Phoenix – Der Vogel aus der Asch

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Welt der Wissenschaft: MarsForschung
LIDAR mit grünem Laserstrahl
Stereokamera (SSI)
Solarzellenausleger
Wettermast mit Wetterhahn
LIDARElektronik
UHF-Antenne
Einfüllstutzen für optisches Mikroskop (OM)
WCL-Zellen
TEGA
NASA / JPL, Bonitz et al. 2008
Roboterarm
für Probengewinnung
Solarzellenausleger
Landedüsen
Landebein
Phoenix – Der Vogel
Ergebnisse der Landemission zum Roten Planeten
Die Marssonde Phoenix hat in der Umgebung ihres Landeplatzes in den nordpolaren
Regionen unseres Nachbarplaneten vielfältige Untersuchungen durchgeführt. Nun
verschafft uns die Auswertung der gesammelten Daten neue Einblicke in die Geologie,
Meteorologie und Bodenchemie des Mars.
Von Walter Goetz
In Kürze
ó Phoenix hat die unter der Ober­
fläche subpolarer Marsregionen
vermuteten riesigen Wassereis­
massen eindeutig nachgewiesen.
ó Im Marsboden wurde ein ba­
Marsregionen nahe – weniger als einen
Polar Lander der NASA die
Polgegenden des Mars vor Ort
Meter unter der Oberfläche.
Dieser Befund bot ein starkes Argu-
studieren. Doch er zerschellte
ment für eine polare Landemission. Was-
am 3. Dezember 1999 in den südpolaren
sereis könnte eine thermische Falle und
Regio­nen des Planeten. Daraufhin sollten
ein schonendes Reservoir für organische
Kopien einiger seiner Fluginstrumente mit
Moleküle sein, deren Nachweis ein we-
der geplanten Landesonde Mars Surveyor
sentlicher Schritt bei der Suche nach Le-
sisches Milieu vorgefunden, in
2001 zum Mars fliegen. Diese Landesonde
bensspuren auf dem Mars wäre. Nach Be-
dem Kalziumkarbonat sowie Chlor
fiel im Sommer 2000 einer tief greifenden
rechnungen auf der Grundlage des Neu-
als Perchlorationen vorliegen –
Umstrukturierung des Mars­pro­gramms
tronenflusses sollte das Eis, das mit dem
eine wichtige Randbedingung für
der NASA zum Opfer. Zunächst gab es kei-
Permafrost in der sibirischen Tundra ver-
mögliche primitive Lebensformen
ne Aussicht auf eine polare Marslandemis-
gleichbar ist, mit einer Schaufel an einem
auf dem Mars.
sion in absehbarer Zeit. Seit Anfang 2002
Greifarm erreichbar sein.
ó Die Frage nach der früheren Exis­
40
U
rsprünglich sollte der Mars
umkreist die Sonde Mars Odyssey den
Mittlerweile hatten Peter H. Smith und
tenz solcher primitiven Lebens­
Roten Planeten: Die von ihr aufgenom-
seine Mitarbeiter an der Universität von
formen bleibt offen und muss in
menen Neutronen- und Gammaspektren
Arizona in Tucson das Konzept der Phoe-
zukünftigen Missionen weiter
(siehe Kasten auf Seite 42) legten die Prä-
nix-Mission entwickelt. Zur Kostenerspar-
verfolgt werden.
senz großer Wassereismassen sowohl in
nis sollte die neue Mission die bereits voll
den nord- als auch in den südpolaren
entwickelte wissenschaftliche Nutzlast
August 2009
Sterne und Weltraum
So sah die Raumsonde Phoenix nach
ihrem Aufsetzen auf der Marsoberfläche
sich selbst und ihre Umgebung. Das
Panorama wurde mit der Stereokamera
aufgenommen; die Bildmitte zeigt etwa
nach Nordwesten. In der Computergrafik
links sind die wichtigsten Baugruppen
NASA / JPL, Bonitz et al. 2008
und Instrumente bezeichnet.
aus der Asche
Die wichtigsten Instrumente
an Bord
schließend analysierten ionenselektive
dedeck der Sonde Mars Surveyor 2001
übernehmen, was den Namen der Mission
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der
lysezellen gaben also Aufschluss über den
erklärt: Phoenix, der mythische, aus sei-
Phoenix-Mission – die Untersuchung des
wasserlöslichen Anteil des Marsbodens,
ner eigenen Asche wiederauferstandene
Austauschs flüchtiger Moleküle zwischen
vor allem über leicht lösliche Salze.
Vogel der Antike!
dem Marsboden und der Atmosphäre –
Der »Thermal and Evolved Gas Analy-
So erklärte die NASA im August 2003
hatte die Wahl der mitgeführten Instru-
zer« (TEGA) erlaubte die Erwärmung von
das Projekt zur nächsten Mars Scout Mis­
mente bestimmt. Zunächst eine Reihe ab-
Bodenproben bis auf 1000 Grad Celsius
sion. Der Start erfolgte am 4. August 2007,
bildender Systeme mit unterschiedlicher
und die massenspektroskopische Analyse
und am 25. Mai 2008 landete Phoenix an
Auflösung: eine Panorama-Stereokamera,
der dabei freigesetzten, möglicherweise
einem Fallschirm, zusätzlich gebremst
Stereo Surface Imager (SSI) genannt, eine
organischen Moleküle und ihrer ther-
von zwölf gepulsten Hydrazinbremsrake-
Roboterarmkamera (RAC), ein optisches
misch zersetzten Bruchstücke. Die (exo-)
ten, bei der Position 68,2 Grad Nord und
Mikroskop (OM) sowie ein Rasterkraftmi-
biologische
234,3 Grad Ost (siehe Bilder auf Seite 42).
des Mars Polar Lander und das fertige Lan-
Elektroden die wässrige Lösung. Die Ana-
Dimension
solcher
Mes-
kroskop (Atomic Force Microscope, AFM).
sungen machte Phoenix zur ersten mars-
Die Landung erfolgte per Defini­tion
Weiterhin gab es ein »Wet Chemistry La-
biologischen Mission seit den beiden Vi-
am Tag Sol 0 (Null) der Mission. Als Sol
boratory« (WCL) für »nasse Chemie«, in
king-Landungen im Jahr 1976.
wird ein Marstag bezeichnet, er dauert
24h39m35s, geringfügig länger als eine
dem aufgesammelte Bodenproben in vier
Organische Moleküle fand Phoenix
Analysezellen mit von der Erde mitge-
nicht, sondern nur geringe Mengen von
Erdumdrehung. Die azimutale Orientie-
brachtem Wasser versetzt wurden. An-
Kohlendioxid und Wasser. Die Ofentem-
rung der Sonde (siehe Bild oben) wich
nach der Landung nur 0,7 Grad von der
gewünschten Orientierung ab, der Greif-
Zu diesem Beitrag stehen jedem Interes­
arm zeigte in nördliche Richtung. Damit
sierten auf unserer Internetseite www.
lag das zugängliche Terrain während der
wissenschaft-schulen.de didaktische
täglichen Hauptarbeitsperiode von 9 bis
Materialien zur freien Verfügung. Darin
wird gezeigt, wie das Thema im Rahmen
17 Uhr Ortszeit teilweise im Schatten der
Sonde, was – im Einklang mit den wissen-
des Physikunterrichts in der gymnasialen Oberstufe behandelt werden kann. Unser
schaftlichen Zielen der Mission – die Su-
Projekt »Wissenschaft in die Schulen!« führen wir in Zusammenarbeit mit der Landes­
che nach flüchtigen Stoffen, wie beispiels-
akademie für Lehrerfortbildung in Bad Wildbad durch. Es wird von der Klaus Tschira
weise Wasser, Kohlendioxid und Methan,
Stiftung gGmbH großzügig gefördert.
erleichtern sollte.
www.astronomie-heute.de
August 2009
41
Neutronen vom Mars
S
90°
o stellt sich der mäßig energie­reiche
60°
Neutronenfluss im Bereich von einem
90°
+ PHOENIX
60°
Elektronvolt bis 100 Kiloelektronvolt von
der Oberfläche des Planeten Mars dar. Die
30°
30°
kosmische Strahlung setzt im Marsboden
nach Präsenz ähnlich schwerer Teilchen,
wie im Idealfall Wasserstoffkerne, mehr
oder weniger effizient gebremst werden.
Ein niedriger Neutronenfluss entspricht
einer hohen Konzentration an Wasser­
stoffatomen in den bis zu einem Meter
tiefen Bodenschichten. Die blau gefärbten
0°
0°
-30°
-30°
-60°
-90°
180°
240°
300°
0°
Mars Polar Lander +
-90°
60°
120° 180°
-60°
arktischen Regionen mit den Landeplät­
zen von Phoenix und dem gescheiterten
Mars Polar Lander sind also angereichert
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
Zählrate pro Sekunde
Mitrofanov et al., 2004 / SuW-Grafik
hochenergetische Neutronen frei, die je
mit Wasserstoff, was als Vorkommen von
NASA / JPL
Wassereis gedeutet wird.
Der Abstieg der Phoenix-Sonde am Fall­
schirm durch die Marsatmosphäre wurde
von einer hochauflösenden Kamera an Bord
NASA / JPL
des Mars Reconnaissance Orbiter aufgenommen (oben). Rechts ist die Landung in einer
Computergrafik dargestellt.
peraturen, bei denen TEGA diese Moleküle
Mit dem Greifarm ließ sich die me-
Probe« (TECP), bestimmte die thermische
freisetzte, verraten deren mineralogische
chanische Konsistenz, beispielsweise die
und elektrische Leitfähigkeit des Bodens
Herkunft, was gleichbedeutend ist mit
Härte des Bodens, charakterisieren. Die
zwischen vier Probenadeln sowie mittels
dem Nachweis solcher Minerale. Wenn
Schaufel am Ende des 2,3 Meter langen
eines zusätzlichen Sensors den atmosphä-
zum Beispiel die Temperatur – bei zeitlich
Arms führte den einzelnen Instrumenten
rischen Wasserdampfdruck und die rela-
konstanter Energiezufuhr – in einem be-
auf dem Deck der Landesonde ausgewähl-
tive Feuchtigkeit der Atmosphäre.
stimmten Zeitraum konstant bleibt, weist
te Bodenproben zu. Auf der Rückseite der
Schließlich lieferte die kanadische Wet-
dies auf einen endothermen, also Energie
Schaufel waren ein Eisbohrer und dahin-
terstation mit ihrem LIDAR-Gerät (Light
verzehrenden Phasenübergang hin: Nicht
ter die Roboterarmkamera montiert. Sie
Detection And Ranging) durch Messung
nur die freigesetzten Gase, sondern auch
konnte das aufgesammelte Bodenmaterial
der Rückstreuung von Laserlicht an sus-
die Temperaturkurven erlauben Rück-
mit hoher Auflösung abbilden. Ein neben
pendierten Teilchen wie Staub und Eis In-
schlüsse auf die mineralogische Zusam-
der Schaufel angebrachter Bodensensor,
formationen über die vertikale Struktur
mensetzung des Marsbodens.
die »Thermal and Electrical Conductivity
der Atmosphäre. Auf einem Mast maßen
42
August 2009
Sterne und Weltraum
Probenrad
RAC
OM
NASA / JPL
SSI
AFM
Die bildgebenden Systeme der PhoenixSonde decken einen großen Auflösungsbereich ab. Die roten Leuchtdio­den der Robot
Keller et al., 2008 / SuW-Grafik
SSI
Arm Camera (RAC) sind hier eingeschaltet.
RAC
Das 15 Zentimeter große, um 45 Grad
gekippte Probenrad für optisches Mikro-
OM
skop (OM) und Rasterkraftmikroskop (AFM)
AFM
wird von oben mit Bodenmaterial aus der
Schaufel beladen, dann werden die Proben
durch Rota­tion des Probenrads um 180
Grad in die Beobachtungsebene des
0,1
10
Mikroskops gebracht.
1000
Größe des abgebildeten Objekts in Mikrometern
Sonnensystemforschung in KatlenburgLindau geleistete Beitrag zur wissenschaft-
RAC
lichen Nutzlast des Phoenix-Landers liegt
in der Entwicklung und im Bau der Roboterkamera sowie der Sensoreinheit des
optischen Mikroskops.
Die Geologie des Landeplatzes
Schaufel
Eisbohrer
Dank der spektroskopischen Daten und
hochauflösenden Bilder mehrerer MarsSatelliten (Mars Global Surveyor, Odyssey,
Mars Express, Mars Reconnaissance Orbiter) existierte über die Geologie des Lan-
Schaufel
RAC
NASA / JPL
TECP
deplatzes bereits ein umfassendes VorHier nahm die Stereokamera
wissen. Er liegt wenige Grad nördlich des
das Ende des Auslegers mit
Polarkreises (Smith et al., 2009), auf hal­
der etwa acht Zentimeter
bem Weg zwischen den mächtigen Thar-
breiten Schaufel und den
sis-Vulkanen und der nordpolaren Eis­
Geräten RAC und TECP auf. An
kappe mit ihren dunklen bis schwarzen
der Rückseite der Schaufel
Sanddünen, nur etwa 500 Kilometer vom
befindet sich ein Eisbohrer.
nördlichen Rand der Tharsis-Provinz entfernt (siehe nächste Seite oben): Großflä-
Sensoren täglich in 25, 50 und 100 Zenti-
gen die Platzierung der erwähnten und
chig rechneten die Forscher also mit
meter Höhe den Druck und die Tempera-
anderer nicht im Text beschriebener In-
Asche von den Tharsis-Vulkanen und mit
tur sowie an seiner Spitze die Windstärke
strumente auf der Sonde und die nähere
und die Windrichtung. Die schon er-
Umgebung der Landestelle.
Sandkörnern der nordpolaren Dünen.
Der Landeplatz liegt etwa 20 Kilometer
westlich des etwa elf Kilometer großen
wähnte Stereokamera lieferte komple-
Erstmals auf einer Planetenmission
mentäre Daten über atmosphärischen
deckten die vier abbildenden Systeme im
und
Staub (Messung der Sonneneinstrahlung
Arbeitsbereich des Greifarms eine Auflö-
Heimdall – demnach war auch Auswurf-
durch Abbildung der Sonnenscheibe) und
sung pro Pixel im Bereich von Zentime-
material aus solchen Tiefen zu erwarten.
atmosphärischen Wassergehalt (Nah-In-
tern bis zu Submikrometern ab (Bildreihe
Maßgeblich für die Auswahl des Lande-
frarot-Aufnahmen von Himmelssektoren
ganz oben). Die Roboterkamera (RAC) und
platzes war, dass es dort keine Gesteins-
außerhalb der Sonnenscheibe).
der Leitfähigkeitssensor (TECP) befinden
brocken größer als etwa 50 Zentimeter
Die Computergrafik und das Selbstbild-
sich am Ende des Auslegers (Bild oben).
gibt. Das Terrain in der näheren Umge-
nis der Phoenix-Sonde (Seite 40 – 41) zei-
Der deutsche, am Max-Planck-Institut für
bung der Sonde ist un­eben und in einzelne
www.astronomie-heute.de
einen
Kilometer
tiefen
Kraters
August 2009
43
polygonale Segmente unterteilt (siehe die
mittlere Bildzeile auf der rechten Seite).
Wenige Tage nach der Landung untersuchte die Roboterkamera, hauptsächlich
um die Standsicherheit zu prüfen, das Ter+ Phoenix-Landeplatz
rain unter der Sonde. Vertiefungen, die dabei sichtbar wurden, waren durch die
Gasstrahlen der Bremsraketen entstanden
(Bilder auf S. 46 links). Die glatten Oberflächen der Vertiefungen erscheinen im Ge-
Alba Patera
genlicht sehr hell – offenbar handelt es sich
um oberflächennahes Wassereis, wie es die
US-Marssonde Mars Odyssey im Jahr 2002
aufgespürte! Genau wie theoretisch vorhergesagt, lag es nur wenige Zentimeter
ar
sis
-R
eg
io
n
Olympus Mons
tief unter einer dünnen Staub-Regolithschicht. Das untere Bild deutet an, dass es
Th
sich eher um einen eisreichen Regolith als
um reines Eis handelt.
Im Laufe der Mission hob der Greifarm
zwölf bis zu 18 Zentimeter tiefe Gräben
aus. Die dabei freigelegten Eisflächen sind
kamera im sichtbaren und nah-infraroten
Bereich aufgenommenen Reflexionsspek-
NASA
sehr unterschiedlich: Die mit der Stereo-
tren weisen teilweise auf relativ reines
Wassereis, teilweise auf eisreichen Regolith hin. Die Annahme, dass das helle Material in den oberflächennahen Schichten
tatsächlich Wassereis ist, wurde durch die
beobachtete Sublimation zentimetergro­
Vom Planeten zur Landesonde
D
as oben und auch auf unserem Titelbild gezeigte globale Echtfarbenmosaik des Mars
wurde aus Aufnahmen der beiden Viking-Orbiter zusammengesetzt. Die weißen
Pfeile bezeichnen die großen Marsvulkane, das weiße Kreuz den Landeplatz von Phoenix.
ßer heller Klumpen über einen Zeitraum
Davon ist Alba Patera etwa 1800 Kilometer entfernt. Norden ist oben, hellgrüne Pfeile
von vier Marstagen gestützt (siehe Bilder
markieren die dunklen Sanddünen nahe der Polkappe.
S. 46 rechts).
Die auf den Bildern von Phoenix er-
In der oberen Bildzeile auf der rechten Seite zeigt ein etwa 100 Kilometer breites
Satellitenbild die nähere Umgebung der Phoenix-Sonde (weißes Kreuz). Auswurfmaterial
kennbaren Frostpolygone – leicht aufge-
von dem 20 Kilometer östlich gelegenen Krater Heimdall wurde auch am Landeplatz er­
wölbte mehreckige Flächen, die von fla-
wartet. Rechts daneben ein hochauflösendes, etwa 280 Meter breites Bild, aufgenommen
chen Gräben umgeben sind – bilden sich
vom Mars Reconnaissance Orbiter. Es entstand 22 Stunden nach der Landung und zeigt
nach dem Modell von Sletten et al. (2003)
Phoenix (oben), den Hitzeschild (rechts der Mitte) und den hinteren Hitzeschild an seinem
als Folge eines langsamen zyklischen
Fallschirm (unten). Die weißen Pfeile markieren einen Riss im Terrain. Auf dem vergrö­
Transports von Bodenmaterial (siehe Kas­
ßerten Ausschnitt ganz rechts treten die polygonalen Unebenheiten des Terrains bereits
ten auf S. 47 oben). Dieser Erosionsprozess
deutlich hervor. Die Bremsraketen brachten in einem Umkreis von etwa 20 Metern um die
kommt auch auf der Erde in arktischen
Sonde grobkörnigeres und dunkleres Material zum Vorschein. Die noch stärkere Vergrö­
und periglazialen Gegenden vor und wird
ßerung ganz oben rechts zeigt den gelandeten Phoenix. Das hellblaue Instrumentendeck
als Kryoturbation bezeichnet. Eine aktive
wird von den beiden kreisförmigen blauen Solarmodulen flankiert. Im Nordosten ist der
oberste Bodenschicht mit Auftauphasen
Nachmittagsschatten der Sonde zu erkennen. Das Bild wurde aus etwa 300 Kilometer
gibt es auf dem Mars nicht. Aufgrund des
Höhe aufgenommen. Jedem Pixel entsprechen 33 Zentimeter.
geothermischen Wärmeflusses – in der
Die beiden Bilder der mittleren Zeile zeigen die Umgebung des Landeplatzes. Sie ist
Marskruste beträgt der Gradient rund
von so genannten Frostpolygonen charakterisiert, die auch in irdischen Permafrostre­
zehn Grad Celsius pro Kilometer Tiefe
gionen vorkommen. Die Blickrichtung geht nach Nordosten. Die Bilder entstanden am
(Hoffman et al., 2001) – erstreckt sich die
späten Nachmittag (links) und am frühen Morgen (rechts). Im rechten Bild erschwert
Permafrostzone je nach Breitengrad min-
das Gegenlicht die farbgetreue Wiedergabe, hebt aber die dreidimensionale Form der
destens fünf Kilometer tief. Das noch tief-
Polygone besser hervor.
er liegende Grundgestein mag flüssiges
Unten ist ein nicht ganz vollständiges Rundumpanorama der Umgebung des Phoenix-
Wasser enthalten, obgleich seine Porosität
Landeplatzes zu sehen. Es wurde von der Stereokamera aufgenommen, Norden liegt in
in diesen Tiefen sehr klein ist.
der Bildmitte. In das Mosaik wurden nachträglich Bilder der Sonnenscheibe eingefügt,
Nahe der Landestelle liegt der schon
erwähnte Heimdall-Krater, der nach der
die während der Marstage Sol 46 bis Sol 56 zu verschiedenen Tageszeiten entstanden. Die
Mitternachtssonne ist ein unverkennbares Merkmal des nördlichen Polarsommers.
Altersbestimmung mit Hilfe von Krater-
44
August 2009
Sterne und Weltraum
Phoenix
Riss im Terrain
Heimdall
zerschellter vorderer
Hitzeschild
Google Earth / NASA
+
am frühen Morgen
NASA / JPL
am späten Nachmittag
NASA / JPL
hinterer Hitzeschild
mit Fallschirm
Mitternachtssonne auf dem Mars
www.astronomie-heute.de
August 2009
45
NASA / JPL
Bei der Landung fegten die Bremsraketen
eine Eisfläche frei, die hier in zwei Aufnahmen der am Ende des Greifarms platzierten
Roboterkamera zu sehen ist (Pfeile). Das
obere Bild entstand an Sol 5, etwa gegen 15
NASA / JPL
Uhr Ortszeit: Das sonnenbeschienene Eis
leuchtet im Gegenlicht hell. Dieses frühe Bild
war eine vorläufige Bestätigung des
vorhergesagten Eisvorkommens in geringer
Tiefe. Das untere Bild entstand am Tag Sol
Der Roboterarm schuf mit seiner Schaufel diesen etwa 20 Zentimeter breiten
97, etwa um 2 Uhr Ortszeit: Im roten
Graben. Hier wurde anscheinend im oberen Teil des Grabens mehr oder
Zwielicht ist die Eisfläche kaum heller als das
weniger reines Eis freigelegt. Die am Marstag Sol 20 (links) noch sichtbaren,
umgebende Bodenmaterial; es handelt sich
mit Pfeilen gekennzeichneten, etwa zwei Zentimeter großen Klumpen sind
also nicht um reines Eis. An der Verstre­bung
vier Marstage später (rechts) verschwunden, woraus sich eine Sublimations-
oben links hat sich Eis abgelagert.
rate von etwa 200 Mikrometern pro Marstag ergibt.
zählungen vor etwa 500 Millionen Jahren
Die Eigenschaften des Bodenmaterials
Gewichtsprozent Perchlorat im Marsbo-
entstand. Wahrscheinlich prägte Auswurfmaterial von diesem Krater den Phoenix-
Einige Instrumente der Phoenix-Mission
manchen terres­trischen Wüstengebieten
Landeplatz mit. Demnach ist der Phoenix-
verschafften uns neue Einblicke in die mi-
vorliegenden Gehalte an Perchlorationen
Landeplatz geomorphologisch nicht älter
kroskopische Struktur und die chemisch-
um mehrere Größenordnungen (Hecht et
als diese 500 Millionen Jahre. Die oben be-
mineralogische
des
al., 2009a,b). Das Element Chlor hatten
schriebenen Prozesse zur Bildung von Po-
Bodenmaterials. So erlauben die vielen mit
schon in den 1970er Jahren die beiden Vi-
lygonen laufen in wesentlich kürzeren
der Roboterkamera gewonnenen Bilder des
king-Sonden im Marsboden nachgewiesen.
Zeiträumen ab und sorgen deshalb für
Schaufelinneren (zum Beispiel die Bilder
Jetzt deutet sich an der Phoenix-Landestel-
eine ständige Erneuerung der Landschaft.
rechts unten) eine erste, visuelle Charakte-
le an, dass ein beträchtlicher Teil des im
Somit landete Phoenix in der jüngsten al-
risierung des Bodenmaterials. Anschlie-
Marsboden vorhandenen Chlors mögli-
ler bisher von Marssonden besuchten Ge-
ßend wurde das Material einer der vier
cherweise als Perchlorat vorliegt, also in
genden.
Können wir für das Fehlen größerer Ge-
WCL-Analysezellen zugeführt. Nach dem
der höchsten Oxidationsstufe, die das Ele-
Hinzufügen von 25 Kubikzentimetern ei-
ment Chlor erreichen kann.
steinsbrocken am Phoenix-Landeplatz eine
ner verdünnten wässrigen Lösung genau
Dieses bemerkenswerte Ergebnis kam
schlüssige Erklärung finden? Die obigen
bekannter Zusammensetzung zu einem
von einer ionenselektiven Elektrode, die
Bilder belegen das reichhaltige Vorkom-
Kubikzentimeter Marsboden-Material ent-
nur durch glückliche Umstände in die Ana-
men von Wassereis nahe der Oberfläche in
stand eine schwach basische Lösung mit
lysezellen integriert wurde. Denn vor der
Übereinstimmung mit den Daten der Son-
einem pH-Wert von rund 8,3, die – völlig
Phoenix-Mission hatte niemand mit dem
de Mars Odyssey aus dem Jahr 2002. Viel-
Vorhandensein beträchtlicher Mengen Per-
leicht lässt sich die Abwesenheit der Ge-
unerwartet – beträchtliche Mengen an
Perchlora­tionen (ClO4)– enthielt.
steinsbocken mit der hohen Konzentration
Überraschenderweise war dieses Per-
Mission keine starken Argumente, eine
von Wassereis in den oberflächennahen
chloration das dominierende Anion. Dane-
perchloratempfindliche Elektrode einzu-
Schichten erklären, die während des
ben fanden sich vor allem Mag­nesium- und
setzen. Jedoch eignet sich diese Elektrode
Heimdall-Einschlags erfasst wurden: Eine
Natriumionen sowie auch Kalium- und
nicht nur zum Nachweis von Perchlorat,
gewaltige Druckwelle mag die ursprünglich
Kalziumionen. Einer angenommenen Ge-
sondern auch von Nitraten: Ihren Einbau
hier deponierten Gesteinsbrocken wegge-
samtmasse von einem Gramm analysier-
in die Analysezellen verdankt sie letztlich
sprengt und zertrümmert haben.
ten Bodenmaterials entspräche etwa ein
genau dieser Anwendungsmöglichkeit.
46
August 2009
Zusammensetzung
den. Diese Konzentration übersteigt die in
chlorat gerechnet. Es gab daher vor dieser
Sterne und Weltraum
Instrumente an Bord von Phoenix ver-
Zur Entstehung der Frostpolygone
glichen werden. Hier spielen vor allem die
Daten des Thermal and Evolved Gas Ana-
D
iese Grafik erklärt schematisch die Bildung der Frostpolygone auf dem Mars
lyzer (TEGA) eine bedeutende Rolle.
durch Kryoturbation: Bei der Kontraktion des Bodens im Winter entstehen
Der Nachweis von Perchlorat in allen in
keilförmige Hohlräume, die sich mit lockerem Material füllen. Im darauf folgenden
den WCL-Zellen untersuchten Bodenpro-
Frühjahr und Sommer können sich die Sandkeile nicht mehr vollständig schließen:
ben war so eindeutig, dass es keiner Bestä-
Es kommt zu Spannungen, und die zentralen Regionen des Polygons wölben sich auf.
tigung durch TEGA bedurfte. Andererseits
Die gestrichelten Pfeile veranschaulichen den Langzeittransport von Bodenmaterial.
sollten thermische Zersetzungsprodukte
Die durchgezogenen Pfeile stellen lokale Geschwindigkeitsvektoren dar. Unterhalb
von Perchloraten in allen mit TEGA ge-
einer gewissen Tiefe – der Tiefe der Sandkeile – ist die Bodentemperatur nicht mehr
wonnenen Massenspektren zu finden
den täglichen und jahreszeitlichen Temperaturschwankungen unterworfen, da die
sein, was jedoch mitnichten der Fall war.
obere Bodenschicht thermisch isolierend wirkt. In dem mit der Panorama-Kamera
Ein wichtiger Fund des TEGA-Instru-
aufgenommenen rechten Bild treten Relief und Konturen der Polygone im Gegen­
ments ist die Freisetzung von Kohlendio-
licht besonders deutlich hervor. Sie sind etwa sieben Meter von der Sonde entfernt.
xid im Temperaturbereich von 800 bis 900
Grad Celsius, woraus sich auf die Gegenwart von drei bis fünf Gewichtsprozent
Lockermaterial
Kalziumkarbonat im Marsboden schliesuchten die Planetologen im vergangenen
Sandkeil
Jahrzehnt, insbesondere durch Fernerkundung aus der Umlaufbahn, gezielt nach
diesem Mineral an der Oberfläche des Planeten (Ehlmann et al., 2008): TEGA fand es
Temperatur
zeitabhängig
nun in einer nicht vernachlässigbaren
NASA / JPL
Permafrostboden
Sletten et al., 2003 / SuW-Grafik
ßen lässt (Boynton et al., 2009). Immerhin
Temperatur
zeitunabhängig
Konzentration! Das gefundene Karbonat
stimmt auch mit den Daten der WCL-Analysezellen überein (Kounaves et al., 2009)
und erklärt zum Teil den gemessenen basischen pH-Wert der wässrigen Lösungen.
Auch die Abwesenheit bestimmter
Die Entdeckung des Perchlorats hat
ridiani Planum nachgewiesen wurde,
Gase kann kritische Informationen über
großen Einfluss auf unser Verständnis der
hauptsächlich als Perchlorat vor? Sogar die
die Mineralogie des Marsbodens liefern.
chemischen Prozesse, die an der Oberflä-
alte Frage nach Leben auf dem Mars muss
So wurde im gesamten Temperaturbe-
che und in der Atmosphäre des Roten Pla-
aufgrund dieses Befunds neu formuliert
reich von Minusgraden bis hin zu 1000
neten stattfinden. Es stellt sich die Frage
werden: Welche Formen primitiven Lebens
Grad Celsius kein Schwefeldioxid freige-
nach seiner globalen Verbreitung: Ist seine
könnten angesichts der hohen Perchlorat-
setzt: Die Abwesenheit dieses Gases ist
hohe Konzentration ein exotisches Phäno-
konzentration auf dem Mars gedeihen?
überraschend, denn immerhin stießen
men der Phoenix-Landeregion, oder tritt
Die Daten der Analysezellen sind aller-
bisher alle erfolgreichen Marslandeson-
Chlor überall auf der Marsoberfläche so
dings mehrdeutig, denn es sind mit ihnen
den auf beachtliche Mengen Schwefel im
häufig auf? Lag das Chlor, das bisher an
unterschiedliche
den Landeplätzen in Chryse Planitia, Uto-
des Marsbodens verträglich. Daher müs-
Bereich von fünf bis zehn Gewichtsprozent SO3 im Marsboden. Magnesiumsul-
pia Planitia, dem Krater Gusev und in Me-
sen die Ergebnisse mit Resultaten anderer
fat würde sich bei Temperaturen unter-
Zusammensetzun­gen
Eine Marsbodenprobe in der Schaufel des
Greifarms ist für die Analyse bereit (rechts).
Dieses Farbbild entstand durch Überlagerung von drei jeweils im roten, grünen und
blauen Licht der Leuchtdioden der Roboterkamera aufgenommenen Bildern. Die
schwarzen Bereiche sind direkt von der
Sonne beschienen und enthalten keine
Farbinformation, da das direkte Sonnenlicht
wesentlich heller ist als die Leuchtdioden. NASA / JPL / MPS
Die Bodenprobe wurde in einer der Zellen
des WCL analysiert (ganz rechts). Zum
Vergleich: Die schwarzen Balken sind zehn
Millimeter lang.
www.astronomie-heute.de
August 2009
47
halb von 1000 Grad Celsius zersetzen und
Mikroskopische Aufnahmen von Marsbodenmaterial
dabei Schwefeldioxid freigeben. Offenbar
gibt es in den Phoenix-Bodenproben kein
Magnesiumsulfat. Kalziumsulfate wie
D
as linke Farbbild zeigt etwa 60 Mikrometer große mineralische Körner unter­
Gips und Anhydrit würden sich unter den
schiedlicher Farbe auf einem blauvioletten magnetischen Substrat. Im rechten
Bedingungen an der Marsoberfläche –
Bild sind Körner des gleichen Typs in einer Grundmasse aus orangefarbenem kle­
einem atmosphärischen Druck von weni-
brigen Marsstaub verteilt. Die Staubteilchen mit Durchmessern kleiner als zehn Mi­
ger als zehn Millibar – bei etwa 1400 Grad
krometer lassen sich in den Mikroskopbildern nicht einzeln erkennen. Die weißlichen
Celsius zersetzen, aber solche Tempera-
bis bräunlichen Körner (durchgezogene Pfeile) sind wahrscheinlich durch einen
turen wurden in den Probenöfen von
anderen Prozess als die fast schwarzen Körner (gestrichelte Pfeile) entstanden. Die
TEGA nicht erreicht. Die Vermutung liegt
farbig abgebildeten Flächen sind jeweils einen Millimeter breit (Goetz et al., 2009).
daher nahe, dass Kalziumsulfat in Phoe-
Das Schwarz-Weiß-Bild entstand mit dem Rasterkraftmikroskop von Phoenix und
nix-Bodenproben vorhanden ist (Golden
zeigt Details eines etwa 20 Mikrometer breiten Staubteilchens. Das kleine schwarze
et al., 2009). Immerhin fanden sich durch
Rechteck im linken Farbbild deutet die relative Größe der gezeigten Fläche an.
Fernerkundung schon größere Lagerstät-
Im rechten Bild dominiert der orangefarbene Staub. Die einzelnen Teilchen lassen
ten auf dem Mars, eine davon zum Bei-
sich durch das optische Mikroskop mit einer Auflösung von vier Mikrometern pro
spiel am Nordpol des Planeten (Langevin
Pixel nicht im Detail auflösen und müssen daher kleiner als etwa zehn Mikrometer
sein. Eine vorläufige Klassifizierung der mineralischen Körner unterscheidet zwi­
et al., 2005).
Im Kasten links sind mikroskopische Bil-
schen rötlichbraunen bis farblosen Teilchen (durchgezogene Pfeile) und sehr dunklen,
der und eine dreidimensionale Darstellung
bisweilen schwarzen Teilchen (gestrichelte Pfeile).
eines durch das Rastermikroskop abgetas­te­
ten Staubteilchens zu sehen. Die unvermeidliche Schwäche dieser Daten liegt darin, dass
wegen des geringen Sichtfelds des Geräts
nicht beurteilt werden kann, ob bestimmte
morphologische Erscheinungsfor­men als
repräsentativ gelten können. Die mi­kro­
NASA / JPL / MPS / Imperial College / Univ. Delft
skopischen Farbbilder belegen eine große
Teilchenvielfalt. Über den möglichen Ursprung beider Teilchentypen wird noch gerätselt. Nur wenn man die Mars­proben mit
zahlreichen terres­trischen Proben, zum Beispiel verwitterten Proben aus vulkanischen
Regio­nen, vergleicht, lassen sich die Szenarien eingrenzen, die zur Bildung der einzelnen
Typen geführt haben können. Hierbei muss
der geologische Kontext des Phoenix-Landeplatzes in die Abwägung der einzelnen Ent-
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Hudson et al., 2009
Diese Messungen des atmosphärischen
220
Wasserdampfdrucks wurden etwa fünf
Zentimeter (schwarz) und einen Meter (rot)
1
über dem Marsboden gewonnen. Jedem
210
Wasserdampf mit einem Wassereisreservoir
gleicher Temperatur im Gleichgewicht
steht. Der Wasserdampfdruck steigt am
frühen Morgen bis auf einen Plateauwert
an, der danach – trotz des weiteren
Anstiegs der atmosphärischen Temperatur
auf mindestens 230 Kelvin – konstant
bleibt. Der konstante Wasserdampfdruck ist
200
Taupunkt in Kelvin
Taupunkt (rechte Ordinate), bei dem der
Wasserdampfdruck in Pascal
Druckwert (linke Ordinate) entspricht ein
0,1
190
0,01
180
vermutlich eine Folge der raschen Vermischung des zu Tagesbeginn neu gebildeten
Wasserdampfs in der gesamten atmosphärischen Grenzschicht.
0,001
0
4
8
12
16
20
24
Mars-Ortszeit
Wind und Wetter
Der vom Luftfeuchtigkeitssensor ge-
Wassereis, an Regolithkörnern adsor-
Phoenix konnte besonders wertvolle me­
messene Wasserdampfgehalt der boden-
biertes Wasser oder Kristallwasser in Per-
teo­rologische Beobachtungen und Mes-
nahen Atmosphäre betrug zwischen 10
sungen durchführen, weil die Wetterphäno­
Uhr und 17 Uhr Ortszeit nahezu konstant
chloraten in Frage.
Auf der nächsten Seite oben sind ver-
mene, insbesondere die Wol­ken­­bil­­­dung, in
etwa 1,8 Pascal (Bild oben). Eigentlich
schiedene Auslenkungen des Wetter-
den polaren Regionen besonders stark aus-
sollte dieser Druck parallel zur atmosphä-
hahns aus seiner Ruheposition abgebil-
geprägt sind. Weiterhin schloss die mitge-
rischen Temperatur bis etwa 14 Uhr Orts-
det, die einer Windgeschwindigkeit von
führte, gut durchdachte meteorologische
zeit stetig steigen. Offensichtlich kommt
etwa zehn Metern pro Sekunde entspre-
Messsta­tion ein LIDAR-Instrument zum
es aber zu einem dynamischen Gleichge-
chen. Mit ähnlicher Geschwindigkeit
Studium der Wolkenformationen ein. Auch
wicht der bodennahen Wasserdampfkon-
fegte der darunter gezeigte Staubtornado
der Wetterhahn leistete trotz seiner Ein-
zentration, wobei der Wasserdampf im
am Sol 104 in west-nordwestlicher Rich-
fachheit gute Dienste. Schließlich ließen
Takt mit der Entstehungsrate nach oben
tung an der Sonde vorbei. Nach systema-
sich die Phoenix-Wettermessungen mit
abtransportiert und in der atmosphä-
tischen Studien der von der Wetterstation
denen der hervorragenden Instrumente an
rischen Grenzschicht verteilt wird. In täg-
gemessenen Drücke sind solche Staubtor-
Bord verschiedener Mars-Satelliten räum-
lichen Zyklen wird der Wasserdampf zwi-
nados
lich und zeitlich gut koordinieren und da-
schen der Atmosphäre und der festen
kungen von ein bis drei Pascal korreliert.
mit Einblicke in das polare Wettergesche-
Oberfläche ausgetauscht. Als Quellen des
hen erhalten.
Wasserdampfs kommen das bodennahe
Der Wind machte sich auch dadurch bemerkbar, dass er die Solarmodule der
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ASTROFOTOGRAFIE
49
NASA / JPL, Holstein-Rathlou et al. 2009
Der Wetterhahn an zwei verschiedenen
Phoenix-Sonde in Schwingungen ver-
Tagen bei unterschiedlicher Windstärke.
setzte.
Über den um 45 Grad gekippten Spiegel
Besonders wertvoll sind die gesammel-
unter dem Pendel kann die Panoramakame-
ten LIDAR-Daten (Whiteway et al. 2009).
ra dessen Auslenkungen in alle Richtungen
Aus der Rückstreuung des grünen Laser-
quantitativ erfassen. Daraus wiederum
lichts am nächtlichen Himmel ließen
können sowohl die Windrichtung als auch
sich die Staubverteilung in der atmo-
die Windstärke abgeleitet werden.
sphärischen Grenzschicht und Wolkenstrukturen an deren oberem Rand bis zu
einer Höhe von etwa zehn Kilometern
charakterisieren (siehe die Bilder unten).
Etwa nach Sol 80 bildeten sich jede Nacht
Bodennebel sowie Eiswolken am oberen
Rand der atmosphärischen Grenzschicht
in etwa vier Kilometer Höhe. Die Eiswolken bildeten häufig Fallschleppen durch
anfänglich wachsende, dann ausfallende
und schließlich sublimierende Eiskristalle. Vergleichbare Fallschleppen kommen auch bei terres­trischen Wolken vor.
Allerdings sind die LIDAR-Daten räumlich
punktuelle Zeit­dia­gramme, die sich nicht
bedenkenlos mit räumlich ausgedehnten
Momentaufnahmen (Bild unten) verglei-
NASA / JPL, Univ. Texas
chen lassen. Die am Tag gewonnenen LIDAR-Daten waren geprägt durch den
Staub in der atmosphärischen Grenzschicht. Jedoch gelang es, sublimierende
Tagwolken und deren Fallstreifen mit der
Panoramakamera zu dokumentieren.
Am Marstag Sol 104 fegte ein Staubtornado am Landeplatz vorbei. Der Blick
Abständen von rund einer Minute. Der Tornado ist im ersten Bild etwa einen
Stand und Perspektiven
der Phoenix-Mission
Kilometer von Phoenix entfernt, etwa fünf Meter breit, und bewegt sich von
Zwar sind Erde und Mars im Hinblick auf
der Sonde weg.
die Oberflächentemperaturen sowie auf
das Vorkommen von flüssigem Wasser
5,0
und Leben sehr verschieden, aber eines
4,0
haben sie gemeinsam – den Lauf der Jah-
3,0
reszeiten, wenn sie auch auf dem Mars
2,0
1,0
0
5,0
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
0,4 0,55 0,7 0,85 1,0
Rückstreuintensität
3:00 3:15
3:30 3:45
4:30 4:40
4:00 4:15
NASA / JPL / J. Whiteway (York Univ., Canada)
Höhe in Kilometer
Höhe in Kilometer
ging nach Westen. Die Bilder in der kleinen Serie oben entstanden in
4:50 5:00 5:10 5:20
M. Thiessenhusen
Mars-Ortszeit
50
August 2009
etwa doppelt so lang wie auf der Erde
dauern. Die Neigung der Rotationsachsen
beider Planeten zur Ekliptik ist ebenfalls
etwa die gleiche.
Mit dem LIDAR ließen sich Nachtwolken
Zum Zeitpunkt, als der Autor an die-
charakterisieren. Die Farben in den beiden
sem
oberen Bildern repräsentieren die LIDAR-
herrschte bei Phoenix Polarnacht, aber
Rückstreuintensität in relativen Einheiten.
sie dauerte nur knapp dreieinhalb Mo-
Die Fallschleppen entstehen durch Subli-
nate an, da die Sonde nur wenige Grad
mation ausfallender Eiskris­talle und sind
nördlich des Polarkreises gelandet war.
aufgrund unterschiedlicher Windgeschwin-
Phoenix war »eingeschneit«: Durch di-
digkeiten in verschiedenen atmosphä-
rektes Ausfrieren des atmosphärischen
rischen Höhen gekrümmt. Die Wolke sinkt
Kohlendioxids bei etwa –123 Grad Celsius
im Zeitraum von einer Stunde um etwa
– ein einzigartiges Phänomen des Wetter-
einen Kilometer ab. Aus dieser Fallge-
geschehens auf dem Mars – hatte sich
schwindigkeit lässt sich die durchschnitt-
eine 10 bis 20 Zentimeter dicke Schicht
liche Größe der ausfallenden Eispartikel auf
Trockeneis auf den Solarmodulen nieder-
etwa 120 Mikrometer schätzen. Im unteren
geschlagen. Seit dem 10. Juli 2009 steigt
Bild sind analoge terrestrische Fallschlep-
die Sonne wieder über den Horizont: Es
pen zu sehen.
dämmert am Phoenix-Landeplatz. All-
Artikel
arbeitete
(April
2009)
Sterne und Weltraum
mählich verdampft nun das Trockeneis.
küle zu erwarten, und zwar aufgrund
wickelt. SAM wurde am Goddard Space
Wenn dieses Heft den Leser erreicht, gibt
des kontinuierlichen Zustroms von Me-
Flight Center der NASA gebaut, ist flug-
es für Phoenix wieder einige Stunden Ta-
teoriten des so genannten CC-Typs, die
bereit und wird besonders niedrige Kon-
geslicht. Und am 26. Oktober sind Tag
beträchtliche Mengen organischen Ma-
zentrationen
und Nacht gleich lang, der Frühling be-
terials enthalten. Die Tatsache, dass auf
nachweisen können. Besondere Auf-
ginnt.
dem Mars bisher keines gefunden wur-
organischen
Materials
Die Sonde verfügt über einen so ge-
de, lässt das Wirken schneller che-
merksamkeit gilt hierbei dem Methan
(CH4), das auf dem Mars unlängst nach-
nannten Lazarusmodus: Falls sie nach
mischer Abbauprozesse vermuten, wel-
gewiesen wurde, und dessen Isotopen-
dem Überwintern immer noch funktions-
che
verhältnis
fähig ist, wird sie sich durch die zuneh-
stets sehr klein halten. Die ständige Um-
Konzentration von weniger als einem
mende Sonneneinstrahlung und die da-
wälzung von oberflächennahem Boden-
Atom
raus an den Solarmodulen resultierende
material durch die Kryoturbation am
(1 part per billion = 1 ppb) gemessen
elektrische Spannung selbst wiederbele-
Phoenix-Landeplatz mag solche Abbau-
werden kann. ben. Aus Kostengründen wie auch aus
technologischen Gründen war Phoenix
prozesse begüns­tigen.
Auch wenn die Oberfläche sich weiter-
jedoch nicht darauf ausgelegt, den ark-
hin als steriler Ort erweisen sollte, ist die
Walter Goetz erforscht
tischen Marswinter zu überstehen. Die
weitere Suche nach Indizien biologischer
am Max-Planck-Institut für
fast zwei Meter ausladenden Solarmodu-
Aktivität auf dem Mars sinnvoll und muss
Sonnensystemforschung
le haben möglicherweise der beträcht-
konsequenterweise in besser geschützten
(MPS) in Katlenburg-
lichen Eislast nicht standgehalten, und
Umgebungen, wie etwa im Inneren sedi-
Lindau die Geologie und
elektronische Bauteile, einschließlich der
mentärer Gesteine oder in tieferen Boden­­
Mineralogie des Planeten
Solarmodule und Lithiumbatterien, wurden möglicherweise durch thermische
schichten, fortgesetzt werden.
Die nächsten Missionen, die für diese
Exploration Rover, Phoenix und anderen Mars­
Spannungen zerstört. Dennoch wird der
Aufgabe zur Verfügung stehen, sind
missionen aktiv beteiligt.
Satellit Mars Odyssey ab Oktober 2009
»Curio­sity« (von der NASA bislang Mars
nach Signalen von Phoenix suchen.
Science Laboratory genannt, Landung
Ausblick
die
Gleichgewichtskonzentration
Milliarde
Atome
Mars. Er war an Mars
Literaturhinweise
Althaus, T.: Neue Bilder vom Roten
Planeten. In: Sterne und Weltraum
3/2007, S. 24 – 32.
Horneck, G.: Leben auf dem Mars?
In: Sterne und Weltraum 10/2008,
S. 36 – 44.
Faszinierendes Sonnensystem: Sterne
und Weltraum Dossier 1/2008.
mische und meteorologische Mission in
strumente, welche die TEGA-Herausfor-
hohem Maße erfolgreich. Anzeichen
derung wieder aufnehmen werden: Die
früherer
biolo-
Instrumente SAM (Sample Analysis at
gischer Aktivität wurden nicht gefun-
Mars) auf »Curiosity« und MOMA (Mars
den. Die folgenden Missio­nen werden
Organic Molecule Analyzer) auf »Exo-
nach organischen Molekülen suchen,
Mars« sollen im nächsten Jahrzehnt in
die auf primitive Lebensformen in der
spezifischen,
Gegenwart oder Vergangenheit hinwei-
nach organischen Molekülen suchen.
äquatorialen
Regionen
sen würden. Allerdings sind an der Ober-
Das Instrument MOMA wird gegen-
fläche des Planeten auch ohne jegliche
wärtig unter Leitung des Max-Planck-In-
Art von Lebensformen organische Mole-
stituts für Sonnensystemforschung ent-
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Mars« (Landung 2016). Beide Sonden
sind Rover und enthalten komplexe In-
gegenwärtiger
auf
noch bei minimaler
2012), und die europäische Sonde »Exo-
Phoenix war als geologische, geoche-
oder
13C/12C
Die im Text erwähnte weiterführende
Literatur findet sich unter:
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1000136
August 2009
51
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Die Hörbuch-Edition von Sterne und Weltraum und Spektrum der Wissenschaft
bietet Ihnen kosmische Beiträge dieser Monatszeitschriften zum Hören.
■ Planetensysteme,
Audio-CD
■ Kosmische
Ursprünge, Audio-CD
■ Unsere Sonne,
Audio-CD
Die Suche nach
der zweiten Erde
Wie Astronomen die
Geschichte des
Universums enträtseln
Motor des Weltraumwetters
2009, ca. 62 Min.,
Sprecher: Detlef Kügow,
Komplett-Media.
Bestell-Nr. 2790.
€ 12,95 (D), € 12,95 (A)
2009, ca. 59 Min., Sprecher:
Detlef Kügow, Komplett Media.
Bestell-Nr. 2788.
€ 12,95 (D), € 12,95 (A)
Die Frage nach der Existenz von Planeten bei
anderen Sternen – seit Jahrtausenden Gegenstand
von Forschung und Spekulation – ist entschieden.
Zwei Artikel aus Sterne und Weltraum berichten
über unser neues Verständnis über Planeten: Neue
Welten (Editorial von Jakob Staude), Die Bausteine
der Planeten (von Mario Trieloff), Was ist ein
Planet? (von Günther Wuchterl).
Bequem
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Bestell-Nr. 2789. € 12,95 (D), € 12,95 (A)
Beiträge aus Spektrum der Wissenschaft zur
Chronologie des Universums: Im Reich der ersten
Dinge (Editorial von Götz Hoeppe), Welt ohne
Anfang (von Thomas Thiermann und Markus
Pössel), Urbild des Universums (von Götz Hoeppe),
Und es expandiert doch! (von Marek Abramowicz
und Stanislaw Bajtlik).
per E-Mail
[email protected]
telefonisch
06221 9126-841
2009. ca. 69 Min., Sprecher:
Detlef Kügow, Komplett-Media.
Die Sonne versorgt uns mit Licht und Wärme und das
seit 4,5 Milliarden Jahren mit bemerkenswerter Konstanz. So hat sie sich eine eigene CD in der Hörbuch
Edition von Sterne und Weltraum verdient: Sonnenwind
und Weltraumwetter (Editorial von Uwe Reichert),
Von Vorstellungen zu Wissenschaft (von Andreas Kopp
und Horst Fichtner), Anatomie unserer Sonne (von Rolf
Schlichenmaier und Hardi Peter), Der Sonnenwind
(von Christian Vocks), Raumsonden (von Bernd Heber).
per Fax
0711 7252-366
per
Post 2009 53
August
Postfach 810680 • 70523 Stuttgart
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