Zusammenfassung - TU Darmstadt Chemie

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Bortezomib
Carina Büchner, Isabelle Büschges, Bastian Brehm, Jenny Cejmer
Bortezomib (IUPAC: (1R)-3-Methyl-1-[((2S)-3-phenyl-2-[(2-pyrazinylcarbonyl)-amino]propanoyl)amino]
butylborsäure (ursprünglicher Name PS-341) bekannt unter dem Markennamen Velcade, ist ein
Proteasom Inhibitor der zur Behandlung von multiplen Myelomen und Mantelzell-Lymphomen
eingesetzt wird.
Es wird in den USA von Millenium Pharmaceuticals und in Deutschland von Janssen-Cilag (Johnson &
Johnson) vertrieben.
1 Struktur
2 Physikalische Eigenschaften
Die Struktur von Bortezomib lässt sich als Ngeschütztes
Dipeptid
mit
Pyz-Phe-boroLeu
beschreiben. Dieses steht für 2-Carboxypyrazin,
Phenylalanin
und
Leucin
mit
einem
Borsäureesterderviat antelle einer Carbonsäure
Funktion.
Der Borsäureester stellt das aktive Reaktionszentrum
dar.
Bortezomib ist das erste aus einer neuen Klasse von
Antikrebsmitteln,
die
als
Proteasom-Hemmer
bezeichnet
werden.
Es
wird
parallel
zur
Chemotherapie oder anstatt der Chemotherapie,
falls diese nicht mehr wirkt, eingesetzt.
O
N
N
OH
NH
NH
B
OH
Bortezomib ist als Injektion zur intravenösen oder
subkutanen
Verwendung
erhältlich.
Jedes
Fläschchen enthält 3,5 mg Bortezomib als weißes,
steriles, gefriergetrocknetes Pulver in Form eines
Mannitol-Borester. Zur Verwendung wird der Wirkstoff
in einer Kochsalzlösung aufgelöst. Nach der
Zubereitung steht der Manitolester mit seinem
Hydrolyseprodukt im Gleichgewicht.
Die Löslichkeit von Bortezomib, als monomere
Borsäure in Wasser beträgt 3,3 bis 3,8 mg/mL bei
einem pH-Wert von 2 bis 6,5.
O
Lewis Struktur von Bortezomib mit zwei Stereogenenzentren
Die Substituenten bilden zwei Stereogenezentren,
welche die folgende Konfiguration aufweisen: 1R, 2S
CAS Nummer:
Summenformel:
Molare Masse:
LD50(intravenös):
179324-69-7
C14H25BN4O4
384,24 g/mol
3,0 mg/m2 (Affe)
Türkis-C
Dunkelblau-N
Rot–O
Dunkelgrau-B
Weiß-H
Dreidimensionales
Modell des
Bortezomib
14.07.14 | Studienprojekt DaMocles | TU-Darmstadt | Carina Büchner, Isabelle Büschges, Bastian Brehm, Jenny Cejmer
3 Synthese
14.07.14 | Studienprojekt DaMocles | TU-Darmstadt | Carina Büchner, Isabelle Büschges, Bastian Brehm, Jenny Cejmer
Die Synthese von Bortezomib ist ein mehrstufiger
Prozess. Es werden mehrere Zwischenprodukte
benötigt, die unter unterschiedlichen
Reaktionsbedingungen (Temperatur, Lösungsmittel,
Zeit) hergestellt werden. Das Molekül wird zum
Schluss aus diesen Zwischenprodukten
zusammengesetzt.
sammeln sich Proteinabfälle an, die Zellregulation
wird gestört, die Zelle kann sich nicht mehr teilen und
stirbt ab.
4 Verwendung
Bortezomib ist ein Proteasom Inhibitor und wird bei
der Behandlung von multiplen Myelomen eingesetzt,
eine Krebserkrankung des Knochenmarks, welche
sich durch bösartige Vermehrung von Plasmazellen
auszeichnet.
Es wird bei neu-Patienten wie auch bei Patienten
eingesetzt, die sich bereits einer oder mehreren
Behandlungen unterzogen haben, die einen
Rückfall hatten oder eine Behandlungsresistenz
aufweisen.
Das
Wachstum
der
Plasmazellen
führt
zu
Knochenschmerzen und Auflösung der Knochen bis
zu spontanen Knochenbrüchen, Anstieg des aus
dem Knochen gelösten Calciums im Blut und
Abnahme der im Knochenmark gebildeten roten
Blutkörperchen. Die im Übermaß produzierten und
oftmals abnormalen Antikörper können durch
Ablagerung im Gewebe zu Funktionsstörungen vieler
Organe,
zu
Nierenversagen
und
zur
Beeinträchtigung der Durchblutung führen.
Bortezomib hemmt spezifisch die chymotrypsinartige Aktivität des 26S-Proteasoms, welches eine
wichtige Rolle bei Metabolisierung bestimmter
Proteine spielt und somit den Zellzyklus und das
Zellwachstum reguliert.
Die
Hemmung
der
Stoffwechselwege
der
Krebszellen führt zu Hemmung des Tumorwachstums,
Hemmung der Angiogenese, Tod der Krebszellen
und
Hemmung
der
Interaktion
mit
Bindegewebszellen des Knochenmarks.
Der genaue Mechanismus ist bis heute nicht genau
geklärt.
5 Wirkung
Das Proteasom findet sich in allen Zellen, wo es viele
verschiedene Proteine abbaut, es regelt somit den
Zellenlebenszyklus.
Bortezomib hemmt das Proteasom für einen
Zeitraum von circa 12-24 Stunden, dadurch
[aus Informationsbroschüre, siehe Quellen]
Gesunde Zellen können diese vorübergehende
Blockade des Proteasoms besser verkraften und
erholen sich in weniger als 72 Stunden wieder.
Die
Myelom-Zellen
reagieren
wesentlich
empfindlicher auf diese Blockade.
Durch die Erholung der normalen, gesunden Zellen
kommt es bei der Therapie mit Bortezomib nicht zu
bestimmten Nebenwirkungen wie Haarausfall, die
sonst oft typische Kennzeichen einer Chemotherapie
sind.
Wirkung auf das Multiple Myelom:
Abbildung 3 – Die unterschiedlichen Wirkungsweisen
Bortezomib
auf das Multiple Myelom
[aus Informationsbroschüre, siehe Quellen]
1.
2.
3.
4.
von
Die Myelom-Zellen werden daran gehindert, sich
an Knochenmarkzellen anzubinden.
Das Wachstum neuer Blutgefäße wird gehemmt,
welche die Myelom-Zellen mit Sauerstoff und
Nahrung versorgen würden.
Die Produktion der für das Wachstum und das
Überleben von Myelom-Zellen notwendigen
Faktoren wird verändert.
Bortezomib besitzt zusätzlich auch eine direkt
abtötende (zytotoxische) Wirkung auf die
Myelom-Zellen.
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Bortezomib kann zusammen mit dem KortisonDerivat, Dexamethason, zu Beginn der Behandlung
oder – falls eine Behandlung mit Bortezomib alleine
keine Ergebnisse zeigt – nach den ersten 2 oder 3
Zyklen eingesetzt werden.
Eine Studie erbrachte für die Kombinationstherapie
von Bortezomib mit Melphalan/Prednison folgende
Ergebnisse:
- Die Quote der Vollremission steigt
- Es verlängert sich der Zeitraum, in dem ein Patient
nach der Behandlung krankheitsfrei bleibt.
- Es verlängert sich der Zeitraum bis zum erneuten
Fortschreiten der Krankheit
- Die Gesamtüberlebensquote steigt
Bei momentan laufenden Studien liegt das
Augenmerk
besonders
auf
der
Kombinationstherapie z.B. mit Dexamethason,
Doxorubicin und Bendamustin.
6 Nebenwirkungen
Die Einnahme von Bortezomib kann zu einer
peripheren Neurophatie führen, eine Nervenstörung
mit Schmerzen und Taubheitsgefühlen, vor allem an
Händen und Füßen, welche bis zur völligen
Immobilität der Patienten führen kann, sich aber in
der Regel wieder zurückbildet.
Weitere Nebenwirkungen sind: Übelkeit, Durchfall
und Müdigkeit
Quellen
http://www.pharmazeutischezeitung.de/index.php?id=122&type=0
http://myeloma.org/pdfs/U-Vel_Eng2011_j1web.pdf
Informationsbroschüre Multiples Myelom – Ein
Ratgeber für Patienten, Angehörige und Interessierte
Myelom- und Lymphomhilfe Österreich
A-7052 Müllendorf
Österreich
Patent
WO2009/36281
A2,
Jahr
2009,
Title:
Nitric
Oxide
Donating
Prostamides
Author: Dr. Reddy's Laboratries LTD; Dr. Reddy's
Laboratries Inc., India
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