Korr_Uni baut Zukunft_protokoll_2012_10_24_B6_B64_B13

Werbung
Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Live-­‐Protokoll Präsentation der Wettbewerbsergebnisse 24. Oktober 2012 Ort: Geomatikum der Universität Hamburg, Bundesstraße 55, Hörsaal 1 Beginn: 19.30 Uhr Ende: ca. 21.30 Uhr Moderation: Markus Birzer Protokoll: Simon Brinkrolf Herr Birzer begrüßt die Anwesenden und stellt sich vor. Er war auch bei den vorangegangenen Beteiligungen moderierend tätig. Herr Birzer wird durch das heutige Programm führen. Er stellt den Ablauf des heutigen Abends vor. Herr Birzer führt ein sogenanntes „Aufsteh-­‐Soziogramm“ durch. Die Studierenden werden gebeten, aufzustehen. Herr Birzer zählt etwa 18 Personen. Das wissenschaftliche Personal wird gebeten, aufzustehen. Herr Birzer zählt etwa genauso viele Anwesende (18). Die unmittelbaren AnwohnerInnen und Nachbarn werden gebeten, aufzustehen. Es stehen in etwa genauso viele AnwohnerInnen und Nachbarn wie Studierende auf (18). Die seit Beginn am Beteiligungsverfahren Beteiligten werden gebeten, aufzustehen; es werden etwa 20 Personen gezählt. Herr Birzer bittet, die an den Workshops und weiteren Elementen des Beteiligungsverfahren Beteiligten aufzustehen; es werden etwa 20-­‐25 Personen gezählt. Alle am Preisgericht Beteiligten werden gebeten, aufzustehen. Es stehen fünf Personen auf. Den aus dem Bürgerbeteiligungsverfahren gewählten Jurymitgliedern (2) wird für ihre Mitarbeit gedankt. Das Liveprotokoll wird erklärt, im Fall von Rückfragen kann im Anschluss der Veranstaltung Rückmeldung gegeben werden. 1 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Frau Dr. Stapelfeldt begrüßt die Anwesenden und gibt einen Rückblick: Vor fast genau einem Jahr wurde das Ergebnis des Städtebaulichen Wettbewerbs mit einem integrierten ersten hochbaulichen Wettbewerb vorgestellt. Wie damals ging auch dem heute vorgestellten Wettbewerb ein Beteiligungsverfahren voraus. Es habe sich mit unterschiedlichen Veranstaltungen an die zukünftigen Nutzer als auch an die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil gerichtet. Mit einem Infostand an verschiedenen Standorten seien mehr als 1.000 Personen erreicht worden. Über 300 von ihnen haben an einer Befragung teilgenommen und ihre Ideen und Wünsche eingebracht. In einem Ideenwettbewerb, Ideen-­‐ und Planungsworkshops wurden weitere Ideen und Anliegen zusammengetragen. Dort seien auch zwei Personen gewählt worden, die als Gäste im Preisgericht teilgenommen hätten. Zwei weitere Gäste aus dem Kreis der Universität hätten ebenfalls teilgenommen. Frau Dr. Stapelfeldt bedankt sich bei allen am Beteiligungsverfahren beteiligten Personen. Alle Ergebnisse aus den verschiedenen Elementen seien in einem Abschlussbericht dokumentiert worden und den Planerinnen und Planern an die Hand gegeben worden. Frau Dr. Stapelfeldt bedankt sich des Weiteren bei Herrn Birzer für die lebendige Beteiligungsarchitektur und die hervorragende Umsetzung. Frau Dr. Stapelfeldt betont die Bedeutung der Universitätsgebäude für den Stadtteil und bedankt sich anschließend bei der Universität Hamburg, dem Bezirksamt Eimsbüttel, der Hochschulbaudienststelle der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wissenschaftsbehörde sowie den Mitgliedern des Preisgerichts. Frau Dr. Stapelfeldt erläutert den Bedarf der Universität Hamburg an den geplanten Neubauten. Man wolle die bauliche Situation der Universität langfristig und nachhaltig verbessern und optimale Entwicklungsmöglichkeiten sichern. Die Gebäude sollen den Anforderungen moderner Lehre und Forschung gerecht werden. Mit dem städtebaulichen Wettbewerb und dem hochbaulichen Wettbewerb für den Neubau am Geomatikum seien die ersten Weichen gestellt worden. 2 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Derzeit werde mit Hochdruck an der Entwurfsplanung gearbeitet. Im kommenden Jahr wolle man mit den Bau-­‐ bzw. Vorbereitungsmaßahmen beginnen. Frau Dr. Stapelfeldt erläutert, dass im Rahmen des verfügbaren Budgets nach dem jetzigen zweiten Wettbewerb MIN-­‐Forum und Informatik zwei Baukörper realisiert werden sollen; ein dritter Baukörper werde zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Das städtebauliche Gesamtkonzept solle beibehalten werden. Es solle in jedem einzelnen Bauabschnitt erkennbar bleiben. Auf circa 17.800 Quadratmeter Fläche würden nun Neubauten realisiert, die wichtige Impulse für den hiesigen Universitätsstandort setzen werden. Es entstünden eine Bibliothek, eine Mensa und neue zentrale Lehrflächen. Durch den Bau werde auch endlich eine Integration der zurzeit in Stellingen ansässigen Informatik in den hiesigen Standort möglich. Frau Dr. Stapelfeldt erläutert die Wettbewerbsaufgabe und das Verfahren. Im Frühjahr 2012 seien 12 hochqualifizierte Architekturbüros aufgefordert worden, diese neuen Gebäude zu entwerfen. Diese sollten der Komplexität der Nutzungen Rechnung tragen. So seien die fachlichen Anforderungen an Lehre und Forschung in der Informatik zu berücksichtigen gewesen. Die Bibliothek solle ungestörtes Studieren ermöglichen, aber auch den Publikumsverkehr bewältigen und Kommunikationszonen bieten. Die Hörsäle sollten hell und leicht zugänglich sein, die Mensa einen effizienten Betrieb sichern. Neben diesen Nutzungsanforderungen seien Gebäude zu entwerfen gewesen, die identitätsstiftend und nachbarschaftsfördernd wirken und sich dem Campus wie auch dem Stadtteil öffnen sollen. Publikumsnutzungen in den Erdgeschosszonen und eine architektonisch offene Gestaltung sollten einladend wirken. Dies sei alles zusammen genommen eine schwierige Aufgabe gewesen. In der Preisgerichtssitzung habe sich die Jury intensiv mit den 11 eingereichten Architektenentwürfen auseinander gesetzt. Die Beurteilung und Entscheidung erfolgte über die anonymisierten Wettbewerbsbeiträge. Erst nach der 3 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Entscheidung seien die Briefumschläge geöffnet und die Namen der Entwurfsverfasser zu den jeweiligen Platzierungen bekannt gegeben worden. Die Jury habe drei Preise für die drei besten Entwürfe verliehen. Die Preisträger haben in den kommenden sechs Monaten Gelegenheit, ihre Beiträge in Hinblick auf Funktionalität, Fassadengestaltung und Einhaltung des Kostenrahmens zu optimieren. Anschließend soll der endgültige Sieger der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Frau Dr. Stapelfeldt bedankt sich für die Aufmerksamkeit und übergibt das Wort an Frau Moers. Diese sei freie Architektin und Stadtplanerin und habe als Fachpreisrichterin in der Jury gesessen. Frau Moers erläutert das städtebauliche Rahmenkonzept und zeigt das Modell des Wettbewerbs auf einer Powerpoint-­‐Folie (s. Präsentation, Folie 3). Die bestehenden Baukörper sollen im Rahmen des Projektes durch Neubauten ersetzt werden. Frau Moers zeigt die beiden Baukörper, die Bestandteil dieses aktuellen Verfahrens sind, und erläutert die Integration der Baukörper in die Umgebung, insbesondere durch Wegeverbindungen und die Orientierung hin zu dem neuen Campusplatz. Allerdings weise der Gesamtplan zukünftige Freiflächen auf, die in der aktuellen Ausbaustufe noch nicht vorhanden seien, sondern durch Bestandsgebäude genutzt sind (s. Folie 4 und 5). Diese Herausforderung muss gut gelöst sein – insgesamt gilt die Zielsetzung, dass für beide Ausbaustufen eine gute Integrierbarkeit hergestellt wird und ein möglichst großer Austausch der verschiedenen Nutzungen ermöglicht wird. Frau Moers erläutert, dass die Kontur der Neubauten durch die Baukörper weitgehend vorgegeben ist. Im Rahmen des Wettbewerbs sollten innerhalb der vorgegebenen Kontur die erforderlichen Nutzungen untergebracht werden können: Bibliothek, Hörsäle, Seminarräume, Mensa sowie weitere kleinere Einheiten (s. Folie 6). Frau Moers erklärt den Entwurf des ersten Preisträgers (Bez+Kock, Stuttgart; s. Folien 7 bis 10). Der Preisträger habe in besonderem Maße eine sehr schlüssige Antwort auf die städtebaulichen und funktionalen Herausforderungen gefunden. 4 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Frau Moers weist darauf hin, dass alle drei Preisträger Überarbeitungsbedarf insbesondere hinsichtlich Funktionalität, Fassadengestaltung und Kosten haben, die in den nächsten sechs Monaten umgesetzt werden sollen. Frau Moers beschreibt die Umsetzung des 1. Preises mit Mensanutzung, zentraler Lehre und Räumen für den Fachbereich Informatik sowie Bibliotheksräumen. Ein Defizit der Arbeit sei die Organisation der Bibliothek über sehr viele Geschosse. Diesen Mangel gelte es in der Überarbeitung zu beheben. Insgesamt würde der Entwurf jedoch durch die Transparenz und Offenheit der Sockelzone (Erdgeschoss) überzeugen. Die Anordnung der Mensa im unteren Bereich sei eine sinnvolle Lösung eines Übergangs vom äußeren Bereich in das Innere des Gebäudes. Des Weiteren zeichne sich der Entwurf durch sehr großzügige Foyers aus. Als Mangel in dem Entwurf wird die wenig durchgearbeitete Fassade genannt, die recht schematisch dargestellt sei. Außerdem seien die Öffnungen (Türen, etc.) der Mensa hin zum Platz überarbeitungswürdig. Frau Moers stellt den Entwurf des 2. Preisträgers vor (Schweger+Partner, Hamburg; s. Folien 11 bis 14). Eine Besonderheit des Entwurfs sind die vorgesehenen zwei gleichwertigen Eingänge für beide Baukörper, so dass ein Zugang sowohl vom Campusplatz als auch von der Bundesstraße bzw. Sedanstraße möglich ist. Bei der inneren Organisation ist in dem Entwurf der Baukörper „Hochpunkt“ mit der Informatik belegt; die weiteren Aufteilungen ähneln dem ersten Entwurf; die Mensa ist im unteren Bereich angeordnet. Auch bei diesem Entwurf wird die Fassade bemängelt; diese sei zu schematisch. Positiv bewertet wird die Differenzierung zweier unterschiedlicher Fassaden für die zwei Baukörper. Frau Moers präsentiert anschließend den Entwurf des 3. Preisträgers (Max Dudler, Berlin; s. Folien 15 bis 18). Dieser besticht durch eine besondere Komposition der zwei Baukörper mit sehr deutlichen baulichen Einschnitten in der Struktur. Der Zugang von der Bundesstraße aus wirke sehr einladend. Allerdings sind Defizite bei der Anordnung im Inneren festzustellen. Die Anordnung der Bibliothek über sehr viele Geschosse, aber auch die fehlenden Zugänge der Erdgeschosszone erfordern Überarbeitung. Auch die Organisation der Informatik in den Obergeschossen müsse verbessert werden. Positiv zu 5 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse bewerten ist die weiter ausgearbeitete Fassade; allerdings ist der Gesamteindruck zu monoton für den vorgesehenen Standort. Frau Moers zeigt eine Zusammenfassung der drei Wettbewerbsträger und diskutiert die Frage der Anordnung im Inneren (Folie: Nutzungsverteilungen -­‐ Synopse 1., 2. und 3. Preisträger). Der erste Preisträger hat eine sehr überzeugende Antwort sowohl für den Austausch zwischen Stadt und Gebäude gefunden, als auch für den Eingang im Foyer; er hat allerdings Defizite in der funktionalen Nutzung. Der zweite Preisträger hat die Informatik in den Hochpunkt gesetzt; es stelle sich die Frage, ob dies der richtige Platz sei. Allerdings ist hier festzustellen, dass in diesem Entwurf die innere Anordnung sehr gut funktioniert. Es gibt allerdings auch hier große Defizite in der Fassadengestaltung. Die Kontur des dritten Preisträgers sei sehr interessant, allerdings beständen Defizite in der internen Anordnung. Frau Moers bedankt sich für die Aufmerksamkeit. Herr Prof. Graener begrüßt die Anwesenden und bedankt sich bei Behörde und Politik, dass der Campus, der vor einigen Jahren geplant worden sei, nun weiter geplant und realisiert werden könne und erläutert kurz die Schwierigkeiten, vor die die Wettbewebsteilnehmer gestellt worden sind. Die Nutzungsaufteilung von vier Funktionen auf zwei Gebäude sei wegen der verfügbaren Fläche nur „drei zu eins“ möglich. Die unterschiedlichen Ideen, ein Baukörper entweder alleine für die Informatik oder alleine für die Bibliothek, hätten jeweils eigene Vorteile. Herr Prof. Graener merkt an, dass eine Entscheidung zwischen diesen beiden Varianten schwierig sei und letztendlich anhand der reinen Funktionalität getroffen werden würde. Hier sei bei allen Vorschlägen noch etwas Nacharbeit nötig. Auch die Kosten müssten im Rahmen der Vorgaben gehalten werden, damit anschließend ein direkter Baubeginn möglich ist. Herr Prof. Graener betont, dass er nach einer Überarbeitung mit allen Entwürfen leben kann und bedankt sich für die Aufmerksamkeit. Herr Dr. Sevecke ergreift auf Einladung von Herrn Birzer das Wort und skizziert erneut die Herausforderungen, denen sich die Wettbewerbsteilnehmer stellen mussten. 6 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Alle drei Entwürfe hätten überzeugende Antworten auf die teilweise divergierenden Anforderungen gefunden. Die Hauptanforderung des Bezirks entstammt den Beteiligungsverfahren; diese ist die Öffnung der Gebäude hin zum Stadtteil. Herr Dr. Sevecke sagt, dass im 1. Entwurf die Öffnung der Gebäude hin zum Stadtteil am besten gelungen sei – insbesondere durch die Öffnung bzw. Zugänglichkeit von Mensa und Cafe hin zum Stadtteil. Die noch offene Schwierigkeit ist jedoch die äußere Form der Neubauten. Die Konturen sind vorgegeben, doch die Frage, wie die sichtbaren, deutlichen Gebäude wahrgenommen werden, ist noch offen – hier kommt es auf die Fassadengestaltung an. Transparenz und Funktionalität müssten zusammengeführt werden; dies ist im Rahmen der Überarbeitung mit allen Entwürfen möglich. Herr Dr. Sevecke erläutert, dass die bezirkliche Hauptanforderung, die Informatik wieder an den hiesigen MIN-­‐Campus zurück zu bringen, mit allen Entwürfen erfüllt sein. Insbesondere die frei werdende Baufläche in Stellingen sei für den Bezirk von Bedeutung. Herr Dr. Sevecke erläutert, dass das Verfahren ein offener Diskurs sei und dieser Diskurs offen bleiben würde. Aus bezirklicher Sicht ist der aktuelle Stand ein Zwischenergebnis, das durch den Bezirk mitgetragen werden könne. Alle wesentlichen Funktionen seien erfüllt. Herr Dr. Sevecke bedankt sich bei den Anwesenden. Diskussion/Nachfragen Herr Birzer öffnet die Diskussion für Nachfragen. Eine Anwohnerin meldet sich zu Wort und sagt, dass die äußere Fassade der Entwürfe eine gesichtslose Einheitsarchitektur sei, die wirken würde, als ob die Computer der Architekten nichts anderes produzieren könnten. Eine Fassade allein aus rechten Winkeln sei zu wenig. Die Entwürfe würden zu wenig einladend auftreten. Die Anwohnerin betont ihre Dankbarkeit, dass ein solches Beteiligungsverfahren stattfinden kann, aber betont ebenfalls, dass eine Universität mehr können muss als diese Entwürfe. 7 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Frau Moers antwortet, dass die mangelhafte Gestaltung der Fassaden ein Kritikpunkt der Jury gewesen ist und sie ein besseres und ansprechendes Ergebnis nach der Nachbearbeitungsphase erhofft. Frau Dr. Stapelfeldt erläutert, dass die Anforderungen an die Entwürfe sehr anspruchsvoll waren und dass die Unterbringung der verschiedenen Nutzungen ergibt, dass es keine kleinen Gebäude sind – das hätte jedoch selbstverständlich nichts mit der Fassade zu tun. In den drei Entwürfen seien mehrere Gestaltungsmöglichkeiten der Fassade schon skizziert, insbesondere der dritte Entwurf hat hier einen etwas konkreteren Vorschlag gemacht. Hier sei in der kommenden Phase für alle Entwürfe die Möglichkeit da, weitere Vorschläge zu machen. Frau Dr. Stapelfeldt erläutert erneut, dass die nötigen Funktionen nicht in kleinen Gebäuden unterzubringen und verschiedene Anforderungen unter einen Hut zu bringen seien sowie die Fassade nachgebessert werden müsse. Herr Dr. Sevecke regt an, den Blick ein wenig von der Universität weg zu richten. In der Umgebung sei Wohnungsbau in Blockrandbebauung mit Backstein zu finden – auch hier seien sehr gerade, sehr eckige und sehr lange Blöcke zu finden. Alle Entwürfe würden in diesem Sinne in den Stadtteil passen – es seien keine verschnörkelte Entwürfe –, und eine eigene Sprache für den Stadtteil sei möglich. Ein Gast aus dem Plenum richtet eine Frage an Frau Dr. Stapelfeldt und sagt, dass er mit den Entwürfen sehr unzufrieden sei. Nachbarschaftsfördernd seien die Entwürfe nicht, und eine Begrünung der Fassade in sehr grauen Stadtteilen würde fehlen. Es sei zum größten Teil eine Schießschartenarchitektur entstanden, und die Entwürfe seien so überhaupt nicht akzeptabel. Eine vollständige Erneuerung der weiteren Bauten sei nicht finanzierbar und deshalb bestünde jetzt die Möglichkeit, nicht den Architekten oder Starrköpfen zu gehorchen, also zum Beispiel den Bereich der Treppenaufgänge im Geomatikum hoch zu bauen; damit würde ein Viertel der nötigen Fassaden-­‐Erneuerung im Geomatikum 8 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse überflüssig und die Wiese vor dem Geomatikum würde eine bessere Funktion bekommen. Ein weiterer Vorschlag, den er auch bei mehreren Nachbarschaftsforen diskutiert hat, lautet, die klimaverträgliche Wiese vor dem Geomatikum zu erhalten. Es werde bei den Neubauten Finanzierungsprobleme geben, deswegen sollten die alten Gebäude umbaut werden, dadurch würde eine heizungstechnische Optimierung erzielt und alte Gebäude müssten nicht abgerissen werden. Außerdem sollten südliche Grünterrassen angelegt werden, wie sie im 1. Preis angerissen seien. Für zusätzlichen Raumbedarf müsste eine teilweise Überbauung/Überbrückung der Bundesstraße umgesetzt werden, um den zusätzlichen Bedarf für Studierende zu ermöglichen. Frau Dr. Stapelfeldt antwortet, dass sie unterschiedliche ästhetische Auffassungen respektiere. In Hinblick auf die Integration in den Stadtteil sei insbesondere beim ersten Entwurf im Grundgeschoß eine Anordnung gefunden, in der die Offenheit gut erkennbar sei. Zwischenruf des Gastes Nach Süden sei nichts geöffnet. Die Menschen seien starrköpfig und würden nicht diskutieren wollen. Frau Dr. Stapelfeldt entgegnet, dass sie nicht findet, dass die am Verfahren Beteiligten die unterschiedlichen Positionen nicht zur Kenntnis nehmen würden. Auch beim ersten Bauabschnitt hätten sich die Architekturbüros sehr wohl mit den Ansprüchen der Nutzerinnen und Nutzer sowie der Umgebung und Nachbarschaft auseinander gesetzt. Frau Dr. Stapelfeldt ergänzt, dass sie eine unterschiedliche Auffassung bezüglich der Fassadengestaltung und anderer Vorstellungen respektieren würde. Die Offenheit insbesondere in den Foyers hin zur Umgebung und Nachbarschaft sei aber zum Beispiel im ersten Entwurf durchaus gelöst. Die Entstehung der Identität eines Gebäudes würde unter anderem auch durch die Funktionen im Gebäude entstehen; wenn ein Gebäude gemocht und dort gerne 9 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse gearbeitet werde, dann bilde sich auch die Identität eines Gebäudes heraus; dies sei durch die vorhandenen Entwürfe möglich. Ein Gast stellt sich als Architekt und Stadtplaner vor und richtet eine Frage an Frau Moers hinsichtlich der Materialität der Gebäude. Dies sei bislang noch nicht erläutert worden. Hinsichtlich der Integration der Gebäude in den Stadtteil interessiere ihn die Materialwahl und die damit einhergehende Gestaltungsmöglichkeit sehr und er bittet um Ergänzung. Frau Moers nennt die Vorschläge in den Entwürfen. Der 1. Preisträgerentwurf und der 2. Preisträgerentwurf bestehen aus Betonfertigelementen, teils mit zugemischtem Backstein. Es gebe allerdings in beiden Entwürfen keine ganz klaren Vorstellungen; hier müssten konkretere Angaben in der Überarbeitung ergänzt werden. Im 3. Preisträgerentwurf sind sehr detaillierte Aussagen zur Materialität vorhanden. Die Anforderungen waren sehr helle Fassaden mit viel Licht; hinsichtlich der Materialität selbst gab es keine direkten Vorgaben. Herr Birzer fragt, ob die Materialität noch diskutiert werden könne oder ob sie vorgegeben sei. Frau Moers ergänzt, dass die Architekten einen Vorschlag machen werden, wie sie sich ihre Fassade vorstellen werden; dies sei nicht von vornherein vorgegeben. Der Verfasser des Entwurfs hat die Aufgabe, einen überzeugenden Entwurf vorzustellen. Herr Birzer fragt nach, ob anschließend die Jury nochmals über die einzelnen Entwürfe beraten werde. 10 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Frau Moers erläutert, dass der Bauherr das Verfahren leitet und über die Entwürfe entscheidet; dafür werde es keine weitere Jurysitzung geben. Herr Dr. Sevecke ergänzt, dass auch Fragen der Funktionalität noch in die drei Entwürfe einzubringen sind, und dass auch die Kosten berücksichtigt werden müssen. Der Kostenrahmen ist gesetzt und dürfe als einer der drei wesentlichen Anforderungen nicht ignoriert werden. Frau Moers merkt an, dass die Bauherrin nicht allein entscheiden würde, sondern dass nach verschiedenen Kriterien bewertet werden müsse. Ein Student meldet sich zu Wort und schlägt vor, dass aufgrund vieler Meldungen die einzelnen Fragen gesammelt werden können. Ursprünglich hätte die Uni umziehen sollen (Grasbrook); dieser Umzug konnte verhindert und die bestehende Integration in den hiesigen Stadtteil kann fortgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund habe er vier Fragen. An Herrn Dr. Sevecke: Für die Integration in den Stadtteil müsste bei einem derart mächtigen Bau ein Bezug hergestellt werden – was wäre ein solcher Bezug? An Herrn Graener: Was kann aus dem Verfahren (des vorangegangenen Wettbewerbes zum Neubau am Geomatikum) gelernt werden? An Herrn Sevecke: Wie wird die Transparenz der Entwürfe beurteilt? An Frau Stapelfeldt: Wie wird die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt, dass tatsächlich gebaut wird? An Herrn Holtmann: Wie werden die Entwürfe im hochschulbaugeschichtlichen Kontext eingeschätzt, insbesondere in Hinblick auf Funktionalität und Aktualität? Herr Birzer sagt, dass er eine Sammlung von Fragen erfahrungsgemäß nicht für sinnvoll halte, da mitunter Fragen untergehen würden. Er werde als Moderator das bisherige Prinzip beibehalten. 11 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Herr Dr. Sevecke: Die Transparenz der Gebäude müsse sich noch zeigen: Es gäbe mehrere positive Bezüge. Hinsichtlich der Integration in den Stadtteil: Die Öffnung der Gebäude, insbesondere hin zur Grindelallee, sei eine der zentralen bezirklichen Forderungen gewesen. Insbesondere der Siegerentwurf würde dies ermöglichen. Herr Prof. Graener: Bei den hier zu realisierenden Gebäuden gibt es im Gegensatz zum Neubau am Geomatikum den Vorteil, dass die Preisträger-­‐Entwürfe überarbeitet werden müssen, sodass Verbesserungsbedarfe im nachgelagerten Verhandlungsverfahren geklärt werden können. Frau Dr. Stapelfeldt erklärt, es wird gebaut werden und sie werde sich nach Kräften dafür einsetzen. Dafür muss die Entwurfsplanung zügig voran gebracht werden. Aber auch die Kostenplanung ist wesentlich. Frau Dr. Stapelfeldt hofft sehr, dass alle Vorhaben für den MIN-­‐Campus auch verwirklicht werden können. Herr Birzer übergibt das Wort an Herrn Holtmann. Dieser habe sich in der Vergangenheit intensiv mit der baulichen Geschichte der Universität befasst und sei als Gast in der Preisgerichtssitzung vertreten gewesen. Herr Holtmann erläutert, dass im Rahmen der Planung der Gebäude die bisherigen Planungen jeweils etwa fünf Jahre gehalten haben und es noch fraglich sei, ob das vorliegende Konzept nicht in einigen Jahren erneut verbessert werden müsse. Da der Gebäudekomplex der Chemie für einen längeren Zeitraum unverändert bleibe, was er positiv finde, werde noch eine längere Zeit zwischen dem heutigen und dem zukünftig angestrebten Zustand balanciert werden müssen. Herr Holtmann meint, dass er Preisgerichte insbesondere für die Visualisierung und Durchplanung von Gebäuden schätzt. Die Enttäuschung hinsichtlich der unzureichenden Fassadenplanung sei sehr groß und deswegen die teilweise 12 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Schärfe der heutigen Rückfragen sinnvoll. Die Nachbearbeitungsphase kann hier für Verbesserungen sorgen. Herr Holtmann regt an, nun anhand der drei visualisierten Entwürfe einige Themen konkret zu diskutieren, zum Beispiel die Frage nach der Anordnung der Bibliothek und die Frage nach der Schnittstelle zwischen Quartier und dem Neubaukomplex, wo dieser Kontakt mit der Wohnbebauung aufnimmt. Hier seien Unterschiede zwischen den Arbeiten zu finden; dazu sollten die AnwohnerInnen nochmals Zeit zur Ansicht und Rückmeldung haben. Ein Gast im Plenum, anwesend für die Grünen, meldet sich zu Wort und regt an, die Baumallee in der Sedanstraße in Gänze zu erhalten. Dies sei ein wichtiger Punkt, da in dieser Gegend solche Bäume 80 Jahre benötigen, um zu ähnlicher Größe zu wachsen. Ein weiteres Anliegen ist, keine Zufahrt hin zu einer Tiefgarage zu bauen. Frau Moers antwortet, dass die Baumallee in der Sedanstraße ihres Wissens nach erhalten bleiben solle. Herr Dr. Sevecke ergänzt, dass dies in den Plänen erneut geprüft werden muss. Frau Moers erläutert, dass keine Tiefgarage vorgesehen sei, sondern nur eine Anlieferung für die Mensa. Die Leiterin des Fachbereichs Informatik meldet sich zu Wort und drückt an erster Stelle ihren Dank aus, dass sich die Planungen hin zu einem Umzug der Informatik zurück zum MIN-­‐
Fakultätsstandort nun konkretisieren. Der Entwurf des ersten Preisträgers gefällt dem Fachbereich Informatik sehr gut. Ein Kriterium in den Anforderungen sei jedoch die Öffnung der Gebäude hin in den Stadtteil gewesen und es ist zu bedauern, dass die Informatik diese Funktion in den Entwürfen nicht übernimmt. Es wird angeregt, einen Ort für 13 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Informatik in dieser Stadt zu schaffen. Dies könnte durch den Neubau realisiert werden. Auch wenn die Informatik in den Obergeschossen des einen Gebäudes platziert wird, könnte im Erdgeschoss so etwas wie ein „Raum für Informatik“ geschaffen werden. Herr Prof. Graener unterstützt, dass, auch wenn die Mensa im Erdgeschoss platziert sei, dort ein sehr deutlicher Hinweis auf die Informatik in den oberen Geschossen sinnvoll ist. Ein Gast aus dem Fachbereich Informatik meldet sich zu Wort und kritisiert am 2. Preisträgerentwurf, dass die Aufteilung der Informatik auf 11. Stockwerke unsinnig ist. Ein Gast im Plenum meldet sich zu Wort und fragt im Hinblick auf sich oft ändernde Pläne, was eigentlich genau hinter dem Geomatikum gebaut werden würde und wie sich die 320 zu verbauenden Millionen Euro aufteilen. Frau Dr. Stapelfeldt antwortet, dass bislang noch keine Gelder verbaut worden sind. Die Kalkulation basiert auf den Flächenbedarfen der Universität, die mit bestimmten Kostenrichtwerten der Bauministerkonferenz pro Quadratmeter berechnet werden, woraus sich für die hiesigen Funktionen jeweils ein eigener Preis ergeben hat. Ein Gast im Plenum sagt, er sei 30 Jahre im Tiefbauamt tätig gewesen. Bei großen Bauvorhaben, z.B. dem Bau des Elbtunnels, seien die Pläne sehr lange ausgelegt worden. Er fragt, ob die Baupläne auch hier öffentlich ausgelegt werden und wie die weitere Planung ablaufen werde. Herr Dr. Sevecke antwortet, dass es im Rahmen von Planfeststellungsverfahren zu einer öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen komme. Da aber hier geltendes Planrecht bestehe, würde dies nicht der Fall sein.. 14 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Zwischenruf: Diese Bebauung würde den Stadtteil interessieren. Während man sich bei einem Tunnelbauprojekt viel Zeit nehmen würde, geschehe dies hier aber nicht. Ein Gast im Plenum, Mitglied in der CDU-­‐Fraktion richtet eine Frage an Frau Dr. Stapelfeldt: Auf dem vorgesehenen Campus-­‐Platz befindet sich aktuell noch das Gebäude der Chemie; wie ist die Planung hinsichtlich der Finanzierung und Realisierung des neuen Gebäudes für die Chemie? Als weitere Frage: Wie wird sichergestellt, dass eine zusammen passende Gestaltung der Fassaden umgesetzt wird? Frau Dr. Stapelfeldt antwortet, dass im Rahmen der definierten Anforderungen für die ersten Neubauten ein neues Gebäude für die Geowissenschaften, ein Zurückholen der Informatik auf den Campus sowie die Schaffung von Platz für verschiedene zentrale Einrichtungen vorgesehen war. Wenn bis Ende dieses Jahrzehnts das Geomatikum so wie vorgestellt saniert sei, sei der Prozess sehr schnell gewesen – die Finanzplanung reiche aber nur bis 2017. Es gibt zwar sehr gute und sehr klare Vorstellungen, was im mittelfristigen Zeitraum passieren muss und was für die Universität notwendig ist – dieser Ausgangspunkt muss berücksichtigt werden, und es muss erst mal alles daran gesetzt werden, diese Anforderungen auch umzusetzen. Hinsichtlich der Harmonisierung der unterschiedlichen Fassaden erläutert Frau Dr. Stapelfeldt, dass ihr als Präses der Behörde für Wissenschaft und Forschung, mithin als Bauherrin die endgültige Gestaltung der Fassaden noch nicht bekannt ist. Selbstverständlich müssten darin die umliegenden Fassaden berücksichtigt werden, das Ergebnis sei zum heutigen Zeitpunkt aber noch nicht zu benennen. Eine Studentin meldet sich zu Wort und fragt Herrn Prof. Graener, inwieweit die demokratisch gewählten Gremien der Universität beteiligt werden. Eine weitere Frage wird an Frau Dr. Stapelfeldt gerichtet: Wie ist eine Aneignung der Gebäude durch 15 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse die in den Gebäuden arbeitenden Menschen gewährleistet, wenn die Menschen als Mieter auftreten müssen? Herr Prof. Graener antwortet, dass er regelmäßig über den Fortgang des Prozesses berichtet und der Dialog geführt werden muss, bevor man sich für einen Entwurf entscheidet. Frau Dr. Stapelfeldt erklärt, dass sie keinen Widerspruch sieht. Wenn Gebäude im Rahmen eines vorgegebenen Kostenrahmens erstellt werden, ermöglichen diese trotzdem den in ihnen studierenden und arbeiten Menschen eine gute Atmosphäre und gute Bedingungen für ein Studium. Dann sei es egal, wer die Gebäude bezahle. Zwischenruf Es gehe um das Mieterverhältnis. Frau Dr. Stapelfeldt antwortet, auch da sehe sie keinen Widerspruch. Ein Student aus dem Fachbereich Informatik fragt, ob die Grundrisse der ersten drei Entwürfe öffentlich gemacht werden können. Herr Prof. Graener antwortet, dass alle Entwürfe öffentlich in der Chemie ausgehängt sind. Auf die Rückfrage, ob diese auch online gestellt werden können, wird diskutiert, ob die Entwürfe in Zukunft auf der Homepage des Verfahrens bereitgestellt werden können. Herr Birzer nennt den Ort und die Öffnungszeiten der Ausstellung. Michael Deffner, Student und gewählter Preisgerichtsgast aus dem Beteiligungsverfahren, fragt, wie im Rahmen des Überarbeitungsverfahrens die Kommunikation mit den Studierenden gestaltet wird. Eine weitere Frage richtet sich an Frau Moers: 16 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse Wie sind die Gebäude in der Interimszeit nutzbar und inwieweit müssen die Entwürfe in dieser Hinsicht überarbeitet werden? Herr Datzer (Behörde für Wissenschaft und Forschung) erläutert, dass die Behörde für Wissenschaft und Forschung im gesamten Prozess als Bauherrin agiert und nun Anforderungen an die Entwürfe definiert und anschließend Kriterien festlegt werden, anhand derer die überarbeiteten Entwürfe bewertet werden. In Gemeinschaft mit dem Bezirk, der Universität und dem Oberbaudirektor wird die Behörde nun den Prozess weiter voran führen. Frau Moers antwortet auf die Frage nach der Nutzbarkeit der Gebäude im Interimszustand, dass die Entwürfe hier teils schon fertige unterschiedliche Lösungen vorschlagen und teils im Rahmen der Überarbeitungsphase noch Lösungen umgesetzt werden müssen. Eine Professorin für Meteorologie meldet sich zu Wort und sagt, dass in den vorliegenden Entwürfen sehr wenig Grün vorgesehen ist. Dies sei in anderen Konzepten durchaus üblich. Frau Moers erläutert, dass das Thema des Wettbewerbs die Gebäude seien, die Umgebung der Gebäude aber im weiteren Planungsprozess gestaltet werden würde. Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen. Zwischenfrage: Sei in der Statik vorgesehen, zukünftig Grün zu ermöglichen. Herr Dr. Sevecke sagt, dass in der Gesamtzahl aller eingereichten Entwürfe sehr unterschiedliche Lösungen gefunden worden sind (z.B. eine Solarhaut). In dem Siegerentwurf ist z.B. eine Dachbegrünung nicht vorgesehen, Wärmeaustausch allerdings schon. Ein Anwohner meldet sich zu Wort und sagt, dass die beabsichtigte Integration in den Stadtteil aus seiner Sicht nicht klappen wird. Der Aufenthalt vor den Gebäuden 17 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse ist unattraktiv und es fehlt der Kitt zwischen Studenten und Anwohnern, wie zum Beispiel Arkaden, Cafés, Copyshops, Bücherladen, etc. So bleiben die Gebäude sehr für sich und abends wird sich bei den Gebäuden wenig Leben entwickeln. Die Studierenden und die AnwohnerInnen sollten sich aber rund um die Gebäude wohl fühlen. Herr Dr. Sevecke antwortet, dass in den Entwürfen einige der Anforderungen durchaus verwirklicht werden. Der bisherige Ort ohne Mensa sei tatsächlich trostlos und die Aufenthaltsqualität sei Null. Die Entwürfe mit großer und leistungsfähiger Mensa und Cafeteria würden Menschen anziehen. Copyshops können in Uni-­‐
Gebäuden schwer integriert werden. Im Laufe der Jahre wird sich aber das Umfeld verändern und somit die Chance für eine lebendige Nutzung bestehen. Ein Gast im Plenum entschuldigt sich für die Schärfe der ersten Fragestellung und sagt, dass er über die traurige Gestaltung der Entwürfe sehr enttäuscht ist, insbesondere da viele positive Vorschläge im Vorfeld gemacht worden sind. Die Frage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Neubau und Kürzung der Mittel für den Lehrbetrieb? Eine weitere Frage: Nach den bisherigen Plänen wird der Grünbestand dezimiert, eigentlich müsste in diesem Stadtteil jedoch mehr Grün geschaffen werden. Das mache die AnwohnerInnen sehr sauer. Bisher wirke der Stadtteil eher schwarz als grün. Als dritte Frage: Eine leistungsfähige Mensa wäre im obersten Stockwerk des Geomatikums als Multimedia-­‐Bau möglich, der auch vermietet werden könnte. Frau Dr. Stapelfeldt antwortet, dass für sie der Stadtteil Eimsbüttel nicht schwarz, sondern sehr grün sei. Natürlich seien in einer verdichteten Stadt sehr viele Funktionen zu erfüllen. Für die Universität gehöre hier auch dazu, das umgebende Grün und die Wohnbebauung nicht aus den Augen zu verlieren. Erste Priorität ist jedoch nicht ein neuer Park, sondern ein neues Gebäude für die Universität. Als Fazit sind im Ergebnis nun drei Entwürfe vorhanden, die weiter entwickelt werden müssen. Dafür gibt es nun sechs Monate Zeit. Im Anschluss sollten 18 Uni baut Zukunft – Präsentation der Wettbewerbsergebnisse diese Ergebnisse nochmal diskutiert werden können. Ob dieses möglich ist, solle geprüft werden. Der ästhetische Gehalt der vorliegenden Arbeit sei über die in der Chemie ausgestellten Pläne besser einzuschätzen. Als Ergebnis der ausführlichen Diskussion im Rahmen der Jury muss die Ausgestaltung der Fassaden in den Entwürfen als erste Priorität weiter entwickelt werden. Frau Dr. Stapelfeldt bedankt sich erneut für die Mitwirkung der Beteiligten und Anwesenden. Herr Birzer bedankt sich für die Beteiligung und wünscht einen guten Nachhauseweg. Gez. Simon Brinkrolf Markus Birzer 19 
Herunterladen