R. Wsch U. Denz M. Engelhardt Proteasominhibition als neues Therapiekonzept Proteasome Inhibition as a New Therapeutic Concept Abstract Das Ubiquitin-Proteasom-System ist ein zentraler Mechanismus zum Abbau nicht mehr bentigter oder fehlerhafter zellulrer Proteine. Nach Markierung der Zielproteine mit Ketten aus dem Polypeptid Ubiquitin knnen diese Proteine vom sog. 26S-Proteasom zerstrt werden. Die Hemmung dieses Systems durch kleine Molekle hat vielfltige Auswirkungen auf die Zellproliferation. Prklinische und klinische Studien mit Proteasominhibitoren haben die Sicherheit und Wirksamkeit dieser neuartigen Therapieoption fr maligne Erkrankungen eindrucksvoll belegt. Die erste zugelassene Substanz Bortezomib scheint die grßte Wirkung beim Multiplen Myelom zu entfalten, hat sich aber auch bei anderen Non-Hodgkin-Lymphomen als effektiv erwiesen. Hervorzuheben ist die Fhigkeit von Proteasominhibitoren, in Kombination mit Chemotherapeutika eine Chemoresistenz zu durchbrechen. Durch Integration von Bortezomib in Induktions-, Erhaltungsoder Rezidivtherapien scheinen bestehende Behandlungskonzepte entscheidend weiterentwickelt werden zu knnen. Ziel ist dabei, ein verbessertes Behandlungsergebnis mit geringen oder tolerablen Nebenwirkungen zu erreichen. The ubiquitin-proteasome-pathway is a central mechanism in degrading regulatory or damaged proteins in living cells. Target proteins tagged with polyubiquitin-chains are recognized and rapidly degraded by the 26 S proteasome. The inhibition of this pathway by small molecule inhibitors interferes with cell proliferation in multiple ways. Pre-clinical and clinical studies with proteasome inhibitors impressively demonstrated the safety and efficiency of this new therapeutic option for malignant diseases. The first approved substance bortezomib seems to be most effective in multiple myeloma and some other non-Hodgkin lymphomas. The ability of proteasome inhibitors in combination with chemotherapy to overcome chemoresistance can also be effective in other malignancies, such as solid tumors. The integration of bortezomib in induction, consolidation and salvage therapies seems to significantly improve current treatment options. The ultimate goal is to achieve optimal tumor regression with minimal or tolerable side effects. Schlsselwrter Proteasominhibition · Ubiquitin · Multiples Myelom · Zellzyklus · Bortezomib Key words Proteasome inhibition · Ubiquitin · multiple myeloma · cell cycle · bortezomib Institutsangaben Medizinische Universittsklinik, Abteilung Innere Medizin I, Schwerpunkt Hmatologie/Onkologie (Direktor Prof. R. Mertelsmann) Korrespondenzadresse Priv.-Doz. Dr. med. Ralph Wsch · Medizinische Universittsklinik, Abteilung Innere Medizin I, Schwerpunkt Hmatologie und Onkologie · Hugstetterstr. 55 · 79106 Freiburg · Tel.: ++49/761/2 70 72 89 · Fax: ++49/761/2 70 3318 · E-mail: [email protected] Bibliografie TumorDiagn u Ther 2006; 27: 215 – 220 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York DOI 10.1055/s-2006-926986 ISSN 0722-219x 215 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. bersicht Zusammenfassung bersicht 216 Whrend Wissenschaftler vor 50 Jahren der Proteinsynthese große Aufmerksamkeit widmeten, erschienen die Mechanismen, die zum intrazellulren Proteinabbau fhren, weit weniger interessant. Noch in den 70er-Jahren glaubte man, dass die meisten Proteine langlebig sind. Durch elegante biochemische Versuche entdeckten Ende der 70er-Jahre die Wissenschaftler Avram Hershko, sein Student Aaron Ciechanover und ihr Kollaborateur Irwin Rose, dass manche Proteine kovalent mit dem Protein Ubiquitin verbunden werden und dass polyubiquitinierte Proteine anschließend durch eine ATP-abhngige Protease zerstrt werden. Im Folgenden identifizierten Hershko und seine Kollegen die Enzyme, die die Ubiquitin-Protein-Verbindung ausfhrten, die sie E1 (UbiquitinAktivierungsenzyme), E2 (Ubiquitin-Transportenzyme) und E3 (Ubiquitin-Verbindungsenzyme oder Ubiquitin-Ligasen) nannten [1]. Die ATP-abhngige Protease, die fr die Zerstrung der Ubiquitin-Protein-Konjugate sorgte, wurde in den 90er-Jahren von einer Reihe von Laboratorien charakterisiert und ist heute als sog. 26S-Proteasom bekannt. Im Verlauf wurde klar, dass das Ubiquitin-System fr den Großteil des Proteinabbaus in lebenden Zellen erforderlich ist und eine wesentliche Rolle u. a. bei der Zellzyklusregulation, der DNA-Reparatur, der Apoptose, der Transkription, der Immunantwort und der Degradierung von defekten Proteinen spielt. Als Folge dieser Erkenntnisse ist die Erforschung des Ubiquitin-Proteasom-Stoffwechselwegs heute zu einem wichtigen Gebiet der biomedizinischen Forschung geworden. Im Jahr 2004 erhielten Hershko, Ciechanover und Rose fr ihre Entdeckungen zum intrazellulren Proteinabbau den Nobelpreis fr Chemie. Nur ein Jahr vorher wurde der erste Proteasominhibitor von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zur Therapie des fortgeschrittenen Multiplen Myeloms (MM) zugelassen und nachfolgend auch in Deutschland. ren, die an der Entstehung oder Erhaltung des malignen Phnotyps beteiligt sind, 3. induzieren viele Tumortherapien NFkB und aktivieren dadurch ein Antiapoptose-Programm. Die Inaktivierung des Transkriptionsfaktors NFkB durch Proteasominhibition kann deshalb die Chemo- oder Radioresistenz mancher Neoplasien, wie des Multiplen Myeloms, unterdrcken [2] (Tab. 1, Abb. 1). Tab. 1 Bortezomib-vermittelte Inhibition regulatorischer Proteine (Abkrzungen: I-kB = NFkB-Inhibitor; JNK = c-Jun-N-terminal-Kinase; p21, p27 = Cyclin-dependent-kinase-Inhibitor; p15, p16, p18, p19 = Ink family of cyclin D-dependent kinase 4/6 inhibitors). Protein Effekt der Proteasominhibition I-kB I-kB Anstieg fi NFkB-Inhibition fi Proliferationshemmung, Apoptose, verminderte Expression angiogenetischer Zytokine und Adhsionsmolekle p21, p27 p15, p16, p18, p19 Anstieg dieser Cyclin-abhngigen Kinase-Inhibitoren fi G1-S-Phase Zellzyklus Arrest und Apoptose p53 Anstieg des Tumor-Suppressors p53 fi ApoptoseInduktion (v. a. ber p21, Bax) Bax Anstieg von Bax fi Apoptose-Induktion, trotz gesteigerter Bcl-2-Expression c-myc, N-myc unklarer Mechanismus, wie diese Onkogene zur Antitumor-Wirkung beitragen Cycline ungeordneter Anstieg der Cycline A, B, D, E + Anstieg der Cyclin-abhngigen Kinase-Inhibitoren fi ApoptoseInduktion geschdigte Proteine Anhufung geschdigter Proteine fi Apoptose-Induktion JNK JNK Aktivierung fi Aktivierung Caspase 3 und 8; zudem gesteigerte Cytochrom-C-Freisetzung Topoisomerase Dysregulation dieses DNA-Reparaturenzyms II Prinzipien der Proteasominhibition Multiples Myelom (MM) Proteasominhibitoren hemmen die proteolytische Aktivitt des Proteasoms und verursachen den programmierten Zelltod, da die Zelle u. a. buchstblich an der großen Menge nicht abgebauter Proteine erstickt. Der genaue Mechanismus, der zum Absterben von Zellen nach Proteasomhemmung fhrt, ist eine Kombination aus verschiedenen Angriffspunkten. So kommt es im Zellteilungszyklus zur Stabilisierung von Regulatorproteinen, wie Cyclinen, Cyclin-abhngigen Kinasen oder deren Inhibitoren p21 und p27, und dem Tumorsuppressor p53. Durch Blockierung des Transkriptionfaktors NFkB wird die Transkription einer Vielzahl von Proteinen verhindert, die wachstumsfrdernd und antiapoptotisch wirken. Die unterschiedliche Empfindlichkeit von Tumor- gegenber normalen Zellen kann somit durch mehrere Mechanismen erklrt werden, die alleine oder zusammen in verschiedenen Zelltypen eine Rolle spielen: 1. macht die erhhte Proliferationsrate vieler Tumoren diese Zellen strker von Proteasomen abhngig, da eine grßere Menge missgefalteter oder defekter Proteine entfernt werden muss und deren Akkumulation Apoptose induzieren kann, 2. kann die Inhibition der Proteasomeaktivitt Effekte von Mutationen in der Zellzyklus- oder Apoptose-Kontrolle umkeh- Das MM ist eine maligne Erkrankung mit klonaler Expansion terminal differenzierter B-Lymphozyten (Plasmazellen). Charakteristisch ist die Bildung eines monoklonalen Immunglobulins (Paraprotein), zudem knnen Osteolysen, Nierenfunktionsstrungen, Immundefizienz, Anmie und Hyperkalzmie auftreten. Die Inzidenz betrgt 4/100 000 Einwohner/Jahr bei einem mittleren Erkrankungsalter von 68 Jahren und einem Geschlechtsverhltnis von Mnner zu Frauen von 3:2. Dabei ist von Bedeutung, dass diese Inzidenz mit zunehmendem Alter deutlich zunimmt (8/100 000 bei Patienten > 60 Jahre). Die Behandlung des MM hat sich in den vergangenen Jahren entscheidend gewandelt. Vor Einfhrung der Chemotherapie betrug die mittlere Lebenserwartung 12 Monate. Unter konservativer chemotherapeutischer Behandlung konnte die mittlere berlebenszeit auf 3 Jahre verlngert werden. Begleitet von einer Supportivtherapie, vorrangig mit Bisphosphonaten, ist die autologe Transplantation peripherer Blutstammzellen (PBSZT) bei Patienten bis mindestens 65 Jahren heute die Therapie der Wahl. Dabei wurde eine Verbesserung der Rate kompletter Remissionen auf annhernd 50 % sowie in Abhngigkeit von dieser ein auf 5 Jahre verlngertes medianes berleben erreicht, wobei je- Wsch R et al. Proteasominhibition als neues … TumorDiagn u Ther 2006; 27: 215 – 220 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Einleitung Zytokine aktivieren Oberflächenrezeptoren Erhaltungs- oder Rezidivtherapien bestehende Behandlungskonzepte weiterzuentwickeln. NFκB inhibiert durch IκB Zytokine Prklinische Ergebnisse Ub Ub Proteasom Ub NF κB aktiviert Transkription Enzyme und ZellzyklusRegulatoren Proteasominhibition ZelladhäsionsMoleküle degradiertes IκB Abb. 1 Wirkmechanismus der Proteasominhibition am Beispiel von NFkB. Zu eliminierende zellulre Proteine werden zunchst durch Ubiquitinierung markiert und nachfolgend durch Proteasomen degradiert. Dies ist fr zahlreiche zellulre Funktionen essenziell, einschließlich Zellzyklusregulation, Signaltransduktion und Transkriptionskontrolle. Eine Proteasominhibition fhrt zur Dysregulation dieser Funktionen. Ein wichtiger Effekt der Proteasominhibition ist die Akkumulation von IkB, einem Inhibitor des Transkriptionsfaktors NFkB. Daher kann weniger aktiviertes NFkB in den Zellkern wandern, die Folge ist eine verminderte Expression von Zelladhsionsmoleklen und zahlreicher Wachstums-, Survival- und angiogenetischer Zytokine. Zudem wird Apoptose durch verminderte Expression antiapoptotischer Faktoren induziert (Abkrzungen: NFkB – nuclear factor kappa B; IkB – Inhibitor kappa B; Ub – Ubiquitin). der Fnfte lnger als 10 Jahre lebt. In Studien wurden verbesserte Ergebnisse nach autologer Tandem- gegenber Einzel-Transplantation bei Standardrisikopatienten ohne Erreichen einer CR oder sehr guter PR nach erster Transplantation beobachtet [3]. Nach sequenzieller autologer-allogener Stammzelltransplantation bei Hochrisikopatienten werden zwar verbesserte Remissionsraten als nach alleiniger autologer Transplantation erreicht, allerdings wurde gegenber einer autologen Tandem-Transplantation bisher nicht ein verbessertes Gesamtberleben beobachtet [4]. Die Risikostratifizierung bezog sich dabei u. a. auf die zytogenetische Aberration Deletion 13q14, wobei zunehmend die negativ prognostische Bedeutung weiterer chromosomaler Vernderungen deutlich wird (z. B. t[4;14], Hypodiploidie, Deletion 17p13 bzw. p53). Als prognostische Marker werden zudem erhhte Serumwerte fr b2-Mikroglobulin (> 3,5 mg/L) und vermindertes Serum-Albumin (< 3,5 g/dl) verwendet. Bezglich der autologen PBSZT beim MM gilt die Konditionierungstherapie mit Melphalan (200 mg/m2) als Standard [5], eine Stammzellselektion (z. B. CD34 +-Selektion) wird außerhalb von Studien nicht mehr durchgefhrt. Das wachsende Wissen ber die Biologie des MM hat auch zu einem besseren Verstndnis der Wirkungsweise der Proteasominhibition als neues Therapiekonzept gefhrt. Proteasominhibitoren greifen sowohl die Myelomzellen direkt an als auch in deren Interaktion mit dem Knochenmarkstroma ein. In laufenden Studien der DSMM (Deutsche Studiengruppe Multiples Myelom)- und GMMG (German Multicenter Myeloma Group)-Studiengruppen wird versucht, durch Integration der Substanz Bortezomib in Induktions-, bersicht aktiviertes NFκB wandert in den Zellkern Ub Ub antiapoptotische Faktoren Aufgrund der Bedeutung des Proteasoms fr die normale Zelle erschien die Proteasominhibition zunchst bedenklich, In-vitroStudien zeigten aber die Durchfhrbarkeit einer solchen therapeutischen Strategie. Untersuchungen an Leukmiezellen ergaben, dass ein natrlich vorkommender Proteasominhibitor Apoptose verursacht [6]. Weitere Studien belegten, dass Tumorzellen sehr viel sensitiver gegenber dem proapoptotischen Effekt von Proteasomeinhibitoren waren als nicht transformierte Zellen [7]. Auch Studien an Mausmodellen ergaben, dass Proteasominhibitoren den Tumorprogress verzgern und Apoptose auslsen knnen, ohne sichtbare Nebenwirkungen zu verursachen [7]. Basierend auf diesen Untersuchungen wurden selektivere Substanzen entwickelt, die potenteste war PS-341, die spter Bortezomib genannt wurde. Große Aktivitt dieser Substanz fand sich beim MM und zwar sowohl in Zelllinien als auch in primren Patientenproben [8]. Studienergebnisse Nach den ermutigenden prklinischen Ergebnissen wurde eine Phase-I-Studie an Patienten mit refraktren hmatologischen Malignomen durchgefhrt. Diese Studie belegte die Sicherheit der Substanz. Dosislimitierend waren Allgemeinsymptome wie Mdigkeit, Thrombozytopenie und Elektrolytverschiebungen. Alle MM-Patienten in dieser Studie sprachen auf die Therapie an, einschließlich einer kompletten Remission (CR) [9]. Nach erfolgreicher Phase-I-Prfung und Dosisfindungsstudien wurde Bortezomib in der SUMMIT-Studie (Phase II) bei therapierefraktrem MM eingesetzt. Patienten hatten mindestens 2, im Median 6 Vortherapien, 43 % waren Hochrisikopatienten (Deletion 13q14 positiv). Nach maximal 8 Zyklen (1,3 mg/m2 i. v. an Tag (d) 1, 4, 8, 11; Wiederholung d22) zeigten 27 % eine partielle Remission (PR) und 4 % eine CR (Tab. 2). Die Remissionsdauer betrug 12 Monate, die mediane berlebenszeit 16 Monate. Ein Ansprechen auf Bortezomib fhrte zudem zur Besserung vorbestehender Zytopenien, der Nierenfunktion und der Lebensqualitt. Mit einer zustzlichen Dexamethasontherapie (n = 106) bei Patienten mit stabiler (SD) oder fortschreitender Erkrankung (PD) unter der Bortezomib-Therapie zeigte sich nochmals ein signifikantes Ansprechen bei 18 % der Patienten [10]. Diese Studie erschien 2003 im New England Journal of Medicine und fhrte zur Zulassung der Substanz beim fortgeschrittenen MM [10]. In der nachfolgenden CREST-Studie wurden therapierefraktre MM-Patienten mit Bortezomib 1,0 mg/m2 (n = 28) vs. 1,3 mg/m2 (n = 26) behandelt. Dabei erreichten 30 % der mit 1,0 mg/m2 und 38 % der mit 1,3 mg/m2 behandelten Patienten mit Bortezomib allein eine PR oder CR. Die CR- und PR-Rate fr die Patienten, die Bortezomib oder dieses in Kombination mit Dexamethason erhalten hatte, lag insgesamt bei 37 % (1,0 mg/m2) und 50 % (1,3 mg/m2) [11]. Zustzlich zu abdominellen Beschwerden traten in beiden Studien als hufigste schwere unerwnschte Wirkungen (CTC „common toxicity criteria“ Grad 3 + 4) eine Thrombozytopenie (30 %), Neutropenie (15 %), Lymphopenie (10 %) Wsch R et al. Proteasominhibition als neues … TumorDiagn u Ther 2006; 27: 215 – 220 217 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. ubiquitiniertes IκB MM rezidiv/refraktr (CREST) MM rezidiv/refraktr (APEX) APEX-Update bersicht 218 Dosierung ORR (%) Referenz 202 1,3 mg/m2; d 1, 4, 8, 11; Wh. d 21 31 Richardson, NEJM 2003 [10] 53 1,0 vs. 1,3 mg/m2 ; d 1, 4, 8, 11; Wh. d 21 30 (1,0 mg/m2) 38 (1,3 mg/m2) Jagannath, BJH 2004 [11] 669 1,3 mg/m2; d 1, 4, 8, 11; Wh. d 21 38 Richardson, NEJM 2005 [13] 43 Richardson, ASH 2005 [14] und Polyneuropathie (PNP, 30 %) auf. In Einzelfllen wurden auch andere neurologische Schdigungen, wie bilaterale Ototoxizitt, beobachtet [12]. Nach diesen viel versprechenden Ergebnissen wurden in der APEX Phase-III-Studie 669 Patienten in einen Bortezomib vs. hoch dosiertem Dexamethason Arm randomisiert, wobei die Patienten bereits auf 1 – 3 Vortherapien rezidiviert oder refraktr waren. Es zeigte sich ein signifikant verlngertes krankheitsfreies berleben (6,2 vs. 3,5 Monate) sowie ein verbessertes Ansprechen (CR 6 vs. 1 %, PR 32 vs. 17 %) fr die Bortezomib-Therapie, woraufhin die Studie bei erreichtem Studienziel vorzeitig beendet wurde [13]. Diese Studie zeigte, dass der Proteasominhibitor der Dexamethason-Standardtherapie signifikant berlegen war; die Ergebnisse erschienen ebenfalls im New England Journal of Medicine [13]. Bei kritischer Interpretation dieser guten Ergebnisse mssen einige Punkte insbesondere bei den APEX-Studiendaten bedacht werden: 1. Es waren bereits einige Patienten mit Dexamethason vorbehandelt und die erreichte Ansprechrate auf Dexamethason in der APEX-Studie war niedriger als erwartet (18 vs. 25 – 44 %), 2. die im Vergleich zu Standardprotokollen niedrigere DexamethasonDosisintensitt knnte Einfluss auf das etwas geringere Ansprechen auf Dexamethason gehabt haben und 3. der Beobachtungszeitraum der Studie war mit 8,3 Monaten relativ kurz. Die Vorstellung der Nachfolgeuntersuchung der APEX-Studie beim Kongress der amerikanischen Gesellschaft fr Hmatologie (ASH 2005) ergab gegenber der initial kurzen Nachbeobachtung nach durchschnittlich 22 Monaten eine Besttigung bzw. weitere Verbesserung der verffentlichten Studiendaten [13]: Das mediane berleben lag dabei bei 30 Monaten und der berlebensvorteil bei 6 Monaten im Bortezomib- gegenber Dexamethason-Arm. Die Remissionsrate war mit 43 % sogar noch etwas hher als in der initialen APEX-Analyse [14] (Tab. 2). Wenngleich der verbesserte Behandlungserfolg der wichtigste Parameter fr den Patienten darstellt und die Kostenanalyse nicht allein das Therapiekonzept bestimmen sollte, betragen die Bortezomib-Kosten ein Vielfaches der einer Dexamethason-Therapie, insbesondere wenn diese ber 9 Monate – wie in der APEX-Studie – erfolgt. Allerdings muss bedacht werden, dass die durchschnittliche Therapiedauer aufgrund a) des rasch erreichten Therapieansprechens (im Durchschnitt nach 2 Therapiezyklen) oder b) der Nebenwirkungen meist krzer ist als die in der APEX-Studie angestrebte Therapiedauer von 9 Monaten. Ob eine krzere Therapiedauer auch zu gnstigen Ergebnissen fhrt, muss erst durch Studien belegt werden. Trotz Tab. 2 Studien mit Bortezomib-Monotherapie beim therapierefraktren Multiplen Myelom. dieser – auch im Editorial der Originalarbeit [15] geußerten Kritikpunkte – ist Bortezomib ein wirksames Medikament zur Behandlung des MM, dessen genauen Stellenwert in der Primr-, Hochdosis- und Rezidivtherapie weitere Studien klren werden. Ziel laufender und zuknftiger Studien Derzeit wird der Nutzen der Proteasominhibition in Kombination mit anderen myelomwirksamen Substanzen und als Ersttherapie untersucht [16 – 18]. Die Fhigkeit von Proteasominhibitoren, die Sensitivitt gegenber konventioneller Chemotherapie zu erhhen und Chemoresistenz zu berwinden, bildet dabei die Grundlage fr Kombinationen selbst mit Substanzen, auf die Patienten bereits refraktr waren. MM-Erstlinientherapie Verschiedene Phase-I–III-Studien prfen Bortezomib in unterschiedlichen Kombinationstherapien, mit Antracyclinen wie Doxorubicin, mit Dexamethason, Alkylantien (Melphalan, Cyclophosphamid u. a.), Thalidomid oder Lenalidomid. Aktuelle Daten einer Studie von Jagannath et al. [16] zeigten bei 50 unbehandelten MM-Patienten, dass Bortezomib alleine oder in Kombination mit Dexamethason auch in der Primrtherapie sehr effektiv ist. Dabei wurde ein kumulatives Ansprechen nach 2 Zyklen von 50 %, nach 4 Zyklen von 79 % und 6 Zyklen von 90 % erreicht. Das mediane ereignisfreie berleben lag bei 15 Monaten und das 1-Jahres-berleben bei 93 %. Bei 23 Patienten wurde im weiteren Verlauf eine autologe Stammzelltransplantation durchgefhrt, die wie die Stammzellsammlung von der Vortherapie nicht negativ beeinflusst wurden. Diese ersten Ergebnisse mssen noch durch grßere Patientenzahlen besttigt werden, trotzdem erscheint die Bortezomib/Dexamethason-Kombination in der Induktionstherapie effektiv und gut vertrglich. Zudem sollten die Ergebnisse einer geplanten Phase-III-Studie mit VAD (Vincristin, Adriamycin, Dexamethason) vs. Bortezomib/Dexamethason von großem Interesse sein. Die vom amerikanischen M. D. Anderson Cancer Center (MDACC) in Houston durchgefhrte Kombination mit Bortezomib, Thalidomid und Dexamethason in der Induktion bei 36 Patienten zeigte ebenfalls ein beeindruckendes Ansprechen von 92 % und eine komplette Remissionsrate von 31 % [19]. Eine zurzeit weltweit durchgefhrte Phase-III-(VISTA-) Studie untersucht bei lteren Patienten (> 65 J.) die bestmgliche Erstlinientherapie und prft randomisiert MP ohne gegenber MP mit Bortezomib (MP-B). Die Daten der vorgeschalteten Phase-I/II-Stu- Wsch R et al. Proteasominhibition als neues … TumorDiagn u Ther 2006; 27: 215 – 220 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. MM rezidiv/refraktr (SUMMIT) Patientenanzahl MM-Rezidivtherapie In der Rezidivtherapie wurden beim ASH-2005-Studien zu verschiedenen Kombinationen gezeigt: Bortezomib mit Revlimid [20], mit Thalidomid und Dexamethason [21], mit Melphalan/ Prednison (MP)/Thalidomid [22] oder mit Cyclophosphamid und Dexamethason [23]. Diese Studien mit noch relativ kleinen Patientenzahlen von 19, 85, 20 und 50 erreichten Ansprechraten von 53 %, 55 %, 67 % und 76 %, was fr die hufig intensiv vortherapierten und refraktren MM-Patienten ausgezeichnete Ergebnisse sind. Studien bei soliden Tumoren Bei den nichthmatologischen soliden Tumoren erscheint die Proteasominhibition insbesondere bei chemoresistenten Erkrankungen viel versprechend, whrend sie als Monotherapie bei den meisten soliden Tumoren weniger wirksam ist [26]. Bemerkenswert ist eine Phase-I-Studie bei 15 Patientinnen, die mit rezidiviertem oder progredientem Ovarialkarzinom eine Kombination mit Carboplatin und Bortezomib erhielten. Hier zeigte sich ein Gesamtansprechen von 47 % mit zwei kompletten Remissionen (CR) und fnf partiellen Remissionen (PR), einschließlich einer CR bei einer Patientin mit platin-resistenter Erkrankung [27]. Diese Studie belegt eindrucksvoll die Fhigkeit von Proteasominhibitoren zur Resistenzdurchbrechung in der Kombinationsbehandlung. Es bleibt abzuwarten, ob sich hnliche Ergebnisse in Phase-II/III-Studien erreichen lassen. Resistenzmechanismen Die Therapie mit Proteasominhibitoren kann allerdings auch selbst eine Chemoresistenz auslsen, z. B. durch Aktivierung von so genannten Hitzeschockproteinen. Diese Hitzeschockproteine bewirken einen Schutz der Zelle vor Stress durch Chemotherapeutika. Hitzeschockproteininhibitoren knnen in Kombination mit Proteasominhibitoren die Entwicklung dieser Chemoresistenz berwinden [28]. Auch die Umgehung des Ubiquitin-ProteasomStoffwechselwegs kann fr ein vermindertes Ansprechen verantwortlich sein. So ist das sog. Aggresom ein alternativer Stoffwechselweg, um missgefaltete Proteine zu entfernen. Die kombinierte Inhibition des Proteasoms und des Aggresoms zeigt deshalb eine synergistische Anti-Tumor-Wirkung [29]. Spezifischere Inhibitoren scheinen darber hinaus sehr viel versprechend. So ist das Immunproteasom ein spezialisiertes Proteasom, welches bei der HLA-Klasse-I-Antigenprsentation eine Rolle spielt und konstitutiv in einigen hmatopoetischen Zellen exprimiert ist [31]. Spezifische Inhibitoren des Immunproteasom knnten also mglicherweise gezielt Apoptose in hmatologischen Malignomen bewirken und andere Zellen schonen. Dadurch knnten z. B. einige Nebenwirkungen, wie die periphere Neuropathie, vermindert oder gar ganz verhindert werden. Eine weitere Mglichkeit wre die Entwicklung von Inhibitoren der E3-Enzyme. Diese Ubiquitin-Ligasen vermitteln die Spezifitt der Reaktion und konjugieren jeweils bestimmte Proteine mit Ubiquitin [32, 33]. Durch Hemmung der Ubiquitin-Ligasen knnten so ganz gezielt Prozesse, die in Tumorzellen durch berexpression bestimmter Proteine verstrkt ablaufen, blockiert werden. bersicht Studien bei Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) Studien bei anderen NHLs sind noch nicht so weit fortgeschritten, aber zwei Phase-II-Studien ergaben ebenfalls ermutigende Ergebnisse: Durch die Bortezomib-Monotherapie (1,5 mg/m2, d1,4, 8,11; Wiederholung d21, max. 6 Zyklen) bei follikulren Lymphomen (FL) (n = 10) konnte ein Gesamtansprechrate (CR+PR = ORR) von 58 % (CR/CRu 20 %) mit einer Remissionsdauer zwischen 3 – 24 Monaten erreicht werden [24]. Bei Mantelzell-Lymphomen (MCL) (n = 29) wurde eine ORR von 41 % beobachtet, die mediane Remissionsdauer wurde bei einer Nachbeobachtung von 9 Monaten noch nicht erreicht [25]. Aufgrund der kleinen Patientenzahl und der noch kurzen Beobachtungszeit mssen weitere Analysen abgewartet werden. Zuknftige Studien werden Bortezomib bei MCL und FL in bestehende Chemotherapieprotokolle integrieren und zudem in der Erhaltungstherapie prfen. Ausblick Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung noch effizienterer und gezielterer Inhibitoren der beschriebenen proteolytischen Vorgnge. So wurde in der Zeitschrift Cancer Cell ein neuer Wirkstoff (NPI-0052) vorgestellt, der eine noch strkere Inhibition des Proteasoms hervorruft und synergistisch mit dem Proteasominhibitor Bortezomib wirkt [30]. Ob dieser Wirkstoff eine hhere Toxizitt mit strkeren Nebenwirkungen aufweist, bleibt noch abzuwarten. Fazit fr die Praxis Die Einfhrung und intensive klinische Evaluation des Proteasominhibitors Bortezomib zeigt fr Patienten mit MM ermutigende Perspektiven auf, sowohl in der Primr- als auch in der Rezidivund Erhaltungstherapie nach Stammzelltransplantation. Knftige klinische Studien mssen den genauen Stellenwert im klinischen Alltag noch besser definieren. Die Hemmung des Proteasoms ist zudem eine neue und effektive Therapieoption bei weiteren bsartigen Erkrankungen mit vergleichsweise guter Vertrglichkeit. Besonders bei anderen NHLs und einigen soliden Tumoren hat es sich als wirksam erwiesen. Insgesamt ist die Validierung des Ubiquitin-Proteasom-Stoffwechselwegs als therapeutischer Angriffspunkt ein eindrucksvolles Beispiel fr die bertragung von Laborerkenntnissen in die Klinik. Danksagung Wir danken fr die bestndige Untersttzung durch Prof. Dr. R. Mertelsmann. R. W. wird untersttzt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Deutsche Krebshilfe, M. E. durch die BioThera Stiftung. Literatur 1 Ciechanover A. Proteolysis: from the lysosome to ubiquitin and the proteasome. Nat Rev Mol Cell Biol 2005; 6: 79 – 87 2 Adams J. The proteasome: a suitable antineoplastic target. 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