Nr. 41 WETTBEWERB Zentrales Lehr- und lerngebäude der medizinischen universität innsbruck Die Universität von morgen ist ein alltäglicher Lebensraum mit abwechslungsreichen Aussen- und Innenräumen, eine offene und frei programmierbare Lernlandschaft. Sie ermöglicht gemeinsames oder individuelles Arbeiten und bietet Bereiche für Lernen, Lehrer und soziales Leben in Gemeinschaft. Sie wird partizipativ nach den spezifischen Bedürfnissen und Wünschen gestaltet und fördert die Anwendung neuer Methoden des Lernens und Kooperierens. Erlebnisreiche Raumsituationen prägen StudentInnen und Unterrichtende nachhaltig und tragen zur ganzheitlichen Bildung bei. Das Erdgeschoss als offene Hauptebene der dreigeschossigen Aula, ein großzügiger barrierefreier Zugang zur Ebene EG mit Durchgängen und Durchblicken, ein Wintergarten bietet Einblicke in die dreigeschossige Aula. Die Ebenen UG2 bis OG1 sind innen und aussen begehbar - Scala Publica - eine Landschaft mit Aufenthaltsqualität. Peter-Mayr-Straße Fritz-Pregl-Straße 040785 Die Fassade interpretiert die ursprüngliche Gestaltung mit neuen Mitteln, neuen Funktionen und zeitgemässer Ästhetik. Besonders Schatten- und Tiefenwirkung referenzieren die Gestaltung des Bestandes. Materialität der Fassade: Aluminium, sandgestrahlter Faserbeton, Glas, Aluminiumgitterroste. Holzalu-Glasfassade, Einsatz ökologischer Baumaterialien nach IBO-Katalog, Innenausbau großteils mit Holzwerkstoffen, Verbesserung Raumklima durch den Einsatz unbehandelter Holzoberflächen. Fluchtwege in den Geschossen für Studienbetrieb direkt ins Freie, Brandüberschlag geschossweise durch EI90 Blende, einheitliches Fassadenraster mit Lüftungsklappen und Fixverglasungen, Großraumbüros und Kombibüros wo möglich, Ausbauraster zum Konstruktionsraster versetzt ermöglicht den Einsatz identer Systemtrennwände. Schutz vor sommerlicher Überhitzung - windstabiler aussenliegender Sonnenschutz, mit permanentem Ausblick und intelligenter selbstlernender Steuerung Tageslichtnutzung durch Lichtumlenkung im oberen Bereich der Sonnenschutzpaneele. Einfluss der inneren Lasten auf das Raumklima - Aktivierung der Speichermassen durch Verzicht auf abgehängte Decken, Feuchte- und Wärmerückgewinnung bei der Raumlüftung. Erfordernis der mechanischen Be- und Entlüftung in den Büros ist durch zwei Lüftungskreise reduziert: Kernzone mit permanenter Lüftung, Räume an den Fassaden können üblicherweise 6 Monate im Jahr direkt über die Lüftungsflügel der Fassade lüften - Lüftung wird deaktiviert. N Ausstattungsstandard, Materialität Konstruktion - Neubauten mit Leichtkonstruktion laut statischer Beschreibung Dach - Umkehrdach mit Estrichplatten bzw. extensiver Begrünung Wand - Systemtrennwände Fussboden - Eichenparkett, Linoleum, Kautschuk, Naturstein ngerstraße pi Has Fassadengestaltung - Holzaluvorhangfassade mit opakem Parapet und integrierter PV-Anlage, Fensterteilung nach Ausbauraster, Fensteröffnung - jedes 2. Fenster ist mit einem Lüftungsflügel ausgestattet Freiraumgestaltung - erstreckt sich über 4 Geschosse von UG2 bis OG1 und bildet mit der sich im Inneren des Gebäudes fortsetzenden Scala Publica eine Landschaft mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten, begrünte Bereiche finden sich im UG2 - grüner Hof - im EG - Terrassenhof - und im OG1 - Gartenterrasse INTERNE FREQUENZEN Bereiche mit größeren Annahmen an StudentInnen sind vom UG2 bis OG2 angeordnet. Bereiche der Verwaltung mit geringer Besucherfrequenz sind tendenziell Richtung Süden und OG7 angeordnet. ADDITION Zwei Erdgeschossige Baukörper im Hof verzahnen Innen- und Aussenraum und bieten wertvolle Aussenräume für die Bibliothek im OG1. SUBTRAKTION Drei exakt platzierte Einschnitte versorgen die wesentlichen Räume und die Kernzone mit Tageslicht. Lageplan 1:500 Freisingstraße 8. Obergeschoss 1:500 7. Obergeschoss 1:500 3. Obergeschoss 1:200 6. Obergeschoss 1:500 5. Obergeschoss 1:500 2. Obergeschoss 1:200 4. Obergeschoss 1:500 1. Obergeschoss 1:200 Fassade 1:50 WETTBEWERB ZENTRALES LEHR- UND LERNGEBÄUDE DER MEDIZINISCHEN UNIVERSITÄT INNSBRUCK 040785 Ansicht West 1:200 Erdgeschoss 1:200 1. Untergeschoss 1:200 2. Untergeschoss 1:200 ENERGIEKONZEPT Quelle Energiesysteme Gebäude-Energiebedarf Elektrischer Energiebedarf Energieverteilung Sonnenenergie Photovoltaik Dünnschichtmodule in Fassade integriert Free-Cooling Umweltenergie Grundwasser Erdsonden Fußbodenkühlung: Grundlast Lüftungsgeräte mit Enthalpie-Wärmetauscher zur Wärmeund Feuchterückgewinnung Frischluftversorgung und Spitzenlastabdeckung (Heizung/Kühlung) Zonenweise Nachheizung und Nachkühlung Bestehendes Kältenetz Fußbodenheizung: Grundlast Bestehendes Wärmenetz Grundsätzliche Überlegungen Das Energiekonzept geht in mehreren Punkten auf die besondere Situation eines Umbaus ein. So wird insbesondere bei der Neuzonierung auf eine energetisch sinnvolle Nutzungsverteilung geachtet. Für das Re-Design der Gebäudehülle bestimmend ist die an sich ungünstige Nord-Süd Achse des Gebäudes, mit einer vor allem nach Westen hin komplett unverschatteten Fassade. Für diese Fassade wird ein stufenlos verstellbarer, außenliegender Sonnenschutz vorgesehen, der Strahlungs- und Nutzungsabhängig geregelt ist. Weiters werden Dünnschichtmodule zur Stromproduktion in die Fassade integriert. Belichtung und Sichtbezug Die spezielle Gestaltung des Sonnenschutzes erlaubt auch bei geschlossenem Zustand einen freien Sichtbezug ins Freie. Die Fensterflächen bleiben zur Belichtung grundsätzlich erhalten. Zusätzlich werden in allen Geschoßen Schnitte durch das Gebäude geführt um mehr Tageslicht bereitzustellen. Dies ist einerseits auf Grund des hohen Primärenergieanteils von durch Strom erzeugtem Kunstlicht energetisch von Bedeutung, andererseits dient die “Durchlichtung” des Gebäudes auch einer verbesserten psychischen und gesundheitlichen Befindlichkeit. Haustechnik Die primäre Heizungsversorgung erfolgt über das bestehende Wärmenetz, zusätzlich wird die Abwärme vom Serverraum in den Wärmehaushalt eingebracht. Die Grundlast sowohl von Heizen als auch von Kühlen wird über die Fußböden eingebracht. Spitzen werden über die konditionierte Zuluft abgedeckt, die eine zonenweise Nachheizung und Nachkühlung erlaubt. Die Abluft wird mittels Enthalpie-Wärmetauscher zur Wärme- und Feuchterückgewinnung genutzt. Die Kühlung erfolgt über Free-Cooling, über Erdsonden. Serverraum: Kaltgangsystem. Abwärmenutzung für Luftnachheizung und Fußbodenheizung Strom Ansicht Ost 1:200 BÜROKONZEPT ABTEILUNGEN AN DEN GEBÄUDEENDEN NUTZUNG DER GESAMTE RAUMTIEFE SCALA PUBLICA BRANDSCHUTZTÜREN PERMANENT OFFEN BRANDSCHUTZ- UND FLUCHTWEGKONZEPT STAURAUM VERKEHRSFLÄCHE DURCHGEHENDES AUSBAURASTER ZU KONSTRUKTIONSRASTER VERSETZT- IDENTE TRENWÄNDE EINZELBÜROS LICHTHOF ZUR TAGESLICHT NUTZUNG - VISUELLE KOMMUNIKATION ÜBER DIE GESCHOSSE GROSSRAUM BÜRO GANG TRENNWAND TRANSPARENT SYSTEM BÜROTRENNWÄNDE 1. OG 1:500 EG 1:500 1. UG 1:500 2. UG 1:500 Schnitt 1-1 1:200