Was der DWD nicht sagt: Prof. Horst Malberg “ Über das Stadtklima

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Was der DWD nicht sagt: Prof. Horst
Malberg “ Über das Stadtklima und den
Klimawandel in Deutschland seit 1780″
29. Mai 2009 Malberg Klima 11
In Washington tagte Ende April 2009 eine Klimakonferenz zur Vorbereitung einer UNKlimakonferenz Ende des Jahres im Beisein unseres Umweltministers, und in Deutschland war
zeitgleich der Deutsche Wetterdienst (DWD) an die Öffentlichkeit getreten. H. FLOHN, der
Altmeister der Klimatologie, hätte das Doppelereignis vermutlich als Sonderform der Telekonnektion
bezeichnet. Nun ist es amtlich: Der anthropogene Klimawandel ist auch in Deutschland
angekommen. Die mediale Aufgeregtheit über einen beschleunigten „Klimazug“ sowie über
„Sprengkraft“ beim Stadtklima war groß. Was war nicht alles in den Medien zu lesen und zu hören.
Lesen Sie Auszüge daraus hier:
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1. Der warme April 2009 bei uns (!) sei ein Beleg, dass der anthropogen verursachte
weltweite Klimawandel auch in Deutschland angekommen sei.
2. Seit 1980 habe der CO2-Ausstoß den Klimawandel beschleunigt vorangetrieben.
3. Von der für gerade noch tolerierbaren Erwärmung von 2°C sei seit 1850 bereits die Hälfte
„aufgebraucht“.
4. Den Großstädten in Deutschland drohe, wenn nicht der CO2-Ausstoß verringert werde, der
Hitzekollaps. Grünflächen und Frischluftschneisen dürften nicht verbaut werden und schattige
Stellen müssten binnen we-niger Minuten erreichbar sein, wolle man die gesundheitliche Belastung
an den sommerlich-tropischen Tagen in den Innenstädten in Grenzen halten.
Betrachten wir diesen Alarmismus, dem laut einer Umfrage mehr als zwei Drittel der Deutschen
skeptisch gegenüber stehen, im Detail.
Abb. 1(rechts): Temperaturverlauf von Berlin Innenstadt und Außenbezirken 1800 – 1990
Zu Punkt 1 erhebt sich spontan die Frage: Und was ist mit dem Rest der Welt? Ist dort der April
2009 auch ein Beleg für eine alarmierende Erwärmung? Mit einer einfachen synoptischen
Betrachtung kommt man zu dem Ergebnis, dass der April kaum überall zu warm gewesen sein kann,
sondern dass es zirkulationsbedingt in anderen Teilen Europas erheblich zu kalt gewesen sein
muss. Wenn es in Deutschland wärmer ist als im Mit-telmeergebiet, dann hat das etwas mit einer
bestimmten Wetterlage, einer blockierenden Hochdrucklage, d.h. mit Witterung zu tun, aber nichts
mit Klima. Klimaänderungen sind nach Klimaperioden zu beurteilen und nicht nach klimatologisch
irrelevanten Eintagsfliegen eines Einzelmonats oder Einzeljahrs.
Zu Punkt 2 gilt die Aussage über eine beschleunigte globale Erwärmung nur zwischen 1980 und
1998. Dabei korrespondiert der starke Temperaturanstieg, wie im Beitrag SO 11/09 zur Berliner
Wetterkarte gezeigt, we-sentlich mit dem El Nin?o-Phänomen im tropischen Pazifik. Seit 1998
haben wir es jedoch mit einem globalen Temperaturrückgang zu tun. Zwar kann dieser physikalisch
auch als Beschleunigung verstanden werden, al-lerdings mit einem negativen Vorzeichen. Das
heißt: Ist die Klimadominanz der CO2-Hypothese vor 1998 schon zweifelhaft, befindet sie sich seit
1998 sogar im Widerspruch zur realen Klimaentwicklung. Seit 1998 ist der CO2-Gehalt der Luft
stärker als je zuvor in den letzten 150 Jahren angestiegen, die Temperatur dagegen ist gleichzeitig
zurück gegangen, und zwar bis 2008 global um -0,2°C und auf der Südhalbkugel sogar um
0,3°C, ein erheblicher Wert verglichen mit einer Erwärmung von 0,7 bis 0,8°C in 150 Jahren.
Der Punkt 3, nachdem die Hälfte einer noch akzeptablen Erwärmung bereits „aufgebraucht“ ist, ist
geradezu paradox. Er legt, wie die nachfolgenden Abbildungen zeigen, mit den Klimaverhältnissen
um die Mitte des 19. Jahrhunderts das lebensfeindlichste Klima der letzten 200 Jahre als
Referenzniveau fest – eine abenteuer-liche Aussage. In den kalten Jahrzehnten um 1850 sind
wegen der Missernten Menschen in Deutschland ver-hungert (!), brach der Weinanbau in
Norddeutschland zusammen und setzte die große Auswanderungswelle in die USA ein. Wir sollten
uns glücklich schätzen, dass die Klimaentwicklung Deutschland aus dieser Kältepe-riode
herausgeführt hat. Stattdessen wird mit der Festlegung eines irrelevanten Referenzniveaus der
Eindruck erweckt, als wäre die Erwärmung seither das Schlimmste, was passieren konnte. Lesen
Sie den ganzen Text in der Anlage.
Prof. Dr. Horst Malberg
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11 Kommentar(e)
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2
11:295. Juni 2009 FokkerPlanck
@ Herr Stehlik,
ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihren Kommentar richtig verstehe. Ich kann Ihnen aber zumindest in
diesem Punkt zustimmen:
"Aber, als überzeugter Demokrat bin ich mir gewiss, dass redliches Verhalten obsiegen wird"
Ich unterstütze "redliches Verhalten" uneingeschränkt. Dies läßt meiner Meinung nach der Verein
"EIKE" vermissen. Wenn Sie meinen, die IPCC-Berichte seien wissenschaftlich irreführend, warum
lassen Sie dann nicht mal aufklären, sondern interpretieren diese nach ihrem Gutdünken? Was gibt
Ihnen die Sicherheit, daß Prof. Malbergs Forschungsergebnisse "richtiger" seien als die in den
IPCC-reports berücksichtigten?
Nun, Sie haben meiner email-Adresse, schreiben Sie mir, so erfahren Sie meinen Namen, wir
kennen uns übrigens.
+71Antworten
4
7:525. Juni 2009 Dr. Rer. Nat. Gerhard Stehlik
Zum Kommentar #7 am Dienstag, 02.06.2009, 16:35
Sehr geehrter Herr Anonymus Fokker.Planck bei gmx.net,
Sie schreiben Ihren Beitrag im Schema der Dialektik. Sie beginnen sachlich nüchtern, ja,
wissenschaftlich abgeklärt und enden mit der Herabwürdigung von Professor (Emeritus) Dr. Horst
Malberg, des früheren Direktors des Meteorologischen Institutes der Freien Universität Berlin.
Ihre sachliche Einleitung lautet: “... sicher ist über die quantitative Wirkung natürlicher
Einflußfaktoren aufs Klima noch nicht alles bekannt. Dazu gehört auch der Einfluß der Sonne. Zu
Recht kann man fragen, ob neben den Intensitätsschwankungen noch weitere komplexere Faktoren
eine signifikante Rolle spielen.“ Und das beleidigende Ende: “Der produziert nur Mutmaßungen am
laufenden Band nach Schema "F".“
So gewinnen Sie erst einmal die volle Zustimmung ihrer Leser (dialektische Motivationsphase der
Gehirnwäsche durch positive Gesprächsführung). Doch schon im Abschluss dieser
Motivationsphase erscheint dann ganz unauffällig ihre ganz und gar unwissenschaftliche Botschaft:
“Man muß sich dann allerdings auch fragen, ob diese (Anm. Einflussfaktoren) beim rezenten Klima
eine wichtige Rolle spielen können, denn dieses wird ja physikalisch gut rekonstruiert."
Klimarekonstruktionen erfolgen niemals physikalisch, also wirklich, noch nicht einmal in einem
physikalischen Modell der Wirklichkeit, sondern nur im Gehirn von Menschen und neuerdings auch
in „Computergehirnen“, die als black box das Gehirn von Menschen unterstützen, ja, übertreffen
können.
Wie sollen physikalische Faktoren entscheiden, wo sie eine Rolle spielen dürfen und wo nicht? Wie
unterscheiden physikalische Faktoren zwischen vergangenem und rezentem Klima und aktuellem
Wetter?
Nicht jeder Bildungsgang in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, logisches
Denken und moralische Größe gleichermaßen zur vollen Blüte zu entwickeln. Wenn jemand
zwischen Klimarekonstruktion und Wetterrealität nicht differenzieren kann, sollte seine Moral
wenigstens ausreichen, andere nicht herabzuwürdigen.
Leider gibt es Zeitgenossen, die wissen, dass es genügend intellektuell Schwache gibt, die sich
verführen lassen. Oft kommen diese anonym daher, weil sie fürchten müssen, von ihren Nachbarn
erkannt zu werden. So gehen sie lieber nur maskiert einher, wenn sie mit Zuckerbrot und Peitsche
unterwegs sind. Schlimm, dass solches Verhalten aller Aufklärung zum trotz heute immer noch in
Mode ist.
Aber, als überzeugter Demokrat bin ich mir gewiss, dass redliches Verhalten obsiegen wird über das
dialektische Getue. Wenn Menschen Auge in Auge miteinander sprechen, nennen sie sich ihre
Namen als Zeichen von Offenheit, Vertrauen und gegenseitigem Respekt. Bei Fokker.Planck bei
gmx.net ist das nicht der Fall. Das „Sich Schmücken“ mit schönen, falschen fremden Federn ist
offensichtlich: Adriaan Daniël Fokker (1887–1972) und Max Planck (1858–1947).
+69Antworten
6
15:182. Juni 2009 Jens Christian Heuer
@FokkerPlanck
Die Hohenpeissenberg Temperaturen sind natürlich keine globalen Durchschnittstemperaturen.
Allerdings weisen sie trotz alledem ein meines Erachtens teilweise vergleichbares Muster auf.
Hohenpeissenberg zeigt z.B. die mehr als 20 Jahre währende vorübergehende Abkühlung, welche
dann so etwa ab 1980 in eine beschleunigte Erwärmung übergeht.
Beim Vergleich der Sonnenfleckenzahlen (und damit der Sonnenaktivität)mit beiden
Temperaturkuven gibt es zwar auch deutliche Abweichungen, aber wer weiss, wenn man neben der
Sonne auch noch weitere natürliche Schwankungen (AMO, PDO, ENSO)miteinbezieht sieht das
vielleicht ganz anders aus!? Übrigens hat Prof.Malberg einen interessanten Beitrag veröffentlicht,
der sich mit einem möglichen Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und ENSO befasst.
Der Einfluss der Sonne ist womöglich vom IPCC tatsächlich unterschätzt worden, berücksichtigt
man doch immer nur die in der Tat geringen Schwankungen bei der Gesamtstrahlung z.B. während
des Schwabezyklus (max. 0,1%) und nicht bei der UV-Strahlung (bis zu 10%!).
Das könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die globale Luftzirkulation haben und damit auch auf die
Temperaturen.
Bei einer erhöhten Sonnenaktivität nimmt z.B. die UV-Strahlung im Gegensatz zur Gesamtstrahlung
deutlich zu. Das bringt automatisch mehr Ozon in der Stratosphäre. Durch die bei höherer
Sonnenaktivität gesteigerte Brewer-Dobson-Zirkulation gelangt zudem mehr Ozon von den Tropen
in die mittleren Breiten. Beides zusammen führt zu einem erhöhten stratosphärischen
Temperaturgradienten im Winter, so dass der stratosphärische Jet und damit auch der Polarwirbel
stärker werden.
Dadurch wird der troposphärische Jetstream stabiler und mäandert weniger. Das ist
gleichbedeutend mit einem Trend zu einem positiven Index der Arktischen Oszillation (AO) bzw.
Nordatlantischen Oszillation (NAO). Durch die dann eher zonale Zirkulation gelangen milde und
feuchte Luftmassen mit den Westwinden nach Europa. Die polare Kaltluft wird durch den stabilen
Jetstream wie von einer Mauer eingeschlossen, so dass es nur selten zu Ausbrüchen von polarer
Kaltluft kommt. Die dadurch milderen Winter schlagen in Richtung einer steigenden globalen
Durchschnittstemperatur durch. Bei geringerer Sonnenaktivität läuft es genau umgekehrt. So könnte
es doch sein, oder?
Viele Grüße
Jens Christian Heuer
http://wetterjournal.wordpress.com
+66Antworten
8
18:561. Juni 2009 FokkerPlanck
@ Herrn Savoyen,
meine Kritik beruft sich darauf, daß ich bei Prof. Malbergs "Deutungen" den wissenschaftlichen
Skeptizismus vermissen lassen.
Ich habe große Zweifel, daß andere Temperaturreihen ein ähnliches Muster zeigen. Schließlich
basiert seine Theorie lediglich auf einem Minimum in der Hohenpeissenberg-Reihe um 1880. Dies
ist statistisch alles andere als überzeugend. Wenn an seiner Theorie etwas dran wäre, so sollten
sich ähnliche Muster überall auf der Welt zeigen, die Sonne "scheint" schließlich nicht nur über
Bayern oder Berlin. Was Prof. Malberg da macht, ist keine ernsthafte Klimaforschung, sondern
Computerspielerei.
+63Antworten
10
15:0730. Mai 2009 Otto Wildgruber
@FokkerPlanck
Selten so einen uninformierten, polemischen Beitrag gelesen.
+56Antworten
New sunspot AR2672 is crackling with
C-class solar flares. Credit: SDO/HMI
http://www.spaceweather.com
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