Jahrgang 24 Heft 79 September 2004 MONOID Mathematikblatt für Mitdenker ... .. ... ....... ...... ....... ... .... ... ..... ... ................... ... ............ ... . .. ... ... .. .. ... .. .. . . ... . ..... . . . . . . . . .... . ... ... ...... ...... ........... ....... ..... ...... .... ............... .. ... .... .... . .... .... . ... . .................... . . .................. .... .. . .. . . ... . . . ... ... . . ... . .......... ............... ... ............................. . . ............................. .... ... . ...... ... .. ... .. ..... ... . . . . . . .. . ... . .... ..... ... ...... ....... .... .... ... ... ... . .... .... ...... ....... ... . ... ... .... ... ... ... ... ... ................... ..... .. .. .. .. .............. .. ................... ................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... .............. ... ... ... ... . . . . . .. .. .. .. .. ... .... .. ... ... ... 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Eine mathematische Zeitschrift für Schüler/innen und Lehrer/innen 1980 begründet von Martin Mettler; seit 2001 herausgegeben vom Fachbereich Mathematik und Informatik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Rhein Liebe Le(ö)serin, lieber Le(ö)ser! Die NEUEN AUFGABEN warten auf Lösungen. Nur Mut, auch wenn du in Mathe keine Eins“ hast. Die Aufgaben sind so gestal” tet, dass du zur Lösung nicht unbedingt den Mathe-Stoff der Schule brauchst. Vielmehr wird das Lösen mancher Aufgabe viel mathematische Phantasie und selbstständiges Denken von dir fordern, aber auch Zähigkeit, Wille und Ausdauer. Wichtig: Auch wer nur eine oder Teile einzelner Aufgaben lösen kann, sollte teilnehmen; der Gewinn eines Preises ist dennoch nicht ausgeschlossen. Für Schüler/innen der Klassen 5-7 sind in erster Linie die Mathespielereien“ vorge” sehen; auch Schüler/innen der Klassen 8 und 9 dürfen hier mitmachen, aber nur auf der Basis der halben Punktzahl. Denkt bei euren Lösungen daran, auch den Lösungsweg abzugeben! Alle Schüler/innen, insbesondere aber jene der Klassen 8-13, können Lösungen (mit Lösungsweg!) zu den NEUEN AUFGABEN und zur Seite für den Computer-Fan“ ” abgeben. (Beiträge zu verschiedenen Rubriken bitte auf verschiedenen Blättern.) Abgabe-(Einsende-) Termin für Lösungen ist der 30.11.2004. (Für die Bearbeitung der mathematischen Entdeckungen“ und des Themas Wer forscht ” ” mit?“ habt ihr bis Ende des Schuljahres Zeit.) Zuschriften bitte an folgende Anschrift: Martin Mettler, Unterer Kurweg 29, D-67316 Carlsberg Tel.: 06356/8650; Fax: 06356/989780; e-Mail: Im ELG Alzey können Lösungen und Zuschriften im MONOID-Kasten oder direkt an Herrn Kraft abgegeben werden, im KG Frankenthal direkt an Herrn Köpps. Ferner gibt es in folgenden Orten/Schulen betreuende Lehrer, denen ihr eure Lösungen geben könnt: Herrn Ronellenfitsch im Leibniz-Gymnasium Östringen, Herrn Wittekindt in Mannheim, Herrn Jakob in der Lichtbergschule in Eiterfeld, Frau Langkamp im Gymnasium Marienberg in Neuss, Herrn Stapp in der Schule auf der Aue in Münster, Herrn Kuntz im Wilhelm-Erb-Gymnasium Winnweiler und Herrn Meixner im Gymnasium Nonnenwerth. Die Namen Aller, die richtige Lösungen eingereicht haben, werden im MONOID in der RUBRIK DER LÖSER und in der MONOID-Homepage im Internet erscheinen. Wir bitten auch um neue Aufgaben, die du selbst erstellt hast, um sie in den Rubriken Mathespielereien“ und Neue Aufgaben“ zu veröffentlichen. Diese Aufgaben sol” ” len aber nicht aus Lehrbüchern oder Aufgabensammlungen entnommen sein, sondern deiner eigenen Phantasie entspringen. Würde es dich nicht einmal reizen, eine Aufgabe zu stellen, deren Lösung vorerst nur du kennst? Am Jahresende werden 20-25 Preise an die fleißigsten Mitarbeiter vergeben. Seit 1993 gibt es bei uns noch einen besonderen Preis: Das Goldene M Außer der Medaille mit dem goldenen M gibt es einen beachtlichen Geldbetrag für die beste Mitarbeit bei MONOID und bei anderen mathematischen Aktivitäten, nämlich: Lösungen zu den NEUEN AUFGABEN und den MATHESPIELEREIEN, Beiträge zur Seite für den Computer-Fan“, Artikel ” schreiben, Erstellen von neuen Aufgaben“, Tippen von Texten ” für den MONOID, Teilnahme an Wettbewerben, etc. Und nun wünschen wir euch Allen: Viel Erfolg bei eurer Mitarbeit! Die Redaktion MONOID 79 2 Eine Summenformel Für Mathis (Schüler/innen der Kl. 5-7) von Martin Mettler Wir stellen uns folgende Aufgaben: Zu bestimmen ist die Summe der ersten 5 (8; 19; 88; 100) natürlichen Zahlen. So lange die gegebene Zahl klein ist, schreibt man die Zahlen einfach auf und addiert sie: 1 2 3 4 5 15; 1 2 3 4 5 6 7 8 36. Doch bereits bei 19 wird das Aufschreiben der Zahlen langweilig. Daher schreibt man sie gar nicht alle auf. Man schreibt kurz 1 2 3 . . . 18 19 und lässt den Leser verstehen, dass die drei Pünktchen für die Zahlen von 4 bis 17 stehen; sozusagen als usw.“ Auch bei der Zahl 88 verwenden wir diese Schreibweise: ” 1 2 3 . . . 86 87 88 Wir geben also lediglich die ersten drei und die letzten drei Zahlen an, und es versteht sich von selbst, dass die Pünktchen für alle natürlichen Zahlen von 4 bis 85 stehen. Manchmal sind wir noch bequemer und geben nur die beiden ersten und die beiden letzten, oder nur die beiden ersten und die letzte an, doch stets ist die gleiche Zahl gemeint, nämlich die Summe der ersten 88 natürlichen Zahlen. Diese Zahl will ich im Folgenden mit S 88 bezeichnen (lies S Index 88“ oder kurz S 88“): ” ” S88 1 2 . . . 87 88 1 2 . . . 88 Nun haben wir die Summe verschiedenartig aufgeschrieben, aber wissen immer noch nicht, wie viel sie ausmacht. Das Addieren all dieser 88 Zahlen ist uns zu lästig. Vielleicht finden wir einen kürzeren Weg, vielleicht kann man die Summe nur anhand der Zahl 88 berechnen. Euch ist vielleicht die Anekdote von dem kleinen Carl Friedrich Gauß (1777-1855) schon bekannt. – Ich erzähle sie noch mal: Als Gauß in der dritten Volksschulklasse war, stellte eines Tages sein Lehrer als Stillbeschäftigung die Aufgabe, alle Zahlen von 1 bis 100 zu addieren, also S 100 1 2 3 . . . 98 99 100 zu finden. Kaum hatte sich der Schulmeister einer anderen, wichtigeren“ Arbeit gewidmet, kam ” auch schon der kleine Gauß an sein Pult und sagte: Da ist sie.“ Der Lehrer fragte: ” Was denn?“ Na die Summe!“ war die Antwort des kleinen Schlitzohrs. Der Lehrer ” ” machte sich nun lustig über ihn: Ach komm, in der kurzen Zeit konntest du ja nicht ” einmal die Zahlen alle aufschreiben, geschweige denn sie auch noch addieren.“ Der Junge blieb hartnäckig: Ich brauch sie ja gar nicht alle aufschreiben. Gucken Sie mal!“ ” Der Lehrer schaute, und siehe da, der Bube hatte recht. Auf seiner Tafel hatte er mit dem Griffel die folgende Rechnung säuberlich gekritzelt: 1 100 101 2 99 101 ... ... ... 50 51 101 50 101 5050 Der kleine Junge wuchs heran und wurde einer der größten Mathematiker aller Zeiten. An Hand dieses Beispiels können wir folgendermaßen eine allgemeine Formel für die Summe Sn der ersten n natürlichen Zahlen aufstellen. Wir schreiben S n zweimal untereinander auf, zuerst von vorn nach hinten und dann von hinten nach vorn, und addieren 3 MONOID 79 untereinander stehende Zahlen auf beiden Seiten der Gleichungen: n 2 n 1 n n 1 n 2 3 2 1 n 1 n 1 n 1 n 1 n 1 n 1 Die Klammer n 1 erscheint n mal als Summand. Also ist 2 S n n 1 . Nun Sn Sn 2 Sn 1 n 2 3 ... ... ... n dividieren wir durch 2 und erhalten: n 1 n Sn 2 Mit Hilfe dieser Formel kann man die Summen direkt berechnen, ohne alle Summanden aufzuschreiben. Wir überprüfen dies an unseren Beispielen: S5 5 6 2 15; S8 Wir bestimmen auch S19 8 9 2 36 und S100 19 10 100 101 2 190 und S88 44 89 50 101 5050. 3916. Stehen Buchstaben in den Indizes, so erhält man weitere Formeln: Sp Sk p 2 k 1 k p 1 1 1 1 1 1 1 2 1 p k 1 p 2 ; 2 2 k usw. Die Anwendungen der Grundformel 1 2 ... n 1 n n 2 sind zahlreich. So kann man sie z.B. gleich in diesem Heft in dem Beitrag über das Dürer-Quadrat anwenden, in dem noch weitere Summenformeln nützlich sind. Über Summen und das Symbol von Martin Mettler (lies Sigma“) ist das große gedruckte S im Griechischen. In der Mathematik wird ” es als Symbol für Summe“ verwendet. Auf den Seiten 3 und 4 haben wir eine Formel ” für die Summe S 1 2 ... n 1 n hergeleitet. Manchmal wollen wir die Summe nicht effektiv ausrechnen, sondern nur symbolisch angeben. Dafür verwendet man folgende Schreibweise: 1 2 ... n 1 n n k k 1 (lies: Summe aus k, wenn k die natürlichen Zahlen von 1 bis n durchläuft). MONOID 79 4 Mit dieser Vereinbarung ist: (1) 1 n 2k k 1 1 3 5 ... 3 2n 2n 1 die Summe der ersten n ungeraden natürlichen Zahlen; n 1 n (2) k2 12 22 ... k 1 n2 2 die Summe der Quadrate der ersten n natürlichen Zahlen; n 1 (3) 2k k 1 2 4 ... die Summe der ersten n k n 1 (4) n (5) k 1 n ak k a1 n 1 geraden natürlichen Zahlen; an k 1 1 2 n 1 1 n 2 ... a2 2 2 n 2 ... n 2 2 1 n 1 ; an 1 die Summe der ersten n Glieder der Folge a1 , a2 , . . . , ak , . . . . Eigenschaften von a) c. In der Tat gilt n c n k 1 n ak b) k 1 bk n ak n ak k 1 k 1 a1 a1 c) n c ak k 1 c c ak k 1 d) n k 1 ak c n c für jede konstante Zahl c. n-mal n bk . In der Tat ist b1 a2 a2 ... b2 an ... an b1 b2 bn ... b n n ak k 1 m k 1 ak bk . n ak . In der Tat gilt n k 1 k 1 n c . . . c k 1 bk c k 1 n c a1 c a2 ... c an c a1 a2 ... an c n ak . k 1 n ak , wobei m n ist. k m 1 Unter Anwendung dieser Eigenschaften und einiger Grundformeln für Summen kann man schon eine beachtliche Familie von Summen berechnen. 5 MONOID 79 (1) n k 1 2k 1 2 k n n k 1 k 1 1 2 n n 1 2 n 1 n2 n n n2 n n n 1 2 gestützt und nacheinander Eigenschaft b), c) und a) angewendet. Als Ergebnis haben wir Hier haben wir uns auf die Grundformel k 1 k 1 2 ... n einen kleinen mathematischen Satz erhalten: Die Summe der ersten n ungeraden Zahlen ist stets eine Quadratzahl. (2) Zur Berechnung der Summe n k 1 k2 verfahren wir wie folgt: 1 Laut binomischer Formel gilt: k n n addiert wird: 3 k3 3k2 3k 1. Also gilt n n k k 1 1 3 beiden Seiten noch 1 1. Daraus folgt, indemn auf n 1 k n 1 k 3 k 3 n 1. Nun subtra2 k , lösen nach k auf und erhalten schließlich: hieren wir von beiden Seiten k n n 1 2n 1 6 2k ist einfach: (3) Die Berechnung der Summe 2k 2 k 2 n 1 n 1 1 n 1 n 2 k 1 k3 3 k2 k 1 3 n n k 1 k 3 k 1 2 n 3 k 1 n n 3 n k 1 k 1 n 3 k 1 2 2 k 1 k 1 n 1 k 1 n 1 n 1 k 1 k 1 (4) Auf die Summe in (4) stoßen wir, wenn wir alle Zahlen aus der folgenden Tabelle spaltenweise addieren: 1 1 .. . 2 2 .. . 1 1 n 1 2 n 1 ... ... n n n 2 2 2 . . . 2 n 2 n n 1 n k k n k k 2 n n 1 n 1 n n 1 1 n n 1 2 2 6 k 1 1 n 1 n 1 n 2n 1 1 n 1 k 1 2 k 1 2 6 6 n n n 1 könnt Ihr selbst die folgende Formel beweisen: k k , indem 4 k 1 ausgeht. Anwendungen dieser Formel findet Ihr z.B. in dem Ihr dabei von Beitrag über das Dürer-Quadrat oder bei der Lösung der Mathespielerei Rechtecke im Mit einem entsprechenden Trick“ wie bei der Herleitung der Summenformel für ” n 2 3 n k 1 2 k 1 4 k 1 ” Rechteck“. MONOID 79 6 2 n k 1 k2 Hättest Du es gewusst? Was ist das Napoléonische Dreieck? Von Hartwig Fuchs Napoléon Bonaparte hatte ein Steckenpferd, das man bei ihm wohl nicht erwartet hätte: Er war ein begeisterter Amateur-Mathematiker mit besonderer Vorliebe für die Geometrie. Er war auch nicht ganz erfolglos mit seinem Hobby – so verdanken wir ihm die Entdeckung des später nach ihm benannten Napoléonischen Dreiecks. Q C δ Aufgabe δ ABC sein ein beliebiges Dreieck. Konstruiere die δ Punkte P, Q und R so, dass die mit δ bezeichneten B Winkel 30 betragen. δ R Zeige: Das Dreieck PQR ist gleichseitig. δ δ Napoléon B. P A Lösung Wenn man A an PR, B an PQ, C an QR spiegelt, dann erhält man nacheinander die Punkte A , B und C . Diese scheinen in einem Punkt zusammen zu fallen. In der nachfolgenden, absichtlich nicht korrekten Skizze zeichnen wir A , B , C getrennt und setzen A RC w R , B PA w P und C QB w Q . Nun zeigen wir, dass tatsächlich gilt: (1) w P w Q w R 0 und somit A B C . C δγ z δ Q y R z x B A δ β B δ y x P δ In dem drachenförmigen Viereck APA R gilt x x 2α 4δ 360 ; mit 4δ 120 folgt: (2) x x 240 2α Ganz entsprechend gilt in den Vierecken BQB P und CRC Q: (3) y y 240 2β (4) z z 240 2γ Aus (2), (3) und (4) erhält man mit α β γ 180 (5) x y z x y z 360 C α δ A Im Sechseck APBQCR gilt für die Innenwinkel: x y z x y z 6δ α β γ w P w Q w R 720 . Mit (5) und mit 6δ 180 folgt daraus: w P w Q w R 0 . Da w P , w Q , w R 0 sind, folgt (1). Wir zeigen nun: (6) QPR RQP PRQ 60 . 1 Wegen BPA x y 180 2δ 120 folgt QPR x 12 y 60 . Ebenso ist 2 1 1 CQB y z 120 , so dass RQP y z 60 ist, und ARC z x 2 2 1 1 120 , so dass PRQ z 2x 60 gilt. 2 Aus (6) folgt: Das Napoléonische Dreieck PQR hat drei gleich große Innenwinkel; es ist also gleichseitig. 7 MONOID 79 MONOID 79 8 Das Dürer-Quadrat von Hartwig Fuchs Albrecht Dürer (1471-1528) gilt als einer der größten deutschen Maler. Viel weniger bekannt ist, dass er auch zu den bedeutendsten Mathematikern seiner Zeit zu zählen ist. Er hat sich systematischer, kompetenter und auch schöpferischer mit Mathematik befasst als seine Zeitgenossen – wofür seine mathematisch relevanten Bücher Geo” metria. Unterweysung der messung mit dem zirckel und richtscheyt“ (1528), Etliche ” underricht, zu befestigung der Stett, Schlosz, und flecken“ (1527), Vier buecher von ” menschlicher proportion“ (1528) zeugen. In diesen Werken finden sich die frühesten Gedanken über geometrische Transformationen und kombinatorische Geometrie, Dürers näherungsweise Konstruktion regelmäßiger Vielecke, seine sehr genaue approximative Winkeldreiteilung, seine Untersuchung der Muschelkurve (Conchoide), Anwendungen der Proportionenlehre. Dieser ausgewiesene Mathematiker – er lebte am Beginn der Neuzeit – sah, dass die Mathematik weithin noch gefangen war in den Fesseln mittelalterlicher scholastischer Denkgewohnheiten, die einher gehen mit pedantischer Verschulung aller Wissenschaften und die der philosophischen, realitätsfernen Spekulation1 und spitzfindigen Diskussion den Vorrang geben vor Beobachtung und Experiment. Seine Erkenntnis vom Zustand der Mathematik hat Dürer festgehalten in dem berühmten Kupferstich von 1514, den er Melencolia nannte. Der Titel bedarf einer Erläuterung: Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bedeutete Melen” colia“ nicht nur wie heute schwermütige Traurigkeit“ (Melancholie), sondern darüber ” hinaus auch noch eine Form von emotionaler Gleichgültigkeit und dadurch bedingter Handlungsunfähigkeit, welche man bei demjenigen antrifft, der sich nur in Gedankenwelten bewegt, die keinen Bezug zur Realität haben, die sie also auch nicht beeinflussen oder verändern können. Die große von einigen mathematischen Objekten umgebene, in dumpfes Brüten versunkene Engelgestalt des Kupferstichs symbolisiert diesen Typ des sterilen mathematischen Denkers: Des Engels Blick ist ins Leere gerichtet: Er sieht weder die Natur im Hintergrund noch den kleinen geflügelten Knaben (der vielleicht die Künste darstellt) und schon gar nicht die achtlos am Boden verstreuten nützlichen Werkzeuge – und inzwischen bekommt der arme, bis auf die Knochen abgemagerte Hund zu seinen Füßen nichts zu fressen! Aber auffällig und unübersehbar hat Dürer über den Engel ein Zahlenquadrat platziert; gewissermaßen hat er es an die große Glocke“ gehängt, als wolle er damit sagen: ” Dürer-Quadrat 16 5 9 4 3 10 6 15 2 11 7 14 13 8 12 1 1 Beispiel einer ernsthaft diskutierten scholastischen Fragestellung: Wie viele Engel können auf einer Nadelspitze tanzen? 9 MONOID 79 Seht her, hier habt ihr ein wunderbares Beispiel für ein Produkt unfruchtbaren mathematischen Denkens, das meine Zeitgenossen für ein Glanzstück und einen Höhepunkt der Mathematik mit magischen Qualitäten halten, während es doch nur eine Zahlenspielerei von keinerlei praktischem Nutzen ist. Tatsächlich ist das unnütze“ Dürer-Quadrat schon sehr bemerkenswert – besitzt es ” doch unerwartet viele schöne und überraschende Eigenschaften. Das Dürer-Quadrat enthält die vollständige Folge der ganzen Zahlen von 1 bis 16. Bildet man die Summe der vier Zahlen in jeder der vier Zeilen, in jeder der vier Spalten und in jeder der zwei Diagonalen des Dürer-Quadrats, dann erhält man in allen zehn Fällen die Zahl 34. Die Summe der vier Zahlen in jedem der fünf Teilquadrate 16 3 5 10 2 13 11 8 10 11 6 7 9 6 4 15 7 12 14 1 des Dürer-Quadrats ist jeweils 34. Die vier Zahlen in jedem der folgenden vier horizontalen, der vier vertikalen und der zwei schrägen Zweierpaare 16 3 16 5 5 5 10 14 1 3 10 12 1 7 14 7 12 6 15 3 2 14 12 9 9 6 2 11 8 15 9 4 11 8 2 13 4 15 13 8 16 13 4 1 sowie die vier Zahlen in den Eckpunkten des Dürer-Quadrats haben jeweils die Summe 34. Auch die vier Zahlen der Zweierpaare 16 3 9 6 2 13 7 12 5 10 4 15 11 8 16 2 und 14 1 5 11 3 13 10 8 9 7 4 14 6 12 15 1 ergeben jeweils die Summe 34. Die zwölf Zahlen am Rand des Dürer-Quadrats haben die Summe 3 34. Der Clou ist, dass die Zahlen so angeordnet sind, dass in den beiden mittleren Feldern der letzten Zeile die Jahreszahl der Entstehung des Bildes auftaucht, nämlich 1514. MONOID 79 10 Das soll genügen, um die unglaublichen numerischen Eigenschaften des Dürer-Quadrats zu belegen. Damit aber sind die Überraschungen keineswegs zu Ende. Wir wollen die Zahlen des Dürer-Quadrats durch ihre Quadratzahlen ersetzen: 162 32 22 132 52 102 112 82 92 62 72 122 42 152 142 12 quadriertes Dürer-Quadrat Zwar gehen die magischen Eigenschaften des Dürer-Quadrats weitgehend verloren, aber wenn wir in diesem quadrierten Dürer-Quadrat die Zeilensummen mit Z 1 , Z2 , Z3 , Z4 , die Spaltensummen mit S1 , S2 , S3 , S4 und die Diagonalensummen mit D1 , D2 bezeichnen, dann gilt Z1 Z2 Z4 Z3 438, 310, S1 S2 S4 S3 378, 370, woraus die Gleichungen (es gibt deren noch viel mehr) Z1 Z1 Z2 Z3 Z3 Z2 Z4 Z4 748, 748, S1 S1 S2 S3 S3 S2 S4 S4 748, 748 748, wobei noch auf 748 folgen; außerdem ist D1 D2 Die Summe der vier Zahlen in den beiden Teilquadraten 162 32 52 102 72 122 22 132 sowie auch in 142 12 112 82 22 34 hingewiesen wird. 92 62 42 152 stimmen jeweils überein. Ferner ist die Summe der zwölf Zahlen am Rande des quadrierten Dürer-Quadrats ein Vielfaches von 34, nämlich 35 34. 1 1 Im Dürer-Quadrat gilt für die Diagonalsummen D1 und D2 1 (1) 1 D2 D1 1 1 2 2 3 ... 16 , d.h. die Summe der acht Zahlen in den Diagonalen ist die Hälfte der Summe aller Zahlen im Quadrat. Entsprechend gilt für das quadrierte Dürer-Quadrat, deren Diago2 2 nalsummen jetzt mit D1 und D2 bezeichnet seien: 2 (2) 2 D1 D2 2 1 2 1 2 22 2 32 162 ; ... denn D1 D2 748 22 34 und 12 22 32 . . . 162 44 34. Und nun die Überraschung: Ersetzt man im Dürer-Quadrat jede Zahl durch ihre 3. Potenz, dann gilt auch jetzt für die Diagonalsummen 3 (3) D1 3 D2 1 3 1 2 23 3 denn nun ist D1 544 34. 3 D2 33 9248 163 ; ... 272 34 und 13 23 33 ... 163 18496 11 MONOID 79 Diese Ergebnisse führen uns zu folgender Beobachtung: Ersetzt man im Dürer-Quadrat jede Zahl durch ihre n-te Potenz, n 2, 3, 4, 5, 6, dann gilt für die Summe aller Zahlen im jeweiligen Quadrat 1 2 3 ... 16 12 22 32 ... 162 13 23 33 ... 163 4 34, 14 24 34 ... 164 44 34, 15 25 35 ... 165 544 34, 16 26 36 ... 166 243848 7172 34, 98464 34, 1390004 34. Frage: Ist die Summe aller Zahlen eines Quadrats, dessen Zahlen die n-ten Potenzen der entsprechenden Zahlen im Dürer-Quadrat sind, ein Vielfaches von 34, d.h. ist 34 stets ein Teiler von 1n 2n 3n . . . 16n für n 1, 2, 3, . . .? Im nächsten MONOID-Heft wird die Antwort gegeben. Bis dahin könnt Ihr selbst mal nachforschen! Wir haben eine lange und noch verlängerbare Liste von erstaunlichen Eigenschaften des Dürer-Quadrats gefunden, so dass Dürer zuzustimmen ist – wenn er dies mit seinem Kupferstich Melencolia zum Ausdruck bringen wollte: Sein Zahlenquadrat ist wunderbar geeignet für vielfältige, spannende Zahlenspielereien – zu mehr aber auch nicht; eine grandiose Zahlenakrobatik – aber wenig Mathematik. Nachbemerkung: Dürers Urteil über die Mathematiker seiner Zeit hat die Jahrhunderte überdauert und sich zu einem weit verbreiteten Vorurteil gewandelt. DER SPIEGEL, ein Sprachrohr der Bescheid-Wissenden“, mag das verdeutlichen. Er veröffentlichte im ” Heft 35/1998 einen Artikel über einen Weltkongress der Mathematiker, in dem er die Mathematiker als trottelige Geistesriesen, die ihr Genie an unnütze Hirngespinste ver” schwenden“, wie z.B. der britische Kongressteilnehmer Richard Borcherds, der sich mit einem Moonshine problem“ (was man auch als “Quatsch“ übersetzen kann) befasste, ” indem er mathematische Monster“, nämlich Schneeflocken in 196883 Dimensionen“ ” ” untersuchte. Ein Kommentar zu dem hier zu Tage tretenden Vorurteil erübrigt sich. ❄ ❄ ❄ ❄ ❄ Wo steckte der Fehler? In Heft 78 war die gegenseitige Lage zweier Geraden g und h im Raum (gegeben in Parameterdarstellung) zu untersuchen. Der Ansatz, ihre Schnittmenge zu bestimmen, führte auf das (noch richtige) System von drei linearen Gleichungen mit zwei Unbekannten s und t, die aus den beiden ersten Gleichungen eindeutig bestimmt wurden. Der Fehler in der weiteren Lösung bestand darin, dass die dritte Gleichung gar nicht berücksichtigt wurde, die beim Einsetzen von s 1 den Widerspruch 1 2 geliefert hätte. Dieser Widerspruch bedeutet nämlich, dass g und h keinen gemeinsamen Punkt haben, dass also g h gilt. Da ihre Richtungsvektoren nicht linear abhängig sind, sind g und h nicht parallel, also tatsächlich windschief. (E.K.) MONOID 79 12 Mathematische Lese-Ecke – Lesetipps zur Mathematik Hans Borucki: Online in die vierte Dimension Wie würden wir Menschen die Erde wahrnehmen, wenn wir statt im dreidimensionalen Raum nur in der zweidimensionalen Ebene leben würden? Was würden wir – als dreidimensionale Menschen – über Wesen denken, die nur in der zweidimensionalen Ebene leben? Wie würden wir – als dreidimensionale Menschen – von Wesen wahrgenommen, die in einem vierdimensionalen Raum leben? Diesen fast schon philosophischen Fragen geht Hans Borucki in seinem Buch Online ” in die vierte Dimension“ spannend und anregend auf den Grund: Der Protagonist des Buches gerät beim Chatten im Internet in Kontakt mit dem mysteriösen Vierling“, der behauptet, in einem vierdimensionalen Raum zu leben. Vierling, ” der seinen Chatpartner fast abschätzig als Dreiling“ bezeichnet, versucht diesem das ” Problem geschickt durch Rückgriffe auf einen Zweiling“, der nur in einer zweidimen” sionalen Ebene lebt, zu verdeutlichen. Letztendlich überzeugt wurde Dreiling allerdings erst, als Vierling es schaffte, den Gallenstein seiner Mutter, aus der vierten Dimension eingreifend, unblutig zu entfernen. Von da an ist Dreiling Feuer und Flamme, mehr über den Vierling zu erfahren, der ihm daraufhin an insgesamt neun gemütlichen Chatabenden das Leben in der vierten Dimension näher bringt. Eine Schülerbeurteilung des Buches kommt zu dem folgenden Ergebnis: Nicht nur beim Protagonisten wird die Phantasie beim gedanklichen Nachvollziehen ” der vierdimensionalen Vorstellungen angeregt. Das Buch ist fast ausschließlich in Dialogform geschrieben mit verständlicher Sprache und erläuternden Bildern und Skizzen. Jedes Kapitel beinhaltet eine Unterrichtsstunde, welche sehr gut nachzuvollziehen und auch lehrreich ist, wenn man daran interessiert ist, wie die vierte Dimension, auch wenn sie vielleicht nur erfunden ist, beschaffen sein könnte.“ Fazit: Es macht einfach Spaß, sich zusammen mit dem Protagonisten des Buches von Vierling die vierte Dimension erklären zu lassen, Hat man sich einmal auf das dahinterstehende Gedankenexperiment eingelassen, lässt es einen so schnell nicht mehr los. Gesamtbeurteilung: sehr gut Angaben zum Buch: Hans Borucki: Online in die vierte Dimension Aulis 2000, ISBN 3-7614-2102-8, 299 Seiten, 19,50 –C Art des Buches: Roman über die vierte Dimension Mathematisches Niveau: verständlich Altersempfehlung: ab 14 Jahren Martin Mattheis 13 MONOID 79 Mathis machen mathematische Entdeckungen 1 13 25 37 49 61 Das nebenstehende 6 6-Zahlenquadrat aus den ungeraden Zahlen von 1 bis 71 weist viele überraschende Eigenschaften auf. Versuche einige davon herauszufinden. Wenn du erfolgreich bist, könntest du auch das 8 8- oder das 10 10-Quadrat unteruchen usw. (H.F.) 3 15 27 39 51 63 5 17 29 41 53 65 7 19 31 43 55 67 9 21 33 45 57 69 11 23 35 47 59 71 Im MONOID-Heft Nr. 75 (September 2003) hatten wir den Mathis das Pascalsche Dreieck als Untersuchungsgegenstand vorgeschlagen. Leider gab es bisher keine Einsendungen. War’s zu schwer? Freundlicherweise hat uns Prof. Dr. Kurt Rosenbaum aus Erfurt im Oktober 2003 auf einige interessante Zusammenhägne aufmerksam gemacht. Er schreibt: Hartwig Fuchs fordert in seinem Aufsatz Mathis machen mathematische Entdeckun” gen“ in Heft 75 die Leser zur Formulierung von Vermutungen auf, die im Zusammenhang mit dem Pascalschen Dreieck stehen. Ich nehme diese Veröffentlichung zum Anlass, um zwei Bemerkungen zu machen und um einen früheren Vorschlag zu wiederholen. Die Kreisaufgabe Gegeben sind ein Kreis und n Punkte auf der Kreislinie. Wenn man je zwei Punkte miteinander durch eine Sehne verbindet, in wie viele Gebiete Fn zerfällt dabei der Kreis höchstens? n n 1 n Herr Fuchs gibt die Anzahlformel Fn an, verzichtet aber auf 4 2 einen Beweis. Wie mir Herr Winter aus Aachen mitteilte, stammt diese Aufgabe aus einer sowjetischen Mathematikolympiade. Ein Beweis steht bei N. Haas: Das Extremalprinzip als Element mathematischer Denk- und Problemlösungsprozesse, Franzensberger 2000. Interpretation der Lösung Die Anzahlformel von Herrn Fuchs ist zwar richtig, aber nicht schön. Dagegen lässt n n 1 n n sich in Fn n 1 jeder Summand auf der rechten 4 2 2 4 Seite des letzten Gleichheitszeichens trefflich interpretieren: 1 eine Kreisfläche, n 2 Anzahl der Sehnen im Kreis, n 4 Anzahl der inneren Schnittpunkte der Sehnen. MONOID 79 14 Zerlegung der Ebene In wie viele Gebiete f n kann eine Ebene durch n Geraden höchstens zerlegt werden? Für kleine n findet man: Geraden n 0 1 2 3 4 5 . . . Gebiete f n 1 2 4 7 11 16 . . . Die Größen f n lassen sich nach der Formel f n 1 n 1 n 2 bestimmen. Hierbei stehen: 1 für eine Ebene, n 1 für die Anzahl der Geraden, n 2 für die Anzahl der Schnittpunkte dieser Geraden. Im Pascalschen Dreieck 1 1 1 1 5 6 1 4 15 1 3 10 1 2 1 3 6 10 20 1 1 4 15 5 1 6 1 1 ergeben sich die Zahlen f n als Summe aller Zahlen der n-ten Zeile von links bis zur dritten Diagonale. Die Zeilenzählung beginnt mit 0. Für n 6 erhält man f 6 22. Beweis mit dem Extremalprinzip n Jeder der Schnittpunkte der n Geraden ist tiefster Punkt für genau ein Gebiet. Es 2 bleiben die Gebiete, die keinen tiefsten Punkt haben. Wir zeichnen unter alle Schnittpunkte eine Gerade g, die zu keiner der n Geraden parallel ist. Diese wird von allen n Geraden geschnitten. Wir zählen n 1 Gebiete ohne tiefsten Punkt. g Somit ist f n n 2 n 1 1 n 1 n . 2 Mir ist nach wie vor keine zur Kreisaufgabe bzw. zur Aufgabe der Zerlegung der Ebene verwandte Aufgabe bekannt, deren Lösung zusammenhängt mit der Summe der Zahlen der n-ten Zeile im Pascalschen Dreieck bis hin zur vierten Diagonale. (K. Rosenbaum) 15 MONOID 79 Die Seite für den Computer-Fan Die Smith-Zahlen Als 1982 der amerikanische Mathematiker Albert Wilansky seinen Schwager anrief, stellte er fest, dass die Telefonnummer 4937775 zu einer speziellen Sorte natürlicher Zahlen gehört, die nach dem Schwager Smith-Zahlen genannt werden. Definition: Es sei n eine natürliche Zahl, die die Primfaktorzerlegung n p 1 p2 pk besitze, wobei die Primfaktoren nicht verschieden sein müssen und k 2 ist. Ferner sei Q n die Quersumme von n. Dann heißt n eine Smith-Zahl, wenn gilt: Q n Q p1 Q p2 . . . Q pk . Beispiele: Da für Primzahlen k 1 ist, sind diese nach dieser Definition keine SmithZahlen. Die Zahl 4 ist wegen Q 4 4 2 2 2 2 Q 2 Q 2 die kleinste Smith-Zahl. Dagegen ist 6 keine Smith-Zahl: Q 6 6 2 3 2 3 Q 2 Q 3 . Weitere Smith-Zahlen sind z.B. 22 2 11 wegen Q 22 4 2 2 Q 2 Q 11 sowie 690 2 3 5 23 wegen Q 690 15 2 3 5 5 Q 2 Q 3 Q 5 Q 23 . Die Telefonnummer hat die Primfaktorzerlegung 4937775 3 5 5 65837 und ist wegen Q 4937775 42 3 5 5 29 Q 3 Q 5 Q 5 Q 65837 auch eine Smith-Zahl. Aufgabe: Bestimme die Anzahl aller Smith-Zahlen unterhalb 10000. (H.F.) Lösungen der Computer-Aufgaben aus Monoid 77 Wahr oder falsch? Die Berechnung der Zweierpotenzen 27 , 217 , 227 , 237 , 247 liefert Zahlen, die stets mit der Ziffer 1 beginnen. Diese Beobachtung lässt vermuten: Jede Potenz 2n 10 7 , n 0, 1, 2, . . . , beginnt mit einer 1 als erster Ziffer. Stimmt diese Vermutung? (H.F.) Lösung: Die Vermutung erweist sich als falsch; denn bereits 2 197 2, 008672555 10 59 beginnt mit einer 2 als erster Ziffer. Das haben auch Florian Schweiger vom Gymnasium Marktoberdorf, Stefanie Tiemann vom Gymnasium Marienberg in Neuss und Martin Alexander Lange vom Gymnasium am Römerkastell in Alzey festgestellt. Ein Primzahl-Rennen Jede Primzahl 5 ist von der Form 4n 1 oder 4n 3, n 1 (denn 4n 0, 4n 2, 4n 4 sind sicher keine Primzahlen). Wir schreiben nun für n 1, 2, 3 . . . die Primzahlen in eine Tabelle, getrennt nach ihrer Form 4n 1 oder 4n 3. Mit Vn ( Vorsprung“) geben ” wir an, wie viele Primzahlen 4n 3 es bis zur Stelle n mehr sind als Primzahlen 4n 1. Das Ganze nennen wir ein Primzahl-Rennen. n Primzahl 4n Primzahl 4n Vn 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 . . . 1 5 13 17 29 37 41 53 61 73 ... 3 7 11 19 23 31 43 47 59 67 71 79 83 . . . 0 1 0 0 1 1 0 0 1 0 1 0 1 2 1 2 3 ... Wenn man dieses Primzahl-Rennen weiter verfolgt, z.B. bis n 1000, dann findet man für n 1, 2, . . . , 1000 stets: Der Vorsprung Vn der 4n 3 -Primzahlen ist 0. Stimmt diese Aussage auch für alle natürlichen Zahlen n? (H.F.) MONOID 79 16 Lösung: Stefanie Tiemann hat ein Visual-Basic-Programm geschrieben, mit dem sie die Primzahlen bis 10 000 000 untersucht hat. Dabei hat sie festgestellt, dass n 6708 die erste Zahl ist, bei der die 4n 1 -Primzahlen gegenüber den 4n 3 -Primzahlen führen. Soweit Stefanie die Untersuchung geführt hat, bleibt es bis n 158469 bei diesem Vorsprung, der zwischen 1 und 8 schwankt. Tatsächlich wurde bewiesen, dass zwischen den 4n 1 -Primzahlen und den 4n 3 -Primzahlen unendlich oft ein Vorsprungwechsel stattfindet. Hinweis: Ihr könnt Eure Lösungen einschicken, denn auch hierbei gibt es Punkte zu ergattern. Allerdings müsst Ihr bei der Verwendung eines ComputeralgebraSystems oder eines eigenen Programms dies entsprechend dokumentieren durch Einsenden der Programm-Datei (am besten als Anhang einer eMail an die ). MONOID-Adresse: Die Lösungen werden jeweils im übernächsten Heft erscheinen, damit wir gegebenenfalls auf interessante Lösungen eingehen können. Lösungen der Mathespielereien aus dem MONOID !#"%$ &('*)#,+-!."/10278 34$ &576589;:< =?>A@CBEDGFIH Streichhölzer Kannst Du durch Umlegen eines einzigen Streichholzes aus der falschen Gleichung (mit römischen Zahlen) eine richtige Gleichung machen? (gefunden von H.F.) Lösung: Eine weitere Lösung fanden Michael Monschau und Tobias Wallek vom Gymnasium Nonnenwerth in Remagen: 17 MONOID 79 Rechtecke im Rechteck Die Folge der Figuren F1 , F2 , F3 , F4 , in (a) bzw. in (b) denke man sich nach dem jeweils erkennbaren Muster bis F15 einschließlich fortgesetzt. Wie viele Rechtecke – auch Quadrate – sind dann in F15 vorhanden? (a) ... F1 F2 F3 F4 (b) ... F1 F2 F3 F4 (H.F.) Lösung: Bezeichnet man die Anzahl der in der Figur Fn vorhandenen Rechtecke mit Rn , dann findet man für R1 , R2 , R3 , R4 und für die Abstände dieser vier Zahlen die Werte: (a) R1 R2 R3 R4 ... 1 9 36 100 ... 27 8 ... 64 Die Folge der Abstände lässt eine Gesetzmäßigkeit erkennen, nach der anzunehmen ist, dass R15 R1 23 33 43 143 14400. (Tatsächlich kann man beweisen, dass R n damit erhält man ebenfalls R15 14400.) 1 4 n n 1 2 für n 1, 2, 3, . . . ist und (b) R1 R2 R3 R4 ... 6 18 36 60 ... 12 18 R15 6 2 6 3 6 (Tatsächlich gilt: Rn 3n n ... 24 15 6 720 1 für n 1, 2, 3, . . . ; danach ist R 15 720.) Alter Lokomotivführer Wenn man das Alter (in ganzen Jahren) eines Lokomotivführers mit dem seiner Kinder – die alle älter als ein Jahr sind – multipliziert, dann erhält man 9503. Wie viele Kinder hat der Mann? Wie alt sind er und seine Kinder? (H.F.) Lösung: Aus 9503 13 17 43, alle Faktoren sind Primzahlen, folgt: Der Vater hat zwei Kinder im Alter von 13 und 17 Jahren; er selbst ist 43 Jahre alt. MONOID 79 18 Auf einer Parkbank Auf einer Parkbank wollen sich 10 Personen hinsetzen. Es sind drei Türken, vier Franzosen, zwei Dänen und ein Italiener. Allerdings wollen immer Personen gleicher Nationalität zusammen sitzen. Wie können sie sitzen? Wie viele Möglichkeiten gibt es? (Sigurd Vogler, Rupprecht-Gymnasium München) Lösung: Mögliche Anordnungen (jede Person hat eine Nummer): Türken: 1 2 3, 1 3 2, 2 1 3, 2 3 1, 3 1 2, 3 2 1 Das sind 6 Möglichkeiten. Franzosen: 1 2 3 4, 1 2 4 3, 1 3 2 4, 1 3 4 2, 1 4 2 3, 1 4 3 2 Das sind 6 Möglichkeiten, wenn Person 1 am Anfang der Reihe sitzt. Da vier verschiedene Personen am Anfang sitzen können: 6 4 24 Möglichkeiten. Dänen: 1 2 und 2 1 Das sind 2 Möglichkeiten. Italiener: Nur eine Möglichkeit, da nur ein Italiener. Dazu gibt es noch folgende Möglichkeiten für die Anordnung der Nationen: 6, wenn die Türken am Anfang der Reihe sitzen, nämlich TFDI, TFID, TDFI, TDIF, TIDF, TIFD. Da alle vier Nationen am Anfang sitzen können, ergeben sich 6 4 24 Möglichkeiten für die Anordnung der Nationen. Gesamt: 24 6 24 2 1 24 288 6192 Möglichkeiten. 11 12 1 Der Uhrschlag Eine Uhr braucht 5 Sekunden, um 6 Uhr zu schlagen. 10 2 9 Wie lange braucht sie um 12 Uhr? (WJB) 3 4 8 7 6 5 Lösung: Die Uhr schlägt offenbar in Abständen von einer Sekunde. Also braucht sie 11 Sekunden vom ersten bis zum zwölften Schlag um 12 Uhr. Ein magisches Quadrat 2000 2007 2014 1991 i h 2001 g 2010 1992 f e 2002 2009 2011 2012 d 1996 2003 c 2006 2013 b a 2004 19 Bestimme die Werte der Buchstaben a, b, c, . . . , i. Beachte, dass die fünf Zeilensummen, die fünf Spaltensummen und die zwei Diagonalensummen alle den gleichen Wert besitzen müssen. (H.F.) MONOID 79 Lösung: Aus der vollständig angegebenen Diagonalen ergibt sich die sogenannte magische Summe 10010. 1998; damit folgt c 2005, d 1994. Mit d ergibt sich Aus der ersten Zeile folgt i e 1995, daraus f 1993, h 1999, g 2008, b 1990 und a 1997. Mathematix plant grenzenlos Ein kleines gallisches Dorf ist von einem kreisförmigen, etwa 33 Galles“ (gallisches ” Längenmaß) langen Zaun umgeben. Mathematix, der Dorf-Chef, träumt von einer Grenze, die länger als die des großen Nachbardorfes ist, die 100 Galles misst. Eines Tages kommt der Architekt Geometrix und legt ihm sechs Pläne vor, von denen die drei ersten hier abgebildet sind: Er erklärt zu den Plänen: Im ersten Plan habe ich ein gleichseitiges Dreieck dargestellt. ” Jede Seite dieses Dreiecks ist 9 Galles lang. In jedem Plan sind alle Strecken gleich lang, bevor man sie in 3 gleiche Teile teilt. Mit dem sechsten Plan kann ich deinen Traum verwirklichen.“ Untersuche, ob Geometrix Recht hat! Lösung: Im ersten Dreieck ist jede Seite 9 Galles lang, also der Umfang (= Grenzzaun) 27 Galles. Im zweiten Plan versuchen wir nun den Umfang zu berechnen. Dazu betrachten wir uns die ehemalige“ obere Strecke. Sie war im ersten Plan 9 Galles lang. Nun ist ” die Ausgangsstrecke gedrittelt, d.h. die linke und rechte Teilstrecke ist 3 Galles lang und die beiden mittleren auch jeweils 3 Galles. Aus 9 Galles werden somit 12 Galles. 4 Der Umfang an der oberen Seite ist folglich 12 : 9 mal so lang. Analoges ist bei 3 den beiden anderen Seiten des Ausgangsdreiecks passiert. Der Umfang des zweiten 36 Galles (oder 3 12 36 Galles). Plans ist also 34 mal so groß, daher 27 Galles 43 Entsprechend gehen wir beim dritten Plan vor: Aus jeder 3 Galles langen Teilstrecke im zweiten Plan wird eine 4 Galles lange Teilstrecke. Also wird auch hier der Umfang 43 mal so groß wie der im zweiten Plan, somit 36 Galles 43 48 Galles. Wir gehen analog weiter vor: Die Figur in einem vierten Plan hat einen Umfang von 48 Galles 43 64 Galles. In einem fünften Plan beträgt der Umfang 64 Galles 43 85 13 Galles. Ja, und im sechsten Plan ist Mathematix’ Traum tatsächlich wahr geworden: Diese Figur hat einen Umfang, also Grenzzaun, von 85 31 Galles 43 113 97 Galles. MONOID 79 20 $ &58 Neue Mathespielereien !." $ &('*)#,+-!."/102 34$ & 6 8 ;:< =<>A@CBEDGFIH Eine magische Pyramide An jede der acht Kanten einer Pyramide mit viereckiger Grundfläche ist eine der Zahlen 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 so anzubringen, dass für alle Eckpunkte gilt: Die Summe der Zahlen an den in den Ecken zusammenstoßenden Kanten ist jeweils die gleiche (magische Summe). a) Wie sind die acht Zahlen anzuordnen und wie heißt die magische Summe? b) Untersuche a) für die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8. (H.F.) Alle Neune Ersetze die Buchstaben a, b, . . . , i durch die Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf man nur einmal verwenden: a b c d e f Welche Lösungen gibt es? g h i (Keven Runge, Gymnasium Nonnenwerth) Eine wahre Geschichte Neulich rief mich eine Lektorin eines Hamburger Verlages an. In einem Buch käme der Begriff Sekundzahlen“ vor für Zahlen, die durch 1 und sich selbst und noch genau eine ” andere Zahl teilbar sind. Sie wollte wissen, ob es diesen Namen tatsächlich gibt, ich sei doch da Experte. Im ersten Moment fand ich die Namensgebung als Erweiterung von Primzahlen ganz gelungen, doch dann fiel mir ein, dass man für diese Zahlen gar keinen Namen braucht, weil sie sich ganz einfach charakterisieren lassen. Wie? (VB) Bauplatztausch Herr Kaufmann tauscht einen quadratischen Bauplatz gegen einen rechteckigen, bei dem die eine Seite 5m länger und die andere Seite 5m kürzer als beim quadratischen Bauplatz ist. Hat er sich beim Tausch verbessert? (Adriana Spalwisz, Geschwister–Scholl–Gymnasium Ludwigshafen) Zahlensuche x und y seien zwei natürliche Zahlen. Jeder der Ausdrücke x als Wert eine der Zahlen 4, 9, 15, 36. Wie heißen x und y? y, x y, x y, x : y hat (H.F.) Weitere Mathespielereien findet ihr auf der nächsten Seite! 21 MONOID 79 $ &58 Neue Mathespielereien !." $ &('*)#,+-!."/102 34$ & 6 8 ;:< =<>A@CBEDGFIH Zerlegung eines Dreiecks C P Q S B R A Im Dreieck ABC mit der Fläche F seien P, Q, R die Seitenmittelpunkte. Die drei Strecken AP, BQ, CR, die sich im Schwerpunkt S des Dreiecks schneiden, zerlegen das Dreieck ABC in sechs Teildreiecke. (H.F.) Zeige: Jedes der sechs Teildreiecke hat die Fläche 61 F. Raute D H A G C P F E P sei ein Punkt im Innern der Raute ABCD. PE , PF , PG , PH seien die Abstände des Punktes P von den Seiten der Raute. Zeige: Wie auch immer P im Innern der Raute gewählt wird, stets hat die Summe PE PF PG PH den gleichen Wert. (H.F.) B Wo war Willi? Willi erzählt: Auf meiner letzten Forschungsreise ist mir ” folgendes passiert: Ich ging einmal 5 km weit genau nach Süden, dann 5 km nach Westen; nach weiteren 5 km nach Norden war ich wieder zurück an meinem Ausgangspunkt.“ Nach kurzer Überlegung antwortet Nina: Natürlich war ” Dein Ausgangspunkt der Nordpol.“ Darauf Willi: Nein, weit ” gefehlt!“ Wo war Willi? (WJB) Bereits auf Seite 21 findet ihr Mathespielereien! MONOID 79 22 Neue Aufgaben Kl. 8-13 Aufgabe 836. Die drei Schlösser Fritz soll eine Aufgabensammlung aus dem Aufbewahrungsraum in der Schule holen. Der Lehrer hat diese vergessen. Der Lehrer gibt ihm seinen Schlüsselbund, vergisst aber ihm zu sagen, welcher Schlüssel der richtige ist. Auf dem Weg fällt das Fritz auf. Erst überlegt er, ob er zurückgehen soll. Dann aber rechnet er schnell aus, wie viele Möglichkeiten es maximal gibt, also wie oft er maximal ausprobieren muss. Dann entscheidet er sich, sein Glück auszutesten. Da dieser Raum aber auch sehr wichtige Gegenstände hat, ist er mit drei Schlössern gesichert. Am Schlüsselbund sind 15 Schlüssel. Wie oft muss er mindestens und wie oft maximal probieren? (Sigurd Vogler, Rupprecht-Gymnasium München) Aufgabe 837. Division durch 7 Jede von sechs natürlichen Zahlen wird als ein Vielfaches von 7 und einem nicht negativen Rest geschrieben; z.B. 39 5 7 4. Die Summe der sechs Reste betrage 5. Begründe, dass das Produkt der sechs Zahlen ein Vielfaches von 7 ist. (H.F.) Aufgabe 838. Lauter Quadratzahlen? 49 72 Man denke sich das nebenstehende Zahlenschema beliebig 672 4489 lange fortgesetzt. Ist dann jede links stehende Zahl eine Qua444889 6672 dratzahl? Begründe deine Antwort! (H.F.) 44448889 ? .. . Aufgabe 839. Niemals eine Quadratzahl Zeige: Die Summe der Quadrate dreier aufeinander folgender natürlicher Zahlen ist niemals eine Quadratzahl. (H.F.) Aufgabe 840. Zerlegungen im Rechteck D P C Das Rechteck ABCD wird von der Strecke PQ in zwei kongruente Teile zerlegt. Vergleiche die Flächen der Dreiecke ARD und R AQR. Welcher Bruchteil der Fläche des Rechtecks ABCD ist schraffiert? (H.F.) B A Q Aufgabe 841. Florians Fläche Florian spielt gern mit Zirkel und Lineal. Eines Tages sieht seine Lehrerin bei ihm die nebenstehende Zeichnung und stellt ihm die Frage: Wie groß ist die Fläche in der Mitte, wenn die Seitenlänge des Quadrats gleich 1 ist? (gefunden WJB) 23 MONOID 79 Gelöste Aufgaben aus dem MONOID 78 Kl. 8-13 Aufgabe 830. Exkurs in die Kryptographie Kannst Du diesen Text entschlüsseln? !#"$%&' $(")'('*$' #&+ ,-'&).+&$) /) )&) ) --%0/$ )%$ 1)"&'$')10$ )%&.$) ) 0//) (Sonja Breske, Christina Collet) Lösung: Es fällt auf, dass in dem verschlüsselten Text der Buchstabe B besonders häufig vorkommt. Da in deutschen Texten E der häufigste Buchstabe ist, setzen wir versuchsweise B gleich E. Unter der weiteren Annahme, dass hier eine der einfachsten Chiffrierungen vorliegt, nämlich die Verschiebung des Alphabets um eine bestimmte Stellenzahl (sog. Caesar-Chiffrierung), leiten wir aus dem Übergang B 2 E für die Dechiffrierung die Verschiebung um 3 Stellen ab: Geheimtext: A B C D E F . . . X Y Z Klartext: D E F G H I ... A B C Dies liefert uns tatsächlich folgende Aufgabe: Endlich Ferien! Markus Wasmeier freut sich immer besonders auf die Sommerferien. Als begeisterter Radfahrer hofft er jedes Mal auf gutes Wetter. Letztes Jahr hat er Folgendes festgestellt: Es regnete genau neun Mal, entweder am Vormittag oder am Nachmittag. Es gab elf sonnige Vormittage und zehn sonnige Nachmittage. Wie viele Ferientage hatte Markus Wasmeier? In der Annahme, dass es nur die Alternativen Sonne“ oder Regen“ gab, entsprechen ” ” den 9 verregneten Vor- bzw. Nachmittagen 9 Halbtage der sonnigen Art, so dass zu den 9 Urlaubstagen mit gemischtem Wetter noch 21 9 43 2 6 Tage Sonne pur“ ” kamen. Somit hatte Markus Wasmeier 15 Ferientage. Hinweis: Eine Entschlüsselungs-“ und Verschlüsselungsmaschine“ findet man z.B. ” ” unter 56565,79868,7;:=<>86?@BA7DCEAEFBGH?@EIJ?:BKL@BANMOAQPEKL:E<>86?@6AEFSRLTIUPWVUMABPQXF>YVUZVS[LABP:6<>8@798=XQY MONOID 79 24 Aufgabe 831. Primzahl-Zwillinge Es seien p und p 2 Primzahlen; dann heißen p und p 2 Primzahl-Zwillinge. 5 gilt: Begründe, dass für Primzahlen 2 ist eine Zahl mit a) Das arithmetische Mittel von Primzahl-Zwillingen p und p mindestens fünf verschiedenen Teilern. 2 ist stets ein b) Das um 1 vermehrte Produkt aus Primzahl-Zwillingen p und p Vielfaches von 36. 2 Primzahl-Zwillinge sind, dann ist p c) Wenn p und p 4 keine Primzahl. (H.F.) Lösung: a) Das arithmetische Mittel von p und p 2 ist 21 p p 2 p 1. Von drei aufeinander folgenden Zahlen p, p 1, p 2 ist (mindestens) eine ein Vielfaches von 2 und eine ein Vielfaches von 3. Die Primzahlen p und p 2 können es wegen p 5 nicht sein – also ist es p 1. Daraus folgt: 1, 2, 3, 6 und p 1 sind fünf verschiedene Teiler von p 1. b) Es ist p p 2 1 p2 2p 1 p Aus a) wissen wir, dass 6 ein Teiler von p 1 2. 1 ist; also ist 6 2 ein Teiler von p 1 2. c) Aus a) ist uns bekannt, dass p 1 ein Vielfaches von 3 ist. Folglich ist p 1 ebenfalls ein Vielfaches von 3. Da p 3 ist, kann p 4 keine Primzahl sein. 3 Aufgabe 832. Treppenzahlen Eine natürliche Zahl habe die Zifferndarstellung z 1 z2 z3 . . . zn , für die Ziffern gelte 1 z1 z2 z3 . . . zn . Wie viele n-stellige natürliche Zahlen dieser Form gibt es 2? a) für n b) für n 3? c) Wie kann man die Anzahl allgemein berechnen? (Stefanie Tiemann, Gymnasium Marienberg, Neuss) Lösung: a) Um die Zahl z1 z2 mit 1 z1 z2 9 zu bilden, wählen wir z1 z2 z1 , z1 1, . . . , 9 . Für die Wahl von z 2 haben wir also 9 Möglichkeiten. Daher gibt es 9 z1 1 10 z 1 9 z1 z1 1 9 10 2 1, 2, . . . , 9 , dann z1 1 10 z1 45 zweistellige Zahlen der verlangten Art. z1 z2 b) Bei der Aufstellung von z1 z2 z3 mit 1 1, 2, . . . , 9 , dann z2 z1 , z1 1, . . . , 9 und z3 25 z3 z ,z 2 9 wählen wir wieder z1 1, . . . , 9 . Analog zu a) 2 MONOID 79 erhalten wir dann für die Gesamtzahl aller Möglichkeiten: 9 9 z z 10 z 2 11 z 1 1 110 21z z 990 21 2 2 1 9 10 19 10 9 990 990 21 2 2 6 10 z 1 9 10 z1 1 z2 z1 2 9 2 1 1 z1 1 z2 1 z1 1 9 9 2 1 1 z1 z1 1 z1 1 9 z21 21 45 2 19 15 z1 1 165. c) Für die Behandlung des allgemeinen Falles z 1 z2 . . . zn mit 1 z1 z2 ... zn 9 ist die in a) und b) benutzte Abzählmethode nicht besonders geeignet. Wir suchen ja eine monoton wachsende Funktion f , die die Menge 1, 2, . . . , n in die Menge 1, 2, . . . , 9 abbildet, wobei z i f i ist. (Monoton wachsend bedeutet f i f j für i j.) Die Anzahl solcher Funktionen beträgt 9 n n 1 8 n n Dies liefert im Fall n n 3: 11 3 1: 11 10 9 1 2 3 8 9 1 n 7 n n! 9 (trivial), im Fall n 165 und im Fall n ... 9 4: 12 4 2: 10 10 9 2 2 12 11 10 9 1 2 3 4 45, im Fall 495. Aufgabe 833. Der erfolglose Springer Für die Züge eines Springers auf dem Schachbrett gilt die Behauptung B : Es ist nicht möglich, mit dem Springer von einem Eckfeld zum diagonal gegenüber liegenden Eckfeld zu ziehen und dabei jedes Feld des Schachbretts genau einmal zu besetzen. Beweise oder widerlege B ! (gefunden: H.F.) Lösung: Da ein direkter Beweis von B wohl auf ein Durchspielen aller möglichen Züge mit einem Computer hinausliefe – was für einen Mathematiker ein recht unbefriedigender Nachweis von B wäre – versuchen wir, auf indirektem Wege eine Lösung zu finden. Dazu treffen wir zunächst die Annahme B (lies: nichtB), dass die Aufgabe des Springers lösbar sei, d.h. die Gegenbehauptung B von B sei wahr. Ausgehend von den Voraussetzungen V1 : Ein Schachbrett hat 64 Felder. V2 : Diagonal gegenüber liegende Eckfelder haben die gleiche Farbe. V3 : Ein Springer gelangt nach 1, 3, 5, . . . Zügen auf ein Feld, das eine andere Farbe als das Ausgangsfeld hat; und aus der Annahme B schließen wir: Ein Springer, der nach B die Aufgabe löst, benötigt 63 Züge (siehe V1 ) zur Erreichung des Eckfeldes, das dem Ausgangsfeld diagonal gegenüber liegt, wobei nach V3 die beiden Felder verschiedene Farben haben. Das aber widerspricht V2 . Dieser Widerspruch zeigt: Die Annahme B ist falsch; es gilt B. MONOID 79 26 Aufgabe 834. Geometrie am Viereck Gegeben ist ein beliebiges konvexes Viereck ABCD mit einem beliebigen Punkt P auf der Seite CD. Konstruiere eine Gerade durch P, die das Viereck in zwei flächengleiche Teile teilt. (Steffen Biallas, Albert–Einstein–Gymnasium Magdeburg) Lösung: Man verwandelt das gegebene Viereck in ein flächengleiches Dreieck, bei dem P ein Eckpunkt ist: C D Zunächst verbindet man P mit A und konstruiert die Parallele zu AP durch den Punkt D. Diese schneidet die Verlängerung der Viereckseite AB im Punkt A . Das Gleiche wiederholt man auf der anderen Seite und erhält als Schnittpunkt der Parallele zu BP durch den Punkt C mit der Verlängerung von AB den Punkt B . B’ P A’ A Q B Das Dreieck APD ist nun flächengleich mit dem Dreieck APA (gleiche Grundseite und gleiche Höhe). Das Gleiche trifft für die Dreiecke PBC und PBB zu. Also ist das Dreieck A B P flächengleich dem Viereck ABCD. Nun konstruiert man den Mittelpunkt Q der Strecke A B . Liegt dann Q nicht außerhalb der Strecke AB, so teilt PQ das Dreieck A B P und auch das Viereck ABCD in zwei flächengleiche Teile. Liegt Q außerhalb der Strecke AB, dann muss die Konstruktion verändert werden. O.B.d.A. liege Q zwischen B und B : Wie oben verbindet man zunächst P C mit A und konstruiert die Parallele zu AP durch den Punkt D. Diese schneidet die Verlängerung der Viereckseite AB im Punkt A . Dann ist P das Dreieck APD flächengleich dem D Dreieck APA . Also ist auch das Viereck ABCD flächengleich dem Viereck A BCP. Nun verbindet man P mit B und konstruiert die Parallele zu BP durch R den Punkt A . Diese schneidet die Verlängerung der Viereckseite BC A’ A B Q B’ im Punkt A . Dann ist das Dreieck A BP flächengleich dem Dreieck A BP. Also ist auch das Dreieck A CP flächengleich dem Viereck A BCP und ebenfalls flächengleich dem Viereck ABCD. Nun konstruiert man den Mittelpunkt R der Strecke A C. Dann teilt PR das Dreieck A CP und auch das Viereck A’’ ABCD in zwei flächengleiche Teile. 27 MONOID 79 Aufgabe 835. Eine olympische Knobelei A A E B E G C B C F D D F H Ordne jedem Buchstaben der Figur eine natürliche Zahl so zu, dass gilt: Zu verschiedenen Buchstaben gehören verschiedene Zahlen; die Zahlen, die spiegelbildlich zur Symmetrieachse GH der Figur liegen sowie die zu G und H gehörigen Zahlen unterscheiden sich um 2, und die Summen der Zahlen längs eines jeden der fünf Kreise stimmen überein. a) Bestimme die Zahlen A, A , . . . , F, F , G, H so, dass S möglichst klein ist. b) Entwickle nun aus einer Lösung der Aufgabe eine neue Zuordnung von Zahlen zu den Buchstaben der Figur so, dass gilt: Die Summen der Zahlen längs eines jeden Kreises haben alle den gleichen Wert S und S ist eine Zahl, die in diesem Jahr häufig zusammen mit der Figur (die dann allerdings unbeschriftet und bunt ist) vorkommt. (H.F.) Lösung: a) Die Summe S ist dann minimal, wenn die vierzehn Buchstaben der Figur durch die Zahlen 1, 2, . . . , 14 ersetzt werden können. Dabei werden sich auf dem 8-Zahlen-Kreis K8 möglichst kleine Zahlen befinden. Versuchen wir es mit diesen wenigen Vorgaben. 36 ist die überhaupt kleinste Summe, wenn die – wegen der Symmetriebe1. S dingung – paarweise auf K8 zu verteilenden Zahlen sind: 1 1, 3 ; 2, 4 ; 5, 7 ; 6, 8. Aber S 36 ergibt keine Lösung: K8 und der linke“ 6-Zahlen-Kreis K6 haben die ” Zahlen B und D aus (1) gemeinsam; die übrigen 4 Zahlen von K6 sind nicht aus (1) und daher 9. Dann aber ist längs K6 : S B D 4 9 36. Aus diesem Widerspruch folgt, dass S 36 keine Lösung ergibt. 2. Die nächst größere Summe ist S 2 1, 3 ; 2, 4 ; 5, 7 ; 8, 10 40, die man erhält, wenn auf K8 die Paare oder 1, 3 ; 2, 4 ; 6, 8 ; 7, 9 vorkommen. Die Zahlen B, D auf K6 stammen aus einer der Listen (2), die übrigen vier Zahlen von K6 sind dann mindestens 6, 9, 11, 12 oder 5, 10, 11, 12. Dann aber ist längs K6 : S B D 6 9 11 12 40 oder S B D 5 10 11 12 40. Widerspruch! MONOID 79 28 3. Die drittgrößte Summe S 3 42 erhält man auf K8 mit den Zahlenpaaren 1, 3 ; 2, 4 ; 5, 7 ; 9, 11. Aus (3) folgt 3 6, 8 ; 10, 12 ; 13, 15 ; 14, 16 . . . sind nicht auf K8 . Wenn nun gilt: 6, 8 3 K6 , dann ist längs K6 : S B D 10 12 13 14 42 wegen 3 . Widerspruch! Somit gilt 6, 8 K6 und S B D 6 8 E F 42 längs K6 , B, D 3 und E, F 3 . Nun untersuche man die Fälle E 10, E 12, usw. der Reihe nach. α Es sei E 10. Dann ist F 12 (Symmetriebedingung), also F 13, und aus S B D 6 8 10 F 42 folgt B D 5. Aus 3 folgt daher B 1, D 2 oder B 1, D 4 oder B 2, D 3. Aus B 1, D 2 folgt F 15 und aus 1, 2, 6, 8, 10, 15 K6 folgt 3, 4, 6, 8, 12, F K6 (dabei sei K6 der rechte“ 6-Zahlen-Kreis); und S 42 3 4 ” 6 8 12 F ergibt F 9. Ein solches F findet sich jedoch nicht in 3 . Widerspruch! Die beiden übrigen Fälle B 1, D 4 und B 2, D 3 führen analog auf Widersprüche. β Wenn E 12, E 13, usw. ist, dann geht man nach dem Muster von α vor und findet jeweils einen Widerspruch. Da es neben 1 , 2 und 3 keine weiteren vier Zahlenpaare auf K8 mit S folgt aus dem obigen: Für S 42 gibt es keine Lösung. Aber für S 44 gibt es – erstmals – Lösungen, z.B.: K8 6 8 42 gibt, 14 1 12 5 3 11 9 15 4 2 13 K6 K6 7 b) Die fünf olympischen Ringe kommen in diesem Jahr 2004 besonders häufig vor. Es sei also S 2004. Wir können nun aus einer Lösung für S 44 eine solche für S 2004 auf folgende . Weise herstellen. Es ist 2004 x 44 mit x 45 54 99 Wenn wir nun jede Zahl H, die in der Lösung für S 44 auftritt, mit x multiplizieren und danach runden, ergibt sich für S 2004 die Lösung: A B C 273, 46, 410, A B C 364, 137, 501, D E F 182, 638, 683, D E F 29 91, 547, 592. G H 228, 318, MONOID 79 Wer forscht mit? Ziffern-Perioden Wenn wir eine lange, lückenlose Kette der Potenzen von 2, nämlich 2, 4, 8, 16, 32, . . . hinschreiben, dann beobachten wir, dass die Einerziffern immer wieder der Reihe nach die Werte 2, 4, 6, 8 annehmen. Man sagt: Die Einerziffern haben die Periode 2, 4, 6, 8 und die Länge der Periode ist 4. (a) Wiederholen sich auch die Zehnerziffern, die Hunderterziffern, die Tausenderziffern periodisch? Wenn ja – wie lang ist dann die jeweilige Periode? (b) Finde eine Formel, mit der man die Periodenlänge für die Ziffern auf der n-ten Stelle von rechts bei den Zweierpotenzen angeben kann! Beantworte nun auch die Fragen von a) und bearbeite b) sowohl für die Potenzen von 5, nämlich 5, 25, 125, 625, . . ., als auch für die Quadratzahlen, nämlich 1, 4, 9, 16, 25, 36, . . . (Hinweis: Es werden keine Beweise bei a), b) erwartet, sondern nur Ergebnisse der Art: a) Die Periodenlänge bei Zehnerziffern ist . . . “ sowie b) Die Formel lautet . . . “ ” ” Natürlich sind Beweise hochwillkommen.) (H.F.) Eine Forscheraufgabe aus MONOID 75 In Heft 75 hatten wir zwei Probleme gestellt Problem 1: Nach dem Satz des Pythagoras gilt für die beiden Katheten a, b und die Hypotenuse c eines rechtwinkligen Dreiecks die Beziehung a 2 b2 c2 . Sind a, b, c dabei natürliche Zahlen (wie im Falle a 3, b 4, c 5), spricht man von einem pythagoreischen Zahlentripel. Sind a, b, c teilerfremd (es genügt, diesen Fall zu untersuchen), reden wir von einem primitiven pythagoreischen Zahlentripel. Dabei muss a oder b gerade sein. Alle primitiven pythagoreischen Zahlentripel a, b, c mit geradem b sind folgendermaßen darstellbar: a u2 v2 , b 2uv, c u2 v2 mit u, v IN, ggT u, v 1, u v und u v ungerade. [Literatur z.B. H. Scheid, Zahlentheorie] Es gibt nur ein einziges Tripel mit drei aufeinander folgenden Zahlen, nämlich 3, 4 und 5; hier ist also u 2 und v 1. Gibt es mehr pythagoreische Tripel a, b, c , wenn nur a und b aufeinander folgende Zahlen sind, wenn also b a 1 und somit a 2 a 1 2 c2 gilt? Gibt es womöglich unendlich viele? Stefanie Tiemann vom Gymnasium Marienberg in Neuss schickte bereits Ende März eine Lösung an die MONOID-Redaktion, die zeigt, dass es tatsächlich unendlich viele pythagoreische Zahlentripel der Form a, a 1, c gibt; sie führt aus: Ich definiere eine Folge durch a1 1, a2 2, an 2 2 an 1 an . Die Folge sieht dann so aus: 1, 2, 5, 12, 29, 70, 169, 408, . . . Für alle Folgenglieder a n und an 1 gilt: a2n 1 2 a2n 2 an an 1 2 MONOID 79 a4n a4n a4n a4n 1 30 1 2 a2n a2n 2 a2n 4 a2n a2n 1 a2n 1 a2n 1 2 2 an 1 Wenn ich jetzt noch zeige, dass a2n 1 a2n und 2 an an 1 den Abstand 1 haben, so sind unendlich viele Zahlentripel der gesuchten Form gefunden. 1, 1 1 Beweis durch vollständige Induktion: Induktionsvoraussetzung: a2n 1 a2n 2 an an 1 2 2 Induktionsanfang: n 1: 2 1 2 1 2 3 4 Induktionsschritt: n 2 n 1: a2n a 2 a a 2 a a a 2 a 2 a a 4a 4a a a a 4a 2a a a a 2a a a a 2 a a 1, 1 2 2 n 1 n 1 2 n 1 2 n n 1 n 2 n 1 n 1 2 n 2 n 1 n 2 2 n 1 2 n n 1 2 n 1 n 1 2 n 1 nach Folgendefinition n n 1 n n 1 n 2 n n n 1 nach Induktionsvoraussetzung Man kann nun leicht weitere Zahlentripel ausrechnen: a 20 119 696 4059 23660 137903 803760 4684659 27304196 159140519 a 1 21 120 697 4060 23661 137904 803761 4684660 27304197 159140520 c 29 169 985 5741 33461 195025 1136689 6625109 38613965 225058681 Auch Prof. Dr. Brecht aus Itzehoe zeigte in einer Zuschrift an den Aufgabensteller, Herrn Sievert aus Bornheim, dass es unendlich viele Zahlentripel der gesuchten Form gibt. Problem 2: Gesucht ist ein Rechteck mit der Eigenschaft, dass die Längen a, b, c und d natürliche Zahlen sind. D a A C c d b M b B Hier soll M der Mittelpunkt der Strecke AB sein. Wir vermuten, dass es sein solches Rechteck nicht gibt. Wer weiß Genaueres? (Christoph Sievert, Bornheim) Hierzu sind bislang keine Lösungsvorschläge eingegangen. Die Aufgabe sei daher weiterhin zur Bearbeitung empfohlen. 31 MONOID 79 Erste Schritte in die Fraktale Geometrie von Hartwig Fuchs Die Fraktale Geometrie ist ein junger, blühender Zweig am alten Baum der Mathematik. Ihre Gegenstände – sie heißen Fraktale – sind durchweg ungewöhnliche Gebilde mit merkwürdigen, für die Anschauung oft paradox anmutenden Eigenschaften. Hinzu kommt: Sie sind aus unendlich vielen, einander ähnlichen Einzelteilen aufgebaut, so dass sie als geometrische Figuren nur bruchstückhaft durch gewisse Vorstufen graphisch beschreibbar sind – allerdings sind auch diese Vorstufen häufig bereits aus so vielen Bausteinen zusammengesetzt, dass man bei ihrer Darstellung nur noch mit Computertechnik zum Ziel kommt. In diese fremdartig-bizarre und zugleich faszinierende Geometrie wollen wir nun eine Exkursion unternehmen, die uns von sogenannten kaskaden-iterierten Konstruktionen ermöglicht wird. Kaskaden-Iteration einer Konstruktion Viele geometrische Konstruktionen können an einer vorgegebenen Figur nur ein einziges Mal ausgeführt werden. Beispiel: Die Konstruktion des Mittelpunkts einer gegebenen Strecke ist eine einmalige Angelegenheit. Manchmal aber ist eine bestimmte Konstruktion an einer Figur mehrfach wiederholbar. Beispiel: Zur Veranschaulichung des Satzes von Pythagoc2“ wird die Konstruktion eines Quadrats ras a2 b2 ” über einer Seite des rechtwinkligen Dreiecks dreimal vorgenommen. Wir sagen in diesem Fall: die Konstruktion des Quadrats wird dreimal iteriert. c2 b2 a2 Für die fraktale Geometrie ist es nun entscheidend, dass es auch Konstruktionen gibt, die an bestimmten Figuren beliebig oft wiederholbar sind. Solche unbeschränkte Iterationen können nach verschiedenen Mustern ablaufen – wir werden hier zwei dieser Muster beschreiben. B1 g2 B2 B3 Beispiel (unbeschränkte lineare Iteration): Die paralg1 sind lelen Geraden g1 und g2 und ein Punkt A gegeben. Von A1 aus wird das Dreieck A1 B1 A2 konstruiert (Konstruktion E). Man wiederholt E von A 2 aus und erhält das Dreieck A2 B2 A3 ; von A3 aus wiederholt man E und so beliebig oft weiter. g1 α α A1 A2 α A3 A4 Man erhält so ein unbeschränkt langes Band mit nach rechts laufendem Zickzackmuster. E A1 E A2 E A3 Eine Kette von beliebig oft nacheinander . . . ausführbaren Konstruktionen E nennen wir eine unbeschränkte lineare Iteration von E. Das lateinische Wort fractus (zerbrochen) erlaubt die freie Übersetzung fraktal = bruchstückhaft, zersplittert. MONOID 79 32 B2 A2 B3 A1 A3 Beispiel (unbeschränkte verzweigte Iteration): Ein Kreis mit einbeschriebenem regelmäßigen Dreieck A1 A2 A3 ist gegeben. Der Schnittpunkt B1 der Mittelsenkrechten der Sehne A1 A2 mit dem Kreis wird konstruiert und dann mit A1 und A2 verbunden (Konstruktion B1 E). Wiederholt man E für die Sehnen A2 A3 und A3 A1 , dann ergibt sich ein regelmäßiges Sechseck; nun führt man E sechsmal am Sechseck aus, danach 12-mal am Zwölfeck usw. Man erhält so eine beliebig lange Folge aus konzentrischen regelmäßigen 3 2n -Ecken, n 0, 1, 2, . . . mit dem gleichen Umkreis. E E Dreieck E E E Sechseck E E E Zwölf... eck E Eine Kette von beliebig oft nacheinander ausführbaren Bündeln aus Konstruktionen E nennen wir eine unbeschränkte verzweigte Iteration von E. Wenn dann noch die Anzahl der Konstruktionen E von Bündel zu Bündel um den gleichen Faktor ansteigt – im Beispiel verdoppelt sich jeweils diese Anzahl –, dann sprechen wir von einer Kaskaden-Iteration von E. Konstruktion eines Fraktals Unsere Konstruktion eines Fraktals nimmt ihren Ausgang von einer vorgegebenen Figur E0 (Startfigur). Durch eine Konstruktion E und deren Kaskaden-Iteration wird E 0 schrittweise in Figuren E1 , E2 , E3 , . . . umgebaut – und die Endfigur dieses Prozesses ist dann ein Fraktal . Die Konstruktion E, mit der wir aus E 0 eine Folge E1 , E2 , E3 , . . . von Figuren erzeugen wollen, wird von einem der folgenden Typen sein: Ergänzungskonstruktion: Der Figur E n , n 0, 1, 2, . . ., werden geometrische Elemente Gn hinzugefügt. Damit sind dann in allen Figuren E n 1 , En 2 , . . . und im Fraktal jede Figur E0 , E1 , . . . , En als Teilfigur enthalten. 0, 1, 2, . . ., Ersetzungskonstruktion: Bestimmte Komponenten in der Figur E n , n werden gegen geometrische Elemente Gn ausgetauscht. Dann ist i.a. weder in einer der Figuren En 1 , En 2 , . . . noch im Fraktal eine der Figuren E 0 , E1 , . . . , En als Teilfigur enthalten. Die Elemente G0 , G1 , G2 , . . . stellen offenbar wesentliche Bausteine für unsere beabsichtigten Konstruktionen von Fraktalen dar. Wie sind sie definiert? G0 ist unter gewissen Einschränkungen wählbar. Von den anderen Elementen G1 , G2 , G3 , . . . verlangen wir, dass sie alle verkleinerte Abbilder von G0 sind, und es soll für sie gelten – wenn k eine Zahl mit 0 k 1 ist: G1 kG0 , G2 kG1 , G3 kG2 , . . ., also G1 kG0 , G2 k2 G0 , G3 k3 G0 , . . . Diese Vorgehensweise stellt natürlich nur eine – und dazu noch eine stark eingeschränkte – Möglichkeit zum Erzeugen von Fraktalen dar. Wir werden ihre abstrakten und auch vagen Festlegungen nun an Beispielen veranschaulichen und präzisieren. 33 MONOID 79 Ein fraktales Fabeltier (Ergänzungskonstruktion) Zwei gleich lange Strecken, die einen Winkel von z.B. 150 bilden, sind als Startfigur F0 gegeben. Ein mit dem Faktor k, k 1, verkleinertes Abbild von F0 1 2 dient als Generator G0 (z.B. k oder k ). 2 3 Alle anderen Konstruktionselemente G1 , G2 , G3 , . . . seien G0 1 ): ähnlich, und es gelte (mit k 2 1 1 1 G , G G , G G , . . . oder G1 2 3 2 0 2 1 2 2 1 1 1 G1 G , G2 G , G3 G ,... 2 0 4 0 8 0 Konstruktion F: An einem freien Endpunkt P einer Strecke in Fn , n 0, wird das Element Gn so angefügt, dass die dann in P zusammenstoßenden drei Strecken die Winkel 105 , 150 , 105 bilden. .. ............... .............................. ............... ............... ............... Startfigur F0 . .............................................. ............... . Generator G0 ... ... ... ... ... ... .. ............................. .. ... ............................. . . . . . . . . . . . . . . . ............ ........... .. .. ... ... ... ... ... ... ... ... Figur F1 Führen wir nun F mit dem Generator G0 zweimal an der Startfigur F0 aus, so erhalten wir die Figur F1 , an F1 fügen wir G1 viermal an – das Ergebnis ist F2 ; aus F2 ergibt sich F3 durch 8-maliges Anfügen von G2 , usw. Man sieht: Wenn man so weiter konstruiert, dann befinden wir uns in einem Prozess der Kaskaden-Iteration von F, als dessen Endfigur ein Fraktal – unser fraktales Fabeltier – zu denken ist, von dem uns schon seine frühen Vorstufen (z.B. F3 , F4 ) eine gute Vorstellung vermitteln können. .... .... .... ... .... ... ... ......... .. ................... ............... .... ... ... . . . . ... ............ ... .............................. .............................. .... ........... ........... .... .... ... ... ... ... ... .. . . . . . . . . . . . . . . . . ....... ............... ............... ............... ............... ... ... ... ... . ...... ........ ...... ....... .... ..... ... . . .. . ..... ... ... . ....................... .......................... .. .. ... ... . . . ... ... . . . .... ... . .. .. ............... .............................. ............................... ................. .... .... ... ... ... ... ... ... . . .. .. ... ...................... ... ... ...................... ... ............ ............ ............ ............ . .. . . . ... ... ... ... . . . . . .... .... .. ............... ............ .. .. .... ........... . .......... ..... .... . . . . ...... .... . ... .......... ... . .... . . . . . .............. .. ... ....................... ... . ... ........... ... .. .............. .... . . ... . . . ... . . . ... ................................ . ............... .... ... ............................. ................... .................. ......... ........ .... .... ... ... .... .... ... ... .... .... ... ........... .. .. .. ............... .............. .. ........ ... .................................. .... ................................................ ...... .. .. ...... . .... .... .... .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... ...... ..... ...... ...... ..... ...... ..... Figur F2 Figur F3 Figur F4 . ............ ........... . . ................ . ............ ........... . .............. ... . ...... ................ . ..... ..... . ................. ..... . ...... . . . . . . . .... ....... . ......... ...... . ....... . ......... .. .. ... .. .................. ............. .. . ................ . ............ ........... .................. . . ................................... .... ..... . . ..... .... ..... ...... . ............. ...... ... . .. .. ........... .. .... .......... . . ................ ............ .... ...................... ......................... . . . . . . . . . . . . . . . . . .... . . . . . . ... . ..... .... ... ..... ...... . ...... .. ... . . . . ... . ............ .... ............ ..... .. . .... .. ..... . ........... . ....................... . ... ............................. ............................. .... .................................... ............. ............ ............ ........... .............. ............. .. .. .. . . ... ... ...... ..... ........... ........... . .. . ......... . . . .. . ........ . ............ ................ ... ............... ....................... ................ ... ................ ............. . ............. ...... ...... ............. . . ............. ..... ...... ............ . .. .. ............. .... ................................... .... ............ ............. ..... ................................... .... .............. ... . . . . ..... ... . . . . ..... . . . .. . . . .. ............ ... ............. ............ ... ............. ........... ... ............. ........... ... ............. . ...................... . . ....................... . . ..................... . . ..................... . ........... ............. ........... ............ ............ ............. ............ ............. . . . . . . . . . . . . . . . . Figur F7 Eine unerwartete Eigenschaft des fraktalen Fabeltiers : Die Gesamtlänge aller in vorkommenden Strecken ist unendlich groß. Beweis: Die Länge einer Strecke der Startfigur F0 sei a. Bezeichnen wir die Gesamtlänge aller Strecken in den Figuren Fn , Gn , n 0, mit Fn , Gn , dann gilt: Fn Wegen F0 Fn Für n 2 2 G0 F0 4 G1 2a und G0 2a 2 a gilt Fn MONOID 79 4 2 ... a, G1 1 a 2 8 1 a 4 2 n Gn 1 a, 2 G2 ... 1 . 1 a, . . . 4 2n 1 2n 1 , Gn a , woraus die Behauptung folgt. 34 n 1 1 2n 1 1 a ist also 2a. Eine fraktale..... Schneeflocke (Ersetzungskonstruktion) . .. ... ..... Ein gleichseitiges Dreieck der Seitenlänge a ist Startfigur ... ... ... .. .. ... .. ... ... K0 für die beabsichtigten Konstruktionen K. Als Genera.. .. ... .. ... ... ... .. .. ... tor G0 verwenden wir einen Streckenzug, dessen 4 Teil. ... .. ... ... ... ... ... .. .. ... strecken die Länge 31 a haben und dessen 3 inneren Punk... ... ... .. .. ... .. ... te ein gleichseitiges Dreieck bilden (vgl. die Abb.). Alle bei ... ... ... ... ... .. .. ... .. . ... der Kaskaden-Iteration von K auftretenden Konstruktions.. ... ... ... ... .. ... ... . elemente G1 , G2 , G3 , . . . sind G0 ähnlich, und es soll gelten: . . .......................................................................................................................................................................... 1 1 1 G1 G , G2 G , G3 G ,... Startfigur K0 3 0 9 0 27 0 0, ersetzen wir Konstruktion K: Eine Strecke aus Kn , n samt ihren Endpunkten durch G und zwar so, dass die n ........................................................... .......................................................... ... ... ... .. .. Spitze“ von Gn nach außen“ zeigt. Die Kaskaden-Iteration ... .. ... ... ” ” ... ... ... ... .. .. von K, bestehend bei K0 aus 3, bei K1 aus 4 3, bei K2 aus ... .. ... ... .. 42 3,. . . Konstruktionen K führt von K0 zu K1 , von K1 zu K2 , Generator G0 von K2 zu K3 , . . . (vgl. die folgenden Figuren). .. .. .. .. ... ... ..... ... .. .. ... .. ... ... ... .. .. ... ... .. . ......................................................... ............................................................ ... ... ... ... ... .. ... .. . . ... .. ... .. ... ... ... ... ... ..... .. ... .. ... ... ... ... ... .. .. ... ... .. . ... .. . ... .... .. ............................................................. ........................................................... ... .. . ... .... ... . . ... ... ... ... ... .. ... ... .... ... .. .... ... ... ... .. .... ..................... ....................... ... .. ... .. . ..... . .. ....... .. .. ...... ... ... .. . ... .. . ... ..... ...................... ....................... .................... ....................... ... ... ... ... .... ... ... .. . ... . ........................ ....................... ... ... ... ... ..... ... .. ... ... ..................... ........................ . ... ... ... ... . .... .. . ... .. . ... . ........................ ...................... ....................... ..................... ... ... .... ... ... .... ... .. ... ... ... .. ... ... .. ... . ... ... ... ... . ....................... ...................... ... ... ... ... .. .. .......... .......... .. .. .... .... ........ ......... ........... ........... .. .. .......... ........ .. ..... .... .. . . . . ........ ......... ......... ......... ......... ........... . . . .... .... .... ... .... ... ...... .. .. . ......... ......... ......... ......... ........... ........... ....... ....... ... .. ......... ......... .... .... ........ ......... .... .. .......... ........... ......... ........ .. .. ... .... ........... ........ ... ..... ......... ......... .... .... .. ... ........ ........ ........... .......... .... .. . . ....... ........ .. .... . ........ .......... .. .. .......... ........... ......... ......... ......... ......... ......... ......... .. .. ... .... .... ..... .... .... ... .... ......... ........... ........ ........ ........... ... ... ... .......... . ......... ........... .... . .......... .......... ....... ........ ... . .... ..... . ......... .......... .. Figur K1 Figur K2 Figur K3 Schon nach wenigen Iterationsschritten erhält man eine gute Näherungsdarstellung – die nach ihrem Entdecker, dem dänischen Mathemader fraktalen Schneeflocke tiker Helge von Koch (1870-1924), auch eine Koch-Kurve genannt wird (deswegen unsere Bezeichnung ). Ähnlich wie das fraktale Fabeltier hat die Koch-Kurve eine überraschende Eigenschaft: Obgleich die Koch-Kurve ein Gebiet endlicher Größe einschließt, ist ihre Länge unendlich groß. Beweis: Für die Vorstufen Kn , n 1, der Koch-Kurve gilt, wenn a die Seitenlänge von K0 ist: Jede der 4 3 Strecken von K1 hat die Länge 13 a,. . . , und jede der 4n 3 Strecken von Kn hat die Länge 31n a. Somit ist für die Gesamtlänge Kn aller Strecken aus Kn , n 0: Kn Für n 2 4 1 3 na 3 n gilt 43 n 2 3 4 3 n a. 2 und daher Kn , woraus die Behauptung folgt. Im nächsten Heft folgen unter der Frage Kann ein Cantor-Staub auf einem Sierpinski-Teppich liegen? weitere Schritte in die Fraktale Geometrie. 35 MONOID 79 Vorsicht vor zu schnellen Verallgemeinerungen Irrtümer bei der Suche nach Gesetzmäßigkeiten von Hartwig Fuchs Ein Bildungsgesetz für Primzahlen? Man setze links vor die Zahl 1 die Ziffer 3 – es ergibt sich die Zahl 31; links vor die Zahl 31 schreibe man ebenfalls eine Ziffer 3 – man erhält 331; ebenso verfahre man mit 331, usw. Die Zahlen der Folge (1) 31, 331, 3331, 33331, . . . entstehen also der Reihe nach durch den fortlaufend wiederholten gleichen Prozess des Voranstellens einer Ziffer 3. Damit stellt sich die Frage, ob sich auf diese Weise Eigenschaften des erste Folgenelements 31 auf alle weiteren Folgenglieder vererben“. ” 31 ist ungerade. Also sind offensichtlich alle weiteren Glieder der Folge (1) ungerade. 31 ist von der Form 6n 1. Nun ist 331 300 31 und, da 300 ein Vielfaches von 6 ist, gilt: 331 ist auch von der Form 6n 1; usw. Tatsächlich sind alle Zahlen der Folge (1) von der Form 6n 1. 31 ist eine Primzahl. Auch 331 ist eine Primzahl, was man z.B. so überprüfen kann: Für alle Primzahlen p 331, also p 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, zeigt man, dass sie keine Teiler von 331 sind. Schwieriger wird der Nachweis der PrimzahlEigenschaft von 3331, weil jetzt alle Primzahlen p 3331, also p 57, als Teiler von 3331 auszuschließen sind. Mit wachsendem rechnerischen Aufwand lässt sich zeigen, dass auch die nächsten vier Zahlen der Folge (1), nämlich 33331, 333331, 3333331, 33333331 Primzahlen sind. Damit deutet sich das Bestehen einer Gesetzmäßigkeit an: Alle Elemente der Folge (1) sind Primzahlen. (2) Gibt man sich mit dieser beobachteten Gesetzmäßigkeit zufrieden, dann befindet man sich in einem höchst gefährlichen Terrain – die entdeckte Eigenschaft könnten ja zufällig nur die ersten“ Elemente einer umfassenderen Menge, keineswegs aber alle Elemen” te dieser Menge besitzen. Wenn man nun aber allen Elementen die gefundene Eigenschaft zuspricht, dann hat man eine unzulässige Verallgemeinerung getroffen – die sogar in vielen Fällen einen Fehlschluss darstellt. So ist etwa die Verallgemeinerung (2) des obigen Beispiels falsch. Für die achte Zahl der Folge (1) ist nämlich 333333331 17 19607843. Auch die nächsten acht Zahlen der Form 3 . . . 31 sind keine Primzahlen, so dass sich der (voreilige) Schluss aufdrängt, dass es mit der Primzahleigenschaft vorbei sei. Gefehlt! Die Nummer 17, also 33 .. . 33 1, 17 Dreien ist wieder eine Primzahl. Danach erhält man lange Zeit keine Primzahl mehr. Erhält man überhaupt noch einmal eine? MONOID 79 36 Wir sind mit voreiligen Schlüssen, die einem mathematisch wenig Erfahrenen schon mal passieren können, vorsichtig geworden. Es folgen weitere Beispiele, die vor leichtsinnigen Verallgemeinerungen warnen. In einem Beispiel werden wir sehen, dass auch große Mathematiker wie Euler hereinfallen können. Kein Beweis ist eben durch noch so großes Zahlenmaterial zu ersetzen! Perfekte Zahlen im Mittelalter Eine natürliche Zahl n heißt vollkommen oder perfekt – kurz: eine p-Zahl –, wenn gilt: Die Summe der echten Teiler von n stimmt überein mit n. Beispiel: 496 ist eine p-Zahl, denn die Summe ihrer echten Teiler 1, 2, 4, 8, 16, 31, 62, 124, 248 ist 496. Im Mittelalter waren nur fünf p-Zahlen bekannt: (3) 6, 28, 496, 8128 und 33550336. Den damaligen Mathematiker-Theologen war ein Ausspruch des bedeutenden Kirchenlehrers Augustin (354-430) ein dauernder Ansporn, die kurze Liste (3) zu ver” vollkommnen“, d.h. sie auf 6 Zahlen zu erweitern, denn Augustin hatte geschrieben: Gott hat die Welt in 6 Tagen erschaffen, weil 6 eine vollkommene Zahl ist. Weil sie aber trotz intensiver Bemühung keine weiteren p-Zahlen fanden, wollten sie künftigen Suchern“ als Hilfe wenigstens eine Richtung vorgeben. Dazu leiteten“ sie ” ” aus der äußerst schmalen Datenbasis (3) ab, dass gilt: (4) Die p-Zahlen enden im Wechsel mit den Ziffern 6 und 8. Diese Verallgemeinerung einer Eigenschaft der fünf p-Zahlen (3) ist falsch. Die sechste p-Zahl 8589869056 – gefunden von Cataldi im Jahr 1588 – widerlegt (4). Tatsächlich gilt: Die p-Zahlen enden mit der Ziffer 6 oder 8. Ein Zahlenrennen Jede natürliche Zahl n 1 ist entweder eine Primzahl oder ein Produkt aus eindeutig bestimmten Primzahlen, also n p 1 p2 pt mit p1 , p2 , . . . , pt Primzahlen, t 1 (für t 1 ist n p1 ). n heißt von geradem Typ, wenn n ein Produkt aus geradzahlig vielen Primzahlen ist; sonst heißt n von ungeradem Typ. Beispiel: 2003 ist von ungeradem Typ, weil 2003 eine Primzahl ist; 2004 2 2 7 11 13 ist von ungeradem Typ; 2005 5 401 ist von geradem Typ, weil genau zwei Primteiler auftreten. Im Jahre 1919 bestimmte der ungarische Mathematiker G. Pólya für jedes n, n 1, 2, 3, . . . , 1500, die Anzahl G n aller Zahlen geraden Typs sowie auch die Anzahl U n der Zahlen ungeraden Typs, die es von 2 bis einschließlich n gibt; seine ersten Ergebnisse sahen so aus: n Typ von n G n U n 2 u 0 1 3 u 0 2 4 g 1 2 5 u 1 3 6 g 2 3 7 u 2 4 8 u 2 5 9 10 11 12 13 14 15 16 g g u u u g g g 3 4 4 4 4 5 6 7 5 5 6 7 8 8 8 8 Er fand für jedes n 1, 2, 3, . . . , 1500, dass U n stets einen Vorsprung vor G n hat, d.h. dass U n G n gilt. Diesen Befund verallgemeinerte er zu der Vermutung, von deren Richtigkeit er viele Jahre überzeugt war: Für jedes n 1, 2, 3, . . . gilt 37 MONOID 79 U n G n . Das später für immer größere n berechnete Zahlenmaterial stützte zunächst Pólyas Vermutung. Erst mit dem Aufkommen des Computers fand der Amerikaner Lehmann 1960 eine Zahl n, bei der das Rennen zwischen G n und U n erstmals wieder unentschieden ist: für n 906180357 gilt G n U n . Damit war Pólyas Vermutung widerlegt. Eulers Irrtum Auch große Mathematiker können schon mal von umfangreichem Datenmaterial zu unzulässigen Verallgemeinerungen verleitet werden. L. Euler (1707-1783), der bedeutendste Mathematiker seiner Zeit, ein Rechenkünstler höchsten Grades, beobachtete, 2, stets als eine Summe von t natürlichen dass sich jede natürliche Potenz y n , n Potenzen xn1 , xn2 , . . . , xnt schreiben lässt, wobei aber stets t n ist. Beispiel: 102 82 62 103 93 63 33 33 13 104 84 84 64 44 44 . Wie aus schriftlichen Äußerungen Eulers zu entnehmen ist, war er auf Grund einer von ihm berechneten sehr umfangreichen Datenmenge sicher, dass seine verallgemeinernde Schlussfolgerung daraus gelte, er sie aber nicht beweisen könne: (5) Die Gleichung yn xn1 xn2 . . . xnt hat für kein n 2 eine Lösung mit natürlichen Zahlen x1 , x2 , . . . , xt , falls x1 y und t n ist. Ein Beispiel, das Euler entgangen war und das (5) widerlegt, wurde mit einem Computer gefunden: 1445 61 917 364 224 133 5 1105 845 275 . Eine immer unzulässige Verallgemeinerung Wer ist nicht schon einmal einer Frage begegnet wie dieser: Wie heißt das nächste Element in der Folge, deren Anfang lautet: (6) 2, 4, 8, 16, 32 ? Die Aufgabenstellung erwartet von uns zunächst eine Verallgemeinerung, bei der wir von der endlichen Datenmenge (6) aus das Bildungsgesetz der Folge bestimmen – worauf wir dann das gesuchte Element berechnen können. Aber ein derartiges Vorgehen ist unzulässig: Einer endlichen Teilfolge kann man ohne zusätzliche Informationen nicht auf eindeutige Weise ein Bildungsgesetz zuordnen und sie so zu einer eindeutig bestimmten Folge ergänzen. Als Beispiel geben wir einige mögliche Verallgemeinerungen von (6) an. (7) Es sei an 2n , n 1, 2, 3, . . . Die so definierte Folge besitzt das Anfangsstück (6), und es gilt a6 64. (8) Es sei bn an n n 1 n 2 n 3 n 4 n 5 3 1 2 3 4 5 6 , n 1, 2, 3, . . . Wieder ist (6) ein Anfangsstück der Folge (8). Aber nun ist b 6 65, also b6 a6 : Die Folgen (7) und (8) sind verschieden. 1 (9) Es sei cn an bn , n 1, 2, 3, . . . Offensichtlich ist (6) ein Anfangsstück von 2 1 (9), aber c6 64 2 , und die Folgen (7), (8)und (9) sind verschieden. Man sieht: Die Aufgabe, aus einigen gegebenen Gliedern einer Folge deren Bildungsgesetz bzw. weitere Glieder zu bestimmen, ist i.a. nicht lösbar. MONOID 79 38 Die bestmöglichen“ Dreiecke ” von Carsten und Wolfgang Moldenhauer Zur Lösung einer Geometrieaufgabe Gegeben sei ein Dreieck ABC. . . “ fertigt man ” zumeist eine Skizze an. Das Dreieck wird gezeichnet. Doch es wird gleichseitig. Die nächste Skizze zeigt ein gleichschenkliges. Ein weiterer Versuch ergibt ein rechtwinkliges – wieder ein Spezialfall. Es wirkt Murphys Gesetz: Wenn etwas schief gehen kann, dann wird es auch schief gehen. (If anything can go wrong, it will.) Aber: Welches ist denn nun das beste“ Dreieck? ” Die Suche nach diesem bestmöglichen nicht-speziellen Dreieck basiert auf dem Grundsatz von G. Pólya: Die Figur darf nicht eine unangebrachte Spezialisierung nahe le” gen.“ ([1]) Es seien α , β, γ die Innenwinkel eines spitzwinkligen Dreiecks mit (ohne Beschränkung der Allgemeinheit) 90 α β γ . Dann misst 90 α die Differenz zu einem rechtwinkligen und α β bzw. β γ die Differenz zu einem gleichschenkligen bzw. gleichseitigen Dreieck. Es sei δ min 90 α , α β, β γ . Da δ den kleinsten Abstand zu den Spezialfällen (rechtwinklig, gleichschenklig, gleichseitig) misst, unterscheidet sich das Dreieck mit dem größten δ dann am meisten von den Spezialfällen. Nun gilt für das gewichtete arithmetische Mittel der Differenzen 90 die Beziehung α 3 90 β β γ 2α 6 α 270 β γ 6 α, α β, β γ 15 . Ist α 75 , β 60 , γ 45 , so gilt δ 15 . Gilt aber nicht α 75 , β 60 , γ 45 , so ist eine der drei genannten Differenzen nach dem Schubfachschluss kleiner als 15 . Mithin: α Das bestmögliche nicht-spezielle spitzwinklige Dreieck hat die Innenwinkel α 75 , β 60 , γ 45 , und es ist δ 15 . γ β Auf dasselbe Ergebnis kommt auch Bernhard Tergan unter der Überschrift Das allge” meine Dreieck“ ([2]). Jetzt seien α , β, γ die Innenwinkel eines stumpfwinkligen Dreiecks mit (ohne Beschränkung der Allgemeinheit) α 90 β γ 0 . Das Minimum der Differenzen α 90 , 90 β, β γ , γ 0 (sie messen wieder die Abweichungen von den Spezialfällen) muss wieder möglichst groß sein. Mit α 180 β γ ist α 90 90 β γ 90 β, so dass die Differenz 90 β nicht weiter einzubeziehen ist. Für das gewichtete arithmetische Mittel der Differenzen α 90 , β γ , γ 0 gilt α 90 β γ 4 2 γ 0 α 39 β γ 4 90 22, 5 . MONOID 79 Für α 112, 5 , β 45 , γ 22, 5 ist δ 22, 5 . Gilt aber nicht α 112, 5 , β 45 , γ 22, 5 , so ist eine der drei genannten Differenzen nach dem Schubfachschluss kleiner als 22, 5 . Also gilt: Das bestmögliche nicht-spezielle stumpfwinklige Dreieck hat die Innenwinkel α 112, 5 , β 45 , γ 22, 5 , und es ist δ 22, 5 . α β γ Literatur: [1] Pólya, George: Schule des Denkens. A. Franke Verlag Tübingen und Basel, 4. Aufl., 1995, S. 108 [2] Wille, Friedrich: Humor in der Mathematik. Vandenhoeck & Ruprecht, 4. Aufl., 1992, S. 99 [3] Hendriks, Björn, Schöbel, Konrad: Immer Ärger mit den Dreiecken. . . WURZEL, Heft 9+10/02, S. 226-229 80 , β 60 , γ 40 mit dem Abstand δ 10 zu den Spe(Hier wird α zialfällen (gleichseitig, rechtwinklig und gleichschenklig) und für stumpfwinklige Dreiecke α 108 , β 54 , γ 18 mit δ 18 angegeben. Diese Werte führen nicht auf das beste δ.) Mitteilungen von Herausgeber und Redaktion 1. Das vorliegende MONOID-Heft (Nr. 79) ist das erste im Schuljahr 2004/05. Wer sein Abonnement nach dem Schuljahr gerichtet hat und es im Schuljahr 2004/05 fortsetzen möchte, sollte – falls dies nicht schon geschehen ist – an die rechtzeitige Überweisung des Abo-Beitrages denken (8 EUR auf das Konto Nr. 505948018 bei der Mainzer Volksbank, BLZ 55190000). Die Punkte aus den Aufgaben dieses Heftes gehen bereits als erste in die Bewertungsliste für die Preisvergabe 2005 ein. 2. Die Monoid-Feier 2004 mit der Vergabe von Preisen, insbesondere des Goldenen M, findet am 27. November im Atrium ( Alte Mensa“) der Universität Mainz statt. Das ” Programm sowie Hinweise zu Zeit und Ort werden rechtzeitig über die MONOID-Seiten im Internet bekannt gegeben: 3. Wegen des späten Endes der Sommerferien in manchen Bundesländern (wie Baden-Württemberg, Bayern) war der Abgabetermin für die Lösungen zu den Aufgaben aus Heft 78 auf den 15. September gelegt worden. Damit die Lösungen nicht zu früh veröffentlicht werden, kann daher das vorliegende Heft 79 erst in der zweiten Septemberhälfte verschickt werden. 4. Dieses Heft enthält einen Artikel von Carsten Moldenhauer, Dresden, und Wolfgang Moldenhauer, Erfurt. Letzterer hat schon öfter MONOID mit Beiträgen unterstützt. Ekkehard Kroll MONOID 79 40 Rubrik der Löser und Löserinnen (Stand: 30.06.2004) Elisabeth-Langgässer-Gymnasium Alzey: Kl. 5: Ramona Friedrich 9, Alexander Gerharz 12, Alexander Heiss 16, Marina Matchtakova 3, Philipp Mayer 9, Daniel Schwind 16; Kl. 6: Laura Brückbauer 14, Patrick Marx 13, Jaqueline Mechsner 7, Jonathan Peters 32, Arne Siefkes 6, Lisa Simon 58, Joscha Wagner 16, Benedikt Werner 4, Ozan Yilmaz 5, Julia Zech 34; Kl. 7: Janina Braun 24, Dorothee Fister 6, Claudia Heiss 26, Johanna Mees 12, Vanessa Nagel 21, Sabine Oßwalt 33, Nastassja von der Weiden 13; Kl. 8: Patricia Kastner 46, Johannes Merz 60; Kl. 9: Markus Bassermann 54; Kl. 12: Manuel Ross 49. Karolinen-Gymnasium Frankenthal: Kl. 5: Laura Mettler 49, Désirée Schalk 58, Johanna Stimm 6; Kl. 7: Victoria Andreä 21, Felix Liebrich 72, Lisa Mettler 68, Richard Nixdorf 12, Nina Rein 10, Konstantin Wüst 20, Rebecca Zimmer 15; Kl. 9: Marc Rein 14. Leibniz-Gymnasium Östringen (Betreuender Lehrer Klaus Ronellenfitsch): Kl. 7: Thomas Geiß 89; Kl. 10: Stefan Tran 85. Jens Senger 18. Altdorf, Gymnasium: Kl. 7: Marc Legradi 20; Alzey, Gymnasium am Römerkastell: Kl. 8: Christian Behrens 78, Martin Alexander Lange 62. Ansbach, Gymnasium Carolinum: Kl. 5: Sieglinde Holzknecht 7; Kl. 9: Arnulf Holzknecht 7. Bad Homburg: Kl. 9: Laura Biroth 70. Bingen, Hildegardis-Gymnasium: Kl. 6: Katharina Kirsch 57. Bingen, Stefan-George-Gymnasium: Kl. 8: Johann Kirsch 51. Boppard, Kant-Gymnasium: Kl. 9: Thomas Klauer 10. Calw-Stammheim,Maria von Linden-Gymnasium: Kl. 9: Michael Nothacker 12. Duderstadt, Eichsfeld-Gymnasium: Kl. 12: Sebastian Gutknecht 17, Manuel M. 24. Eiterfeld, Lichtbergschule (Betreuender Lehrer Wolfgang Jakob): Kl. 5: Theresa Heil 6, Theresa Isert 8; Kl. 7: Julia Gerk 12, Anne Gutberlet 29; Kl. 8: Christian Münkel 39. Eutin, Johann-Heinrich-Voß-Gymnasium: Kl. 12 Lars Imsdahl 58. Ginsheim, IGS Mainspitze: Kl. 7 Jennifer Saul 20. 41 MONOID 79 Hadamar, Fürst-Johann-Ludwig-Gesamtschule (Betreuende Lehrerin Frau Irmtrud Niederle): Kl. 5: Anastasia Popova 1, Lea Schmitz 3; Kl. 6: Corinna Dinges 23, Laura Herborn 4, Carolin Klein 22, Hannah Meilinger 26, Tatjana Mendt 21, Katharina Schmidt 5, Andreas Weimer 27, Johannes Weimer 23; Kl. 7: Theresa Becker 2, Marina Bernikowa 2, Sarah Bieser 3, Jonathan Bös 2, Vanessa Faber 2, Jonas Fischer 6, Andreas Foltyn 3, Josephine Jordan 5, Alessandra Kremer 1, Cathrin Reusch 3, Andre Schardt 4, Adrian Schmidt 1, Lara Schneider 5, Simon Theis 1, Christian Wappler 2; Kl. 9: Lena Bertram 3, Carina Czarnrtzki 2, Julia Dick 1, Theresa Krischke 11, Marcus Weidenfeller 5, Jonas Weyer 5. Halberstadt: Kl. 7: Robert Hesse 44. Halle, Georg-Cantor-Gymnasium: Kl. 7: Christoph Tietz 22. Heidelberg, Englisches Institut: Nadia Rauh 12. Kairo, Deutsche Schule der Borromäerinnen (Betreuende Lehrer: Gerd Weber, Christoph Straub): Kl. 6: Karin Emil 53, Marina Morad 63; Kl. 8: Alia el Bolock 47, Nadia Abou Shadi 31; Kl. 9: Lauren Emil 47, Nadine Issa 42, Mariette Michael 10, Mireille Micher 19, Miriam Morad 50, Iman Tarek 20. Kelkheim/Taunus, Eichendorffschule (Betreuende Lehrer Herr Marsen, Herr Ackermann): Kl. 8: Isabell Peyman 21, Sonja Sauckel-Plock 16, Viola Sommer 4. Koblenz, Max-von-Laue-Gymnasium: Kl. 6: Marius Rackwitz 3. Landau, Max-Sievogt-Gymnasium: Kl. 10: Christina Flörsch 8. Laufen, Rottmayr-Gymnasium: Kl. 9: Maximilian Mühlbacher 17. Ludwigshafen, Geschwister Scholl-Gymnasium: Kl. 8: Katharina Kober 37; Kl. 9: Christoph Karg 15; Kl. 10: Claudia Mack 42, Judith Reinhardt 53, Jonas Weber 7. Magdeburg, Werner-von-Siemens-Gymnasium: Kl. 9: Sebastian Schulz 15. Mainz, Rabanus-Maurus-Gymnasium: Kl. 7: Christopher Ölmüller 5. Mainz, Schlossgymnasium: Kl. 13: Stephan Holzer 85. Mannheim, Peter-Petersen-Gymnasium (Betreuender Lehrer Herr Wittekindt): Kl. 8: Maike Bäcker 32, Natalie Geiß 22, Michaela Schuster 9, Helena Schweizer 9. Marktoberdorf, Gymnasium: Kl. 6: Florian Schweiger 27. München, Maria-Theresia-Gymnasium: Kl. 10: Robert Siemering 26. Neuss, Gymnasium Marienberg (Betreuende Lehrerin Frau Cordula Langkamp): Kl. 5: Claudia Däschner 10, Kirsten Hubert 14, Vivien Kohlhaas 45, Lea Krause 8, Nora Mollner 32, Daria Schymczyk 4; Kl. 6: Madeline Kohlhaas 56; Kl. 7: Hannah Rautenberg 19; MONOID 79 42 Kl. 8: Annika Kohlhaas 56, Miriam Menzel 68; Kl. 9: Anika Sonnenberg 22, Stefanie Tiemann 115. Neustadt a. d. W., Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium (Betreuende Lehrerin Frau Hanna Jöhlinger): Kl. 8: Martin Jöhlinger 57. Nürnberg: Marion Heublein 19. Oberusel (Betreuende Lehrer/in Frau Beitlich, Frau Elze und Herr Bielefeld): Kl. 5: Hannah Braun 7, Philipp Kalte 5; Kl. 6: Larissa Habbel 28, Patricia Kuther 11, Patricia Limpert 19, Sarah Rosengarten 24, Katrin Schlemm 21, Viktoria Schreiber 8, Sophia Waldvogel 21, Valentin Walther 3; Kl. 7: Annkatrin Weber 87, Mirella Rechinti 1; Kl. 9: Sebastian Eckart 20; Kl. 10: Simon Bats 33. Remagen, Gymnasium Nonnenwerth (Betreuender Lehrer Herr Meixner): Kl. 5: Philip Dahnen 8 , Matthias Monschau 21, Jan Radermacher 4; Kl. 6: Michael Monschau 5, Felix Schmitt 12; Kl. 7: Keven Runge 12, Tobias Wallek 23; Kl. 10: Dominik Schellberg 4, Paul W. Schnabel 4. Siegburg, Anno-Gymnasium (Betreuende Lehrerin Frau Hachtel): Kl. 8: Franziska Groß 4; Kl. 10: Jan B. Boscheinen 54. Speyer, Friedrich-Magnus-Schwerd Gymnasium (Betreuender Lehrer Herr Karmann): Kl. 7: Melanie Zickgraf 12. Speyer, Kolleg: Kl. 12: Tina Hartmann 6. Stendal, Winckelmann-Gymnasium: Kl. 5: Alexander Rettkowski 29. St. Goarshausen, Wilhelm-Hofmann-Gymnasium: Kl. 7: Julia Koch 11. Tegernsee, Gymnasium: Kl. 9: Juliane Oberwieser 18. Weisenheim am Berg, Regionale Schule: Kl. 7: Marc Andre Biehl 7. Weiterstadt: Kl. 3: Alexandra Einicke 9. Winnweiler, Wilhelm-Erb-Gymnasium (Betreuender Lehrer Herr Kuntz): Kl. 6: Geraldine Arning 6, Sarah Breunich 8, Lisa Engel 18, Julia Krebs 9, Louisa Linn 6, Carolin Roßbach 9, Lisa Schwarz 8, Philipp Thau 12; Kl. 7: Kurosch Habibi 13; Kl. 8: Julia Jung 25, Sarah Tröbs 46; Kl.11: Verena Prägert 52. Wittlich, Peter-Wust-Gymnasium: Kl. 8: Charlotte Capitain 59. Gymnasium Wolfen-Stadt: Kl. 13: Martin Radloff 13. Worms, Eleonoren-Gymnasium: Kl. 7: Moritz Maurer 33. 43 MONOID 79 MONOID Jahrgang 24 Heft 79 September 2004 Inhalt An die Le(ö)ser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Mettler: Eine Summenformel . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Mettler: Über Summen und das Symbol . . . . . . . . . . . Hartwig Fuchs: Hättest Du es gewusst? Was ist das Napoléonische Dreieck? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fuchs: Das Dürer-Quadrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mathematische Lese-Ecke – Lesetipps zur Mathematik . . . . . . . . . Mathis machen mathematische Entdeckungen . . . . . . . . . . . . . Die Seite für den Computer-Fan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lösungen der Mathespielereien aus dem MONOID 78 . . . . . . . . . Neue Mathespielereien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neue Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelöste Aufgaben aus dem MONOID 78 . . . . . . . . . . . . . . . Wer forscht mit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fuchs: Erste Schritte in die Fraktale Geometrie . . . . . . . . . Hartwig Fuchs: Vorsicht vor zu schnellen Verallgemeinerungen. . . . . . Carsten und Wolfgang Moldenhauer: Die bestmöglichen“ Dreiecke. . . . ” Mitteilungen von Herausgeber und Redaktion . . . . . . . . . . . . . Rubrik der Löser(innen)/ Stand 30.06.2004 . . . . . . . . . . . . . . 2 3 4 7 9 13 14 16 17 21 23 24 30 32 36 39 40 41 Die Redaktion Leitung: Dr. Ekkehard Kroll, Südring 106, 55128 Mainz Mitglieder: Dr. Valentin Blomer, Prof. Wolfgang J. Bühler Ph. D., Dr. Hartwig Fuchs, Arthur Köpps, Wolfgang Kraft, Dr.Volker Priebe, Helmut Ramser, Prof. Dr. Duco van Straten, Dr. Siegfried Weber Ehrenmitglied: Martin Mettler Monoidaner: Markus Bassermann, Gregor Dschung, Johannes Fiebig, Patricia Kastner, Felix Liebrich, Johannes Merz, Manuel Ross und Rebecca Zimmer Korrekturen und Layout: Jens Mandavid Internet: Oliver Labs Betreuung der Abonnements: Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Mainz. Ein Jahresabonnement kostet 8 Euro (4 Ausgaben/Jahr inkl. Porto), im Voraus auf das Konto Nr. 505948018 bei der Mainzer Volksbank, BLZ 55190000, Stichwort ’MONOID’, Adresse nicht vergessen. Herausgeber: Fachbereich Mathematik und Informatik der Johannes GutenbergUniversität mit Unterstützung durch den Verein der Freunde der Mathematik an der Universität Mainz und durch folgende Schulen: Elisabeth-Langgässer-Gymnasium Alzey, Karolinen-Gymnasium Frankenthal, Leibniz-Gymnasium Östringen. Anschrift: e-Mail: Homepage: Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Mainz, 55099 Mainz; Tel. 06131/39-22339 oder -26107; Fax -24389 A