Prognostische Bedeutung des mittleren Abstandes zwischen regulatorischen T-Zellen und Memory-T-Zellen und deren Dichten beim Rektumkarzinom Der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. med. vorgelegt von Sarah Stenger aus Seoul Als Dissertation genehmigt von der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler Gutachter: PD Dr. L. Distel Gutachter : Prof. Dr. R. Fietkau Tag der mündlichen Prüfung: 20. November 2013 Für meinen Sohn Samuel Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung....................................................................................................... 1 1.1. Hintergrund und Ziele ..................................................................................... 1 1.2. Methoden ........................................................................................................ 1 1.3. Ergebnisse und Beobachtung .......................................................................... 2 1.4. Praktische Schlussfolgerungen ....................................................................... 2 2. Abstract ....................................................................................................................... 3 3. Einleitung .................................................................................................................... 5 3.1. Rektumkarzinom ............................................................................................. 5 3.1.1. Epidemiologie ............................................................................................. 6 3.1.2. Ätiologie ..................................................................................................... 6 3.1.3. Prognose ...................................................................................................... 7 3.1.4. Klinik .......................................................................................................... 7 3.1.5. Prävention ................................................................................................... 7 3.1.6. Lymphogene und hämatogene Metastasierung ........................................... 8 3.1.7. Histologie .................................................................................................... 9 3.1.8. TNM-Klassifikation .................................................................................. 10 3.1.9. Regressionsgrade nach Dworak ................................................................ 15 3.1.10. Therapie des Rektumkarzinoms ................................................................ 15 3.2. T-Lymphozyten............................................................................................. 18 3.2.1. Rolle der T-Lymphozyten in der adaptiven Immunantwort...................... 18 3.2.2. Herkunft und Reifung der T-Lymphozyten .............................................. 18 3.2.3. CD45RO positive Memory T-Zellen ........................................................ 18 3.2.4. FoxP3 als Aktivitätsmarker der Regulatorischen T-Lymphozyten ........... 20 4. 5. 6. Methoden .................................................................................................................. 21 4.1. Patientenkollektiv.......................................................................................... 21 4.2. Herstellung der Schnitte und Tissue Microarrays (TMAs) ........................... 24 4.3. Immunhistologische Doppelfärbung ............................................................. 24 4.4. Auswertung ................................................................................................... 25 4.5. Statistik ......................................................................................................... 26 Ergebnisse ................................................................................................................. 27 5.1. Dichte der Treg und Memory-Zellen ............................................................ 27 5.2. Zellabstände .................................................................................................. 30 5.3. Korrelationen ................................................................................................ 37 5.4. Clusterung der T-Zellen ................................................................................ 44 Diskussion ................................................................................................................. 49 6.1. Tumortherapie richtet sich nach dem Staging ............................................... 49 6.2. Fokus auf die Zellverteilung ......................................................................... 50 6.3. FoxP3+ regulatorische T-Zellen als Prognoseparameter .............................. 51 6.4. Memory-T-Zellen als Prognoseparameter .................................................... 51 6.5. Subgruppen der regulatorischen T-Zellen ..................................................... 52 6.6. Subgruppen der Memory-T-Zellen ............................................................... 52 6.7. Lokalisation und Verteilung der Tumorinfiltrierenden Lymphozyten .......... 53 6.8. Prognostische Signifikanz der Zellabstände in der Invasionsfront ............... 53 6.9. Abstand zwischen Treg im Tumorstroma als hochsignifikanter Prognoseparameter ........................................................................................ 54 6.10. Abstände zwischen Treg und Memory-T-Zellen im Tumorgewebe von prognostischer Signifikanz ............................................................................ 55 6.11. Immunmodulatorischer Ansatz zur Nutzung der Ergebnisse ........................ 56 6.12. Problem der adjuvanten Therapie beim Rektumkarzinom ............................ 56 6.13. Bestrahlung beeinflusst lokale Immunantwort im Rektumkarzinom nicht .. 57 6.14. Systemische Wirkung des Immunsystems .................................................... 58 6.15. Integration immunologischer Kriterien ins TNM-System ............................ 59 7. Literaturverzeichnis .................................................................................................. 60 8. Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................. 69 9. Danksagung............................................................................................................... 70 1 1. Zusammenfassung 1.1. Hintergrund und Ziele Das Rektumkarzinom stellt Forscher und Therapeuten vor schwierige Aufgaben. In vielen Studien wurden und werden Therapieregime zur Verbesserung des tumorfreien und des allgemeinen Überlebens (disease-free survival = DFS und overall survival = OS) untersucht. Während es bereits gute Erfolge in Bezug auf das DFS gegeben hat, ist das OS unverändert. Dies hängt mit der hohen Rate systemischer Tumorrekurrenz zusammen. Ein Lösungsansatz wäre die Verschärfung der systemischen Therapie. Dies hätte jedoch ein erhebliches Maß an Nebenwirkungen zur Folge. Die Frage ist, ob ein Parameter existiert, anhand dessen man jene Patientengruppe, die von einer weiteren Chemotherapie profitieren würde, einheitlich charakterisieren kann. Ein Faktor, der bei der Tumorkontrolle eine wichtige Rolle spielt und bereits mehrfach prognostische Signifikanz bewiesen hat, ist die adaptive Immunantwort, vertreten durch die Tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL). In dieser Arbeit wird das Verhalten der regulatorischen- (Treg) und der Memory-T-Zellen im Rektumkarzinom vor und nach Radiochemotherapie sowie deren prognostische Relevanz für diese Tumorentität analysiert. Zusätzlich wird nun der räumliche Abstand zwischen den jeweiligen Zellen untersucht um Rückschlüsse auf das Infiltrationsmuster, eine Clusterung oder eine Interaktion zwischen den Zellen machen zu können. 1.2. Methoden Das Patientenkollektiv umfasste insgesamt 130 Patienten mit Rektumkarzinom in den Stadien II bis IV, die in den Jahren 2006 bis 2010 in der Erlanger Strahlenklinik behandelt wurden. Es wurden jeweils ein Schnitt oder Tissue Microarray (TMA) aus der Biopsie und zwei TMAs aus Tumorgewebe, Invasionsfront und Normalgewebe gefertigt und mit einer immunhistochemischen Doppelfärbung durch Antikörper gegen FoxP3 und CD45RO gefärbt. Von den Biopsien, aus denen nicht genug Material für eine Stanze gewonnen werden konnte, wurden Schnitte angefertigt. Die Zählung der Zellen erfolgte halbautomatisch mithilfe des Programms Biomas-Count (PD Dr. Distel, Erlangen). Vorhandenes Tumorgewebe und Stroma wurden, falls vorhanden, getrennt behandelt. 2 1.3. Ergebnisse und Beobachtung Sowohl im Stroma der Biopsie, als auch in den Tumorstanzen war eine hohe Dichte der regulatorischen T-Zellen (Treg) mit einem besseren tumorfreien Überleben (DFS) verbunden (p=0,032; p=0,005). In der Invasionsfront korrelierte eine hohe Memory-TZelldichte signifikant mit einem besseren DFS (p=0,046). Um die Aussagekraft der Zellzählung zu erweitern wurden die Abstände zwischen den Zellen gemessen und gemittelt. Hier ergab sich ein positiver Zusammenhang eines niedrigeren Abstandes zwischen den Treg in der Invasionsfront und im Stroma des Primärtumors mit einem besseren DFS (p=0,017; p=0,00035). Intraepithelial im Tumor konnte außerdem beobachtet werden, dass sich ein niedrigerer Abstand von Memory-T-Zellen zu Treg positiv auf das DFS auswirkte (p=0,001). Im Stroma derselben Stanzen waren kürzere Abstände von Treg zu Memory-T-Zellen mit einem besseren DFS verknüpft (p=0,027). Im Stroma der Invasionsfront war ein niedrigerer Abstand der Memory-T-Zellen untereinander mit einem längeren DFS verbunden (p=0,051). Die Abstände zwischen den Zellen alleine genügten nicht um Aussagen über ihr Gruppierungsverhalten machen zu können. Korrelationsdiagramme zwischen Zelldichten und Abständen ergaben, dass sowohl Memory-T-Zellen als auch Treg im Tumorgewebe ungleichmäßig verteilt vorlagen. In den übrigen untersuchten Regionen lagen sie zufällig und somit gleichmäßig verteilt vor. Außerdem wurden alle Daten miteinander korreliert um Zusammenhänge zwischen den Regionen sichtbar zu machen. Demzufolge findet die Immunantwort nicht nur lokal am Primärtumor statt. 1.4. Praktische Schlussfolgerungen Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl FoxP3+ Treg als auch CD45RO+ Memory-T-Zellen und sowohl deren Dichten als auch deren Abstände unter- und zueinander im Rektumkarzinom prognostisch signifikant sind. Ein abskopaler Effekt der Bestrahlung auf Treg oder Memory-T-Zellen konnte nicht beobachtet, aber auch nicht sicher ausgeschlossen werden. Die Wirkung der adaptiven Immunantwort über den Primärtumor hinaus konnte bestätigt werden. Treg und Memory-T-Zellen hängen in noch nicht verstandener Weise zusammen. Ihr Zusammenspiel muss weiter untersucht werden, was die weitere Analyse ihrer Lage zueinander beinhaltet. 3 2. Abstract Concerning rectal cancer therapists are facing a difficult challenge. Many trials have been trying to improve therapeutic strategies for a better disease-free- (DFS) and overall- (OS) survival. The efforts were rewarded as to DFS, while the OS remains almost unchanged. This unsatisfactory attribute of rectal cancer is due to a very high systemic rate of recurrence in this type of tumor. Chances are that by an aggravated chemotherapy this can be altered. Since an intensification of therapy is accompanied by a worsening of sideeffects, a criterion for further prediction of prognosis has to be found to discern the patients who will benefit from additional therapy from those who most likely will not. In many surveys the adaptive immune response, particularly the tumor infiltrating lymphocytes (TIL), has proven significance with reference to prognosis. However the details of immune response to tumors are not yet fully understood. This survey analyses the role of two subgroups of TILs, regulatory T-cells (Treg) and memory-T-cells, and their impact on prognosis. A total of 130 patients with rectal cancer stages II to IV were comprised. All were treated in the “Strahlenklinik Erlangen” in 2006 through 2010. The tissue under examination came from biopsies, primary tumor site, invasive margin and normal tissue close to the invasive margin. One tissue microarray (TMA) was taken from each biopsy and two TMAs were obtained from the remaining regions respectively and double stained immunohistologically by antibodies against Treg and memory-T-cells (FoxP3 and CD45RO). Some biopsy blocks contained rare material, so samples could not be performed and slices were drawn directly. The stained cells were counted semi automatically supported by the software ”Biomas-Count” (PD Dr. Distel, Erlangen). A high density of Treg in the stroma of the biopsy as well as in the primary tumor was associated with a better prognosis (p=0,032; p=0,005). In the invasive margin a higher density of memory-T-cells correlated with a better DFS (p=0,046). To amplify the informative value the distances between the cells were quantified as well. According to these results a lower distance between the Treg in the invasive margin and the stromal compartment came along with a better DFS (p=0,017; p=0,00035). A lower distance from memory-T-cell to Treg in the tumor epithelium was also associated with a longer DFS (p=0,001), whereas in the stromal compartment a shorter distance from Treg to memory-T-cell had a positive impact on DFS (p=0,027). In the stromal compartment of the invasive margin a lower distance between the memory-T-cells involved a better DFS (p=0,051). For further investigation of the spatial behavior of the cells the 4 distribution was observed and found to be irregular for both Treg and memory-T-cells in the tumor tissue. Pre- and posttherapeutic results were compared but showed no abscopal effect of radiotherapy treatment. Then all data were correlated to make a statement about the relation between different tissues. This illustrated that the immune response was visible beyond the primary tumor site. In conclusion the density as well as the distribution of FoxP3+ Treg and CD45RO+ memory-T-cells have prognostic significance in rectal cancer. An abscopal effect of radiation could neither be observed nor denied. It was shown that the immune response was not locally restricted to the tumor site. The interaction of Treg and memory-T-cells has to be investigated in future surveys. 5 3. Einleitung 3.1. Rektumkarzinom Als Rektumkarzinom wird laut internationaler Definition jeder Tumor bezeichnet, dessen aboraler Rand bei der Messung mit dem starren Rektoskop 16 cm oder weniger von der Anocutanlinie entfernt ist (Preiß 2010). Es wird häufig im selben Atemzug mit dem Kolonkarzinom genannt. Risikofaktoren, Klinik, Klassifikation und Diagnostik gleichen einander. Bezüglich der Therapie und des Rezidivverhaltens jedoch ergeben sich deutliche Unterschiede. An der Therapie des Rektumkarzinoms wird intensiv geforscht, da sich hierfür noch kein zufrieden stellender internationaler Standard ergeben hat. Die neoadjuvante Radiotherapie hat sich in den letzten Jahren besonders für das Rektumkarzinom im UICC-Stadium III etabliert (Tumorzentrum 2009). In der CAO/ARO/AIO-04-Studie der Erlanger Strahlenklinik wird derzeit der Nutzen einer simultanen Oxaliplatin-haltigen Chemotherapie für den Patienten erforscht. Daten von 62 dieser Studienpatienten wurden in diese Studie integriert. Der Studientherapieplan sieht eine aggravierte, 5-FU-basierte Chemotherapie mit Oxaliplatin und im adjuvanten Teil der Therapie Folinsäure vor. Eine Skizze der Studie ist im Folgenden (Abbildung 1) dargestellt: Abbildung 1: Studienschema der CAO/ARO/AIO-04-Studie der Erlanger Strahlenklinik (Rödel et al. 2003; Rödel et al. 2012; Sauer et al. 2012) 6 3.1.1. Epidemiologie Die International Agency for Research on Cancer (IARC) veröffentlichte in der GLOBOCAN 2008-Statistik die Inzidenzraten sowie die Mortalitätsraten aller Karzinomentitäten. Insgesamt starben laut dieser im Jahr 2008 7,6 Millionen Menschen weltweit an Krebs, 608.000 davon an kolorektalen Karzinomen (colorectal cancer = CRC) (Ferlay et al. 2010). Die CRC, Karzinome des Dickdarms (Kolon) und des Enddarms (Rektums) zusammengefasst, stellten 2008 mit 1,24 Millionen Neuerkrankungen die vierthäufigste Krebsdiagnose dar (Ferlay 2010). Verhältnismäßig mehr Fälle von CRC wurden in den Industriestaaten verzeichnet, allen voran Australien und Neuseeland (Jemal et al. 2008). Den größten Anteil an den CRC machen mit fast 60% die Karzinome des Enddarms aus. Weitere 25% finden sich im rektosigmoidalen Übergang oder im Sigma. Ist ein Patient an einem CRC erkrankt besteht eine Wahrscheinlichkeit von 4%, dass er ein synchrones Karzinom in einem anderen Darmabschnitt entwickelt. Polypen finden sich dann bei bis zu 35% der Patienten. Epidemiologisch werden Kolon- und Rektumkarzinome fast immer zusammengefasst, da sie sich bezüglich Ätiologie, Symptomen, Diagnostik, Stadiengruppierung („Staging“) und Nachsorge gleichen. Die Prognose des Rektumkarzinoms ist jedoch für jedes Stadium jeweils bis zu 10% schlechter als die des Kolonkarzinoms (Sauer 2010). Der Grund hierfür ist die schnellere Rekurrenz des Rektumkarzinoms (Tumorzentrum 2009). 90% der CRC treten nach dem 50. Lebensjahr in Erscheinung. Ab dem 40. Lebensjahr verdoppelt sich die Inzidenz alle 10 Jahre (Herold 2009). 3.1.2. Ätiologie Wie für jedes Karzinom gelten auch für das Rektumkarzinom allgemeine Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Fettleibigkeit, exzessiver Alkohol- und Nikotinkonsum. Ungünstig wirken sich außerdem der Verzehr von viel rotem oder geräuchertem Fleisch, ballaststoffarme Ernährung und hoher Fettkonsum aus (Herold 2009; Jemal 2008; Kaatsch P. 2012). Bei der Risikostratifizierung müssen auch genetische Faktoren berücksichtigt werden. Zu diesen zählen die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) als obligate Präkanzerose und das autosomal dominant vererbte hereditäre, nichtpolypöse Kolonkarzinom-Syndrom (HNPCC) als fakultative Präkanzerose. Sie machen jeweils 1% und 5% aller CRC aus (Herold 2009; Preiß 2010). Seltener sind das Gardner-Syndrom und das Peutz-JeghersSyndrom, bei denen in bis zu 20% der Fälle Malignome im Darmtrakt auftreten (Preiß 2010). 7 Außerdem besteht nach langjähriger Erkrankung an Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn ein deutlich erhöhtes Risiko der malignen Entartung im Rahmen der chronischen Entzündung (Herold 2009; Preiß 2010). Ist ein Verwandter ersten Grades vor seinem 60. Lebensjahr an einem CRC erkrankt beträgt das Erkrankungsrisiko etwa 30%. Das Risiko wird niedriger je älter dieser Verwandte bei der Erstdiagnose war und liegt bei einem Erkrankungsalter über 60 Jahren bei 10%. Generell gilt auch ein hohes Lebensalter (über 40 Jahre) als eigenständiger Risikofaktor für ein CRC (Herold 2009). Hat der Patient bereits einen tubulären oder villösen Polypen, so steigt dessen Entartungsrisiko mit zunehmender Größe (Preiß 2010). 3.1.3. Prognose Die Prognose des Rektumkarzinoms ist stark vom Stadium der Krankheit abhängig. Beträgt das 5-Jahresüberleben im UICC-Stadium I noch 80–95%, leben nach 5 Jahren nur noch 35-67% der Patienten mit einem CRC im Stadium III (Sauer 2010). Zum Diagnosezeitpunkt finden sich bereits bei 25% der CRC Metastasen in der Leber (Herold 2009). 3.1.4. Klinik Die Ursache für das häufige Auftreten von Metastasen zum Diagnosezeitpunkt ist nicht ein besonders schnelles oder aggressives Wachstum, sondern die späte Symptomatik. Das Rektumkarzinom macht sich klinisch erst in fortgeschrittenen Stadien zum Beispiel durch Blutbeimischungen im Stuhl, allgemeine Symptome wie Leistungsminderung und Abgeschlagenheit, Schmerzen oder Stuhlunregelmäßigkeiten wie paradoxe Diarrhoe bemerkbar (Sauer 2010). Als Spätsymptom kann ein Ileus auftreten (Herold 2009). 10% der CRC sind digital tastbar. Von großer Bedeutung für die Prognose ist daher das Screening zur Früherkennung. 3.1.5. Prävention Es gibt verschiedene Methoden, die für die Screening-Untersuchung in Frage kommen. Die kostengünstigste und einfachste Möglichkeit bietet der FOBT, der Guaiac-Test auf okkultes Blut im Stuhl. Dieser besteht aus drei mit Guaiacharz imprägnierten Testbriefchen mit je 2 Auftragefelder, die für drei konsekutive Stühle gedacht sind. Befindet sich in der Probe Hämoglobin, verfärbt sich das Filterpapier nach Zugabe von Wasserstoffperoxid blau und der Test ist positiv (W. Schmiegel 2008). Im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchung zur Krebsfrüherkennung können sich Versicherte ab dem 50. Lebensjahr einem Guaiac-Test unterziehen (Kaatsch P. 2012). 8 Außerdem wird die digitale Untersuchung des Rektums ab diesem Alter in den Krebsfrüherkennungsrichtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen empfohlen. Ab dem 55. Lebensjahr besteht der Anspruch auf eine Koloskopie, die die höchste Sensitivität und Spezifität für den Nachweis von Polypen und CRC aufweist und daher als Goldstandard festgelegt wurde (W. Schmiegel 2008). Bei unauffälligem Befund kann sie nach 10 Jahren wiederholt werden. Ist die endoskopische Untersuchung nicht erwünscht, wird in den S3-Leitlinien eine jährliche Durchführung des Guaiac-Tests empfohlen (W. Schmiegel 2008). Die Richtlinien schlagen hier den Test im 2-Jahres-Rhythmus vor. Zeigt sich in einem der 6 Testfelder ein positiver Befund, sollte dieser in jedem Fall endoskopisch abgeklärt werden (Kaatsch P. 2012; Krankenkassen 2008; W. Schmiegel 2008). Gehören Personen einer Risikogruppe an, gelten je nach Erkrankung abweichende Richtlinien für die Vorsorge. Ein früher Diagnosezeitpunkt dank dieser deutschlandweiten allgemeinen Vorsorgeuntersuchung ist vielleicht der wichtigste Faktor bei der Optimierung der Therapie des CRC. Der Guaiac-Test alleine senkte laut Studien die Sterblichkeit an CRC um durchschnittlich 23% (W. Schmiegel 2008). Er hat sich durch die eindeutige Datenlage als Standardtest durchgesetzt und ist somit immunologischen oder molekularen Testverfahren überlegen, die außerhalb von Studien nicht empfohlen werden. 3.1.6. Lymphogene und hämatogene Metastasierung Die anatomische Einteilung des Rektums in Drittel ist von großer Bedeutung für die Therapie, da sie die Metastasenstraßen berücksichtigt. Auch die Prognose hängt mit dem Sitz des Karzinoms zusammen. Je tiefer ein Rektumkarzinom sitzt, desto besser ist die Prognose. Die Einteilung erfolgt nach dem mit dem starren Rektoskop von der Anokutanlinie aus gemessenen Abstand: 12-16 cm oberes Rektumdrittel 6-12 cm mittleres Rektumdrittel < 6 cm unteres Rektumdrittel Jedes Drittel metastasiert in die paraaortalen Lymphknoten. Das obere Drittel hat nur diese eine Metastasenstraße. Das mittlere Drittel metastasiert zusätzlich in die Beckenwand. Ist das Karzinom weniger als 6cm von der Anokutanlinie entfernt, liegt es 9 im unteren Rektumdrittel und streut nicht nur in die paraaortalen Lymphknoten und die Beckenwand, sondern auch in die inguinalen Lymphknoten. Dem venösen Abfluss des Rektums folgend, finden sich hämatogene Metastasen zunächst in der Leber und dann in der Lunge. Das distale Drittel kann über die Vena cava direkt in die Lunge streuen (Herold 2009). 3.1.7. Histologie Die Mehrzahl der CRC sind Adenokarzinome. Die etablierte Theorie zur Entstehung dieser Tumorentität wird mit der Adenom-Karzinom-Sequenz beschrieben. Diese besagt, dass CRC aus intraepithelialen Neoplasien entstehen, von denen 90% tubuläre, villöse oder tubulärvillöse Adenome sind (Herold 2009; WHO 2000). Eine Erweiterung dieses Models stellt das Tumorprogressionsmodel nach Vogelstein und Fearon dar. Dieses macht die Kumulation mehrerer Genmutationen für die Entstehung eines CRC verantwortlich. Es handelt sich jeweils um die Aktivierung von Onkogenen oder die Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen. In ihrem Model beschreiben Fearon, Vogelstein et al. die Reihenfolge der Mutationen wie im Folgenden (Abbildung 2) dargestellt: Abbildung 2: Model der Tumorigenese nach Fearon und Vogelstein (Fearon et al. 1990) Zunächst wird eine Mutation auf Chromosom 5q verantwortlich für den Verlust des FAPGens gemacht, der mit einer Hyperproliferation des Epithels einhergeht. Dieses entwickelt sich weiter zu einem frühen Adenom. Nach einiger Zeit weist diese geringgradige Dysplasie DNA-Hypomethylierungen auf und wird durch die Mutation im k-ras-Onkogen zu einer mittelgradigen Dysplasie. Die Mutation zweier weiterer Genloci auf den Chromosomen 18q und 17p führt durch den Verlust der dazugehörigen Tumorsuppressorgene DDC und p53 zur hochgradigen Dysplasie, bzw. zum Karzinom. Dieser letzte Kontrollverlust über das Wachstum wird als maligne Transformation bezeichnet. Insgesamt rechnen Vogelstein et al. mit einer Zeitspanne von mindestens 10 10 Jahren bis sich aus Normalgewebe ein Karzinom entwickelt hat. Weitere Mutationen können schließlich zur Metastasierung führen (Fearon and Vogelstein 1990; Herold 2009). In 2-5% der Fälle findet sich neben dem Primärkarzinom ein Zweittumor. Daher sollte sich der Diagnose eines Karzinoms immer eine komplette Koloskopie anschließen. Neben dem Adenokarzinom können auch muzinöses Adenokarzinom, Siegelring-, kleinzelliges, Plattenepithel-, adenosquamöses, medulläres und undifferenziertes Karzinom vorkommen. Histologisch werden die Karzinome nach dem Grad ihrer Differenzierung in low-grade und high-grade eingeteilt: low-grade: G1 = gut differenziert G2 = mäßig differenziert high-grade: G3 = schlecht differenziert G4 = undifferenziert (Herold 2009) 3.1.8. TNM-Klassifikation Die „Union Internationale Contre le Cancer“ (UICC) teilt alle Karzinome anhand ihrer Eigenschaften in Stadien ein. Diese TNM-Klassifikation beinhaltet die Beurteilung von Eindringtiefe (T), Lymphknotenbefall (N) und Fernmetastasierung (M). Sie ist prognostisch hoch signifikant und dient international als Standard. Nach den TNMStadien richtet sich die Krebstherapie. In regelmäßigen Abständen finden Aktualisierungen nach dem neuesten Stand der Erkenntnisse statt. So gilt seit dem 01. Januar 2010 die 7. Auflage des TNM. Der Großteil der hier involvierten Patienten wurde jedoch nach der 6. Auflage den Stadien I bis IV zugeordnet. Die Einteilung erfolgt für Kolon und Rektum gemeinsam. In der folgenden Darstellung nach der 6. Auflage des TNM werden nur die für das Rektumkarzinom relevanten Details aufgeführt. Die Neuerungen der 7. Auflage sind in Kursivschrift eingefügt: T – Primärtumor TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden T0 kein Anhalt für Primärtumor 11 Tis Carcinoma in situ: intraepithelial oder Infiltration der Lamina propria T1 Tumor infiltriert Submukosa T2 Tumor infiltriert Muscularis propria T3 Tumor infiltriert durch die Muscularis propria in die Subserosa oder in nichtperitonealisiertes perirektales Gewebe T4 Tumor infiltriert direkt in andere Organe oder Strukturen und/oder perforiert das viszerale Peritoneum T4a Tumor perforiert viszerales Peritoneum T4b Tumor infiltriert direkt in andere Organe oder Strukturen Anmerkungen: - Tis liegt vor, wenn Tumorzellen innerhalb der Basalmembran der Drüsen (intraepithelial) oder in der Lamina propria (intramukös) nachweisbar sind, ohne dass eine Ausbreitung durch die Muscularis mucosae in die Submukosa feststellbar ist. - Direkte Ausbreitung in T4 (T4b) schließt auch die Infiltration anderer Segmente des Kolorektums auf dem Weg über die Serosa ein, z.B. die Infiltration des Sigma durch ein Zäkalkarzinom und für Tumoren in retroperitonealer Lokalisation die direkte Invasion anderer Organe oder Strukturen auf dem Wege der Ausbreitung jenseits der Muscularis propria - Ein Tumor, der makroskopisch an anderen Organen oder Strukturen adhärent ist, wird als T4 klassifiziert. Ist bei der histologischen Untersuchung in den Adhäsionen kein Tumorgewebe nachweisbar, soll der Tumor als pT3 klassifiziert werden/in Abhängigkeit von der Tiefe der Wandinfiltration als pT1-pT3 klassifiziert werden. N – Regionäre Lymphknoten Dies sind für das Rektum: Lymphknoten an Aa. rectalis superior, media und inferior, mesenterica inferior, iliaca interna, mesorektale (paraproktale), laterale sakrale und präsakrale Lymphknoten sowie sakrale Lymphknoten am Promontorium (Gerota). 12 Metastasen in anderen als den angeführten Lymphknoten werden als Fernmetastasen klassifiziert. NX regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden N0 Keine regionären Lymphknotenmetastasen N1 Metastasen in 1-3 regionären Lymphknoten N1a Metastase in 1 regionären Lymphknoten N1b Metastasen in 2-3 regionären Lymphknoten N1c Tumorknötchen bzw. Satellit(en) im Fettgewebe der Subserosa oder im nicht-peritonealisierten perirektalen Fettgewebe ohne regionäre Lymphknotenmetastasen N2 Metastasen in 4 oder mehr regionären Lymphknoten N2a Metastasen in 4-6 regionären Lymphknoten N2b Metastasen in 7 oder mehr regionären Lymphknoten Anmerkungen: - Ein Tumorknötchen im perirektalen Fettgewebe ohne histologischen Anhalt für Reste eines Lymphknotens wird in der pN-Kategorie als regionäre Lymphknotenmetastase klassifiziert, wenn die Form und glatte Kontur eines Lymphknotens vorliegt. Wenn das Tumorknötchen eine irreguläre Kontur aufweist, soll es in der pT-Kategorie klassifiziert und auch als V1 (mikroskopische Veneninvasion) oder, falls es makroskopisch erkennbar ist, als V2 verschlüsselt werden, weil es dann sehr wahrscheinlich ist, dass es eine Veneninvasion darstellt. - „Tumordeposits“ (Satelliten) sind makroskopische oder mikroskopische Nester oder Knötchen im perikolorektalen Fettgewebe des Lymphabflussgebietes des Primärtumors ohne histologisch erkennbare Residuen eines Lymphknotens. Sie können einer kontinuierlichen Ausbreitung, einer Veneninvasion (V1, V2) oder komplett metastatisch durchsetzten Lymphknoten entsprechen. Wenn solche Tumorknötchen bei Läsionen, die sonst als T1 oder T2 klassifiziert werden, nachgewiesen werden, ändert sich die T-Klassifikation nicht, aber die Knötchen werden als N1c/pN1c beurteilt. 13 M – Fernmetastasen MX Fernmetastasen können nicht beurteilt werden M0 keine Fernmetastasen M1 Fernmetastasen M1a Metastase(n) auf ein Organ beschränkt (Leber, Lunge, Ovar, nichtregionäre Lymphknoten) M1b Metastasen in mehr als einem Organ oder im Peritoneum pTNM: Pathologische Klassifikation Die pT-, pN-, pM-Kategorien entsprechen den T-, N- und M-Kategorien. pN0 Regionäre Lymphadenektomie und histologische Untersuchung üblicherweise von 12 oder mehr Lymphknoten. Wenn die untersuchten Lymphknoten tumorfrei sind, aber die Zahl der üblicherweise untersuchten Lymphknoten nicht erreicht wird, soll pN0 klassifiziert werden. pN1c Wenn ein solches Tumorknötchen vom Pathologen als vollständig durch Tumor ersetzter Lymphknoten (im Allgemeinen mit glatter äußerer Kontur) angesehen wird, dann sollte es als Lymphknotenmetastase klassifiziert werden und jedes Tumorknötchen sollte einzeln als Lymphknotenmetastase gezählt und in der Klassifikation berücksichtigt werden. Stadiengruppierung Stadium 0 Tis N0 M0 Stadium I T1, T2 N0 M0 Stadium IIA T3 N0 M0 Stadium IIB T4 N0 M0 Neues Stadium IIB T4a N0 M0 14 Stadium IIC T4b N0 M0 Stadium III jedes T N1, N2 M0 Stadium IIIA T1, T2 N1 M0 T1 N2a M0 Stadium IIIB T3, T4 N1 M0 Neues Stadium IIIB T3, T4a N1 M0 T2, T3 N2a M0 T1, T2 N2b M0 Stadium IIIC jedes T N2 M0 Neues Stadium IIIC T4a N2a M0 T3, T4a N2b M0 T4b N1, N2 M0 Stadium IV jedes T jedes N M1 Stadium IVA jedes T jedes N M1a Stadium IVB jedes T jedes N M1b Die Klassifikation dient nur der Einteilung von Karzinomen. Sie kann zunächst klinisch oder mittels Bildgebung erfolgen, muss jedoch in jedem Fall histologisch gesichert werden. Anhand von vorangestellten Kleinbuchstaben können Informationen zu Art und Zeitpunkt der Klassifizierung verschlüsselt werden: p pathologisch c klinisch r Rezidiv u mittels Ultraschall y nach neoadjuvanter Therapie a bei Autopsie (Wittekind 2002, 2010) 15 3.1.9. Regressionsgrade nach Dworak Dworak et al. legten 1997 die heute gebräuchlichen Regressionsgrade 0-4 nach Bestrahlung fest. Dabei wurden Tumormasse, Ausmaß des fibrotischen Umbaus, strahlenbedingte Vaskulopathie und Entzündungsreaktion in der Umgebung des Tumors berücksichtigt. Grad 0: keine Regression Grad 1: Tumormasse dominiert, offensichtliche Fibrose und/oder Vaskulopathie Grad 2: fibrotische Veränderungen dominieren, wenige Tumorzellen/-zellnester (einfach aufzufinden) Grad 3: sehr wenige (nur mikroskopisch sichtbare) Tumorzellen in fibrotischem Gewebe mit oder ohne mukösem Material Grad 4: totale Regression, nur Fibrose ohne Tumorzellen (Dworak et al. 1997) 3.1.10. Therapie des Rektumkarzinoms Die Therapie des Rektumkarzinoms erfolgt multimodal. Das bedeutet, es werden Radiotherapie, Chemotherapie und operative Verfahren kombiniert. Die Therapieoptionen der einzelnen Stadien im Detail zu erörtern soll nicht Teil dieser Arbeit sein. Vielmehr soll auf einige grundlegende Prinzipien hingewiesen werden, die in den letzten Jahren als Antwort auf das Problem der schwer zu beherrschenden hohen Rekurrenzraten des Rektumkarzinoms erarbeitet wurden. Die Ausschöpfung aller therapeutischen Möglichkeiten und gleichzeitig die Vermeidung einer Übertherapie stellt hier eine Herausforderung dar, denn die systemische Rezidivierung ist noch immer nicht zu kontrollieren. Auch nach der Einführung neuester Therapieregime entwickeln 30% der Patienten nach 10 Jahren Fernmetastasen (Sauer 2012). Die Lokalrezidivrate hingegen konnte nicht zuletzt durch die Einführung der Radiotherapie (RT) in den Behandlungsplan erfolgreich auf 5-8% gesenkt werden (Sautter-Bihl et al. 2013). Es besteht Konsens darüber, dass die alleinige Operation keine adäquate Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms darstellt (Koukourakis 2012). Jedoch ist die Operation nach wie vor das Herzstück der Therapie (Fietkau 2010). Die Resektion im 16 Gesunden ohne mikroskopischen oder makroskopischen Nachweis von Tumorzellen (R0 laut UICC) ist nachgewiesenermaßen eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche kurative Therapie (Hohenberger et al. 2009a). Die Qualität der Resektion selbst hängt wiederum stark von der ausführenden Hand, also der des Chirurgen, und von der angewandten Technik ab. Der britische Chirurg R.J. Heald postulierte bereits 1982, dass die Entfernung des Tumors und des umliegenden Fettgewebes, das die lokalen Lymphknoten beinhaltet, im Ganzen die Lokalrezidivrate senkt. Diese Totale Mesorektale Exzision (TME) gilt heute als Standard in der Chirurgie des Rektumkarzinoms (Enker 1997; Hohenberger et al. 2009b). Wie Heald selbst feststellte ist eine chirurgische Technik erst dann erfolgreich wenn sie ausreichend einstudiert wurde (Heald 2005). Im schwedischen TME-Projekt wurde dies deutlich: Durch ein chirurgisches Training zur TME konnte die Lokalrezidivrate von etwa 20% auf 8% gesenkt werden (Martling et al. 2005). Ein Sicherheitsabstand von 1 mm oder mehr senkt ebenfalls das Lokalrezidiv- und das Metastasierungsrisiko (Nagtegaal et al. 2008). Auch die Rolle der Bildgebung wächst mit dem Fortschritt der Technik, denn ein genaues prätherapeutisches Staging ermöglicht neue Herangehensweisen an die Therapieplanung. Bei der neoadjuvanten RT beispielsweise richtet sich das Bestrahlungsvolumen alleine nach dem Bild, dessen Qualität und Analyse, und ist nicht in situ korrigierbar (Hohenberger 2009a). Computertomografie, Magnetresonanztomografie (MRT) und Endosonografie gelten derzeit als Standards für die Festlegung des Resektionsausmaßes. Je nach Stadium ist jeweils die Computertomografie der MRT oder umgekehrt überlegen (Mathur et al. 2003). Bei der Festlegung eines perioperativen Therapiekonzeptes spielen viele Faktoren eine Rolle. Hier stehen die Stadien II und III im Mittelpunkt. Das Stadium I kann laut Leitlinien ausschließlich operativ behandelt werden, während im Falle der Fernmetastasierung ein individueller Therapieplan erstellt werden muss. Hier schreiben die Leitlinien kein Standardvorgehen vor (W. Schmiegel 2008). Akute und chronische Toxizität der Therapeutika und der Radiotherapie müssen ebenso berücksichtigt werden wie ihr eventueller Einfluss auf die Komplikationsrate während und nach der Operation. In jedem Fall muss dem Allgemeinzustand des einzelnen Patienten große Aufmerksamkeit geschenkt und die Therapie daran angepasst werden (W. Schmiegel 2008). 17 Die Ergebnisse der Erlanger CAO/ARO/AIO-94-Studie zeigen, dass beim Rektumkarzinom im Stadium II und III die neoadjuvante RCT der adjuvanten RCT in Bezug auf das Lokalrezidivrisiko und die Toxizität überlegen ist (Sauer et al. 2004). Für diese Stadien wurde darauf folgend die Therapie deutschlandweit wie folgt vereinheitlicht: Neoadjuvante RCT mit 5-FU-basierter CT und konventionell fraktionierter RT bis 50,4 Gy 4-6 Wochen Pause Operation mit TME 4-6 Wochen Pause Adjuvante CT mit 5-FU (W. Schmiegel 2008) Ein signifikanter Einfluss auf das Gesamtüberleben der Patienten konnte auch in der weiterführenden CAO/ARO/AIO-04-Studie nicht festgestellt werden (Sauer et al. 2004; Sauer 2012). Die adjuvante RCT ist nur in bestimmten Situationen indiziert, vornehmlich wenn keine neoadjuvante RCT erfolgt ist. Einer neoadjuvanten RCT soll sich eine adjuvante alleinige Chemotherapie mit 5-FU anschließen (W. Schmiegel 2008). Durch diese Behandlungspläne konnten das tumorfreie Überleben (DFS), insbesondere das Lokalrezidivrisiko, und die Toxizität der Therapie verbessert werden (Fietkau 2010; Hohenberger 2009a; Rödel 2012; Rödel et al. 2005; Sauer 2012). Ziel der aktuellen Forschung ist es, das Gesamtüberleben zu beeinflussen, das nun vornehmlich durch die Fernmetastasierung limitiert ist (Rödel 2012). Dies könnte zum Beispiel durch Aggravation der systemischen Therapie vor oder nach der Operation und Modifikation des Therapiezeitpunktes möglich sein (Hohenberger 2009a). Zu bedenken gilt, dass die kombinierte RCT mit Nebenwirkungen einhergeht, deren Intensität mit steigender Dosis ebenfalls zunimmt. Dies ist unangenehm für den Patienten und somit auch für die Therapeuten. Nun stellt sich die Frage nach einem Kriterium, anhand dessen man Patienten selektieren kann, die mehr als andere dazu neigen, lokale oder systemische Rezidive zu entwickeln. 18 Der immunologische Ansatz zu diesem Thema ist bereits bekannt und wird weiter erforscht. Einigen tumorinfiltrierenden Lymphozyten konnte bereits prognostische Signifikanz in diversen Tumorentitäten zugeschrieben werden. 3.2. T-Lymphozyten In Mausmodellen wurde beobachtet, dass das Immunsystem auf solide Tumoren in ähnlicher Weise reagiert, wie auf andere fremde Antigene. Eine Maus, deren Immunsystem bereits mit einem bestimmten Tumor vertraut war, zeigte gegen genau diesen Tumor eine Art Immunität (Janeway C.A. 1997). Auch beim menschlichen Organismus weiß man heute, dass das Immunsystem einen wesentlichen Teil zur Tumorkontrolle beiträgt. Bei der Charakterisierung dieser Immunantwort auf Tumoren spielt die adaptive, zelluläre Komponente des Immunsystems eine wesentliche Rolle. 3.2.1. Rolle der T-Lymphozyten in der adaptiven Immunantwort Die adaptive Immunantwort ist gekennzeichnet durch zwei grundlegende Eigenschaften: Spezifität und Merkfähigkeit. Ausführende Zellen sind Lymphozyten, Antigen präsentierende Zellen und Effektorzellen. Lymphozyten sind in der Lage, spezifische Antigene zu erkennen und zu unterscheiden. Die aus dem Thymus stammenden TLymphozyten regulieren die zelluläre Immunantwort. 3.2.2. Herkunft und Reifung der T-Lymphozyten Wie alle Blutzellen, so stammen auch die Vorläufer der T-Zellen aus dem Knochenmark, bzw. der fetalen Leber. Aus den hämatopoetischen Stammzellen entwickeln sich auf dem Weg zum naiven T-Lymphozyten zunächst allgemeine lymphatische Vorläuferzellen. Ein Teil davon wandert in den Thymus um dort zu reifen. Ihr Reifungsort hat den TLymphozyten ihren Namen gegeben. Während ihrer Entwicklung spielt die Expression von Antigenrezeptor-Genen eine entscheidende Rolle. Die andauernde Neuordnung dieser Gene stellt sicher, dass eine große Vielfalt an Antigenen erkannt werden kann. Jeder Klon besitzt einen eigenen, einzigartigen Rezeptor für ein ihm zugeteiltes Antigen. Die Antigenrezeptor-Gene kodieren gleichzeitig für Signale, die das Überleben von Zellen mit brauchbaren Rezeptoren sicherstellen (Abbas A. K. 2007). 3.2.3. CD45RO positive Memory T-Zellen Die reifen Memory-T-Zellen verlassen den Thymus und werden zu den naiven Zellen gezählt bis sie Antigen-Kontakt haben. Sollte es innerhalb von 1 bis 3 Monaten zu keinem Antigen-Kontakt kommen, gehen die Zellen in Apoptose. Es handelt sich ebenso 19 wie bei den bereits geprägten Memory-T-Zellen um inaktive, kleine (8-10 µm im Durchmesser) Zellen, die sich in der G0-Phase, also der Ruhephase, des Zellzyklus befinden. Die naiven T-Zellen gelangen über das Blut in lymphatisches Gewebe, wo sie in Kontakt mit Antigenen treten. Dies ist das Signal für die Zellen, in die G1-Phase einzutreten und sich zu teilen. Es kommt zur klonalen Expansion und zur Ausdifferenzierung in Effektor- und Memory-T-Zellen. Die T-Gedächtniszellen begeben sich wiederum in den Blutkreislauf und gelangen so in periphere Gewebe, wie unter anderem die Darmmukosa, wo sie verweilen. Es handelt sich um sehr langlebige Zellen, die eine große Rolle in der adaptiven Immunantwort spielen. Sie sorgen bei erneuter Antigen-Exposition für eine schnellere Wiedererkennung des Antigens und eine stärkere Immunantwort darauf als beim ersten Kontakt (Abbas A. K. 2007). In der Literatur werden Memory T-Zellen zu den effektivsten Zellen der Immunantwort auf einen Tumor gezählt. Die Gruppe der hier unter dem Begriff Memory-T-Zellen zusammen gefassten Zellen ist heterogen und lässt sich zunächst in zwei Untergruppen aufteilen: Die zentralen- und die Effektor-Memory-T-Zellen (Abbas A. K. 2007). Zentrale Memory-T-Zellen bleiben fast ausschließlich in Blut, Milz und Lymphknoten, während Effektor-Memory-T-Zellen das nicht-lymphatische Gewebe, also auch den Tumor, infiltrieren (Wei et al. 2012). Letztere sind hier von Interesse und lassen sich wiederum in reine Effektor- und reine Memoryzellen aufteilen, die anhand der Expression des Chemokinrezeptors CCR7 unterschieden werden können. CCR7 negative Zellen haben alle Eigenschaften einer Effektorzelle. CCR7 positive Zellen hingegen jene von Memoryzellen, können aber zu CCR7 negativen Zellen ausdifferenzieren und somit zu Effektorzellen werden (Mackay 1999; Sallusto et al. 1999). Es handelt sich also im weitesten Sinne um Zellen der gleichen Art, weshalb diese Unterscheidung hier nicht berücksichtigt wird. Durch die Expression des Oberflächenmarkers CD45RO lassen sich Effektor-Memory-TZellen von den regulatorischen T-Zellen eindeutig unterscheiden, die diese Eigenschaft nicht besitzen (Abbas A. K. 2007; Wei 2012). Im Anschluss wird diese Gruppe unter dem abgekürzten Begriff der Memory-T-Zellen zusammengefasst werden. Da diese Studie das Tumorgewebe und dessen nähere Umgebung untersucht und regulatorische- in Relation zu Memory-T-Zellen untersucht, ist die Markierung der Zellen durch CD45RO hier ausreichend. 20 3.2.4. FoxP3 als Aktivitätsmarker der Regulatorischen T-Lymphozyten Bei den so genannten regulatorischen T-Zellen (Treg) handelt es sich um eine Untergruppe der CD4+ T-Zellen. Eine Funktion, die ihnen bisher eindeutig zugewiesen werden konnte ist die Unterdrückung von Immunantworten und somit auch das Wahren der Toleranz gegenüber körpereigenen Antigenen (Abbas A. K. 2007; Fontenot et al. 2003). Sakaguchi et al. beschrieben 1995 die Anwesenheit der Alphakette des hoch affinen IL-2Rezeptors (CD25) auf der Oberfläche einer immunsuppressiv wirkenden Untergruppe von T-Lymphozyten (Sakaguchi et al. 1995). Dieser Oberflächenmarker galt gemeinsam mit dem T-Zellmarker CD4 lange Zeit als Marker für Treg. In anschließenden Studien konnte er jedoch nicht mit ihrer Funktion in Verbindung gebracht werden (Fontenot et al. 2005a). Der Transkriptionsfaktor Forkhead box P3 (FoxP3) gehört der Familie der forkhead/winged-helix Transkriptionsfaktoren an. Er ist essentiell für die Entwicklung und die Funktionstüchtigkeit der Treg. 2001 zeigten Brunkow et al., dass für die Autoimmunerkrankung Scurfy bei Mäusen ein FoxP3-Gendefekt verantwortlich ist . Scurfy führt aufgrund einer Überaktivierung von CD4+ Zellen und somit der übermäßigen Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine zum Tod der Tiere, die homozygot für diese X-chromosomal rezessiv vererbte Mutation sind (Brunkow et al. 2001; Sakaguchi et al. 2008). Es existiert ein sehr seltenes humanes Pendant zu Scurfy mit Namen IPEX (Immundysregulation, Polyendokrinopathie, Enteropathie, x- chromosomales Syndrom) (Gambineri et al. 2003; Ochs et al. 2005). FoxP3 ist also mit der Funktion der Treg in Verbindung zu bringen, was ihn als Aktivitätsmarker auszeichnet (Fontenot 2005a; Khattri et al. 2003). Ihre bisher beschriebenen immunsuppressiven Eigenschaften verleiten zu der Annahme, FoxP3+ Zellen hätten einen schlechten Einfluss auf die Prognose. Für einige Tumorentitäten konnte dies auch nachgewiesen werden (Curiel et al. 2004; Hiraoka et al. 2006; Kobayashi et al. 2007; Wolf et al. 2005). Im Analkarzinom konnte FoxP3+ Treg keine Bedeutung im Zusammenhang mit der Prognose des Patienten zugeschrieben werden (Grabenbauer et al. 2006). Das kolorektale Karzinom stellt diesbezüglich eine Ausnahme dar. Hier wurde eine hohe Dichte der FoxP3+ Treg bisher mit einem guten Einfluss auf die Prognose in Verbindung gebracht (Lee et al. 2010; Nosho et al. 2010; Salama et al. 2009). 21 4. Methoden 4.1. Patientenkollektiv Die ausgewerteten Daten stammen von Patienten, die in den Jahren 2006 bis 2010 in der Strahlenklinik Erlangen neoadjuvant bestrahlt und simultan chemotherapiert wurden. Anschließend wurde bei 125 Patienten der Primärtumor R0-reseziert, also ohne mikroskopischen oder makroskopischen Nachweis von verbleibenden Tumorzellen am Resektionsrand. Bei einem Patienten wurden hier mikroskopisch Tumorzellen nachgewiesen (R1). Von 4 Patienten fehlten die Daten zum Resektionsausmaß. Es sollte unter Anderem der Effekt der Strahlentherapie auf die Tumor infiltrierenden Lymphozyten untersucht werden. Daher wurden ausschließlich Patienten ins Kollektiv aufgenommen, deren Biopsiepräparate zur Verfügung gestellt werden konnten. Insgesamt wurden 130 Patienten in die Gesamtliste aufgenommen. Unter diesen finden sich 62 Patienten, die an der CAO/ARO/AIO-Studie teilnahmen und daher nach dem oben bereits vorgestellten Studienkonzept mit Oxaliplatin und 5-Fluorouracil behandelt wurden. In Tabelle 1 sind die detaillierten Tumoreigenschaften des Patientenkollektivs zusammengefasst. Tabelle 1: Details der 130 ausgewerteten Patienten Anzahl Charakteristikum TNM-Klassifikation Stadium Patienten Prozent 34 100 0 3 8,8 1 11 32,3 2 2 5,9 2a 18 52,9 2b 1 2,9 3 2 5,9 3a 4 11,8 3b 9 26,5 3c 6 17,6 4 19 55,9 Gesamtanzahl Patienten TNM-Klassifikation (UICC) 22 4a 0 0 126 100 cT1 0 0 cT2 12 9,5 cT3 101 80,2 cT4 13 10,3 125 100 cN0 19 15,2 cN+ 64 51,2 cN1 22 17,6 cN2 20 20,8 114 100 cM0 93 81,6 cM1 21 18,4 124 100 G1 1 0,8 G2 92 74,2 G3 30 24,2 G4 1 0,8 127 100 ypT0 8 6,3 ypT1 5 3,9 ypT2 12 9,4 ypT2a 14 11 ypT2b 15 11,8 ypT3 1 0,8 ypT3a 21 16,5 ypT3b 26 20,5 cT-Stadium Gesamtanzahl Patienten cT-Stadium cN-Stadium Gesamtanzahl Patienten cN-Stadium cM-Stadium Gesamtanzahl Patienten cM-Stadium Grading Gesamtanzahl Patienten Grading ypT-Stadium Gesamtanzahl Patienten ypT-Stadium 23 ypT3c 18 14,2 ypT4 4 3,1 ypT4a 3 2,4 124 100 ypN0 74 59,7 ypN1 33 26,6 ypN2 17 13,7 90 100 M0 60 66,7 M1 30 33,3 ypN-Stadium Gesamtanzahl Patienten ypN-Stadium M-Stadium Gesamtanzahl Patienten M-Stadium Lymphgefäßinvasion L Gesamtanzahl Patienten 125 Lymphgefäßinvasion L L0 105 84 L1 15 16 120 100 V0 115 95,8 V1 5 4,2 130 100 <54,4 Gy 8 6,2 54,4 Gy 118 90,8 >54,4 Gy 4 3,1 126 100 63 50 Oxaliplatin 61 48,4 Irinothekan 2 1,6 126 100 Blutgefäßinvasion V 100 Gesamtanzahl Patienten Blutgefäßinvasion V Radiatio Gesamtanzahl Patienten Radiatio Chemotherapie Gesamtanzahl Patienten 5-FU Chemotherapie 5-FU Resektionsausmaß Gesamtanzahl + 24 Patienten Resektionsausmaß R0 125 99,2 R1 1 0,8 Die Daten wurden dem Archiv der Erlanger Klinik entnommen. Da viele Patienten auswärts diagnostiziert wurden, ist bei der Mehrzahl der Patienten das primäre Staging nicht dokumentiert. 4.2. Herstellung der Schnitte und Tissue Microarrays (TMAs) Von 111 Patienten konnten aus den Biopsien 41 histologische Schnitte sowie 70 Stanzen in Tissue Microarrays (TMAs) aufgearbeitet werden. Durch die begrenzte Verfügbarkeit der Biopsien wurde hier jeweils nur eine Stanze gewonnen. In den Tumorpräparaten wurden von allen 130 Patienten TMAs angefertigt. Die Vorgehensweise zur Herstellung der TMAs war Folgende: Von den in Paraffinblöcken konservierten OP-Präparaten wurden HE-Schnitte angefertigt, auf denen Markierungen für die folgenden TMA-Stanzen angezeichnet wurden. Es wurden pro Patient aus jeweils einem Tumorblock und einem Normalgewebsblock insgesamt 6 TMAs aus folgenden Regionen erstellt: Primärtumorregion Invasionsfront Normalgewebe Jeder Gewebeart wurden 2 TMA-Stanzen von 2 mm Durchmesser entnommen und in einen Rezipientenblock eingesetzt. 4.3. Immunhistologische Doppelfärbung Um eine Färbung zu ermöglichen mussten die Gewebeproben entparaffiniert werden. Dies erfolgte durch 3-maliges Einlegen in Xylol für je 10 Minuten. Anschließend wurden die Proben in einer absteigenden Alkoholreihe (100 %, 96 %, 70 % Alkohol) für jeweils 2 Minuten rehydratisiert. Zur Demaskierung der Antikörper wurden die Objektträger 5 Minuten lang in Zitronensäurepuffer (2,1g Zitronensäure auf 1000ml Aqua bidestilliert, pH 6,0) bei 120°C im Dampfkochtopf gekocht. 25 Die abgekühlten Proben wurden mit Tris-Puffer gespült und 5 Minuten lang in der „Blocking Solution“ inkubiert. Durch dieses Verfahren möchte man eine unspezifische Primärantikörperbindung vermeiden und den Hintergrund reduzieren. Im Anschluss wurde der Primärantikörper FoxP3 in einer Albumin-Lösung im Verhältnis 1:100 verdünnt und auf die Objektträger appliziert. Diese mussten dann bei Raumtemperatur über Nacht inkubieren. Am nächsten Tag wurde mit Tris-Puffer gespült und anschließend das „Post-Block Reagent 2“ zur Signalverstärkung aufgetragen. Nach 20-minütiger Einwirkzeit wurde dieses ebenfalls mit Tris-Puffer ausgewaschen. Anschließend wurde das „AP-Polymer“, ein Gemisch aus Sekundärantikörper und alkalischer Phosphatase, 30 Minuten lang inkubiert. In der Zwischenzeit wurde eine Fast/Red Lösung angesetzt, die nach erneuter Spülung für 20 Minuten einwirken konnte. Diese Lösung erzeugte den gewollten Farbniederschlag überall dort, wo eine Bindung zwischen Primär- und Sekundärantikörper erfolgt war. Um die Färbung zu stoppen musste diese 2 Minuten lang unter fließendem Leitungswasser ausgespült werden. Die erste Färbung war somit abgeschlossen und die zweite Färbung wurde nach dem gleichen Prinzip durchgeführt, beginnend mit der 5-minütigen Inkubation in der „Blocking Solution“. Der nun verwendete zweite Primärantikörper war der CD45RO (Clone UCHL1 1ml Best. Nr. M0742 von DAKO) in einer Albuminlösung im Verhältnis 1:200. Dieser wurde 45 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Gegenfärbung erfolgte nun mit einer Fast/Blue Lösung. Die fertig gefärbten Objektträger wurden in destilliertes Wasser gestellt und anschließend mit Roti Mount Aqua (15ml B.Nr. 2848.1 von Roth) eingedeckt. 4.4. Auswertung Die Objektträger mit den gefärbten TMAs und Schnitten wurden unter Verwendung eines hochauflösenden Scanners (MIRAX-Scanner, Zeiss, Oberkochen, Deutschland) eingescannt und konnten so als komplette „Slides“ beurteilt und gespeichert werden. Diese digitalen Objektträger mussten zur Weiterverarbeitung im Programm Pannoramic Viewer (3D Histech, Budapest, Ungarn) geöffnet und in kleinere Annotations geschnitten werden. Um eine Optimierung der Bildqualität zu gewährleisten wurden diese Abschnitte, die nun jeweils eine Reihe von 6 Stanzen beinhalteten, im Adobe Photoshop 7.0 angesehen und gegebenenfalls in Kontrast und Helligkeit optimiert. Dann wurden die Bilder von Photoshop aus überspeichert. 26 Die eigentliche Auswertung funktionierte halbautomatisch. Das hierzu verwendete Programm war das Bildbearbeitungsprogramm Biomas - Count (PD Dr. Distel, Strahlenklinik Erlangen). Die zwei Färbungen wurden als positiv (FoxP3) und negativ (CD45RO) auszuwertendes Merkmal festgelegt und benannt. In jedem Bild wurden zwei „Regions of interest“ (ROI1 und ROI2) bestimmt, in denen die Zellen gezählt wurden. Im Tumorgewebe (ROI1) befindliche Zellen konnten so getrennt von den im Stroma (ROI2) liegenden Zellen gezählt werden. Das Programm berechnete die Anzahl der Zellen pro Fläche, sowie deren Abstände zueinander (FoxP3+ zu FoxP3+, CD45RO+ zu CD45RO+, FoxP3+ zu CD45RO+ und CD45RO+ zu FoxP3+). Die Daten wurden direkt vom Programm in Excel Dateien gespeichert. Es wurde jeweils eine Excel-Datei pro Patient angelegt. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Gewebe eines Patienten miteinander verglichen und den richtigen Überlebensdaten zugeordnet werden konnten. Die Qualität der gefärbten TMAs und Schnitte erlaubte das Auswerten der im Folgenden aufgelisteten Proben: 97 Proben (Schnitte und TMAs zusammengefasst) aus den Biopsien 144 TMA- Stanzen aus dem Tumorgewebe, jeweils 2 pro Patient 121 TMA-Stanzen aus der Invasionsfront, jeweils 2 pro Patient 119 TMA-Stanzen aus dem Normalgewebe in der Nähe des Tumors, jeweils 2 pro Patient 4.5. Statistik Die absolute Zellzahl wurde jeweils ins Verhältnis zur betrachteten Fläche gesetzt um so die relative Zellzahl, also die Zelldichte, zu erhalten. Die Abstände der Zellen zueinander wurden ebenfalls wie oben bereits beschrieben ermittelt und miteinander verglichen. Anhand des Medians der Werte zum untersuchten Merkmal wurde das Patientenkollektiv in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe „0“ wies jeweils einen geringen Wert des untersuchten Merkmals auf, Gruppe „1“ jeweils einen hohen. Mittels log-rank-Test und Kaplan-Meier-Kurve wurden diese Werte mit dem rezidivfreien und dem tumorfreien (disease-free survival = DFS) Überleben korreliert. Außerdem wurde durch das Erstellen von Korrelationsdiagrammen nach Übereinstimmungen zwischen den Werten der Biopsien und der postoperativen Präparate und zwischen den verschiedenen Geweben gesucht. 27 5. Ergebnisse 5.1. Dichte der Treg und Memory-Zellen Es wurden zunächst, wie bereits von einigen Forschergruppen vorher durchgeführt, die relativen Zellzahlen der FoxP3+ Treg und der CD45RO+ Memory-T-Zellen ermittelt. In Kaplan-Meier-Kurven wurden diese mittels log-rank-Test ins Verhältnis zum tumorfreien Überleben (disease-free survival = DFS) gesetzt. Zunächst wurden die Biopsien auf relevante Ergebnisse bezüglich der Zelldichte untersucht. Patienten deren Biopsien eine höhere Treg-Dichte im Stroma aufwiesen hatten ein 5-Jahres-Überleben (5-JÜL) von 66,7%, während jene mit einer niedrigen Treg-Dichte nur ein 5-JÜL von 48,6% aufwiesen (p=0,032; Abbildung 3). Abbildung 3: Dichte der regulatorischen T-Zellen (FoxP3+) im Stroma der Biopsien von 92 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = hohe Dichte, blaue Linie = niedrige Dichte. 28 Im Anschluss wurden die Zelldichten in den OP-Präparat-Stanzen aus Normalgewebe, Invasionsfront und Tumorgewebe selbst analysiert. Im Normalgewebe konnte keine relevante Beobachtung bezüglich Korrelation zwischen Zelldichte und DFS gemacht werden. Die Memory-T-Zelldichte im Gewebe der Invasionsfront (intraepithelial und stromal zusammen) hingegen erbrachte interessante Ergebnisse. 118 Patienten wurden auf dieses Merkmal hin untersucht. Die 59 Patienten mit einer höheren Dichte an CD45RO+ Zellen hatten ein 5-JÜL von 64,1%, die 59 Patienten mit einer niedrigeren Dichte hatten ein 5-JÜL von 50,1% (p=0,046; Abbildung 4). Abbildung 4: Dichte der Memory-T-Zellen (CD45RO+) in der gesamten Invasionsfront von 118 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = hohe Dichte, blaue Linie = niedrige Dichte. 29 Die Dichte der regulatorischen T-Zellen im Primärtumor (Tumor- und Stromagewebe zusammen) erwies sich ebenfalls als signifikanter Prädiktor für das Metastasierungsrisiko (p=0,005). In der aus 60 Patienten bestehenden Gruppe mit hoher Treg-Zelldichte überlebten 69,5% die 5 Jahre metastasenfrei, während es in der aus ebenfalls 60 Patienten bestehenden Gruppe mit niedriger Treg-Zelldichte nur 46,2% waren (Abbildung 5). Abbildung 5: Dichte der regulatorischen T-Zellen (FoxP3+) in Tumor und Stroma der Tumorstanzen von 120 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = hohe Dichte, blaue Linie = niedrige Dichte. Dieses Ergebnis ist kongruent mit den Ergebnissen anderer Studiengruppen (Lee 2010; Nosho 2010; Pages et al. 2005). Hier zeigte eine höhere Anzahl an Memory-T-Zellen tendenziellen Zusammenhang mit besserem DFS. 30 5.2. Zellabstände Es hat sich bereits in einigen Studien gezeigt, dass die Dichte der im Tumor vorhandenen Immunzellen eine Aussagekraft über die Prognose eines Patienten haben kann. Jedoch muss auch die Art und Weise, wie sich die Zellen im Raum verteilen berücksichtigt werden. Einige Beobachtungen dazu ließen sich schon subjektiv machen und wiederholten sich im Lauf der Auswertung. Es hatte den Anschein, dass Treg und Memory-T-Zellen häufig nahe beieinander und gerne in Tumornähe lagen. Eine Treg hatte meist eine Art Memory-Sozius bei sich. Subjektiv gesehen hielten sich die Treg häufig an der Grenze zwischen Tumorepithel und –stroma auf und infiltrierten nur ganz knapp das Tumorgewebe nicht. Im Tumorepithel selbst waren verhältnismäßig selten TIL zu finden und wenn doch lagen diese scheinbar eher in Gruppen vor. Daraus ergeben sich einige Fragen, die zum weiteren Verständnis des Verhaltens von TIL geklärt und quantifiziert werden müssen: Liegen sie zufällig und somit gleichmäßig verteilt vor? Gruppieren sie sich in irgendeiner Form um den Tumor oder bilden sie Zellnester? Interagieren sie direkt über Zell-Zellkontakt? Diese Beobachtungen sind nicht neu, wurden jedoch bisher nicht quantifiziert (Halama et al. 2012). Dies soll hier anhand der Abstände zwischen den Zellen versucht werden. Hierfür wurden die jeweils kürzesten Abstände von Treg zu Treg, von Memory-T-Zelle zu Memory-T-Zelle, von Treg zu Memory-T-Zelle und von Memory-T-Zelle zu Treg herangezogen. Da der kürzeste Abstand von einer bestimmten Zelle aus gesehen entscheidend ist, erklärt sich der Unterschied zwischen letzteren zwei Gruppen. In den Biopsien war eine Tendenz zu beobachten, die einem weiteren Abstand von regulatorischen T-Zellen zu Memory-TZellen im Tumorgewebe und Stroma zusammen gezählt ein besseres DFS zuschrieb (Abbildung 6). 31 Abbildung 6: Abstand von regulatorischen T-Zellen (FoxP3) zu den nächstgelegenen Memory-TZellen (CD45RO+) in Tumor- und Stromagewebe der Biopsien von 89 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände. Auch die TILs in der Invasionsfront zeigten Zusammenhänge zum DFS: War in den Proben Tumorgewebe vorhanden, so wurden die Zellen im gleichen Stil wie in den Tumorstanzen gezählt. Im Stroma der Invasionsfront zeigten sich signifikante Zusammenhänge sowohl eines geringeren Abstandes der regulatorischen T-Zellen zueinander (Abbildung 7), als auch eines niedrigeren Abstandes von Memory-T-Zelle zu Memory-T-Zelle (Abbildung 8), mit einem längeren DFS (p=0,017; p=0,051). 32 Abbildung 7: Kürzester Abstand zwischen den regulatorischen T-Zellen (FoxP3+) im Stroma der Invasionsfront von 24 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände. Abbildung 8: Kürzester Abstand zwischen den Memory-T-Zellen (CD45RO) im Stroma der Invasionsfront von 38 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände. 33 Im Normalgewebe konnte ebenfalls der tendenzielle Vorteil eines kürzeren Abstandes zwischen den Memory-T-Zellen in Bezug auf das DFS beobachtet werden (Abbildung 9). Abbildung 9: Kürzester Abstand zwischen den Memory-T-Zellen (CD45RO) im Normalgewebe von 111 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände. Bei der Auswertung der Tumorstanzen der OP-Präparate wurden intraepithelial insgesamt weniger Zellen gezählt als im Stroma des Tumors. Im Stroma des Tumors wurde bei einem weiteren Abstand zwischen den Treg ein 5-JÜL von nur 35,1% beobachtet, während es bei niedrigerem Abstand 76,1% betrug. Der niedrige Abstand zwischen den regulatorischen T-Zellen im Tumorstroma ist also ein signifikanter Prognoseparameter für ein besseres DFS (p=0,00035; Abbildung 10). Im Vergleich dazu ließen sich anhand der Abstände der Treg im Stroma der Biopsie keine Aussagen über die Prognose machen (Abbildung 11). 34 Abbildung 10: Kürzester Abstand der im Stroma des Tumors von 57 Patienten gelegenen regulatorischen T-Zellen (FoxP3+) zueinander im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände. Abbildung 11: Kürzester Abstand der im Stroma der Biopsie von 92 Patienten gelegenen regulatorischen T-Zellen (FoxP3+) zueinander im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände. 35 Weiter ergab sich eine signifikante Bedeutung des intraepithelialen Abstandes von Memory- zu regulatorischen T-Zellen. Je kleiner dieser Abstand war, desto besser war das DFS (p=0,001; Abbildung 12). Abbildung 12: Kürzester Abstand der intraepithelial im Tumor von 31 Patienten gelegenen Memory-T-Zellen (CD45RO+) zu den regulatorischen T-Zellen (FoxP3+) im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände. 36 Im Stroma des Primärtumors zeigte sich außerdem ein positiver Zusammenhang eines geringen Abstandes der regulatorischen - zu den Memory-T-Zellen mit einem besseren DFS (p=0,027; Abbildung 13). Abbildung 13: Abstand der regulatorischen T-Zellen (FoxP3+) zu den nächstgelegenen Memory-TZellen (CD45RO+) im Stroma der Tumoren von 51 Patienten im Verhältnis zum DFS. Grüne Linie = lange Abstände, blaue Linie = kurze Abstände 37 5.3. Korrelationen Im Anschluss wurde nach Verknüpfungen der einzelnen Ergebnisse untereinander gesucht. Besonderes Augenmerk richtete sich auf eventuelle Korrelationen zwischen den Immunsettings in den Biopsien und in den postoperativen Präparaten. Es fand sich hier eine hoch signifikante Korrelation der Treg-Abstände vor und nach RCT und Operation (p<0,0001; Abbildung 14). Die Abstände der Memory-T-Zellen korrelierten hier hingegen nicht miteinander. Tumor Stroma Abstand FoxP3 - FoxP3 600 500 400 300 Datenreihen1 Linear (Datenreihen1) 200 p<0,0001 100 0 0 200 400 600 800 1000 1200 Biopsie Intraepithelial Abstand FoxP3 - FoxP3 Abbildung 14: Positive Kovarianz der mittleren Abstände zwischen den FoxP3+ Treg im Stroma des Tumors (nach RCT und OP) und im Tumorepithel der Biopsie. 38 Es wurde weiterhin beobachtet, dass der Abstand zwischen den intraepithelialen Memory-T-Zellen und den Treg in der Biopsie und in der Invasionsfront positiv miteinander korrelierte (p<0,01; Abbildung 15). Die geringe Fallzahl lässt hier jedoch keine Schlussfolgerungen zu. Sie ist bezeichnend für das seltene Vorkommen insbesondere von Immunzellen beider untersuchter Arten gleichzeitig im Tumorepithel. Invasionsfront intraepithelial CD45RO - FoxP3 900 800 Datenreihen1 700 Linear (Datenreihen1) 600 500 p<0,01 400 300 200 100 0 -100 0 100 200 300 400 500 600 Biopsie Intraepithelial CD45RO-FoxP3 Abbildung 15: Positive Kovarianz der mittleren Abstände von CD45RO+ Memory-T-Zellen zu FoxP3+ Treg im Tumorgewebe der Invasionsfront und der Biopsie. Der Abstand der Memory-T-Zellen in der Invasionsfront korrelierte mit dem Abstand zwischen den Memory-T-Zellen im Tumorstroma (p<0,0001; Abbildung 16), dem Abstand der intraepithelialen Memory- zu den regulatorischen T-Zellen im Tumor (p<0,0001; Abbildung 17) und im Normalgewebe mit Abstand (p<0,01; Abbildung 18) und Dichte (p<0,01; Abbildung 19) zwischen den Memory-T-Zellen. Je weiter der jeweilige Abstand war, desto weiter war auch der Abstand der Zellen in der Invasionsfront zueinander und je weniger dicht die Zellen im Normalgewebe lagen desto weiter waren auch die Abstände der in der Invasionsfront gezählten Memory-T-Zellen zueinander. 39 Invasionsfront intraepithelial CD45RO CD45RO 400 350 300 250 200 Datenreihen1 150 Linear (Datenreihen1) 100 p<0,0001 50 0 0 Abbildung 16: 100 200 300 400 500 Tumor Stroma Abstand CD45RO - CD45RO 600 Positive Kovarianz des mittleren Abstandes zwischen den CD45RO+ Memory-TZellen in der Invasionsfront und im Stroma des Primärtumors. 400 Invasionsfront intraepithelial CD45RO CD45RO 350 300 250 200 Datenreihen1 150 Linear (Datenreihen1) 100 p<0,0001 50 0 0 Abbildung 17: 100 200 300 400 Tumor intraepithelial Abstand CD45RO - FoxP3 Positive Kovarianz des mittleren Abstandes zwischen den CD45RO+ Memory-TZellen in der Invasionsfront und des mittleren intraepithelialen Abstandes von CD45RO+ Memory-T-Zellen zu FoxP3+ Treg im Primärtumor. 40 Invasionsfront intraepithelial CD45RO - CD45RO 400 Datenreihen1 350 Linear (Datenreihen1) 300 p<0,01 250 200 150 100 50 0 0 100 200 300 400 500 Normalgewebe CD45RO - CD45RO Abbildung 18: Positive Kovarianz des mittleren Abstandes zwischen den CD45RO+ Memory-TZellen in der Invasionsfront und im Normalgewebe. Invasionsfront intraepithelial CD45RO - CD45RO 400 Datenreihen1 Linear (Datenreihen1) 350 300 p<0,01 250 200 150 100 50 0 0 100 200 300 400 Normalgewebe CD45RO/Fläche Abbildung 19: Negative Kovarianz des mittleren Abstandes zwischen den CD45RO+ Memory-TZellen in der Invasionsfront und der Dichte der CD45RO+ Memory-T-Zellen im Normalgewebe. 41 Der Abstand von Memory- zu regulatorischen T-Zellen im Tumor und in der Invasionsfront korrelierte positiv miteinander (p<0,0001; Abbildung 20). Invasionsfront gesamt CD45RO - FoxP3 600 500 400 300 Datenreihen1 200 Linear (Datenreihen1) 100 p<0,0001 0 0 100 200 300 400 500 600 Tumor gesamt Abstand CD45RO - FoxP3 Abbildung 20 Positive Kovarianz des mittleren Abstandes von CD45RO+ Memory-T-Zellen zu FoxP3+ Treg in der Invasionsfront und des mittleren Abstandes der CD45RO+ Memory-T-Zellen zu den FoxP3+ Treg in der gesamten Tumorstanze. 42 Außerdem kann von dem gleichen Abstand in der Invasionsfront ein Rückschluss auf den Abstand der Memory-T-Zellen im Normalgewebe gemacht werden (Abbildung 21). Invasionsfront intraepithelial CD45RO - FoxP3 400 Datenreihen1 Linear (Datenreihen1) 350 300 p<0,01 250 200 150 100 50 0 0 100 200 300 400 Normalgewebe CD45RO - CD45RO Abbildung 21: Positive Kovarianz des mittleren Abstandes von CD45RO+ Memory-T-Zellen zu FoxP3+ Treg in der Invasionsfront und des mittleren Abstandes zwischen den CD45RO+ Memory-T-Zellen im Normalgewebe. 43 Auch zwischen Tumor und Normalgewebe konnte eine aussagekräftige Übereinstimmung gefunden werden. Die Abstände der Memory- zu den regulatorischen T-Zellen korrelierten hier signifikant positiv miteinander (p<0,0001; Abbildung 22). 700 Normalgewebe CD45RO - FoxP3 600 500 400 300 Datenreihen1 200 Linear (Datenreihen1) 100 p<0,0001 0 0 100 200 300 400 500 600 Tumor Stroma Abstand CD45RO - FoxP3 Abbildung 22: Positive Kovarianz des mittleren Abstandes von CD45RO+ Memory-T-Zellen zu FoxP3+ Treg im Normalgewebe und im Tumorstroma. 44 5.4. Clusterung der T-Zellen Da sich die Abstände zwischen den Zellen als prognostisch signifikant erwiesen haben, alleine aber keinen Aufschluss über das Zellverteilungsmuster geben, wurde dieser Frage nachgegangen. Zuvor wurde die Annahme gemacht, dass die untersuchten Immunzellen sich in irgendeiner Art inhomogen um den Tumor gruppieren. Es wurde untersucht, ob die Abstände dem Zufall gehorchten und somit gleichmäßig waren oder ob dies nicht der Fall war. Dafür wurden die Datenpunkte mit folgender Formel angefittet, da der Zusammenhang zwischen Zelldichte und Abstand der Zellen invers von der Quadratwurzel abhängt. Dies gilt allerdings nur für idealisierte Zellen ohne Ausdehnung. Daher wurden in der Gleichung zwei Offsetwerte für die X-Dimension (p1) und die YDimension (p2) eingeführt. In der Gleichung 1 ist „n“ ist die Häufigkeit pro Fläche und „p0“ ist der Startpunkt. Verteilen sich Zellen nicht nach stochastischen Regeln im Raum kann man davon ausgehen, dass sich irgendwo Unregelmäßigkeiten bilden. Sei dies in Form von Zellnestern oder am Rand des Tumors, was die subjektiven Beobachtungen bestätigen würde. Die Untersuchung der Verteilungsmuster ergab, dass sowohl Treg als auch Memory-TZellen im Tumorgewebe selber unregelmäßig verteilt waren (Abbildung 23). 45 400 distance (m) FoxP3+ intraepithelial CD45+ intraepithelial 300 200 100 0 0 100 200 300 2 400 Frequency (cells/mm ) Abbildung 23: Im Tumorgewebe intraepithelial gelegene regulatorische T-Zellen (FoxP3+) und Memory T-Zellen (CD45RO+) pro Fläche im Verhältnis zum jeweiligen Abstand der Zellen zueinander. Rot gefüllte Punkte = FoxP3+ Treg; nicht gefüllte Punkte = CD45RO+ Memory-T-Zellen. 46 Entgegen der Erwartung konnte diese Beobachtung im Tumorstroma nicht gemacht werden. Hier erwies sich die Zellverteilung für beide untersuchten Zellarten als zufällig (Abbildung 24). 400 distance (m) FoxP3+ stromal CD45+ stromal 300 200 100 0 0 100 200 300 2 400 Frequency (cells/mm ) Abbildung 24: Im Tumorstroma gelegene regulatorische T-Zellen (FoxP3+) und Memory T-Zellen (CD45RO+) pro Fläche im Verhältnis zum jeweiligen Abstand der Zellen zueinander. Blau gefüllte Quadrate = FoxP3+ Treg; nicht gefüllte Quadrate = CD45RO+ Memory-T-Zellen. Für die Invasionsfront sind die Diagramme weniger eindeutig. Es lässt sich aber intraepithelial der Trend in Richtung Verteilungsregelmäßigkeit erkennen (Abbildung 25). Der Verständlichkeit halber muss erwähnt werden, dass die Bezeichnung „intraepithelial“ hier irreführend sein kann, da es sich um eine inhomogene Gruppe handelt. Dies ergab sich beim Zählen der Zellen. Da die Invasionsfront selten Tumorgewebe enthielt, wurde wenn kein Tumorgewebe vorhanden war die gesamte Invasionsfront unter diesem Aspekt betrachtet. Daher entspricht diese Lokalisation am ehesten dem Tumorstroma. Enthielten die Stanzen Tumorgewebe, entsprachen die Lokalisationen „Epithel“ und „Stroma“ den gleichnamigen Regionen in den Tumorstanzen. War dies der Fall, verteilten sich die Treg, nicht aber die Memory-TZellen im Stroma ungleichmäßig (Abbildung 26). 47 400 distance (m) Invasionsfront intraepithelial CD45RO+ Invasionsfront intraepithelial FoxP3+ 300 200 100 0 0 100 200 300 2 400 Frequency (cells/mm ) Abbildung 25: In der Invasionsfront (falls vorhanden im Tumorgewebe intraepithelial) gelegene regulatorische T-Zellen (FoxP3+) und Memory T-Zellen (CD45RO+) pro Fläche im Verhältnis zum jeweiligen Abstand der Zellen zueinander. Grün gefüllte Dreiecke = FoxP3+ Treg; nicht gefüllte Dreiecke = CD45RO+ Memory-T-Zellen. 400 distance (m) Invasionsfront stromal CD45RO+ Invasionsfront stromal FoxP3+ 300 200 100 0 0 100 200 300 2 400 Frequency (cells/mm ) Abbildung 26: in der Invasionsfront falls Tumorgewebe vorhanden stromal gelegene regulatorische T-Zellen (FoxP3+) und Memory T-Zellen (CD45RO+) pro Fläche im Verhältnis zum jeweiligen Abstand der Zellen zueinander. Orange gefüllte Rauten = FoxP3+ Treg; nicht gefüllte Rauten = CD45RO+ Memory-T-Zellen. 48 Im Normalgewebe zeigt sich am ehesten eine zufällige Verteilung (Abbildung 27). 400 distance (m) Normalgewebe FoxP3+ Normalgewebe CD45RO+ 300 200 100 0 0 100 200 300 2 400 Frequency (cells/mm ) Abbildung 27: Im Normalgewebe gelegene regulatorische T-Zellen (FoxP3+) und Memory T-Zellen (CD45RO+) pro Fläche im Verhältnis zum jeweiligen Abstand der Zellen zueinander. Lila gefüllte Punkte = FoxP3+ Treg; nicht gefüllte Punkte = CD45RO+ Memory-T-Zellen. 49 6. Diskussion 6.1. Tumortherapie richtet sich nach dem Staging Tumoren lassen sich auf unterschiedliche Weise charakterisieren. Die makroskopische sowie die mikroskopische Beschreibung von Tumoren sind bereits sehr detailliert mithilfe der TNM-Klassifikation möglich und anhand dieser international vereinheitlicht. Sie ist der aktuelle Standard, nach dem sich die Tumortherapie momentan weltweit richtet. Diese Therapie ist multimodal, beinhaltet also mehrere Therapieformen. Beim Rektumkarzinom sind dies Radio-, Chemo- und operative Therapie. Ziel der multimodalen Therapie ist die Vermeidung von lokalen und systemischen Rezidiven und dadurch die Verlängerung von tumorfreiem (disease-free survival = DFS) und Gesamtüberleben (overall survival = OS). Dies könnte zum Beispiel durch Aggravation der systemischen Therapie vor oder nach der Operation (OP) und Modifikation des Therapiezeitpunktes möglich sein (Hohenberger 2009a). Es gilt zu bedenken, dass die kombinierte RCT mit Nebenwirkungen einher geht, deren Intensität mit steigender Dosis ebenfalls zunimmt. Daher ist eine verschärfte Behandlung aller Patienten eines bestimmten Stadiums problematisch, da auch jene Patienten vermehrten Nebenwirkungen ausgesetzt wären, die nicht von der Therapie an sich profitieren (Fietkau 2010). Es ist also von großem Interesse, die Entwicklung von Rezidiven so präzise wie möglich vorher zu sagen um auch die Therapie so präzise wie möglich gestalten zu können und sowohl Über- als auch Untertherapie zu vermeiden. Bisher bietet das TNM-System die einzige Möglichkeit, die Kolorektalen Karzinome (colorectal cancer = CRC) einheitlich in Stadien einzuteilen, nach denen sich die Therapie richten kann. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Stadien inhomogen bezüglich ihrer Prognose sind (Galon et al. 2006; Lee 2010). Einige Patienten mit weniger fortgeschrittenen Tumoren entwickeln Rezidive nach kurativer OP, während umgekehrt andere Patienten mit höher eingestufter Erkrankung keine Rekurrenz erleiden. Das Stadium III wurde aufgrund dessen in der 7. Auflage des TNM nach pT- und pN-Kriterien in Untergruppen unterteilt (Greene et al. 2002; Merkel et al. 2001). Nun stellt sich die Frage ob Parameter existieren, die gar nicht vom TNM erfasst werden, jedoch starken Einfluss auf das tumorfreie und das Gesamtüberleben haben und dieser Inhomogenität zugrunde liegen. Einige Forschergruppen, darunter Galon et al., schreiben der adaptiven Immunantwort diese bisher unbekannte Rolle zu. Viele Arbeiten haben in den letzten Jahren aufschlussreiche Ergebnisse zur Rolle des Immunsystems bei Tumorerkrankungen erbracht. Es wurde mehrfach postuliert, dass die Quantität und das Verhalten bestimmter 50 Tumorinfiltrierender Lymphozyten (TIL) untereinander prognostischen Wert bezüglich Rezidiv- und Metastasenentwicklung haben. Galon et al. beobachteten, dass der körpereigene Abwehrmechanismus entscheidend für die lokale und systemische Kontrolle des CRC nach kurativer OP sei. Die Bestimmung immunologischer Kriterien sei denen des TNM überlegen (Galon et al. 2007). Daraus entstanden ist der Ruf nach einem neuen Stagingsystem nach immunologischen Kriterien (Bindea et al. 2011; Galon 2007). Es scheint offenkundig, dass im Zuge der Individualisierung der Therapie der Bestimmung des Immunstatus eine bedeutende Rolle zukommt. 6.2. Fokus auf die Zellverteilung Der Fokus der meisten Forschergruppen liegt auf der Messung der Dichte aller möglicherweise beteiligten Immunzellen. Diesem Vorgehen schließt sich diese Studie zunächst an. Die beiden verwendeten Marker sind bereits mehrfach untersucht worden und dadurch etabliert. Die Ergebnisse sind also vergleichbar. Die Zelldichten wurden von einigen Untersuchern zueinander ins Verhältnis gesetzt und diese Immunscores mit teilweise relevanten Ergebnissen in Bezug zum tumorfreien- und Gesamtüberleben gesetzt (Galon 2006; Haas et al. 2009; Suzuki et al. 2010). In dieser Untersuchung lag das Hauptaugenmerk nicht auf dem Verhältnis der Zelldichten zueinander, sondern auf den räumlichen Verteilungsverhältnissen der Zellen, also deren Abständen zueinander. Dadurch sollte der wichtigen Frage nachgegangen werden, ob regulatorische T-Zellen (Treg) und Memory-T-Zellen vereinzelt oder in Clustern in und um den Tumor verteilt liegen. Dies soll zu einem besseren Verständnis der Rolle der beiden Zellarten in der adaptiven Immunantwort auf CRC beitragen. Wichtig ist in jedem Fall die Berücksichtigung der verschiedenen Lokalisationen der Zellen in und um den Tumor. Es hat sich gezeigt, dass beispielsweise Treg im Normalgewebe einen negativen, im Tumorgewebe jedoch einen positiven Einfluss auf das Überleben zu haben scheinen (Savage et al. 2013). Hier wurden Stanzen aus drei verschiedenen Regionen gewonnen: Tumorgewebe, Invasionsfront und nahe dem Tumor gelegenes Normalgewebe. War Tumorgewebe vorhanden, wurden „Regions of interest“ (ROI) bestimmt und die jeweils in ROI1 (Tumorepithel) und ROI2 (Stroma) befindlichen Zellen getrennt voneinander ausgewertet. 51 6.3. FoxP3+ regulatorische T-Zellen als Prognoseparameter Bei der Untersuchung der FoxP3+ regulatorischen T-Zellen (Treg) als potentiellem Prognoseparameter wurden in den unterschiedlichen Tumorentitäten entgegengesetzte signifikante Ergebnisse erzielt. Eine hohe Zahl an FoxP3+ T-Zellen korrelierte im Ovarialkarzinom (Curiel 2004; Wolf 2005), im hepatozellulären Karzinom (Kobayashi 2007) und im duktalen Pankreaskarzinom (Hiraoka 2006) mit einer schlechteren Prognose. Da die Treg eine immunsuppressive Funktion erfüllen, die vor Autoimmunität schützt, liegt die Erklärung nahe, dass sie auch die Immunantwort auf den Tumor unterdrücken. Sie wurden folglich verantwortlich für eine ungenügende Immunkontrolle des Tumorwachstums gemacht (Fontenot et al. 2005b; Khattri 2003; Savage 2013; Yagi et al. 2004). Bei gleichen Untersuchungen im Kolonkarzinom wurden widersprüchliche Ergebnisse erzielt. Zum Teil wurde eine hohe Treg-Dichte hier ebenfalls mit einer schlechteren Prognose in Verbindung gebracht (Katz et al. 2013). Die Mehrzahl der Forscher berichten jedoch davon, dass eine höhere Treg-Dichte mit einer besseren Prognose einherginge (Bindea 2011; Lee 2010; Nosho 2010; Suzuki et al. 2013). In diesem Patientenkollektiv hatten Patienten mit einer hohen FoxP3+ Treg-Dichte in der Biopsie ein tumorfreies Überleben (DFS) von 66,7% und in der Tumorstanze von 69,5%. In denselben Proben betrug das DFS bei Patienten mit niedrigen Treg-Dichten nur 48,6%, bzw. 46,2% (p=0,032; p=0,005). Dieses Ergebnis deckt sich mit den zuletzt genannten Beobachtungen anderer Gruppen. Die Treg-Dichte kann somit als signifikanter Prognoseparameter herangezogen werden. Auch im Kardiakarzinom des Magens wurde eine hohe Anzahl an FoxP3+ T-Zellen mit einer besseren Prognose in Verbindung gebracht. Eine Erklärung dafür ist die Hemmung der im Falle des Magenkarzinoms krebsfördernden Entzündung durch die Treg (Haas 2009). Diese These kann unter Umständen auch auf das CRC angewendet werden. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen gehören seit langer Zeit zu den Risikofaktoren für die maligne Entartung des intestinalen Epithels. 6.4. Memory-T-Zellen als Prognoseparameter Auch der zweiten hier untersuchten Zellart, den Effektor-Memory-T-Zellen, ist bereits eine Schlüsselrolle in der Tumorabwehr attestiert worden. Eine hohe Dichte CD45RO+ Zellen wurde mit der Abwesenheit von Zeichen früher Metastasierung, Lymphknoteninvasion oder Fernmetastasen in Verbindung gebracht. Außerdem war sie signifikant mit niedrigerem pathologischen Staging und einem längeren Überleben 52 verknüpft. Die Memory-T-Zelldichte gilt also ebenfalls als potentieller Prognoseparameter des CRC (Nosho 2010; Pages 2005; Pages et al. 2008). Diese Erkenntnis wird von der hier präsentierten Studie unterstützt. Es wurde die Beobachtung gemacht, dass die Patienten, die eine höhere Memory-T-Zelldichte in der Invasionsfront aufwiesen verglichen mit einer niedrigeren Dichte ein längeres DFS aufwiesen (p=0,046). Für die Biopsie ergaben sich keine signifikanten Ergebnisse bezüglich der Memory-TZelldichte. 6.5. Subgruppen der regulatorischen T-Zellen Es muss erwähnt werden, dass es sich bei den beiden untersuchten T-Zellarten um funktionelle Übergruppen handelt. Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass sich im Detail beide wiederum in funktionelle Untergruppen aufteilen lassen. Das im Kern lokalisierte FoxP3 gilt als Marker für die suppressive Funktion von Treg (Fontenot 2003; Hori et al. 2003; Khattri 2003). Suzuki et al. fanden, dass FoxP3+ Treg, die den VEGF-Rezeptor 2 (VEGFR 2) exprimieren, eine stärkere suppressive Wirkung haben als VEGFR-2-negative. Sie schlugen daher den VEGF-Rezeptor 2 als zusätzlichen Marker vor, der sich in Zellmembran, -zytoplasma und –kern findet. Sie gingen davon aus, dass nur Treg den VEGFR2 exprimieren (Suzuki 2013). 6.6. Subgruppen der Memory-T-Zellen Die Färbung mit CD45RO fasst Effektor-Memory- und Memory-T-Zellen zusammen. Anhand der Bestimmung des CCR7-Status lassen sich diese beiden Subgruppen voneinander trennen. Die CCR7-negativen T-Zellen erfüllen die Effektorfunktion, während die CCR7-positiven T-Zellen die Charakteristika der Memory-Zellen tragen. Letztere können zu CCR7-negativen Zellen ausdifferenzieren und so zu Effektorzellen konvertieren (Mackay 1999). Es existieren weitere Marker und Markerkombinationen, zur genaueren funktionellen Einteilung der Immunzellen. Tosolini et al. nähern sich dieser Fragestellung über die Bestimmung einiger mit den jeweiligen Zellfunktionen assoziierter Gene. Es wurden Genmuster bestimmten Zellarten zugeordnet und quantifiziert. Die Analyse ergab, dass zwei Untergruppen von T-Helferzellen, die Th1- und die Th17-T-Zellen, mit unterschiedlichen funktionellen Genclustern gegensätzliche Effekte auf das Überleben haben (Tosolini et al. 2011). Die Genanalyse wird gerne als Mittel zur Charakterisierung von Zellen herangezogen (Galon 2007; Nosho 2010). Hierzu muss erwähnt werden, dass die genaue Markierung und Charakterisierung einzelner Untergruppen wichtig für das Verständnis der Immunantwort auf Tumoren im 53 Detail ist. Bei der Suche nach einem als Standard denkbaren Marker wird aber die prognostische Relevanz des Markers selbst in den Vordergrund gestellt. Erfasst dieser mehrere Untergruppen einer Zellart muss dies keinen Einfluss auf seine prognostische Relevanz haben, solange dieser reproduzierbar ist. Ein solcher Marker muss neben der prognostischen Signifikanz auch andere Eigenschaften erfüllen. Dazu gehören eine verhältnismäßig einfache Handhabung, technische Einfachheit und Finanzierbarkeit. 6.7. Lokalisation und Verteilung der Tumorinfiltrierenden Lymphozyten Die Beschreibung der T-Zellen erfolgte in den oben genannten Studien im Wesentlichen von der Zelle selbst aus gesehen, also von intern. Ein hier als extern bezeichnetes Merkmal, das beim ersten Blick durch das Mikroskop auffällt, ist die inhomogene Verteilung der Zellen. Es konnte bereits gezeigt werden, dass unterschiedliche Anordnungen von TIL in Tumoren eine Bedeutung für die Prognose haben (Haas 2009; Suzuki 2013). In den gleichen Arbeiten wurde auch gezeigt, dass die TIL im Tumorstroma eine höhere Bedeutung haben als die intraepithelial im Tumor gelegenen (Haas 2009). Dies kann durch die hier vorgelegten Ergebnisse bestätigt werden. Mit Ausnahme des Abstandes von Memory- zu regulatorischen T-Zellen im Tumorepithel besitzt kein Wert zu den intraepithelial gelegenen T-Zellen prognostische Aussagekraft. Die prognostisch relevanten Daten wurden sechsmal aus stromal gezählten Zellen erhoben. Zweimal wurden die Zellen in der gesamten Stanze zur Erhebung eines prognostisch signifikanten Ergebnisses gezählt. Ein aus den gesamten Stanzen gewonnenes Ergebnis wies nur eine interessante Tendenz auf. Die Unterscheidung von Tumorepithel und Stroma als mögliche Lokalisationen der TIL zeigt bereits, dass die Zellen sich unterschiedlich verteilen und auch je nach Lage eine andere prognostische Bedeutung haben oder eben nicht. Es ist nun wichtig zu berücksichtigen, dass sie auch innerhalb dieser Regionen nicht homogen verteilt vorliegen. Diese hier gemachte Beobachtung wurde im Rektumkarzinom schon von einer Heidelberger Forschergruppe beschrieben, jedoch noch nicht quantifiziert (Halama 2012). 6.8. Prognostische Signifikanz der Zellabstände in der Invasionsfront Daher ist nicht nur die Anzahl der TIL pro Fläche von Interesse, sondern auch der Abstand zwischen den jeweils gezählten Zellen. Im gleichen Atemzug stellt sich die Frage nach ihrer Verteilung im Gewebe. Wie zuvor bei der Messung der Memory-T-Zelldichte auch, fiel bei der Abstandsmessung die Invasionsfront mit klaren Ergebnissen sowohl zu Treg, als auch zu Memory-T-Zellen auf. Hier waren die im Stroma ermittelten Abstände entscheidend. Dazu muss ergänzt 54 werden, dass nur bei Vorhandensein von Tumorgewebe in der Invasionsfront zwischen den Regionen „Tumor“ und „Stroma“ unterschieden wurde. Das erklärt auch die geringen Fallzahlen (24 und 38 Patienten). Ein niedrigerer Abstand der Treg (p=0,017; Abbildung 7) zueinander und der Memory-T-Zellen (p=0,051; Abbildung 8) zueinander war jeweils mit einem besseren DFS verbunden. Die Verteilung der Treg im Stroma der Invasionsfront gehorchte nicht dem Zufall (Abbildung 26). Die Zellen lagen also in einem bestimmten Muster um den Tumor herum. Die aus der Beobachtung entstandene Annahme, dass Treg tumornah liegen lässt sich aufgrund dieser Daten nicht genau verifizieren. Die Ergebnisse schließen jedoch die Möglichkeit nicht aus. Eine weitere denkbare Erklärung wäre die Gruppierung in Treg-Zellnestern, die eine inhomogene Verteilung der Zellen bedingen könnte. Es ist also bei gleicher Dichte prognostisch günstiger, wenn Treg in der Invasionsfront in irgendeiner Weise näher beieinander liegen. Die Memory-T-Zellen lagen hingegen eher gleichmäßig verteilt (Abbildung 26). Die Schlussfolgerung, dass sich hier vor allem eine größere Zahl pro Fläche positiv auswirkt, wird von den eigenen Ergebnissen unterstützt. Eine höhere Dichte der Memory-T-Zellen in der Invasionsfront wirkte sich positiv auf das DFS aus (p=0,046; Abbildung 4). 6.9. Abstand zwischen Treg im Tumorstroma als hochsignifikanter Prognoseparameter Im Stroma des Primärtumors konnte eine Beobachtung von hoher prognostischer Signifikanz gemacht werden. Ein niedrigerer Abstand zwischen den Treg war hier mit einem besseren DFS verbunden (p=0,00035; Abbildung 10). Zum Vergleich war der Abstand zwischen den Treg vor der Therapie, sprich im Biopsiepräparat, nicht auffällig (Abbildung 11). Im Stroma des Primärtumors war die Treg-Zellverteilung wider Erwarten zufällig (Abbildung 24). Das bedeutet, dass hier auch die Treg gleichmäßig im Gewebe verteilt lagen. Man kann nun den Gedankenkreis schließen und die Ergebnisse rückversichern. Von niedrigeren Abständen zwischen den Treg lässt sich auf eine höhere Dichte schließen. Wie oben erwähnt, wirkte sich auch im gesamten Tumorgewebe eine höhere T-Zelldichte positiv auf das Überleben aus (p=0,005; Abbildung 5). 55 6.10. Abstände zwischen Treg und Memory-T-Zellen im Tumorgewebe von prognostischer Signifikanz Die im Folgenden beschriebenen Ergebnisse beziehen sich auf Abstandsmessungen einmal von Treg zu Memory-T-Zellen und das andere Mal von Memory-T-Zellen zu Treg. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hier um unterschiedliche Abstände mit möglicherweise unterschiedlicher Aussage handelt. Da immer der nächste Abstand gemessen wird, ist unter Umständen der Abstand von Zelle A1 aus gesehen zu der nächsten Zelle B1der kürzeste Abstand zu einer Zelle der Art B. Umgekehrt kann jedoch von der Zelle B1 aus gesehen eine Zelle A2 näher liegen als A1. Es würde also einmal der Abstand A1-B1 und einmal der Abstand B1-A2 gezählt werden. Im Stroma des Tumors stellte sich also der Abstand von Treg zu Memory-T-Zellen als Prognoseparameter dar. Die Gruppe mit kürzeren Abständen von Treg zu Memory-TZellen wies ein längeres DFS auf als die Gruppe mit im Vergleich längeren Abständen (p=0,027; Abbildung 13). Da im Stroma beide TIL gleichmäßig verteilt lagen (Abbildung 23) kann man annehmen, dass es sich positiv auswirkt wenn die Treg mindestens eine nahe benachbarte Memory-T-Zelle bei sich haben. Die oben beschriebene subjektive Beobachtung der Treg mit Memory-Sozius wird also bestätigt und mit besserem DFS in Verbindung gebracht. Zur Interaktion der Zellen untereinander kann anhand dieses Ergebnisses jedoch keine Aussage gemacht werden. Naheliegend wäre ein ZellZellkontakt, der sich jedoch mit der hier verwendeten Methode nicht nachweisen lässt. Zumindest die Wahrscheinlichkeit für einen Oberflächenkontakt zwischen den Zellen ist bei niedrigerem Abstand höher als bei weiterem Abstand. Intraepithelial zeigte sich im Tumorgewebe ein kürzerer Abstand von Memory-T-Zellen zu Treg als Indikator für ein besseres DFS (p=0,001; Abbildung 12). Hier liegen die Memory-T-Zellen unregelmäßig verteilt vor, die Verteilung der Treg hingegen gehorcht eher dem Zufall (Abbildung 23). Dies weist in Richtung der oben bereits erwähnten Beobachtung von Zellgruppen im Tumorepithel. Die niedrige Fallzahl, in denen TIL intraepithelial gezählt wurden, kann wiederum als Bestätigung der Aussage zu der relativ seltenen Infiltration des Tumorepithels durch TIL herangezogen werden (Abbildung 12). Anhand des zuletzt vorgestellten Ergebnisses kann man sagen, dass, falls es zu einer Infiltration mit TIL kommt, es prognostisch günstiger ist, wenn eine Treg näher an einer Memory-T-Zelle liegt. Es fehlt der Vergleich mit dem Fall, dass gar keine Treg im Spiel ist. Daher lässt sich über die Qualität des jeweiligen Einflusses der Zellen aufeinander keine Aussage machen. Es ist aber eine Tendenz zu einer gegenseitigen Beeinflussung 56 gegeben. Welche Zelle welche und inwieweit beeinflusst, muss noch weiter untersucht werden. 6.11. Immunmodulatorischer Ansatz zur Nutzung der Ergebnisse Der signifikante Zusammenhang zwischen Prognose und Dichte von Immunzellen ist von vielen Gruppen bestätigt worden. Dies hat bereits dazu verleitet, therapeutische Ansätze zu formulieren, die eine direkte Modulation jener Zellen anstreben. Im Hinblick auf die Erkenntnisse in anderen Tumorentitäten gibt es den Vorschlag durch die Unterdrückung der FoxP3 positiven Treg die Tumorkontrolle durch das Immunsystem und damit die Prognose zu verbessern. Dieser Ansatz muss jedoch aufgrund der hier vorgetragenen Ergebnisse, die sich mit Aussagen anderer Forschergruppen zum Rektumkarzinom decken, mit Vorsicht behandelt werden (deLeeuw et al. 2012; Scurr et al. 2012). Erst wenn verstanden ist, warum sich eine hohe Treg-Dichte mal gut und mal schlecht auf die Tumorprogression auswirkt, kann man in der Konsequenz therapeutische Konzepte daraus entwickeln. 6.12. Problem der adjuvanten Therapie beim Rektumkarzinom Das Rektumkarzinom stellt Therapeuten vor schwierige Aufgaben, da es eine hohe Rate an Rezidiven hat. Die lokale Rezidivrate konnte, wie bereits oben besprochen, auf unter 10% gesenkt werden. Die Rate an systemischen Rekurrenzen und somit auch das Gesamtüberleben (overall survival = OS) blieb trotz aller Bemühungen bisher nahezu unverändert. Um dieser Situation Herr zu werden gilt die adjuvante Chemotherapie beim Rektumkarzinom als Standard und wird in jedem Fall empfohlen. Das etablierte Chemotherapeutikum ist 5-Fluorouracil (5-FU) alleine oder in Kombination mit Folinsäure (W. Schmiegel 2008). Als ergänzende Substanz zur Aggravation der Therapie wird derzeit Oxaliplatin in der CAO-ARO-AIO-04-Studie appliziert (Rödel 2012). Jedoch hat sich gezeigt, dass nicht jeder Patient von der adjuvanten Therapie profitiert. Optimaler Weise sollten nur solche Patienten auch adjuvant behandelt werden. Ein Kriterium zur Unterscheidung solcher Patienten von denen, die nicht von einer adjuvanten Therapie profitieren, ist jedoch noch nicht gefunden (Fietkau 2010). Fände man den Schlüssel zu der prognostischen Inhomogenität der TNM-Stadien, hätte man eben dieses fehlende Kriterium zur Hand. Die adaptive Immunantwort ist ein potentieller Kandidat für diese Rolle. Sie spielt nachgewiesener Maßen eine Rolle bei der Tumorkontrolle. Einige TIL haben sich in mehrfachen Studien als prognostisch signifikant herausgestellt (Lee 2010; Nosho 2010; Pages et al. 2009). Ihre Quantifizierung 57 erfüllt die meisten Anforderungen an einen im klinischen Alltag brauchbaren Test, allen voran die Reproduzierbarkeit. Andere Methoden wie beispielsweise genetische und molekulare Untersuchungen scheiterten hier (Mlecnik et al. 2011). Pagès et al. fordern die Reformation des Stagingsystems nach immunologischen Gesichtspunkten. Sie postulieren, dass die Quantifizierung der adaptiven Immunantwort, speziell der Memory- und der zytotoxischen T-Zellen, unabhängige und dem pathologischen Staging überlegene Prognosefaktoren seien. Es wird vorgeschlagen, einen Immunscore, der Typ, Dichte und Lokalisation von Immunzellen beinhaltet, als Ergänzung zum N-Stadium einzuführen (Pages et al. 2010; Pages 2009). Die hier gezeigten Ergebnisse unterstützen die Forderung nach einer Integration der Erkenntnisse zur immunologischen Komponente der Tumorprogression in das pathologische Staging. 6.13. Bestrahlung beeinflusst lokale Immunantwort im Rektumkarzinom nicht Aus therapeutischer Sicht ist nicht nur der prognostische Wert der TIL selbst interessant. Es stellt sich außerdem die Frage, ob es durch die Therapie zu Änderungen im Immunsetting kommt. Wirkt sich die Radiotherapie in irgendeiner Weise auf die lokale Immunreaktion auf den Tumor aus? Bei einer simultanen Radiochemotherapie (RCT) ist die Chemotherapie die systemisch und die Radiotherapie die lokal wirksame Komponente. Daher kann man davon ausgehen, dass lokale Änderungen an und um das Tumorgewebe am ehesten durch die Bestrahlung entstanden sind. In Kopf-Hals-Tumoren wurde bereits beobachtet, dass eine neoadjuvante RCT die Entzündung zu einem Antitumor-Muster hin beeinflusst hat (Distel et al. 2012; Tabachnyk et al. 2012). Die Bestrahlung wirkt auch in anderen Tumorentitäten nicht nur lokal auf die Tumorzellen, sondern hat via Modulation der Immunzellen zu einem Antitumorsetting hin auch systemischen Einfluss. Dieser Effekt kann durch Immunstimulatoren noch verstärkt werden. Das beschriebene Phänomen wird als „abscopal effect“ bezeichnet (Rubner et al. 2012). In Mausmodellen zu Brust- und Darmkrebs zeigte sich, dass auch das Fraktionierungsschema entscheidend für einen förderlichen Effekt der Bestrahlung ist (Dewan et al. 2009). Eine Schlüsselrolle wird bisher den dendritischen Zellen zugeschrieben (Rubner 2012). Es hat sich gezeigt, dass Dichte und Abstände zwischen den Treg und Memory-T-Zellen beim Rektumkarzinom prognostische Aussagekraft besitzen. Nun stellt sich die Frage ob auch hier der „abscopal effect“ beobachtet werden kann und ob eine Beeinflussung der Zellen in eine prognostisch gute oder schlechte Richtung hin stattfindet. 58 Es wurden dazu alle Ergebnisse miteinander korreliert. Demnach lässt sich von einem niedrigen Abstand zwischen den Treg in der Biopsie auf einen niedrigen Abstand im Tumorstroma schließen (p<0,0001; Abbildung14). Letzterer ist hoch signifikant mit einem besseren DFS verbunden (p=0,00035; Abbildung 10). Dies deutet darauf hin, dass die Therapie keinen Einfluss auf die Treg hatte. Da aber anhand des intraepithelialen Abstandes zwischen den Treg in der Biopsie wiederum keine Aussage über das DFS gemacht werden kann, ist dieses Ergebnis nicht eindeutig. Eine weitere Übereinstimmung fand sich zwischen dem Abstand der Memory-T-Zellen zu den Treg in der Biopsie und dem gleichen Abstand in der Invasionsfront. Diese wiesen ebenfalls positive Kovarianz auf (p<0,01; Abbildung15). Aufgrund der kleinen Fallzahl kann auch hier ein Einfluss der neoadjuvanten RCT nicht sicher ausgeschlossen werden. Eine Tendenz ist jedoch gegeben. Zu den Memory-T-Zellen direkt ergab sich keine Korrelation. Allerdings sind diese in der zuletzt genannten Abstandsmessung involviert. Es kann über sie somit keine Aussage gemacht werden. Der in anderen Tumoren beobachtete positive Einfluss der Bestrahlung auf die Entzündungszellen lässt sich durch diese Daten für das Rektumkarzinom nicht sicher ausschließen. Die hier gemachten Beobachtungen zu den Treg sprechen tendenziell dagegen. 6.14. Systemische Wirkung des Immunsystems Die Aussage, dass die adaptive Immunantwort nicht lokal auf den Tumor selbst beschränkt ist, kann durch weitere erstellte Korrelationsdiagramme bestätigt werden. Der Abstand der Memory-T-Zellen in der Invasionsfront korrelierte mit Abstandsdaten aus dem Tumorepithel, dem Tumorstroma und dem Normalgewebe (p<0,0001; p<0,0001; p<0,01; p<0,01; Abbildungen 16-19). Auch der Abstand von Memory-T-Zellen zu Treg in der Invasionsfront zeigte Zusammenhänge mit dem gleichen Abstand in Tumor und mit dem Abstand zwischen den Memory-T-Zellen im Normalgewebe (p<0,0001, p<0,01, Abbildungen 20 und 21). Eben dieser Abstand korrelierte auch beim Vergleich zwischen Normalgewebe und Tumorstroma (p<0,0001; Abbildung 22). Die Immunantwort spielt sich also wie erwartet nicht nur im Tumorgewebe selber ab, sondern erstreckt sich über die Invasionsfront hinaus ins Normalgewebe. 59 6.15. Integration immunologischer Kriterien ins TNM-System Um das Zusammenspiel der einzelnen Immunzellen, das in der adaptiven Immunantwort mündet, zu verstehen, bedarf es weiterer Studien. Interaktionen und Beeinflussungen durch äußere Faktoren wie Therapie oder auch Risikofaktoren müssen näher untersucht werden. Dies ist nötig um immunmodulatorische Therapieansätze weiter verfolgen zu können. Unabhängig davon gelten Marker wie FoxP3 und CD45RO als signifikante Prognoseparameter für das Rektumkarzinom, was hier bestätigt werden kann. Ein solcher Prognoseparameter an dem sich insbesondere die adjuvante Therapie des Rektumkarzinoms orientieren könnte, fehlt bisher. Daher wäre eine Integration immunologischer Kriterien in das TNM-System durchaus sinnvoll. 60 7. Literaturverzeichnis 1. Abbas A. K. LAH, Pillai S., Cellular and molecular immunology, ed. S. Elsevier. 2007, Philadelphia. 2. Bindea G, Mlecnik B, Fridman WH, Galon J. 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Arteriae bzw. beziehungsweise CRC colorectal carcinoma = Kolorektales Karzinom CT Chemotherapie DFS disease-free survival = tumorfreies Überleben et al. et alii (lat.) = und Mitarbeiter mm Millimeter MRT Magnetresonanztomografie OP Operation OS overall survival = Gesamtüberleben RCT Radiochemotherapie ROI region of interest RT Radiotherapie TIL Tumorinfiltrierende Lymphozyten Treg regulatorische T-Zelle/n z.B. zum Beispiel 5-FU 5-Fluorouracil 5-JÜL 5-Jahres-Überleben 70 9. Danksagung Mein Dank gilt allen, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. An erster Stelle danke ich Herrn Professor Fietkau, Direktor der Strahlenklinik der Universität Erlangen, der mir die Möglichkeit gab im Labor der Strahlenbiologie diese Arbeit zu erstellen. Mein besonderer Dank gilt meinem Betreuer Herrn PD Dr. Distel, der immer ansprechbar und offen für jede Frage war. Danke für die viele Zeit, die Tipps, Anregungen und Hilfestellungen unter Anderem bei technischen Differenzen zwischen mir und dem Computer. Nicht zuletzt wegen seiner Ermutigungen und motivierenden Unterstützung habe ich während meiner Elternzeit schließlich diese Arbeit fertigstellen können. Dem Team der Pathologie der FAU um Tilman Rau danke ich für die Unterstützung bei dieser Arbeit. Danke an meine Eltern und Schwiegereltern in spe für die Betreuung meines Sohnes Samuel während meiner Arbeitszeit. Von Herzen vielen Dank an Philipp, Samuels Vater, der mich immer, also auch beim Unternehmen Dissertation, unterstützt und der in Allem hinter mir steht. Meinem kleinen Samuel danke ich für seine Geduld, seinen guten Schlaf in den ersten Monaten und sein sonniges Gemüt, das es mir ermöglicht hat, diese Arbeit fertig zu stellen.