Leitlinien zur standardisierten Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Neuroendokrinen Tumoren • der Lunge • • • • • des Gastrointestinaltrakts/Pankreas (GEP-NET) der malignen Schilddrüsentumoren der malignen Nebenschilddrüsentumoren der Nebennierenrindenkarzinomen des malignen Phäochromozytoms (außer kleinzelligem Bronchialkarzinom und großzelligem neuroendokrinen Karzinom [LCNEC, large cell neuroendocrine carcinoma]) Herausgeber: Krebszentrum Nord – CCC NET - Zentrum Redaktion: Prof. Dr. H. Mönig, Med. Klinik I, UKS-H, Campus Lübeck Dr. N. Begum, Klinik für Chirurgie, UKS-H, Campus Lübeck Prof. Dr. Frank Gieseler, Med. Klinik I, UKS-H, Campus Lübeck Dr. S. Bohnet, Med. Klinik III, UKS-H, Campus Lübeck Dr. Dr. B. Harbeck, Med. Klinik I, UKS-H, Campus Lübeck Dr. C. Hubold, Med. Klinik I, UKS-H, Campus Lübeck Dr. U. Lützen, Klinik für Nuklearmedizin, UKS-H, Campus Kiel PD Dr. C. Schrader, Klinik für Allg. Innere Medizin, UKS-H, Campus Kiel Koordination der KOG Neuroendokrine Tumoren: Prof. Dr. H. Mönig, Med. Klinik I, UKS-H, Campus Lübeck NET - Projektbeauftragte: Rudina Marx Gültigkeitsdauer und Fortschreibung: Seite 1 von 60 Version V.6. / gültig bis zum 30.09.2010 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Allgemeine Hinweise Ziele Ein wesentliches Ziel der im Krebszentrum Nord zusammen arbeitenden Experten ist die optimale flächendeckende Versorgung von Patienten mit bösartigen Tumoren. Das Krebszentrum Nord bietet dazu nicht nur ein umfassendes Leistungsspektrum, sondern auch die rasche und kompetente Beratung durch ein interdisziplinäres Expertenteam. Interdisziplinäre Tumorboards Komplizierte und schwierige Fälle können (ohne persönliche Untersuchung und Vorstellung) in den Tumorboards zur Diskussion vorgestellt werden. Dazu stehen flächendeckend Ansprechpartner zur Verfügung (s. Tabelle 1, nächste Seite). Das Tumorboard gibt eine interdisziplinäre Therapieempfehlung; diese wird dokumentiert und dem zuweisenden bzw. (weiter-)behandelnden Arzt umgehend mitgeteilt. Eine Anmeldung ist auch über das zentrale CCC-Sekretariat per Fax möglich. Zur Beratung und Besprechung sind die aktuellen Befunde erforderlich: Arztbriefe, Befundberichte, aktuelle Bilder (am besten auf CD), ggf. Laborwerte. Unterlagen müssen rechtzeitig vorhanden sein. Interdisziplinäre Sprechstunden Patienten können durch den Hausarzt, niedergelassene Fachärzte oder andere Krankenhausabteilungen zu einer persönlichen Beratung und Untersuchung angemeldet werden. Dazu stehen flächendeckend regelmäßige interdisziplinäre Sprechstunden zur Verfügung (Liste: Tabelle 1, nächste Seite, Anmeldung per Fax oder Telefon). Patienten sollen dabei (im Regelfall sofort, auch bei Problemfällen) einen individuellen Diagnose- und Therapieplan für den weiter behandelnden Arzt erhalten. Zur Beratung und Besprechung sind die aktuellen Befunde erforderlich: Arztbriefe, Befundberichte, aktuelle Bilder (am besten auf CD), ggf. Laborwerte. Unterlagen bitte vorher zusenden oder dem Patienten mitgeben. Zweitmeinung Patienten, die eine Zweitmeinung und Beratung wünschen, können durch den Hausarzt oder Facharzt, ggf. auch durch persönliche Anmeldung, in den interdisziplinären Sprechstunden oder Tumorboards vorgestellt werden. Hinweis für den Umgang mit den Leitlinien Für das Format wurde eine übersichtliche Darstellung in Form von Flussdiagrammen gewählt, die eine rasche Orientierung ermöglichen, jedoch nicht in jedem Detail vollständig sein können. Die hier vorgestellten Leitlinien entbinden die Nutzerin/den Nutzer nicht von der Verpflichtung, die Anwendbarkeit und Notwendigkeit der diagnostischen und therapeutischen Schritte in jedem Einzelfall zu prüfen. Auf die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuellen Konsensus- und Leitlinienempfehlungen wird in den einzelnen Kapiteln verwiesen. Seite 2 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Allgemeine Telefonnummern Klinik Krebszentrum Nord Sekretariat UK S-H Campus Kiel UK S-H Campus Lübeck Koordinator Birgit Scherff Prof. Kneba Prof. Dohrmann Prof. Gieseler Prof. Dunst Westküstenkliniken Brunsbüttel und Esmarchstraße 50 25746 Heide Am Krankenhaus 5 24211 Preetz Lilienstraße 20-28 24768 Rendsburg Heide Krankenhaus Preetz Kreiskrankenhaus Rendsburg Schlei Klinikum Schleswig DIAKO Flensburg Städtisches Krankenhaus Kiel Lubinus Klinik Kiel, Abtl. Plastische Chirurgie Lutherstraße 22 24837 Schleswig Knuthstraße 1 24939 Flensburg Chemnitzstraße 33 24116 Kiel Dr. Daniel Drücke Sana Kliniken Lübeck FEK Neumünster KH Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie Malter St. Franziskus Hospital Flensburg DRK Krankenhaus Mölln-Ratzeburg Seite 3 von 60 Anschrift Arnold-Heller-Str. 3 Haus 11, 24105 Kiel Arnold-Heller-Str. 3 24105 Kiel Ratzeburger Allee 160 23538 Lübeck Delbrückstraße 2 25541 Brunsbüttel Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Steenbeker Weg 25 24106 Kiel Kronsforder Allee 71-73 23560 Lübeck Friesenstraße 11 24534 Neumünster Wöhrendamm 80 22927 Großhansdorf Waldstraße 17 24939 Flensburg Röpersberg 2 23909 Ratzeburg Kontakt Tel.: 0431 597 8081 Fax: 0431 597 8090 Tel.: 04852 980 0 Tel.: 0481 785 0 Tel.: 04342 801 0 Tel.: 04331 200 0 Tel.: 04621 8120 Tel.: 0461 812 0 Tel.: 0431 1697 0 Tel.: 0431 388-305 Fax: 0431 388-306 Tel.: 0451 585 0 Tel.: 04321 405 0 Tel.: 04102 601 0 Tel.: 0461 816 0 Tel.: 04541 8 84 0 Inhaltsverzeichnis 1. Wichtige Telefonnummern und Ansprechpartner für diese SOPs 1.1. Ansprechpartner der Kliniken des CCC-Nord 1.2. Externe Kooperationspartner 2. Allgemeiner Teil 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. Vorwort Organisation der NET-AG und des Tumorboards für NET (siehe Flow Chart) Mitarbeiter des NET-AGs (Stand 4/2009) Ablauf (vgl. Flow Chart) 3. Spezieller Teil Leitsymptome, Diagnostik und Therapieoptionen bei NET 3.1. der Lunge 3.2. des Magens 3.3. des Duodenums 3.4. des Pankreas 3.5. des Dünndarms und Appendix 3.6. des Colons/Rektums 4. Schilddrüsenkarzinome 5. Nebenschilddrüsenkarzinome 6. Nebennierenrindenkarzinom 7. Malignes Phäochromozytom Seite 4 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 1. Wichtige Telefonnummern und Ansprechpartner für diese SOP 1.1 Ansprechpartner der Kliniken des CCC-Nord Campus Lübeck Med. Klinik I, UKS-H, Campus Lübeck Telefon Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Ansprechpartner: Prof. Dr. H. Mönig 0451-500-2360 Prof. Dr. F. Gieseler 0451-500-2669 Dr. Dr. B. Harbeck 0451-500-6465 Rudina Marx 0451-500-2057 Klinik für Chirurgie, UKS-H, Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Ansprechpartner: Dr. N. Begum 0451-500-3585 PD Dr. C. Bürk 0451-500-2001 Med. Klinik III, UKS-H, Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Ansprechpartner: Dr. S. Bohnet 0451-500-6043 Prof. Dr. Dahlhoff 0451-500-2375 Klinik für Strahlentherapie, UKS-H, Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Ansprechpartner: Prof. Dr. D. Rades 0451-500-6663 Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, UKS-H, Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Jörg Barkhausen 0451 500-2129 PD Dr. med. Inga Buchmann 0451-500-6667 Institut für Pathologie, UKS-H, Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Ansprechpartner: Seite 5 von 60 Prof. Dr. med. A. C. Feller Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 0451 500-2707 Campus Kiel Klinik für Allg. Innere Medizin, Campus Kiel Schittenhelmstr. 12, 24105 Kiel Ansprechpartner: Dr. J. Wegner 0431 597-1281 Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie Arnold-Heller-Straße 7, 24105 Kiel Ansprechpartner: PD Dr. H.-J. Klomp (Schilddrüsen- und 0431 597-4532 Nebenschilddrüsen, GEP-NET) Prof. Dr. P. Dohrmann (Lunge) 0431 597- 4304 Klinik für Nuklearmedizin Arnold-Heller-Straße 9, 24105 Kiel Ansprechpartner: Dr. U. Lützen 0431 597- 3060 Institut für Pathologie und Pathologische Anatomie Michaelisstrasse 11, 24105 Kiel Ansprechpartner: Prof. Dr. G. C. Röcken 0431 597-3400 Klinik für Strahlentherapie Arnold-Heller-Str. 9, 24105 Kiel Ansprechpartner: Dr. med. P. Niehoff 0431 597-3098 Pforte: 0431 597-3011 Ambulanz: 0431 597-3030 Seite 6 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Internistische Onkologie II. Medizinische Klinik und Poliklinik-Campus Kiel im Städtischen Krankenhaus Chemnitzstraße 33, 24116 Kiel Ansprechpartner: Dr. Lamprecht 0431 1697-5226/5244 1.2. Externe Kooperationspartner: Chirurgische Klinik Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital Waldstrasse 17 24939 Flensburg Ansprechpartner: Dr. U. Storde 0461 816-2512 Seite 7 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 2. Allgemeiner Teil 2.1. Vorwort Allgemeine Vorbemerkung Neuroendokrine Tumoren sind außerordentlich selten. Die Erstellung von Leitlinien ist deshalb schwierig; deshalb entsprechen die Leitlinien in vielen Fällen lediglich einem Minimalkonsens. Neuroendokrine Tumoren erfordern somit immer einen interdisziplinären und hochgradig individualisierten Ansatz, um ein optimales Konzept erstellen zu können. Die hier vorliegenden Leitpfade/Leitlinien berücksichtigen die Konsensus-Empfehlungen der European Neuroendocrine Tumor Society (ENETS), wie sie in den Jahren 2006 und 2008 in Neuroendocrinology publiziert wurden und im NET-Register (Berlin) hinterlegt sind, sowie weitere publizierte Empfehlungen, die jeweils bei den einzelnen Tumorentitäten als Literaturverweise aufgeführt sind. Das Deutsche Register Neuroendokrine Tumore wird von der Arbeitsgemeinschaft Neuroendokrine Tumore (AG-NET), einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), geführt. Sofern Leitlinien oder KonsensusEmpfehlungen derzeit nicht existieren, wurde die bestverfügbare wissenschaftliche Evidenz zugrunde gelegt. Die vorliegenden Leitlinien wurden von den beteiligten und oben genannten Kliniken als verbindlich verabschiedet. Sie sind gültig bis zur nächsten Aktualisierung in 10/2010. Für das Format wurde eine übersichtliche Darstellung in Form von Flussdiagrammen gewählt, die eine rasche Orientierung ermöglichen, jedoch nicht in jedem Detail vollständig sein können. Die hier vorgestellten Leitlinien entbinden die Nutzerin/den Nutzer nicht von der Verpflichtung, die Anwendbarkeit und Notwendigkeit der diagnostischen und therapeutischen Schritte in jedem Einzelfall zu prüfen. Auf die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuellen Konsensus- und Leitlinienempfehlungen wird in den einzelnen Kapiteln verwiesen. Um trotz der vergleichsweise niedrigen Inzidenz von NET zu evidenzbasierten Empfehlungen zu kommen, sollte in jedem Einzelfall auch die Möglichkeit geprüft werden, den Patienten in eine der laufenden Therapiestudien einzuschließen. Seite 8 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 2.2. Organisation der NET-AG und des Tumorboards für NET (siehe Flow Chart) Patienten mit NET werden primär in unterschiedlichsten Institutionen vorgestellt (Innere Medizin/Gastroenterologie, Innere Medizin/Endokrinologie, Chirurgie, Nuklearmedizin). Aus diesem Grunde erschien es sinnvoll, eine zentrale Anlaufstelle einzurichten, die die Betreuung solcher Patienten organisiert und koordiniert. Diese zentrale Einrichtung ist im Krebszentrum Nord die „NET-AG“ (Arbeitsgemeinschaft Neuroendokrine Tumoren), die sowohl am Campus Kiel als auch am Campus Lübeck für diesen Zweck eingerichtet wurde. Die NET-AG ist Teil der auf beiden Campi vorhandenen Interdisziplinären onkologischen Ambulanz. Sie besteht jeweils aus zwei internistischen und chirurgischen Partnern, damit eine Vertretungsmöglichkeit gegeben ist. 2.3. Mitarbeiter der NET-AGs (Stand 7/2009): Campus Lübeck Innere Medizin Prof. Dr. H. Mönig (Tel. 0451-500-2360, Pieper 06-2051) Dr. J. Marxsen (Tel. 0451-500-2316, Pieper 06-1967) Chirurgie Dr. N. Begum (Tel. 0451-500-3585, Pieper 06-1835) PD Dr. C. Bürk (Tel. 0451-500-2001, Pieper 06-1450) Nuklearmedizin PD Dr. I. Buchmann (Tel. 0451-500-6666) Campus Kiel Innere Medizin Dr. J. Wegner (Tel. 0431-597-1281, Pieper 630-734) Chirurgie PD Dr. H.-J. Klomp (Tel. 0431-597-4531, Pieper 630-480) PD Dr. J. Tepel (Tel. 0431-597-4308, Pieper 630-667) Seite 9 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Zwischen den beiden NET-AGs besteht eine enge Kooperation und gegenseitige Konsultation; es werden gemeinsam entwickelte Anamnese- und Fragebögen benutzt. Die NET-AGs organisieren regelmäßige Fortbildungen und Patienteninformationstage. 2.4. Ablauf (vgl. Flow Chart) Wenn bei einem in der onkologischen Ambulanz vorgestellten Patienten der Verdacht auf einen NET besteht (entweder schon von einer vorgeschalteten Institution oder in der OnkoAmbulanz selbst erhoben), hält die Ambulanz Rücksprache mit einem Mitarbeiter/einer Mitarbeiterin der NET-AG. Die NET-AG kann Zuweiser auch direkt beraten; der Kontakt läuft jeweils über die Onkologischen Ambulanzen mit folgenden Telefonnummern: Kontakt zur NET-AG Lübeck: 0451-500-2360 (endokrinolog. Poliklinik) 0451-500-2088 (chirurg. Poliklinik) Kiel: 0431-597-5000 (Interdisziplin. Onkolog. Ambulanz) Wenn offensichtlich kein NET vorliegt oder nicht wahrscheinlich ist, erfolgt die weitere Betreuung durch die Onkologische Ambulanz ohne Einbeziehung der NET-AG. Ist jedoch ein NET wahrscheinlich oder bereits nachgewiesen, berät der jeweilige Mitarbeiter der NET-AG die anfragende Stelle und organisiert die folgenden Schritte: • • • • • • Komplettierung der Unterlagen nach Checkliste Ggf. Mitbeurteilung durch Referenzpathologie Terminvergabe an Patienten für die Onkologische Ambulanz mit NET-AG Aufklärung über NET-Register Falls Einverständnis vorliegt: Meldung an NET-Register Vorstellung des Patienten im NET-Tumorboard. Seite 10 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Start 1 Hausarzt 1 Sonstige Institution 1 Interne Klinik 1 Externe Klinik 2 V.a. NET 3 Anmeldung Onkologische Ambulanz 6 Weitere Betreuung durch Onkologische Ambulanz 4 Rücksprache NET-AG 5 NET wahrscheinlich oder nachgewiesen? nein ja 8 Krankengeschichte, OP-Berichte, Laborbefunde, Bildgebung, Histologie 7 Unterlagen komplettieren 9 Ggf. Mitbeurteilung durch Referenzpathologie 10 Terminvergabe an Patienten 12 Unterlagen NET-Register 11 Über NET-Register aufklären ja 13 Meldung an NET-Register 14 Meldebogen NET-Register 15 Vorstellung im NET-Tumorboard 16 Krankengeschichte 17 Entscheidung möglich? nein 19 Übernahme durch zuständige Klinik 18 Weitere Diagnostik, Koordination durch NET-AG 20 Therapie nein 24 Weiterbetreuung durch Einweiser 25 Ende Seite 11 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 21 Nachsorge durch Onkologische Ambulanz gewünscht ja 22 Regelmäßige Besprechung im NET-Tumorboard 23 Nachsorgeprotokolle, Befundberichte Falls im Rahmen des interdisziplinären NET-Tumorboards eine klare Entscheidung für die weitere Therapie getroffen werden kann, wird eine entsprechende Empfehlung formuliert und der Patient an die zuständige weiterbehandelnde Institution verwiesen. Nach erfolgter Therapie wird der Patient, soweit dies vom Zuweiser gewünscht wird, regelmäßig in der onkologischen Ambulanz zur Nachsorge gesehen und die Ergebnisse im NET-Tumorboard besprochen. Dafür wird ein Recall-System genutzt. Falls eine weitere Betreuung nicht gewünscht wird, erfolgt die Rücküberweisung an den Hausarzt. Die NET-AGs der beiden Campi Lübeck und Kiel stehen allen Kooperationspartnern im CCC für die Mitbeurteilung oder Vorstellung von Patienten zur Verfügung. Seite 12 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3. Spezieller Teil Leitsymptome, Diagnostik und Therapieoptionen bei NET 3.1. NET der Lunge 3.1.1. Leitsymptome • Asymptomatisch • Hämoptysen • Husten • Rezidivierende pulmonale Infektionen • Fieber • Thoraxschmerz, • Atemnot (Fehldiagnose Asthma!) • Karzinoidsyndrom 3.1.2. Systematik • Typisches Carcinoid (TC) • • • 58% 26% 32% 24% 1-3% 80-90% Atypisches Carcinoid (AC) 10-20% Großzelliges neuroendokrines Karzinom (LCNEC, large cell neuroendocrine carcinoma) Kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC, small-cell lung carcinoma) 3.1.3. Tumorlokalisation Typisches Carcinoid (TC) • Hauptbronchus ca. 70 % • Lappen- oder Segmentbronchien ca. 30 % Atypisches Carcinoid (AC) • Hauptbronchus ca. 50% • Lappen- oder Segmentbronchien ca. 50% 3.1.4. Prognose Typisches Karzinoid (TC) • Nach R0-Resektion (auch bei Lymphknotenbefall) 5-Jahres-ÜL: 95% Atypisches Karzinoid (AT) • Nach R0-Resektion (auch bei Lymphknotenbefall) 5-Jahres-ÜL: 70% Seite 13 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.1.5. Diagnostik • Anamnese • Klinische Untersuchung • Technische Prozeduren o Rö-Thorax in 2 Ebenen o Lungenfunktionsprüfung o CT Thorax o Bronchoskopie 3.1.6. Labortechnische Untersuchung • Internistisches Routinelabor o (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphat, Kreatinin, Glukose, Albumin, Bilirubin, GOT, GPT, GGT, AP, LDH, CK; Blutbild; TSH) o Chromogranin A o 5-Hydroxyindolessigsäure im 24-Std.-Urin o Freies Cortisol im 24-Std.-Urin o IGF-1 3.1.7. Klinisch-labortechnische Vorklassifikation • Endokrin aktiv vs. endokrin inaktiv • Technische Prozeduren o Rö-Thorax in 2 Ebenen o Lungenfunktionsprüfung o CT Thorax o In-111-Octreotid-Szintigraphie (Octreoscan) o 68-Ga-Dotatoc-PET(-CT) o Echokardiogramm bei Serotonin-produz. Tumoren o Bronchoskopie o Punktion, ggf. CT-gesteuert Cave: Bei hormonaktiven Prozessen invasive technische Prozeduren erst nach Vorbehandlung zur Vermeidung einer Carcinoid-Krise! Seite 14 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei neuroendokrinen Tumoren der Lunge NET der Lunge Kleinzelliges Bronchialkarzinom (SCLC) Großzelliges neuroendokrines Karzinom (LCNEC, large cell neuroendocrine carcinoma) Therapie nach Leitlinien für SCLC Therapie nach Leitlinien für nichtkleinzellige Bronchialkarzinome (NSCLC) Typisches Carzinoid (TC) oder Atypisches Carzinoid (AC) Operative Therapie möglich? JA Übernahme durch Klinik und Thoraxchirurgie NE IN Endobronchiale Therapie möglich? JA Enobronchiale Therapie Seite 15 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 NE IN Diskussion: Ocreotid – Analoga? Chemotherapie? Peptid-Radiorezeptor-Therapie? 3.1.8. Kurativ Typisches Karzinoid (TC) • Parenchymsparende Resektion + Lymphknotendissektion Atypisches Karzinoid (AC) • Lobektomie/Pneumektomie + Lymphknotendissektion 3.1.9. Palliativ Bei endokriner Symptomatik Octreotid-Analogon +/- Chemotherapie +/- Radiorezeptortherapie 3.1.10 Nachsorgeschema Diagnose 3 6 12 18 24 Jährlich Monate Monate Monate Monate Monate Routine-Lab. CgA Rö-Thorax Thorax-CT optional Octreoscan optional 68-Ga-Dotatoc- optional optional Lungenfunktion optional Oberbauch- optional Datum Anamnese/ Klinik PET(-CT) sonographie Seite 16 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.1.11. Literatur Öberg K et al. Guidelines for the management of gastroenteropancreatic neuroendocrine tumours (including bronchopulmonary and thymic neoplasms). Part II-specific NE tumour types. Acta Oncol. 2004;43:626-636 Gustafsson B et al. Bronchopulmonary Neurendocrine Tumors. Cancer 2008 ;113 :5-21 Fink G et al. Pulmonary Carcinoid : Presentation, Diagnosis and Outcome in 142 Cases in Israel and Review of 640 Cases from the Literature. Chest 2001 ;119 :1647-1651 Charles F et al. Typical and Atypical Pulmonary Carcinoids : Outcome in Patients Presenting With Regional Lymph Node Involvement. Chest 2001 ; 119 :1143-1150 Wurtz A et al. Results of systematic nodal dissection in typical and atypical carcinod tumors of the lung. J. Thorc. Oncol. 2009; 4: 388-393 Seite 17 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.2. NET des Magens 3.2.1. Leitsymptome • • • • Keine oder geringe Symptome bei kleinen NET Blutungen bei größeren Herden Symptome der perniziösen Anämie, falls vorhanden „Carcinoid-Syndrom“ o Flush o Ödeme o Tränenfluss o Asthma o Diarrhö 3.2.2. Systematik • Typ 1- Tumore (ECLome im Verlauf einer chronischen atrophischen Gastritis) • Typ 2- Tumore (ECLome bei Zollinger-Ellison-Syndrom, meist im Rahmen einer MEN 1) • Typ 3-Tumore (meist solitär, infiltratives Wachstum, Lymphknoten-, Lebermetastasierung) 3.2.3. Tumorlokalisation • Typ 1: Fundus • Typ 2: Fundus • Typ 3: gesamte Magenmukosa 3.2.4. Diagnostik • Anamnese • Klinische Untersuchung 3.2.5. Labortechnische Untersuchung • Internistisches Routinelabor o (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphat, Kreatinin, Glukose, Albumin, Bilirubin, GOT, GPT, GGT, AP, LDH, CK; Blutbild; TSH) o Gastrin o Chromogranin A o Anti-Parietalzell-AK o Anti-Intrinsic factor-AK o Säuresekretionsanalyse Seite 18 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.2.6. Nicht-invasive technische Prozeduren • Rö-Thorax in 2 Ebenen • Lungenfunktionsprüfung • CT Thorax • In-111-Octreotid-Szintigraphie (Octreoscan) • 68-Ga-Dotatoc-PET(-CT) (optional) • Echokardiogramm bei Serotonin-produz. Tumoren 3.2.7. Invasive technische Prozeduren • Endosonographie • Oberbauchsonographie • CT • MRI • In-111-Octreotid-Szintigraphie (Octreoscan) • Ösophagogastroduodenoskopie o Biopsien der größten Polypen o 2 Biopsien aus Antrum o 4 Biopsien aus Fundus Seite 19 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei neuroendokrinen Tumoren des Magens NET des Magens Typ 1 oder Typ 2 Typ 3 < 10 mm Jährliche endoskopische Kontrolle > 10 mm Zahl der Polypen <6, keine Infiltration der Muscularis propria Zahl der Polypen > 6 oder Infiltration der Muscularis propria Endoskopische Resektion Lokale chirurgische Resektion Erkrankung unter Kontrolle Erkrankung nicht unter Kontrolle Partielle oder totale Gastrektomie mit Lymphknotendissektion Seite 20 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Therapie wie Adenokarzinom 3.2.8. Nachsorgeschema Diagnose 3 Anamnese/ 6 12 18 24 Jährlich Monate Monate Monate Monate Monate Klinik Routine-Lab. CgA Gastrin Endoskopie Endosonographie optional Oberbauchsonographie Ocreoscan optional 68-Ga-Dotatoc- optional optional Variabel, nach Verlauf, Typ und Größe individuell zu entscheiden PET(-CT) 3.2.9. Literatur Ruszniewski P et al. Well-Differentiated Gastric Tumors/ Carcinomas. Neuroendocrinology 2006;84:158–164 Nilsson O et al. Poorly Differentiated Carcinomas of the Foregut (Gastric, Duodenal and Pancreatic). Neuroendocrinology 2006;84:212–215 Plöckinger U et al. Guidelines for the diagnosis and treatment of neuroendocrine gastrointestinal tumours. A consensus statement on behalf of the European Neuroendocrine Tumour Society (ENETS). Neuroendocrinology 2004;80:394-424. Plöckinger U et al. Diagnosis and treatment of gastric neuroendocrine tumours. Wien Klin Wochenschr 2007;119:570-572. Bornschein J et al. [Gastrointestinal neuroendocrine tumors] Dtsch Med Wochenschr. 2008;133(2829):1505-10. Kaltsas GA et al. The diagnosis and medical management of advanced neuroendocrine tumors. Endocrine Rev 2004;25:458–511 Seite 21 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.3. NET des Duodenums 3.3.1. Leitsymptome • • • • • • Keine oder geringe Symptome bei kleinen NET Rezidivierende Ulzera beim Gastrinom Steatorrhoe, diabetische Stoffwechsellage, Cholezystolithiasis beim Somatostatinom Dyspepsie Symptome der Anämie, sofern Blutung vorhanden Carcinoid-Syndrom o Flush o Ödeme o Tränenfluss o Asthma o Diarrhö 3.3.2. Systematik • Typ 1-Tumore: Gastrin produzierend, häufigster Typ, bei Zollinger-Ellison-Syndrom, meist im Rahmen einer MEN 1 • Typ 2- Tumore: Somatostatin produzierend, auch im Rahmen einer Neurofibromatose • Typ 3-Tumore: Gangliocytic paragangliomas, Somatostatin- und/oder pankreatisches Polypeptid produzierend, benigne • Typ 4-Tumore: Serotonin-, Calcitonin- und pankreatisches Polypeptid produzierend • Typ 5-Tumore: gering differenziert, selten, hoch maligne 3.3.3. Tumorlokalisation • Typ 1- meist prox. Duodenum • Typ 2-5 - meist Ampulla Vateri 3.3.4. Diagnostik • • • • • • Anamnese Klinische Untersuchung Labortechnische Untersuchung o Internistisches Routinelabor o (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphat, Kreatinin, Glukose, Albumin, Bilirubin, GOT, GPT, GGT, AP, LDH, CK; Blutbild; TSH) Gastrin Chromogranin A Säuresekretionsanalyse Seite 22 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 • Technische Prozeduren o Rö-Thorax in 2 Ebenen o Oberbauchsonographie o Ösophagogastroduodenoskopie o Endosonographie o CT o MRI o In-111-Octreotid-Szintigraphie (Octreoscan) o 68-Ga-Dotatoc-PET (-CT) (optional) o Echokardiogramm bei Serotonin-produz. Tumoren Seite 23 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei neuroendokrinen Tumoren des Duodenum NET des Duodenum Gut differenziert KEIN Gastrinom Tumor < 1 cm Keine Metastasen Endoskopische Resektion, falls nicht periampullär Seite 24 von 60 Gastrinom Tumor > 1 cm oder Metastasen Je nach Lokalisation: -Duodenektomie - Tumorenukleation und Lymphadenoktemie - Partielle Pankreatikoduodenektomie = (Whipple/Transverso-Whipple) Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Siehe nächste Sete Gastrinom sporadisch OP in kurativer Intention nicht möglich MEN - 1 OP in kurativer Intention möglich Operation Einzelfalldiskussion OP vs. konservativ Erkrankung nicht unter Kontrolle Zytoreduktive Chirurgie + RFA wenn: - Lebermetastasen auf einen Leberlappen beschränkt - Lebermetastasen zu > 90% resezierbar Leber – Tx erwägen Erkrankung unter Kontrolle Nachsorgeschema Erwägen: - TACE - Chemotherapie - Biotherapie - Peptid-Radiorezeptor-Therapie Antisekretorische Therapie mit PPI als Basis; darunter Kontrolle des Vit. B12-Spiegels Seite 25 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 *Operation: bei sporadischen Gastrinomen: intraoperative Diaphanoskopie, Duodenotomie, Palpation, Tumorenukleation, LAD bis ins Ligementum hepatoduodenale oder Whipple-Kausch Operation mit Entfernung des sog. Gastrinom-Dreiecks (Antrum, Duodenum, Pancreaskopf) bei MEN-1: OP bei rascher Größenprogredienz, Tumorgröße > 2cm oder Vorliegen von Lymphknotenmetastasen 3.3.5. Nachsorgeschema (Nicht-Gastrinome) Diagnose 6 12 18 24 Monate Monate Monate Monate Routine-Lab. v CgA Rö-Thorax Endoskopie Endosono Octreoscan optional Anamnese/ Jährlich Klinik 68-Ga-Dotatoc- optional optional PET(-CT) Oberbauch- Sonographie oder CT oder CT oder CT oder CT oder CT oder OS oder OS oder OS oder OS oder OS (OS) AbdomenCT/MRI Seite 26 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.3.6. Nachsorgeschema (Gastrinome) Diagnose 3 6 12 18 24 Monate Monate Monate Monate Monate Routine-Lab. v CgA Rö-Thorax optional Endoskopie Nach Erfordernis Endosono Nach Erfordernis Octreoscan optional Anamnese/ Jährlich Klinik 68-Ga-Dotatoc- optional optional PET(-CT) OberbauchSonographie (OS) AbdomenCT/MRI Säuresekretion Gastrin Screening für oder oder oder oder oder CT CT CT CT CT oder oder oder oder oder OS OS OS OS OS Nach Erfordernis Nach Erfordernis ektopes ACTHSyndrom 3.3.7. Literatur Öberg K et al. Guidelines for the management of gastroenteropancreatic neuroendocrine tumours (including bronchopulmonary and thymic neoplasms). Part II-specific NE tumour types. Acta Oncol. 2004;43:626-636 Plöckinger U et al. Guidelines for the diagnosis and treatment of neuroendocrine gastrointestinal tumours. A consensus statement on behalf of the European Neuroendocrine Tumour Society (ENETS). Neuroendocrinology. 2004;80:394-424. Jensen RT et al. Well-Differentiated Duodenal Tumor/ Carcinoma (Excluding Gastrinomas) Neuroendocrinology 2006;84:165–172 Jensen RT et al. Gastrinoma (Duodenal and Pancreatic). Neuroendocrinology 2006;84:173–182. Seite 27 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.4. NET des Pankreas (siehe auch Gastrinom) 3.4.1. Leitsymptome • • Keine Symptome bei nicht funktionellen Tumoren Symptome wie bei Cholestase mit Ikterus, Juckreiz • Leitsymptome bei funktionellen Tumoren o Insulinom Nüchtern-Hypoglykämie o Karzinoid-Syndrom Diarrhoe, Flush o VIPom WDHH-Syndrom (Wässrige Diarrhoe, Hypokaliämie) o Gastrinom Rezidiv. Ulcera, Diarrhoe o Glucagonom ( Nekrolytisches migratorisches Erythem) o Somatostatinom ( Glukosetoleranzstörung, Cholelithiasis, Diarrhoe) 3.4.2. Systematik • Nicht-funktionelle Tumore (ca. 50%) • Funktionelle Tumore o Insulinom (ca. 25%) o Gastrinom (ca. 15%) o Glucagonom o Vipom o Somatostatin-produzierender Tumor o Serotonin-produzierender Tumor 3.4.3. Tumorlokalisation • Pankreas 3.4.4. Diagnostik • • • • Anamnese Klinische Untersuchung Labortechnische Untersuchung Internistisches Routinelabor o (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphat, Kreatinin, Glukose, Albumin, Bilirubin, GOT, GPT, GGT, AP, LDH, CK; Blutbild; TSH) o Gastrin o Chromogranin A o Insulin o Peptid o Pro-Insulin o VIP Seite 28 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 o o o o o o • Glucagon Calcitonin Pankreatisches Polypeptide (PP) Somatostatin ggf. Säuresekretionsanalyse ggf. Fastentest Technische Prozeduren o Rö-Thorax in 2 Ebenen o Oberbauchsonographie o Endosonographie o CT o MRI o Echokardiogramm bei Serotonin-produz. Tumoren o In-111-Octreotid-Szintigraphie (Octreoscan) o 68-Ga-Dotatoc-PET(-CT) (optional) o Ggf. Angiographie mit Kalzium-Stimulation und transhepatischer Blutentnahme Seite 29 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 NET des Pankreas Teil A: schlecht differenziert Operative Therapie möglich? JA NEIN Übernahme durch Klinik für Chirurgie Chemotherapie (Cisplatin / Carboplatin + Etoposid) IN NE JA Chirurgische Sanierung? NachsorgeSchema Seite 30 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 NET des Pankreas Teil B: gut differenziert, funktionell inaktiv Tumor > 2 cm Tumor < 2cm Aggresive chirurgische Maßnahmen Chirurgische Sanierung erreicht Chirur.Vorgehen diskutieren, ggf. abwartendes Verhalten Chirurgische Sanierung nicht erreicht -Biotherapie (Somatostatin-Analoga, Inteferon α) -Chemotherapie Seite 31 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 NET des Pankreas Teil C: gut differenziert, funktionell aktiv Insulinom, Gastrinom, Glucagonom, VIPom, Somatostatinom, Serotonin-produz. Tumor Therapie des Hypersekretionssyndroms (siehe 3.4.6) Chir. Therapie ausschöpfen (incl. Metastasenchirurgie) Chirurgische Sanierung erreicht Chirurgische Sanierung nicht erreicht - Somatostatinanaloga Interferon Chemotherapie erwägen (Streptozotozin + 5-FU/Doxorubicin) -PRRT erwägen Seite 32 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.4.5. Nachsorgeschema Diagnose 6 12 18 24 Jährlich Monate Monate Monate Monate Routine-Lab. CgA Rö-Thorax Endosono Octreoscan optional 68-Ga-Dotatoc- optional Datum Anamnese/ Klinik optional PET(-CT) Oberbauch- oder CT oder CT oder CT oder CT oder CT oder OS oder OS oder OS oder OS oder OS Sonographie (OS) AbdomenCT/MRI 3.4.6. Anmerkungen und Besonderheiten • Spezifische Therapie der Hypersekretionssyndrome o Insulinom Therapie der Hypogykämie mit Diazoxid, Glucocorticoiden oder Somatostatin-Analoga o Gastrinom Therapie der Hyperazidität mit Protonenpumpenhemmern, ggf. Somatostatinanaloga o Glucagonom Somatostatinanaloga. o Vipom Somatostatinanaloga o Somatostatinom keine medikamentöse Therapie etabliert o Serotonin produzierender Tumor (Somatostatinanaloga). Auch im metastasierten Stadium, besonders bei Patienten mit Lebermetastasen ist eine OP mit kurativer Intention sinnvoll. Vorraussetzung ist die Möglichkeit einer Leberteilresektion. Seite 33 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.4.7. Literatur Öberg K et al. Guidelines for the management of gastroenteropancreatic neuroendocrine tumours (including bronchopulmonary and thymic neoplasms). Part II-specific NE tumour types. Acta Oncol. 2004;43:626-636 Plöckinger U et al. Guidelines for the diagnosis and treatment of neuroendocrine gastrointestinal tumours. A consensus statement on behalf of the European Neuroendocrine Tumour Society (ENETS). Neuroendocrinology. 2004;80:394-424. de Herder WW et al. Well-Differentiated Pancreatic Tumor/Carcinoma: Insulinoma. Neuroendocrinology. 2006;84:183–188. Falconi M. Well-Differentiated Pancreatic Nonfunctioning Tumors/Carcinoma Neuroendocrinology. 2006;84:196–211. Delaunoit T et al. Medical Management of Pancreatic Neuroendocrine Tumors. Am J Gastroenterol. 2008;103:475-483. Nilsson O et al. Poorly Differentiated Carcinomas of the Foregut (Gastric, Duodenal and Pancreatic). Neuroendocrinology. 2006;84:212–215. Bornschein J et al. [Gastrointestinal neuroendocrine tumors] Dtsch Med Wochenschr. 2008;133:1505-1510. Kaltsas GA et al. The diagnosis and medical management of advanced neuroendocrine tumors. Endocrine Rev 2004;25:458–511 Seite 34 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.5. NET des Dünndarms und Appendix 3.5.1. Leitsymptome • • • Intermittierende abdominelle Schmerzen Stenosesymptome (non-funktionelle NET) „Carcinoid-Syndrom“ (funktionelle NET) o Flush o Ödeme o Tränenfluss o Asthma o Diarrhoe 3.5.2. Systematik • • Funktionell vs. non-funktionell WHO-Klassifikation: 1. Gut differenzierter endokriner Tumor (Carcinoid): gutartiges Verhalten: beschränkt auf die Mucosa-Submucosa, nicht angioinvasiv, < 1cm Größe 2. Ungewisses Verhalten: non-funktionell, beschränkt auf Mucosa-Submucosa, >1cm Größe oder angioinvasiv 3. Gut differenziertes endokrines Carcinom (malignes Carcinoid), low-grade maligne, tief invasiv (Muscularis propria oder weiter) oder mit Metastasen 4. Schlecht differenziertes endokrines Carcinom (small-cell Carcinom), high-grade maligne 5. Gemischt exokrin-endokrines Carcinom 3.5.3. Tumorlokalisation • • • • Distales Jejunum Ileum (am häufigsten) Appendix Oft multizentrisch Seite 35 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.5.4. Diagnostik • Anamnese • Klinische Untersuchung • Labortechnische Untersuchung • Internistisches Routinelabor • o (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphat, Kreatinin, Glukose, Albumin, Bilirubin, GOT, GPT, GGT, AP, LDH, CK; Blutbild; TSH) o Chromogranin A o Serotonin o 5- Hydroxyindolessigsäure im 24 h- Urin Klinisch-labortechnische Vorklassifikation o Endokrin aktiv vs. endokrin inaktiv • • Nicht-invasive technische Prozeduren o Rö-Thorax in 2 Ebenen o Lungenfunktionsprüfung o CT Thorax o In-111-Octreotid-Szintigraphie (Octreoscan) o o 68-Ga-Dotatoc-PET(-CT) Echokardiogramm o Oberbauchsonographie o CT Abdomen o MRT Abdomen o Evtl. Evtl. Knochenszintigraphie Invasive technische Prozeduren o Coloskopie o MR- Sellink o Kapselendoskopie Cave: Bei hormonaktiven Prozessen invasive technische Prozeduren erst nach Vorbehandlung zur Vermeidung einer Carcinoid-Krise ! Seite 36 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei neuroendokrinen Tumoren des Dünndarms NET des Dünndarms Operative Therapie möglich? NEIN JA Endokrine Symptomatik vorhanden? Übernahme durch Klinik für Chirurgie NEIN JA Ocreotid-Analogon + α- Interferon Symptomatik unter Kontrolle JA NEIN Peptidradiorezeptor- Therapie (PRRT) Seite 37 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei neuroendokrinen Tumoren der Appendix NET der Appendix Karzinoid < 2 cm Appendixspitze keine Invasität keine Metastasen Appendektomie Seite 38 von 60 > 2 cm Appendixbasis Invasität Metastasen Hemicolektomie rechts mit Lymphknotendissektion Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Goblet-cell Karzinoid Therapie wie bei Adenokarzinom 3.5.5. Nachsorgeschemata Dünndarm Diagnose Anamnese/ Klinik Routine-Lab. CgA 5- HIES Oberbauchsonographie AbdomenCT/MRT Octreoscan 68-Ga- √ √ √ √ √ 3 Monate √ 6 Monate √ 12 Monate √ 18 Monate √ 24 Monate √ Jährlich √ √ √ √ √ oder √ √ √ √ √ oder √ √ √ √ √ oder √ √ √ √ √ oder √ √ √ √ √ Oder √ √ √ √ √ √ optional √ optional optional DotatocPET(-CT) Rö-Thorax EchokardioGraphie √ √ √ √ Appendix Keine Nachsorge bei NET < 2 cm, mesoappendicaler Infiltration < 3mm und R0- Resektion ! Diagnose Anamnese/ Klinik Routine-Lab. CgA Oberbauchsonographie Abdomen-CT Octreoscan 68-Ga- √ √ √ √ √ √ optional 3 Monate √ 6 Monate √ 12 Monate √ 18 Monate √ 24 Monate √ Jährlich √ √ √ √ oder √ optiona √ √ √ √ √ √ oder oder √ √ optiona. optiona optional √ √ √ oder √ optiona √ √ √ oder √ optiona √ √ √ optiona √ DotatocPET(-CT) Rö-Thorax Endosonographie Seite 39 von 60 √ √ Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 √ √ √ 3.5.6. Literatur Plöckinger U et al. Guidelines for the diagnosis and treatment of neuroendocrine gastrointestinal tumours. A consensus statement on behalf of the European Neuroendocrine Tumour Society (ENETS). Neuroendocrinology. 2004;80:394-424. Plöckinger U et al. Consensus Guidelines for the Management of Patients with Digestive Neuroendocrine Tumours: Well-Differentiated Tumour/Carcinoma of the Appendix and Goblet Cell Carcinoma Neuroendocrinology 2008;87:20–30 Öberg K et al. Guidelines for the management of gastroenteropancreatic neuroendocrine tumours (including bronchopulmonary and thymic neoplasms). Part II-specific NE tumour types. Acta Oncol. 2004; 43: 626-636 Eriksson B et al. Consensus Guidelines for the Management of Patients with Digestive Neuroendocrine Tumors – Well-Differentiated Jejunal-Ileal Tumor/Carcinoma Neuroendocrinology 2008;87:8–19 Seite 40 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.6. NET des Colons/Rektums 3.6.1. Leitsymptome • • • • • Obstruktion Veränderung der Stuhlgewohnheiten Blutungen Schmerzen Anämie 3.6.2. Systematik • • • • Vgl. 3.5.2. L- Zell Tumore (Rektum), gut differenziert EC- Zell Tumoren (Colon), gut differenziert Schlecht differenzierte kleinzellige Karzinome (small-cell carcinomas) 3.6.3. Tumorlokalisation • meist im Rektum 3.6.4. Diagnostik • • • • Anamnese Klinische Untersuchung Labortechnische Untersuchung Internistisches Routinelabor o Chromogranin A o Serotonin o Pankreatisches Polypeptid o 5- Hydroxyindolessigsäure im 24 h- Urin o Saure Phosphatase o ß- HCG • Nicht-invasive technische Prozeduren o Rö-Thorax in 2 Ebenen o Lungenfunktionsprüfung o CT Thorax o In-111-Octreotid-Szintigraphie (Octreoscan) o 68-Ga-Dotatoc-PET(-CT) (optional) o Echokardiogramm bei Serotonin-produz. Tumoren o Oberbauchsonographie o CT Abdomen o MRT Abdomen o Knochenszintigraphie Invasive technische Prozeduren o Coloskopie o Endosonographie/ Rektaler Ultraschall • Seite 41 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei neuroendokrinen Tumoren des Colon/Rektum NET des Rektum < 1-2 cm; gutartig > 2 cm und/oder maligne Endoskopische Resektion Transanale endoskopische Mukosektomie Therapie wie kolorektale Adenokarzinome NET des Colon Therapie wie kolorektale Adenokarzinome Erkrankung nicht unter Kontrolle Ocreotid-Analogon + Chemotherapie (5 – FU/Streptozotocin oder Cisplatin/Etoposid) + Interferon Seite 42 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 3.6.5. Nachsorgeschema Diagnose 3 Monate 6 Monate 12 Monate 18 Monate 24 Monate jährlich √ √ √ √ √ √ √ Routine-Lab. √ √ √ √ √ √ √ CgA √ √ √ √ √ √ Oberbauch- √ √ √ √ √ √ oder oder oder oder Oder √ √ √ √ Opt. Anamnese/ Klinik sonographie AbdomenCT/MRT √ Rö-Thorax √ Octreoscan √ optional 68-Ga- optional optional √ DotatocPET(-CT) Coloskopie/ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ Rektoskopie Endosonographie 3.6.6. Literatur Plöckinger U et al. Guidelines for the diagnosis and treatment of neuroendocrine gastrointestinal tumours. A consensus statement on behalf of the European Neuroendocrine Tumour Society (ENETS). Neuroendocrinology. 2004;80:394-424. Öberg K et al. Guidelines for the management of gastroenteropancreatic neuroendocrine tumours (including bronchopulmonary and thymic neoplasms). Part II-specific NE tumour types. Acta Oncol. 2004; 43: 626-636 Ramage JK et al. Consensus Guidelines for the Management of Patients with Digestive Neuroendocrine Tumours: Well-Differentiated Colon and Rectum Tumour/Carcinoma Neuroendocrinology 2008;87:31–39 Seite 43 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 4. Schilddrüsenkarzinome 4.1. Leitsymptome: • • • • Lokale Beschwerden in der Halsregion Lymphknotenschwellungen Heiserkeit Diarrhoe bei medullären Karzinomen 4.2. Systematik: • • • • • Papilläres SD-Ca. Follikuläres SD-Ca. Anaplastisches SD-Ca. Medulläres SD-Ca. Sonstige (Lymphome, Sarkome, sekundäre Tumoren) 4.3. Tumorlokalisation • Schilddrüse, mit lymphogener und hämatogener Ausbreitung 4.4. Diagnostik • • • • • Anamnese Klinische Untersuchung Labortechnische Untersuchung Internistisches Routinelabor o Freies T3, Freies T4, TSH o Schilddrüsenautoantikörper o Calcitonin o CEA o ggf. Pentagastrin-Test o ggf. MEN 2-Diagnostik o Thyreoglobulin (nur nach ablativer Therapie als Verlaufsmarker sinnvoll) Technische Prozeduren o Schilddrüsensonographie, ggf. farbkodierte Duplex-Sonographie, ggf. Feinnadelpunktion o Schilddrüsenszintigraphie o Rö-Thorax in 2 Ebenen o HNO-Untersuchung der Stimmbandfunktion o ggf. weitere Diagnostik zur Stadieneinteilung (Magnetresonanztomographie (MRT) oder CT ohne Kontrastmittel, ggf. Ösophagus- Breischluck, Trachea-Zielaufnahmen bei Verdacht auf organüberschreitendes Wachstum ) Seite 44 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei Schilddrüsenkarzinom Schildddrüsenkarzinom Papillär < 1cm Unifokal Keine LKMetastasen Lobektomie oder Hemithyreoidektomie Follikulär Medulläres SD-CA Angiosarkom Totale Thyreoidektomie mit zentraler Lymphknotendissektion unter Identifizierung der Nn. recurrentes inferiores und Erhaltung mind. einer Nebenschilddrüse Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Sonstige Lymphom > 1 cm oder multifokal Ablative Radiojodtherapie (bei differenzierten SDKarzinomen) Perkutane Strahlentherapie (bei undifferenzierten SDKarzinomen) Seite 45 von 60 Undifferenziert Sonstige Sarkome Totale Thyreidektomie mit zentraler und zusätzlich beidseitiger systematischer lateraler Halslymphknotendissektion. AUSNAHME: Bei allein durch Genscreening identifizierten Patienten lediglich Thyreoidektiomie mit oder ohne Lymphknotendissektion in Abhängigkeit von Alter, Mutation und pentagastrinstimuliertem Calcitoninspiegel Sekundäre Tumoren Therapie entsprechend den für die jeweilige Entität anzuwendenden Standards 4.5. Besonderheiten, Anmerkungen Bei nach subtotaler Schilddrüsenresektion zufällig gefundenem papillärem Mikrokarzinom bis 1 cm (pT1a) ist eine Nachoperation nicht erforderlich, sofern der Tumor im Gesunden reseziert ist und keine Hinweise auf Lymphknotenmetastasen bestehen. Medulläres Karzinom: Bei sporadischem und familiärem medullärem Karzinom erfolgt zusätzlich zur zentralen Dissektion obligat die beidseitige systematische laterale Halslymphknotendissektion. Ausnahme: Bei allein durch Genscreening identifizierten Patienten erfolgt lediglich die Thyreoidektomie mit oder ohne Lymphknotendissektion in Abhängigkeit von Alter, Mutation und pentagastrinstimuliertem Calcitoninspiegel. 4.6. Radiojodtherapie bei papillärem und follikulärem Schilddrüsenkarzinom obligat zur Ablation von postoperativ verbliebenem Restgewebe. Voraussetzung nahezu (totale) Thyreoidektomie Ausnahme : unifokales papilläres Mikrokarzinom Minderung des Rezidivrisikos und der Mortalitätsrate Erst nach erfolgreicher Ablation sind häufig zuvor unbekannte regionäre oder distante Metastasen nachweisbar Seite 46 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Adjuvante Radiojod-Ablation Papilläres SD-Karzinom Follikuläres SD-Karzinom Thyreoidektomie -Keine Levothyroxinsubstitution -Vermeiden einer Jodkontamination Diagnostik vor Radiojodtherapie 3-4 Wochen nach Thyreoidektomie: - Alternativ: - Rekombinantes humanes TSH (rhTSH) nach Diagnostik analog zum Standardverfahren 24 h-I-131-Uptake > 20% bzw. Restschilddrüse sonogr. > 5-10 ml Klinische Untersuchung Labor incl. TG mit WF, TG-AK Halssonogr. Schilddrüsenszintigraphie Jodurintest ggf. Re-Operation TSH > 30mU/l ggf. Ausschluß Schwangerschaft -Ablative Radiojodtherapie 2-3,7 GBq I-131 - Individuelle Herddosis > 300 GY - Hochrisiko – Patienten bis 7,4 GBq I-131 I-131 Ganzkörperszintigraphie 72 h nach Applikation TSH-suppressive Levothyroxinmedikation, risikoadaptiert Seite 47 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 4.7. Kurative oder palliative Therapie von • • • • radiojodspeichernden Tumorresten, Rezidiven, Lymphknoten- und Fernmetastasen Weitgehend identisches Vorgehen, aber höhere Aktivitäten: 4 – 11 GBq I-131 4.8. Medikamentöse Begleittherapie • • • • • • TSH-suppressive SD-Hormontherapie (TSH <0,1 mU/l) Dosierung ca. 2 – 2,5 µg/kg KG Ausnahme (ETA-Empfehlung) Low-risk Patienten (pT1-2 NO MO) nach erfolgreicher Ablation und unauffälligem Thyreoglobulin unter TSH-Stimulation bei unauffälliger Wiederfindung und fehlenden Thyreoglobulin-Antikörpern Einstellung auf niedrig-normale TSH-Konzentration (TSH 0,5 – 1 mU/l) 4.9. Nachsorgeschema Unter Verweis auf die interdisziplinäre Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie erfolgt die Nachsorge lebenslang; risikoadaptiert ist die Nachsorgefrequenz einschließlich der Indikation zur I-131-Ganzkörperszintigraphie. Diagnose Im 1. Jahr 3monatlich Anamnese/ Klinik Routine-Lab. FT3, FT4, TSH Thyreoglobulin Halssonographie SDSzintigraphie GanzkörperSzintigraphie Seite 48 von 60 √ √ Im 2. Jahr Ab 3. halbjährlich Jahr jährlich √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √. √ Ab 5. Jahr 2jährlich √ √ Nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 4.10. Ganzkörperszintigraphie • Erfolgskontrolle nach postoperativer Ablation (unauffälliger Verlauf –low-risk-Patienten) o In der Regel obligat ist eine Ganzkörperszintigraphie unter endogener oder exogener TSH-Stimulation 3 – 6 Monaten nach Ablation - falls Thyreoglobulin < 2 ng/ml bei unauffälliger Wiederfindung keine Thyreoglobulin-Antikörper nachweisbar klinisch und sonographisch kein Rezidivverdacht keine weitere routinemäßige I-131 Ganzkörperszintigraphie Thyreoglobulin-Bestimmung unter endogener oder exogener Stimulation nach 1, 3 und 5 Jahren 4.11. Ganzkörperszintigraphie • in der Nachsorge (Auffälligkeiten in der Nachsorge und high-risk-Patienten) o bei persistierend erhöhtem oder erneut nachweisbarem Thyreoglobulin o Nachweis von Thyreoglobulin-Antikörpern o Ggf. weitere Diagnostik: CT Thorax (nativ?), MRT von Hals und Mediastinum, Skelettszintigraphie, FDG-PET, I-124-PET Seite 49 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere beim medullären Schilddrüsenkarzinom Medulläres SD-Karzinom Thyreoidektomie LK-Dissektion Levothyroxinsubstitution 4 – 6 Wochen post OP RET – Protoonkogen – Analyse nach humangenetischer Beratung Negativ Positiv - Humangenetische Beratung - Familienscreenig - Jährl. Kontrolle von: Parathormon Kalzium i.S. Phosphat i.S. - Metanephrin und Normetanephrin im Plasma oder Katecholamine im 24 Std. - Urin Basisprogramm: - Klinische Untersuchung - Halssonographie - Labor: TSH, FT3, FT4, Kalzitonin basal, ggf. Pentagastrintest - CEA Hyperkalzitoninämie - Lokalisationsdiagnostik (In – 111 – Somatostatinrezeptorszintigraphie, evtl. I – 123 – MIBG – Szintigraphie oder entsprechende PET – Tracer - Adäquate Therapie ( ggf. Y – 90 – DOTATOC bei positivem SMS – Rezeptor – 2 – Nachweis oder I – 131 – MIBG bei hNRET – Expression - Evtl. Abwartende Haltung Seite 50 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Normalbefund - Basisprogramm alle 6 Monate - nach 5 Jahren jährlich 4.12. Literatur Nathrath W et al. Maligne Tumoren der Schilddrüse. In: Göke B, Fürst H (ed) Manual Endokrine Tumoren, Tumorzentrum München. München, Wien, New York: Zuckschwerdt Verlag, 2006, pp 165 Dietlein M et al. Verfahrensanweisung zur Radioiodtherapie (RIT) beim differenzierten Schildddrüsenkarzinom (Version 3). Nuklearmedizin 2007; 46:213-219. Dietlein M et al. Verfahrensanweisung zur die Iod-131 Ganzkörper-Szintigraphie beim differenziertem Schildddrüsenkarzinom (Version 3). Nuklearmedizin 2007; 46:206-212. Maligne Schilddrüsentumoren. Interdiszipilinäre Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Stand 10/2003 ; www.amwf-online.de Pacini et al. European consensus for the management of patients with differentiated thyroid carcinoma of the follicular epithelium. Eur J of Endocrinology 2006;154:787-803 Seite 51 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 5. Nebenschilddrüsenkarzinome 5.1. Leitsymptome • • • • • • • • Schwäche Müdigkeit Gewichtsverlust Polyurie Polydipsie Nephrolithiasis Niereninsuffizienz Pankreatitis 5.2. Systematik • Keine spezielle Systematik 5.3. Tumorlokalisation • Nebenschilddrüsen mit metastatischer Infiltration benachbarter Lymphknoten oder anderer Organe 5.4. Diagnostik • • • • • • Anamnese, Familienanamnese, Hinweise auf HPT-JT-Syndrom (Hyperparathyreoidismus + fibroossäre Tumoren des Kieferknochens)? Klinische Untersuchung Labortechnische Untersuchung o Internistisches Routinelabor o Parathomon (iPTH) o Freies T3, Freies T4, TSH o Molekulargenetische Diagnostik erwägen (HRPT2-Mutationen, MEN 1-Diagnostik, ggf. Familienuntersuchung) Technische Prozeduren o Halssonographie o Ggf. Nebenschilddrüsenszintigraphie o HNO-Untersuchung der Stimmbandfunktion o ggf. weitere Diagnostik zur Stadieneinteilung (Magnetresonanztomographie (MRT) oder CT, ggf. Ösophagus- Breischluck, Trachea-Zielaufnahmen bei Verdacht auf organüberschreitendes Wachstum ) o ggf. bildgebende Verfahren für die Kieferknochen und die Nieren Seite 52 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei Nebenschilddrüsenkarzinomen NSD – Karzinom präoperativ gesichert NSD – Karzinom präoperativ vermutet OP wegen prim. Hyperparathyreoidismus Metastasendiagnostik Intraoperativ eindeutige Malignitätskriterien Intraoperativ keine Malignitätskriterien Tumorresektion En – bloc – Resektion mit Hemithyreoidektomie und zentraler, ggf. auch lateraler Lymphadenektomie Histologie POSITIV Nachsorgeschema Persistenz oder Rezidiv Keine Persistenz Kein Rezidiv - Strahlentherapie erwägen - Re – Op. Erwägen - Therapie der Hyperkalzämie (Cinacalcet, Bisphosphonate) Seite 53 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Histologie NEGATIV 5.5. Anmerkungen und Besonderheiten Keine FNP! (Gefahr der Aussaat von Tumorzellen. Feinnadelpunktionen sind auch bei gutartigen NSD-Adenomen kontraindiziert) 5.6. Nachsorgeschema Diagnose 3 6 12 18 24 jährlich Monate Monate Monate Monate Monate √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ iPTH √ √ √ √ √ √ Hals√ sonographie √ √ √ √ √ Opt. Anamnese/ Klinik RoutineLab. Rö-Thorax √ optional 5.7. Literatur Mussack T et al. . Nebenschilddrüsenkarzinom. In: Göke B, Fürst H, Reincke M, Auernhammer CJ (ed) Manual Endokrine Tumoren. 2. Auflage. Müchen, Wien New York: Zuckerschwerdt, 2008, pp. 65-69 Shattuck TM et al. Somatic and germ-line mutations of the HRPT2 gene in sporadic parathyroid carcinoma. N Engl J Med 2003; 349:1722-1729 Seite 54 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 6. Nebennierenrindenkarzinom 6.1. Leitsymptome • • Bei endokrin aktiven Karzinomen o Cushing-Syndrom o Virilisierung o Feminisierung Bei endokrin inaktiven Karzinomen o Symptome der Raumforderung o Druckgefühl o Schmerzen o Symptome durch Metastasen 6.2. Systematik • • TNM Klassifikation, Stadieneinteilung nach Mc Farlane, Lee oder Norton 6.3. Tumorlokalisation • Nebennieren 6.4. Diagnostik • • • • Anamnese Klinische Untersuchung Labortechnische Untersuchung o Internistisches Routinelabor o Freies Cortisol im 24-Std.-Urin o Ggf. 1 mg-Dexamethason-Hemmtest o Aldosteron-Renin-Quotient o 17-OH-Progesteron o DHEA-S o Androstendion bei Frauen o Freies Testosteron bei Frauen o 17 –Östradiol bei Männern o Katecholamine im 24-Std.-Urin; ggf. Metanephrin und Normetanephrin im Plasma (Ausschluss eines Phäochromozytoms vor Operation erforderlich) Technische Prozeduren o Oberbauchsonographie o CT Thorax und Abdomen o Ggf. MRT Abdomen o PET, PET/CT Fusion (optional) o Ggf. Cholesterol-Szintigraphie Seite 55 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei Nebennierenrindenkarzinomen NNR - Karzinom R0 – Resektion nicht möglich, keine ausgedehnte Metastasierung Stadium I – III R0 – Resektion möglich En – bloc – Resektion mit radikaler Lymphadenenktomie Tumorfreiheit erreicht Neoadjuvante Chemotherapie erwägen Keine Tumorfreiheit erreicht, keine Fernmetastasierung Tumorbettbestrahlung Mitotane – Therapie erwägen Seite 56 von 60 Chemotherapie erwägen Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Stadium IV Bei Hormonexzess Debulking – OP erwägen 6.5. Anmerkungen und Besonderheiten Bei Nebennierentumor und Verdacht auf Malignität sollte in keinem Fall eine Punktion durchgeführt werden; eine Indikation besteht nur bei Verdacht auf isolierte Nebennierenmetastasierung, wenn die Diagnose nicht anders gesichert werden kann und eine Therapieentscheidung hiervon abhängt. Vor einer Punktion muss ein Phäochromozytom sicher ausgeschlossen sein. 6.6. Nachsorgeschema Diagnose Anamnese/ Klinik Routine-Lab. Endokrine Tumormarker MitotanSpiegel CT Abdomen Rö-Thorax √ 3 Monate √ 6 Monate √ 12 Monate √ 18 Monate √ 24 Monate √ Halbjährlich √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ √ optional optional √ optional √ optional √ √ 6.7. Literatur Schlamp A et al. Tumoren der Nebenniere. In: Göke B, Fürst H (ed) Manual Endokrine Tumoren, Tumorzentrums München. Müchen, Wien New York: Zuckerschwerdt, 2006, pp. 92-111 Allolio B et al. Management of adrenocortical carcinoma. Clin Endocrinol 2004; 60: 273–287. Kopf D et al. Clinical management of malignant adrenal tumors. J Cancer Res Clin Oncol 2001; 127: 143-155. Abraham J et al. A phase II trial of combination chemotherapy and surgical resection for the treatment of metastatic adrenocortical carcinoma: continuous infusion doxorubicin, vincristine, and etoposide with daily mitotane as a P-glycoprotein antagonist. Cancer. 2002; 94: 2333-2343. Seite 57 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 7. Malignes Phäochromozytom 7.1 Leitsymptome • • • • Hypertonie Palpitationen Schweißattacken Kopfschmerz 7.2. Systematik • • Sporadisch Im Rahmen genetisch bedingter Syndrome o MEN 2 a und 2 b o Von-Hippel-Lindau-Syndrom o Neurofibromatose o Phäochromozytom-/Paragangliom-Syndrom (PGL) 7.3. Tumorlokalisation • • Nebennieren Extraadrenal 7.4. Diagnostik • • • • Anamnese Klinische Untersuchung Labortechnische Untersuchung o Internistisches Routinelabor o Katecholamine im 24-Std.-Urin; ggf. Metanephrin und Normetanephrin im Plasma o Molekulargenetische Untersuchung zum Nachweis familiärer Varianten Technische Prozeduren o Oberbauchsonographie o CT Abdomen o Ggf. MRT Abdomen o 123-Jod-MIBG-Szintigraphie o DOPA-PET o Echokardiografie, LZ-Blutdruckmessung o Ggf. Funduskopie, Duplexsonografie der Karotiden Seite 58 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 Procedere bei malignem Phäochromozytom Malignes Phäochromozytom Tumor inoperabel Tumor operabel Operation nach üblicher präoperativer Alpha Blockade 131 – J – MIBG – Speicherung ausreichend 131 – J – MIBG – Speicherung NICHT ausreichend Ocreotidtherapie erwägen Tumorfreiheit erreicht Nachsorgeschema Keine Tumorfreiheit erreicht Falls nicht möglich: Chemotherapie nach CVD - Schema 131 – J – MIBG Therapie Tumorfreiheit erreicht Keine Tumorfreiheit erreicht Chemotherapie nach CVD – Schema erwägen Antihypertensive Therapie incl. alpha-Rezeptor-Antagonisten (z. B. Phenoxybenzamin) als Basistherapie bei nicht kurativ operiertem Phäochromozytom Seite 59 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009 7.5. Nachsorgeschema Diagnose 3 6 12 18 24 Halb- Monate Monate Monate Monate Monate jährlich √ √ √ √ √ √ √ Routine-Lab. √ √ √ √ √ √ √ Metanephrin √ √ √ √ √ √ √ Sonografie √ √ √ √ √ √ √ √ √ optional √ optional √ optional √ optional Anamnese/ Klinik Abdomen CT/MR Abdomen Rö-Thorax 7.6. Literatur Schlamp A et al. Tumoren der Nebenniere. In: Göke B, Fürst H (ed) Manual Endokrine Tumoren, Tumorzentrums München. Müchen, Wien New York: Zuckerschwerdt, 2006, pp. 92-111 Scholz T et al. CLINICAL REVIEW: Current Treatment of Malignant Pheochromocytoma J Clin Endocrinol Metab. 2007; 92:1217–1225. Chrisoulidou A The diagnosis and management of malignant phaeochromocytoma and paraganglioma. Endocr Relat Cancer. 2007;14:569-585. Seite 60 von 60 Krebszentrum Nord – CCC SOP Neuroendokrine Tumore Aktualisierung am 29.09.2009