Ansprache von Parteipräsident Elfried Hasler anlässlich des Parteitags vom 10. Dezember 2014 (Es gilt das gesprochene Wort) Liebe Parteifreundinnen und Parteifreunde Herzlich Willkommen zum diesjährigen Parteitag Es freut mich, dass ihr so zahlreich nach Triesen gekommen seid um das politische Jahr 2014 gemeinsam ausklingen zu lassen. Mit der Einladung habt ihr auch die Traktandenliste zum heutigen Parteitag erhalten. Die Einladung ist gemäss Art. 21 der Statuten fristgerecht erfolgt und das Antragsrecht zur Traktandierung gem. Art. 20 der Statuten ist nicht genutzt worden. Damit bleibt die heutige Traktandenliste wie im Einladungsschreiben aufgeführt. An den Landtagswahlen vom 3. Februar 2013, also vor knapp zwei Jahren, ist die FBP von den Wählerinnen und Wählern mit der Mehrheits- respektive Regierungsverantwortung betraut worden. Mittlerweile ist die erste Hälfte der Legislaturperiode fast abgelaufen. Beim Fussball würde man sagen, die erste Halbzeit ist fast vorbei. Keine einfache erste Halbzeit! Auch wenn unsere Partei die Wahlen vom 3.2.2013 gewonnen hat, War ich mir neben aller Freude über die gewonnenen Wahlen bereits dazumal bewusst, dass die künftige Legislaturperiode nicht einfach werden würde. Die Ausganslage für den neuen Landtag und die neue Regierung war alles andere als einfach. Die FBP wurde an diesen Wahlen mit einer schwierigen und auch undankbaren Aufgabe betraut. Mit einem Loch von über CHF 200 Mio. im Staatshaushalt mussten einschneidende Sparmassnahmen und Steuererhöhungen umgesetzt werden. Die Meinungen darüber, wo bei der Sanierung des Staatshaushaltes angesetzt werden muss, gingen naturgemäss weit auseinander und einen allgemein anerkannten richtigen Weg gab es nicht. Sparen ja, aber doch nicht gerade hier, mussten wir oft hören. Eine undankbare Aufgabe für jede Partei. Gelingt die Sanierung des Staatshaushaltes, so geht das nur mit finanziellen Belastungen der Bürger. Eine Situation die sich auch an der Urne negativ auf unsere Partei auswirken könnte. Gelingt die Sanierung des Staatshaushaltes dagegen nicht, so dürfte unsere Partei, wohl zu Recht, ebenfalls an der Urne abgestraft werden. Aber auch neben der grossen Herausforderung der Sanierung des Staatshaushaltes haben die neue Regierung und der neue Landtag ein schweres Erbe angetreten. Ein Loch von CHF 300 Mio. in der staatlichen Pensionskasse. Ein Problem das jahrelang verschleppt wurde - auch von der FBP -, musste endlich einer Lösung zugeführt werden. Dass es auch hierbei keine einfache und allgemein akzeptierte Lösung geben würde, war wohl von Beginn an klar. Nach zwei gescheiterten Anläufen zur Revision des Krankenversicherungsgesetzes lag es nun an der neuen Regierung auch in diesem, wenig populären Dossier, endlich Fortschritte zu machen. Mit der langfristigen Sicherung der AHV und mit der seit langem verfolgten Entflechtung zwischen Kirche und Staat lagen noch zwei weitere heisse Eisen auf dem Tisch. Auch dies zwei Brocken die wohl schwer zur allgemeinen Zufriedenheit zu lösen sind. Aber nicht genug. Zu den sehr anspruchsvollen und undankbaren Themen: Sanierung des Staatshaushaltes, Pensionskassensanierung, KVG-Revision, AHV-Revision und Entflechtung zwischen Kirche und Staat, ist noch etwas erschwerend dazu gekommen: Die politischen Verhältnisse mit neu 4 Parteien im Landtag sind weniger stabil. Die Tatsache, dass die FBP als relative Mehrheitspartei nur noch über 10 von 25 Sitzen verfügt, hat die Ausgangslage ebenfalls nicht leichter gemacht. Das hat bedeutet, dass all diese sehr umstrittenen Dossiers nur fraktionsübergreifend gelöst werden konnten. Die Ausgangslage für unsere Partei bzw. unsere Regierungsmitglieder und Landtagsabgeordneten war ganz offensichtlich alles andere als einfach. Einige meinten sogar, fast aussichtslos. Jemand von einer anderen grossen Partei hat mir damals gesagt: „Ihr habt jetzt zwar diese Wahlen gewonnen, aber mit diesen vielen heissen Eisen, die jetzt auf Euch zukommen, wird euch dieser Wahlsieg nicht lange Freude machen. Das wird eine Belastung für Eure Partei. Und an den nächsten Wahlen, sind wir wieder an der Reihe.“ Ja, es stimmt: Die lange Liste von Massnahmen zur Sanierung des Staatshaushaltes und die anderen heissen Eisen sind naturgemäss auch ein Belastungstest der innerparteilichen Zusammenarbeit. Die Meinungen, was richtig und was falsch ist, gehen gerade auch in einer breit aufgestellten Volkspartei wie der FBP manchmal weit auseinander. Manchmal kommen die grössten Kritiker nicht von den anderen Parteien, sondern auch aus unseren eigenen Reihen. Aber ich denke wir können heute sagen, dass unsere Partei diesen Belastungstest bisher sehr gut bestanden hat. Das Modell einer breit aufgestellten Volkspartei mit einem breiten parteiinternen Meinungsspektrum hat sich auch in diesem anspruchsvollen Umfeld bewährt. Die Versuchung wäre vielleicht da gewesen, rein parteipolitisch motiviert, das eine oder andere heisse Eisen nicht anzurühren oder zu verzögern. Auszusitzen. Aber das wäre unverantwortlich gewesen. Als Mehrheits- und Regierungspartei haben wir eine grosse Verantwortung für dieses Land. Und diese Verantwortung haben wir in den letzten zwei Jahren konsequent wahrgenommen. Auch wenn, noch einiges zu tun ist, so kann doch klar festgestellt werden, dass unter FBP Führung die Trendwende beim Staatshaushalt geschafft wurde. Auch wenn wohl die Wenigsten wirklich glücklich mit der Lösung des Pensionskassendebakels sind, so ist doch klar anzuerkennen, dass das Problem unter FBP Führung endlich angepackt und einer Lösung zugeführt wurde. Auch die Revision des Krankenversicherungsgesetzes ist unter FBP Führung entschieden und gegen grossen Widerstand konsequent angepackt worden. Und wir können zu Recht hoffen, dass der dritte Anlauf zur KVG-Revision zum Erfolg führt. In den nächsten Tagen geht die AHV-Revision in die Vernehmlassung. Die FBP geführte Regierung hat ein Paket geschnürt, das unsere AHV langfristig sichert und meiner Ansicht nach politisch durchsetzbar ist. Es ist sehr viel erreicht worden in den letzten zwei Jahren. Die Regierung und der Landtag haben konsequent gehandelt und die heissen Eisen angepackt. Dass es dabei auch Unzufriedene gibt ist wohl nicht zu vermeiden. Aber ich glaube, wenn wir den Blick nur auf das restliche Europa richten, wird schnell klar, dass in unserem Land manchmal auf sehr hohem Niveau gejammert wird. Wir leben in Liechtenstein nach wie vor in einem Paradies, auch wenn da und dort jetzt gewisse Abstriche gemacht werden mussten. Liechtenstein ist weiterhin ein Tiefsteuerland mit den staatlichen Leistungen eines Hochsteuerlandes. Ich danke allen, die unsere Regierungsmitglieder und unsere Landtagsabgeordneten in ihrer, nicht einfachen Aufgabe unterstützen und den Rücken stärken. Unsere Partei hat keine leichte Aufgabe, aber wenn es einfach wäre, dann müsste es auch nicht die FBP machen. ………………………………….. Halbzeit auf Landesebene heisst auch, dass wir kurz vor den Gemeindewahlen stehen. Die Nominationsversammlungen in den Gemeinden sind schon fast abgeschlossen und die FBP wird auch dieses mal starke Vorsteher- und Gemeinderatskandidaten ins Rennen schicken können. Die meisten sitzen heute unter uns. Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen, allen Kandidierenden für Ihre Bereitschaft zu einer Kandidatur zu danken. Ich denke, ihr verdient dafür einen grossen Applaus. Ich glaube, die Chancen stehen gut, dass die FBP bei diesen Gemeinderatswahlen die stimmenstärkste und die mandatsstärkste Partei im Land werden kann. Ich glaube, die Chancen stehen gut, dass die FBP auch auf Vorsteherebene mindestens ein Mandat dazugewinnen kann. Und ich glaube die Chancen stehen gut, dass die FBP diesen Frühling als bisher einzige Partei auch zum zweiten mal in der Geschichte dieses Landes eine Vorsteherin stellen kann. Dass wir diese hochgesteckten Wahlziele aber erreichen können, müssen wir zusammenstehen. Bitte unterstützt unsere Kandidaten bereits während des Wahlkampfes und dann am 15. März mit eurer vollen Stimmkraft! Danke.