Leitfaden für Eltern

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Sehr geehrte Eltern!
Das Projekt „Seelische Gesundheit für Jugendliche mit und ohne
Migrationshintergrund“ wurde in Graz an drei Neuen Mittelschulen
umgesetzt und diente dem Zweck, den Jugendlichen auch im schulischen
Bereich zusätzliche Unterstützung zukommen zu lassen und sensible
gesundheitsrelevante Themen wie beispielsweise Angst, Depression,
Mobbing, richtiger Umgang mit Stress etc. anzusprechen.
Mithilfe von Trainings und Workshops wurde das Bewusstsein der
Jugendlichen für diverse psychische Belastungen und deren richtigen
Umgang gefördert.
Die Jugendzeit beeinflusst alle Lebensbereiche, vor allem aber auch den
schulischen Bereich. Gerade in Bezug auf Lernen, lassen die Leistungen
der Jugendlichen während der Pubertät stark nach. Nicht nur Eltern und
LehrerInnen bzw. Erwachsene leiden während dieser Zeit, sondern auch die
Jugendlichen selbst. Sie fühlen sich besonders durch Alltagskonflikte, wie
beispielsweise Mithilfe im Haushalt, Kleidung, Ausgehen am Abend, sowie
durch schulische Konflikte belastet.
Hier können die Eltern ihre Kinder unterstützen, indem sie ihnen Stabilität
und emotionale Unterstützung bieten.
In dieser Broschüre möchten wir daher die Inhalte der Trainings und
Workshops wiedergeben und aufzeigen, wie man mit psychisch und sozial
bedingten Gesundheitsbezogenen Problemen leichter umgehen kann.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen Schülerinnen
und Schülern, LehrerInnen und Lehrern sowie bei den Eltern bzw.
Beziehungsberechtigten herzlich für Ihre Teilnahme und die erfolgreiche
Zusammenarbeit und Durchführung des Projektes bedanken! Ein weiterer
Dank geht an alle Subventionsgeber, die dieses Projekt erst ermöglich haben!
Das Team von OMEGA
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Inhaltsverzeichnis:
Über Omega- Transkulturelles Zentrum.....................................................................S 04
Hintergrundinformation zum Projekt.........................................................................S 05
Stress
- und Stresstheorien........................................................................................S 06
Depression und Angst....................................................................................................S 11
Gewalt- und Gewaltprävention.....................................................................................S 20
Sucht- und Suchtprävention..........................................................................................S 24
Soziale und Interkulturelle Kompetenz.......................................................................S 29
Quellenverzeichnis.........................................................................................................S 32
Abbildungsverzeichnis...................................................................................................S 34
Organisation des Projekts.............................................................................................S 34
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Über Omega – Transkulturelles Zentrum für psychische und physische
Gesundheit und Integration
Der Verein Omega wurde 1995 gegründet, um Flüchtlingen Hilfe anzubieten. Der
Schwerpunkt lag und liegt immer noch auf dem Bereich Gesundheit, wobei wir uns
hier an der Gesundheitsdefinition der WHO orientieren:
„Gesundheit ist ein Zustand umfassenden körperlichen, psychischen und sozialen
Wohlbefindens und nicht nur ein Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“.
OMEGA versteht sich als Brückenschlag zwischen dem aktuellen Bedarf an
Begleitung und der nachhaltigen Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen
in unsere Gesellschaft. Wir wollen unseren KlientInnen eine Orientierungshilfe
im Gastland Österreich geben und ihre eigenen Fähigkeiten stärken. Als
Hauptaufgabenbereich haben wir uns die Verbesserung der psychischen und
physischen Gesundheit von MigrantInnen und Flüchtlingen zum Ziel gesetzt, als
auch deren soziale und ökonomische Integration in die Aufnahmegesellschaft.
Wir wollen die Eigenständigkeit unserer KlientInnen fördern, so dass sie das
österreichische Angebot von Gesundheit, Bildung, Arbeit und Soziales eigenständig
wahrnehmen können.
Unsere KlientInnenzielgruppe sind Menschen mit unterschiedlichem
Aufenthaltsstatus, wie beispielsweise Asylwerber, Asylberechtigte, Menschen
mit subsidiärem Schutz und MigrantInnen mit Niederlassungsbewilligung. Ein
besonderes Augenmerk gilt Frauen, Jugendlichen, Folteropfern und unbegleiteten
minderjährigen Asylwerbern (UMAS).
OMEGA beschäftigt ein multiprofessionelles Team, bestehend aus ÄrztInnen,
PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen,
IntegrationsassistentInnen, JugendbetreuerInnen, DaF-TrainerInnen, uvm., die
allesamt um das Wohl und die Integration der KlientInnen bemüht sind, indem
sie medizinische, psychiatrische, psychotherapeutische, psychologische und
psychosoziale Beratung, Betreuung und Behandlung anbieten.
Psychosoziale, integrative Projektarbeit zur Förderung der Eigenständigkeit der
KlientInnen, Kontaktaufbau zu ÖsterreicherInnen, sowie Schulungsangebote
und Kooperationen zu bestehenden Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, die
Organisation von Seminaren, Fortbildungen, Tagungen und nationalen und
internationalen Konferenzen sind ebenso Teil der Arbeit OMEGAs.
Omega ist eine anerkannte Praktikumseinrichtung und Träger der Jugendwohlfahrt.
Weitere Informationen zum Verein und den Projekten und Angeboten finden Sie auf
der Homepage www.omega-graz.at
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Hintergrundinformationen zum Projekt „Seelische Gesundheit
für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund“
Ziel des Projekts war es, gesundheitsfördernde Maßnahmen in Schulen zu etablieren
und Präventionsarbeit zu leisten. Hierzu wurden an drei Neuen Mittelschulen
in Graz für SchülerInnen Workshops zur Förderung der seelischen Gesundheit
durchgeführt. Themen des Projekts waren der richtige Umgang mit Stress, Angst,
Depression, Aggression, Gewaltprävention, Mobbing, Suchtprävention und soziale
und interkulturelle Kompetenz.
Die Jugendlichen wurden aufgefordert, sich zu diesen Themen Gedanken zu
machen. Mit Hilfe von interaktiven Übungen, Rollenspielen, Entspannungsübungen
und Einzel- oder Gruppenarbeiten wurden Situationen dargestellt und gemeinsame
Lösungswege erarbeitet. Auf diese Weise wurden die SchülerInnen beim Erlernen
von Strategien unterstützt, die ihnen dabei helfen sollen, besser mit Problemen im
Alltag zurechtzukommen.
Das Projekt richtete sich jedoch nicht nur an SchülerInnen, sondern auch an deren
Eltern/Erziehungsberechtigten und LehrerInnen. Hierzu fanden Elterntreffen/
Schulungen und LehrerInnen-Fortbildungen statt, im Rahmen derer mit den Eltern
und LehrerInnen darüber gesprochen wurde, wie sie ihre Kinder/SchülerInnen
unterstützen und fördern können. Darüber hinaus wurden zwei Gremiumtreffen
organisiert, bei welchen ExpertInnen aus dem Bildungs- und Sozialbereich über
die momentanen Herausforderungen, denen Jugendliche, Eltern und LehrerInnen
gegenüberstehen, diskutierten und über mögliche Lösungswege sprachen.
Im Rahmen des Projektes wurden mehrsprachige Handlungsleitfäden für die
Eltern entwickelt. Diese bieten eine Anregung dafür, wie man als Elternteil/
Erziehungsberechtigter die Jugendlichen selbst bestmöglich unterstützen kann.
Die Ergebnisse des Projekts wurden im Rahmen einer Tagung präsentiert – den
Tagungsbericht finden Sie auf der Homepage von Omega.
Im Folgenden finden Sie Informationen zu den Themen, welche im Rahmen des
Projekts behandelt wurden.
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Stress und der richtige Umgang mit Stress
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Definition von Stress
Psychologische Theorie: Lazarus (1974) geht in seinem „Transaktionalen
Stressmodell“ davon aus, das die kognitive Verarbeitung von Reizen darüber
entscheidet ob die Person einen Stresszustand erreicht oder nicht.
Ob ein Reiz als stressreich wahrgenommen wird, ist sehr individuell und hängt von
der subjektiven, emotionalen Bewertung ab. Dabei nehmen Persönlichkeitsmerkmale
eine wesentliche Rolle ein. Im Vordergrund steht die Bewältigung von Stressreizen
durch sogenannte Coping-Mechanismen, mit deren Hilfe wieder ein Gleichgewicht
im System entstehen soll.
Physiologische Theorie: Hans Selye (1950, zitiert nach Wagner-Link, 1993) meinte,
dass Stress eine Reaktion auf Belastungen, Anstrengungen und Ärgernisse sei, denen
ein Lebewesen ausgesetzt ist. Es handle sich um Anspannungszwänge, die einen
aus dem persönlichem Gleichgewicht bringen können und man sich seelisch und
körperlich unter Druck fühlt.
Entstehung von Stress
Stressauslöser: akute oder anhaltende Belastungen können Auslöser für Stress sein.
Das können sowohl innere Zustände als auch externe Ereignisse sein. Von Bedeutung
ist, wie häufig, wie lange und wie intensiv diese auftreten:
•
•
Umweltbedingungen (externe Stressoren) wie Lärm, Hitze, Staub etc.….
Gefühlszustände (interne Stressoren) wie Angst, Wut, Trauer, Frust über
Misserfolge, Krankheit,….
Individuelle Reaktion auf die Stresssituation: der Stress wirkt sich immer auf den
gesamten Menschen aus. Man kann sich gestresst fühlen, diesen körperlich spüren
oder man macht sich Gedanken über Stresssituationen.
Auswirkungen von Stresssituationen: Die Auswirkungen hängen davon ab, ob man
bei der Bewältigung der Stresssituation erfolgreich war. Ist dies der Fall, so klingt der
Stress ab, man kann sich erholen. Wenn nicht, ergibt sich eine weitere Belastung, die
in Dauerstress münden kann (vgl. activelife, 2009).
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Arten von Stress
Arten von Stress
Eustress: guter, und konstruktiver Stress durch Herausforderungen, die
Glückhormone fördern und der nach erfolgreicher Bewältigung ein positives Gefühl
hinterlässt
Distress: negativer und überfordernder Stress wie z.B.: durch eine Trennung oder
Tod einer Bezugsperson verursacht
Das 4-Komponentenmodell von Stress
Ob wir in einer Situation Stress erleben hängt ab:
•
•
vom Stressauslöser und davon wie häufig, wie lange und wie intensiv dieser
auftritt
von unseren Gedanken, Gefühlen, Verhaltensweisen und Körperempfindungen
Die vier genannten Komponenten wirken während der Stressreaktion zusammen
und beeinflussen sich gegenseitig. Sie bestimmen, wie belastend die jeweilige
Situation empfunden wird (vgl. Junge, Neumer, Manz und Markgraf, 2002).
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Fünf Schritte zur Lösung von Stresssituationen:
1. Beschreibung des Problems: Was ist das Problem? Kann man es in Teilprobleme
zerlegen? Was ist die Ursache des Problems? Welche Konsequenzen hat das
Problem?
2. Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten?: So viele Lösungsmöglichkeiten
sammeln wie möglich. Benennen von allen spontanen Ideen, auch unsinnig
erscheinende Ideen sind erlaubt.
3. Bewertung und Auswahl einer Lösung: was spricht für und was gegen die
jeweilige Strategie? Welche Konsequenzen hat die Strategie für mich und
für andere? Welche Lösungen sind ungeeignet? Welche Rangreihe für die
verbleibenden Lösungen lässt sich bilden? Wähle eine Lösung.
4. Erstellung des Handlungsplans: Festlegung der Methode und eines schrittweisen
Vorgehens
5. Umsetzung des Plans: Umsetzung des Handlungsplans in der konkreten
Problemsituation (vgl. activelife, 2009)
Wenn die genannten Lösungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen um den Stress
zu bewältigen, kann es zu chronischen seelischen und körperlichen Fehlfunktionen
kommen wie z.B.: Bluthochdruck, Muskelverspannungen, schwaches Immunsystem,
Konzentrationsstörungen und verminderte Magen-Darmfunktion, weiters auch zu
Depressionen oder Angstzuständen und im schlimmsten Fall auch zu Burn Out.
Deswegen sollen im Folgenden Strategien zur Stressbewältigung Darstellung finden.
Strategien zur Stressbewältigung
Laut der WHO gibt es so genannte Life Skills (Lebens- und Gesundheitskompetenzen),
die es uns und unseren Mitmenschen ermöglichen gut mit Stress oder Problemen
umzugehen.
Wer diese entwickelt hat:
•
•
•
•
•
•
•
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mag sich selbst
ist empathisch
kann kritisch und kreativ denken
kann kommunizieren und Beziehungen führen
trifft durchdachte Entscheidungen
löst Probleme erfolgreich
kann Gefühle und Stress bewältigen (vgl. Bühle & Keppehausen, 2005, zitiert
nach GIVE, 2015, S.09)
Kinder und Jugendliche benötigen folgende Fähigkeiten zu Stressabbau:
•
•
•
•
Spannungszustände wahrnehmen und ausdrücken können
Ursachen und Folgen von Spannungszuständen wahrnehmen und beschreiben
Strategien zur Regulation und zum Abbau von Spannungen selbst entwickeln
und anwenden
Hilfe von anderen anfordern
Mögliche Strategien zum Umgang mit Stress sind folgende:
Kurzfristige Strategien:
•
•
•
•
Ablenkung
Entspannungsübungen
Positive Selbstgespräche
Abreagieren z.B.: durch sportliche Aktivitäten
Langfristige Strategien:
•
•
•
•
•
Negatives Denken abbauen
Problemlösen
Soziale Kontakte aufnehmen
Positive Aktivitäten
Zeitmanagement (activelife, 2009)
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Quelle: www.gesundheitsalzburg.at
Quelle: www.psychotipps.com
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Was ist Angst?
Angst ist eine emotionale und biologische, sowie psychische, und körperliche
Funktion als Reaktion auf eine bedrohliche Situation im Leben. Sie hat eine
überlebenswichtige Funktion. Körper und Geist schalten auf einen Kampf- oder
Flucht-Modus. Sie hat aber nicht nur eine biologische Funktion, sondern basiert
auch auf sozial oder kulturell erworbenen Verhaltensweisen. Manchmal gerät die
Schutzfunktion der Angst aber außer Kontrolle. Manche Menschen haben dann
z.B.: Angst vor einer Gruppe zu sprechen, einen fremden Menschen anzusprechen,
zu Festen oder Veranstaltungen zu gehen etc. Wenn jemand genug Kraft hat, um
mit diesen Ängsten konstruktiv umzugehen, kann er/sie solche Situationen gut
bewältigen. Wenn nicht, kann eine pathologische Form der Angst, auch Angststörung
genannt, entstehen (vgl. Bundesministerium für Gesundheit, 2016).
Entstehungsmodelle für Angststörungen:
Psychophysiologisches Modell von Ehlers und Markgraf (1989, zitiert nach Junge et
al., 2002): körperliche Reize wie z.B.: Herzklopfen, Erröten,… dienen als zentraler
Ausgangspunkt und werden begleitet von psychologischen Reaktionen wie z.B.:
Gedankenkreisen oder Konzentrationsproblemen. Meistens verstärken sich die
genannten Symptome zunehmend und werden dadurch auch mit einer Gefahr
assoziiert. Es kommt zu einer Angststeigerung und Symptomeskalation. Somit
entsteht ein Teufelskreis.
Kognitives Modell der sozialen Phobie von Clark und Wells (1995, zitiert nach Junge
et al., 2002): Die betroffenen Personen versuchen einen besonders guten Eindruck
auf andere zu machen und sind sich aber gleichzeitig sehr unsicher hinsichtlich
ihrer Fähigkeiten. Sie glauben, dass soziale Situationen eine Gefahr darstellen und
befürchten einen katastrophalen Status- oder Werteverlust. Es werden kognitive,
somatische, affektive und behaviorale Veränderungen ausgelöst, die unangemessen
sind wie z.B.: Erröten, Schwitzen, Zittern etc.
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4-Komponenten-Modell der Angst
Ob jemand in einer Situation ängstlich wird hängt ab:
•
•
von der auslösenden Situation und davon wie häufig, wie lange und wie intensiv
diese auftritt
von den Gedanken, Gefühlen, Verhaltensweisen und Körperempfindungen
(vgl. Junger et al., 2002)
Kurzübersicht über die häufigsten Angsterkrankungen:
Panikstörungen: Die Angst tritt plötzlich auf und ist von deutlichen körperlichen
Symptomen begleitet wie Herzrasen, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, Hitze- oder
Kältegefühl sowie Kribbeln an Armen/Beinen, Angst vor einer Ohnmacht oder zu
sterben. Meistens vergeht die Attacke nach einigen Minuten. Beendet werden kann
eine Panikattacke durch Bewältigungsmöglichkeiten wie z.B.: Umbewertung der
Körperempfindungen als ungefährlich; Gewöhnung oder Ermüdung; Ablenkung
oder Vermeidung.
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Agoraphobie: Es tritt Angst vor bestimmten Orten, kombiniert mit Panikattacken
z.B. vor öffentlichen Plätzen oder in engen Räumlichkeiten wie einem Fahrstuhl.
Soziale Phobien: Betroffene meiden es, im Mittelpunkt oder im Zentrum der
Aufmerksamkeit zu stehen. Je nach Ausprägung kann schwer fallen, einen Vortrag
zu halten oder einen Annäherungsversuch beim anderen Geschlecht zu wagen etc.
Spezifische Phobien: z.B.: Spinnen, Höhen, Schlangen etc.
Generalisierte Angststörung: körperliche, seelische und psychische Beschwerden
wie z.B.: Zittern, Schwindel, Herzrasen etc. treten auf. Zudem kann es zu
Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität oder Schlafstörungen kommen. Die
Angst ist hier ein Dauerzustand. Betroffenen ist meistens nicht klar, wovor sie
eigentlich Angst haben, und sie sind im Allgemeinen auch sehr besorgt über sich
und ihre Umwelt.
Angst mit einer depressiven Störung gemischt: Angst und Depression bestehen
gleichzeitig, wobei beide nicht stark ausgeprägt sind. (vgl. Bundesministerium für
Gesundheit, 2016)
Risikofaktoren für Angsterkrankungen
Ca. 30% aller Menschen haben ein erhöhtes Risiko, Angststörungen zu entwickeln.
Aber nicht jedeR mit einer Veranlagung bekommt ein Angstproblem. Wir tragen alle
ein „Risikopäckchen“ mit uns herum. Für die Größe des Päckchens können mehrere
Faktoren verantwortlich sein:
•
•
•
•
•
Veranlagung: Es gibt Menschen, die von Natur aus ängstlicher sind als andere.
Vererbt wird aber nur eine sogenannte Vulnerabilität „Verletzlichkeit“ für Angst,
nicht aber die Angststörung selbst.
Soziales Umfeld: Wie reagiert die soziale Umgebung auf mögliche Gefahren,
Ängstlichkeit, körperliche Erkrankungen und anderen Probleme? Man lernt
von seinen Mitmenschen, ob etwas als gefährlich empfunden wird oder nicht.
Weibliches Geschlecht
Nachgeburtliche Komplikationen
Psychische Störungen bei einem oder mehreren Elternteil(en) (vgl. Junge et al.,
2002)
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Auslöser für das Problem
Die Art und Stärke der Auslöser und unsere Fähigkeiten, mit ihnen fertigzuwerden,
bestimmen mit, ob sich übermäßige Angst entwickelt. Wenn man ein großes Risiko
für eine Angststörung hat, reichen „kleinere“ Auslöser aus, damit die Schwelle
zwischen Gesundheit und Krankheit überschritten wird. Alle diese Faktoren sind
entscheidend, ob sich eine Angststörung entwickelt oder ob man sich nach einer
kleinen Krise wieder gut fühlt.
Die Aufrechterhaltung und Verstärkung von Angst
Sind übermäßige Ängste einmal aufgetreten ist es wichtig, ob sie sofort erkannt
und bearbeitet werden oder durch ungünstige Denk-und Verhaltensweisen
kurz oder langfristig verstärkt werden z.B. bestimmte Situationen, Objekte und
Körperempfindungen werden vermieden oder die gefährliche Situation wird
überschätzt. Es kommt zu einer Katastrophisierung und es wird nur mehr der
Ausschnitt der Wirklichkeit wahrgenommen, der die Gefährlichkeit bestätigt.
Katastrophisieren: ist eine Denkfalle, in die alle Menschen ab und zu tappen.
Es heißt, dass man in problematischen Situationen immer die schlimmste aller
möglichen Konsequenzen erwartet.
Wie funktioniert nun Entkatastrophisieren?
1. Bestimmung der Situation
2. Welche Gedanken hat die Person? Was ist das Schlimmste, das passieren könnte?
Was ist das Beste, das passieren könnte?
3. Was ist das Wahrscheinlichste, das passieren könnte?
Einen Plan machen wie:
• das Schlimmste vermieden werden kann
• die Chancen für das Beste erhöht werden können
• auf das am ehesten wahrscheinliche vorbereiten (vgl. activelife, 2009)
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Was ist eine Depression?
Traurigkeit und depressive Verstimmung
Gefühle von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit oder auch
Verzweiflung sind an sich keine Krankheit. Alle Menschen spüren von Zeit zu Zeit
eine depressive Verstimmung, ohne dass es pathologischen Charakter hat. Diese
Gefühle sind ebenso wie Freude, Zorn oder Angst grundlegende menschliche
Empfindungen und gehören in einer guten Mischung zu einem erfüllten Leben. Fast
alle Menschen haben in ihrem Leben einmal Liebeskummer nach einer Trennung
oder durchlaufen eine Phase großer Trauer, wenn eine geliebte Person oder ein
Haustier stirbt.
Wann wird Traurigkeit zur Krankheit?
Wird Traurigkeit/Niedergeschlagenheit zur Krankheit, kann man sie nicht einfach
ausschalten, überspielen oder verdrängen. Krankhafte Depressionen verändern die
Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und die Vorgänge in unserem Körper sehr viel
stärker als normale Traurigkeit.
Von einer Depression spricht man erst dann, wenn mehrere dieser Belastungen
gleichzeitig, über einen längeren Zeitraum vorhanden sind, diese Beschwerden ein
deutliches Leiden verursachen und zu einer starken Beeinträchtigung führen.
Folgende Symptome können Zeichen eine Depression sein: Interessens- und
Freudlosigkeit; sozialer Rückzug, verminderter Antrieb, rasche Ermüdbarkeit,
Schlafstörungen, Ängste, Gefühlsleere, Hilflosigkeit, Verlust des Selbstvertrauens,
Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle, Vermeidungsverhalten, körperliche Symptome
(wie z.B. Appetitverlust, Verlust der Libido, Schmerzen), Aufgeregtheit, Stupor
(regloses Verharren, starrer Gesichtsausdruck, nicht reagieren auf äußere Reize),
Grübeln, Konzentrationsprobleme, negative Sicht der Vergangenheit und Zukunft
und auch der eigenen Person, Selbstmordgedanken, übertrieben gehobene Stimmung
während einer manischen Phase, die abwechselnd mit einer depressiven Phase
auftritt, auch Wahnvorstellungen und Halluzinationen (vgl. Bundesministerium für
Gesundheit, 2016).
Typen von Depressionen:
Typ I: Betroffene erleben viele Beschwerden über mindestens zwei Wochen
Typ II: Betroffene haben wenige Beschwerden aber befinden sich in einer gedrückten
Stimmung (vgl. activelife, 2009)
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4- Komponenten-Modell der Depression
Ob wir depressiv werden hängt ab:
•
•
von unseren Genen, den Umweltfaktoren und unserem sozialen Netzwerk
(Freunde, Familie, Bekannte,…)
von unserer individuellen Persönlichkeit und unseren Gedanken, Gefühlen,
Verhaltensweisen und Körperempfindungen
(vgl. Junge et al., 2002)
Auslöser/Ursachen einer Depression:
•
•
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Genetische Ursachen: Menschen mit Blutsverwandten, die an Depressionen
leiden, haben ein erhöhtes Risiko, selbst an Depressionen zu erkranken.
Neurobiologische Ursachen: Leidet man an einer Depression, ist der Stoffwechsel
im Gehirn verändert – der Spiegel der Überträgerstoffe ist niedriger als bei
Gesunden. Ob diese Stoffwechselstörung die eigentliche Krankheitsursache der
Depression oder nur Folge anderer krankmachender Prozesse ist, darüber sind
sich ExpertInnen noch nicht einig.
•
•
Psychische Gründe: Seelische Belastungen sind oft schwer zu tragen und können
zu einer Depression führen. Einschneidende Erlebnisse, wie etwa der Tod eines
geliebten Menschen, Trennung, Scheidung oder Verlust des Arbeitsplatzes,
kosten viel Kraft. Auch länger andauernde Konflikte, Erschöpfungszustände
oder traumatische Erlebnisse (Gewalt, Missbrauch etc.) können Ursachen für
eine Depression sein.
Soziale Gründe: Armut oder soziale Ausgrenzung können das Entstehen einer
Depression begünstigen (vgl. Bundesministerium für Gesundheit, 2016).
Risikofaktoren für die Entstehung einer Depression
Modell der dysfunktionalen Kognitionen: Beck (1976, zitiert nach Junge et al.,
2002) meinte, dass depressiven Störungsbildern sogenannte kognitive Schemata
zugrunde liegen. Hierbei handelt es sich um dysfunktionale Denkmuster, die sich
in einer negativen Einstellung gegenüber der eigenen Person, der Umwelt und
Zukunftserwartungen manifestiert, auch „kognitive Triade“ genannt. Eine wichtige
Rolle spielen dabei dysfunktionale Kognitionen wie negative Gedanken, Fehler
im Denken und in der Wahrnehmung, negative Selbstaussagen und unzulässige
Generalisierungen.
Die Theorie der erlernten Hilflosigkeit von Seligman (1974, zitiert nach Junge
et al., 2002) differenziert hier weiter und deutet wiederholte Erfahrungen des
Kontrollverlusts in aversiven Situationen an. Personen können dadurch keinen
Zusammenhang zwischen dem eigenen Handeln und von Umweltereignissen
erkennen.
In einer Neuformulierung der Theorie deutet er auf den „Pessimistischen
Attributionsstil“ als besonderen Risikofaktor für die Entstehung von Depressionen.
Demzufolge ist es entscheidend welchen Ursachen der Kontrollverlust zugeschrieben
wird. Eine Attribution auf die eigene Person (eigene Unfähigkeit) sowie generelle
andauernde Gründe (z.B.: mangelnde Intelligenz) sind dabei besonders
ungünstig. Ebenso wenn die Ursachenzuschreibung bei Misserfolg häufig und
situationsübergreifend und ohne weitere Differenzierung passiert.
Nach dem verhaltenstheoretischen Ansatz von Lewinsohn (1974, zitiert nach Junge,
2002) ist eine Depression besonders durch Verhaltensreduktionen gekennzeichnet.
Diese zeigen sich in Form von Interessensverlust, Passivität und Antriebsverlust bis
hin zur Apathie.
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Wie kann man Depressionen vorbeugen?
•
•
•
•
Veränderung negativer Denkmuster
Verringerung oder Vermeidung sozialen Rückzugs (Hautzinger 2000, a, b, zitiert
nach Junge, 2002)
Vermeiden von Denkfehlern
Positive Aktivitäten: wenn man sich niedergeschlagen und traurig fühlt, fällt es
besonders schwer aus dem Haus zu gehen und etwas zu unternehmen. Viele
Menschen ziehen sich dann von ihren Hobbies und Freunden zurück. Dies ist
auf Dauer der falsche Weg. Gerade wenn man in negativer Stimmung ist, sollte
man sich täglich gezielt angenehme Aktivitäten vornehmen (vgl. activelife, 2009)
Viele Menschen machen den Fehler und richten ihre Aufmerksamkeit nur auf eine
mögliche Ursache z.B.: persönliches Versagen. Dagegen kann man etwas tun:
1. Die erste Erklärung ist nicht immer die Richtige
2. Beurteile eine Situation erst, wenn du alle Seiten betrachtet hast
3. Suche nach Beweisen, Gegenbeweisen und Alternativen
Was sollte man noch wissen?
10- 15% an Männern und bis zu 25% an Frauen erleben im Laufe ihres Lebens einmal
eine Depression.
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Gewalt- und
Gewaltprävention
Quelle: www.hirschkuppe.de
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Was ist Aggression?
Der Begriff Aggression bezeichnet Verhaltensweisen wie z.B. drohen, zurückdrängen,
verletzen, schädigen,…. Es ist eine innere Bereitschaft, die aufgrund eines äußeren
Ereignisses entstehen kann. Aggressionen treten häufig auf, z.B. bei der Durchsetzung
eigener Wünsche und Interessen, die mit den Wünschen anderer im Konflikt stehen
oder auch bei dem Versuch, Beachtung durch andere Personen zu finden. Aggression
ist eine dem Menschen gegebene Eigenschaft, ohne die er nicht überlebensfähig wäre.
Ziel ist es einen konstruktiven Umgang mit den eigenen und fremden Aggressionen
zu entwickeln – ohne die Anwendung von psychischer oder physischer Gewalt (vgl.
Zimbardo, 1995).
4-Komponenten-Modell der Gewalt
Ob wir in einer Situation aggressiv/wütend werden hängt ab:
•
•
von der individuellen Bewertung der Situation
von unseren Gedanken, Gefühlen, Verhaltensweisen und Körperempfindungen
(vgl. Junge et al., 2002)
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Was ist Gewalt?
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2002) ist Gewalt der tatsächliche
oder angedrohte absichtliche Gebrauch von physischer oder psychologischer Kraft
oder Macht, die gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder
Gemeinschaft gerichtet ist und die tatsächlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit
zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklung oder Deprivation
führt. Gewalt wird meistens als eine schädigende Einwirkung auf andere verstanden.
Unter körperlicher Gewalt versteht man die zielgerichtete, physische Schädigung
einer Person. Der weiter gefasste Gewaltbegriff bezeichnet zusätzlich die psychische
Gewalt z. B. in Form von verbaler Gewalt und emotionaler Vernachlässigung mit
ein. Was der eine als Gewalt sieht, ist für den anderen vielleicht ein Scherz. Ob etwas
als Gewalt empfunden wird, hängt auch von der Situation und der Beziehung der
Beteiligten ab.
Was ist Mobbing?
Mobbing ist ein überaus schadhaftes, anti-soziales Verhalten mit lang anhaltenden und
weit reichenden negativen Folgen. Jedes zehnte Kind bzw. jeder zehnte Jugendliche
in österreichischen Schulen ist Opfer von Mobbing. Im Schulkontext wird Mobbing
oft mit Bullying gleich gesetzt, womit Mobbing zwischen SchülerInnen gemeint ist.
Es ist eine Form aggressiven Verhaltens, das von einer einzelnen Person oder ganzen
Gruppe über einen längeren Zeitraum ausgeführt wird mit dem Ziel, ein schwächeres
Opfer oder mehrere schwächere Opfer absichtlich zu schädigen oder zu verletzen.
Mobbing umfasst somit Schädigungshandlungen, die immer wieder über einen
längeren Zeitraum (mindestens ein Monat) durchgeführt werden, um eine andere
Person systematisch zu quälen und zu schikanieren (vgl. Kessle& Strohmeier, 2009).
Wesentlichste Merkmale von Mobbing sind:
1. Schädigendes Verhalten: Körperliches und/oder seelisches verletzendes
Verhalten, das offen und/ oder verdeckt abläuft.
2. Machtungleichgewicht: Ein Kind hat mehr Macht über ein anderes schwächeres
Kind, das dieser negativen Beziehung nur schwer entkommen kann.
3. Wiederholung über einen längeren Zeitraum: Bei Mobbing handelt es
sich um einen wiederholten, über einen längeren Zeitraum andauernden
Machtmissbrauch in Beziehungen.
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Welche Auswirkungen kann Mobbing haben?
Mobbing schwächt das Selbstwertgefühl, fördert Schuldgefühle, schränkt die
Handlungsfähigkeit bis zur Handlungsunfähigkeit ein, führt zu Hilflosigkeit und
bewirkt dauerhafte psychische und gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Es vergiftet das Klassenklima, beeinträchtigt die Lernleistungen, begünstigt
Feindseligkeiten und leistet negativen gruppendynamischen Formierungen
Vorschub. Es kommt zu Polarisierungen in Opferrolle und Täterrolle.
Welche Ursachen können dazu führen:
Die Ursachen können vielfältig sein: Familiäre Situation, sozialer Status, soziale
Indikatoren wie Markenbekleidung, bestimmte Verhaltensweisen oder Eigenschaften,
Schul-/Klassenklima, Gruppendruck,…
Was kann man tun? Hinschauen und Handeln!
•
•
•
•
•
•
Rückhalt und Unterstützung bei Verbündeten in der Klasse/Schule suchen
Das Problem ansprechen und mitteilen (Eltern/Erziehungsberechtigte,
LehrerInnen, Schulleitung)
Ein Mobbingtagebuch anlegen
Gründe des Mobbings herausfinden
Sich selbst positiv motivieren und akzeptieren
Kontaktaufnahme mit der Schulpsychologie oder/oder anderen externen
ExpertInnen (vgl. www.schulpsychologie.at, 2016)
Welche präventiven Maßnahmen können von Eltern/
Erziehungsberechtigten gesetzt werden?
•
•
•
•
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•
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Eine sichere Bindung und Beziehung zu seinem Kind fördern
Keine psychische und körperliche Gewalt selbst anwenden (Modelllernen) oder
bei anderen zulassen
Gewaltfreie und geschlechtersensible Sprache benutzen
Offener und konstruktiver Umgang mit Konflikten
Unterstützung anfordern durch ExpertInnen, Beratungsstellen etc. bei massiven
Konflikten oder Überforderung in der Erziehung
Eigene Gewalterfahrungen reflektieren und aufarbeiten sowie nicht auf sein
Kind übertragen (vgl. Familie- Kein Platz für Gewalt! (?), 2009)
Sucht-und Suchtprävention
ABB.1: vgl. Paulik, R., Rabeder-Fink, I., Uhl, A., Bretbacher, I., Eberle, P., Svoboda,
U., Springer, A., Brandstetter, M., Gschwandtner, F.(2012); S. 18
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Was ist Sucht?
Laut dem internationalen Klassifikationssystem (ICD 10) der Weltgesundheitsorganisation wird das Abhängigkeitssyndrom folgendermaßen definiert: Es
handelt sich um körperliche, Verhaltens- und kognitiver Phänomene, bei denen
der Konsum einer Substanz oder einer Substanzklasse für die betroffene Person
Vorrang hat gegenüber anderen Verhaltensweisen, die von ihr früher höher bewertet
wurden. Ein entscheidendes Charakteristikum der Abhängigkeit ist der oft starke,
gelegentlich übermächtige Wunsch, psychotrope Substanzen oder Medikamente,
Alkohol oder Tabak zu konsumieren. Sucht wird definiert als ein Verlangen nach
einem bestimmten Gefühls-, Erlebnis- und Bewusstseinszustand. Dieser kann zum
Beispiel durch Alkohol, Drogen, Medikamente oder durch Suchtverhaltensweisen,
wie zum Beispiel übermäßiges Essen, Hungern oder Arbeiten herbeigeführt und
ausgedrückt werden. Dadurch verändert sich die Persönlichkeit nachhaltig. Süchtige
Menschen verlieren ihre Fähigkeit, rational und bewusst zu entscheiden.
Mögliche Erklärungsansätze für die Entstehung von Suchterkrankungen:
• Psychologische Faktoren: diese betreffen die Persönlichkeit des Individuums.
Als Risikofaktoren gelten dabei z.B.: mangelnde Konfliktfähigkeit,
instabiles Selbstwertgefühl, Störungen in der Beziehungsfähigkeit, geringe
Frustrationstoleranz und Vieles mehr.
• Lerntheoretischer und systemischer Ansatz: dieser beschäftigt sich damit, dass
Sucht entstehen kann durch ein erlerntes Verhalten im Sinne von ModellLernen, Imitation, Identifikation, Rollenübernahme oder Rollenverhalten. Der
systemische Ansatz beschäftigt sich mit der Beziehungsdynamik innerhalb
der Familie und fragt nach den suchtaufrechterhaltenden oder verändernden
Mechanismen.
• Biologischer Erklärungsansatz: die unterschiedlichen stoffgebundenen und
stoffungebundenen Drogen greifen in Stoffwechselprozesse des Gehirns ein
und bewirken neurobiologische Veränderungen. Dadurch werden hirneigene
Prozesse in Gang gesetzt und das Belohnungssystem aktiviert, sodass das
Suchtverhalten aufrechterhalten wird.
• Soziologischer Ansatz: dieser versucht Gründe in gesellschaftlichen und
lebensweltlichen Faktoren zu finden. Mögliche Risikofaktoren hierbei
sind: Zukunftsängste und mangelnde Zukunftsperspektiven, Erlebnis- und
Konsumorientierung, Belastungen durch Ausbildung/Arbeit, Gruppenzwang
durch die Peergroup, fehlerhafte Erziehungseinflüsse oder mangelnde familiäre
Strukturen, Schwierigkeiten des Einzelnen sich in gesellschaftlichen Strukturen
zurecht zu finden (vgl. Bundesministerium für Unterricht, Kunst, Kultur,
Abteilung Schulpsychologie- Bildungsberatung, 2012)
26
Suchttriade:
Sucht wird als dynamischer Prozess verstanden und setzt sich zusammen aus der
Triade (Psychoaktive Substanz, Individuum und Gesellschaft bzw. sozialen Faktoren).
Anfangs kommt der Einstieg, dann die Fortsetzung, schließlich die Gewöhnung und
schlussendlich die Sucht.
Nicht jeder Mensch, dessen Persönlichkeit oben genannte Mängel aufweist, greift
automatisch zur Droge. Es kommt darauf an, wie zugänglich die Droge ist, sowie
auch auf ihre Wirkung, Verträglichkeit und Dosis.
Gesellschaftliche Faktoren beeinflussen die Suchtentstehung durch die Akzeptanz
einer Droge oder durch die Ausgrenzung bestimmter Personengruppen, die nicht der
Norm entsprechen. Aber auch gesellschaftliche Bedingungen im Zusammenleben
(z.B.: soziale Konflikte, Verarmung etc.) können eine Suchterkrankung fördern (vgl.,
Bundesministerium für Unterricht, Kunst, Kultur, Abteilung SchulpsychologieBildungsberatung, 2012).
4- Komponenten- Modell der Sucht
Ob jemand süchtig wird hängt ab:
• davon wie regelmäßig, wie lange und in welcher Menge ein Mittel konsumiert
wird
• vom persönlichen Suchtpotential und damit zusammenhängend von unseren
Gedanken, Gefühlen, Verhaltensweisen und Körperempfindungen
(vgl. Junge et al., 2002)
27
Welche Suchtformen gibt es?
ABB. 2: vgl. Paulik, R., Rabeder-Fink, I., Uhl, A., Bretbacher, I., Eberle, P., Svoboda, U.,
Springer, A., Brandstetter, M., Gschwandtner, F. (2012), S. 14
Schutzfaktoren gegen Süchte
Positiven Selbstwert vermitteln durch:
•
•
•
•
Indem dem Kind gezeigt wird, dass es einzigartig und ein wertvoller Mensch ist.
Interesse am Kind zeigen und sich Zeit nehmen.
Das Kind ermutigen zuhause mit zu helfen und Verantwortung zu übernehmen.
Fehler zulassen, dem Kind gestatten Kind zu sein und nicht perfekt sein zu
müssen.
Selbstvertrauen durch:
•
•
•
•
28
Kennen lernen von eigenen Stärken, Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen.
Indem Eltern an ihre Kinder glauben und sie zu eigenen Erfahrungen ermutigen.
Durch das Ermöglichen von Körpererfahrungen (Hunger versus Sättigung,
Balance zwischen Ruhe und Bewegung, eine Berührung als angenehm/
unangenehm empfinden).
Das Kind in seinem Wahrnehmen und Erkennen bestätigen.
Die Gefühlswelt des Jugendlichen zulassen:
•
•
•
•
•
Keine Bewertungen im Sinne von richtigen oder falschen Gefühlen.
Alle Gefühlsfacetten zulassen und ernst nehmen.
Gefühlsäußerungen nicht abwerten.
Den Jugendlichen unterstützen seine Gefühle zu äußern und auszudrücken.
Nicht alleine lassen mit seinen/ihren Gefühlen.
Sicherheit durch Grenzen:
•
•
•
Für einen optimalen Rahmen sorgen, der weder zu eng noch zu weit ist.
Klare Haltung vermitteln z.B.: gegenüber Rauchen.
Grenzen und Regeln innerhalb der Familie wahren.
Fähigkeit mit Konflikten umgehen zu können:
•
•
•
•
Offenen Umgang mit Konflikten vorleben.
Fair streiten indem jedes Bedürfnis seine Berechtigung hat.
Vorleben, dass man sich Unterstützung holen kann.
Zumuten, dass Enttäuschungen ausgehalten werden können.
Fantasie und Kreativität:
•
•
•
Lustlosigkeit und Langeweile zulassen und lernen auszuhalten.
Da Vertrauen des Jugendlichen in eigene Ideen und eigenem Denken fördern.
Sich gemeinsam beschäftigen.
Genuss und Lebensfreude:
Vielfältige Sinneserfahrungen fördern z.B.: durch gemeinsame Spaziergänge in der
Natur.
• Nicht vorschreiben was schön/nicht schön ist.
• Den Jugendlichen vor Fremdbestimmung durch Werbung und Medien schützen.
• Den Alltag mit lustvollen Kleinigkeiten bereichern z.B.: durch gemeinsames
Scherzen und Lachen.
Gute Entwicklungsumgebung:
•
Unterstützung wenn es Probleme in der Schule gibt (vgl. Institut Suchtprävention,
pro mente OÖ, 2007)
„Suchtvorbeugung bedeutet vor allem Vorbild zu sein. Auf eigene Gefühle und
Bedürfnisse und vor allem auf die des Jugendlichen einzugehen!“
(vgl. Institut Suchtprävention, pro mente OÖ, 2007, S. 79)
29
Soziale und
Interkulturelle Kompetenz
Quelle: www.magazintraining.com
30
Was versteht man unter sozialem Lernen/sozialer Kompetenz?
„Unter sozialer Kompetenz versteht man die Verfügbarkeit und Anwendung von
kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten
sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und
negativen Konsequenzen für den Handelnden führen“ (vgl. Hinsch & Pfingsten,
2007). Soziale Kompetenz ist die Gesamtheit des Wissens, der Fähigkeiten und
Fertigkeiten einer Person, welche die Qualität eigenen Sozialverhaltens im Sinne von
sozial kompetenten Verhaltens fördert. Laut Hinsch und Pfingsten (2007) umfassen
kompetente Verhaltensweisen folgende Fertigkeiten:
• Nein sagen/Abgrenzung
• Unerwünschte Kontakte beenden
• Erwünschte Kontakte arrangieren
• Gefühle offen zeigen
• Schwächen eingestehen
• Auf Kritik reagieren
• Widerspruch äußern
• Gespräche beginnen und aufrecht erhalten
• Sich entschuldigen
Selbstsicheres Verhalten
Wenn ein Jugendlicher sich selbstsicher und erfolgreich durchsetzen möchte, ohne
dabei unsicher oder aggressiv zu wirken, sollten vier Schritte zur Selbstsicherheit
berücksichtigt werden. Auf diese Weise können Interessen umgesetzt werden ohne
dabei andere Leute zu verletzen:
1. De(m)/r GesprächspartnerIn das Problem/den persönlichen Wunsch
beschreiben
2. Ich-Botschaften senden
3. Eigene Wahrnehmungen und Gefühle mitteilen
4. Sagen was sich ändern soll (vgl. activelife, 2009)
Was ist interkulturelle Kompetenz?
Laut Thomas (2003) zeigt sich „Interkulturelle Kompetenz“ in der Fähigkeit,
kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren im Wahrnehmen, Urteilen,
Empfinden und Handeln bei sich selbst und bei anderen Personen zu erfassen, zu
respektieren, zu würdigen und produktiv zu nutzen im Sinne einer wechselseitigen
Anpassung, von Toleranz gegenüber Inkompabilitäten und einer Entwicklung hin
zu synergieträchtigen Formen der Zusammenarbeit, des Zusammenlebens und
handlungswirksamer Orientierungsmuster in Bezug auf Weltinterpretation und
Weltgestaltung.
31
Kultur
Kultur ist ein für eine Nation, Gesellschaft, Organisation und Gruppe spezifisches
Orientierungssystem. Dieses wird aus spezifischen Symbolen gebildet und in der
jeweiligen Gesellschaft, Gruppe usw. tradiert. Es beeinflusst das Wahrnehmen,
Denken, Werten und Handeln aller MitgliederInnen und definiert somit deren
Zugehörigkeit zur Gesellschaft, Organisation und Gruppe (vgl. Thomas, 2003).
Weitere Facetten des Kulturbegriffs:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Lebensweisen, die über Generationen weitergegeben werden
Sieht man an Kleidung, Gedichten, Büchern, Rituale,
Kultur annehmen bedeutet die eigenen Wurzeln anzuerkennen
Nonverbale Signale, Begrüßung, Gesten
Oper, Theater, Malerei, Kunst, Musik, Essen…
Unterschiedliche Denkmuster und Einstellungen
Etwas, das sich verändert und neu bildet
Sitten, Gebräuche, Regeln, Normen, Werte
Kulturtechniken: Lesen, Schreiben, Rechnen
Religion fließt in diese ein aber nicht umgekehrt (vgl. Was ist Kultur?, 2016)
Identität
Unter Identität versteht man die Einzigartigkeit eines Lebewesens, insbesondere
eines Menschen. Es ist die einzigartige Persönlichkeitsstruktur eines Menschen, das
„Wer bin Ich?“, auf „Wen beziehe ich mich?“, wer bezieht sich auf mich, „Worüber
definiere ich mich?“ und „Was macht mich aus?“ Identität ist ein lebenslanger Prozess
und zeigt sich im Auftreten, Mimik, Gestik, Sprache und körperlichen Stärken und
Schwächen und natürlich im Selbstbild, Selbstgefühl und Glauben an sich.
H.G. Petzold unterscheidet 5 Säulen der Identität:
1. Leib/Leiblichkeit
2. soziales Netzwerk/soziale Bezüge
3. Arbeit und Leistung
4. materielle Sicherheit
5. Werte
Der Begriff Identität umfasst nach Redekop (2002) folgende
Dimensionen:
•
•
•
•
•
32
Notwendigkeit nach Sinn im Leben
Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, einem Land und einer Sprache
Wunsch nach Sicherheit
Die Handlungsfreiheit sich entscheiden zu können und auf das Geschehen um
sich herum Einfluss nehmen zu können
Wunsch nach Anerkennung
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Abbildungsverzeichnis:
ABB. 1: Aus Bundesministerium für Unterricht, Kunst, Kultur, Abteilung
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Paulik, R., Rabeder-Fink, I., Uhl, A., Bretbacher, I., Eberle, P., Svoboda, U., Springer,
A., Brandstetter, M., Gschwandtner, F. Zugriff am 09.06.2016 unter http://www.
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ABB 2: Aus Bundesministerium für Unterricht, Kunst, Kultur, Abteilung
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Paulik, R., Rabeder-Fink, I., Uhl, A., Bretbacher, I., Eberle, P., Svoboda, U., Springer,
A., Brandstetter, M., Gschwandtner, F. Zugriff am 09.06.2016 unter http://www.
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Organisation des Projektes:
Projektleitung:
Dr. med. Kuljuh Emir
Projektentwicklung: Mag.a Hecher Elke
Projektkoordinatorin: Sundaresan Usha, MA
Projektumsetzung: Aftenberger Manuela (Psychotherapeutin i.A.)
DSA Eggartner Martina
Mag.a Jakelja Lucija
Kontaktdaten Verein Omega:
Homepage: www.omega-graz.at
E-Mail:[email protected]
Telefon: 0316/77 35 54
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