CARDIO-Integral Newsletter der AOK PLUS für Hausärzte und Kardiologen März 2009 Können unsere Arztberater Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen? Wenn ja, wenden Sie sich an unsere Arzthotline Telefonaktion Februar/März 2009 Im Dezember-Newsletter haben wir Sie bereits über Softwarelösungen informiert, die eine medizinisch-ökonomisch sinnvolle Arzneimitteltherapie unterstützen. Nun wird der Gedanke konkreter. Die AOK PLUS möchte den Ärzten eine spezielle Software anbieten, die ihnen die Handhabung mit speziellen Versorgungsangeboten, wie z. B. CARDIO-Integral, erleichtert. Neben der Hinterlegung der Versichertenteilnahme, soll z. B. auch die maschinelle Abrechnung durch die Arztpraxis bzw. eine Empfehlung wirtschaftlicher Verschreibungsalternativen (sofern es die gibt) bei der Arzneimittelverordnung möglich sein. 0361 6574–10088. Damit eine Software entwickelt werden kann, die den Vorraussetzungen in den Arztpraxen angepasst ist, befragen wir bis Ende März 2009 telefonisch alle hausärztlichen und kardiologischen Praxen zu ihrer EDV-technischen Ausstattung. Über Ihre Unterstützung würden wir uns sehr freuen. Evaluation CARDIO-Integral Der Vertrag CARDIO-Integral ist schon seit einigen Jahren ein wichtiger Bestandteil der sächsischen Versorgungslandschaft. Er wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt und verbucht stetig wachsende Teilnehmerzahlen. Um eine objektive Bewertung der Zielerreichung zu bekommen, beauftragte die AOK PLUS in Absprache mit den Vertragspartnern das Gesundheitsökonomische Zentrum (GÖZ) der TU Dresden mit einer Evaluation. Es sollten dabei sowohl der wirtschaftliche Effekt des Vertragswerkes als auch die qualitative Veränderung in der Versorgung bewertet werden. Einige Ärzte erhielten persönlich einen Fragebogen, in welchem Fragen zum praktischen Erleben des Vertrages gestellt wurden. Insgesamt wurden 800 Versicherte, 200 Hausärzte und 86 Kardiologen angeschrieben. Für die ökonomische Betrachtung erhielt der Evaluator pseudonymisierte Daten. Der Gruppe der CARDIO-Integral-Teilnehmer wurde dabei eine Vergleichsgruppe mit gleicher Alters- und Geschlechtsaufteilung sowie gleicher Verteilung der Erkrankungsbilder gegenübergestellt. Der Abschlussbericht wird der AOK PLUS und den Vertragspartnern im März 2009 übergeben. Das erste Feedback des GÖZ war positiv. In unserem nächsten Newsletter werden wir Ihnen die Ergebnisse vorstellen. Vorgaben zur maschinellen Abrechnung AOK PLUS Bereich Neue Versorgungsformen Telefon: 0180 2 47 10 00* Telefax: 0180 2 47 10 01* (* 0,06 Euro pro Anruf/Fax (rund um die Uhr) aus dem deutschen Festnetz, per Handy zu den individuellen Gebühren) Das Sozialgesetzbuch (§ 295 SGB V) besagt, dass auch Verträge der Neuen Versorgungsformen, u.a. die Verträge zur Integrierten Versorgung, durch elektronische Datenübertragung oder maschinell verwertbar auf Datenträgern abzurechnen sind. Damit sollen analoge Regelungen wie für die vertragsärztliche Regelversorgung geschaffen werden. In einem Schreiben des Bundesversicherungsamtes (BVA), welches Ende Januar 2009 an die Krankenkassen übersandt wurde, wird noch mal explizit darauf hingewiesen, dass dieser Abrechnungsweg zu etablieren ist. Das bedeutet, dass wir in diesem Jahr auch für CARDIO-Integral nach Wegen suchen werden, die elektronische Abrechnung umzusetzen. Die unterschiedlichen Ansätze sind zu diskutieren, um den effizientesten Weg für alle Partner zu finden. Wir halten Sie auf dem Laufenden. CARDIO-Integral Newsletter der AOK PLUS Links- und Rechtsherzinsuffizienz Symptome und Prognose bessern Das Szenario: Der 67-jährige Siegfried B. hat seit 15 Jahren eine arterielle Hypertonie, außerdem ist ein Diabetes mellitus Typ II bekannt. Im Jahr 2005 wird wegen zunehmender Angina pectoris Symptomatik eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt, bei der eine Koronare Zweigefäßerkrankung diagnostiziert wird. Im August 2005 erfolgt die erfolgreiche Stentimplantation der Cx, wegen erneuter Beschwerden im Oktober des gleichen Jahres die Stentimplantation der LAD. Mittels echokardiografischer Untersuchung lässt sich eine deutliche konzentrische Myokardhypertrophie, sowie eine hochgradige globale linksventrikuläre Pumpfunktionseinschränkung, mit einer EF von ca. 25 % darstellen. Trotz Ausschöpfung moderner medikamentöser Therapieoptionen kommt es bis 2008 wiederholt zur Rechtsherzdekompensation. CARDIO-Integral Qualitätszirkel Am 1. April 2009, um 19 Uhr, sind Sie zum Kardiologischen Qualitätszirkel in der Praxisklinik Herz und Gefäße in Dresden herzlich willkommen. Thema: „Schlafmedizin in der Kardiologie" Moderator: Dr. med. S. G. Spitzer Tel. 0351 8064115 Vom hämodynamischen zum neuroendokrinen Modell Weltweit ist die chronische Herzinsuffizienz eine der führenden internistischen Krankheiten. In den Kliniken ist sie eine der häufigsten Einweisungsdiagnosen. Und natürlich hat auch jeder Hausarzt mit dieser Erkrankung zu tun. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten zwei Jahrzehnte haben zu einem besseren Verständnis des pathophysiologischen Geschehens bei der Herzinsuffizienz und damit auch zu neuen Therapieoptionen geführt. So wird heute zwischen „systolischer“ und „diastolischer“ Herzinsuffizienz unterschieden. Lange Zeit beschränkte sich das pathophysiologische Verständnis der Herzinsuffizienz auf die reduzierte Pumpkraft des Herzens, respektive eine erniedrigte Ejektionsfraktion. Heute ist bekannt, dass fast die Hälfte aller herzinsuffizienten Patienten eine diastolische Funktionsstörung, d.h. eine gestörte Ventrikelfüllung aufweisen. Dies führte Anfang der 90er-Jahre dazu, dass die diastolische Herzinsuffizienz als eigenständige Krankheitsentität definiert wurde. Nach einer ersten Krankenhausaufnahme ist die Prognose mit systolischer und diastolischer Herzinsuffizienz gleichermaßen schlecht. Prädisponierend wirken Alter, weibliches Geschlecht, arterielle Hypertonie und Diabetes mellitus. Ohne optimale medikamentöse Therapie beträgt die 1-JahresLetalität im NYHA-Stadium IV ca. 51 %. Die 6-Monats-Mortalität nach stationärer Behandlung wegen kardialer Dekompensation liegt bei 20-25 %. Therapie im Wandel Die Behandlungsziele sind deshalb generell: Letalitätsenkung, Verhinderung der Krankheitsprogression, Symptomlinderung und Reduzierung der Krankenhausaufenthalte, durch Verbesserung der hämodynamischen Parameter. Seit Kenntnis neurohumoraler Zusammenhänge, insbesondere der Bedeutung von Sympatikus und Hormonsystemen, wie dem Renin-Angiotentsin-Aldosteron-System, gehören ACEHemmer und die Therapie mit Betablockern zur Basistherapie. Zunächst sollte bei der Therapie der Herzinsuffizienz jedoch immer die Beseitigung kausaler Ursachen angestrebt werden. Dies beinhaltet eine optimale Myokardrevascularisation ebenso, wie eine optimale Hypertonieeinstellung und ggf. die zeitgerechte operative Versorgung von Vitien. Immer ist die medikamentöse Basistherapie eine Stufentherapie, die sich vor allem an der klinischen Symptomatik orientiert. Sie umfasst ACE-Hemmer bzw. AT1- Blocker, Betablocker, Diuretika, Aldosteronantagonisten, Digitalis und ggf. Marcumar. In den letzten Jahren haben sich außerdem elektronische und mechanische Device-Systeme zur Therapie maligner Rhythmusstörungen und asynchroner ventrikulärer Kontraktionen etabliert. Die zunehmend komplexer gewordene Therapie von Herzinsuffizienzpatienten, bedarf deshalb einer engen Abstimmung zwischen Hausärzten und Kardiologen. Aber auch die nichtmedikamentösen Therapiestrategien wie Telemedizin oder Bewegungsprogramme haben in den letzten Jahren als wichtige Therapiekomponenten einen zunehmenden Stellenwert erhalten. Aus diesem Grund hat sich die AOK PLUS gemeinsam mit ihren Vertragspartnern im Rahmen des IV-Vertrages CARDIO-Integral entschlossen, diese innovative Technik in einem Modul „Telekardiologie“ zu nutzen, und durch eine wissenschaftliche Begleitung zu evaluieren. Neben der Überwachung vitaler Funktionen, ist die Beratung CARDIO-Integral Newsletter der AOK PLUS zur Medikamenteneinnahme und insbesondere die Anregung zu körperlicher Aktivität und Lifestyleänderung integraler Bestandteil dieses Projektes. Sowohl bei systolischer als auch bei diastolischer Herzinsuffizienz ist ein moderates körperliches Training wünschenswert und klar zu empfehlen! Sollte sich in den Studien zum körperlichen Training oder zu den telemedizinischen Ansätzen zeigen, dass sich Lebensqualität und klinische Endpunkte verbessern, werden wir diese Konzepte flächendeckend umsetzen müssen. Die Vorarbeit leisten wir heute, gemeinsam mit unseren im Modul „Telekardiologie“ eingeschriebenen Patienten. 15. Dresdner Symposium „Herz und Gefäße – Innovationen 2009“ Am 8. und 9. Mai 2009 findet das 15. Dresdner Symposium „Herz und Gefäße – Innovationen 2009“ im Internationalen Congress Center Dresden statt, zu welchem Sie herzlich willkommen sind. Ansprechpartner: Dr. med. S. G. Spitzer Tel. 0351 8064115 Herr Siegfried B. profitiert schon heute im Rahmen der Integrierten Versorgung von unserem Verständnis einer „optimalen Therapie“, nämlich der engen Kooperation von Hausarzt, Kardiologe und Telemedizin. Verfasser: Dipl.-Med. Ingrid Pawlick, FÄ für Allgemeinmedizin (Literatur beim Verfasser) Hinweis: Neben Patienten der NYHA-Klasse III und IV können sich zukünftig auch Patienten der NYHA-Klasse II für die telemedizinische Betreuung einschreiben, wenn sie die bekannten Teilnahmevoraussetzungen erfüllen. Unser Spezialisten-Team im Hintergrund Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wo Sie in der AOK PLUS anrufen, wenn Sie Fragen zur Teilnahme oder Abrechnung bei CARDIO-Integral, Telekardiologie oder Dringlichkeit haben? Nein? Wir denken, es ist Zeit, Ihnen kurz unsere fleißigen Mitarbeiter im Hintergrund vorzustellen. In Rochlitz im Landkreis Mittelsachsen bearbeiten eine Teamleiterin und acht Mitarbeiterinnen die Verträge zur Integrierten Versorgung für die Region Sachsen. Diese Kolleginnen sind Ihre Ansprechpartner und von Montag bis Freitag für Sie da. Sie beantworten all Ihre Fragen und stehen auch den Versicherten für Auskünfte zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützen sie neu an CARDIO-Integral teilnehmende Ärzte bei der Vertrags-Einschreibung und der Versorgung mit allen notwendigen Unterlagen. Sie bearbeiten die Teilnahmeerklärungen der Patienten und übernehmen die Information der Versicherten, wenn der betreuende Arzt nicht mehr am Vertrag teilnimmt. Im Rochlitzer Team gehen alle Ihre Abrechnungsbelege ein und werden dort bearbeitet. „Wir freuen uns immer wieder über das große Vertrauen, was uns die Ärzte in vielen Anrufen entgegenbringen.“, schätzt Teamleiterin Marika Maier ein. „Viele Sachverhalte und Anfragen lassen sich so schnell und unbürokratisch klären.“ Das Rochlitzer Team