Betriebswirtschaftliche Prozesse

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Betriebswirtschaftliche Prozesse
Inhalt:
1. Mind Maps
2. Team- und Gruppenarbeit
3. Gruppenarbeit
4. Sprechen und Zuhören
5. Informations- und Literaturbeschaffung
6. Präsentation
7. Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren
8. Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage
9. Güter und Dienstleistungen
10. Wirtschaftskreislauf
11. Ökonomisches Prinzip
12. Arbeitsteilung
13. Ziele erwerbswirtschaftlicher Unternehmen
14. Betriebliche Kennzahlen
15. Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren
16. Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren
17. Arbeitsteilung
18. Markt
19. Preisbildung
20. Unternehmenszusammenschlüsse
21. Kooperation
22. Konzentration
23. staatliche Wettbewerbspolitik
24. Kaufmann
25. Handelsregister
26. Firma
27. Unternehmensformen
28. Vollmachten
29. AGB
30. Vertragsarten
31. Anfrage, Angebot und Kaufvertrag
32. Vertragsabschluss
33. Teilabschnitte des Kaufvertrags
34. Arten von Kaufverträgen
35. Störungen des Kaufvertrags
36. Organisation
37. Aufbauorganisation
38. Ablauforganisation
39. Netzplantechnik
40. Geschäftsprozesse
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41. Symbole für Geschäftsprozesse
42. Logische Verknüpfungen
43. Modellieren von Geschäftsprozessen
44. Merkmale eines Projekts
45. Projektphasen
46. Leistungs- Geld- und Informationsflüsse
47. Beschaffungsmaßnahmen
48. Lagerbestände und Lagerarten
49. Optimierung der Lagerhaltung
50. Marktforschung
51. Konjunkturphasen
52. Leistungen der Wirtschaft
53. Primärforschung - desk research
54. Sekundärforschung - field research
55. Umfragemethoden
56. Frageformen
57. Produkt- und Sortimentspolititk
58. Produktelimination
59. Preis- und Konditionenpolitik
60. Preisuntergrenzen
61. Arten von Rabatten
62. Preisdifferenzierung
63. Servicepolitik
64. Serviceleistungen
65. Distributionspolitik
66. Betriebseigenes Vertriebssystem
67. Ausgegliedertes Vertriebssystem
68. Betriebsgebundenes Vertriebssystem
69. Bereiche und Aufgaben des Rechnungswesens
70. Aufgaben der Buchführung
71. Bilanz
72. Inventur und Inventar
73. Abschreibung
74. Betriebsabrechnungsbogen
75. Kostenstellen
76. Verkaufskalkulation
77. Vollkostenrechnung
78. Teilkostenrechnung
79. Kosten- und Leistungsrechnung
80. Kostenartenrechnung
81. Kostenstellenrechnung
82. Kostenträgerrechnung
83. Funktionen des controlling
84. Plankostenrechnung
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1. Mind Maps
Aufbau eines MindMaps
Erstellen eines MindMaps
1. Papier und Stift zur Hand nehmen (am besten Bleistift, für Korrekturen)
2. Das zentrale Thema in die Mitte schreiben, möglichst groß
3. Hauptäste an den zentralen Themenpunkt zeichnen und darauf die Schlüsselwörter, bzw. Oberbegriffe schreiben. Hauptäste können auch weitere
Hauptäste enthalten.
4. Auflistung der Begriffe zu den jeweiligen Schlüsselworten.
5. Verfeinern des Mindmaps mit Farben, Pfeilen oder Skizzen.
2. Team- und Gruppenarbeit
Gruppenarbeit
Mehrere Personen bearbeiten über eine gewisse Zeit, nach gewissen Regeln und Normen,
eine aus mehreren Teilaufgaben bestehende Arbeitsaufgabe, um gemeinsame Ziele zu
erreichen. Sie arbeiten dabei direkt zusammen und fühlen sich als Gruppe.
Merkmale einer gemeinsamen Arbeitsaufgabe
Zusammenhalt (Wir-Gefühl)
Rollenverteilung (z.B.: Präsentierer, Protokollführer, Zeitwächter,…)
Direkte Zusammenarbeit
Gemeinsame Werte, Ziele und Regeln
Mehrere (gleichberechtigte) Personen
Zeitliche Dauer
Vorteile der Gruppenarbeit
Mehrere Ideen
besser Ergebnisse
Ausgleich von Stärken und Schwächen (passende Aufgabenverteilung)
Übung von Planung und Organisation
Lern- / Arbeitsfreude
Selbstständigkeit und Verantwortung
Weniger Zeitaufwand
Nachteile der Gruppenarbeit
Ineffizientes Arbeiten
Organisationsprobleme
Einseitige Arbeitsverteilung
Gruppenkonflikte
Meinungen werden übergangen
3
3. Gruppenarbeit
Eine Gruppenarbeit kann in sechs Phasen gegliedert werden:
1. Organisationsphase
- Teambildung
- Aufgabenverteilung (Diskussions-/ Gruppenleiter, Protokollant, Zeitwächter
Vortragender, …)
- Themenanalyse
- Methodenplanung und Zeiteinteilung
2. Informationsphase
- Informationsbeschaffung
- Informationsauswahl
- Informationsaufbereitung
- Informationsverteilung
3. Diskussionsphase
- Zusammentragen der Ergebnisse
- Prüfen der Ergebnisse
- Absichern und ergänzen der Ergebnisse
4. Redaktionsphase
- Aufbau und endgültige Gliederung festlegen
- Inhalt (Text, Zeichnungen, Tabellen, usw.) erstellen
- Form (Tippen, Kleben, Schneiden, Umbruch, usw. ) ausführen
5. Publikationsphase (eigentliche Präsentation)
- Organisation der Veröffentlichung (Materialien, technische Geräte)
- Durchführung der Veröffentlichung (Präsentation)
6. Reflexionsphase (dient zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess)
- ist im Gegensatz zu den ersten fünf Phasen eine von Anfang bis
Ende begleitende Phase, in der immer wieder gefragt, wird, an
Welchem Punkt der Arbeit man steht und was als nächstes kommt.
Von der Gruppenarbeit zur Präsentation
1. Zu einem Thema eine Gruppe bilden
2. Zusammensetzen und Ziele, Regeln, Arbeits- / Zeiteinteilung festlegen
3. Ideen und Informationen sammeln (MindMap), Ideen auswerten
Informationen strukturieren und gliedern, grafische Gestaltung
4. Vortrag vorbereiten und planen (Zeiteinteilung), Feedback einholen, diskutieren
4. Sprechen und Zuhören
Regeln für das Sprechen
Offen sprechen
Sagen Sie offen, was Sie bewegt und vermeiden Sie Vorwürfe.
Schildern Sie einfach womit Sie sich unwohl fühlen
Sagen Sie „ICH“
So bleiben Sie bei Ihren Gefühlen
Du-Sätze beinhalten meist Angriffe und führen zu Gegenattacken
Bleiben Sie bei konkreten Situationen
Ihr Gesprächspartner versteht so besser, was Sie meinen
Wenn Sie Verallgemeinerungen verwenden, werden Ihnen sofort
Gegenbeispiele einfallen.
Sprechen Sie konkrete Dinge an
So vermeiden Sie den Gesprächspartner als Gesamtperson als langweilig
oder unfähig darzustellen.
Über einzelnes Verhalten wird jeder mit sich reden lassen.
Bleiben Sie beim Thema
Alte Probleme wieder aufzuwärmen, führt zu neuem Streit
Die Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten wird erschwert
4
Regeln für das Zuhören
Zeigen Sie, dass Sie zuhören
Wenden Sie sich dem Gesprächspartner zu und halten Sie Blickkontakt
Signalisieren Sie ggf. durch Nicken, dass Sie zuhören.
Ermutigungen wie „Ich würde gerne mehr darüber hören.“
Fassen Sie zusammen
Wiederholen Sie mit eigenen Worten, was der Andere gesagt hat.
So können Missverständnisse gleich korrigiert werden.
Fragen Sie offen
Der Andere muss so antworten können, wie er will.
Schlecht ist es, wenn er sich gegen Unterstellungen wehren muss.
Loben Sie gutes Gesprächsverhalten
Wenn sich Ihr Gesprächspartner an die Regeln hält, können Sie das
ruhig erwähnen. „Es freut mich, dass Sie so offen sind.“
Sagen Sie, wie Sie seine Worte empfinden
Wenn Sie mit den Äußerungen Ihres Gesprächspartners nicht einverstanden
sind, schildern Sie, wie es Ihnen dabei geht.
Vermeiden Sie negative Äußerungen wie „Das ist ja völlig falsch“
5. Informations- und Literaturbeschaffung
Wenn Sie Texte lesen und verstehen wollen, oder Sie sich selbst ein Thema erarbeiten,
benötigen Sie Informationen. Bei der Beschaffung von Informationen sollten Sie immer
systematisch vorgehen und zwar vom allgemeinen zum speziellen.
Duden (Fremdwörterbuch)
Duden helfen, unbekannte Begriffe des Themas aufzuschließen,
oder fremde Texte besser zu verstehen.
Konversationslexika und Enzyklopädien
Nachschlagewerke die Themen in ein Sachgebiet einordnen und einen
umfassenden Überblick geben und Schwerpunkte aufzeigen.
Fachlexika (Personenlexika, Titellexika, …)
Definitionen mit fachwissenschaftlichem Anspruch und weitere LiteraturAngaben. Messen Sie den Wert eines Fachlexikons an der Präzision
und der Verständlichkeit seines Textes, sowie an Literaturangaben.
Einführungen
Wählen Sie Titel, in denen die Begriffe „Einführung“, „Handbuch“ oder „Geschichte“
im Zusammenhang mit dem Fachgebiet vorkommen.
Fachzeitschriften
Fachzeitschriften haben vor Buchveröffentlichungen den Vorteil, dass sie
einen aktuelleren Forschungsstand präsentieren
Bibliographien (Bücherverzeichnisse)
Zusammenstellungen von Buch- und Zeitschriftentiteln, die zu einem bestimmten
Fachgebiet oder Thema erschienen sind.
Kataloge der Bibliotheken
Benutzen Sie die Kataloge der Bibliotheken. Die wichtigsten Kataloge sind
Verfassungskatalog, Schlagwortkatalog, Titelkatalog
Internet
Menschen
Studien
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6. Präsentation
Merkmale
Inhalte werden durch eine/mehrere Personen zielgerichtet dargestellt
Absicht: Adressatengerechte und überzeugende Information
Einbeziehung der Teilnehmer
Visualisierung der Darstellungen durch geeignete Medien
Nach der Darstellungsphase folgt eine Frage- / Diskussionsrunde (Feedback)
Vorbereitung
Ziele / Absichten formulieren
Sammeln von Ideen und Informationen
Auswählen und sortieren geeigneter Materialien
Gewichtung / Schwerpunkte festlegen
Besonderheiten der Adressaten und des Raumes beachten
Informationen wirkungsvoll aufbereiten
Präsentationsmanuskript erstellen
Durchführung
Aspekte Sachinhalt, Appell, Beziehung, Selbstoffenbarung beachten
„Roten Faden“ einhalten
Zusammenspiel zwischen verbalen Aussagen und Visualisierungen beachten
Dramaturgie und Dynamik durch Sprache und Medien
Sprechpausen: Gedanken ordnen und Denkpausen für Zuhörer schaffen
Lebendige Körpersprache
Zu den Zuhörern sprechen
Medien nacheinander (z.B.: durch Aufdecken) präsentieren
Frage- / Diskussionsrunde
Verständnisfragen zulassen bzw. herausfordern
Offene Fragen zur Anregung der Diskussion stellen
Beiträge an andere Zuhörer zurückgeben, um versch. Sichtweisen zu zeigen
Auf Materialien zur Visualisierung zurückgreifen, falls Klärungen nötig sind
Nachbereitung
Selbstreflexion
Ziele erreicht / nicht erreicht
Tatsächlichen Ablauf mit dem Geplanten vergleichen und Abweichungen festhalten
Wirksamkeit einschätzen
Rückmeldung der Teilnehmer
Anonyme Bewertung vornehmen lassen
Bewertungsergebnisse präsentieren, evtl. Rückfragen stellen
Veränderungsvorschläge ausarbeiten
Medien und Materialien
Allgemeine Gesichtspunkte
Medium muss zum zu vermittelnden Inhalt passen
Vorbereitung der Medien muss in sinnvoller Relation zum Ergebnis stehen
Sicherheit im Umgang mit Medien und Materialien
Dosierter und wirkungsvoller Medieneinsatz in gesamter Präsentation
Beispiele für Medien
Schreibtafel, Magnettafel, Pinnwand, Flipchart, Stecktafel
Overheadprojektor, Videorecorder, PC, …
7. Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren
Grundlage für die Produktion von Gütern sind die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren:
Arbeit, Boden und Kapital.
Die betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren sind
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Werkstoffe
Definition
Alle Produktionsmaterialien, die im Fertigungsprozess be- und verarbeitet werden
und somit die Grundlage für die späteren Fertigerzeugnisse werden.
Rohstoffe
Hauptbestandteil des Produktes
Hilfsstoffe
Nebenbestandteil des Produktes
Betriebsstoffe
notwendige Verbrauchsstoffe die nicht Bestandteil des Produkts selbst sind.
Reparaturmaterial
zur Instandhaltung der Anlagen
Fertige Einbauteile
die von externen Firmen bezogen werden und mit ins Produkt verarbeitet werden
Handelswaren
Die ohne Be- / Verarbeitung weiter veräußert werden
Betriebsmittel
Definition
beinhalten alle Einrichtungen und Anlagen, mit deren Hilfe betriebliche
Leistungen erbracht werden.
Maschinen und Werkzeuge
Grundstücke
Transport- und Lagereinrichtung
Geschäftsausstattung
Arbeitskräfte
Definition
können nach Art ihrer Tätigkeit unterschieden werden.
Ausführende Arbeitskräfte
Mitarbeiter, die mithilfe der Werkstoffe und Betriebsmittel die eigentlichen
Betriebsleistungen erstellen. Bsp.: Sachbearbeiter, Lkw-Fahrer, …
Leitende Arbeit (dispositiver Faktor)
Aufgabe ist es, die Leitung, Planung, Organisation und Überwachung
des Betriebsablaufs sicherzustellen. Es werden Ziele und Planungen
festgelegt, was für zu treffende Maßnahmen entscheidend ist.
Je nach Betrieb und des herzustellenden Produktes werden diese Produktionsfaktoren in
unterschiedlichem Maße eingesetzt. Der Einsatz wird nach jew. Betrieben aufgeteilt:
anlageintensive (kapitalintensive) Betriebe
arbeitsintensive (lohnintensive) Betriebe
materialintensive Betriebe
energieintensive Betriebe
8. Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage
Bedürfnis
Bedarf
Nachfrage
Mangelgefühl mit dem Wunsch dieses zu beseitigen
Teil des Bedürfnisses, der mit Geldmitteln befriedigt werden kann
Kaufentscheidung, die am Markt wirksam wird
Bedürfnisse werden unterschieden nach
der Dringlichkeit
Existenzbedürfnis, lebensnotwendig, z.B.: Nahrung
Kulturbedürfnis, abhängig von der gesellschaftl. Lebensart, z.B.: Kino, Disco
Luxusbedürfnis, für höhere Ansprüche, z.B.: Sportwagen
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der Art der Befriedigung
Individualbedürfnis, von einzelnen Menschen befriedigt, z.B.: Musik
Kollektivbedürfnis, von der Gemeinschaft befriedigt, z.B.: Frieden
der Konkretheit
Materiell, greifbar, z.B.: Auto, Jacke
Immateriell, nicht fassbar, z.B.: Freundschaft
der Bewusstheit
latent, unterschwellig vorhanden, z.B.: Freiheit
offene, gefühltes Mangelgefühl
9. Güter und Dienstleistungen
Güter = Mittel zur Bedürfnisbefriedigung, die unterschieden werden nach
Verfügbarkeit
Knappe Güter: Begrenzt verfügbar, ändernder Marktpreis, z.B.: Rohstoffe, Maschinen
Freie Güter: Unbegrenzt verfügbar, kostenlos z.B.: Luft
Beschaffenheit
Materielle Güter: Sachgüter, z.B.: PC
Immaterielle Güter, Dienstleistungen(z.B.: Transport), Rechte(z.B.: Nutzungsr.)
Verwendung
Produktion: Güterherstellung, z.B.: Produktionshalle
Konsum: Endverbrauch, z.B.: Partyhalle
Nutzungsdauer
Gebrauchsgüter: mehrmalige Nutzung, z.B.: Computer
Verbrauchsgüter: einmalige Nutzung, z.B.: Papier
Beziehung
Komplementärgüter: gegenseitig ergänzend, z.B.: Auto – Benzin
Substitutionsgüter: gegenseitig ersetzend, z.B.: Lkw – Transportgüter
10. Wirtschaftskreislauf
Der vereinfachte Wirtschaftskreislauf ist ein vereinfachtes Abbild der Beziehungen in einer
Volkswirtschaft.
8
Sozialprodukt = Wert aller Güter / Dienstleist. In einer Volkswirtschaft,
innerhalb eines Jahres.
11. Ökonomisches Prinzip
Wirtschaftliche Entscheidungen:
Bedürfnisse (Ziele) :
Güter (Mittel)
:
unbegrenzt
knapp
Für wirtschaftliche Entscheidungen mit knappen Gütern bei gleichzeitig unbegrenzten
Bedürfnissen der Menschen gelten folgende ökonomische Prinzipien(Grundsätze):
Minimalprinzip
Maximalprinzip
Minimaler Einsatz, Gegebener Erfolg
Gegebener Einsatz, Maximaler Erfolg
12. Arbeitsteilung
Berufliche Arbeitsteilung – Berufsbildung
Einzelne Menschen entwickeln unterschiedliche, besondere Fertigkeiten. Dies
führt zu einer Spezialisierung auf bestimmte Tätigkeiten. Quantitativ bessere Güter
lassen sich nun schneller herstellen.
Berufliche Arbeitsteilung – Berufsteilung
Spezialisierung führt zu einer Aufspaltung der Grundberufe
Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung
Die Verlagerung der Herstellung von Familien in Betriebe führte zur
gesamtwirtschaftlichen Arbeitsteilung, die sich in zwei Richtungen bewegte:
Aufgliederung nach Wirtschaftsstufen (vertikale Arbeitsteilung)
Aufgliederung nach Bereichen (horizontale Arbeitsteilung)
Internationale Arbeitsteilung
Internationale Arbeitsteilung geht über die Volkswirtschaft hinaus und hat
folgende Gründe:
Notwendige Rohstoffe sind nur in bestimmten Ländern verfügbar
Herstellungskosten sind durch niedrigere Löhne in anderen Ländern günstiger
Einige Länder verfügen über hohen Wissens- und Technologiestandard
Unterschiedliche Klimaverhältnisse ermöglichen Anbau landwirtschaftlicher Produkte.
Folglich daraus spezialisieren sich bestimmte Länder auf die Herstellung bestimmter
Produkte oder die Förderung von Rohstoffen. Internationaler Güteraustausch kann dadurch
zu einer verbesserten Güterversorgung und einer Steigerung des Lebensstandards führen.
Betriebliche Arbeitsteilung – Abteilungsbildung
Auch Betriebsintern ist es sinnvoll, dass sich Mitarbeiter spezialisieren und
das gesamte Tätigkeitsgebiet in einzelne Arbeitsbereiche aufteilen. Bei dieser
Art der Arbeitsteilung werden Abteilungen nach den betrieblichen GrundFunktionen zusammengefasst.
Betriebliche Arbeitsteilung – Arbeitszerlegung
Arbeitsabläufe können in einem Betrieb in einzelne Teilverrichtungen zerlegt
werden und die Produktivität einzelner Mitarbeiter kann gesteigert werden
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13. Ziele erwerbswirtschaftlicher Unternehmen
Erwerbswirtschaftliches Prinzip
Der Grundsatz privatwirtschaftlicher Betriebe in einer Marktwirtschaft, alle planerischen und
organisatorischen Maßnahmen auf Gewinnerzielung auszurichten.
I Oberziel: Gewinnerzielung
Oftmals auch Gewinnmaximierung. Die Gewinnerzielung ist Vorraussetzung
Für das langfristige Überlegen eines Unternehmens.
1. wirtschaftliche Ziele
a) Wachstumsziele
Absatz, Umsatz, Marktanteil, Produktqualität
Erschließung neuer Märkte
b) Erfolgsziele
Gewinn (Erträge – Aufwendungen)
Rentabilität des Eigenkapitals / Gesamtkapitals / Umsatzes
c) Finanzziele
Sicherung der Liquidität (Zahlungsfähigkeit ) / Kreditwürdigkeit
Kapitalstruktur
2. soziale Ziele
Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitszufriedenheit, Sozialleistungsausbau
3. gesellschaftliche Ziele
Image, Ansehen, Prestige, Corporate Identity ( Wahrnehmen als FirmenPersönlichkeit mit Lichtbild, Logo und Zielen)
Macht (Einfluss auf Regierungen, Parlamente, Zulieferer/Abnehmer)
4. ökologische Ziele
Umweltverträglichkeit bei Produkten / Produktionsverfahren
Entsorgung, Recycling
II Zielharmonie / Zielkonflikte
1. Zielharmonie
Mehrere Ziele können gleichzeitig erreicht werden
z.B.: Umsatzsteigerung bei gleich bleibenden Kosten
 Zielharmonie zwischen „Gewinnmaximierung“ und „Umsatzsteigerung“
2. Zielkonflikt
Mehrere Ziele können gleichzeitig nicht erreicht werden
z.B.: durch kostensparende Technologie werden Arbeitskräfte entlassen
 Zielkonflikt zwischen „Gewinnmaximierung“ und „Arbeitsplatzsicherheit“
Beispiel auf gesellschaftlicher Ebene
Unternehmerische Umsatz- und Gewinnsteigerung
 Zielharmonie: Arbeitsplatzsicherheit, soziale Stabilität, staatl. Reichtum
 Zielkonflikt: Umweltbelastung, Umweltzerstörung
14. Betriebliche Kennzahlen
Damit sich ein Unternehmen im Wettbewerb behaupten kann, muss regelmäßig kontrolliert
werden, ob die Tätigkeit erfolgreich verläuft und die gesetzten Ziele erreicht werden. Mit
betrieblichen Kennzahlen können die verschiedenen Leistungen des Unternehmens im
Zeitvergleich, oder im Vergleich mit anderen Betrieben gemessen werden.
Produktivität
Sie erfasst die Mengenmäßige Ergiebigkeit einer wirtschaftlichen Tätigkeit
(Ausbringungsmenge) bezogen auf die eingesetzten Produktionsfaktoren (Einsatzmenge).
Die Produktivität ist nur eine Verhältniszahl, die nichts darüber aussagt, ob ein Betrieb auch
wirtschaftlich und rentabel arbeitet.
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Hergestellte Menge
Eingesetzte Mittel
Arbeitsproduktivität
Beispiele:
Ausbringungsmenge
Einsatzmenge
Erzeugnis
Zeit
Erzeugnis
Kapitalproduktivität Wert
600Stühle / 150h = 4Stühle / h
600Stühle/20000€ = 0,03Stühle/€
Wirtschaftlichkeit
Verhältnis von Ertrag(wertmäß. Leistung = Menge*Preis) zu Aufwand(Wert der
Produktionsfaktoren = Kosten). Mit dieser Kennzahl wird auf betrieblicher Ebene das Streben
nach dem ökonomischen Prinzip mit ihren Ausprägungen Maximal- und Minimalprinzip als
Messgröße erfasst. Reine Verhältniszahl.
Ertrag
Aufwand
Leistungen
Kosten
Rentabilität
Bei der Berechnung der Rentabilität wird der Gewinn in ein prozentuales Verhältnis zum
eingesetzten Kapital oder zum Umsatz gesetzt. Unterschieden wird dabei:
Rentabilität (allgemein)
Eigenkapitalrentabilität
Gesamtkapitalrentabilität
Umsatzrentabilität
Gewinn * 100
Eingesetztes Kapital
Gewinn * 100
Eigenkapital
(Gewinn + Fremdkapitalzinsen) * 100
(Eigenkapital + Fremdkapital)
Gewinn * 100
Umsatz
15. Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren
Ursprüngliche Produktionsfaktoren
Natur (Boden, Bodenschätze, Wasser, Luft, Klima)
Arbeit (geistige Arbeit, körperliche Arbeit)
Abgeleitete Produktionsfaktoren
Kapital (Gebäude, Maschinen, Geschäftsausstattung, Geldmittel)
Bildung (technisches, rechtliches, ökonomisches, soziales Wissen)
Die Kombination dieser Faktoren stützt die Produktion von Gütern und Dienstleistungen
eines Betriebes.
Boden
Grund und Boden als Produktionsfaktor umfasst die ganze zu wirtschaftlichen Zwecken
genutzte Natur, also alle natürlichen Ressourcen.
Nutzung von
Abbauboden in der Gewinnung von Bodenschätzen
Anbauboden in der Land- Forst- und Weidewirtschaft
Standortboden in wirtschaftl. Nutzung von Grundfläche
Arbeit
Arbeit als Produktionsfaktor beinhaltet jede form geistiger und körperlicher Tätigkeit des
Menschen, die auf Erzielung von Einkommen ausgerichtet ist. Unterteilung:
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Nach Einsatz der Fähigkeiten: geistige, bzw. körperliche Arbeit
Nach Art der Tätigkeit: leitende(dispositive), oder ausführende(exekutive) Arbeit
Nach steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Einordnung:
Selbstständige Arbeit
Nicht selbstständige Arbeit
Messgröße für Arbeitsleitung. Es steht das Produktionsergebnis in Beziehung
zum Arbeitsaufwand. Die Arbeitsproduktivität wird sowohl auf der betrieblichen,
als auch auf der volkswirtschaftlichen Ebene berechnet.
Kapital (abgeleiteter/derivativer Produktionsfaktor)
Kapital im volkswirtschaftlichen Sinn beinhaltet alle Produktionsmittel, die für die
Güterherstellung eingesetzt werden (produzierte Produktionsmittel). Dieser Produktionsfaktor
entsteht erst durch den Einsatz und das Zusammenwirken von Boden und Arbeit.
16. Betriebswirtschaftliche Produktionsverfahren
Elementarfaktoren
Ausführende Arbeit, Werkstoffe, Rechte, Betriebsmittel
Dispositiver Faktor (dispositive Arbeit)
Kombination der Elementarfaktoren zur Erreichung der Unternehmensziele
Dispositiver Faktor liefert in Kombination mit folgenden Faktoren:
Werkstoffe
Betriebsmittel
Arbeitskräfte ausführend
als Ergebnis, den Betrieblichen Leistungsprozess.
Werkstoffe
Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe, Fertigteile, Handelswaren
Betriebsmittel
Maschinen/Werkzeuge, Grundstücke, Geschäftsausstattung
Lagereinrichtungen und Transportgeräte
Rechte
Patenten, Lizenzen
Arbeitskräfte
- Ausführende Arbeitskräfte (erstellen mit Hilfe der Werkstoffe und
Betriebsmittel die Betriebsleistugen.
- Dispositiver Faktor (Planung, Organisation, Überwachung des
Betriebsablaufs, z.B.: Produktions- und Arbeitspläne erstellen.
Kombination der Produktionsfaktoren
Zur Herstellung von Wirschaftsgütern und Dienstleistungen müssen
Die Produktionsfaktoren kombiniert werden.
Nach dem Einsatz der Produktionsfaktoren unterscheidet man in:
- Anlage- oder Kapitalintensiv (z.B.: Stahlwerke, Automobilwerke)
- Anlage- oder Lohnintensiv (z.B.: Textilherstellung, Spielzeugherstellung)
- Materialintensiv (z.B.: Automobilindustrie)
- Energieintensiv (z.B.: Aluminiumherstellung)
Substitution der Produktionsfaktoren (Ersetzen durch etwas anderes)
Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen müssen festgelegte
Faktorkombinationen oftmals verändert werden. Steigen die Kosten eines
Produktionsfaktors an, kann es günstiger sein, die Einsatzmenge dieses
Faktors zu reduzieren und durch einen anderen zu ersetzen.
- Vorteile:
Höhere Arbeitsproduktivität
Geringere Herstellkosten
Geringerer Verkaufspreis
- Nachteile:
Vernichtung von Arbeitsplätzen
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17. Arbeitsteilung
Arbeitsteilung
Auflösung eines Arbeitsprozesses in Teilverrichtungen
Überbetriebliche Arbeitsteilung
Berufliche Arbeitsteilung
Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung
Internationale Arbeitsteilung
Betriebliche Arbeitsteilung
1. Berufliche Arbeitsteilung (Beispiel)
Berufsbildung
Berufsspaltung
Ingenieur
Elektroingenieur
Informatiker
Wirtschaftsingenieur
Kaufmann
Groß- und Einzelhandelskaufmann
Industriekaufmann
It-Systemkaufmann
2. Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung
Horizontale Arbeitsteilung
primärer Sektor – sekundärer Sektor – tertiärer Sektor
Vertikale Arbeitsteilung
auf jeder Wirtschaftsstufe eine Vielzahl von Betrieben
Aufteilung nach Wirtschaftsstufen:
Urproduktion (primärer Sektor)
Rohstoffe und Naturprodukte gewinnen
Land- / Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei, Bergbau / Öl- und Gasgewinnung
Weiterverarbeitung (sekundärer Sektor)
Rohstoffe be- und verarbeiten
Handwerk: Bäcker, Metzger, Schmied
Industrie: Grundstoffindustrie, Investitionsgüterindustrie, Konsumgüterindustr.
Handel und Dienstleistungen (tertiärer Sektor)
Waren verteilen, Dienste für andere
Handel: Großhandel, Einzelhandel, Außenhandel
Dienstleistungen: Bank, Versicherungen, Verkehr, Medien, Medizin
3. Internationale Arbeitsteilung (Globalisierung)
- Rohstoffe (Erdöl – Arabien, Kohle – Australien, Kautschuk – Südafr.)
- Produktionslohnkosten (Asien, Osteuropa)
- Wissen, Technik (Europa, USA, Indien)
- Klima (Früchte, Urlaub)
Vorteile
- verbesserte Güterversorgung
- Steigerung des Lebensstandards
- politische und kulturelle Aufwertung
Problem
- Abbau und Umbau von Arbeitsplätzen im Inland
4. Betriebliche Arbeitsteilung
Betriebliche Arbeitsteilung wird unterteilt in Arbeitsbildung und Arbeitszerlegung
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Beispiel:
Arbeitsbereiche
Einkauf
Arbeitsabläufe in Teilverrichtungen
Lager
Verkauf
Rechnungswesen
Kundenbedarf ermitteln
Anfragen versenden
Angebote vergleichen
Bestellung aufgeben
Wareneingang überwachen
Rechnungsprüfung
…
…
Belege vorkontieren (Eingangs- / Kontierungsstempel)
Belege buchen (Grund- und Hauptbuch)
Belege ablegen (Aufbewahrungspflicht)
18. Markt
Ein Markt entsteht aus einer Preisbildung von Angebot und Nachfrage.
Der abstrakte Markt ist der theoretische Ort, an dem sich Angebot und Nachfrage treffen,
und an dem die Preisbildung stattfindet.
Der konkrete Markt ist sachlich, zeitlich und örtlich bestimmt (Stadtmarkt)
Marktarten nach Art der gehandelten Güter:
Faktormärkte
Arbeitsmarkt: Arbeitsleistung gegen Entgelt
Immobilienmarkt: Handel mit Grundstücken und Gebäuden
Kapitalmarkt: Vermittlung von Krediten
Gütermärkte
Konsumgütermarkt: Nachfrage privater Haushalte nach Angeboten von Unternehmen
Investitionsgütermarkt: Nachfrager und Anbieter sind Unternehmen
Marktformen nach der Zahl der Marktteilnehmer:
Anbieter
viele
wenige
viele Nachfrager
Angebotspolypol
Angebotsoligopol
einer
Angebotsmonopol
Beispiele:
Angebotspolypol
Angebotsoligopol
Angebotsmonopol
wenige Nachfrager
Nachfrageoligopol
zweiseitiges Oligopol
beschr. Angebotsmonopol
ein Nachfrager
Nachfragemonopol
Beschränktes
Nachfragemonopol
zweiseitiges Monopol
Markt für Backwaren
Markt für Mineralöl
Gütertransport auf der Schiene (dB)
Funktionen des Marktes
Vermittlung der Waren zwischen Nachfragern und Anbietern
Bewertung der Waren durch Marktpreis
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19. Preisbildung
Auf dem Markt werden von vielen Bauern Kartoffeln zur selben Qualität angeboten. Jeder
Kunde kann die Qualität und Preise selbst vergleichen und hat keine Präferenzen(vorlieben)
gegenüber bestimmten Anbietern.
Preise und angebotene Mengen:
Preis €/kg 2,50 2,00 1,50 1,00
Angebot kg 250
200
150
100
verkaufte Mengen:
50
100
150
200
0,50
50
250
Nachfrage der Haushalte: Ziel = Nutzenmaximierung
Je niedriger der erzielbare Preis für die Ware, desto höher die Nachfrage
Angebot der Unternehmen: Ziel = Gewinnmaximierung
Je niedriger der erzielbare Preis für die Ware, desto niedriger das Angebot
( Angebotsmenge = Nachfragemenge ) = Gleichgewichtspreis
Funktionen des Gleichgewichtspreises
- Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage
- Lenkung der Angebote auf die Märkte der größten Nachfrage
- Signal über die ausreichende Angebotsmenge
- Erziehung der Anbieter und Verbraucher zu wirtschaftl. Entscheidungen
Veränderungen des Gleichgewichtspreises
a) mehr Angebot bei gleicher Nachfrage bewirkt eine Rechtsverschiebung
der Angebotskurve  Preis sinkt!
b) weniger Nachfrage bei gleichem Angebot bewirkt eine Linksverschiebung
der Nachfrage kurve  Preis sinkt!
Markträumung
alle Anbieter haben ihre Waren verkauf und alle Nachfrager haben ihre Waren erhalten.
Renten (Preise)
Konsumentenrente = Kaufpreisbereitschaft – Gleichgewichtspreis
Produzentenrente = Gleichgewichtspreis – möglicher Verkaufspreis
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Überhänge (Mengen)
Angebotsüberhang = Angebot > Nachfrage (Käufermarkt)
Nachfrageüberhang = Angebot < Nachfrage (Verkäufermarkt)
Der „vollkommene Markt“
- homogene (gleichartige, vergleichbare) Güter
- Markttransparenz = alle Anbieter/Nachfrager überschauen den Markt
Und reagieren sofort auf Veränderungen
- Keine Präferenzen (vorlieben), nur der Warenpreis zählt für
Anbieter und Nachfrager
Der „unvollkommene Markt“
- keine homogene Güter
- keine Markttransparenz
- Kunden haben Präferenzen
- Probleme sind dadurch:
Anbieter haben einen „Spielraum“ zur Preisveränderung, ebenso die Kunden
bei ihrer Preisbereitschaft
20. Unternehmenszusammenschlüsse
Arten von Unternehmenszusammenschlüssen
Horizontale Zusammenschlüsse
Unternehmen der gleichen Branche und der Selben Wirtschaftsstufe
schließen sich zusammen.
z.B.: Kreditinstitut C kauf Kreditinstitut D
Vertikale Zusammenschlüsse
Unternehmen der gleichen Branche, aus verschiedenen Wirtschaftsstufen
schließen sich zusammen.
z.B.: Stahlwerk E schließt sich mit Maschinenfabrik F zusammen
Diagonale (anorganische) Zusammenschlüsse
Unternehmen verschiedener Branchen und verschiedener Wirtschaftsstufen schließen sich zusammen.
z.B.: Chemiewerk G kauf Brauerei K
Ziele von Unternehmenszusammenschlüssen
Im Beschaffungsbereich
Bessere Einkaufsbedingungen und günstigere Einkaufspreise
Sichere Lieferung und einheitlichere Liefer- / Zahlungsbedingungen
Im Produktionsbereich
Höhere Produktivität und bessere Kapazitätsauslastung
Höhere Stückzahlen
Niedrigere Produktionskosten durch Massenfertigung
Gemeinsame Forschung und Entwicklung, gemeinsame Normung und Typung
Stilllegung von unrentablen Produktionsbereichen
Im Absatzbereich
Verminderung des Wettbewerbs
Gemeinsame Marktforschung und Werbung
Einheitliche Liefer- und Zahlungsbedingungen und Kundendienst
Gemeinsame Vertriebseinrichtungen
Gemeinsame Nutzung von Marktchancen
Im Bereich Finanzierung und Investition
Breitere Kapitalbasis und bessere Kreditwürdigkeit
Günstigere Möglichkeit der Kapitalbeschaffung
Nutzung von Steuervorteilen
16
Im Verwaltungsbereich
Gemeinsame Datenverarbeitung, Rechnungswesen und Verwaltung
Gemeinsame Aus- und Weiterbildung
Austausch betrieblicher Erfahrungen
Allgemeine Ziele
- Wettbewerb beschränken oder ausschalten
- Marktmacht erhöhen
- neue Beschaffungs- und Absatzmärkte
- wirtschaftliches Risiko nutzen
- Kapitalbasis verbreitern
- Kosten (für Forschung, Entwicklung, Produktionsauslastung, ...) erhöhen
- Wettbewerbsfähigkeit erhalten / verbessern
- Gewinn erhöhen
- Umsatz steigern
21. Formen der Kooperation
Kooperation = Zusammenschlüsse von Unternehmen in sehr lockerer Form aufgrund von
Vertraglichen Vereinbarungen.
Interessengemeinschaft
Unternehmen, die sich zusammenschließen um gemeinsame Interessen/Ziele
zu verfolgen
Mögliche gemeinsame Interessen
- Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
- Durchführung von Marktuntersuchungen
- Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter
- gemeinsame Nutzung der Datenverarbeitungsanlage
Arbeitsgemeinschaft (ArG)
Unternehmen, die sich vertraglich für die Dauer der Durchführung eines
gemeinsamen Auftrags zusammenschließen.
z.B.: Bau eines Staudamms oder eines Autobahnabschnittes
Konsortien
Kreditinstitute, die sich vorübergehend zusammenschließen, um neu herausgegebene Wertpapiere (Aktien, Schuldverschreibungen) zu übernehmen und
an die Kunden weiterverkaufen.
Gemeinschaftsunternehmen
Werden von mehreren voneinander unabhängigen Unternehmen gegründet,
mit dem Ziel, Aufgaben im gemeinsamen Interesse der Gesellschafterunternehmen auszuführen.
z.B.: Siemens und Fujitsu wollen mit „FujitsuSimens Computer“ zu den
Marktführern auf dem Weltmarkt für PCs, Notebooks, ... gehören.
Kartelle
Absprachen zwischen Unternehmen der Selben Branche, z.B.: über Preise,
Absatz, Produktionsmengen oder Großaufträgen. Die Unternehmen bleiben
Zwar selbstständig, müssen sich aber den Kartellbedingungen unterwerfen.
Arten von Kartellen
Preiskartell: Absprache der Verkaufspreise
Submissionskartell: Absprache vor öffentlichen Ausschreibungen
Quotenkartell: Unternehmen sprechen Herstellungsmengen ab
Gebietskartell: Unternehmen sprechen Absatzgebiete ab
Nur zulässig, wenn
der freie Wettbewerb nicht beeinträchtigt wird
übergeordnete wirtschaftliche Interessen bestehen
per Anmeldung bei der Bundeskartellbehörde freigestellt
Arten von angemeldeten Kartellen
Normen- / Typenkartell: Absprachen über Normen und Typen (z.B.: einheitliche
Zahlungsvordrucke)
17
Konditionskartell: Absprache über Liefer- / Zahlungsbedingungen, Services
Spezialisierungskartell: Vereinbarungen, die die Rationalisierung wirtschaftlicher
Vorgänge durch Spezialisierung zum Gegenstand haben.
Mittelstandskartell: zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit kleinerer
und mittelständischer Unternehmen gegenüber Großunternehmen
Erlaubniskartell: Kartell, das auf Antrag der Kartellbehörde vom Kartellverbot
wieder freigestellt werden kann
- Strukturkrisenkartell: wenn Unternehmen von Strukturkrise betroffen sind
- Rationalisierungskartell: Absprache von Rationalisierungsmaßnahmen
- Ministererlaubnis: Vereinbarung, bei der die Wettbewerbsbeschränkung ausnahmsweise aus Gründen der Gesamtwirtschaft per Erlass des Wirtschaftsministers
genehmigt wird.
Die legalen Kartelle unterliegen der Missbrauchsaufsicht. Die Kartellbehörden können die
Erlaubnis jederzeit widerrufen oder die Unternehmen dazu zwingen, den eventuellen
Missbrauch der Erlaubnis abzustellen.
Syndikat
Unternehmen der gleichen Branche vereinbaren den Verkauf ihrer Produkte
über ein gemeinsames Unternehmen (Verkaufskontor, Syndikat), das meist
die Rechtsform einer GmbH besitzt.
Vorteile
Nachteile
- straffe Absatzorganisation
- starke Abhängigkeiten von Syndikat
- starke Marktposition gegenüber - fehlender Kontakt zum Kunden
Konkurrenz und den Käufern
- gemeinsame Werbung
- gemeinsame Absatzpolitik
Syndikate kommen besonders in Wirtschaftszweigen vor, die weitgehend standardisierte
Produkte haben (Kohle, Eisen, Stahl). Legt das Syndikat Produktionsquoten/Verkaufspreise
fest, so wird der Wettbewerb eingeschränkt.
22. Formen der Konzentration
Konzentration = Unternehmen geben rechtliche / wirtschaftliche Selbstständigkeit auf und
werden einer zentralen Leitung unterstellt.
Konzern = Zusammenschluss von Unternehmen, die rechtliche Selbstständigkeit behalten,
aber ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit aufgeben.
Unterordnungskonzern
Unternehmen wird von anderem Unternehmen gekauft und nimmt es unter seine
Leitung. „Mutter-Tochter-Verhältnis“
Beherrschungsvertrag: Die Leitung wird vom Tochterunternehmen dem
Mutterunternehmen übertragen
Gewinnabführungsvertrag: Die Gewinne der Tochterunternehmen werden an
Das Mutterunternehmen abgeführt (Opel – Gm)
Gleichordnungskonzern mit Holding
Gleichordnungskonzern: Unternehmen tauschen Kapitalbeteiligungen gleichmäßig
Aus, ohne neues Kapital aufbringen zu müssen. „Schwesterunternehmen“
Holding
Eine Holding-Gesellschaft wird als „Dachgesellschaft“ im Konzern gegründet.
Sie verwaltet die angeschlossenen Konzernunternehmen ohne selbst Produktionsbzw. Absatzaufgaben zu übernehmen.
Fusion / Trust
Zusammenschluss von Unternehmen, die dabei rechtliche und wirtschaftliche
Selbstständigkeit aufgebe. Nach der Fusion besteht nur noch ein Unternehmen.
18
Fusion durch Aufnahme
Ein schwächeres Unternehmen wird durch ein Stärkeres aufgekauft. Das Vermögen
wird auf das stärkere Unternehmen übertragen.
Fusion durch Neubildung
Aus mehreren Unternehmen wird ein neues Unternehmen gegründet, auf das
Die Vermögen der alten Unternehmen übertragen werden.
23. Staatliche Wettbewerbspolitik
- Damit der Wettbewerb im Wirtschaftssystem funktionieren kann, muss:
Jeder Wettbewerber auf dem Markt seine Leistung ungehindert anbieten können
Jeder Käufer auf dem Markt die Leistung wählen können, die ihm günstig erscheint
- Eine Störung des Wettbewerbs ergiebt sich, wenn:
Anbieter mit unlauteren Mitteln Wettbewerber hindern, ihre Leistungen anbieten zu können.
Wettbewerber ihre Leistungen den Käufern Wahrheitswidrig anbieten
- Ziele der staatlichen Wettbewerbspolitik sind:
Funktionierender Wettbewerb
Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung
- verhindern der künstlichen Entstehung von Marktmächten
- verhindern des Missbrauchs bestehender Marktmächte
- keine Kartellvereinbarungen
- keine Vertikalvereinbarungen (keine feste Preisvorgaben v. Hersteller)
- Zusammenschluss- / Fusionskontrolle durch Bundeskartellamt
- Missbrauchsaufsicht durch das Kartellamt (ab 1/3 Marktbeherrschung)
Fairen Wettbewerb
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb(verhindern ungerechtfertigter Vorteile
durch unfaire Praktiken gegenüber Mitbewerbern und Kunden)
- Irreführende Angaben: z.B.: Lockvogelangebot („nur 3 paar Ski auf Lager“)
- Strafbare Werbung: z.B.: Anbieten von Imitationen als Markenware
- Räumungsverkauf: Vorgetäuschter Räumungsverkauf bei bestehendem Sortiment
- Anschwärzung: z.B.: Gastwirt bringt Gerüchte über Konkurrenz in Umlauf
- Geschäftliche Verleumdung: z.B.: Hotelier behauptet von Konkurrenz, dass
diese in ihrem Haus ein Bordell betreiben.
24. Kaufmann
Kaufmann = Jemand, der ein Handelsgewerbe betreibt.
Handelsgewerbe = Jeder Gewerbebetrieb, der kaufmännisch eingerichtet ist.
Woran erkennbar = Jeder Gewerbebetrieb, der kaufmännisch eingerichtet ist.
Arten von Kaufmännern
Istkaufmann Jeder mit kaufmännischer Organisation bzw Geschäftsbetrieb
Kannkaufmann Jeder Gewerbebetrieb ohne kaufmännische Organisation
(falls freiwilliger HR-Eintrag erfolgt ist)
Formkaufmann Jedes Unternehmen mit Rechtsform einer Kapitalgesellschaft (GmbH, AG)
Kaufmann Eintrag im HR
Nicht Kaufmann kein Eintrag im HR
25. Handelsregister
Handelsregister = Verzeichnis beim Amtsgericht indem alle Daten eines
Kaufmanns für jeden veröffentlicht werden.
Jeder hat das Recht in das Register einzusehen.
19
Wirkungen einer Handelsregister-Eintragung
deklaratorisch (rechtsbezeugende)
Gewerbe außer KGs mit kaufmän. Organisation (Einzelunternehmen, OHG,…)
Eingetragene Daten sind bereits vor Eintragung wirksam.
Prokura möglich
konstitutive (rechtsbegründende)
Kapitalgesellschaften, Formkaufleute (GmbH, AG,…) , Kannkaufleute
Daten werden erst mit der Eintragung wirksam.
zutreffend für
Istkaufleute: deklaratorisch;
Kann-/Formkaufleuten: konstitutiv
Abteilungen in HR
A: eingetragene Kaufleute/Personengesellschaften(e.k.ohg,kg)
B: für Kapitalgesellschaften(GmbH, AG)
HR-Eintrag informiert über
Firma
Inhaber
Vorstand
Geschäftsführung
Haftung
Vertretung
Kapital
Geschäftssitz
Prokura
26. Firma
Definition
Firma
Firma ist nur ein Handelsname
beliebiger Firmenkern + Rechtsformzusatz
muss sich von ansässigen Firmen unterscheiden
Firmenarten
Personenfirma: besteht aus Personennamen
Sachfirma: abgeleitet von Unternehmensgegenstand
Fantasiefirma: werbewirksame Maßnahme
gemischte Firma: enthält Personennamen und den Unternehmensgegenstand
Firmengrundsätze
Rechtsformzusatz (z.B.: GmbH, Ag, …)
Firmenklarheit / Firmenwahrheit (Firma muss tatsächlichen Geschäfts- und RechtsVerhältnissen entsprechen)
Firmenöffentlichkeit (Eintragung einer Firma ins HR für die Öffentlichkeit ist Pflicht)
Fimenbeständigkeit (Firmenname, bzw. Rechtsform muss sich z.B.: bei
Inhaberwechsel anpassen)
Firmenausschließlichkeit (Firma muss sich von ansässigen Firmen unterscheiden)
27. Unternehmensformen
Einzelunternehmen (Kaufmann)
Gründung: formfrei, mind. 1 Person nötig
Haftung: unbeschränkt, mit Betriebs- und Privatvermögen
GuV-Verteilung: Fällt dem Eigentümer zu
Geschäftsführer: Inhaber ist berechtigt und verpflichtet
Vertretung: Inhaber ist berechtigt und verpflichtet
Organe: keine
Vorteile
Alleinige Entscheidungsbefugnis, schnelle Entscheidungen
Alleiniger Gewinnanspruch
Nachteile
Alleinige Haftung mit Geschäfts- und Privatvermögen, Verlustübernahme
Begrenztes Kapital, begrenzte Kreditwürdigkeit
OHG (Handelsgewerbe)
Gründung: formfreier Gesellschaftervertrag, mind. 2 Personen nötig
Haftung: unbeschränkt, unmittelbar, solidarisch alle Gesellschafter
20
GuV-Verteilung: Gewinn: 4% auf Kapitaleinlage, Rest nach Köpfen
Geschäftsführer: Einzelvertretungsbefugnis, Widerspruchsrecht
Vertretung: Jeder Gesellschafter alleine, Einzelvertretungsbefugnis
Organe: keine
Vorteile
Kein Mindestkapital, Risikoverteilung
Kreditwürdigkeit durch Vollhaftung mehrerer Gesellschafter
Ergänzung der Einzelkomponenten
Nachteile
Direkte unbeschränkte, gesamtschuldnerische Haftung
Entscheidungsfindung, keine Kontrolle der Gesellschafter
Gewinnaufteilung
KG
Gründung: formfreier Gesellschaftervertrag, mind. 2 Personen nötig
Haftung: Komplementär mit allem, Kommanditist mit Einlage
GuV-Verteilung: Gewinn: 4%, Rest / Verlust in angemessenem Verhältnis.
Geschäftsführer: Komplementär wie OHG
Kommanditist: Bilanzkontrolle, Widerspruchsrecht
Vertretung: Jeder Komplementär allein, Prokura an mögliche Kommanditisten
Organe
Vorteile
Erweiterte Kapitalbasis durch Kommanditisten
Beteiligungsmöglichkeit und Haftungsbegrenzung für Kommanditisten
Geeignet für Familienbetriebe ohne Aufteilung der Befugnisse
(Vater=Komplementär, Kinder=Kommanditisten)
Nachteile
Sinkende Kreditwürdigkeit bei vielen Kommanditisten
GmbH
Gründung: Notarieller Gesellschaftervertrag, mind. 1 Person
Haftung: Stammkapital: 25000, mind. 100€ pro Gesellschafter
GuV-Verteilung: Im Verhältnis zu Gesellschafteranteilen
Geschäftsführer: Gesellschafter gemeinsam
Vertretung: Gesellschafter, Gesamtgeschäftsführungsbefugnis
Organe: Leitungsorgan, Ab 500 AN Aufsichtsrat, Gesellschafterversammlung
Vorteile
Wenig Gründungskapital nötig, Beschränkte Haftung
Geringe Veröffentlichungspflicht, Mitverwaltungsrecht der Gesellschafter
Nachteile
Geringe Kreditwürdigkeit
Nicht handelbare Geschäftsanteile an der Börse
AG
Gründung: Notarielle Satzung, mind. 1 Person nötig
Haftung: Stammkapital: 50000, Aktionäre nach Aktieneinlage
GuV-Verteilung: Im Verhältnis zur Aktienanlage
Geschäftsführer: Alle Vorstandsmitglieder
Vertretung: Alle Vorstandsmitglieder, Gesamtgeschäftsführungsbefugnis
Organe: Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptversammlung
Vorteile
Haftung auf Nennwert beschränkt, leicht verkaufbare Aktien
Keine persönliche Bindung zur AG (wg. Aktionäre)
Einfache Kapitalbeschaffung, Mitbestimmung der Mitarbeiter
Konkurrenzfähigkeit
Nachteile
Hohe formale Anforderungen bei der Gründung
Hohe Publizitätspflichten (alles muss Veröffentlicht werden)
Hohe Prüfungs- und Rechnungsvorschriften
Mitbestimmung von Aktionären bremst Entscheidungen
GbR
eG, eV
21
28. Vollmachten
Handlungsvollmacht = berechtigt zu allen Geschäften und Rechtshandlungen, die der
Betrieb dieses Handelsgewerbes gewöhnlicht mit sich bringt.
Umfang der Vollmachten
Allgemeine Handlungsvollmacht (i.V.)
- auf Dauer erteilte Vollmacht zur Erledigung alle gewöhnlichen
Rechtsgeschäfte im Handelsgewerbe
- Bsp.:Generalbevollmächtigte, Filialleiter für den Filialbetrieb
Artvollmacht (i.V.)
- auf Dauer erteilte Vollmacht zur Erledigung einer bestimmten Art
wiederkehrender Geschäfte
- Bsp.:Einkaufsvollmacht, Kontovollmacht, Abschlussvollm. f. Handlungsreisenden
Einzelvollmacht (i.A.)
- einmalige Vollmacht zur Erledigung eines besonderen Geschäftes
- Bsp.:einmalige Vollmacht zum Kauf eines Fahrzeuges
Erteilung
- möglich durch Kaufleute, den Vorstand einer AG, die Gesellschafter einer
GmbH oder Prokuristen in schriftlicher, mündlicher, stillschweigender Form
Unterzeichnung
- unter der Firma mit einem das Vollmachtsverhältnis andeutenden Zusatz
- Bsp.:Firmenbezeichnung + i.A(imAuftrag) + Name, i.V.(inVertretung) + Name
Erlöschen
- durch Wiederruf
- mit Erlöschen des Dienstverhältnises
- mit Auflösung des Unternehmens
- mit Erledigung des Auftrags bei Einzelvollmachten
Prokura = ermächtigt zu allen Arten von gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäften
und Rechtshandlungen, die der Betrieb eines HG mit sich bringt.
Umfang der Prokura (ppa.)
Gesamtprokura
- Vollmachtsausübung nur im Zusammenwirken mit einer anderen
vertretungsberechtigten Person
Filialprokura
- Die Vertretungsvollmacht ist auf den Betrieb einer Niederlassung
beschränkt
Einzelprokura
- Vollmachtsausübung ohne Mitwirkung einer anderen Person
= Einzelvertretungsvollmacht
Einschränkungen
- im Innenverhältnis: beliebig beschränkbar z.B. best. Ressort mit
Kompetenzrahmen
- im Außenverhältnis: §50(1) HGB Beschränkung Dritten gegenüber unwirksam
Beginn
- im Innenverhältnis: mit Ereitlung
- im Außenverhältnis: Mitteilung, Eintragung ins HR, Pflicht(deklaratorisch)
Erteilung
- möglich durch Kaufleute,Innhaber,die Gesellschafter einer GmbH,Prokuristen
- in Formen schriftlich oder mündlich(ausdrücklich)
Unterzeichnung
- unter der Firma mit einem die Prokura andeutenden Zusatz
- Firmenbezeichnung + pp (per prokura) + Name
Erlöschen
- durch Wiederruf
- mit Beendigung des Dienstvertrages
- mit Auflösung der Unternehmung
22
Beispiele für Vollmachten
Geschäfte, die ohne Vollmacht möglich sind
ArtenVollmacht
- Einkaufen
Allgem. Handlungsvollmacht
- Einkaufen / Verkaufen
- Zahlungsgeschäfte erledigen
- Mitarbeiter einstellen und entlassen
Prokura
- Einkaufen / Verkaufen
- Zahlungsgeschäfte erledigen
- Mitarbeiter einstellen und entlassen
- Grundstücke kaufen, Darlehen aufnehmen
- Prozesse führen, Wechsel unterschreiben
Geschäfte, für die eine besondere Vollmacht notwendig ist
Einzelvollmacht
- Einkaufen / Verkaufen
- Mitarbeiter einstellen und entlassen
- Zahlungsgeschäfte erledigen
- Grundstücke kaufen, Darlehen aufnehmen
- Prozesse führen, Wechsel unterschreiben
Artvollmacht
- Mitarbeiter einstellen und entlassen
- Verkaufen, Zahlungsgeschäfte erledigen
- Grundstücke kaufen, Darlehen aufnehmen
- Prozesse führen, Wechsel unterschreiben
- Grundstücke belasten oder verkaufen
Allgem. Handlungsvollmacht
- Grundstücke kaufen, Darlehen aufnehmen
- Prozesse führen, Wechsel unterschreiben
- Grundstücke belasten oder verkaufen
Geschäfte, für die jegliche Vollmacht verboten ist
- Eid leisten, Prokura erteilen
- Bilanz / Steuererklärungen unterschreiben
- Handelsregistereintragung anmelden
- Insolvenzverfahren beantragen
- Geschäft verkaufen
- Gesellschafter aufnehmen
29. AGB
Definition: Vorformulierte Vertragsbedingungen für eine Vielzahl von Verträgen, die eine
Vertragspartei einer Anderen (Verkäufer/Käufer) bei Vertragsabschluss stellt.
Vorteile
- Vereinheitlichung der Vertragsinhalte
- Rechtsverlässigkeit
- Zeit- und Kostenersparnis
Nachteile
- eingeschränkte Vertragsfreiheit
- Benachteiligung des Nichtkaufmanns
Gesetzliche Regelung
- §§ 305 - 310 BGB
Hauptzweck
- Keine Benachteiligung wirtschaftlich Schwächerer (Verbraucherschutz)
23
Wirksamkeiten (AGB-Vorschriften, die bei allen Handelsgeschäften gelten)
- Überraschende Klauseln
Enthalten die AGB überraschende Klauseln, mit denen der Verbraucher
nicht rechnen konnte, so sind diese unwirksam
- Vorrang persönlicher Absprache
Persönliche Absprachen, die von den AGB abweichen, haben Vorrang.
Zur Beweissicherung schriftliche Vereinbarung.
- Unwirksamkeit der AGB
Wenn einzelne Teile der AGB unwirksam sind, also gegen geltendes Recht
verstoßen, so bleibt der Vertrag bestehen und richtet sich nach den
Gesetzlichen Vorschriften.
- Klauselverbote
AGB-Teile sind immer dann unwirksam, wenn sie den Vertragspartner
entgegen von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen.
Wirksamkeiten (AGB-Vorschriften, die nur bei einseitigen Handelsgeschäften gelten)
- Einbeziehung in den Vertrag
Die AGB werden nur dann Vertragsbestandteil, wenn der Käufer
vor Vertragsabschluss auf AGB hingewiesen wurde
von den AGB Kenntnis nehmen kann
sein Einverständnis zu den AGB geben kann
- Verbotene & unwirksame Klauseln :
nachträgliche Preiserhöhungen (binnen 4 Mon. Nach Vertragsabschluss)
Verkürzung von gesetzlichen Gewährleistungsfristen
Rücktrittsvorbehalte des Verkäufers
Ausschluss der Haftung des Verkäufers bei grobem Verschulden
unangemessen lange Lieferfristen
Ausschluss von Reklamationsrechten(Nachbesserung, Ersatz)
Beschneidung von Kundenrechten bei verspäteter Lieferung
Grundloser Rücktritt von Vertrag möglich
Kein Preiserhöhungsrecht innerhalb 4 Monaten
Individuell ausgehandelte Vertragsbedingungen sind keine AGB
Lieferfristen müssen in Zeitraum klar Definiert sein
Gesetzliche Mindestgarantiezeit sind 6 Monate
Keine Zusatz- / überraschende Klauseln, keine Zusatzkosten dürfen entstehen
Gesetzliche Rechte können nicht ausgeschlossen werden
30. Vertragsarten
Veräußerungsverträge
Kaufvertrag
Überlassungsvertrag
Tauschvertrag
Bestätigungsverträge
Dienstvertrag
Gesellschaftsvertrag
Veräußerung von Sachen/Rechten gegen Entgelt
unentgeltliche Zuwendung von Sachen/Rechten
Gegenseitige Überlassung von Sachen/Rechten
Leistung von Diensten gegen Entgelt
Verpflichtung von Gesellschaftern zur Zusammenarbeit
für ein gemeinsames Ziel
Werkvertrag
Entgeltliche Erbringung von Leistungen mit Erfolgsgarantie
Werklieferungsvertrag
entgeltliche Herstellung eines Werkes bei Mitlieferung
aller Materialien
Vermittlung von Vertragsabschlüssen
Maklervertrag
Überlassungsverträge
Mietvertrag
Entgeltliche, vorübergehende Nutzung einer Wohnung,
Räumlichkeit oder Maschine.
Pachtvertrag
Entgeltliche Überlassung von Sachen und deren Erträge
Darlehensvertrag Entgeltliche Überlassung von Geld mit Rückgabepflicht
Leihvertrag
unentgeltliche Überlassung von Sachen zum Gebrauch
24
31. Anfrage Angebot und Kaufvertrag
Eine Anfrage dient zur Einholung von Angeboten, damit man weiß, ob und zu welchen
Preisen und Bedingungen Güter und Dienstleistungen bezogen werden können. Der
Anfragende ist rechtlich nicht gebunden.
Ein Angebot ist eine rechtliche Willenserklärung an einen bestimmten Kunden. Es ist eine
verbindliche Erklärung, bestimmte Leistungen zu bestimmten Bedingungen zu liefern.
Verbindlichkeit
Mündliche/telefonische Angebote gelten nur für die Dauer des Gesprächs und
werden erst verbindlich, wenn sie dem Kunden zugehen.
Lieferer ist so lange an sein Angebot gebunden, wie er „unter verkehrsüblichen
Umständen“ mit einer Nachricht rechnen kann.
Lieferer ist nicht mehr an Angebot gebunden, wenn:
der Kunde das Angebot ablehnt
seine Bestellung verspätet beim Lager eingeht
seine Bestellung inhaltlich vom Angebot abweicht
er sein Angebot rechtzeitig Widerruf
Freizeichnungsklauseln
Ein Lieferer kann die Verbindlichkeit seines Angebots durch Freizeichnungsklauseln oder durch ein zeitlich befristetes Angebot einschränken
„solange Vorrat reicht“
Preis/Lieferzeit verbindlich, Menge unverbindlich
„freibleibend“
alles unverbindlich
„ohne Gewähr“/ „ohne Obligo“ alles unverbindlich
„Preise freibleibend“
Lieferzeit/Menge verbindlich, Preise unverbindlich
„Lieferzeit freibleibend“
Preis/Menge verbindlich, Lieferzeit freibleibend
Inhalte für Aussagekräftiges Angebot
Art und Qualität der Ware
Menge nach Maßeinheiten
Preis je Einheit, Gesamtpreise, Rabatte
Lieferungsmodus: Zeit, Transport- / Verpackungskosten
Zahlungsmodus: Art, Fristen, Skonto
Erfüllungsort, Gerichtsstand
Anpreisung und Angebot
Beispiele
Adressaten
Rechtswirksamkeit
Inhalt
Ziel
Anpreisung
- Zeitungsanzeigen, Prospekte
- Kataloge, Preislisten
- Schaufensterauslagen
- Allgemeinheit
- Zeitungsleser
- Passanten
Angebot
- per Post / Email
- per Telefon / Fax
- Vertreter
________
- keine / unverbindlich
- grundsätzlich verbindlich
- genau bestimmt
- pauschaler Charakter
- Werbecharakter
- Kundengewinnung
___
- genau bestimmt, sodass der
Andere „ja“ sagen muss._____
- Kaufvertrag abschließen
= rechtlicher Antrag
= Willenserklärung
___
___
- interessierte Kunden
___
25
32. Vertragsabschluss
Verpflichtungsgeschäft
Ein mehrseitiges Rechtsgeschäft(Vertrag) kommt durch zwei übereinstimmende
Willenserklärungen zustande.
Antrag
Annahme
zeitliche, erste Willenserklärung (§145 BGB)
nachfolgende Willenserklärung (§147 BGB)
Antrag ist grundsätzlich bindend außer
- Ausgeschlossen
- Befristet
- Rechtzeitiger Widerruf
Annahme ist rechtswirksam
- unter Anwesenden sofort (§147 BGB)
- unter Abwesenden mit angemessener Frist (ca. 3-5 Tage)
Antrag + Annahme = Übereinstimmung  Kauf (Vertrag)
Möglichkeiten zum Vertragsabschluss
Verkäufer
Käufer
Antrag
Angebot
Bestellung


Kaufvertrag
Kauvertrag


Käufer
Bestellung

Kaufvertrag

Annahme
Bestellung
BestellungsAnnahme
Lieferung
____
Käufer
Verkäufer
Verkäufer
Aus Antrag und Annahme ergeben sich rechtliche Pflichten (Verpflichtungsgeschäft zum
Abschluss des Kaufvertrages).
Pflichten beim Kaufvertrag (§433 BGB)
Verkäufer
oder auch
Käufer
 erste Willenserklärung (Antrag)
(verbindliches Angebot, Bestellung)
 zweite Willenserklärung (Bestellung
Bestellungsannahme, Lieferung


Käufer
oder auch
Verkäufer
Erfüllungsgeschäft
Der Eigentums- und Besitzübergang erfolgt erst durch das Erfüllungsgeschäft, d.h. mit der
Erfüllung der Pflichten beider Seiten (Leistung/Gegenleistung):
Verkäufer muss
- zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Art und Weise liefern
- Eigentumsübertragung der Ware sicherstellen
- Kaufpreis annehmen
Käufer muss
- die ordnungsgemäß gelieferte Ware prüfen und Annehmen
- den Kaufpreis rechtzeitig bezahlen
Wenn Käufer und Verkäufer ihre Pflichten erfüllt haben ist das Erfüllungsgeschäft
abgeschlossen, andernfalls spricht man von „Störungen des Kaufvertrags“.
26
33. Teilabschnitte des Kaufvertrags
Antrag (Angebot)
+
=
Vertragsabschluss (Verpflichtungsgeschäft)
Annahme (Bestellung)
Verfügung über die Ware (Verkäufer muss dem Käufer die Ware beschaffen
und ihm das Eigentum der Ware übertragen)
+
=
Erfüllungsgeschäft (Verfügungsgeschäft)
Verfügung über das Geld (Käufer muss ordnungsgemäß gelieferte Ware
Annehmen und den vereinbarten Kaufpreis bezahlen)
Verpflichtungsgeschäft +
Erfüllungsgeschäft
=
Kaufvertrag
34. Arten von Kaufverträgen
Arten von Kaufverträgen sind unterteilt nach:
der rechtlichen Stellung der Vertragspartner
Bürgerlicher Kauf
Vertragspartner sind Privatpersonen
Einseitiger Handelspakt
Ein Vertragspartner ist Kaufmann
Zweiseitiger Handelspakt Vertragspartner sind Kaufleute
der Art und Güte der Ware
Stückkauf
es wird eine ganz bestimmte Ware gekauft (nicht vertretbare W.)
Gattungskauf
die Ware ist nur der Art nach bestimmt (gleichartige Ware)
Kauf auf Probe
Kauf mit Rückgaberecht innerhalb vereinbarter Zeit
Kauf nach Probe Kauf nach vorliegenden Mustern oder Proben. (Muster entspr.)
Kauf zur Probe
Kauf einer kleinen Menge zum Test der Ware
Spezifikationskauf Menge und Art der Ware werden bei Vertragsabschluss festGelegt, weitere Details werden innerhalb einer Frist besprochen
Rauschkauf
Kauf eines Warenpostens zu einem Pauschalpreis, oder
Zusicherung einer bestimmten Art und Güte der Einzelwaren
Kauf nach Sicht
Käufer kann vor Vertragsabschluss die Ware nur besichtigen
und später keine Mängel mehr geltend machen.
dem Zahlungszeitpunkt
Kauf gegen Anzahlung Käufer bezahlt bereits von Lieferung einen Teil des Preises
Barkauf
Käufer bezahlt bei Lieferung bar.
Zielkauf
Zahlung innerhalb einer Frist nach Lieferung (Zahlungsziel)
Abzahlungs-/Ratenkauf Kunde bezahlt in mehreren Raten, oft mit Anzahlung
dem Lieferzeitpunkt
Sofortkauf
Lieferung erfolgt unmittelbar nach Vertragsabschluss
Terminkauf
Lieferung erfolgt innerhalb einer bestimmten Frist / Termin
Fixkauf
Lieferung erfolgt an einem genau bestimmten Zeitpunkt
Kauf auf Abruf
Käufer bestimmt den Zeitpunkt der Lieferung später
oder er ruft Teilmengen nach und nach ab.
der Eigentumsübertragung
Eigentumsvorbehalt Käufer erwirbt erst nach vollständiger Bezahlung das Eigentum
Kommissionskauf Käufer erwirbt den Besitz an einer Ware, verkauft sie in
seinem Namen weiter und erhält eine Provision.
27
35. Störungen des Kaufvertrags
Pflichtverletzungen des Verkäufers
Mangelhafte Lieferung (Schlechtleistung)
- fehlerhafte Ware
- falsche Lieferung
- zuwenig Lieferung
- Montagematerial
- mangelhafte Montageanleitung
- Ware entspricht nicht der Werbung
Nicht-Rechtzeitig-Lieferung (Lieferverzug)
- Fälligkeit und Anmahnung der Lieferung
- Fälligkeit und Nichteinhalten des Liefertermins
- Verschulden des Lieferers
Pflichten des Käufers
Prüfpflicht Ware unverzüglich prüfen
Rügepflicht Mängelrüge senden
Rechtsansprüche des Käufers bei Mängeln
Nacherfüllung / Nachbesserung / Mängelbeseitigung
Neulieferung / Ersatzlieferung
Nach zweimaligem Fehlschlagen der Mängelbeseitigung:
- Schadensersatz
- Preisänderung
- Vertragsrücktritt
Rechtsansprüche des Käufers bei Nichtlieferung
Lieferung fordern
Lieferung und Schadensersatz
Schadensersatz statt Lieferung
Ersatz für vergebliche Aufwendungen:
Kosten in Erwartung der Lieferung z.B.: Lagermiete für Ware
Pflichtverletzungen des Käufers
Annahmeverzug
- Fälligkeit der Lieferung
- ordnungsgemäße Lieferung
- Warenannahme abgelehnt
- Verschulden des Käufers ist unerheblich
Nichtzahlung trotz
- Fälligkeit und Nichtzahlung an vereinbartem Termin
- Fälligkeit und Annahme der Zahlung
- Frist von 30 Tagen nach der Fälligkeit
Rechtsansprüche des Verkäufers bei Annahmeverzug
Rücktritt vom Kaufvertrag
auf Warenannahme bestehen
Selbsthilfeverkauf / Versteigerung / Notverkauf nach Benachrichtigung
Verkäufer haftet bei Beschädigung nur bei Vorsatz/grober Fahrlässigkeit
Rechtsansprüche des Verkäufers bei Zahlungsverzug
Zahlungsforderung mit Mahngebühren und Verzugszinsen
nach Ablauf angemessener Frist: Vertragsrücktritt / Schadensersatz
36. Organisation
Organisation
im Unternehmen dauerhaft festgelegte Regelungen für die
Zusammenarbeit und den Betriebsablauf
Aufbauorganisation (wer übernimmt welche Aufgaben?)
Aufgabenzerlegung
Bildung von Stellen/Abteilungen
28
Rangordnung
Führung
Darstellung als:
- Organigramm
- Stellenbeschreibung
Ablauforganisation
zeitlich
räumlich
sachlich / funktional
menschengerecht
Darstellung als:
- Arbeitsablaufkarte - Flussdiagramm
- Balkendiagramm
- Netzplan
Beispiele - Aufgaben der Aufbauorganisation:
- Aufgaben der Zuordnung des Bereichs „Netzwerke“ zur Abteilung „Computersysteme“
- Bestimmung über die Vertretungsbefugnis eines Abteilungsleiters
- Bildung neuer Stellen aufgrund der Erweiterung der Verkaufsgebiete
- Beinhaltet die Ordnung von Zuständigkeiten, Kompetenzen und Verantwortungsbereichen
Beispiele – Aufgaben der Ablauforganisation:
Raumplanung, Zeitplanung, Arbeitsablaufplanung, Sachmittelplanung
37. Aufbauorganisation
Stellenbildung
- kleinste betriebliche Organisationseinheit
- alle Teilaufgaben zusammengefasst zum Aufgabenbereich einer Person
Stellenarten
- Instanz (Stelle mit Leitungsfunktion)
- Stabstelle (Beratung, Information für Instanzen ohne Weisungsbefugnis)
- Ausführende Stellen (Stelle ohne Leitungsfunktion)
Abteilungsbildung
- mehrere Stellen zusammengefasst unter einer Leitung (=Kontrolle, Verantwortung
Übersicht)
Abteilungsarten
- Funktional (Einkauf, Verkauf, Finanzbuchhaltung)
- Produkt (PKW, LKW, Omnibus)
- Regional (Bayer, Deutschland, Europa, …)
- Personal (Herr Schreier, Frau Obermüller, Herr Grande)
Organigramm
- grafisches Hilfsmittel zur Abbildung der betrieblichen Organisationsstruktur
- Funktionen: -Hierarchie -Aufgabengliederung -Kommunikationsbeziehungen
Managementebenen
29
Leitungssysteme
Die Verteilung von Leitungsaufgaben, Entscheidungs- und Weisungskompetenzen werden
in der Über-, Unter- oder Gleichordnung der Stellen im Organigramm sichtbar gemacht
a) Einliniensystem (jede untergeordnete Stelle kann nur von einer direkt übergeordneten Instanz Weisungen entgegennehmen)
Vorteil: Klare Zuständigkeiten
Nachteil: Überlassung der Instanzen
b) Mehrliniensystem (jede untergeordnete Stelle kann von mehreren direkt übergeordneten Instanzen Weisungen annehmen)
Vorteil: Spezialisierung der Instanzen
Nachteil: Kompetenzüberschneidungen
c) Stab-Linien-System (Den Instanzen sind Stäbe ohne Weisungsbefugnis zur
Unterstützung(Beratung,Information) zugeordnet)
Vorteil: Instanzen werden bei klarem Dienstweg entlastet
Nachteil: fachliche Abhängigkeit von Stäben
d) Matrix-System (Eine Variante des Mehrliniensystems, in dem die Stellen einem
Abteilungsleiter und einem Fachexperten unterstehen)
Vorteil: Problemlösung durch mehrere Spezialisten
Nachteil: Kompetenzprobleme
30
38. Ablauforganisation
- die rationale Gestaltung von Arbeitsprozessen zur Erfüllung betrieblicher Teilaufgaben
- die Ordnung von zeitlich und räumlich hinter- und nebeneinander verlaufender Arbeitsvorhaben
Ziele
optimale Auslastung der Arbeitskräfte / Betriebsmittel
Minimierung der Durchlaufzeiten der Arbeitsvorhaben
Kriterien (für die Ordnung der Arbeitsabläufe)
Arbeitsinhalt: - Arbeitsobjekt bestimmen - Arbeitsanalyse der Einzelverrichtungen
Arbeitszeit: - Reihenfolge & Zeitdauer - Start- und Endtermine
Arbeitsraum
- effiziente Anordnung der Stellen bzw. Arbeitsplätze
Arbeitszuordnung - Einzelpersonen oder Arbeitsgruppen
Ablaufdiagramm
Inhalt: wörtliche Aufführung aller Arbeitsgänge in ihrer Reihenfolge
Form: Arbeitsablaufkarte
Netplantechnik
Inhalt: Beschreibung der Teilarbeiten
Beispiel: Struktur- und Zeitanalyse „Bau einer Lagerhalle“
31
Flussdiagramm
Beispiel: Arbeitsablauf „Bearbeitung einer Bestellung von Kunden
Das Hauptziel jeder betrieblichen Organisation ist es, Aufbau und Ablauf betrieblicher
Aufgaben so festzulegen, dass das Unternehmensziel „Produktion/Verkauf von
Gütern/Dienstleistungen“ möglichst störungsfrei erreicht werden kann.
Die klassische Organisation basiert auf den Elementen Aufbau- und Ablauforganisation
Im Vordergrund steht die funktionale Organisation, d.h. die Konzentration auf bestimmte
Abteilungen wie Beschaffung, Produktion, Absatz, Rechnungswesen, …
Typisch für die funktionsorientierte Ablauforganisation ist, dass Aufgabenträger nur Stellenoder Arbeitsplatzbezogen für den ihnen zugeordneten Teilablauf zuständig sind.
Folge: Bei der klassischen funktionsorientierten Ablauforganisation sind Mitarbeiter in ihrer
Abteilung „gefangen“, abteilungsübergreifendes Denken und Handeln findet kaum statt.
Nachteile der Funktionsorientierung
- wechselnde Ansprechpartner („Weiterleiten“ des Kunden an Abteilungen)
- kaum Zusammenarbeit / Kommunikation zwischen Abteilungen
- Engpässe an Schnittstellen
- wenig Abteilungsübergreifendes Kosten-Nutzen denken
- enge Leistungsausrichtung auf Kosten und Zeit
- fehlender Überblick, Gefahr von Doppelarbeiten, Datenredundanz
Bei der prozessorientierten Ablauforganisation werden Aufträge von Planung bis zur
Ergebniskontrolle in die Verantwortung eines Aufgabenträgers zugeordnet, sodass
Abteilungsgrenzen zunehmend verschwinden.
Abteilungsübergreifende Kernprozesse werden Teams zugeordnet, die diesen Vorgang mit
Spezialisten ganzheitlich, arbeitsplatz- und funktionsübergreifend bearbeiten können.
Merkmale einer prozessorientierten Organisation
- Abteilungsgrenzen
- Ermittlung von Kernprozessen
- Bildung von prozessverantwortlichen Teams
- ganzheitliche (planen,steuern,kontrollieren) Abwicklung von Teilprozessen
- direkter Kundenkontakt bei Prozessverantwortlichen
- Unterstützung durch ERP-Software (Enterprise Ressource Planning
=
Einsatzplanung der Unternehmensressourcen)
32
Kernprozesse
- direkte Schnittstelle zum Kunden
- Erbringen der Hauptleistung
- direkt Wertschöpfend
Unterstütungsprozesse
- keine direkte Schnittstelle zum Kunden
- unterstützen die Kernprozesse
- indirekt Wertschöpfend
Vorteile
- klare Ansprechpartner, bessere Kundenbetreuung
- Abteilungsübergreifendes Denken, besserer Überblick
- Ziel- / Ergebnisorientierung bei Kunden / am Markt
- mehr Verantwortung, mehr Motivation, höhere Qualität
- größere Arbeitszufriedenheit, ausgeprägtes Kosten-Nutzen-Denken
Probleme
- Angst / Unlust, Ablehnung bei Mitarbeitern
- keine Bereitschaft zu mehr Verantwortung
- höhere Umstellungskosten / - Aufwand (Arbeitsplätze,Ausbildung,Software)
- informelle Einflüsse, z.B.: Organisator ist unbeliebt
39. Netzplantechnik
Beispiel: Ein Projektteam soll eine detaillierte Termin- / Zeitplanung vornehmen. Es werden
zunächst alle Teilvorgänge in einer Vorgangsliste aufgelistet:
Vorgang
A
B
C
…
Beschreibung
Entwurf, Planung
Erdaushub
Ausgießen Fundamente
…
Darstellungstechnik
FAZ
FEZ
FAZ / FEZ
|
|
|
|
SAZ / SEZ
| Dauer | GP | FP |
FP / GP
SAZ
SEZ
Folgetätigkeit
B, F, G
C
D
…
Dauer
20
3
2
…
Frühester Anfangs- / Endzeitpunkt
Spätester Anfangs- / Endzeitpunkt
Freier Puffer / Gesamtpuffer
FEZ = FAZ + Dauer
Frühster Endtermin, ermittelt durch „Vorwärtsrechnung“
SAZ = SEZ – Dauer
Spätester Anfangstermin, ermittelt durch „Rückwärtsrechnung“
Für jeden Knoten gilt: SAZ – FAZ = SEZ – FEZ
Gesamtpuffer = Zeitraum, um den man eine Aktivität maximal verschieben kann, ohne die
späteren Termine der Nachfolger zu beeinflussen. GP = SAZ – FAZ
Freier Puffer = Zeitraum, um den man eine Aktivität maximal verschieben kann, ohne die
frühesten Termine der Nachfolger zu beeinflussen. FP = FAZNachfolger – FEZVorgänger
Kritischer Pfad = Weg ohne Pufferzeiten, d.h. der Netzplan zeigt einen Weg, auf dem der
Gesamtpuffer und der Freie Puffer den Wert 0 haben. Verzögerungen auf diesem
Weg führen zu Verzögerungen des Gesamtprojekts.
Vorwärtsterminierung (progressiv)
Terminierung von links nach rechts (vom Starttermin zum Endtermin)
erster Vorgang startet mit FAZ = 0
vom Projektanfang vorwärts in die Zukunft
Ergebnis: Projekt-Endtermin, Mindestprojektdauer
Rückwärtsterminierung (retrograd)
Terminierung von rechts nach links
FEZ des letzten Vorgangs = SEZ dieses Vorgangs
vom Projektende rückwärts zur Gegenwart
Ergebnis: Projektbeginn
33
Vorteile
Strukturierte Vorgehensweise bei der Planung von umfangreichen Projekten
Denken in Zusammenhängen, Systemdenken
großer Datenumfang schnell und sicher (mit EDV) zu bewältigen
plötzlich auftretende Störungen im Projektablauf kurzfristig ersichtlich
 rechtzeitiges Eingreifen möglich
Ergebnisse rasch und in übersichtlicher Form darstellbar
Kosten- und Zeitersparnis
Abstimmung der Informationen auf den jeweiligen Verantwortungsbereich möglich
Übung – Erstellen eines Netzplans zu folgender Vorgangsliste:
Vorgang
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Beschreibung
Vorgänger
Zielsetzung
–
Marktforschung durchführen 10
Produktideen gewinnen
10
Produkt entwickeln
30
Produkt testen (Prototyp)
40
Absatzstrategie entwerfen
20
Markttest durchführen
50, 60
Messevorführung
70
Ressourcen bereitstellen
70
Produktion starten
80, 90
Nachfolger
20,30
60
40
50
70
70
80,90
100
100
–
Dauer
0
20
10
20
5
10
5
10
30
5
Arbeitsschritte:
Schema erstellen (Nummer, Bezeichnung, Dauer)
Rechnen: FAZ = 0 FEZ = FAZ + Dauer
FEZ = FAZ, mehrere FEZ  größter FAZ
letzter FEZ = letzter SEZ
SAZ = SEZ – Dauer SAZ2 – SEZ1
Kontrolle: 1.SATZ = 0
^SAZ – FAZ = ^SEZ – FEZ je Knoten
Puffer ausrechnen:
Gesamtpuffer = SAZ – FAZ = SEZ – FEZ
Freier Puffer = FAZ2 - FEZ1 = FP1
letzter FP = 0
 Kritischer Pfad = Wenn Gesamtpuffer und Freie Puffer = 0 sind
34
40. Geschäftsprozesse
Geschäftsprozess = Abfolge von Tätigkeiten zur Erfüllung einer betrieblichen Aufgabe
Definition: Transformation (=Veränderung) eines Objektes(=Werkstoffe) durch Menschen
oder Maschinen zur Erreichung eines Zieles(Herstellung v. Güter/Dienstleistungen)
Merkmale
- haben einen definierten Anfang und ein eindeutiges Ende
- bestehen aus einer Kette von Aktivitäten (Teilprozesse)
- orientieren sich an den Unternehmenszielen
- erbringen ein Ergebnis (z.B.: Warenverkauf mit Gewinn), das einen
Kundennutzen (Wertschöpfung) hat.
- haben Schnittstellen zu Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftsprozessen
- verursachen Kosten durch den Verbrauch von Ressourcen
Wertschöpfungskette = die Gesamtheit aller Geschäftsprozesse eines Unternehmens
Unterscheidung nach Beitrag zur Wertschöpfung:
Kernprozesse (Geschäftsprozesse)
- haben eine direkte Schnittstelle zum Kunden
- erbringen die Hauptleistung eines Unternehmens
- erbringen die Wertschöpfung für den Kunden
- Bsp: Erzeugnisentwicklung, Fertigung, Auftragsbearbeitung
- hoher Unternehmensnutzen, hoher Kundennutzen
wertschöpfungsintensivekundennahe Kernprozesse
- Fertigung / Produktentwicklung
- Kundenbetreuung
- Disposition / Einkauf, Beschaffung
- Auftragsabwicklung
- Eingangsrechnungsbearbeitung
- Ersatzteilbeschaffung
Unterstützungsprozesse(Supportprozesse)
- haben keine direkte Schnittstelle zum Kunden
- unterstützen die Kernprozesse
- erbringen die Wertschöpfung für die Kernprozesse
- Bsp: Instandhaltung v. Maschinen, Personalbeschaffung, Transporte
- geringer Unternehmensnutzen, hoher Kundennutzen
unterstützende verwaltungsServiceprozesse
- Personalwesen
- Garantiefallabwicklung
- Finanzierung / Buchhaltung
- Qualitätsmanagement
- Qualitätsmanagement
- Kundendienst
- Finanzkaufangebote
Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)
- Ereignisse lösen Funktionen(Prozesse,Tätigkeiten) aus, diese wiederum Ereignisse.
- Verbindungen zwischen den Elementen symbolisieren den sachlogischen und
zeitlichen Ablauf.
- Bei mehreren Verknüpfungen werden Verknüpfungsoperatoren dazwischengeschaltet
Beispiele für Geschäftsprozesse
1. Kundenbetreuung
1.1.Kundenkontakte
1.2.Anfragebearbeitung
1.3.Angebotsausarbeitung
1.4.Vertragsverhandlung
1.5.Auftrag
2. Erzeugnisentwicklung
2.1.Konsturktion
2.2.Stücklistenerarbeitung
2.3.Prototypen
2.4.Nullserie
2.5.Erzeugniseinführung
35
3. Fertigung
3.1.Fertigungsplanung
3.2.Fertigungssteuerung
3.3.Teilefertigung
3.4.Baugruppenmontage
3.5.Erzeugnismontage
3.6.Versand
4. Beschaffung
4.1.Bedarfsermittlung
4.2.Lieferantenverhandlungen
4.3.Lieferantenauswahl
4.4.Bestellung
4.5.Auftragsbestätigung
4.6.Wareneingang
4.7.Einlagerung
41. Symbole für Geschäftsprozesse
Was soll gemacht werden?
Funktion/Tätigkeit, die von einer Organisationseinheit vollzogen wird.
Was hat sich ereignet? / Was ist gemacht worden?
Ein Ereignis stößt i.d.R. eine Tätigkeit/Funktion an.
Ereignisse werden immer im Partizip II beschrieben
Ein Ereignis kann aber auch das Ergebnis einer Tätigkeit/Funktion sein
Ein Ereignis ist nie eine Entscheidung.
Welche Stelle soll etwas machen?
Organisationseinheiten = betriebliche Stellen/Abteilungen, die Tätigkeiten ausführen
Zu Organisationseinheiten gehören Stellenbeschreibungen
Stellen durch einzelne Personen oder Teams besetzt
Organisationseinheiten sind keine Orte oder Personen
Welche Informationen unterstützen die Tätigkeit?
Informationsobjekte werden zur Ausführung einer Funktion benötigt.
Bsp: Begleitschreiben, Bestellungen, Karteikarten, Notizen, …
42. Logische Verknüpfungen
Logisches ODER, Disjunktur, Disjunktion
Die eine Möglichkeit schließt nicht automatisch die Andere aus
Wenn man die Wahl zwischen zwei Filmen hat, kann man den Einen, den Anderen,
oder beide (falls zeitverschoben) ansehen.
36
Logisches ENTWEDER … OEDER
Es muss exakt eine der beiden Möglichkeiten gewählt werden
Wenn man die Wahl zwischen Parkett und Loge hat kann man nur im Parket oder
in der Loge sitzen, nicht in beiden.
Logisches UND, Konjunktor, Konjunktion
Beide Möglichkeiten müssen zutreffen
Nur wenn man die Karten von Film1 und Film2 vorliegen, erhält man auf Film3 Rabatt
43. Modellieren von Geschäftsprozessen
Ein Geschäftsprozess beginnt und endet mit mindestens einem Ereignis (Start- und
Endereignis)
Sich gegenseitig ausschließende Tätigkeiten/Prozesse werden mit Hilfe einer „ENTWEDER
ODER-Verknüpfung“ / „Exklusiv-Verknüpfung“ modelliert
Das Ergebnis einer Tätigkeit wird als Ereignis behandelt.
44. Merkmale eines Projekts
Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit (neu, komplex)
Zielvorgabe (Gesamtziel, Teilziele, Zielkonflikte, Risiken)
Zeitliche, personelle, finanzielle Begrenzung (Budget)
Abgrenzung von anderen Vorhaben
projektspezifische Organisation (Projektleiter, Teamarbeit, Projekthandbuch,
Projektmanagementsoftware,...)
 Projekte sind umfangreiche Vorhaben zur Lösung eines komplexen Vorhabens
Beispiele:
Bereich
Staat
Betrieb
Schule
Projekt
Errichtung einer Autobahnauffahrt
neues Vertriebssystem im Bereich
des E-Commerce entwickeln
Planung, Durchführung und AusWertung einer Betriebserkundung
Zeitrahmen
18 Monate
9 Monate
4 Wochen
45. Projektphasen
1. Projektvorbereitung
Eine ungenaue Projektidee zur Projektdefinition entwickeln
Zielanalyse
37
Leistungsziele: Marktanteile, Kundenbindung
ökonomische Ziele: Kostensenkung, Umsatzsteigerung, Kapazitätsauslastung
human soziale Ziele: Zusammenarbeit, Kundenfreundlichkeit
ökologische Ziele: Energieeinsparung, Papierverbrauch, Wiederverwertbarkeit
Projektauftrag genehmigen durch Geschäftsleitung/Kunde:
Ziele
Beginn / Ende
Zeitplan
Budget / (Teil-)Ergebnisse
2. Projektplanung
Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten, zeitliche Arbeitsabfolge
Personaleinsatz, Risikoabschätzung, Arbeitsschritte, Materialaufwand
3. Projektdurchführung
Motivation aller Beteiligten (Auftraggeber, Projektmanager, Projektmitarbeiter,
Experten, Lieferanten)
Projektsteuerung: Ziele und Zeitplan eingehalten, Änderungswünsche, Teamkonflikte
Projektcontrolling: Plan- und Ist-Daten zur Kosten-/Zeitplanung vergleichen
Projektdokumentation
4. Projektabschluss
Ergebnispräsentation
Projektabnahme durch Kunden, Einführung/Einweisung, Schulungen
Projektabschlussbericht
Auswertung mit Störungs- und Konfliktanalysen, sowie Verbesserungsvorschlägen
Teamauflösung
46. Leistungs- Geld- und Informationsflüsse
38
47. Beschaffung
Beschaffung der
Mitttel zur Leistungserstellung wie Betriebsmittel (Materialien, Personal, Kapital)
Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Bauteile, Fertigteile, Dienstleistungen
Beschaffungslogistik (=Organisiert die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen)
in der richtigen Menge
zum richtigen Zeitpunkt
in der notwendigen Qualität
zu möglichst geringen Kosten
am richtigen Ort
Arbeitsabläufe
- Bedarfsmitteilung der nötigen Mengen
- Beschaffungsplanung
Material / was?
Menge / wie viel?
Zeit / wann?
Preis / wie hoch?
Bezugsquelle / wo?
- Bestandsführung und Bestandsplanung
Warenbestände und Bestandsänderungen erfassen
mengen- und wertmäßige Bestandsplanung
Fehlmengen verhindern
- Lieferantenauswahl (wo?)
Bewertung und Auswahl der Lieferanten
Verhandlungen über Konditionen
- Bestellabwicklung
Anfragen, Angebotsvergleiche, Bestellungen
Wareneingang erfassen, Terminüberwachung
Rechnungsprüfung
Optimale Bestellmenge
- ist die Menge, bei der die Summe der Bestell- und Lieferkosten pro
Mengeneinheit am kleinsten ist.
- liegt zwischen großen und kleinen Beschaffungsmengen
- versucht deren Vor- und Nachteile gegenseitig auszugleichen
große Beschaffungsmengen
- Preisvorteile durch Mengenrabatte
- unabhängiger von Schwankungen am Beschaffungsmarkt
- hohe Lagerbestände verursachen hohe Lager- und Kapitalkosten
- hohes Absatzrisiko (Ladenhüter)
kleine Beschaffungsmengen
- geringe Lager- und Kapitalkosten
- schnelle Anpassung an den Markt
- geringeres Absatzrisiko
- hohe Transport- / Bestellkosten
- keine Mengenrabatte / Engpässe bei Beschaffung
Beispiel:
Anzahl der
Bestellmenge
Bestelkosten
Lagerkost.
BeschaffungsBestellungen
in Stück
in EUR
in EUR
kosten in EUR
1
100
70,00
1120,00
1190,00
2
50
140,00
560,00
700,00
3
34
210,00
381,00
591,00
4
25
280,00
=
280,00
560,00
5
20
350,00
224,00
574,00
6
15
490,00
168,00
658,00
7
10
700,00
112,00
812,00
…
…
…
…
…
_
39
48. Lagerbestände und Lagerarten
1. Mindestbestand
Lieferzeitüberschreitungen der Lieferanten oder unerwartete Lagerabgänge durch Verkäufe
können kurzfristig zur Lieferunfähigkeit führen. Um dies zu verhindern, legt der Betrieb einen
Mindestbestand im Lager fest, der normal nicht angegriffen wird.
2. Meldebestand
Der Meldebestand muss so groß sein, dass bei normalem Lagerabgang innerhalb der
Bestell- und Lieferzeit der Mindestbestand nicht angegriffen wird.
3. Beispiel
Der eiserne Bestand einer Ware ist auf 10 Stück festgelegt. Jeden Tag werden
durchschnittlich 5 Stück der Ware verkauft. Die Lieferzeit dauert vier Tage. Bei welchem
Lagerbestand muss bestellt werden?
Grafische Darstellung
Lösung:
Meldebestand = Mindestbestand + Tagesabsatz x Lieferzeit
Meldebestand =
10 stk.
+ 5stk./Tag x 4 Tage
Meldebestand = 30 Stück
Bei einem Lagerbestand von 30 Stück muss bestellt werden
4. Lagerarten in den Betriebsbereichen
mögliche
Störungen
Lösungen
_
Beschaffung
- Lieferausfall
- Transportprobleme
- Rohstoffmangel
- Lieferverzug
- Roh- / HilfsstoffLager
- Eingangslager
Produktion
- Maschine / Transporteinrichtung fällt aus
- Materialfluss steht
still
- Zwischenlager für
unfertige Erzeugnisse
- Ersatzteillager
Absatz
_
- Absatzrückgang
wg. wirt. Abschwung
- Nachfrageschwankungen___
- Fertigerzeugnislager
____
40
49. Optimierung der Lagerhaltung
Beispiel:
Lagerkosten je Stück = 10,00 EUR; Einkaufspreis je Stück = 50,0 EUR; Mindestbestand 10 Stück
Kennziffer
Formel
durchschn.
Lagerbestand
(Bestellmenge
/ 2 ) + Mind.
bestand
Fall A:
Bestellung d.
JahresverBrauchs zu
Jahresbeginn
(3600 stk.)
( 3600 / 2 )
+ 10
=
1810
Fall B:
Bestellung
der optimalen
( 200 / 2)
Bestellmenge
(200 stk.)
Faustregel
Umschlags- durchschn.
häufigkeit Lagerdauer
durchschn.
Lagerkosten
( 3600 / 1810 ) ( 360 / 2 )
=
=
1,99
180 Tage
^ 2
1810 x 10,00 €
=
18.100,00 €
durchschn.
Kapitalbindung
(Jahresverbr.
360 Tage__ durchs. Lagerbes. durchs. Lagerbes.
durchschnittl.
Umschlags*
*
Jahresbestand- häufigkeit
Lagerkost. Je stk. Einkaufspr. Je stk.
1810 x 50,00€
=
90.500,00 €
_____
+ 10
=
(3600 / 110)
(360/32,7)
=
32,7
=
11 Tage
110 x 10,00 €
110 x 50,00€
=
1.100,00 €
=
5.500,00 €
110
^ 33
_
hoher
hoher Umniedrige
niedrige
hohe KapitalLagerbestand
schlag
Lagerdauer
Lagerkosten
bindung = hohe
=
=
=
=
Opportunitätskost.
hohe Kapital- wenig gebund. wenig gebund. wenig gebund. = entgangener
bindung
Kapital
Kaptital
Kapital
Gewinn/Zinsgewinn
Unternehmens- niedrigerer
Ziele
Lagerbestand
minimale Gesamtkosten
= Lager- und Bestellkosten
niedrige
Lagerkosten
minimale
Gesamtkosten
Vorratshaltung erhöht die Lagerkosten
Just-In-Time Lieferung erhöht die Bestellkosten
50. Marktforschung
Arten von Märkten: Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt (Kapital- und Zinsentwicklung),
Imobilienmarkt, Beschaffungsmarkt, ....
Beschaffen von Informationen über:
- Nachfrager
( Bedarfsforschung )
- Kokurrenten
( Konkurenzforschung )
- eigene Stellung am Markt ( Absatzforschung )
- allgemeine wirtschaftliche Verhältnisse
( z.B.: Konjunktur, Kriese, ...)
Gegenstand der Marktforschung ist die Beschaffung von Informationen über den
Absatzmarkt der jeweiligen Unternehmung (Branche).
Dabei wird der heterogene Absatzmarkt in möglichst homogene Teilmärkte aufgespalten.
Im Absatzbereich ist die Marktforschung wichtige Grundlage für die Absatzplanung und
Absatzpolitik.
Ziel der Marktforschung ist es, Informationen zu beschaffen, über:
- die tatsächlichen und möglichen Nachfrager
Bedarfsforschung
41
Marktgröße
Anzahl der Nachfrager
Auftragsvolumen (A-, B-, C-Kunden)
Anzahl der Aufträge / Bestellungen
Kundendaten
Ansprechpartner: Alter, Geschlecht, Kulturkreis, Berufe, Qualifik., ...
Kaufmotive
Modernisierung
Kosteneinsparnis
Günstige Kredite (niedriges Zinsniveau)
(wer, wieviel, warum, an wen)
- die Konkurenz und die Entwicklung der Branche
Konkurenzforschung
Marktgröße
Anzahl der Anbieter
Umsatz, Anzahl Angestellter, Marktanteil, Bilanzsumme, Gewinn, ...
Stärken
hohe Produktqualität
viele Innovationen
gutes Personal
günstige Produktion
Eigenkapital
Image des Unternehmens
Stammkunden
zahlungskräftige Kunden
Produkte
Vor- und Nachteile
Qualität
Design
Preis-Leistungs-Verhältnis
Vertragsgestaltung
Support / Service
Kundenbetreung
- eigene Stellung am Markt
Prüfen der Wirkung von
einer Produkt- / Preisänderung
einer Änderung der Zusatzleistung
einer Änderung der Zahlungs- / Lieferbedingungen (abWerk = selbst
frei Haus = kostenlos)
Werbemaßnahmen, Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter
- allgemeinwirtschaftliche Verhältnisse
Wirtschaftsstruktur
ansässige Unternehmen, Branchen und Veränderungen
Wirtschaftspolitik
Gewerbesteuer
Ausbau der Infrastruktur
günstige Grundstücke
Konjunktur
Aufschwung
Hochkonjunktur (Boom)
Rezession (Rückgang, Konjunkturtief)
42
51. Konjunkturphasen
BIP = Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innherhalb einer Volkswirtschaft (eines Landes) erwirtschaftet werden.
Aufschwung
Hochkojunktur
Rezession
Depression
Auftragslage
(frühindikator)
zunehmender
Auftragseingang
Hohe auftragsbestände. Lager sind
geräumt, lange
Lieferfristen.
Auftragsstockung,
Zahlhungsfähigkeit der Kunden
verschlechtert.
Nahezuher Auftrags stopp.
Produktion und
Steigerung von
Produktionstiefstand
Produktion und Absatz, zunehmende
Kapazitätsauslast.
Maximale Kapazi-
Produktions- und
tätsauslastung,
Produktions- und
Absatzhöchststand
Absatzrückgan,
Entstehung ungenutzer Kapazitäten
stillgelegte Kapazitäten,starke Absatzschwankungen
(präsenzindikator)
Beschäftigung
Beschäftigungs(spätindikator)
zunahme, Rückgang der Arbeitslosigkeit
Vollbeschäftigung
mit Neigung zur
Überbeschäftig.
Arbeitskräftemäng.
Kurzarbeit, Entlassung von
Arbeitskräften
Anhaltende Unterbeschäftigung,
Massenarbeitslosigkeit
Investitionsneigung
(präs.indikator)
Starke Investitionsneigung, Kapazitäts
ausbau
Weitere Investitionszunahme,
trotz hoher Zins
Investitionsrückgang, Kapazitätsabbau (fallender zins)
Preise
(spätindikator)
Bessere Kapazitätsausnutzung bewirkt
Preisstabilität
Dauerhafter NachNachgiebige Preise
frageüberhang, bewirkt
Preissteigerung
--> Verkäufermarkt
--> Käufermarkt
Aktienkurse
(frühindikator)
steigen infolge
optimistischer Konjunkturerwartungen
Aktienkurse sind
spekulativ,
überzogen
Absatz
sinken durch pesimistischer Konjunktur erwartung
Investitionsstopp,
trotz niedr. Zins
Ruinöser Preiswettbewerb.
Preisverfall
Zusammenbruch
der Aktienkurse
52. Leistung der Wirtschaft
Hochkonjunktur (Boom)
Markt
Nachfrage > Angebot --> Verkäufermarkt --> Preise steigen
Merkmale
hohe Auftragsbestände
lange Lieferfristen
hohe Kapazitätsauslastung
niedrige Arbeitslosigkeit
hohe Aktienkurse
hohe Zinsen, trotzdem weitere Investitionsneigungen
Konjunkturdämpfende Maßnahmen des Staates
bereits beschlossene Ausgaben werden zurückgenommen
Veringerung der Kreditaufnahme
Erhöhte Tilgung von Krediten
ev. Erhöhung der Lohn- / Einkommens- / Mehrwertssteuer
Konjunkturrückgang (Rezession)
Markt
Nachfrage < Angebot --> Käufermarkt --> Preise sinken
Merkmale
sinkende Auftragsbestände
kurze Lieferfristen
sinkende Kapazitätsauslastung steigende Arbeitslosigkeit
sinkende Zinsen
Investitionsrückgang
fallende Aktienkurse
Konjunktur
43
Ausgaben werden erhöht
Erhöhung der Kreditaufnahme
ev. Verringerrung der Lohn- / Einkommens- / Mehrwertssteuer
Marktuntersuchungen
= Sammeln von Informationen über dem Markt als Entscheidungshilfe für ein erfolgreiches
Handeln des Unternehmens.
Markttransparenz
Die Informationen müssen
Man will den Markt durchschaubar machen
- relevant
- zuverlässig / genau
- aktuell sein.
Markterkundung
Unystematisches sammeln von Informaitonen
(bereits vorhanden)
Berichte des Verkaufspersonals
Kontokorrentbuchhaltung
Reklamationen
Marktberichte von staatischen Ämtern, Banken, Verbänden, OECD, ...
Messeunterlagen, Produktinformationen
--> vor allem für kleinere Unternehmen (aus Kostengründen)
Marktforschung
Systematisches sammeln von Informationen
(mit wissenschaftl. Methoden vorbereitet)
eigene Umfrage, z.B.: ob Kunden mit Service zufrieden sind
Marktforschungsinstitute, z.B.: Entwicklung seiner Branche
Marktanalyse
Zeitpunktanalyse
vor Einführung eines neuen Produkts
vor Einrichtung einer Zweigstelle
Marktbeobachtung
Zeitraumanalyse
gleichbleibender Personenkreis wird über Zeitraum hinweg zum gleichen
Thema (z.B.: zur Feststellung von Trend und Entwicklung) befragt
Marktprognose
Verarbeitung der Ergebnisse aus Marktanalyse und Marktbeobachtung
Abschätzung und Vorausberechnung der zukünftigen Marktverhältnisse
als Grundlage für den Einsatz der absatzpolitischen Instrumente
Absatzpolitische Instrumente
Leistungspolitik
Kommunikationspolitik
Distributionspolitik (wie verkaufe ich mein Produkt)
--> Marketing
53. Sekundärforschung - desk research
--> die benötigten Informationen werden von Quellmaterial gewonnen, dass schon für
andere Zwecke erstellt wurde.
Innerbetriebliche Informationsquellen
Finanz- und Rechnungswesen
Guv-Rechnung
Absatzstatistik
Kotokorrentbuchhaltung
Absatz- und Vertriebsbereich
Berichte des Verkaufspersonals
44
Außerbetriebliche Informationsquellen
Amtliche Statistiken (Bund, Länder, Gemeinden)
Berichte von Marktforschungsinstituten
Bundesanzeiger
Internet
wissenschaftliche Veröffentlichungen
54. Primärforschung – field research
--> die benötigten Information werden anhand von Erhebungen gewonnen, die eigens für
den bestimmten Zweck angestellt waren.
Stichprobenverfahren (aus Gesamtkunden wird nur ein Teil befragt)
Random-Verfahren
Man wählt z.B.: den 5., 17., 23., ... Kunden aus.
nur sinvoll bei homogener Kundschaft (gleiche Branche)
Quotenverfahren
gleiche Struktur wie Gesamtmasse hinsichtlich:
- Umsatzhöhe (A-, B-, C- Kunden)
- Neu- / Stamm- / Privat-Kunden
- Branchenzugehörigkeit der Kunden
55. Umfragemethoden
Befragung
mündlich (freies bis strukturiertes Interview)
Vorteile
schnelle Ergebnisse
individuelle, präzise und persönlichere Antworten/Rückfragen möglich
Aufwand beim Kunden
Nachteile
eventuell schwierigere Auswertung
hoher Zeit- und Kostenaufwand
hohe Interviewfähigkeit nötig
schriftlich (festes Frage- und Antwortschema)
Vorteile
leichte Auswertung
große Anzahl an Befragungen möglich
niedrigere Kosten
Zeitaufwand gering
Nachteile
niedrigere Rückrufquote
unter Umständen keine / unpräzise Antworten
Anreize erforderlich
dauer für Rücksendung / Rücklauf
panel (Dauerbefragung derselben Personengruppe über denselben Gegenstand)
Ziel
Erkennen von Entwicklungen und Trends
Vorteile
Nach erster Befragung: zügige Bearbeitung
Nachteile
Nachlassendes Interesse --> Anreize erforderlich
Beobachtung
(Aufnehmen von Kundengesprächen durch Kameras)
Vorteile
Kentnisse über Verkäuferverhalten
gestellte Fragen
45
Test
nachgefragte Produkte
Kundenstruktur
Nachteile
eventuell unnatürliches Verhalten
eventuell keine Informationen über Kaufmotive und Meinungen
(Tesgruppe/Testmarkt (bsp: Einführung eines neuen Produkts))
Vorteile
Testen der Marktfähigkeit
Ermitteln der Preisobergrenze
Nachteile
Ergebnisse können nicht immer auf Gesamtmarkt übertragen werden
56. Frageformen
Definition
Beispiel
Anwendung
Vor- / Nachteile
geschlossene
Frage
Ermöglicht eine kurze
und bündige Antwort
( ja / nein )
„Treffen Sie in Ihrer
Position als ... die
Entscheidung im
Bereich ...
Sammeln von Infos
zu beginn des Gesprächs. Entscheid.
für folgende Fragen
- schnelle und
Kostengünstige
Auswertung
- Begrenzte Infos
Offene Frage
Informationen
Bietet Möglichkeit
„Welche Fragen
- Zur Ermitteln einer
- viel
mit einem vollständigen Satz zu antworten und Meingung
zu sagen. (W-Fragen)
sind von ihrerseits
noch offen? Wie
gefällt Ihnen xy?
Kundenmeinung
- Bedarfsanalyse
- zur Kundenmotivation
- schwerer Auswertbar
- hoher Kostenund Zeitaufwand
Fragetechnik, um den
Gesprächspartner zu
„Sie sind doch interessiert, Steuern
- Interesse wecken
- erhöhte Aufmerk-
- Kunde fühlt sich
bedrängt /
einer Bestätigung des
Gesagten zu bringen.
zu sparen? Es ist
bestimmt in Ihrem
Interesse, dass ...“
samkeit
- zu Beginn eines
Gesprächs
- Druck entsteht
- bei unentschlossenen
Alternativfrage
Bietet eine Auswahl
zwischen 2 oder
mehr Alternativen.
„Möchten Sie lieber
einen Espresso oder
Einen Cappuccino?“
- bei unentschloss- wenig Aufwand
enen Kunden
- Kaum Auswahl- Ausw. beschränken
möglichkeit für
- bei genauerer
Kunden
vorstellung v. Kunden
Motivations
Frage
Kunde wird zu seiner
persönlichen Meinung befragt.
„Was ist Ihnen besonders wichtig bei
Xy? Was sagen Sie
als Fachman zu...“
( siehe offeneFrage)
Suggestions
Frage
manipul.
Kunden
- kompetenz würdigung
- viele individuelle
Informationen
- schnelle Auswertung
57. Produkt- und Sortimentspolititk
= Alle Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, das Angebot an Marktleistungen des Betriebs
den sich wandelnden Bedürfnissen der Käufer anzupassen.
Materielle / Immaterielle Güter werden gekauft, weil ihre Abnehmer von ihnen (Zusatz-)
Nutzen erwarten.
Grund nutzen:
Zusatz nutzen:
Sortiment:
Handy – Telefonieren Auto – Fahren
Handy – Internetzugang Auto – …
Gesamtheit aller von einem Unternehmen angebotenen Güter und
Dienstleistungen
Sortimentsbreite:
Sortimentstiefe:
Anzahl verschiedener Warengruppen
Anzahl der Sorten je Warengruppe
46
Sortimentsumfang:
Anzahl verschiedener Artikel
Sortimentserweiterung
Aufnahme neuer Artikel und Warengruppen
Vor- / Nachteile
Ansprechen neuer Kundengruppen
Bindung von Kunden
Risikoausgleich
höhere Lagerkosten
mehr Organisationsaufwand
Sortimentsbereinigung
Herausnahme von Artikeln und Warengruppen
Vor- / Nachteile
Erfolgsverbesserung
bessere Übersicht
weniger Lagerkosten
evtl. stärkere
Umsatzschwankungen
geringere Kundenbindung
Patent:
Schutzrecht auf eine technische Erfindung
Gründe für zu wenig Innovation
- zu wenig Geld für Forschung
- Forschung (forschende Firmen) wandert ab
- Patente werden nicht angemeldet (zu teuer)
Produktidee zu Markteinführung
Ideensammlung
Quellen: Mitarbeiter, Forschung/Entwicklung,Vertrieb, Konkurenz
Ideenauswahl
Auswahl einer Idee, die in der aktuellen Situation besonders Erfolgs- / Gewinnversprechend wirkt.
Entwicklung
Erfolgt in eigenen oder fremden Forschungseinrichtungen
Pretest:
Verschiedene Testpersonen werden zur Produktentwicklung befragt.
--> erkennen von Schwächen des Produkts. Für den Handel sind
Ergebnisse des Pretest entscheidend, ob neu entwickeltes Produkt ins Sortiment
aufgenommen wird.
Produktlebenszyklus
Zyklus von der Markteinführung bis zur Herausnahme des
Produktes
Entwicklung
Aufwand
Umsatz
Gewinn/Verlust
Werbung
Einführung
hohe Stückkost.
gering, steigend
Anfangsverlust
Einführ.Werb.
Produktinnovation
Produktdifferenzierung
Produktdiversifikation
Wachstum
sink. Stückk.
steigend
steig. Gew.
normal
Reife
min. Kost.
maximal
Maximal
ImageWb
Sättigung
steig. Stückkost.
sinkend
sinkend
Wb für Folgeprod.
Degeneration
starker Rückgang
Folge Produkt
Aufnahme neuartiger Produkte als Ergebnis eigener / fremder
Forschungs- / Entwicklungstätigkeit.
Reihe von Produktvarianten
Neue Produktgruppe für neue Märkte
Horizontale Produktdiversifikation
Definition
Erweiterung des Produktprogramms um Produkte, die mit bisherigen Produkten in
Zusammenhang stehen.
Ziele
Kundenbindung, mehr Umsatz, mehr Gewinn, bessere Marktstellung.
Produktbeispiel
Suppen, Kartoffelprodukte.
Vertikale Produktdiversifikation
Definition
47
Erweiterung des Produktprogramms um Produkte aus vor- oder nachgelagerten
Wirtschaftsstufen.
Ziele
Qualitätsverbesserung, Kostenreduzierung, Unabhängigkeit von Lieferanten.
Produktbeispiel
Lacke, Lackrohstoffe.
Laterale Diversifikation
Definition
Erweiterung des Produktprogramms um für das Unternehmen völlig neue
Produkte.
Ziele
2.Standbein, Risikoausgleich.
Produktbeispiel
Zigaretten/Nahrungsmittel(general food)
Bedeutung für:
Industrieunternehmen
Ein Industrieunternehmen muss versuchen, die hohen Anfangsverluste durch geringe
Produktkosten, durch lang andauernde Gewinnzone, sowie ständig neue Produkte
auszugleichen.
Großhandel
Auch für den Großhändler ist es wichtig, die Lebenszyklen der Handelswaren zu
kennen, um keine Warenbestände aufzubauen, die sich nicht mehr verkaufen lassen.
Produktvariation
Produktdifferenzierung
altes Produkt wird durch Neues ersetzt.
zwei Produkte parallel auf dem Markt.
Die Produktvariation beinhaltet eine oftmals nur im detail vorgenommene Veränderung der
bisher am Markt verkauften Produkte in Form von:
Physikalische Veränderung
Materialveränderung (z.B.: Handy-Gehäuse )
Funktionale Veränderung
Veränderung / Verbesserung (z.B.: Handy: Menüführung)
Ästhetische Veränderung
Verändern von Farbe oder Design
Produktnamen-Veränderung
Anpassen des Produktnamen an Zielgruppe
Produktgestaltung
festlegung der Erscheinungsform hinsichtlich:
Qualität
Hohe Qualität
Oft nicht sinnvoll, weil
 lange Lebensdauer
 Umsatz
 technischer Fortschritt
Nutzen
Neuer Zusatznutzen (z.B.: Internet-Zugang, GPS-Modul, …)
Funktion
Gute Handhabung
Verringerung des Gewichts
Verbesserung der Form
Form&Farbe
Anpassung an jeweilige Zielgruppe
Mode / Trend
Verpackung
48
Eigenschaften: Informativ, ansprechend, transport- und Lagerfähig, auffällig,
umweltfreundlich, von Konkurrenz abheben
ökologisch
wiederverwertbarkeit der Materialien, Image verbesserung
Produktelimination
Die Herausnahme einzelner Produkte aus dem Sortiment
Dies ist denkbar bei:
Rückgang der Umsätze
Einführung von Nachfolgeprodukten
neuer Technik
besseren Konkurrenzprodukten
58. Produktelimination
Hilfestellung durch Deckungsbeitragsrechnung
Kapazität
Beschäftigung
Beschäftigungsgrad
Beispiel
Beschäftigungsgrad
Unternehmensleistung bei Vollbeschäftigung
tatsächliche Nutzung der Kapazität
(Ist-Leistung * 100) / Kapazität
produzierte Menge:
33.400 stück
max. produzierbare Menge: 40.000 stück
(33.400 * 100) / 40.000
= 83,5 %
fixe Kosten v. Beschäftigungsgrad
unabhängig, fallen immer an
- Miete, Pacht
- Grundsteuer
- Kfz-Steuer, Versicherung
- Beiträge
variable Kosten v. Beschäftigungsgrad
abhängig von prod. Menge
- Materialaufwendungen
- Facharbeiterlöhne
Mischkosten
enthalten fixe und variable Kosten
- Energiekosten (kW/h von Anbietern)
- Abschreibungen auf Sachanlagen
A
B
C
Umsatz
200
120
80
- variable Kosten
140
90
50
=Deckungsbeitrag I
60
30
30
- Fixkosten
35
25
17
=Deckungsbeitrag II +25
+5
+13
Gesamt + 43
Die Produkte A und C erbringen zusammen den höchsten Deckungsbeitrag. Gegebenenfalls
würde B eliminiert, obwohl der Umsatz höher als bei C ist.
A
Umsatz
200
- variable Kosten
140
=Deckungsbeitrag I
60
- Fixkosten
35
=Deckungsbeitrag II +25
B
120
115
25
7
-2
C
80
83
-3
10
-13
Gesamt + 10
Die Produkte B und C bringen Verlust. Die Unternehmung prüft die Elimination beider
Produkte. Da der Deckungsbeitrag I bei Produkt B positiv ist, wird ein Teil seiner Kosten
durch den Umsatz abgedeckt.
49
A
Umsatz
200
- variable Kosten
140
=Deckungsbeitrag I
60
- Fixkosten
35
=Deckungsbeitrag II +25
B
0
C
0
0
7
-7
0
10
-10
Gesamt + 8
Für die Deckungsbeitragsrechnung ist charakteristisch, dass sie nicht nur nach den
Gesamtkosten, sondern nach den Teilkosten beurteilt und somit fixe und variable Kosten
getrennt betrachtet. Deckungsbeitrag II = Betriebsergebnis.
59. Preis- und Konditionenpolitik
Der Preis sollte so kalkuliert sein, dass über den Erlös nicht nur die Kosten abgedeckt
werden, sondern darüber hinaus noch ein Gewinn erzielt wird
der Betrieb muss:
genaue Informationen über seine Kosten besitzen. (Kosten bestimmen Preis,
der mindestens gefordert werden muss (Preisuntergrenze). )
genau über die Marktverhältnisse informiert sein, denn diese bestimmen,
welcher Preis am Markt überhaupt gefordert werden kann.
in Kenntnis seiner Kosten und der Marktverhältnisse seine Preise und
Verkaufskonditionen festlegen.
Ausreichende Gewinne ermöglichen die notwendigen Neuinvestitionen und belohnen den
Einsatz von Arbeit / Kapital und Risiko.
Preissetzung
Die heutigen Märkte sind in der Regel Käufermärkte mit folgenden Kennzeichen:
hohes Güterangebot
weitgehend gesättigte Bedürfnisse
kritische und selbstbewusste Käufer
Durch Schwankungen zwischen Angebot und Nachfrage lassen sich höhere und niedrigere
Preise durchsetzen.
Kostenorientierte Preissetzung
Wenn ein Unternehmen vom Kunden den durch Kosten kalkulierten Preis verlangt.
Tritt ein, wenn
- Nachfrage größer als Angebot ist (Verkäufermarkt).
- Monopolstellung herrscht
Nachfrageorientierte Preissetzung
Vielzahl an Konkurrenzanbietern drängt Unternehmung zum ‚mitziehen’, weil sie sonst an
Marktanteil verlieren könnte.
Preissetzung wird nach den Preisen eines Konkurrenten mit hohem Marktanteil (Marktführer)
gerichtet.
Konkurrenzorientierte Preissetzung
bei:
Oligopol (wenn die Zahl der Anbieter klein ist)
verhältnismäßig homogen Gütern
Nachfrager einen guten Marktüberblick haben
50
60. Preisuntergrenzen
langfristige Untergrenze
Vom gegebenen Verkaufspreis ausgehend, wird bei der Preiskalkulation geprüft, ob man zu
diesem Preis gewinnbringend oder zumindest kostendeckend anbieten kann.
kurzfristige Untergrenze
Die variablen Kosten, deren größter Teil mit laufenden Ausgaben(Materialaufwendungen,
Facharbeiterlöhne) sind, müssen selbst in wirtschaftlich schlechten Zeiten durch den Preis
erstattet werden.
Jeder Artikel sollte auf lange Sicht all seine Kosten decken.
Mischkalkulation
eines
Lockvogelangebot
Bei mehreren Artikeln kann Preisnachteil durch Preisvorteil
anderen Arikels augeglichen werden.
senken eines Preises um Kunden anzulocken, die dann andere
Artikel zu regulären oder überhöhten Preisen kaufen.
Nicht erlaubt sind
Verdrängung von Mitbewerbern
Irreführung der Nachfrager
61. Arten von Rabatten
Durch Rabatte wird eine formell einheitlicher Angebotspreis gegenüber verschiedenen
Abnehmern aufgrund bestimmter Bedingungen differenziert. Möglichkeiten sind:
Nettosystem
- Von angegebenen Preisen werden Keine Rabatte gewährt
- berücksichtigung größerer Mengen durch Preisstaffelungen
- z.B.: 5-10 stk 100€/stk., 11-15 stk 95€/stk., 16-20 stk 90€/stk., >20stk 85€/stk.
Bruttosystem
- Von angegebenen Preisen werden noch Rabatte gewährt
- psychologischer Vorteil: Kunde kann sparen / Rabatt nutzen
- Anpassungsfähigeres System
- Kundenorientiert (Stammkunden, Privatkunden, ...)
Es gibt folgende Arten von Rabatten:
Mengenrabatt
soll Kunden zum Kauf größerer Mengen anregen
meist in Rabatt-Staffeln (100stk.=10% Rabatt, 500stk. = 20% Rabatt, ...)
Treuerabatt
wird langjährigen Kunden gewährt
soll Kunden an Unternehmen binden (soll Konkurenzeindringen hindern)
Sonderrabatte
Personalrabatt
Umsatzerhöhung, Motivationssteigerung
Jubilämusrabatt Imagewerbung, Umsatzsteigerung
Messerabatt
Neukunden gewinnen, Werbung für neue Produkte
Bonus
Gutschrift, die einem Kunden gewährt wird, wenn dieser bis zum Jahresende
einen bestimmten Umsatz erziehlt hat.
bsp: „Ab Jahresumsatz von 90000€ netto im Jahr schreiben wir Ihnen einen
Umsatzbonus von 3% auf Einkaufsumsatz gut.“
Skonto
wird bei Zielkäufen gewährt wenn der Kunde die Rechnung innerhalb 10 Tagen bezahlt.
Als Vergleich: Berechnung effektiven Jahreszinses für nicht genutzte Skontozeit
51
bsp:
Rechnungsbetrag (brutto)
- 2% Skonto
=Überweisungsbetrag
(20Tage = 30Tage – 10Tage Skonto)
Skontojahressatz als Vergleich zu Bankzins
11.500€
230€
11.270€
(11.270 * 10% * 20Tage)
Zinssatz = Kredit * Zinssatz * Tage
100 * 360
Skonto
- kreditkosten
=Finanzierungsgewinn
=
20 Tage
360 Tage
=
2%
= SkontoJahressatz %
Jahrezinssatz
Bankzinssatz
36 %
10 %
62,61€
230,00€
62,61€
167,39€
Ein Unternehmen versucht auch, den Absatz von unrentablen Kleinmengen zu unterbinden durch:
Mindestabnahmemengen
z.B.: Mindestbestellmenge 10 Stück
Mindestmengenzuschläge
z.B.: Bei Abnahme von weniger als 10 Stück berechnen wir einen Zuschlag von
15% auf den Listenpreis
Frankogrenzen
Übernahme festgelegter Fracht und/oder Verpackungskosten von einem
bestimmten Wert oder einer bestimmten Menge.
z.B.: Bei Warenbezug von 10.000,00€ erfolgt die Lieferung Frei Haus
FreiHaus = Lieferant trägt Lieferkosten
Ab Werk = Käufer trägt Lieferkosten
62. Preisdifferenzierung
Arten der Preisdifferenzierung sind:
Räumliche Preisdifferenzierung
Unterschiedliche Preise an verschiedenen Orten
Beispiele: - verschiedene Preise in Filiale A und B
- höhere Preise an Autobahntankstellen
- Inlands- und Auslandskunden
Sachliche Preisdifferenzierung
Angebot desselben Produktes in unterschiedlicher Aufmachung zu unterschiedlichen Preisen
Beispiel: Angebot von Waschmitteln (gleichen Herstellers) als Marke und als Noname-Ware
Zeitliche Preisdifferenzierung
Unterschiedliche Preissetzung zu verschiedenen Zeitpunkten
Beispiel: Einführungspreise, Saisonpreise
Skimmingpolitik: Bei Markteinführung wird versucht einen hohen Preis zu realisieren.
Später bei Erscheinen von Konkurrenz wird Preis gesenkt.
Penetrationspolitik: Bei Markteinführung wird besonders niedriger Preis verlangt,
damit Produkt sich schnell am Markt festigt.
Personelle Preisdifferenzierung
Preisbildung nach Personengruppen
Bestimmte Personengruppen erhalten Nachlässe / Vorzugspreise
Beispiel: Nachlässe für soziale Einrichtungen, Wiederverkäufer, Behörden, ...
Preisdifferenzierung nach Produktvarianten
Produkte in Standard- und Premiumausführung
Premiumpolitik: Abnehmer mit gehobenen Ansprüchen, exklusive/teure Produkte
Promotionpolitik: Preisbewusste Abnehmer, Discountpreise, hohe Absatzzahlen
52
Preisdifferenzierung nach Umsatz des Produkts / Menge von Produkten
Unterschiedliche Preise bei unterschiedlichen Einkaufsumsätzen
Beispiele: Mengenrabatt, Umsatzbonus, Mindermengenzuschlag, Preisstaffel.
Angebot des gleichen Produktes zu unterschiedlichen Preisen, um unterschiedliche
Nachfragebedingungen auszunutzen und den Gewinn zu vergrößern.
63. Servicepolitik
kaufmännische Serviceleistungen
- werden schwerpunktmäßig vor der Kauferscheinung eingesetzt.
Ziele: - Gewinn von neuen Kunden
- Abschluss von Kaufverträgen
technische Serviceleistungen
- haben Bedeutung für die Produktinstallation
- spielen nach dem Kauf eine größere Rolle
Ziele: - Kundenbindung
- Gewinn Stammkunden
- Umsatzsicherung
Serviceleistungen im Betreuungsbereich
- sind nach dem Verkauf von großer Bedeutung
Ziele: - Sicherung künftiger Käufe
- Verdrängen von Konkurrenzprodukten
- Halten von Kunden
64. Serviceleistungen
kaufmännische Serviceleistungen
- Produktinformationen
- Verwendungsmöglichkeiten
- Mitarbeiterschulungen
- Finanzierungspläne
- Wirtschaftlichkeitsrechnung (Ausgaben des Kunden wird Einsparung durch Einsatz des
neuen Produktes gegenübergestellt)
technische Serviceleistungen
- Bedienungsanleitung
- Installation
- Wartungsdienst
- Reparaturdienst
- Ersatzdienst
Serviceleistungen im Betreunungsbereich
- Newsletter
- Updates
- Kundenbesuche
- Kurse
- Unternehmensnachrichten
65. Distributionspolitik
Unter Distributionspolitik versteht man die betrieblichen Entscheidungen über die optimale
Verteilung der Betriebsleistungen an Käufer und Endverbraucher.
53
|. Innere Organisation des Absatzes
Funktionsorientierter Absatz
- einzelne Tätigkeiten werden so auf die Mitarbeiter aufgeteilt, dass jeder Mitarbeiter
stets gleichartige Aufgaben erfüllt.
- Beispiel:
Vertriebsleitung
|
|
|
|
Auftragsbearbeitung Versand
Fakturierung
Mahnwesen
Produktionsorientierter Absatz
- bei einer großen Vielfalt von Erzeugnissen ist der Absatzbereich oft nach
Erzeugnissgruppen gegliedert.
- Beispiel:
Vertriebsleitung
|
|
|
Erzeugnisgruppe C
Erzeugnisgruppe B
Erzeugnisgruppe C
Kundenorientierter Absatz
- sind besondere Kenntnisse (z.B.: Rechtskenntnisse) für bestimmte Abnehmergruppen
notwendig, so empfiehlt sich oft eine Gliederung des Absatzbereiches nach
diesen Gruppen.
- Beispiel:
Vertriebsleitung
|
|
|
|
Gewerbl. Verbraucher
Wiederverkauf
Behörden
Endverbraucher
Gebietsorientierter Absatz
- bei weitverzweigten Absatzgebieten und unterschiedlichen Handeslgewohnheiten in
diesen Gebieten (z.B.: Länder, Regionen, ...) ist oft die Gliederung des Absatzbereiches nach solchen Gebieten zweckmäßig.
- Beispiel:
Vertriebsleitung
|
|
|
|
Inland
EU
Nordamerika
Asien
||. Äußere Organisation des Absatzes
Je nachdem, ob die Absatzorgane einer Unternehmung an einem Ort zusammengefasst sind
oder auf verschiedene Orte verteilt sind, unterscheidet man zwischen zentralem und
dezentralem Vertrieb.
Zentraler Vertrieb
- Vertrieb erfolgt an einem Ort
- wenig Verkaufspersonal, niedrige Kosten
- fehlende Kundennähe
- bei begrenztem Absatzgebiet (z.B.: Internethandel) angebracht.
- nicht angebracht bei umfangreicher Produktpalette
- z.B.: Maschinenbau
Dezentraler Vertrieb
- Vertrieb erfolgt an mehreren Unternehmensstandorten / Niederlassungen
- engeren Kontakt mit Kunden
- hohe Kosten bei eigenen Verkaufsorganen (Niederlassungen, Verkaufsbüros,
Läden, Reisende, ...)
- Bei ausgedehntem Absatzgebiet angebracht. Mit Serviceleistungen.
- Angebracht bei umfangreicher Produktpalette
- z.B.: Massengüter, Beratungs- und Servicebedürftige
- Absatzwege vom Hersteller zum Verbraucher
werkseigenes Vertriebssystem
- Verkauf durch Angestellte des Betriebes
- zentraler Vertrieb:
- Geleitet von einer Geschäftsleitung / einer Vertriebsabteilung
- dezentraler Vertrieb:
- Aufgeteilt auf
o Verkaufsniederlassungen
o Verkaufsfilialen
o werkseigene Läden
o Reisende
54
werksgebundenes Vertriebssystem
- rechtlich Selbstständig
- wirtschaftlich / organisatorisch abhängige Kaufleute übernehmen den Vertrieb
- dezentraler Vertrieb
- Verkaufsgesellschaften
- Einfirmenvertreter / Franchisenehmer
ausgegliedertes Vertriebssystem
- selbstständige Kaufleute, übernehmen den Vertrieb
- vertraglich gebunden, für mehrere Hersteller tätig
- dezentraler Vertrieb
- Mehrfirmenverteiler, Kommisionäre
Großhandel (Spezialgroßhandel / Sortimentsgroßhandel)
- Verkauf an Einzelhandel
- z.B.: an
- Fachgeschäfte / Spezialgeschäfte
- Kaufhäuser, Supermärkte
- Verbrauchermarkt
- Discountgeschäft
- Versandgeschäft
EInkaufsgemeinschaft
- Verkauf an Einzelhandel
- z.B.: an
- siehe Großhandel
Absatzwege = Bahnen, über die Betriebsleistungen an die Verbraucher abgesetzt werden.
Unterschieden wird zwischen direktem und indirektem Absatz.
Hochwertige Investionsgüter werden stets direkt abgesetzt. In aller Regel werden sie
überhaupt erst im Kundenauftrag gefertigt. Der direkte Kontakt zum Kunden ist unerlässlich.
Z.B.: bei Maschinen und Immobilien.
indirekter Absatz bietet sich an, wenn:
- eine Ware den Charakter eines Konsumgutes hat
- wenig Beratungsbedarf bei einer Ware besteht
- der Warenwert gering ist
Beispiel: Nahrungsmittel, Textilien
direkter Absatz setzt Voraus:
- Raumüberbrückung (Transport zum Berbraucher)
- Zeitüberbrückung (Laterhaltung)
- Mengenaufgabe (Bereitstellung der richtigen Menge)
- Qualitätsaufgabe (Bereitstellung der richtigen Artu, Form und Farbe)
- Werbeaufgabe (Werbung)
- Kreditaufgabe (Kreditgewährung an den Käufer)
66. Betriebseigenes Vertriebssystem
Reisender = Der Reisende ist ständig aufgrund seines Dienstvertrages damit beauftragt, für
seinen Dienstherrn Geschäfte zu vermitteln oder abzuschliesen.
Aufgaben eines Reisenden
- den persönlichen Kontakt mit den Kunden zu pflegen
- alte Kunden zu besuchen und neue Kunden zu wreben
- die Konkurenz zu beobachten
- Geschäfte zu vermitteln und Kaufverträge abzuschließen
55
Pflichten eines Reisenden
- Bemühungspflicht (muss sich um Kundennähe bemühen)
- Benachrichtigungspflicht (muss abgeschlossene Verträge an Dienstherrn mitteilen)
- Treue- und Verschwiegenheitspflicht (darf keine Firmengeheimnissen preis geben)
- Wettbewerbsverbot (darf nur für ein Unternehmen tätig sein)
- Darf Verträge nicht ändern
Rechte eines Reisenden
- darf Mängelrügen entgegennehmen
- erhält Gehalt, Spesen (Ersatz seiner Aufwendungen), Provision (Leistungsanreiz)
- erhält eine Inkassovollmacht (darf Rechnungszahlung eines Kunden annehmen)
- erhält zusätzlich eine Inkasoprovision
Abschlussreisender – Vertrag
1. Kaufvertrag zwischen Kunde und Reisendem
2. Reisender benachrichtigt das Unternehmen
3. Unternehmen nimmt Bestellung an, Lieferung mit Rechnung an Kunde
4. Kunde bezahlt die Rechnung
5. Unternehmen vergibt Provision an Reisenden
Vermittlungsreisender – Bestellung
1. Kunde bestellt beim Reisenden
2. Reisender leitet Bestellung an Unternehmen weiter
3. Unternehmen nimmt Bestellung an, Lieferung mit Rechnung an Kunde
4. Kunde bezahlt die Rechnung
5. Unternehmen vergibt Provision an Reisenden
67. Ausgegliedertes Vertriebssystem
Handelsvertreter ist, wer als selbstständiger Gewerbebetreibender ständig damit betraut ist,
für einen anderen Unternehmer Geschäfte zu vermitteln oder in dessen Namen
abzuschließen.
Ein Handelsvertreter
- arbeitet in fremdem Namen und für fremde Rechnung
- wird aufgrund einses Agenturvertrages (Vertretervertrages) tätig
- kann als Selbstständiger seine Tätigkeit frei gestalten (eigene bestimmung der Arbeitszeit, etc.)
- ein Abschlussvertreter besitzt die Abschlussvollmacht
- ein Vermittlungsvertreter besitzt die Vermittlungsvollmacht
Pflichten eines Vertreters
- Wettbewerbsverbot für Kokurenzfirmen (Ausübung als Mehrfirmenvertreter möglich)
- übernimmt Haftung für Zahlungseingänge (Entschädigung: delkredere provision)
Rechte eines Vertreters
- hat das Recht einem Kunden Unterlagen zu überlassen
- erhält Provision für seine Tätigkeit
- Recht auf Benachrichtigung durch die Firma (bei Annahme, Abänderung, Ablehnung
von vermittelten Geschäften)
Komissionär ist, wer es gewerbsmäßig übernimmt, Waren oder Wertpapiere für Rechnung
eines anderen (des Kommittenten) in eigenem Namen zu kaufen oder verkaufen.
Ablauf einer Verkaufskommision:
1. Waren
Der Auftraggeber stellt dem Komissionär Waren zur Verfügung. Diese bleiben Eigentum
des Auftraggebers. Häufig richtet der Auftraggeber dem Kommissionär ein
sogenanntes Konsignationslager ein. Er übernimmt die Kosten für die Lagerung und
alle anderen Aufwendungen (Maklergebühren, Zölle, Fracht, Vergütung für Benutzung
der eigenen Lagerräume und Beförderungsmittel.)
56
2. Kaufvertrag
Der Kommisionör schließt im eigenen Namen mit dem Kunden Geschäfte ab. Er hat
die Abschlussvollmacht. Er hat dabei die Gehorsamspflicht: Er muss Weisungen des
Auftraggebers befolgen, insbesondere in Bezug auf die Preise. Preisvorteile bei Verkauf
über dem vorgeschriebenen Preis stehen dem Kommittenten zu.
3. Lieferung
Der Kommisionär beliefert den Kunden und erfüllt damit den Kaufvertrag. Er hat dabei
die Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns und muss die Interessen des
Auftraggebers wahren. Er trägt auch die Verantwortung fürü Verlust und Beschädigung
des Komissionsgutes in seinem Besitz.
4. Bezahlung
Der Kunde zahlt an den Kommisionär und erfüllt damit den Kaufvertrag
5. Abrechnung
Der Kommisionär muss den Kommittenten unverzüglich die Auführung einer Kommision
anzeigen. Sonst haftet er selbst für die Erfüllung der Geschäfte (Anzeigepflicht). Er
muss dem Auftraggeber die Kommissionsabrechnung mit Belegen und die
eigegangenen Rechnungsbeträge überweisen. In der Praxis erfolgt dies bei ständiger
Kommision oft halbjährlich. Die verdiente Provision und seine Kosten zieht der
Kommisionär ab.
Voreile
- Absatzgebiet ist bekannt
- Kaufgewohnheiten der Kunden und wirtschaftliche Verähltnisse sind bekannt
- Kommittender bekommt fertige Verkaufsorganisation zur verfügung
- niedrige Kosten
- Kommisioär kann Sortiment ohne Absatzrisiko vergrößern
- Kosten können dem Kommittenten in Rechnung gestellt werden
- Beträge können über 6 Monate gesammelt werden
Handelsmakler vermitteln Verträge also in fremdem Namen und für fremde Rechnung.
Arten von Maklern
- Warenmakler, Immobilienmakler
- Effektenmakler
- Versicherungsmakler
- Befrachtungsmakler
- Schiffsmakler
Vermittlung = vertragswillige Partner, die sich sonst schwer finden würden, werden
zusammengeführt.
Maklergebühr = Betrag, der fällig wird, wenn der Abschluss des Geschäfts durch die
Vertragspartner erfolgt ist. Wird von beiden Partner zur hälfte getragen.
Vorteile
- Wahrung der Interessen beider Parteien
- Ausstellen einer Schlussnote über den Vertragsabschluss für jede Partei
- Führung eines Tagesbuchs für die Eintragung aller abgeschlossenen
Geschäfte in zeitlicher Reihenfolge
- Haftpflicht gegenüber den Parteien für verschuldete Schäden
Ablauf
1. Auftrag
2. Vermittlung
3. Vertrag
4. halbe Courtage
68. Betriebsgebundenes Vertriebssystem
Franchising beruht auf einem Vertrag zwischen einem Franchisegeber und einem
Franchisenehmer.
57
Franchisegeber
- besitzt eine Firma, einen Handelsname, ein Wortzeichen oder ein Symbol, sowie
Erfahrungswissen (know-how)
- Verfügt über eine Produktgruppe oder eine bestimmte Art von Dienstleistungen
sowie eine Geschäftskonzeption.
- Erteilt dem Franchisenehmer die Lizenz um:
o die genannten Produkte/Dienstlleistungen rechtlich slebstständig herzustellen/zu vertreiben
o die Symbole zu benutzen
o die Geschäftskonzeption und das Know-How zu übernehmen.
- Unterstützt den Franchisenehmer durch ein Paket an Serviceleistungen
(z.B.: Übernahme von Investitionsplanung, Standortauswahl, Werbung, Schulung, ..)
- Kann dem Franchisenehmer gegebenenfalls Gebietsschutz erteilen
Franchisenehmer
- übernimmt genannte Leistungen des Franchisegebers
- verpflichtet sich Geheimnisse zu wahren und vereinbarte Anweisungen zu befolgen
- Zahlung von:
o Eintrittsgebühr
o laufenden Gebühren (berechnet vom Umsatz)
o Werbegebühren
- muss Kontrollen des Franchisegebers zulassen
Vorteile
- Marktexpansion ohne großen finanziellen Aufwand
- geringes Risiko
- Haftung für Schulden liegt beim Franchisenehmer
- Franchisenehmer sind selbstständig (im Rahmen des Vertrages)
- Verwaltungsarbeit kann an Franchisegeber ausgelagert werden
- Vorteile aus dem Image des Franchisegebers
69. Bereiche und Aufgaben des Rechnungswesens
Rechnungswesen = Zahlenmäßige Erfassung, Aufarbeitung und Darstellung der
wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens.
Finanzbuchhaltung
- erfasst Gewinn und Verlust
- erfasst Eigenkapital und Fremdkaptial
- erfasst gesamtes Vermögen
Kosten- und Leistungsrechnung
- erstellt aus Kosten und Gewinn die Preisliste
Statistitk
- erstellt aus Unternehmenszahlen Statistiken
Planungsrechnung
- Richtwerte auf einezlne Jahre geplant
- daraus erstellt wird eine Abweichungshistorie
70. Aufgaben der Buchführung
Die Aufgabe der Buchführung ist es, verschiedene Geschäftsfälle eines Unternehmens zu
erfassen. Dazu gehören:
- Verkauf / Einkauf
- Schulden / Forderungen
- Löhne / Gehälter
- Zinserträge
- Mieten / Pachten
Buchführung = Zahlenwerk, das alle Geschäftsvorfälle einer Unternehmung in einer
bestimmten Ordnung systematisch und vollständig erfasst, verarbeitet und verwaltet.
58
Aufgaben der Buchführung
- stellt Vermögens- / Schuldenwerte fest
- gibt einen Überblick über Geschäftsanlage:
- Verkaufserlöse
- Einkäufe
- Forderungen an Kunden
- Schulden an Lieferanten
- Kassenbestand
- ermittelt den Unternehmenserfolg, bzw. den Gewinn / Verlust
- bildet Grundlagen für die Preiskalkulation
- liefert Daten für außerbetriebliche Vergleiche / innerbetriebliche Vergleiche
innerbetriebliche Kontrollen
- Beweismittel zur Klärung von gerichtlichen Streitfällen
Interesse seitens
- Banken / sonstige Gläubiger
- Lieferanten
Staatliches Interesse an der Buchführung bezüglich
- der Besteuerung
- der Ermittlung der Umsatzsteuerzahllast
- der Bemessung der Lohnsteuer
Gesetzliche Vorschriften
- gesetzliche Buchführungsbestimmungen für Kaufleute (HGB)
- Grundlage für Besteuerung von Unternehmen
- Gesetze zur steuerrechtlichen Buchführung
- Abgabenordnung (AO)
- Einkommenssteuergesetz (EstG)
- Körperschaftssteuergesetz (KstG)
- Gewerbesteuergesetz (GewStG)
- Umsatzsteuergesetz (UstG)
- Sondervorschriften für Bilanzierung / Jahresabschluss in folg. Gesetzen:
- Aktiengesetz (AktG)
- GmbH-Gesetz (GmbhG)
- Genossenschaftsgesetz (GenG)
§238 Abs. 1 HBG = Verpflichtugn für im HR eingetragene Kaufleute, Bücher übder seine
Handelsgeschäfte und die Lage seines Vermögens nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer
Buchführung zu führen und einsichtlich zu machen.
§141 AO = erweiterung des Kreises der Buchführung, wonach jeder gewerbliche Unternehmer zur
gesetzlichen Buchführung verpflichtet ist. Gilt aber nicht für Freiberufler.
Abgabenordnung = steuerrechtliches Mantelgesetz zur steuerrechtlichen Buchführung, das
Regelungen (für mehrere Steuern gemeinsam) festlegt.
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GOB)
- ein Sachverständiger Dritter muss sich innerhalb angemessener Zeit einen Einblick
in die Vermögens- und Ertragslage verschaffen können.
- Keine Buchung ohne Beleg
- Buchungen müssen vollständig, richtig, zeigerecht und geordnet vorgenommen
werden.
- Es dürfen nur nachvollziehbare Veränderungen vorgenommen werden
- Keine Verrechung mit Aktiv- und Passivkonten, bzw. Aufwendungen und
mit Erträgen
- Daten müssen innerhalb angemessener Zeit lesbar und verfügbar gemacht werden
- Bücher und Aufzeichnungen (z.B.: Geschäftspapiere, Belege) müssen nach
dem HGB und Steuerrecht 10 Jahre aufbewahrt werden.
- Jahresabschlüsse müssen immer als Original aufbewahrt werden
- Bilanz muss in ausgedruckter Form und von Geschäftsführern unterschrieben vorliegen.
59
71. Bilanz
Eine Bilanz gibt Auskunft über die Verteilung von eigenem und fremdem Kapital eines Unternehmens.
Anlagevermögen = langfristiges Vermögen, das im Unternehmen bleibt
Umlaufvermögen = kurzfristiges Vermögen, das sich ständig ändert
Rückstellung = Betrag, der für einen bestimmten Zweck zurück gelegt wurde.
Rücklage = Betrag, der für beliebigen Zweck zurück gelegt wurde.
Aktiva = Seite, die in Anlage- und Umlaufvermögen unterteilt ist. Sie beschreibt, wohin das Kapital
geht.
Passiva = Seite, die Eigenkapital und Fremdkapital aufschlüsselt. Beschreibt, wo das Kapital
herkommt.
Eigenkapital = Gezeichnetes Kapital + Rücklagen + Bilanzgewinn (Bilanzverlust)
Gezeichnetes Kapital = Aktienkurs * Nennwert
Kapitalrücklage = Nennwert – Aktienkurs
latente Steuerschulden = zukünftig zu zahlende Ertragssteuern, die durch unterschiedlich
bilanzierte erfolgswirksame Sachverhalte in Handelsbilanz und Steuerbilanz entstehen.
Entity-Methode = Bewertung von Wertpapieren nach einer bestimmten Methode
(Anschaffungspreis, Nennwert, ...)
Beispiel – Prozentbilanz
Aktiva
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Gesamtvermögen
Bilanz Muster AG
Passiva
| Eigenkapital
20%
60% | Langfristiges Fremdkapital 15%
|
40% | Kurzfristiges Fremdkapital 65%
|
100%
Gesamtkapital
100%
Probleme
- nur ein drittel des Anlagevermögens durch Eigenkapital abgedeckt
- dadurch kaum Kreditwürdig
- kann vom Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht decken.
72. Inventur und Inventar
Inventur = Bestandsaufnahme aller Vermögenswerte und Schulen eines Unternehmens
anhand von Warenart, Warenmenge und Warenwert.
Inventar = Bestandsverzeichnis aller Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens
anhand von Warenart, Warenmenge und Warenwert.
Einkaufskalkulation
LEP Listeneinkaufspreis
- Rabatt
=ZEP Zieleinkaufspreis
- Skonto
100%
=BEP Bareinkaufspreis
+BZK Bezugskosten
=BP Bezugspreis
Mehrwertsteuer taucht nicht auf, weil sie vom Endverbraucher getragen wird.
60
Saldenliste
- erfasst Schulden und Forderungen gegenüber Kunden
- erfasst Schulden und Forderungen gegenüber Lieferanten
- ermittelt zukünftige Forderungen und Schulden
- relevant für Kreditwürdigkeit bei Banken
Warenwert = vorhandene Menge * Einstandspreis
Buchinventur = Vergleich von Kontoauszugssaldo mit Saldo von Betriebskonto
Kunde = Debitor
Lieferant = Kreditor
Zielkauf = Ware erhalten, Zahlungsziel noch offen
73. Abschreibung
Als Abschreibung wird der Wertverlust von Anlage- und Umlaufvermögen bezeichnet. Dabei
kann der Wertverlust durch allgemeine Gründe wie Alterung und Verschleiß oder durch
spezielle
Gründe wie einen Unfallschaden oder Preisverfall veranlasst sein.
Vorteile
- ermitteln des aktuellen Wert des Betriebsvermögens aus der Buchführung
- rechnerisches Erfassen der Wertminderung
- ermitteln des Wertverlusts durch Abnutzung oder Alterung der Anlagegüter
- einbeziehen des Wertverlusts in die Preiskalkulation
- mindert den zu versteuernden Gewinn und den Wert v. Vermögensgegenständen
Gründe
- verbrauchsbedingt
- zeitlich bedingt
- wirtschaftlich bedingt
- rechtlich bedingt
- witterungsbedingt
Abnutzung durch Gebrauch oder Abbau
Verschleiß und Abnutzung
Wertminderung durch technischeen Fortschritt
Ablauf von Schutz- / Nutzungsrechten
Wertminderung aufgrund verschied. Witterung
Abschreibung auf Umlaufvermögen
- Für Gegenstände des Umlaufvermögens sind steuerlich lediglich Teilwertabschreibungen zulässig, da sich der Wert des Umlaufvermögens in der Regel
nicht durch Zeitlauf und definitionsgemäß nicht durch Nutzung mindert.
- Voraussetzung für die Abschreibung ist eine „voraussichtlich dauernde
Wertminderung“, die beispielsweise durch Beschädigung oder auch neue
Technologien eintreten kann.
Abschreibung auf Anlagevermögen
- Bei Gegenständen des Anlagevermögens, die über einen längeren Zeitraum im
Unternehmen genutzt werden sollen, werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht im Anschaffungsjahr komplett als Aufwand verbucht, sondern anteilig
durch planmäßige Abschreibungen auf die Jahre der Nutzung verteilt.
direkte Abschreibung
- Wert des Vermögenspostens wird in der Bilanz direkt um den als
Aufwand verbuchten Betrag vermindert.
Indirekte Abschreibung
- ein Posten zur Wertberichtigung wird gebildet, auf den alle zukünftigen
Abschreibungen kumuliert werden.
- sämtliche Abschreibungen werden als Wertberichtigungsposten gesammelt
und gesondert mit negativem Vorzeichen aktivseitig / mit positiven Vorzeichen
auf der Passivseite unter dem Posten "Wertberichtigung" ausgewiesen.
61
Lineare Abschreibung
- Anschaffungs- oder Herstellungskosten des abzuschreibenden Wirtschaftsgutes
werden gleichmäßig auf die Jahre der Nutzungsdauer aufgeteilt.
- jedes Jahr der gleiche Betrag abgeschrieben und am Ende der voraussichtlichen
Nutzungsdauer ist das WG vollständig abgeschrieben.
- Abschreibungswert wird mit berechnet
Anschaffungskosten / Nutzungsdauer = Afa-Satz
- 21.000€ / 7 Jahre = 3.000€ pro Monat
Degressive Abschreibung
- Absetzung für Abnutzung wird in fallenden Jahresbeträgen bemessen
- nach unveränderlichen Hundertsatz vom jeweiligen Buchwert (Restwert) wird
die AfA vorgenommen werden, wobei der anzuwendende Hundertsatz höchstens
das Zweifache der linearen AfA sein darf.
- in den darauffolgenden Jahren wird der jeweilige Prozentsatz von dem am Schluss
des Wirtschaftsjahres noch vorhandenen Restbuchwert abgeschrieben.
- der Abschreibungsbetrag wird folglich kleiner und das Wirtschaftsgut wäre am Ende
der geplanten Nutzungsdauer nicht vollständig abgeschrieben.
- Wechsel von geometrisch-degressiven AfA zur linearen AfA
- Jahr 1
- Jahr 2
- Jahr 3
- Jahr ...
2 / 7 = 28,57%
21000€ - 6000€ =
15000€ - 4285€ =
...
...
...
21000€ / 100% * 28,57% = 6000,00€
15000€ / 100% * 28,57% = 4285,71€
10714€ / 100% * 28,57% = 3061,22€
...
...
...
62
progressive Abschreibung
- mit zunehmender Nutzungsdauer werden steigende jährliche Abschreibungen vorgenommen
- Begründung durch höheren Wertverlust zum Ende der Nutzungsdauer.
- Anschaffungskosten und der Summe der geplanten Nutzungsjahre
(etwa bei drei Nutzungsjahren: 1+2+3=6).
- Wirtschaftsgut am Ende der Nutzungsdauer vollständig abgeschrieben.
- 1+2+....+7 = 28
21000 / 28 = 750€ 21000€ - (1 * 750€) =
20250€ - (2 * 750€) = 18750€
...
...
...
20250€
leistungsbezogene Abschreibung
- jährlich abzuschreibende Betrag bestimmt sich aus der konkreten Nutzung des
Wirtschaftsgutes im jeweiligen Jahr
- voraussichtliche Gesamtleistung muss angenommen werden um vollständige
Abschreibung zu errechnen
- nur zulässig, wenn die jährliche Leistung starken Schwankungen unterliegt
Beispiel für leistungsbezogene Abschreibung
Die zu erwartenden Betriebsstunden betragen insgesamt 19.320 h. Die tatsächlich
geleisteten Betriebsstunden werden jeweils zum Jahresende festgestellt und im
entsprechenden Verhältnis als Wertverlust angesetzt.
63
74. Betriebsabrechnungsbogen
Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein Werkzeug, das im Rahmen der Kosten- und
Leistungsrechnung eine nachträgliche Kostenkontrollrechnung in der Form einer
tabellarischen Kostenstellenrechnung ermöglicht.
Funktion
- verteilen der Kostenarten auf Kostenstellen (über Kostenbereiche)
- Verbrauch beschreibt durch Kostenstelle die Kosten
- Darstellung von Kostenarten als Zeilen und Kostenstellen als Spalten
Kostenarten sind z.B.: Heizung, Strom, Kosten Geschäftsführung usw.
Verteilung
- Kosten pro Kostenart auf Kostenstellen mit Umlageschlüssel (pro Zeile)
- Kosten müssen dem Verursacher zugeordnet werden
Beispiel:
- Umlage von Gemeinkosten auf eine allgemeine Kostenstelle
- Die Verwaltung eines Unternehmens hat einen eigenen Stromverbrauch, der in die Kosten
der Verwaltung einfließt.
- Die Verwaltung wiederum dient den Kostenstellen der Fertigung, Vertrieb usw.
- Die Verwaltungskosten müssen wiederum dem Vertrieb, Fertigung usw. zugeordnet
werden.
- Am Ende werden die Kosten jeder Kostenstelle zusammengezählt.
Hauptkostenstellen
- Material
Beschaffung, Materialprüfung, Lagerung.
- Fertigung
Konstruktion, Teilefertigung, Montage, Endkontrolle
- Verwaltung Direktion (= Management), Rechnungswesen,
- Vertrieb
Verkauf, Vertreterprovision, Werbung
Hilfskostenstellen
- die Kosten werden nicht direkt auf die Kostenträger verrechnet, sondern per
Verteilungsschlüssel auf die in Anspruch nehmenden Kostenstellen umgelegt.
Allgemeine Kostenstelle
- Allgemeine Kostenstellen (Gemeinkosten, die vom kompletten Betrieb verursacht werden)
Energieversorgung, Fuhrpark, Betriebskantine usw.
- Hilfskostenstellen (Gemeinkosten, die nur von Teilbereichen, z.B. Fertigung, verursacht
werden)
IT-Dienstleistung, Instandhaltung, Ärztlicher Dienst, Wachschutz, betriebsinterner
Reparaturservice, Fertigungsvorbereitungen usw.
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Aufgaben
- Ist-Kostenerfassung
- Norm-Kostenerfassung (vergangenheitsorientiert)
- Übersicht über Kostenentstehung; ermöglicht
- Bildung von Kostensätzen
- Abrechnung von Gemeinkosten
- Vorbereitung auf eventuelle Kalkulationen
75. Kostenstellen
Kostenstelle = Ort der Kostenentstehung und der Leistungserbringung. Er wird nach
Verantwortungsbereichen, räumlichen, funktionalen, aufbauorganisatorischen oder
verrechnungstechnischen Aspekten gebildet.
Unterscheidung nach
- Beschaffung
- Fertigung
- Verwaltung
- Vertrieb
Die Kostenstelle ist ein Kostenrechnungsobjekt mit der Aufgabe, die in einem
Unternehmensteil, meist einer Abteilung, angefallenen Kosten zu sammeln.
Funktionale Kostenstellen
- Materialkostenstellen
- Fertigungskostenstellen
- Forschungs- und Entwicklungskostenstellen
- Verwaltungskostenstellen
- Vertriebskostenstellen.
Profit Center = wird mit Kosten und Erlösen bebucht und erlaubt auf diese Weise, die
Profitabilität einzelner Geschäftsbereiche zu ermitteln.
Hilfskostenstellen
- und allgemeine Kostenstellen werden auch als Vorkostenstelle oder
Nebenkostenstellen bezeichnet.
- geben ihre Leistungen an andere Kostenstellen ab, dienen nur zur
Gemeinkostenerfassung und Gemeinkostenweiterverarbeitung.
Hauptkostenstellen
- werden auch als Endkostenstellen bezeichnet. Ihre Leistungen werden nicht
auf andere Kostenstellen, sondern nach einem Verteilungsschlüssel auf die
Kostenträger (z.B. Produkte) verrechnet.
Kostenstellenplan = systematisch geordnete Zusammenstellung aller Kostenstellen eines
Unternehmens.
Kostenstellenplan
• Allgemeine Kostenstellen (Gebäudeverwaltung, Energiezentrale, usw.)
• Fertigungshilfsstellen (Reparaturwerkstatt, Arbeitsvorbereitung, usw.)
• Fertigungshauptstellen (Dreherei, Montage, usw.)
• Materialstellen (Materialprüfung, Materiallager, usw.)
• Verwaltung (Buchhaltung, Poststelle, usw.)
• Vertrieb (Verkauf, Werbung, usw.)
Im Kostenstellenplan sind die Kostenstellen nach verschiedenen Kriterien differenziert und
mit einer entsprechenden Schlüsselnummernsystematik ausgewiesen.
Beispiel
0: Allgemeiner Bereich
• 000: Kostenstelle Grundstücke und Gebäude
• 001: Kostenstelle Wasser
• 002: Kostenstelle Dampferzeugung
• 003: Kostenstelle Stromerzeugung
• 004: Sozialeinrichtungen
• 005: Werkschutz
65
1: Materialbereich
• 100: Einkaufsabteilung
• 101: Materialannahme und -prüfung
• 103: Materiallager
76. Verkaufskalkulation
Handelskalkulation = im Handel verwendete Methode, um eine Preisuntergrenze für ein
Erzeugnis zu ermitteln. Häufig wird der Verkaufspreis mit der Preisuntergrenze gleich
gesetzt, was jedoch aus Sicht der Kosten und Leistungsrechnung nicht korrekt ist.
Kalkulationsschema = besteht aus der Bezugskalkulation, der Selbstkostenkalkulation und
der Verkaufskalkulation.
Verkaufskalkulation
SKP Selbstkostenpreis
+Gewinn
=BVP Barverkaufspreis
+Skonto
=ZVP Zielverkaufspreis
+Rabatt
=LVP Listenverkaufspreis
Berechnung Kalkulation
Handlungkosten müssen über den Verkaufspreis amortisiert werden.
Summe der Verkaufserlöse die Handlungskosten übersteigen (zur Gewinnerzielung).
Anteil der Handlungskosten an einzelner Ware schwer zu ermitteln, da
- Handlungkosten für gesamte betriebliche Leistungserstellung anfallen
- HK nach Ablauf einer Periode festgestellt werden können
- Handlungsgemeinkosten den Kostenträgern (Waren) nicht direkt
zugerechnet werden können,
Berechnung Bezugspreis
- Warenschulden sind Holschulden.
- der Preis des Lieferers gilt daher, falls nichts anderes vereinbart wurde, ab Werk
oder Lager des Lieferanten.
- Kosten, für Transport zum Käufer, werden als Bezugskosten zusammengefasst.
- Angabe absolut oder in Prozent , zum Bareinkaufspreis addiert
- Beispiele: Fracht, Rollgeld, Gewichtszoll, Wiegegebühren (gewichtsabhängig),
Transportversicherung, Wertzoll, Courtage, Kommission (wertabhängig).
77. Vollkostenrechnung
Ziele
- effektiv oder planmäßig entstandenen Kosten eines Kostenträgers (Ware, Dienstleistung, Produkt)
- die Wirtschaftlichkeit des Entstehungsprozesses soll kontrolliert werden
- eine Erfolgsrechnung soll ermöglicht werden.
Ablauf
- Differenzierung der Kostenarten in Einzelkosten und Gemeinkosten vorgenommen
- mit Hilfe der Kostenstellenrechnung die Gemeinkosten nach dem Durchschnittsprinzip
über mehr oder weniger differenzierte Verrechnungssätze auf den Kostenträger zu
verrechnen.
66
Beispiel
Nachteile
- Kosten werden unabhängig von der Verursachung der Kosten auf die Kostenträger verrechnet
Fixkostenproportionalisierung
- die fixen Abschreibungskosten einem Produkt werden zugeschlüsselt, obwohl diese Kosten
völlig unabhängig davon anfallen, ob das Produkt überhaupt, produziert werden
- eine verursachungsgerechte Verrechnung von Gemeinkosten findet nicht statt
- die Variabilität der fixen Kosten über den Zeitablauf wird nicht beachtet
Ist die Zeitkoordinate hoch genug werden alle Kosten variabel
78. Teilkostenrechnung
Unter Teilkostenrechnung versteht man in der betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung
Systeme, die nur einen Teil der angefallenen Kosten auf den Kostenträger verrechnen.
Beispiel
67
Vorteile
- verzichtet bewusst auf eine Schlüsselung von fixen Gemeinkosten
- unterstützt damit eine Reihe von kurzfristigen Entscheidungen (z.B.: preisuntergrenz.)
Nachteile
- ein Unternehmen seine gesamten Kosten mittel- / langfristig decken
- unprofitable Produkte werden zu spät aus dem Sortiment genommen werden
- langfristig gesehen werden fixe kosten variabel
Unterschied ist, dass in der Vollkostenrechnung nur ein teil aller Anfallenden Kosten
verrechnet werden, während bei der Teilkostenrechnung alle Kosten verrechnet werden.
Die übrigen Kosten können anderweitig abgedeckt werden.
79. Kosten- und Leistungsrechnung
Die KLR (Betriebsergebnisrechnung) ist ein Aufgabengebiet der Betriebswirtschaftslehre.
Als Teil des internen Rechnungswesens unterliegt die KLR im Vergleich zur
Finanzbuchhaltung kaum gesetzlichen Vorschriften.
Ziele der KLR
- dient der Informationsbereitstellung für die kurzfristige (operative) Planung
von Kosten und Erlösen
- Kontrolle anhand von Plan-, Soll- und Istdaten
- langfristige (strategische) Planung erfolgt mit Hilfe der Investitionsrechnung
- Informationssystem, das alle wirtschaftlich auswertbaren Vorgänge der
Gewinnung und Verarbeitung von Informationen über angefallene oder geplante
Geschäftsvorgänge beinhaltet
- ermitteln von Kosten- und Leistungsinformationen
- bessere Übersichtlichkeit der Betriebsbilanz
- Nachweis des Werteverzehrs von betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren
Aufgaben der KLR
- die Wirtschaftlichkeitskontrolle der Prozesse, Kostenstellen, Abteilungen bzw.
Betriebe mittels Soll/Ist-Vergleich, Zeitvergleich oder Institutionenvergleich
- die Kostenkalkulation und Nachkalkulation und Bewertung der Kostenträger
- Gewinnung von Informationen als Basis für Entscheidungsrechnungen, z. B. Über
Selbstherstellung oder Fremdbezug (z.B. für Produktpolitik)- und Annahme oder
Abgabe von Angeboten (z.B. für Preispolitik)
- Ermöglichung der Umsetzung einer kurzfristigen Erfolgsrechnung (kER).
- Bewertung der Warenvorräte in der Jahresbilanz
Daten von
- Rohdaten aus der Finanzbuchhaltung, der Betriebsstatistik, aus externen Quellen
- Eigenerstellung (zum Beispiel kalkulatorische Kosten)
- Kalkulation und Ausführungszahlen von Prozessen für eine Prozesskostenrechnung
- Aufbereitung und Verarbeitung erfolgt nach bestimmten Kriterien
Kostenrechnung
- Kostenartenrechnung
- Kostenstellenrechnung
- Kostenträgerrechnung
Investitionsrechnung
Vollkostenrechnung
• Plankostenrechnung
• Normalkostenrechnung
• Istkostenrechnung
68
Teilkostenrechnung
• Deckungsbeitragsrechnung: (Direct Costing, Fixkostendeckungsrechnung, PC-Rechnung
• Grenzplankostenrechnung
• Zielkostenrechnung
Prozesskostenrechnung
Projektkostenrechnung
Vor- und Nachkalkulation
Periodenrechnung
relative Einzelkostenrechnung = ordnet die Kosten und Leistungen ausschließlich nach dem
Identitätsprinzip zu.
80. Kostenartenrechnung
Im Rahmen der Kostenartenrechnung müssen die Kosten von Aufwendungen und Erträge
von Leistungen abgegrenzt und die angefallenen Kosten sowie Leistungen einer
Abrechnungsperiode erfasst und gegliedert werden.
Gliederung nach verbrauchten Produktionsfaktoren
- Personalkosten (Löhne, Gehälter, Aufwand für Abfertigung und Pension, Sozialaufwand etc.)
- Materialkosten (Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe, Vorprodukte etc.)
- Dienstleistungskosten (inklusive öffentlicher Abgaben; Transport, Energie, Beratung,
Versicherung etc.)
- Kapitalkosten (Zinsen, Dividenden)
- Raumkosten (Miete, Pacht, Reinigung)
- kalkulatorische Kosten (kalk. Abschreibung, kalk. Zinsen, kalk. Wagnisse etc.)
Gliederung nach betrieblichen Funktionen
- Beschaffungskosten/Materialkosten
- Fertigungskosten
- Vertriebskosten (Betriebsabrechnungsbogen)
- Verwaltungskosten (Kostenstellenrechnung)
- Steuerkosten
Nach der Art der Kostenerfassung
- aufwandsgleiche Kosten (pagatorische Kosten)
- kalkulatorische Kosten (werden für die Zwecke der Kostenrechnung ermittelt)
Nach der Herkunft der Kostengüter
- Primärkosten Kosten für Produktionsfaktoren, die ein Unternehmen nicht selbst herstellt,
sondern von Beschaffungsmärkten bezieht. (z. B. Lohnkosten, Kosten für Büromaterial)
- Sekundärkosten (geldmäßiges Äquivalent des Verbrauchs an innerbetrieblichen Leistungen
bspw. Selbsterstellter Strom, selbsterstellte Wärme, selbsterstellte Reparaturen).
Nach der Zurechenbarkeit
- Einzelkosten (direkte Kosten) können direkt den einzelnen betrieblichen Leistungen
zugerechnet werden (z. B. Holz bei Möbelherstellung).
Beispiel:
o Fertigungsmaterial
o Fertigungslöhne
o Sondereinzelkosten der Fertigung
o Sondereinzelkosten des Vertriebes
- Gemeinkosten (indirekte Kosten) sind den einzelnen Kostenträgern nur indirekt zurechenbar,
indem sie in der Kostenstellenrechnung über Schlüsselgrößen an Kostenstellen verteilt
werden
• echte Gemeinkosten können nur über Schlüsselgrößen verteilt werden
• unechte Gemeinkosten sind zwar eigentlich Einzelkosten und ließen sich den
einzelnen Kostenträgern direkt zurechnen
Nach dem Verhalten bei Beschäftigungsschwankungen
- Variable Kosten
- Fixe Kosten
69
81. Kostenstellenrechnung
Die Kostenstellenrechnung stellt die Verbindung zwischen Kostenarten- und
Kostenträgerrechnung innerhalb der Kosten- und Leistungsrechnung dar. Um die Frage „Wo
sind die Kosten angefallen?“ zu klären, werden die Kosten auf Kostenbereiche im Betrieb
aufgeteilt.
Aufgaben
- Verteilung der nach Kostenarten aufgegliederten Gemeinkosten auf die Kostenstellen,
wo sie angefallen sind (Verursachungsprinzip).
- Leistungsverrechnung zwischen den Kostenstellen (innerbetriebliche
Leistungsverrechnung),
um die Gemeinkosten richtig zu verteilen.
- Berechnung der Zuschlagssätze für die Material-, Fertigungs-, Verwaltungs- und
Vertriebsgemeinkosten, um sie mit Hilfe dieser Zuschlagssätze auf die Kostenträger
(unfertige und fertige Erzeugnisse) verteilen zu können.
- Überwachung der Kosten in einzelnen Betriebsabteilungen, Kontrolle der
Wirtschaftlichkeit
Kostenkalkulation
- Einzelkosten sind einem Kostenträger direkt zurechenbar (keine Kostenstellenrechnung)
- Gemeinkosten werden mittels eines Betriebsabrechnungsbogens den zugehörigen
Kostenstellen zugeordnet und von dort mit sekundärer Kostenverrechnung auf die
Kostenstellen und Kostenträger weitergerechnet
- Die Aufteilung der primären Gemeinkosten erfolgt direkt oder indirekt (Verteilung mit Hilfe
von Umlageschlüsseln) auf die jeweiligen Empfängerkostenstellen.
- Wenn eine Kostenstelle die Leistung einer anderen Kostenstelle verbraucht (= sekundäre
Gemeinkosten), wird diese von der Senderkostenstelle als innerbetriebliche Leistung auf die
Empfängerkostenstellen verrechnet.
82. Kostenträgerrechnung
Die Kostenträgerrechnung ist eine besondere Art der Kalkulation im Rahmen der Kostenund Leistungsrechnung eines Unternehmens. Die Kostenträgerrechnung steht am Ende der
Kostenrechnung und soll die Herkunft der Kosten
klären.
Die Aufgabe besteht in der Ermittlung der Herstell- und Selbstkosten.
Kostenträgerrechnung erfolgt als:
Kostenträgerzeitrechnung
- ermittelt die in einer Abrechnungsperiode angefallenen Kosten.
- bildet zusammen mit der Erlösträgerzeitrechnung die kurzfristige Erfolgsrechnung
- Beispiel: „Wie viele Kosten sind im Januar angefallen?“
Kostenträgerstückrechnung
- Hier erfolgt eine Erfassung der anfallenden Kosten pro Kostenträger.
- Beispiel: „Wie viele Goldbären sind in einer Packung?“
Kostenträgerstückrechnung:
Divisionskalkulation
- kommt bei ein- und mehrstufiger Massenproduktion zur Anwendung und ist nur für
Einproduktunternehmen von Nutzen.
- unterschiedliche Varianten, die sich in der Beachtung von Lagerbeständen unterscheiden
- einstufige Divisionskalkulation: gesamten Kosten (Einzel- und Gemeinkosten) werden nach
dem Durchschnittsprinzip auf den Kostenträger umgelegt.
- zweistufige Divisionskalkulation: Herstellkosten werden auf die Anzahl produzierter Güter
umgelegt, die Verwaltungs- / Vertriebskosten aber auf die Zahl der verkauften Produkte.
70
- mehrstufige Kalkulation: zusätzlich werden die Vorprodukte beachtet, und es werden
auch veränderte Lagerbestände bei unfertigen Gütern berücksichtigt.
Stückkosten = Gesamtkosten / Produktionsmenge bzw. Absatzmenge
Äquivalenzziffernmethode
- erweiterte Divisionskalkulation für Sortenfertigung. Sie kann bei Gütern angewandt werden,
die sich stark ähneln und ein konstantes Kostenverhältnis zueinander haben
- es wird ein Referenzprodukt ausgewählt, welches die Äquivalenzziffer 1 erhält. Die anderen
Produkte erhalten entsprechend ihrem Kostenverhältnis geeignete Äquivalenzziffern, die
für mehrere Perioden festgelegt werden (z. B. 0,5 l = 1; und 0,33l = 0,66).
- Unterscheidung zwischen einstufiger und mehrstufiger Variante.
- Äquivalenzziffern dienen dazu, die produzierten Mengen jeder Sorte auf die Einheitssorte
umzurechnen (Produktionsmenge der Sorte x Äquivalenzziffer = Einheitsmenge).
Stückkosten der Sorte = Stückkosten
- Um die Äquivalenzziffer schnell auszurechnen wird die Bearbeitungsmenge (Zeit) durch
die mit der 1 gekennzeichneten Bearbeitungszeit geteilt.
Äquivalenzziffer = 0,33l / 0,5 l = 0,66
Zuschlagskalkulation
- Sind die 3 Voraussetzungen für die Divisionskalkulation / Äquivalenzzifferkalkulation nicht
gegeben, ist in Mehrproduktunternehmen mit heterogenem Produktionsprogramm die
Zuschlagskalkulation anwendbar.
- Anwendung für Serienfertigung oder Einzelfertigung (Auftragsfertigung)
- Setzt die Trennung in Einzel- und Gemeinkosten voraus.
- Einzelkosten werden den Kostenträgern direkt berechnet, Gemeinkosten werden mittels
Kalkulationssätzen „zugeschlagen“ bzw. verrechnet.
Einstufige Zuschlagskalkulation
Die gesamten Gemeinkosten werden als ein (einzelner) Zuschlag verrechnet.
Zuschlagsgrundlage (Bezugsgröße) können z. B.
• Einzelmaterialkosten,
• Einzellohnkosten (Fertigungseinzelkosten) oder
• Gesamte Einzelkosten sein.
Stückkosten – Einzelkosten * ( 1 + ( Zuschlagssatz / 100% ) )
Mehrstufige Zuschlagskalkulation
Aufteilung der Gemeinkosten in mehrere Teilbeträge
• Überwälzung auf die Kostenträger mit Hilfe unterschiedlicher Zuschlagsgrundlagen
• Ziel: möglichst gute Erfüllung des Verursachungs- bzw. Beanspruchungsprinzip
• ohne Rückgriff auf die Kostenstellenrechnung
• mit Rückgriff auf die Kostenstellenrechnung
Kuppelkalkulation
- wird für Güter angewandt, welche in Kuppelproduktion hergestellt werden.
- Die Marktwertmethode unterscheidet nicht zwischen Haupt- und Nebenprodukten.
o Notwendig ist, dass die Marktpreise aller Produkte bekannt sind.
o Marktpreise werden dann zueinander ins Verhältnis gesetzt und es werden
analog zur Äquivalenzziffernkalkulation Bewertungen vorgenommen
o Herstellkosten werden dann anhand dieser Ziffern verteilt
Restwertmethode
- unterscheidet zwischen Haupt- und Nebenprodukten
- Bedingung hierbei ist, dass die Marktpreise für die Nebenprodukte bekannt sind
- Gesamtkosten werden ermittelt und die Erlöse aus den Nebenprodukten gleich
deren Kosten gesetzt
- verbleibenden Kosten werden dann als Kosten des Hauptproduktes interpretiert
- Nachteil: ermittelte Stückkosten der Hauptprodukte sind von den Erlösen der
Nebenprodukte abhängig.
71
83. Funktionen des Controlling
Controlling = umfassendes Steuerungs- und Koordinationskonzept zur Unterstützung der
Geschäftsführung und der führungsverantwortlichen Stellen bei der zielgerichteten
Beeinflussung bestehender betrieblicher Prozesse.
Aufgaben
- Sicherung und Mehrung des Vermögens der Unternehmung.
- Management-Prozess der Zielfindung
- Planung und Steuerung der Unternehmensprozesse und tragen damit
- Mitverantwortung für die Zielerreichung
- überwachung der Wirtschaftlichkeit im Unternehmen im Auftrag des Managements
Betriebswirtschaftliche Auswertungen
Aktuellen Monatsergebnisse und das bis dato erzielte Jahresergebnis werden dargestellt und
damit zu einer wichtige Informationsquelle für den Unternehmer. Außerdem werden
Vergleiche gezogen: die Monatswerte zu im Vorjahr erzielten Werten, laufendes Jahr zum
Vorjahr. Es können Zeitreihen sowohl grafisch als auch in Zahlen geboten werden.
Planungsaufgaben
Ein Controller führt die Teilziele der Bereiche zu einem ganzheitlichen und abgestimmten
Zielsystem zusammen, das den Ausgangspunkt für die eigentliche Planung darstellt. Dort
werden Maßnahmen und Ressourcen zur Zielerreichung festgelegt werden. Der Controller
ist für die Ausgestaltung des Planungssystems und für die Plankoordination verantwortlich,
während die inhaltliche Planung durch die Führungskräfte der Bereiche erfolgt:
- Erstellung der erforderlichen Planungsunterlagen (Formulare)
- zeitliche Koordination der Teilpläne in Form eines Planungskalenders,
- agrregation der Teilpläne der Bereiche = Zieklonformität, Abgestimmter Gesamtplan
- Fixierung und Dokumentation der Planwerte in Form von Budgets
Eine Alternative zur budgetbasierten Führung ist die indexierte operative Leistungsmessung.
Budgets = stellen wertmäßige Sollvorgaben für alle Bereiche dar, die zur Erreichung der
Planziele im darauffolgenden Geschäftsjahr einzuhalten sind.
Informations- und Dienstleistungsaufgaben
Der Controller organisiert bereichsübergreifend das Berichtswesen und baut dieses zu einem
umfassenden Management-Informationssystem aus. Hierunter versteht man die regelmäßige
Übermittlung von betriebswirtschaftlichen Steuerungsinformationen in strukturierter und
komprimierter Form an die Führungskräfte.
Sie bilden die Grundlage für die Überwachung der Wirtschaftlichkeit und für die Beurteilung
der Geschäftsentwicklung anhand von Zielgrößen wie Gewinn, Rentabilität und
Deckungsbeitrag. Im Rechnungswesen wird hierzu zunächst das Zahlenwerk über alle
abgelaufenen wirtschaftlichen Vorgänge (Ist-Werte) in auswertbarer Form bereitgestellt.
Das Controlling greift auf diese Datenbasis zurück, verdichtet sie weiter, stellt die erreichten
Ist-Werte den vorgegebenen Sollwerten aus der Planung gegenüber und bereitet sie zu
benutzerorientierten Management-Berichten auf. Daneben stellt das Controlling
Kennzahlensysteme zur Verfügung, die zur Fundierung betrieblicher Entscheidungen dienen.
Steuerungsaufgaben
Unter der Steuerung ist nach der systematischen Überwachung des Geschäftsverlaufs (IstSoll-Vergleich) die Nachsteuerung durch bestimmte Maßnahmen zu verstehen. Neben den
ursprünglich festgeschriebenen Planwerten die sich verändernden, werdem mitlaufenden
Sollwerte
separat dokumentiert. Nur so ist eine aussagekräftige Überprüfung des Geschäftsverlaufs zu
jedem denkbaren Zeitpunkt möglich.
72
Abweichungsberichte setzen ein funktionsfähiges Berichtswesen voraus. Sie unterstützen
zudem die Zielerreichung, indem sie das Verhalten der Führungskräfte und Mitarbeiter
hinsichtlich Einhaltung der vorgegebenen Budgets sicherstellen. Im Rahmen der
Abweichungsanalyse analysiert der Controller eventuelle Abweichungen, ermittelt deren
Ursachen und ihre Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf.
Koordinationsaufgaben
Die Eigenständigkeit der Controllingfunktion wird in der Koordination der
betriebswirtschaftlichen Führungsteilsysteme gesehen. Der Schwerpunkt liegt zum einen in
der generellen Zielausrichtung und zum anderen in der Koordination des Planungs/Kontrollsystems mit dem Informationssystem. Dabei wird zwischen einer systembildenden
und einer systemkoppelnden Koordinationsaufgabe
unterschieden. Systembildende Koordination bedeutet, ein funktionsfähiges Planungs- und
Kontrollsystem beziehungsweise Informationssystem bereitzustellen sowie laufende
Gestaltungs-, Anpassungs- und Abstimmungsaufgaben innerhalb dieser Teilbereiche
vorzunehmen. Eine wichtige systemkoppelnde Aufgabe besteht beispielsweise darin, ein
entscheidungsorientiertes Rechnungswesen aufzubauen, das die Auswirkungen geplanter
Handlungsalternativen adäquat abbildet.
Rationalitätssicherungsaufgaben
Als Erweiterung der Koordinationsaufgaben wird Controlling auch als Rationalitätssicherung
der Führung gesehen. Eigenständige Ziele, die durch ökonomische Akteure angestrebt
werden,können durch zwei Arten von Rationalitätsdefiziten unterschieden werden: WollensBeschränkungen und Könnens-Beschränkungen. Als Wollens-Beschränkungen werden
Handlungen aufgefasst, die sich über die Ziele des Gesamtunternehmens hinwegsetzen, um
einen
persönlichen Vorteil zu erlangen.
Könnens-Beschränkungen resultieren aus den begrenzten Fähigkeiten, beispielsweise
fehlender Fachkenntnis und begrenzte Aufnahme- und Verarbeitungskapazität. Die Aufgabe
des Controllings als Rationalitätssicherung ist es deshalb, diese Defizite zu vermindern oder
zu vermeiden. Es soll somit die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass das Management
trotz vorhandener Defizite im für das Unternehmen optimalen Sinne handelt.
Kontrollaufgaben
Controlling wird häufig fälschlich als Kontrollinstrument statt als Steuerungsinstrument
verstanden. In zahlreichen Unternehmen werden daher Controller als Kontrolleure und nicht
als Fachleute für die Steuerung der Unternehmensprozesse verstanden.
84. Plankostenrechnung
Plankostenrechnung = zukunftbezogenes Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung und
besonders geeignet zur Lösung von Planungs- und Kontrollaufgaben (Plan-Ist-Vergleich).
Berechnung
- relevanten Plandaten werden über Schätzungen oder Berechnungen ermittelt
- Unterscheidung zwischen starrer und flexibler Plankostenrechnung
starre Plankostenrechnung
- einfache und schnelle Methode der Kostenkontrolle.
- Plankosten werden nicht auf die Istbeschäftigung umgerechnet
- Aussagefähigkeit geringer
- keine wirksame Kostenkontrolle möglich
- keine Trennung in fixe Kosten und Variable Kosten
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Vorgehensweise
1. Ermittlung der Plankosten: Summe geplanter Kosten für bestimmten Beschäftigungsgrad
2. Ermittlung der verrechneten Plankosten
3. Gesamtabweichung = Istkosten − verrechnete Plankosten
flexible Plankostenrechnung
- System durch Einbezug von Sollkosten an die tatsächlichen Verhältnisse anpassbar
- Trennung von variablen Kosten und fixen Kosten findet auf Kostenstellenebene statt
- Beschäftigungsabweichung sowie Verbrauchsabweichung kann ermittelt werden
- bei den Fixkosten erfolgt eine Aufspaltung in Nutzkosten und Leerkosten
Abweichungsanalyse
1. Ermittlung der Sollkosten(-kurve)
2. Aufspaltung der Fixkosten in Nutzkosten bzw. Leerkosten Plankostenrechnung 2
3. Gesamtabweichung = Differenz zwischen Istkosten und verrechneten Plankosten
(Summe aus Verbrauchs- und Beschäftigungsabweichung)
4. Verbrauchsabweichung = Istkosten − Sollkosten (wobei jeweils der Soll- und
Istverbrauch mit den jeweiligen Planpreisen multipliziert wird um die
entsprechenden Ist- und Sollkosten zu erhalten)
5. Beschäftigungsabweichung = fixe Plankosten x IstBeschäftigungsgrad – fixe PK
6. verrechnete Plankosten = Sollkosten – Beschäftigungsabweichung
Verbrauchsabweichung
Die Verbrauchsabweichung, die sich aus der Differenz von Istkosten und Sollkosten
berechnet, entsteht beispielsweise durch erhöhten Verbrauch von Betriebsmitteln oder
ungewöhnlich hohem Verschnitt. Es ist also ein Hinweis für unwirtschaftliches Handeln, für
das der Kostenstellenleiter verantwortlich gemacht werden kann.
Beschäftigungsabweichung
Eine Beschäftigungsabweichung weist auf eine Unter- oder Überdeckung der geplanten
Fixkosten hin, die durch den Beschäftigungsgrad verursacht wird. Zurückzuführen ist diese
Abweichung auf ungenutzte Kapazitäten. Diese Kosten sind die sog. Leerkosten. Die
Beschäftigungsabweichung errechnet sich wie folgt: Sollkosten der Ist-Beschäftigung verrechnete Plankosten. Sie gibt an, welche Kostendifferenz zwischen der Kostenstellenund der
Kostenträgerrechnung entsteht, wenn der Plankostenverrechnungssatz in der
Kostenunterdeckung bzw. Kostenüberdeckung beibehalten wird.
Bestimmung der BA
Die Beschäftigungsabweichung einer Kostenstelle lässt sich in einem Stufenplan bestimmen.
Preisabweichung
Eine Preisabweichung kann sich z. B. durch kurzfristig erhöhte Einkaufspreise für das
Fertigungsmaterial ergeben. Preisabweichungen sind meist nur in geringem Umfang vom
Kostenstellenverantwortlichen beeinflussbar. Sie ist die Differenz zwischen IstEinstandspreisen und aufgrund von erwarteter durchschnittlicher Inflation oder steigenden
Rohstoffpreisen bestimmten Plan-Einstandspreisen. Die Preisabweichung wird in der
Abweichungsrechnung der Vollkostenrechnung als erstes ermittelt. Sie hat keine bzw. kaum
Auswirkung auf die Kostenrechnung, weil in der Kostenrechnung Konten zur Iteration der
Preisdifferenzen geführt werden.
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Gesamtabweichung
Die Gesamtabweichung, die Summe aus Verbrauchs- und Beschäftigungsabweichung zeigt,
inwiefern sich das Betriebsergebnis positiv oder negativ verändert hat, also ob eine
Kostenüberdeckung, oder eine Kostenunterdeckung vorliegt. Alternativ kann sie natürlich
auch über die Differenz von Verrechneten Plankosten und Istkosten ermittelt werden.
Formeln
Plankostenverrechnungssatz = Plankosten / Planbeschäftigung (mit diesem Ergebnis lassen sich
die verr. Plankosten (* Istbeschäftigung) ausrechnen)
Sollkosten = (variable Plankosten / Planbeschäftigung) * Istbeschäftigung + fixe Kosten
verrechnete Plankosten = Plankostenverrechnungssatz der Kostenstelle * Istbeschäftigung der
Kostenstelle
Verbrauchsabweichung = (Istverbrauchsmenge des Produktionsfaktors * Istpreis des
Produktionsfaktors) - Sollkosten in Abhängigkeit von der Istbeschäftigung der Kostenstelle
Plankostenrechnung 3
Beschäftigungsabweichung = Sollkosten bei Istbeschäftigung der Kostenstelle - verr. Plankosten
der Kostenstelle bei Istbeschäftigung
Lineare Sollkostenfunktion = fixe Kosten der Kostenstelle + (variable Kosten je Bezugsgröße der
Kostenstelle * Beschäftigung in der Kostenstelle)
Preisabweichung = (Istverbrauchsmenge des Produktionsfaktors * Istpreis der Produktionsfaktors) (Istverbrauchsmenge des Produktionsfaktors * Planpreise des Produktionsfaktors)
Bewertung der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
• keine wirksame Kostenkontrolle möglich (dieselben Probleme wie in der Vollkostenrechnung)
• bei Istbeschäftigung < Planbeschäftigung, dann Kostenunterdeckung, d.h.
Plankostenverrechnungssatz bei
Existenz von Fixkosten zu niedrig
• bei Istbeschäftigung > Planbeschäftigung, dann Kostenüberdeckung, d. h.
Plankostenverrechnungssatz bei
Existenz von Fixkosten zu hoch
• wirksame Kostenkontrolle in den Kostenstellen möglich
• aber keine Ermittlung von entscheidungsrelevanten Informationen, da Vollkostenrechnung
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