Traumpolin - Musikschule Worblental / Kiesental

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Traumpolin
Sechs Lieder für Kinderchor und Orchester
Kollekte:
für die Strassenkinder Hilfsaktion
Grusswort
In diesem Jahr feiern gleich vier Musikschulen im Kanton Bern ihr vierzigjähriges
Jubiläum. Diese Musikschulen wurden damals gegründet, um auch Kindern und
Jugendlichen ausserhalb der Städte ein vielseitiges, qualitativ hochstehendes und
bezahlbares Angebot an Musikunterricht zu ermöglichen.
Dahinter stehen Erkenntnisse, Visionen und Träume.
Die Erkenntnis, dass Musizieren im Menschen etwas Wesentliches auslöst.
Die Vision einer Gesellschaft, in der die Menschen einander zuhören, weil die
Musik sie verbindet. Der Traum, dass die Musikschulen auf vielfältige Weise
Wirkung erzeugen.
Heute, nach vierzig Jahren, steht die Musikschule Worblental/Kiesental als breit
abgestützte, regional verankerte Bildungsinstitution da. Deshalb feiern wir im
Kiesental das Erreichte und das Zukünftige mit dem „Traumpolin“, diesem
wunderbaren Gemeinschaftsprojekt, und im Worblental mit weiteren festlichen
Veranstaltungen.
Das Wortspiel „Traumpolin“ verbindet das Träumen mit dem Bewegen, Springen,
Landen. Wir träumen weiter. Und wir setzen alles daran, diese Träume und Visionen
umzusetzen – in einer Musikschule, die ihren Weg in die Zukunft macht.
Thomas Saxer, Schulleiter
Einführung
Wie werden Träume wahr – wie wird ein Traum Wirklichkeit – was tragen wir dazu
bei, dass aus Möglichkeiten Wirklichkeit wird?
Beim Betrachten des Entstehungsprozesses TRAUMPOLIN gibt es durchaus
Antworten auf diese Fragen. Das Grundmotto der Musikschule, inspiriert – bewegt
– gestaltet, scheint eine Anleitung dafür zu sein…
Inspiration – ja, aber wie? Wo geht es zur Quelle, bitte? Nach einigem Überlegen
suchten wir die Inspirationsquelle direkt bei den Kindern – und wurden fündig:
der Inhalt der Lied-Texte stammt gänzlich aus den Köpfen und Herzen der Kinder
(Kinderchor, gesammelt Herbst 2015). Vielseitig ist es gequellt, mündlich und
schriftlich: spontan-überschäumend, assoziativ, nachdenklich, in die Welt hinaus
blickend und über die gegebene Welt hinaus träumend.
Dazu zwei Stimmungsbilder: Am Boden im Kreis, der die Erde darstellt, versetzen
sich die Kinder nach Wahl in eine andere Lebenssituation - irgendwo auf der Welt.
Es wird still, die Stimmung ist intensiv. In dieser Atmosphäre tauchen Gedanken auf,
von was andere Kinder wohl träumen. Und die Erkenntnis dazu, wie unterschiedlich
Träume und Wünsche sein können – trotzdem alle auf demselben Planeten wohnen...
Das andere Stimmungsbild:
Unzählige Wörter wollen gleichzeitig aus dem Kindermund; ein Gedanke hat schon
den nächsten geboren. Es wirkt so, als ob die Phantasie, die da hinaussprudelt,
schon lange darauf gewartet hätte, um ein Lied zu werden.
Bewegung kam so richtig hinein, als wir das Glück hatten, Sophie Burkhalter – eine
Nachwuchsautorin von LEPORELLO (s. Inserat) - zu finden. Sie hat den gesammelten
„Geschichten“ die nötige Textgestalt gegeben.
Noch mehr Glück kommt dazu: Annika Guy - Lehrerin an der Musikschule – hat die
Texte vertont, hörbar inspiriert davon. Sie hat ebenfalls das Orchesterarrangement
komponiert, spezifisch ausgerichtet auf die InstrumentalistInnen, die sich für das
Projekt- Orchester angemeldet hatten.
Gestaltung, die Krönung des Entstehungsprozesses:
Über 50 Kinder sind seit Monaten auf verschiedene Art intensiv am Gestalten:
in den Chor- und Orchesterproben, vor sich hinsummend auf dem Trotti, in den
Einzellektionen und selbständig (oder mit Hilfe der Eltern, danke!) zu Hause am
Üben. Es ist ein Werk, das etwas fordert. Hut ab fürs Dranbleiben!!
Nach der sehr intensiven und erlebnisreichen Zeit des Entstehens und Probens
freuen wir uns alle, Euch das Entstandene weitergeben zu dürfen!
Zurück zur Anfangsfrage – was wir dazu beitragen, dass aus Träumen Wirklichkeit
werden kann. Nebst dem Geheimnis, das bestehen bleiben soll, ein paar Hypothesen:
Wenn Kinder Raum haben um ihrer Quelle freien Lauf zu lassen?
Wenn Raum da ist, damit aus den Fähigkeiten von Vielen ein Ganzes entstehen
kann? Wenn wir intensiv dranbleiben, bis ein Traum Gestalt annimmt?
Wenn Offenheit da ist für das Unvorhergesehene?
Dies alles hat jedenfalls das Gemeinschaftswerk TRAUMPOLIN möglich gemacht.
Unser Traum, Ihnen zum 40 jährigen Entstehen und Bestehen der Musikschule
etwas Besonderes präsentieren zu dürfen, wird Wirklichkeit.
Wir träumen weiter: davon, dass wir eine lebendige Schule bleiben dürfen.
Die Lieder erzählen davon, dass sich Träume erfüllen……wir bleiben dran, mit Euch
zusammen!
Herzlich willkommen bei uns auf dem TRAUMPOLIN
Marlis Liechti
E chlini Häx
1. E chlini Häx hocket vor mim Fänschter mit rote Haar u laht ihri Bei la bambele.
E chlini Häx lachet u zouberet, Bum Ba Lum:
Ou lue, sie het mi Schildchrot ine Elefant verwandlet.
2. Dr Elefant trottet gmüetlech usen uf d Strass, dört hockt mi Nachbar im Outo u
pfuset tief.
Dr Elefant bislet a d Schibe vom Outo dra:
uf ds mau da wird mi Nachbar i ne Schlange verwandlet.
3. Di längi Schlange schlänglet sech im Garte dür ds höche Gras u toucht wider uf
bim Gartezuun.
Di längi Schlange fuchtlet ganz gfürchig mit ihrem Schwanz:
uf ds mau da wird dr Elefant ine Löi verwandlet.
4. Dä riesig Löi steit vor mir so fürnähm u elegant u schüttlet ganz stolz sini Mähne.
Dä riesig Löi brüelet en angere Fahrer a:
uf ds mau da wird dr Fahrer ine Tiger verwandlet.
5. Dä prächtig Tiger luuret vor mim Fänschter, ou iz wird‘s heiss,
är schlicht sech a d‘Häx u macht e Gump.
Dä prächtig Tiger... Simsalabim u wäg isch d‘Häx!
U itz si aui wider erlöst!
Text: Sophie Burkhalter
Inserat
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Foto: Berner Puppen Theater
Ir Savanne
1. Mit em Flugzüg, mit em Flugzüg, flügi über Afrika
Unger mir da isch d‘Savanne, aber du, was schmöcki da?
Oh nei, oh nei: Es Füür! Hilfe! So hälfet doch!
Dr Flügu brönnt u d Düsen ou.
2. Mit em Fallschirm, mit em Fallschirm landi sicher z‘Afrika
zmittst im Fluss i dr Savanne, zmittst im Fluss, so breit u klar.
Uf einisch steit es grosses Nilpferd da,
treit mi a Land, a ds sichre Ufer z‘Afrika.
3. Uf ne Felse, uf ne Felse bini gstande z‘Afrika
ganz wyt obe ir Savanne,da hets ganz viu Löie gha.
Oh weh, oh weh: so krass! Hilfe! Was mach ig iz?
I ha doch nüt zum Kämpfe da!
Mit mine Fingernegu ha se packt,
schüpfe se wäg, wäg vo mim Felse z‘Afrika.
4. Da uf ds mau ganz unerwartet isch mis Nilpferd wider da
i has fasch nid chönne gloube: es het grossi Flügu gha.
5. Uf em Nilpferd, uf em Nilpferd, bini gfloge z‘Afrika
unger mir da isch d‘Savanne, d Löie hani dört zrügggla.
Text: Sophie Burkhalter
Zwe jungi Affe
1. Zwe jungi Affe die heis satt im Zoo,
sie tröime darum vomne nöien Ort.
Wo sie chöi tanze singe springe Musig mache,
statt sech vo so Mönscheching geng la z‘begaffe.
So öd chunt ne das vor, so sinnlos u so stier,
dä Troum dä söu itz gli mau i Erfüllig ga.
2. Itz gloubsch es nid: dä Troum, dä het de Chraft!
Die Affe die hei‘s nämlech itze gschafft,
e Fluchtwäg z‘finge, ab dür d Büsch u uf drvo,
itz wie dr Blitz zu Ching hei wo i Zoo si cho.
Sie tüe se nid begaffe, nei zäme Musig mache,
tüe singe tanze zupfe blase uf em Rase.
3. D Gschicht isch nid fertig, nei es chunt no meh,
vilicht heit dir das o im Fernseh gseh:
ds Konzärt wo d‘Affeching u d Mönscheching hei gmacht!
Dr Zoodiräkter isch o cho u dä het glacht.
Het gseit das isch ja meh, als mir scho mau hei gseh,
dir heit‘s üs zeigt: Tröim wärde wahr, es geit, es geit.
Dir heit‘s üs zeigt: Tröim wärde wahr, es geit - ja s‘geit!
Text: Marlis Liechti
Ma im Mond
Luegi zum Fänschter us gsehni dusse d Stärne lüchte
u wenn i ganz genau häreluege gsehni
wie sie aui um e Tisch um hocke, zäme lache, zäme Spieli mache,
Gschichte lose, Büecher läse, Lieder singe
bis es heisst: itz isch Zyt für ids Bett.
Refr. 1
Mängisch geit e Stärn zum Ma im Mond und sie rede über e Tag,
u dr Ma im Mond nimmt dr Stärn i Arm, u dr Stärn schlaft i.
Refr. 2
Mängisch luegeni zum Ma im Mond und mir rede über e Tag,
u dr Ma im Mond nimmt mi fescht i Arm, und i schlafen i.
Text: Sophie Burkhalter
Pony und Wolf
1. Ich wär so gern ein Pony,
dann könnt ich galoppieren durch das frische grüne Gras.
Am Abend die Sterne am Himmel schau‘n und bunte Träume träumen,
am Morgen so lange schlafen wie ich will...
Ich wär so gern, ich wär so gern, ich wär so gern ein Pony.
2. Ich wär so gern ein Wolf,
dann könnt ich rennen, spielen mit den andern Tag für Tag.
Die Wildnis ist voller Gefahren und die Beute ist auch spärlich.
Das Leben als Wolf ist hart doch ohne Zwang...
Ich wär so gern, ich wär so gern, ich wär so gern ein Wolf.
Refr.
Wir träumen von Freiheit, von sauberen Wäldern
und einem Meer ohne Müll, ohne Plastik, nur Sand am Strand.
Bridge: Aber die Menschen, die wollen mich nicht,
sie stellen mir Fallen und schiessen auf mich.
Was soll ich nur machen, ich traue mich nicht,
denn die Menschen, die sind so viel stärker als ich.
Ja ja, die Menschen halten mich
in dunklen Boxen fest, ohne Luft, ohne Licht.
Text: Sophie Burkhalter
Das Baumhaus
Meine Heimat ist hier,
deine dort, ganz weit fort,
auf dem Land oder in der Stadt,
unsre Heimat ist die Erde.
Ich wünsche mir eine Achterbahn, du wünschst dir warme Kleider.
Ich wünsche mir ein eignes Pferd, du wünschst dir eine Welt ohne Krieg.
Ich wünsch mir viele Freunde, du möchtest gern zur Schule gehn.
Ich wünsch mir ein Meer im Garten, du wünschst ein Dach über dem Kopf.
Zusammen bauen wir uns ein Baumhaus so wie es uns gefällt!
In diesem Traumhaus können wir sie erfüllen
unsre Wünsche, unsre Träume!
Text: Sophie Burkhalter
Traumpolin
Uraufführung 11.6.2016 Grosshöchstetten
Konzept: Marlis Liechti und Annika Guy
Textideen: Kinderchor der Musikschule Worblental / Kiesental
Texte: Sophie Burkhalter und Marlis Liechti
Komposition: Annika Guy
Chorleitung: Silvia Zwahlen
Orchesterleitung: Markus Linder
Einstudierung: Lehrpersonen der Musikschule
Technik: Urs Freiburghaus und Daniela Renfer (Grosshöchstetten), Michael Leber (Konolfingen)
Organisation: Sonja Koch (Grosshöchstetten), Daniela Renfer (Konolfingen)
Programmheft: Sarah Zaugg
Kinderchor der Musikschule Worblental / Kiesental:
Alessia Bachmann, Mona Bichsel, Lara Bove, Donatella Cozzo, Silja Frautschi,
Lina Frautschi, Leandra Gerber, Nanine Graf, Ephraim Guggisberg, Jeremias
Guggisberg, Lorin Herrmann, Aischa Jakob, Lyonel Lädrach, Sophia Lucci, Aline
Oetliker, Pia Reinhardt, Lilia Rüttimann, Nadine Schröder, Valérie Schröder, Jasehy
Schuppli, Fabienne Schwarz, Livio Steck, Aliza Stettler, Rea Stucki, Florin Studer,
Anja Tschanz, Pascal Tschanz
Orchester:
Querflöten: Nadine Bigler, Yannis Löhnert, Zora Reusser, Irina Schmied
Saxofon: Fabian Renfer
Cornet: Valentin Renfer
Es-Horn: Rebecca Ebner
Tenorhorn: Nicola Violi
Posaune: Joseph Tsuwi
Violinen: Marko Crnac, Jo de Sa, Lucien Fleury, Sophie Graf,
Salome Hirschi, Liv Thierstein, Sonja Koch
Cello: Mylène Fleury, Anita Ferrier
E-Bass: Emma Breuer
Klavier: Celine Fasel, Anja Freiburghaus, Lara Renfer
Glockenspiel: Simona Sassara
Perkussion: Nils Ehrsam, Sven Badertscher
Herzlichen Dank
an alle Eltern und Unterstützenden jeglicher Art!
www.musikschuleworb.ch
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