Ezrinexpression und Ezrinlokalisation in oralen

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Aus dem Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität zu Köln
Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie
Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. med. dent. J. E. Zöller
Ezrinexpression und Ezrinlokalisation in oralen Plattenepithelkarzinomen
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der zahnärztlichen Doktorwürde
der Hohen Medizinischen Fakultät
der Universität zu Köln
vorgelegt von
Ali-Farid Safi
aus Kabul/Afghanistan
promoviert am 24. September 2014
Aus dem Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität zu Köln
Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie
Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. med. dent. J. E. Zöller
Ezrinexpression und Ezrinlokalisation in oralen Plattenepithelkarzinomen
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der zahnärztlichen Doktorwürde
der Hohen Medizinischen Fakultät
der Universität zu Köln
vorgelegt von
Ali-Farid Safi
aus Kabul/Afghanistan
promoviert am 24. September 2014
Gedruckt mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln 2014
Dekan: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h. c. Th. Krieg
1. Berichterstatterin: Privatdozent Dr. med. Dr. med. dent. M. Kreppel
2. Berichterstatterin: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h.c. K.-B. Hüttenbrink
Erklärung
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Dissertationsschrift ohne unzulässige Hilfe
Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die
aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche
kenntlich gemacht.
Bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des
Manuskriptes habe ich Unterstützungsleistungen von folgenden Personen erhalten:
Privatdozent Dr. med. Dr. med. dent. M. Kreppel
Weitere Personen waren an der geistigen Herstellung der vorliegenden Arbeit nicht
beteiligt. Insbesondere habe ich nicht die Hilfe einer Promotionsberaterin/eines
Promotionsberaters in Anspruch genommen. Dritte haben von mir weder unmittelbar
noch mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit
dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen.
Die Dissertationsschrift wurde von mir bisher weder im Inland noch im Ausland in
gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt.
Köln, den 20.03.2014
Ali-Farid Safi
Die dieser Arbeit zugrunde liegenden onkologischen und funktionellen Befunde wurden ohne
meine Mitarbeit im Rahmen der Tumorsprechstunde der Klinik und Poliklinik für Mund-,
Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universität zu Köln erhoben.
Die Patientendaten wurden von mir persönlich erfasst und ausgewertet.
Danksagung
Herrn Privatdozent Dr. med. Dr. med. dent. Matthias Kreppel danke ich für die freundliche
Überlasung des hochinteressanten Themas und die gute und lehrreiche Betreuung in allen
Phasen der Erstellung dieser Doktorschrift. Ohne seinen kompetenten Rat, seine überaus
hilfreiche Unterstützung sowie den vielen anregenden Diskussionen wäre die Erstellung dieser
Dissertation nicht möglich gewesen.
Den Ärzten und Schwestern der Tumorsprechstunde der Klinik und Poliklinik für Mund-,
Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie
und Implantologie der Universität zu Köln danke ich für die akribische Dokumentation.
Für meine Eltern
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1
1
Einleitung
3
1.1
Epidemiologie von oralen Plattenepithelkarzinomen
3
1.2
Ätiologie oraler Plattenepithelkarzinome
3
1.3
Präkanzeröse Läsionen
5
1.3.1
Squamous intraepithelial neoplasia (SIN)
7
1.4
Klinik der Mundhöhlenkarzinome
7
1.5
Diagnostik bei Mundhöhlenkarzinomen
8
1.6
TNM-Klassifikation und Staging
9
1.7
Karzinogenese
14
1.8
Metastasierung und molekulare Mechanismen der Metastasierung
15
1.9
Therapie des oralen Plattenepithelkarzinoms
18
1.10
Ezrin-Radixin-Moesin-Proteinfamilie
23
1.11
Zielstellung
26
2
Methodik
27
2.1
Patientenkollektiv
27
2.1.1
Auswahl des Patientenkollektivs
27
2.1.2
Auswertung und Erfassung der Daten
27
2.1.3
Erfassungsschema
28
2.1.4
Statistische Auswertung
29
2.2
Immunhistochemie
30
2.2.1
Geräte und Reagenzien
30
2.2.2
Anfertigung der Schnittpräparate
31
2.3
Semiquantitative Auswertung der Präparate
36
3
Ergebnisse
38
3.1
Epidemiologische Ergebnisse
38
3.1.1
Zusammensetzung/ Alterszusammensetzung des Patientenkollektivs
38
3.1.2
Risikofaktoren im Zusammenhang mit dem Auftreten von
40
Mundhöhlenkarzinomen
3.2
Lokalisation
41
3.3
Tumorausbreitung
42
3.3.1
T-Stadium - Ausbreitung des Tumors
42
3.3.2
N-Stadium
43
3.3.3
UICC-Stadium
45
3.4
Differenzierungsgrad
47
3.5
Resektionsränder
47
3.6
Lymphangiosis carcinomatosa
48
3.7
Ezrinexpression im Primärtumor
49
3.8
Ezrinlokalisation im Primärtumor
50
3.9
Assoziation der Ezrinexpression mit klinisch-pathologischen Parametern
51
3.10
Assoziation der Ezrinlokalisation mit klinisch-pathologischen Parametern
54
3.11
Onkologische Ergebnisse
56
3.11.1
Einfluss epidemiologischer Parameter auf das Überleben
56
3.11.2
Einfluss der Tumorausbreitung auf das Überleben
56
3.11.3
Einfluss des Tumordifferenzierungsgrades auf das Überleben
58
3.11.4
Einfluss der Lymphangiosis carcinomatosa auf das Überleben
59
3.11.5
Einfluss der Ezrinlokalisation auf das Überleben
59
3.11.6
Einfluss der Ezrinexpression auf das Überleben
60
3.11.7
Multivariate Analyse der prognostischen Faktoren
60
4
Diskussion
62
5
Zusammenfassung
69
6
Literaturverzeichnis
70
7
Anhang
82
7.1
Tabellenverzeichnis
82
7.2
Abbildungsverzeichnis
84
8
Lebenslauf
85
Abkürzungsverzeichnis:
ABC- Methode
-
Avidin-Biotin-Enzym-Komplex-Methode
AK
-
Antikörper
AS
-
Aminosäure
BSA
-
bovines Serumalbum
CD
-
Cluster of Differentiation
CT
-
Computertomographie
DAB
-
3,3’-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid
DNS
-
Desoxyribonukleinsäure
DÖSAK
-
Deutsch-Österreichisch-Schweizerischer Arbeitskreis für
Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich
ERM
-
Ezrin-Radixin-Moesin
ERMAD
-
ERM-association-domain
FERM
-
4.1.-ERM
GTP
-
Guanosin-Tri-Phosphat
Gy
-
Gray
HPV
-
Humanes Papillomavirus
HRP
-
Horse-Radish-Peroxide
ICAM
-
intracellular adhesion molecule
ICD
-
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und
verwandter Gesundheitsprobleme
ID-Nr.
-
Identifikationsnummer
IgG
-
Immunglobulin G
HIER
-
heat induced epitope retrieval
MRT
-
Magnetresonanztomographie
p- Wert
-
probability-Wert (Wahrscheinlichkeitswert)
PBS
-
phosphate-buffered-saline
PECAM1
-
platelet endothelial cell adhesion
PET
-
Positronenemissionstomographie
PIP2
-
Phosphatidylinositol-4,5-Bisphosphat
RhoA
-
Ras homolog gene family member A
RNS
-
Ribonukleinsäure
1 SIN
-
squamous intraepithelial neoplasia
UICC
-
Union international contre le cancer
VEGF
-
vascular endothelial growth factor
WHO
-
World Health Organization
2 1
1.1
Einleitung
Epidemiologie oraler Plattenepithelkarzinome
Das Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle ist der häufigste bösartige Tumor im Kopf-HalsBereich des Menschen. Die jährliche Inzidenz ist seit einigen Jahren steigend und liegt weltweit
bei ungefähr 500.000 und in Deutschland bei circa 13.000 [24] [53] [149]. Die oralen
Plattenepithelkarzinome stellen 5,6% aller bösartigen Tumoren dar und sind somit die
sechsthäufigsten Malignome weltweit [53]. 90% der Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinome
befinden sich in der Mundhöhle und hier am häufigsten im Bereich von Zunge und Mundboden
[142] [134].
90% der Erkrankten sind über 45 Jahre alt. Männer sind etwa zwei- bis viermal häufiger als
Frauen betroffen, wobei jedoch die Prävalenz bei Frauen steigend ist. Im Schnitt erkranken
Männer mit 61 Jahren etwa fünf Jahre früher als Frauen [138]. Die 5-Jahres-Überlebensrate
liegt bei Frauen mit 59% deutlich besser als bei den Männern mit 44%. Als Hauptgrund hierfür
wird der statistisch höhere Tabak- und Alkoholkonsum der Männer gesehen [24] [134]. Die
wachsende Zahl erkrankter Personen ohne Tabak-/Alkoholanamnese wird hauptsächlich durch
die höhere Exposition dieser Bevölkerungsgruppe gegenüber onkogenen Humanen
Papillomaviren (HPV) erklärt [89].Weltweit sterben etwa 200.000 Menschen pro Jahr an den
Folgen des oralen Plattenepithelkarzinoms [149]. In Deutschland liegt die Mortalität bei knapp
5.000 pro Jahr [24].
Für alle Patienten liegt die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate bei unter 50% und ist
damit geringer als beispielsweise für Kolorektal-, Zervix- oder Brustkarzinome [149]. Gründe
für die geringe Überlebenswahrscheinlichkeit sind ein schlechtes Ansprechen einiger Patienten
auf vorliegende Chemotherapeutika, eine späte Diagnose und ein Mangel an Tumormarkern,
mit deren Hilfe die Erkrankung frühzeitig detektiert werden kann [88] [116].
1.2
Ätiologie oraler Plattenepithelkarzinome
Die Ätiologie oraler Plattenepithelkarzinome ist multifaktoriell [13]. Man unterscheidet
grundsätzlich interne und externe Risikofaktoren. Die generell wichtigsten und zu der externen
Gruppe gehörenden Risikofaktoren, sind der Tabak- und Alkoholkonsum. 90% der Betroffenen
3 weisen eine positive Raucheranamnese auf und es konnte nachgewiesen werden, dass Raucher
gegenüber Nichtrauchern ein zwei- bis zwölffach erhöhtes Risiko haben an einem oralen
Plattenepithelkarzinom zu erkranken [13-15]. Dabei ist das Risiko umso größer, je höher die
Tabakmenge und die Anzahl an pack years ist [15]. Patienten, die zusätzlich zum Tabakabusus
auch Alkohol konsumieren weisen aufgrund der synergistischen Effekte dieser beiden Noxen
ein 15-fach erhöhtes Entartungsrisiko der Mundschleimhaut auf [24] [142] [54] [37]. Weitere
bedeutende externe Risikofaktoren stellen Syphilis, physikalische Prozesse wie UV- und
Röntgenstrahlen, sowie kanzerogene Chemikalien wie Formaldehyd oder beruflicher Kontakt
zu Holzstäuben, insbesondere für Malignome des Nasopharynx, dar [24] [114] [15]. In
Zentral- und Ostasien ist hauptsächlich neben den genannten Faktoren das Kauen der Betelnuss
ein bedeutender externer Risikofaktor für die Entstehung von Plattenepithelkarzinomen im
Bereich der Wangenschleimhaut [47] [117]. Als intrinsische Risikofaktoren werden
Immunsuppression, der geringe Verzehr von Obst und Gemüse, eine unzureichende
Mundhygiene sowie mechanische Irritationen, die zum Beispiel im Rahmen einer
insuffizienten Prothese entstehen, aufgeführt [24]. Für Plattenepithelkarzinome der Lippe spielt
insbesondere auch die Sonnenexposition eine wichtige Rolle [24].
15% der oralen Plattenepithelkarzinome werden durch eine Infektion ausgelöst, insbesondere
durch Humane Papillomaviren (HPV) vom Typ 16 und 18 [89]. HPV- Infektionen stellen die
häufigste sexuell übertragbare Infektion dar, wobei vor allem junge Frauen und Männer
betroffen sind [89].
Das Vorhandensein einer oralen HPV-Infektion erhöht das Risiko für die Entwicklung eines
benignen oder malignen oropharyngealen Tumors um das 14-fache. Die Prävalenz von HPVpositiven Mundhöhlenkarzinomen liegt zwischen 19% und 72% [89] [49]. Statistisch sind
Patienten mit Oropharynxkarzinomen und einem positiven HPV-Nachweis jünger, praktizieren
häufiger oralen Sexualverkehr, haben mehr Lebenszeit-Sexualpartner und konsumieren
vermehrt Marihuana [25], .
Humane Papillomaviren bestehen aus etwa 8.000 Basenpaaren und sind 52-55 nm große,
unbehüllte, doppelsträngige DNS-Viren. Sie gehören zur Familie der Papilomaviridae. Als
epitheliotrope Viren können sie im Rahmen einer Infektion direkte Auslöser benigner sowie
maligner Entartungen sein [85].
Klinisch manifestiert sich die HPV- Infektion je nach Genotyp und Lokalisation der Infektion
unterschiedlich. Die bisher etwa 180 ermittelten HPV-Genotypen werden je nach onkogenem
Potential in eine Niedrig- und eine Hochrisikogruppe eingeteilt.
4 Zur Niedrigrisikogruppe zählt man die HPV-Typen 6,11,40,42,43,44,54,61,70,72 und 81. Sie
manifestieren sich vorwiegend als benigne Kondylome und Papillome [16] [85].
Zur Hochrisikogruppe gehören die Stämme HPV 16, 18, 31, 32, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58,
59, 66, 68, 73 und 82. Sie führen am ehesten zu malignen Entartungen, so dass in 99,7% der
Zervixkarzinome mindestens einer dieser HPV-Typen nachgewiesen werden konnte [16] [85].
In 20-90% der HPV-Infektionen konnte das zur Hochrisiko-Gruppe gehörende HPV-16
nachgewiesen werden. In Deutschland liegt die Inzidenz des HPV-16 geschätzt zwischen 20%
und 30% [16] [85].
HPV-positive,
oropharyngeale
Plattenepithelkarzinome
zeigen
prognostisch
trotz
fortgeschrittener Tumorstadien und geringerer histologischer Tumordifferenzierung eine
bessere Prognose als HPV-negative Tumore [21] [137]. Ein wichtiger Grund ist, dass HPVpositive, oropharyngeale Tumore besser durch Radiotherapie mit oder ohne Chemotherapie
behandelt werden können, als HPV-negative Tumore gleicher Lokalisation [137] [156].
Demnach stellt das Vorhandensein einer HPV-Infektion, insbesondere durch HPV16, einen
sehr starken und unabhängigen Faktor für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms der
Mundhöhle dar und ermöglicht eine bessere prognostische Abschätzung der individuellen
Überlebensrate [156]. Das erhöhte Risiko einer HPV-Infektion bei Menschen mit Diabetes-Typ
II, ausgeprägter Immunschwäche sowie einigen seltenen Vorerkrankungen, wird als Grund
aufgeführt, wieso es bei dieser Personengruppe häufiger zur Entstehung von Malignomen der
Mundhöhle kommt [24]. In 10% der Fälle ist die höhere Wahrscheinlichkeit der Entstehung
von Plattenepithelkarzinomen genetisch prädisponiert, da die Ausstattung mit bestimmten
Karzinogen-metabolisierenden Enzymen wie Glutathion-S-Transferase oder Cytochrom P-450
und bestimmten DNS-Reparatur-Enzymen, sowie mit dem p53-Antionkogen individuell
unterschiedlich ist [134] [22] [59] [93].
Wenn ein Eltern- oder ein Geschwisterteil betroffen ist, erhöht sich das Risiko um das
dreifache, an einem oralen Plattenepithelkarzinom zu erkranken [36].
1.3
Präkanzeröse Läsionen
Orale Plattenepithelkarzinome gehen in 60% der Fälle aus präkanzerösen Läsionen hervor.
Diese sind umschriebene Mundschleimhautläsionen mit einem erhöhten Risiko zur Ausbildung
eines Plattenepithelkarzinoms [148].
5 Leukoplakie
Die World Health Organization (WHO) definiert die Leukoplakie klinisch deskriptiv als eine
weiße, nicht abwischbare Mukosaläsion, die klinisch und pathologisch keiner anderen
Erkrankung zugeordnet werden kann. Orale Leukoplakien kommen vor allem in der bukkalen
Mundschleimhaut, in der Mundbodenregion, an der Gingiva und im Bereich des Zungenrands
vor. Man unterscheidet die homogene und inhomogene Form, wobei die inhomogene mit einem
30%-igen und die homogene Form mit einem 5%-igen Entartungsrisiko einhergeht [134] [148].
Proliferative verruköse Leukoplakie
Diese stellt eine Sonderform der Leukoplakie dar, da sie als direkter Vorläufer des verrukösen
Karzinoms und somit des oralen Plattenepithelkarzinoms gilt. Man unterscheidet bei der
Pathogenese vier Stadien: Hyperkeratose ohne Entwicklung einer epithelialen Dysplasie,
verruköse Hyperplasie, verruköses Karzinom und das orale Plattenepithelkarzinom [134] [148]
[107].
Erythroleukoplakie
Sie zählt zu den inhomogenen Leukoplakien, da sie sich durch ein Nebeneinander von
weißlichen veränderten Läsionen und roten Schleimhautarealen auszeichnet [134] [148] [107].
Erythroplakie
Bei der Erythroplakie liegt eine rötliche Mundschleimhautveränderung vor, die keiner anderen
Erkrankung zugeordnet werden kann. Sie kommt vor allem im Bereich des Mundbodens, am
Zungenrand, im retromolaren Feld und am weichen Gaumen vor. Die Erythroplakie kann durch
ein Brennen des betroffenen klinischen Areals symptomatisch werden. Die Entartungsrate liegt
zwischen 80-100% [134] [25] [148].
Lichen planus
Beim Lichen planus handelt es sich um eine idiopathische, chronisch-entzündliche Erkrankung
der Haut, Mund- und Genitalschleimaut, die über mehrere Wochen bis Jahre persistieren kann.
Am bedeutendsten ist in Mitteleuropa der orale Lichen planus, welches mit einem unter 5%igen Entartungsrisiko einhergeht [134].
6 Weitere Erkrankungen, die mit einer erhöhten Entartungstendenz zusammenhängen sind zum
Beispiel die Eisenmangelanämie, orale submuköse Fibrose, Syphilis, Xeroderma pigmentosum,
Epidermolysis bullosa dystrophicans oder der Lupus erythematodes [134].
1.3.1 Squamous intraepithelial neoplasia (SIN)
2005 führte die WHO die Klassifikation der „intraepithelialen Plattenepithelneoplasie“
(squamous intraepithelial neoplasia (SIN)) zur besseren Abschätzung des Progressionsrisikos
präkanzeröser Läsionen im Kopf-Hals-Bereich ein [75] [105].
Als
Neoplasie
ist
hier
die
zweifelsfrei
neoplastische,
das
heißt
nicht
reaktive
Epithelveränderung definiert. Ausgehend von einer morphologischen Graduierung der
Architekturstörung des Plattenepithels bei erhaltener Basalmembran, unterscheidet man die drei
SIN-Stufen niedrig- mittel- und hochgradig. Niedriggradig bezieht sich auf das basale Drittel,
mittelgradig auf die basalen Zweidrittel und hochgradig entspricht einem Carcinoma in situ
[75] [105].
Die niedrig- und mittelgradige intraepitheliale Neoplasie (SIN I und SIN II) gehen mit einem
Karzinomrisiko von 11% im nächsten Jahr einher und bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle
in Abständen von drei bis sechs Monaten [75] [105]. Die hochgradige intraepitheliale
Neoplasie (SIN III) geht mit einem Karzinomrisiko von 90% im nächsten Jahr einher und
erfordert als klinische Konsequenz die Entfernung der Läsion [75] [105]. Auf diese Weise kann
man ein Malignitätsrisiko abschätzen und somit die weitere Diagnostik oder Therapie planen.
Der wichtigste Unterschied zwischen der SIN-Einteilung und den bestehenden GradingSystemen präkanzeröser Läsionen ( Epitheldysplasie, Ljubljana-Klassifikation) ist, dass die
SIN III dem Carcinoma in situ entspricht und somit eine Trennung zwischen diesen nicht mehr
vorgenommen wird [75] [105].
1.4
Klinik der Mundhöhlenkarzinome
Der Zeitpunkt der Diagnosestellung des oralen Plattenepithelkarzinoms ist für die Prognose
und den Erfolg einer möglichen Therapie von entscheidender Bedeutung [69]. Im Frühstadium
ist das klinische Bild des Karzinoms jedoch eher unauffällig, so dass die Diagnose meistens
erst spät gestellt wird, woraus folglich eine schlechtere Prognose resultiert [69] [90]. Meistens
7 werden die Mundschleimhautläsionen von dem betroffenen Patienten selbst bemerkt, doch
vergehen im Schnitt bis zur endgültigen Diagnose etwa sechs Monate [91]. Durch
Routineuntersuchungen und gezielte präventive Maßnahmen werden lediglich 10% der Tumore
diagnostiziert [90].
Grundsätzlich bedürfen solitäre orale Schwellungen, Ulzerationen und präkanzeröse Läsionen,
die länger als zwei Wochen anhalten, einer Inzisions- beziehungsweise Exzisionsbiopsie, die
histopathologisch auf Malignität abgeklärt werden muss [90] . Weiterhin bedürfen nichtheilende Alveolen, nicht erklärbare Hyp-/Par-/Anästhesien und nicht-erklärbare Zahnverluste
einer histopathologischen Untersuchung [90].
Karzinome werden meistens erst ab einer Größe von 2 cm symptomatisch. Häufigste
Beschwerden sind Schmerzen, Schwellungen und Ulzerationen. Jedoch manifestieren sich
orale Plattenepithelkarzinome je nach Lokalisation klinisch unterschiedlich. Je weiter posterior
und kaudal der Tumor liegt, desto schlechter ist die Prognose [142] [134].
Bei Zungenkarzinomen sind die Schmerzen in 44% der Fälle das erste Symptom. Malignome
im Bereich der Alveolarfortsätze können zu einer therapierefraktären Parodontitis oder einer
nicht mehr passenden Prothese führen. Das erste Symptom eines oropharyngealen Karzinoms
ist in 50% der Fälle ein Kratzgefühl im Hals [97].
In 6% der Fälle ist das erste Symptom von oralen Malignomen eine Schwellung der
Halslymphknoten [124] [15].
1.5
Diagnostik bei Mundhöhlenkarzinomen
Die Anamnese und die klinische Untersuchung sind essentiell für die Diagnostik eines oralen
Plattenepithelkarzinoms. Die Anamnese sollte vor allem die wichtigsten Risikofaktoren, also
Tabak- und Alkoholkonsum berücksichtigen und die Nahrungsgewohnheiten erfassen.
Systemische Erkrankungen spielen ebenfalls eine gesonderte Rolle. Eine körperliche
Untersuchung mit Schwerpunkt auf die Inspektion, Palpation und Funktionsüberprüfung des
Kopf-Hals-Bereiches sind notwendig und ermöglichen eine erste Einschätzung des
Tumorgeschehens [44].
Bei Verdacht auf ein orales Plattenepithelkarzinom ist ein Staging notwendig. Für die
Festlegung der lokalen Ausdehnung sollte ein CT oder MRT durchgeführt werden [56] [79]
[95]. Ein PET-CT hat für die Primärdiagnostik der lokalen Ausdehnung eines bekannten oralen
Plattenepithelkarzinoms keinen Stellenwert, da keine verbesserte Aussagekraft gegenüber
8 einem CT oder MRT ermittelt werden konnte [70] [135] [161]. Zur Feststellung der NKategorie wird die gesamte Region von der Schädelbasis bis zur oberen Thoraxapertur mittels
CT oder MRT untersucht. Eine Ultraschall gestützte Feinnadelbiopsie sowie ein
Fludeoxyglucose-PET-CT können die diagnostische Spezifität beziehungweise Sensitivität des
Lymphknotenstagings steigern [1] [141]. Ein pulmonaler Tumorbefall bei Patienten mit oralem
Plattenepithelkarzinom ab dem UICC-Stadium III wird durch ein Thorax-CT untersucht [3]
[38] [122] [128]. Liegt der Verdacht auf ein Tumorrezidiv im Kopf-Hals-Bereich vor und
konnte dieser nicht mit CT und/oder MRT bestätigt werden, so wird ein PET-CT durchgeführt
[77] [82] [104]. Erst im Anschluss an die bildgebende Diagnostik, wird eine Biopsie und eine
histopathologische Untersuchung durchgeführt. Auf diese Weise kann einerseits eine reaktive
Lymphknotenschwellung, die zu einer fehlerhaften Einschätzung des Lymphknotenbefalls
führen kann, verhindert und andererseits können Verfälschungen des Kontrastmittelverhaltens
am Primärtumor vermieden werden [5] [35] [140] [154]. Üblicherweise wird eine
Inzisionsbiopsie mit einem Resektionsabstand von 10 mm vom tastbaren Tumorrand
durchgeführt.
Bei
der
Biopsie
wird
eine
repräsentative
Probeentnahme
aus
der
Progressionszone, also dem Randbereich des Tumors, entnommen [5] [35] [140] [154].
Ein positiver histologischer Tumornachweis ist Voraussetzung für das Einleiten einer
tumorspezifischen Therapie [5] [35] [140] [154]. Im Rahmen einer präoperativen Diagnostik
sollte auch eine zahnärztliche Untersuchung erfolgen und insbesondere vor dem Hintergrund
der Prävention einer Osteoradionekrose des Kieferknochens eine zahnärztliche Sanierung
stattfinden [41].
1.6
TNM-Klassifikation und Staging
Die TNM- Klassifikation wird von der Union International Contre le Cancer (UICC)
herausgegeben und regelmäßig bezüglich ihrer prognostischen Relevanz und einfachen
Anwendbarkeit überprüft und überarbeitet. Basierend auf der anatomischen Ausbreitung des
Malignoms, wird dieses im TNM-System eingestuft. Die Klassifikation berücksichtigt die
Tumorgröße (T), die Ausdehnung der regionären Lymphknotenmetastasierung (N) und das
Vorliegen von Fernmetastasen (M).
Die Daten dieser Dissertation basieren auf der 7. Auflage der TNM-Klassifikation der UICC
vom Jahre 2010.
9 Übersicht über die ICD-Klassifikation der Mundhöhlenkarzinome
Anatomische Bezirke und Unterbezirke der Mundhöhle. In Klammern sind die
Bezeichnungen der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und Todesursachen
(ICD 10) enthalten [158].
1.
Mundschleimhaut
-
Schleimhaut der Ober- und Unterlippe (C00.3,4)
-
Wangenschleimhaut (C06.0)
-
Retromolargegend (C06.2)
-
Sulcus buccomandibularis und -maxillaris (C06.1)
2.
Oberer Alveolarfortsatz und Gingiva (C03.0)
3.
Unterer Alveolarfortsatz und Gingiva (C03.1)
4.
Harter Gaumen (C05.0)
5.
Zunge
6.
-
Zungenrücken und Vorderrand der Papillae vallatae (vordere 2/3) (C02.0,1)
-
Zungenunterseite (C02.2)
Mundboden (C04)
Abbildung 1
Abbildung 1: Anatomische Bezirke [158]
10 Tabelle 1
TNM-Klassifikation
T
Primärtumor
Tx
Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0
Kein Anhalt für Primärtumor
Tis
Carcinoma in situ
T1
Tumor 2 cm oder weniger in größter Ausdehnung
T2
Tumor mehr als 2 cm, aber nicht mehr als 4 cm in größter Ausdehnung
T3
Tumor mehr als 4 cm in größter Ausdehnung
T4a
Lippe: Tumor infiltriert durch kortikalen Knochen, den Nervus alveolaris inferior, in
Mundhöhlenboden oder in die Haut (Kinn oder Gesichtshaut)
Mundhöhle: Tumor infiltriert durch kortikalen Knochen in äußere Muskulatur der
Zunge (Musculus genioglossus, Musculus hyoglossus, Musculus palatoglossus und
Musculus styloglossus), Kieferhöhle oder Gesichtshaut
T4b
Lippe und Mundhöhle: Tumor infiltriert Spatium masticatorium, Processus
pterygoideus oder Schädelbasis oder umschließt die Arteria carotis interna
N
Regionale Lymphknoten
Nx
Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden
N0
Keine regionären Lymphknotenmetastasen
N1
Metastase(n) in solitärem ipsilateralem Lymphknoten, 3 cm oder weniger in größter
Ausdehnung
N2a
Metastase(n) in solitärem ipsilateralem Lymphknoten, mehr als 3 cm, aber nicht mehr
als 6 cm in größter Ausdehnung
N2b
Metastasen in multiplen ipsilateralem Lymphknoten, keiner mehr als 6 cm in größter
Ausdehnung
N2c
Metastasen in bilateralen oder kontralateralen Lymphknoten, keiner mehr als 6 cm in
größter Ausdehnung
N3
Metastase(n) in Lymphknoten, mehr als 6 cm in größter Ausdehnung
M
Fernmetastasen
Mx
Fermetastasen können nicht beurteilt werden
M1
Keine Fernmetastasen
M2
Fernmetastasen
Tabelle 1: TNM-Klassifikation der siebten Auflage
11 Ein vorangestelltes „c“ besagt, dass es sich um eine prätherapeutische klinische TNMKlassifikation handelt und ein „p“ steht für eine postoperative, histopathologische TNMKlassifikation [158].
Ausgehend von der cTNM-Klassifikation kann man die Tumore einem entsprechenden
Stadium zuordnen, so dass die Wahl und Beurteilung von Therapiemethoden erleichtert wird.
Mithilfe des postoperativ bestimmten pTNM-Stagings lässt sich eine genauere Prognose treffen
und beurteilen, inwiefern eine adjuvante Radio- und/oder Chemotherapie notwendig ist [158].
Die TNM-Klassifikation wird aus Gründen der besseren und einfacheren Übersicht in eine
UICC- Stadiengruppierung eingeteilt. Man unterscheidet UICC I, II, III, IV A, B und C.
Tabelle 2
Stadiengruppierung für Karzinome der Lippen und Mundhöhle
Stadium 0
Tis
N0
M0
Stadium I
T1
N0
M0
Stadium II
T2
N0
M0
Stadium III
T1, T2
N1
M0
T3
N0
M0
Stadium IVA T1,T2,T3 N2
M0
T4a
Stadium IVB Jedes T
T4b
Stadium IVC Jedes T
N0,N1,N2 M0
N3
M0
Jedes N
M0
Jedes N
M1
Tabelle 2: Stadiengruppierung für Karzinome der Lippen und Mundhöhle der siebten
Auflage
Weitere wichtige Staging-Prozeduren, die eine bessere Prognose ermöglichen, sind das Grading
und die Residualtumor-Klassifikation [158].
12 Tabelle 3
Histopathologisches Grading
Gx
Differenzierungsgrad kann nicht bestimmt werden
G1
Gut differenziert
G2
Mäßig differenziert
G3
Schlecht differenziert
G4
Undifferenziert
Tabelle 3: Histopathologisches Grading der siebten Auflage
Das histopathologische Grading bezieht sich auf histologische und zytologische Kriterien, zu
denen Kernatypien, Mitosezahl pro 10 definierte Gesichtsfelder und der Differenzierungsgrad
gehören .
Tabelle 4
Definitionen des C-Faktors
C1
klinische Untersuchung
C2
Zuhilfenahme spezieller diagnostischer Mittel
C3
Chirurgische Exploration unter Einbeziehung von Biopsie und Zytologie
C4
Nach
erfolgter
chirurgischer
Behandlung
einschließlich
der
vollständigen
histopathologischen Untersuchung des Resektionspräparates
C5
Autopsie
Tabelle 4: Definitionen des C-Faktors der siebten Auflage
Residualtumor-(R)-Klassifikation
Das Vorliegen oder Fehlen von Residualtumoren nach der Therapie ist wesentlich für das
weitere therapeutische Vorgehen und ermöglicht eine zuverlässigere Aussage bezüglich der
Prognose .
13 Tabelle 5
Definitionen der R-Klassifikation
RX Vorhandensein von Residualtumor kann nicht beurteilt werden
R0
Kein Residualtumor
R1
Mikroskopischer Residualtumor
R2
Makrospischer Residualtumor
Tabelle 5: Definitionen der R-Klassifikation der siebten Auflage
1.7
Karzinogenese
Es wird vermutet, dass entweder transformierte Stammzellen des Stratum basale oder
transformierte Zellen, welche die Fähigkeit der unkontrollierten Zellteilung erlangt haben,
Ausgangspunkt für die Entstehung von oralen Plattenepithelkarzinomen sind [102].
Die DNS der betroffenen Zellen mutiert entweder spontan oder unter Einfluß bestimmter
exogener kanzerogener Faktoren, die chemischer, physikalischer oder mikrobieller Art sind
[134]. Das Zusammenspiel der im Folgenden beschriebenen Eigenschaften führt dann zur
Transfomation einer normalen Zelle in eine maligne Tumorzelle.
Die Tumorzellen erlangen Autonomie gegenüber exogenen wachstumsfördernden und
wachstumshemmenden Signalen, indem sie ihr Wachstum autonom regulieren und sich somit
ungehemmt proliferieren können [63]. Durch Produktion eigener Wachstumsfaktoren werden
die Tumorzellen unabhängig von wachstumsfördernden Signalen. Wachstumshemmende
Faktoren werden inaktiviert, indem es zur Überexpression von Cyclin D, Mutation von CDK4
oder Verlust der Tumorsuppressorgene p16 oder p53 (Angriffspunkt für Tabak, HPV 16 und
18) kommt. Auf diese Weise umgehen Tumorzellen auch die Apoptose [134] [63]. Mittels
verstärkter Aktivierung der Telomerase findet die Immortalisierung der Tumorzellen statt
[143]. Sie produzieren spezifische Faktoren, wie VEGF (vascular endothelial growth factor),
welche die normalerweise ruhenden Endothelzellen aktivieren können und eine verstärkte
Angiogenese induzieren, um den erhöhten Nährstoff- und Sauerstoffbedarf zu kompensieren
[43]. Durch Verlust von zum Beispiel E-Cadherin wird die Zell-Zell-Kopplung aufgelöst und
die Tumorzellen können ihre Motilität erhöhen. Weiterhin erlangen sie die Fähigkeit zum
Durchdringen der Basalmembran, so dass sie metastasieren können [43].
Neuere Studien belegen das Vorhandensein von sogenannten Tumorstammzellen, die zwar eine
relativ kleine Subpopulation von Zellen innerhalb von Malignomen darstellen, aber notwendig
14 für die Tumorentstehung sind [102]. Es wird vermutet, dass ihr Überleben während einer
Chemo- und Radiotherapie, trotz der Beseitigung des Großteils des Tumors, der wesentliche
Grund für das Weiterbestehen des Tumors ist [102].
1.8
Metastasierung und molekulare Mechanismen der Metastasierung
90% der Patienten, die an einem Malignom erkrankt sind, sterben an den Folgen der
Metastasierung [139]. Von einer Metastase spricht man in der Onkologie, wenn sich ein
Tumorgewebsverband in einem vom Primärtumor entfernten Organ ausgebildet hat [150]
Orale Plattenepithelkarzinome metastasiseren in erster Linie lymphogen [134]. Die Prävalenz
regionärer Lymphknotenmetastasen wird beim oralen Plattenepithelkarzinom mit 52% bis 82%
angegeben [25] [71] [26]. Der Zugang zum Blutgefäßsystem kann entweder primär durch
direkten Einbruch der Tumorzellen in ein Blutgefäß oder durch Verschleppung über den
Ductus thoracicus oder den rechten Lymphgang in das venöse System stattfinden. In diesem
Falle spricht man von Fernmetastasen [150]. In Tumoren und auch Präkanzerosen ist die
Menge an angiogen wirksamen Molekülen, wie zum Beispiel VEGF (vascular endothelial
growth factor) signifikant erhöht, so dass die Wahrscheinlichkeit der Invasion von Tumorzellen
in das Blutgefäßsystem erhöht wird [33].
Abhängig von der Tumorgröße und Lokalisation metastasieren orale Malignome in
unterschiedliche Lymphknotengruppen [123]. Mundbodenkarzinome metastasieren meistens in
die submandibulären, in die oberen und mittleren jugulären und seltener in die submentalen
Lymphknoten. Anteriore Mundbodenkarzinome metastasieren häufig zusätzlich kontralateral,
da die Lymphgefäße im Bereich des anterioren Mundbodens kreuzen. Karzinome der
Zungenspitze metastasieren ebenfalls oft in kontralaterale submentale und juguläre
Lymphknoten. Malignome, die sich im Bereich der Zungenmitte befinden, metastasieren in die
unteren
jugulären
Lymphknoten.
Zungengrundtumore
metastasieren
meistens
in
submandibuläre und obere juguläre Lymphknoten. Karzinome der Wangenschleimhaut
metastasieren in die parotidealen, submandibulären sowie oberen und mittleren jugulären
Lymphknoten [123]. Am häufigsten sind Hypopharynx, Epipharynx, Tonsille, Zungengrund,
Zunge, Unterkiefer, Mundboden, Wange, weicher Gaumen, Oberkiefer, Nasennebenhöhlen und
die Lippen betroffen. Generell konnte nachgewiesen werden, dass Karzinome aus anterioren
Regionen der mastikatorischen Schleimhaut seltener metastasieren als Karzinome aus
posterioren Regionen der auskleidenden Mundschleimhaut [126] [127].
15 Das Committee for Neck Dissection Classification der American Head and Neck Society
verfasste eine überarbeitete Version der Halslymphknoteneinteilung [121].
Abbildung 2
Abbildung 2: Einteilung der Lymphknotengruppen [126]
Level Ia
Submentale Lymphknotengruppe
Level Ib
Submandibuläre Lymphknotengruppe
Level IIa und IIb
Tiefe kraniojuguläre Lymphknotengruppe
Level III
Tiefe mediojuguläre Lymphknotengruppe
Level IV
Tiefe kaudojuguläre Lymphknotengruppe
Level V
Lymphknotengruppe des posterioren Halsdreiecks
Level VI
Lymknotengruppe des anterioren Kompartiments
(prätracheale, perithyroidale und präcricoidale
Lymphknotengruppe) [126]
16 In dieser Einteilung sind jedoch nicht die retroaurikulären, die subokzipitalen, die parotidealen
und die oropharyngealen Lymphknoten berücksichtigt.
Fernmetastasen werden bei etwa 10-20% der Patienten diagnostiziert. Sie befinden sich am
häufigsten in der Lunge, in den mediastinalen Lymphknoten, der Leber und im Knochenmark
[106]. Fernmetastasen gehen mit einer schlechten Überlebensprognose einher [123] [130]. Bei
10% der Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen liegen schon zum Zeitpunkt der
Erstdiagnose Fernmetastasen vor. Weitere 10% entwickeln im weiteren Verlauf ihrer
Erkrankung Fernmetastasen [159].
An einem zweiten malignen Tumor leiden 10-15% der Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen.
Diese kommen meistens in der Mundhöhle, im Pharynx und in der Lunge vor [68] [17] [55].
Hierbei ist es für die weitere Therapie von essentieller Bedeutung den Zweittumor mithilfe
einer Biopsie und anschließender pathohistologischer Untersuchung von einer Metastase zu
unterscheiden. Das Zweitkarzinom muss auch von gesunder Schleimhaut umgeben sein [71]
[46]. Die Zweittumoren werden zeitlich in die simultanen (gleichzeitige Diagnose beider
Malignome), synchronen (Diagnose des Zweittumors 6 Monate nach Diagnose des Ersttumors)
und metachronen Tumoren (Diagnose mehr als 6 Monate nach der Diagnose des Ersttumors)
eingeteilt. Zweittumoren des oberen Aerodigestivtraktes haben eine bessere Prognose als
Zweittumoren anderer Regionen [71] [46].
Molekulare Mechanismen der lymphatischen Metastasierung
Orale Plattenepithelkarzinome metastasieren häufiger lymphogen als hämatogen [134]. Ein
wesentlicher Grund ist, dass der Einbruch in Lymphkapillaren, welche ein offenes System
darstellen, für die Tumorzellen keine Barriere darstellt [150]. Nach dem Einbruch gelangen die
Tumorzellen zu den Lymphknoten. Dies erfolgt, da es einerseits einen gerichteten
Flüssigkeitsstrom zu diesen gibt und andererseits, weil die Tumorzellen auf chemotaktische
Signale reagieren, welche für dendritische Zellen bestimmt sind, die als antigenpräsentierende
Zellen zu den T-Helfer-Zellen der Lymphknoten gelangen müssen [150].
Es konnte nachgewiesen werden, dass die Mobilisierung der dendritischen Zellen aus dem
interstitiellen Gewebe in die Lymphgefäße durch den Chemokin-Rezeptor CCR7 reguliert
wird. Hierfür bilden die Lymphendothelien die CCR7-Liganden CCL19 und CCL21 [18]. Auch
bei Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region konnte eine verstärkte CCR7-Expression
nachgewiesen werden. Hingegen war CCR6 herunterreguliert [18] [29]. Verstärkte CCR7- und
17 CCL21-
Expressionen
konnten
auch
auf
malignen
Melanomzellen,
beim
Plattenepithelkarzinom des Ösophagus und beim Adenokarzinom des Magens nachgewiesen
werden. Diese metastasieren alle vorwiegend lymphogen [23] [92] [157]. Weiterhin konnte
nachgewiesen werden, dass Tumorzellen die Lymphangiogenese stimulieren können und so die
Wahrscheinlichkeit der lymphatischen Metastasierung erhöhen [18]. Dabei müssen die
Tumorzellen sich an den Strömungsdruck innerhalb der Blutbahn anpassen, um sich
anschließend an das Gefäßendothel zu adaptieren. Erfolgt dann eine Extravasation sowie
Einnistung und Wachstum in ein fremdes Organsystem spricht man von einer Metastase, da
sich ein Tumorgewebsverband in einem vom Primärtumor entfernten Organ ausgebildet hat
[150] [151].
Abbildung 3
Abbildung 3: Mechanismen der lymphatischen Metastasierung [150]
1.9
Therapie des oralen Plattenepithelkarzinoms
Die Therapie des oralen Plattenepithelkarzinoms fußt auf drei Säulen. Hierzu gehören die
chirurgische Therapie, die Strahlentherapie und die Chemotherapie. Man kann jede Säule
einzeln als Therapiemöglichkeit in Betracht ziehen oder die einzelnen drei Methoden
kombinieren [136]. Sekundär basiert die Therapie auf präventiven Strategien, zu denen die
Änderung des Lebensstils sowie eine Chemoprävention gehören [136].
Die Therapieentscheidung ist abhängig vom Tumortyp, Staging, Grading, dreidimensionale
Ausdehnung, Allgemeinzustand des Patienten, Alter, Befall von Lymphknoten und
Fernmetastasen [133].
Eine kombiniert, multimodale Therapie hat sich statistisch ab der Tumorgröße T2 als effektiv
erwiesen [18] [39] [40] [45] [120] [132] [133] [72]. Vor einer Kopf-Hals-Bestrahlungstherapie
18 sollte immer eine Gebisssanierung erfolgen, da auf diese Weise das erhöhte Risiko einer
Osteoradionekrose präventiv reduziert werden kann [100].
Chirurgische Therapie
Von den drei Säulen der Behandlung des oralen Plattenepithelkarzinoms stellt die chirurgische
Resektion immer noch die wichtigste Behandlungsmöglichkeit dar [96] [111] [124].
Sie zielt auf eine komplette en-bloc Resektion des Tumors mit allen Ausläufern und einem
dreidimensionalen Sicherheitsabstand von 1 bis 1,5 cm und die radikale Entfernung der
regionären Lymphknoten ab [119] [52]. Die Art des chirurgischen Vorgehens ist abhängig von
tumorbezogenen (Tumorlokalisation, Tumorgröße, Infiltrationstiefe, Nähe zum Knochen,
Vorbehandlungen, histologische Kriterien), patientenbezogenen (psychischer und physischer
Zustand, Lebensstil) und behandlerbezogenen Faktoren (infrastrukturelle Möglichkeit
interdisziplinärer Therapie, ärztliche Kompetenz etc.) [136].
Die Neck Dissection bezeichnet die operative Entfernung der Halslymphknoten mit dem Ziel
der Beseitigung von klinisch apparenten und okkulten Metastasen [136]. Man unterscheidet
verschiedene Formen der Neck Dissection, wobei heutzutage eher die modifizierte radikale und
die selektive Form anstatt der radikalen Neck Dissection empfohlen und durchgeführt werden
[136]. Die Wahl ist aber abhängig von der Lokalisation des Primärtumors sowie von der
Anzahl, Größe und Lokalisation der Lymphknotenmetastasen [32]. Bei der radikalen Neck
Dissection werden die Lymphknoten der Level I-V vollständig entfernt. Zusätzlich werden der
Musculus sternocleidomastoideus, die Vena jugularis interna und/oder der Nervus accessorius
entfernt [52]. Ein wesentlicher Nachteil der radikalen Neck Dissection ist, dass durch die
Entfernung des Nervus accessorius das sogenannte „shoulder syndrom“ auftreten kann,
welches mit generalisierten Schmerzen im Schultergürtel und Lähmungen des Musculus
trapezius einhergeht [103]. Die modifizierte radikale (= konservative oder funktionelle) Neck
Dissection beinhaltet die Entfernung der Level I-V Lymphknoten, jedoch unter Erhalt des
Nervus accessorius, der Vena jugularis interna und des Musculus sternocleidomastoideus. Bei
der selektiven Neck Dissection bleibt einer der Lymphknotengruppen der Level I-V erhalten.
Man unterteilt die selektive Neck Dissection in eine supraomohyoidale (Level I-III),
anterolaterale (Level VI), posterolaterale (Level II-V) und laterale Form (Level II-VI). Bei der
elektiven Neck Dissection werden nur die Lymphknotengruppen entfernt, entlang denen der
typische Metastasierungsweg des Malignoms verläuft. Bei der erweiterten Neck Dissection
19 werden zusätzlich zu den Lymphknoten der Level I-V noch weitere Lymphknoten entfernt, wie
zum Beispiel retropharyngeale, postaurikuläre oder subokzipitale oder es werden weitere nichtlymphatische Strukturen, wie die Arteria carotis externa, der Nervus hypoglossus oder der
Nervus vagus entfernt [119] [52] [160] [67]. Nach Robbins wird die Ausräumung der Level 1-3
als Mittel der Wahl bei oralen Karzinomen empfohlen [121].
Multimodale Therapie
Eine monomodale chirurgische Resektion ist nur im Stadium T1 indiziert [133]. In
fortgeschrittenen Tumorstadien ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass im Rahmen eines
lokoregionären Therapieversagens restliches Tumorgewebe in situ verbleibt, welches dann
weiter invasiv wachsen kann. Daher ist die multimodale Therapie ab dem Stadium T2
angezeigt [18] [39] [40] [45] [120] [132]Sie stellt eine interdisziplinäre Therapie dar, zu der die
chirurgische Resektion sowie die Radio- und Chemotherapie gehören. Dabei können durch eine
Radiatio insbesondere die gut durchbluteten peripheren Tumorausläufer zerstört werden,
welche im Rahmen der chirurgischen Resektion in einigen Fällen nicht mit Sicherheit entfernt
werden können [123]. Mithilfe der Chemotherapie konnten Bourhis und Pignon zeigen, dass
die Überlebensrate der Patienten sich verlängert [7]. Eine alleinige chirurgische Resektion
beziehungsweise Radiatio liefert nur eine lokale Kontrolle von weniger als 30% [7]. Eine
alleinige Radiotherapie kann den Tumor nur bei weniger als 20% der Patienten vollständig
zerstören [123]. Die Radiatio kann in Form einer definitiven Radiatio als alleinige Therapie,
zum Beispiel im Rahmen palliativmedizinischer Behandlungen, angewendet werden oder
erfolgt neoadjuvant beziehungsweise adjuvant als Teil einer multimodalen Therapie, zu der
zusätzlich die chirurgische Resektion und Chemotherapie gehören. Eine alleinige
Chemotherapie wird ebenfalls meistens nur in palliativen Situationen durchgeführt .
Die Frage, ob zusätzlich zur chirurgischen Therapie eine neoadjuvante oder eine adjuvante
Radiochemotherapie durchgeführt werden soll, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Die
neoadjuvante Therapie ist aggressiver und nebenwirkungsreicher, so dass sie für den Patienten
belastender ist. Andererseits geht sie mit einer höheren Überlebensrate einher. Gründe hierfür
sind, dass die maligne entartete Region vor der chirurgischen Therapie besser durchblutet ist,
wodurch die Radiotherapie besser wirken kann. Es werden mehr Tumorzellen zerstört und
dadurch das Tumorzellvolumen verkleinert. Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit höher,
intraoperativ das gesamte Tumorgewebe zu entfernen [25] [26] [112]. Weiterhin werden durch
20 die neoadjuvante Radiochemotherapie vitale Tumorzellen zerstört, so dass das Risiko von
intraoperativen
Implantationsmetastasen
verringert
wird.
Mithilfe
der
neoadjuvanten
Radiochemotherapie kann die Rezidivgefahr gesenkt werden [62].
Die adjuvante Radiatio geht mit weniger perioperativen Komplikationen und einer geringeren
postoperativen Morbidität einher. Weiterhin ist ein genaueres Staging möglich, da intraoperativ
im nicht vorbestrahlten Gewebe die Tumorausdehnung durch eine Schnellschnittdiagnostik
bestimmt werden kann. Noch ein Vorteil ist, dass postoperativ durch die Bestrahlung restliches
Tumorgewebe zerstört werden kann. Diesbezüglich ist jedoch zu erwähnen, dass sich im
Rahmen der postoperativen Entstehung von Narbengewebe und der Minderdurchblutung des
betroffenen Gewebes, eine lokale Strahlenresistenz ausbilden kann und das Risiko einer
Osteoradionekrose erhöht wird [155] [162].
Der DÖSAK hat im Rahmen zweier prospektiver, multizentrischer Studien gezeigt, dass bei
Patienten mit oralen und oropharyngealen T2-T4, N0-N3, M0 Plattenepithelkarzinomen die
neoadjuvante multimodale Therapie im Vergleich zur monomodal chirurgischen Therapie, mit
einer signifikant höheren Überlebensrate einhergeht. Daher wird in Deutschland bei Patienten
mit den genannten Tumorstadien, angelehnt an das „Essener Konzept“, eine neoadjuvante,
multimodale Therapie durchgeführt [100].
Kreppel et al konnten zeigen, dass eine postoperative Radiochemotherapie prognostisch
günstiger ist als eine reine Radiotherapie [25] [72].
Kölner Konzept
Entsprechend den Ergebnissen der genannten DÖSAK-Studien werden
Mund-,
Kiefer-
und
Plastische
Gesichtschirurgie
der
in der Klinik für
Universität
zu
Köln
Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle im Stadium T2-T4, N0-N3, M0 multimodal mit einer
kombiniert präoperativen Radiochemotherapie behandelt. Eine postoperative Nachbestrahlung
erfolgt wenn eine unvollständige Tumorresektion, ein Lymphknoten-Kapseldurchbruch, eine
Lymphangiosis carcinomatosa oder eine ausgedehnte Lymphknotenmetastasierung vorliegen
[27] [48].
Das Patientenkollektiv dieser Studie war primär operiert und die Bestrahlungstherapie erfolgte
demnach adjuvant. Die Gesamtdosis von 60-65 Gy wurde in einer Dauer von fünf Wochen an
der Klinik für Strahlentherapie der Universität zu Köln verabreicht.
21 Gleichzeitig zur Radiatio wurde Carboplatin AUC-5 als Chemotherapeutikum in der ersten und
fünften Woche mit einer Tagesdosis von 70mg/m² Körperoberfläche eingesetzt, da es
gegenüber Cisplatin nebenwirkungsärmer ist [27] [48].
Die chirurgische Therapie erfolgte in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische
Gesichtschirurgie der Universität zu Köln.
Rekonstruktion
Bei kleineren Weichteildefekten erfolgen lokale Lappenplastiken wie Platysma- oder
Nasolabiallappen [136]. Bei ausgedehnten Defekten erfolgt die Weichteilrekonstruktion durch
beispielsweise fasziokutane mikrovaskulär anastomosierte Radialislappen. Großvolumige, tief
gehende Defekte werden eher mit einem myokutanen, mikrovaskulär anastomosierten
Latissimus-dorsi-Lappen oder anterolateralen Oberschenkel-Lappen gedeckt [136]. Knöcherne
Defekte können zum Beispiel mit einem avaskulären freien Beckenkamm- oder
Skapulatransplantat ersetzt werden [136]. Größere Defekte und schlechte Bedingungen im
Bereich des Transplantatlagers sowie Teilresektionen der Mandibula erfordern ein freies
mikrovaskulär anastomosiertes Knochentransplantat, zum Beispiel ein Fibulatransplantat [136].
Nachsorge
Ein engmaschiger Tumor-Recall ist notwendig, da ca. 75% der Lokalrezidive beziehungsweise
Metastasen in den ersten beiden Jahren nach der Primärtherapie auftreten [98].
22 1.10
Ezrin-Radixin-Moesin Proteinfamilie
Als ERM-Proteine werden Ezrin, Radixin und Moesin zusammengefasst, da sie eine hohe
Übereinstimmung in ihrer Sequenz aufzeigen [34]. Sie gehören zur Superfamilie der Band 4.1
Proteine [10]. ERM-Proteine haben 2 wesentliche Funktionen. Einerseits die Verlinkung von
Proteinen der Plasmamembran mit F-Aktinfilamenten des Zytoskeletts und andererseits als
Bestandteil verschiedener Signaltransduktionswege [10]. ERM-Proteine sind durch diese
Funktionen beteiligt an Zell-Zell-, sowie an Zell-Matrix-Interaktionen, an der Zellform, der
Zelladhäsion, der Zellmotilität, der Zytokinese und der Phagozytose sowie an der Apoptose,
der Karzinogenese und an der Metastasierung [6] [84].
Ezrin ist im Bereich des Zellkortex lokalisiert und wird vor allem physiologisch in intestinalen,
epithelialen Mikrovilli und Parietalzellen des Magens exprimiert [16] [21] [123]. Radixin
befindet sich vor allem im Bereich adhärenter Kontaktstellen und wird insbesondere in
Mikrovilli von biliären Canaliculi produziert und stellt das Haupt ERM-Protein der Leber dar
[10] [34] [145]. Moesin kommt vorwiegend in Endothelzellen vor und bindet das
Glykosaminoglykan Heparin [85].
Strukturell bestehen ERM-Proteine aus einer N-terminalen Region, einer zentralen Alphahelikalen-Domäne und einer C-terminalen Region [34]. Die N-terminale Region wird auch als
FERM-Domäne bezeichnet wird, da sie denen der Band 4.1 Proteine homolog ist. Die FERMDomäne besteht aus etwa 300 Aminosäuren und hat 3 Untereinheiten, die in einer KleeblattForm angeordnet sind. Die Subdomäne A zeigt eine Ubiquitin-Faltung. Die Subdomäne B hat
die Struktur einer Co-A-Bindeprotein-Bindestelle. Die Subdomäne C ist charakterisiert durch
eine Pleckstrin-Homologie [34]. Die zentrale Alpha-helikale-Domäne besteht aus etwa 200
Aminosäuren [34]. Die C-terminale Region, ca. 100 AS lang, besteht aus einem Beta-Strang
und 6 helikalen Bereichen, die an die FERM-Domäne binden und diese größtenteils bedecken
[34].
23 Abbildung 4
Abbildung 4: Sequenzanalyse der ERM-Proteine [108]
ERM-Proteine liegen durch intra- beziehungsweise intermolekularen Interaktionen zwischen
dem N-terminalen und dem C-terminalen Ende als Homo- beziehungsweise Heterodimere im
Zytoplasma, in einem inaktiven Zustand vor [10]. Vom inaktiven Zustand spricht man, wenn
durch
die
Aneinanderlagerung
der
N-terminalen
und
C-terminalen
Region,
Proteinbindungsstellen für F-Aktin beziehungsweise für Membranproteine verdeckt werden
[10]. Die Bindungsstellen zwischen dem N- und dem C-terminalen Ende werden auch als Nbeziehungsweise C-ERMAD (ERM association domain) bezeichnet [10].
Die Aktivierung der ERM-Proteine basiert auf 2 Schritten. Erstens auf der Bindung von
Phosphatidyl-Inositol (4,5)-Bisphosphat und zweitens auf der Phosphorylierung von Threonin
[34]. PIP2 bindet an die FERM-Domäne, genauer an die Lysinreste K63, K64, K253, K254,
K262 und K263 [10]. Die Phosphorylierung findet bei Ezrin an Threonin 567, bei Radixin an
Threonin 564 und bei Moesin an Threonin 558 statt [34]. Die Phosphorylierung führt zu einer
Minderung der Affinität von C-ERMAD zu N-ERMAD, so dass die aktive Form des ERMProteins stabilisiert wird [10]. Für die Phosphorylierung sind 3 Kinasen bekannt, und zwar die
Rho-Kinase, die Protein-Kinase-Alpha und die Protein-Kinase-Theta [6].
Proteine mit nur einer Transmembrandomäne (zum Beispiel CD43/44/95, ICAM-1/2/3,
Syndecan-2) binden direkt an das ERM-Protein. Proteine mit multiplen TransmembranDomänen (Na+/H+ Antiporter, CFTR) hingegen werden per Adapterproteine an die ERMProteine verlinkt [6].
Zu diesen Adapterproteinen zählen EBP50/NHE-RF und E3KARP, welche 2 PDZ-Domänen
für die Bindung an das Membranprotein haben und eine C-terminale Region für die Bindung an
die FERM-Domäne der ERM-Proteine [10].
24 Abbildung 5
Abbildung 5: Aktivierungs- und Funktionsmodell der ERM-Proteine [10]
Neben der Verlinkungsfunktion zwischen Membranproteinen und dem Zytoskelett sind ERMProteine auch assoziiert mit zytoplasmatischen Signalmolekülen [10]. ERM-Proteine
stimulieren im Rahmen eines autoregulatorischen positiven Feedback-Mechanismuses die RhoAktivität [10]. Rho-Proteine stellen eine Familie innerhalb der kleinen G-Proteine dar. Als
GTPasen kommen sie in einem inaktiven, GDP-gebundenen Zustand und in einem aktiven,
GTP-gebundenen Zustand vor [30]. Im aktiven Zustand des ERM-Proteins führt die Bindung
von RhoGDI, einem Inhibitor der Rho-GTP-ase, an die FERM-Domäne zur Dissoziation des
Rho von GDI. Damit kann Rho nun GTP binden und die Rho-Kinase aktivieren. Die RhoKinase wiederum kann dann den Threoninrest 558 eines anderen ERM-Proteins
phosphorylieren, so dass das ERM-Protein wieder in einen aktiven Zustand übertreten kann
[10].
Rolle des Ezrins bei der Metastasierung
2004 konnten Hunter et al zeigen, dass eine Überexpression von Ezrin für die Metastasierung
von Osteosarkomen und Rhabdomyosarkomen notwendig ist [49]. Zur verstärkten Expression
von Ezrin kann es zum Beispiel durch Stimulation des
25 oben genannten Hyaluronsäure-
Rezeptors CD44 kommen. Daraus resultiert eine zunehmende Zellmotilität, so dass die
Metastasierung erleichtert wird [87]. Die Zellmotilität wird auch dadurch verbessert, dass bei
einer Ezrin-Überexpression weniger E-Cadherin produziert wird, welches ein struktureller
Bestandteil von Zell-Zell-Kontakten ist
[118]. Auch die Expression von Integrinen, als
Bestandteile der Zell-Matrix-Kontakte, sinkt, wenn vermehrt Ezrin exprimiert wird. Da
Integrine die Apoptose stimulieren, führt die erhöhte Ezrin-Expression indirekt zur Hemmung
der Apoptose. Dies ist eine weitere Voraussetzung zur erfolgreichen Metastasierung eines
Tumors [49]. Wie schon beschrieben hat eine verstärkte Aktivität von ERM-Proteinen einen
positiven regulatorischen Feedback-Mechanismus auf die Rho-Aktivität [98]. Bei malignen
Melanomen und Gallenblasenkarzinomen konnte gezeigt werden, dass eine verstärkte RhoAktivität ebenfalls mit einer erhöhten Metastasierungsrate einhergeht [49].
1.11
Zielstellung
Das Ziel der Dissertation ist die immunhistologische Untersuchung der Ezrinexpression und
-lokalisation in oralen Plattenepithelkarzinomen, um einerseits zu analysieren inwiefern
Korrelationen zu klinisch-pathologischen Parametern vorliegen und andererseits, um die
Relevanz für die Prognose und zervikale Metastasierung zu bestimmen.
26 2
Methodik
2.1
Patientenkollektiv
2.1.1
Auswahl des Patientenkollektivs
Für die retrospektive Fallstudie wurde das Untersuchungsmaterial von 80 Patienten verwendet,
bei denen erstmalig ein orales Plattenepithelkarzinom im Stadium I-IV diagnostiziert wurde.
Die Patienten wurden in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der
Universität zu Köln in der Zeit zwischen Juni 2002 bis Oktober 2005 behandelt. Patienten mit
oropharyngealen Karzinomen wurden ausgeschlossen.
Als Inklusionkriterien wurden die folgenden Parameter festgelegt:
•
Histologisch gesichertes primäres orales Plattenepithelkarzinom
•
pT1-pT4b
•
pN0-pN3
•
Keine Fernmetastasen (cM0)
•
Kurativ operabler Tumor
Als Ausschlusskriterien wurden folgende Faktoren berücksichtigt:
•
Metastasen von anderen Tumoren im Bereich der Mundhöhle
•
Rezidive von früher diagnostizierten und behandelten oralen
Plattenepithelkarzinomen.
•
Patienten, bei denen ein palliativer Therapieansatz gewählt wurde
•
Als Ersttherapie durchgeführte neoadjuvante Radiochemotherapie
Untersucht
wurden
Tumorlokalisation
die
und
so
lokale
ermittelten
Patienten
Ausdehnung,
im
Bezug
auf
Metastasierungsverhalten,
Patientendaten,
onkologische
Langzeitergebnisse, Ezrinexpression und -lokalisation.
2.1.2
Auswertung und Erfassung der Daten
Die gesammelten Daten wurden mithilfe der in der Klinik vorliegenden Operationsbücher,
Patientenkarteien, Krankenakten und archivierten histopathologischen Befunden, die auf prä27 und postoperativen Tumorbiopsien basierten, erfasst. Somit lagen die Anamnesebögen,
Arztbriefe, radiologische sowie sonographische und histopathologische Befunde und
die
Operationsberichte der Patienten vor.
Bei Patienten, die über eine längere Zeit nicht mehr zur Nachsorge erschienen, wurde das
Einwohnermeldeamt kontaktiert, um bezüglich eines eventuelles Versterbens nachzufragen und
somit den Nachbeobachtungszeitraum zu verlängern. Das Follow-up der Patienten lag im
Durschnitt bei 42,9 Monaten.
Alle Daten wurden gemäß des Datenschutzes mithilfe des PC-Programms SPSS (Version 21.0)
anonymisiert erfasst. Die statistische Auswertung und die Erstellung der Grafiken wurde
ebenfalls mit dem Programm SPSS (Version 21.0) vorgenommen. Die Datentabellen wurden
mit Microsoft Excel (Version XP) erstellt.
2.1.3
Erfassungsschema
Folgendes Schema diente der Erfassung der Patientendaten:
1.
Patientennummer (ID-Nr.)
2.
Geschlecht
3.
Geburtsdatum
4.
Datum der Erstdiagnose
5.
Datum des Beginns und des Endes der Radiochemotherapie
6.
Datum der Operation
7.
Letzter Beobachtungszeitpunkt
8.
Tod (ja/nein)
9.
Todesursache
10.
Ezrinexpression im Operationsresektat
11.
Ezrinlokalisation im Operationsresektat
12.
Lokalisation des Primärtumors
13.
Lokalisation von Metastasen
14.
Datum der Diagnose der Metastasen
15.
Histopathologisches T-Stadium (lokale Tumorausbreitung, pT)
16.
Histopathologisches N-Stadium (regionäre Metastasierung in die Lymphknoten, pN)
17.
pUICC-Stadium
28 18.
Histopathologischer Differenzierungsgrad des Tumors (G-Kategorie)
19.
Anzahl der entfernten Lymphknoten
20.
Anzahl der vom Tumor befallenen Lymphknoten
21.
Anzahl der Lymphknoten mit Kapseldurchbruch des Tumors
22.
Status der Tumorresektionsränder (R0, R1 oder R2)
23.
Lymphangiosis carcinomatosa (ja/ nein)
24.
Rezidiv (ja/nein)
25.
Art des Rezidivs (Lokalrezidiv/ Lymphknotenrezidiv)
26.
Datum des Rezidivs
Die Patientennummer (Identifikationsnummer) diente der anonymisierten Darstellung der
Patientendaten. Als Datum der Erstdiagnose diente die pathohistologische Diagnose eines
oralen Plattenepithelkarzinoms. Der letzte Beobachtungszeitpunkt war entweder der Tod des
Patienten, die letzte Kontrolluntersuchung oder eine entsprechende Information aus dem
zuständigen
Einwohnermeldeamt.
Die
Ezrinexpression
wurde
histologisch
im
Operationsresektat bestimmt. Das Staging erfolgte mittels klinischer Untersuchung,
bildgebender Verfahren sowie pathohistologischer Untersuchung der Gewebeproben.
2.1.4
Statistische Auswertung
In der statistischen Analyse wurde der Einfluss der Ezrinexpression und -lokalisation auf
klinisch-pathologische Parameter untersucht.
Kontinuierliche Variablen wurden dabei mithilfe des Wilcoxon-Rangsummentest ermittelt und
kategoriale Variablen mittels des χ² -Tests nach Pearson und des exakten Tests nach Fischer
berechnet. Die onkologischen Ergebnisse basierten auf den Parametern „Gesamtüberleben“ und
„lokoregionäre Kontrolle“. Das Gesamtüberleben (englisch: overall survival) gibt den Zeitraum
zwischen Beginn der Primärtherapie und dem Tod des Patienen in Monaten an. Alle Patienten,
die bis zum Ende des Beobachtungszeitraums nicht gestorben waren beziehungsweise bei
denen es unklar war, ob sie lebten, wurden für die Studie nicht berücksichtigt. Die
lokoregionäre Kontrolle (englisch: locoregional control) bezieht sich auf den monatlichen
Zeitraum zwischen dem Beginn der Primärtherapie und dem Auftreten eines Lokalrezidivs oder
Metastasenrezidivs in den Halslymphknoten. Patienten, die im Beobachtungszeitraum
tumorfrei gestorben waren, wurden zum Zeitpunkt des Todes zensiert.
29 Die Gesamtüberlebenszeit und die lokoregionäre Kontrolle wurden mithilfe der Kaplan-MeierMethode berechnet [57]. Dabei wurden die kumulierten Überlebensraten aufgeteilt nach
Therapieregime, lokaler Tumorausbreitung, regionärem Lymphknotenbefall, UICC-Stadium,
G-Kategorie des Tumors, Status der Tumorresektionsränder, Kapseldurchbruch bei
Lymphknotenmetastasen, Lymphangiosis carcinomatosa, Ezrinexpression und -lokalisation.
Patienten, die nicht bis zum letzten Beobachtungszeitpunkt verstorben waren, wurden zum
letzten Beobachtungszeitpunkt zensiert.
Die univariate Analyse wurde anhand des Log-Rank-Tests für wichtige Faktoren des
Gesamtüberlebens und der lokoregionären Kontrolle durchgeführt. Das Signifikanzniveau
wurde auf 5% festgelegt. Dabei wurden Alter, Geschlecht,
lokale Tumorausbreitung (T-
Stadium), regionäre Lymphknotenmetastasierung (N-Stadium), UICC-Stadium, Lymphangiosis
carcinomatosa,
Kapseldurchbruch
bei
Lymphknotenmetastasen,
Rezidivverhalten,
histopathologische Tumordifferenzierung (G-Kategorie), sowie Tabak- und Alkoholabusus
berücksichtigt.
Variablen,
die
sich
in
der
univariaten
Analyse
als
signifikant
herausstellten,
wurden in einer multivariaten Analyse durch die Regressionsanalyse nach Cox bezüglich ihres
prognostischen Einflusses auf die Überlebenswahrscheinlichkeit, analysiert [20]. Stets wurde
eine zweiseitige Signifikanzrechnung vorgenommen. Untersucht wurden die Parameter Alter,
Geschlecht, lokale Tumorausbreitung (T-Stadium), regionäre Lymphknotenmetastasierung (NStadium),
UICC-Stadium,
Lymphangiosis
Lymphknotenmetastasen, Rezidivverhalten,
Immunhistochemie
2.2.1
Geräte und Reagenzien
Kapseldurchbruch
bei
histopathologische Tumordifferenzierung (G-
Kategorie), sowie Tabak- und Alkoholabusus.
2.2
carcinomatosa,
- feuchte Kammer, Aufbewahrungsbox
- Kunststoffküvette für die Mikrowelle
- Kühlschrank/ Gefriertruhe
- Lichtmikroskop
- Mikrowelle
- Schlittenmikrotom
30 - Objektträger
- TechMate 500
- Wärmeschrank
- ABC-System: TP-015-HD, Labvision, Fremont, CA, USA
- Alkohol
- Antibody-Diluent
- Aqua destillata
- 1%-iges BSA/PBS
- Citrat- Puffer pH 6,0
- DAB
- Eukit
- Hämatoxylin
- Mayers- Hämalaun
- Normalserum (Horse)
- PBS-Puffer pH 7,2
- Perhydrollösung 0,3%
- Roti-Histol
- Xylol
- Primärer Antikörper (Katalognummer: MS-661-P0)
- Sekundärer Antikörper (TP-015-HD; Labvision, Fremont, CA, USA)
2.2.2
Anfertigung der Schnittpräparate
Fixierung
Biopsien müssen fixiert werden, da es ansonsten zur Gewebsnekrose kommt. Mittel der Wahl
ist die Fixierung in 8%-igem Formaldehyd. Die Gewebeprobe sollte innerhalb von 30 min in
eine Formaldehydlösung eingebracht werden und 6-24h fixiert werden. Die Gewebeproben aus
der peripheren Invasionsfront des Tumors, wurden im Institut für Pathologie der Universität zu
Köln fixiert und eingebettet.
Einbettungsprozess
Die Einbettung dient dazu, dass das Formalin aus dem Einbettungsmedium durch Paraffin
ersetzt wird und somit schneidbar gemacht wird.
31 Daher werden die fixierten Gewebeproben in einer aufsteigenden Alkoholreihenfolge (50%60%-70%-95%-100% Ethanol) entwässert. Als Intermedium zwischen hydrophoben Paraffin
und 100% Ethanol dient das Xylol. Anschließend kann in einem Paraffinbad das Paraffin das
Gewebe infiltrieren.
Mikrotomie
Mithilfe des Rotationsmikrotoms wurden aus den gekühlten eingebetteten Gewebeblöcken 3-4
µm dünne Paraffinschnitte hergestellt. Die Schnitte wurden anschließend auf die Objektträger
gezogen und bei etwa 60°C über Nacht in einem Wärmeschrank angebacken, so dass das
Paraffin sich verflüssigen und das Wasser abdampfen konnte.
Entparaffinisierung
Voraussetzung für die Färbung war, dass eine Entparaffinisierung stattfinden konnte und die
Proben in ein wässriges Medium gebracht wurden. Die getrockneten Objektträger wurden
daher aus dem 56-60°C warmen Brutschrank sofort für fünf Minuten in eine Xylol-Lösung
gebracht und gleichmäßig bewegt. Übriggebliebenes Paraffin führt ansonsten grundsätzlich zu
optischen Störflecken im Präparat.
Rehydriert wurde anschließend in einer absteigenden Alkoholreihe bis zu destilliertem Wasser.
Dabei wurden die Schnitte für zweimal drei Minuten in 100% Alkohol, eine Minute in 95%
Alkohol, eine Minute in 70% Alkohol und anschließend für fünf Minuten in Aqua destillata
gefüllte Küvetten gelegt.
Generell ist das Abspülen in PBS-Tween 20 für zweimal zwei Minuten wichtig, da die später
hinzugegeben Antikörper als Proteine vom pH-Wert und der Salzkonzentration abhängig sind
und man daher ein optimales Reaktionsmilieu schaffen möchte.
Antigen-Demaskierung
Sowohl die Membranen als auch die im Rahmen der Fixierung entstandenen MolekülVernetzungen maskieren die Antigene. Damit diese jedoch für die Antikörper erreichbar
gemacht werden, findet eine Antigen-Demaskierung statt.
Mithilfe der HIER (heat induced epitop retrieval)- Methode kommt es durch Einwirkung von
feuchter Hitze im Bereich um 100°C bei pH-Werten von 2-10 zu einer erhöhten Permeabilität
des fixierten Gewebes, so dass Epitope freigelegt werden und Antikörper an diese binden
32 können. Daher wurde auf einer Heizplatte die 10 mM (Natrium-)Citrat-Pufferlösung (pH 6.0)
zum Kochen gebracht und die Schnitte hierin für 20 Minuten abgedampft. Nach der Inkubation
wurden die Schnitte langsam für 45 Minuten abgekühlt.
Endogene Enzymaktivität
Das Chromogen soll nur vom zugeführten Enzym umgesetzt werden, und so zur
Farbstoffentwicklung führen. Liegt jedoch eine endogene Enzymaktivität vor, so kann es zu
„falsch-positiven“ Reaktionen kommen und die Aussagekraft der Färbung stark einschränken.
Daher wurde die endogene Peroxidaseaktivität durch eine Inkubation der Schnitte in 3%-igem
Wasserstoffperoxid, blockiert.
Immunhistochemische Färbung von Ezrin
Antigene verfügen über mehrere Epitope (antigene Determinantien), die sich membranständig,
nukleär oder im Zytoplasma befinden können. Ein Epitop weist eine bestimmte
Aminosäuresequenz auf und hat eine typische dreidimensionale Struktur.
Bei den Antikörpern der immunhistologischen Technik handelt es sich vorwiegend um solche
aus der Gruppe der Gamma-Immunglobuline (IgG). Sie haben einen Fc-Teil, der zum Beispiel
für die Opsonierung wichtig ist und einen variablen Fab-Teil, der für die Antigenbindung
notwendig ist. Weiterhin haben Antikörper auch selber antigene Eigenschaften, so dass sie von
artfremden Antikörpern als Antigene erkannt und gebunden werden können. Man unterscheidet
daher den primären Antikörper, der direkt das Antigen bindet und den sekundären Antikörper,
der gegen den Primärantikörper gerichtet ist und aus einer anderen Spezies stammt. Mehrere
polyklonale Sekundärantikörper können an einen Primärantikörper binden und zur Verstärkung
des Signals führen. Die in dieser Arbeit verwendete Methode war die des Avidin-BiotinPeroxidase-Komplexes (ABC). Das ABC-System wird vorab zusammengemischt und besteht
aus Vernetzungen von Streptavidin, Biotin und konjugiertem Enzym. Biotin (Vitamin H) dient
der Markierung von Antikörpern. Es hat eine hohe Affinität zu Avidin, welches ein aus dem
Hühnereiweiß gewonnenes Glykoprotein ist. Das Streptavidin ist bakteriellen Ursprungs und
hat eine höhere Spezifität zu Biotin als Avidin und kann mit Enzymen oder Fluorochromen
markiert werden. Als konjugiertes Enzym wird die Meerrettichperoxidase (horseradish
peroxidase, HRP) benutzt. Als Chromogen wird DAB (Diaminobenzidin) verwendet. Generell
kann diese makromolekulare Struktur dann an den mehrfach biotinylierten Sekundärantikörper
binden. Auf diese Weise kann die starke Affinität zwischen Biotin und Avidin beziehungsweise
33 Streptavidin ausgenutzt werden und eine sehr hohe Anzahl an Markern an den Ort des Antigens
gebracht werden, so dass die Sensitivität der ABC-Methode prinzipiell höher ist als bei den
Techniken mit unkonjugierten-AK-Methoden.
Bevor die Inkubation der Gewebeschnitte mit dem primären Antikörper stattfinden konnte,
mussten unspezifische Epitope blockiert werden. Dies erfolgte mithilfe von 10%-igem
Pferdeserum, welches auf die Schnitte gegeben wurde und für 30 Minuten wirken konnte. Die
monoklonalen primären Antikörper (MS-661-P0), 1:100.000 in PBS verdünnt, wurden hiernach
auf die Schnitte geträufelt und es fand eine Inkubation über Nacht statt. Am nächsten Tag
wurden die Schnitte für zweimal fünf Minuten abgespült, damit anschließend die Inkubation
mit dem biotinyliertem sekundären Antikörper (TP-015-HD, Labvision, Fremont, CA, USA)
für 15 Minuten stattfinden konnte. Die Detektion erfolgte mit dem Streptavidin-BiotinPeroxidase Komplex (TP-015-HD, Labvision, Fremont, CA, USA), indem dieses für 10
Minuten auf den Gewebeschnitten einwirken konnte.
Das Chromogen DAB wird unter der katalytischen Wirkung von Peroxidase in eine farbige
Substanz umgesetzt. Dabei ergibt DAB ein braunes Farbprodukt. Daher wurde DAB-Lösung
auf die Schnitte gegeben und eine Einwirkungszeit von drei Minuten eingehalten.
Vor der anschließenden Gegenfärbung wurden die Schnitte mit PBS für zweimal zwei Minuten
gespült. Hiernach wurden die Schnitte für fünf Minuten in eine Küvette, gefüllt mit MayerHämatoxylin (Dako-Cytomation) gegeben, damit die Kerne in einer zum Chromogen
kontrastierenden Farbe dargestellt werden konnten.
Es erfolgte die anschließende Abspülung in destilliertem Wasser und das Dehydrieren in einer
aufsteigenden Alkoholreihenfolge. Hierfür wurden die Schnitte für zwei Minuten jeweils in
70% und 95% Ethanol gegeben und anschließend für zweimal drei Minuten in 100% Ethanol
getaucht. Das Dehydrieren ist prinzipiell notwendig, damit überschüssiger Farbstoff entfernt
wird.
Hiernach fand die Klärung in Xylol für zweimal fünf Minuten statt, damit das hydrophobe
Xylol-lösliche Einschlussmittel auf dem Objektträger wirken konnte. Abschließend wurde das
Deckglas manuell aufgebracht.
Färbeprotokoll
1. Formalin-Fixierung und Herstellung der Paraffinschnitte.
2. Deparaffinisation in Xylol, zweimal fünf Minuten.
34 3. Rehydrieren in absteigender Alkohol-Reihenfolge. 100% Ethanol, zweimal drei Minuten. In
95% Ethanol, eine Minute. 70% Ethanol, eine Minute.
4. Spülen in Aqua destillata.
5. Abspülen in PBS-Tween 20 für zweimal zwei Minuten.
6. Zur Antigendemaskierung dampft man in 10 mM (Natrium-)Citrat-Puffer (pH 6.0) für 20
Minuten ab. Anschließend kühlt man für 45 Minuten ab.
7. Inkubation in 3%-igem Wasserstoffperoxid für 10 Minuten.
8. Inkubation in 10%-igem Pferdeserum für 30 Minuten bei Raumtemperatur.
9. Inkubation über Nacht mit monoklonalem primären Antikörper, welche 1:10000 in PBS
verdünnt wurden (MS-661-P0).
10. Abspülen mit PBS (zweimal fünf Minuten)
11. Inkubation mit biotyniliertem sekundärem Antikörper (15 min) (TP-015-HD; Labvision,
Fremont, CA, USA).
12. Detektion mit Strepavidin-Biotin-Peroxidase-Komplex (10 min) (TP-015-HD; Labvision,
Fremont, CA, USA).
13. Präparate in DAB-Lösung für drei Minuten inkubieren.
14. Mit PBS zweimal zwei Minuten spülen.
15. Gegenfärbung mit Mayer- Hämatoxylin (Dako-Cytomation) für drei bis fünf Minuten.
16. Abspülen in Aqua destillata
17. Dehydrieren in aufsteigender Alkoholreiheinfolge. 70% Ethanol für zwei Minuten , 95%
Ethanol für zwei Minuten, 100% Ethanol für zweimal drei Minuten.
18. Reinigung in Xylol zweimal fünf Minuten.
19. Deckglas aufbringen.
Negativ- und Positivkontrollen
Die Validität der Ergebnisse von immunhistochemischen Färbungen wird mittels Negativ- und
Positivkontrollen
nachgewiesen.
Negativkontrollen
sollen
falsch-positive
Ergebnisse
ausschließen und Positivkontrollen falsch-negative Ergebnisse. In dieser Arbeit wurden bei
allen Färbungen Negativkontrollen mitgeführt. Dafür wurde der primäre Antikörper durch
Normalserum ersetzt, so dass bei einer positiven Färbereaktion es sich um eine unspezifische
Reaktion im Rahmen einer fehlerhaften Probenvorbereitung oder der Verwendung fehlerhafter
Reagenzien gehandelt hätte.
35 Positivkontrollen auf Schnitten, die das gesuchte Antigen sicher enthielten, bestätigten die
Sensitivität der Antikörper und ordnungsgemäße Behandlung der Proben.
2.3
Semiquantitative Auswertung der Präparate
Die Farbintensität und die Anzahl positiv gefärbter Zellen wurde mittels eines
semiquantitativen Scores in Zusammenarbeit mit zwei Fachärzten für Pathologie (PD Dr. Uta
Drebber, Dr. Inga Grünewald), die keine Kenntnis über klinischen Daten der Patienten hatten,
bewertet. Hierbei fand eine Einstufung der beiden genannten Parameter zwischen null und drei
statt (null=kein Ezrin, eins=schwache Expression, zwei=moderate Expression, drei=hohe
Expression) [73]. Das Gesamtergebnis wurde errechnet, indem die Punkte für die Farbintensität
und die Punkte für die Anzahl positiv gefärbter Zahlen addiert und anschließend die Summe
durch zwei dividiert wurde.
Wenn das Ergebnis keine glatte Zahl war, wurde abgerundet, so dass zum Beispiel 1,5 als
schwache Expression eingestuft wurde.
36 Abbildung 6
Abbildung 6: Semiquantitative Auswertung der Präparate
37 3
Ergebnisse
3.1
Epidemiologische Ergebnisse
Das Untersuchungsmaterial dieser retrospektiven Studie stammt von 80 Patienten, bei denen in
der Klinik für Mund-, Kiefer- und
Plastische Gesichtschirurgie der Universität zu Köln
zwischen Oktober 2002 und Juni 2005 ein Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle
diagnostiziert wurde.
3.1.1
Zusammensetzung/ Alterszusammensetzung des Patientenkollektivs
51 (64%) der 80 Patienten waren männlich und 29 (36%) waren weiblich. Die Patienten waren
im Durchschnitt 61,56 Jahre alt. Das mediane Alter lag bei 61,82 Jahren und die
Standardabweichung hierzu betrug 12,036 Jahre. Insgesamt erstreckte sich die Altersspanne des
Gesamtkollektivs von 30 bis 91 Jahren. Je nach Alter wurden die Patienten in sechs Gruppen
eingeteilt. Mit 30% war diejenige der 51-60 Jährigen, die Gruppe mit den am meisten
Erkrankten. 29% der Patienten waren zwischen 61 und 70 Jahren alt. Die Gruppe der 71-80
Jährigen machte 18% aus. 11% der Patienten waren 41-50 Jahre alt und 8% waren über 80
Jahre alt. Die verhältnismäßig kleinste Gruppe stellte diejenige der 30-40 Jährigen mit einem
Anteil von 5% dar. Der Nachbeobachtungszeitraum der Patienten betrug im Durchschnitt 42,9
Monate.
Tabelle 6
Altersgruppierung
Alter der Patienten
Häufigkeit
Prozent
30 - 40 Jahre
4
5%
41 - 50 Jahre
9
11%
51 - 60 Jahre
24
30%
61 - 70 Jahre
23
29%
71 - 80 Jahre
14
18%
> 80 Jahre
6
8%
Tabelle 6: Altersverteilung des gesamten Patientenkollektivs (80 Patienten) bei
Diagnosestellung
38 Abbildung 7
30
25
Anzahl
20
15
10
5
0
30-40 Jahre 41-50 Jahre 51-60 Jahre 61-70 Jahre 71-80 Jahre
>80 Jahre
Altersgruppe
Abbildung 7: Altersverteilung des gesamten Patientenkollektivs (80 Patienten) bei
Diagnosestellung
Tabelle 7
Alter bei Erstdiagnose
Durchschnittsalter
61,56
Medianes Alter
61,82
Standardabweichung
12,036
Minimum
30
Maximum
91
Tabelle 7: Statistische Altersangaben des gesamten Patientenkollektivs (80 Patienten) bei
Erstdiagnose
39 3.1.2 Risikofaktoren im Zusammenhang mit dem Auftreten von Mundhöhlenkarzinomen
Tabakabusus gaben 63 (79%) der erkrankten Patienten an. Alkohol konsumierten 53 (66%).
Tabelle 8
Tabakabusus
Häufigkeit
Prozent
nein
17
21%
ja
63
79%
Häufigkeit
Prozent
nein
27
34%
ja
53
66%
Alkoholabusus
Tabelle 8: Prozentuale Verteilung der Risikofaktoren im Gesamtkollektiv
Abbildung 8
Tabakabusus
21%
nein
ja
79%
Abbildung 8: Tabakabusus des Gesamtkollektivs
40 Abbildung 9
Alkoholabusus
nein
49%
51%
ja
Abbildung 9: Alkoholabusus des Gesamtkollektivs
3.2
Lokalisation
Am häufigsten, und zwar bei 35 (44%) der Patienten, befand sich das orale
Plattenepithelkarzinom im Bereich des Mundbodens.
18 (23%) Patienten waren am Plattenepithelkarzinom der Zunge erkrankt. In der
Unterkieferregion lag bei 14 (18%) Patienten eine maligne Entartung vor und die Wange war
bei acht (10%) Patienten betroffen. Am seltensten, und zwar bei fünf (6%) Patienten wurde das
Plattenepithelkarzinom im Bereich des Oberkiefers beziehungsweise des harten Gaumens
diagnostiziert.
Tabelle 9
Lokalisation
Häufigkeit
Prozent
Mundboden
35
44%
Zunge
18
23%
Unterkiefer
14
18%
Oberkiefer/harter Gaumen
5
6%
Wange
8
10%
Tabelle 9: Lokalisation des Primärtumors
41 Plattenepithelkarzinome der Lippen wurden in dieser Studie nicht berücksichtigt, da sie eine
signifikant bessere Prognose aufweisen und daher einer eigenen Tumorentität zugerechnet
werden.
Prozent
Abbildung 10
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Mundboden
Zunge
Unterkiefer
Oberkiefer/harter
Gaumen
Wange
Lokalisation
Abbildung 10: Lokalisation des Primärtumors des Gesamtkollektivs
3.3
Tumorausbreitung
3.3.1
T-Stadium - Ausbreitung des Primärtumors
Am häufigsten fand sich ein Primärtumor der Kategorie T2 (27%). Bei 30 (24%) Patienten
wurde die Tumorgröße in die T1-Gruppe eingestuft. Ähnlich viele Malignome gehörten zur
Gruppe T4, wobei 15 (19%) als T4a und acht (10%) als T4b klassifiziert wurden. Sechs (8%)
Patienten wiesen einen Tumor im T3-Stadium auf.
42 Tabelle 10
T-Klassifikation
Häufigkeit
Prozent
T1
24
30%
T2
27
34%
T3
6
8%
T4a
15
19%
T4b
8
10%
Tabelle 10: T-Stadium des Primärtumors
Abbildung 11
T-­‐Klassi(ikation 10% T1 30% T2 19% T3 T4a 8% T4b 33% Abbildung 11: Prozentuale Verteilung des T-Stadiums im Gesamtkollektiv
3.3.2
N-Stadium
Bei 49 (61%) Patienten wurden keine regionären Lymphknotenmetastasen (N0) nachgewiesen.
Bei 22 (28%) Patienten lag die Lymphknotenmetastasierung im N2- Stadium und bei neun
(11%) Patienten im N1-Stadium vor.
43 Tabelle 11
N-Klassifikation
Häufigkeit
Prozent
N0
49
61%
N1
9
11%
N2
22
28%
Tabelle 11: N-Stadium des Primärtumors
Abbildung 12
70
60
Prozent
50
40
30
20
10
0
N0
N1
N2
N-Klassifikation
Abbildung 12: Prozentuale Verteilung des N-Stadiums am Gesamtkollektiv
Ein Durchbruch der Lymphknotenkapsel konnte in 84% der Fälle nachgewiesen werden. Bei
16% der Patienten lag kein Durchbruch vor.
44 Tabelle 12
Kapseldurchbruch
Häufigkeit
Prozent
nein
67
84%
ja
13
16%
Häufigkeit
Prozent
0
67
84%
1
9
11%
2
3
4%
3
1
1%
Anzahl der Kapseldurchbrüche
Tabelle 12: Anzahl der Kapseldurchbrüche des Tumors
Abbildung 13
Anzahl der Kapseldurchbrüche
4%
1%
1
11%
2
3
84%
4
Abbildung 13: Prozentuale Verteilung der Anzahl der Kapseldurchbrüche im
Gesamtkollektiv
3.3.3
UICC-Stadium
In der UICC-Klassifikation wurden die meisten Tumoren, und zwar 36 (45%) ins Stadium IV
eingestuft, gefolgt vom Stadium I, mit 23 (28,7%). Im Stadium II lagen 13 (16,5%) Tumoren
vor und ins Stadium III wurden acht (10%) Tumore eingestuft.
45 Tabelle 13
UICC-Stadium
Häufigkeit
Prozent
I
23
28,7%
II
13
16,3%
III
8
10%
IV
36
45%
Tabelle 13: Häufigkeits- und prozentuale Verteilung des UICC-Stadiums
Abbildung 14
UICC-­‐Stadium 29% I 45% II III IV 16% 10% Abbildung 14: Prozentuale Verteilung des UICC-Stadiums am
Gesamtkollektiv
46 3.4
Differenzierungsgrad
Das histopathologische Grading ergab bei 78% der Patienten eine mäßige (G2), bei 16% eine
schlechte (G3) und bei 6% eine hohe Differenzierung (G1) des Tumors.
Tabelle 14
G-Kategorie
Häufigkeit
Prozent
G1
5
6%
G2
62
78%
G3
13
16%
Tabelle 14: Häufigkeits- und prozentuale Verteilung der Differenzierungsgrade der
Tumoren des Gesamtkollektivs
Abbildung 15
90
80
70
Prozent
60
50
40
30
20
10
0
G1
G2
G3
Differenzierungsgrad
Abbildung 15: Prozentuale Verteliung des Differenzierungsgrades im Gesamtkollektiv
3.5 Resektionsränder
In 81% der Fälle konnte die chirurgische Tumorbehandlung im Gesunden durchgeführt werden.
In 19% der Fälle ergab der histopathologische Befund, dass ein mikroskopischer Resttumor in
situ vorlag.
47 Tabelle 15
Resektionsränder
Häufigkeit
Prozent
R0
65
81%
R1
15
19%
Tabelle 15: Tumorresektionsränder des Gesamtkollektivs
Abbildung 16
Resektionsränder
19%
R0
R1
81%
Abbildung 16: Prozentuale Verteilung der Tumorresektionsränder im Gesamtkollektiv
3.6
Lymphangiosis carcinomatosa
Eine Lymphangiosis carcinomatosa konnte in 15% der Fälle nachgewiesen werden. Bei den
restlichen 85% konnte kein Durchbruch in die Lymphgefäße diagnostiziert werden.
Tabelle 16
Lymphangiosis
Häufigkeit
Prozent
nein
68
85%
ja
12
15%
carcinomatosa
Tabelle 16: Vorkommen von Lymphangiosis carcinomatosa
48 Abbildung 17
Lymphangiosis carcinomatosa
15%
nein
ja
85%
Abbildung 17: Prozentuale Verteilung des Vorhandenseins der Lymphangiosis
carcinomatosa im Gesamtkollektiv
3.7
Ezrinexpression im Primärtumor
Histologisch war die Ezrinexpression im Primärtumor bei 28 (35%) Patienten stark. Nahezu
genauso viele Patienten, und zwar 27 (34%), zeigten eine moderate Ezrinexpression im Tumor.
21 (26%) Biopsien wiesen eine schwache und nur vier (5%) eine negative Ezrinexpression auf.
Tabelle 17
Ezrinexpression
Häufigkeit
Prozent
negativ
4
5%
schwach
21
26%
moderate
28
35%
stark
27
34%
Tabelle 17: Ezrinexpression im Primärtumor
49 Abbildung 18
Ezrinexpression im Primärtumor
5%
34%
negativ
26%
schwach
moderate
stark
35%
Abbildung 18: Prozentuale Verteilung der Ezrinexpression des Primärtumors im
Gesamtkollektiv
3.8
Ezrinlokalisation im Primärtumor
In 34% der Fälle konnte Ezrin sowohl membranär als auch zytoplasmatisch nachgewiesen
werden. In 31% lag Ezrin ausschließlich zytoplasmatisch und in 30% nur membranär vor. In
lediglich 5% der Proben konnte keine Ezrinexpression histologisch ermittelt werden.
Tabelle 18
Ezrinlokalisation
Häufigkeit
Prozent
negativ
4
5%
membranär
24
30%
gemischt
27
34%
zytoplasmatisch
25
31%
Tabelle 18: Ezrinlokalisation im Primärtumor
50 Abbildung 19
Ezrinlokalisation im Primärtumor
5%
31%
negativ
30%
membranär
gemischt
zytoplasmatisch
34%
Abbildung 19: Prozentuale Verteilung der Ezrinlokalisation des Primärtumors im
Gesamtkollektiv
3.9
Assoziation der Ezrinexpression mit klinisch-pathologischen Parametern
Im χ²-Test konnte eine signifikante Korrelation zwischen der Ezrinexpression und der NKlassifikation (p= 0,009) gezeigt werden. Je stärker die Ezrinexpression war, desto eher
konnten regionäre Lymphknotenmetastasen festgestellt werden. Während bei starkem
Expressionsmuster 17 Tumore mit N+ korrelierten, waren es bei schwacher Expression nur
fünf Tumore, die mit N+ einhergingen. Bei der signifikanten Korrelation zwischen der
Ezrinexpression und der UICC-Klassifikation (p=0,01) zeigte sich, dass eine verstärkte
Expression mit einem höheren UICC-Grad assoziiert war. Für die UICC-Stadien III-IVb wurde
in 21 Fällen eine starke Expression nachgewiesen, während die UICC-Stadien I und II nur in
sechs Fällen mit einer starken Expression korrelierten. Auch für die Lymphangiosis
carcinomatosa wurde eine signifikante Korrelation zur Ezrinexpression (p=0,001) ermittelt. Es
zeigte sich, dass je stärker die Expression war, desto eher ein Durchbruch in die Lymphgefäße
stattgefunden hatte. Bei starker Expression wurde in zehn Fällen eine Lymphangiosis
carcinomatosa nachgewiesen und bei schwacher Expression
carcinomatosa bei keinem Patienten ermittelt werden.
51 konnte eine Lymphangiosis
Zum Alter (p= 0,54), Geschlecht (p= 0,795), ECS (p= 0,525), Rezidivverhalten (p= 0,215),
Tabakabusus (p= 0,362), Alkoholabusus (p= 0,786) sowie zur T-Klassifikation (p= 0,122) und
G-Kategorie (p= 0,332) bestand keine signifikante Korrelation.mit der Ezrinexpression.
52 Tabelle 19
Ezrinexpression
Kein Ezrin
Schwache
Moderate
Starke
Expression
Expression
Expression
Alter (Jahre)
p-Wert
0,54
≤ 61,82 Jahre (unterer Median)
1
12
14
11
> 61,82 Jahre (älterer Median)
3
9
14
16
Geschlecht
0,795
Männlich
2
12
19
18
Weiblich
2
9
9
9
T-Klassifikation
0,122
T1-T2
3
17
19
13
T3-T4b
1
4
9
14
N-Klassifikation
0,009
N0
4
16
19
10
N+
0
5
9
17
UICC-Klassifikation
0,01
I-II
3
14
14
6
III-IVb
1
7
14
21
Lymphangiosis
0,001
Nein
4
21
26
17
Ja
0
0
2
10
ECS
0,525
nein
4
19
23
21
ja
0
2
5
6
Rezidiv
0,215
nein
2
17
22
16
ja
2
4
6
11
G-Kategorie
0,332
G1&G2
4
19
24
20
G3
0
2
4
7
Tabakabusus
0,362
nein
4
19
24
20
ja
0
2
4
7
Alkoholabusus
0,786
nein
1
7
8
11
ja
3
14
20
16
Tabelle 19: Assoziationen der Ezrinexpression und Patientencharakterisitika
53 3.10
Assoziation der Ezrinlokalisation mit klinisch-pathologischen Parametern
Im χ² -Test wurde eine signifikante Assoziation zwischen der Ezrinlokalisation und der NKlassifikation gezeigt (p=0,003). Bei Tumoren mit einer zytoplasmatischen Ezrinexpression
wurde in 16 Fällen eine regionäre Lymphknotenmetastasierung festgestellt, während bei
membranärer Ezrinexpression nur in vier Fällen ein N+ Status ermittelt werden konnte.
Demnach
ging ein zytoplasmatisches Ezrinexpressionmuster eher mit einer regionären
Lymphknotenmetastasierung einher als eine membranäre Ezrinexpression. Die signifikante
Assoziation der Lymphangiosis carcinomatosa zur Ezrinlokalisation (p=0,036) ergab, dass nur
bei einer zytoplasmatischen Ezrinexpression ein Durchbruch in die Lymphgefäße erfolgte. Bei
membranärer Ezrinexpression konnte keine Lymphangiosis carcinomatosa festgestellt werden.
Bei zytoplasmatischer Expression lagen sieben Fälle beziehungsweise bei kombiniert
membranär-zytoplasmatischer Expression fünf Fälle einer Lymphangiosis carcinomatosa vor.
Die signifikante Korrelation der Ezrinlokalisation zum Tabakabusus (p=0,031) ergab, dass die
Expression von Ezrin bei positiver Tabakanamnese sowohl zytoplasmatisch als auch
membranär erhöht war.
Im Bezug auf das Alter (p= 0,710), Geschlecht (p= 0,799), ECS (0,112), Rezidivverhalten (p=
0,18), die T-Klassifikation (p= 0,139), UICC-Klassifikation (0,01), G-Kategorie (p= 0,63) und
Alkoholabusus (p= 0,777) bestand keine signifkante Korrelation zur Ezrinlokalisation.
54 Tabelle 20
Ezrinlokalisation
Kein Ezrin
membranäre
gemischte
zytoplasmatische
Expression
Expression
Expression
Alter (Jahre)
p-Wert
0,719
≤ 61,82 Jahre (unterer Median)
1
13
12
12
> 61,82 Jahre (älterer Median)
3
11
15
13
Geschlecht
0,799
Männlich
1
7
8
11
Weiblich
3
14
20
16
T-Klassifikation
0,139
T1-T2
3
19
18
12
T3-T4b
1
5
9
13
N-Klassifikation
0,003
N0
4
20
16
9
N+
0
4
11
16
UICC-Klassifikation
0,01
I-II
3
17
10
7
III-IVb
1
7
17
18
Lymphangiosis
0,036
Nein
4
24
22
18
Ja
0
0
5
7
ECS
0,112
nein
4
23
22
18
ja
0
1
5
7
Rezidiv
0,18
nein
2
21
18
16
ja
2
3
9
9
G-Kategorie
0,63
G1&G2
4
21
21
21
G3
0
3
6
4
Tabakabusus
0,031
nein
2
6
1
8
ja
2
18
26
17
Alkoholabusus
0,777
nein
1
8
11
7
ja
3
16
16
18
Tabelle 20: Ezrinlokalisation und Patientencharakteristika
55 3.11
Onkologische Ergebnisse
3.11.1 Einfluss epidemiologischer Parameter auf das Überleben
Das Alter (p= 0,232), Geschlecht (0,273) sowie der Tabak- (p= 0,248) und Alkoholabusus (p=
0,277) hatten keinen signifikanten Einfluss auf die 5-Jahres-Überlebensrate.
Tabelle 21
Alle Patienten
5-Jahres OS
p-Wert
Alter
0,232
Jüngere Hälfte Median
79%
Ältere Hälfte Median
60%
Alle Patienten
5-Jahres OS
p-Wert
Geschlecht
0,273
männlich
68%
weiblich
70%
Alle Patienten
5-Jahres OS
p-Wert
Tabak
0,248
nein
52%
Ja
73%
Alle Patienten
5-Jahres OS
p-Wert
Alkohol
0,277
Nein
82%
Ja
62%
Tabelle 21: Einfluss epidemiologischer Parameter auf das Überleben
3.11.2 Einfluss der Tumorausbreitung auf das Überleben
Die T-Klassifikation beeinflusste die 5-Jahres-Überlebensrate signifikant (p= 0,001). Je weiter
sich der Primätumor ausdehnte, desto geringer war die 5-Jahres-Überlebensrate. Während T1
mit einer 87%-igen 5-Jahres- Überlebensrate einherging, lag sie bei T4b nur bei 25%.
56 Auch bei der N-Klassifikation zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang (p= 0,017) zur 5Jahres- Überlebensrate . N0 ging mit einer 80%-igen, N1 mit einer 44%-igen und N2 mit einer
57%-igen 5-Jahres- Überlebensrate einher.
Tabelle 22
Alle Patienten
5-Jahres OS
T-Klassifikation
p-Wert
<0,001
T1
87%
T2
77%
T3
63%
T4a
52%
T4b
25%
Tabelle 22: Einfluss der T-Klassifikation auf das Überleben
Tabelle 23
Alle Patienten
5-Jahres OS
p-Wert
N-Klassifikation
0,017
N0
80%
N1
44%
N2
57%
Tabelle 23: Einfluss der N-Klassifikation auf das Überleben
Die UICC-Klassifikation beeinflusste ebenfalls signifikant (p=0,001)
die 5-Jahres-
Überlebensrate. Während die Prognosen insbesondere in den Stadien I, II und III ähnlich
waren, zeigte sich von Stadium III auf Stadium IVa ein deutlicher Abfall von 88% auf 54%
und auf Stadium IVa auf 25%.
57 Tabelle 24
Alle Patienten
5-Jahres OS
p-Wert
UICC-Klassifikation
<0,001
I
86%
II
83%
III
88%
IVa
54%
IVb
25%
Tabelle 24: Einfluss der UICC-Klassifikation auf das Überleben
Auch ein Durchbruch der Tumorzellen aus den Lymphknotenkapseln heraus beeinflusste (p=
0,045)
die 5-Jahres-Überlebensrate
signifikant (p= 0,045). Dabei sank die 5-Jahres-
Überlebensrate von 72% auf 54%, wenn ein Kapseldurchbruch vorlag.
Tabelle 25
Alle Patienten
5-Jahres OS
ECS
p-Wert
0,045
nein
72%
ja
54%
Tabelle 25: Einfluss des ECS auf das Überleben
3.11.3 Einfluss des Tumordifferenzierungsgrades auf das Überleben
Die G-Kategorie des Tumors beeinflusste die 5-Jahres-Überlebensrate nicht signifikant (p=
0,21).
Tabelle 26
Alle Patienten
5-Jahres OS
G-Kategorie
p-Wert
0,21
G1
100%
G2
67%
G3
66%
Tabelle 26: Einfluss des Differenzierungsgrades auf das Überleben
58 3.11.4 Einfluss der Lymphangiosis carcinomatosa auf das Überleben
Der Einfluss der Lymphangiosis carcinomatosa auf die 5-Jahres-Überlebensrate
war
signifikant (p= 0,001). Brachen die Tumorzellen in die Lymphgefäße ein, so zeigte sich eine
schlechtere Prognose für die 5-Jahres-Überlebensrate (46%) als beim einem Nicht-Durchbruch
(73%).
Tabelle 27
Alle Patienten
5-Jahres OS
Lymphangiosis carcinomatosa
p-Wert
0,001
nein
73%
ja
46%
Tabelle 27: Einfluss der Lymphangiosis carcinomatosa auf das Überleben
3.11.5 Einfluss der Ezrinlokalisation auf das Überleben
Die Ezrinlokalisation zeigte einen signifikante Einfluss (p= 0,001) auf die 5-JahresÜberlebensrate . Dabei lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei 100%, wenn Ezrin histologisch
nicht nachgewiesen werden konnte. Eine membranäre Ezrinexpression ging mit einer 92%-igen
5-Jahres-Überlebensrate einher, während die gemischte mit einer 77%-igen einherging. Eine
zytoplasmatische Ezrinexpression zeigte mit einer 37%-igen 5-Jahres-Überlebensrate die
geringste Überlebenswahrscheinlichkeit auf.
Tabelle 28
Alle Patienten
5-Jahres OS
Ezrinlokalisation
p-Wert
<0,001
Negativ
100%
Membranäre Expression
92%
Gemischte Expression
77%
Zytoplasmatische Expression
37%
Tabelle 28: Einfluss der Ezrinlokalisation auf das Überleben
59 3.11.6 Einfluss der Ezrinexpression auf das Überleben
Die Ezrinexpression beeinflusste die 5-Jahres-Überlebensrate signifikant (p<0,001). Je stärker
die Ezrinexpresssion war, desto niedriger war die 5-Jahres-Überlebensrate. Bei einer
schwachen Ezrinexpression lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei 95%, bei einer moderaten bei
66% und bei einer starken Expression bei 47%. Eine negative Ezrinexpression ging mit einer 5Jahres-Überlebensrate von 100% einher.
Tabelle 29
Alle Patienten
5-Jahres OS
Ezrinexpression
p-Wert
<0,001
Negativ
100%
Schwach
95%
Moderat
66%
Stark
47%
Tabelle 29: Einfluss der Ezrinexpression auf das Überleben
3.11.7 Multivariate Analyse der prognostischen Faktoren
Tabelle 30
Multivariate Analyse Gesamtüberleben
Parameter
RR (95% KI)
p-Wert
Alter (jüngere vs. ältere Hälfte)
0,541 (0,26-1,14)
0,107
Geschlecht (männlich vs. weiblich
1,171 (0,48-2,85)
0,728
Ezrinexpression (0&1 vs. 2&3)
0,235 (0,07-0,72)
0,011
T-Klassifikation (T1&T2 vs. T3&T4)
0,421 (0,20-0,90)
0,026
N-Klassifikation (N0 vs. N+)
0,770 (0,33-1,82)
0,551
Lymphangiosis carcinomatosa (nein vs. ja)
0,645 (0,27-1,57)
0,333
Tabelle
30:
Multivariate
Analyse
der
prognostischen
Faktoren
auf
Gesamtüberleben; RR = Hazard Ratio (Relatives Risiko), KI = Konfidenzintervall
60 das
Tabelle 31
Multivariate Analyse Gesamtüberleben
Parameter
RR (95% KI)
p-Wert
Alter (jüngere vs. ältere Hälfte)
0,593 (0,28-1,24)
0,166
Geschlecht (männlich vs. weiblich
1,316 (0,56-3,10)
0,530
Ezrinexpression (0&1 vs. 2&3)
0,230 (0,07-0,700)
0,010
UICC-Klassifikation (I&II vs. III&IV)
0,468 (0,19-1,15)
0,098
Lymphangiosis carcinomatosa (nein vs. ja)
0,693 (0,29-1,65)
0,409
Tabelle
31:
Multivariate
Analyse
der
prognostischen
Faktoren
auf
das
Gesamtüberleben (T- & N-Klassifikation wurden durch die UICC-Klassifikation
ersetzt); RR = Hazard Ratio (Relatives Risiko), KI = Konfidenzintervall
Auch aus der multivariaten Analyse wird ersichtlich, dass die Ezrinexpression einen
signifikanten Einfluss auf das Gesamtüberleben hatte und mit einem p-Wert von 0,011
beziehungsweise 0,010 als ein hochgradig signifikanter Prognosefaktor zu bewerten ist.
Weiterhin zeigte die T-Klassifikation mit einem p-Wert von 0,026 einen starken Einfluss auf
das Gesamtüberleben.
61 4
Diskussion
Das Protein Ezrin gehört zu den ERM-Proteinen, welche zur Superfamilie der Band 4.1
Proteine gehören [10]. Ezrin hat zwei wesentliche physiologische Funktionen, und zwar
einerseits die Verlinkung von Proteinen der Plasmamembran mit F-Aktinfilamenten des
Zytoskeletts und andererseits als ein Bestandteil verschiedener Signaltransduktionswege [10].
Somit ist Ezrin beteiligt an der Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktion, an der Zellform,
Zelladhäsion,
Zellmotilität,
Zellpolarität,
Zytokinese,
Phagozytose,
Apoptose,
Oberflächenstruktur und an der Integration von Membrantransportern [88] [84] [58] [83].
Dadurch ist Ezrin an einigen wesentlichen Zellfunktionen, die auch eine bedeutende Rolle im
Rahmen der Karzinogenese und Metastasierung spielen, beteiligt und kann diese
modifizieren, so dass in verschiedenen Studien nachgewiesen werden konnte, dass Ezrin im
Rahmen der Tumorgenese, Tumorinvasion, Tumorprogession und Metastasierung durch die
Regulation
von
Adhäsionsmolekülen
und
der
Beeinflussung
von
Zellsignaltransduktionswegen eine sehr wichtige Rolle spielt [19] [86] [101] [115]. Diese
molekularbiologischen Funktionen, insbesondere die essentielle Rolle von Ezrin bei der
Regulation der Zellmigration und Zelladhäsion, welche im Rahmen der Metastasierung und
Karzinogenese entscheidend sind, können auch zur Interpretation unserer Ergebnisse aus der
univariaten Analyse herangezogen werden. Hierin wurde errechnet, dass die Ezrinexpression
signifikant mit dem pN-Stadium (p=0,009), der pUICC-Klassifikation (p=0,01) und der
Lymphangiosis carcinomatosa (p=0,001) korreliert.
Da diese Parameter auf eine
erfolgreiche Metastasierung eines Malignoms hinweisen, deutet dies auf einen statistischen
Zusammenhang
einer
erhöhten
Ezrinexpression
und
einer
höheren
Metastasierungswahrscheinlichkeit eines oralen Plattenepithelkarzinoms hin. Vergangene
Studien konnten ebenfalls belegen, dass Ezrin eine essentielle Rolle bei der Metastasierung
von
Tumoren
spielt,
so
zum
Beispiel
bei
Osteosarkomen,
Brustkarzinomen,
Nasopharynxkarzinomen, Pankreaskarzinomen und Prostatakarzinomen [58] [78] [83] [101]
[115]. Da die Metastasierung wiederum der häufigste Grund für das Versterben von Patienten
ist, die an einem malignen Tumor erkranken, kann man somit auch unser Ergebnis aus der
univariaten und multivariaten Analyse erklären, und zwar, dass eine vermehrte Expression
von Ezrin mit einer signifikant niedrigeren 5-Jahres-Überlebensrate für das Gesamtüberleben
einhergeht [139]. Diese Beobachtung deckt sich mit den Ergebnissen mehrerer vergangener
Studien, die ebenfalls eine signifikante Korrelation zwischen der Ezrinexpression und einer
62 geringeren Überlebenswahrscheinlichkeit nachweisen konnten, so zum Beispiel bei
Brustkarzinomen, Endometriumskarzinomen, Ovarialkarzinomen, kutanen und uvealen
Melanomen und Weichgewebssarkomen [9] [11] [28] [51] [65] [81] [110] [152].
2004 kamen Hunter et al zu dem Schluss, dass eine Überexpression von Ezrin notwendig für
die Metastasierung ist und demnach zu einer geringeren Überlebenswahrscheinlichkeit führt
[49]. Diese These konnte jedoch durch andere Studien nur eingeschränkt bestätigt werden, da
bei Untersuchungen der Ezrinexpression an verschiedenen Malignomen, diese zu dem
Ergebnis kamen, dass sowohl eine Überexpression als auch eine verringerte Expression von
Ezrin im signifikanten Zusammenhang zur Ausbildung von Metastasen steht. So konnte an
Mäusen, welche an einem Osteosarkom erkrankt waren, gezeigt werden, dass die Rate an
Lungenmetastasen signifikant niedriger war, wenn die Ezrinexpression supprimiert wurde
[94]. Weiterhin konnte auch gezeigt werden, dass eine signifikante Assoziation zwischen der
Ezrinexpression und einer früheren Entwicklung von Metastasen bei Kaninchen mit einem
Osteosarkom vorlag [60]. Hingegen konnte bei serösen Ovarialkarzinomen und
Adenokarzinomen der Lunge gezeigt werden, dass eine nicht vorhandene oder schwache
Ezrinexpression mit einer schlechteren Prognose einherging [101] [28] 51] [144]. Daher gibt
es bezüglich der Rolle des Ezrins bei der Tumorprogression zwei verschiedene Ansichten.
Einerseits konnte in Studien gezeigt werden, dass Ezrin als Suppressor der malignen
Progression einiger Tumorarten dient, da eine Inhibition der Ezrinexpression zu einer
verringerten Zell-Zell-Adhäsion führte und somit die Zellmotilität und folglich die
Möglichkeit zur Invasion des Tumors in benachbartes Gewebe erhöht wurde. Andererseits
konnte in Studien nachgewiesen werden, dass eine erhöhte Ezrinexpression zu einer
verstärkten Tumorprogression führen konnte [125]. Diese Beobachtung legt nahe, dass die
molekularbiologischen Funktionen von Ezrin in unterschiedlichen Zelltypen verschieden sind
und die intrazellulären Signale je nach extrazellulärer Umgebung variieren [101]. Dies
konnte zum Beispiel im Rahmen der modulatorischen Eigenschaften von Ezrin auf die
Apoptose gezeigt werden, da Ezrin gleichzeitig auf Lymphozyten einen pro-apoptotischen
Effekt und auf tubuläre Nierenepithelzellen einen anti-apoptotischen Effekt hatte [101]. Eine
weitere Erklärungsmöglichkeit für den unterschiedlichen Einfluss der Ezrinexpression auf die
Prognose von verschiedenen Malignomen ist es, dass eventuell mehrere Isoformen von Ezrin
vorliegen, die abhängig vom entsprechenden Gewebe unterschiedlich stark ausgeprägt sind
und diese unterschiedlich stark beeinflussen [108] . Darüber hinaus ist es auch möglich, dass
Ezrin abhängig vom Ursprungsgewebe der verschiedenen Tumoren, unterschiedliche
63 Funktionen erfüllt.
Weiterhin konnte in der univariaten Analyse gezeigt werden, dass die Ezrinlokalisation
signifikant mit der N-Klassifikation (p=0,003), der Lymphangiosis carcinomatosa (p=0,036)
und Tabakabusus (p=0,031) korreliert. Es konnte auch ermittelt werden, dass die
Ezrinlokalisation einen signifikanten Einfluss auf die 5-Jahres-Überlebensrate der
betroffenen Patienten hatte (p=<0,001). Man konnte feststellen, dass eine nicht vorhandene
Ezrinexpression mit einer 100%-igen 5-Jahres-Überlebensrate einherging. Lag jedoch Ezrin
membranär vor, dann sank die 5-Jahres-Überlebensrate auf 92%, wenn sie membranär und
zytoplasmatisch lag auf 77% und, wenn sie nur zytoplasmatisch nachgewiesen wurde, auf
37%. Diese Beobachtung deckt sich mit Ergebnissen vorangegangener Studien, da diese
ebenfalls eine signifikante Korrelation zwischen einer erhöhten zytoplasmatischen
Ezrinexpression und einer geringeren Überlebenswahrscheinlichkeit der betroffenen
Patienten zeigen konnten [9] [11] [28] [51] [65] [81] [110] [152]. Mehrere Studien, die dies
nachweisen
konnten,
konnten
durch
RNS-Analysen
belegen,
dass
eine
erhöhte
zytoplasmatische Ezrinexpression von Kopf-Hals-Karzinomen zu einem invasiveren
Charakter der Tumore führte und diese demnach aggressiver waren und mit einer niedrigeren
Überlebenswahrscheinlichkeit als Malignome mit einer membranären Ezrinexpression
einhergingen [28] [29] [81] [99]. In nicht proliferierender, normaler Schleimhaut befindet
sich Ezrin eher membranär. Aktives Ezrin befindet sich physiologisch eher submembranär in
den basalen und parabasalen Zellschichten des Epithels, welche die Invasionsfront eines
Tumors darstellen [113]. Kobayashi et al konnten zeigen, dass in proliferierenden
Schleimhautzellen eine Translokation des Ezrins von membranär ins Zytoplasma stattfindet
[64]. Tumorzellen, die eine verstärkte zytoplasmatische Ezrinexpression aufweisen, zeigen
auch einen verstärkten Verlust an Zell-Zell-Kontakten, so dass die Fähigkeit zur
Metastasierung verbessert wird [8]. Auch im Rahmen der malignen Transformation kommt
es zu einer Translokation des Ezrins ins Zytoplasma, so dass Kobayashi et al. davon
ausgehen, dass die Lokalisation von ERM-Proteinen mit dem biologischen Verhalten
korreliert [64]. Eine vermehrte zytoplasmatische Ezrinexpression konnte in kolorektalen
Karzinomen sowie Brustkarzinomen nachgewiesen werden [115] [42]. Eine vermehrte
membranäre Expression kommt zum Beispiel in Adenokarzinomen des Endometriums und
Gallenblasenkarzinomen vor [113]. Schlecht et. al konnten nachweisen, dass die hohe
zytoplasmatische Ezrinexpression mit einer erhöhten Expression von Genen einherging,
welche die Zellmigration und Invasion förderten (SERPINE2, EFNB2, ETS1, NET1, ITGB1)
64 [131]. Andererseits konnten sie zeigen, dass diejenigen Gene, die für die epidermale
Entwicklung (zum Beispiel tight junctions) wichtig sind, herunterreguliert waren. Weiterhin
konnte bei den Tumoren, in denen eine hohe zytoplasmatische Ezrinexpression vorlag,
ermittelt werden, dass anti-apoptotische Gene (BIRC2, CCDC50, TGM2) verstärkt
exprimiert und pro-apoptotische Gene (EDARADD) weniger exprimiert wurden [131]. In
Studien von Zeng et al sowie Fazioli et al konnte nachgewiesen werden, dass die
Translokation des Ezrins aus der Membran ins Zytoplasma mit einer erhöhten
Tumorinvasivität einherging [31] [163]. Gunn-Moore et al haben gezeigt, dass der HippoSignalweg durch Ezrin blockiert werden kann. Der Hippo-Signalweg führt durch eine
Kinase-Kaskade zu einer Deaktivierung durch Phosphorylierung des Transkriptionsfaktors
YAP, so dass es zu einer Apoptose der Zelle kommt. Ezrin hingegen führt dazu, dass YAP
nicht phosphoryliert wird, so dass Gene exprimiert werden, welche die Zellproliferation
fördern und die Apoptose modulieren können [4]. Ein Grund für die vermehrte
zytoplasmatische Ezrinexpression in einigen Malignomen könnte sein, dass sich das
Gleichgewicht zwischen der membranären und zytoplasmatischen Expression zugunsten der
zytoplasmatischen verändert, weil es zu einer Verminderung aktivierender Signale und einem
gleichzeitigen Anstieg inaktivierender Signale für die Ezrinexpression kommt. Ezrin spielt
somit eine Rolle im Bezug auf das Wachstum und das Metastasierungspotential von
malignen Tumorzellen [65]. Demnach können die Ezrinexpression und -lokalisation, wie
durch unsere uni- und multivariate Analyse bestätigt, als bedeutende Risikofaktoren für die
Prognose
der
Überlebenswahrscheinlichkeit
von
Patienten
mit
oralen
Plattenepithelkarzinomen dienen, so wie es für andere Malignome in vorhergehenden Studien
ebenfalls nachgewiesen werden konnte [60].
Gegenwärtig wird zur Ermittlung der anatomischen Ausbreitung des Tumors das TNMStaging durchgeführt. Diese basiert auf einer eingehenden körperlichen Untersuchung, der
bildgebenden Darstellung und der histopathologischen Beurteilung [134]. Man unterscheidet
bei der TNM-Klassifikation eine prätherapeutische, klinische (cTNM) und eine
posttherapeutische, pathohistologische (pTNM) Stadieneinteilung. Nachteilig ist, dass die
cTNM-Klassifikation abhängig von diagnostischen Mitteln ist, so dass je nach technischer
Ausstattung unterschiedliche Voraussetzungen und folglich Möglichkeiten für eine genaue
Diagnose vorliegen. Demnach liegt eine eingeschränkte Objektivierbarkeit von Ergebnissen
der cTNM-Klassifikation vor. Koch et al wiesen nach, dass mithilfe der pTNM-Klassifikation
eine genauere prognostische Abschätzung der Überlebenswahrscheinlichkeit getroffen
65 werden kann [66]. Jedoch besteht bei der pTNM-Klassifikation das Problem, dass es nur an
Patienten angewendet werden kann, bei denen keine neoadjuvante Radiochemotherapie
stattgefunden hat. Ansonsten würde es nämlich zu verfälschten Ergebnissen im Rahmen der
pathohistologischen Untersuchung kommen.
Das TNM-System basiert auf dem Konzept des zeitlichen Modells, da es von einer
anatomischen Ausbreitung des Tumors ausgeht, bei der sich dieser kontinuierlich von lokal
über regional in die Ferne ausdehnt. In Anlehnung an dieses Konzept, geht man davon aus,
dass die Prognose des Patienten umso schlechter wird, je weiter sich der Tumor anatomisch
ausbreitet [109]. Ein wesentlicher Nachteil dieses Modells liegt jedoch darin, dass weitere
Parameter, welche die Prognose signifikant beeinflussen, nicht berücksichtigt werden. So
können zum Beispiel eine mögliche neoadjuvante Therapie, eine antihormonelle Therapie,
eine Chemotherapie oder eine zielgerichtete Therapie mit monoklonalen Antikörpern in das
System nicht integriert werden, so dass eine individuelle Abschätzung mithilfe der TNMKlassifikation nicht möglich ist [12] [76]. Weiterhin werden auch molekulare Charakteristika
der Tumorprogression im TNM-System nicht berücksichtigt, obwohl sie entscheidend für das
Tumorverhalten sind und abschätzen lassen können, wie aggressiv das Ausbreitungsverhalten
des Tumors und entsprechend wie hoch die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten ist
[12] [2]. Demnach sind für eine genauere Prognose und Therapieplanung prognostische
Biomarker notwendig, die auch die molekulare Tumorbiologie berücksichtigen [2]. Auf diese
Weise lässt sich das zeitabhängige TNM-Klassifikationsmodell mithilfe von Biomarkern wie
Ezrin erweitern, so dass ein biologisches Modell entsteht, in der die Karzinogenese nicht
stadienabhängig ist, sondern auf den molekularen Eigenschaften des Tumors basiert [76].
Wenn jedoch weitere patienten- und tumorbezogene Parameter, wie zum Beispiel molekulare
Biomarker in die TNM-Klassifikation integriert werden, dann steigt die Anzahl der möglichen
Kombinationen exponentiell [12]. Die TNM-Klassifikation der 7. Ausgabe lässt 5 x 6 x 2, also
60 Kombinationen (5 T-Stadien, 6 N-Stadien, 2 M-Stadien) zu, die in 6 UICC-Stadien
zusammengefasst werden. Würde man nun die Intensität der Ezrinexpression in keine,
schwach, moderat und stark einstufen und diese in das TNM-System einfügen, so hätte man 5 x
6 x 2 x 4, also 240 Kombinationen. Hieran erkennt man, dass auf diese Weise
das
Stagingsystem unhandlich gemacht wird und ein Vergleich zwischen den verschiedenen
Gruppen sich erschwert [12] [74]. Abhilfe schaffen bei dieser Problematik Nomogramme,
welche eine individuelle Risikobestimmung der Patienten
unter Berücksichtigung
unterschiedlich gewichteter Prognosefaktoren ermöglichen und als Entscheidungshilfe zur
66 Auswahl einer adjuvanten Therapie dienen können [153] [80]. Liao & Kreppel haben 2013 ein
computerbasiertes
kontinuierlich
aktualisierbares
Nomogramm
für
Patienten
mit
Mundhöhlenkarzinomen mit Lymphknotenbefall und extrakapsulärem Tumorwachstum
entwickelt [80]. Durch Eingabe entsprechender klinisch-pathologischer Parameter ist eine
genauere Vorhersage des Gesamtüberlebens möglich als durch die TNM-Klassifikation.
In den letzten Jahren wurden viele weitere molekulare Biomarker entdeckt, die einen Einfluss
auf die prognostische Abschätzung von Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen haben
[12]. Ein ebenfalls vielversprechender Biomarker ist das Protein Podoplanin. Kreppel et al
konnten zeigen, dass die Expression des Proteins Podoplanin einen signifikanten Einfluss auf
die Gesamtüberlebensrate von Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen hat [76].
Podoplanin wird vor allem bei Patienten mit zervikalen Lymphknotenmetastasen exprimiert, da
es als transmembranes Glycoprotein des Muzintyps in erster Linie in lymphatischen
endothelialen Zellen, aber nicht in endothelialen Zellen des Blutes exprimiert wird [129].
Podoplanin interagiert über ERM-Proteine mit Aktinfilamenten. Eine erhöhte Expression von
Podoplanin führt zu einer Phosphorylierung von Ezrin, welches Podoplanin mit Aktin verbindet
und so zu einer Veränderung der Tumorzellmotilität führen kann. Podoplanin stimuliert auch
GTPasen der Rho-Familie, insbesondere RhoA, welche ebenfalls die Tumorzellmotilität
fördern [76]. In einer Studie von Kreppel et al lag die 5-Jahres-Überlebensrate von Patienten
mit schwacher Podoplaninexpression bei 92,9%, bei Patienten mit moderater Expression bei
29,4% und bei starker Podoplaninexpression bei 15,0% [73]. Demnach konnte gezeigt werden,
dass die Podoplaninexpression in oralen Plattenepithelkarzinomen einen starken Einfluss auf
das Gesamtüberleben hat. Weiterhin konnten Kreppel et al auch nachweisen, dass Podoplanin
einen signifikanten Einfluss auf die lymphogene Metastasierung, sowie Tumorprogression und
Tumorinvasion hat [73].
In Studien über das ERM-Protein Moesin wurde herausgefunden, dass auch dieses Protein als
ein potentieller Biomarker für die Abschätzung der Tumorprogression dienen kann [86] [14]
[50]. Moesin ist in erster Linie in Filopodien sowie anderen membranären Ausstülpungen zu
finden und fungiert wie die anderen ERM-Proteine vor allem im Bezug auf die Regulation von
Zell-Zellkontakten, der Signaltransduktion und der Zellmotilität [86].
Im Unterschied zu Ezrin, gibt es jedoch für Moesin wenige Studien, die sich mit der Bedeutung
von Moesin für das molekulare Verhalten von Tumoren befasst haben. So konnten Carmeci et
al an Östrogenrezeptor-negativen Mammakarzinomzelllinien eine starke Moesinexpression
67 zeigen während in Östrogenrezeptor-positiven Mammakarzinomzelllinien keine erhöhte
Moesinexpression nachgewiesen werden konnte [14].
Ichikawa et al untersuchten 1998 in ihrer Studie die Moesinexpression bei verschiedenen
epithelialen Hauttumoren. Während bei Basalzellkarzinomen, Morbus Bowen und dem
extramammären Morbus Paget die Moesinexpression negativ beziehungsweise sehr gering war,
konnte beim invasiven Plattenepithelkarzinom der Haut eine erhöhte Moesinexpression
nachgewiesen werden [50]. Kobayashi et al kamen 2003 zu dem Ergebnis, dass Moesin in
normaler Mundschleimhaut, bei einfachen oralen Schleimhautdysplasien und beim oralen
verrukösen
Karzinom
Moesin
eher
membranär
exprimiert
wird
und
bei
oralen
Plattenepithelkarzinomen es zu einer Translokation ins Zytoplasma der Tumorzellen kommt
[64]. Demnach kamen sie zum Schluss, dass Moesin als ein unabhängiger prognostischer
Biomarker dienen kann, da eine erhöhte Expression zytoplasmatischen Moesins mit einer
signifikant
höheren
zervikalen
Metastasierungsrate
und
signifikant
geringerer
Überlebenswahrscheinlichkeit einherging. Diese Beobachtungen konnten auch für Ezrin
gemacht werden, so dass man davon ausgehen kann, dass wahrscheinlich die Lokalisation von
ERM-Proteinen allgemein ein wichtiger Faktor für das Tumorverhalten ist [50].
Radixin als Haupt-ERM-Protein der Leber kommt auch in den Stereozilien der Cochlea vor.
Kitajiri et al konnten 2004 an Mäusen zeigen, dass das Fehlen von Radixin zur Taubheit führt,
aber das Vestibularsystem nicht beeinträchtigt [61]. 2012 erst belegten Valderrama et al , dass
Radixin die Zellform, Zellmigration und Zell-Zell-Adhäsion reguliert. Dementsprechend ist es
sehr wahrscheinlich, dass auch Radixin eine wichtige Rolle in der Karzinogenese spielt, so wie
es in der Studie von Valastyan et al von 2010 im Bezug auf Mammakarzinome nachgewiesen
wurde [146] [147].
Ein weiteres Protein, welches zur Familie der ERM-Proteine gehört, ist das Moesin-EzrinRadixin-like-Protein (Merlin), welches von dem Tumorsuppressorgen Neurofibromatosis 2
(NF2) codiert wird und auch als Schwannomin bekannt ist. Merlin hat viele überlappende
Funktionen mit den ERM-Proteinen, ist jedoch als einziges von ihnen ein Tumorsuppressor
[94].
68 5
Zusammenfassung
Das orale Plattenepithelkarzinom geht mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von unter 50% einher.
Als Gründe hierfür werden das schlechte Ansprechen einiger Patienten auf vorliegende
Chemotherapeutika, eine späte Diagnose sowie ein Mangel an Tumormarkern angegeben, mit
deren Hilfe die Erkrankung frühzeitig detektiert werden kann und eine genaue Einschätzung
der weiteren Tumorprogression und Behandlung getroffen werden kann.
In mehreren Studien konnte bisher die entscheidende Rolle des ERM-Proteins Ezrin im Bezug
auf das molekularbiologische Verhalten von Tumoren nachgewiesen werden. Für das orale
Plattenepithelkarzinom lagen jedoch bisher kaum Daten vor, so dass im Rahmen dieser
Dissertation die Korrelation zwischen der Ezrinexpression/-lokalisation und klinischpathologischen Parametern sowie die Aussagekraft der Ezrinexpression/-lokalisation für die
Prognose und zervikale Metastasierung untersucht wurden.
Für die retrospektive Studie lag das Untersuchungsmaterial von 80 Patienten aus dem
Zeitraum
Juni
2002
bis
Oktober
2005
vor,
bei
denen
erstmalig
ein
orales
Plattenepithelkarzinom im Stadium I-IVb diagnostiziert wurde.
Die statistische Analyse ergab, dass die Ezrinexpression signifikant mit dem N-Stadium
(p=0,009), der UICC-Klassifikation (p=0,01) und der Lymphangiosis carcinomatosa
(p=0,001) korrelierte. In der univariaten Analyse konnte weiterhin ein signifikantes
Verhältnis zwischen der Ezrinlokalisation und der N-Klassifikation (p=0,003), der
Lymphangiosis carcinomatosa (p=0,036) und Tabakabusus (p=0,031) ermittelt werden.
Darüber hinaus konnte in der univariaten Analyse ein signifikanter Einfluss der
Ezrinlokalisation (p<0,001) und -expression (p=0,001) auf die 5-Jahres-Überlebensrate
nachgewiesen werden. Dabei wurde ermittelt, dass eine zytoplasmatische und eine verstärkte
Ezrinexpression mit einer geringeren 5-Jahres-Überlebensrate einhergingen. Die multivariate
Analyse bestätigte den
signifikanten Einfluss der vermehrten Ezrinexpression auf das
Gesamtüberleben (p=0,011). Dementsprechend kann man schlussfolgern, dass Ezrin auch in
oralen
Plattenepithelkarzinomen
Tumorprogression
und
das
eine
entscheidende
Metastasierungpotential
Rolle
spielt.
im
Bezug
Demnach
auf
die
können
die
Ezrinexpression und –lokalisation als bedeutende Risikofaktoren für die Prognose der
Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen dienen. 69 6
Literatur [6, 10, 20, 30, 32, 34, 43, 49, 53, 57, 63, 69, 76, 84, 87, 88, 91, 102, 109,
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81 7
Anhang
7.1
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Klinische TNM-Klassifikation der siebten Auflage
11
Tabelle 2: Stadiengruppierung für Karzinome der Lippen und Mundhöhle der
12
siebten Auflage
Tabelle 3: Histopathologisches Grading der siebten Auflage
12
Tabelle 4: Definitionen des C-Faktors der siebten Auflage
13
Tabelle 5: Definitionen der R-Klassifikation der siebten Auflage
14
Tabelle 6: Altersverteilung des gesamten Patientenkollektivs bei Diagnosestellung
38
Tabelle 7: Statistische Altersangaben des gesamten Patientenkollektivs (80 Patienten)
40
bei Erstdiagnose
Tabelle 8: Prozentuale Verteilung der Risikofaktoren im Gesamtkollektiv
40
Tabelle 9: Lokalisation des Primärtumors
41
Tabelle 10: T-Stadium des Primärumors
43
Tabelle 11: N-Stadium des Primärtumors
44
Tabelle 12: Anzahl der Kapseldurchbrüche des Tumors
45
Tabelle 13: Häufigkeits- und prozentuale Verteilung des UICC-Stadiums
46
Tabelle 14: Häufigkeits- und prozentuale Verteilung der Differenzierungsgrade der
47
Tumoren des Gesamtkollektivs
Tabelle 15: Tumorresektionsränder des Gesamtkollektivs
48
Tabelle 16: Vorkommen von Lymphangiosis carcinomatosa
48
Tabelle 17: Ezrinexpression im Primärtumor
49
Tabelle 18: Ezrinlokalisation im Primärtumor
50
Tabelle 19: Assoziationen der Ezrinexpression und Patientencharakterisitika
53
Tabelle 20: Ezrinlokalisation und Patientencharakteristika
55
Tabelle 21: Einfluss epidemiologischer Parameter auf das Überleben
56
Tabelle 22: Einfluss der T-Klassifikation auf das Überleben
57
Tabelle 23: Einfluss der N-Klassifikation auf das Überleben
57
Tabelle 24: Einfluss der UICC-Klassifikation auf das Überleben
58
Tabelle 25: Einfluss des ECS auf das Überleben
58
Tabelle 26: Einfluss des Differenzierunggrades auf das Überleben
58
82 Tabelle 27: Einfluss der Lymphangiosis carcinomatosa auf das Überleben
59
Tabelle 28: Einfluss der Ezrinlokalisation auf das Überleben
59
Tabelle 29: Einfluss der Ezrinexpression auf das Überleben
60
Tabelle 30: Multivariate Analyse der prognostischen Faktoren auf das Gesamtüberleben 60
Tabelle 31: Multivariate Analyse der prognostischen Faktoren auf das Gesamtüberleben 61
83 7.2
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Anatomische Bezirke [158]
10
Abbildung 2:
Einteilung der Lymphknotengruppen [74]
16
Abbildung 3:
Mechanismen der lymphatischen Metastasierung [69]
18
Abbildung 4:
Sequenzanalyse der ERM-Proteine [108]
24
Abbildung 5:
Aktivierungs- und Funktionsmodell der ERM-Proteine [10]
25
Abbildung 6:
Semiquantitative Auswertung der Präparate
37
Abbildung 7:
Altersverteilung des gesamten Patientenkollektivs (80 Patienten)
39
bei Diagnosestellung
Abbildung 8:
Tabakabusus des Gesamtkollektivs
40
Abbildung 9:
Alkoholabusus des Gesamtkollektivs
41
Abbildung 10:
Lokalisation des Primärtumors des Gesamtkollektivs
42
Abbildung 11:
Prozentuale Verteilung des T-Stadiums im Gesamtkollektiv
43
Abbildung 12:
Prozentuale Verteilung des N-Stadiums am Gesamtkollektiv
44
Abbildung 13:
Prozentuale Verteilung der Anzahl der Kapseldurchbrüche
45
im Gesamtkollektiv
Abbildung 14:
Prozentuale Verteilung des UICC-Stadiums am Gesamtkollektiv
46
Abbildung 15:
Prozentuale Verteliung des Differenzierungsgrades im Gesamtkollektiv 47
Abbildung 16:
Prozentuale Verteilung der Tumorresektionsränder im Gesamtkollektiv 48
Abbildung 17:
Prozentuale Verteilung des Vorhandenseins der
49
Lymphangiosis carcinomatosa im Gesamtkollektiv
Abbildung 18:
Prozentuale Verteilung der Ezrinexpression des Primärtumors
50
im Gesamtkollektiv
Abbildung 19:
Prozentuale Verteilung der Ezrinlokalisation des Primärtumors
im Gesamtkollektiv
84 51
8
Lebenslauf
Mein Lebenslauf wird aus Gründen des Datenschutzes in der elektronischen Fassung meiner
Arbeit nicht veröffentlicht.
85 Gedruckt durch:
Copy Shop Mensa
Nassestraße 1
53113 Bonn
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