Energiewende - Landratsamt Starnberg

Werbung
Energiewende
im Landkreis Starnberg
Energiesparen
Windenergie
Geothermie
Wasserkraft
Energietechnik
Solarenergie
Mobilität
Bioenergie
$UFKLWHNWHQ%'$
6WDGWSODQHU
(QHUJLHEHUDWHU
0¾QFKHQ
$QJOHUVWUD
*DXWLQJ
7XOSHQVWU
7
6RODUTXDUWLHUDP$FNHUPDQQERJHQ0¾QFKHQ*¸W]H+DGOLFK3RSS6WUHLE$UFKLWHNWHQ
ZZZJKDGH
(QHUJHWLVFKH0RGHUQLVLHUXQJ6LHGOXQJ+DXQVWHWWHQ
3ODQXQJYRQHQHUJLHHIIL]LHQWHQ*HE¦XGHQ
(QHUJHWLVFKH*HE¦XGHVDQLHUXQJ
(QHUJLHEHUDWXQJ9RU2UW%HUDWXQJ%$)$)¸UGHUPLWWHOEHUDWXQJ
(QHUJLHEHUDWXQJI¾U.RPPXQHQ2UWVHQWZLFNOXQJ%DXOHLWSODQXQJ
(QHUJLHDXVZHLVHI¾U:RKQJHE¦XGH
(QHUJLHDXVZHLVHI¾U1LFKWZRKQJHE¦XGHQDFK',1
0LWJOLHGLP%XQGHVYHUEDQGGHU*HE¦XGHHQHUJLHEHUDWHUXQG%D\HUQHQHUJLHH9
Impressum
Energiewende
Landkreis Starnberg e.V.
Postfach 1332, 82209 Herrsching
[email protected]
www.energiewende-sta.de
in Zusammenarbeit mit
hopp infomedia verlag gmbh
Verlag:
Druck:
hopp infomedia verlag gmbh
Sterzinger Straße 12
86165 Augsburg
Tel. (08 21) 4 48 24 96
[email protected]
Kessler Druck + Medien GmbH
www.kessler-druck.de
Satz:
Text und Redaktion:
Fachgruppe Öffentlichkeitsarbeit
Umschlaggestaltung: Evelyn Villing
Titelfoto: Leo Kistler
artful media
Bernd Schumacher
86316 Friedberg
[email protected]
© by hopp infomedia
und Energiewende
Landkreis Starnberg e.V.
Nachdruck – auch auszugsweise –
nicht gestattet.
© Juni 2009
Inhaltsverzeichnis
3
Grußwort des Landrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4
Vorwort des Vereinsvorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5
Unser Verein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6
Unsere Fachgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8
Beitrittserklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11
Zukunft Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13
Passivhausbeispiele aus unserem Landkreis . . . . . . . . . . Seite 16
Webasto – Bauen für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18
Energiesparend Sanieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19
Solarthermie – die Sonne als Wärmequelle . . . . . . . . . . . Seite 26
Photovoltaik – aus Licht wird Strom . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28
Sonnenstrom für Seefeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 31
Biomasse für behagliche Wärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32
Energieversorgung mit Holz in Krailling . . . . . . . . . . . . . . Seite 34
Biogas – lokale Strom- und Wärmequelle . . . . . . . . . . . . Seite 35
Geothermie – unendlich viel Wärme . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 35
Wärmepumpen – oberflächennahe Erdwärme nutzen . . . Seite 38
Öko-Zertifikatshandel oder: Was ist echter Ökostrom? . . Seite 40
Wechseln Sie zu Ökostrom! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41
Öl und Gas effizient nutzen – Brennwerttechnik . . . . . . . Seite 42
Kraft-Wärme-Kopplung – Blockheizkraftwerke . . . . . . . . Seite 44
Energiespartipps für Alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 45
Umweltfreundlich mobil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 51
„Nimm mich mit!“ – eine Aktion der Gemeinde Weßling . Seite 52
Der Energieausweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 53
Energieberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 55
Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten . . . . . . . . . Seite 56
10 Jahre Förderprogramm in Seefeld . . . . . . . . . . . . . . . Seite 58
Vorwort
4
Grußwort des Landrats
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Energie wird immer teurer, der weltweite Energiebedarf steigt weiter an,
unsere Abhängigkeit von Energieimporten aus politisch oft instabilen Regionen
ebenfalls.
Gleichzeitig schreitet der Klimawandel
weiter fort, verursacht vor allem durch
die Verbrennung fossiler Energien wie
Kohle, Öl und Gas. Ob die zunehmende
Zahl von Naturkatastrophen wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen,
das stetige Abschmelzen der Gletscher
und der Anstieg der Meeresspiegel
oder Zunahme extremer Hitzeperioden
verbunden mit Wassermangel oder
Waldbränden – die negativen Folgen
der Klimaerwärmung sind bereits zu
beobachten.
Sicherung der Energieversorgung und
Begrenzung des Klimawandels – die
wohl größten Herausforderungen der
Menschheit im 21. Jahrhundert – sind
eng miteinander verknüpft. Und die
Lösung liegt eigentlich auf der Hand:
Energie sparsam und effizient einsetzen und erneuerbare Energien
nutzen. Die Techniken hierzu sind vorhanden und oft sogar wirtschaftlich –
wir müssen sie nur nutzen.
einer Energiewende bekannt. Ziel dabei
ist, unsere Region bis zum Jahr 2035
vollständig mit erneuerbaren Energien
zu versorgen.
Berechnungen zeigen, dass dies zwar
ambitioniert, aber durchaus möglich ist.
Denn bis dahin wird jede Heizung mindestens einmal ausgetauscht, ein Großteil unserer Häuser saniert, alle Autos
oder Elektrogeräte mindestens zweimal
ersetzt. Wichtig ist, dass die Menschen
dabei die Weichen richtig stellen und auf
möglichst energiesparende Techniken
und erneuerbare Energien setzen.
Auch der Landkreis Starnberg ist sich
hier seiner Verantwortung bewusst,
einen Beitrag zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Energie und einer zukunftsfähigen Energieversorgung
zu leisten. Im Rahmen unserer STARSOLAR-Offensive etwa informieren wir
unsere Bürgerinnen und Bürger bereits
seit fast 10 Jahren umfassend über
Möglichkeiten zum Energie sparen und
den Einsatz erneuerbarer Energien.
Im Dezember 2005 hat sich der Kreistag
auch ausdrücklich zur Notwendigkeit
Herzlich bedanken möchte ich mich
beim Verein „Energiewende Landkreis
Starnberg e.V.“, der sich mit großem
Engagement und in vielfältiger Weise für
die Verbreitung erneuerbarer Energien
und die Verringerung des Energieverbrauchs in unserem Landkreis einsetzt.
Herzlichen Dank auch allen Landkreisgemeinden, Unternehmen und
Privatpersonen, die unserem Energiewende-Verein bereits beigetreten
sind und dessen Arbeit nach Kräften
unterstützen.
Dass auch Sie, liebe Mitbürgerinnen
und Mitbürger, großes Interesse an
umweltfreundlicher Energieversorgung
haben, zeigt die große Resonanz, deren
sich unsere bisherigen Informationsangebote wie Energieberatung, Infomappen, Vortragsabende oder Ausstellungen erfreuen. Mit der nun vorliegenden
neuen Broschüre wollen wir Ihnen einen
Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten
des Energiesparens geben. Neutral und
verständlich will Sie dieser Ratgeber
natürlich auch über den Einsatz alternativer Energieformen informieren.
Landrat Karl Roth
Nicht zuletzt natürlich ein Dankeschön
allen Bürgerinnen und Bürgern, die
bereits eine Vorreiterrolle übernommen
und in Dämmung oder energiesparende Technik investiert haben. Sie sind
wichtige Multiplikatoren auf dem Weg
zu einer Energiewende, denn positive
Beispiele überzeugen mehr als Hochglanzprospekte.
In diesem Sinne bitte ich Sie: Nutzen
auch Sie die Chancen zum Sprung in
eine sichere und umweltfreundliche
Energiezukunft. Denn nur gemeinsam
können wir eine wirkliche Energiewende
erreichen – für uns und unsere Kinder.
Karl Roth, Landrat
Vorwort
5
Vorwort des Vereinsvorstands
Wenn wir die heute verfügbaren Ölvorräte auf alle Menschen gleichmäßig
verteilen, so steht jedem etwa eine halbe Garage voll Öl zur Verfügung. Wenn
jeder diese Reserve verbraucht, haben
die Kinder und Enkel kein Öl mehr. Wir
brauchen Erdöl für Heizung, Mobilität,
Medikamente und Produkte aller Art.
Ist es nicht viel zu schade, Öl zu verheizen?
Im Landkreis Starnberg werden jährlich
etwa 4.900 Mio. kWh Energie verbraucht. Dafür zahlen die Verbraucher
rund 470 Mio. Euro, die nur zu einem
sehr kleinen Anteil als Wertschöpfung
im Landkreis bleiben. Warum stellen wir
uns nicht um und investieren in unsere
eigene regionale und nachhaltige Energieversorgung? Jeder kann dazu einen
Beitrag leisten.
muss 20-mal mehr erneuerbare Energie
erzeugt werden als heute. Das Ziel ist zu
erreichen, wenn pro Jahr etwa 3 % an
fossiler Energie eingespart wird.
Der Verein ergänzt und unterstützt die
Aktivitäten von Landkreis und Gemeinden bei Planung und Umsetzung der
Energiewende. Ganz wichtig ist uns, die
Bürger zu informieren und ein Bewusstsein zu schaffen, wo und wie jeder von
uns Energie sparen und auf regenerative Energien umsteigen kann. Dazu
soll diese Broschüre dienen. Sie zeigt
bereits vielfach bewährte Techniken
des Energiesparens und der Nutzung
erneuerbarer Energien auf. Um ökologisch und wirtschaftlich zu investieren,
ist eine solide Beratung und Planung
erforderlich.
Wer heute klug investiert, spart über
lange Zeit hohe und steigende Energiekosten!
Franziska Kalz
Erste Vorsitzende, Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
Der Verein „Energiewende Landkreis
Starnberg e.V.“ will alle Institutionen
und Personen einbinden, um den Landkreis bis 2035 vollständig durch regional verfügbare erneuerbare Energien zu
versorgen. Dies bedeutet,
• den Energieverbrauch schrittweise zu
vermindern,
• die Effizienz bei Erzeugung und Nutzung zu erhöhen und
• regional verfügbare erneuerbare Energiequellen zu nutzen.
Diese Energiewende ist keine geringe
Aufgabe: Um das Ziel zu erreichen,
muss rund 75 % des heutigen Energieverbrauchs eingespart werden, zugleich
Der Vorstand (v. li.) Elisabeth Schärfl, Dr. Walter Kellner, Franziska Kalz, Hans Wilhelm Knape,
Dr. Richard Storhas
Die Vorsitzenden des Vereins Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
Franziska Kalz, 1. Vorsitzende, Tel. (08152) 398228
Dr. Richard Storhas, 2. Vorsitzender, Tel. (08152) 395901
Hans-Wilhelm Knape, Kassier, Tel. (089) 12288580
Barbara Schärfl, Tel. (08808) 9219188
Dr. Walter Kellner, Tel. (08152) 983880
Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
6
Unser Verein
Die in der Satzung festgelegte Struktur des Vereins soll die Umsetzung
der Energiewende erleichtern. Für die
fachliche Kompetenz stehen die Fachgruppen bereit. Sie arbeiten Ideen und
Maßnahmenpläne aus, beraten Vereinsmitglieder und kommunale Institutionen,
und schlagen strategische Vorgehensweise und Projekte vor. Die noch im
Aufbau befindlichen Ortsgruppen stellen die Ansprechpartner vor Ort in jeder
Gemeinde. Aus dem Zusammenwirken
von Ortsgruppen und Fachgruppen entstehen Projektvorschläge, die dann mit
Landkreis und Gemeinden geplant und
umgesetzt werden. Die Beteiligung der
Bürger ist dabei besonders wichtig.
Vereinsstruktur – Zusammenarbeit mit Landkreis und Gemeinden
Zusammenarbeit auf allen
Ebenen
Der Landkreis Starnberg und seine Gemeinden spielen für die Energiewende
eine entscheidende Rolle als
• Planer und Entscheider
• Ansprechpartner für Bauvorhaben
• Vorbild beim Bauen und Energiesparen
Der Kreistag hat im Jahr 2005 beschlossen, die Energiewende bis 2035
anzustreben. Landkreis und Gemeinden
stehen hier in einer besonderen Verantwortung für die Sicherung der künftigen
Energieversorgung. Sie spielen daher
auch als Mitglieder des Vereins eine
wichtige Rolle.
Landkreis, Gemeinden, Fachgruppen und
Ortsgruppen entsenden ihre Vertreter in
die Delegiertenversammlung, die das
Beschlussgremium des Vereins darstellt.
Sie wählt und kontrolliert den Vorstand
und entscheidet über Leitlinien der Vereinsarbeit, Finanzen, Arbeitsprogramm
und Satzungsfragen. Der Vorstand erarbeitet den Handlungsrahmen für den
Verein, führt die Geschäfte, koordiniert
die operativen Organe des Vereins und
vertritt den Verein offiziell nach außen.
Vereinsdaten
Vereinsgründung:
11/2007, eingetragener
30.04.2008.
Verein
seit
Mitgliederstand 04/2009:
• 13 Gemeinden und der Landkreis
Starnberg
• 81 Mitglieder
• 9 Fördermitglieder
Energieszenario
Auf der Grafik ist der Verbrauch für Wärme (55 %), Verkehr (33 %) und Strom
(12 %) zu erkennen. Der Stromverbrauch
auf die eingesetzte Primärenergie (Öl,
Gas, Kohle, Uran) wurde hochgerechnet, weil in den Großkraftwerken lediglich Strom ohne Nutzung der Abwärme
erzeugt wird. So ergibt sich ein jährlicher Primärenergieverbrauch von 4.900
GWh (entspricht 122 % der abgerechneten GWh; 1 GWh (Gigawattstunde) =
1 Million kWh (Kilowattstunden).
Die Herausforderung ist deutlich: 7075 % der Energie muss eingespart
werden durch verbesserte Effizienz und
Sparen. 2005 deckten die erneuerbaren Energien gerade einmal 1,5 % des
Bedarfs im Landkreis (in Deutschland
waren es 4,6 %). Bis 2035 müssen wir
20-mal so viele GWh an erneuerbarer
Energie erzeugen. Wir brauchen dazu
• eine deutliche Erhöhung der energetischen Sanierungsrate von Altbauten
• Verankerung des energiesparenden
Bauens in Bebauungsplänen
• Förderung von Passivhäusern und
Plusenergiehäusern
• Strom und Wärme aus Geothermie
(Vorbild Unterhaching)
• Strom und Wärme von vielen privaten
und öffentlichen Dächern
• Strom, Wärme und Autogas aus
Biogas-Anlagen
• mehr öffentlichen Verkehr und weniger Autoverkehr
• sparsame Autos mit Biogas- oder
Elektromotor
Dass eine vollständige Energiewende
möglich ist, zeigt der Energiewende-Rechner des Solarfördervereins
Deutschland unter www.sfv.de. Dieses
interaktive Programm demonstriert die
vielfältigen Möglichkeiten, wie der Energiebedarf in Deutschland aus einem
Mix heimischer Erneuerbarer Energien
zu 100 Prozent gedeckt werden kann.
Testen Sie doch mal!
Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
7
Hier eine kleine Auswahl:
• Arbeitsgemeinschaft bayerischer
Solar-Initiativen
www.solarinitiativen.de
• Klimaschutz gesetzlich verankern
www.bayerns-zukunft.info
• Freising
www.sonnenkraft-freising.de
• Moosburg
www.solarfreunde-moosburg.de
• Rosenheim
www.rosolar.de
Energieverbrauch im Landkreis Starnberg 2005 und das angestrebte Ziel 2035
Unser Weg
Der Energiewendeverein möchte Vorreiter sein und gute Beispiele in allen
Alters- und Gesellschaftsschichten
verbreiten. Wir informieren die Bürger
z. B. mit
• Vorträgen und Informationsveranstaltungen
• Projektbeispielen und Erfahrungsberichten
• Vermittlung von Fachkräften für professionellen Rat
• Angeboten für fächerübergreifende,
praxisnahe Unterrichtseinheiten
• Projekttagen mit wissenschaftlichem
Tiefgang an Schulen
Wir wollen Erfolg durch breit angelegtes, zielorientiertes Handeln und Zusammenwirken
• aller Bürgerinnen und Bürger
• der Gemeinden und Verwaltungen
• der Bildungsinstitutionen
• aller Energieverbraucher und Energieversorger.
In der Zusammenarbeit mit den Landkreisgemeinden bieten wir Rat und
Unterstützung bei der
• Einführung eines kommunalen Ener-
giemanagements zur Senkung der
Energiekosten
• Umsetzung von Energieeffizienz in
der Bauleitplanung
• Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen, ggf. Gemeinde übergreifenden Energieversorgung /-nutzung
• Erarbeitung oder Anpassung von
Konzepten bzgl. öffentlicher Verkehrsmittel und Verkehrsnetze
Energiewende-Initiativen in Bayern
Zum Glück sind wir nicht allein unterwegs zur Energiewende. Zahlreiche
Vereine und Initiativen haben ähnliche
Ziele und sind schon recht erfolgreich.
• Traunstein
www.forum-oekologie.org
• Solar-Initiative München-Land
www.simla-ev.de
• Landkreis Erding
www.energiewende-erding.de
• Landkreis Fürstenfeldbruck
www.ziel21.de
• Landkreise Bad-Tölz und Miesbach
www.energiewende-oberland.de
• Landkreis Weilheim-Schongau
www.energiewendepfaffenwinkel.de
• Unterstützt werden die regionalen
Initiativen durch Regiosolar
www.regiosolar.de
Tipps zur persönlichen
Energiewende
Wer sich ein Bild über seine persönliche CO2-Bilanz machen möchte,
findet im Internet entsprechende Rechner zum Beispiel unter
www.uba.klima-aktiv.de
oder
www.greenpeace.de.
Viele praktische Tipps und Online-Ratgeber zur persönlichen
Energiewende gibt es auch unter
www.co2online.de.
Machen Sie mit beim EnergiewendeVerein!
Für die Mitarbeit in Fachgruppen und
Ortsgruppen suchen wir engagierte
Menschen, die sich für die Sicherung
unserer künftigen Energieversorgung
einsetzen wollen. Ansprechpartner und
Termine finden Sie im Internet unter
www.energiewende-sta.de. Stets aktuelle Informationen erhalten Sie über
unseren E-Newsletter, für den Sie sich
im Internet anmelden können!
Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
8
Fachgruppe
Öffentlichkeitsarbeit
und Organisation
Die Fachgruppe 1, Öffentlichkeitsarbeit
und Organisation, arbeitet mit dem
Vereinsvorstand und den anderen
Fachgruppen eng zusammen. Wir
kümmern uns vor allem um die Darstellung des Vereins und seiner Ziele in der
Öffentlichkeit – das reicht von der Gestaltung und Pflege der Internetseiten
bis zur Produktion von Messebannern.
Die Aufgaben umfassen somit kreative und journalistische Tätigkeiten wie
das Verfassen von Fachbeiträgen und
Presseinformationen, die Erstellung von
Drucksachen für den Verein, die Einladung von Referenten für Fachvorträge
und die Organisation von Veranstaltungen. In der Fachgruppe 1 engagieren
sich PR- und Marketingexperten und
Energiefachleute gemeinsam für die Energiewende. Das Aufgabenfeld ist sehr
vielfältig und es gibt stets viel zu tun. Wir
freuen uns deshalb über jede tatkräftige
Unterstützung!
Fachgruppe
Energieeinsparung
Wir befassen uns mit der effizientesten Form von Energie: derjenigen, die
nicht mehr verbraucht wird! Deshalb
versuchen wir, breitgefächert über
Möglichkeiten des Energiesparens zu
informieren, zu beraten und sinnvolle
Maßnahmen anzustoßen. Dabei sind
unsere Zielgruppen:
und effizienter Energieerzeuger sollen
im Fokus stehen. Eine ganzheitliche
Planung von Abwärmeanfall und Wärmebedarf soll vorangetrieben werden.
Kommunen: Da Energieeinsparung
bei der Planung beginnt, erarbeiten wir
Private Haushalte: Wir haben einen
weiteren Ausbau der Energieberatungsstellen in den Gemeinden angestoßen.
Wir erstellen Artikel, Broschüren und
Infomaterial, um auf Möglichkeiten des
Energiesparens bei Umbau oder Neubau hinzuweisen.
Gewerbe: Wir arbeiten daraufhin, dass
bei der Auslobung neuer Industriegebiete von Anbeginn an energiesparendes
Bauen Standard wird. Die gemeinsame
Nutzung regenerativer Energiequellen
einen Leitfaden, der für die Gemeinden
und Planungsverbände Möglichkeiten
aufzeigt, bereits während der Erstellung
oder Änderung eines Bebauungsplanes
energetisch wirksame Vorgaben einfließen zu lassen.
Wir loten rechtliche Möglichkeiten aus
und zeigen Wege auf, bessere Dämmstandards zu verwirklichen, ohne dass
Bauherren durch stärkere Wandaufbauten benachteiligt werden.
Wir regen kommunales Energiemanagement an. Oft können durch einfachste Umstellungen oder sinnvolle
Energiebuchhaltung
bereits
große
Einsparungen entstehen, welche Umwelt und Budget der Gemeinden sehr
entlasten.
Fachgruppe
Energie aus Biomasse
Öko-Spülmaschine mit 12 l Wasserverbrauch
Die Fachgruppe befasst sich mit Erneuerbaren Energien, die aus pflanzlicher
Biomasse gewonnen werden können.
Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
9
Dabei geht es im Wesentlichen um
forstwirtschaftliche und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Aus dem Forst kann
alles Holz, das nicht als Bauholz oder
Industrieholz gebraucht wird, energetisch verwertet werden. Das geschieht
z. B. über Hackschnitzelfeuerungen.
In der Landwirtschaft wird aus Ölpflanzen das Öl abgepresst und kann
in Blockheizkraftwerken (BHKW) oder
Automotoren verwertet werden. Aus
Pflanzenmasse und Gülle kann über
Vergärung Biogas gewonnen werden,
das nach seiner Reinigung wie Erdgas
verbrannt werden kann. Schließlich
können auch alle Abfallbiomassen, die
im Landkreis anfallen, zur Biogasgewinnung genutzt werden.
Nach unseren Energieszenarien und
Kalkulationen soll Energie aus Biomasse nach erreichter Energiewende im
Jahr 2035 etwa 22 Prozent des dann
verbleibenden Energiebedarfs decken.
Dabei wird wiederum das Holz den
größten Anteil ausmachen. Damit wird
die Biomasse nach Geothermie und
Solarnutzung die dritte Säule unserer
künftigen Energieversorgung im Landkreis sein.
In der Fachgruppe Biomasse arbeiten
Ingeneure, Planer, Energiefachleute
verschiedener Richtungen mit Waldbesitzern und Landwirten zusammen, um
die Potentiale der Biomasse für die Zukunft optimal zu nutzen. Anspruchsvoll
ist die Arbeit der Gruppe insbesondere
im Sektor Biogas, wo sehr viele Faktoren und unterschiedliche Interessen zu
berücksichtigen sind. Wichtig ist zum
Leindotter und Pferdebohnen – Biomasse vom
Feld
Bioabfall aus dem Garten – ein wertvoller Rohstoff für die Biogasanlage
PV-Module aus polykristallinem Silicium
Beispiel, die bestmöglichen Standorte
für Biogasanlagen zu finden. Beim Betrieb fällt ja neben dem Gas auch viel
Wärme an, die natürlich sinnvoll genutzt
werden soll. Daneben sind auch die Interessen der betroffenen Anwohner zu
bedenken.
erzeugte Strom aus Erneuerbaren und
alternativne Energiequellen den verbliebenen Bedarf decken kann. Solarstrom
und Strom aus Tiefengeothermie sind
geeignet, die größten Anteile zu liefern.
Ähnlich verhält es sich beim Wärmebedarf. Große Hoffnungen ruhen hier auf
der Solarthermie. Der nach drastischen
Einsparungen 2035 noch verbliebene
Wärmebedarf kann in erster Linie durch
Solarwärme und Wärme aus oberflächennaher und tiefer Erdwärme
gedeckt werden. Das bedeutet für die
Fachgruppe, dass in erster Linie durch
Information, Beratung und Projekte der
Ausbau von Solarthermie und Photovoltaik im Landkreis voran gebracht
werden muss.
Die Einbeziehung von Gemeindeverwaltungen, Energiewende-Ortsgruppen
und Bürgern ist wesentliche Voraussetzung dafür, dass letztendlich eine
Biomasse-Verwertungsanlage auch verwirklicht werden kann.
Fachgruppe
Sonne, Wind & Wasser
Diese Fachgruppe beschäftigt sich
insbesondere mit Solarthermie, Photovoltaik, Windkraftanlagen und Kleinwasserkraftwerken. Gemäß dem Energiewendeszenario möchten wir darauf
hinwirken, dass der Stromverbrauch
bis 2035 durch intelligente Maßnahmen drastisch gesenkt wird und so der
Alle Pflanzen speichern Sonnenenergie
Fachgruppe
Geothermie
Nach Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz, die beide
eine zentrale Rolle im Szenario für die
Energiewende spielen, ist natürlich die
Bereitstellung von alternativer bzw.
regenerativer elektrischer Energie und
Wärmeenergie enorm wichtig für die
Versorgungssicherheit. Im Landkreis
Starnberg bietet sich hierfür auch die
tiefe Geothermie für Kraftwerke in KraftWärme-Kopplung und die Nutzung
der oberflächennahen Erdwärme an.
Schließlich ist Geothermie jederzeit und
unbegrenzt verfügbar.
Die Fachgruppe Geothermie diskutiert
mögliche Standorte für Tiefengeother-
Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
10
Fachgruppe
Mobilität
Die Fachgruppe Mobilität beschäftigt
sich mit allen Formen von Verkehr:
Fußgängern, Radfahrern, dem motorisierten Verkehr und dem öffentlichen
Personennahverkehr.
Besonders der berufs- und freizeitbedingte PKW-Verkehr hat in unserem
Landkreis stark zugenommen. Motorisierter Verkehr verbraucht jedoch viel
wertvolle Naturfläche und fossile Energie, und trägt durch hohen CO2-Ausstoß
in erheblichem Maß zum Klimawandel
bei. Die Fachgruppe Mobilität will deshalb in vier Schritten eine nachhaltige
Verkehrspolitik erreichen:
Erdwärmebohrung für ein EFH
mie im Landkreis, informiert die Gemeinden und die Öffentlichkeit über die
Chancen und Risiken dieser Technologie und möchte als kompetenter Ansprechpartner die interkommunale Zusammenarbeit sowie eine koordinierte
Planung und Umsetzung im Landkreis
Starnberg unterstützen. Darüber hinaus
berät die Fachgruppe Bauherren und
Hauseigentümer rund um das Thema
oberflächennahe Erdwärme und zum
Thema Wärmepumpen. Wenn Sie Interesse an dieser spannenden Form der
Energiegewinnung haben, dann stoßen
Sie doch einfach zu uns!
Warmes Wasser durch Erdwärme
• Initiierung einer neuen Denkweise zur
Mobilität – die bewusste Mobilität
• Entwicklung von Konzepten für Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und motorisierte Bürger
• Umsetzung der Konzepte mit und in
den Gemeinden
• Projektabschluss mit Auswertung und
Übergabe
Zentrales Element des Konzepts ist
Information über und Werbung für eine
Der MVV-Bus verbindet die Gemeinden
bewusste, den Erfordernissen angepasste Wahl des Verkehrsmittels – z.B.
Einbeziehen von Umweltverbund, Mitfahrzentrale oder Carsharing. Bewusste Mobilität heißt zudem überflüssige
Wege einsparen. Und eine Erhöhung
der Aufenthaltsqualität im öffentlichen
Raum könnte durch shared space
erreicht werden, die gleichberechtigte
Zuweisung von Verkehrsflächen an alle
Verkehrsteilnehmer, wie es in manchen
Städten schon realisiert ist. Ein Fuß- und
Radwegebau ohne parallele Anbindung
an Straßen ist ebenfalls vorstellbar. Planen Sie doch einfach mit!
Machen Sie mit!
www.energiewende-starnberg.de
Bauen und Sanieren
13
Zukunft Haus
Der Energiestandard von Gebäuden sagt
aus, wie groß der Energiebedarf eines
Hauses pro Quadratmeter und Jahr ist.
Der Energiebedarf wird vor allem durch
die Bausubstanz des Gebäudes, die
Haus- und Anlagentechnik inklusive der
verwendeten Energieträger sowie das
Nutzerverhalten beeinflusst. Ein guter
energetischer Zustand eines Hauses
sorgt nicht nur für ein gesundes und angenehmes Raumklima, sondern schont
langfristig Geldbeutel und Umwelt.
Aktuelle Vorschriften
Viele Wege führen heute zum Ziel eines energieeffizienten Eigenheims. Der
Staat schreibt dabei nicht nur gewisse
Mindest-Energiestandards vor, sondern
fördert gleichzeitig energiesparendes
Bauen und den Einsatz regenerativer
Energien durch zinsgünstige Kredite
und Zuschüsse.
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Seit dem Jahr 2002 gilt in Deutschland
die Energieeinsparverordnung (EnEV)
als Nachfolgerin der Wärmeschutzverordnung (WärmeschutzV). Die EnEV
regelt unter anderem auch den energetischen Mindeststandard für Neu-
bauten. Dabei bezieht sie die Effizienz
der Heiztechnik mit ein und betrachtet
diese gleichwertig zum Wärmeschutz.
Dies bedeutet, dass mit einer effizienteren Heiztechnik die Wärmedämmung
theoretisch reduziert werden kann.
Doch kluge Bauherren werden beides
tun: Auf optimale Dämmung achten
und effiziente Heiztechnik auf Basis
erneuerbarer Energien einsetzen und
sich nicht mit dem Mindeststandard zufrieden geben. Denn inzwischen gibt es
ausgereifte und tausendfach bewährte
Energiesparhäuser (z.B. KfW 40- oder
Passivhaus), die kaum mehr Energie
verbrauchen und sich bald amortisieren
(s. nächste Seiten). So sollte die Zukunft
des Bauens auch im Landkreis Starnberg aussehen.
Auch die EnEV trägt dieser Entwicklung
Rechnung: Im Jahr 2008 beschloss die
Bundesregierung die Überarbeitung
der EnEV 2007 mit Neudefinition der
Bezugswerte und Verschärfung der Anforderungen um 30 %. Die Verordnung
tritt ab September 2009 in Kraft und
entspricht dann dem KfW 60-Standard,
bzw. KfW-Effizienz-Haus 70. 2012 soll
eine weitere Verschärfung der EnEV um
30 % erfolgen, das entspräche dann
dem heutigen KfW 40-Standard oder
KfW-Effizienz-Haus 55.
Privathaus im Passivstandard in Herrsching
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz
(EEWärmeG)
Mit dem 2008 beschlossenen EEWärmeG wird für alle Neubauten ab
01.01.2009 der verbindliche Einsatz
erneuerbarer Energien vorgeschrieben.
Dies kann zum Beispiel geschehen
durch:
• Thermische Solaranlagen (mit EUPrüfzeichen „solar-keymark“). Sie
müssen mindestens 15 % des gesamten Wärmebedarfs decken. Bei
Ein- oder Zweifamilienhäusern reichen 0,04 m2 Kollektorfläche pro m2
Nutzfläche (die Nutzfläche ist nicht
mit der Wohnfläche gleichzusetzen,
sie liegt in der Regel um den Faktor
1,2 bis 1,35 höher), bei Mehrfamilienhäusern ab 3 Wohneinheiten genügen 0,03 m2 Kollektorfläche.
• Mit Biomasseheizungen (z. B. Pellets
oder Scheitholz) muss mindestens
50 % des Wärmebedarfes gedeckt
werden. Auch hier sind Effizienzanforderungen zu beachten.
• Wärmepumpen müssen ebenfalls
50 % des Wärmebedarfes decken.
Die geforderten Mindest-Jahresarbeitszahlen liegen je nach Wärmemedium zwischen 3,3 und 4.
Wer keine erneuerbaren Energien einsetzen will, kann alternativ andere klimaschonende Maßnahmen ergreifen:
Heizkosten im Einfamilienhaus: Vergleich saniert und unsaniert
Abb. modifiziert nach DENA
• Verbesserung der Dämmung (mindestens 15 % unter den vorgeschriebenen Werten der EnEV),
Bauen und Sanieren
14
• Versorgung durch Abwärme oder
Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK) zu mindestens 50 %,
• Nutzung von Nah- oder Fernwärme,
wenn die Wärme zu einem wesentlichen Teil aus erneuerbaren Energien
(z. B. Geothermie) stammt.
Die sicherlich höheren Baukosten werden durch teilweise kräftige Zuschüsse
und zinsgünstige Darlehen abgefedert
(s. Fördermöglichkeiten, S. 56). Sie
amortisieren sich aber auch durch die
langfristig geringeren Heizkosten und
machen Ihr neues Heim zukunftssicher.
Wichtig: Bauwillige kommen ab 2009
nicht mehr ohne entsprechende Beratung und Berechnung aus, denn sowohl
die neue EnEV als auch das neue EEWärmeG sind umfangreich und komplex,
und die technischen Anforderungen
können im Einzelnen sehr unterschiedlich
ausgelegt werden. Wer einen kompetenten Energieberater hinzuzieht, ist also gut
beraten (s. Energieberatung, S. 55).
Energiestandards und
Neuerungen
Beim Hausbau können verschiedene
Energiestandards unterschieden werden. Ein moderner energetischer Standard zeichnet sich aus durch:
• eine gute Dämmung der thermischen
Außenhülle
• einem U-Wert deutlich unter 0,30 W/
m2K – guter Standard beginnt heute
bei 0,20 W/m2K
• einer Wärmeschutzverglasung mit
einem U-Wert von mindestens 1,1
W/m2K – besser noch darunter mit
0,6–0,7 W/m2K
• eine moderne Heizungsanlage, kombiniert mit thermischer Solaranlage
• minimale Wärmebrücken und Luftdichtheit der Gebäudehülle – ggf. eine
Lüftung mit Wärmerückgewinnung.
Was aber steckt genau hinter den Begriffen Niedrigenergiehaus, Passivhaus,
KfW 40- und KfW 60-Energiesparhaus?
Niedrigenergiehaus
Der Begriff Niedrigenergiehaus ist
gesetzlich nicht festgelegt. Darunter verstanden werden Häuser, die
gegenüber
dem
konventionellen
Neubau in besonders energiesparender Bauweise geplant und gebaut
werden. Ein Haus wird z.B. als Niedrigenergiehaus klassifiziert, wenn es
maximal 7 Liter Heizöl oder 70 kWh
pro Quadratmeter und Jahr verbraucht,
während konventionelle Neubauten
100-120 kWh verbrauchen.
Die Gütegemeinschaft NiedrigenergieHäuser e.V. vergibt ein Qualitätszeichen
für die Niedrigenergiebauweise, um
Sicherheit für den energetischen Standard eines Hauses herzustellen. Infos
unter www.guetezeichen-neh.de.
Bedeutende Kennziffern zur Beurteilung
der Energieeffizienz sind der so genannte (spezifische) Transmissionswärmeverlust, der sich aus dem Verhältnis der
Gebäudeoberfläche und dem beheizten
Volumen sowie der Qualität der thermischen Gebäudehülle ergibt, und der
Jahresprimärenergiebedarf, der vor allem von der Haus- und Anlagentechnik
abhängig ist.
Zu den Niedrigenergiehäusern werden
auch die so genannten Energiesparhäuser gezählt, die nach dem KfW
40- und KfW 60-Standard gebaut sind
und neuerdings (seit Anfang 2009) als
KfW-Effizienzhaus bezeichnet werden.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) fördert Effizienzhäuser mit zins-
Internet-Tipps:
Weitere Informationen zu den Energiestandards finden Sie unter
www.zukunft-haus.info
www.passiv.de
www.ig-passivhaus.de
www.passivhausprojekte.de
www.sonnenhaus-institut.de
www.eza-allgaeu.de
verbilligten Darlehen (s. Fördermöglichkeiten).
• Beim KfW-Effizienz-Haus 70 darf
der Jahres-Primärenergiebedarf nicht
mehr als 60 kWh pro m2 Gebäudenutzfläche und Jahr betragen, der
Transmissionswärmeverlust
muss
30 % unter dem in der bisher gültigen
EnEV festgelegten Wert liegen.
• Analog darf das KfW-Effizienz-Haus
55 nicht mehr als 40 kWh/m2 Jahres-Primärenergie benötigen und der
Transmissionswärmeverlust muss den
von der EnEV geforderten Höchstwert um 45 % unterschreiten.
Der Nachweis muss über eine Berechnung und Bestätigung durch einen
anerkannten Energieberater (BAFA)
erbracht werden.
Passivhaus
Das Passivhaus zeichnet sich im Gegensatz zu Häusern in traditioneller
Der bauliche Standard eines Hauses ist wesentlich für den Primärenergiebedarf
ÜBERGREIFENDE KOMPETENZ IN TECHNIK UND BAUWESEN
Die Herausforderungen der Zukunft an Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und
Energietechnik haben die Anlagen- und Gebäudetechnik zu einem
komplexen, hochtechnisierten Aufgabengebiet werden lassen. Die
System-Technik Vogl GmbH bereitet den Weg für effektive Ergebnisse.
Mit individuellen, bedarfsgerechten Komplettlösungen reagiert das
Unternehmen auf alle Kundenanforderungen mit höchster Effizienz.
Ein systemübergreifend denkendes Team von insgesamt über 50 Spezialisten aus Technik und Bauwesen, davon rund ein Drittel hochqualifizierte Ingenieure, Meister und Techniker, garantiert Qualität und Termintreue. Das Unternehmen ist nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert.
&-&,5305&$)/*,t.43
Wir bieten Elektrotechnik in und um Ihr Gebäude, kompetente Planung
und Beratung, Fachpersonal auf allen Ebenen und eine koordinierte
Ausführung. Gebäudeautomation und die technischen Funktionen
der Mess-, Steuer- und Regeltechnik müssen heute als ein integrierter Bestandteil der komplexen Informationsmanagement-Systeme
verstanden und betrieben werden. Sie sind die Basis für optimale
Funktionsabläufe unter den sich ständig ändernden Anforderungen in
großen Gebäuden. Selbstverständlich liefern wir zu unseren Anlagen
der Technischen Gebäudeausrüstung auch die Systeme für die Automatisierung.
BAUCONSULTING
Neben Neubauten führt die System-Technik Vogl GmbH auch Gebäudesanierungen und Umbauten aus, bei denen die Baugewerke und
die technische Gebäudeausrüstung optimal aufeinander abgestimmt
werden.
1-"/6/(t"64'Ã)36/(t4&37*$&
Auf modernster 3D-CAD-Basis werden Elektro- und Raumlufttechnik,
Energie-, Wärme- und Sanitärausstattung gewerkeübergreifend in
Gebäudepläne integriert, Schnittstellen optimiert und die Wirtschaftlichkeit gesteigert.
HEIZUN(tSANITÄR
Energie wird weltweit knapper und teurer. Das Bestreben, mit geringerem Energieverbrauch den bestehenden Komfort aufrechterhalten
oder verbessern zu können, ist deshalb eine primäre Forderung unserer
Zeit. Moderne Heizungsanlagen versetzen Sie in die Lage, dieses Ziel zu
erreichen.
Die Beherrschung innovativer Technologien, gerade im Bereich
zukunftsorientierter Umwelttechnik und der Energieeinsparung garantieren bei der Ausführung und im Service ein Niveau für sämtliche
technischen und wirtschaftlichen Ansprüche der Kunden.
Moderne Sanitärtechnik ist die Summe seiner Funktionen. Aus diesem
Grund muss eine Sanitäranlage so funktionieren, wie man es erwartet:
Präzise, problemlos, langlebig und vielseitig. Entscheidend für diese
Faktoren sind die Wahl der richtigen Materialien und die fachgerechte
Montage.
-Ã'56/(t,-*."t,­-5&
Moderne energieoptimierte Gebäude mit weitgehend luftdicht
gebauter Gebäudehülle benötigen meistens eine Lüftungs- oder Klimaanlage. Mit einem hohen Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung,
niedrigem Stromverbrauch und geringem Geräuschpegel ist sie
eine wichtige Komponente für effiziente Gebäude.
System-Technik Vogl GmbH
Am Anger 6
82237 Wörthsee/Etterschlag
Fon
+49 8153 88771 -0
Fax
+49 8153 88771-0
www.vogl-unternehmen.de
Bauen und Sanieren
16
Bauweise dadurch aus, dass auf den
Einsatz einer konventionellen Heizung
gänzlich verzichtet werden kann, weil es
einen besonders guten energetischen
Standard aufweist.
Entwickelt wurde das Passivhaus vom
Passivhaus-Institut Darmstadt. Der
Heizwärmebedarf beträgt maximal 15
kWh/m2a. Das entspricht einem Verbrauch von ca. 1,5 Liter Heizöl oder
1,5 m3 Erdgas pro Quadratmeter
Wohnfläche im Jahr. Im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude braucht
ein Passivhaus bis zu 90 Prozent weniger Heizenergie. Da Passivhäuser mit
Lüftungssystemen arbeiten, für die elektrische Energie benötigt wird, wurde der
Jahresprimärenergiebedarf von der KfW
auf 40 kWh/ m2a begrenzt.
weiße Wanne betoniert mit 20 cm dicker
Perimeterdämmung. Durch die gute
lückenlose Dämmung sind alle Oberflächen im Haus warm.
Heiztechnik: Den Wärmebedarf von 13,6
kWh/m2a deckt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Anschlusswert von
900 W, diese erzeugt damit eine Wärmeleistung von ca. 3 bis 3,5 kW Wärme für
Warmwasser und Heizung. Die Heizwärme wird mit 26 bis 28 °C über eine Wandflächenheizung verteilt. Bei Bedarf kann
auch die Zuluft nachgewärmt werden.
Fakt ist, dass das Passivhaus schon
heute wirtschaftlich ist. Die geringfügig
höheren Baukosten (ca. 5-10 % – ggf.
mehr, je nach Haus- und Anlagentechnik sowie verwendeten Baustoffen,)
können durch die erzielte Energieeinsparung ab dem Tag des Einzugs
gegengerechnet werden. Rechnet man
die Fördermittel mit ein (zinsgünstige
KfW-Kredite, Zuschüsse von Bund oder
Kommune), kann ein Eigenheim im Passivhausstandard sogar günstiger als ein
konventioneller Neubau sein. Informieren lohnt sich also!
Treppenraum im Gewerbegebäude
Selbstverständlich gibt es bei den Energiestandards viele weitere Abstufungen.
Auch ein Null-Energie- bzw. Plus-Energiehaus ist möglich, das also entweder
überhaupt keine externe Energie mehr
beziehen muss oder sogar einen Energieüberschuss erwirtschaftet, mit dem
durch Einspeisung ins öffentliche Netz
Geld verdient werden kann.
Passiv-Wohnhaus
Darüber hinaus gibt es auch so genannte Sonnenhäuser, die Ihren Energiebedarf je nach Konzeption bis zu 100
Prozent durch Sonnenenergie decken
können.
Lassen Sie sich also beraten – und
stellen Sie die Weichen dann richtig. Sie
werden es nicht bereuen!
Passivhausbeispiele aus
unserem Landkreis
Auch im Landkreis Starnberg gibt es
bereits mehrere Beispiele für Wohnhäuser und gewerbliche Gebäude, die
nach dem Passivhausstandard errichtet
wurden. Hier stellen wir Ihnen ein Passiv-Wohnhaus und ein Passiv-Gewerbegebäude vor.
Wohnhäuser in Passiv-Bauweise gibt
es bereits jahrzehntelang, sie haben
sich seither tausendfach bewährt. Das
folgende Passivhaus etwa wurde 2004
in Herrsching errichtet.
Das Konzept
Rundum gut gedämmt und gedichtet:
Ziegelwand, nur 17,5 cm stark, mit 26
cm Styropor-Außendämmung. Gesamt
U-Wert der Wand 0,11 W/m2K. Dreifach
verglaste Fenster mit einem U-Wert
von 0,8 W/m2K. Wärmedach mit Zwischensparren- und Aufdachdämmung,
U-Wert 0,09 W/m2K. Dämmung unter
der Kellersohle mit 40 cm Glasschaumdämmung (Misapor). Kellerwände als
Eine kontrollierte Wohnraumbelüftung
mit effizienter Wärmerückgewinnung
sorgt ständig für neue, gefilterte Luft, für
einen geringen CO2-Anteil und geruchsarme Frische in allen Räumen. Gerade
in der kalten Jahreszeit entfällt so das
regelmäßige Lüften über die Fenster,
was zum einen oft sehr unbehaglich ist
und wodurch zum anderen viel Energie
verloren geht. In den Sommermonaten
hilft die Lüftungsanlage, die Raumtemperatur angenehm zu halten.
Die Südseite des Hauses fängt viel
passive Solarwärme ein. Die schräg
stehende Wintersonne kann tief in die
Räume einstrahlen, während die Fenster durch die Vordächer und Balkone
im Sommer verschattet werden und die
dahinter liegenden Räume kühl bleiben.
Das Resultat
Wohngefühl: Die Bewohner schätzen
die Temperaturgleichmäßigkeit, die angenehm frische Luft und die Lichttiefe
tagsüber. Wenn es kalt wird, hält das
Haus seine Wärme hocheffizient und
kühlt nicht aus.
Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit:
Eine Fotovoltaikanlage (9 kWp) auf dem
Dach verdient (dank Einspeisevergütung) weit mehr, als im Haus an elektrischer Energie insgesamt verbraucht
wird. Durch seinen geringen Energieverbrauch (ca. 6.000 kWh jährlich, das
entspricht etwa 1,8 Litern Heizöl pro m2
und Jahr) ist das Passivhaus auch heute
schon wirtschaftlich.
Bauen und Sanieren
17
Passiv-Gewerbegebäude
Das vorgestellte Gewerbegebäude in
Passivbauweise wurde 2003 im Gewerbegebiet Weßling errichtet. Die
Bauherren wollten das neue Gebäude
in einer zukunftsweisenden, energieeffizienten Bauweise erstellen, um die
Betriebskosten zu minimieren, damit
die Wettbewerbsfähigkeit der Firma zu
sichern und um die Abhängigkeit von
der Verfügbarkeit und dem Preis von
Energieträgern zu minimieren.
Passiv-Gewerbegebäude in Weßling
Die Konstruktion
Der Keller gehört nicht zur warmen Gebäudehülle. Hier liegt die Dämmebene
zwischen dem kalten Keller und den
beheizten Obergeschossen in der Kellerdecke. Die Außenwände sind Leichtständerwände, die mit Zelluloseflocken
(Isofloc) ausgeblasen wurden. Auch
das Dach ist zwischen den Sparren mit
Isofloc und auf den Sparren mit einer
zusätzlichen Dämmebene gedämmt. Die
Fenster haben eine 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung. So ist die Dämmebene lückenlos rund um die warme
beheizte Hülle gezogen. Der Baukörper
ist bewusst kubisch gehalten ohne Vorund Rücksprünge. So wurde ein günstiges Verhältnis zwischen Außenfläche
und beheiztem Volumen erreicht.
Die Anlagentechnik
Der sehr geringe Restwärmebedarf wird
über eine kleine Gasheizung abgedeckt.
Die kontrollierte Belüftung erfolgt über
eine Lüftungsanlage mit einer effizienten
Wärmerückgewinnung.
Über die Fenster wärmt die Wintersonne das Gebäude mit auf, während im
Sommer eine Verschattungsanlage die
Fenster abschattet und dafür sorgt,
dass die Räume nicht überhitzen.
Die Bauweise führt zu einem hohen Aufenthaltskomfort. Von Wänden und Fenstern wird keine Kälte abgestrahlt und es
gibt keine unangenehmen Zugerscheinungen. Ein großer offener Treppenraum
und die Erschließungswege für die einzelnen Büros und Produktionsräume in
der Mitte des Gebäudes werden durch
ein Oberlicht mit Tageslicht versorgt. Die
offene Anlage und teilweise offenen Büros sorgen für eine gute Kommunikation
unter den Mitarbeitern und für ein angenehmes Arbeitsklima.
Mit Wärmedämmung Energie sparen
- Ausgereiftes Dämmverfahren für Neubau, Altbau und Umbau
- Garantiert fugendicht, hohlraumfüllend und setzungssicher
- Sommerlicher Wärmeschutz, optimaler Kälteschutz im Winter
- Hervorragender Schallschutz, über 50 Jahre Erfahrung, uvm.
Haan - Bau - System, Dipl. Ing. (FH) Alfred Haan
Drozzastr. 2, 82229 Seefeld, Tel.: 08152 / 782 64, Mobil: 0173 / 360 37 04
www.haan-daemmtechnik.de
Bau- und Betriebskosten
Mit 1.200,– Euro/m2 Fläche liegen die
Baukosten nicht höher als bei konventioneller Bauweise – jedoch liegt der
Energieverbrauch für Heizung- und
Warmwasser sowie für Strom und Anlagentechnik bei ca. 42 kWh/m2a. Für das
1000 m2 große Gewerbegebäude fallen
pro Monat nur ca. 285,– Euro Betriebskosten an.
Beide Passivhausbeispiele sind seit
einigen Jahren „in Betrieb“ und haben bewiesen, dass die Passivhaustechnik hervorragend funktioniert.
Die Nutzer fühlen sich sehr wohl,
die Baukosten lagen nicht oder nur
unwesentlich über denen für eine
konventionelle Bauweise, während
der Energieverbrauch dauerhaft
niedrig ist.
Bauen und Sanieren
18
Webasto –
Bauen für die Zukunft
Auch in großen Bürokomplexen kann
man unabhängig von fossilen Energieträgern sein. Wie das geht, zeigt das
Beispiel des Unternehmens Webasto mit ihrem Energiekonzept für den
Standort Gilching.
über dem KfW 60-Standard für Wohngebäude. Dies erfordert nur geringe
Mehrinvestitionen als der für Industriegebäude gesetzliche Standard. Auch
die technischen Einrichtungen bieten
erhebliches Potenzial zur Einsparung
laufender Kosten, wenn die Ausrüstung
unter dem Gesichtspunkt der EnergieEffizienz erfolgt.
Bauen für die Zukunft
2. Trivalentes Heizen
Wie sieht das Energiekonzept für ein
komplexes Bürogebäude aus, das auf
einer Nutzfläche von 21.600 m2 Raum
für Büros, Werkstätten und Versuchseinrichtungen für rund 400 Mitarbeitern
bietet?
Prozessabwärme und Erdwärme
Eine Besonderheit dieses Gebäudes
sind Prüfstände, bei deren Betrieb Wärme frei wird. Diese Abwärme unterstützt
im Winter die Heizung. Um die Wärme
im Sommer abzuführen, ist eine ausgeklügelte Grundwasser- / Erdwärmenutzung erforderlich.
Über 3 Förderbrunnen und 1 Schluckbrunnen zirkuliert Wasser, das ggf.
überschüssige Wärme der Prüfstände
aufnimmt, Gebäudedecken kühlt oder
Wärmepumpen versorgt, die eine Niedertemperatur-Heizung erzeugen.
Die Wärmepumpen erbringen zusammen eine Leistung von ca. 400 kW.
Diese bzgl. Wirkungsgrad optimierten
Aggregate leisten Arbeitszahlen von
über 5 (d. h. pro kWh Strom für die Wärmepumpe liefern die Aggregate 5 kWh
Wärme!). So werden über das Jahr hin-
Das Bürogebäude von Webasto
Webasto in Gilching zeigt, dass anspruchsvolle Energie-Ziele, wie z. B.:
„bestes Raumklima ohne Klimaanlage“,
oder „CO2-neutrale Energieversorgung“, auch unter den heute üblichen
Zwängen der Wirtschaftlichkeit realisiert
werden können. Das Energiekonzept
des Gebäudes beruht auf 3 Säulen:
1. Energie sparen
Beim Heizenergiebedarf liegt das Gebäude mit rund 70 kWh/m2a knapp
Semitransparente PV-Verglasung für Energie und Licht
weg der Kühlbedarf vollständig und der
Heizenergiebedarf zu 30 % abgedeckt.
Hackschnitzelheizanlage
Der größte Teil der erforderlichen Heizund Prozesswärme wird von einer Hackschnitzel-Heizanlage erzeugt. Diese Anlage ist als Zwillingsanlage ausgeführt
mit einer Leistung von 440 kW pro Heizkessel. Der Betrieb zweier redundanter
Heizkessel und die Kombination mit insgesamt 22,5 m2 großen Pufferspeichern
bieten Vorteile bzgl. Wirkungsgrad und
Ausfall-/Wartungsintervallen.
3. Aktive Nutzung der Sonne mit
Photovoltaik
Das Gebäudesegment mit Eingangshalle und innerer Erschließung ist komplett
mit Glas überdacht. In die gesamte
Glasfläche von rund 1.150 m2 wurden
spezielle semi-transparente Solarmodule integriert – Weltrekord für Bürogebäude!
Diese Photovoltaikverglasung, die 10%
des Sonnenlichts ins Gebäude einfallen
lässt, hat eine installierte Leistung von
rund 43 kWp. Damit werden im Jahr
über 40.000 kWh an Strom erzeugt.
Ein nennenswerter Teil des am Standort
benötigten Stroms. Natürlich ist eine
Photovoltaikverglasung teuerer als Standardglas plus Sonnenschutz. Aber dank
der Einspeisevergütung haben die Solarmodule die Mehrkosten schon in ca.
6 Jahren wieder eingespielt. Ein weiterer
schöner Nebeneffekt: Die silbergraue
Bauen und Sanieren
19
Rückseite der Module ist ein idealer Reflektor für die energiesparende indirekte
Beleuchtung dieses Gebäudeteils.
Energiesparend Sanieren
Sie brauchen zur Beheizung Ihres Einfamilienhauses oder Gewerbeobjektes jedes Jahr sehr viel Energie und die Kosten
dafür steigen ständig? Es gibt Bereiche in
Ihren Wohnräumen, die im Winter zugig
und unbehaglich sind? Eine energetische
Sanierung schafft hier Abhilfe.
Dämmen senkt den
Energieverbrauch
Wärmeverluste ohne und mit Wärmedämmung
Quelle: DENA
Etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauches in Deutschland ist
für die Beheizung von Gebäuden
notwendig. Denn ungefähr 75 % aller
Wohngebäude in Deutschland sind vor
der 1. Wärmeschutzverordnung 1977
erbaut und teilweise erhebliche Energieverschwender. Hier besteht also ein
großes Einsparpotenzial.
ringsten Baukosten. Aber auch kleinere
Maßnahmen sparen Energie.
Auf lückenlose Dämmung achten
Vergleichen Sie selbst in der Tabelle
die Energieverbräuche eines Einfamilienhauses derselben Größe, jedoch mit
unterschiedlichem Dämmstandard, und
Sie sehen, welches Einsparpotenzial im
Gebäudebereich vorhanden ist!
Gesamtkonzept wichtig
Eine in einem Zug durchgeführte umfassende energetische Sanierung hat
das größte Einsparpotential und die ge-
Wärmebild
Quelle: Schärfl
Der erste Schritt ist daher ein definiertes
Ziel, welchen Energiestandard das Haus
nach den Arbeiten haben soll. Ein daraus entwickeltes Gesamtkonzept auch
evtl. für die folgenden Jahre geplant,
vermeidet eventuell Mehrkosten bei den
Baumaßnahmen. Wichtig ist es, den
Ist-Zustand des Gebäudes zu ermitteln.
Je nach Alter und Bauweise sind die
Schwachstellen sehr unterschiedlich.
Eine ausführliche Energieberatung bei
der das Gebäude genau untersucht
wird, gibt Ihnen Hinweise, welche Arbeiten vordringlich sind und in welchen
Schritten Sie die weitere Modernisierung
realisieren können. Auch eine Gebäudethermografie ist oftmals hilfreich.
Ein 100 m2 großes
Einfamilienhaus
aus dem Jahr
In dem Sanierungskonzept für das Gebäude ist beschrieben, welche Bereiche
des Gebäudes beheizt bzw. unbeheizt
sind. Hilfreich ist es, in einer Schnittzeichnung die warme Gebäudehülle
lückenlos einzuzeichnen.
Bei niedrigen Außentemperaturen heizen wir unsere Wohnräume auf behagliche Temperaturen auf. Die Wärme geht
über die Gebäudehülle (Wände, Dach,
Keller, Fenster), verstärkt über Wärmebrücken in der Hülle (z. B. auskragende
Balkonplatten, Fenster- und Türstürze,
Geschoßdecken) und über Undichtigkeiten verloren. Um diese Wärmeverluste auf ein Minimum zu reduzieren,
muss die Gebäudehülle nicht nur zur
verbraucht
pro Jahr ca.
Liter Heizöl
entspricht
Verbrauch in
kWh
1960, Standard ungedämmt bis
schlecht gedämmt
3.700
37.000
1995, 3. Wärmeschutzverordnung
1.000
10.000
gültige EnEV 2007
700
7.000
Passivhaus
350
3.500
Bauen und Sanieren
20
Außenluft hin lückenlos gedämmt
werden, sondern auch zu unbeheizten
Räumen.
Wintergärten sind seit vielen Jahren
eine beliebte Wohnraumerweiterung.
Beheizte Wintergärten geben jedoch
aufgrund ihres hohen Verglasungsanteils erhebliche Energiemengen an die
Umwelt ab. Bedenken Sie, dass auch
durch eine sehr gute 3-fach-Verglasung
in den langen Dunkelphasen im Winter
sehr viel mehr Energie verloren geht als
durch eine gut gedämmte Außenwand.
Der Energiegewinn durch die Fenster
ist im Winter vergleichsweise gering
und im Sommer zu hoch. Unbeheizte,
zum beheizten Gebäude abtrennbare
Wintergärten, weisen jedoch eine positive Energiebilanz auf. Sie dienen als
Pufferzone zwischen innen und außen
und reduzieren so die Wärmeverluste
des Gebäudes.
Dämmstoffe – ihre Wirksamkeit hängt in erster Linie von Zahl, Größe und Form der Poren ab und:
Je geringer die Wärmeleitfähigkeit (Lamda-Wert), desto besser die Dämmung!
Worauf Sie achten sollten!
Bauteile, die gedämmt oder ausgetauscht werden, sollten einen sehr
hohen Dämmstandard aufweisen. Ein
Dach, das Sie heute dämmen, wird mit
einer Lebensdauer von 30-40 Jahren
gerechnet. Sie müssen also weit in
die Zukunft blicken. Welche Energieträger stehen uns dann noch zu welchem Preis zur Verfügung? Mit einem
Dämmstandard, mit dem ihr Gebäude
40 kWh/m2a (das entspricht 4 l Heizöl)
oder darunter braucht, müssen Sie sich
weniger Sorgen darum machen.
Wenn Sie Ihr Haus sehr gut dämmen,
haben Sie (und Ihre Nachkommen) viele
Vorteile:
1. geringere Betriebskosten
2. geringere Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Energieträgern
3. Erhalt der Bausubstanz
4. Wegfall von Schimmelbefall an Bauteilen
5. angenehme Oberflächentemperaturen und damit hohe Behaglichkeit
6. gesicherter Werterhalt Ihres Gebäudes.
Außerdem werden Energieressourcen
eingespart und die Umwelt geschont.
Unter Wärmedämmung versteht man
alle Maßnahmen zur Reduzierung von
Wärmeverlusten:
• Außenwände, Dächer und Böden zu
ungeheizten Räumen mit Dämmstoffen
mit geringer Wärmeleitung versehen
• luftdichter Einbau von Fenstern mit
Wärmeschutzverglasung
• Vermeidung von Wärmebrücken
• Abdichten von Undichtigkeiten, um
unkontrollierten Luftaustausch zu
vermeiden.
Dämmstoffe
Es gibt eine große Auswahl an Dämmstoffen, die sich auf Grund ihrer Rohstoffe in organische und anorganische
Materialien einteilen lassen. In beiden
Hauptgruppen gibt es natürliche und
synthetische Materialien. Abhängig
von der Struktur wird dann in Faserdämmstoffe, Schäume und Granulate
unterschieden. Die größte Produktvielfalt haben die organischen natürlichen
Rohstoffe zu bieten.
Die wichtigsten bauphysikalischen
Begriffe kurz erklärt:
Baustoffklasse: Baustoffe sind aufgrund ihres Brandverhaltens einer
Baustoffklasse zugeordnet. Die Brandschutzanforderungen an Bauteile sind
in den Landesbauordnungen festgeschrieben. Für Gebäude mittlerer Höhe
(Gebäudeklasse 4 ) gelten z.B. erhöhte
Brandschutzanforderungen.
Dampfdiffussionswiderstand:
Maß
für die Fähigkeit des Baustoffes, Wasserdampf durchzulassen. Ein geringer
μ-Wert begünstigt ein schnelles Abtrocknen nach eingedrungener Feuchtigkeit.
Als Vergleich:
Material
μ-Wert
Holzfaser
Polystyrol EPS
Mineralfaser
5-6
40-100
1-2
Rohdichte: Die Masse des Baustoffes in kg/m3. Hohe Rohdichte bewirkt
guten Schallschutz und vernünftigen
sommerlichen Hitzeschutz (wichtig für
Dachgeschosse).
Bauen und Sanieren
21
Als Vergleich:
Material
Rohdichte Kg/m3
Holzfaser
Polystyrol EPS
Mineralfaser
150-270
30
20–160
Vorher
Spezifische Wärmekapazität: Energiemenge um 1 kg Baustoff um 1°C zu
erwärmen. Ein hoher c-Wert bedeutet
einen trägen Temperaturverlauf und
damit einen guten sommerlichen Wärmeschutz.
Als Vergleich:
Material
c-Wert J/kg K
Holzfaser
Polystyrol EPS
Mineralfaser
1700-2100
1,5–2
840–1000
Wärmeleitfähigkeit:
Wärmestrom
durch 1 m2 Baustoff mit 1m Dicke pro
Sekunde bei einem Temperaturunterschied zwischen innen und außen von
1K (entspricht 1°C). Niedrige h-Werte
entsprechen einer geringeren Wärmeleitung und damit guten Wärmedämmeigenschaften.
Als Vergleich:
Material
Holzfaser,
je nach Material
Polystyrol EPS
Mineralfaser
Altbausanierung mit Außendämmung
Die Ökobilanz von Dämmstoffen, also
der Energieaufwand der für die Herstellung, den Transport, die Verarbeitung
etc. benötigt wird, ist schwierig zu erstellen, da viele sehr unterschiedliche
Kriterien berücksichtigt werden müssen. Allgemein stellen Energiebilanzen
fest, dass der erforderliche Energieaufwand zu Herstellung marktüblicher
Dämmstoffe sich innerhalb weniger
Monate bis zu 2 Jahren durch die Energieeinsparung amortisiert haben. Ökologische Baustoffe schneiden hier
meist günstiger ab, die Grundstoffe aus
nachwachsenden Rohstoffen und die
unproblematische Entsorgung sind sehr
positiv zu werten.
h-Wert (W/mK)
0,04–0,06
Dämmung von Außenwänden
0,035–0,04
0,035–0,04
Die Dämmung von Außenwänden spart
viel Energie ein und erhöht die Behaglichkeit in den Räumen. Die Oberflächen
der Wände strahlen keine Kälte mehr
ab und die Wärmeverteilung in den
Räumen ist gleichmäßiger. Allein dieser
Effekt bewirkt, dass die Raumtemperatur bei gleichem Wohlbefinden um 1°C
gesenkt werden kann.
Achten Sie bei der Auswahl des Dämmstoffes auf die Dämmstoffetiketten mit
dem Ü.
Bei einer Außendämmung werden
Wärmebrücken überdämmt und Wärmeverluste von in den Außenwänden
verlegten Heizungs- und Warmwasserleitungen reduziert. Das Anbringen einer
Dämmung bietet Möglichkeiten, Fassaden neu zu gestalten. Bei denkmalgeschützten Fassaden ist die Maßnahme
jedoch häufig nicht geeignet.
Nachher
Quelle: Schärfl
Vor dem Anbringen einer Außenwanddämmung ist einiges zu beachten:
• Ist der Dachüberstand ausreichend?
Dieser kann meist unproblematisch
ohne große Eingriffe erweitert werden.
• Regenfallrohre müssen versetzt werden.
• auskragende Mauerscheiben oder
Balkone müssen bedacht werden.
• Fenster:
– Werden diese erhalten, müssen
sie Außen im Bereich der Leibung
gedämmt werden, die Fensterbleche sollten auf alle Fälle erneuert
werden.
– Werden die Fenster erneuert, ist
zu überlegen, deren Lage zur
Dämmebene hin zu verändern,
wodurch sie gut eingedämmt
werden können. Nachteil ist allerdings, dass alle Fensterbretter
und in Türbereichen auch die
Bodenbeläge ersetzt werden
müssen.
• Eingangspodeste, Vordächer etc.
müssen überdacht werden.
• Die Dämmung sollte mindestens
0,5 m unter die Kellerdecke geführt
werden, es sind also die Außenanlagen mit zu bedenken.
Weit verbreitet ist das Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Hier wird der
Dämmstoff direkt auf die bestehende
Außenwand geklebt und gedübelt. Alter
loser Putz muss vorher entfernt werden.
Anschließend werden die Dämmplatten
verputzt und gestrichen. Wärmedämmverputzsysteme müssen zugelassen
Bauen und Sanieren
22
Wärmebrücken, für die Detaillösungen
erforderlich sind. Auch kühlen Warmwasserleitungen in den Außenwänden
stärker ab als vor der Innendämmung.
sein, deshalb müssen Kleber, Dämmmaterial und Putz von einer Firma sein.
Die Vorhangfassade ist eine weitere
Möglichkeit, Außenwände zu dämmen.
Hier wird meist eine Holzkonstruktion an
der bestehenden Außenwand befestigt.
Die Außenhaut kann eine Verkleidung
aus Holz, Glaspaneelen oder Metall sein.
In die Zwischenräume der Unterkonstruktion wird Dämmstoff eingebracht.
Für beide Konstruktionen können auch
ökologische Dämmstoffe problemlos
eingesetzt werden. Die etwas geringere
Dämmwirkung der Baustoffe kann durch
2 cm mehr Dämmdicke ausgeglichen
werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit und
damit der Trennbarkeit der Materialien
bei deren späteren Entsorgung ist der
Vorhangfassade der Vorzug zu geben.
Die transparente Wärmedämmung
ist eine weitere, jedoch teure Fassadendämmung. Durchsichtige Röhrchen vor
einer dunklen Schicht leiten die Sonnenenergie an die dahinter liegende massive Außenwand, die diese speichert und
an die Innenräume abgibt. Die Röhrchen
sind so angelegt, dass die steil stehende
Sommersonne die dunkle Fläche nicht
erreicht, nur die Strahlung der tief stehenden Wintersonne trifft auf die Wand.
Nähere Infos hierzu beim Fachverband
Transparente Wärmedämmung unter
www.umweltwand.de.
Konstruktionen mit Vakuumisolierpaneelen (VIP) haben eine 10-fach
bessere Wärmedämmeigenschaft als
herkömmliche Dämmstoffe. Der Konstruktionsaufbau kann daher sehr dünn
sein. Jedoch sind die VIP aufwändig in
der Herstellung und sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung. Dadurch ist
die Dämmung mit VIP eine sehr teure
Maßnahme, die aber in schwierigen Situationen, wo der Platz für einen dicken
Dämmaufbau nicht vorhanden ist, eine
Lösung darstellt.
Außendämmungen haben große Vorteile gegenüber Innendämmungen.
Jedoch gibt es Situationen, z.B. durch
Vorgaben des Denkmalschutzes, die
Dämmputze bestehen im Wesentlichen
aus einem Grundputz, dem Zuschlagstoffe wie z. B. Perlite zugesetzt sind.
Sie haben eine Wärmeleitfähigkeit von
0,06-0,1 W/mK und liegen damit weit
schlechter als herkömmliche Dämmmaterialien. Der Dämmputz müsste für
die selbe Dämmwirkung ca. doppelt so
dick sein wie ein WDVS, darf aber nur
mit einer Dicke von 5-6 cm aufgetragen
werden. Dämmputze sind daher keine
geeignete Maßnahme, effizient etwas
gegen Wärmeverluste zu unternehmen.
Lassen Sie sich in jedem Fall von
einem Fachmann beraten um das
für ihre Situation richtige Dämmsystem und die richtigen Materialien zu
wählen.
Die Außenwanddämmung sollte ca.
0,5 m unter die Unterkante der unteren
Geschossdecke reichen. Für diesen
Sockelbereich muss eine Perimeterdämmung verwendet werden, weil
diese wasserunempfindlich ist.
Quelle: BINE
diese Konstruktion zur einzigen Möglichkeit machen. Eine Innendämmung
kann bei unsachgemäßer Ausführung
oder falscher Materialwahl zu erheblichen Bauschäden durch Kondensation
in der Konstruktion führen. Anschlüsse
an Geschossdecken, Dachkonstruktionen, Fenster etc. müssen mit großer
Sorgfalt ausgeführt werden. Die meisten Dämmstoffe benötigen eine innenliegende Dampfsperre, die auch bei
der späteren Nutzung der Räume nicht
durchbohrt werden darf. Es gibt jedoch
auch Dämmmaterial wie Calcium-Silikat-Platten oder Lehmbauplatten, die
Feuchtigkeit aus dem Raum aufnehmen
und wieder abgeben können. Trotzdem
bleiben im Bereich der Geschossdecken oder der einbindenen Innenwände
Dämmung von Dach und
oberster Geschossdecke
Durch das Dämmen der obersten Geschossdecke oder der Dachflächen
können die Wärmeverluste über diese
Bauteile auf 1/4 reduziert werden (s. Grafik). Das ist sehr viel. Aber Sie sparen mit
einer Dämmung nicht nur Energie. Auch
die sommerliche Hitze oder evtl. bestehender Umweltlärm wird mit dem richtigen Dämmstoff erfolgreich minimiert.
Dämmen der obersten
Geschossdecke
Wird und soll auch in absehbarer Zeit
der Dachraum nicht zu Wohnzwecken
genutzt werden, ist die Dämmung auf
der obersten Geschossdecke eine sehr
wirtschaftlich Maßnahme. Dämmstoffe
können eingeblasen (Zellulose) oder als
Dämmplatten verlegt werden. Trittfeste
Anzeige
Einzelraumregelung
Wohlige Wärme ist im wahrsten Sinne des
Wortes wertvoll. Das Heizen inklusive der
Warmwasserbereitung schlägt im Gesamtenergieverbrauch mit immerhin 90 Prozent zu
Buche. Auch wenn der Heizölverbrauch in den
letzten Jahren von 17,75 auf etwa 15 l/m²
gesunken ist, so sind die tatsächlichen Heizkosten dennoch höher als je zuvor. Und immer
noch wird oft „nutzlos“ geheizt. Menschenleere Räume, unsachgemäßes Lüften, veraltete
Techniken, unsauber arbeitende Thermostate –
es gibt viele Ursachen dafür, dass „Heizgeld“
sprichwörtlich aus dem Fenster geworfen wird.
Wahre Effizienz ist nur gegeben, wenn alle
Faktoren des Heizsystems stimmig sind.
Eines davon ist die Einzelraumregelung. Thermozyklus
arbeitet mit einem Regelungsverfahren, das mit
intelligentem Lernverhalten und sensiblen Reaktionen für komfortable Wärme sorgt, Energie einspart
und dem Menschen die Kontrollarbeit und umständliches Regulieren von einzelnen Thermostaten
abnimmt. Das System misst über farblich variable
Raumgeräte die tatsächliche Temperatur und übermittelt sie per Funk oder BUS an die Zentraleinheit.
Diese wiederum speichert die übermittelten Daten
inklusive aller Schwankungen, die sich im Tagesverlauf oder durch die räumliche Situation ergeben.
Jedes Öffnen von Fenstern oder Türen, das Anheizen des Kamins oder selbst Kerzenlicht wird wahrgenommen. Die Daten dienen der Berechnung des
zu erwartenden Temperaturverlaufs und sorgen auf
diese Weise dafür, dass die an den Raumgeräten
eingestellte Wunschtemperatur konstant erhalten
bleibt. Die Einheit „lernt“ mit regelmäßig wiederkehrenden Veränderungen umzugehen und reagiert
in bisher nicht gekannter Weise vorausschauend
und schnell. Raumdaten werden in Form von
Mikroschwingungen gemessen, ausgewertet und
permanent angeglichen. Die kontinuierliche Datenspeicherung arbeitet mit immerhin fünf Stellen
hinter dem Komma, regelt in Echtzeit nach und ist
hochgradig sensibel, was ihre Reaktionsfähigkeit
angeht. Ansonsten nimmt sie nicht viel übel.
Sie ist kinderleicht zu bedienen und wartungsfrei.
Die Installation im Neubau ist völlig problemlos und
mit jedem Heizsystem kompatibel. Im Altbau ergibt
sich aufgrund der drahtlosen Informationsübermittlung eine superleichte Nachrüstung.
Jeder Installateur ist dankbar für die einfache
Montagemöglichkeit des Systems, das aus vier
Elementen besteht: der Zentraleinheit, dem Funkmodul, dem Raumsensor und dem Funkstellantrieb.
Alle Komponenten gliedern sich um den Mikroprozessor, der die gewonnenen Daten verarbeitet und
sie in Heiz- und Nichtheizperioden umsetzt. Dem
Benutzer bleibt nur eine Aufgabe: Er muss seine
Wohlfühltemperatur am Raumgerät oder der Zentraleinheit einstellen und eventuell die Dauer der
Nachtabsenkung festlegen. Den Rest erledigt die
„thermozyklische Einzelraumregelung“, wie sie
korrekter Weise bezeichnet wird.
„Im Schnitt kann die gewohnte Temperatur um
ein bis zwei Grad gesenkt werden, ohne dass
man frösteln muss“, so THZ-Vertriebsleiter Klaus
Knapp. Geht man davon aus, dass pro Raum jede
Gradabsenkung eine Einsparung bis zu sechs
Prozent der Heizkosten bewirkt, so lohnt sich die
Investition für die Einzelraumregelung. Vielen
Nutzern reicht dank der intelligenten und schnellen
Temperaturregelung eine Raumtemperatur von nur
20 Grad.
Besonders effektiv und damit auch lukrativ wird der
Einsatz in Kombination mit den bekanntlich eher
langsamen Fußbodenheizungen. Selbst hier überwindet die thermozyklische Einzelraumregelung die
Trägheit des Systems und führt zu einem stets
angenehmen Raumklima. Ebenso werden andere
Heizaggregate wie Radiatoren, Wand- oder Deckenheizungen geregelt.
Die THZ-Regelung arbeitet mit der Raumtemperatur
als Informationsquelle unabhängig von dem „Verursacher“ der Temperatur. Sie arbeitet auch unabhängig von allen verwendbaren Energien, ob Öl,
Holz, Wärmepumpe oder Solarzelle.
Die Einzelraumregelung ist für jedes Gebäude
nutzbar und nützlich. Ob in modernen Appartements
mit unterschiedlichen Wohnebenen, in kleinen
oder großen Wohnhäusern, in Schulen, Bürogebäuden oder Werkstätten ebenso wie in altehrwürdigen aber schlecht heizbaren Domizilen,
das thermozyklische, autoadaptive System arbeitet
zuverlässig und sorgt für einen bequemen Wohlfühlfaktor mit Einspareffekt. Selbstverständlich
kann sie auch für reversible Systeme (Kühlen)
eingesetzt werden.
Temperatur einstellen und wohlfühlen
Und ein weiterer Vorteil für den Nutzer ist die Ausbaufähigkeit des Systems. Man startet mit Funk oder
Draht und kann später neue Räume mit Draht oder
Funk ergänzen.
Einfachste Bedienung, Komfort, Energieersparnis
und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze mehr.
Kontakt:
ThermoZYKLUS GmbH & Co. KG
Postfach 1105
D-82131 GAUTING
Tel.: 089 / 89 55 623-0
Fax.: 089 / 89 55 623-29
[email protected]
www.thermozyklus.com
Bauen und Sanieren
24
Materialien oder Konstruktionen sollten
den Bereich des Dachraumes begehbar
halten. Dampfbremsen oder Dampfsperren sind nicht erforderlich und die
Verlegung der Dämmung ist evtl. auch
in Eigenleistung möglich. Um die EnEV
2009 zu erfüllen, ist eine Dämmstoffdicke von ca. 16-20 cm erforderlich. Wir
empfehlen Dämmstoffdicken von 20 cm
oder mehr, zumal höhere Dämmstoffstärken oft nur mit geringen Mehrkosten
verbunden sind.
Dämmen der Dachschrägen
Hier sollte in einem ersten Schritt der
Dachstuhl überprüft werden. Gibt es
Feuchteschäden an Holzbalken? Ist die
Dimensionierung der Sparren ausreichend, um die Last einer Dämmung mit
tragen zu können? Ist eine wasserführende Ebene, also Schalung und evtl.
Dachpappe vorhanden oder sieht man
von innen die Dachlattung und Ziegel?
Ist es erforderlich, die Dachdeckung zu
erneuern? Daraus ergibt sich der neue
Dachaufbau. Lassen Sie sich von einem
Fachmann beraten um keine Bauschäden durch Kondensation in der neuen
Dämmebene zu bekommen.
Bei einer Vollsparrendämmung wird
der Zwischenraum zwischen den Sparren mit Dämmmaterial versehen. Eine
Dämmstoffdicke von mindestens 20 cm
wäre wünschenswert. Sparren haben in
der Regel jedoch nur eine Höhe von ca.
16 cm.
Muss die Dacheindeckung nicht erneu-
ert werden, kann eine durchgehende
Dämmebene innen unter den Sparren
angebracht werden. Das hat den Vorteil, dass die Sparren, die eine gewisse
Wärmebrücke darstellen, mit gedämmt
werden. Nachteil ist aber, dass Stehhöhe verloren geht.
Muss die Dachdeckung erneuert werden, kann die Vollsparrendämmung
noch mit einer Aufdachdämmung kombiniert werden. Sparen Sie auch hier
nicht an der Dämmstoffdicke. Dämmstärken bei der Dachdämmung von
24-30 cm sind im Neubaubereich heute
fast Standard.
Bei einer Aufsparrendämmung bleibt
der Dachstuhl von innen sichtbar. Die
Dämmung wird nach Entfernung der
alten Dacheindeckung auf die Sparren gelegt. Mit vorgefertigten großen
Dämmelementen kann viel Zeit gespart
werden.
Auf der Innenseite der Dämmschicht
brauchen Sie je nach Dachaufbau ein
spezielles Windpapier oder eine Dampfsperre, die ein Eindringen feuchter Luft
aus dem Innenraum verhindert und einen
luftdichten Anschluss an angrenzende
Bauteile, Gauben, Fenster, Kamine etc.
ermöglicht. Eine Dampfsperre muss
lückenlos verlegt sein und darf nicht beschädigt werden. Hier ist große Sorgfalt
geboten, da Luft, die aus dem Innenraum
in die Dämmung gerät, dort abkühlt und
kondensiert. Bauteile können feucht und
auf Dauer zerstört werden, die Dämmstoffe verlieren ihre Dämmeigenschaften.
Ingenieurbüro
für Bauwesen
Planung - Beratung - Bauleitung
Für jede dieser beschriebenen Konstruktionen sind auch Dämmmaterialien
aus nachwachsenden Rohstoffen seit
vielen Jahren erfolgreich im Einsatz.
Lassen Sie sich wegen des Dachaufbaus und der Materialwahl von einem
Fachmann beraten.
Kellerdeckendämmung
Um den Dämmmantel lückenlos um
Ihr Haus zu schließen, müssen Kellerdecken zu unbeheizten Kellerräumen
gedämmt werden. Wärmeverluste
zum Keller hin werden entscheidend
reduziert und die Erdgeschossdecke ist nicht mehr fußkalt. Meist sind
Kellerräume niedrig und die Dämmstärke richtet sich nach den baulichen
Gegebenheiten. Dämmplatten aus
Polystyrol mit Wärmeleitzahlen von ca.
0,025 erreichen mit Dämmstärken von
8 cm schon eine sehr gute Dämmwirkung. Die Dämmplatten werden von
unten an der Kellerdecke befestigt. Im
Bereich von an der Decke abgehängten Rohrleitungen kann man meist
mit dünneren Dämmplatten zwischen
Decke und Rohren dämmen. Warmwasserleitungen werden im Idealfall
mit eingedämmt. Kellerzwischenwände
wirken in der Decke wie Wärmebrücken
und können zur Abminderung von der
Decke nach unten mit 50 cm hohen
Platten gedämmt werden.
Auch eine Dämmung auf der Kellerdecke ist denkbar, wenn in den Erdgeschossräumen die Bodenaufbauten
sowieso erneuert werden müssen.
Beachten Sie, dass Abgänge in unbeheizte Keller von den beheizten
Wohnräumen abgetrennt sein sollten.
Sebastian Bartl
Dipl.Ing. (FH)
Erneuerung der Fenster
[email protected]
Kientalstraße 4
82346 Andechs
Tel. 08152 - 40670
Fax 08152 - 40670
Fenster bringen vor allem Licht ins
Haus und sie prägen den Charakter
des Hauses. Durch Fenster kommt
auch Wärme in die Räume. Schlechte
Fenster verlieren aber leider viel mehr
Bauen und Sanieren
25
Wärme als sie gewinnen. Sollten Ihre
Fenster schlecht schließen und lästige
Zugluft den Aufenthalt in Fensternähe
unbehaglich werden lassen, sollten Sie
über eine Fensteraufarbeitung oder eine
Fenstererneuerung nachdenken.
Fensteraufarbeitung
Gut erhaltene Holzfensterrahmen können, wenn sie stark genug sind, mit
einer Wärmeschutzverglasung versehen werden. Auch eine Nut für Dichtungsgummis kann eingefräst werden.
Ist im Anschluss auch eine Außenwanddämmung angedacht, sollte die Überprüfung der alten Fenster besonders
kritisch ausfallen.
Fensteraustausch
Fenster sollten Wärmeverluste minimieren und luftdicht schließen und
eingebaut sein. Es gibt heute hochdämmende Scheiben mit Metallbedampfung
und Edelgasfüllung mit 2- und 3-Scheibenverbund. Beim Fenster stellt der
Rahmen den Schwachpunkt dar. Aber
auch hier gibt es große Qualitätsunterschiede. Es gibt Rahmen mit Kerndämmung, die besonders gut sind. Trotzdem sollte der Rahmenanteil möglichst
klein sein. Sprossen stellen immer auch
eine energetische Schwächung des
Gesamtfensters dar. Wählen können
Sie zwischen Kunststoff, Metall und
Holz als Rahmenmaterial, wobei Holzrahmen einer regelmäßigen Pflege
bedürfen.
Der U-Wert gibt Auskunft über die
Dämmeigenschaften des Fensters.
Dabei gibt es einen U-Wert für die Verglasung Ug, den Rahmen Uf und den
für Sie wichtigen Wert für das gesamte
Fenster den Uw-Wert. Ein Uw von 1,2
W/m2K ist heute unterer Standard bei
Fenstern. Passivhausfenster mit kerngedämmten Rahmen und 3-Scheibenverglasung erreichen U-Werte von 0,70,8 W/m2K. Mit so guten Fenstern gibt
es keine Zugerscheinungen mehr, auch
bei großen Verglasungen nicht.
Der Einbau der Fenster muss mit
geeignetem Dichtstoff und Klebebändern luftdicht und zum Innenraum hin
Handwerker beim Dämmen der Heizkörpernischen
dampfdicht erfolgen. Bauschaum ist als
Abdichtung ungeeignet.
Vorsicht: Der Einbau neuer Fenster in
schlecht gedämmtes Mauerwerk kann
zu Feuchte- und Schimmelschäden
führen. Auch aus diesem Grund lohnt
sich die gleichzeitige Modernisierung
von Fenstern und Fassade. Dabei sollte
auch über ein geeignetes Lüftungskonzept für das gesamte Haus nachgedacht werden.
Wohnraumlüftung
Mit dem Einbau neuer Fenster wird das
Haus luftdicht, ständige Zugerscheinungen und unnötige Energieverluste
gehören der Vergangenheit an. Genau
deshalb ist es aber wichtig, auf ausreichende Lüftung zu achten, um die
entstehende Feuchtigkeit kontrolliert
nach außen zu transportieren. Ansons-
Internet-Tipps:
www.zukunft-haus.info
www.naturdaemmstoffe.info
ten drohen Schimmelprobleme oder
Bauschäden.
Die einfachste Lösung ist die Fensterlüftung. Auf was Sie dabei achten sollten
(ausreichende Stoßlüftung etc.), finden
Sie im Kapitel Energiespartipps (Seite
45).
Als Alternative zur Fensterlüftung sorgen Lüftungsanlagen für ausreichenden
und zugleich sparsamen Austausch der
Raumluft. Einfache Abluftsysteme tauschen zwar die verbrauchte Raumluft
gegen frische Zuluft aus, die Wärme der
Raumluft wird aber dabei nicht mehr
genutzt. Empfehlenswerter sind zentrale oder dezentrale Komfortlüftungen
mit Wärmerückgewinnung. Bei diesen
Systemen können zum Teil über 90 %
der in der verbrauchten Luft enthaltenen
Wärme über Wärmetauscher zurück
gewonnen werden. Die sehr Strom
sparenden Ventilatoren der Anlage
brauchen im Vergleich dazu vernachlässigbar wenig Energie. Komfortlüftungen
werden bei Passivhäusern, Energiesparhäusern und auch immer öfter bei
Sanierungen eingesetzt.
Kommt eine kontrollierte Wohnraumlüftung nicht in Frage, sollte über Fenster
mit speziellen Lüftungsöffnungen nachgedacht werden.
Erneuerbare Energien
26
Energiequelle Sonne
Die Sonne ist ein nahezu unerschöpflicher Energielieferant. In nur 30 Minuten
liefert sie theoretisch genug Energie, um
den gesamten derzeitigen Jahresbedarf
der Menschheit zu decken – und das
kostenlos! Doch in der Praxis wird die
Sonnenenergie noch viel zu wenig genutzt. Dabei gehört der Landkreis Starnberg mit einer jährlichen Sonnenscheindauer von etwa 1.750 Stunden zu den
von der Sonne verwöhnten Gebieten in
Deutschland – hervorragende Voraussetzungen also für eine verstärkte Nutzung
von Solarenergie, gleich ob Solarthermie
(= Warmwasser und Heizungsunterstützung) oder Photovoltaik (= Solarstrom).
Solarthermie –
die Sonne als Wärmequelle
Solarwärmeanlagen sind ein wichtiger
Baustein einer zukunftsfähigen, das
heißt umweltfreundlichen, preisgünstigen und unabhängigen Wärmeversor-
gung. Deshalb wird ihr Einsatz auch
vom Staat gefördert. Und das Schöne
ist: Bei fast allen Häusern ist eine Installation von Sonnenkollektoren möglich.
Im Prinzip ganz einfach
Eine Solarwärmeanlage besteht im
wesentlichen aus dem Kollektorfeld,
einem Speichersystem, dem Solarkreis
(geschlossener Rohrkreis zwischen
Kollektoren und Speicher) und der
Regelung/Solarstation. Sonnenkollektoren absorbieren die solare Wärme
und geben diese Wärme an ein Wärmeträgermedium ab. Dieses wird über
ein Rohrsystem zum Solarspeicher
gepumpt, erwärmt dort das Wasser im
Speicher und strömt abgekühlt zu den
Kollektoren zurück.
Solange nutzbare Wärme in den Kollektoren zur Verfügung steht, hält der Regler
die Pumpe in Betrieb. Wenn der solare
Wärmevorrat im Speicher aufgebraucht
ist, liefert die Heizung die fehlende Wärme nach. Die Solaranlagen arbeiten vollautomatisch und können verhältnismäßig
einfach in vorhandene Warmwasser- und
Heizungssysteme eingebunden werden.
Kollektoren als Sonnenfänger
Es gibt unterschiedliche Kollektortypen.
90 Prozent der Solaranlagen werden mit
Flachkollektoren gebaut. Sie bestehen
aus einem flachen, wärmegedämmten Gehäuse mit einer hagelsicheren
Glasabdeckung. Die innere schwarze
Oberfläche (der Absorber) absorbiert
die gesamte einstrahlende Sonnenwär-
me und erhitzt das darunter liegende
Rohrsystem. Über eine frostsichere
Wärmeträgerflüssigkeit wird die Wärme
dann in den Solarspeicher transportiert.
Flachkollektoren sind robust und kostengünstig (200-500 EUR/m2).
Bei Vakuum-Röhrenkollektoren sind
die wärmeaufnehmenden Metallröhrchen in Glasröhren untergebracht.
Durch ein Vakuum in den Röhren
werden die Wärmeverluste reduziert.
Deshalb erzielen Vakuum-Röhrenkollektoren höhere Wirkungsgrade als Flachkollektoren. Allerdings ist auch der Preis
deutlich höher (500-900 EUR/m2).
Bei Schrägdächern werden Solarkollektoren meist über die Dachplatten
gesetzt (Aufdachmontage) oder gleich
ins Dach integriert (Indachmontage). Auf
Flachdächern von Häusern, Garagen
oder Pergolen lassen sich die Module
mit entsprechenden Gestellen einfach
aufstellen. Als Fassadenmodule sollten
sie in die gesamte Gebäudegestaltung
integriert werden. Selbst im Garten ist
die Installation von Kollektoren denkbar
und vom Gesetzgeber erleichtert worden. Jedoch sollte bedacht werden,
dass die Leitungsführung zum Wärmespeicher nicht zu lang ist und sehr gut
gedämmt werden muss, um Wärmeverluste gering zu halten.
Nur Trinkwasser oder auch Heizung
Einfache Solarwärmeanlagen werden
meist nur zur Erwärmung des Trinkwassers verwendet. Während der Som-
Erneuerbare Energien
27
mermonate schaffen sie das alleine, im
Winter heizt die Heizung nach. Übers
Jahr stammen so typischerweise 60 bis
70 Prozent der Energie zur Trinkwassererwärmung von der Sonne. Je nach
Kollektortyp sind hierzu 1 bis 1,5 m2
Kollektorfläche je Bewohner sinnvoll.
Zusätzlich lassen sich mit dem solarerwärmten Wasser oft auch Wasch- und
Spülmaschinen betreiben (Vorschaltgerät zur Temperaturregelung nötig) – so
sparen Sie zusätzlich Strom für das
Aufheizen des Wassers.
Zunehmend werden jedoch größere
Solarwärmeanlagen installiert. So genannte Kombianlagen können zusätzlich zur Trinkwassererwärmung auch
einen Teil des Heizwärmebedarfs für
Ihr Haus abdecken, vor allem im Herbst
und im Frühjahr. Je nach Dämmstandard des Hauses werden so typischerweise 20 bis 30 Prozent des gesamten
Wärmebedarfs solar erzeugt. Es gibt
aber auch bereits „Sonnenhäuser“, die
ihren Wärmebedarf zu 100 Prozent mit
Solarwärme decken.
Solarthermie – Sonnenwärme für heißes Wasser
PV-Anlage auf einem bayerischen Einfamilienhaus
Herzstück Solarspeicher
Die gewonnene Wärme muss natürlich gespeichert werden, um sie dann
bei Bedarf abrufen zu können. Hierzu
dienen entsprechende Solar- oder
Quelle: EnBW
Pufferspeicher, die in ihrer Größe auf
die Kollektorfläche abgestimmt sein
müssen. Gut gedämmt verlieren sie nur
wenig Wärme pro Tag. Der technische
Fortschritt im Bereich der Speicher- und
Regelungstechnik war in den letzten
Jahren enorm. Moderne Schichtenspeicher und intelligente Regelungen
nutzen die Sonnenenergie inzwischen
wesentlich besser aus als noch vor einigen Jahren.
Ein moderner Pufferspeicher als zentrales Element einer jeden Heizung bietet
aber noch weitere Vorteile: Durch das
große Speichervolumen von mehreren hundert Litern bis zu mehreren
Kubikmetern Wasser kann auch der
angeschlossene Heizkessel wesentlich
effektiver arbeiten, denn durch die erheblich längeren Laufzeiten verbrennt
er immer mit optimalem Wirkungsgrad.
Gegenüber dem ständigen „Stop an
Go“ üblicher Heizanlagen und dem
damit verbundenen ständigen Kaltstart
lassen sich allein dadurch 10 bis 20
Prozent Energie einsparen, auch der
Schadstoffausstoß ist deutlich geringer.
Nicht zuletzt halten Sie sich mit einem
modernen Pufferspeicher auch in Zukunft alle Optionen offen. Denn egal
welche Energie Sie später einmal nut-
Erneuerbare Energien
28
zen wollen, er lässt sich mit allen Wärmequellen kombinieren.
Sonne macht unabhängig
Klar, eine Solaranlage kostet zunächst
einmal Geld (je nach Größe meist zwischen 4.000 und 13.000 Euro). Aber
dann liefert sie Ihnen die Energie kostenlos und umweltfreundlich ins Haus –
jahrzehntelang. Sie gewinnen damit ein
Stück Unabhängigkeit gegenüber steigenden Energiepreisen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
und einer sicheren Energieversorgung.
Deshalb gilt: Egal ob Neubau oder
Modernisierung, der Einbau einer Solarthermieanlage sollte in jedem Fall mit
bedacht werden. Sie werden es nicht
bereuen. Lassen Sie sich beraten!
Übrigens: Für Solaranlagen gibt es
derzeit attraktive Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen, die Ihnen die Entscheidung sicherlich erleichtern.
Steigen also auch Sie ein ins Solarzeitalter!
Photovoltaik –
Aus Licht wird Strom
Mit Photovoltaik ist die Erzeugung von
elektrischem Strom aus Sonnenenergie
gemeint. Dank dieser Technik kann jeder sein eigenes Kraftwerk auf´s Dach
bauen – umweltfreundlich und auch
Heizung
finanziell rentabel. Hunderte von Beispielen allein im Landkreis Starnberg
zeigen, wie es geht.
So funktioniert´s
In Solarzellen, meist aus Silizium, werden durch Licht positive und negative
Ladungsträger freigesetzt (Fotoeffekt).
Dadurch wird Gleichstrom erzeugt, der
direkt Motoren antreiben oder Akkus
aufladen kann. Soll der Solarstrom auch
zum Betrieb mit 230 Volt Wechselspannung genutzt oder ins öffentliche Netz
eingespeist („verkauft“) werden, wird ein
Wechselrichter benötigt, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.
Sauber und zuverlässig
Die solare Stromerzeugung erfolgt
geräuschlos, ohne Ausstoß von Schadstoffen und ohne Verbrauch fossiler
Energien. Und das zuverlässig Tag für
Tag. Denn mit einer Lebensdauer von
über 30 Jahren sind Solarmodule eine
ausgereifte und nahezu verschleißfreie
Technik. Deshalb garantieren die meisten Hersteller mindestens 80 Prozent
der maximalen Modulleistung auch
noch nach 25 Jahren. Dabei erwirtschaftet eine Photovoltaik-Anlage die
zu ihrer Herstellung benötigte Energie in
nur zwei bis vier Jahren – unterm Strich
auch eine hervorragende Energiebilanz.
Wetter) von drei Faktoren ab: Dachausrichtung, Dachneigung und mögliche Verschattung. Übers Jahr ist der
Stromertrag am höchsten, wenn die
Internet-Tipps:
www.solid.de
Solar-Informations- und
Demonstrationszentrum
www.waerme-von-der-sonne.de
Kampagne für Solarwärme
Aktuelle Informationen rund um
die Solarwärme finden Sie in der
STARSOLAR-Infomappe Nr. 1 des
Landratsamtes.
Ist das Dach geeignet?
Der Ertrag einer Photovoltaikanlage
hängt neben der Technik (und dem
Solar anlagen
Heizungsanlagen . Brennwerttechnik
Planung und Bau von Solaranlagen
zur Warmwasserbereitung
und Heizungsunterstützung
Pelletanlagen . Wärmepumpen
Klima- und Lüftungstechnik
Ernst Krebs GmbH
Münchener Straße 16
82131 Gauting
www.ekrebs. de
[email protected]
Telefon 089 850 90 90
Telefax 089 850 91 84
Erneuerbare Energien
29
Module direkt nach Süden und in einer
Neigung von ca. 30 Grad montiert sind.
Doch auch bei einer Abweichung von
der optimalen Ausrichtung vermindert
sich die Stromausbeute nur geringfügig
(z. B. Süd/West-Ausrichtung = ca. 5 %
Verlust). Das Gleiche gilt auch für die
Dachneigung.
Großen Einfluss hat dagegen eine
Verschattung der Solarmodule z. B.
durch Bäume, Gauben, Kamine oder
Nachbargebäude. Denn aufgrund der
internen Verschaltung der Module kann
bereits die Abschattung eines kleinen
Teils die Leistung der Solarstromanlage
deutlich reduzieren.
Vergessen Sie auch nicht, die statische
Eignung und den baulichen Zustand Ihres Daches zu checken. Die Dacheindeckung sollte so gut in Schuss sein, dass
die nächsten 20 Jahre keine größeren
Reparaturen anstehen.
Geld verdienen mit Solarstrom
Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), hat sich die Stromerzeu-
gung mit Photovoltaikanlagen zu einer
umweltfreundlichen und gleichzeitig
sicheren Geldanlage entwickelt. Denn
das EEG garantiert dem Betreiber für
den ins öffentliche Netz eingespeisten
Strom 20 Jahre lang eine gesicherte
Einspeisevergütung. Für „übliche“ Anlagen (Dachmontage bis 30 kW) sind
das derzeit 43,01 Cent je Kilowattstunde (kWh), für größere Anlagen gibt es
entsprechende Abschläge. Auch für
eigengenutzten Solarstrom gibt seit
kurzem eine Vergütung (derzeit 25,01
Cent/kWh).
Da zukünftig mit weiter sinkenden Modulpreisen gerechnet wird, ist im EEG
für die nächsten Jahre auch eine Degression der Einspeisevergütung festgelegt. So gibt es z. B. für Solaranlagen,
die erst 2010 in Betrieb genommen
werden, eine um 8 Prozent geringere
Vergütung.
Zur Finanzierung von Photovoltaikanlagen werden auch zinsgünstige Kredite
von der Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) angeboten, so dass kein Eigenka-
solarinseln
SYSTEMHAUS FÜR SOLARTECHNIK
Wir sind der Spezialist für Solarstromanlagen auf
Ein- und Mehrfamilienhäusern
Landwirtschaftlichen Wohn- und Nutzgebäuden
Gewerbeimmobilien und Industriedächern
Gebäuden von Städten und Gemeinden
sowie im Freiland
Kramerbergweg 2
82319 Starnberg
Tel.: 08151-4468852
Fax 08151-965999993
www.solarinseln.de
[email protected]
Solaranlagen auf dem Dach – PV und Solarthermie
pital eingesetzt werden muss. Nähere
Infos: www.kfw-foerderbank.de.
Richtwerte und Tipps
Die Größe von Solarstromanlagen wird
meist in Kilowatt Spitzenleistung (kWp)
solarinseln – das Systemhaus für Solartechnik
im Landkreis Starnberg, bietet neben der
Planung und der Errichtung von Solaranlagen
ein umfassendes Dienstleistungs- und
Serviceangebot aus einer Hand. Das
Systemhaus ist kompetenter Ansprechpartner
für alle Familien, Landwirte, Unternehmen
und Gemeinden, die von der wirtschaftlichen
Nutzung
der
Solarenergie
profitieren
möchten. Kunden, die über keine geeigneten
Dachflächen verfügen, bietet das Systemhaus
Beteiligungen an Photovoltaikanlagen auf
angemieteten Dachflächen im Landkreis an.
Das Dienstleistungs- und Serviceangebot
umfasst neben der kostenlosen Beratung
und Angebotserstellung, die Abwicklung aller
Formalitäten mit dem örtlichen Versorgungsnetzbetreiber, sowie die Finanzierung und
Versicherung der wertvollen Anlagen. Darüber
hinaus gewährleistet das Systemhaus
bei größeren Anlagen durch permanente
Anlagenüberwachung den ordnungsgemäßen
Betrieb und dauerhaft hohe Erträge.
Erneuerbare Energien
30
Solarenergie wird immer beliebter
Drei Viertel der Haus- und Wohnungseigentümer sind laut einer FORSA-Umfrage von diesem Jahr davon überzeugt, dass sich das Heizen mit Erneuerbaren
Energien sehr oder eher lohnt. Die überwältigende Mehrheit wünscht sich auch,
dass Strom ausschließlich regenerativ erzeugt wird. Die Solarenergie nimmt
jedoch vor allen anderen Energieträgern eine Spitzenstellung ein. Laut einer
repräsentativen Umfrage des Allenbach Instituts zur Energiezukunft in Deutschland ist die Sonne für 74 % die Wunschenergiequelle der Zukunft.
Funktionsschema einer PV-Anlage
angegeben. 1 kWp entspricht dabei
etwa einer Modulfläche von 8 bis 10 m2
und erzeugt in unserer Region jährlich
etwa 1.000 kWh Strom.
Die Kosten je kWp Anlagenleistung betrugen 2008 je nach Montageaufwand
4.000 bis 5.000 Euro netto. Da der
Betreiber von netzeinspeisenden Photovoltaikanlagen als Unternehmer gelten,
erhalten sie vom Finanzamt die bezahlte
Mehrwertsteuer wieder erstattet. Deshalb
wird üblicherweise mit Nettokosten kalkuliert. Auch die im EEG genannten Einspeisevergütungen sind Nettovergütungen.
Die richtige Größe einer Photovoltaikanlage hängt vor allem von der geeigneten
Dachfläche und Ihrem Geldbeutel ab:
Auf privaten Gebäuden besitzen Photovoltaikanlagen in der Regel Leistungen zwischen 1 und 5 kW, aber auch
größere Anlagen finden zunehmend
Verbreitung.
Und sie entwickelt sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig: Allein in den
Handwerksbetrieben der Solarbranche waren 2007 schon 20.000 Menschen
beschäftigt. Im Jahr 2008 arbeiteten insgesamt bereits 74.400 Menschen im
Solarbereich, und im Jahr 2020 wird die Branche über 200.000 Arbeitsplätze
bereitstellen.
„Kernkraft und erneuerbare Energien passen nicht zusammen.“ (Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, April 2009)
Tipp: Holen Sie mindestens zwei –
besser mehrere detaillierte Angebote
ein. Achten Sie auch auf ausreichende
Erfahrung des ausführenden Fachbetriebs und lassen Sie sich diese ggf.
durch Referenzen nachweisen. Hilfe
kann auch das RAL-Gütezeichen Solar
bieten. Informationen finden Sie unter
www.gueteschutz-solar.de.
Alternative: Bürger-Solarkraftwerke
Nicht jeder, der Solarstrom erzeugen
möchte, hat ein eigenes oder geeignetes Dach zur Verfügung. Als Alternative
bieten sich hier so genannte BürgerSolarkraftwerke an. Dabei stellt meist
die Kommune eine große geeignete
Dachfläche zur Verfügung, auf der dann
Bürgerinnen und Bürger ihre „gemeinsame“ Solaranlage errichten. Aber
auch Gewerbebetriebe können Ihre
Mitarbeiter/-innen an einer Solaranlage
auf dem Firmendach beteiligen.
Solche Modelle haben sich inzwischen
in vielen Gemeinden bewährt – denn
neben den Vorteilen für unsere Umwelt
schaut dabei meist eine durchaus rentable Rendite heraus.
Eine aktuelle Übersicht über Bürgersolaranlagen und aktuelle Beteiligungsmöglichkeiten im Landkreis Starnberg finden
Sie unter www.energiewende-sta.de.
Erneuerbare Energien
31
Sonnenstrom für Seefeld
Die Umsetzung der Energiewende ist in
Seefeld in vollem Gang: Bürgermeister,
Gemeinderäte und Agenda-Aktive sind
sich einig, dass nur ein gelungener Mix
aus regenerativen Energien sowie Effizienz- und Einsparmaßnahmen zum Erfolg
führt. Dazu zählt auch die Photovoltaik.
Ein idealer Standort ist wichtig
Nachdem ein Unternehmer Interesse
an der Errichtung einer solchen Anlage
bekundet hatte, fiel die Wahl zum Bau
einer photovoltaischen Freiflächen-Anlage auf die Höhenrainer Wiesen in der
Tiefenbrunner Rinne, eine von eiszeitlichen Gletschern geschaffene Schotterebene zwischen zwei Moränenzügen
nordöstlich von Seefeld in der Gemarkung Unering. Dort herrschen ideale
Standortvoraussetzungen für die solare
Stromerzeugung. Auf einer bis dahin
landwirtschaftlich genutzten Fläche von
ca. 76.300 m2 konnte so in eine vorbildliche Photovoltaik-Anlage mit 20.600
Modulen und einer Nennleistung von
3 MW realisiert werden, die seit dem
Frühjahr 2008 Solarstrom ins öffentliche
Netz einspeist. So werden im Prinzip
ca. 1.000-1.500 Seefelder Haushalte
mit erneuerbarer elektrischer Energie
versorgt und zugleich jährlich 2.100
Tonnen CO2 eingespart.
Internet-Tipps:
Genehmigung nötig?
www.solarstromerzeung.de
www.photovoltaikforum.de
Gutes Forum zu allen Fragen rund
um den Solarstrom
www.sfv.de
Solarförderverein Deutschland
www.dgs.de
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie
• Grundsätzlich sind alle Solaranlagen (Sonnenkollektoren und
Photovoltaikmodule) in oder an
Dach- und Fassadenflächen mit
einem parallelen Abstand von
15 bis 20 cm verfahrensfrei (d.
h. keine Baugenehmigung notwendig). Für Anlagen, die diesen
Abstand überschreiten, gilt eine
Verfahrensfreiheit bis zu einer
Größe von 9m2.
Generell genehmigungsfrei sind
aufgeständerte Anlagen auf
Flachdächern.
Aktuelle Informationen rund um
die Photovoltaik finden Sie in der
STARSOLAR-Infomappe Nr. 2 des
Landratsamtes.
• Gebäudeunabhängige Solaranlagen brauchen bei einer Höhe bis
zu 3 m und einer Länge bis zu
9 m keine Baugenehmigung.
• Solaranlagen auf Denkmälern
sind immer erlaubnispflichtig,
die Erlaubnis ist bei der Unteren
Denkmalschutzbehörde im Landratsamt Starnberg über die Gemeinde zu beantragen.
Die Verfahrensfreiheit entbindet nicht
von der Einhaltung der öffentlichrechtlichen Vorschriften (z. B. Abstandsflächenrecht) und der örtlichen
Bauvorschriften (Bebauungspläne,
Ortssatzungen).
Gemeinde oder Landratsamt beraten Sie gerne.
Klima, Natur- und Landschaftsschutz im Einklang
ständerten Modulen die Schafe grasen
und über eine Erweiterung der Anlage
in interkommunaler Zusammenarbeit
mit der Nachbargemeinde Weßling wird
bereits nachgedacht.
Das Projekt ist insofern einzigartig in
Deutschland, als dass es zusätzlich
zur überbauten Nutzfläche eine ebenso
große Ausgleichsfläche von über 7 ha
ausweist und die Anlage vorbildlich mit
heimischen Pflanzen begrünt wurde, so
dass sie künftig in der Landschaft kaum
wahrnehmbar sein wird. Die Photovoltaikanlage, die keine Bodenversiegelung
bewirkt, liegt zudem in einem wichtigen
Wassereinzugsgebiet und trägt so auch
dazu bei, das Grundwasser zu schützen. Künftig sollen unter den aufge-
3 MW Leistung – die PV-Freiflächen-Anlage in Seefeld
Quelle: Villing
Erneuerbare Energien
32
zeichen „Blauer Engel“, achten Sie beim
Kauf auf diese Kennzeichnung.
Holzpellets – ein hochwertiger Brennstoff
Biomasse für
behagliche Wärme
Biomasse ist gleichermaßen zur Erzeugung von Elektrizität, Wärme und Kraftstoffen geeignet. Sie ist der Alleskönner
unter den erneuerbaren Energien. Und
sie ist klimafreundlich, denn bei Ihrer
Nutzung wird nur so viel CO2 freigesetzt,
wie zuvor beim Aufbau der Biomasse
aus der Luft gebunden wurde. Gerade
zum Heizen erlebt Holz derzeit eine
Renaissance, egal ob als Holzpellets,
Hackschnitzel oder Scheitholz. Attraktive Fördermöglichkeiten erleichtern
Ihnen die Entscheidung.
Effizient und umweltfreundlich
Die energetische Nutzung von Biomasse hat in Bayern eine lange Tradition.
Und sie wird in Zukunft wieder einen
größeren Anteil zu unserer Energieversorgung leisten, denn die vielfältigen
Einsatzmöglichkeiten, die klaren Umweltvorteile und die hohe Versorgungssicherheit aus heimischen Landen sprechen für sich.
Egal ob zur Heizung von Einfamilienhäusern oder ganzen Wohngebieten,
zur Stromerzeugung oder als Treibstoff
fürs Auto – für alle Einsatzbereiche stehen inzwischen moderne Techniken mit
hoher Energieeffizienz zur Verfügung.
Holzpellets
Pellets sind genormte, zylindrische
Presslinge mit etwa 6 mm Durchmesser
und 20 mm Länge. Sie bestehen aus
unbehandelten Holzresten (Sägemehl,
Hobelspäne, Waldrestholz etc.), die getrocknet, zerkleinert und unter hohem
Druck gepresst werden. Als Bindemittel
dient das im Holz enthaltene Lignin.
Mit Holzpellets können Zentralheizungen, aber auch Einzelöfen im Wohnraum betrieben werden. Sie werden
üblicherweise lose per Tankwagen
angeliefert und über Schläuche in den
Lagerraum geblasen, sind aber auch als
Sackware erhältlich. Wichtig ist, dass
die Pellets trocken gelagert werden,
z. B. im ehemaligen Tankraum, einem
Pellet-Gewebesilo oder in einem Erdtank.
Pelletsheizungen stehen herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen in punkto
Komfort in keiner Weise nach. Denn die
Pellets werden vollautomatisch vom
Lagerraum über eine Förderschnecke
oder ein Saugrohr zum Brenner befördert. Auch Zündung, Dosierung und
Verbrennungssteuerung erfolgt automatisch.
Holzpellets verbrennen CO2-neutral und
schadstoffarm. Der Feinstaubausstoß
ist im Vergleich zu anderen (ungeregelten) Holzfeuerungsanlagen minimal.
Achten Sie aber auf qualitativ hochwertige Pellets (hohe Dichte, geringe
Restfeuchte, geringer Abriebwert), die
Sie an der Zertifizierung nach DINplus
oder ÖNORM M7135 erkennen.
Pelletskessel sind eine ausgereifte und
zuverlässige Technologie. Inzwischen
werden auch hier die ersten Brennwertgeräte am Markt angeboten. Für besonders emissionsarme und effiziente
Holzpelletskessel gibt es das Umwelt-
Hackschnitzel
Für größere Gebäude (z.B. Wohnanlagen) oder wenn das Holz schon
vorhanden ist (z. B. in einem landwirtschaftlichen Betrieb) bietet sich
eine Holz-Hackschnitzelheizung an,
da Hackschnitzel derzeit wohl der mit
Abstand günstigste Brennstoff auf dem
Markt ist. Zwar ist die Anlagentechnik
teurer als bei herkömmlichen Heizungen, Durch die Heizkostenersparnis
rechnen sich die Mehrkosten aber bei
größeren Heizungen rasch.
Für eine emissionsarme Verbrennung
ist es wichtig, das richtige Holz zu
verwenden. Nicht geeignet ist z. B.
verschmutztes, morsches oder nasses
Holz. Auch hier erfolgt der Betrieb der
Heizung weitgehend vollautomatisch.
Scheitholz
Auch Scheitholz-Zentralheizungen erreichen mittlerweile hervorragende Wirkungsgrade und erfordern je nach Auslegung des Pufferspeichers nur noch alle
1 bis 3 Tage eine manuelle Beladung
des Kessels. Achten Sie beim Kauf auf
Energiebilanz positiv
Weil Biomasse „gleich um die
Ecke“ wächst und die Aufbereitung
relativ einfach ist, haben biogene
Energieträger eine sehr gute Gesamtenergiebilanz. So werden bei
Holzhackschnitzeln etwa 2 % der
im Brennstoff enthaltenen Energie
für deren Gewinnung aufgewendet,
bei Holzpellets sind es gerade einmal 5 %. Im Vergleich dazu beträgt
dieser Wert bei Heizöl über 10 %.
Zum Energiegehalt: Der Heizwert
von 2 kg Holzpellets entspricht
etwa einem Liter Öl oder einem Kubikmeter Gas. Bei luftgetrocknetem
Scheitholz benötigt man etwa 3 kg,
um einen Liter Öl zu ersetzen.
Erneuerbare Energien
33
Internet-Tipps:
Weitere Infos zur Bioenergie finden
Sie unter
www.bio-energie.de
Fachagentur nachwachsende Rohstoffe
www.carmen-ev.de
Centrales Agrar-Rohstoff-Marketingund Entwicklungs-Netzwerk e.V.
www.depv.de
Deutscher Energie-Pellets-Verband
www.holzpellets-boerse.de
www.bafa.de
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
www.holzundpellets.de
Biomasse – eine klimafreundliche Energiequelle
einen modernen Holzvergaserkessel mit
Leistungs- und Feuerungsregelung.
Pufferspeicher und Solaranlage
Ein ausreichender Pufferspeicher ist
bei Scheitholz-Zentralheizungen unumgänglich. Aber auch bei Pellets- oder
Hackschnitzelheizungen sollte nicht
auf einen Pufferspeicher verzichtet
werden, da die Anlage dann wesentlich
effizienter und sauberer betrieben werden kann. Darüber hinaus lässt er sich
hervorragend mit einer Solaranlage zur
Heizungsunterstützung kombinieren –
und macht Sie damit noch ein Stück
unabhängiger.
Technische Skizze einer Pelletheizung
Unser Tipp:
Holzheizungen werden durch den
Bund und einige Kommunen im
Landkreis gefördert.
Dabei setzen die Förderbedingungen hohe Anforderungen an
Effizienz und Sauberkeit. Eine Liste
der förderfähigen Kessel (zu finden
unter www.bafa.de) bietet somit
Sicherheit für einen guten Mindeststandard.
Scheitholz ist ein heimischer Energieträger
Erneuerbare Energien
34
Energieversorgung
mit Holz in Krailling
Holz ist gespeicherte Sonnenenergie
und ein heimischer, nachwachsender
Rohstoff. Es ist ein idealer Energieträger
für Heizung und Warmwasser. Die Gemeinde Krailling setzt deshalb auf Holz:
klimaneutral und biosolar.
Hackschnitzelheizkraftwerk
im Gewerbepark KIM
Den Anfang machte die Gemeinde mit
dem Biomasseheizwerk für die Kraillinger Innovations-Meile – kurz: KIM.
Auf dem Standort einer ehemaligen
Pionierkaserne im Kreuzlinger Forst
entstand Ende der 90er Jahre mit der
KIM ein attraktiver Gewerbestandort,
dessen Energieversorgung mit einem
innovativen und zugleich ökologischen
Gesamtkonzept realisiert wurde: einem
Biomasseheizkraftwerk. Es erzeugt seitdem die Grundlastenergie der KIM mit
einer Gesamtleistung von 3.600 kW.
Als Energieträger für die zwei Biomassekessel werden Holzhackschnitzel
eingesetzt, die direkt aus dem Wald
kommen und in einem Hackschnitzelsilo
mit 800 m2 Fassungsvermögen gelagert
werden. Das Besondere an diesem
Heizkraftwerk ist die Abgaskondensation zur Nutzung der Abwärme, die den
Wirkungsgrad der Anlage erhöht und
zugleich zur Minimierung der Feinstaubemissionen beiträgt, indem dem Rauch
Rußpartikel entzogen werden. Ein an
die Abgasanlage angeschlossener Stirling-Motor – das ist ein Heißgas-Motor –
erzeugt aus den Abgasen des Biomassekraftwerks zusätzlich Strom. Das
Biomasse-Heizkraftwerk der KIM deckt
über ein Nahwärmenetz nicht nur den
kompletten Bedarf an Heizwärme und
Das Waldhackschnitzel-Heizkraftwerk der KIM
in Krailling
Warmwasser der vielen Betriebe ab,
sondern versorgt diese auch mit Elektrizität – der erzeugte Überschuss wird
ins regionale Stromnetz eingespeist. Die
Anlage wird von der Südwärme AG betrieben, Kontaktdaten finden Sie unter
www.suedwärme.de.
Bauen, Wohnen
Energie sparen
Für Ihre Modernisierungsmaßnahmen
bieten wir Ihnen professionelle
Finanzierungspakete und beraten
Sie gerne über die öffentlichen
Förderprogramme der KfW im
Bereich Bauen, Wohnen, Energie sparen
VR Bank
Starnberg-Herrsching-Landsberg eG
Ihr Ansprechpartner
Martin Krönauer
Telefon 08153/408-44
www.vrsta.de
Erneuerbare Energien
35
Holzpellet-Heizcenter für
kommunale Gebäude
Die positiven Erfahrungen mit dem
Biomassekraftwerk und das Ziel, die
Energiewende weiter konsequent voranzutreiben, haben die Gemeinde Krailling
veranlasst, auch ein „Bio-Pellet-Heizcenter“ zur Versorgung wichtiger kommunaler Liegenschaften zu errichten.
In den Heizraum der Alten Schule wurde ein Pellet-Heizkessel mit daneben
liegendem Brennstoffbunker (ehemaliger Öltankraum) eingebaut. Mit dieser
Anlage werden nun Schule, Rathaus,
Turnhalle, Bürgertreff und Kinderhort
mit Heißwasser und Wärme versorgt.
Durch die vollständige Verbrennung und
Wärmrückgewinnung ist das Kraillinger
Bio-Pellet-Heizcenter sauber, kostengünstig und klimaschonend, es fördert
die heimische Land- und Forstwirtschaft
und schafft regionale Arbeitsplätze.
Biogas – lokale Strom- und
Wärmequelle
Für den normalen Hausbesitzer ist das
Thema Biogas zwar weniger relevant,
dennoch gewinnt die Energieerzeu-
gung aus Biogas auch im Landkreis
Starnberg zunehmend an Bedeutung.
Deshalb hier ein kurzer Überblick zum
Thema:
Biogas entsteht bei der Vergärung von
organischen Materialien (z.B. Gülle,
Mais, Bioabfälle) unter Luftabschluss
(anaerob). Dieser biologische Zersetzungsprozess wandelt die organische
Biomasse hauptsächlich in die Bestandteile Methan, Kohlendioxid und Wasser
um. Das Endprodukt ist das brennbare
Biogas, das je nach Methananteil einen
Energiegehalt von 5 bis 7 kWh je Kubikmeter Gas hat.
Biogas wird vor allem zur dezentralen gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken
genutzt (Kraft-Wärme-Kopplung). Ca.
4.000 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von rund 1.400
MW produzieren derzeit in Deutschland
Strom und Wärme. Die meisten Biogasanlagen (ca. 1.500) stehen in Bayern. In
jüngster Zeit gewinnt die Aufbereitung
von Biogas auf Erdgasqualität und die
Einspeisung ins Erdgasnetz zunehmend
an Bedeutung.
Die Biogastechnologie bietet zudem
wesentliche Umweltvorteile: Statt organische Reststoffe nur zu entsorgen,
kann in Biogasanlagen daraus Energie
erzeugt werden. Die im Substrat gebunden Pflanzennährstoffe bleiben im
Biogasprozess erhalten und stehen
im Gärrest als wertvoller organischer
Dünger zur Verfügung. Damit trägt die
Biogastechnik auch dem Gedanken der
umweltgerechten
Kreislaufwirtschaft
und der dezentralen Abfallverwertung
Rechnung.
Geothermie –
unendlich viel Energie
In unserem Planeten steckt ein nahezu
unerschöpflicher Energievorrat unter
der Oberfläche. Je tiefer man nämlich
in die Erde eindringt, desto heißer wird
es. Bei uns in Mitteleuropa nimmt die
Temperatur um etwa 3 °C pro 100
Metern Tiefe zu, im Erdkern ist es bis zu
6.500 °C heiß. Dieser Energievorrat aus
dem Erdinneren kann angezapft und zur
Energiegewinnung genutzt werden.
Tiefengeothermie und Erdwärme
Man unterscheidet die oberflächennahe
Geothermie und die Tiefengeothermie.
Die oberflächennahe Erdwärme nutzt
das Temperaturangebot im Bereich
unterhalb der Erdoberfläche bis ca.
400 m insbesondere zum Heizen von
Einzelgebäuden in Verbindung mit einer
Wärmepumpe und einem Pufferspeicher. Man kann den Untergrund aber
auch direkt als Quelle für Klimakälte
nutzen und spart dabei aufwendige
Kälteerzeugung. Typische Systeme zur
Erdwärmegewinnung sind Erdkollektoren, Erdwärmesonden, Erdwärmekörbe,
Grundwasserbohrungen oder neuerdings auch erdberührte Betonbauteile,
so genannte „Energiepfähle“.
Unendlich viel Energie
Biogasanlage – Fermenter (Reaktor) mit typischer Gashaube zum Sammeln des Methan-Gases
Die Energiequelle in tiefen Gesteinschichten, die Tiefengeothermie, liegt
Erneuerbare Energien
36
entweder in Form von heißem Wasser
(hydrothermale Aquifere), als Heißdampf
oder als heißes, trockenes Tiefengestein
(Hot-Dry-Rock) vor. Die Nutzung der im
tieferen Untergrund gespeicherten Erdwärme ist grundsätzlich über zwei Arten
möglich:
• Hydrothermale
Energiegewinnung
(2 Tiefenbohrungen zur Nutzung von
Heißdampf/Heißwasservorkommen)
• Hot-Dry-Rock-(HDR-)Verfahren (petrothermale Geothermie; Erzeugung
künstlicher Risse oder Aufweiten natürlicher Rissflächen und Herstellen
einer hydraulischen Verbindung zwischen mindestens zwei Bohrungen)
Mit den heute bekannten Ressourcen
der hydrothermalen Geothermie könnten
etwa 29 % des deutschen Wärmebedarfs gedeckt werden, mit denen der
oberflächennahen Geothermie – der Erdwärme – noch einmal etwa 28 %. Unter
der Fläche der Bundesrepublik steht soviel Energie zur Verfügung, dass wir uns
damit für ca. 10.000 Jahre komplett mit
Strom und Wärme versorgen könnten.
Unter unserem Landkreis
brodelt es
Tiefengeothermie bedeutet bei uns im
bayerischen Alpenvorland Energiegewinnung aus der heißen, Tiefenwasser
führenden Kalksteinschicht aus Malmkarst. Im südbayerischen Molassebecken, in dem auch der Landkreis
Starnberg liegt, befindet sich das heiße
Wasser in einer Tiefe zwischen ca.
1.500 und 4.000 Metern, die Temperaturen liegen etwa zwischen 85 °C und
135 °C. Dieser Wärmestrom ist ständig
und zuverlässig vorhanden und kann
daher unabhängig von Jahreszeiten,
Wetter und Klima, Tag und Nacht mit
technischen Methoden zur thermischen
und elektrischen Energiegewinnung und
Wärmeversorgung genutzt werden.
• Das heiße Wasser wird mittels einer
Förder- bzw. Injektionsbohrung angezapft. Nach dem Entzug von Wär-
Der Landkreis Starnberg ist ideal für Geothermie!
me mittels Wärmtauscher wird das
Wasser durch eine zweite Bohrung
(Reinjektions- oder Verpressbohrung) in mindestens 2 km Abstand in
dieselbe Schicht zurückgeführt.
• Die Stromerzeugung funktioniert, je
nach Anlagentyp, schon bei Temperaturen ab 100 °C. Mittels einer Kältemittel-Dampfturbine wird in einer
ORC- oder Kalina-Anlage Strom erzeugt und ins Stromnetz eingespeist.
• Bei niedrigeren Wassertemperaturen
oder im Anschluss an die Stromerzeugung kann die Wärme mit Wärmetauschern entzogen und in ein
Nahwärmenetz eingespeist werden,
das öffentliche und private Gebäude mit heißem Brauchwasser und
Heizwärme versorgt.
Heißes Wasser – Energie aus der Erde
Quelle: Villing
Vorteile und Risiken der
Tiefengeothermie
Tiefengeothermie ist vor allem für größere Kommunen ab 10.000 Einwohnern
und/oder Gemeinden mit gewerblichen
Großabnehmern interessant. Es kann
sich aber auch lohnen, wenn sich Gemeinden zum gemeinsamen Bau und
Betrieb eines Geothermieheizkraftwerks
entschließen. So können die Bürger
und Gewerbebetriebe permanent, umweltfreundlich und kostengünstig mit
Wärme und Strom versorgen werden.
• Die Energie steht ständig zur Verfügung und ist unabhängig von Wind
oder Sonnenschein.
• Der Energievorrat ist schier unerschöpflich und strömt aus dem Erdinneren ständig nach. Deshalb wird
Geothermie auch als regenerative
Energiequelle angesehen.
• Es entsteht kein CO2 im Gegensatz
zur Verbrennung von Öl, Gas oder
Biomasse.
• Die Betriebskosten sind niedrig, es
fallen keine Brennstoffkosten an. Die
Erdwärme gibt es gratis.
• Der Flächenbedarf ist klein im Gegensatz zur Solar- und Wasserkraftwerken.
Erneuerbare Energien
37
Internet-Tipps:
www.das-energieportal.de
www.geothermie.de
www.erdwaerme-heizung.biz
www.geothermie-zentrum.de
Weiterführende Literatur:
Bayerisches Staatsministerium für
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr
und Technologie, Bayerischer Geothermieatlas, Stand 9/2004
Geothermie könnte eine wichtige Säule für unsere Energieversorgung werden
Die potenziellen Risiken beim Bau und
Betrieb einer Tiefengeothermie-Anlage
sind eher gering:
• Das geologische Risiko, dass die
Temperatur und/oder die Ergiebigkeit des Thermalwassers geringer
als erwartet sind, lässt sich durch
die Auswertung von vorhandenen
seismischen Untersuchungen von
Erdöl- und Erdgasexplorationsfirmen
reduzieren. Des Weiteren sind Stimulierungsmaßnahmen, wie Ablenkung
der Bohrung oder Säuerung möglich.
• Das bohrtechnische Risiko einer
Havarie der Bohranlage liegt in der
Regel beim Bohrkontraktor.
• Die anlagentechnischen Risiken, wie
z.B. Gasgefährdung und Korrosion,
sind im südbayerischen Molassebecken gering.
Lohnt sich die Tiefengeothermie?
Tiefengeothermie ist nicht billig. Die
Investitionskosten für ein Geothermie
Heizwerk bzw. Heizkraftwerk liegen
inklusive Vorplanungen und Bohrungen im zweistelligen Millionenbereich.
Hinzu kommen noch die Kosten für ein
Nahwärmenetz. Aber die Investitionen
lohnen sich, denn man gewinnt Versorgungssicherheit über Jahrzehnte mit
preiswerter Energie- und staatliche Förderungen können ebenfalls in Anspruch
genommen werden!
Ökologisch sinnvolle
Kombination – Kraft-WärmeKopplung und Nahwärmenetz
Sowohl aus ökologischer als auch
aus ökonomischer Sicht ist die
gleichzeitige Erzeugung von Strom
und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK) von Vorteil, man spricht
dann von einem Heizkraftwerk.
Beim Wärmetransport ist in jedem
Fall ein Nahwärmenetz gegenüber
dem Transport von Latentwärme
mittels LKW zu bevorzugen –
schließlich führt der mobile Wärmetransport zu verstärktem Verkehr,
unnötigem Verbrauch von fossilen
Brennstoffen und durch die notwendigen Lagerflächen auch einem
erheblichen zusätzlichen Flächenbedarf.
Damit eine Geothermie-Anlage solide
finanziert und das Risiko gut verteilt
werden kann, ist eine Kooperation der
Kommunen mit einem Investor sicher
sinnvoll. Dabei sind verschiedene Varianten denkbar: Entweder liegen die
Bohrrechte bei der Kommune, dann
kann ein Investor für die Bohrung und
die Errichtung des Kraftwerks oder für
die Finanzierung des Nahwärmenetzes
eingebunden werden. Oder ein Investor
hält selbst einen Claim und ist vorrangig
an der Stromerzeugung interessiert,
weil die Stromeinspeisung besonders
lukrativ ist, dann braucht er die Kommune als zuständigen Partner für Bau
und Betrieb eines Nahwärmenetzes.
Der Betrieb einer Geothermieanlage
ausschließlich zur Stromerzeugung ist
indes Verschwendung von Ressourcen.
Die Kommune sollte daher auf jeden Fall
frühzeitig ihren Wärmebedarf analysieren und in die Planung und Umsetzung
des Nahwärmenetzes einsteigen, um
bei Fertigstellung der Bohrung gleich
mit der Wärmelieferung beginnen zu
können.
Erfolgreiche kommunale Geothermieprojekte wurden bereits u.a. in Erding, München-Riem, Pullach und Unterhaching
realisiert, weitere Bohrungen werden
derzeit abgeteuft. Etwa 100 Bohrrechte
sind in Bayern bereits reserviert und an
Kommunen oder Investoren vergeben,
die mit dem Bau von Geothermiekraftwerken tätig werden wollen.
Erneuerbare Energien
38
Wärmepumpen
Die Wärme der Sonneneinstrahlung wird
täglich auf ganz natürliche Weise gespeichert: im Erdreich, im Wasser und in
der Luft. Wärmepumpen können diese
Umgebungswärme nutzen und damit
zum Beispiel unsere Häuser heizen.
Doch nicht überall ist dieses Heizsystem
sinnvoll und wirtschaftlich. Hier gilt es,
einige wichtige Voraussetzungen zu
beachten.
Energie aus der Umwelt
Heizungen mit Wärmepumpen sind
eigentlich eine altbekannte und technisch ausgereifte Technik, die bereits
seit über 30 Jahren im Einsatz ist. Eine
Wärmepumpen-Heizung besteht aus
einer Wärmequelle (z. B. Wasser, Erde,
Luft), der Wärmepumpe selbst, einem
Speicher und dem Wärmeverteilsystem
im Haus (z. B. Fußbodenheizung). Die
Wärmepumpe entzieht der Wärmequelle Energie und kühlt diese dabei um
einige Grad ab. Die dabei gewonnene
Energie wird auf ein höheres Temperaturniveau „gepumpt“, so dass sie zum
Heizen und zur Warmwasserbereitung
verwendet werden kann. Wie das funktioniert, zeigt die Grafik auf der gegenüberliegenden Seite.
Die Wärmepumpe wird meist mit Strom
betrieben. Inzwischen sind aber auch
Gas-Wärmepumpen auf dem Markt.
Wie viel externe Energie für den Betrieb
nötig ist, hängt stark von den Rahmenbedingungen Ihres Hauses und Ihres
Heizsystems ab. Nur wenn die Voraussetzungen passen, ist eine Wärmepumpe auch eine gute Lösung:
Voraussetzungen
müssen passen
Die Effizienz und Umweltfreundlichkeit
des Wärmepumpensystems ergibt
sich aus dem Faktor der eingesetzten
Energie zum Betrieb der Wärmepumpe
und der erzeugten nutzbaren Wärme.
Man spricht dann von der sog. Jahresarbeitszahl. Gute Systeme erzielen
eine Leistungszahl von 4 und mehr, das
bedeutet bei einer Stromwärmepumpe,
dass 1 kWh Strom benötigt wird, um
4 kWh Wärme zu erzeugen.
Um dies zu erreichen, müssen alle
Komponenten des Wärmepumpensystems fachgerecht aufeinander und
auf den energetischen Zustand des
Gebäudes sowie die Bedürfnisse der
Nutzer abgestimmt werden. Das heißt,
die Wärmequelle sollte ganzjährig möglichst gleichmäßige Temperaturen liefern
Schneider Haustechnik
GmbH
Sanitär . Heizung . Solaranlagen
Photovoltaik . Wärmepumpen
Ihr
Wärmepumpenspezialist
e
uv
r lä
st unser Versprech
keit i
en
ssig
im Landkreis Starnberg
!
Z
seit 10 Jahren
Meisterbetrieb
Heizung · Sanitär · Lüftung
Weilheimer Str. 18 · 82343 Pöcking
Tel. 08157 - 74 23 · Fax 08157 - 34 48
[email protected]
www.richter-shk.de
Projektierung · Regenerative Energien
Kundendienst · Schwimmbad · Badsanierung
Kirchweg 5 s 82335 Berg
Telefon (0 81 51) 97 90 40
Telefax (0 81 51) 97 90 39
eMail: [email protected]
Erneuerbare Energien
39
und das Gebäude sollte einen deutlich
besseren Dämmstandard als nach der
gültigen
Energieeinsparverordnung
haben. Ebenso sollte die Wärme im
Haus durch eine Flächenheizung (z.B.
Fußboden- oder Wandheizung) verteilt
werden, um Vorlauftemperaturen für die
Heizung nicht über 30-35°C zu erzielen. Für die Brauchwassererwärmung
empfiehlt sich die Kombination mit einer
Solaranlage und ausreichend dimensioniertem Pufferspeicher.
Stimmen die Rahmenbedingungen
nicht, kann sich eine Wärmepumpe
sehr schnell zu einer teuren und umweltschädlichen Heizung entwickeln.
Eine neutrale Beratung ist unbedingt
anzuraten, um unnötig hohe Kosten
und Umweltbelastungen zu vermeiden.
Eine Felduntersuchung von in Betrieb
befindlichen
Wärmepumpenanlagen
nimmt sehr kritisch Stellung zu den von
den Herstellern versprochenen Arbeitszahlen. Den Jahresbericht über die Untersuchung finden Sie auf unserer Internetseite www.energiewende-sta.de.
Erprobte Methoden
für die Erdwärmenutzung
Grundwasser
Hier wird das Grundwasser als Energiequelle genutzt. Selbst an kältesten
Tagen beträgt die Temperatur des
Grundwassers zwischen 8 und 12 °C.
Wissenswert:
Sicherheit für Kunden und Planer:
Mit dem Internationalen Gütesiegel
Erdwärmesonden werden europaweite einheitliche Standards zur
korrekten Einbringung von Erdwärmesonden in den Untergrund
festgelegt.
Darüber hinaus gibt es auch Gütesiegel für Wärmepumpen und
Installateure. Infos dazu unter
www.waermepumpe.de
Funktionsschema einer Wärmepumpe
Über einen Entnahme- oder Förderbrunnen wird dem Grundwasser die
Wärme entzogen.
Dafür wird ein Brunnen (Entnahmeoder Förderbrunnen) gebaut, der die
Wärmepumpe mit Wasser versorgt.
Die Wärmepumpe entzieht dem Wasser Energie über ein Kältemittel und
wird dann anschließend über einen
zweiten Brunnen (Schluckbrunnen)
dem Erdreich wieder zugeführt. Der
Abstand zwischen beiden Brunnen
sollte 10 bis 15 Meter betragen. Die
Wärmeenergie, die dem Grundwasser
entzogen wird, hebt die Wärmepumpe
auf das Temperaturniveau an, das für
die Beheizung Ihres Hauses erforderlich
ist. Das erwärmte Wasser zirkuliert im
Heizkreislauf Ihrer Heizungsanlage und
versorgt das Haus mit wohliger Wärme.
Diese Variante ist sehr effektiv. Eine
Wasser-Wasser-Wärmepumpe erzielt
die höchsten Jahresarbeitszahlen.
Achtung: Die Nutzung des Grundwassers ist genehmigungspflichtig!
Merkblätter und Formulare erhalten Sie
beim Landratsamt Starnberg, das als
zuständige Behörde die Genehmigung
zur Grundwassernutzung erteilt.
Quelle: BZ-Grafik
Jahresarbeitszahl und Umwelt:
Aus dem Verhältnis hineingesteckte
Energie und gewonnene Wärmeenergie ergibt sich die Jahresarbeitszahl. Diese sollte 4 und mehr sein,
damit die Wärmepumpe effizient
und umweltfreundlich ist.
Bei der ökologischen Gesamtbilanz
muss allerdings berücksichtigt werden, dass bei der Stromerzeugung
in Kraftwerken viel Energie in Form
von Abwärme verloren geht und
große Mengen Schadstoffe entstehen. In Deutschland wird aus 100 %
eingesetzter Primärenergie zur Stromerzeugung nur ca. 36-38 % tatsächlich in Strom umgewandelt. Je nach
Anteil der regenerativen Stromerzeugung (z. B. Windkraft, Photovoltaik)
kann sich das Verhältnis Primärenergieeinsatz zu erzeugter elektrischer
Energie auch verbessern. Für die
nahe Zukunft jedoch wird sich das
Verhältnis wieder eher verschlechtern
und die Grenz-Arbeitszahl wird erhöht
werden müssen. Das liegt an den von
den Energieversorgern geplanten und
teilweise schon im Bau befindlichen
Kohlekraftwerken.
Erneuerbare Energien
40
Erdreich
Sole-Wasser-Wärmepumpen
nutzen
das Erdreich als Wärmequelle. Um die
Erdwärme nutzbar machen zu können,
werden Erdkollektoren oder Erdsonden
eingesetzt. Wenn eine größere, nicht
versiegelte Fläche zur Verfügung steht,
bieten sich Erdkollektoren an. Steht
weniger Fläche zur Verfügung, kann
der Wärmesammler auch als vertikale
Erdsonde eingesetzt werden.
Kollektoren und Sonden bestehen aus
unverrottbaren Kunststoffrohren, die als
geschlossene Kreise verwendet werden. Dabei unterscheiden sich Kollektoren und Sonden nur durch die Art der
Anwendung. Kollektoren werden waagerecht im Boden Ihres Grundstückes
in Form von Schleifen verlegt. Dabei
ist eine Tiefe unterhalb der Frostgrenze
von 1,2-1,5 m zu wählen, um der Wärmepumpe die Energiemenge zu liefern,
die Sie zum Beheizen Ihres Hauses benötigen. Als Faustregel für die benötigte
Kollektorenfläche gilt das 1,5 bis 2-fache
der zu beheizenden Wohnfläche. Für die
Errichtung einer Erdsondenanlage sind
eine oder mehrere Bohrungen notwendig. Die Tiefe und die Anzahl der Bohrungen sind von den Bodenverhältnissen und vom benötigten Wärmebedarf
für das Gebäude abhängig.
Achtung: Für das Durchführen einer
Bohrung ist vorher eine Bohranzeige
beim Landratsamt Starnberg nach
Art. 34 Abs. 1 BayWG einzureichen. Bei
Bohrungen >100 m ist die Bergbaubehörde der Regierung von Oberbayern
nach BBergG zuständig.
Luft
Hier wird die Umgebungsluft als Energiequelle genutzt. Sofern ein Haus
mit sehr niedrigem Heizwärmebedarf
neu gebaut wird, kann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ausreichen, um
das komplette Haus ausschließlich
mit diesem System zu beheizen. LuftWasser-Wärmepumpen sollten nur bei
sehr geringer Heizlast des Gebäudes
und geringen Vorlauftemperaturen eingesetzt werden. Dazu ist auch noch
eine intelligente Warmwasserbereitung,
z. B. über ein Frischwassersystem
erforderlich. Bei Luft-Wasser Wärmepumpen macht auch eine thermische
Solaranlage Sinn. Es empfiehlt sich,
auf geräuscharme Modelle zu achten,
um möglichem Ärger mit den Nachbarn
vorzubeugen!
Zuschüsse für effiziente
Wärmepumpen
Über das aktuelle Marktanreizprogramm
der Bundesregierung für erneuerbare
Energien gibt es ab 2008 Zuschüsse
bei Neubau und Altbausanierung für die
Installation von Wärmepumpen.
Die Förderbedingungen und Förderhöhen sind äußerst komplex und unterscheiden sich nach Neubau oder Altbau,
nach Ein- oder Zweifamilienhaus oder
Mehrfamilienhaus, nach Art der Wärmepumpe (Luft oder Wasser/Erde) sowie
unterschiedlichen Jahresarbeitszahlen
und sollten unter www.bafa.de oder über
einen Energieberater in Erfahrung gebracht werden. Beispiel: Bei der energetischen Altbausanierung eines Zweifamilienhauses können bis zu 4.500 Euro pro
Wohneinheit beantragt werden, wenn die
Bedingungen dazu erfüllt werden.
Öko-Zertifikathandel oder:
Was ist echter Ökostrom?
Wer Freilandeier kauft, will keine Eier aus
Käfighaltung untergeschoben bekommen. Genauso sieht es mit Ökostrom
aus: Wer bis zu 4 Cent pro Kilowattstunde mehr bezahlt, möchte auch sicher
gehen, dass dieses Geld der Umwelt
zugute kommt.
Das Renewable Energy Certificate System (RECS) ist ein Zertifikatsystem für
Ökostrom in derzeit 15 europäischen
Ländern. In Deutschland wurde die
Organisation unter anderem von E.ON,
RWE und Vattenfall mitbegründet. Ziel
ist es, den europaweiten Handel mit
Ökostrom zu ermöglichen und den
Ausbau der regenerativen Energien zu
fördern. Doch das System hat einen
gravierenden Haken:
Für jede ökologisch gewonnene Megawattstunde Strom bekommt der
Kraftwerksbetreiber
ein
Zertifikat.
Dieses Zertifikat kann er an konventionelle Stromproduzenten verkaufen. In
Skandinavien wird so viel Strom aus
Wasserkraft gewonnen, dass mit den
dazugehörigen Zertifikaten die gesamte
bundesdeutsche Produktion von Atom-
Siehe dazu „Richtliinien für Förderung
von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien“. Alle Informationen
dazu gibt es im Internet unter:
www.bafa.de > energie > erneuerbare energien > Wärmepumpen
Internet-Tipps:
Mehr Informationen auch unter
www.waermepumpe.de
Bundesverband Wärmepumpe
www.geothermie.de
Geothermische Vereinigung e.V.
Strom ist nicht gleich Strom
Erneuerbare Energien
41
und Kohlestrom für Haushaltskunden zu
Ökostrom umetikettiert werden könnte.
Das heißt: Ein deutscher Stromversorger kauft dieses Zertifikat für etwa 0,05
Cent pro Kilowattsunde und darf damit
die gleiche Strommenge aus Atomoder Kohlekraftwerken als Ökostrom
bezeichnen. So wird aus konventionellem Strom Ökostrom und der Nutzen für
die Umwelt ist gleich Null. Dieses System schafft daher im Gegensatz zum
EEG
(Erneuerbare-Energien-Gesetz)
auch keinen Anreiz für den Bau neuer
umweltfreundlicher Anlagen und unterm
Strich wird weiterhin so viel konventioneller Strom produziert wie bisher.
EWS –
Elektrizitätswerke
Schönau GmbH
• Stromkauf nur bei Lieferanten ohne Kapitalbeteiligung von
Atomkraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen
• Pro Kilowattstunde wandert ein „Sonnencent“ in einen Fördertopf zum Bau von neuen umweltfreundlichen Anlagen
• Die Elektrizitätswerke Schönau sind vom TÜV Nord zertifiziert
• Weitere Infos: www.ews-schoenau.de
Greenpeace
energy eG
• Eingetragene Genossenschaft, die ausschließlich ihren
Mitgliedern gehört.
• Der Neubau umweltfreundlicher Kraftwerke steht im Mittelpunkt.
• Steht für Transparenz auf dem Strommarkt bei Zusammensetzung und Preis des Stroms.
• Die Einhaltung der Kriterien wird vom TÜV Nord überwacht
• Weitere Infos: www.greenpeace-energy.de
NaturStrom
Handel GmbH
• Aus den Umweltverbänden BUND, NABU, BWE, Eurosolar
und anderen hervorgegangen
• Investiert direkt in den Anlagenneubau zur Erzeugung
erneuerbarer Energien
• Zeitgleiche nachprüfbare Einspeisung der gleichen Strommenge aus von Naturstromhandel GmbH geförderten
Anlagen ins Netz
• Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel in Gold des „Grüner
Strom Label e.V.“
• Weitere Infos: www.naturstrom.de
LichtBlick –
die Zukunft der
Energie GmbH
• Privat finanzierte und unabhängige geführte
GmbH & Co. KG
• Lichtblick konnte juristisch bereits viele Verbesserungen
auf dem Strommarkt erreichen
• Eine Alternative für ökologisch orientierte Gaskunden
• Leider keine klare Auskunft über die Stromherkunft und
kein klares Konzept für einen Neuanlagenbau
• Lichtblick erfüllt die ökologischen Kriterien der OK-PowerLabels und ist zertifiziert von TÜV Nord
• Weitere Infos: www.lichtblick.de
Wechseln Sie zu Ökostrom!
Mit dem Wechsel zu einem Ökostromanbieter verändern Sie den Energiemarkt nachhaltig.
Ein guter Ökostromanbieter versorgt
seine Kunden mit 100 % Ökostrom und
muss zudem mindestens die folgenden
drei Kriterien erfüllen:
• er spart mindestens zwei Drittel CO2
gegenüber konventionellen Anbietern
ein
• er ist unabhängig von der Atom- und
Kohlewirtschaft
• er reinvestiert das Geld seiner Kunden ausschließlich in neue ökologische Anlagen.
In der nebenstehenden Taballe die besten Anbieter, die diese Kriterien erfüllen:
Internet-Tipps:
Mehr Informationen zum Stromwechsel und einen Ökostromrechner finden Sie unter
www.projekt21plus.de und
www.verivox.de.
Energie sparen und effizient nutzen
42
Öl und Gas effizient
nutzen – Brennwerttechnik
Auch wenn die aktuelle Finanz- und
Wirtschaftskrise derzeit wieder für sinkende Energiepreise gesorgt hat, wird
dies sicher nicht lang so bleiben. Denn
die weltweiten Vorräte an fossilen Energien wie Öl und Gas sind begrenzt. Um
zukünftigen Preissteigerungen etwas zu
entkommen, empfiehlt sich daher neben der Einhaltung der allgemeinen Energie-Spartipps (s. Seite xx) sowie der
Verbesserung der Dämmung vor allem
der Einbau einer modernen, effizienten
Heiztechnik.
Informieren lohnt sich
Wenn Ihre Heizung schon mehr als
15-20 Jahre auf dem Buckel hat, lohnt
es sich, über eine Modernisierung nach-
zudenken. Denn moderne Heizkessel
brauchen bis zu 30 Prozent weniger
„Brennstoff“ als alte Energiefresser.
Warten Sie also nicht, bis ihre alte Heizung defekt ist, sondern informieren Sie
sich rechtzeitig.
Doch die Wahl der passenden Heizung
für Ihr Gebäude ist oft nicht ganz so
einfach: Bevor Sie sich wieder für Öl
oder Gas entscheiden, sollten Sie auf
jeden Fall auch den Einsatz erneuerbarer Energien prüfen: Ist etwa eine
Holzpelletsheizung oder eine Wärmepumpe geeignet? Lässt sich zusätzlich
Sonnenenergie nutzen? Sollten Sie
zuerst die Dämmung Ihres Hauses
verbessern? Lassen Sie sich daher vor
einer Entscheidung neutral beraten (s.
Energieberatung, S. 55).
Zudem sollten Sie berücksichtigen,
dass die Verbrennung von Öl und Gas
die Umwelt belastet und den Klimawandel beschleunigt. Auch werden
diese Brennstoffe in den nächsten
Jahrzehnten deutlich teurer werden,
weil die Vorräte zu Neige gehen und die
Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten steigt. Gute Gründe also
für heimische erneuerbare Energien.
Wenn möglich Brennwert
Wenn Sie sich für eine Öl- oder Gasheizung entscheiden, sollten Sie möglichst
ein Brennwertgerät einsetzen. Denn die
aktuelle Brennwerttechnik macht Einsparungen von rund 10 % gegenüber
herkömmlichen Niedertemperaturkesseln möglich. Das funktioniert so:
Bei den bislang üblichen Heizkesseln
werden die Abgase bei Temperaturen
von 150 Grad bis über 200 Grad in
den Schornstein abgeleitet. Bei der
Brennwerttechnologie wird über einen
zweiten Wärmetauscher ein großer
FIFOâJFâNJUâVOTâOFVFâFHFâ
JOâEFSâcSNFWFSTPSHVOH
Wenn Sie neue Möglichkeiten für eine effektive und umweltfreundliche
Wärmeversorgung suchen, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Denn
wir sind auf das Errichten und Betreiben von Anlagen zur Wärmeerzeugung und -verteilung spezialisiert. Und nutzen dabei immer mehr die Vorteile regenerativer Energien. Kommunen und Fachbetrieben bieten wir
eine Zusammenarbeit für die gemeinsame Entwicklung neuer Lösungen
zur Wärmeversorgung.
Dass wir über fundierte Erfahrungen verfügen, zeigen auch unsere Referenz-Anlagen. Dazu gehören das Biomasseheizwerk in Markt Schwaben,
die Biogas-Blockheizkraftwerke in Schwandorf und Puchheim und die
Wärmepumpenanlage in Prien am Chiemsee. Auf dem Gebiet der Geothermie haben wir Erfahrungen aus Projekten in Simbach-Braunau, Poing und
Garching.
Wir sind ein regionales Unternehmen und versorgen heute rund 10.000
Haushalte sowie Gewerbe- und Industriebetriebe in ganz Bayern mit Wärme. Als Tochterunternehmen der E.ON Bayern AG sind wir ein kompetenter Partner für das Planen, Bauen und Errichten von Anlagen. Auf Wunsch
übernehmen wir auch das Contracting und erarbeiten Konzepte zur Finanzierung.
Mehr Spielraum mit der
Sparkassen-Baufinanzierung.
Bauen. Modernisieren. Renovieren.
Wir sind für Sie da:âE.ON Bayern Wärme GmbH, Leiter Vertrieb,
Herr Robert Budde, Arnulfstraße 203, 80634 München T 0 89-52 08-41 11,
F 0 89-52 08-41 99, [email protected]
www.eon-bayern-waerme.com
089238010 · www.kskms.de
Energie sparen und effizient nutzen
43
Abgastemperatur von 90 °C, auch bei
höheren Vorlauftemperaturen, hat in der
Brennwerttechnik nichts zu suchen.
Kaminsanierung notwendig?
Achten Sie bei der Heizungserneuerung
auch auf den Kamin, denn er muss auf
die neue Heizung abgestimmt werden.
Wegen der geringeren Abgasmengen
und der niedrigeren Abgastemperaturen ist zu prüfen, ob der alte Schornstein noch passt. Gegebenenfalls muss
Tipps zum Heizöleinkauf:
Für Ihre Ölheizung sollten Sie
auch unbedingt auf die Qualität
des Brennstoffs, insbesondere auf
schwefelarmes Heizöl achten (für
Öl-Brennwertgeräte meist Voraussetzung).
Holz – ein einheimischer, nachwachsender und klimafreundlicher Energieträger
Teil dieser nutzbaren Wärme entzogen
und für den Heizkreislauf verwertbar
gemacht. Dabei wird der Wasserdampf,
der als Verbrennungsprodukt in den
Abgasen enthalten ist, so weit abgekühlt, dass er kondensiert und dabei
zusätzliche Wärme (die sog. Kondensationswärme) freisetzt. Je niedriger
die Rücklauftemperaturen der Heizung
sind, desto mehr Abgaswärme wird
genutzt. Aus diesem Grund wird der
größte Wirkungsgrad mit niedrigen Vorund Rücklauftemperaturen (z. B. bei
Fußbodenheizung) erreicht. Aber auch
bei üblichen Auslegungstemperaturen
von 75/55°C (Radiatorheizung) sind
aufgrund der gleitenden Betriebsweise
der Kesselwassertemperatur gute Nutzungsgrade möglich.
Sowohl für Öl- als auch für Gasheizungen sind modernste Brennwertkessel
auf dem Markt. Der Nutzungsgrad
steigt um gut zehn Prozent bei Gas
und um sechs Prozent bei Heizöl.
Aber Vorsicht, nur ein kompetenter
Heizungsmonteur kann die Einstellung
eines Brennwertkessels so vornehmen,
dass auch der größtmögliche Nutzen
daraus gezogen werden kann. Eine
) +
WASSER WÄRME ENERGIE
(*/*$2/-#4%,/*$2/*!"*!&"*-.2,./*$
-',,&,#.,
""#"(!
"( 0 + &( ")&(%"/-(",%-(.+*(&*"!"
Um Kosten zu sparen, können Sie
in einem nicht homogenen Markt
sehr gut Preise vergleichen, auf
Vorrat ordern wann Sie es möchten
und per Sammelbestellung mit Ihren
Nachbarn weitere Kosten sparen.
Der Bund der Energieverbraucher
(www.energienetz.de) stellt z. B.
die Seite www.heizoelpool.de zur
Verfügung, damit man per Anmeldung über das Internet einfacher
an Sammelbestellungen teilhaben
kann.
Heizung - Sanitär - Bad
Solar - Kundendienst
Gas- und Ölfeuerung
„Qualität ist unser Grundsatz!“
Robert Wihan Haustechnik
Helmut Häusler
"&-.","&1/*$- /
/*! *-.((.&+*"*
"N5FJMTSBJOt8ÚSUITFF
5FMt'BY
&.BJMJOGP!XJIBOIBVTUFDIOJLEF
XXXXJIBOIBVTUFDIOJLEF
Energie sparen und effizient nutzen
44
Achten Sie auch auf den Einbau energiesparender Heizungspumpen (Effizienzklasse A), denn sie sparen so im
Lauf der Jahre einige hundert Euro an
Stromkosten.
Wichtig ist auch die Wärmedämmung
von Heizungsrohren und Armaturen: Sie
darf an Übergängen, Bögen und Verzweigungen keine Lücken aufweisen.
Nach einem Heizungstausch sollte
unbedingt ein hydraulischer Abgleich
durchführt werden, ganz besonders
dann, wenn die Heizlast bzw. der Wärmebedarf durch Dämmmaßnahmen
reduziert worden ist.
Öl-Brennwertkessel mit Solarunterstützung
der Querschnitt verkleinert werden (z.B.
durch vorgefertigte Keramik-, Edelstahloder Kunststoffrohre), bei Brennwertgeräten muss der Kamin feuchteunempfindlich ausgeführt sein. Hier hilft Ihnen
Ihr Kaminkehrer sicher gern weiter.
Worauf Sie noch achten sollten
Ein neuer Kessel ist sicher eine wichtige
Investition in die Energiesparzukunft.
Um aber effektiv und umfassend zu
sparen, müssen alle Maßnahmen in
ein Gesamtkonzept passen. Das heißt,
Dämmmaßnahmen oder Fenstertausch
am Gebäude zur Energieeinsparung
müssen immer als erstes erfolgen, damit die Heizung korrekt dimensioniert
werden kann.
Überdimensionierte Heizkessel kosten
zusätzliche Energie. Wichtig: Wenn noch
ein Heizungstausch mit Öl- oder Gas
infrage kommt, dann nur in Verbindung
mit einer thermischen Solaranlage! Und
das nicht nur für Warmwasser, sondern
auch für Heizungsunterstützung, wenn
die erforderlichen Parameter am Gebäude stimmen.
Und schließlich ist auch die regelmäßige
Wartung der Anlage wichtig. Sie verlängert die Lebensdauer und sorgt für
einen störungsfreien Betrieb. Auch die
optimale Einstellung der Regelung und
die Einweisung in die richtige Bedienung
der neuen Heizung sollte Ihr Fachbetrieb
übernehmen.
Kraft-WärmeKopplung –
Blockheizkraftwerke
Blockheizkraftwerke (BHKW) sind Anlagen, in denen gleichzeitig Strom und
Wärme erzeugt wird (Kraft-WärmeKopplungs-Anlagen). Für Großverbraucher gibt es Anlagen mit elektrischen
Leistungen
im
Megawatt-Bereich.
Unsere Leser dürften sich aber vor
allem für Anlagen im Kilowatt-Bereich
interessieren, d. h. für Mini- oder MicroBHKW.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung
zeigt das beigefügte Bild. Prinzipiell
sind fossile und pflanzliche Brennstoffe nutzbar. Im KWK-Aggregat (meist
Motor und Generator) wird Strom und
Wärme erzeugt. Im Gegensatz zu
unseren Großkraftwerken, bei denen
die entstehende Wärme nicht genutzt
wird (Wirkungsgrad etwa 38 %), nutzt
die KWK den Brennstoff zu 88 %. Sogar beim Einsatz fossiler Brennstoffe
entsteht so ein wichtiger ökologischer
und ökonomischer Vorteil. Weitere Verbesserungen der CO2-Bilanz sind durch
Einsatz von pflanzlichen Brennstoffen
wie Pflanzenöl, Holz oder Biogas zu
erzielen. Die überwiegende Anzahl der
heute eingesetzten Mini-BHKW arbeitet
aus technisch-wirtschaftlichen Gründen
mit Gas oder Heizöl.
Mini- oder MicroBlockheizkraftwerke
können für die energetische Sanierung
von Gewerbegebäuden oder Mehrfamilienhäusern, aber inzwischen auch
für Ein- oder Zweifamilienhäuser eine
wirtschaftlich interessante Alternative
sein. Dies gilt vor allem in Fällen, wo
eine gute Wärmedämmung technisch
schwierig und teuer ist. Wenn eine neue
Heizung fällig wird, so lohnt es sich,
über ein BHKW nachzudenken. Es ist
zwar teurer als ein Heizkessel, spart
aber Geld durch
Internet-Tipps:
Weitere Infos zu KWK und BHKW
finden Sie unter
www.bkwk.de
Bundesverband Kraft-WärmeKopplung e.V.
www.bafa.de
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle
www.mini-kwk.de
BMU-Klimaschutzinitiative
www.energieverbraucher.de/
itid__155/
Bund der Energieverbraucher: gute
Übersicht zu BHKW
www.energiesparen-imhaushalt.de/
Allgemeine Tipps und Infos zu
BHKW
Energie sparen und effizient nutzen
45
• Eigennutzung des im BHKW erzeugten Stroms, d. h. verminderter Bezug
aus dem Netz
• Vergütung des gesamten vom
BHKW erzeugten Stroms (1/2009:
12,6 ct / kWh bei Gas /Heizöl)
• Rückerstattung der Mineralölsteuer.
Die Wirtschaftlichkeit eines BHKW ist
umso höher, je mehr Betriebsstunden
pro Jahr anfallen. Etwa 3.800 Stunden
pro Jahr sollten es schon sein. In der
Planung ist auch zu berücksichtigen,
wie der Spitzenwärmebedarf an besonders kalten Tagen abgedeckt werden
kann, z. B. durch ein BHKW höherer
Leistung oder eine Zusatzheizung.
Attraktive Förderung
Mit dem Klimaschutz-Impulsprogramm,
gültig seit 01.09.2008, zur Förderung
von Klein-KWK-Anlagen bis zu einer
elektrischen Leistung von 50 kW wird
der Einbau eines BHKW auch noch
kräftig bezuschusst. So kann für ein
BHKW mit z. B. 5 kW (bei einer thermischen Leistung von ca. 12,5 kW) eine
Förderung von bis zu 7.475 Euro beim
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden,
wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Mehr zum Thema Fördermöglichkeiten finden Sie auf Seite xx.
Blockheizkraftwerk
Energie-Spartipps für Alle
Private Haushalte verbrauchen knapp
ein Drittel der insgesamt verbrauchten
Energie in Deutschland. Und wussten
Sie, dass jeder Bewohner Deutschlands
im Jahr durchschnittlich für den Ausstoß von ca. 10 Tonnen CO2 sorgt? Nur
maximal 3 Tonnen wären vertretbar.
Energie sparen ist keine Philosophie
mehr, sondern eine Notwendigkeit! Kli-
Quelle: Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH
ma- und Umweltschutz geht uns alle an.
Mit dem bewussten Umgang mit Energie
kann man aber auch viel Geld sparen.
Das fängt bereits mit kleinen eigenen
Maßnahmen an. Hier einige Tipps:
Sparsamer beim Heizen
Das größte Potenzial für eine Einsparung liegt im Bereich Heizen. Etwa 75
Prozent der benötigten Energie für ein
Wohngebäude entfallen auf die Heizung; bei durchschnittlich je 10 bis 15
Prozent liegt der Anteil für Warmwasser
und Strom. Deshalb hier einige Tipps:
Raumtemperaturen richtig wählen
Wie eine angenehme Raumtemperatur
in der Übergangszeit oder im Winter
sein sollte, ist natürlich individuell unterschiedlich.
Dennoch haben sich folgende Empfehlungen bewährt:
Mit Kraft-Wärme-Kopplung Primärenergie effizient umwandeln, Quelle: Bundesverband Kraft-Wärmekopplung e.V.
Wenn die Räume nicht benutzt werden,
sollte die Temperatur um einige Grad
abgesenkt werden. Programmierbare
Thermostatventile oder Nachtabsen-
Energie sparen und effizient nutzen
46
Eine Empfehlung für ausreichend
angenehme Raumtemperaturen:
Treppenhaus / Flur
WC
Schlafraum
Arbeitszimmer
Küche
Kinderzimmer
Wohnraum
Esszimmer
10-15 °C
16 °C
16 °C
19 °C
18 °C
20 °C
20 °C
19 °C
In diesem Zusammenhang:
Eine um 1 °C verringerte Raumtemperatur spart ca. 6 Prozent
Heizenergie!
Eine Öko-Waschmaschine spart Energie und Wasser
kung erledigen dies energiesparend
und ohne Komfortverlust.
Richtig Lüften
Dauerhaft gekippte Fenster bringen
kaum frische Luft, erhöhen aber die
Heizkostenrechnung kräftig. Lüften
Sie während der kalten Jahreszeit bei
Anwesenheit mindestens dreimal pro
Tag. Öffnen Sie die Fenster ganz weit,
3-10 Minuten pro Zimmer, je nach
Außentemperatur (je kälter es draußen
ist, desto kürzer lüften). Während des
Lüftens sollten Sie den Heizkörper unter dem Fenster abschalten. Auch dies
machen moderne programmierbare
Heizkörperthermostate meist automatisch.
Freie Sicht zum Heizkörper
Decken Sie Ihre Heizkörper nicht zu!
Denn die Wärme sollte sich ungehindert
im Raum verteilen können. Verkleidungen, ungünstig aufgestellte Möbel,
lange Vorhänge oder feuchte Wäsche
auf der Heizung verursachen bis zu 10
Prozent Wärmeverluste!
Rohrleitungen und andere
Schwachstellen dämmen
In Häusern mit älteren Heizungen geht
oft viel Energie über ungedämmte
Heizungs- und Warmwasserleitungen
Problem Schimmel
In Wohngebäuden steigt die Luftfeuchtigkeit durch Atemluft, Pflanzen, Bad- und Küchendämpfe an.
Dadurch kann sich an der Innenseite
kalter Außenwände und besonders
in Wandecken Feuchtigkeit bilden.
Dies kann zu Schimmelpilzen führen, die Ihre Gesundheit gefährden
können.
Richtiges Heizen und Lüften verhindert das Problem. Eine Dämmung
an der Außenwand erhöht die
innere Oberflächentemperatur der
Außenwand und verhindert so die
Schimmelbildung. Vorausgesetzt,
man verwendet eine ausreichende
Dämmstärke.
verloren. Dabei ist die nachträgliche
Dämmung der Rohre nicht schwierig.
Mit ein wenig handwerklichem Geschick
können Sie dies einfach und kostengünstig selbst erledigen. Vorgefertigte
Dämmschläuche gibt‘s im Baumarkt
oder bei Ihrem Installationsbetrieb. Als
Faustregel gilt: Dämmdicke mindestens
so groß wie der Rohrdurchmesser, besser aber doppelt so stark.
Auch diese Energiespar-Maßnahme
amortisiert sich innerhalb kurzer Zeit.
Denn jeder Meter, der gedämmt wird,
spart jährlich bis zu 10 Liter Heizöl.
Aber auch andere energetische
Schwachstellen lassen sich kostengünstig verbessern: So können zum
Beispiel Heizkörpernischen durch dünne Dämmplatten zwischen Innenwand
und Heizkörper besser isoliert werden.
Auch bei Rollladenkästen lassen sich
durch nachträgliche Dämmung und verbesserte Gurtdurchführungen unnötige
Energieverluste vermeiden. Überprüfen
Sie auch, ob die Dichtungen von Fenstern und Türen ausreichend bzw. noch
in Ordnung sind. Sie heizen sonst Ihr
Geld sprichwörtlich zum Fenster hinaus.
Geschlossene Rolläden oder Vorhänge
verringern die Wärmeverluste in der
Nacht weiter.
Energie sparen und effizient nutzen
47
Heizkörperventile modernisieren
Thermostatventile sollten inzwischen
Standard sein: Sie schalten automatisch
ab, wenn die eingestellte Raumtemperatur erreicht ist (Stufe 3 entspricht hier in
der Regel einer Temperatur von 20 °C).
Mit dem Einbau von programmierbaren
Heizkörperthermostaten lassen sich
nochmals bis zu 15 Prozent Energie
sparen. Denn damit ist es zum Beispiel
möglich, automatische Temperaturabsenkungen für jeden Raum individuell
zu programmieren.
Stromfresser Heizungspumpe?
Alte Heizungspumpen sind Stromfresser: Klein und meist im Keller versteckt,
laufen sie oft die ganze Heizperiode
oder sogar das ganze Jahr – und belasten dabei die Stromrechnung enorm:
In einem typischen Einfamilienhaus machen die Stromkosten für die Pumpe bis
zu 150 Euro im Jahr aus. Neue kommen
dagegen mit gerade mal 30 Euro aus.
Eine moderne geregelte Hocheffizienzpumpe (achten Sie auf das Energielabel
Effizienzklasse A) spart also bis zu 80 %
Energie und hat sich bereits nach 2 bis
4 Jahren amortisiert.
Heizung optimieren
Auch wenn der Heizkessel noch gut zu
funktionieren scheint: Bei den meisten
Anlagen lässt sich der Wirkungsgrad
mit geringem Aufwand verbessern.
Hierzu einige Tipps:
• Lassen Sie Ihre Heizungsanlage einmal im Jahr vom Fachmann warten
und reinigen.
Thermostatventile fix einstellen!
Das Aufheizen eines Raumes geht
auf Stufe 5 nicht schneller als auf
Stufe 3. Nutzen Sie die bei den meisten Thermostatventilen vorhandenen
Kunststoffschieber, um den Einstellbereich nach oben zu begrenzen
und ein versehentliches Verstellen zu
vermeiden.
• Kontrollieren Sie regelmäßig den
Wasserdruck und entlüften Sie die
Heizkörper.
• Überprüfen Sie die Einstellung der
Regelung (ggf. gemeinsam mit Ihrem
Heizungsfachmann): Passen die eingestellten Schaltzeiten, Temperaturen und Heizkurven zu Ihrem Bedarf?
Ist eine automatische Nachtabsenkung programmiert?
Heizkessel modernisieren
Alte Heizkessel sind oft überdimensioniert. Die Anlage „taktet“ häufig und jedes
Mal entstehen Anfahr- und Auskühlverluste sowie unnötiger Stromverbrauch.
Möglicherweise kann Ihr Heizungsbauer
den Brenner auf den Leistungsbedarf
Ihres Hauses einstellen, schon damit
können oft 5-10 Prozent Ihres Heizenergiebedarfs eingespart werden.
Hydraulischer Abgleich
Das Heizungssystem ist ein verzweigtes
Netz aus kurzen und langen, dicken und
dünnen Rohren. Das Heizungswasser
sucht sich automatisch den Weg des
geringsten Widerstandes: am liebsten
kurze und dicke Rohre.
Oft lohnt es sich aber, den alten Kessel
durch einen neuen zu ersetzen. Dies
sollte geprüft werden, wenn
Ohne hydraulischen Abgleich werden
daher Heizkörper in entfernten Räumen
(z. B. im Dachgeschoss) oft schlechter
mit Wärme versorgt als nahegelegene.
Dies wird oft durch stärkere Pumpen
und höhere Vorlauftemperaturen ausgeglichen – die Folge ist ein unnötig hoher
Energieverbrauch.
Besser (und eigentlich auch gesetzlich
vorgeschrieben) ist es, alle Bestandteile
des Heizsystems durch hydraulischen
Abgleich optimal aufeinander abzustimmen. Dies ist natürlich Aufgabe des
Heizungsfachmanns.
Achtung: Bei Modernisierungsmaßnahmen, die von der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) gefördert werden,
muss immer auch ein hydraulischer
Abgleich durchgeführt werden!
• der Heizkessel älter als 20 Jahre ist
oder hohe Wärmeverluste aufweist,
• ohnehin eine größere Reparatur ansteht,
• die Gebäudehülle zwischenzeitlich
gedämmt wurde und der Kessel
deshalb zu groß ist.
Setzen Sie bei der neuen Heizung
möglichst auf erneuerbare Energien
und effiziente Technologien! Welche
Möglichkeiten es hierzu gibt, zeigen wir
Ihnen auf den nächsten Seiten.
Vor einer Heizungserneuerung sollten Sie aber auf jeden Fall auch eine
Verbesserung der Wärmedämmung Ihres Hauses prüfen, denn dann würde ein
wesentlich kleinerer Kessel ausreichen.
Tipp: Nutzen Sie vorab aber auf jeden
Fall die Möglichkeit einer unabhängigen
Energieberatung. Nähere Infos hierzu
auf Seite 55.
Energie sparen und effizient nutzen
48
Tipps zum Wasser sparen:
• Eine Geschirrspülmaschine ist
kein Luxus. Eine Familie mit vier
Personen verwendet für das
Spülen von Hand durchschnittlich 40 Liter Wasser pro Tag.
Um das Wasser zu erwärmen,
werden bis zu 2 Kilowattstunden benötigt. Eine Geschirrspülmaschine dagegen verbraucht
im Schnitt je Spülgang 20 Liter
Wasser und ca. 1 Kilowattstunde Strom. Moderne Geräte mit
ECO-Programm noch weniger.
• Wer keine Geschirrspülmaschine hat, sollte das Wasser nicht
ständig während des gesamten
Spülvorgangs laufen lassen!
• Denken Sie auch an Ihre Toiletten! Ein herkömmlicher Spülkasten verbraucht 9 Liter Wasser
pro Spülung. Im Vergleich: Ein
Spülkasten mit Spartaste nur
3 Liter.
• Nehmen Sie die Waschmaschine nur dann in Betrieb, wenn die
Trommel gefüllt ist oder nutzen
Sie das Energiesparprogramm.
Bei normal verschmutzter Wäsche wird keine Vorwäsche
benötigt. Waschen Sie möglichst
bei niedrigeren Temperaturen.
Anstatt 60 °C reichen auch
40 °C usw.
• Ein Wasserhahn, der alle zwei
Sekunden tropft, kostet pro Jahr
rund 800 Liter Wasser. Für ein
Vollbad brauchen Sie ca. 150
Liter Wasser. Für eine kurze
Dusche dagegen nur 40-50
Liter.
Sparsamer warmes Wasser
verbrauchen
Trinkwasser ist kostbar und für unser
Leben unverzichtbar. Die Warmwasseraufbereitung steht mit ca. 10-15
Prozent an zweiter Stelle des Endenergieverbrauchs der privaten Haushalte.
Der Durchschnittsverbrauch pro Tag
und Person liegt bei 130 Liter, davon
ca. 45 Liter warmes Wasser.
Etwa 25 Prozent entfallen auf die Küche und der Rest auf Reinigung und
Körperpflege. Durch einen bewussten
und sparsamen Umgang mit Wasser
können bis zu 30 Prozent Energie gespart werden.
Sie sollten wissen, dass bei 50 Grad
warmem Wasser die Kosten für die
Erwärmung ein Mehrfaches des reinen
Wasserpreises betragen.
Strom sparen im Haushalt
Auch im Haushalt lässt sich mit einfachen Tipps viel Energie sparen. Hier
einige Beispiele:
• Benutzen Sie Stand-by-Schaltungen
nur, wenn es wirklich sein muss.
Schalten Sie Geräte über Nacht oder
bei längeren Benutzungspausen ab.
Nutzen Sie dazu die praktischen
Steckerleisten,
um
gleichzeitig
mehrere genutzte Geräte bequem
ein- und auszuschalten! Wenn Sie
den Stand-by-Betrieb konsequent
einschränken, können Sie sich binnen Jahresfrist über eine niedrigere
Stromrechnung freuen.
• Geräte wie Kaffeemaschine, Eierkocher, Toaster oder den Wasserkocher sollten Sie unbedingt nutzen.
Die Geräte verbrauchen weniger
Energie gegenüber einer herkömmlichen Zubereitung im Kochtopf oder
im Backofen.
• Beim Kochen können Sie Energie
sparen, wenn der Durchmesser des
Topfes mit dem Durchmesser der
Kochstelle übereinstimmt! Bei einem
zu kleinen Topf geht unnötige Wärme
verloren. Ist der Topf zu groß, verlängert sich die Ankochdauer. Ganz
wichtig ist der völlig ebene Topfboden, weil damit der Wärmekontakt
am besten gewährleistet ist. Und
noch effizienter sind doppelwandige Töpfe, da sie über Außenwand
und Deckel noch weniger Energie
verlieren. Mit einem Glaskeramikoder einem Induktionskochfeld kann
sparsamer gekocht werden als mit
Gusskochplatten.
• Schalten Sie die Kochstelle oder den
Backofen 5 bis 10 Minuten vor Ende
der Garzeit schon aus. Die Nachwärme reicht in der Regel völlig aus,
damit die Speisen gar werden.
• Der Deckel muss auf den Kochtopf!
Mit Deckel geht der Kochvorgang
schneller, weil die Wärme im Topf
bleibt und die Kochdauer verringert
wird! Ein Beispiel: Für 1,5 Liter Suppe
ohne Deckel braucht man dreimal so
viel Energie wie mit Deckel. Topfgucker sollten sich einen transparenten
Deckel gönnen.
Energieeffizienz ist käuflich
Ob im Haushalt, im Wohnzimmer oder
im Büro – elektrische Geräte begleiten
uns inzwischen in fast allen Lebensbereichen. Aber sie sind auch große Energieverbraucher. Deshalb ist es wichtig,
bei Neuanschaffungen unbedingt auch
auf die Energieeffizienz der Geräte zu
achten. Am besten vergleichen Sie
hierzu den jeweils angegebenen Energieverbrauch der Geräte. Aber auch
Ein Energiemessgerät hilft
Mit einem Energiemessgerät können Sie den Stromverbrauch Ihrer
Haushaltgeräte selbst messen und
damit heimliche Stromfresser entlarven: Es wird einfach zwischen
Steckdose und Verbraucher gesteckt und misst die momentane
Leistung in Watt und den Verbrauch
in kWh, z. B. bei einem Kühlgerät
während 24 Stunden oder auch
über eine ganze Woche.
Energiemessgeräte gibt es bereits
ab 10 Euro. Beim Landratsamt
Starnberg kann auch ein EnergieCheck-Koffer kostenlos ausgeliehen werden (Umweltberatung,
Tel. 08151 / 148-442).
Energie sparen und effizient nutzen
49
Labels helfen Ihnen bei der richtigen
Auswahl.
Internet-Tipps:
Geräte-Label im Überblick:
Weitere Informationen zu besonders energiesparenden Geräten
finden Sie unter
Europäisches Energielabel für
Haushaltsgroßgeräte
Bestimmte Haushaltsgroßgeräte müssen im Handel mit dem EU-Energielabel
ausgezeichnet werden. Darunter fallen
Kühl- und Gefriergeräte, Wäschetrockner, Waschvollautomaten, Geschirrspülmaschinen, Elektrobacköfen und
Raumklimageräte. Empfehlenswert sind
Geräte der Klassen A+ bzw. A++ für
besonders effiziente Geräte.
Energy-Star für Bürogeräte
Im Jahr 2002
wurde das amerikanische Energieeffizienz-Label
Energy Star als
freiwillige Kennzeichnung
für
energieeffiziente
Bürogeräte (Computer, Monitore und
bildgebende Geräte) auch in der EU
eingeführt. Die Vergabekriterien werden
regelmäßig der technischen Entwicklung angepasst. Derzeit gilt Energy-Star
4.0, eine erneute Verschärfung der
Vergabekriterien (Energy Star 5.0) ist für
Mitte 2009 geplant.
Weitere Infos: www.eu-energystar.org
Umweltzeichen: Der Blaue Engel
Der Blaue Engel
ist
wohl
das älteste und
bekannteste
Umweltzeichen.
Er wird von einer
unabhängigen
Jury für besonders umweltfreundliche Produkte vergeben. Neben dem Energieverbrauch
spielen dabei auch andere Kriterien wie
Recyclingfähigkeit oder Schadstoffgehalt eine wichtige Rolle. Die Vergabekriterien legen das Umweltbundesamt und
www.spargeraete.de
www.ecotopten.de
www.office-topten.de
www.stromeffizienz.de
oder in der jährlichen Broschüre
des Landratsamtes Starnberg
für Haushaltslampen beschlossen, die
zu einem schrittweisen Verschwinden
der klassischen Glühlampe führen
werden. So dürfen zum Beispiel ab
1.9.2009 generell keine matten Glühlampen mehr verkauft werden. Auch
klare Lampen mit 100 Watt und mehr
laufen zu diesem Zeitpunkt aus.
Ein Umstieg auf sparsamere Alternativen lohnt sich aber auch jetzt schon!
Achten Sie jedoch auch hier auf gute
Qualität – es zahlt sich aus.
Energiesparlampen – die erste Wahl
Mit Energiesparlampen können Sie
ganz einfach Geld sparen, denn der
höhere Anschaffungspreis amortisiert
sich sehr schnell durch den deutlich
geringeren Stromverbrauch. Mit einer
das Deutsche Institut für Gütesicherung
und Kennzeichnung (RAL) gemeinsam
fest, sie werden regelmäßig verschärft.
Auch für Energiesparer ist der Blaue
Engel eine wertvolle Entscheidungshilfe,
zumal in Zukunft verstärkt klimarelevante Produkte und Dienstleistungen
ausgezeichnet werden.
Weitere Infos: www.blauer-engel.de
Sparsamer bei der Beleuchtung
Aus für die Glühbirne
Die gute alte Glühbirne ist ein wahrer
Energieverschwender, denn sie verwandelt nur 5 Prozent der Energie in Licht,
95 Prozent gehen dagegen als Wärme
verloren. Deshalb hat die EU Ende 2008
Mindestanforderungen an die Effizienz
Die Leuchtkraft von
Energiesparlampen
So ersetzen Sie Glühlampen sinnvoll gegen Energiesparlampen, um
den gleichen Helligkeitsgrad zu
erhalten:
Glühlampe
40 Watt
60 Watt
75 Watt
100 Watt
Energiesparlampe
7 Watt
11 Watt
15 Watt
20 Watt
Bitte beachten Sie: Energiesparlampen enthalten kleine Mengen an
Quecksilber und müssen deshalb
zwingend zum Sondermüll (Giftmobil).
Energie sparen und effizient nutzen
50
Energiesparlampe von 15 Watt, die der
Leuchtkraft einer Glühlampe von 80
Watt entspricht, spart man 80 Prozent
Strom. Zudem hat diese Lampe eine
acht- bis 16mal längere Lebensdauer.
In der Form sind die stromsparenden
kaum noch von herkömmlichen Glühbirnen zu unterscheiden. Auch die
Sorge vor dem vermeintlich ungemütlichen Licht ist unbegründet, wenn Sie
die Lichtfarben Warmweiß oder ExtraWarmweiß wählen.
Überall dort, wo Lampen länger als eine
halbe Stunde täglich in Betrieb sind,
sollte man sich deshalb für Energiesparlampen entscheiden. Bei der Außenbeleuchtung können Sie Schaltuhren oder
Dämmerungsschalter einsetzen.
Besonders energieeffizient sind Halogenlampen mit Infrarotbeschichtung.
Handelsbezeichnungen für diese Technologie sind z. B. „IRC“, „infrarotbeschichtet“ oder „infrared coated“. Eine
Lampe mit dieser Technik verbraucht
ca. ein Drittel weniger Energie und hält
länger als eine normale Halogenlampe.
Halogenlampen gibt es inzwischen auch
in normaler Glühbirnen-Form.
LED – klein und fein
Gerade im Kommen sind die sehr sparsamen LED-Lampen, deren Technik
derzeit intensiv weiter entwickelt wird.
Sie eignen sich bislang eher für die
Effektbeleuchtung oder Spezialanwendungen, werden aber in naher Zukunft
auch im Haushalt eine Alternative zu
den klassischen Lichtquellen sein.
Internet-Tipps:
Mehr Infos zum Energiesparen finden Sie unter
www.dena.de
Deutsche Energieagentur
www.thema-energie.de
Energiespartipps der Deutschen
Energieagentur
www.co2online.de
Online-Check für Heizungspumpen,
Thermostatventile und vieles mehr
www.stromeffizienz.de
Aktuelle Infos zum Stromsparen,
Online-Checks, Geräte-Datenbank
u.v.m.
Halogenlampen:
Beachten Sie die Unterschiede
Halogenlampen sind keine Energiesparlampen. Sie haben aber im Vergleich zu
konventionellen Glühlampen eine rund
doppelt so hohe Lebensdauer – etwa
2.000 Betriebsstunden – und eine bis
zu doppelt so hohe Lichtausbeute. Im
Vergleich zur Energiesparlampe ist die
Lichtausbeute der Halogenlampe allerdings etwa dreimal schlechter.
Kommunikation im grünen Bereich. Nachhaltig. Öko. Logisch.
. Analyse & Strategie
. Idee & Konzeption
. Kommunal- & Managementberatung
. Moderation & Öffentlichkeitsarbeit
. Marketing & Projektmanagement
. Umweltbildung
Industriestraße 6 . 82110 Germering
fon. 089-89 45 78 33 . fax. 089-89 45 78 35
email. [email protected] . internet. www.brainding.de
brainding.
concept . consulting . communications
Umweltfreundliche Mobilität
51
Umweltfreundlich mobil
Hohe Benzinpreise, ansteigender Verkehr, Staus, Schadstoffbelastung und
Lärm, aber auch die immer knapper
werdenden Ressourcen machen uns
immer deutlicher, dass auch im Mobilitätsbereich ein Umdenken notwendig
ist. Umweltfreundliche Alternativen
sind gefragt – und teilweise schon
vorhanden! Zwei Beispiele aus dem
Landkreis.
Mitfahrzentrale: Gemeinsam
fahren – gemeinsam sparen
Sprit sparen, Verkehr reduzieren, Umwelt entlasten – die Online-Mitfahrzentrale des Landkreises Starnberg bietet
viele Vorteile. Vorausgesetzt es machen
viele mit!
Meist allein im Auto
Vor allem im Berufsverkehr fährt fast
jeder allein. Denn statistisch gesehen
sitzt nur in jedem elften Auto ein Mitfahrer. Dabei fahren wahrscheinlich viele
dieselbe Strecke zur selben Zeit, nur
wissen sie nichts voneinander. Doch
das muss nicht so bleiben.
Denn auf Initiative des Landratsamtes
wurde auch für den Landkreis Starnberg eine so genannte Mitfahrzentrale
eingerichtet. Damit soll speziell Pendlern
geholfen werden, geeignete Fahrgemeinschaften in der Region zu bilden –
und das natürlich kostenlos.
Per Mausklick mitfahren
Über www.mifaz.de/STA können Interessierte rund um die Uhr entweder eigene Mitfahrangebote einstellen oder eine
individuelle Fahrt suchen. Dazu müssen
Start- und Zielort eingegeben oder per
Landkarte angeklickt werden.
Eine intelligente Umkreissuche zeigt
dann eine Liste passender Angebote.
Um den Kontakt zum Anbieter herzustellen, müssen sich die Interessenten
lediglich mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren.
Ein Beispiel: Von Herrsching nach
Starnberg, Montag bis Freitag, Hinfahrt
zwischen 7 und 7.30 Uhr, Rückfahrt
zwischen 16.30 und 17 Uhr, Kostenanteil pro Fahrt und Person: 1,10 Euro.
Den Preis legt der Anbieter fest.
auch untereinander vernetzt, so dass
jeder Eintrag von jeder Mitfahrzentrale
aus zu finden ist. Es ist also kein Problem, wenn Wohnort oder Arbeitsplatz
nicht im Landkreis Starnberg liegen.
Gerade bei weiteren Entfernungen lässt
sich ja am meisten sparen.
Auf dem Portal gibt es aber auch einen
Kostenrechner, der einen unverbindlichen Vorschlag errechnet. Je mehr in
einem Auto mitfahren, desto günstiger
wird die Fahrt pro Person. Pendler können auf diese Weise durchaus 50 bis
100 Euro pro Monat sparen.
Auch die Unternehmen im Landkreis
sollten ihre Mitarbeiter/-innen auf die
Mitfahrzentrale aufmerksam machen
und einen entsprechenden Link auf Ihre
Homepage setzen. Es kann aber auch
eine eigene MiFaZ angelegt werden, die
in erster Linie die Einträge der eigenen
Belegschaft zeigt.
Flächendeckendes Angebot
Über 150 regionale Mitfahrzentralen
sind inzwischen dabei. Sie alle sind
Weitere Infos unter www.mifaz.de/STA
oder beim Landratsamt Starnberg unter
Tel. 08151 148-442
Internet-Tipps:
Mehr Infos zu umweltfreundlicher
Mobilität finden Sie unter
www.besser-autokaufen.de
Kaufberatung des Verkehrsclub
Deutschland (VCD) zu umweltfreundlichen Autos
www.ichundmeinauto.info
Kampagne „Clever fahren -Sprit
sparen“ der Deutschen Energieagentur
www.spritsparkurs.de
Infos zum Sprit sparenden Fahren
www.stattauto-muenchen.de
Infos zu den Verleih-Stationen im
Landkreis (u. a. Gauting, Gilching,
Herrsching, Seefeld, Starnberg)
ÖPNV – ökologisch mobil im Landkreis
Umweltfreundliche Mobilität
52
„Nimm mich mit!“ –
eine Aktion der
Gemeinde Weßling
Die Gemeinde Weßling besteht aus
drei weitläufigen Ortschaften, die zwar
baulich mehr oder weniger miteinander
verbunden, jedoch räumlich und topographisch deutlich voneinander getrennt
sind. So fallen bereits innerhalb Weßlings, das rund um den Weßlinger See
angelegt ist, weite Wege an, aber noch
unbequemer wird es auf dem Weg in
das angrenzende Oberpfaffenhofen oder
nach Hochstadt, weshalb die Bewohner
die Strecken häufig mit dem Auto zurücklegen. Aber es gibt auch viele Bürger, die
gerne auf das Auto verzichten würden
oder einfach keines haben. Wäre es da
nicht konsequent, die Autofahrer würden
ihre Mitbürger einfach mitnehmen?
können von den teilnehmenden Autobesitzern mitgenommen werden. Eine
sichere Sache. Doch damit die Aktion
langfristig angenommen wird und sich
auch noch entwickelt, ist regelmäßige
Information unabdingbar – schließlich
gibt es immer wieder Neubürger, die die
Aktion noch nicht kennen – und je mehr
Menschen daran teilnehmen, desto zuverlässiger funktioniert das Bürger-Taxi.
Ökologisch und sozial
Aus diesem Gedanken erwuchs die Idee
vom kostenlosen Bürger-Taxi, einem
geordneten „Trampen“ der Weßlinger
Bürger mit ihren Mitbürgern. Die Aktion
„Nimm-mich-mit!“ war geboren.
nen seit 2006 ausgewählte Halte- oder
besser: „Mitnahme-Stellen“ im Ort. Das
sind zentrale bzw. wichtige Anlaufpunkte, wie z.B. der Lebensmittelladen im
westlichen Teil Weßlings, der Drogeriemarkt im östlichen Bahnhofsbereich
oder zentrale Stellen in den kleineren
Ortsteilen Oberpfaffenhofen und Hochstadt. Die teilnehmenden Autofahrer
lassen sich im Rathaus registrieren und
erhalten ebenfalls einen roten Nimmmich-mit-Punkt als Aufkleber – die Taxilizenz sozusagen.
„Nimm-mich-mit!“
schlägt
gleich
mehrere Fliegen mit einer Klappe. Es
ermöglicht zum einen die Umsetzung
umweltpolitischer Ziele, wie „Energiesparen im Straßenverkehr“ und „Senkung der CO2-Emissionen“ und führt
zum anderen durch Verringerung des
Straßenverkehrs zu mehr Lebensqualität in Weßling. Schon allein deshalb
ist „Nimm-mich-mit!“ nachahmenswert.
Darüber hinaus hat die Aktion Bürgertaxi auch eine soziale Komponente: Sie
leistet einen Beitrag zur engeren Vernetzung der Hauptgemeinde mit seinen
eingemeindeten Ortsteilen und - nicht
zu vergessen - für die Kommunikation
der Bürger untereinander!
Gut sichtbare rote Punkte mit dem
Aufdruck „Nimm-mich-mit!“ kennzeich-
Weßlinger, die sich an den so gekennzeichneten „Haltestellen“ einfinden,
Weitere Informationen finden Sie unter
www.gemeinde-wessling.de.
Kostenloses Bürgertaxi
Energieberatung
Modernisierung
Passivhausbau
Architekturbüro
Dipl.-Ing. Annette v. Czettritz
Kiefernweg 30
82319 Starnberg
[email protected]
tel.: 08151 | 666 191
fax.: 08151 | 739 086
mobil: 0176 | 8028 3448
Der rote Punkt für „Anhalter“ in Weßling
Beratung und Förderung
53
Der Energieausweis
Wie viel Benzin das eigene Auto verbraucht wissen die meisten, was die
eigene Wohnung jedoch an Energie
„schluckt“, können nur wenige sagen.
Der neue Energieausweis schafft hier
Klarheit.
Denn seit dem 1. Januar 2009 gilt für
viele Wohngebäude in Deutschland die
„Ausweispflicht“: Hausbesitzer müssen nun bei Vermietung, Verkauf oder
Verpachtung ihres Gebäudes den so
genannten Energieausweis vorlegen.
Energieausweis –
Informative Pflicht
Die Energiekosten werden sowohl für
Hausbesitzer als auch für Mieter ein
immer wichtigerer Posten. Wäre es da
nicht gut, wenn Sie hierzu verlässliche
Informationen hätten und wissen, ob
ihr Haus oder Ihre Wohnung ein „Energiefresser“ oder ein „Sparwunder“ ist?
Genau das ist das Ziel des Energieausweises.
Bei Neubauten wurde der Energieausweis bereits mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2002 verpflichtend
eingeführt. Die EnEV 2007 regelt nun
den Energieausweis für Wohn- und
Nichtwohngebäude im Bestand. Seit
2009 besteht für die meisten Gebäude
in Deutschland „Ausweispflicht“. Denn
ein Energieausweis ist immer dann vorzulegen, wenn Gebäude oder Wohnungen verkauft, vermietet, verpachtet oder
geleast werden. Die Gültigkeit beträgt in
der Regel 10 Jahre.
Welche Informationen enthält der
Energieausweis?
Der Energieausweis gibt mit seinen
Energiekennwerten Auskunft über den
Energieverbrauch eines Gebäudes. Auf
einer Farbverlaufsskala (von „grün“ bis
„rot“) und in Zahlen zeigt er, wie es um
dessen energetischen Zustand bestellt
ist. Zusätzlich werden ggf. Modernisierungsmaßnahmen vorgeschlagen, die
zu einer energetischen Verbesserung
Energieeinsparverordnung
Die
Energieeinsparverordnung
(EnEV) schreibt Mindeststandards
für die energetische Qualität von
Gebäuden vor, die eingehalten werden müssen.
Im einzelnen wird in der EnEV folgendes geregelt:
• Energieausweise für Gebäude
(Wohn- und Nichtwohngebäude)
• Energetische Mindestanforderungen bei Neubauten
• Energetische
Mindestanforderungen bei Modernisierung,
Umbau und Ausbau von bestehenden Gebäuden
• Mindestanforderung an Heizungs-, Kühl- und Raumlufttechnik sowie Warmwasserversorgung
• Energetische Inspektion von Klimaanlagen
Am 1. September 2009 tritt eine
neue ENEV mit verschärften Anforderungen in Kraft.
Weiterführende Infos: www.themaenev.de
des Gebäudes führen. Somit werden alle
wichtigen Kenndaten, die Einfluss auf den
Energieverbrauch haben, dokumentiert:
• Angabe des Primärenergiebedarfes
• Angabe des Endenergiebedarfes
(Heizöl, Erdgas, Strom etc.)
• Gebäudeinformationen wie Gebäudetyp, Baujahr, Wohneinheiten etc.
• Qualität der Gebäudehülle (Dämmstandard)
• Anlagenaufwandszahl (Effizienz der
Wärme- und Warmwassererzeugung),
CO2-Emissionen
• Modernisierungstipps zur Einsparung
von Energie
Er dient aber nur der Information, eine
gesetzliche Verpflichtung zu einer Mo-
dernisierung ergibt sich daraus nicht.
Trotzdem ist er für Kauf- und Mietinteressenten wie auch für die Eigentümer
von Vorteil. Wer ein Gebäude oder eine
Wohnung kaufen oder mieten will, kann
anhand der Angaben im Energieausweis
einen überschlägigen Eindruck von der
energetischen Qualität des Gebäudes
bekommen. Verkäufer und Vermieter
von Gebäuden mit guten energetischen
Gebäudekennwerten haben auf dem
Immobilienmarkt Vorteile.
Der Energieausweis sollte jedoch nicht
Bestandteil von Mietverträgen oder
Verkaufsunterlagen werden. Es besteht
nur Anspruch auf Einsichtnahme, eine
Aushändigung ist nicht vorgesehen. Die
Nichtvorlage stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Verbrauchs- und Bedarfsausweis
Den Energieausweis gibt es als Verbrauchsausweis und als Bedarfsausweis. Hier kurz die Unterschiede:
Dem verbrauchsorientierten Ausweis
liegt der tatsächliche Energieverbrauch
der letzten drei Jahre für das Gebäude
zugrunde. Da der tatsächliche Verbrauch aber stark vom Nutzerverhalten
geprägt ist – hier spielen z.B. die Raumtemperatur oder das Lüftungsverhalten
eine große Rolle – ist der so ermittelte
Energieverbrauch nicht immer mit anderen Gebäuden vergleichbar. Verbrauchsausweise sind meist unter 100 Euro zu
bekommen.
Beim bedarfsorientierten Ausweis wird
dagegen die Gebäudehülle (Art und
Stärke der Wände und Decken, Art der
Fenster etc.) und die Anlagentechnik
(Heizung, Lüftung etc.) bei der Ermittlung des Energiebedarfs eines Gebäudes berücksichtigt. Man erhält als
Ergebnis einen Wert des theoretischen
Energieverbrauchs des Gebäudes in
kWh/m2a. Dieser rechnerisch ermittelte
Wert lässt sich gut mit den Werten anderer Gebäude vergleichen. Wegen des
nötigen höheren Erfassungsaufwands
sind Bedarfsausweise auch etwas kostspieliger.
Beratung und Förderung
54
Bei beiden Ausweisen werden die Verbrauchsdaten klimabereinigt mit dem
Ziel, unabhängig von klimatischen Verhältnissen alle Wohnungen und Häuser
in Deutschland mit einander auf ihren
energetischen Zustand hin vergleichen
zu können.
Wer braucht welchen
Energieausweis?
Einen Bedarfsausweis braucht man
für Wohngebäude mit weniger als fünf
Wohnungen, für die ein Bauantrag
vor dem 1.11.1977 gestellt wurde. Es
sei denn beim Bau selbst oder durch
spätere Modernisierung wird mindestens das Wärmeschutzniveau der
1. Wärmeschutzverordnung von 1977
erreicht. In einem solchen Fall ist auch
ein Verbrauchsausweis zulässig. Für
alle anderen Bestandsgebäude besteht
Wahlfreiheit. Ausnahme: Für Baudenkmäler muss kein Energieausweis ausgestellt werden.
Für Neubatuen sind bereits seit 2002
Bedarfsausweise vorgeschrieben. Auch
für Nichtwohngebäude gilt die Ausweispflicht ab 1. Juli 2009. Die Details sind in
der aktuellen Energieeinsparverordnung
(EnEV) geregelt.
Wer stellt Energieausweise aus?
Es gibt eine Vielzahl von Berufsgruppen und Fachleuten, die Energieausweise ausstellen dürfen. Eine offizielle
Liste aller Ausstellungsberechtigten
gibt es daher leider nicht. Qualifizierte
Ansprechpartner sind sicherlich die
Energieberater die bei BAFA und dena
registriert sind. Auch die Kaminkehrer
können wegen der Bedarfsausweise
angesprochen werden.
Achten Sie aber nicht nur auf den Preis
für die Erstellung, sondern auch auf die
Qualität des Ausstellers (persönlicher
Vor-Ort-Termin, Modernisierungsempfehlungen maßgeschneidert, Gespräch
zur Erläuterung). Von kostenlosen oder
-günstigen Internet-Energieausweisen
ist dagegen abzuraten, denn meist
erhalten Sie zusätzlich zum Ausweis
zukünftig Berge an Werbemüll.
Weitere Energiepass-Aussteller sowie
detailliertere Informationen finden Sie z.B.
unter www.gebaeudeenergiepass.de.
Energiekennwerte
kWh/m2a
Als wichtigste Kennzahl wird beim
Energieausweis ein Wert in Kilowattstunden pro Quadratmeter
Gebäudenutzfläche und Jahr (kWh/
m2a) angegeben.
Teilt man diesen Wert durch 10, erhält man eine Zahl, die in etwa einer
Umrechnung in Liter Heizöl oder
Kubikmeter Gas entspricht.
Beispiel: 180 kWh/m2a = jährlich
18 l Öl je m2 Wohnfläche
Endenergiebedarf
Die berechnete für Heizung, Warmwasser und Lüftung benötigte
Energiemenge (z. B. Heizöl, Gas,
Pellets, Strom).
Primärenergiebedarf
Beinhaltet zusätzlich zur Endenergie
auch die vorgeschaltete Prozesskette von der Energiegewinnung
(z. B. Erdölförderung), der Umwandlung (z. B. in Kraftwerken oder
Raffinerien) bis hin zur Verteilung.
Beratung und Förderung
55
Energieberatung
Egal ob beim Neubau oder einer energetischen Sanierung Ihres Hauses oder
dem Austausch Ihrer Heizung – eine
unabhängige und kompetente Energieberatung im Vorfeld hilft Ihnen, die
richtigen Entscheidungen zu treffen.
Nutzen Sie also die vielfältigen Beratungs- und Informationsmöglichkeiten
im Landkreis Starnberg und der Region,
damit Sie sich nicht später über vermeidbare Fehler ärgern müssen. Hier
ein Überblick:
te, meist Architekten und Ingenieure,
die umfassend über alle Möglichkeiten
einer effizienten Energieeinsparung beraten und darüber einen umfangreichen
Energiebericht erstellen.
Energieberatung vor Ort
(BAFA-gefördert)
Für diese Vor-Ort-Beratungen gibt es
Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für
Ein- und Zweifamilienhäuser sind es derzeit 300 Euro und für Wohngebäude ab
drei Wohneinheiten 360 Euro Zuschuss.
Das gilt für Gebäude mit Bauantrag vor
1995 und bei einer Wohnnutzung von
mehr als 50 %. Darüber hinaus werden
auch Zuschüsse für eine Stromsparberatung und Thermografieaufnahmen
des Gebäudes gezahlt.
Bei umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen ist oft eine Energieberatung
vor Ort sinnvoll. Auch in unserer Region
finden Sie hierfür ausgebildete Fachleu-
Der vom BAFA zugelassene Energieberater ermittelt den Ist-Zustand der
Gebäudehülle und der Anlagentechnik
des Gebäudes. Es folgen Vorschläge für
Eine individuelle Energieberatung ist sinnvoll
Neubau + Sanierung
Energieberatung(BAFA)
Energieausweis
7KHUPRJUD¿H
Blower-Door-Test
82211 Herrsching, Lessingstr.14
Tel.: 08152 / 3962066
[email protected]
www.energiebuero.eu
Photovoltaik
Solarenergie
Wärmepumpen
Niedrigenergie
CityGartenhaus
Infrarotheizsysteme
airmax24 Windturbine
Energieberatung
> Mehr Energie selbst produzieren als verbrauchen
> Nutzen Sie umweltschonend Sonne, Wasser und Wind
… Wir konzipieren und realisieren gemeinsam mit Ihnen Projekte
zur gewinnbringenden Nutzung von erneuerbaren Energien …
Sylvia Arras, 82343 Pöcking
Tel. 08157-4337, Mail: [email protected]
Heinz Roiger, 82194 Gröbenzell
Tel. 08142-53450, [email protected]
Beratung und Förderung
56
Maßnahmen zur Energieeinsparung, die
rechnerisch bis hin zur Darstellung der
Wirtschaftlichkeit festgehalten werden.
Somit kann jede Maßnahme hinsichtlich
seiner Kosten-Nutzen-Effizienz beurteilt
werden.
Der Energieberater erläutert auch die
günstigsten und vorteilhaftesten Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, die
für die unterschiedlichen Maßnahmen
in Frage kommen und stellt die Bestätigungen für die Finanzierung und ggf.
den Tilgungszuschuss bzw. Zuschuss
für die Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) aus.
Termin
Weitere Infos sowie zugelassene BAFABerater finden Sie beim Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter
www.bafa.de.
Weitere Energieberatungsmöglichkeiten im Landkreis
Daneben gibt es natürlich noch weitere
Beratungsmöglichkeiten im Landkreis.
So bieten inzwischen viele Gemeinden
so genannte „Energiesprechstunden“
an, die als Einstiegsberatung oder zur
Klärung „kleinerer“ Energiefragen gut
geeignet sind.
Auch Ihr Kaminkehrer steht als Ansprechpartner für Energieberatung
gerne zur Verfügung.
Sonstige
Informationsmöglichkeiten
Nutzen Sie auch die vielen Infoveranstaltungen zu Energiethemen im Landkreis.
Schauen Sie einfach in unseren aktuellen Energiewende-Veranstaltungskalender unter www.energiewendesta.de.
Berater
Umfang/Kosten
Infos/Anmeldung
Landratsamt Starnberg Monatlich
Peter Sprenger
(Verbraucherzentrale
Bayern)
ca. 30 Min., 5 Euro
Tel. 0 81 51 / 1 48-5 09
Gauting
Monatlich
Harald Zipfel
ca. 30 Min., 10 Euro
Tel. 0 89 / 8 93 37-1 59
Herrsching
2 x monatlich
Max Frey
kostenlos
Tel. 0 81 52 / 3 74-33
Krailling
Monatlich
Peter Sprenger
kostenlos
Tel. 0 89 / 8 57 06 25
Weßling
Monatlich
Petra Slawisch
kostenlos
Tel. 0 81 53 / 4 04-0
Pöcking
Förderung einer ingenieurmäßigen Energieberatung vor Ort durch unabhängigen Energieberater mit
50 % der Kosten, max. 250 Euro. Nähere Infos: Tel. 0 81 57 / 93 06-12
Seefeld
Förderung einer ingenieurmäßigen Energieberatung vor Ort nach den BAFA-Richtlinien, sofern keine
Mittel des BAFA gewährt wurden. Nähere Infos: Tel. 0 81 52 / 79 14-33
Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten
Ob Neubau oder Sanierung, ob effiziente
Technik oder erneuerbare Energien – in
vielen Fällen bieten öffentliche Förderprogramme wichtige Hilfe bei der Finanzierung. Im Folgenden sind die wichtigsten Programme dargestellt. Doch da
sich Förderrichtlinien und Konditionen oft
ändern, empfehlen wir Ihnen, sich stets
aktuell zu informieren, z. B. unter www.
energiefoerderung.info sowie direkt bei
den genannten Ansprechpartnern.
Marktanreizprogramm zur
Förderung erneuerbarer Energien
Mit attraktiven Zuschüssen gefördert werden die Errichtung oder Erweiterung von
• Solaranlagen zur Brauchwassererwärmung oder Heizungsunterstützung
• Automatisch beschickte Biomassekessel (Holzpellets oder Hackschnitzel)
• Handbeschickte Scheitholzvergaserkessel
• Effiziente Wärmepumpen
• Zusätzliche Bonusförderung gibt es
z. B. bei gleichzeitiger Heizungssanierung (Brennwert + Solar), bei
Kombination erneuerbarer Energien
(z.B. Pellets + Solar) oder bei besonders effizienten Gebäuden. Auch
besonders effiziente Heizungs- oder
Solarpumpen erhalten einen Bonus.
• Besonders innovative Technologien
(z.B. große Solaranlagen, PelletsBrennwertgeräte, besonders effiziente Wärmepumpen) erhalten höhere
Fördersätze.
Der Förderantrag kann bis max. 6
Monate nach Inbetriebnahme gestellt
werden (Ausnahme: Innovationsförderung!). Beachten Sie die genauen
Richtlinien und Mindestanforderungen
sowie die jeweilige Liste der förderfähigen Anlagen!
Ansprechpartner: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Tel.
06196 / 908-625, www.bafa.de.
KfW-Förderprogramme
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
fördert energiesparende Investitionen
über verschiedene Darlehens- bzw.
Zuschussprogramme. Die wichtigsten
im Überblick:
Beratung und Förderung
57
Energieeffizient sanieren
Das attraktivste KfW-Förderprogramm
„Energieeffizient sanieren“ ist der
Nachfolger des erfolgreichen CO2-Gebäudesanierungsprogramms und bietet
sowohl eine Darlehens- als auch einen
Zuschussvariante zur Altbausanierung
von Wohngebäuden. Gefördert werden
• Einzelmaßnahmen (z. B. Wärmedämmung,
Fensteraustausch,
Heizungserneuerung, Einbau Lüftungsanlage): Zuschuss 5 % der
Investitionskosten, maximal 2.500
Euro je Wohneinheit
• Maßnahmenpakete: Zuschuss 7,5 %
der Investitionskosten, maximal
3.750 Euro je Wohneinheit
• Sanierung auf Neubau-Niveau
nach EnEV: Zuschuss 10 %, maximal 5.000 Euro je Wohneinheit
• Sanierung auf Neubau-Niveau
minus 30 %: Zuschuss 17,5 %, maximal 8.750 Euro je Wohneinheit
(25 %, mindestens 100,– Euro).
Wichtig: Erst Antrag stellen!
Energieeffizient modernisieren
Energiesparende Investitionen in bestehende Wohngebäude werden mit
zinsverbilligten Darlehen und ggf. Tilgungszuschüssen gefördert.
Energieeffizient bauen
Mit zinsverbilligten Darlehen wird die
Errichtung, Herstellung oder der Ersterwerb eines KFW Energieeffizienzhauses
55 oder 70 gefördert.
Kommunale Förderprogramme
Einige Gemeinden im Landkreis Starnberg haben eigene Energiespar-Förderprogramme für Ihre Bürger/-innen
aufgelegt, so zum Beispiel Gauting,
Pöcking und Seefeld.
Informieren Sie sich am besten direkt
bei Ihrer Gemeindeverwaltung.
Alternativ kann auch ein zinsgünstiges Darlehen (ggf. mit 5 % bzw.
12,5 % Tilgungszuschuss) in Anspruch
genommen werden (nicht möglich für
Einzelmaßnahmen).
Sonstiges
Nähere Infos zur Förderung von Blockheizkraftwerken
(Impulsprogramm
Mini-KWK-Anlagen) finden Sie im Kapitel BHKW auf Seite 44 sowie unter
www.mini-kwk.de.
Darüber hinaus bietet die KfW seit kurzem eine Sonderfinanzierung mit Zuschüssen für Baubegleitung (50 %, max.
2.000,– Euro), Ersatz von Nachtstromspeicherheizungen (200,– Euro je Gerät)
sowie Optimierung der Wärmeverteilung
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe
weiterer Förderprogramme (z. B. für
Gewerbe, Kommunen, soziale Einrichtungen und vieles mehr). Informieren
Sie sich aktuell z. B. unter
www.energiefoerderung.info.
Bitte beachten Sie bei allen Förderprogrammen
die
genauen
Förderrichtlinien und Mindestanforderungen.
Meistens muss der Förderantrag
gestellt werden, bevor Sie den Auftrag erteilen oder mit einer Maßnahme beginnen.
Informieren Sie sich daher frühzeitig!
Weitere Infos und aktuelle
Konditionen:
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW), Tel. 01801 / 335577,
www.kfw-foerderbank.de
und
www.kfw-zuschuss.de. Die Antragstellung erfolgt über Banken,
Sparkassen oder die Umweltbank
Frankfurt.
Ingenieurbüro für Bauwesen
Die Architekten für
Energieberatung + Sanierung
energie ausweise
energie beratung nach BAFA
energie einsparende Sanierung
energie sparhaus / Passivhaus
Dipl.-Ing. Barbara Lindner
Am Weiher 3, 82131 Gauting
Tel. 089 / 89 39 98 72
www.proenergieplus.de
Baustatikk sBauplanungs Bauleitung
Beratender Ingenieur
BYIK Bau
BAFA Energieberatung Energieausweise
Dipl.Ing. Augustin Landthaler
Seefelderstraße 74 s 82211 Herrsching
Tel. 08152/925508 sFax 08152/925509
E-Mail: [email protected]
Beratung und Förderung
58
10-Jahre Förderprogramm
für Regenerative Energien
und Energieeinsparung
In Seefeld gibt es schon seit 10 Jahren
ein Förderprogramm für regenerative
Energien und Energiesparmaßnahmen.
Die Förderung kann ausschließlich von
Privathaushalten beantragt werden.
Die Fördersumme beträgt zurzeit jährlich 50.000 Euro. Unterstützt werden
beispielsweise Heizungsanlagen für
erneuerbare Energien, Maßnahmen
zur Gebäudedämmung sowie der Bau
von Niedrigenergie- und Passivhäusern.
Die Förderung wurde vom Agenda
21 Arbeitskreis „Alternative Energien“
ausgearbeitet, mit der Verwaltung abgestimmt und im Jahr 1999 das erste
Mal vom Gemeinderat bewilligt. Sie gilt
jeweils für ein Kalenderjahr und wurde
seitdem jährlich auf Antrag des Agenda
21-AK neu genehmigt.
Bedarfsgerecht und immer auf
dem aktuellen Stand
In Abstimmung mit der Verwaltung
wurden die Förderrichtlinien auf Grund
praktischer Erfahrungen, aktueller gesetzlicher Vorgaben und nach dem neuesten Stand technischer Entwicklungen
Ein erfolgreiches Förderprogramm auf Gemeindeebene
von Zeit zu Zeit modifiziert. Auch die
prozentuale Anpassung der Förderhöhen für bestimmte Zielgruppen im Sinne
einer besseren Steuerung oder Forcierung bestimmter Maßnahmen kann von
der Agenda-Gruppe unbürokratisch
direkt mit der Verwaltung umgesetzt
werden. Nicht ausgeschöpfte Mittel
werden dem Förderziel entsprechend
für kommunale Zwecke verwendet. Das
Programm wird von der Gemeinde Seefeld mit Öffentlichkeitsarbeit beworben,
die Förderunterlagen können von der
Internetseite der Gemeinde herunter
geladen werden.
Messbarer Erfolg für mehr
Klimaschutz
So konnten bis einschließlich 2007
schon 112 Projekte finanziell unterstützt
und mit den realisierten Maßnahmen
jährlich 620.000 Kilowattstunden Energie eingespart bzw. erzeugt sowie über
200 Tonnen klimaschädliches CO2 vermieden werden. Die höchste Effizienz
bezüglich der eingesetzten Fördermittel
ergibt sich übrigens lt. interner Statistik
bei der Umstellung von konventionellen
Heizungen auf Anlagen für regenerative
Energien in bestehenden Gebäuden.
Und noch ein Vorteil: Ein erheblicher
Teil der Maßnahmen wurde von lokalen
Gewerbebetrieben ausgeführt. Insofern
wird mit dem ökologischen Ziel zugleich
eine Wirtschaftsförderung erreicht.
Globalstrahlungskarte Deutschland – die jährliche Sonneneinstrahlung in kWh/m2
Investitionen mit Weitblick
SOLARCONCEPT GMBH
3ODQXQJ$XVIKUXQJ)LQDQ]LHUXQJKRFKHI¿]LHQWHU396\VWPH
Georg-Rückert-Str. 78, 82398 Polling
www.regio1energie.de
Tel 0881 / 9278620 Fax 0881 / 9278621
Herunterladen