klinischen Alltag spielen können. -3- 2. Summary 2.1 Background and objective The aim of personalized medicine in the treatment of cancer patients becomes more and more important in the last years. To reach this, scientists set their hope on the detection and characterization of circulating tumor cells (CTCs) from blood of cancer patients. These cells spread from primary tumor into the circulation arguably are in charge of building metastasis and so also of the majority of deaths caused by cancer. With the detection of CTCs there is the hope to recognize metastasis very early and to gain with the number of CTCs a new parameter for prognosis and therapy regime. By analyzing the cells in cellular and molecular plane the tumor should be characterized further. So there will be potentially a less invasive alternative to a normal biopsy, a so called fluid biopsy. Indeed CTCs are very rare. Only a small number of cells exist in the bloodstream and also the sample materials are limited. Therefore it is a big challenge to develop a reliable method to detect these rare cells. Different approaches are described yet. All of them use the phenotypical difference between cells of hematopoetic origin and the tumor cells, which are of epithelial origin. There are also studies which describe a correlation between a certain number of CTCs found in the blood and a worse progression- free and overall survival. Nevertheless this parameter could not been assumed into the clinical practice, because yet the methods are too unreliable, in specificity as well as in sensitivity. Objective of this work was to establish a method and to detect CTCs from the blood of non-metastatic cancer patients especially from patients with colorectal cancer. 2.2 Methods For the enrichment of CTCs were used the method of negative selection. Here the erythrocytes and leukocytes were detached and the tumor cells should remain. Then the CTCs were stained by special antibodies typical for cells of epithelial origin. -4- Counted and measured were the cells by means of Flow Cytometry. The analysis was done with the computer program Kaluza. The tumor cell lines SW480 and BxPC3 were inquired. These were also used for spiking experiments in which the tumor cells were spiked into the blood of healthy subjects. Moreover cells of aspirates were cultured and then checked being tumor cells. Furthermore blood of cancer patients with metastatic tumors was inquired. 2.3 Results and observations The stained tumor cells of the cell lines SW480 and BxPC3 could be identified definitely. Also the spiked tumor cells could be detected from blood of healthy subjects. Though it was observed that in fields of small numbers of cells the detection was not able. With higher numbers of cells there was a big loss of cells visible. The recovery rate ranges between 0,4% and 10% , which could be increased by including EpCAM+ Cytoceratin- and EpCAM- Cytoceratin+ cells to 0,6% -50%. In the cell cultures of aspirates were cells which looked like tumor cells under microscope. By staining these cells we could confirm this suspicion. In the blood of patients with metastatic cancer diseases one CTC could be detected in one of 19 samples. But also in one of 14 healthy subjects could be identified one EpCAM+ Zytokeratin+ CD45- cell. A high loss of cells in average of 73% was evaluated by using Micro- Beats. By specified analysis could be determined that the majority of this loss caused of the erythrocytes lysis. Moreover there were problems with high numbers of false positive results in the isotype. 2.4 Conclusion The objective to establish a method for the detection of CTCs could not be reached. Indeed it can be seen that the approach is the right one and that in generally it is possible to detect and to count tumor cells, which show the experiments with the cultured tumor cells and the spiking experiments. But for -5- detection of the very rare cells in the blood of cancer patients the method is too unreliable yet. Although the tries to minimize the loss of cells no critical improvements could be reached. Thereby there was not the possibility to inquire the blood of patients with non-metastatic cancer diseases. So this work could not confirm the already existing promising results in this field of investigation. Rather these experiments show the problems which still have to be bear down before CTCs can play a role in clinical practice. -6- 3. Einleitung Krebserkrankungen sind nach Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt für Gesundheit starben im Jahr 2013 223`842 Menschen auf Grund einer Krebserkrankung. (DESTATIS, statistisches Bundesamt) Daher wird versucht durch neue Substanzen, veränderte Schemata oder Kombinationen aus den Hauptbehandlungsmöglichkeiten - Operation, medikamentöse Therapie und Strahlentherapie - ein besseres Outcome zu erzielen. Die Studien, die dazu gemacht werden, vergleichen meist eine Gruppe, die sich nach dem derzeit aktuell üblichen Therapieschema behandeln lässt und eine Gruppe, bei der eine neue Komponente oder eine zusätzliche Therapieoption eingesetzt wird, was häufig zu einer insgesamt aggressiveren Therapie führt. Auch wenn bei der Versuchsgruppe zusätzliche Personen profitieren, darf nicht vergessen werden, dass viele auch umsonst therapiert werden, da sie auch ohne oder mit der „alten“ oder weniger aggressiven Therapie das gleiche Outcome erreicht hätten. Daher gilt es nun, die Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen schlechten Krankheitsverlauf frühzeitig zu erkennen und von denen mit besserer Prognose zu trennen, um so eine möglichst optimale individuelle Therapie durchführen zu können. Ein Ansatz könnte dabei sein, eine Methode zu finden, um zirkulierende Tumorzellen im Blut der Patienten zu detektieren, bevor diese in der Bildgebung sichtbare Metastasen bilden. Bei diesen Patienten könnte dann eventuell durch gezielte Therapie eine Metastasierung verhindert werden. 3.1 Metastasierung und zirkulierende Tumorzellen Krebs kann in allen Geweben epithelialen Ursprungs entstehen, wobei die Karzinogenese sehr ähnlich ist und in drei Hauptschritte unterteilt werden kann: erstens die Veränderung von normalem in hyperplastisches Gewebe, zweitens die Entstehung eines in situ Karzinoms und drittens die Invasion in umliegendes Gewebe und die Metastasierung. (Man et al. 2013) -7- Unter Metastasierung versteht man die Fähigkeit eines malignen Tumors, in anderen Organen Sekundärtumore (Metastasen) zu bilden. Diese Fähigkeit macht auch die Malignität von Krebs aus, denn ca. 90% der Krebsmortalität sind durch die Bildung von Metastasen bedingt. (Gupta et al. 2006) Man geht davon aus, dass sich Tumorzellen mit bestimmten Eigenschaften vom Primärtumor lösen, ins Lymph- oder Blutgefäßsystem gelangen und sich dann in anderen Organen absiedeln und neue Tumore bilden. Dabei werden folgende Schritte durchlaufen: Entwicklung einer metastasierungsfähigen Krebszelle, invasives Wachstum in die Umgebung, Vaskularisation des Primärtumors, Intravasation und Transport, und Extravasation und Kolonisation des Zielorgans. Entwicklung einer metastasierungsfähigen Krebszelle Auf dem Weg in ein anderes Organ muss eine Tumorzelle viele Hindernisse überwinden, die unser Organismus als Schutz aufgebaut hat. Dieses Schutzsystem befindet sich sowohl innerhalb der Zelle als auch außerhalb in deren Umgebung. Zu den intrinsischen Schutzmechanismen gehören unter anderem der Apoptose-Signalweg, die Telomerverkürzung und die Expression von wachstumshemmenden Faktoren. Zu den extrinsischen Faktoren, die eine Progression des Tumors verhindern können, zählen Komponenten der extrazellulären Matrix, die Basalmembran, reaktiver Sauerstoff, die begrenzte Verfügbarkeit von Nährstoffen und Sauerstoff und die Abwehr durch das Immunsystem. Diese Barrieren werden wohl durch genomische Instabilität überwunden, die durch DNA-Mutationen, chromosomale Neuordnungen und epigenetische Veränderungen hervorgerufen wird. Denn es besteht ein Zusammenhang zwischen Metastasierung und genetischer Instabilität. Dies belegt eine Studie, in der Tumorzelllinien mit einer hohen Metastasierungsrate eine größere genetische Instabilität aufweisen als nicht metastasierende Zelllinien desselben Tumors. (Fidler et al. 2003, Cifone et al. 1981) Dies führt zu der Annahme, dass sich metastasierungsfähige Tumorzellen durch Selektion ähnlich eines evolutionären Prozesses entwickeln, wobei die Heterogenität aus der genomischen Instabilität, und der Selektionsdruck aus -8- vielschichtigen intrinsischen und extrinsischen tumorsupprimierenden Mechanismen besteht. (Gupta et al. 2006) Invasives Wachstum Um in ein anderes Organ zu gelangen, müssen Tumorzellen außerdem in der Lage sein, invasiv in die Umgebung zu wachsen und somit auch die Basalmembran, die das Epithel vom umliegenden Bindegewebe trennt, zu durchbrechen. Eine Voraussetzung dafür sind geringere interzelluläre Adhäsionskräfte. Diese werden durch Veränderungen in Komponenten von Bindungsproteinen wie Cadherine und Integrine verursacht. In vielen Fällen ist dafür der Verlust von ECadherin-vermittelten Verbindungen verantwortlich. Mechanismen wie inaktivierende Mutationen, proteolytische Spaltung durch Metalloproteasen, proteosomaler Abbau und Downregulation auf transkriptioneller Ebene konnten bereits als Ursache für diesen Verlust nachgewiesen werden. (Cavallaro et al. 2004) Nachdem sich nun die Tumorzellen aus dem Zellverbund lösen können, müssen sie eine gewisse Motilität erlangen, um von einem Ort zum anderen gelangen zu können. Dabei können sie als Zellverband oder als einzelne Zelle ins Gewebe wandern. Grundsätzliche Mechanismen der einzelnen Zellen sind die mesenchymale Invasion und die amöboide Invasion. Der mesenchymalen Invasion geht eine Umwandlung der epithelialen Zelle voraus, die sogenannte epitheliale-mesenchymale Transition. Die Zellen entwickeln hierbei eine spindelförmige Gestalt mit einem oder mehreren Pseudopodien. Die Bewegung wird durch diese Aktin-reichen Pseudopodien initiiert. (Brabek et al. 2010) Bei der amöboiden Invasion sind die Zellen dagegen rundlich geformt und die Bewegung entsteht durch Kontraktion und Ausdehnung des Zellkörpers, die durch Aktin-Myosin Interaktionen ausgelöst werden. (Brabek et al. 2010) Um nun ins Gewebe eindringen zu können, muss die Basalmembran durchbrochen werden, die im Anfangsstadium von Tumoren die transformierten Zellen noch daran hindert, ins darunter liegende Stroma zu gelangen. Zur Durchbrechung dieses festen Netzwerks müssen Tumorzellen in der Lage sein, dieses proteolytisch zu spalten. Dazu werden verschiedene Mechanismen verwendet, um die streng kontrollierte Aktivität von extrazellulären Matrix- -9- Proteasen zu durchbrechen und gegen die Basalmembran zu nutzen, sodass diese von den Tumorzellen durchdrungen werden kann. (Gupta et al. 2006) Vaskularisation des Primärtumors Im umgebenden Gewebe angekommen benötigen die Tumorzellen Transportmittel, um in weitere, entfernte Organe zu gelangen. Als solche dienen Lymph- und vor allem Blutgefäße, die Anschluss an den Primärtumor gefunden haben. Diese Vaskularisation des Tumors nennt man „angiogenic switch“. Sie ist notwendig, um den Nähr- und Sauerstoffbedarf des Tumors bei weiterem Wachstum zu decken. Ab einer bestimmten Größe reicht die Versorgung mittels Diffusion über bereits vorhandene Gefäße nicht mehr aus. Hervorgerufen wird die Neubildung und Aussprossung neuer Gefäße durch die Veränderung des Gleichgewichts zwischen Faktoren, die die Angiogenese fördern bzw. hemmen. (Baeriswyl et al. 2009) Dabei kann die Expression von Angiogenese steigernden Faktoren sowohl durch Stressoren wie Hypoxie, Glukose- oder Eisenmangel, Bildung von reaktivem Sauerstoff oder Azidose, als auch durch die Aktivierung von Onkogenen bzw. die Deaktivierung von Tumorsuppressorgenen begünstigt werden. Solche Vorgänge finden in den Tumorzellen selbst, aber auch in den Tumor-infiltrierenden Entzündungszellen statt. (Baeriswyl et al. 2009) Intravasation und Transport Im nächsten Schritt müssen die Tumorzellen ins Gefäßsystem gelangen. Dies wird dadurch erleichtert, dass Tumorgefäße nicht normalen Gefäßen entsprechen, sondern eine erhöhte Permeabilität besitzen. Bei der Frage, auf welche Weise die Intravasation stattfindet, gibt es sowohl Hinweise auf passive als auch auf aktive Mechanismen. (Spano et al.2012) Im Blutsystem angekommen können die Tumorzellen durch Zirkulation theoretisch jedes Organ erreichen. Allerdings überlebt nur ein sehr kleiner Teil der zirkulierenden Abwehrmechanismen Tumorzellen des im Blut. Immunsystems Diese als müssen auch sowohl den hämodynamischen Scherkräften wiederstehen. Hier spielen die Thrombozyten eine wichtige Rolle. Denn an Tumorzellen gebunden dienen sie diesen als Schutzschild gegen natürliche Killerzellen. - 10 - Außerdem begünstigen die Thrombozyten wahrscheinlich auch die Adhäsion an die Gefäßwand und ermöglichen durch Sekretion von Stoffen wie VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor), die die Gefäßwand durchlässiger machen, die Extravasation. (Konstantopoulos et al. 2009) Ein weiterer Mechanismus der Tumorzellen im Blut zu überleben ist, dem programmierten Zelltod zu entgehen. Dieser wird durch den Verlust von ZellMatrix-Kontakt induziert (Anoikis). Diese Fähigkeit wurde bei Zellen, die den neutrotrophen Tyrosinkinase Rezeptor exprimieren, beobachtet. (Douma et al. 2004) Extravasation und Kolonisation des Zielorgans Für die überlebenden zirkulierenden Tumorzellen gilt es nun in ihr Zielorgan zu gelangen. Dies funktioniert nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern jedem Tumortyp kann ein spezifisches Metastasierungsmuster zugeordnet werden. Dies postulierte schon 1889 Stephen Paget in seiner „seed and soil“ Theorie, die besagt, dass disseminierte Tumorzellen (seeds) nur Organe besiedeln können, deren Mikroumfeld (soil) für ihr Wachstumsverhalten förderlich ist. (Gupta et al. 2006) Um in ein Organ zu gelangen, müssen die Zellen als erstes das Gefäßsystem verlassen. Dieser Schritt der so genannten Extravasation ist in den Kapillaren von Leber und Knochenmark einfach, da diese fenestriert sind. Die Kapillaren von Lunge und Gehirn dagegen sind nicht durchlässig. Um diese Organe infiltrieren zu können, müssen die Zellen in der Lage sein, spezielle Faktoren zur Extravasation zu exprimieren. (Irmisch et al. 2013) Um nun aber das Organ besiedeln und Makrometastasen bilden zu können, muss die Interaktion zwischen Krebszelle und fremdem Mikroumfeld stimmen. Hier erleichtert ein für die Metastasierung vorbereitetes Gewebe die Invasion, das Überleben und die Proliferation der infiltirierenden Tumorzellen. Diese so genannte praemetastatische Nische entsteht durch systemische Signale, die vom Primärtumor stammen. Um weiterwachsen und Makrometastasen bilden zu können, müssen Tumorzellen mit dem organspezifischen Mikroumfeld interagieren können. Da unterschiedliche Organe unterschiedliche Anforderungen an die Krebszelle stellen, gibt es je nach Organ spezifische Mechanismen, die den letzten Schritt - 11 - in der Metastasierung, die Bildung einer Makrometastase, ermöglichen. (Gupta et al.2006) Vor dem Hintergrund der Genese von Metastasen lässt sich schlussfolgern, dass die Detektion von CTCs mittels einer Blutentnahme beim Patienten die einfachste und am wenigsten invasive Methode darstellt, um abzuschätzen, ob eine systemische Ausbreitung der Krankheit bereits erfolgt ist und somit eine schlechtere Prognose bzw. erhöhtes Risiko für den Patienten besteht. Voraussetzung dafür ist aber eine Methode, die es ermöglicht, zirkulierende Tumorzellen aus dem Blut von Patienten zu detektieren. Ziel dieser Arbeit war es, eine solche Methode zu erproben. - 12 - 4. Material und Methoden 4.1 Prinzip Zur Detektion der zirkulierenden Tumorzellen macht man sich Unterschiede im Phänotyp zwischen den Zellen epithelialen Ursprungs und den hämatopoetischen Zellen zu nutze. Einer dieser Unterschiede, welcher in dieser Arbeit verwendet wurde, liegt in der Antigenexpression. So exprimieren zirkulierende Tumorzellen epitheliale Antigene. Die am häufigsten verwendeten sind epithelial cell adhesion molecule (EpCAM) und die Zytokeratine (CK) 7, 8, 18, 19 und 20. EpCAM ist ein Adhäsionsmolekül, das eine Rolle bei der Signalübertragung, Zellmigration, Differenzierung, Proliferation und Adhäsion spielt. Bei einer Vielzahl von Tumoren ist EpCAM über exprimiert. Es kommt aber auch physiologisch bei Embryonalzellen und einfachen normalen Epithelzellen vor. (Trzpis et al. 2007) Zytokeratine gehören zu den Intermediärfilamenten, bilden das Zytoskelett und sind somit im Inneren der Zelle lokalisiert. Je nach Tumortyp werden verschiedene Zytokeratine besonders häufig exprimiert. Im Gegenzug kann auch das von Leukozyten, aber nicht von Tumorzellen exprimierte CD45 verwendet werden, um diese voneinander zu trennen. CD45 ist ein Oberflächenrezeptor, der auf nahezu allen Zellen hämatopoetischen Ursprungs außer reifen Erythrozyten und Thrombozyten vorkommt und daher auch „leukocyte common antigen“ genannt wird. Eine wichtige Rolle spielt es bei der Antigen- vermittelten Aktivierung von T -Lymphozyten. (Trowbridge et al. 1994) Da im Vergleich zu den Blutzellen die Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen sehr gering ist, 1 Zelle auf 5x109 Erythrozyten und 107 Leukozyten pro Milliliter Blut, müssen diese erst isoliert und angereichert werden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde hierzu das Prinzip der negativen Selektion verwendet. Bei dieser Methode werden zuerst möglichst alle Blutzellen entfernt, um dann die übrig gebliebenen Zellen näher analysieren zu können. Dies erfolgt mittels einer Färbung mit spezifischen Antikörpern und der Messung der Zellen im Durchflusszytometer. - 13 - 4.2 Vorbereitung Zellkultur Um die Methode und das Material zu testen, wurde nicht sofort Patientenblut verwendet, sondern erst Krebszellen aus einer Kultur. Dazu dienten die Zelllinien BxPC3 und SW480. Die Zellen der Zelllinie BxPC3 stammen von einem Pankreaskarzinom, die der Zelllinie SW480 von einem Rektumkarzinom. Des Weiteren wurden Zellen untersucht, die von Pleura- und Aszites Punktaten stammten. Um die angewachsenen Zellen zu lösen und zu vereinzeln, wurden folgende Schritte durchgeführt: Das Nährmedium (siehe Tabelle 1) aus der Zellkulturflasche wird abgesaugt und die Flasche wird mit ca. 10ml PBS ausgewaschen. Danach werden die am Boden festgewachsenen Zellen mit 2ml Trypsin benetzt und für 2 Minuten in den Brutschrank bei 37°C gestellt. Zur Kontrolle, ob sich die Zellen abgelöst haben, werden diese nach den 2 Minuten unter dem Mikroskop betrachtet. Sind sie gelöst, wird die Reaktion durch Zugabe von 10ml Nährmedium gestoppt. Die Zellen werden dann durch mehrfaches Ansaugen und Zurückspülen vereinzelt. Die nun entstandene Zellsuspension wird in 50ml Zentrifugenröhrchen gegeben und bei 173g und 20°C für 8 Minuten zentrifugiert. Der Überstand wird verworfen und die Zellen mit 10ml Medium resuspendiert. Danach werden die Zellen gezählt und die gewünschte Zellzahl in FACS Röhrchen pipettiert. Dazu werden 4ml PBS+ (siehe Tabelle 1) gegeben, welches im nächsten Schritt bei 300g und 4°C für 8 Minuten abzentrifugiert wird. Der Überstand wird wieder verworfen und das Pellet nach dem Vortexen in 100µl Staining buffer resuspendiert. Danach sind die Zellen bereit für die Färbung. Pro Versuch müssen dabei immer zwei FACS Röhrchen vorbereitet werden; eines für den Versuch und eines für den Isotyp. PBS+ 2,5g BSA+ 50ml 1xPBS Nährmedium 500ml RPMI Medium + 50ml FCS FB Superior + 10ml Glutamin+ 5ml Pen Strep Tab. 1: Übersicht verwendete Lösungen und Medien für Zellkultur - 14 - 4.3 Vorbereitung Blut 4.3.1 Blutentnahme Zur Detektion der Tumorzellen aus dem Blut wurde venöses Blut von Krebspatienten verschiedener Tumorentitäten (siehe Tabelle 2) und von gesunden Kontrollpersonen verwendet. Die Einwilligung der Patienten und Kontrollpersonen wurde vorher eingeholt. Patient Geschlecht Alter Diagnose CTC1 m 56 Lokalrezidiv Rektumkarzinoms Stadium (wenn Angabe vorhanden) eines Initial: pT2 pN1 M0 CTC2 w 74 CTC4 m 58 V.a. Bronchialkarzinom mit Nebennierenmetastase u. ossären Metastasen Analkarzinom pT2 NX MX G1 CTC5 m 62 Rektumkarzinom CTC6 m 51 CTC8 m 81 CTC9 m 44 Rektumkarzinom , 10cm cT3 CN0 M0 G2 ab Anokutanlinie Prostatakarzinom Intra-, supra-, paraselläre in den Sinus cavernosus u. Clivus infiltrierende Metastasen Bronchialkarzinom M1 (cer, oss, CTC10 m 43 CTC11 m 63 CTC14 w 64 CTC15 m 52 CTC17 w 70 CTC18 w 90 CTC19 w hep) Rezidiv Urothelkarzinom Initial: pT3b pN0 nach Neoblasenanlage L0 V0 R0 G2-3 Klarzelliges M1 Nierenzellkarzinom Kleinzelliges Bronchialkarzinom Kleinzelliges Bronchialkarzinom Kleinzelliges Bronchialkarzinom Eosinophil granuläres und fokal papilläres Schilddrüsenkarzinom Mammakarzinom Tab. 2: Übersicht untersuchte Patienten - 15 - T3/4 N3 M1b cT3 cN2 cM1b cT3 N+ M1 (cer) pT1 pNX cM1 M1 Da wie oben beschrieben das Oberflächenantigen EpCAM nicht nur auf Tumorzellen exprimiert wird, sondern auch auf einfachen normalen Epithelzellen, d.h. auch auf Zellen der Haut, wurde bei der Blutentnahme das erste Röhrchen verworfen. Dadurch sollte eine Kontamination des Blutes mit EpCAM positiven Epithelzellen der Haut verhindert werden. Pro Patient bzw. Kontrollperson wurden 9 bzw. 18ml Blut entnommen, wobei zur Antikoagulation Heparin verwendet wurde. Das Blut wurde dann gekühlt und innerhalb der nächsten vier Stunden weiterverarbeitet. 4.3.2 Erythrozyten-Lyse Als erster Schritt muss das Blut von Erythrozyten befreit werden, was durch die Lyse der Erythrozyten geschieht. Je 7,5ml Blut werden in ein 50ml Zentrifugenröhrchen gegeben. Dazu kommen 45ml 1x Erythrozyten-Lyse Buffer. (Siehe Tabelle 3) Um später sehen zu können, wie viele Zellen bei den kommenden Schritten verloren gehen, wird eine definierte Anzahl an fluoreszierenden Micro-Beats zugegeben. Diese haben bei der Zentrifugation Eigenschaften wie Zellen, interagieren aber nicht mit diesen und können am Ende im Durchflusszytometer identifiziert, gemessen und gezählt werden. Je nach Verlust der Anzahl der Micro-Beats kann auf den Zellverlust geschlossen werden. Pro 7,5ml Blut werden hier 30µl Flow Count Fluorospheres dazugegeben. Dies entspricht 29.880 Micro-Beats. Die Micro-Beats wurden allerdings nicht von Anfang an, sondern erst im Verlauf der Versuche eingesetzt. Dieses Gemisch wird 5x invertiert, 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und währenddessen immer wieder invertiert. Hierauf erfolgt eine Zentrifugation bei 300g und 4°C für 8 Minuten. Der Überstand wird abgesaugt bzw. abgeschüttet und das Pellet mit 50ml PBS+ + 2mM EDTA (siehe Tabelle 3) resuspendiert um die übrigen Erythrozyten heraus zu waschen. Die Suspension wird erneut bei 300g und 4°C für 8 Minuten zentrifugiert und der Überstand verworfen. Nun sollte das Zellpellet weiß sein. Um dies zu erreichen, müssen all diese Schritte einmal wiederholt werden. - 16 - Das weiße Zellpellet wird nun in vorher mit PBS+ beschichtete 5ml FACS Röhrchen überführt. Dazu wird das Zellpellet in dem Zentrifugenröhrchen mit 4x1ml Staining Buffer (siehe Tabelle 3) ausgewaschen. Die Suspension in den FACS Röhrchen wird wieder bei 300g und 4°C für 8 Minuten zentrifugiert. Der Überstand wird verworfen und das Pellet in 1ml Staining Buffer resuspendiert, wobei die Zellen durch mehrfaches Auf- und Abpipettieren vereinzelt werden sollen, um so bereit zu sein für den nächsten Schritt, die CD45-Depletion. 10x Buffer Erythrozyten-Lyse 41,3g NH4Cl+ 5,0g KHCO3+ 0,5ml 0,5M EDTA+ 500ml destilliertes Wasser 1x Erythrozyten-Lyse Buffer PBS+ 2mM EDTA 50ml 10x Erythrozyten-Lyse Buffer+ 450ml destilliertes Wasser 2,5g BSA+ 50ml 1xPBS+ 200µl 0,5M EDTA Staining Buffer 0,25g BSA+ 50ml 1xPBS+ 200µl 0,5M EDTA 0,5M EDTA 18, 61g EDTA +100ml destilliertes Wasser Tab. 3: Übersicht verwendete Lösungen für Erythrozyten-Lyse 4.3.3 CD45-Depletion Im nächsten Schritt werden die Leukozyten entfernt, so dass danach möglichst nur noch die Tumorzellen übrig bleiben. Dieses Prinzip wird auch negative Selektion genannt. Hierzu wurde ein System von STEMCELL verwendet, das sich EasySep CD45-Depletion Kit nennt. Zu der Suspension aus Zellen und Staining Buffer wird 50µl EasySep CD45 antibody cocktail dazu gegeben und zwei Mal auf- und ab pipettiert. In diesem cocktail befinden sich tetramerische Antikörperkomplexe, die sowohl gegen CD45, als auch gegen Dextran- beschichtete magnetische Partikel gerichtet sind. Die gegen CD45 gerichtete Komponente soll an dieses von den Leukozyten exprimierte Antigen binden. Um dies zu ermöglichen, folgt eine Inkubation bei Raumtemperatur für 15 Minuten. Danach werden 100µl magnetic Micro-Beads dazu pipettiert. Dies sind mit Dextran beschichtete magnetische Partikel, die an die zweite Komponente des Antikörper Komplexes binden. Dazu - 17 - muss eine Inkubation bei Raumtemperatur für 10 Minuten eingehalten werden. Danach wird der Inhalt mit 1,5ml Staining Buffer aufgefüllt und durch dreimaliges Auf- und Abpipettieren durchmischt. Nun wird das FACS Röhrchen für 10 Minuten in den EasySep Purple Magneten gestellt. In dieser Zeit werden die CD45 exprimierenden Zellen, die an die magnetischen Partikeln gebunden sind, in Richtung des Magneten zur Röhrchenwand gezogen, während die nicht magnetisch markierten Zellen in der Suspension bleiben. Der Überstand mit den gelösten Zellen wird mit einer Pasteur Pipette abgesaugt und in ein neues FACS Röhrchen gegeben, während die Zellen mit CD45 Antigen, also die Leukozyten, in dem Röhrchen im Magnet bleiben. Zu Beginn der Versuche wurde hier die von Leukozyten befreite Fraktion auf zwei FACS Röhrchen aufgeteilt; eines für die Färbung mit spezifischen Antikörpern und eines für die Färbung mit dem jeweiligen Isotypantikörper. Im weiteren Verlauf fand die Trennung von Beginn an statt, um die Zellzahl zu erhöhen. Mit den gelösten Zellen, unter denen sich auch die zirkulierenden Tumorzellen befinden, kann nun weitergearbeitet werden. Der Staining Buffer, in dem die Zellen gelöst sind, wird bei 300g und 4°C für 8 Minuten abzentrifugiert. Danach wird das Pellet mit 100µl Staining Buffer resuspendiert, wobei mehrmals auf- und abpipettiert wird, um die Zellen wieder zu vereinzeln. Nun sind die Zellen vorbereitet für die Antikörperfärbung. 4.4 Antikörper-Färbung Bei diesem Schritt wird jeweils ein Teil der Zellen mit den für Tumorzellen spezifischen Antikörpern gegen EpCAM und Zytokeratin gefärbt und ein Teil mit unspezifischen Antikörpern. Dieser bildet die so genannte Isotypkontrolle. Alle Zellen werden mit Antikörpern gegen CD45 und Höchst 33342 gefärbt. (Siehe Tabelle 4) - 18 - 4.4.1 Antikörper und Farbstoffe EpCAM-Färbung Wie oben beschrieben ist EpCAM ein Oberflächenantigen, das von Tumorzellen exprimiert wird. Um diese sichtbar zu machen, werden sie mit Antikörpern gegen EpCAM, die an Farbstoffe gekoppelt sind, gefärbt. Diese Antikörper sind monoklonale Antikörper des Typs IgG und stammen von der Maus. Als daran gekoppelte Farbstoffe werden im Verlauf der Versuche zwei unterschiedliche verwendet. Der am häufigsten eingesetzte Farbstoff ist Fluoresceinisothiocyanat (FITC). FITC ist ein Fluorochrom dessen Absorptionsmaximum bei 494nm und das Emissionsmaximum bei 520nm liegt. Das heißt, mit blauem Licht (496nm) angeregt wird grünes Licht (520-530nm) emittiert. Der zweite hier eingesetzte Farbstoff ist Allophycocyanin (APC). APC ist auch ein Fluorochrom mit einem Absorptionsmaximum von 650nm und einem Emissionsmaximum von 660nm. (BD Biosciences Absorption and Emission Spectra) Zytokeratin-Färbung Zur Färbung der Zytokeratine werden Antikörper, die gegen die Zytokeratine 7 und 8 gerichtet sind, verwendet. Auch hier wechselten im Verlauf der Versuche die daran gekoppelten Farbstoffe. Der eine Farbstoff ist das oben beschriebene FITC. Der andere Farbstoff ist R-phycoerythrin (PE), ein in roten Algen vorkommendes Pigment, dessen Absorptionsmaximum bei 496nm, das Emissionsmaximum bei 578nm liegt. (BD Biosciences Absorption and Emission Spectra) CD 45-Färbung Um noch vorhandene Leukozyten, die trotz CD45- Depletion übrig geblieben sind, von den Tumorzellen unterscheiden zu können, wurden diese mit Hilfe von Antikörpern gegen CD45 angefärbt. Die daran gekoppelten Farbstoffe waren zu Beginn der Versuche V450 und Pacific Blue und später APC-Cy7. V450 ist ein Cumarin Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften wie Pacific blue. Sein Absorptionsmaximum liegt bei 404nm und sein Emissionsmaximum bei - 19 - 448nm. Pacific Blue basiert auf dem Flurorochrom 6,8- difluoro-7- hydroxycoumarin. Es besitzt ein Absorptionsmaximum von 401nm und ein Emissionsmaximum von 452nm. APC-Cy7 ist eine Kombination aus APC und einem Cyanin Farbstoff (Cy7) mit einem Absorptionsmaximum von 650nm und einem Emissionsmaximum von 785nm. (BD Biosciences Absorption and Emission Spectra) Höchst- Färbung Um sicher zu gehen, dass die angefärbten Elemente auch Zellen sind, wurde eine DNA Färbung mit Höchst 33342 durchgeführt. Höchst 33342 ist ein bisbenzimid, das sich an die DNA anlagert. Der Fluoreszenzfarbstoff hat sein Absorptionsmaximum bei 350nm und sein Emissionsmaximum bei 460nm. 4.4.2 Isotypkontrolle Durch die Isotypenkontrolle kann das Ausmaß der unspezifischen Bindung von Antikörpern an die Zellen und der dadurch entstehenden Hintergrundsignale abgeschätzt werden. Dazu werden Antikörper verwendet, die vom Typ denen der spezifischen Antikörper (Primärantikörper) entsprechen, aber unbekannter Spezifität bzw. gegen ein Antigen gerichtet sind, das nicht auf den zu untersuchenden Zellen exprimiert wird. Auch diese Antikörper sind an Fluoreszenzfarbstoffe gekoppelt. Dabei ist wichtig, dass der Farbstoff exakt dem des an den Primärantikörper gekoppelten entspricht. Hier werden also Isotypenantikörper gekoppelt an FITC bzw. APC zur Kontrolle der EpCAM-Färbung und PE bzw. FITC zur Kontrolle der Zytokeratin-Färbung verwendet. Alle Antikörper und auch Höchst 33342 werden im Kühlschrank aufbewahrt. - 20 - Marker Farbstoffe Firma Isotyp EpCAM FITC BD Maus IgG1λ EpCAM APC BD Maus IgG1λ Zytokeratin FITC BD Maus IgG2aκ Zytokeratin PE BD Maus IgG2aκ CD45 Pacific blue ExBio Maus IgG1 CD45 V450 BD Maus IgG1κ CD45 APC-Cy7 BD Maus IgG1κ Tab. 4: Übersicht verwendete Antikörper 4.4.3 Durchführung Die nach der CD45-Depletion in zwei FACS Röhrchen (ein Versuchsröhrchen und ein Isotyp-Röhrchen) aufgeteilten Zellen sind in 100µl Staining Buffer (siehe Tabelle 5) gelöst. In das Versuchsröhrchen werden 5µl Anti-EpCAM APC bzw. 20µl Anti-EpCAM FITC gegeben und mehrfach auf- und abpipettiert. Des Weiteren kommen in dieses Röhrchen 4µl Anti-CD45 Pacific Blue bzw. 5µl Anti-CD45 APC-Cy7. In das Isotyp-Röhrchen werden die entsprechenden Isotypantikörper pipettiert: 1µl Iso APC bzw. 20µl Iso FITC Antikörper und 4µl Iso Pacific Blue bzw. 5µl Iso APC-Cy7 Antikörper. Danach muss eine Inkubationszeit von 15 Minuten im Dunkeln und bei 4°C eingehalten werden. Nach dem Inkubieren werden je 4ml PBS zugegeben und dann bei 300g und 4°C für 8 Minuten abzentrifugiert. Der Überstand wird abgeschüttet bzw. abgesaugt und das Pellet durch Vortexen in 100µl Buffer A (Fixation Buffer)(siehe Tabelle 5) resuspendiert. Diese Lösung muss wiederum 15 Minuten bei 4°C und Dunkelheit inkubieren. Danach wird wieder mit 4ml PBS gewaschen und bei 300g und 4°C für 8 Minuten zentrifugiert. Der Überstand wird verworfen und das Pelett mittels Vortexen und der Zugabe von 100µl Buffer B (Permeabilization Buffer) (siehe Tabelle 5) resuspendiert. Der Buffer B dient dazu, die Zellmembran durchlässiger zu machen, da die Antigene, die nun angefärbt werden sollen im Innern der Zelle liegen. - 21 - Zu dieser Suspension wird nun ins Versuchsröhrchen durch mehrfaches Aufund Abpipettieren folgendes gegeben: 20µl Anti-Zytokeratin FITC bzw. 20µl Anti-Z Zytokeratin PE, sowie 2µl Höchst 33342. In das Isotyp-Röhrchen kommen 5µl Iso FITC bzw. 20µl Iso PE und 2µl Höchst 33342. Höchst 33342 wurde allerdings nicht von Anfang an, sondern erst im Verlauf eingesetzt. Um eine Bindung der Antikörper an die Antigene zu gewährleisten, muss eine Inkubationszeit von 20 Minuten bei 4°C und Dunkelheit eingehalten werden. Danach wird wieder je 4ml PBS zugegeben und bei 300g und 4°C für 8 Minuten abzentrifugiert. Der Überstand wird verworfen und die Zellen in 200µl PBS resuspendiert. Um die Zellen zu vereinzeln, wird das Pelett gevortext und das zugegebene PBS mehrfach auf- und abpipettiert. Nach diesem Schritt erfolgt die Messung im Durchflusszytometer, in dem die Zellen gezählt werden. Buffer A FIX & PERM ® Fixation Medium von ADG Buffer B FIX & PERM ® Permeabilization Medium von ADG Staining Buffer 0,25g BSA+ 50ml 1xPBS+ 200µl 0,5M EDTA Tab. 5: Übersicht verwendete Lösungen Antikörper-Färbung 4.5 Durchflusszytometrie Die Durchflusszytometrie dient der Zellzählung und der Charakterisierung der Zellen nach bestimmten Eigenschaften. Die Zellen werden von dem Gerät aufgesaugt und dann einzeln an einem Laserstrahl vorbei geführt. Dabei entstehen Streulicht und Fluoreszenzemissionen, die von entsprechenden Detektoren aufgefangen und ausgewertet werden. Diese Signale unterscheiden sich in Abhängigkeit von Größe, Struktur und inneren Bestandteilen der Zelle, sowie der spezifischen Färbung mit Fluoreszenzfarbstoffen. Mittels des Vorwärtsstreulichts (forward scatter) in einem Winkel zwischen 3° und 10° gestreutes Licht können Rückschlüsse auf die Größe der Zellen gezogen werden. Das Seitwärtsstreulicht (sideward scatter) ist um circa 90° - 22 - reflektiertes Licht, das Auskunft über die Struktur der Zelle und die inneren Bestandteile, wie z.B. die Granularität, gibt. Auch die Fluoreszenzfarbstoffe werden durch diesen Laser erregt und senden Licht in dem jeweils für den Farbstoff spezifischen Wellenlängenbereich aus. Diese Signale werden durch Teilerspiegel und farbselektive Bandpassfilter in Fluoreszenzspektren aufgetrennt und von photosensitiven Detektoren empfangen und ausgewertet. Die bestimmten Wellenlängen entsprechenden Detektoren werden auch Fluoreszenzkanäle (FL) genannt. Auf diese Weise können die Zellen je nach Auftreten eines Signals in einem Fluoreszenzkanal sortiert werden. Hier wird das Durchflusszytometer Gallios TM von Beckman Coulter verwendet. Dieses Gerät besitzt drei Laser und zehn Fluoreszenzkanäle. Über den ersten Laser (405nm) stehen zwei Kanäle für 450nm (FL1) und 550nm (FL2) zur Verfügung. Über den zweiten Laser (488nm) werden fünf Kanäle für 525nm (FL3), 575nm (FL4), 620nm (FL5), 675/695nm (FL6) und 755nm (FL7) bedient. Über den dritten Laser werden weitere drei Kanäle für 660nm (FL8), 725nm (FL9) und 755nm (FL10) zur Verfügung gestellt. Es können bis zu 10.000 Ereignisse pro Sekunde zuverlässig gemessen werden. Vor der Messung muss darauf geachtet werden, dass alle benötigten Fluoreszenzkanäle aktiviert sind. (Siehe Tabelle 6) Verwendete Fluoreszenzkanäle Verwendete Fluoreszenzfarbstoffe FL 1 FITC FL 2 PE FL 6 APC FL 8 APC-Cy 7 FL 9 V450, Pacific blue, Höchst 33342 Tab. 6: Verwendete Fluoreszenzfarbstoffe und zugehörige Fluoreszenzkanäle Pro Röhrchen dauert die Messung 380 Sekunden. Diese Zeitspanne wurde vorher ermittelt, indem beobachtet wurde, wie lange es dauert, bis das - 23 - Röhrchen komplett ausgesaugt ist. Dadurch sollen bei der Messung möglichst alle Zellen erfasst werden. Nach Abschluss der Messungen werden die Daten gespeichert und mit Hilfe eines Programms ausgewertet. 4.6 Auswertung Die Auswertung findet mit Hilfe des Analyseprogramms Kaluza statt. Die im Durchflusszytometer gespeicherten Messdaten werden in das Programm Kaluza übertragen. Hier werden verschiedene Diagramme erstellt und so gegated, dass die gesuchten Tumorzellen übrig bleiben. In den ersten Diagrammen wird der sideward scatter (SS) auf der Ordinate gegen den forward scatter (FS) auf der Abszisse aufgetragen. Mit Hilfe dieser Darstellung werden die lebenden Zellen bestimmt. Von diesen lebenden Zellen ausgeschlossen sind die ganz zu Beginn zugegebenen Micro-Beats. Diese werden im Kanal FL4 detektiert. So entsteht im Diagramm mit der Anzahl der Beats in der Ordinate und der gemessenen Signalstärke im FL4 in der Abszisse ein ausgeprägter Peak. Alle Signale in diesem Bereich entsprechen Beats. In einer anderen Darstellung mit dem sideward scatter in der Ordinate und der Signalstärke von FL4 in der Abszisse sind die Beats als Wolke zu erkennen, wobei jeder Punkt einem gemessenen Signal entspricht. Die Wolke ist in der rechten unteren Hälfte zu sehen. Diese Signale werden als Beats bezeichnet und in den übrigen Diagrammen ausgeschlossen. In den nächsten Diagrammen steht wiederum die Signalstärke in den jeweiligen Fluoreszenzkanälen (FL) in der Abszisse. Die Ordinate gibt die Anzahl der gezählten Zellen an. Über diese Darstellung kann der Bereich ermittelt werden, in dem sich für ein bestimmtes Antigen positive Zellen befinden. Dies erfolgt über den Vergleich von Isotyp und Versuch. Beim Isotyp wird erwartet, dass nur wenige Antikörper an die Zellen binden, so dass auch nur wenige Zellen mit dem Fluoreszenzfarbstoff markiert sind. Die Signalstärke sollte also im Kanal des entsprechenden Farbstoffes gering sein, das heißt auf der Skala eher links zu sehen sein. Dagegen sollen die spezifischen Antikörper an möglichst alle Zellen mit dem entsprechenden Antigen binden. Es müssten also viele Zellen mit dem Farbstoff markiert sein und so für eine hohe Signalstärke im - 24 - entsprechenden Kanal sorgen. Hier wird der Ausschlag im Diagramm also eher im Bereich höherer Signale, das heißt eher rechts auf der Skala erwartet. So kann dann der Bereich ermittelt werden, in dem kaum unspezifische Signale auftreten und als für ein bestimmtes Antigen positiv festgelegt werden. In den nächsten Diagrammen werden verschiedene Fluoreszenzkanäle gegeneinander aufgetragen. Einmal der Fluoreszenzkanal, in dem CD45 positive Zellen auftauchen in der Ordinate gegen den Kanal, in dem EpCAM positive Zellen erscheinen in der Abszisse. In diesem Diagramm entspricht jeder Punkt einer Zelle und man sieht, in welcher Signalintensität sie in den jeweiligen Kanälen leuchtet. Auf diese Weise entstehen Zellwolken. Eine Wolke mit einer hohen Signalstärke für FL CD45 und niedrig für FL EpCAM. Diese Zellen stellen wahrscheinlich noch übrig gebliebene Leukozyten dar und werden als CD45+ bezeichnet. Eine andere Wolke zeigt eine niedrige Signalstärke für FL CD45 und eine hohe für FL EpCAM. Der Bereich, in dem diese Zellen liegen, wird als EpCAM positiv und CD45 negativ bezeichnet. Hier müssen die Tumorzellen zu finden sein. In einem weiteren Diagramm wird FL EpCAM in der Abszisse und FL Zytokeratin in der Ordinate aufgetragen. In dieses Diagramm werden nun nur die Zellen, die EpCAM positiv und CD45 negativ sind, übertragen. So kann man sehen, wie viele dieser Zellen auch Zytokeratin positiv sind. Die hier dargestellten Zellen sind aber nur die in den ersten Diagrammen als Zellen und lebend und nicht Beats definierten. Zusätzlich zu diesen Bedingungen kommt nun noch dazu, dass nur Höchst positive Zellen und Zellen mit einer gewissen Flussgeschwindigkeit dargestellt werden. Höchst 33342 wird im Fluoreszenzkanal 9 (FL9) sichtbar. Im Diagramm mit der Anzahl der Zellen in der Ordinate und der Signalstärke von FL9 in der Abszisse entstehen Peaks. Alle Zellen des ersten Peaks und rechts davon werden als Höchst positiv festgelegt. Um möglichst nur Einzelzellen in die Auswertung mit einzubeziehen, wird die Flussgeschwindigkeit benutzt. Dabei geht man davon aus, dass Einzelzellen eine geringere Time of flight (TOF) besitzen als Zellaggregate. Visualisiert wird dies in einem Diagramm mit dem sideward scatter in der Ordinate und TOF in der Abszisse. Alle Zellen ganz links in diesem Diagramm werden als in der - 25 - entsprechenden erwarteten Zeit am Laser vorbeigeflogen (TOF) gewertet und in die Auswertung miteinbezogen. In den oben beschriebenen Diagrammen, in denen Fluoreszenzkanäle gegeneinander aufgetragen werden und die letztendlich zur Identifizierung der Tumorzellen dienen sollen, werden also nur Zellen abgebildet, die leben, deren Flussgeschwindigkeit auf Einzelzellen schließen lässt und die Höchst positiv sind. Ausgeschlossen werden die Micro-Beats. - 26 - 5. Ergebnisse Ziel der Arbeit war es, mit der oben beschriebenen Methode Tumorzellen aus dem Blut von Patienten zu detektieren, um sie auch an nicht metastasierten Krebspatienten anwenden zu können. Als Tumorzellen definiert wurden EpCAM positive, Zytokeratin positive und CD45 negative Zellen. Um die Methode zu testen, wurden aber erst Tumorzellen der Zelllinien BxPC3 und SW480 gefärbt und gemessen. 5.1 Zellkultur Im ersten Versuch wurden je 100.000 Zellen der Zelllinie BxPC3 verarbeitet. Dazu wurden die Antikörper Anti-EpCAM APC, Anti-Zytokeratin FITC, sowie Anti-CD45 V450 und die jeweiligen Isotypen verwendet. Die Tumorzellen konnten gut angefärbt und durch die Durchflusszytometrie sichtbar gemacht werden. Auch die Isotypkontrollen fielen wie erwartet aus. Im nächsten Versuch wurden je 100.000 Zellen der Zelllinie SW480 verwendet. Diese wurden sowohl mit den Antikörpern des ersten Versuchs gefärbt, als auch im Vergleich dazu mit neuen Antikörpern: Anti-EpCAM FITC, AntiZytokeratin PE, Anti-CD45 Pacific Blue. (Siehe Abbildung 1) Auch hier ließen sich die Tumorzellen gut anfärben. Ein Unterschied zwischen neuen und alten Antikörpern war nicht zu erkennen. - 27 - Abb.1: Zelllinie SW480 gefärbt mit Anit-EpCAM FITC, Anti-Zytokeratin PE und AntiCD45 Pacific blue; unten der dazugehörige Isotyp Zur Kompensation, also um Signale von einem Kanal, die in einen anderen streuen zu eliminieren, wurden BxPC3 Zellen jeweils nur mit Anti-EpCAM FITC oder Anti-ZytokeratinPE bzw. Leukozyten nur mit Anti-CD45 Pacific Blue gefärbt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 aufgeführt. - 28 - FL 1 FL 1 FL 2 7 FL 9 2 FL 2 FL 9 3 0,7 0,5 0,3 Tab. 7: Kompensation Nach diesen Versuchen konnte also davon ausgegangen werden, dass die Färbung und Messung funktioniert. Die Diagramme zur Auswertung wurden erstellt. 5.2 Punktate Neben den Zelllinien BxPC3 und SW480 wurden auch Zellen eines Punktats untersucht. Für diese Versuche wurden noch die im ersten Versuch beschriebenen Antikörper verwendet. Aus diesem Punktat wurden drei verschiedene Zellpopulationen getrennt voneinander verarbeitet. Eine Zellpopulation bestand aus pflasterartig am Boden der Zellkulturflasche angewachsenen Zellen (EZT3B). Auf Grund des Wachstumsverhaltens und des Aussehens unter dem Lichtmikroskop wurde erwartet, dass es sich hierbei um Tumorzellen handelt. Eine zweite am Boden angewachsene Zellpopulation hatte ausgezogenes Zytoplasma (EZT3A). Diese Zellen wurden für Fibroblasten gehalten. Die dritte Zellpopulation befand sich in Lösung (EZT3 Susp.). Von jeder Zellpopulation wurden je 100.000 Zellen mit den oben beschriebenen spezifischen Antikörpern und den jeweiligen Isotypen gefärbt und gemessen. Bei der Auswertung konnte bestätigt werden, dass die EZT3B Zellen Tumorzellen sind, da sich hier sehr viele EpCAM+, Zytokeratin+ und CD45Zellen nachweisen ließen. (Siehe Abbildung 2) EZT3A Zellen dagegen waren EpCAM- und nur Zytokeratin+, was der Vermutung, dass es sich hier um Fibroblasten handelt, entspricht. - 29 - Dies wurde in einem weiteren Versuch bestätigt, bei dem mikroskopisch identische Zellen aus einem anderen Punktat (EZT4) verarbeitet wurden und das gleiche Färbeverhalten zeigten. In der Zellsuspension (EZT3 Susp.) konnten unterschiedliche Zellpopulationen nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse bestätigten, dass die Färbung und Messung funktioniert. Abb.2: EZT3B gefärbt mit Anti-EpCAM APC, Anti-Zytokeratin FITC und Anti-CD45 V450; unten der dazugehörige Isotyp - 30 - 5.3 Blut Im nächsten Schritt wurde Blut von gesunden Probanden verarbeitet, um zu sehen, ob die CD45-Färbung und die CD45-Depletion mittels Magneten funktionieren. Für diese Versuche wurden die oben als neu bezeichneten Antikörper verwendet. Für die Testung der CD45-Färbung wurde eine kleine Menge des lysierten Blutes ohne CD45-Depletion gefärbt. Ein eindeutiger Ausschlag im Fluoreszenzkanal für CD45 war zwar sichtbar, allerdings war er etwas weiter rechts erwartet worden. Daher wurde zur Kontrolle lysiertes Blut ohne jegliche Färbung gemessen. Hier war ein Unterschied deutlich sichtbar, was dafür spricht, dass die CD45-Färbung funktioniert. Betrachtet man alle Blutproben, die mit dem Magnet behandelt wurden, so konnte eine Reduktion der Gesamtzellzahl auf durchschnittlich 1.474 Zellen pro 8ml Blut, was 184 Zellen pro ml Blut entspricht, erreicht werden. (n=70, r = 994/ml) Extreme Ausreißer sowohl nach oben als auch nach unten wurden dabei nicht berücksichtigt. Dieses Ergebnis spricht für eine gute Funktion des Magneten. Im nächsten Schritt wurden BxPC3 Zellen in das Blut von gesunden Probanden gemischt. Auch hier konnten bei der Auswertung die BxPC3 Zellen im erwarteten Bereich eindeutig nachgewiesen werden. (Siehe Abbildung 3) - 31 - Abb.3: Tumorzellen der Zelllinie BxPC3 gemischt in das Blut eines gesunden Probanden gefärbt mit Anti-EpCAM FITC, Anti-Zytokeratin PE und Anti-CD45 Pcific blue; unten die dazugehörigen Isotypen In den kommenden Versuchen wurde nun Blut von Patienten mit metastasierten Karzinomen untersucht und als Kontrolle Blut von gesunden Probanden. Unter der Voraussetzung, dass CTCs definiert sind als EpCAM+ Zytokeratin+ und CD45- Zellen konnte nur bei einem von 19 Patienten eine Tumorzelle nachgewiesen werden. Die Anzahl der CTCs war eins. Allerdings wurde auch bei einer von 14 Kontrollblutproben eine EpCAM+ Zytokeratin+ und CD45- Zelle gefunden. EpCAM+ Zytokeratin- Zellen wurden bei Krebspatienten in einem Fall gefunden. In der Kontrollgruppe konnten bei - 32 - zwei Proben diese Zellen nachgewiesen werden. Die Zahl der Zellen beim Patienten war zwei, in der Kontrollgruppe lag die Anzahl bei jeweils einer Zelle. Zytokeratin+, aber EpCAM- Zellen fanden sich sowohl im Patientenkollektiv als auch bei gesunden Kontrollpersonen in jeweils zwei Proben. In der Patientengruppe lag die Anzahl der Zellen bei drei und eins, in der Kontrollgruppe bei acht und eins. Ein Unterschied zwischen Patienten und Kontrollgruppe war also nicht zu sehen. Nicht erwartet war das Ergebnis der Isotypkontrollen. Besonders auffallend war hier die hohe Anzahl an EpCAM+ Zytokeratin-, aber auch an EpCAM– Zytokeratin+ Zellen im Vergleich zu den Versuchen. Grafik 1: Vergleich der durchschnittlich gefundenen Zellzahl zwischen Versuch und Isotyp Betrachtet man alle Messungen, so wurden in 17 von 33 Proben im Isotyp EpCAM+ Zytokeratin- Zellen gefunden. Die Anzahl lag dabei im Mittel bei 8 Zellen. Dagegen wurden nur in acht von 33 Proben im Versuch diese Zellen gefunden, wobei die durchschnittliche Zellzahl mit zwei deutlich niedriger war als im Isotyp. EpCAM- Zytokeratin+ Zellen wurden in neun von 33 Isotyp Proben gefunden. Hier lag der Mittelwert bei fünf Zellen. Im Versuch lag der Mittelwert aus acht von 33 Proben dagegen bei zwei Zellen. (Siehe Grafik 1) - 33 - Da besonders die ersten Versuche mit Patientenblut nicht wie erhofft verliefen, wurden im Verlauf immer wieder Details verändert und Versuche durchgeführt, um mögliche Fehler zu identifizieren. 5.4 Fehleranalyse Um zu sehen, ob die gemessenen Signale wirklich Zellen sind, wurde die Höchst 33342 Färbung eingesetzt. Da Höchst 33342 im FL9 detektiert wird, musste der CD45 Antikörper, der bislang an Pacific blue gebunden auch im FL9 zu finden war, durch Anti-CD45 APC-Cy7, dessen Signal im FL8 gemessen wird, ersetzt werden. Des Weiteren wurden Flow-Count Fluorospheres Micro-Beats eingesetzt, um einen möglichen Zellverlust quantifizieren zu können. 5.4.1 Färbeverhalten Da in den Versuchen mit Tumorzellzellkulturen gute Ergebnisse erzielt worden waren, wurde untersucht, ob die CD45-Depletion mittels Magnet einen negativen Einfluss auf das Färbeverhalten der Zellen hat, da diese in Zellkulturversuchen nicht verwendet worden war. Dazu wurde mit BxPC3 Zellen vor der Färbung die CD45-Depletion genauso wie mit lysiertem Blut durchgeführt. Eine Veränderung des Färbeverhaltens konnte dabei aber nicht festgestellt werden. (Siehe Abbildungen 4 und 5) - 34 - Abb. 4: BxPC3 Zellen gefärbt nach Behandlung mit Magnet; oben Versuch, unten Isotyp - 35 - Abb.5: BxPC3 Zellen gefärbt ohne Behandlung mit Magnet; oben Versuch, unten Isotyp - 36 - 5.4.2 Verdünnungsreihen In Verdünnungsreihen wurde jeweils eine bestimmte Anzahl Tumorzellen der Zelllinie BxPC3 in das Blut von gesunden Probanden gemischt. Es wurden 32.500, 1.000, 500, 100, 50 und 10 Zellen hinzugegeben. BxPC3 spiked EpCAM+ CK- EpCAM- CK+ EpCAM+ CK+ 32.500 752 175 1.806 1.000 144 5 101 500 1 0 2 100 1 3 7 50 1 0 1 10 0 5 0 Tab. 8: Verdünnungsreihe mit BxPC.durchschnittlich wiedergefundene Anzahl an Zellen (n=3) Auffallend ist, dass auch hohe Zahlen an EpCAM+ Zytokeratin- und EpCAMund Zytokeratin+ Zellen gefunden wurden.(Siehe Tabelle 8) Definiert man eine zirkulierende Tumorzelle demensprechend als EpCAM+ oder Zytokeratin+ oder EpCAM+ und Zytokeratin+, so können die Wiedererkennungsraten in den Verdünnungsreihen erhöht werden, bleiben aber dennoch in einem sehr niedrigen Bereich. (Siehe Tabelle 9) BxPC3 spiked Durchschnittliche Wiedererkennungsrate EpCAM+ CK+ 32 500 5,6% Durchschnittliche Wiedererkennungsrate EpCAM+ CK+ und EpCAM+ CK- und EpCAM- CK+ 8,4% 1 000 10% 25% 500 0,4% 0,6% 100 7% 11% 50 2% 4% 10 0% 50% Tab. 9: Durchschnittliche Wiedererkennungsraten (n=3) - 37 - Die Tumorzellen können also in großer Anzahl gut nachgewiesen werden, aber auch hier ist schon eindeutig ein Zellverlust festzustellen, was die insgesamt sehr niedrigen Wiedererkennungsraten zeigen. Eine Möglichkeit die Methode zu verbessern, besteht also wohl darin, den Verlust zu minimieren, um am Ende mehr Zellen zur Verfügung zu haben. 5.4.3 Verlustminimierung Um weniger Zellen bei der Verarbeitung zu verlieren, wurden einige Details im Protokoll verändert. Bisher wurde nach Zentrifugationen der Überstand durch Abschütten verworfen. Hierin wurde ein potentieller Schritt gesehen, der für Zellverlust verantwortlich ist. Eine Alternative zum Abschütten stellt das Absaugen dar. In einem Vergleich dieser Methoden, die parallel am selben Tag mit denselben Materialien durchgeführt wurden, sollte ein möglicher Vorteil herausgefunden werden. Der Verlust wurde hier mit Hilfe von Micro-Beats erfasst. Dabei stellte sich ein kleiner Vorteil für das Absaugen heraus, bei dem am Ende des Versuchs 3,7% mehr Beats wiedererkannt wurden als beim Abschütten. Somit wurde der Überstand nach Zentrifugation im Folgenden durch Absaugen entfernt. Einen weiteren Schritt zur Minimierung der Zellverluste stellte eine Veränderung im Protokoll der Erythrozyten-Lyse dar. Hier wurden die ersten Schritte bis zum Erhalt eines weißen Zellpellets um eine Zentrifugation gekürzt. Nach der ersten Inkubationszeit mit Erythrozyten-Lyse Buffer und der anschließenden Zentrifugation wurde das erste Waschen mit PBS+ + EDTA ausgelassen und das Pellet dafür gleich wieder mit dem Lyse Buffer resuspendiert. Erst danach wurde einmal mit PBS+ + EDTA gewaschen. So erhielt man ein weißes Zellpellet und sparte sich eine Zentrifugation. Allerdings brachten diese Veränderungen keine entscheidende Verbesserung. Um zu überprüfen, bei welchen Schritten der größte Verlust entstand, wurde nach jeder Zentrifugation die Anzahl der Beats durch Messung einer bestimmten Menge an Blut bestimmt und mit der durch Berechnung erwarteten - 38 - Zahl verglichen. Die zu messende Menge sollte 2000 Beats enthalten und konnte dadurch für jede Messung exakt errechnet werden. Dabei stellte sich heraus, dass besonders bei der ersten und zweiten Zentrifugation während der Erythrozyten-Lyse viele Beats verloren gegangen waren. Danach kam es kaum noch zu Verlusten, nur wenige Beats gingen noch durch die Färbung verloren. Nach der ersten Messung war ein Verlust von durchschnittlich 61% und bei der zweiten Messung von durchschnittlich 48,4% zu verzeichnen. Nach dem Waschschritt und der CD45-Depletion wurden keine Verluste gemessen. Erst durch die komplette Färbung entstand nochmals ein Verlust von durchschnittlich 22,7%. (Siehe Tabelle 10) - 39 - Beats errechnet Beats gemessen Verlust Nach der ersten Zentrifugation V1 2000 642 67,9% V2 2000 600 70,0% V3 2000 938 53,1% V4 2000 933 53,0% Nach der zweiten Zentrifguation V1 2000 1101 45,0% V2 2000 776 61,2% V3 2000 1199 40,0% V4 2000 1050 47,5% Nach der dritten Zentrifugation V1 2000 2659 0.0% V2 2000 2550 0,0% V3 2000 2786 0,0% V4 2000 2070 0,0% Nach CD45-Depletion V1 2000 2534 0,0% V2 2000 2915 0,0% V3 2000 2050 0,0% V4 2000 2100 0,0% Nach Färbung V1 77 946 85 251 0,0% V2 49 439 30 509 38,0% V3 134 664 93 221 30,0% V4 114892 Tab. 10: Analyse des Zellverlusts durch Messungen nach Zentrifugationen, CD45 Depletion und Antikörper-Färbung - 40 - 5.4.4 Isotypenkontrolle Bei der Auswertung des Versuchs zur genaueren Bestimmung des Zellverlusts war aufgefallen, dass sowohl im Versuch als auch in der Isotypkontrolle mehr vermeintliche Zellen als sonst im Bereich der Tumorzellen zu finden waren und diese an fast der identischen Stelle wie auch sonst die störenden Signale im Isotyp lagen. Da eine vergleichsweise deutlich größere Anzahl an Micro-Beats verwendet worden war, entstand die Vermutung, dass diese Signale keine Zellen sondern Beats seien. Durch eine Vergrößerung des Bereichs Beats, der ja vom Bereich der Tumorzellen ausgeschlossen ist, konnten diese eliminiert werden. (Siehe Abbildung 6) Durch die Übertragung dieser neuen Einstellungen auf vorherige Versuche konnten zwar die EpCAM+, Zytokeratin+ und CD45 - Signale in Isotypkontrollen und gesundem Blut reduziert, aber nicht ganz eliminiert werden. Abb.6: oben: vor Vergrößerung des Bereichs Beats unten: nach Vergrößerung des Bereichs Beats; die Signale im EpCAM+ und CD45- Bereich sind verschwunden - 41 - Betrachtet man nach dieser Veränderung im Gating die Isotypen erneut, so konnte auch durch Verwendung der Höchst Färbung eine Verbesserung festgestellt werden. Bevor die Blutproben mit Höchst gefärbt worden waren, waren in 11 von 14 Isotypkontrollen EpCAM+ Zytokeratin- Zellen vorhanden, wobei die durchschnittliche Anzahl, wenn Zellen gemessen wurden, bei 11 lag. Dagegen wurden in Isotypkontrollen, die mit Höchst gefärbt worden waren, nur noch in sieben von 19 Fällen EpCAM+ Zytokeratin- Zellen gefunden. Auch die Anzahl der entsprechenden Zellen in diesen Fällen war deutlich reduziert auf durchschnittlich zwei Zellen. Ähnliches gilt auch für EpCAM- Zytokeratin+ Zellen. Vor Verwendung der Höchst Färbung wurden durchschnittlich sechs Zellen in sechs von 14 Proben gefunden. Diese Zahl wurde auf durchschnittlich drei Zellen in drei von 19 Proben reduziert. (Siehe Graphik 2) Eine EpCAM+ Zytokeratin+ Zelle konnte mit der Höchst Färbung nur noch in einer von 19 Proben nachgewiesen werden, wohingegen davor in drei von 14 Proben eine solche Zelle vorhanden war. Graphik 2: Durchschnittliche Zellzahl im Isotyp mit bzw. ohne Höchst Färbung - 42 - 6. Diskussion Man geht davon aus, dass Tumorzellen in einer sehr geringen Anzahl im Blut von Krebspatienten vorkommen. In der Literatur finden sich Zahlen von einer Tumorzelle pro 1 Billion normaler Blutzellen bei Patienten mit fortgeschrittenem Tumorstadium. (Yu et al. 2011) Durch eine begrenzte Menge an Probenmaterial (Blut) wird diese Anzahl zusätzlich limitiert. Dadurch stellt die Detektion von zirkulierenden Tumorzellen eine große Herausforderung dar, die mit Hilfe unterschiedlicher Methoden zu überwinden versucht wird. Die meisten bisher entwickelten Methoden beruhen auf zwei Hauptschritten: erstens der Isolation und Anreicherung der Tumorzellen und zweitens der Detektion. Bei der Isolation und Anreicherung werden Unterschiede zwischen Tumorzellen und normalen Blutzellen genutzt. Dabei unterscheiden sich diese Zellen sowohl in physikalischen Eigenschaften als auch in ihrer Antigenexpression. Den Dichtegradient macht sich die Zentrifugation mit Ficoll-Hypaque zu nutze. Allerdings liegen hier die Tumorzellen zusammen mit anderen mononukleären Zellen in einer Schicht. Dadurch werden die Entdeckungsrate und die Spezifität dieser Methode stark beeinträchtigt. (Zhe et al. 2011) Als weiteres Unterscheidungsmerkmal kann die Zellgröße verwendet werden. Tumorzellen sind mit einem Durchmesser von 29,8-33,9 μm bei Brustkrebs (Meng et al.) größer als die Mehrzahl der Blutzellen, die einen Durchmesser von 8-11 μm messen. (Zhe et al. 2011) Unterschiedliche Filtrationssysteme sind in der Literatur beschrieben. (Vona et al. 2000, Mohamed et al. 2009, Tan et al. 2009) Ein Vorteil dieser Anreicherungsmethode ist, dass die Zellen zytopathologisch weiter analysiert werden können. (Paterlini-Brechot et al. 2007) Problematisch ist allerdings, dass dennoch 2000 (Vona et al. 2000) bis 10.000 (Zabaglo et al. 2003) Leukozyten pro Milliliter Blut übrig bleiben. - 43 - Am häufigsten werden Methoden verwendet, die die Expression tumorspezifischer oder epithelialer Antigene auf Tumorzellen nutzen. Dabei kann zwischen positiver und negativer Selektion unterschieden werden. Bei der positiven Selektion werden zumeist anti- EpCAM Antikörper benutzt, die an magnetische Partikel gekoppelt sind. So können EpCAM exprimierende Zellen mit Hilfe eines Magneten isoliert werden, wodurch der Begriff des „immunomagnetic enrichment“ entsteht. Diese isolierten Zellen, von denen man ausgeht, dass es die zirkulierenden Tumorzellen sind, können dann mit unterschiedlichen Methoden weiter analysiert werden. Dagegen werden bei der negativen Selektion anti-CD 45 Antikörper verwendet, die an magnetische Partikel gekoppelt sind, um so die überflüssigen Leukozyten zu entfernen. Dadurch erhofft man sich, auch die Tumorzellen zu finden, bei denen die EpCAM Expression herunterreguliert ist. (Lianidou et al. 2011) In dieser Arbeit wurde wie oben beschrieben die Methode der negativen Selektion gewählt. Liu et al. konnten zeigen, dass bei dem Vergleich zwischen positiver und negativer Selektion und der Kombination aus beiden die höchste Wiederfindungsrate von Tumorzellen durch die negative Selektion erzielt werden konnte. Eine Schwachstelle dieser auf Antigenexpression beruhenden Methode ist allerdings, das Auftreten falsch positiver Ereignisse. Diese können zum einen durch Kontamination mit epithelialen Zellen entstehen und zum anderen durch spezifische, aber auch unspezifische Bindung an Leukozyten. Die spezifische Bindung kann durch Fc Rezeptor tragende Leukozyten und Monozyten oder eine falsche Antigenexpression auf diesen Zellen verursacht sein. So erklärt sich der Prozentsatz von bis zu 20% Zytokeratin positiver Zellen in normalen Kontrollen. (Fehm et al. 2005) Auch bei dieser Arbeit ergab sich das Problem, dass bei einer gesunden Kontrollperson epitheliale Antigene exprimierende Zellen gefunden wurden. Da immer die ersten 5ml Blut verworfen wurden, kann eine Kontamination als eher unwahrscheinlich angesehen werden. Nicht maligne Epithelzellen konnten aber auch im Blut von Personen mit benignen proliferativen Krankheiten, Entzündungen, Traumata von Geweben oder nach chirurgischen Eigriffen gefunden 2000)(Paterlini-Brechot et al. 2007) - 44 - werden. (Crisan et al. Da unsere Kontrollpersonen aber wissentlich keine dieser Beschwerden aufwiesen, ist es eher unwahrscheinlich, dass dadurch die falsch positiven Ergebnisse entstanden sind. Am wahrscheinlichsten ist in diesem Fall also die fälschliche Bindung der Antikörper an Leukozyten durch die oben beschriebenen Mechanismen. Zur Detektion der isolierten Tumorzellen gibt es auch unterschiedliche methodische Ansätze. Das einzige von der FDA (Food and Drug Administration) zugelassene Verfahren zur Detektion von CTCs bei metastasierten Mamma-, Prostata- und kolorektalen Karzinomen ist das sogenannte CellSearch System (Veridex LLC). Es ist eine halbautomatische Methode und kann in zwei Komponenten untergliedert werden: das CellTrack AutoPrep System und den CellTrack Analyzer. Im AutoPrep System werden die CTCs mittels positiver Selektion über EpCAM isoliert und mit fluoreszierenden Antikörpern gegen Zytokeratin 8, 18 und 19 und Antikörpern gegen das Leukozyten spezifische Antigen CD45 gefärbt. Der CellTrack Analyzer besteht aus einem semiautomatischen Fluoreszenzmikroskop und einer Analyse Software und kann CTCs von Leukozyten unterscheiden. Hierbei sind CTCs definiert als Zytokeratin positive und CD 45 negative Zellen mit Zellkern, was durch eine positive Färbung mit dem an DNA bindenden 4`, 6-diamino-2-phenylindol (DAPI) nachgewiesen wird. (Ross et al. 2009; Allan et al. 2010) Eine weitere Methode, die sich der Fluoreszenzmikroskopie bedient, ist der CTC microchip. Auch hier werden die Tumorzellen mit Hilfe von sich auf dem Chip befindenden Anti-EpCAM Antikörpern fixiert und mit fluoreszierenden AntiZytokeratin und Anti-CD45 Antikörpern sowie einem Marker für DNA gefärbt, um dann unter dem Fluoreszenzmikroskop bewertet werden zu können. (Ross et al. 2009; Allan et al. 2010) Wir verwendeten zur Detektion die Durchflusszytometrie, deren Funktionsweise unter dem Punkt Material und Methoden bereits ausführlich besprochen wurde. Für die unterschiedlichen Isolations- und Detektionssysteme sind unterschiedliche Wiedererkennungsraten von Tumorzellen, die aus Kultur ins Blut gemischt wurden, publiziert. Beim CellSearch System liegen die Wiedererkennungsraten bei 78,9% (Deng et al. 2008) bis 82%. (Riethdorf et al. - 45 - 2007) Auch mit Hilfe des Microchips konnten Wiedererkennungsraten von > 60% erzielt werden. (Nagrath etal. 2007) Bei Spiking Experimenten mit negativer Selektion mittels CD45-Depletion und anschließender Analyse durch Durchflusszytometrie wurden 57-94% der Tumorzellen wiedererkannt. (Liu et al. 2011) Diese hohen Raten der Wiedererkennung konnten wir leider nicht bestätigen. Bei Versuchen mit Pankreastumor Zellen (BxPC3), von denen zwischen 10 und 32.500 Zellen in vitro ins Blut von gesunden Probanden gemischt wurden, konnten nur zwischen 0,4% und 10% der Zellen wiedergefunden werden. Bei sehr geringen Zellzahlen von 10 Zellen konnten gar keine Tumorzellen mehr detektiert werden. Durch die Miteinbeziehung EpCAM+ Zytokeratin- und EpCAM- Zytokeratin+ Zellen in die Definition der Tumorzelle konnten diese Raten zwar auf 0,6% bis 50% gesteigert werden, aber dennoch liegen diese Werte in einem sehr niedrigen Bereich. Möglicherweise kommen diese Ergebnisse zustande, da es schwierig ist, so geringe Zellzahlen exakt zum Blut hinzuzugegeben. Denn, da die BxPC3 Zellen in großer Anzahl und somit auch Konzentration vorliegen, müssen sie stark verdünnt werden oder sehr geringe Mengen der Zellsuspension zur Bestückung des Blutes verwendet werden, wobei leicht Ungenauigkeiten in der tatsächlichen Zellzahl entstehen können. Eine andere Möglichkeit ist der starke Zellverlust, der durch die Anzahl der Beats abgeschätzt werden kann. Dieser betrug durchschnittlich 73% und war damit sehr hoch, was die niedrigen Wiedererkennungsraten erklären könnte. Allerdings wurden auch Versuche durchgeführt, bei denen die BxPC3 Zellen separat bearbeitet wurden und erst direkt vor der Messung ins ebenfalls separat vorbereitete Blut gegeben wurden. Die Wiedererkennungsraten bei diesen Versuchen unterschieden sich nicht von denen, bei denen die Zellen direkt ins Vollblut gegeben wurden. Der Zellverlust kann also auf keinen Fall die alleinige Ursache dieser niedrigen Ergebnisse sein. Das Problem scheint also in der Zellzugabe oder aber in der Messung selbst zu liegen. Im Bereich der Detektion von Tumorzellen aus dem Blut von Krebspatienten mit Hilfe der oben beschriebenen Methoden gibt es bereits auch erfolgreiche Studien. - 46 - So konnte mit Hilfe des CellSearch Systems bei 71,4% bzw. 65,1% der untersuchten Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs mindestens eine Tumorzelle gefunden werden. (Liu et al. 2011) Ähnliche Ergebnisse zeigten sich bei Patienten mit metastasierten kolorektalen Karzinomen in einer Studie von Cohen et al.. Bei 77% der Proben konnte hier mittels Durchflusszytometrie mehr als eine Zelle detektiert werden. Mit Hilfe der Fluoreszenzmikroskopie war in 62% der Proben mehr als eine Tumorzelle auffindbar. (Cohen et al. 2006) In dieser Arbeit konnte nur bei einem von 19 der Patienten eine EpCAM und Zytokeratin positive Zelle detektiert werden, dies entspricht 5%. Dies könnte zum einen an den Patienten liegen, denn die Mehrzahl der untersuchten Patienten war bereits systemisch vorbehandelt. Studien konnten zeigen, dass sich die Zahl der zirkulierenden Tumorzellen im Blut nach Chemotherapie verändert. Bei Brustkrebs scheint ein Abfall der Tumorzellzahl im Blut für ein Ansprechen auf die Chemotherapie zu sprechen. (Hayes et al. 2004; Pachmann et al. 2008; Pierga et al. 2008) Die chemotherapeutische Vorbehandlung könnte also ein Grund für das Nichtvorhandensein von Tumorzellen darstellen. Allerdings wurde auch das Blut von Patienten untersucht, die kein Ansprechen auf eine Chemotherapie zeigten und Fernmetastasen aufwiesen. Bei diesen wurde eigentlich eine hohe Tumorzelllast im Blut erwartet, doch auch hier konnten keine Tumorzellen gefunden werden. Dies könnte auch am Zellverlust liegen. Möglicherweise gingen bei der Verarbeitung so viele Zellen verloren, darunter auch die seltenen Tumorzellen, dass am Ende zu wenige oder keine für eine sichere Detektion übrig waren. Der mit Hilfe der Micro-Beats abgeschätzte Zellverlust betrug durchschnittlich 73%, wobei bei genauerer Analyse festgestellt werden konnte, dass der Hauptverlust durch die Erythrozyten-Lyse und die ersten Zentrifugationen verursacht wurde. Allerdings wird auch bei anderen Methoden ein Zellverlust von bis zu 60% beschrieben. (Goeminne et al. 2000) Da viele untersuchte Patienten an einem Bronchialkarzinom litten, kann auch der epitheliale-mesenchymale Übergang beim Eintritt der Tumorzellen in das Blutgefäßsystem ein Grund für das nicht Auffinden dieser Zellen sein. Bei diesem Mechanismus verlieren die Tumorzellen ihre epithelialen Eigenschaften. Da unsere Methode auf diesen beruht, kann dadurch eine Detektion seitens der - 47 - Tumorzellen verhindert werden. Dieses Problem scheint besonders Bronchialkarzinome zu treffen (Young et al. 2012), die übrigen untersuchten Tumorentitäten dürften davon aber nicht betroffen sein. Probleme bereitete uns auch die Isotypenkontrolle. Besonders EpCAM+ Zytokeratin- Zellen traten hier häufig und in großer Zahl auf. Dies konnte durch den besseren Ausschluss von Beats und Verwendung der Höchst Färbung verbessert werden. Beide Maßnahmen dienen dazu, Signale, die keine Zellen sind, zu eliminieren. Da die Anzahl der Fälle, in denen EpCAM+ ZytokeratinZellen um 57% und EpCAM- Zytokeratin+ Zellen um 63% durch den Ausschluss Höchst negativer Signale gesenkt werden konnte, und auch der erweiterte Ausschluss von Micro-Beats diese Tendenz unterstützte, ist davon auszugehen, dass die vielen Signale zu Beginn durch Partikel ausgelöst wurden, die keine Zellen waren. Allerdings war insgesamt auch in 78% der Fälle die Anzahl EpCAM+ Zytokeratin- Signale im Isotyp höher als im Versuch. Bei EpCAM- Zytkeratin+ Zellen war dies in 39% und bei EpCAM +Zytokeratin+ Zellen in 13% der Fall. Wodurch dieser Unterschied zustande kam, lässt sich durch oben genannte Vermutung nicht erklären. Dennoch konnte dadurch auch hier eine Verbesserung auf 37% für EpCAM+ Zytokeratin- und auf 15,7% für EpCAMZytokeratin+ erzielt werden. Die Anzahl EpCAM+Zytokeratin+ Signale war sogar kein einziges Mal mehr höher als im Versuch. Dennoch wird auch dadurch deutlich, dass die Methode noch zu ungenau ist. Insgesamt konnten wir also die bereits viel versprechenden Ergebnisse bei der Detektion von zirkulierenden Tumorzellen nicht bestätigen. Im Gegenteil wurden hier eher die Grenzen und Probleme in diesem Bereich der Forschung deutlich. Weitere Forschung auf diesem Themengebiet ist aber unbedingt notwendig, denn die Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen scheint eine klinische Relevanz aufzuweisen. Besonders bei metastasierten Mamma-, Prostata- und kolorektalen Karzinomen, aber auch beim Melanom konnte eine Korrelation zwischen der Anzahl bzw. dem Auftreten von CTCs und einem schlechteren Outcome - 48 - nachgewiesen werden. Dabei könnte der Nutzen des Nachweises von CTCs vor allem darin bestehen, die Effektivität einer Therapie zu überprüfen und die Prognose eines Patienten besser abschätzen zu können. So konnte Cristofanilli et al. in einer Multicenterstudie mit Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom zeigen, dass solche mit mehr als fünf CTCs in 7,5 ml Blut vor der Therapie eine statistisch gesehen geringere Gesamtüberlebenszeit und ein kürzeres progressionsfreies Intervall aufwiesen. Des Weiteren bedeutete auch eine CTC Anzahl über fünf nach einer Therapie ein schlechteres Outcome in Bezug auf Gesamtüberleben und progressionsfreiem Intervall im Vergleich zu den Patientinnen deren CTC Zahl unter Therapie unter fünf sank. (Cristofanilli et al. 2004) Auch in Studien von de Bono et al. mit Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer Zahl von über fünf CTCs und einer geringeren Überlebenszeit und progressionsfreiem Intervall gezeigt. (de Bono et al. 2008) Ähnliche Ergebnisse lieferten auch Studien mit Patienten, die an kolorektalen Karzinomen erkrankt waren. Allerdings wurde hier die Anzahl der kritischen Tumorzellen auf drei gesenkt. (Cohen et al. 2008) Einen weiteren Nutzen erhofft man sich für Patienten in einem frühen Stadium der Krebserkrankung bzw. in der Krebsnachsorge durch das Erkennen der Erkrankung, bevor diese in der Bildgebung sichtbar oder klinisch manifest wird. So konnte in Studien mit Patienten mit nicht metastasiertem kolorektalem Karzinom ein Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von zirkulierenden Tumorzellen nach der OP und einem verringerten progressionsfreiem bzw. rezidivfreiem Intervall nachgewiesen werden. (Thorsteinsson et al. 2011) Auch für Brustkrebspatientinnen ohne Metastasen konnte dieser Zusammenhang zwischen dem Auftreten von zirkulierenden Tumorzellen und vermindertem progressionsfreiem Intervall dargestellt werden. (Lucci et al. 2012) Es gibt also begründete Hoffnungen, dass die zirkulierenden Tumorzellen ein hilfreicher Parameter für die Prognoseabschätzung, aber auch für die Therapieplanung und die Erkennung minimaler Erkrankungen werden könnte. Durch die nähere Analyse dieser Zellen erhofft man sich außerdem den - 49 - Prozess der Metastasierung besser verstehen zu können. Am Ende könnte eine einfache Blutabnahme zu einer Art „liquid biopsy“ werden und eine individuellere Behandlung gewährleisten. Allerdings sind die unterschiedlichen Detektionsmethoden noch zu wenig ausgereift und Spezifität und Sensitivität noch zu gering, als dass die Bestimmung der zirkulierenden Tumorzellen den Weg in den klinischen Alltag bereits geschafft hätte. Gerade diese Probleme, die es noch zu überwinden gilt, zeigte diese Arbeit. Besonders die Problematik der begrenzten Anzahl an CTCs, die durch den Verlust während der Verarbeitung verstärkt wird und das Problem falsch positiver Ergebnisse sowohl bei gesunden Kontrollpersonen als auch in der Isotypkontrolle wurden deutlich. Daher ist es aber unbedingt notwendig, in diesem Gebiet weiter zu forschen, um so die optimale Methode zu finden. - 50 - 7. Literaturverzeichnis 1. Allan AL, Keeney M. Circulating tumor cell analysis: technical and statistical considerations for application to the clinic. Journal of oncology 2010;2010:426218. 2. Baeriswyl V, Christofori G. The angiogenic switch in carcinogenesis. Seminars in cancer biology 2009 Oct;19(5):329-37. 3. BD Biosciences http://www.bdbiosciences.com/research/multicolor/spectrumguide/index.j sp [Stand: 22.12.2014 11:30 Uhr] 4. Brabek J, Mierke CT, Rosel D, Vesely P, Fabry B. 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Abkürzungen BSA Bovine Serum Albumin CTC Circulating tumor cells CK Cytoceratine EDTA Ethylendiamintetraacetat EpCAM Epithelial cell adhesion molecule FACS Fluorescence-activated cell sorting FCS Fetal Calf Serum Pen Strep Penicillin Streptomycin - 56 - 9. Danksagung An erster Stelle möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Rainer Fietkau, Direktor der Strahlenklinik der Universität Erlangen Nürnberg, dafür bedanken, dass er mir die Möglichkeit eröffnete, diese Arbeit im strahlenbiologischen Labor der Strahlenklinik auszuführen. Bei meinem Betreuer PD Dr. Luitpold Distel möchte ich mich sehr herzlich für die hervorragende Unterstützung bedanken. Seine eigene Begeisterung an der Forschung steckte mich an und wirkte sehr motivierend. Bei Problemen und Fragen war er immer erreichbar und konnte mit wertvollen Tipps sowohl bei der Laborarbeit als auch beim Auswerten der Ergebnisse weiterhelfen. Dadurch hat er für das Gelingen der Arbeit einen großen Teil beigetragen. Vielen Dank! Ein großer Dank gilt allen Mitarbeitern des strahlenbiologischen Labors, die mich sowohl praktisch als auch durch das hervorragende Arbeitsklima unterstützten. Ein besonderer Dank gilt hierbei Frau Elisabeth Müller und Frau Doris Mehler, die mich in die Laborarbeit einführten und die ganze Zeit mit viel Geduld alle Fragen und Probleme mit mir zusammen besprachen und lösten. Einen ganz besonderen Dank möchte ich zuletzt meiner Familie aussprechen, ohne deren Unterstützung mein Studium und diese Arbeit nicht möglich gewesen wäre. - 57 - - 58 -