Nr. 3 | März 2016 Gesundheit aktuell Eine Schlafapnoe bleibt oft jahrelang unentdeckt. Die nächtlichen Atemaussetzer stellen ein beträchtliches Gesundheitsrisiko dar, wenn sie unbehandelt bleiben. Rosanna Carbone Oft unentdeckt Atemstillstände während des Schlafs Bild: © Photographee.eu, Fotolia.com und oft luftholend aus dem Schlaf aufschrecken, dann leiden Sie wahrscheinlich unter einer Schlafapnoe. Die häufigen Schlafunterbrüche und Atemaussetzer bedeuten Stress für den Körper und verhindern die für einen erholsamen Schlaf notwendigen Tiefschlafphasen. Sie fühlen sich oft erschöpft und unausgeruht, obwohl Sie für ausreichenden Schlaf sorgen? Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten und es kommt vor, dass Sie tagsüber kurz einnicken (Sekundenschlaf)? Sie fühlen sich depressiv verstimmt, haben Kopfschmerzen oder sind ganz allgemein nervös und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit lassen nach? Nachts schwitzen Sie stark und wenn Sie dazu noch laut schnarchen 8 Schlafapnoe oft lange unentdeckt Schlafapnoe (apnoia, griechisch für Atemstillstand) bezeichnet eine ernsthafte Schlafstörung. Rund sechs Prozent der Bevölkerung, Männer mehr als Frauen, aber auch Kinder, leiden an einer Schlafapnoe. Häufig, ohne dass sie diagnostiziert ist. Dies ist oft darauf zurückzuführen, dass die am Tag auftretenden Symptome nicht mit den nächtlichen Störungen in Verbindung gebracht werden. Denn tagsüber haben die Patienten keinerlei Atembeschwerden. Schlaffe Rachenmuskulatur verursacht Atemstillstände Schnarchen allein ist zwar störend, aber meistens harmlos. Bedrohlich wird es, wenn die erschlafften Rachenmuskeln und die nach hinten fallende Zunge die Atemwege verschliessen und der Schläfer keine Luft mehr bekommt. Das Schnarchen stoppt – die Atmung auch: ein paar Sekunden bis manchmal zu einer halben Minute. Mit einem Ruck schnappt der Schläfer dann nach Luft und schnarcht darauf weiter, häufig ohne richtig wach zu werden. Durch diese Atemaussetzer sinkt die Sauerstoffsättigung im Blut. Das heisst, Gehirn und Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Stresssituation führt zu Folgeerkrankungen Der tiefe Sauerstoffpegel veranlasst das Gehirn zu einer Alarm-/Weckreaktion, die von den Betroffenen in den meisten Fällen im Schlaf gar nicht bemerkt wird. Für den Körper bedeutet das viele Aufschrecken jedoch starken Stress. Durch den Sauerstoffmangel befindet sich der Körper ständig im Alarmzustand und schüttet Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin aus. Schlafapnoe gilt deshalb auch als Risikofaktor für die Entwicklung von Bluthochdruck und weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein erholsamer Schlaf, der die dafür notwendigen Tiefschlafphasen erreicht, ist bei einer Schlafapnoe nicht gegeben, was schliesslich die Dauermüdigkeit und alle bereits aufgezählten Symptome auslöst. Unterschiedliche Ausprägungen Es gibt drei Formen der Schlafapnoe: das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom OSAS, die zentrale Schlafapnoe, bei der die Gehirnfunktion gestört ist, die den Atemreflex steuert, und die gemischte Schlafapnoe, die beide vorgenannten Formen vereint. Die weitaus häufigste Form ist jedoch das OSAS. Hauptauslöser der Atemstillstände bei dieser Form der Schlafapnoe ist die bereits erwähnte Erschlaffung der Rachenmuskulatur, die dazu führt, dass Zunge und weicher Gaumen nach hinten fallen und den Atemweg verengen oder gar verschliessen. Bild: zVg Natürlich gegen Durchfall – Ihrer Darmflora zuliebe. Interview mit: Dr. med. Annette Wons, Fachärztin für innere Medizin und Schlafmedizin, KSM Klinik für Schlafmedizin, Zurzach. Frau Dr. med. Wons, warum bleibt Schlafapnoe oft jahrelang unentdeckt? Das liegt oft daran, dass bis zu 30 Prozent der Patienten keine Müdigkeit empfindet. Sie haben trotz Apnoe keine der typischen Symptome, die man mit dieser Schlafstörung in Verbindung bringt. Erst durch Folgeerkrankungen kommt man darauf, dass es sich um Schlafapnoe handelt. Herzrhythmusstörungen beispielsweise oder schwer einstellbarer Blutdruck sind häufige Folgen. Wie kann man herausfinden, ob man an Schlafapnoe leidet? Neben dem Schnarchen und den Atemaussetzern sollte man auch auf andere Symptome der Apnoe achten. Solche, wie sie nebenstehend erwähnt sind. Daneben können bei Männern auch neu auftretende Potenzstörungen und häufige nächtliche Toilettenbesuche eine Ursache in der Apnoe haben. Wie soll man beim Verdacht auf Schlafapnoe vorgehen? Man sollte unbedingt eine Polygrafie vornehmen. Das ist eine mobile Screening-Untersuchung, mit der im häuslichen Umfeld des Patienten Atmung und Sauerstoffsättigung des Blutes aufgezeichnet werden können. Dadurch erhält man erste Hinweise auf eine Schlafapnoe und das ist der einfachste und schnellste Weg für eine Diagnose. Lungenfachärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und auch Hausärzte bieten das oft an. während Darmflora . ie d rt lie u Reg dungen a-Anwen Antibiotik Tritt Schlafapnoe im fortschreitenden Alter häufiger auf? Das Alter ist definitiv ein Risikofaktor, weil die Muskeln zunehmend erschlaffen. Weitere Risikofaktoren sind die Kieferanatomie, die Menge an Weichteilgewebe im Halsbereich, häufig bedingt durch Übergewicht, bei jungen Menschen oftmals Rachenmandeln. Alkohol, Schlafmittel und Rauchen führen zur Entspannung der Muskulatur und können eine Apnoe verstärken. Fortsetzung auf Seite 10 • Natürliches Probiotikum. • Wohlbefinden für die ganze Familie. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. SACH.BIBI.16.01.0009 Warum sind Männer häufiger betroffen? Man vermutet, dass dies teilweise mit der stärkeren und optisch markanteren Kinnpartie, also mit der Kieferstellung bei den Männern zusammenhängt. Zudem ist da auch mehr Masse bei den Weichteilen. Bei den Frauen kommt es nach der Menopause öfter zur Schlafapnoe. Es scheint, dass die Östrogene für einen schlankeren Hals eine Rolle spielen. • Wirkt gegen Durchfall und reguliert die gestörte Darmflora. sanofi-aventis (schweiz) ag 1214 Vernier/GE Ihrer Darmflora zuliebe. 9 Fortsetzung von Seite 9 Was erwartet Betroffene in einem Schlaflabor? In unserem Schlafzentrum sehen wir Patienten erst, wenn die bisherige Therapie ohne Erfolg war und sie eine Zweitmeinung einholen wollen oder eine interdisziplinäre Herangehensweise wünschen. Dies vor allem wenn zusätzliche Schlafstörungen vorliegen oder Schwierigkeiten bestehen mit der Gesichtsmaske. Patienten, die zu uns kommen, beschäftigen sich meist schon lange mit diesem Thema. Im Schlaflabor verbringen sie nur eine Nacht und dies dient der Diagnosefindung sowie der Therapieeinstellung. Wir bieten auch ein stationäres Schlaftraining über mehrere Tage an. Unser interdisziplinäres Vorgehen mit verschiedenen Fachpersonen wie Psychiater, Neurologen und Inter­nisten ermöglicht uns Therapiekonzepte, die das Schlafproblem individuell und von verschiedenen Seiten angehen. Vista Plus > Auf www.vistaonline.ch/schlafapnoe finden Sie einen Link zum Online-Risikotest der Schweizerischen Lungenliga sowie weitere Links zu informativen Internetseiten. Therapie CPAP-Methode Bei einer schweren Schlafapnoe empfiehlt sich eine Überdruck­beatmung, die CPAP-Methode (Continous positive airway pressure). Das geschieht mit einer Gesichtsmaske, über die der Nase ein höherer Luftdruck zugeführt wird. Dies stabilisiert die Rachenmuskulatur und die Atemwege bleiben offen. Der Patient atmet dabei in seinem eigenen Rhythmus. Kieferschienen Bei leichteren Formen haben so genannte Protusions­ schienen eine gute Wirkung. Sie schieben den Unterkiefer minimal nach vorne, was die Rachenmuskulatur aufspannt und so den Rachen genügend öffnet. Gaumenspangen Bei ganz leichten Formen der Apnoe und vor allem beim Schnarchen sind Gaumenspangen sehr erfolgreich. Sie werden direkt in die Mundhöhle eingesetzt und stabilisieren den oberen Gaumen im Gegensatz zu den Kieferschienen, die den Rachen dehnen. Wenn Eisen Gold wert ist... Nutrexin Eisen-Aktiv ist die optimale Eisentherapie für Sie! Basis ist die spezielle Verarbeitung (Fermentierung), dabei wird Eisenfumarat und ein Teil der pflanzlichen Inhaltsstoffe aufgeschlossen und können so in dieser Form vom Körper besser aufgenommen und verarbeitet werden. Eisen ist notwendig für die Blutbildung, für den Transport von Sauerstoff in die Gewebe zur Energiegewinnung und es trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. 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