Mangelernährung im Alter 070906_Mangel.indd 1 Gesund essen, besser leben. 10.09.2007 11:05:33 Uhr Mangelernährung aufdecken und vermeiden 2 070906_Mangel.indd 2 10.09.2007 11:05:47 Uhr Mangelernährung kann in Fehl- und Unterernährung unterschieden werden. Die Fehlernährung (Oberbegriff) wird in zwei Kategorien unterteilt – die Unterernährung und die Mangelernährung. Unterernährung ist durch anhaltend niedrige Energiezufuhr (und damit verminderte Energiespeicher) charakterisiert und an einem niedrigen, aber weitgehend stabilen 1Body Mass Index erkennbar. Dies führt bei längerer Dauer zu Abmagerung, Mangelkrankheiten und erhöhter Infektionsgefährdung. Was genau ist Mangelernährung? Der Begriff Mangelernährung (auch als Malnutrition bezeichnet) ist weiter gefasst. Von einer Mangelernährung wird gesprochen, wenn bestimmte Nährstoffe fehlen oder in zu geringer Menge vorhanden sind. Zu diesen Nährstoffen zählen neben ausreichend Energie auch Proteine, essentielle Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Was des Öfteren als „Altersschwäche“ bezeichnet wird - Beschwerden wie Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Antriebslosigkeit und Gewichtsabnahme, gilt als eine der häufigsten und am wenigsten beachteten Krankheiten im Alter. Ernährungsdefizite treten besonders häufig bei akut oder chronisch kranken Senioren auf. Zudem nimmt die Häufigkeit von Malnutration mit steigendem Alter zu. Wieso kommt es bei älteren Menschen häufig zu Mangelernährung? Im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, die Muskelmasse nimmt ab und die Fettmasse zu. Die körperliche Betätigung ist meist reduziert. Daraus resultierend sinkt der Energiebedarf. Was aber unverändert bleibt, ist die Zufuhrempfehlung für Vitamine und Mineralstoffe, bei Vitamin D ist diese sogar erhöht. Das bedeutet, in weniger Masse müssen mehr Vitamine und Mineralstoffe vorhanden sein. Daher benötigen Senioren eine Kost mit einer hohen Nährstoffdichte. 1 Der BMI zeigt das Verhältnis des Gewichtes zur Körpergröße. Der Body Mass Index wird einfach nach der folgenden Formel berechnet: BMI = Körpergewicht/Körpergröße zum Quadrat (m2) Nach der WHO (2002): Ist ein BMI bei Erwachsenen zwischen 18,3 - 24,9 wünschenswert. Ein älterer Mensch darf aber durchaus etwas mehr auf die Waage bringen, als ein jüngerer. 070906_Mangel.indd 3 3 10.09.2007 11:05:57 Uhr Senioren sollten ca. 1,5 Liter täglich trinken 4 070906_Mangel.indd 4 10.09.2007 11:06:08 Uhr Welche Nährstoffe fehlen am häufigsten im Alter? Bei den Mikronährstoffen sind vor allem die Vitamine D, B12 und Folat kritisch. Da eine unzureichende Energie- und Nährstoffzufuhr entscheidende Auswirkungen auf zahlreiche Funktionen des Organismus hat, weisen mangelernährte Senioren deutlich höhere Erkrankungsrisiken und eine höhere Sterblichkeit auf. Bei der Malnutrition im Alter handelt es sich oft um ein Geschehen, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Verantwortlich sind metabolische, also stoffwechselbedingte Prozesse, hauptsächlich bei Allgemeinerkrankungen, Schluckstörungen, Schmerzen beim Kauen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Depression, Vereinsamung, Appetitlosigkeit und kognitiven Defiziten. Im höheren Alter lässt zudem das Durstempfinden nach. Durch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme wird die Herz-, Hirn- und Nierenfunktion beeinträchtigt. Senioren sollten ca. 1,5 Liter täglich trinken, wobei Mineral- oder Leitungswasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder Fruchtsaftschorlen besonders geeignet sind. Getränke sollten rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Wasserreiche Lebensmittel (z. B. Melonen, Gurken, Tomaten) sowie Suppen können die Flüssigkeitszufuhr ergänzen. Wasserreiche Lebensmittel können die Flüssigkeitszufuhr ergänzen 070906_Mangel.indd 5 5 10.09.2007 11:06:22 Uhr Welche Ursachen gibt es für die Mangelernährung? 6 070906_Mangel.indd 6 10.09.2007 11:06:39 Uhr Als Hauptursache für die Entstehung von Unterernährung muss die Appetitlosigkeit alter Menschen und die damit einhergehende geringe Nahrungsaufnahme gesehen werden. Einerseits führen nachlassende Sinneswahrnehmungen (Geschmacks- und Geruchsempfinden sind vermindert) dazu, dass die Nahrung teilweise weniger intensiv und verändert schmeckt. Andererseits führen eine verminderte Magendehnung und frühzeitige Sättigungssignale dazu, dass nur kleine Portionen gegessen werden. Weitere Einflussfaktoren sind Kau- und Schluckprobleme, Verdauungsstörungen, akute oder chronische Krankheiten mit mehrfacher Medikamenteneinnahme, körperliche und geistige Beeinträchtigungen sowie soziale Faktoren. Gelegentlich führen auch falsch dosierte Beruhigungs- oder Schlafmittel dazu, dass ältere Menschen bei den Mahlzeiten schläfrig sind und nur wenig essen. Einschneidende Lebensereignisse (z. B. Tod des Partners) schränken den Appetit zumindest zeitweise stark ein. Bei vielen älteren Menschen kann daher oft eine stufenweise Abnahme des Körpergewichts und besonders auch der Muskelmasse beobachtet werden. Während das Körpergewicht junger Menschen nach einer freiwilligen oder unfreiwilligen Fastenperiode unter normalen Ernährungsbedingungen in der Regel schnell wieder das Ausgangsgewicht erreicht, wird bei älteren Menschen während der Genesung keine oder nur eine sehr langsame Gewichtszunahme beobachtet. 070906_Mangel.indd 7 7 10.09.2007 11:06:49 Uhr Welche Gründe gibt es für die Häufigkeit von Mangelernährung in Senioreneinrichtungen? 8 070906_Mangel.indd 8 10.09.2007 11:07:02 Uhr Senioren weisen beim Eintritt in eine Einrichtung auf Grund der höheren Lebenserwartung oft ein sehr hohes Alter und Multimorbidität auf. Da Unterernährung von den betreuenden Verwandten und Ärzten vielfach nicht wahrgenommen und das Körpergewicht nicht kontrolliert wurde, haben viele Heimneulinge einen sehr schlechten Ernährungszustand. In der Einrichtung üben die Heimatmosphäre, das ungewohnte Essensangebot und die zunächst fremde Geräusch- und Geruchskulisse zusätzlich einen negativen Einfluss auf den Appetit aus. Die Zunahme der Inaktivität kann die Appetitlosigkeit weiter verstärken. Wenn Sie als zuständige Fachkraft häufiger nicht angerührte Mahlzeiten einer zu betreuenden Person bemerken, sind Sie gefordert einzugreifen und wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten. Welche Maßnahmen können Sie ergreifen? Für den Erfolg ernährungstherapeutischer Maßnahmen ist von entscheidender Bedeutung, dass diese in einem frühen Stadium der Mangelernährung beginnen, bevor ein erheblicher Verlust an Körpermasse eingetreten ist. Eine Beurteilung des Ernährungszustandes und eine Kontrolle der Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr gehört daher im Rahmen der pflegerischen Betreuung von Senioren sowohl ambulant als auch stationär zu den Routinemaßnahmen. Der Ernährungszustand älterer Personen sollte regelmäßig kontrolliert und beurteilt werden, ebenso wie die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr. Nur so können Sie eine mögliche Mangelernährung aufdecken und bedarfsgerechte Änderungen der Verpflegung Einzelner veranlassen. Für Senioren, bei denen Mangelernährung oder Dehydratation (Austrocknung) droht oder festgestellt wird, müssen Sie als verantwortliche Pflegefachkraft, ggf. in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt, eine individuelle Therapie einleiten. Dazu gehören Ursachenanalyse, Erfassung individueller Probleme, Berücksichtigung der Ressourcen des Bewohners sowie Formu- 070906_Mangel.indd 9 9 10.09.2007 11:07:13 Uhr Ausgewogene Ernährung durch herkömmliche Lebensmittel 10 070906_Mangel.indd 10 10.09.2007 11:07:24 Uhr lierung angemessener Ziele. Die Abstimmung mit der Küche ist wichtig, wenn es um die praktische Umsetzung der Maßnahmen (z. B. Wunschkost) geht. Es gibt folgende aussagekräftige Methoden zur Identifikation von Personen mit einem erhöhten Risiko für eine Mangelernährung: Gewichtskurven und einfache Screening-Verfahren zur Abschätzung des Ernährungszustandes alter Menschen (z. B. Mini-Nutritional-Assessment-(MNA-)Test1), umfangreiche biochemische sowie anthropometrische Tests. Lassen Durst und Appetit nach, wird es zunehmend wichtiger, auf die ernährungsphysiologische Qualität der Lebensmittel und eine altersgerechte Darreichungsform zu achten. Dabei sollten Sie zunächst versuchen, eine ausgewogene Ernährung durch herkömmliche Lebensmittel sicherzustellen, bei der die Lebensmittel eine hohe Nährstoffdichte aufweisen. Wichtig ist außerdem, dass die Lebensmittel leicht zu kauen und zu schlucken sind und hervorragend schmecken. Da besonders im höheren Alter nur kleinere Mengen gegessen werden, sollten die Portionsgrößen einerseits kleiner sein und andererseits die Nährstoffgehalte normaler Portionen enthalten. Bieten Sie auch zwischendurch regelmäßig etwas zu Essen an! Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Ernährungssituation im Alter: • Sensibilisierung der Betroffenen, Angehörigen und Ärzte für die Symptome der Mangel-, Unter- und Fehlernährung • Kommunikation zwischen Pflegefachkräften, hauswirtschaftlichem Personal, Küchenpersonal und Medizinern verbessern • Gewichtskurven führen • Ess- und Trinkprotokolle führen und Ess- bzw. Trinkhemmnisse identifizieren • bei geringer Nahrungszufuhr effektive diätetische Maßnahmen einleiten 1 Bezugsadresse MNA-Fragebogens: www.mna-elderly.com/practice/forms/ MNA_german.pdf. Interaktiv kann der Fragebogen über das Internet unter www.nutrinews.de ausgefüllt werden. 070906_Mangel.indd 11 11 10.09.2007 11:07:37 Uhr 1. Orale Ernährung 12 070906_Mangel.indd 12 10.09.2007 11:07:47 Uhr Abbildung 1: Stufenplan in Abhängigkeit vom Ernährungszustand und vom Grad der Hilfsbedürftigkeit beim Essen. 4. Parenterale Ernährung 3. Enterale Ernährung 2. Orale Ernährung plus Supplemente 1. Orale Ernährung Insbesondere für Senioren, die unter mangelndem Appetit leiden oder krankheitsbedingt Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme haben, gilt es, das Essen so einfach und attraktiv wie möglich zu gestalten. Gerade wenn sich Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme einstellen, sollte Wunschkost stärker in den Vordergrund rücken. Diese möglichst vollwertig und attraktiv zu gestalten, stellt eine Herausforderung an die Küche dar. Machen Sie das Küchenpersonal sensibel für die Bedeutung des Mehraufwandes für die Betroffenen. Wunschkost möglichst vollwertig und attraktiv gestalten 070906_Mangel.indd 13 13 10.09.2007 11:07:58 Uhr Regen Sie die Senioren duch ein umfangreiches Angebot an Zwischenmahlzeiten an 14 070906_Mangel.indd 14 10.09.2007 11:08:12 Uhr Die folgende Tabelle zeigt die Mindestmengen, die von einem Senior täglich aufgenommen werden sollten. Rüstige Senioren können mit dieser Checkliste selbst prüfen, ob sie die Mindestmengen erreichen. Bei geistig verwirrten, pflegebedürftigen und anderweitig hilfsbedürftigen Senioren sollte diese Aufgabe vom Pflegepersonal übernommen werden. Tabelle 1: Mindestmenge pro Tag täglich 1 Warme Mahlzeit täglich 1 Portion Obst täglich 1 Portion Gemüse oder Salat täglich 1 Glas Milch und Joghurt, Quark oder Käse täglich 1 Scheibe Vollkorn- oder Vollkornschrotbrot täglich 1 Liter Flüssigkeit (Säfte, Mineralwasser, Suppe, Tee, Kaffee) täglich 1 Stück Fleisch, Fisch oder Eier Umsetzung • Da bei Senioren häufiger das Geschmacksempfinden nachlässt, sollten die Speisen aromatisch und vielseitig gewürzt sein. Sie sollten beim zuständigen Küchenpersonal oder Mahlzeitendienst anfordern, dass verschiedene Gewürze und Kräuter verwendet werden, um das Essen besonders schmackhaft zu machen. • Probieren Sie, ob „Finger Food“ lieber gegessen wird. Fast alle Speisen können, bei entsprechender Anpassung der Portionsgröße und Konsistenz, auch als Finger Food gegessen werden (z. B. kleine Frikadellen, Grießschnitten). Dazu sollte das Essen nicht größer als für ein oder zwei Bissen portioniert werden. Die Konsistenz muss gut zum Greifen, aber ebenso einfach zu kauen und zu schlucken sein. • Regen Sie die Senioren durch ein umfangreiches Angebot an Zwischenmahlzeiten zum Zugreifen an. Je nach Fähigkeiten können dies Getreidebrei, aber auch kleine Wurststücke, Käsewürfel, Gemüsekuchen, Obststücke, Gebäck usw. sein. 070906_Mangel.indd 15 15 10.09.2007 11:08:27 Uhr Geben Sie dem Wunsch der Senioren nach süßen, breiigen Speisen nach, ... ... diese sollten allerdings vollwertig gestaltet werden: z. B. mit einem hohen Milch-, Vollkorngrieß- und Obstanteil 16 070906_Mangel.indd 16 10.09.2007 11:08:38 Uhr • Dementiell erkrankte Senioren sind häufig sehr unruhig, sie bewegen sich sehr viel und sind nicht in der Lage am Esstisch sitzen zu bleiben. Dann kann es helfen, Essgelegenheiten außerhalb des Esstisches einzurichten („Eat by walking“). Für das „Eat by walking“ eignet sich am besten leicht zu verzehrendes „Finger Food“. • Überlegen Sie, welche Konsistenz, ob stückig, breiig, passiert oder flüssig, für den Senior optimal ist. • Geben Sie dem Wunsch der Senioren nach süßen, breiigen Speisen nach, diese sollten allerdings vollwertig gestaltet werden: z. B. mit einem hohen Milch-, Vollkorngrieß- und Obstanteil. Es empfiehlt sich, energiereiche oder angereicherte Lebensmittel anzubieten, z. B. Sahnejoghurt, Sahnequark oder Milchreis. Die Verwendung von vollfetten Milchprodukten mit 3,5 % Fett und Käse über 45 % Fett i. Tr. tragen ebenfalls dazu bei, die Energiezufuhr zu erhöhen. Das gleiche gilt für Wurst und Fleischwaren. Zusätzlich sollten Sie energiehaltige Getränke wie Malzbier oder Frucht- und Gemüsesäfte anbieten oder in der ambulanten Pflege darauf achten, dass stets solche Lebensmittel und Getränke im Haus sind. Weiterhin können Speisen wie Suppen, Saucen und Kartoffelpüree mit Fett, z. B. Butter, Sahne bzw. Creme fraîche, oder hochwertigen Ölen wie Rapsöl und Olivenöl angereichert werden. Getränke und Süßspeisen lassen sich auch mit Traubenzucker oder Maltodextrin, also mit Kohlenhydraten energetisch anreichern. Dafür müssen Sie Rücksprache mit dem Küchenpersonal oder Mahlzeitendienst halten. Weitere Aspekte zur Sicherung der oralen Ernährung: • Angemessene Mahlzeitenfrequenz • Appetitanregende Vorspeise oder Getränk • Vermeidung von unnötigen Diäten • Ess- und Trinkhilfen • Angenehmes Ambiente • Vermeidung störender Faktoren • Aktive Beteiligung des alten Menschen beim Essen und Trinken • Ggf. ergänzende Therapie (Logopädie, Ergotherapie, Krankengymnastik, Schmerz- und Krankheitsbehandlung, Zahnarzt) 070906_Mangel.indd 17 17 10.09.2007 11:09:00 Uhr 2. Orale Ernährung plus Supplemente 18 070906_Mangel.indd 18 10.09.2007 11:09:10 Uhr Reicht die orale Ernährung zur optimalen Versorgung nicht aus, kann diese mit Supplementen, die in Getränke und Speisen eingerührt werden, oder mit Trinknahrung ergänzt werden. Geeignete Grundlage für die Ergänzung ist ein Ess-Protokoll, bei dem die tatsächlich verzehrten Energie- und Nährstoffmengen den Sollwerten gegenübergestellt werden. So können Defizite gezielt ausgeglichen werden. Zu den Supplementen gehören Kohlenhydrat- und Protein-Präparate oder kombinierte Produkte, die zum Teil auch mit Fett angereichert sind. Sie sind meist geschmacksneutral und können als Pulver in heiße und kalte Speisen eingerührt werden. Supplemente sind meist geschmacksneutral und können als Pulver, z. B. in Getränke eingerührt werden 070906_Mangel.indd 19 19 10.09.2007 11:09:20 Uhr 3. Enterale und Parenterale Ernährung 20 070906_Mangel.indd 20 10.09.2007 11:09:33 Uhr Enterale Ernährung per Sonde ist dann angezeigt, wenn die Energie- und Nährstoffzufuhr durch orale Ernährung mit Supplementen und/oder Trinknahrung nicht sichergestellt werden kann oder aus anderen Gründen nicht durchführbar ist. Die Verordnung enteraler Nahrung muss im Einzelfall erfolgen. Dabei ist der (mutmaßliche) Wille des Betroffenen zu berücksichtigen. Sie müssen juristische und evtl. auch ethische Fragen dazu klären. Neben der enteralen Ernährung ist die orale Nahrungsaufnahme für viele Betroffenen noch möglich. Diese Sinnesanregung sollte dann auch genutzt werden. Der Wille des Betroffenen ist zu berücksichtigen Bei Erkrankungen, die eine Umgehung des Magen-Darm-Trakts erfordern, bleibt die Parenterale Ernährung die einzige Möglichkeit der Versorgung. Die Versorgung mit Nährstoffen erfolgt hierbei über die Blutbahn. Sie werden durch eine intravenöse Infusion verabreicht. 070906_Mangel.indd 21 21 10.09.2007 11:09:43 Uhr Fazit 22 070906_Mangel.indd 22 10.09.2007 11:09:58 Uhr Mangelernährung hat viele Ursachen. Nur wenn alle Verantwortlichen auf dem Gebiet der Seniorenernährung (Angehörige, Ärzte, Pflegekräfte, Hauswirtschafts- und Küchenfachkräfte) für diese Problematik sensibilisiert sind, und bereits bei den ersten Anzeichen aktiv werden, kann den Betroffenen geholfen werden. Entscheidend dabei ist, dass alle Berufsgruppen eng zusammenarbeiten und das Problem der Mangelernährung gemeinsam lösen. Quellen: aid Infodienst, Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (Hrsg): Senioren in der Gemeinschaftsverpflegung, Bonn 2007. Menebröcker, C.: „Mangelernährung: Ernährungsstatus bestimmen und Maßnahmen ergreifen“, Vortrag der DGE Fortbildungsveranstaltung „Is(s)t im Alter alles anders?“, Stuttgart, Mai 2006. (www.fitimalter-dge.de) Heseker, H.: „Ernährung bei Untergewicht und ihre Umsetzung in Senioreneinrichtungen“, Abstract der DGE Fortbildungsveranstaltung „Is(s)t im Alter alles anders?“, Hannover, Juni 2005. (www.fitimalter-dge.de) Impressum: Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) Entwicklung, Text und Redaktion: Projekt „fit im Alter“ der DGE Fotos: CMA-Bestes vom Bauern www.aboutpixel.de/ Mosquita www.aboutpixel.de/n-load www.aboutpixel.de/psmola www.pixelio.de CM Verpflegungskonzepte für Senioren Gestaltung: U-53 Kommunikationsdesign, Köln, www.u-53.de Nachdruck – auch auszugsweise – sowie jede Form der Vervielfältigung oder die Weitergabe mit Zusätzen, Aufdrucken oder Aufklebern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Die Ratschläge in diesem Heft sind von der DGE sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Herausgebers für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Copyright 2007 Stand: DGE 08/2007 070906_Mangel.indd 23 23 10.09.2007 11:10:09 Uhr Weitere Medien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. finden Sie unter: www.dge-medienservice.de Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an die: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. „fit im Alter – Gesund essen, besser leben.“ Godesberger Allee 18 53175 Bonn Telefon: 0228 3776-860 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der Internetseite: www.fitimalter-dge.de 070906_Mangel.indd 24 Gesund essen, besser leben. 10.09.2007 11:10:22 Uhr