Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Joachim Mengden Leiter Umweltamt - Wiesbaden 20.02.2015 Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Daten Umweltamt – Wiesbaden • 67 „Vollzeitäquivalente“ ( - 6 in den letzten Jahren, (+) 2 „eigenfinanziert“) • 81 Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen (für 51 Arbeitsbereiche) • Bauvolumen 2013: ca. 10 Mio € • Leistungscontrolling: emos • Finanzcontrolling: SAP + sep. Auftragskontrolle • jährlicher Geschäftsbericht Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Aufgaben Umweltamt – Wiesbaden (Auszug) • • • • • • • • • Behörde (Untere Umweltbehörden: UNaturschutzB,UWasserB,UBodenSchB,UForstB,ImmSchB,Gefahrg, Indirekteinl, UAbfallB) Planen (Landschaftsplanung, Klimaanpassung, B-Planung) Bauen (Hochwasserschutz, Lärmschutz, „Bächle“) Pflegen (Biotope, Ausgleichflächen, 220 km Bäche) Beraten (Umweltladen, KSA, ökoprofit) Begutachten (Risikoanalyse, Tiefe Geothermie, Wildkatze) Initiieren (MeinSolar GmbH & Co KG, Thermalwassernutzung, Umweltpreis) Sanieren (Altlasten) Veröffentlichen (Umweltberichte, Ökotermine, homepage, Facebook Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Klimaänderungen auch in Wiesbaden Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur global lokal Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Auswirkungen: z. B. lokale Wetterereignisse Extremniederschläge im Sommer (z.B. Juli 2014) Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Quelle: Münchener Rückversicherungs- Gesellschaft; Januar 2014 Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Was ist zu tun? 1. Klimaschutzkonzept 2. Klimaanpassungsstrategien (bautechnisch, raumplanerisch,) Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Bausteine des Klimaschutzkonzepts Wiesbaden: – Qualifizierte Energie- und CO2-Bilanz – Identifikation spezifischer lokaler und regionaler Klimaschutzpotenziale – Festlegung von Zielen – für 2020, 2030, 2050 – Akteursbeteiligung – Erstellung Maßnahmen- und Aktionskatalog – Evaluation und Controlling des Umsetzungsprozesses – Umsetzung mit allen Akteuren in der Stadt Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Handlungsfelder des Klimaschutzkonzepts – – – – – – – – – Kommunale Liegenschaften Straßenbeleuchtung Wohngebäude Gewerbe und Wirtschaft Verkehr Abwasser- und Abfallwirtschaft Energieversorgung Erneuerbare Energien …. Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Projektstruktur Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien +2 % -3 % * *: Für Öffentliche Einrichtungen liegen nur für 2012 belastbare Daten vor. In den Jahren zuvor im Sektor Wirtschaft eingerechnet. Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Entwicklung des Energieträgermixes Wiesbaden - Primärenergie 16.000 Kraftstoffe 14.000 Sonstige 12.000 Erneuerbare Energien Wärme (1) GWh 10.000 8.000 Fern- / Nahwärme fossil (2) 6.000 Erdgas 4.000 Heizöl EL 2.000 Strom 0 1990 2000 aktuell (1) 1: Verbrauchswerte Wärme & Strom liegen bisher nur für 2012 vollständig vor, Stand der Nutzung erneuerbarer Energien bezieht sich auf 2014 2: vor 2008 wurde die Fernwärme von InfraServ als Erdgas gezählt, daher ist der Sprung zwischen 2000 und 2012 z.T. methodisch begründet Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Aufteilung des Primärenergieverbrauchs 2012 nach Anwendungsbereichen Mobilität 21% Wärme 44% Strom 35% Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Entwicklung der CO2-Emissionen in Wiesbaden – inkl. Vorketten Gesamte CO2-Emissionen je Einwohner 3.500.000 14 -7 % t CO2 2.500.000 2.000.000 1.500.000 1.000.000 10 6 0 0 2012 Verkehr 4 2 2000 Wirtschaft 8 500.000 1990 -12 % 12 t CO2 pro Einwohner 3.000.000 Öffentliche Einrichtungen* (Stadt & Land) Haushalte 1990 2000 2012 Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Maßnahmen Klimaschutzkonzept – Energieeinsparung – Energieeffizienz (Verbrauch und Erzeugung) – Erneuerbare Energien • In den Anwendungsbereichen – Wärme – Strom – Mobilität Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Die Potentiale sind vorhanden: – Technisch/wirtschaftlich ist bei Wärme eine Einsparung von bis zu 55 % (Primärenergie) möglich – Technisch/wirtschaftlich ist bei Strom eine Einsparung von bis zu 52 % (Primärenergie) möglich Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien – Möglicher Ausbau Erneuerbare Energien und KWK im Wärmebereich Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Das Potential zu heben ist eine Herkulesaufgabe Maßnahmen zur Reduzierung Wärmeverbrauch: - Steigerung Sanierungsrate bei Wohngebäuden auf 2,25%/a - 50 % der öffentlichen Liegenschaften bis 2030 saniert, 80 % davon Passivhausstandard, 20 % EnEV 2009 - Gewerblich genutzte Gebäude: etwas höhere Sanierungsraten als öffentliche, Standards s.o. - Prozesswärme Reduktion um 22 % - Fernwärme-Zubau entsprechend ESWE-Szenarien Maßnahmen zur Reduzierung Stromverbrauch: ca. 2/3 der technischwirtschaftlichen Potenziale wird insgesamt umgesetzt - Keine Mehrausstattung an Geräten in Haushalten - Moderate Zunahme Stromverbrauch für neue / mehr Anwendungen (u.a. Klimatisierung Gewerbe, Handel, Dienstleinstung) - Hohe Ausnutzung der Potenziale im industriellen Bereich - ca. 5 % Einsparung durch Verhaltensänderung Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Klimaanpassungsstrategien Ziel: Verminderung der negativen Auswirkungen des Klimawandels, z.B. durch Änderung des Temperaturniveaus – direkt z.B. : • Gesundheit • Vegetation – Indirekt z.B. : • soziale Auswirkungen • ökonomische Auswirkungen Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Stadtklimatische Rahmenbedingungen – Frischluft-, Kaltluftentstehungsgebiete Quelle: Umweltamt, Landschaftsplan, Teiluntersuchung Klima, Klimafunktion Thema: Schwerpunkt der Frischluftentstehung Quelle: Umweltamt, Landschaftsplan, Teiluntersuchung Klima, Klimafunktion Thema: Schwerpunkt der Kaltluftentstehung Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Die Frisch- und Kaltluft fließt in die Innenstadt Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Bachsysteme in Wiesbaden Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Die Planung orientiert sich an den Durchlüftungsbahnen/Tälern Flächen mit stadtklimatischen Vorrangfunktionen Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Herstellung/Ausbau von Landschaftsparks Beispiel: Wellritztal Aufwertung des Tals als Erholungsraum < Landschaftspark > Fließgewässerlehrstrecke Beseitigung baulichen Anlagen Beseitigung von Gehölzen, die den Abfluss der Frischluft hemmen Herstellung eines natürlichen Gewässerverlaufs Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Maßnahmen: Renaturierung des Bachs Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien Verhinderung von Hochwassergefahren (Baumaßnahmen/Pflege) Pflege Hochwasser am Rhein Temporäre Baumaßnahme Hochwasser am Rambach – dauerhafte Baumaßnahme Klimaschutzkonzept und Klimaanpassungsstrategien • Wirtschaftliche Folgen für die Stadt - „den Steuerzahler“: – Beseitigung der Zerstörungen durch Hochwasser 7/2014: 430.000,00 €; über 5 Mio € Kurhaus; zusätzlich private Aufwendungen – Aufbau der mobilen HWS-Wände jeweils 45.000 € – Neubau mobile HWS 300.000 € für 200 m – 1. BA HWS Sonnenberg 4,1 Mio € – 2. BA Sonnenberg 2,45 Mio € – Bau Regenrückhaltung (?) Mio € – Herstellung Überschwemmungsflächen (?) <bundesweites Programm: 5.400 Mio €> – Erweiterung des Kanalsystems (?) Mio € – Sicherung und Erweiterung des Durchlüftungssystems der Stadt (yhundert) Mio € – Erhöhte Unterhaltungskosten Bäche und Kanal (?) • Reparaturkosten sind unproduktiv und nicht nachhaltig Vielen Dank Für Ihre Aufmerksamkeit