McGhee 386 vol. 5 IS I ..-... j Wm :' m m 9 VI 2s& ALLGEMEINE STAATENGESCHICHTE. Herausgegeben von KARL LAMPRECHT. I. ABTEILUNG: GESCHICHTE DER EUROPISCHEN STAATEN. SCHICHTE DER AUSZEREUROPISCHEN STAATEN. II. ABTEILUNG: GE III. ABTEILUNG : DEUTSCHE LANDESGESCHICHTEN. Erste Abteilung: Herausgegeben von A. H. L. W. v. HEEREN, F. A. UKERT, GIESEBRECHT UND K. LAMPRECHT. Siebenunddreifsigstes Werk. JORGA, GESCHICHTE DES OSMANISCHEN REICHES. Fnfter Band. (Bis 191 2.) GOTHA 1913. FRIEDRICH ANDREAS PERTHES AKTIENGESELLSCHAFT. GESCHICHTE DER EUROPISCHEN STAATEN. Herausgegeben A. H. L. von HEEREN, F. A. UKERT, W. v. GIESEBRECHT UND K. LAMPRECHT. Siebenunddreifsigstes Werk. GESCHICHTE DES OSMANISCHEN REICHES. QUELLEN DARGESTELLT NACH DEN VON N. Professor an JORGA, der Universitt Bukarest. Fnfter Band. (Bis 191 2.) GOTHA 1913. FRIEDRICH ANDREAS PERTHES AKTIENGESELLSCHAFT. Inhaltsverzeichnis. Seite Erstes Buch. Kriege um die Teilung des osmanischen Reiches Erstes Kapitel: Folgen des Die und innere Anarchie. i Vertrags von 1774. Krimfrage Provinzenverluste Meinung des sterreichischen Ministers Kaunitz ber die baldige Auf lsung des osmanischen Reiches, S. 3. Absicht desselben, einen Teil der Frstentmer der Pforte abzureifsen , S. 4. Besetzung des moldauischen Distriktes Bukowina, S. 6. Hoffnungen der trkischen Minister, bessere Bedingungen seitens Rufslands zu erlangen, S. 7. Endgltiger Abschlufs des russisch-trkischen Friedens ; militrische Mafsregeln an der nrdlichen Grenze des Reiches, S. 8. Wirren in der Krim. Ersetzung des Khans Sahib-Girai durch Dewlet-Girai, S. 9. Verhandlungen mit dem russischen Minister in Konstantinopel, S. 10. Hinrichtung des moldauischen Frsten Gregor Ghica, S. n. Ableh nendes Verhalten der Pforte gegen den von Rufsland untersttzten neuen Khan Schachim-Girai, S. 12. Notenwechsel und trkische Pro teste im Westen; Versuch, einen treuen Khan, Selim-Girai, einzu S. 13. Kriegsvorbereitungen gegen Rufsland, S. 14. Das Privilegium fr die Moldau und Walachei; erster russischer Konsul daselbst, S. 15. Zustnde in Morea nachdem Frieden, S. 16. Kampf Hassan-Paschas mit den Albanesen auf der Halbinsel, S. 17. Konvention von Ainali-Kawak mit Rnfsland, S. 18. Friedenspolitik des Reis-Efendi Abdurresak und Verhandlungen mit den westlichen Mchten, S. 19. Projekt einer Tripelallianz, S. 20. Zusammenkunft der Kaiserin Katharina mit Kaiser Joseph II. und russische Herausforde Verhltnisse im tatarischen Reiche, S. 22. Kriegs rungen, S. 21. gelste in Konstantinopel; Untersttzung Behadir-Girais gegen seinen Bruder, den Khan Schachim, S. 23. Sendung des Generals Samoilow auf die Halbinsel Krim und sterreichische Truppenbewegungen; Wiedereinsetzung Schachims, S. 24. Absetzung des friedlichen Wesirs ; letzte Mafsregeln vor der Erffnung der Feindseligkeiten, S. 25. Ge Versuch Frankreichs meinsame russisch-sterreichische Note, S. 26. dazwischenzutreten; Bewegungen der osmanischen Flotte; Handels vertrag mit Spanien, dann auch mit Rufsland, S. 27. Neues Sened zugunsten der Frstentmer, S. 28. Aufstand der Tataren gegen die russischen Umtriebe und Manifest der Kaiserin Katharina; Annexion der Krim, S. 29. Feierliche Einsetzung des christlichen Regimes auf der Halbinsel, S. 30. Versuch Schachims, seine Herrschaft wieder einzu- setzen, neue 3 Inhaltsverzeichnis. nehmen; Einverstndnis zwischen Rufsland und sterreich, S. 31. Forderungen des Internuntius; Stellung des russischen Gesandten Balgakow, S. 32. Haltung Frankreichs am Vorabende des Konflikts, S. 33. Neue Verhandlungen des Reis-Efendi mit den kaiserlichen Mchten ; Anerkennung der Annexion durch den Sultan, S. 34. Wei Ge tere Verhandlungen und Handelsvertrag mit sterreich, S. 35. fahr eines Krieges mit demselben, S. 36. Zweites und Kapitel: Prliminarien sterreich. Heereszustand des neuen Krieges mit Rufsland Russische Arbeit in der Krim und im Kaukasus; persische Verhlt nisse, S. 38. Feindseligkeiten der Paschas von Mossul und Bagdad im Iran; Haltung des Schachs Ali-Murad gegen Rufsland, S. 39. Bruch der Perser mit dem russischen Konsul in Ispahan ; feindliche Revolutionre Absichten des trkischen Wesirs Schachim-Ali, S. 40. Bewegung Imam-Mansurs im Kaukasus, S. 41. Der Wesir Jussuf und seine abschlgige Politik gegen alle russischen Forderungen, S. 42. Er nennung des Gnstlings Hassan- Paschas, Nikolaus Maurogenis', zum Frsten der Walachei, S. 43. Bedeutung und Folgen dieses Aktes, S. 45. Absetzung des moldauischen Frsten Alexander Konstantin Maurokordatos, um dem sterreichischen Hofe zu gefallen ; Verrat des Machen neuen Herrschers Alexander Johann Maurokordatos, S. 46. Feierliche Reise schaften des russischen Agenten Laschkarew, S. 47. der Kaiserin Katharina nach Cherson, S. 47. Tod des preufsischen Knigs Friedrich II. und das Teilungsprojekt Hertzbergs ; Erscheinen Kaiser Josephs in der Krim, S. 49. Russisches Ultimatum an die Pforte, S. 50. Neue Forderungen Bulgakows, S. 51. Einschliefsung desselben im Gefngnis der Sieben Trme, S. 52. Erklrung dre Pforte an die westlichen Mchte und die russischen Kriegsmanifeste, S. 53. Abreise des Internuntius und trkische Vorbereitungen, um der russischen Offensive standkalten zu knnen, S. 54. Mangel der n tigen Mittel, S. 55. Das anatolische Kontingent, S. 56. Einflufs der Europer auch in Syrien und Mesopotamien, S. 57. Katholische Propaganda in Asien und Unabhngigkeitsgelste der Paschas, S. 58. Einfall Ali-begs, des Mameluckenfhrers in gypten, in Syrien, S. 59. Weitere Schicksale seines Verbndeten Scheik-Daher , S. 59. Sy rische und gyptische Zustnde vor dem neuen Kriege, S. 60. Dschezzar Pascha von Akkon, S. 62. Charakteristik der asiatischen Provinzenverwalter, S. 63 64. Mehmed Buschat, Pascha von Skutari, S. 64. Anfnge Ali-Paschas von Tepelen, S. 65. Die von der Pforte tr den Krieg aufgestellten Truppen, S. 67. Janitscharen und Tatarenschwrme , S. 68. Notwendigkeit, den heiligen Krieg auszu rufen, S. 69. - Drittes bis Kapitel. Der Krieg mit Rufsland und sterreich (1787 1792). Anfang der Regierung Selims III Die osmanischen Truppen verlassen Konstantinopel, S. 71. Gefangen nahme des neuen moldauischen Frsten Alexander Ipsilanti durch die sterreicher, S. 72. Ernennung seines Nachfolgers; Mafsregeln des Kapudans Hassan, S. 73. Herausforderungen Maurogenis'; Verlust Hotins, S. 74. Niederlage der trkischen Flotte vor Kilburn und Einnahme Otschakows durch die Russen, S. 75. Einfall des Wesirs Jussuf ins sterreichische Banat und seine Siege, S. 76. Tod des Inhaltsverzeichnis. vn Seite Sultans Abdul- Hamid I., S. 77. Charakteristik seines Neffen Selim III., S. 78. Erfolge Maurogenis' gegen die Kaiserlichen, S. 79. Schlacht bei Foc^anl, S. 80. Schlacht bei Rlmnicu-Srat, S. 81. Einnahme der Festungen Akkerman und Bender durch die Russen ; Einmarsch der sterreicher in Bukarest, S. 82. Gefangennahme Jussuf-Paschas, Eroberung der serbischen Pltze, Schlacht bei Calafat, S. 83. Hin Tod scheiden des Kapudans und Hinrichtung Maurogenis', S. 84. Kaiser Josephs; Marsch der sterreicher gegen Giurgiu und Waffen stillstand von Reichenbach, S. 85. Preufsische Politik whrend des Krieges, S. 86. Erklrung der Pforte gegen den Gesandten von Diez, Schwedens S. 87. Erste Verhandlungen mit den Russen, S. 88. und Frankreichs Handlungsweise whrend des Krieges; Schwierig keiten, ein neues Heer bilden zu knnen, S. 89. Befreiung Bulgakows; Allianz mit Preufsen, S. 90. Die russischen Vorschlge, S. 91. Nachgiebige Politik Leopolds . ; sterreichisch trkische Verhand lungen, S. 92. Waffenstillstand von Giurgiu, S. 93. Frieden von - Swischtow, "S. 94. Sieg der Trken gegen den griechischen Piraten Katzianis und Einnahme Kilis durch die Russen, S. 95. Einnahme der Festungen an der unteren Donau, S. 96. Fall Ismails, S. 97. Bewegungen der Trken in der Dobrudscha, S. 97. Drngen der westlichen Mchte; Prliminarien von Gala^I und Tod Patjomkins Frieden von Jassy, S. 99. S. 98. Viertes Kapitel. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franz sischen Revolution. Die polnische Frage. Selbstndiges Leben der Provinzen. Paswan-Oglu und Ali-Pascha. Der Einfall Bona partes in gypten und der Scheinkrieg mit Frankreich .... Zustand der Donauprovinzen nach dem Kriege, S. 100. Haltung der Serben whrend desselben, S. 10 1. Selim III. als Reformator im Trkische Finanzen, S. 103. Die ge westlichen Sinne, S. 102. lehrten Efendis und ihr Einflufs , S. 103. Zusammensetzung des os Reichtum der beinahe selbstndigen manischen Reiches, S. 104. Paschas, S. 105. Krdschalis und Ajans als Friedensstrer an der Donau; Anfnge Paswan-Oglus von Vidin, S. 106. Erste Vertreter des revo lutionren Frankreichs in Konstantinopel, S. 107. Hetzende Ttigkeit der polnischen Flchtlinge und Untersttzung derselben durch die Fran Versuche einer Allianz mit der franzsischen Repu zosen, S. 108. blik, S. 109. Neue Forderungen Rufslands, S. 110. Die Polen in der Moldau; Teilung ihres Vaterlandes, S. m. Letzte Anstrengungen Plan einer der franzsischen Vertreter in Konstantinopel, S. 112. Offensive gegen die Russen und die Hoffnungen des Fhrers der polnischen Emigration, Oginski, S. 113. Versuch der Anhnger des selben, von den Frstentmern aus in Rufsland einzufallen, S. 114. Hoffnung, mit Bonapartes Hilfe die Krim wiederzuerobern, S. 115. Tod der Kaiserin Katharina und Verbindung der Polen mit dem verzweifelter Angriff Deniskos; Zusammenbruch des neuen Kaiser; polnischen Projekts, S. 116. Zustand des osmanischen Heeres und der osmanischen Flotte; Einfhrung der Nisam Dschedids , S. 117. Trkische Gesandte im Westen; Unruhen in den Provinzen, S. 118. Neue Erfolge Paswan-Oglus, S. 119. Kampf des neuen Kapudans Hinrichtung des walachischen Frsten gegen den Rebellen, S. 120. Georg Handscheri, S. 121. Macht und Glanz des Vidiner Dynasten, S. 121. Festsetzung der Franzosen in Venedig und ihre Beziehungen zu den unzufriedenen Griechen, S. 122. Verhandlungen mit Paswan- 100 Inhaltsverzeichnis. VIII Seite Beweggrnde fr Bonapartes Angriff gegen gypten, S. 124. Kampf der eingedrungenen Franzosen gegen die Mame lucken, S. 125. Eindruck in Konstantinopel, S. 126. Verhaftung des franzsischen Agenten und Kriegserklrung der Pforte, nebst rus Gemeinsame Offensive gegen die sisch-trkischer Allianz, S. 127. Ionischen Inseln und die italienische Kste ; trkenfreundliche Haltung Wechsel in der griechischen Diplomatie und der Griechen, S. 128. Oglu, S. 123. in den Frstentmern; herrschender Einflufs der Russen; Schliefsung Allianzvertrags mit denselben; Versuch, Preufsen zu gewinnen, S. 129. Englisch-trkischer Vertrag; Bonaparte in Syrien; Schlacht Tr von Abukir, K16ber als neuer Befehlshaber in gypten, S. 130. des kischer Angriff gegen die Franzosen in Syrien und gypten ; Schlacht S. 131. von Matarea and Kolonisationspolitik des Generals Menou, Sieg der Englnder in gypten und Rumung der Provinz durch die Franzosen, S. 132. Fnftes Kapitel: Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie im Reiche. Verwicklung mit Rufsland. Fall Selims ; sein Nachfolger Mustafa IV. Thronbesteigung Sultan Mahmuds II. Teilungsplne und Kampf gegen die Russen bis zum Frieden von Bukarest (1812) Grausamkeit der Trken gegen die Franzosen und Hafs gegen die Russen, S. 133. Schlechte Disziplin im osmanischen Heere, S. 134. Anarchie in den europischen Provinzen, S. 134. Bandenunwesen; willkrliche Herrschaft in Morea, S. 135. Erfolge der rebellischen Wehabiten in Arabien, S. 136. Bildung des zinspflichtigen Staates der Sieben Inseln ; vertragsmfsiger Einflufs Rufslands ; Haltung Eng lands, S. 137. Versuche Selims I1L, den Frieden mit Frankreich wiederherzustellen ; Tod Kaiser Pauls ; englisches Walten in gypten ; Prliminarien mit Bonaparte, S. 138. Sebastiani, neuer Vertreter der Republik in Konstantinopel , und sein schtzendes Betragen ; Mafsregeln der Pforte gegen die Mamelucken ; der Frieden von Amiens und das osmanische Reich; Sendung Galib-Efendis nach Paris, S. 139. Stellung des Paschas Mahmud Khosrew in gypten gegen Englnder und Mamelucken; Sieg des Begs Osman Bardissi gegen denselben, S. 140. Weitere gyptische Wirren unter dem Pascha DschesaerliAli; Konflikt desselben mit den Konsuln in Alexandrien; Erhebung des albanesischen Offiziers Mehemed-Ali, S. 141. Kampf desselben gegen den Pascha von gypten, Kurschid; Belehnung Mehemed-Alis mit der Statthalterschaft der Provinz; Tod Dschezzar Paschas und syrisch-mesopotamische Wirren, S. 142. Krieg gegen Paswan-Oglu; Einflle der Ruber von Vidin in die Walachei; Flucht des Frsten Michael Sutzo nach Siebenbrgen, S. 143. Neuer Hattischerif zu gunsten der Frstentmer und neue Einflle der Paswandschis ber die Donau, S. 144. Tod Paswan-Oglus und Ende der Vidiner Herr schaft; Unruhen in Kleinasien; Ausdehnung der Macht Ali -Paschas von Janina, S. 145. Franzsischer Einflufs in Konstantinopel, S. 146. Unannehmlichkeiten mit den Englndern in gypten ; Neutralitt der Pforte im franzsisch-englischen Kriege ; neuer Vertrag mit den Russen gegen eine franzsische Offensive, S. 147. Erneuerung der freund lichen Beziehungen zu Napoleon und russische Proteste ; Frage des kaiserlichen Titels des franzsischen Herrschers, S. 148. Fall der russischen Partei in Konstantinopel, S. 149. Strke des osmanischen Heeres; neues Bndnis mit dem Zaren; Wetterfahnenpolitik in Kon- 133 Inhaltsverzeichnis. stantinopel, S. 1 50. Absetzung der rumnischen Frsten auf Verlangen Sebastianis, S. 151. Erzwungene Wiederherstellung derselben, S. 152. Besetzung der Frstentmer durch Rufsland, S. 152. Geheime Be ziehungen der russischen Agenten zu den griechischen Rajahs; Er hebung der Serben, S. 153. Umtriebe des russisch' gesinnten Frsten der Walachei Konstantin Ipsilanti in Serbien, S. 155. Verhandlungen der Aufstndischen mit der Pforte und weitere militrische Erfolge derselben, S. 156. Einnahme von Semendria und Kruschewaz; ser bische Siege und neue Versuche, den Frieden zu schliefsen, S. 157. Verabredung mit der Pforte und Wiederaufnahme der Feindselig keiten; Einnahme Belgrads durch die Serben; Blutbad unter den Trken, S. 158. Erscheinen Idris Paschas von Bosnien auf dem Kampfplatze; Haltung des russischen Gesandten Italinski nach der Be setzung der Frstentmer und Einnahme der bessarabischen Pltze, S. 159. Walten der Russen in der Moldau und Walachei, S. 160. Kriegserklrung der Pforte; Haltung der westlichen Mchte, S. 161. Drohungen des englischen Gesandten Arbuthnot, S. 162. Die Flotte des Admirals Duckworth vor Konstantinopel, S. 163. Eiliger Rck Mifserfolge der Englnder in gypten; Er zug derselben, S. 164. scheinen der russischen Flotte an den Dardanellen, S. 165. Rassi scher Sieg auf dem Meere ; franzsische Hoffnungen ; Erscheinen Mu stafa Bairaktars in der Walachei und Verdrngung desselben durch die russischen Truppen, S. 166. Beziehungen derselben zu den Serben; Bildung walachischer Kriegsscharen; Zustnde in Vidin und Janina; - - Zusammenstfse in den Frstentmern ; Zusammenbruch der franzsischen Plne, S. 167. Die Absichten Sultan Selims, eine neue disziplinierte Armee zu bilden, S. 168. Emprung in Konstantinopel gegen die Reform, S. 169. Absetzung Selims, S. 170. Vernderungen in der Leitung des Heeres ; Kampf der Russen und Serben ; Waffenstillstand von Slobozia, S. 171. Russische Verwaltung in den Frstentmern; Vershnung mit England und russische Widersetzlichkeit gegen dieselbe, S. 172. Verweigerung einer Allianz mit Napoleon; Verabredungen von Tilsit, S. 173. Versuch des franzsischen Kaisers, die Zession der Frstentmer an Rufsland zu erlangen; freundliches Betragen der Plan einer Teilung des osmanischen trkischen Minister, S. 174. Reiches, S. 175. Vertrag von Erfurt; innere Zustnde in der Trkei, S. 176. Gesinnungen im rumelischen Heere, S. 177. Reibungen zwi schen Kabaktschi Oglu , dem Lenker des Sultans Mustafa, und dem Kaimakam; griechische Rnke ; Konflikt mit Sbastiani, S. 178. Vor bereitung einer neuen Revolution, S. 179. Marsch Mustafa Bairak Mord Sultan Selims, S. 181. tars gegen Konstantinopel, S. 180. Einsetzung Mahmuds IL, S. 182. Revolte gegen die Machtherrschaft Mustafa Bairaktars, S. 183. Ermordung Sultans Mustafas, S. 185. Tod Mustafa Bairaktars und Folgen der Revolte; Erfolge der Serben und S. 186. Befestigung der neue Stellung ihres Fhrers Kara- Georg, - Autoritt desselben ; frmliche Annexion der Frstentmer an Rufs land, S. 187. Englisch-trkischer Vertrag und Anerbietung der Ver mittlung Englands zwischen dem Sultan and dem Zaren, S. 188. Unterbrechung der Friedensverhandlungen; General Gardanne in Persien, S. 189. Russischer Angriff auf Giurgiu und Ibrail; Zu sammenstfse in Serbien ; Marsch des Wesirs gegen die Donau, S. 190. Die Russen in der Dobrndscha; Kapitulation Ismails; Be lagerang Silistriens; Einnahme Ibrails, S. 191. Leitung der russi schen Truppen durch Kamenski ; Marsch gegen Varna; Eroberung Inhaltsverzeichnis. X bei Schumla, S. 192. Angriff gegen Rustschuk; Schlacht bei Batin ; Besetzung der Donaupltze durch die Russen, S. 193. Verteidigung Vidins ; russisch serbische Offiziere; Tod Kamenskis, S. 194. Prophezeiungen ber das nahe Ende des osmani schen Reiches ; Festigkeit Sultans Mahmuds ; Bildung eines neuen tr kischen Heeres, S. 195. Unsichere Haltung sterreichs, S. 196. Gesinnungen Napoleons, S. 197. Spezielle Mission des Generals Andreossy nach Konstantinopel; der Grofswesir Achmed, S. 198. Rck Silistriens; Kmpfe - Truppen aus den Frstentmern ; Verstrkung der Trken, S. 199. Neue Friedenskonferenzen, S. 200. Bedingungen des Sultans, S. 202. Marsch des Wesirs gegen Rustschuk und Sieg desselben, S. 203. Die Trken setzen ber die Donau; Kmpfe Is mail -beis von Seres, S. 204. Offensive des Generals Markow und Gefangennahme des trkischen Lagers, S. 205. Friedensanerbietungen des Wesirs, S. 206. Hartnckigkeit Sultan Mahmuds ; Wiederaufnahme der Feindseligkeiten, S. 207. Zgerung Andreossys ; Mission des russi schen Admirals Tschitschagow; Friede von Bukarest, S. 209. Schwierig keiten bei der Ratifikation desselben, S. 210. Hinrichtung der Brder Murusi als Verrter, S. 211. zug der russischen Zweites Buch. Reiches Kmpfe fr Reform und Einheit des Erstes Kapitel: Kampf Sultan Mahmuds gegen die unabhngigen Provinzverwalter bis zum Aufstande der Griechen (1812 1821) . Leitende Ideen der Politik Sultans Mahmuds, S. 215. Die serbische Frage: Bedingungen der Rebellen, S. 216. Spaltung unter den Fhrern der Bewegung; Wiederherstellung der Autoritt des Sultans in Vidin Einnahme Negotins und Kladowos gegen Moliah -Pascha, S. 217. durch den Wesir; Flucht Kara-Georgs; Vermittlung des Woiwoden Milosch und baldige Aufgabe seiner Mission, S. 218. Der Kleinkrieg Ver gegen die Soldaten des Wesirs; Rckkehr Milosch', S. 219. shnung der Serben mit dem Sultan; Milosch als Oberknes, S. 220. Ermordung Kara-Georgs ; neue Stellung des Oberknesen ; serbische Organisation, S. 221. Ende der Ajansherrschaft an der Donau; innere Kmpfe in Bosnien, S. 222. Ismail-beg von Seres and sein Sohn Jussuf, S. 223. Ali-Pascha und seine Nachbarn in Albanien, S. 224. Ausrottung der kleinen Dynasten in Anatolien, S. 226. Friedliche Beziehungen mit Persien; Unruhen in Alep; Erhebung der Kurden, S. 228. Bagdader Wirren, S. 229. Der Wehabitenstaat und Wiedereroberung der Heiligen Stdte durch die gyptier Mehemed-Alis, S. 230. Bestrafung der unruhigen Elemente in Konstanti nopel, S. 231. Alleinige Herrschaft Mahmuds, S. 232. Gleichgltig keit desselben gegen die Vernderungen im Westen, S. 233. Galib als Reis-Efendi; Forderungen Rufslands, S. 234. Annexion des Donaudeltas bis zum Arme von Sulina; Drngen des russischen Ge sandten gegen den moldauischen Frsten, S. 235. Flucht des walachischen Frsten Karadscha und Dazwischenkunft desselben, S. 236. Abbruch der Verhandlungen, S. 237. Kapitel. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen und Ein fhrung der Reformen nach westlichem Muster. Kampf der Griechen fr die Wiederherstellung des hellenischen Vaterlandes. Einmischung der westlichen Mchte Zweites Inhaltsverzeichnis . Griechische Offiziere and Diplomaten im russischen Dienste, S. 238. Die Griechen und die Franzsische Revolution: Korai, Rhigas, S. 239. Die Politiker in der Ionischen Republik; die Kaufleute von Wien und andere Urheber des revolutionren Geistes unter den usw. Griechen, S. 240. Konstantin Ipsilanti und die mazedonische Phalanx " ; die Inselbewohner und ihre Beziehungen zu der russischen Flotte; S. 241. Die Freundschaftsgesellschaft" und ihre Anhnger in den Frstentmern, S. 242. Alexander Ipsilanti als Fhrer der Bewegung, S. 243. Ali-Pascha und seine thessalischen Plne, S. 244. Die Proklamation Ipsilantis und sein Einfall in die Moldau, S. 246. Haltung der Rumnen, S. 247. Empfang Ipsilantis in Jassy; Revolte Tudors , des Fhrers der rumnischen Bauern aus der Kleinen Wa lachei, und sein Ende, S. 248. Zustnde in Morea, S. 249. Um triebe der Agenten Ipsilantis daselbst, S. 250. Entdeckung des ge heimen Projekts durch die Trken, S. 252. Ausbruch der moreotischen Revolte, S. 252. Widerhall im Archipelagus , in Chios und Kreta; Politik Rufslands, S. 253. Eindruck in Konstantinopel; Verhaftungen, S. 255. Hinrichtungen; Mrtyrertod des Patriarchen, S. 256. Er nennung des Wesirs Benderli-Ali fr die Erffnung des Heiligen Krieges, S. 257. Metzeleien in der trkischen Hauptstadt ; Einmarsch der trkischen Truppen in die Frstentmer, S. 258. Schlachten bei Drga?ani, Sculenl, Secu; Mafsregeln gegen die Familie Kallimachi ; die neuen Kaimakams in der Moldau und Walachei : Vogorides, Negri, Samurkassi, S. 259. Proteste des russischen Gesandten StroAbfahrt desselben ; Herausforderungen seitens Rufs gonow, S. 260. lands, S. 261. Betragen der anderen Gesandten in Konstantinopel, S. 262. Versuch einer Vermittlung und Antwort des Sultans, S. 263. Abmarsch eines Teils der osmanischen Truppen aus den Frstentmern, S. 264. Einrcken Jussuf-Paschas in Morea und Mustafa-beis in Thessalien; Siege ber die Rebellen, S. 265. Wendung des Kriegs glcks gegen die Trken ; Metzeleien in Smyrna, Kydoniai usw., S. 266. Weitere Kriegsflle in Morea; Haltung der Regierung der Sieben Inseln; Ttigkeit der osmanischen Flotte; Fall Tripolitzas , S. 267. Einnahme Korinths durch die Rebellen; Ermordung. Ali-Paschas von Janina und seiner Shne, S. 268. Erscheinen Demetrius Ipsilantis als Leiter der Bewegung, S. 269. Neue Plne der Aufstndischen; Versammlung von Piada und hellenische Konstitution, S. 270. Un einigkeit unter den Fhrern, S. 271. Versuch des trkischen Ge schwaders gegen die Insel Hydra ; neue Dazwischenkunft der westlichen Mchte, um eine Verstndigung mit Rufsland herbeizufhren, S. 272. Kampf der Trken an der persischen Grenze; weitere Bemhungen der Gesandten, S. 273. Hoffnungen der Russen, sterreich fr eine gemeinsame Aktion zu gewinnen, und Einverstndnis mitPreufsen, S. 275. Fortsetzung des Krieges gegen den Aufstand ; Einnahme Athens durch Griechen und Philhellenen ; Fall Nauplions, S. 276. Versuch Alexander Maurokordatos', dem Krieg einen regelrechten Gang zu geben ; neuer Zug des Kapudans und Grausamkeiten der Trken auf der Insel Chios, S. 278. Griechische Rache gegen den Kapudan, S. 279. Ernennung der neuen, einheimischen Frsten fr die Moldau und Walachei, S. 280. Klagen der Pforte gegen russische Umtriebe ; Mafsregeln gegen die verdchtigen Griechen ; weitere Verhandlungen der Gesandten, S. 281. Entschlossene Haltung Dschanib-Efendis, S. 282. Die konfidentielle Konferenz" von Wien, S. 283. Meinungswechsel mit Dschanib, S. 284. Angriff Kurschid-Paschas auf die Griechen, S. 285. Einzag des- Inhaltsverzeichnis. XII Seite Nauplion und Argos, dann auch in Larsa, S. 286. Kampf in den Engpssen bei Korinth; Bewegungen der trkischen Flotte; Wieder einnahme Nanplions durch die Griechen; Zustnde in Nordgriechen land, S. 287. Einnahme von Sali; Belagerang Missolonghis ; der Souvernenkongrefs von Verona and die griechischen Anerbietungen an den Papst, S. 288. Erfolg der russischen Politik in den Verhand lungen von Verona, S. 289. Fall des Gnstlings Halet Efendi, selben in - S. 290. Selbstmord Kurschid-Paschas ; Vorbereitungen fr den See krieg; vershnliche Politik des neuen russischen Kanzlers Nesselrode, S. 291. Notenwechsel desselben mit der Pforte, S. 292. Frage der russischen Handelsflagge auf griechischen Schiffen; Ungnade Dschanibs, S. 293. Ergebnisse des Kriegszages gegen die Griechen ; neue Opfer der Philhellenen; Zusammenkunft des Zaren und des Kaisers von sterreich in Czernowitz, S. 294. Sendung Minciakys nach Kon stantinopel ; russischer Plan der Organisation eines griechischen Staates, S. 295. Beschwerden Minciakys ber die Verhandlung der russischen Kaufleute, S. 296. Vllige Rumung der Frstentmer; russische Klagen gegen den moldauischen Frsten Johann Sturdza, S 297. Einnahme Rassisch-sterreichische Verhandlangen, S. 298. Psaras durch die Trken ; Erscheinen der gyptischen Flotte ; Kriegs zug gegen die Griechen, S. 299. Lord Byron in Missolonghi, S. 300. Abfahrt Strangfords, des englischen Gesandten in Konstantinopel; Er nennung Ribeaupierres zum Bevollmchtigten des Zaren; offizielles Auftreten Minciakys, S. 301. Entschlossenheit der trkischen Kreise, S. 302. Ttigkeit der gyptischen Flotte, S. 303. Sonderaktion Englands und antirussische Haltung Metternichs, S. 304. Gegen bemhungen Rufslands ; Ibrahim-Pascha, Sohn Mehemed-Alis, in Morea, S. 305. Neue Versuche der europischen Diplomatie; Tod des Zaren Alexander, S. 307. Die Politik des Zaren Nikolaus; russisches Ulti matum , S. 308. sterreichische Folgsamkeit , S. 309. Fall Misso longhis, S. 310. Gesinnungen des Sultans gegen die leitende Stellung Ibrahim-Paschas, S. 311. Bildung des neuen Soldatenkorps (Eschkin dschis"), S. 311. Revolte der Janitscharen, S. 313. Ausrottung derselben, S. 314. Proklamation des siegreichen Sultans, S. 315. Freund liches Betragen desselben gegen den Hof and das Volk, S. 316. Drittes Kapitel. Folgen des griechischen Aufstandes : von der Ver nichtung der Janitscharen bis zum Friedensschiasse mit Rufsland (1829) Kriegsereignisse 3^7 in Morea und S. 317. Erffnung der russisch-trkischen S. 318. Schliefsung einer Konvention in betreff der Frstentmer und Serbiens, S. 319. Russisch -englisches Protokoll in der griechischen Frage, S. 321. der sterreichischen Haitang Diplomatie, S. 322. Antwort des ReisEfendi an Strangford, S. 323. Erscheinen Ribeaupierres in Kon Nordgriechenland, Konferenzen in Akkerman, stantinopel, S. 324. Allianzvertrag der fnf Mchte, S. 324. Erkl Sultans, S. 325. Politik Frankreichs und Preufsens ; Londoner Vertrag, S. 326. Aufforderungen an die Pforte, S. 327. Schlacht bei Navarin, S. 328. Abfahrt der Sieger ; Widerhall in Konstantinopel, S. 330. Forderungen einer Genugtuung seitens der Pforte, S. 331. mit den S. Abreise Unterredungen Gesandten, 332. derselben; das des Zaren, S. 333. neue Programm Verhandlungen desselben mit und sterreich, S. 334. Russische Kriegserklrung und England Besetzung der Frstentmer, S. 336. Der Krieg in Asien, S. 337. rung des Inhaltsverzeichnis. Haitang des Westens; Frage der Grenzen Griechenlands, S. 338. Franzsische Truppen in Morea, S. 339. Abfahrt der gyptier and Protest der Pforte, S. 340. bergabe von Varna, S. 341. Entschlnfs der Pforte, ihren Standpunkt aufrecht zu erhalten, S. 342. Feststellung der griechischen Grenzen, S. 343. Absetzung des Wesirs Izzet; Silislrien und Prawadi; Schlacht von Kuleftscha, S. 344. von Soghanlik; Einnahme von Erserum; Marsch der Russen ber die Balkanpsse; Schlacht bei Aidos, S. 345. Amnestie fr die Griechen ; Erhebung der Anatolier gegen die Russen ; Erscheinen der Rassen in der Nhe Konstantinopels, S. 346. Frie densverhandlungen; Vermittlung des preufsischen Generals von Mffling, S. 347. Friedensschlufs in Adrianopel, S. 348. Versuch Mu Kmpfe Fall um Silistriens; Schlacht stafa-Paschas von Skutari, den Krieg wieder zu erffnen, S. 349. Ent schlnfs der Londoner Konferenz in der griechischen Frage, S. 350. Weitere Verhandlungen mit Rufsland ber die Entschdigungsgelder, S. 351. Anarchie in Griechenland; Einsetzung Knig Ottos ; weitere Beziehungen zum osmanischen Reiche, S. 352. Viertes Kapitel: Das gyptische Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali um den Besitz Syriens und das weitere Bestehen der osmanischen Dynastie gyptische Politik nach der Schlacht von Navarin, S. 354. Einnahme Algiers durch die Franzosen und franzsisch trkischer Konflikt; An erbietungen Frankreichs an Mehemed-Ali, S. 355. Verleihung Kretas - an denselben und Geschenke an den Sultan ; Unruhen in Bosnien und Albanien; Bildung des zinspflichtigen Frstentums Samos, S. 356. Ehrgeiz und Reichtum Abdallah-Paschas von Akkon ; Kampf desselben gegen die Paschas von Alep und Damaskus; Vermittlungsversuch Mehemed-Alis, S. 357. Asiatische Wirren ; Einfall der gyptier in Syrien, S. 358. Entschlnfs der Pforte gegen dieselben; Zusammentreffen Ibrahim- Paschas mit Osman-Pascha von Tripolis, S. 359. Sendung Hussein Paschas als Seraskier; Gesinnungen der westlichen Mchte, S. 360. Komplotte gegen die gypter ; Einnahme Akkons ; Ein zug Ibrahims in Damaskus ; Unterwerfung Aleps ; Haltung Husseins, S. 361. Schlacht bei Homs, S. 362. Marsch nach Iskenderun; Po pularitt Ibrahims in Kleinasien ; Bewegungen der Wehabiten ; Un ttigkeit der osmanischen Flotte, S. 363. Erscheinen des Wesirs - Rcschid in Anatolien; Siege derselben in den Einnahme Adanas durch die gypter; neue Gebirgspssen, S. 364. Schlacht von Konieh ; berbleibsel der kaiserlichen Armee ; Verhandlungen Ibrahims mit der Pforte, S. 365. Haltung Frankreichs und Englands; Sendung NamikPaschas nach dem Westen, S. 366. Anerbietungen des Zaren ; grofser Reichsrat in Konstantinopel, S. 367. Antwort Ibrahims auf die For derungen der Rassen and Franzosen; Erscheinen der Flotte des Admirals Lazarew vor Konstantinopel, S. 368. Vermittlung Murawiews und des Admirals Roussin und die Entscheidung Mehemed Alis, S. 369. Friede von Ktajeh, S. 370. Vertrag von Unkiar Skelessi und Abfahrt der russischen Schiffe, S. 371. Sendung Achmed- Fewsis nach Petersburg und Annahme des organischen Reglements" fr die Moldau und Walachei seitens der Pforte; Feststellung der Tribute der Frstentmer, S. 373. Politische Fehler Mehemed-Alis ; Revolten in Syrien, S. 375. Ttigkeit Reschid-Paschas in Asien, S. 375. Wirren in Tripolis; Protest der Pforte gegen die Einnahme Constantines durch die Franzosen; franzsische Schiffe vor Tunis, S. 376. Englisch-gyp- - Inhaltsverzeichnis. XIV Seite tischer Konflikt; Tod Reschids; Hafiz -Pascha, oberster Befehlshaber Rcktritt in Asien; Kampf gegen die rebellischen Kurden, S. 377. Khosrew-Paschas ; Macht Khalils; der neue Reis-Efendi Pertew; Ver handlungen der Pforte mit Mehemed-Ali, S. 378. Zustnde in den Provinzen: Albanien, Serbien, S. 379. Rumung Si- europischen listriens ; europische Lebensweise Mahmuds ; seine vershnliche Politik Reise gegen die griechischen Rajahs: Stephan Vogorides u. a., S.382. Mahmuds bis zur Donau, S. 382. Ungnade Pertews und des Gnstlings Wassaf-Efendi ; Emporkommen Reschids; andere Mitglieder des trkischen Ministeriums, S. 384. Englischer Handel in der Trkei; Schlacht bei Hafiz -Paschas zum Kriege, S. 385. Vorbereitungen Nissib, S. 386. Tod Mahmuds, S. 388. Abdul-Medschid I. und seine Berater, S. 388. Neue Verhandlungen der Gesandten Europas, S. 389. Die trkische Charte" von Gl-Haneh, S. 390. Erfolglosigkeit der Londoner Verhandlungen; die Quadrupelallianz" gegen Frankreich Die Revolte des Libanons; Fall von und Mehemed-Ali, S. 391. Deir-el-Kamar; Bann des Sultans gegen den gyptier, Admiral Stopford und General Jochmus gegen denselben, S. 392. Auflsung des Heeres Ibrahims; Aufgabe Beiruts; allgemeine Erhebung gegen Fall Akkons ; Napier nach Alexandrien; Re S. 394. Nablus; Rckzug Ibrahims, S. 395. Konvention von Alexandrien ; Verhandlungen in Konstantinopel, S. 396. Besttigungsferman, S. 397. Organisation des Libanons und Religionsstreit da selbst, S. 398. Beilegung des Konflikts mit Persien, S. 398. Ende Mehemed-Alis und Ibrahims, S. 399. Anerkennung des Tanzimats" in gypten, S. 399. Zustnde in Arabien, S. 400. Vereinigung Frankreichs mit den anderen Mchten und Schliefsung des Meerengen die gyptier, volte von vertrags, S. 401. Drittes Buch. vom Loslsung osmanischen der militrischen Nationalitten Staatskrper 403 Schliefsung des Meer 1853) Absetzung des walachischen Frsten Alexander Ghica, S. 405. Tr kische Bedenken bei der Anerkennung Michael Obrenowitsch' als Basch-Beg" in Serbien; Erhebung der Woiwoden gegen denselben und Haltung des russischen Konsais, S. 406. Protest Buteniews, des russischen Gesandten in Konstantinopel, gegen die Anerkennung Alexander Karageorgewitsch' und nochmalige Erwhlung desselben, Konflikt mit Griechenland, S. 407. S. 407. Albanische Revolte und russische Dazwischenkunft ; Besuch des Grofsherzogs Konstantin in der osmanischen Hauptstadt, S. 408. Gemeinsame Untersuchung gegen den walachischen Frsten Georg Bibescu ; revolutionre Bewegung und Abdankung desselben ; Sendung eines trkischen Kommissars, S. 409. Eindringen der Russen in die Moldau, dann auch in die Walachei; trkische Besetzung beider Lnder, S. 410. Verfolgung der rumni schen Revolutionre; Schliefsung der Konvention von Balta-Liman, S. 411. Frage der ungarischen Flchtlinge und Sendung Fuad-Paschas nach Petersburg; Erscheinen der englischen und franzsischen Flotte vor Konstantinopel; Beilegung des Streites, S. 413. Englisch- Erstes Kapitel: Russische Umtriebe engenvertrags bis zum von der Krimkriege (1841 Zank des osmanischen Kommissars in den Frstentmern Achmed -Wefik und des obersten Befehlshabers Omer- griechischer Konflikt; 405 Inhaltsverzeichnis. XV Seite Pascha mit den russischen Generalen, S. 414. gegen Bosnien und die Herzegowina, S. 415. tmer, S. 415. Zweites Kampf Omer-Paschas Rumung der Frsten Innere Zustnde in der Kapitel. neuen Trkei des TanKrimkriege Parteikmpfe in der Umgebung Abdul- Medschids S. 417. Die Ver treter des neuen Geistes, Reschid und Aali, S. 418. Fuad-Pascha und andere, S. 419. Ministerien nach abendlndischem Muster; die Medschlis", S. 420. nderungen in der Stellung der Paschas. Provinzialrte und brgerliche Tribunale; neue Gesetzbcher, S. 421. S. 422. Die sechs Armeekorps; Rekrutierung; Anzahl der Nisams, Die neuen Schulen, S. 425. S. 424. Das Finanzwesen, S. 427. Teilung der Einknfte zwischen den Ministerien; Prinzip der Einheit des Reiches, S. 429. Unruhen in den Provinzen; Gesinnungen des gyptischen Vizeknigs Abbas, S. 430. Sein Nachfolger Said ; tripolitanische Zustnde; Reisen des Sultans nach Brussa, Rumelien, den Inseln des Archipelagus, S. 431. Mosleminischer Geist und Tendenz des Staates zur religisen Toleranz; fanatische Erhebungen, S. 432. Unsitten des alten Regimes: rasche Bereicherung der Beamten, S. 434. Versuch eines Fremden, ein einheitliches osmanisches Bewufstsein zu bilden: das Roberts-College, S. 435. zimats" vor dem 417 , Drittes Kapitel. Der Krimkrieg und seine Folgen (1853 1856) . Anteil der Englnder am neuen wirtschaftlichen Leben in der Trkei, S. 438. Vergleichende Darstellung der Ein- und Ausfuhr, S. 438. Die Englnder und der Seeverkehr, S. 439. Antagonismus zwischen und Rufsland in der Levante ; das neue napoleonische Frank Die russische Politik der Flgeladju reich und die Trkei, S. 440. Der Streit um die griechisch-lateinischen tanten des Zaren, S. 441. heiligen Sttten , S. 442. Dazwischenkunft des franzsischen Ge sandten General Aupick, S. 443. Einspruch des Zaren, S. 444. Rcktritt des Wesirs Reschid und Lesung des Fermans in Jerusalem, S. 445. Rufsland verlangt die Anerkennung seines vertragsmfsigen Rechtes, die griechisch-slawische" Religion in der Trkei zu schtzen, S. 446. Persnliche Entscheidung Mahmuds; Trken und Montene griner, S. 446. Haltung der westlichen Mchte, S. 447. Mission des sterreichischen aufserordentlichen Gesandten von Leiningen nach Konstantinopel; Sendung Mentschikows, S. 448. Sein Verlangen nach einer neuen Konvention, S. 449. Widerspenstigkeit der Pforte und Annhernng der englischen und franzsischen Schiffe; Ankunft Stratfords in Konstantinopel; Mafsregeln gegen das unruhige Grie chenland, S. 451. Die geharnischte Note Mentschikows, S. 451. Freches Benehmen Mentschikows gegen Antwort der Pforte, S. 452. den Sultan ; Ernennung Mustafa-Neilis zum Wesir und Reschids zum Abfahrt Mentschikows, S. 455. Ein Minister des ufsern, S. 454. dringen der russischen Truppen in die Moldau; Manifest des Zaren, Manifest an die osmanische S. 456. Protest der Pforte, S. 457. Nation, S. 458. Wiener Konferenz, S. 459. Note Nesselrodes ; letzte Anstrengungen der Gesandten, S. 460. Kriegserklrung des Sultans, S. 461. Ermahnung Omer-Paschas an Gortschakow, die Frsten England tmer an zu laus rumen ; Abfahrt der Donau, S. 462. bei Batum, Kampf der dortigen Frsten ; erste Feindseligkeiten Angriff der Trken auf das Fort St. Niko bei Baschkadiklar; Absicht des Sultans, das 437 Inhaltsverzeichnis. XVI Seite Kommando selbst zu bernehmen; Vernichtung der trkischen Flotte Briefwechsel Widerhall in Europa, S. 464. bei Sinope, S. 463. zwischen Napoleon III. und dem Zaren; Plne Rufslands, die christ lichen Untertanen des Sultans zur Revolte aufzuhetzen, S. 465. Letzte Bedingungen des russischen Kabinetts; Allianzvertrag zwischen der Abbruch der Debatten Pforte und den westlichen Mchten , S. 466. in Wien; Bndnis zwischen sterreich undPreufsen; Allianz der See mchte; Kmpfe an der Donau und in Asien, S. 467. Deutsche and englische Instrukteure im trkischen Lager, S. 468. Der sterreichischtrkische Vertrag von Bojadschi-Ki; Einwilligung Preufsens; Rckzug der Russen, S. 469. Einmarsch der trkischen and sterreichischen Truppen in die Frstentmer; Polen und Ungarn unter dem Befehle Omer-Paschas, S. 470. Ankunft der franzsischen und englischen Truppen ; Sieg der Trken ber die griechischen Banden in Thessa lien und Epirus; Haitang der Bulgaren und Serben, der unierten Griechen, S. 472. Mafsregeln gegen die griechischen Schiffe; die Alliierten in Konstantinopel; Benehmen des Sultans gegen dieselben, S. 473. Die Franzosen in der Dobrudscha; Einschiffung der Ver bndeten, um Sebastopol anzugreifen, S. 475. Anteil der Trken am Kriege ; Einnahme von Kertsch and Jenikaleh ; Fall Sebastopols ; Be setzung von Kinburn, S. 475. Krieg in Asien: bergabe von Kars; Haltung der Armenier in Erserum, S. 476. Die Bedingungen Europas, S. 476. Rufsland nimmt die vier Punkte an; Thronbesteigung des Zaren Alexander IL; Wiedererffnung der Wiener Konferenzen, S. 477. Neue Begnstigungen fr die Christen im osmanischen Reiche, S. 478. Haltung der Mchte bei den Konferenzen, S. 478. Frage des Schwarzen Meeres, S. 480. Drohende Note sterreichs an Rufs land, S. 481. Das Hattihumajum vom 9. Januar 1856, S. 482. Ver abredung zwischen den Gesandten Frankreichs, Englands und ster reichs ber die Neugestaltung der Frstentmer, S. 482. Annahme des sterreichischen Ultimatums durch Rufsland, S. 484. Neue Wiener Konferenzen und Erffnung des Pariser Kongresses, S. 484. Schlie fsung des Vertrags, S. 486. Viertes Kapitel: Kampf um die rumnische Union und die Losreifsung der Frstentmer (1856 1862) Das neue Projekt einer osmanischen Zentralisation, S. 488. Reschid ber die Zukunft der Frstentmer, S. 490. Die Bestrebungen des franzsischen Gesandten in Konstantinopel Thouvenel, S. 491. Hal tung Stratfords und seiner Kollegen, S. 492. Erklrungen seitens der Pforte; Frage der Ersetzung der Frsten; Rckkehr Ali -Paschas aus Wien, S. 493. Schwierigkeiten seitens Rufslands in der Erfllung des Vertrags; Ernennung der europischen Untersuchungskommission fr die Frstentmer, S. 494. sterreichische Machenschaften an der Donau; Konflikt zwischen Thouvenel und Stratford, S. 495. Er nennung Reschids zum Wesir ; franzsisches Ultimatum, S. 496. Sieg Thouvenels; europische Kommission fr die Feststellung der bessarabischen Grenze; Ferman fr die Erwhlung des rumnischen Di wans"; Aufforderung an die sterreicher, die Frstentmer zu rumen, S. 497. Abfahrt der englischen Schiffe; Arbeiten der europischen Kommission; die Wahlen in der Moldau und die Umtriebe des Kaimakams Vogorides, S. 499. Frankreich verlangt, dafs die Wahlen kassiert werden, und gibt zugleich in der Frage der rumnischen Union nach, S. 500. Zusammenkunft von Osborne; Bruch Thouvenels mit 488 Inhaltsverzeichnis. der Pforte, S. 501. der franzsischen Diplomatie, in der Moldau und Sitzungen der Diwane, Weitere Bedenken seitens der Pforte, S. 504. Tod Re schids; Erffnung der Pariser Konferenz, S. 505. Unterzeichnung der Konvention, S. 506. Die rumnischen Wahldiwane, S. 507. Er whlung Alexander Cuzas als Frst in beiden Lndern, S. 508. Die Haltung der Pforte gegen die doppelte Wahl Cuzas; Besuch des selben in Konstantinopel, S. 509. Annahme der vlligen rumnischen Union durch den Sultan ; Sturz Cuzas ; Karl I., Frst von Rumnien ; Rckkehr Milosch' als serbischer Herrscher; Regierung seines Sohnes Michael, S. 510. Serbische Hoffnungen; Konflikt zwischen der Pforte und Montenegro, S. 511. Montenegrinische Vergangenheit, S. 512. Sturz des griechischen Knigs Otto; Said Khedive von gypten, S. 513. Erffnung des Kanals von Suez; Stellung von Tonis und Tripolis im neuen Reiche, S. 514. S. 502. S. 503. Endgltiger Erfolg Neue Wahlen Fnftes Kapitel: Versuche, eine europische Trkei nach franzsi schem Muster zu bilden. Hindernisse: der religise Gegensatz zwischen Christen und Moslems, das Erwachen der christlichen Stmme, die Finanznot und das langsame wirtschaftliche Vor dringen der Westlnder Bearbeitung der Gesetzbcher, S. 515. Neue Organisation Patriarchate, S. 516. Verschwendungssucht Abdul Medschids ; Komplott der Fedais, S. 517. Memorandum der Mchte in betreff der verheifsenen Reformen, S. 517. Englisches Reformprojekt; die wahren Bedrfnisse der Provinzen, S. 519. Meinung Metternichs dar ber, S. 520. Gemetzel im Libanon, S. 522. Franzsische Da- Weitere der - zwischenkunft; Ankunft Fuads als Kommissar der Pforte in Syrien, Bestrafung der Urheber der Grausamkeiten, S. 525. Zug Gebirge, S. 526. Abfahrt derselben; Reorgani Weitere Wirren im Libanon, S. 529. sation des Libanons, S. 528. Albanesische Zustnde, S. 530. Russisch-franzsische Konvention fr eine eventuelle Teilung des osmanischen Reiches; Tod Abdul -Med schids; Charakteristik seines Nachfolgers Abdul-Aziz, S. 531. Erste Mafsregeln desselben, S. 532. Fortsetzung der bertriebenen Aus gaben; Reform der Wilajets, S. 533. Frankreich und die Frage der Wakufsgter ; Fremde bekommen das Recht, Bodenbesitz zu erhalten, Neue Schulen; Reise des Sultans nach Paris; Bildung des S. 535Staatsrates, S. 536. Vorschlag einer Konstitution; Midhat Pascha ; Agitation der Jungtrken ; neue Gerichtshfe und Vervollstndigung Fuad-Pascha als leitender Minister; des Unterrichtswesens, S. 537. Midhat als Neues Ministerium Aalis, S. 539. sein Rat, S. 538. Finanznot in der Leiter des Reiches; Krankheit des Sultans, S. 539. Trkei, S. 540. Handelsvertrge mit dem Westen ; trkische Budgets Inlndischer Kredit und Staatsschulden, der ra Fuads, S. 541. Anteil Englands an denselben, S. 544. S. 542. Englisther Einflufs Die Franzosen als Erzieher der neuen Trkei, im Reiche, S. 545. S. 546. Katholische Propaganda, S. 547. Rufsland befreit sich von den Vorschriften des Pariser Vertrags ber die Schiffahrt im Schwarzen Meere, S. 550. Erste Aufstnde der Kreter, S. 550. Besuch AaliPaschas, S. 552. Einmischung der Griechen aus dem Knigreiche und Genugtuung fr die Pforte; die Mchte fr die Reform, S. 553. Kirchliche Bewegung unter den Bulgaren Mazedoniens ; Heiducken in Bulgarien, S. 554. Plan eines bulgarischen Knigtums unter dem S. 524. der Franzosen ins - Inhaltsverzeichnis. XVIII Seite bulgarischen Exarchats, S. 555. Unzufriedenheit in Bosnien; fanatische Begs und geplagte Bauern; Kampf mit Montenegro; herzegowinische Revolte vom Jahre 1875, S. 557. Kampf gegen die Rebellen, S. 558. Die Reformen des Wesirs Mahmud Nedim, S. 559. Note Andrassy, S. 561. Bedingungen der Insurgenten, S. 561. Bulgarischer Aufstand; Ermordung der Kon suln von Saloniki, S. 562. Krieg mit Serbien, S. 563. Vollstndiger Sieg der Trken, S. 564. Berliner Konferenzen und Erscheinen der englischen Flotte an den Dardanellen, S. 564. Konstitutionelle Agi tation; die trkische Presse, S. 565. Ziele und Mittel der jungen Trkei; Erhebung der Softas; Ministerium Mehmed-Ruschdis ; Ab dankung des Sultans, S. 567. Dessen Hinscheiden; das Interregnum Gesandten Midhats und die Entfernung des Sultans Murad, S. 567. konferenzen in Konstantinopel und Erffnung des osmanischen Parla ments, S. 567. Russisch sterreichisches Einverstndnis; Beschlsse der Konferenzen, S. 568. Weigerung der Pforte, auf die verlangten Reformen einzugehen, S. 569. Zepter des Sultans; Bildung des - Kapitel: Der Russisch Trkische Krieg 1877 1878 und Folgen Kriegserklrung des Zaren und Einmarsch der russischen Truppen in Ru mnien, S. 570. Aufstellung der gebrauchten Armeekorps ; berfahrt ber die Donau, S. 5 7 1 Kriegerische Gesinnung der Trken ; militrische Macht Der Krieg in Europa; Die Flotte, S. 573. des Reiches, S. 572. Muktar-Pascha in Asien; Kmpfe um Bajesid; Krieg auf der Donau, S. 574. General Gurkos Einzug in Trnowo ; Kmpfe bei Eski-Sagra ; Erscheinen der Russen vor Plewna; siegreiche Verteidigung OsmanPaschas; Mitwirkung der Rumnen, S. 575. Fall Plewnas und Schlacht von Wissin-Ki; Einnahme von Kars, S. 577. Stellung der trkischen Armeen ; Wiedererffnung der Feindseligkeiten seitens der Trkei ; Angriff gegen Vidin; berschreiten des Balkans und letzte Kmpfe; Besetzung Adrianopels; Englands Ratschlge, S. 579. Waffenstill stand und Friede von San-Stefano ; die englische Flotte vor Konstan tinopel, S. 579. Berliner Kongrefs und Berliner Vertrag, S. 581. Stellung der Meerengen; Grenzkonflikt in der Dobrudscha, S. 583. Erluternder russisch-trkischer Vertrag, S. 584. Sechstes seine - 57 . Siebentes Kapitel: Die Trkei Abdul -Hamids nach dem Berliner Vertrag Tod Midhat Paschas ; Regelung der Verbindungen zwischen OstRevision der administrativen Zu rumelien und dem Reiche, S. 585. Un stnde in Europa; Mafsregeln ber die Staatsschuld, S. 586. zufriedenheit in Kreta, S. 588. Montenegrinisch-albanesische Zustnde ; Besetzung des Sandschaks Nowibazar durch sterreich; albanesische - 589. Zession Dulcignos an Montenegro; Verhandlungen griechisch trkische Grenze, S. 590. Plan einer albanesiKonflikt mit schen Konstitution und Zustnde in Albanien, S. 591. Verlust Ostdem Patriarchate; die Franzosen in Tunis, S. 592. rumeliens, S. 593. Bulgarische Wirren, S. 594. Wiederaufrollung der kirchlichen Frage in Mazedonien, S. 596. Besttigung des Ex archen Joseph, S. 596. Bulgarisches Schulwesen in Mazedonien; Komplotte, S. 597. Griechische und serbische Banden; bulgarische Erhebung; Reformprojekt Delcasses, S. 598. Russisch-sterreichisches Reformprojekt, S. 599. Neue Attentate und das Murzusteger Reform- Liga, S. ber die - 5^5 Inhaltsverzeichnis XIX . Seite 600. Neuer Letzte nderungen in Mazedonien, S. 601. kretischer Aufstand, S. 602. Landung der griechischen Truppen, S. 603. Entfernung derselben; griechisch trkischer Krieg, S. 604. Prinz Georg Generalkommissar Europas in Kreta, S. 605. Fort setzung der kretischen Wirren, S. 605. Unzufriedenheit der Armenier ; Beschlsse des Berliner Kongresses ; Versumnis der Reformen, S. 606. Konspirationen und Metzeleien, S. 609. Internationale Untersuchung und neue Greuelszenen, S. 610. Gemetzel in Konstantinopel and Re formen von 1895, S. 612. Zustnde in Samos, S. 613. projekt, S. - Achtes Kapitel: Die Revolution. Neue Zeiten und alte Sitten Jungtrken und Alttrken, S. 614. Die Allmacht Abdul- Hamids ; die Wesire desselben, S. 616. Die Charakteristik des Sultans, S. 617. Ttigkeit der Jungtrken; neue trkische Literatur, S. 618. Zugestnd nisse des Sultans an Deutsche, Englnder, Franzosen : die neuen Eisen bahnen, S. 619. Letzte Anstrengungen der Jungtrken ; die Unzufrie denheit im Heere, S. 621. Erhebung der Freiheitsfahne in Resna; Ministerium Ktschk Said ; Wiedereinsetzung der Konstitution; Re aktionsversuch; Mohammed V. Sultan, S. 623. Das neue Parlament, S. 623. Annexion Bosniens und der Herzegowina durch sterreich; das Zarentum Bulgarien, S. 624. Krieg mit Italien um den Besitz von Tripolis, S. 626. Mafsregeln des neuen Regimes; das zweite Par lament; Achmed-Muktar Grofswesir, S. 627. Albanesische Unruhen, S. 628. Das Mazedonische Zustnde; Umtriebe in Kreta, S. 629. murrende Arabien: Ibn-Send und Imam Jahja, S. 630. Parteikmpfe in der Trkei, S. 631. Grfsenwahn und nchterne Politik, S. 631. . - . 614 Berichtigungen. 92, Z. 12 von unten: preufsi seh- osmanische, statt russisch-osmanische. S. 107, Anm. 2: Suppl. I2 statt Suppl. I1. S. S. 139, Z. 8 S. 157. Zur von oben: es statt sie. Bibliographie: Stojan Novakovi, Die Wiedergeburt des ser bischen Staates (1804 1813' bersetzt von Regierungsrat Dr. Georg Grafsl, Sarajewo 1812; Stancu Bradisteanu, Die Beziehungen Rufslands und Frankreichs zur Trkei in den Jahren 1806 und 1807 Berliner Inaugural-Disserlation 191 2. , S. 166, Anmerkung 2 und 3 sind umzustellen. S. 215, Z. 10 von unten: die statt de. S. 238. Die Kapitelberschrift ist wie im Inhaltsverzeichnis zu ndern. Erstes Buch. Kriege um die Teilung des osmanischen Reiches. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 1 Erstes des Folgen Vertrags von 1774. innere Anarchie. Durch den die Pforte und ihre Oberhoheitsrechte war sei Provinzenverluste und Die Vertrag von Ktschk nur einige Festungen lich nun Kapitel. - Krimfrage. Kainardschi hatte in der Nhe auf letztere verloren. eigent der Tatarei Wesentlich aber, dafs nach dem Ausgange des Krieges die Osmanen jenen Vlkern gezhlt wurden, gegen die jeder Angriff, zu es auch mitten im Frieden und in den besten Freundschafts verhltnissen , laubt jede Rechtsverletzung und Gewaltttigkeit er war. Es war dies die Zeit der Teilungsvertrge und der Ent schdigungen auf Kosten jener Mchte, die ihre Widerstands fhigkeit verloren hatten. Bei manchen galt die trkische Macht ebenso wenig wie die des anarchischen Knigreiches Polen, in dessen Interesse die Nachbarn schon ausgedehnte Provinzen an sich gerissen hatten, nur um die Ordnung wiederherzustellen und den polnischen Faktionen die Greueltaten des Brgerkrieges zu ersparen. sandte in ,,Herr von Kaunitz", schreibt der franzsische Ge Konstantinopel, betrachtet den Fortbestand des osma nischen Reiches als grundlegend fr die Politik und fr das Interesse der sterreichischen Monarchie als hchst erwnscht, aber die Sinnlosigkeit der trkischen Verwaltung lfst keine Hoffnung aufkommen, dafs die Osmanen sich noch lnger werden halten knnen 1)." i) Bericht St. Priests pour base politique vom que rien ne 17. Februar 1775: conviendroit mieux Monsieur de Kaunitz tablit l'interet de la monarchie 1* 4 Erstes Buch. Dem Wiener Hofe Erstes Kapitel. hatte der Sultan schon einen Teil der Belohnung fr die bekannten guten Dienste" vor dem Kongresse von FocsanI 1). Mit Be sorgnis sahen aber die Trken den Bewegungen der kaiserlich deutschen Truppen an ihren Grenzen zu, sowie der Aufbesserung der Strafsen, die nach Bistritz und Kronstadt fhrten 2), der mit dem Schlagworte Wiederherstellung"' begrndeten Annexion einiger Gebiete lngst der moldauischen und walachischen Karpathen 3) der Erneuerung alter Ansprche auf andere von den Moldauern unrechtmfsig" besetzte Landstriche in dem Ge birge den Mafsregeln zu einer neuen .Grenzberichtigung in der An Walachei ohne vorherige Verstndigung des Wesirs 4). fang 1772 sprach man in den diplomatischen Kreisen von Peters burg ganz offen von der Absicht sterreichs, beide Frstentmer Subsidiengelder ausbezahlt als . , , reifsen, und Panin, der leitende russische Minister, er froh wre, wenn sterreich durch die Annexion versicherte, Serbiens ein Dorn in den Fufs" 5) dringen sollte6). Im Mai teilte Kaunitz, Maria Theresias Kanzler, dem russischen Vertreter Prinzen Gallizin mit, dafs mglicherweise die sterreichischen an sich zu dafs Truppen dem seit ihren Marsch nach dem neu annektierten Galizien auf Zeit vorgeschlagenen moldauischen Weg" passendsten antreten wrden; Rumjnzow sei davon zu benachrichtigen. Graf Panin", schreibt der preufsische Vertreter in Petersburg, htte gern gewnscht, dafs sich Frst Kaunitz weniger beeilt htte, aber da dies schon geschehen sei, so sieht er kein Mittel es zu verhindern 7)." Nach einem einiger als dem krzesten und autrichienne que la duree de l'Empire Ottoman, mais que l'absurdite de son administration ne laisse aucune esperance qu'il puisse se soutenir"; Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 922. Vgl. Zinkeisen VI, S. 85. 1) Hurmuzaki VII, S. 95 96. 2) Derselbe, Suppl. I1, S. 851, Nr. mccx. 3) Derselbe DC2, S. 7778, Nr. lxxxi. 4) Derselbe, Fragmente V, 385fr. 5) Une epine au pied." 6) Acte i fragmente" II, S. 656. 7) Le comte Panin auroit bien souhaite que le prince Kaunitz se ft un peu moins presse, mais, la chose 6tant faite, il ne voit plus moyen de l'empecher Bericht von Solms', 19. Mai 1772, in Acte i fragmente" II, S. 68. " Folgen des Vertrags von 1774 5 usw. im November 1773, verbreitete sich in Konstantinopel das von der bereits erfolgten Besetzung Olteniens seitens Jahre, Gercht der Kaiserlichen x) ntigt, Erklrungen Heeres nach , sah sich die Pforte ge ber die Konzentration des sterreichischen und nehmen September Im verlangen 2). zu Siebenbrgen, schein im selben selber um und sich die Jahre Kaiser reiste stliche Grenze in Ratschlge ber Joseph Augen die notwendige Bagatelle" 3) Gespanschaft Marmoros erteilen zu lassen4). Auch Alt-Orsowa wurde mit gierigen Augen betrachtet5). Anfang 1773 erhielt der Inter zu Annexion jener moldauischen an die nuntius sogar Befehl, sich sowohl fr Alt-Orsowa als fr den bewufsten Moldauerdistrikt" bei der Pforte zu bemhen 6). 1774 endlich, noch vor der Unterzeichnung des russisch trkischen - Vertrages, zogen die sterreichischen Truppen unter dem Vorwande, Mafsregeln gegen die in der Moldau ausgebrochene Pest ergreifen zu mssen, in die Gegend von Cimpulung, Suceava CernutI, die auf dem moldauischen Weg" nach Galizien liegen 7); zugleich erklrte der Wiener Hof ffentlich, dafs diese in Wirklichkeit war es ein umfangreiches wenigen Drfer und Rechts wegen, wie manche in den Archiven be findliche Urkunden es gengend beweisen, zu Pokutien, das nun Gebiet von von ( sterreich annektiert die Krim als nahe war, Rufsland, das sich hatte, fand gegen diese gehrten8). Beute ausersehen Anmafsung und zynisch durchgefhrte Usurpation nichts einzuwenden9); hatte es sich doch schon frher mit der Bildung brutale 1) 2) 3) 4) Ebenda S. 72, Nr. 3 Hurmuzaki VII, S. Siehe ber diese Siehe Geschichte moire Katharinas an 4. 101 ufserung 102. Lobkowitz und die Antwort Suppl. I', S. 856 fr. 5) Ebenda S. 884, Nr. cclvh. 6) Derselbe VII, S. 98 ff. 7) Vgl. die Anzeige im franzsischen dafs die brgen sterreicher Alt-Orsova und Pokutien 8) Acte 9) si ebenda auch Suppl. I1, S. 910, Nr. mccxci. II, S. 183 flF. Vgl. das Me Kaiser Josephs in Hurmuzaki, des rumnischen Volkes" und . Gesandtschaftsbericht anstreben"; ebenda Suppl. I1, S. 889, Nr. fragmente" II, Ebenda S. 77, Nr. I. vom 29. Januar, den moldauischen Winkel zwischen Sieben S. 75 fr. mcclxtv. 6 Erstes Erstes Buch. oder mit dazischen Staates eines einem Kapitel. sterreichischen Erzherzog auf dem Vasallenstuhle einverstanden erklrt l). Erst im Dezember gestand der Internuntius Thugut, dafs die Schtzling Soldaten seines Herrn ein kleines Gebiet, das Bukowina heifst" tatschlich hatte es niemals so geheifsen, denn Bukowina" sind nur die Buchenwlder Damit hatte geben 3)." Er am der Grenze man des moldauischen Frsten preufsische mit den zeigte sich bereit, ernennenden Kommissaren der in Besitz genommen hatten 2). die nur mgliche Rundung ge Pruth zu verhandeln Gregor von Die 4). den Trken zu Einwendungen dem die Russen und Ghica Gesandte trotz seines verrterischen Benehmens und seiner gegen die Trken ein Frstentum verschafft hatten Bojaren fanden kein Gehr; die Russen, Rumjnzow und der nach im Konstantinopel November geschickte Nikolaus Repnin abgeben ; einige von um sich ganz passiv zu worden, wollten sich mit dieser heiklen Sache nicht ihnen sogar bestochen waren Thugut sprach nur von einer unbedeutenden Gebiets abtretung, einem Wege", dessen Zession von der Geflligkeit In einem Muschawereh" sprach der Pforte erwartet werde5). sich der Mufti dagegen aus; die anderen Minister wollten aber den Frieden um jeden Preis 6). Manche frchteten nur fr die Sicherheit des durch die sterreichische Ausdehnung allzusehr verhalten. bedrohten Hotin. Im Mai 1775 betrachtete der Pfortendolmetscher das Geschft als abgeschlossen", und schon am 7. Mai war der Vertrag der Pforte leichten der unterzeichnet ernannt Zugang schon ins : und Werk Leichten Herzens das 7). Tahir-Aga wurde sterreichische Gold berzeugte ihn von gesetzten Ansprche unterzeichnete er zum der Beauftragten fand bei ihm Gerechtigkeit des Wiener Hofes. die Konvention von Paln- 1) Geschichte des rumnischen Volkes" II, a. a. O. Vgl. auch Hurmu zaki, Suppl. I1, S. 853; IX, S. 84, Nr. xci; S. 88, Nr. xcvm. 2) Ebenda Suppl. I1, S. 913, Nr. mccxcv. la frontiere toute l'etendue dont eile est 3) n a Par ce moyen donne " susceptible ; ebenda. 4) 5) 6) 7) Ebenda. Ebenda S. 921; Ebenda Ebenda VII, S. 112 ff. Suppl. I1, S. 925, Nr. Suppl. I1, S. 932, Nr. VII, S. 147. VII, S. 156 fr., uoff., 189190. mcccvii; cccxx; Folgen des Vertrags von 1774 7 usw. mutka, die eine grofse, schne, blhende, mit fleifsigen und Einwohnern bevlkerte Provinz den Kaiserlichen, Tropfen Blut gekostet htte einbrachte *). unterwrfigen ohne dafs sie einen Bei der Auslegung , des dais die Minister der Pforte Vertrags "1^"^^^^^^^r-pr>npVaphigr-K^n Thugut schon ~R>nnfniQQA besitzen l\ &%&&** machte sich General Barko fruher"*r5emerl!'i%) skrupellos daran, Grenzen nach eigenem Gutdnken, so wie es fr sterreich am gnstigsten war, festzusetzen, whrend doch der Vertrag von solchen sprach, die ganz klar seien und hn lich denen, die die kaiserlichen Offiziere schon festgesetzt hatten" 3). Nach mehreren Sitzungen des trkischen Ministerrats wurde, dank auch der freundlichen Dazwischenkunft sandten de St. Priest, ein franzsischen Ge des Mittelweg gefunden. Noch am 1 7. Konstantinopel ratifiziert4). Mai wurde* die Zessionsakte in 1776 Um eine Redressierung" des nachteiligen Friedens mit Rufs land, der das osmanische Reich in seinem Fortbestande selbst zu bedrohen schien, zu erlangen, wandte sich der Reis-Efendi Ende die den in Konstantinopel residierenden Minister Friedrichs II. englischen Kollegen. Naiverweise hegte die Pforte Hoffnung, dadurch Kertsch und Jenikaleh, ja sogar auch 1774 und an an dessen Taman, und die Oberhoheitsrechte ber die Tataren wieder gewinnen zu knnen5). Solche Ideen, die uns heutzutage fast unbegreiflich erscheinen, erklren sich brigens mit der Denkart der Trken und ihrer Gewohnheit, politische Fragen vom religisen Standpunkt aus zu beurteilen. Whrend des Streites um die Bukowina schreibt der preufsische Gesandte folgendes: Diese einfltige Leuthe alleguiren dabey ihr eigenes Exemple mit denen Russen, denn, da die Pforte an solches (Rufsland) den Krieg un rechtmssig declarirt, so sey sie auch dafr gestraft worden, und schliessen daraus, dass auch sterreich dieses Schicksal haben 1) 2) Ebenda Documente" VII, S. 485 fr.; Fragmente" V, S. Documente" VII, S. 100. 3) Des frontieres bien distinctes actuellement les officiers de la Cour Nr. 391 ff. Derselbe et Imperiale semblables " ; Celles qu'ont dtablies Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 946, mcccxlu. 4) Vgl. ebenda S. 952, Nr. mcccxlix. 5) Zinkeisen VI, S. 86 ff., nach den preufsischen Gesandtschaftsberichten. s Erstes Buch. Erstes Kapitel. lich und Siege, die Jenikli-Ali, Wali von Trapezunt, pltz ungeachtet des schon seit zwei Monaten unterzeichneten Friedens in wrde *)." Die die Krim einfallend, errang, der Abfall des Khans Glaubensgenossen, hatten dazu seinem frheren Oberherrn und zu unsinnigen Vorschlge berhaupt gemacht 2). Wie sich von selbst versteht weigerte sich der preufsische Knig, trotz aller flehentlichen Bitten, sich in So wurde nun Kinburn von diese Angelegenheit einzumischen. den Osmanen Bender dagegen und Hotin 3) von den Russen gerumt 4) und am 2. November der Frieden in Konstantinopel ratifiziert. Abdul-Kerim reiste nach Petersburg, um die betreffenden Akten der Kaiserin einzuhndigen, aber der aufserordentliche osmanische Gesandte erschien, nicht ohne Hoffnung jedoch, neue beigetragen, dafs solche werden konnten , , Verhltnisse Februar Frst 1776 herbeifhren vor Repnin beauftragt, Herrin an und ausnutzen dem Throne den Sultan zu erst knnen, Katharinas5). im wurde Sogleich in feierlicher Botschaft den Brief seiner zu bringen. August hielt sich Augenblicke, als die Im General in der Moldau auf in eben dem dieser heikle Frage der Grenzberichtigung", die den sterreichern die Buko verschaffte, brennend geworden war 6). In Bukarest verweilte er einige Tage, um den Frsten Alexander Hypsilantes (Ipsilanti) mit wina dessen Untertanen zu vershnen 7). Spahis Rumeliens zusammenberufen, der die von an Spitze, Befestigungen zu bringen 8). Es war Zustand man das Gebiet derselben um, mit dem Beglerbeg selbst Hotin und Bender in besseren dies aber vielmehr eine 1) Acte i fragmente" II, S. 104. 3) Ghica htte es gern gesehen, wenn weil Gleich darauf wurden aber die die 2) Ebenda. Festung geschleift wieder der Moldau einverleibt Drohung worden wre, htte; Hurmu VII, S. 118, Nr. LXXIV; S. 123. 4) Vgl. ebenda S. 115, 144. 5) Ebenda. In Konstantinopel selbst fand die Auswechslung schon am Januar in der Audienz des russischen Vertreters Obersten Peterson beim Grofs- zaki 24. ber das Verweilen des Gesandten Abdul-Kerim in wesir statt; ebenda S. 100. Moskau bis Februar 1776 Zinkeisen VI, S. 136; Komnenos Hypsilantes, s. 5505516) Hurmuzaki 7) 8) VII, S. 200. Denkwrdigkeiten der rumnischen Akademie" XXXII, S. 605. Hurmuzaki VII, S. 206. ber militrische Arbeiten in Belgrad ebenda S. 287. ., Folgen sterreich, fr des Vertrags das mit dem neu von 1774 9 usw. erworbenen Gebiet allzu tief in die Hotiner Rajah eindringen wollte, und das zuvorkommende Betragen Repnins, der alles mgliche machte, um die Pforte zu friedenzustellen ebensogut eine Demonstration gegen die Habsucht sterreichs, um dieser gegenber die russische Grofsmut und Dienstfertigkeit in einem desto besseren Licht hervortreten zu lassen, als auch eine Vorbedeutung neuer Eingriffe in den Ln derbesitz, die Lebensinteressen und das Ansehen der Osmanen 1). Schon waren Unterhandlungen", betreffend die Krim, das noch war , nicht gerumte Taman und die benachbarten Pltze im Kuban gebiet 2), sowie zum Handelsvertrag durch Repnin selbst, der im April fortreiste, erffnet worden und sollten durch dessen Nachfolger Stakiew (im April 1776) Fortsetzung und Abschlufs finden 3). Dafs jedoch die Pforte auf den kaum geschlossenen Vertrag nicht mehr Rcksicht nehmen wollte, dazu gaben folgende Ereignisse den Anlafs: in den Der neue gewhnlichen Khan Sahib-Girai wurde Formen hchsten Macht bekleidet. wurde nach er er besttigt Als er sich sie anzunehmen durch Dewlet-Girai ersetzt und Sinope, aber wie dann nach so schickt wurde. der Pforte von und mit den Zeichen der glaubte Konstantinopel flchten sich zu am frchtete, sichersten sollen, von wo mancher seiner Vorfahren in die Dewlet schickte nach Verbannung ge Konstantinopel im Juni 1775 eine Deputation, an der derKalga, der Nureddin, derKasiasker und teilnahmen, um die Anerkennung und mglicherweise auch die militrische Untersttzung des Padischachs zu erlangen 4). Die in Konstantinopel erschienenen Vertreter der brderlichen 200 Mirsen tatarischen Nation wurden zwar, besonders Sympathie aufgenommen, 1) Vgl. ebenda S. aber sie richteten von nur den Efendis, mit 5); den wenig aus 263, 267, 272. Major Fleury nach Kon Repnins die Erneuerung des Karlowitzer Friedens durch zusetzen; ebenda S. 276; vgl. ebenda S. 288. 3) Ebenda S. 263. 548; Resmi-Achmed, 4) Komnenos Hypsilantes, S. 547 S. 250 fr.; nach preufsischen Berichten Zink eisen VI, S. 126 ff. Eine Konvention in betreff der religisen Rechte des Sultans auf die Tataren wurde nach Diez ebenda S. 265, Anm. I schon damals, am 8. Januar, geschlossen. Hurmuzaki S. VII, 274 275. 5) Auch kamen damals der Pole Borzewski und der 2) stantinopel, um mit Hilfe Russen aber zu Erstes Erstes Buch. 10 war dies Veranlassung, dafs sie ergehen, nicht auch Mautner fr die Krim nur Kapitel. sich gegen die Pforte in Klagen Priester und Richter, sondern ernenne Kaum wagte *). Hamid I. der tatarischen Sache in seinem Schreiben nur leichthin zu erwhnen wurde immer dreister : nicht, ihren festen Entschlufs Vertrag, unabhngig die was Tataren Katharina der Ton der trkischen Minister aber 2) ; den Frieden von 1774 wollten sie augenblickliche Notwendigkeit gelten eine Abdul- nun an zur nun als lassen und sumten Kenntnis aller zu bringen, diesen wenigstens betrifft, die selbst nicht wollten, nach dem Beispiel Peters des Grofsen lassen, und an die westlichen Mchte, an Frankreich zumal, das nun die osmanische Sache offen in Schutz nahm, appellieren zu wollen 3). Unter dem Vorwande, dafs die Handels schiffe, die durch die Dardanellen nach dem Schwarzen Meere segeln wollten, doch eigentlich Kriegsschiffe seien, wurde ihnen unerfllt sein zu verlangte der russische endlich erhaltenen Verhaltungsbefehlen seines Hofes die Durchfahrt Gesandte den verweigert 4). Im Dezember gemfs im entschlossenen Tone, dafs der Frieden in allen Punkten sogleich ausgefhrt werde, widrigenfalls Rumjnzow selbst oder Prosorowski wieder in die Krim einrcken weil osmanische wrde, auch schon Truppen eigentlich wenige Karakuluks ! 5). Auch diesmal fand aber die Pforte, d. h. die siegreich gebliebene Friedenspartei, Mittel, um die Ent scheidung, im russischen Sinne aufgefafst, die Minister und nur noch in Taman weilten Sultan selbst ins Verderben strzen konnte, noch weiter hinaus Sie gab vor, die tatarische Unabhngigkeit anerkannt zuschieben. haben im guten Glauben, dafs die Tataren sich dieselbe selbst gewnscht htten, was sich aber in der Folge nicht besttigt habe 6). einer Zugleich traf die Pforte Anstalten zur zu Ausrstung Flottille im Schwarzen Meere. neuen nicht hindern, dafs sich 1) 2) die Russen im Dieses alles konnte aber Perekopgebiet endgltig Ebenda S. 290. Ebenda S. 276. VI, S. 133 3) 4) 5) Zinkeisen 6) Ebenda S. 913 ff. 134. Ebenda S. 134. Hurmuzaki VII, S. 290; Zinkeisen VI, S. 140 ff., 908 ff. Folgen festsetzten des Rufsland 1). Vertrags blieb von jetzt 11 usw. 1774 dabei stehen und dachte daran, sterreich den Vorschlag zu machen, der Pforte die noch gebliebenen Provinzen sicherzustellen, um den Wiener Hof, der unlauterer Absichten auf die Klein- Walachei verdchtigt wurde, dadurch in eine unangenehme Lage zu versetzen 2). Nach der Ersetzung Dewlet Ghirais , der sich nach Konstantinopel gesinnten Schachim-Girai, der sogar in Petersburg gelebt hatte, nach der im Juli erfolgten Ankunft einer feierlichen Gesandtschaft der Mirsas in Petersburg, schien sich Rufsland mit der erzwungenen Rumung Tamans und der Besetzung einiger Punkte in der Krim zufrieden zu geben 3). Den Krieg wnschte damals die Kaiserin nicht, und sie wre auch gewifs nicht imstande gewesen, ihn zu fhren. So fhlten sich die Trken ermuntert, auch andere Vorschriften des unglck lichen Vertrags von Ktschk-Kainardschi rcksichtslos mit den Ffsen zu treten. Seit langem wurde von ihnen Gregor Ghica, der mit den Bojaren gegen sterreich in der Bukowiner Frage Protest erhoben und mit sterreich gegen die Bojaren und die Interessen des Reiches zugleich konspiriert hatte, als Verrter betrachtet, der nicht lnger geduldet werden knnte. Die Be schwerden jener Partei, die einen Rumnen, vielleicht schon damals den reichen Emmanuel Bogdan, als Frsten haben wollten, kamen Der milde und gerechte Frst wurde als Aus zur rechten Zeit. - durch den russisch flchtete, einige Zeit sauger, der den Tribut, welcher durch den russisch-trkischen Ver trag auf zwei Jahre aufgehoben worden war 4), dennoch eingezogen hatte, er, er besten in Grieche, liefs Tode verurteilt. zum ein zu ihn ermorden seiner zu 5). Der Rufsland stehender schlauer Beziehungen mchtigen Beschtzerin sich nach zu Jassy dafs Kapudschi-Baschi frchtete, entfliehen knnte; so kommen und durch seine Bedienten Alsbald wurde Kostaki Morusi, der Dolmetsch der 1) Ebenda S. 141. 2) Acte ^i fragmente" II, S. 131. 3) Zinkeisen VI, S. 156 ff.; Komnenos Hypsilantes, S. 4) Siehe ber die Feststellung desselben Acte i fragmente" II, S. 5) Vgl. ebenda S. 139 ff. ; Hurmuzaki, Fragmente V, S. 400, den in Hurmuzaki XIII, 83 verffentlichten Aufzeichnungen des 551. 127129. und Bojaren nach Kon- 12 Pforte, Gnner schon frher den Kapitel. Walachei die in einsetzen auch der gewesene Teilfrst in nach Jassy Emmanuel Giani verlangt hatte x) dessen Frstenstuhl wollten der Erstes Erstes Buch Kriegszeit , Insignien beordert. mit den frstlichen Wir werden immer Mittel finden", hatte sich schon im April 1776 der Reis-Efendi Ismail -Beg, der im Juli 1776 nach Zypern verbannt wurde, geufsert, um die Ausfhrung des neu lichen Friedensvertrags mit Rufsland zu umgehen"2). Und dies gelang ihm auch. Seinem Nachfolger Atif-Zadeh Osman-Efendi glckte es, auch die Ermordung Gregor Ghicas mit derartigen Vorwnden Bestechlichkeit, der schlechten Verwaltung Ungehorsams gegen seinen Herrn, den zu dafs zuletzt Stakiew, der Einspruch dagegen Sultan, bemnteln, erhoben hatte, schweigen mufste: einen Verrter und Erpresser zu dulden, konnte doch die schtzende Macht von dem trkischen Ministerium nicht verlangen, und es war ihm gewifs erlaubt, einen der Verrterei und und sei auch es Hinrichtung ledig gewordenen Frstenstuhl vertrauenswrdig erscheinende Person zu besetzen. durch durch eine ihm wurde Zugleich rcksichtsloser tan, des seinen Rten von den Kalifen sei der in Tatarensache Den vorgeschritten. wollen unter dem abgefafst aber in allem neuen energischer, ja Khan hatte der Sul abhngig, nicht anerkennen Vorwande, dafs dessen Bittgesuch darum nicht in der traditionellen vorgeschriebenen an Form Dem russischen Gesandten wurde noch einmal 3). unverhllt erklrt, dafs eine andere Politik als diese die Er des konstantinopolitanischen Volkes gegen eine Regierung, heiligsten Rechte des Islams den Christen preisgebe, zur Folge haben wrde Schachim-Girai sei brigens nur dank dem von den russischen Truppen ausgebten Drucke erwhlt worden, und so sei die Rumung der Krim durch dieselben und eine hebung die die meine Auslegungen in XXXII, S. 6y l) vg!- Acte i fragmente" II, S. 123 mnischen Akademie" a. a. O. S. 605. stantin Karadscha, mnischen Akademie 2) Zinkeisen VI, S. 131. 3) Ebenda S. 919. die Investitur den der Denkwrdigkeiten ru " angefleht; Der Sultan wurde ebenda S. 160. nur 124; um Denkwrdigkeiten den Segen, nicht der auch ru um Folgen des Vertrags von 1774 13 usw. Und neue, ganz freie Wahl eine unerlfsliche Notwendigkeit. zuletzt wurde auch die Drohung ausgesprochen dafs wenn die , Russen im zu bleiben , osmanische gedchten, Anzahl und unter Befehlshabern desselben gleicher man Perekop wieder besetzen wrden dafs sie ihre Soldaten nur Girai und die zugleich freie Macht" von Die Kaiserin liefs darauf antworten, 1). wenn Schachim- aller Horden als eine dann zurckziehen Unabhngigkeit der Pforte Truppen in Ranges Ta- feierlich werde, anerkannnt wrden. Die Abfassung einer neuen Bittschrift seitens des russischen Schtz lings war brigens in derselben Note unter einigen Reserven ver sprochen. Diese Erklrung hatte sie als ein Ultimatum aufzu fassen 2). Trotz der des Vermittlung neuen preufsischen Ministers de Gaffron blieben die mit dem russischen Vertreter Ende 1777 und Anfang 1778 gehaltenen Konferenzen erfolglos 3). Im Februar wurde auch ein Manifest an die christlichen Mchte erlassen und den Gesandten in einmal am Konstantinopel mitgeteilt. Nirgends aber, franzsischen Hof, fand man wirklichen Schutz. Indessen wurde von der trkischen Partei in der Krim im Herbste 1777 gegen die in frnkischem Sinne waffnung einer stehenden militrischen Macht und brach eine es Soldaten des mit Emprung einer angeordnete Be heftig protestiert, der russisch bekleideten russischen Dekoration Kaisers der Tataren" bei Koslidsche aus4). liefs aber Prosorowski, gerissen hatte, Truppen in Taman einziehen. Bruder Dewlets, wurde neuen geschmckten Auf dieses der sich dort befand und die Macht die Meuterer niedermetzeln sich nicht Ein neuer im Dezember aus und hin an russische Khan, Selim-Girai, seiner Apanage in Russen jedoch setzten sich in seinem Gefolge angeblich Rstung, gegen und Soldaten" Offiziere gehabt hatte, vertrieben osmanische und er ihn aus Kaffa, wo landete, verfolgten ihn bis Balaklawa. Nach mehreren Gefechten wurde Selim-Girai so sehr in die Enge Rumelien dahin beordert; weil ihn in 1) 2) Ebenda S. 919 fr. 3) Ebenda S. 180 ff. 4) Ebenda S. Ebenda. 164. die er 14 Erstes Erstes Buch. Setrieben , dafs Kapitel. auf ein Schiff flchten er mufste Der *). von und Rebell, als Ruber und als der Pforte im Usurpator Januar Hund, der nach dem osmanischen Blute lechze" 2), erklrte Schahim, dessen Deputierte im April 1778 in Konstantinopel er schienen waren, regierte aber tatschlich nicht mehr: das ganze Land und die benachbarten Provinzen gehrten nun der Kaiserin, und die Macht war Generale geraten. Schon Ende ausschliefslich in die Hnde der russischen waren 1777 Kriege getroffen worden; zum die nachdrcklichsten Anstalten die Festungen Otschakow sollten verstrkt werden, am die Provinzen Dnjestr und ihre Spahis Janitscharen zusammenbringen, der in Asien gegen die Re siegreiche Dschesaerli Hassan-Pascha hatte das Kommando zu bernehmen. Dieser energische Kapudan Hassan, der schon damals daran dachte, die Griechen unter seine Fahne zu bringen und sie gegen das undankbare, selbstschtige Rufsland zu werfen, gab sich alle Mhe, eine Flotte zusammenzubringen. Im Mai 1778 segelte er mit 22 Schiffen ins Schwarze Meer und blieb bei Sinope in beobachtender Stellung. Zu einer Kriegserklrung liefs sich aber die Pforte nicht bewegen, auch weil die Pest ihre und bellen Marinesoldaten dahinraffte und vielleicht auch, weil die Befehls haber in Anatolien sich als mit den Russen einverstandene Ver je lnger je mehr entpuppten 3). Durch den um die Erb folge in Bayern ausgebrochenen Streit sah sich Rufsland der erhofften Allianz mit dem preufsischen Knig beraubt 4). Am rter 14. der Dezember, nach dem Falle des Wesirs Derendeli-Mohammed, schon ersetzt Anfang 1777 den friedlicheren Derwisch Mehemed hatte5), erklrte der grofse Rat unter dem Einflufs Ab- durresaks, dafs, keine 1) 3) wenn Einwendung Ebenda S. die Russen die Krim rumten, die Pforte mehr erheben und dem 926927. Ruber" Schachim 2) Ebenda S. 194. Hassans, Ebenda S. 210; besonders der Bericht des Arztes Komnenos Hypsilantes O. S. Athanasius 568 ff. 4) Ausfhrlich in Zink eisen a. a. O., der eigentlich die Berichte der preufsischen Minister in Konstantinopel und Petersburg wiedergibt oder bersetzt. Vgl. Komnenos Hypsilantes, S. 563fr. 5) Zinkeisen VI, S. 159. a. a. des Folgen als Vertrags von 1774 15 usw. Tatarenkhan ihre Anerkennung erteilen werde. Konstantinopel Frankreich, von ihren neuen Interessen im Westen bewogen, zu dieser fr viele un erwarteten friedlichen Wendung der Dinge das Ihre beigetragen *). In unabhngigem Petersburg hatte Preufsen und in Auf ausdrckliches Verlangen Rufslands wurde schon am 4./15. November 1774 fr die Frstentmer ein Privilegium in der Form eines feierlichen Hats erteilt 2). Whrend man sogleich einen Griechen als russischen Konsul auf einer der Inseln des Archipelagus bestellte, mehr um die trkische Verwaltung zu tyrannisieren" und die frnkischen Kollegen bei jedem Anlafs zu krnken 8), und spter auch andere solche Konsuln, deren Auf gabe war, alles auszukundschaften und botmfsigkeit aufzureizen, in Saloniki, die in Bevlkerung zur UnSmyrna, auf Zypern, Rhodos und Kreta einsetzte, wurden in der Moldau und Walachei erst 1782 Vertretungen ihrer neuen, vertragsmfsig sie allein be schtzenden errichtet. Kaiserin Zwar brachte noch man einen im russischen Juni 1780 Sergius Laschkarew, gewesenen Sprachkundigen in Konstantinopel, den Sohn eines in Astrakhan ansssigen Georgiers, als kaiserlichen Konsul in der Moldau, Walachei und auch Bessarabien" in Vorschlag zum erstenmal des offiziell tatarischen mit diesem Namen Budschaks geschieht seitens russischer Kreise Erwhnung, da man gewifs schon damals an die Annexion dieses dachte tatarischen Winkels aber die Pforte an den Donau sich entschieden, mndungen weigerte gefhrlichen Gast anzuerkennen, der gerieben genug und rcksichtslos, frech und brutal war, um die Bojaren im guten oder bsen fr die Plne Rufslands zu gewinnen und die , diesen Standhafteren einzuschchtern. der Kaiserin wo nur an Sie schtzte vor, dafs Konsulate solchen Punkten errichtet zu werden brauchten, schon frher Vertreter anderer christlicher Mchte residiert htten und wo, ihrem Charakter entsprechend, vorhandener und wirklich blhender Handel 1) 2) zu ein tatschlich beschtzen sei. Ebenda S. 215 ff. Ausgabe in D. A. Sturdza, Acte $i documente 1, S. 139 ff. Lechevalier, Voyagc de la Propontide et du Pont-Euxin II, S. 327 3) bis 328. Vgl. Komnenos Hypsilantes, S. 636. Letzte 16 Erstes Erstes Buch. Kapitel. direkt keine Waren nach der Moldau Die Russen aber fhrten Vermittlung der sogenannten Kosakengebiete am Kasaklis, die in lterer Zeit Dnjepr Handel trieben, nach dem jenseitigen Dnjestrufer in Wenn Rufsland auf der Anerkennung Lasch Umsatz brachte. gleichwie aus, diese nur Weine durch nur karews weiter beharre, so mit dem sehe die Pforte darin schaftsakt mehr und einen Versuch, auf Umwegen langsam zu sich bemchtigen. einen Feind nur der Donauprovinzen Der franzsische Ge Priest, der sich beeilte, in diesem strittigen Fall vermitteln, schlug Akkerman als Residenzort des neuen Kon suls vor, und darauf erklrte der Reis-Efendi, dafs der Pforte sandte de St. zu dazu eher Silistrien entsprechen Aber dieses alles diente Kanzleien in neue Jassy Vertreter der nur wrde. dazu, die Erffnung der russischen einige Monate hinzuhalten. Der Kaiserin, Bulgakow, drohte laut mit der Er und Bukarest Feindseligkeiten, wenn der Vertrag nicht auch in vllig ausgefhrt werde. Und so wurde schon im Februar 1782 die Fahne mit dem byzantinischen Doppeladler der Moskowiter in den Hauptstdten der Frstentmer gehifst. Von nun an sollten Frsten und Bojaren wissen, dafs ein Mch tigerer als sie alle sich in ihrer Mitte befinde, um auf jede ihrer Handlungen ein wachsames Auge zu haben, aber nicht als auf richtiger und wohlwollender Verteidiger der durch den Hat zuge sicherten Privilegien des Landes, sondern als kluger, Gewinn und Verlust peinlich abwgender Machthaber, dessen fortwhrendes, hchst lstiges und manchmal allgemeine Entrstung hervor rufendes Sicheinmischen in Staats- oder Verwaltungsangelegen heiten als Privatperson oder als Vertreter der Politik seines Landes, als Vorbote einer baldigen Annexion angesehen werden durfte !). ffnung der diesem Punkte In Morea hatte die Zarin keinen zu einer neuen Agenten, Emprung aufzustacheln, und Konstantinopel arbeitete der Pforte 1) zu Siehe die Hurmuzaki, S. nur, vershnen. Quellen xxvm ff. in um Durch um die Gemter der Gesandte in die Archonten des Landes mit den Frieden meiner Vorrede zum von X. Band Ktschkder Sammlung des Folgen Vertrags von 1774 1? usw. brigens auch diese armen Snder gegen die Herrschaft eine vllige Amnestie erhalten ; Privilegien Kainardschi hatten osmanische aber konnten und durften sie nicht erwarten, und die unertrg liche Tyrannei der Albanesen lastete schwer auf den sprlichen griechischen Einwohnern 1). Nur die Mainoten wurden mit einem Zahlung eines Tributs von 1000 vene zianischen Dukaten verpflichtete und mit den Nesioten" des Archipelagus dem Kapudan Pascha unterstellte 2). Nun ging dieser, der energische und gegen Freund und Feind rcksichts Hat der sie beschenkt, zur - lose Dschesaerli Hassan, daran, die Albanesen, die das Land nicht rumen wollten, als Rebellen mit bewaffneter Hand zu ent fernen und auszurotten. In einem heifsen Gefechte bei Tripolitza liefs Sieg der er mitleidslos Schdelpyramiden" bauen, die den rechtmfsigen Regierung verewigen sollten 3). Infolge Auswanderung nach der Krim und auch, in starker Anzahl der 12000 Mann , nach dem sterreichischen Istrien wurde die arg besteuerte Bevlkerung der Halbinsel bedeutend geschwcht 4). Kaum 705000 Piaster konnte ihr die Pforte 1786 abgewinnen, weniger also als die Griechen Hasseki, als von S. Hlfte des dem vor erhobenen Aufruhr Stelle der verdrngten Arnauten bten 5). osmanische Wrdentrger eine schrankenlose Macht ber nun neu die Und Kharadschs aus: an in Attika herrschte der Woiwode Hadschi-Ali- der Athen mit den Trmmern der antiken Denkmler liefs und den die Pforte befestigen lebenslnglichen Herrn anerkannte 1789 wie einen Frsten 6). 1) ber Andruzos, den Helden des Aufstandes, siehe die in gesuchten Nachrichten; VI, S. 66 67. 2) Nach einem preufsischen Berichte aus Konstantinopel, Volksliedern den preufsischen Zink eisen derselbe 69. 3) Hopf II, S. 81 und Zinkeisen VI, S. 71 ff., nach Gesandtschaftsberichten. 4j Ebenda. auf russischen Sie wurden so ber die Auswanderung Kriegsschiffen, schlecht behandelt, 1775, siehe dafs 3 4000 Griechen nach der Krim von VII, S. 196, Nr. exiv. Emprungen daraus entstanden; Hurmuzaki wahre ebenda S. 287. 5) Pouqueville, Voyage 6) Hopf II, S. 182. Jorga, Geschichte de la Grece des osmanischen Reiches. V. IV, S. 338. ^ 18 am Erstes Erstes Buch. Kapitel. So wurde denn, trotz aller Gegenbemhungen Mrz a. St. 1779 die erluternde Konvention 10. sterreichs, vom Ainali- Kawak, einem konstantinopolitanischen Lustgarten, geschlossen, Man vereinbarte, die dann am 5. Juli ihre Bekrftigung fand. dafs die Krim unabhngig und gionsoberhaupt, Besttigung, eigentlich einer nicht habe. nur Solche zession an nur Segensbriefe" Frist unumwunden sollten durch die russische Kanzlei den Herrscher der Osmanen und geruhe. Die hervorgehoben, Freundschaft, gefllig russischen Handelsschiffe Weifsen Meer des Archipelagus, aber zu sein", zu machen erhalten freie Fahrt im unter der Bedingung, (precisement de la forme nur dafs deren Bauart nicht verschieden sei et la die Rufs die zwischen beiden Reichen der Hohen Pforte um erteilen zu Dieses wird aber ausdrcklich als eine Kon land in Betracht der bestehe, der Sultan als Reli solches, jedem erwhlten Khan seine seinen geistlichen Segen" innerhalb nher bestimmten bermittelt werden. und sollte sein als der bei den anderen Nationen", und be grandeur) sonders den Franzosen und Englndern, blichen; Untertanen der von Pforte", d. h. Griechen drfen auf diesen Schiffen nicht in Dienst genommen werden. Eine Handelskonvention nach dem Muster derer mit Frankreich und England, aber mit mglichst genauer Anpassung spter geschlossen an die besonderen Zustnde in Rufsland wrde werden. Die zu den Trken bergetretenen Kosaken sollen, wenn sie zu ihrer frheren Herrin nicht zurckzukehren vorzgen, von der russischen Grenze, wo sie sich auf den Donauinseln beiSilistrien, Karaharman Kili, Sulina, zaporogischen niedergelassen htten msse der Hof von i) entfernt werden. Petersburg, im Namen , Als Entschdigung seiner freien" Ta taren, das Stck des tatarischen Gebietes zwischen dem Dnjestr und dem Bug als Rajah von Otschakow opfern und von der Berechtigung, in sichtlicher machen. fr die rumnischen Frstentmer Verbindung mit dem Vertrag von einzutreten, nur 1774 Gebrauch Weil aber der betreffende Artikel des Vertrags nur Vergangenheit betrifft", so sollten nun einige Vernderungen angebracht werden", welche neben berflssigen Klauseln ber die I) kow, Komnenos die dann zu Hypsilantes, Verrtern an S. 559. ber die Kosaken bei Otscha der osmanischen Sache wurden, ebenda S. 572. Folgen die Vertrags von 1774 19 usw. Errichtung neuer, die Behandlung des Klerus, der bestehenden Kirchen und Reparierung nun des erlaubt wurden sowie ehrenvolle *), wichtige Verfgung brachten, dafs alle den Klstern oder den Trken seit 1739 entrissenen Landstcke den frheren Inhabern zurckgegeben werden sollen 2), und dafs Gutsbesitzern die unter von russischen dem Regime getroffenen Entscheidungen ber solche usurpierten Gebiete unangetastet bleiben wrden 3). Erst nach der Abtretung der tatarischen Provinzen an die Trkei, und zwar vor Ablauf Schahim-Girai" von von Monaten, wrde Seine Hoheit vier der Pforte in feierlicher Weise anerkannt werden 4). aus Die ganze Konvention, eigentlich ein neuer Vertrag, besteht lauter Zessionen seitens der Pforte und Freundschafts- und Gnadenbezeigungen seitens Verpflichtungen annehmen, sprechen zu machen. Dafs manische Reich Rufslands: die Trken sollen die Russen man mit Absicht als neue Ver geruhen einige bei dieser Konvention das os einen schwachen, veralteten, wehrlosen Staat behandelte, dessen Fortbestand vom Wohlwollen, vom Mitleid seiner strkeren Nachbarn abhnge, liegt auf der Hand. In den leitenden Kreisen der Trkei schien das Gefhl der gnzlichen Ohnmacht derselben vorherrschend whrend das Volk ber den untauglichen Sultan zu sein. von Und, murrte, seine 1) In Konstantinopel selbst wurde das Neugebaute 1776 auf Befehl des niedergerissen; Komnenos Hypsilantes, S. 553. 2) So hatten die Trken von Giurgiu 1775 ein grofses Gut des Klosters Vcre^tl an sich gerissen; Komnenos Hypsilantes, S. 548. Aber im selben Jahre erhielt die Moldau ein Gebiet bei Grecenl in der Lnge von Wesirs ebenda 32 Stunden und 2 Stunden Breite", wie auch einen Teil der Raja Kilis, S. 549, und 1776 wurde der trkische Bezirk Ibrail gegen eine Entschdigung an die Walachei abgetreten; ebenda S. 554. Kapukehajas, das Recht er Hauptstadt zu erscheinen; ebenda S. 547. 4) Neueste Ausgabe der Konvention, nach Martens, 2. Aufl., IL. S. 653fr., in Sturdza, Acte ?i documente I, Bukarest 1888, S. 150 ff. Vgl. ebenda S. 156fr. 3) Schon halten, beritten das Vgl. 1780 1774 hatten die rumnischen Agenten, auf den Strafsen der Hatihumajum an den moldauischen Frsten Konstantin Murusi. Verhandlungen Komnenos Hypsilantes, S. 565fr., 617; Berichte in Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 975 ff. datierte ber franzsische die 2* Erstes Erstes Buch. 20 Unzufriedenheit mit dem Kapitel. epileptischen Thronfolger an den Tag der gegen die brutale Ausfhrung der Mafsregeln wegen es handelte sich um die mit Koran luxurisen Frauenkleidung Protest erhob *), glaubte der nach verzierten Kleider legte, sprchen dem Schlsse der Konvention durresak seinen dafs durch er Reis-Efendi ernannte Abzu entsprechen, Schmeicheleien Rufslands Er sterreichischen die Die und Preufsen Verpflichtungen Geflligkeiten und und oberungslust eiteln suchte. zum dadurch vollauf von Rufsland, Abdurresak die vor Teilungsplne zu vorgeschlagene Allianz und nach dem Frieden ver mit von (1779) eng verbndet waren, bezweckte eigentlich die Erwirkung sicherer Garantien fr die Integritt des osmanischen Teschen Es handelte sich tatschlich Reiches. fsische Diplomatie zustande sive Allianz zwischen Rufsland und fsischer Seite wurde dieser um eine durch die preu- gebrachte defensive oder auch offen der Pforte als " 2). Von preueiner Anfang ewigen Vorschlag Tripelallianz" gedeutet, die ebenso zu einer offensiven wie de fensiven Bettigung wie zu Handelsbegnstigungen fr die kon trahierenden Mchte Veranlassung geben solle. Seinerseits wollte aber Graf mehr als zu Panin, der Leiter des russischen Ministeriums, nicht gegenseitigen Sicherstellung" (assurance reciproque ") 3). An dem Widerstnde der Kaiserin Katharina, der die Eroberung der benachbarten trkischen Provinzen, ja auch die Wiedererrichtung des griechischen Kreuzes auf der Kuppel der Aja- Sofia immer lebhafter im Sinne lag, und die gegen ein Bndnis mit Unglubigen und Barbaren, die sie ja nach Asien zu verdrngen sich vorgenommen hatte, nur Wider willen (Repugnance) empfinden konnte, scheiterten die Plne der kombinationsschtigen Diplomaten 4). Noch vor Ende des Jahres von einer wissen 1) 2) Siehe auch Komnenos Zinkeisen VI, S. Hypsilantes, S. 563. Bei Zinkeisen wird nach preufsischen Ge Entwicklung dieser Verhandlungen genau wieder gegeben. ber die weitere Bibliographie ebenda S. 233, Anm. 1. Etwas spter, als die Zarin diesem politischen Gedanken sich abgeneigt zeigte, dachte der ReisEfendi eine frmliche Allianz mit Preufsen allein durchzufhren, ebenda S. 249. 3) Ebenda S. 238. 4) Ebenda S. 238239. 232. sandtschaftsberichten die ganze Folgen 1779 wurde des Vertrags Abdurresak brigens von von 21 usw. 1774 Sehid-Mehmed *), dem Grofswesir und gewesenen Silichdar, und dem Kehaja-beg, einem Gnstling des Herrschers, gestrzt und in ehrenvoller neuen Verbannung anvertraut Bei Mohilew letzteren, legentlich nach dem asiatischen der Zusammenkunft Katharinas mit Kaiser (1780), einige Monate der Kaiserin und der Reise ihm schienen vielmehr die fr den Ruin entworfen gemeinsamen Kriege zu Allianz mit Rufsland kurz darauf in Maria des Plne , zu und und ge Petersburg osmanischen Reiches zu haben. Prinz aufzugeben Petersburg eingetroffen genommen worden Theresia, nach Moskau ersten Joseph dem Tode der Mutter des vor Knigin desselben interessierten Faktoren die war dessen Paschalik Aidin, wurde, geschickt 2). einem Ohne Heinrich und sehr zuknftigen vorlufig die von Preufsen gnstig auf wollte sich die Kaiserin fr eine in weitere Entfernung liegende Zukunft versichert wissen. Schon Ende des Jahres 1780 war der preufsische Gesandte in Petersburg von den weit ausgehenden orientalischen Projekten Katharinas unter richtet3): der im Januar 1779 geborene Sohn ihres Erben erhielt bei der Taufe den Namen Konstantins, des Begrnders jenes Neurom, das nun als russischer Besitz zur christlichen Haupt stadt des Ostens wieder aufblhen sollte. Die Errichtung der russischen Konsulate lichen waren in den Frstentmern und die unvermeid Streitigkeiten wegen der Durchfahrt der gewifs geeignet, den ntigen Zndstoff russischen Schiffe dazu zu liefern4). Die Konsuln nahmen ihre Posten in den Frstentmern in Emp fang, und schon im Juni 1780 ankerte unter Kanonendonner ein grofses russisches Kriegsschiff, das jedoch einen griechischen Kapitn hatte und mit Waren beladen war, in dem Hafen von Bujukdere, unter den Fenstern des barschen und rcksichtslosen 1) Am 26. August hat er den Mehmed-Pascha ersetzt; Komnenos Hyp silantes, S. 619. Nach dem Tode desselben, am 19. Februar 1781, wird der aus Erserum zurckgekehrte Ized-Mehmed wieder Grofswesir; ebenda S. 625. Vgl. Zinkeisen VI, 284; Hurmuzaki, Fragmente V, S. 437438. 2) Zinkeisen VI, S. 248 und Anm. 1, S. 251. 3) Ebenda S. 268 fr. 4) Siehe oben S. 15 f. 22 Erstes Erstes Buch. alten russischen Gesandten Stakiew seitens Kapitel. und l), nur nach wiederholten die Abfahrt der trkischen Minister wurde Einsprchen desselben angeordnet. Schon 1779 hatte der gewesene Khan Selim-Girai seinen Aufenthalt in der Trkei aufgegeben, um in der Krim sein Glck wieder zu versuchen, whrend der Rebell Dschanikli Pascha - sich die Hilfe der Russen um der Tscherkessen biete keiten zu bereiten suchte allgemeinen er bewarb, und dem Sultan im Ge Absen und , Lesghier Unannehmlich Indessen arbeitete Schahim 2). einer an Reform des Reichswesens in europischem Sinne; anlegen, beauftragte die Abenteurer Walpergen mit der Reorganisierung seines stn liefs schne Landstrafsen Robinson und Heeres digen Umgehung des 6000 Mann und richtete sich in allem, mit Kaigas und des Nureddins, die er unbeschftigt von nach dem Rate seiner zwlf Minister, der Murahas": Reformen" brachten das armselige Land der Tataren bald in eine Schuld von 20000000 3). Dies erregte denn allge meinen Mifsmut gegen ihn, der als Schtzling der Russen, in deren Heer er sich auch einschreiben liefs, als Verderber der alten, guten Sitten, als Beleidiger des Padischahs schon sowieso wenig beliebt war. Schon im Herbst 1781 brach eine Revolte liefs, nur seine Die Kriegsvorbereitungen Rufslands hung gegen die Trken aufgefafst, die ja wurden Verfechterin des Glaubens" sich auf ihren aus. mnzen nannte wie in nicht allzu ferner Zukunft schen Waffen nach Asien zurckgeworfen diesem Sinne wurden auch die gedeutet, sie der die seit sieben als eine Dro nach der Ansicht der von werden sollten Verhandlungen Denk den russi mit Kaiser 4). In Joseph schon bestehende Allianz Katharinas mit dem preufsischen Feind zu brechen hoffte und darum sich bereit erklrte, einen mit Jahren Freundschaftsvertrag der Kaiserin im Osten 1) politaner Zinkeisen zu schliefsen, VI, S. 274 ff. Komnenos 3) Vgl. 4) VI, S. 309 ff. mit der Be- schreibt der Konstantino- S. 555. ber ebenda S. 565. ebenda S. 295 ff. mit Komnenos Zink eisen auch es 'EUXtfae axlrigdg, Hypsilantes trkischen Flotte 1777 lachte er"; 2) Zink eisen VI, S. 293 ff. sei " die Vorkehrungen Hypsilantes S. 579. der des Folgen Vertrags 1774 von 23 usw. dingung, dafs sterreich den Frieden von Kutsch k-Kainardschi garantiere", d. h. gegen den Sultan losziehe unter dem Vorwande, dafs er den Vertrag in irgendeinem Punkte nicht mehr beobachte neuen erhalten des partei aber man dafs die Zarin , von ihrem nicht habe einer Gleichstellung Kriegsprojekte zur Wiederher byzantinischen Reiches vorlufig aufgegeben worden Zugestndnis knnen, und dafs stellung seien 2). In Bald erfuhr i). Freunde das die Konstantinopel dagegen hatte seit einiger Zeit die Kriegs - die Oberhand gewonnen. Mehrere Faktoren haben dazu von dem sehr sparsamen letzten Wesir gesam verholfen: die melten die ihm wiederhergestellte Disziplin im Janitscharenkorps, der Sieg Ized-Mehmeds, des neuen Lenkers des Reichs, ber seine Gegner im Serail, und schliefslich die Not wendigkeit, der Kampflust der Stambuler Plebs, die sich neuer dings gegen die sterreich -freundlicher Gesinnungen verdch tigten katholischen Armenier Luft gemacht hatte, eine an dere Richtung zu geben3). Anfang 1782 wurde Behadir-Girai, der Bruder Schahims, der seit langem unter den Tscherkessen weilte und den unabhngigen" Khan zu ersetzen im Sinne hatte, Gelder, von mit seinem anderen Bruder Arslan, dem Sultan Mehmed-Girai, Angora und anderen trkischen Helfern gegen Schachim geschickt 4). Dieser entschlpfte aus seinem Zufluchts dem Pascha ort von Kaffa nach dem Fort Petrowsk Auf die den Russen 5). Vorstellungen Bulgakows, antwortete die durch die Gesandten, tigungen von und Verluste unbekannt sei; 1) 2) 3) bis a. neuen besetzten russischen Ereignisse, Dem ihr die Sache ganz seien die Tataren ein freies Volk, das brigens einen Die ausfhrliche Geschichte dieser a. des letzten und gewitzigte Pforte, dafs somit auch das Recht habe, Zinkeisen erbauten mifsliebigen Herrscher diplomatischen Verbindungen zu siehe in O. Ebenda. VI, S. 282fr.; Komnenos Hypsilantes, Jahre 1779 1781. 4) Komnenos Hypsilantes, S. 577, 625 ff. 5) Suworow a. a. O. I, S. 136. Vgl. ebenda S. 125fr. Zinkeisen 24 Erstes Buch. verstofsen und einen anderen Grunde handle es sich um Erstes an Kapitel. dessen Stelle religise Wirren, zu whlen; im im weil Schahim unglubigen Muselmanen stnde, und folglich habe Rufsland laut letztem Vertrag kein Recht, sich in diese einzu mischen Anders als die leitenden Kreise in Konstantinopel, Rufe eines x). Bulgakow eigenen Minister, dachte aber die von Gnstlinge Patjomkin geleitete und zu ihrem grie Die Entthronung chischen Plane" aufgemunterte Katharina. sie als eine betrachtete mosleminischen ihres Vasallen, Schahims, wieder denselben persnliche Beleidigung und war entschlossen, einzusetzen, sei es auch auf Kosten eines neuen Krieges gegen die schlaue Pforte. Um einen Alliierten zu haben, wandte sie sich wieder an Joseph II., dem sie nun sogar die Teilung des osmanischen Reiches alles Ernstes vorzuschlagen bereit war 2). Erst nachdem Mafsregeln getroffen worden waren, um bei Mohilew, bei Cherson, an der Grenze gegen den Kuban und am Kaukasus selbst bedeutende Truppenmassen zusammenziehen zu knnen, um den Trken zu imponieren, wurde im Herbst General Samoilow gegen Perekop geschickt. Seinerseits gab sich der Kaiser, um einer frheren Vereinbarung mit der Pforte zu entsprechen, den Anschein, einige Truppen gegen die Ruber an die trkische als und ihre dem khnen Grenze marschieren zu lassen 3). Schon im Laufe dieses Herbstes Patjomkin selbst mit ihm eine Unter ver redung gehabt hatte, beinahe ohne Blutvergiefsen sichern dieRussen wieder eingesetzt; seine Brder befrderte wurde Schahim, nachdem " i) Die angegebenen Quellen. Komnenos Hypsilantes, der etwas frher dem Kapudan auf dessen Reise nach der Krim als Dolmetscher gedient hatte, sagt aus drcklich, dafs die Pforte das Unternehmen Behadirs zuwege gebracht halte: es ist sicher, dafs Behadir-Girai gegen den Bruder zu ziehen durch Briefe des Wesirs Ized-Mehmed auf Rat und mit der Erlaubnis der Pforte ebenda S. bewogen worden sei"; 627. Zinkeisen VI, S. 320fr. Vgl. die ufserung des franzsischen Ge Konstantinopel, de St-Priest, 16. Februar 1782: der Kaiser htte die rumnischen Frstentmer, Serbien, Bosnien und die Herzegowina genommen, Hurmuzaki, Suppl. I1, S. n, Nr. xx. Siehe aber ebenda S. 28, Nr. XLIX; 2) sandten in S. 29 ff. 3) Derselbe Ungarn gesammelten VII, S. 373. Vgl. ber die fr Lebensmittel ebenda S. 375, Nr. einen mglichen Krieg ccxxx. in des Folgen man, nachdem Behadir in hatte, unter rege, da Vertrags die von 1774 Hnde 25 usw. der Russen abgedankt Bewachung Kubangebiet, woher sie ge kommen waren 1). Die Kaiserin und ihre Gnstlinge behielten sich jedoch die endgltige Lsung der tatarischen Frage fr das nchste Jahr vor: zuerst sollte die Anzahl der nach dem Sden marschierenden Regimenter gehrig erhht werden. In Konstantinopel war die Unzufriedenheit des Volkes wieder wieder ins es die Sache worden war, Behadirs, der noch nicht vom Sultan eigenen machte und Krieg for derte. Der Wesir mufste seine Stellung aufgeben, und JegenMohammed, einer der tchtigsten Befehlshaber im letzten Kriege, erhielt die Reichssiegel. Er traf die ntigen militrischen Vor und die sicherte kehrungen Ordnung in der Hauptstadt. KhalilHamid, sein Nachfolger am Ende desselben Jahres, teilte die selben Gesinnungen 2). Dem russischen Gesandten wurde er klrt, dafs die Pforte Schahim, der als neuerwhlter Khan be trachtet wurde, ihre Anerkennung verweigern msse, auch schon weil er es versumt hatte, um die Verleihung der Besttigungs zeichen, des Hutes, des Schwertes, des Bogens und der Pfeile, zu bitten. Die europischen und asiatischen Kontingente wurden fr den Frhling nach Bender beordert; in Issaktsche und im stark befestigten Ismail mufsten die rumnischen Frsten fr den ntigen Proviant sorgen; im Arsenal, im Tophane, wurde emsig gearbeitet. Wieder erschienen in Konstantinopel christliche In besttigt strukteure fr das gewesener immer zu seiner zu neue preufsischer osmanische Heer, wie ein Offizier. Hassan-Pascha, der Ostende, Admiral, der von Krieg gegen die verhafsten Russen schrte und sich imstande glaubte, dieselben auch mit seinen Marinesoldaten, den Galiondschis, zu schlagen, nahm nun an, dafs die Stunde dazu schon gekommen sei 3). Der Kapudan-Pascha ist unermdlich", schreibt der preufsische Gesandte, er macht nach einem neuen 1) Suworow a. a. O. S. 137; Komnenos Hypsilantes, preufsischen Berichten Zink eisen VI, S. 335. 2) Komnenos 30. Dezember ; 3) Vgl. Hypsilantes,' Jegen ging seine S. 629: die S. 626 Vernderung geschah 627, am darauf nach Vidin. ufserungen in Komnenos Hypsilantes zum Jahre 1778. Erstes Buch. 26 Erstes Kapitel. sozusagen Wunder: darum betrachten ihn die Trken als einen, der von Gott inspiriert wird 1)." Im Dezember erhielt der Reis-Efendi von Rufsland und sterreich zwar dem zwischen beiden Mchten, Allianz Kaiserin entsprechend Note wurde ohne gemeinsame Note, eine zustande , dafs verlangt, die aber eine Wunsche der wre gekommen Pforte dafs heifsen 2). In dieser Durchfahrt der der rus sischen Schiffe, selbst wenn sie Vorrat und Munition trgen, kein Hindernis mehr entgegensetze, dafs sie die Verpflichtungen in und Walachei betreff der Moldau pnktlich erflle und haupt schlich die Hhe des Tributs festsetze, somit diese Frstentmer, wo neuerdings Gregor Ghica 1777 ermordet und Alexander Ipsi lanti, der walachische Frst, im Februar zur Abdankung gezwungen worden war, weil seine Shne nach Siebenbrgen geflohen waren, vorgeblich um Europa" kennen zulernen, vertragsmfsig schone endlich und Khan setzten der , Krim Pforte die dafs freien", wenn Kaiser anerkenne. Schahim in auch den kaiserlichen von Joseph dafs die Kaiserin fr sich erhielt rechtmfsigen Truppen be das frmliche dieses Tatarenland Versprechen, nebst einigen Anhngseln und Otschakow mit dem ntigen Grenz gebiet am Dnjepr haben wolle und gern bereit sei, ihm Bosnien und Serbien zu berlassen. Patjomkin, der aus seinen Gelsten nach einer Knigskrone kein Hehl machte, sollte das neu zu errichtende Reich Dazien herzustellende Reich der Grofsfrst Konstantin das wieder des Ostens erhalten den Besitz der anderen Osmanentums teilen , europischen Die Antwort des Reis-Efendis nur zu und beide sich so in Provinzen des verfallenden 3). den letzten den und nur war in der Krim Ereignissen versprach, die Vertrge eine ausweichende: gab sich die Pforte auch fernerhin zu mit zufrie beobachten; dem Punkte ber die Durchfahrt der russischen Schiffe 1) Zinkeisen VI, S. 341. 2) Siehe Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 22; meine Acte ?i fragmente" II, S. 169 und Anm. 3. 3) Zinkeisen VI, S. 348 ff., nach den Berichten des preufsischen Gesandten von Gaffron; dann der venezianische Bericht in Hurmuzaki IX, S. 120. von Konstantinopel, 4. Januar 1782, Folgen machte sie einige, mehr als das: des Vertrags von 1774 sehr schchterne Reserven die 27 usw. *). Doch man wollte ber die drei Punkte sollten Verhandlungen eigentlich in die Lnge gezogen werden, damit es zur geeigneten Zeit losgeschlagen werden knne. Da trat Frankreich, das den Frieden zwischen neuerdings England und seinen gewesenen Untertanen inNordamerika zum Abschlufs gebracht hatte, energisch dazwischen und gab dem Kaiser zu verstehen, dafs der Knig Teilung der Trkei unter keinen Verhltnissen erlauben 2). Sogleich beeilte sich Joseph II., seine Schwester, die Knigin von Frankreich, der besten Absichten zu versichern3). Dagegen verhielt sich Knig Friedrich, der sein Bndnis mit Rufsland ber alles hochschtzte, in dieser schweren Stunde gegen die Pforte gleichgltig und beinahe ablehnend 4). Obgleich die Pforte alle Mafsregeln getroffen hatte, um gegebenenfalls das Reich verteidigen zu knnen, obgleich Hassan- die knne Pascha 25 Galeeren ins Schwarze Meer geschickt hatte und die Schlsser am Bosporus mit neuen Geschtzen versehen waren, weniger als den Krieg. ber ihr fried liches, zuvorkommendes Betragen gerieten die Russen in Ver zweiflung. Als Bulgakow die sofortige Unterzeichnung eines auch Spanien hatte bereits ein solches am Handelsvertrags geschlossen, und der erste Gesandte der 1782 14. September alten feindlichen Macht, de Bouligny, residierte nun in Kon verlangte, fgte sich der Reis-Efendi auch in stantinopel5) diese Forderung, die sich brigens auf eine bestimmte Klausel Schon im Mrz 1783 hatte er der letzten Vereinbarung sttzte. die Hauptpunkte des Vertrags, der erst am 21. Juni a. St. seine endgltige Gestalt erhielt, angenommen 6). In diesem unvergleich lich umfangreichen Akte von 71 Artikeln, die alles in pedan tischer Weise regeln wollen, wird nicht nur die Herabsetzung des Zolles auf 3 Prozent stipuliert, sondern auch alle Begnwnschte sie sich nichts 1) Zinkeisen VI, S. 358. 2) Ebenda S. 362. 3) 4) 5) 6) Ebenda S. 363, Anm. Ebenda. 365 ff. Ausgabe in Sturdza Ebenda S. Neueste a. a. O. S. 163 ff. Erstes Buch. 28 Erstes Kapitel. schon Franzosen, Englnder und andere Na Auch der oft gefor tionen" genossen, den Russen bewilligt. stigungen, die derte Schutz gegen die Barbaresken wurde endlich erhalten, Macht der Pforte ber diese selbstverstndlich insoweit sich die (cantons) erstreckte. Fr einen Handel, der Ladungen von Butter Honig usw. aus der Krim " Gebiete , wie Unternehmungen angesiedelten Griechen, war dies gewifs Gleichstellung den Handelsmchten des Westens dartun und dabei rungen werden dafs *), allzu viel Vorsicht und Aber Rufsland wollte dadurch seine Standpunkt, bestand der zahlreichen in der Krim auch in den Schutz. in etlichen jede der im von mit seinem vorigen Jahre gemachten Forde bewilligt diskutiert und in einem feierlichen Akte speziell solle, nicht weichen. bezglich des zweiten Punktes, die rumnischen Pri betreffend, vilegien reagierte die Pforte nicht. Am 15. Seffer sie ein Sened heraus, wodurch der alljhrlich zu entrichtende gab Auch Tribut fr die Walachei auf 309500 Piaster (619 die Moldau auf 167944,20 festgesetzt wurde; die Beutel) -und fr obligatorischen Geschenke werden nicht mehr als 130000 Piaster fr das erste, das zweite Frstentum betragen, und sollen aus 11 5000 fr persnlichen Schatze sonstigen Vergtungen fr verausgabt werden; alle Ernennung und Besttigung, wie im Falle des Beamtenwechsels in Konstantinopel, sollten von nun an in Wegfall kommen. Die Lieferungen an Naturalien 2) wurden abgeschafft und jeder trkische Kaufmann zu Barzahlungen ver pflichtet. Nur noch bei wichtigen Anlssen sollte eine Sendung dem der Frsten ihre trkischer Kommissre stattfinden, die aber dann fr ihren Unter halt selbst zu sorgen htten 3). Es blieb und es war nur auch noch die die Frage um die Zukunft der Krim offen, allerwichtigste. Die Kaiserin war ent- 1) Komnenos Hypsilantes, passim. 2) Getreide, Schafe, Holz. 3) Neueste Ausgabe, nach Wilkinson, Sturdza a. a. O. S. 192 fr. Der iesbezgliche Hattischerif an die Frsten, nach Raicevich, Osservazioni storiche, naturali e politiche intorno la Valachia e Moldavia, Neapel 1788, und Mrten s, ebenda S. 195 ff. Folgen schlssen, eine des gewaltsame Vertrags und von 1774 29 usw. unverzgliche Lsung derselben durchzufhren. Im Mrz erklrte unter Mitwirkung Rufsland, dafs des Paschas von es eine Sudak vom Kehaja-beg1) angezettelte Verschw den Trken vorlufig rung gegen Schahim-Girai auf der von noch besetzten Insel Taman entdeckt habe. Tatschlich hatte sich ein Beamter des Kapudans, der auf Taman die Janitscharen befehligte, in die inneren Streitigkeiten der Einwohner gemischt2), selbstverstndlich ohne dazu ermchtigt zu sein. Als nun die Russen gar versuchten, die dortigen Tataren in andere Gegenden zu versetzen, so wie frher die Griechen und Armenier, mit Ka nonen bedroht zur Auswanderung gezwungen worden waren 3), da brach eine frmliche Emprung aus. Die Aufstndischen wurden aber niedergemetzelt und ihre Besitzungen an eingewan derte Kalmcken vergeben. Zugleich liefs die Kaiserin am ein Manifest ausstellen, aber nicht auch verffentlichen, 19. April in dem sie das Ende des von ihr gestifteten freien und unab hngigen" Tatarenstaates kundmachte. Darin wird der Versuche der schlecht gesinnten Tataren", unter das frhere Joch" zu kommen, des infolgedessen notwendigen Einzuges der russischen Truppen whrend der rauhesten Jahreszeit", des drohenden Ungewitters eines Krieges mit den Trken, des neuen Auf ruhrs, dessen wahrer Ursprung ihnen (den Russen) nicht ver borgen ist", der darauf folgenden Kriegserklrung" an den freien Staat Erwhnung getan, um die Unfhigkeit der Tataren, die Frchte einer solchen Freiheit zu geniefsen", zu beweisen. Durch die trkischen Verwaltungsmafsregeln auf Taman fhlt sich Ka tharina veranlafst, ihre im frheren Kriege erworbenen Rechte zurckzunehmen. Es entspreche sogar den Interessen der guten Beziehungen mit der Pforte, wenn sie somit die Halbinsel Krim, die Insel Taman und die ganze kubansche Seite" annektiere4). Am 17. Mai wurde dann diese Mafsregel auch den befreundeten , " 1) 2) 3) 4) in Minister des Innern. Dies beweist die ufserung Komnenos Hypsilantes' S. 634635. VI, S. 314315Neueste Ausgabe, nach Martens, in Sturdza a. a. O. S. 189 fr.; auch Zinkeisen VI, S. 927fr.; griechisch in Komnenos Hypsilantes, S. 631 ff. Zlnkeiseu Erstes Erstes Buch. 30 Hfen mitgeteilt, mit der Nachricht der durch die Trken infolge Kapitel. ergnzt, dafs Schahim-Girai hervorgerufenen Unruhen in seinen Staaten sich in die Arme der Kaiserin werfen" wolle und so mit seiner frheren Stellung als Haupt eines unabhngigen Staates entsage1), gegen eine jhrliche Pension von 80000 Rubeln. Mit kleineren Summen sollten auch seine beiden Brder zufrieden gestellt werden, im Juni erschien von aber Behadir wollte davon nichts wissen, er wieder in der Krim, und nach kurzer Zeit gefangengenommen wurde. Thronbesteigung Katharinas, 28. Juni Am Gedenktage St., wurden die Mirsas der Krim, der Insel Taman und des nach Kubans Festgelagen von Patjomkin, der sich begeben hatte, um die heikle Angelegenheit mehreren endlich selbst dahin zu er den Tscherkessen berfallen und der a. wo ordnen, und von den unter seinem Befehle stehenden Gene Jelagin versammelt und ihnen die Abdankungs urkunde Schachims vorgelesen, worauf sie der neuen Herrscherin und Verfechterin ihrer Privilegien Treue zu schwren hatten. Eigentlich sagte der gewesene Khan darin nichts anderes, als dafs er freiwillig abtrete und dafs seine Untertanen, die er nicht gnzlich verlassen wolle, frei seien, ber die Person seines Nachfolgers einen Entschlufs zu fassen 2). Bei Kanonendonner und Gesang wurde dann dem Befehle" Patjomkins, Katharina II. als Herrscherin anzuerkennen, von den anwesenden Huptern der Nation Folge geleistet. Im Lager Suworows wurden da nach 100 Ochsen, 800 Schafe, 32000 Mafs Roggensaft, auch einige Glser Porter auf das Wohl der Kaiserin vertilgt: alles atmete Glck und Freude", versichert der General selbst. Einige ralen Suworow und weil sie zuviel starben, getrunken hatten." Das war das Ende gefrchteten Tataren der Krim 3). Der Wohltter dieser Barbaren ging weiter dahin, sie in der Freiheit der einst Plan der die uralschen waffnen zu Steppen 4). so zu schaffen, So leicht aber sollte dieses nicht 1) sie um dann leichter ent knnen" Zink eisen 2) ufserung 3) Ebenda S. a) Ebenda. VI, S. sich 390 ff. Suworows selbst 140 ff. vor a. a. O. I, S. 140. gehen. Kaum Folgen von der Vertrge von 1774 einer schweren Krankheit erholt und der ihm der konsul in 31 usw. Demtigungen, die rcksichtslose Resident Laschkarow, vormals General Jassy, angetan, eingedenk, sehnte sich Schahim-Girai nach der verlorenen Herrschaft und fand unter den Bewohnern Jenikaleh noch Mifsvergngte zahlreiche Anhnger; im Kubangebiete war Befreiung; ein Neffe Schahims bildete sogar eine Partei zur Verteidigung der Rechte Mehrere Gefechte gegen die Russen waren die Folge desselben. dieser Bewegung wonach auch die Verteidigungslinien am Jaikflusse angegriffen wurden. Ein im September unternommener Schachim zu Versuch, ergreifen, mifslang und verschaffte diesem eine freudige Aufnahme bei den Tscherkessen. Schliefslich wurden die Rebellen" in einer blutigen Schlacht am Kuban flusse vollstndig besiegt (13. Oktober): seit Mamais Tagen", schreibt Suworow, waren die Nogais nicht so stark mifshandelt Im darauffolgenden Frhling stellte sich Schachim worden". selbst am Hofe ein, um sich endgltig zu unterwerfen. Er fand sich in Rufsland sehr glcklich 1)." Dieses Glck gab er von teten auf die Stunde ihrer , spter auf, sich nach Hotin und um Glaubensgenossen durch die Hand Politik Rufslands Noch im zu begeben; des Konstantinopel unter seine als Verbannter endete Henkers in Rhodos 1787, ein er Opfer dann der 2). Juni 1783 teilte der russische Gesandte in Berlin, nach Paris fahrenden Kuriers, Hertzberg, preufsischen Auswrtigen Amtes, mit, dafs die Kaiserin die alten Vertrge mit dem Kaiser erneuert habe"3), und zwar, um die Pforte in die gerechten Grenzen zu bannen und ihr die Mglichkeit zu nehmen, die Ruhe ihrer Nachbarn Nun haben wir bereits vom Petersburger Hofe zu stren 4). nach Ankunft eines dem Leiter des " 1) Ebenda S. 163. 2) Ebenda; vgl. Zinkeisen VI, S. 456457; Acte i fragmente" II, S. 218 ff. de renouveller les anciens traitls qui avaient autreempires"; Zink eisen VI, S. 931. 4) Que son but principal etoit de mettre la Porte Ottomane dans les justes bornes et hors d'6tat de troubler le repos de ses voisins"; ebenda. 3) toient convenues fois subsiste" entre les deux 32 Erstes Buch. den Abschied bekommen " *), Erstes war Kapitel. die Antwort des tief gekrnkten Macht, Ruhe ihrer Nach barn" und fr die Wahrung seiner gerechten Grenzen" bettigt hatte 2). Bereits im Mai drohte der Internuntius, ungeachtet der Freundschaft" seines Herrn gegen wrmsten Versicherungen der die Pforte, dem Diwan mit der Erklrung, dafs der Kaiser die Waffen gegen den Sultan erheben werde, im Falle, dafs man dem gekrnkten Rufsland, welches brigens ebenso gute Gesin nungen gegen die Osmanen hege wie sterreich, nicht volle Satisfaktion gebe, und so dieses zwinge, seine Forderungen auf einem anderen Wege zu verwirklichen 3). Der Kaiser erbot sich auch, die Sicherstellung des von ihm im gleichen Mafse er sehnten Friedens zu vermitteln, und verlangte seinerseits nur die Garantierung seines Handels gegen die Barbaresken, d. h. Ent gelt fr die von diesen verbten Schden, und einen Hafen Vidin gegenber in jener Kleinwalachei, deren Wiedererobe Friedrich II. auf diese unverfrorene die sich in der letzten Zeit so viel ufserung fr seitens der die rung es anstrebte 4). Selbstverstndlich fhrte dies alles zu keinem weiteren Resultate, als dafs die Pforte fr die Seeruber, die im Zaum halten sie nicht imstande war, zahlen mufste. am 21. September a. St. wurde der Handelsvertrag zu Aber erst ratifiziert, und als gar die Nachrichten von der Besetzung der Krim einliefen, hatte sich Bulgakow einer nicht gerade zarten Behand lung seitens der Minister des Sultans zu erfreuen, die die Wut des emprten Pbels, wie auch der leidenschaftlichen Ulemas und der Janitscharen, die in den Krieg ziehen wollten, um die Rechte des Reiches auf die Tataren Dieses war alles, verteidigen, frchten mufsten. Rettung der Ehre des Reiches Krieg wollte ebensowenig der alternde was getan werden konnte. Den zu zur Sultan Abdul-Hamid wie sein Wesir. leistung Preufsen Auf eine tatschliche Hilfe seitens der Alliierten im Westen hatte es niemals ernst gemeint, war nicht und was zu rechnen. Frankreich l) Cong6dies". 2) Ebenda. 3) 4) S. Ebenda S. 402. Ebenda. 171, Nr. 3. Vgl. Acte i fragmente" II, S. 170, Nr. 3. Vgl. ebenda Folgen etrifft, so Wien sische es Vertrags drohende von 1774 33 usw. rcksichtslose Be- zuerst gegen die zwar der Pforte Protest landlung 1 hatte des erhoben, ja auch in Petersburg genommen; als jedoch die eines Bessern besann und zur Diplomatie sich und fran- Stellung ber- eugung kam, dafs das schon Gewonnene nicht rckgngig zu lachen sei, begngte sie sich mit der Bemerkung : Was sollte ,us Europa werden, wenn, was Gott verhte, dieses monstrse >ystem jemals Kraft gewinnen sollte", und liefs die Sachen hren Fortgang nehmen 1). zur Vermittlung, ich stets ;s wurde aber ind von ron Berlin und Turin viel tat Frankreich so der Kaiserin bei diese Rolle verhindert, Nur in welcher Form zu es , dafs es sei, bereit hielt; jeder Gelegenheit abgewiesen bernehmen. Die mit den Hfen gefhrten Verhandlungen, sterreich Habgier und Entreifsung einiger einer niederlndischen oder italienischen Besitzungen das euroische Gleichgewicht wiederherzustellen, waren nur lau gefhrt ind hatten kein ernstes Ergebnis. Fr den Fall aber, dafs es zur Teilung der Trkei trotzdem kommen u einem Kriege, ja ollte, hatte es Mafsregeln getroffen, um sich selbst mit Kandia u entschdigen 2). Seinerseits wollte das damals sehr geschwchte England, trotz seiner grofsen Handelsinteressen in der Levante, .nichts ohne die Zustimmung der Kaiserin in diesen orientaliichen Affairen unternehmen 3) ". Unter solchen Umstnden hoffte Kaiser Joseph, der fr die grofsen Plne im Orient ganz eingenommen war, die Frstenund darum mer, Serbien und Bosnien, ja sogar Dalmatien erhandelte er auch mit der machtlosen Republik Venedig u gewinnen. Ungeachtet seiner grofsen Vorbereitungen lag aber lie Entscheidung zwischen Krieg und Frieden nicht in seinen landen, sondern in jenen der Urheberin des griechischen ProNun war aber Katharina II., die weniger Geld als Mannskts. m Falle eines Krieges Jkrupellosigkeit 1) zu mit strafen der Trkei um und Ebenda S. 425. 438439 nach den Memoires 1839, I, S. 162fr. 3) De ne pas vouloir se mfiler des affaires rimpe>atrice ; ebenda S. 434. 2) fr seine durch die Ebenda S. des Generals Mathieu Du- las, Paris le d'Orient sans le " Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. O consentement Erstes Buch. 34 Erstes Kapitel. Verfgung hatte, um ihr politisches Ideal zu ver wirklichen, nicht mehr der Ansicht, die Unglubigen sogleich zu verjagen". Mit der Anerkennung des neuen Tatbestandes in der Krim und den angrenzenden Lndern bis zum Kuban flusse gab sie sich vorlufig zufrieden. Franzosen und Englnder taten ihr mgliches, um die Pforte von der Notwendigkeit, auch Schon Ende November diesmal nachzugeben, zu berzeugen. wurden die Verhandlungen selbst mit Zustimmung des leiden schatten zur schaftlichen Russenhassers Hassan im Kioske und sein sterreichischer erffnet ; Bulgakow bert-Rathkeal verlangten , eine sofortige von Ainali-Kawak Kollege , von Antwort auf die Her- Frage, ob die Trken etwas gegen die russische Herrschaft in der Krim einzuwenden htten und somit zum unausbleiblichen Krieg bereit Truppenbewegungen in Rumelien stattge obgleich der neue moldauische Frst Alexander Konstantin Maurokordatos die Sicherstellung seines Frstentums und jenes der Walachei verlangt hatte, um seinen Konstantinopolitaner Freunden damit zu gefallen 1), wurde der Vertrag schon Man ging vom neuen Tat am 19. Januar 1784 geschlossen 2). seien. Trotzdem rege funden hatten und bestande in der Krim, auf der Insel Taman und im Kuban im Interesse eines dauernden und glcklichen gebiete" aus, der Friedens, guten Nachbarschaft und des bestehenden Han um dels" jene Bestimmungen der vorigen Vertrge, die dawider nichtig zu erklren; Otschakow, das die Kaiserin 1783 beansprucht hatte, und Sudak, Sudschak-Kalessi", sollten auch waren, als weiter im Besitz der Trken des Flusses Kuban. jenseits Knigs Heraklius, der eine erhalten hatte in eben dem 24. Juli a. St., die bleiben, Der wie auch das ganze Gebiet Unterwerfung Krone Augenblick, Unabhngigkeit Erwhnung. des als Geschenk als er georgischen der Kaiserin tatschlich, seines Landes aufgab 3), am ge schah mit keinem Wort Die Pforte, die von Hassan-Pascha auch weiter 1) Acte i fragmente" II, S, 172 fr. 2) Neueste Ausgabe in Sturdza a. a. O. S. gefhrt wurde, 209 ff., nach Martens; auch VI, S. 933 934. 3) Ebenda S. 399 ff.; Michel Tamarati, L'Eglise gorgienne, Rom 19 10, in Zinkeisen S. 87 ff. Folgen des Vertrags 1774 von 35 usw. Opfer gebracht, um den Frieden wahren zu knnen. Joseph seine Forderungen offen erklrt, statt die derselben auf einen gelegentlichen knftigen Krieg zu ver Erfllung hatte alle Htte Kaiser tagen, wrde Die er vielleicht auch davon Vorteil gewonnen haben. wre aber Unabhngigkeit" der Walachei und der Moldau jedenfalls nicht anerkannt worden. Rufsland selbst hatte esse, dafs diese reichen Provinzen, deren Besitz es sein Inter anstrebte l), in dem bisherigen Zustand verblieben : bis spt in den Mrz sprach man noch von einem neuen geheimnisvollen Akte", der den Frsten, den Hospodaren, wie man sie jetzt mit einem russischen Wort be zeichnete, die lebenslngliche Regierung sicherte ; Bulgakow hatte aber vom Sultan nur die Mitteilung der Vorschriften der Konvention von 1783 an Maurokordatos und dessen walachischen Nachbar Nikolaus Caragea erwirkt 2). Einen neuen Handelsvertrag hatte aber auch Joseph II. am 24. Februar 1784 geschlossen, kraft dessen seinen Untertanen die Schiffahrt auf der Donau bis ins Schwarze freigegeben wurde ; ihnen wie den Russen sollten alle spe Abgaben in den Frstentmern erspart bleiben 3). Dem Kaiser schien dieses aber zu wenig, und um das Gleichgewicht zu seinen Gunsten wiederherzustellen, verlangte er Orsova mit der Umgebung, eine bessere Grenze in Bosnien, ja sogar die Kleine Meer ziellen Walachei, und dieses alles nur unter dem Vorwande, dafs eine endgltige Festsetzung der Grenzen" sich notwendig mache4). Noch Ende Mai verlangte Herbert eine Audienz, um diese schwe bende Frage zu erledigen, aber die trkischen Minister sagten offen heraus, sie wollten lieber, dafs der Himmel auf sie strze, Die als solchen Zugestndnissen ihre Zustimmung geben5)". einen Teil auch auf im Juni przisierten Forderungen sterreichs Olteniens wurden mit Entschiedenheit zurckgewiesen. Wieder kamen die interessierten Vermittler dazwischen und rieten ange- Acte ?i fragmente" II, S. 179, Nr. 1. 176 fr.; oben S. 28. Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I,S. 32. 2) und de Cussy I, S. 3l9ff-i und in Neumann I, dann In Martens 3) Hurmuzaki VII, S. 417419 und Raicevich, Osservazioni S. 312 ff. Nr. 2. S. 4) Arrangement deTinitif des limites"; Acte ?i fragmente" II, 178, 1) Siehe Siehe ebenda S. , 5) Le ciel s'crouleroit plutt r^peV'; ebenda S. 180, Nr. 1. que d'y voir consentir la Porte 3* sans tirer Erstes Buch. 36 legentlichst zur Zession dieses Vergebung dieser Misere". Erstes Kapitel. unbedeutenden Landstriches und der Unter diesen Pazifikatoren tat sich in franzsische Vertreter, Choiseul-Gouffier, hervor, Griechenfreund, der in seiner bekannten Beschreibung einer erster Linie der ein Archipelagus die baldige Vernichtung der trkischen prophezeit hatte x), und zwar obgleich er von seinem Hofe solches zu tun nicht ermchtigt war, sondern vielmehr den Auftrag hatte, genaue Erforschungen des von den sterreichern verlangten Gebietes zu empfehlen, um einen Betrug wie bei der Erwerbung" der Bukowina zu verhindern2). Dazu verlangte der Kaiser noch Auslieferung der in den Frstentmern ansssigen Deserteure, welche er auf iooooo Mann schtzte 3). Anfang 1785 trug sich der Internuntius noch mit der Hoffnung, wenigstens die Abtretung der zwei Festungen und zehn Palanken (forts) in Bosnien durchsetzen zu knnen, aber die Pforte begann zu rsten und liefs die Hfen am Schwarzen Meere gegen einen eventuellen Angriff von Seiten Rufslands befestigen 4). Im Sommer begannen die osmanischen Truppen sich der sterreichischen Grenze zu nhern 5). Das einzige, zu dem sich die Pforte bestimmen liefs, war eine Ent schdigungssumme nebst der Abtretung eines Distriktes in der Moldau oder in der Walachei", und diese Nachgiebigkeit war auch eine Folge der Dazwischenkunft Frankreichs, whrend Rufs land jede Einmischung in diese heikle Sache von sich wies. Nun wurden aber die Verhandlungen von der sterreichischen Diplomatie selbst aufgegeben, und erst im Juli 1786 entstand das Gercht wieder, dafs der Kaiser eine Abrundung seines Reiches gegen die Moldau oder die Walachei bezwecke 6). Die Einschchterungspolitik, die den Russen so gut geglckt war, erwies sich fr ihre Alliierten als gnzlich nutzlos. Die holln Reise im Macht " dische Affre nahm Wiener Kabinetts in t) 2) 3) 4) 5) 6) daneben Anspruch, die ganze Aufmerksamkeit des und whrend sich diese Verwick- Voyage pittoresque de la Grece" I, Paris 1778. Acte ?i fragmente" II, S. 188 189. Hurmuzaki VII, S. 430. Zinkeisen VL S. 517 518. Acte $i fragmente" II, S. 192 ff. ; Hurm uzaki VII, S. 448, Nr. Acte i fragmente" II, S. 211, Nr. 2. CCLXXXVI. Folgen lungen Frieden des im Westen in die hart Vertrags von 1774 usw. 37 zogen, hatte die seit dem letzten Pforte endlich Ruhe. Die immer rh Lnge bedrngte rige Kriegspartei im Diwan und in der Bevlkerung Konstantinopels wartete nur auf die Erffnung der Feindseligkeiten, um durch die seit langem nach Beute lechzenden Bosnier die Grenzprovinzen sterreichs brandschatzen zu lassen. so Zweites Prliminarien des Kapitel. Heereszustand. Whrenddessen arbeitete Rufsland seiner neuen griffen die eifrig der Krim und in Stellung Lesghier des Daghestans an, das des mit Rufsland und Krieges neuen sterreich. an der Befestigung Kaukasus. im 1785 beide georgischen Reiche" getreuen russischen Schtzlings, und Heraklius, des auch das seines noch freien Nachbars Salomo, der die von der Kaiserin angebotene Krone nicht angenommen hatte. Die KonPlebs stantinopolitaner hatte nun wieder das besondere Ver gngen, die auf dem Sklavenmarkt feilgebotenen schnen Geor gier zu betrachten. Der Pascha von Akhiska wurde als der Urheber dieser Raubfahrt angegeben, Rufsland auf, zur Intervention Etwas frher hatte und die Knige forderten geschah l). auch tatschlich was wegen der am russischen Konsulat der fanatischen Bevlkerung ausgebten Gewalt in Bulgakow Sinope von ttigkeiten Klage erhoben 2). Nach dem Tode Salomos Schwiegersohn, von seinen Sohn Wahu in Khan und von nun Eriwan Untergeorgien gesellte sich zu dem ntige Heraklius, dessen Hilfe geleistet, als Khan einzusetzen. um Der diesen Vasallen der Kaiserin, untersttzte Rufsland den Khan Teilfrsten in der Erbschaft in wurde den Russen die Masenderans, einen Nadir-Khans, gegen Ali-Murad, der der Ispahan regierte. Russische Offiziere fhrten die Truppen drangen bis tief ins Aderbeidschan ein 8). Fatalis und 1) 2) Komnenos Hypsilantes, S. 640. Hurmuzaki VII, S. 433 ff. 3) Zinkeisen VI, S. 516; auch Hurmuzaki VII, S. 431. Prliminarien des neuen So nahmen auf, mit Rufsland und die nun und geschwchten Rolle Krieges die etliche Russen in sich in Jahre sterreich. dem Heereszustand. 39 inneren Wirren von persischen Reiche die gespielt hatten, zerfallenen die Osmanen zuvor als 1777 Hussein-Pascha von Mossul die Grenze berschritt und die^ Scharen seines Bagdader Nachbars bis gegen Kermanschach drangen1). Kurden Als sich Kerim Khan die Pforte dem nach 1780, fr Tode des dessen Sohn Abdul-Fetih weigerte Sadik-Khan, der den letzteren ver und ersetzt hatte da leistete sie Partei zu ergreifen 2) drngt tatschlich auf jede Absicht, ihren Einflufs in Persien zu ver strken, Verzicht. Ohne Einspruch seitens der Pforte konnte also jener andere Kurde Ali-Murad-Khan, Bruder einer Frau Kerims, den persischen Thron vorgeblich fr seinen Neffen, in Wirklichkeit fr sich gewinnen; er plante sogar einen Angriff auf Bagdad und Bassora und liefs den zu ihm gekommenen osmanischen Ge sandten aufhalten, verabschiedete ihn aber nach kurzer Zeit mit - , , oder fr den Prtendenten , Geschenken , fr den Sultan somit auch in dieser 3). Richtung Plne wieder aufnehmen. Die Kaiserin die zuerst Ihr Konsul von Katharina konnte Peter I. gefafsten in Ispahan, ein Grieche, sich schon Ali-Murad-Khan spielte gegenber als gebietender als wenn dieser ein Resident auf, Schachim Girai oder ein un glcklicher moldauischer oder walachischer Frst gewesen wre. Bald aber raffte sich Ali auf und forderte 1785 die Oberhoheits - rechte auf das Masenderan zurck, wo der schon erwhnte alte Eunuche Mehemed-Fatali-Khan der Kaiserin einen am Kaspischen Meere abgetreten hatte 5), sowie neuen Hafen 4) spter auf Geor- 1) Hurmuzaki VII, S. 309. Vgl. Komnenos Hypsilantes, S. 556 ff. Jahre zum Regenten von Persien geschickt. Ein neues Paschalik von Schehrsor wurde 1776 gebildet; ebenda. 2) Zinkeisen VI, S. 283; Hurmuzaki VII, S. 141 ; Ferrieres Sauveboeuf (Memoires historiques, politiques et geographiques des voyages du comte de Ferrieres Sauveboeuf faits en Turquie, en Perse et en Arabie depuis 1782 jusqu'en 1789), I, Paris 1790, S. 288 ff. Bassora, 3) Sauveboeuf a. a. O. S. 248 249, 289; Sestini, Voyage Selim Efendi wurde in diesem S. 206, 311. 4) ber den russischen Hafen Anzeli, II, S. 5-6. 5) Dieses geschah erst 1784. acht Meilen von Rescht, Sauveboeuf 40 Zweites Erstes Buch. selbst gien 2000 noch ; er den Russen weiter Derbend, sein, und hetzte den Fhrer der Lesghier gegen zu Kachetien, Heere dienten in seinem Georgier verbot seinem Vertreter in behilflich Kapitel. hauste, wie auch den denn dieser auch furchtbar wo Koi gegen Heraklius selbst auf 1). Nach dem am 11. Februar 1785 erfolgten Tode des Schachs Khan von zwang dessen Bruder Dschafir, der den regierenden Fatali geschlagen hatte, den zeitweilig in russischen Ispahan Agenten, zu begeben, und der Sieger wollte den einen geborenen Georgier, als neuen Laschkarow, berchtigten sich eiligst nach Hause russischen Vertreter unter keiner brachte von den Schach zwar um der den Russen freundlich annehmen Bedingung seinen Thron, gesinnten sttzten Partei vertrieben wurde 3). sich immer mehr dem Norden zu da und er von ausraubten und Flucht trieben kasus halten. auf eindrangen, den 5), die Lesghiern, Kloster Etschmiadzin heilige ergebenen Patriarchen in die wie auch mit allen Feinden Rufslands im Kau heimlichen Wegen die Der spter diesen unter 4). das den Russen Dieses Der Handel Persiens wandte Seitens der Pforte wurden damals mit den auch in Armenien 2). etwas regsten Beziehungen unter gewesener Statthalter Grofswesir, Schahim-Ali, energischer, bereits achtzigjhriger Greis, der keinen Nebenbuhler duldete und mit Hilfe der Janitscharen und der Ulemas seine Feinde im Serail, darunter den Kehajabeg selbst, wie auch den Kapudan besiegte, war noch kriege rischer gesinnt als sein am 31. Mrz 1785 abgesetzter, dann in Tenedos hingerichteter Vorgnger Khalil 6). von neue Otschakow, ein Ende 1785 erschien im Kaukasus, bei religiser Schwrmer nogaischer Abkunft 7) , la den von ein Abkasen, dem man 1) Sauveboeuf I, S. 250 251, 267 ff. 2) Zinkeisen VI, S. 535 53^; Sauveboeuf I, S. 292293. 3) Segur, Memoires II, S. 362; Zink eisen VI, S. 560561. 4) Le commerce de la Perse a pris une autre route, surtout du Moscovie"; Sestini, a. a. O. S. 273 274. 5) Zinkeisen VI, S. 5345356) Vgl. ebenda S. 526 ff; Komnenos Hypsilantes, S. 640. 7) Sauveboeuf I, S. 61. sich cot6 de Prliminarien des neuen Krieges mit Rufsland und sterreich. wunderbare Abenteuer erzhlte, hier sich fr einen Christen es dies war Imam-Mansur, die Heereszustand. 41 im Osten und er Westen, ausgebend, bestanden haben sollte; der sich die im Volke fortleben den Prophezeiungen zunutze machte und den heiligen Krieg fr Wiedererweckung der mohammedanischen ruhmvollen Ver gangenheit mit fesselnder Beredsamkeit predigte. Von den Trken verlangte er die Vertreibung der Russen aus dem von ihnen frevelhaft besetzten islamitischen Gebiete nicht; er forderte den Lenker der Osmanen auf, sein Volk in allem zufrieden nur zustellen selbe zu zu und nach dem schlagen, Gesetz des Korans ber das ewigen Den Russen regieren. gelang es nicht, Imam-Mansur dafs dieser nach mehreren bedeutenden so auf der Insel Taman berwintern konnte, wo Erfolgen sich zahlreiche Ta taren, Abkasen, Tscherkessen von denen einige das ihnen auf gedrngte Christentum ableugneten, um ihn scharten1). Um , ein Verstndnis des glcklichen Verfechters des Glaubens mit Erbitterung und Gefangenschaft lebenden dem in Woronesch in Schachim-Girai der Krim der zu zu verhindern, schaffte solchen Missionen zuerst nach Hotin und von vor da nach den gewesenen Herrscher taugliche Laschkarow Konstantinopel. Die dar allen folgende Hinrichtung des Giraiden auf der Insel Tenedos ist vielleicht auf die Ratschlge der Russen, die diesen Mord selbst zu verben sich gescheut hatten, zurckzufhren. Zugleich hatte Bulgakow bei der Pforte um die Erlaubnis nachgesucht, die Lesghier, zu denen sich Imam-Mansur nach dem Mifslingen seiner Unternehmung in der Krim 1786 begeben hatte2), zu be strafen und die Anerkennung der russischen Oberherrschaft in beiden Georgien durchzusetzen 3). auf Die Zeiten waren aber vorbei, wo die Trken auf solche For derungen, nach einer frmlichen Verhandlung, demtig eingingen. Konstantinopel hatten die politischen Bltter des Westens immer mehr eifrige und auch kritische Leser gefunden4), und dafs sterso wufste man in den trkischen Kreisen sehr gut, In VI, S. 532fr. 579580. 3) Komnenos Hypsilantes, S. 647fr. 4) Zink eisen VI, passim I) 2) Zinkeisen Ebenda S. Erstes Buch. 42 Zweites Kapitel. reich nicht mehr imstande war, zur Verwirklichung des griechi schen Projekts" mitzuwirken, und ber die Erfolge Imam-Mansurs, ber die schmachvollen Verluste der Russen nau unterrichtet und freute sich , dafs dieser von man ge den Kanzeln war Betrger verschriene zgellosen Moskows" der Stambuler Moscheen herab ffentlich als Held der mosleminischen Reaktion den empfindliche Schlappen beibringen konnte. Im Februar kam neue Wesir Jussuf *) aus Morea nach Konstantinopel, ein noch junger, rcksichtsloser Mann georgischer Abkunft, der mit HassanPascha, dem Kapudan, seinem gewesenen Herrn, in allem, was die osmanische Wiedervergeltung mglich und notwendig machte, dieselbe Meinung hatte. Mit solchen Gesinnungen glaubte er die so der ganze Verantwortlichkeit fr die auswrtige Politik, wie es seine Vorgnger in der Zeit der Krisis getan hatten, nicht mehr auf den Reis-Efendis lasten lassen stande, diese selbst zu zu drfen, sondern lenken. fhrten Punkte antwortete er Auf alle von er fhlte sich im Bulgakow 2). entschieden verneinend ange Wenn der Gesandte der Zarin dessenungeachtet fr den Bau der rus Konstantinopel sich bettigte und die Bestim der Insel Stene, nahe bei der Hauptstadt, zur Station und mung zum Warendepot fr Rufsland verlangte, so entsprach dies nur seiner gewhnlichen Unverfrorenheit 8). Vergebens suchte die russische Diplomatie die Errichtung eines neuen Konsulats in Varna und das Verbot, Georgier in Konstantinopel feilzubieten, von der Pforte zu erreichen4). In dem Augenblick, als der Kehaja-beg Soliman, spter Reis-Efendi, erklrte, dafs die Pforte, die sogar den Kapudan nach gypten geschickt hatte, um die rebellischen Begs Murad und Ibrahim zur Anerkennung der Ober hoheit des Sultans mit bewaffneter Hand zu zwingen, eine all gemeine Reform ihrer Untertanen" 5) durchzufhren im Sinne habe, mufsten solche Versuche zu einem vlligen Mifserfolge sischen Kirche in Am 24. Januar 1786 wurde der greise VI, S. 574. 2) Komnenos Hypsilantes, S. 646. 3) Ebenda. 4) Zinkeisen VI, S. 575 576, 6i2ff. 5) ReTorme generale." i) eisen Ali mit Ehren entlassen; Zink Prliminarien des fhren neuen Krieges mit Rufsland und sterreich. Heereszustand. Der Reis-Efendi sagte dem franzsischen Gesandten alle Mafsregeln getroffen wrden zur l). offen heraus, dafs ganz Untersttzung der Lesghier und ihres neuen Fhrers die ihnen die Freiheit nehmen Mansur gegen jene, Die Minister der Pforte fanden kein der tatarischen Macht herstellung die allein kasischen rollt hatte Zeit 43 zur mgliche natrliche Bedenken, von Imam- wollten2). der Wieder sprechen, und sahen darin Lsung der schwebenden kau den Russen unversehens aufge Frage, die sich vor 8). Auf die Drohungen zu der Kaiserin nahmen sie sich Antwort und sparten dann auch nicht mit Scheltworten Anmafsungen der nrdlichen Nachbarn, die ein Fetwa wider die des Muftis als unleidlich bezeichnet hatte. Nicht einmal den Akhiska wollten sie absetzen, den Russen zu Ge und machten sich auf einen Krieg schon im Juli 1786 fallen, gefafst: die Pforte wird sich doch zu verteidigen wissen 4)", war Pascha von Die franzsische Vermittlung wurde kurzweg, gewissem Arger abgewiesen, da die sonst unttigen Freunde bei jeder Gelegenheit nur zu neuen Demtigungen zu raten ver standen 6). Eine neue Note Bulgakows, Anfang 1787, brachtedie zum Krieg neigenden Trken noch mehr auf 6). Kaum litt noch die konstantinopolitanische Menge die Russen und berhufte sie Alles war nun zum Losschlagen bereit. mit Beleidigungen. die stolze Antwort. ja mit Ein Zeichen der bevorstehenden Ereignisse war die Ernen des Kapudans, Nikolaus Dolmetschers griechischen nung zum Frsten der Walachei. Maurogenis' (Mavroieni, Mavrogheni), Dieser war in Mykone geboren, teilte aber die russenfreundlichen Gesinnungen seiner vom russischen Konsul Wojnowitsch be schtzten" Mitbrger nicht, sondern war berzeugt, dafs das osmanische Reich fortbestehen msse, dafs es mglich sei, es wieder in die Hhe zu bringen, und glaubte besonders an die des 1) Vgl. Zinkeisen VI, S. 570fr. 2) 3) 4) 5) 6) Ebenda S. 581582. Ebenda. Ebenda S. 583584; vgl. Sgur III, S. 75 VI, S. 590 ff. Zinkeisen Ebenda S. 612 ff. fr. 44 Zweites Erstes Buch. und grofsen politischen Kapitel. unter der Whrend zahlreiche Moreoten Herrn. seines Talente militrischen Fhrung der Erzbischfe Monembasia, Lakedmonien und Amyklai nach der Krim auswanderten x), dort aber bald die Lust verloren, unter der christ von lichen, rechtglubigen Kaiserin in Rufsland erzogenen Kultur leben zu griechische Eugenios BulMaurogenis ein treuer ihm die Erfolge eines Jnglinge gingen spter blieb Nikephoros Theotokis : als Beispiel schwebten Gratiani vor Augen, und er hoffte, so wie , Diener der Pforte lachischen oder moldauischen Thron Untersttzung er seines die Bewohner der belastete der fr die bedeutende Persnlichkeiten hervor, wie so und garis der Mitte aus wa durch die gewinnen2), grofsmtigen Gnners, in dessen Namen Inseln mit vertragswidrig erhhten Abgaben Namen Im 8). Gnadenbriefe und dieser sich den desselben zu Hassan verteilte er die auch in Privilegien griechischer Sprache, in wie sie den Frstentmern Akten, in er der Weise der frstlichen blich waren, oder der bischflichen Schriftstcke mit einer schn geschriebenen Titulatur begann, die also lautete: GaziHassan Pascha von Gottes Gnaden Wesir und Kapudan- Pascha4)". Er setzte es durch, dafs die unzufriedenen und un ruhigen Mainoten, die mit Waffen unterworfen werden mufsten, wobei sie ihren ruhmvoll deten 5) sowie , Paschas die bekannten Heldenmut Bewohner der Kykladen wieder der bekun Gewalt des Morea entzogen wurden und unter die mildere Herr schaft des Seekapitns kamen, dem sie einen Tribut von 30000 Talern von zu Frsten", ernennen entrichten hatten, die und der Bjk-begs" befugt war 6) und sie nun Ausgabe, Les Mavroyeni, Ebenda S. 549, Ein Faksimile in Blancard Sathas a. a. Blancard a. Grofsen durch a. zu liefs. S. 546 Les histoire d'Orient" Jahr 1775: die der Maina 547, 558. Mavroyeni, Paris, I, die Paris 1909, S. a. ohne 58 Jahr; zweite ff. Dazwischenkunft Gesandten wurde dann die Pforte gezwungen, ein ganzes mehr zu verlangen. 4) 5) 6) an Basch-begs" dann regelmfsig hinrichten 1) Komnenos Hypsilantes, 2) Vgl. Theodore Blancard, 3) von oder Jahr lang des russischen keinen Tribut O. I, S. 71. O. S. 531 532 und die Reise a. O. I, S. 7980. Pouquevilles in Morea. Prliminarien des neuen Krieges mit Rufsland und Seine und seines Beschtzers Idee griechischen sterreich. Heereszustand. war es, Heiducken auf der Halbinsel, dischen Albanesen, die Arnauten, bei dem Aufstande geborene die Klephten, 45 die gegen die aufstn Feinde der Griechen, 1779 ins Feuer zu schicken1). Die Re volte wurde im Blut erstickt, und bei Tripolitza wurde, wie schon von oben gesagt, auf Befehl des Kapudans wieder eine Pyramide von den Kpfen der Feinde errichtet, deren Anzahl die berschweng lichen Orientalen auf 3000 rechneten 2). Als endlich der mutigste und angesehenste aller Griechen den walachischen Frsten Michael Sutzo ablste, wurde diese Befrderung Stammesgenossen nicht ungnstig auf die Phanarioten genommen. grte es seit langem, und Gegen von seinen die Unzufriedenheit mit ihnen war besonders in der letzten Zeit Es waren Leute, die nur an ihren privaten Gewinn denken", schreibt einer, der unter ihnen gelebt hatte und fr gestiegen. Maurogenis keine besonderen Sympathien hegte, der Arzt und gelegentliche Dolmetscher der Pforte Athanasios Komnenos Hypsi der In dem jungen, aufstrebenden Dolmetscher, lantes 3). andere Gesinnungen hegte als die Phanarioten, die bei ihm fr gemeines Hornvieh" und Verrter am Sultan galten4), und dessen kraftvolles, militrisches Auftreten so stark gegen deren schlaue, aristokratische Finesse abstach, sahen manche Griechen einen der Vorkmpfer fr die Aufbesserung ihrer eigenen Stel lung, nicht gegen das osmanische Reich, dem die Griechen so oft mit ihrer Intelligenz dienten, sondern in diesem Reiche selbst, durch ihre Hypsilantes treuen Dienste, wrdigen politischen und militrischen Bettigung beriefe, Krftigung nach aufsen und Der Paradeaufzug Sicherheit im Innern wrde finden knnen. der von Maurogenis geworbenen christlichen Seesoldaten, der das der Gedanke kam wenn von man Alexander sie zu einer 1) Ebenda S. 92 ff. 2) Ebenda. Die weitere Bibliographie: Pouqueville, Voyage dans la Grece; Castelan, Lettres sur la Mor6e; Salaberry, Histoire de l'Empire ottoman; Theodor Kolokotronis, JtqytjOis avfidvrtav rfjg HXyvixfji <fvi.ijs &no ra 1770 fff tu 1836, Athen 1846, in Sathas a. a. O. S. 528, Anm. 1. Vgl. oben S. 17. 3) s. 560. 4) Ebenda S. 649; vgl. S. 654. Zweites Erstes Bnch. 46 Kapitel. Galiondschis", und die ihm auch bei dieser Gelegenheit von seinem Vater", dem allmchtigen Hassan, erwiesene Achtung machten Und bald verlautete, in diesen Kreisen den besten Eindruck. dafs der die energische Frst an der Donau Vorbereitungen gegen sterreicher treffe. sterreichern, deren Konsul in den Frstentmern seit dem Jahre 1782 der Ragusaner Ignaz Stephan Raicevich, vormals Sprachlehrer der Shne Alexander Hypsilantes', war *), zu Den Gefallen wurde Alexander Konstantin Maurokordatos, der tolle 2) ", Nachfolger Murusis in Jassy, 1786 abgesetzt und seine Frst Stelle an einen dessen Vater anderen Alexander Maurokordatos Johann der Sohn ein Grieche seines Hofes bezeichnete ihn als imstande ist, Gewissensbisse eine beifsende zu Satire; jedenfalls vergeben, Nikolaus Maurokordatos' war: einen, der nicht haben", und schrieb gegen ihn war der junge, in Rufsland er zogene Phanariote ein Dichter, der sich in Klagen ber das Schicksal der Menschen" erging; unter dem Titel Der Bos porus am Borysthenes" verffentlichte er spter seine Gedichte in Moskau s). Der Treue gegen die Osmanen war er nicht fhig, und die Sorgen einer Regierung in der Moldau begannen ihm werden. Im Namen des ihm besungenen Schick ab, weil er fr die Russen, 1787 mit denen die Beziehungen beinahe unterbrochen waren, allzu ungescheut Partei ergriffen hatte. Er gab sich den Anschein, seine Rckreise nach Konstantinopel antreten zu wollen, fand es aber fr passender, in Rufsland Zuflucht zu suchen, wo seine Erfahrungen und sein Hafs gegen die bisherigen Herren zum Ausbruch des nahe bevorstehenden Krieges das Ihrige beitrugen4). lstig zu von die Pforte sals" setzte ihn Ende Damals befand sich Schahim-Girai noch in Hotin Begleiter Laschkarow wie ebensogut in Jassy, in eingeweiht 5) : schon war der Major , und sein Iwan Sa lonski, der russische Konsul das Geheimnis dieser verrterischen Flucht hatte der letztgenannte 1) Hurmuzaki X, S. xxxn ff 2) Deli-beg. 3) Banoqos iv Bogvo&tvu, ohne Nennung des Verfassers, Moskau 4) Hurmuzaki X, S. 26 ff.; Acte $i fragmente" II, S. 21$ B. 5) Hurmuzaki X, S. 2728; vgl. S6gur II, S. 838839. . 18 10. Prliminarien des Krieges neuen mit Rufsland und sterreich. Heereszustand. 47 tausend Russen zu seiner Sicherheit" nach Jassy kommen lassen *). Auch in Bukarest erschien Laschkarow whrend seiner bis zu Konstantinopel und behandelte Maurogenis, gegen vertragswidrige Ernennung Rufsland heftig, aber ver gebens, protestiert hatte, mit seiner gewhnlichen Grobheit2), so dafs dieser beim Kapudan, seinem Beschtzer, Klage fhrte. von nun an wurde Gegen die Aufnahme des Flchtlings Maurokordatos mit diesem Titel, trkisch Phirari", bezeichnet gegen die Anmafsungen des frechen Georgiers, gegen die Machen schaften der russischen Agenten in den Frstentmern, wo ihre einzige Ttigkeit sich auf Aufwiegelung und fortwhrende An zettelung von Verschwrungen gegen den Fortbestand der tr kischen Herrschaft beschrnkte, und endlich gegen die Weige Reise nach dessen , Rufslands, den trkischen Kaufleuten, kraft der rung im neu die Zoll geschlossenen Vertrage vorgesehenen Gegenseitigkeit, gebhren von 25 auf 3 Prozent herabzusetzen, erhob der ReisEfendi im April starken Einspruch 3). Zugleich wurden Befehle ausgeschickt, um bereitzuhalten Proviant und ber sammeln, zu Donau die die verstrkte Brcken zu Flotte schlagen 4). Dafs die Revolte im Kaukasus durch das Verschwinden ImamMansurs in einer gegen die Russen verlorenen Schlacht ein Ende gefunden hatte 5) konnte die aufgeregten Gemter in Konstan , tinopel nicht Sache, und Die seit den neu beruhigen. an Der Krieg war schon eine entschiedene mangelte es gewifs nicht6). Vorwnden dazu langem erwartete Triumphreise der Kaiserin nach eroberten Gebieten des tatarischen Tauriens, als dessen Patjomkin, der Sieger", nun aufgetreten war, fand endlich im Winter 1787 statt; bei dieser Gelegenheit sollte Katharina mit Joseph II. zusammentreffen, um ber die Grenzen der zuknftigen Erwerbungen beider Reiche auf Kosten der Trken, ber den Frst 1) Ebenda. 2) Acte ?i fragmente' II, 3) Ebenda S. 217218. im S. 216, Nr. 5) S6gur II, S. 387. 6) ber die Stellungnahme der Pforte Kaukasus seit langem das Feuer schrte, 1. 4) Ebenda S. 219. gegen den Pascha ebenda S. 406 von 407. Akhiska, der Erstes Buch. 48 Zweites Kapitel. Anteil der Venezianer, denen der Kaiser ganz Morea und die Inseln [des Archipelagus gern berlassen htte, ber die end der neuen Reiche Dazien und Byzanz auf gltige Gestaltung Grund des 1781 bis 1783 zwischen diesen Monarchen ufserst geheim gefhrten Briefwechsels weiter zu verhandeln J). Am 18. Januar 1787 brach der Hofstaat von Zarskoje -Selo auf; die Kaiserin war in Begleitung des Vertreters jener Macht, die bisher in Konstantinopel von ihrer Freundschaft am meisten gesprochen hatte: durch einen vorteilhaften Handelsvertrag der am 11. geschlossen worden war 2), hatte mit Rufsland, sich Frankreich, wenn nicht fr die orientalischen Plne Ka mit dem Pro so doch wenigstens tharinas gewinnen lassen 3) der' Osmanen jekte zur Verteilung des zerfallenden Reiches vershnt. Der elegante, schmeichelnde Segur, ein Schriftsteller, der in Petersburg die Interessen Ludwigs XVI. erfolgreich ver , trat, war sogar der Vertraute der russischen dem sie ihre Herrscherin, vor Vertreibung der grofsen byzantinischen Der ihm feindlich 4). gesinnte Vertreter Englands, Fitz-Herbert, der bisher niemals in Petersburg fr die Interessen der Trken Partei ergriffen hatte, obwohl die Kauf Barbaren Plne aufrollte leute seiner Nation hin zur hatten sie so auch, Handelsverbindung viel Nutzen von ebenso wie die diesen zogen Franzosen, die mit Indien ber Suez zu letzt direkte erreichen versucht, welches ihnen aber nicht gestattet wurde 5) fehlte nicht bei der frohen Gesellschaft des Triumphzuges nach den barbarischen , Gestaden des Islams. Selbstverstndlich war der sterreichische Graf Cobenzl in erster Reihe dabei, und auch der Prinz de Ligne kam, um seinen Kaiser, der schon eingeladen 1) Die worden betreffenden war, vom Verlaufe geistreiche lngst dazu der Festlichkeiten zu Briefe erschienen erst 1867 in einer Briefsammlung Arneth, Joseph II. und Katharina, Wien 1869 (auch in Sturdza a. a. O. I, S. 372 ff.). 2) Zinkeisen VI, S. 561. 3) In England und Preufsen wurde aber dieser Vertrag als eine Allianz gegen die Trken betrachtet; S6gur, Memoires III, S. 79. 4) Segur II am Ende, und III, 1. Kapitel. 5) Zinkeisen VI, S. 5645. Kaiser Josephs bei mit Rufsland und sterreich. Prliminarien des neuen unterrichten. Der Kaiser Krieges Heereszustand. 49 empfand als ein befreiendes Ereignis 17. August 1786 erfolgten Tod Friedrichs von Preufsen, der diese Projekte mifsbilligte; das Neigen seines Nachfolgers zu den Plnen Herzbergs, der von der allgemeinen Annexions lust angesteckt war und sich mit der sonderbaren Idee trug, den den am Otschakow, Bosnien, die Kleine sterreichs Trken fr die alliierten Hfe Walachei das abzugewinnen, neuerdings von diesem um somit diese Galizien anzubieten und entrissene fr die Zession Preufsen selbst dann den Polen seitens Danzigs Thorns , und Posens an stimmen x) war vielmehr eine der gnstig Wendung der Dinge. Trotzdem Frank reich gelegentlich zum Frieden mahnte 2) und ihr gekrnter Freund sich in vorsichtiger Reserve hielt, konnte dennoch die Urheberin des grfsten Projekts des Jahrhunderts die begrndete Hoffnung hegen, dafs ganz Europa ihr gestatten wrde, den bld sinnigen Despoten im Serail, den die Ulemas beherrschten und die Janitscharen bewachten" 3), nach Asien zu verjagen. Vor lufig liefs sie aber von einem bevorstehenden Konflikte nichts zu , Kaiserin willkommene merken, versicherte vielmehr, weiter Zukunft dafs sie ihre Absichten nur in verwirklichen denke, und begngte sich mit Ausfllen auf den osmanischen Herrscher und die konzu bissigen stantinopolitanischen Fhrer des benachbarten Reiches 4). Erst im Mai segelte die Galeere Katharinas den Dnjepr hinab nach Cherson, durch das ehemalige Gebiet der berch tigten Zaporoger. Der Knig von Polen, Stanislaus August, ihr ehemaliger Gnstling, stellte sich bei Kaniew als Graf Poniatowski ein. In der Nhe von Kajdak erschien der Kaiser selbst, dessen einfaches, schlichtes Auftreten gegen diese orientalische Pracht der neuen Semiramis" lebhaft abstach; er fungierte in Ekaterinoslaw als Patron sich ufserst einer neuen willfhrig; brigens russischen Kirche und war er nur zeigte Eigenschaft in der Ebenda S. 598. dagegen dem franzsischen Gesandten als Preis einer frmlichen Allianz Besitzungen im Archipelagus an; vgl. Segur III, S. 90 ff. 3) Ces despotes imbeziles, ext^nues par les voluptes du Slrail, domines " 13. par les ulemas et captifs de leurs janissaires ; ebenda S. 12 Ebenda S. ff. 79 4) 1) 2) Patjomkin Jorga, Geschichte bot des osmanischen Reiches. V. 4 Erstes Buch. 50 Zweites Kapitel. gekommen, um sich das blendende x) mit lchelnder Miene an Trugwerk dafs Konstantinopel er klug, bemerkte zusehen. Gegen Segur ein ewiger Zankapfel sein werde fr jene, die eine Teilung des Beide Gesandte osmanischen Reiches herbeifhren wollten 2). in Konstantinopel, Bulgakow und Herbert-Rathkeal waren nach eines Grafen von Falkenstein Potemkins des Tauriers , Cherson berufen worden, die Nachricht, dafs die um Bericht erstatten, und sie brachten trkische Plebs in Kanea, zu aufgebrachte vielleicht auch in Rhodos, die russischen Konsuln angegriffen habe und dafs eine osmanische Flotte an der Mndung des Dnjestrs sich befinde; man mufste schon von frher, dafs fran zsische Ingenieure an der Befestigung des von den Russen in erster Linie bedrohten Otschakow gearbeitet hatten 8). Hier wurden nun von Rufsland die neuen Forderungen an die Pforte gestellt, die fr die Algerier wieder zahlen, die Ku baner Tataren durch den Pascha die Zaporoger dere laut Salzladung Vertrag von dauischen frstlichen von von Akhiska bestrafen lassen, entfernen, eine min der Grenze der Krim verlangen, Flchtlings aufgeben die Sache des mol und den beleidigten Genugtuung verschaffen sollte 4). Bedeutende Truppen bewegungen unter dem Oberbefehl Potjemkins, der, schon lngst in der Gunst der Kaiserin von einem Jngeren verdrngt, in Jassy oder Bukarest als Knig der befreiten orthodoxen Daker sterben wollte, waren geeignet, diesem Ultimatum den ntigen Nachdruck zu geben 5). In der Gegend der neuerstandenen oder wiedererstandenen Stdte mit schnklingenden griechischen Na men: Olviopolis, die Stadt der Glcklichen", Sevastopolis, die Stadt der Erlauchten", Sympheropolis (Achmedschik) die weifse" Leukopolis (Eski-Krim), Mariopolis, Theodosia (Kaffa), Eupatoria (Koslow), wurde dann die die Trken herausfordernde Konsuln , i) In Konstantinopel hatte er durch Vermittlung Bulgakows die alten tr kischen silbernen Schmucksachen kuflich erworben und verwertete sie bei den fr die Tataren veranstalteten Prozessionen; Komnenos Hypsilantes, S. 647. 2) Segur III, S. 127. 3) Ebenda S. 129 ff. 4) Ebenda S. 130. 5) Ebenda S. 131. Prliminarien des Reise laste neuen Krieges mit Rufsland und sterreich. der alliierten Monarchen unternommen, der Khane in Baktschiserai Heereszustand. die sich 51 im Pa ausruhten, die wunderbaren Baumgrten der verstofsenen Giraiden betraten, die verachteten Moscheen anschauten, die engen Strafsen durchritten, in denen die Mohammedaner stillschweigend die fremde profane Pracht in ihr der dafs Sicherheit, vorbergleiten liefsen, allmchtiger Gott diese kecken Eindringlinge doch einmal nach ihrem christ lichen Heim im Norden verjagen werde 1). , Ich wnsche den Frieden. die Russen sich in verrckt"2), das ber die infolge schaffene Lage. . . . Ich werde nicht festsetzen. Konstantinopel die neuesten . . . ufserungen dulden, dafs Diese Frau ist Kaiser Josephs Forderungen beider Mchte ge Die letzten Ereignisse in den Niederlanden nahmen indessen seine volle Aufmerksamkeit wieder in Anspruch. Die Gefahr eines Krieges im Orient schien bereits beseitigt zu sein, als sich die Pforte, von den fortwhrenden Herausforde waren der vereinten wurde doch ber dem Ehrentor Chersons die freche rungen Inschrift: Dadurch nach zumufser- Byzanz !" 3) angebracht aufs Spiel setzend, selbst fr einen ent getrieben und Alles scheidenden Krieg erklrte. Nach Konstantinopel zurckgekehrt, brachte Bulgakow, ob gleich in keinem allzu scharfen Ton, auch andere Sachen zur Sprache: so die Ernennung eines russischen Konsuls in Varna. Dagegen erneuerte der Reis-Efendi die Klagen ber die Bevor mundung des georgischen Knigs" Heraklius, ber die Wh sten lereien der ber die Konsuln Verfolgung der Kaiserin in den Donaufrstentmern, der Moslims in der Krim und den benach barten Gebieten, und besonders ber die Weigerung, den flch tigen Frsten der Moldau auszuliefern ; auch verlangte die Pforte 39 Salzseen bei Kilburn, um seine benach barte Provinz mit Salz zu versorgen, das Recht, Konsulate in ganz Rufsland und besonders in der Krim" errichten zu drfen, die Abtretung von 1) Segur, passim; vgl. die Briefe des Prinzen de Ligne und Zinkeisen VI, S. 618, Anm. 2. Je ne souffrirai point que les Russes 2) Je dlsire sincerement la paix Cette femme est exalt6e ..."; S6gur HI, S. I78ff. s'6tablissent Constantinople 3) S6gur a. a. O. S. 229. . . . . . . 4* Erstes Buch. 52 Zweites Kapitel. Verbot, dafs die russischen Schiffe trkische Untertanen als Matrosen gebrauchen und einige Waren, wie Kaffee, Seife und das usw., fhren die wie kungslos Drohungen schchtern Gesandten franzsischen diese strubte, Die x). de Choiseul Forderungen gegnnt zur Einholung seiner Kaiserin ber die vier ihm ladung ber zur Teilnahme am schwebenden alle wollte wissen, um was Vermittlung Als Bulgakow 2). wir des sich anzunehmen, wurde ihm der endgltigen vorgelegten Punkte. Antwort Als nun zgerte, erhielt der Gesandte die Ein der Antwort mit ebenso angebotene der Pforte eine letzte Frist diese Herberts blieben Grofsen Rat vom 13. August, der entscheiden sollte. Bulgakow Fragen sich handle jede Erklrung wurde aber verweigert. Nun begab sich tatschlich zu dieser Versammlung. Man es ; ebenso ihm wie dem Internuntius der russische Gesandte verlangte von ihm die ausdrckliche Zession der Krim selbst, als einziges Mittel, solchen Reibungen ein Ende zu machen, und als er sich weigerte, die Verpflichtung dazu im Namen seiner Herrin zu bernehmen, wurde er, brigens mit einem grofsen Gefolge und von seinem Sekretr und seinen Dolmetschern be gleitet, nach den Sieben Trmen geschafft, wo fr ihn als Gast (mssafir) nicht als Gefangenen eine hbsche Wohnung einge richtet wurde3). Die [13] russischen Handelsschiffe wurden in Beschlag genommen und ins Arsenal gefhrt, ihre Kapitne und die Bemannung ins Bagno der Sklaven 4)." Alle Russen sollten innerhalb eines halben Jahres das Land verlassen, von den neuen griechischen Untertanen der Kaiserin wurden die Patente verlangt 5) ; die Griechen sollten brigens bei Todesstrafe ihre Waffen ausliefern, und gegen die Widerstrebenden mufste der Patriarch seinen gefrchteten Bann schleudern 6). Jede Dazwischenkunft um Bulgakow die Tore der Festung zu ffnen , , , 1) 2) 3) lantes, 4) 5) 6) Die Forderungen sind im zweiten Kriegsmanifeste Katharinas zu finden. VI, S. 625ff.; Acte ?i fragmente" II, S. 228fr. Zinkeisen VI, S. 626 fr.; Segur III, S. 229.; Komne nos Hypsi S. 658., 66off. Ebenda S. 659; Sauveboeuf I, S. 85. Komnenos Hypsilantes, S. 659. Ebenda S. 659660. Zinkeisen Prliminarien des neuen Krieges sterreich. Heereszustand. 53 mit Rufsland und und somit den Krieg hintanzuhalten, war vergeblich, trotzdem die Losschlagen nicht eigenthch bereite Kaiserin, die auch in dieser Hinsicht allzusehr den grofsen Versprechungen ihres Pa tjomkin geglaubt hatte, alle Mittel anwandte, um die Barbaren, sei es auch um den Preis ihrer weiteren Duldung in Europa zu be Schon am 24. August teilte die Pforte den be schwichtigen. freundeten Mchten, Preufsen und England in erster Reihe1), mit, dafs, da Rufsland die Vertrge entweder verletzt und gebrochen oder absichtlich und in seinem ausschliefslichen Inter esse falsch ausgelegt habe da es Georgien an sich reifsen zum , " , wolle, da sucht habe, zetteln, da in es um es allen Provinzen des Reiches Helfershelfer ge eine allgemeine Revolte gegen den Sultan anzu den in seinen Lndern befindlichen Bekennern des Islams Schaden angetan und sie auch habe mifshandelt und schliefslich durch die dem Verrter Maurokordatos verliehene " Protektion seine verderblichen Anschlge unverhohlen an den der Krieg, mit dem die Kaiserin seit langem habe, Tag gelegt schon gedroht habe, unvermeidlich geworden sei, um dem Sultan zu seinem Rechte serin mit zwei zu verhelfen Manifesten, in 2). Darauf antwortete die Kai denen So hatten denn Feisi-Soliman den Sieg der Wesir die seit sie gefundenen Friedensverletzungen seitens und fr die Gerechtigkeit ihrer Sache an appellierte 3). Jussuf 1774 statt der Trken aufzhlte die ganze Christenheit und der Reis-Efendi ber ihre friedlicher gesinnten Kollegen betrifft, so war er noch in gypten, aber sein Stellvertreter an der Donau, Maurogenis, der keinen von den Ministern mit seinen oftmaligen Geldsendungen vergafs, hatte das Seinige getan, um endlich Gelegenheit zu haben, seine Feldherrntalente zu bekunden4). davongetragen; was den alten Kapudan Hassan 1) Komnenos Hypsilantes versichert, dafs die Pforte dem Rate des englischen Gesandten gefolgt sei, indem sie Otschakow und Ismail befestigte; S. 651. 2) Acte i fragmente" II, S. 220 221 ; Hurmuzaki, Suppl. I9, S. 46. 3) Auch in Komnenos Hypsilantes; griechisch. 4) Ebenda S. 656658. Erstes Buch. 54 Der Sultan selbst hatte, aus Zweites Kapitel. Furcht vor der einer anderen konstantinopolitanischen Pbels, ffentlich der Kriegspartei entgegenzutreten1). Emprung des verboten, Partei Dafs der Internuntius gegen diese Auffhrung Protest erhob und endlich am 16. Fe bruar 1788 sich einschiffte und Konstantinopel verliefs, hatte auf die Lenker der keinen weiteren Einflufs Strmung neuen 2). Ent Pforte ber den Wiener Hof aus, der rstet sprach so viele Begnstigungen selbst gegen den Wortlaut der Ver die sich in trge hatte, dem sie die mol hatte, geschenkt obgleich er diese schon lassen und die Grenzen nach Belieben be 3) und dessen den frheren Vereinbarungen Zeit genossen neuester dauischen Gebiete" hatte besetzen stimmt zum lich " waren Trotz, zum , in , die Frstentmer der Zeichen 4). Am 9. Februar manifest Kaiser Josephs erschienen: kannt worden war Barbaren subern. schliefs- geschickter Agent unwandelbaren Freundschaft doch Besser einmal, war aber schon das er wollte als tglich Kriegs von den sterben" war Europa zu aner mit dem die Osmanen die sterreichische das Schlagwort 5) Herausforderung aufnahmen. Niemals war ein Krieg von der Pforte mit solcher Sorgfalt im modernem europischem Sinne vorbereitet worden, wie dieser. Wenn auch das Vorhaben, ein regelmfsiges stndiges Heer nach dem Muster der westlichen be so Mchte zu bilden vllig aufgegeben worden war 6) stand doch in Konstantinopel eine von S.-R6my und Aubert geleitete Artillerieschule; an der Spitze der Grenadiere (Kumbaradschis) stand ein englischer Renegat, und die neuen Schiffe des Sultans waren von dem Franzosen le Roy erbaut , , , , 1) Ebenda S. 658. 2) Vgl. auch ebenda S. 682; Sauveboeuf I, S. 106108. 3) Che dissegnasse a suo beneplacito i limiti de' medesimi"; Acte ?i fragmente" II, S. 229 230. 4) Ebenda. 5) Sauveboeuf I, S. 84. 6) Zinkeisen VI, S. 291 ; 1775 stand noch de Tott in trkischem Dienste; Acte i fragmente" II, S. 105. Vgl. Sauveboeuf I, S. 14 15. ber die elende trkische Artillerie im letzten Kriege Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 854, Nr. mccxtv. Prliminarien des worden Krieges neuen Seit *). langem teidigungszustande und , sterreich. Heereszustand. mit Rufsland und befanden sich die zur Verstrkung Festungen des 55 im Ver meisten be am drohten Otschakow hatte der franzsische Ingenieur la Fitte die ntigen Mafsregeln getroffen 2). Maurogenis liefs sogar auf seine Kosten eine Donauflottille bauen. Die Magazine waren voll, und ein Mangel an Lebensmitteln, der so viel zum Mifserfolg im vorigen Kriege beigetragen hatte 3) war nicht mehr zu befrchten: ungeheure Massen Proviant hatten die Donau frstentmer nach Issaktsche und Ismail geschafft. Nun ordnete der Wesir an, dafs die Wege ausgebaut und Brcken ber die Donau geschlagen werden sollten. Wenn auch Ienachi Vcrescu, der damalige walachische Geschichtschreiber der Os manen, versichert4), dafs kaum (!) 17000 Beutel fr den Krieg aufgespart worden seien, so steht doch fest, dafs der Staats schatz voll und der Sultan bereit war, aus seinem eigenen Khasna ntigenfalls dazu beizusteuern 5). , Doch unternahmen die ling des osmanischen Heere bis und knftigen Jahres nichts, zum Frh auch dann beschrnkte sich die Pforte auf eine Defensive gegen die lange genug ge fhrte Offensive ihrer Feinde. Alle diese Kriegsmittel blieben unbenutzt oder Erst nach Abbrechung der mutigen, ja enthusiastischen was sie am wenigsten er der Gesinnung der Provinz gingen zugrunde. Beziehungen mit Rufsland wurden die Fhrer Kriegspartei gewahr, der dafs, weil alles von verwalter, von ihrer Autoritt im Lande, von ihrer Treue gegen die Pforte, von der Mglichkeit eines gemeinsamen Vorschreitens derselben abhing, dieses Reich, bei aller seiner Ausdeh nung und Herrschaft ber so viele Stmme, nunmehr kein wartet hatten: tchtiges Heer ins Feld zu 1) Sauveboeuf, I, S. 57. 2) Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 7: nous fortifiees par vlmes stellen vermochte. S. 43 les Turcs instruits Anm- 47 59nos officiers, par ingenieurs et leurs vaisseaux construits Vgl. ebenda S. 262; II, S. 150. 3) Resmi-Achmed a. a. O. S. 87 ff. 4) In Pap in, Tesaur IT, S. 295. 5) Komnenos Hypsilantes, S. 665 ff. ebenda S. 55. nos Vgl. Sauveboeuf I, places de guerre leurs par nos ouvriers." Auch 56 Erstes Buch. An die asiatischen war nicht einmal zu Zweites Kontingente, Kapitel. an die Reiter von Anadol *) Nur die anatolische Halbinsel ge Reiche. Aber auch hier waren nicht denken. hrte noch tatschlich zum geschilderten Fanatiker, die den Franken so anschauten, als wenn sie ihn zerreifsen wollten"2), zu finden. Russische Schiffe unter der Handelsflagge des heiligen Nikolaus mehr jene von Baltimore ankerten in den anatolischen Hfen, ohne dafs ihnen feindlich be gegnet wurde 3). Die von den Franken schon im vorigen Jahrhun dert errungene Stellung im orientalischen Handel, die sich immer befestigte, hatte die Einwohner an die gewinnbringenden gewhnt. In der letzten Zeit sogar hatte Frankreich, das 1787 eine neue Aktiengesellschaft fr Schiffsverkehr auf dem Roten Meere grnden wollte 4) die khne Absicht persische Waren ber die neuen russischen Meere, das Kaspische und das Schwarze, aber auch ber die alten trkischen Hfen, wie Trapezunt mit 1 00000 5) und Sinope mit 60000 Einwohnern und nach Europa zu fhren und dieses in dem 40 Moscheen 6) in als diese die Macht, Augenblicke, Syrien ihre Privilegien auf mehr Fremden , , , , rechtzuhalten wufste, den Isthmus nutzbar machen wollte Die von Suez fr ihren Handel wilden 7). Janitscharen aus Kars, Bajesid, die vom Pascha der letztgenannten Festung geworbenen kriegerischen Armenier aus dem Gebirge 8), die gegen Achmed-Khan, den persischen Befehlshaber von Koi und Eriwan, die Grenze verteidigten, waren ebenso wie die Kurden keines wegs gewillt, nach der Donau und dem Dnjepr zu ziehen, um sich mit den gefrchteten Russen fr den Sultan zu schlagen. Erserum und In dem von Paschas und Muhasils (Steuereinnehmern) 1) Resmi-Achmed a. a. O. S. 232, Amn. 2. 2) A. a. O. S. 57. 3) Sauveboeuf II, S. 266; Sestini a. a. O. 4) Sauveboeuf II, S. 127. 5) Peyssonel H, S. 5354, 72 ff.: 10000 so- S. 284. waren Rajahs ; die Juden durften nicht hinein. ber das dortige grofse Arsenal S. 114 115. II, S. 60. Nach Erserum kamen Karawanen aus Bag dad, Persien und Georgien, nach Trapezunt aus den beiden letztgenannten Lndern und aus Mingrelien; ebenda I, S. 255. 8) Ebenda S. 253 fr. 6) 7) Ebenda S. 200. Sauveboeuf Prliminarien des neuen mit Rufsland und Krieges sterreich. Heereszustand. 57 zusagen geplnderten Syrien *), und besonders in Mesopotamien, wurden die Konsuln, besonders die franzsischen und eng lischen, allmhlich die angesehensten Persnlichkeiten im Lande Venedig brachte nur deutsche Fabrikate, und der holln dische Handel verfiel rasch weil , sie auch reichsten die Sie nahmen gelegentlich eine beinahe rmische Au toritt ein" 2), und vor dem Glnze, den die Agenten der ostindi schen und auch der neuen levantinischen Gesellschaft, unter Ehrenbegleitung der Janitscharen, entfalteten, verschwand die rm liche, altertmliche Pracht des Paschas von Bassora, der auf die Franken angewiesen war, denen er bei Gelegenheit durch Ge flligkeiten einen Bakschisch abzwackte. In Bender-Abbas, BenderBuschir und Ormuz hatte der mchtige Faktor" seine Agenten3). waren. Auch der franzsische Konsul hatte aber in diesen Stdten tor"4); schon Bassora residierte in Bagdad, Stellvertreter, einen Fak franzsische Gelehrte, wie der franzsische Agenten, wie jener von je durchstreiften Botaniker Andr einen Michaut, und Ferrieres-Sauvebceuf, dessen Aufzeichnungen hier oft benutzt worden sind, Persien, das ihrer Nation bisher fast un bekannt war und sie nur recht wenig interessierte 6). Neben ihnen hatten Armenier und auch Juden, denen bei diesem blhenden Handel grofser Gewinn zufiel, eine beneidete Stellung gefunden. Graf von Die ersten englischen Touristen traten schon damals auf und wurden folgendermafsen geschildert: Diese bizarren wandernden Eng lnder, die berall ihre Langeweile, ihre Lcherlichkeiten und ihr Geld herumschleppen 6)." Auch waren nun die abendln dischen Patres, darunter Jesuiten, Lazaristen, die hier Klster und et a. i) Volney, Voyage en Syrie et en Egypte pendant les annees 1783, 1784 1785", Paris 1789, II, S. 135. 2) Ces consuls s'arrogent parfois une autorite presque romaine"; Sestini a. O. S. 276. 3) Buschir Siehe auch ebenda S. der einzige 200: bedeutende nach dem Frieden mit Persien Sestini, Voyage a Bassora, S. 206 ff. 4) S a u v e b oe u f II, S. 48, 89. 5) Ebenda S. 66. 6) Un de ces Anglais errans et leurs ridicules et leur in Hafen diesen bizarres argent"; Sestini a. a. Gegenden. qui portent partout 289. O. S. war Siehe Bender- besonders leur ennui, 58 Zweites Erstes Buch. Kapitel. sogar Mdchenschulen hatten l), eine gewhnliche Erscheinung : whrend Florentiner im georgischen Tiflis an der Bekehrung der Georgier arbeiteten, fungierten ein Franzose war, ein als champ Sendlinge Bischofs eines in Bagdad, wo der frnkische Arzt Beuillet, ein Mirandot, ein Abbe" de Beau- der katholischen mit dem Titel Propaganda und Babylonien Im reichen Alep von eines Generalvikars von mit 14000 Gebuden, wo Europer 9 franzsische Huser, 3 englische, 3 italienische und 1 hollndisches Haus hatten in letzter Zeit waren ster Mesopotamien2). die reichs Konsuln auch die Rufslands Griechen 3) die Gattung auch , Nebenbuhler auch Juden, und beteiligten sich an dem Handel 4). welche ihre Die Karmeliter , verdrngt hatten, bten, den rztlichen emporgekommene jeder katholischen Mnche in weltlicher Die Paschas des Kleidung, Innern waren Beruf5). und ihre kur keine vllig unabhngig zeigten Neigung, dischen oder turkmenischen Lewents 6) und Moghrebins oder Barbaresken im ganzen kaum 6000 Mann in Syrien 7), whrend die Paschas in Bagdad und Diarbekr allein ber je 10 000 zhlten und ihre stndigen Janitscharen, mit denen sie sich gegen den Hafs der ausgeprefsten Bevlkerung gegen die unruhigen Araber der Wste wurden die Kurden schtzten9), ausgespielt8) nach Europa zu schicken, um jenem Grofswesir Jussuf und jenem Kapudan, die sie hafsten und frchteten, gegen die von ihnen aufgehetzten Feinde des Reiches zu helfen. Ebenso dachten beinahe auch die Befehlshaber eines Dschezzars von am Meeresufer, die seit der den Rechten des Sultans ber das Erhebung von ihnen tyrannisch verwaltete Gebiet kaum noch etwas wissen wollten. Das Unternehmen Ali-begs von gypten, 1770 bis 177 1, sich Syriens zu bemchtigen, stand doch Allen noch in 1) Volney II, S. 163, 175. 2) Sauveboeuf II, S. 271, 280283; Sestini 3) Volney II, S. 339. a. a. Erinnerung. O. S. 160 4) Sestini a. a. O. S. 272; Volney II, S. 138fr. 5) Sestini a. a. S. S. 170. 6) Volney II, S. 132. 7) Ebenda S. 334. 8) Sestini a. a. O. S. 225, 248. 9) Sauveboeuf II, S. 209; Sestini a. a. O. S. 173. ff., 276. Prliminarien des Krieges neuen mit Rufsland und In dem Araber Scheich-Daher hatte den, der er sterreich. Heereszustand. 59 einen Verbndeten Gaza besetzte Akkon, Jaffa, Ramleh, der ganzen syrischen Kste geworden gefun und somit Herr war. Nach einigen Monaten drangen angeblich etwa 40000 Mamelucken in Syrien ein und griffen Damaskus selbst an, das von den Paschas von Tripolis und Sidon verteidigt wurde ; nach einer verlorenen Schlacht nahmen jene tatschlich von der syrischen Hauptstadt nach einer Belageruug von zwei Monaten Besitz, rumten sie aber sogleich wieder und zogen in wilder Unordnung nach gypten ab, so dafs Osman-Pascha mit Hilfe der Drusen an die Beruhigung der Provinz gehen konnte. Bald kam Ali-beg selbst als gechteter Flchtling dort hin , nachdem letzten er bei vom Befehlshaber Abdudahab-Mohammed im Kairo Zug geschlagen worden war. Mit Scheikhvereinigt, gelang es dem bisherigen unabhngigen Herrn von gypten und Alliierten der Russen, die vor Saida (Sidon) liegenden Trken in der Schlacht von Aula im Juli 1772 zu besiegen. Die darauf folgende Belagerung Jaffas dauerte aber nicht weniger als acht Monate, bis Ende Januar des nchsten Jahres. Bei einem Vorstofs auf gypten wurde dann Ali von den Mamelucken seines Gegners unter dem Beg Murad in der Wste geschlagen und gefangen genommen; bald nach seinem ehrenvollen Empfang in Kairo wurde sein Leichnam, am 1 2. Mai 1773, zu Grabe getragen1). In den darauf folgenden Wirren, an denen sich die Drusen und Dschezzar, der knftige Pascha von Saida, Akkon und Damas kus 8) beteiligten wurden Jaffa und Beirut von den russischen Schiffen beschossen 3). Nach dem Tode Alis fand sein Nachfolger Daher , Mufse , zu dem Versuche, seinerseits im Namen des Sultans, dem er Tribut auszahlte, Scheikh-Daher, dem Scheikh von Akkon, Befehlshaber von Nazareth, Tiberias, Safad und ganz Galila " 4), die syrische Kste abzugewinnen. den rckstndigen gyptischen Mit den er vor 1) von dem Englnder Robinson gefhrten Toptschis zog es sogleich, aber die Einwohner von Jaffa Gaza und besetzte Nach Volney; 2) Varia am a. a. siehe unten. O. S. 445. 3) Volney II, S. 51 4) Ebenda II, S. 94. 52. Erstes Buch. 60 verweigerten ihm seine Krieger in Zweites Kapitel. Aufnahme; am 19. Mai 1774 endlich zogen die Stadt ein, und um die Einwohner einzu die schchtern, stellten sie entsetzliche Mordtaten an. Mitten in Triumphzuge aber, im Juni, starb der Wterich. Die von Murad-beg gefhrten Mamelucken beeilten sich nun, Syrien zu ver lassen, welches dadurch an die bisherigen Paschas, besonders nach seinem dem auch Scheikh-Daher und sein energischer Sohn Ali gestorben waren, zurckfiel. Wiedereinsetzung der Autoritt nicht, sondern bedeutete vielmehr Freiheit und Will Dies deckte sich aber mit der des Sultans kr im Walten dieser Machthaber. die Pforte nach hinterlistigen Um sie los um, wie dies auch Hassan der Admiral Scheikh Daher, Doch blieb bis Herrn von zu werden, sah sich Verrtern und bewhrten Mrdern 1775 bis 1776 gegen den Ptolemais, und dessen Shne tat1). 1788 Abdi-Pascha Herr in Syrien zum Busen grofse von Alexandretta (Iskenderun) war alles unabhngig, und der Schatz des Sultans und jener des Reiches erhielten von den widerspenstigen kleinen Machthabern der Kste nur gelegentlich sprliche Geschenke 2). Die whrend des Aufstandes ScheikhDahers getroffene Mafsregel der Vereinigung der Provinzen von Damaskus, Saida und Tripolis berdauerte selbstverstndlich den Pascha Osman nicht3). In Damaskus zwang sich 1785 Dschezzar, der Akkon seinem Freunde Selim berliefs, als Herrscher auf4) der und erwarb sich als solcher eigentliche Bis Reichtmer. Nach dem Frieden von Kainardschi hatte sich gypten von allen Verbindungen mit der Pforte losgemacht kommerzielle Bedeutung ziemlich so und daneben auch seine Alexandrien, eingebfst. sich der Hafs gegen die Franken auch in Strafsenunruhen bekundete, verlor seine ehemaligen Handelsbeziehungen, Kairo wo verliefsen die Konsuln 5), und Suez konnte sich nicht entfalten 1) Komnenos Hypsilantes, S. 549; Volney II, 2) Sauveboeuf II, S. 192. 3) Volney II, S. 474) Ebenda S. 168, 246. 5) La population d'Alexandrie est peu considdrable Les vexations des beys l'ont dej rendu commerce. presque Lgypte. Les consuls ont ete" forces d'abandonner le Caire ; S. 119. et diminue nue il avec le dans la Haute n'en reste qu' Prliminarien des neuen Krieges sterreich. Heereszustand. 61 mit Rufsland und wegen des hartnckigen Widerstandes der Pforte, welche den Ruin der auf den Handel mit Indien angewiesenen syrischen x) befrchtete, die ihr doch nher standen als dieses ferne Mameluckenbegs. Der von einem franzsischen Agenten, am 9. Januar von Truguet, 1785 mit Muradbeg, dem ersten unter den gyptischen Machthabern, der 1776 den Abdudahab Mohammed ersetzt hatte, ohne aber das Haus Alis" vollstndig Stdte Missir der ausrotten dieser zu knnen Nation die 2), geschlossene Vertrag, gleiche Behandlung wie der den Kaufleuten den osmanischen Untertanen verschaffte und sie gegen die ruberischen Beduinen sicherstellte, und zwar nur gegen einen Zoll von 3 Prozent auf indischen Waren, die eine trkischen Pascha und 2 von 4 Prozent fr den den Anfhrer der Mame Belohnung Prozent fr damals lucken, den Scheikh-el-Beled" oder Emir-Hadsch in wurde nicht anerkannt, und Ibrahim-beg Konstantinopel , ergriff man der im Gegenteil alle Mafsregeln , um diese Festsetzung Franzosen, die auch im Schwarzen Meere freie Schiffahrt verlangten nicht , zu verhten eine leitende suchen, 3). Die Englnder waren in ihren Ver Stellung in diesen Gewssern zu erlangen, glcklicher 4). dieses Um gypten, und fr seine das seine Einknfte fr sich selbst dem Tyrannen Mameluckengesindel vergeudete, wiederzugewinnen, segelte der Kapudan Hassan mit seiner Flotte Vor ihm, wie vor den von der schon 1786 nach Rosette. aus Pforte durch Geld gewonnenen Arabern aus der Wste flohen die Reiter Murad-begs und seines Gefhrten Ibrahim. Der greise Krieger, der den Einheimischen auch mit dem gezhmten Lwen, Alexandrie"; Sestini a. a. O. S. 298. In Rosette weilte ein franzsischer Vize konsul; ebenda S. 303. 1) Siehe die Bemerkung in Sestini a. a. O. S. 274: Le jour de leur arrive [des caravanes] est un jour de ffite, et ce sont elles qui fnt la prospeprit6 du ays." 2) Komnenos Hypsilantes, S. 486. Vgl. die gleichzeitige, mir unzu gngliche Darstellung: A account of history of the revolt of Ali-bek against the Ottoman Porte", London 1783; auch Volney I, S. 104 ff.; Savary, Lettrcs sur l'Egypte, III. Paris Zinkeisen 3) 4) Ebenda. 1786, S. 208 ff. VI, S. 564 fr. 62 Zweites Erstes Buch. Kapitel. begleitete, zu imponieren wufste, zog als Sieger in Bevollmchtigten des Sultans in Kairo ein. Eigenschaft Nach einigen Monaten sah er aber nur allzu gut ein, dafs dieses aber was er auch tat Land zwar bestraft und ausgebeutet der ihn berall der eines , nicht anders als konnte. es verstanden, verwaltet werden die Mamelucken Schon verliefsen die Araber die Fahnen des gedungenen und die Stunde des Ausbruches des Padischachs, nahte: so besttigte und liefs mit Geld sich Krieges in Europa geschlagenen Begs Rckkehr nach Konstantinopel denn Hassan die ihnen seine von Nach vergten l). wie ihm von vor verblieb mehr ein weilende Pascha viel als der ein in Kairo Gebieter; er Gefangener die nicht inzwischen die fungierte Begs Jahre, Weisung, vom Schlosse abzusteigen", erteilten2); der Tribut wurde nicht regelmfsiger und vollzhliger als frher nach Kon stantinopel geschickt. Nur Hassan, der Admiral, war reicher zurckgekehrt. Ein militrisches Kontingent konnte gypten nicht mehr aufstellen: die Janitscharen waren nun friedliche Handelsleute oder elende Vagabunden, die Privatpersonen in drei wenn ihren Dienst nahmen , um ihm ihr Ansehen durch erhhen3). Die Huser" strkste Leibgarde hatte, zhlte der zu die Sicherheit die zur gyptens deren kaum 600 die gegen Verzweiflung gebrachten Dschezzar war eine Ehrenwache Ibrahim, der Begs ein Bosniake sich besonders auf die 4) die waren fr ruberischen Beduinen und Fellahs unentbehrlich. oder Albanese und er sttzte und Treue seiner nach Asien Tapferkeit hinbergeschafften Landsleute, die von ihm Befrderungen und Geschenke erhoffen konnten. Mit Wohlgefallen und Stolz dienten die Arnauten in der Leibwache bald hatten nesen sterreicher in ihren der osmanischen Frsten, und und besonders Russen zahlreiche Alba Regimentern 5). Der Pforte zu dienen waren aber 1) Ebenda S. 570571. 2) Volney I, S. 148fr. 3) Ebenda S. 151: Un ramas d'artisans, de goujats et de vagabonds qui gardent les portes de qui les paie et qui tremblent devant les Mamlouks comme la populace du Kaire"; vgl. ebenda II, S. 131. 4) Ebenda S. 152. 5) Suworow II, S. 48 ff; meinen Aufsatz ber den Verlauf des Krieges in Prliminarien des Krieges neuen mit Rufsland und sterreich. Heereszustand. 63 kriegerischen Nationen nicht mehr geneigt: die leitende Konstantinopel, deren Mitglieder oftmals hhere und bescheidenere Stellungen auch im Heere erbten, hatte den neuen emporstrebenden Elementen beinahe jede Mglichkeit genommen, auch diese Klasse in der in und in Hauptstadt den europischen Provinzen sich zu Krieg gegen ster reich, gegen die bellenden Hunden" des Kaisers, mit Freuden, der ihnen die Gelegenheit geben wrde, im benachbarten erheben. Die Bosniaken allein erwarteten den ,, blhenden Kroatien und Slawonien reiche Beute zu gewinnen. Es trat aber noch ein Umstand ein, der die willige, ja vor mals schwrmerische Teilnahme dieser tchtigen Gebirgsleute an den schon erffneten Feindseligkeiten hinderte. nicht in Bosnien und Morea, benachbarten den die zur Gebieten Zerstckelung so Wenn auch wurde bereits in Albanien und jene natrliche Tendenz offenbar, verwalteten, fr keine Ideale des schlecht keine Persnlichkeit begeisterten Reiches niedrigen Charakteren, die vom Leben nur die grbsten Vergngen forderten und an schnen Rossen, an prchtigen Waffen, an wollstigen Frauen, an kostbaren Edel steinen und schattigen Grten ihr hchstes Gefallen fanden und darin den Gipfelpunkt der Wnsche der menschlichen Seele setzten, war die gefhrliche Anstellung als Pascha oder Muselim, die, wie in Syrien, ihre Ernennung mit 800 Beuteln erkauften, und zuletzt vom Kapudschi des um deren 2000 zu gewinnen *) Sultans, trotz aller Vorsichtsmafsregeln, erdolcht oder erdrosselt wurden, nichtsdestoweniger ein beneidenswertes Los. Energischen Naturen, die nach Ruhm und grofsen Taten strebten, schien aber diese vergngliche Macht, dieser blendende Reichtum, der fr empfnglichen, fhren sollte. Den , nichts fhrte, zu unbedeutend und zu verchtlich. Sie er wiesen die tiefste Ehrfurcht dem Sultan, der Verkrperung Gottes doch zu auf Erden, dem Herrscher ber alle Rechtglubigen, sahen aber den Wesiren und anderen Leitern des in sichtlichem und in raschem Niedergang begriffenen keineswegs auch verdienstvollere den Frstentmern, Denkwrdigkeiten S. 219. 1) Volney II, S. 307. Reiches nur glcklichere, Nebenbuhler und der rumnischen waren aber keines- Akademie", 191 1. Zweites Erstes Buch. 64 Korruption und ihnen in Stambul opfern zu rastlose Arbeit, ausgedehnte Beziehungen, Tyrannei, Lge und Meineid, Verrat und Mord, wegs geneigt, sich lassen. Alle Mittel, waren Kapitel. recht, von um den Intriganten Scheikh-Daher sich bis ins spte Alter von 90 Jahren, und nicht viel jnger erreichte beinahe das Alter drfte, als Herren er starb, auch Dschezzar gewesen sein der ihnen anvertrauten Provinzen zu als unabhngige behaupten. Sie gewifs Rebellen, aber von solcher Art, wie sie nur in den damaligen osmanischen Staate dargebotenen Verhltnissen mglich ist; nmlich solche, die sich von ihrem Herrn keines wegs loszulsen gesinnt waren, ungeachtet aller geheimen Ver bindungen mit den Russen in gypten und Syrien oder mit den sterreichern in Albanien ; sie widerstrebten aber jedem Befehle, der sie ihrer Macht berauben konnte, liefsen die Sendlinge des Sultans skrupellos einkerkern, vergiften und ermorden, um am folgenden Tage die Pforte mit Geld auszushnen und die er wnschte Besttigung nach so einer Kraftprobe zu erlangen selbstverstndlich aber nur, bis sich ein schlauer, eiferschtiger Nachbar oder ein Familienfeind fand, der den hartnckigen Re bellen aus dem Wege schaffte. Der Mrder machte es aber dann dem Ermordeten nach, wenn er nur mehr Willenskraft als waren vom , dieser besafs. So tat auch der Sohn des schat, des Paschas 1776 gestorbenen der denselben Mehmed Bu Skutari, Namen, den eines Im fhrte. Arnautengeschlechtes, Konstantinopel der Efenhatte dis der junge Beg keine Aussicht auf eine Laufbahn, die seiner Geburt, seinem Reichtume, seinen Talenten entsprochen htte. Als er darum gebieterisch auf die Erbrechte seines Vaters Anspruch erhob, erfuhr er, dafs Tscherkefs-beg gegen ihn ge schickt wurde, um die Gelder des Verstorbenen, angeblich 6000 Beutel, einzuziehen. Es gelang Mahmud, dem Vollstrecker der Befehle des Sultans, ebenso wie dessen Nachfolger in dieser Mission, Aidozlu-Kurt-Pascha, zu schlagen. Unterdessen sumte er nicht, der Pforte offiziell Vorstellungen zu machen, dafs dieser Reichtum nicht aus den Einknften des armseligsten Paschaliks" erworben worden, sondern aus dem Ertrag des ausgedehnten alten von Prliminarien des den Handels, Probe vom von lassen seit Besitzungen gestifteten Vater fr die sterreich. Heereszustand. 65 Venedig und den benachbarten langem fhrte; auch seien folg Brcken und Wirtshuser dessen Grofsmut. um , mit Rufsland und die Familie mit venezianischen lich die Krieges neuen nur eine Mit Ehren wurde Tscherkefs ent Sache gerechte in Konstantinopel zu sprechen 1). So wurde Mahmud Buschat Pascha von Skutari mit Ein der schliefslich willigung sich sogleich Ali, vom Er setzte dazu gezwungenen Pforte. in Verbindung mit einem ebenso khnen Jngling, Dorfe Verstellung Tepelen, der, mit Aufwand der und der ufsersten ausgesuchtesten Grausamkeit, seine Feinde von Gardiki bestraft, seinem Schwiegervater das Paschalik Delvino ent rissen, den neuen Pascha von Argyrokastron, Gemahl der Schwester Alis, gettet, die griechischen Klephthen, Heiducken des Pindus, tributpflichtig gemacht und endlich die Statthalterschaft in 2). Daneben liefs sich Mahmud eine Flotte von 12 kleinen Fahrzeugen bauen, nahm deutsche In genieure in seinen Sold und griff die Montenegriner, Schtz sich Thessalien erkauft hatte linge der Russen, und die den Venezianern unterworfenen PastroDen gegen ihn aufgehetzten Kurd, an. witsch rcksichtslos Pascha von Elbassan, schlug ihn auch zwlf Paschas er ebenfalls. Vergebens griffen mit einem wahren Heere zusammen an. Venedig protestierte heftig gegen den unruhigen Nachbar und verlangte die Dazwischenkunft der Pforte. Die reich Republik und einige Rufsland Klauseln den vielleicht hatte ihnen des Reiches Handelsvertrag mit ster im April 1783 3) geschlossen, von dem Trken gefahrdrohend zu sein schienen; jemand verraten, dafs die zuknftigen Teiler hatte aber einen den Venezianern die Herrschaft in Morea und vorbehalten hatten. im Der nunmehr verachtete Bailo Archipelagus spielte in Konstantinopel bermfsig die Rolle des Beschtzers des dalmatinischen Gesindels der Schiavoni4). Auch die Hndel 1) Komnenos Hypsilantes, 2) Mendelssohn-Bartholdy, stellung nach den Quellen. 3) Zinkeisen VI, S. 546. 4) S. 555 556. Geschichte Griechenlands I: Zusammen Sauveboeuf I, S. 4142. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. Erstes Buch. <56 Zweites Kapitel. Golettas im Jahre 1774 freundschaftlichen Angelo Beziehungen mit dem Sultan strend gewirkt haben 1). So er schien denn 1786 der Kapudan Hassan, der Wiederhersteller der osmanischen Macht in Syrien, an der albanesischen Kste, Vielmehr vereinigte er aber keineswegs als Bestrafer Mahmuds. mit den Barbaresken, die Beschiefsung Emo konnte vielleicht auf die durch sich mit Ali, der bald Pascha von Trikkala und Beschtzer des Weges von Konstantinopel nach Janina wurde 2), und mit den berchtigten Dulcignoten, die noch 1778 eine bedeutende mili gespielt hatten 3), und erteilte demtig verlangte Begnadigung. trische Rolle als bewhrte Piraten dem Mahmud die von diesem In die Hnde des Paschas einen Teil des von Monastir entrichtete dieser auch rckstndigen Tributs. Dreist griff die mit den Maltesern verbndeten Venezianer an, nun Mahmud welche den ihm mit 150000 Talern erkaufen mufsten. 1787 zog Mahmud jedoch wieder gegen die benachbarten Paschas ins Feld, whrend sich Ali fr den 1788 Frieden von Im Sommer ausgefhrten Angriff auf Besitzungen des verstorbenen Paschas Janina, Arta, Akarnanien, Suli vorbereitete4). sterreich, das schon 1776 ein Handelshaus in Saloniki errichten wollte5), glaubte in diesem Rebellen eine Sttze fr seine Teilungsplne gefunden zu haben. Der junge Brognard, Sohn des im letzten Kriege zum Tode erschrockenen Internuntius erschien mit den Besttigungszeichen und wurde ehrenvoll aufgenommen; nach kurzer Zeit wurden aber die blutenden Kpfe aller Mitglieder der geheimen kaiserlichen Botschaft nach Konstantinopel ge die von , schickt. wollen Dadurch hatte sich der Herr Nordalbaniens das Wohl der Pforte wieder erkauft 6). Dafs er sich aber auch Kriege beteiligen werde, wodurch er doch nur seine gefhrdet htte, konnten nur Unerfahrene be haupten. am lokalen Interessen 1) Zinkeisen VI, S. 544 545. 2) Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. 3) Komnenos Hypsilantes, S. 574. 4) Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. 5) Hurmuzaki VII, S. 275 276. 6) Siehe auch Resmi-Efendi, S. 77, Anm. Prliminarien des neuen Krieges Spahis, die, im vollen Sinne x), aus Janitscharen, die nichts Aus waren sterreich. mit Rufsland und des Heereszustand. 67 Wortes, verschwunden anderes als friedliche Hand arbeiter und Kaufleute oder ein freches aus der nur fr ihre eigenen Provinzialmiliz mufsten die Urheber des und Lebensmittel Heer schaffen. Material Darin Umstnde, dafs lag Russen gut gesorgt hatten, so die es und sterreicher auf einen und gefafst unvorbereitet der Feindseligkeiten verdanken, dafs eine Katastrophe zu Nur in den Frstentmern mischter asiatischer ein grfste Schwierigkeit, ufsersten Entschlufs der Pforte nicht Erffnung Bettlergesindel waren, kmpfenden neuen Krieges, die fr Zwecke lebenden und Truppen, standen die zum neues nur dem solchen und ebenso fr die 2), hatte man sogleich erfolgte. waren nicht etwa ioooo Mann ge Fhrer den Basch-beg verheeren begannen 3), Tschairogli hatten und die Moldau zu der deshalb auch so zum grofsen rger des Frsten Ipsilanti, mit dem sterreichischen gleich Agenten Baron von Metzburg in Unterhandlungen trat. Indem er Anfang November die Einwohner der guten Gesinnungen der Pforte und seiner eigenen unermdlichen Wachsamkeit versicherte und jene, die schon ihre Drfer verlassen hatten, zurckrief4), erneuerte Ipsi lanti sein schon im August gemachtes Anerbieten, die ster reichischen Truppen bei ihrem Eintritt ins Land als Erretter freundlichst zu empfangen. Das ganze Land erwartet seine seine Existenz nur von dem kaiserlichen Erlsung, sein Glck und Hof. Er selbst wnsche nichts mehr, als von den ster Die un reichischen Truppen hier aufgehoben zu werden 5)." in FocsanI der von Bekir wurden Elemente Pascha, ruhigen nach und Otschakow des den nach Dnjestrs Festungen lagerte, geschickt, whrend Janitscharen als disziplinierte Krieger ihre ... - Schon im l) sentliche vorigen Krieg Betrachtungen" S. 24. 2) sterreichische Acte $i fragmente" II, Dnjepr und Dnjestr um machte Resrai-Achmed diese Deserteure erschienen sogleich in Bemerkung; We Belgrad und Craiova; S. 230-231. Spter mufsten russische Soldaten Brot betteln; ebenda S. 232, Nr. 1. am 3) Ebenda S. 226, Nr. 2; S. 227. 4) Siehe meinen Aufsatz ber diesen Krieg in den Frstentmern, in den Denkwrdigkeiten der rumnischen Akademie" XXXIII, S. 249250. 5) Hurmuzaki X, S. XL1I, Anin. 3, nach sterreichischen Konsulargerichten. 5* Zweites Erstes Buch. 68 Stelle 1). Aber aus Basch-begs flohen einnahmen Kapitel. dem zusammengetrommelten schon im Oktober die gegen ihn offen rebellierenden 3000 Banditen und richteten ihren Marsch nach Konstantinopel, wobei sie selbstverstndlich die armen Gesinde des Rajahs des Kaisers" keineswegs schonten. Als sie die Versp tung des Eintreffens ihres Gehalts vorgaben, wurden sogleich unter ihnen 90 Beutel verteilt, aber dieses hinderte das Gesindel nicht, bei Selymbrien und in anderen mittelbaren Nachbarschaft Ortschaften der un rauben; endlich Konstantinopels Gallipolis ein und kehrten siegesbewufst nach ihrem Asien zurck 2). Besser waren aber auch die Janitscharen nicht: in Konstan tinopel lieferten sich die verschiedenen Ortas frmliche Kmpfe schifften auf den sich sie Strafsen; zu in in der Moldau stahlen sie die Pferde und Bojaren, Konstantinopel zurckkehrten. Aus Furcht fordernden Auffhrung hatte sich der gelehrte der Abbe Le Propontide et so bis sie endlich im Winter nach gar die Kutschen der Chevalier, spter Verfasser du Pont-Euxin" und eines vor heraus ihrer Sekretr Ipsilantis, Voyage de la Voyage de la Tro- eines ade", nach sterreich geflchtet 3). Was die Galiondschis des gypten eilig zurckgekehrten Hassan betrifft, so hatten sie sich gewaltsam in den Besitz des Landhauses des franzsischen aus Gesandten gesetzt und verliefsen dasselbe erst nach einem Hand gemenge mit den wachhaltenden Janitscharen 4). Welche Soldaten blieben nunmehr der Pforte zur Verf gung? Sie hoffte, die Tataren, von denen ein bedeutender Teil in Rumelien wohnte 5), aufwiegeln zu knnen. Am 10. September erhielt der Sohn des soeben hingerichteten 6) Zeichen der obersten Macht und den Titel Schachim die eines Seraskiers von Kauschan (Causam), Dubossary (Dubasarl), Budschak, Kuban und ber die ganze tatarische Nation"; der Wesir ritt bei dieser 1) Acte ?i fragmente" II, S. 224 225. 2) Komnenos Hypsilantes, S. 667. 3) Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 47, Nr. lxxix; 4) Sauveboeuf I, S. 96 97. 5) Resmi-Achmed a. a. O., S. 40. 6) Zinkeisen VI, S. 630631. S. 4950, Nr. lxxhv. Prliminarien des Krieges neuen mit Rufsland und sterreich. Heereszustand. 69 Rechten, wodurch er ihn als sollte nur die Krim, die ihm nach dem Erbrechte gehrte, erobern, um als rechtmfsiger Khan anerkannt zu werden. Die Zaporoger im Dienste des Sul tans, kaum 1 5 ooo an der Zahl, die man aber in Konstantinopel auf ein grofses Heer von 40000 Mann schtzte, erhielten ihrerseits einen Beg, der mit einem Rofsschweif beehrt wurde 1). Ausser dem konnte sich der Wesir Absen und Tscherkessen erkaufen, die aber fr eine Para mehr" den Russen zu dienen bereit feierlichen seinen waren Einsetzung Kriegsgefhrten seiner zu anerkannte ; er 2). Der Wesir hatte schliefslich ligen Krieg gegen die nur einen treulosen Christen Ausweg: zu erklren. den hei Er tat auch, aber mufste zugleich seine christlichen Untertanen ins Feld stellen, was den ganzen Charakter des Kampfes in Frage stellte. Zahlreiche Griechen wurden, auch auf Befehl des in die Enge getriebenen Patriarchen, gezwungen, bei der Flotte des Kapudans Dienst zu nehmen 3). Aber schon reiste Lampros Katzonis nach Triest, wo er im Januar 1788 ein amerikanisches Schiff anwarb und zum hellenischen Kriegsschiff Athen des Nordens" umformte; bald flatterte seine revolutionre Flagge in den Gewssern des Archipelagus ; die reichen, im Auslande lebenden griechischen Kaufleute steuerten das ntige Geld bei, die Flottille" Katzonis fr den Freiheitskampf, der nun um es erffnet werden wieder sollte , instand zu setzen 4). Nur der walachische Frst, Arnauten, Lewends und Janitscharen, ia auch aus Rumnen ein bedeutendes, ziemlich gut diszipli niertes, obgleich so wenig einheitliches Heer gebildet hatte, ber der wachte mit Erfolg aus Bojaren, wie der Karpathen und konnte seine ungeachtet aller Agitationen mancher alle Psse Provinz dem Sultan erhalten, der jngeren Kantakuzenen, besonders der in Rufs Johann und Nikolaus, fr ein christliches land erzogenen Brder 1) Komnenos S. 224, Nr. Hypsilantes, S. 662663; Acte i fragmente" II, 2. 2) Komnenos Hypsilantes, S. 576. 3) Ebenda S. 683. 4) Sathas, TovQxoxQttrovfifvTi 'Ellas, S. 539 ff. 70 Erstes Buch. Regime, ja auch fr die Deutschen selbst manche und von Zweites den Edelleuten ungeachtet Kapitel. jenseits aller Versuche der landschaft auf beiden Seiten des Olts Prliminarien vor maurer" des gefhrden den sterreicher, die besetzen In zu l) Siehe meinen 2) Ebenda. schickte 1). , Gebirgs schwung warnte er seine treuen hinterlistigen Einflsterungen Westens, konnten Maurogenis der Donau als Geiseln vollen, ja bombastischen Proklamationen Walachen usw. dieser Frei die ihre Treue und damit ihr Seelenheil 2). oben erwhnten Aufsatz S. 212 ff. Drittes Der Kapitel. mit Rufsland und Krieg Anfang der sterreich (1787-1792). Regierung Selims III. Schon am 25. Mrz 1788, whrend der Frst der Moldau, sein Erzbischof und die meisten Bojaren den Einfall der sterreichi schen Befreier mit Ungeduld erwarteten1), wurden die am 17. aufgepflanzten Rofsschweife des Wesirs von Daud-Pascha nach Adrianopel getragen und die heilige Kriegsfahne flatterte im Winde von allen treuen Osmanen mit Jubel begrfst 2). Die losen asiatischen Scharen waren schon angelangt 3). Die Greise selbst beeilten sich, im Dienste der Fahne des Propheten ihren Lebenslauf zu beschliefsen4)." Er sollte bei Khan-Tepessi am Pruth, einem Orte ruhmreicher Erinnerung fr die Osmanen, sein Lager aufschlagen, ohne aber vorlufig gegen die Verbndeten Die rumnischen Frsten etwas zu unternehmen 5). von den , , benachbarten Paschas von Vidin und Otschakow untersttzt, beauftragt, fr die Verteidigung der ihnen anvertrauten Provinzen die ntigen Vorkehrungen treffen. Seinerseits tat der alte Ipsilanti sein mgliches, um so gleich unter sicherer Deckung der sterreicher die Staaten des wurden Kaisers 1) II, zu erreichen, Briefwechsel mit wo ihm in Brunn eine ehrenhafte Behand- Metzburg, bei Koglniceanu, Archiva Romineasc S. 292 ff. 2) 3) Hypsilantes, S. 686. I, S. III. Les vieillards mme s'empressoient d'aller terminer drapeau du Prophete"; ebenda S. 191. ber die Komnenos Sauveboeuf 4) fendant le tscharen ebenda S. 217 218. 5) Acte $i fragmente1 II, S. 236, Nr. 3. leur carriere 101 en Ortas der de- Jani Drittes Kapitel. Ein kleines Heer drang Erstes Buch. ?2 lung die zuteil wurde. nur teidigt in die Moldau ein, den 1250 Mann Osman- oder Ibrahim-Paschas ver Bei Larga, in der Nhe der moldauischen Haupt von war. am 19. Mrz im Kampfe; seine geschlagenen bei StefnestI am Pruth auf dem Wege nach sich Truppen zogen Der Frst war nun der Gefangene des Majors Hotin zurck x). stadt, fiel dieser Jassy selbst seine Husaren Einzug halten liefs 2). Auch bei Ocna, dem grofsen Salzwerke in der Mol dau, erschien eine deutsche Abteilung, um dies Gebiet bis zum der in BotosanI und Fabriczany, Sereth zu besetzen 3). Die Wrde moldauischen Frsten des Maurogenis bertragen, der sich seiner Er Geschtze verlangte, um noch Grfseres folge verrichten zu knnen 4). Aber, trotzdem Belgrad, das die ster reicher schon vor der Kriegserklrung gegen jedes Recht an griffen 5), vom Pascha Abdi in guten Verteidigungszustand gebracht wurde im Mai dem rhmte und worden war, waren vollem Aufruhr Waffen 20 6) die Einwohner und die des nrdlichen Serbiens in Montenegriner griffen wieder 7). Jussuf im Lager bei Sofia 8) wo Janitscharen die Trinkgelder ver tun hatte 9); es befanden sich dort 35 000 Janitscharen andere Soldaten, nebst 6000 Toptschis mit 280 bis Damals weilte der Wesir er den zu mit den langten, zu und 45000 aufrhrerischen , , 300 Geschtzen; 27000 Mann hielten in Bosnien Wache, und ein anderes Heer stand in Ismail 10). Die Nachricht von der Einnahme der Hauptstadt der Moldau durch die sterreicher 1) Vgl. ebenda S. 237238; Man o lach i Drghicl, Istoria Moldovel, Jassy 1850, S. 51 52; Hurmuzaki X, S. XLIl; gleichzeitige Aufzeichnungen eines Bewohners von Bota;ani in meinen Studil ai documente " XXII, S. 53 54. 2) Ebenda. 3) Acte i fragmente" a. a. O. 4) Hollndische Korrespondenz in den Denkwrdigkeiten Akademie" XXXII, S. 631 ff. 5) Zinkeisen VI, S. 642. 6) Sauveboeuf I, S. 9495, 106, 112, 123. 7) Ebenda S. 143. 8) Ebenda S. in. 9) 10) Ebenda S. 135 ff. Ebenda S. 137 ff. der rumnischen Der mit Rufsland und sterreich Krieg 73 (17871792). keineswegs ein. Mit seinem ganzen mhevoll zu sammengebrachten Heere gedachte er gegen diese, die nicht zahl reich genug waren, um ihn erwarten zu knnen, zu marschieren 1). An der Spitze einer osmanischen Schar trat auch in Jassy der schchterte ihn vom Wesir ernannte neue Frst der Moldau, Emmanuel Giani, ein, welcher schon whrend des letzten der Walachei hatte Mai der mit dem fungiert Kapudan, der 2). Krieges als Herrscher in Zugleich segelte schon am 19. Wesir, seinem gewesenen Sklaven 3), nicht mehr in den besten Beziehungen stand, ab : er brachte ins Schwarze Meer eine imposante Kriegsmacht, die aus 16 Linien schiffen, 9 Fregatten, 4 Korvetten, 4 Galioten, 4 bewaffneten Handelsschiffen" Jahres den 5). waren Schon 19. August desselben die russischen Schiffe bei Kilburn angegriffen wor usw. bestand4). Hassan brachte 10000 am Soldaten nebst 20000 Galiondschis. Sein Zweck war, in Sinope nordasiatische Truppen einzuschiffen, um dann einen Angriff auf die Krim zu versuchen 6). Ein anderes Geschwader 26. Mai 4 Linienschiffen und 4 Fregatten setzte sich am Bewegung, um den Archipelagus zu beschtzen. von in Endlich erhielt auch der Pascha Negroponte den Befehl, mit einigen Schiffen die schon angeblich zu einem Angriff auf Tunis bereitstehenden, aber eine vorsichtige Neutralitt vorgeben den 7) Venezianer im Zaum zu halten und den sterreichischen Handel in der Adria zu vernichten 8). In Sofia weilte noch immer Jussuf-Pascha in der Erwartung Die Pforte des gemeinschaftlichen Angriffs der Verbndeten. mit und Faust auf die hatte keineswegs Absicht, eigenen eigene militrischen Mitteln jene zu befehden. Die sterreicher waren 1) Drghicl a. a. O. 2) Ebenda. 3) Sauveboeuf I, S. 21 22. 4) Ebenda S. 113 114. 1787 trkische Flotte aus 11 Linienschiffen, 5) 8 ff. Ebenda S. 7 kows auch bestrmt; ebenda. witsch antwortete mit einem 6) 7) 8) Der Ebenda. Zinkeisen Sauveboeuf bestand die im Schwarzen Meer erschienene 7 Fregatten usw.; Suworow Kilburn wurde Ausflug VI, S. 647. I, S. 124fr. von von beschossen und vom Sevastopol abgesegelte nach Varna. II, S. 5. Pascha Otscha- Admiral Wojno- Erste? Buch. 74 Drittes Kapitel. Maurogenis mit die Gegend Siebenbrgen eindringen aber so schwach , dafs und Trken seinen von in Hermannstadt und Kronstadt brandschatzen konnte; als Antwort auf die Mani feste des Kaisers, der den Rumnen christliche Freiheit verbrgte, in denen er den ge verbreitete der walachische Frst Plakate, Ursprung seiner Rumnen und der kaiserlichen Auch in die Untertanen jenseits des Gebirges hervorhob 1). Moldau drangen die Scharen desselben Verteidigers der nrd Die Lage der lichen Grenze ein und ernteten nur Erfolge 2). beiden kaiserlichen Mchte begann schon lcherlich zu werden. meinschaftlichen Kein trkisches Heer befand sich Dnjestrfestungen an aufserhalb Ismails Frstentmern, und sie waren und der nicht im 3). Erst nach der Vereinigung des Koburg, Befehlshabers der sterreichischen Truppen stande, dieselben Prinzen in den von zu besetzen der moldauischen kow und einer Grenze, mit dem russischen General SoltiBelagerung, die zwei volle Monate dauerte, wurde 19. September Hotin durch eine fr die Trken hchst ehrenvolle Kapitulation gewonnen. Nun konnten sich die Russen in Jassy festsetzen, wo sie einem Diwan" aus Bojaren, an am deren der aber Laschkarew stand, die Sorge der Verwaltung den sterreichern wurden nur die Distrikte jenseits Spitze anvertrauten : Sereths nicht , als erobertes Rumjnzow, Winterquartiere, Dnjestr, gndig zugewiesen 4). von Gebiet , dem obersten Befehlshaber In Otschakow hatte der Pascha Janitscharen das Kilburn, 1787 gnstig 1) 2) 3) und daneben , einige sondern einfach 1 2 000 als am Mann, darunter viele Reiterscharen ; beim Angriff auf aber nicht einnehmen konnte, hatte ersieh im August hervorgetan; eine starke Flottille blieb an der Dnjepr- er Siehe meinen schon erwhnten Aufsatz, S. 216. vor den sterreichern geflohen. Als eigentliche Quellen dienen die Osmanische Geschichte" des walachi schen Logotheten Vcrescu, a. a. O, ; das von Blancard a. a. O. und von Istoria Rominilor ", einer umfangreichen V. A. Urechi in Aktensammlung ber die Verwaltung der rumnischen Lnder, verffentlichte Material. 4) Zinkeisen VI, S. 652 ff.; Drghicl a. a. O. und meinen oft er whnten Aufsatz. ber die nutzlos nach Albanien geschickte Abteilung des Majors Wukassowitsch siehe Zinkeisen a. a. O. S. 653. Ebenda. Der Frst der Moldau war Der mndung Kapudan bis Krieg mit Rufsland und Anfang November sterreich (1787 1792). Im *). Juni 1788 75 stand schon der Kilburn, aber diesmal waren zahlreiche rus sische Schiffe unter dem Kommando des Englnders Paul Jones wieder vor und des Prinzen von Nassau-Siegen da, ihn anzugreifen bereit. glaubte aber, dafs er sie in diesem Limane", Mndung des Dnjeprs, leicht schlagen knnte, und jagte Hassan Pascha - der zuversichtlich ihnen nach, bis Feind gar nicht zu verachten sei. eines khnen , aber ungeschickt seiner besten Schiffe auf Land. den Treffen 2000 und des Prinzen folgreich so von ziemlich verloren 2). der Juni gerieten infolge ausgefhrten Manvers einige Er verlor bei dem nun folgen bevor noch er auf die Einnahme Kil- die vereinten Krfte Nassau sich gegen seine versuchten. dafs Am 27. So mufste Mann. burns Verzicht leisten, erfahren mufste, er Jones' ganze Flotte er seine Seemacht Anfang August ging Der gelehrte griechische Kleriker Eu- gcnios Bulgaris, Bischof von Pultawa, erklrte schon am 23. Juni a. St. dafs er diesen Sieg ber jenen bei Tscheschme im letzten Kriege zu setzen geneigt sei 3). Ein letzter Versuch Imam-Mansurs jenseits des Kubans war nicht erfolgreicher als der grofse Zug Hassans des Kapudans 4). Die Belagerung des von Ali-Pascha verteidigten Otschakows begann nun, am 29. August. Patjomkin selbst fhrte das Oberkom mando, der von seiner bei der Verteidigung Kilburns erhaltenen Wunde kaum genesene Suworow stand unter dessen Befehlen, und nach einigen Tagen brachte ihn eine zweite Wunde beinahe Hassan war nach Konstantinopel zurckgekehrt, und ins Grab. die einer verantwortlichen Fhrung beraubten Trmmer der Flotte waren nicht imstande, sich an dem energischen Widerstand der Die Be in Otschakow eingeschlossenen Trken zu beteiligen. lagerung zog sich dennoch in die Lnge und machte den mili trischen Talenten des ehemaligen Gnstlings des Kaisers gewifs wenig Ehre; erst am 17. Dezember, dem St.-Nikolaus-Tage, nach unsglichen Leiden und grofsen Verlusten, die bis auf 5000 II, S. 25. 1) Suwo 2) 3) Ebenda S. 26 ff. Alexandros Maurokordatos, 4) Zinkeisen VI, S. row 638639. Banogog Iv BoqvoMvh, S. 351. Mann geschtzt einen Verlust war Drittes Erstes Buch. 76 beinahe daten , so dagegen schrieb wurden von Kapitel. man dem Feinde 14000 Mann zu, und die Anzahl der Gefangenen grofs wie die der gestorbenen russischen Sol fiel endlich die zige russische Erfolg im Festung *). Es ganzen Feldzuge war des brigens der ein Jahres 1788 2). Whrend die Plne Hassan-Paschas gegen die Krim mit dem Mifserfolg der Belagerung Kilburns, der Vernichtung der osmani schen Flotte und dem Fall Otschakows selbst endeten, hatte sein Jussuf der Wesir ungeachtet des Ungehorsams der Belohnungen lechzenden und gegen jeden Versuch, sie nach europischem Muster zu organisieren, widerspenstigen Janitscharen, mehr Glck. Weiter als bis Schabatz (April), der alten Eroberung Matthias Corvinus', gingen die Truppen des Kaisers nicht. Schon am 8. Juli setzte sich das grofse osmanische Heer von Nisch nach Vidin in Bewegung. Die Rebellion der serbischen Bauern hatte nun aufgehrt 3). Gegen die Rebellen im Heere wur den energische Mafsregeln ergriffen : die Offiziere wurden heimlich hingerichtet, ganze Regimenter verbannt; der Janitscharen-Aga ging seiner Stellung verlustig. Whrend Kaiser Joseph im Lager von Futak unttig weilte, wahrscheinlich in der Hoffnung, ohne Nebenbuhler , nach Sold und bedeutende Verluste die Frchte der als sicher betrachteten russischen Siege einzuheimsen, hatten der Seraskier Soliman, Vali von Rum, und Jussuf selbst den Mut, die Donau im sterreichi schen Gebiete des Banates zu bersetzen, whrend in Bosnien andere osmanische Scharen einige Erfolge gegen die Deutschen Lichtensteins, die jedoch spter unter Laudon Dubicza (26. August) und Novi (3. Oktober) einnahmen, davontrugen. Die Bezirke Palanka, Weifskirchen und Pncsova wurden gnzlich verheert: es fehlte nicht viel, dafs die Trken in Werschetz selbst eingefallen wren; Mehadia wurde vom Vidiner Pascha in Brand gesteckt; Karansebes erfuhr die Grausamkeit der Osmanen. Erst bei Lugas 1) Ebenda S. 4047. 2) Vgl. die Memoires Suworows mit denen des Prinzen de Ligne, eines Augenzeugen. 3) Vgl. Vcrescu, S. 296: Die Serben, von den sterreichern aufge stachelt, waren aus den Grenzen ihres Gehorsams gegen die Trken getreten, und von Nisch bis Belgrad waren alle in Aufruhr." ber die serbischen Quellen s. weiter. Der trafen sie die Krieg mit Rufsland und zum Kampf sterreich (1787 1792). 77 Zwei Tage lang bereiten Kaiserlichen. rangen die beiden Heere miteinander, und einmal glaubten der Kaiser und sein Bruder Franz ihr Heil in der Flucht suchen zu zuletzt wurden aber die Trken nicht mssen; berlegenen Reiterei der sterreicher so als durch die sehr zeit gezwungen, ihren Marsch nach Temesvr zu konnten aber noch die zahlreichen Gefangenen und Beute jenseits der Donau schaffen winterte in Rustschuk. einer sonderbar Feldzug Der vom 1). siegreiche Knige schon im Juli schwedischen angelegten Natur, Krieg, in Finnland erffnete Der von der spte Jahres unterbrechen, die reiche Wesir ber Gustav III., mit einem dessen Zweck war, nicht den verlorenen Teil dieser Provinz wiederzuerobern, sondern auch die Kaiserin zur Rckgabe der Krim zu zwingen, hatte keine nur Bedeutung und endete bald mit einem fr die Urheber desselben sehr wenig ehrenhaften Waffenstillstand 2). So konnten doch Ende des Jahres die alliierten Mchte, durch die bisherigen Erfahrungen gewitzigt und miteinander strker verbunden, fr die knftige Kampagne bedeutendere Erfolge erhoffen. Erffnung derselben starb aber der Sultan AbdulHamid, am 12. Redscheb, dem 7. April 1789 3). Wie seine unmittelbaren Vorgnger war er nur ein Schattenbild auf dem Vor der Throne Osmans gewesen. Von seiner Schwester Asma, die ihm ins Grab vorausging 4) , von Hassan , vom Wesir Jussuf zuletzt abhngig, beschrnkte er seine Wirksamkeit auf Anhufung ber die Kosten des Krieges war er un grofser Reichtmer und Entfaltung einer blendenden Pracht, wie einst trstlich 5) ganz zu Seine Untertanen, die nicht mde wurden, auf ihn zu setzen 6), und die Franken Konstan- Zeiten der Alais. ihre Hoffnungen Eclesiarhul, in Papiu II, Histoire de l'Empire Ottoman Salaberry, ff.; I, dcpuis sa fondation jusqu'a la paix d'Jassy, en 1792, IV, Paris-Londres 181 7, S. mff. 2) Zinkeisen VI, S. 658 ff. 1) S. 174 ff. avec Auch der rumnische Chronist Dionisie Sauveboeuf S. 157 3) Komnenos Hypsilantes, S. 710. 4) Ebenda S. 693. 5) Vcrescu a. a. O. 6) Lorsque le Sultan a paru, chacun s'est incline et s'est couvert les mains"; Lechevalier, Voyage de la Propontide, Paris 1800, la figure S. 129. 78 Erstes Buch. Drittes Kapitel. tinopels sahen ihn, von seinen Beratern, von dem in einem Wagen getragenen Mufti, von den in Panzer gehllten Tschorbadschis, den weifsen und schwarzen Eunuchen, den Itschoglans der inneren Kammer, von den Zwergen des Serails umgeben, sich feierlich nach der Moschee begeben (er stiftete selbst ein neues Gotteshaus nach der Sitte seiner Zu Tausenden strmte die siegreichen Vorfahren). als der Padischach im Menge herbei, Kiosk der Perlen, auf silbernem Throne nach dem Schwarzen der pudan, nischen Ruhm zu erschien, Meere den Ka den segelte, in Abschiedsaudienz erneuern, um osma empfangen: zu Sklaven setzten ihm den kostbaren Pelz zurecht und verscheuchten mit ihren grofsen Fchern die majesttischen Nachfolger Selim, am 24. noch sehr junger Mann, den Sein war ein die den erlauchten Herrn Fliegen, Auftreten strten in seinem 1). Dezember die 1761 geboren, Janitscharen besonders liebten und in dessen entschlossenem, stolzen Charakter manche gute Osmanen die beste Brgschaft fr eine wrdigere Zukunft sahen. Er schwrmte fr den Heiligen Krieg, mnner im Bereiche seiner Macht teilnehmen an dem alle Musel und sprach Erniedrigungen. Der mit der Besiegung dieser frechen Unglubigen enden, denn der wiederhergestellten Gerechtigkeit im Reiche werde Gott den endgltigen Triumph verleihen 2). Bis nach zu reiten erklrte er sich bereit. Adrianopel Selbstndig wollte er handeln, alle lstigen Vormndern von sich fern Als am zweiten Tage seiner Regierung der Kapudan halten. ihn bei Gelegenheit einer Feuersbrunst zu sich einlud, gab er diesem Bittgesuche keine Folge, und an den sogleich vor seinem mit Entrstung Krieg sollte nur von neuen Frage, Herrn wer erschienenen Seehelden stellte eigentlich sei, er kannt wre. Hassan blieb da Sagen Sie lautete endlich 1) 2) Ebenda S. ihm, die ihm dafs er verchtliche war. sich er die sonderbare sein Gesicht unbeweglich ein, dafs seine Laufbahn beendet hier? sollten, den bisher erlittenen stehen: er ganz unbe sah sehr gut Warum bleibt der Mann zur Feuerstelle Zurckweisung begebe", seitens 129, 321. Sauveboeuf I, S. 21 ; Hatischerif bei Zinkeisen VI, S. 665. dieses Der Krieg mit Rufsland und Sultans, der herrschen wollte, und ber das weint hatte sein Vater genossen, getrumt seines Zeitalters heimlich und bitter ge Seine Mutter liefs und seinen (Lala) vertrautesten 79 wo kfste ihr ffentlich und gleiten Unglck J). sterreich (1787 1792). den Lehrer, Ratgebern 2). er feierlich in den Palast be die Hand; seinen Gouverneur Khodscha, machte er zu seinen Ein junger, energischer Sultan gengte aber nicht, um die glcklichen Zeiten zurckzubringen. Eine geniale Natur war doch dieser gutgesinnte, feurige, in der Erforschung des bels unermdliche Jngling nicht. Und auch eine solche htte nicht sogleich ein neues Heer Eigentlich war auch bilden knnen. im Jahre 1790 Maurogenis der einzige, welcher sich rhmen konnte, die Feinde des Reiches besiegt zu haben. Anfang Juli stand er am Buzpafs, bereit, mit angeblich Mann 1 20CO Paschas an in Siebenbrgen einzufallen 3). Ein Versuch der der Donau den moldauischen Frsten Emmanuel in Jassy wieder einzusetzen, gelang nicht; in einem Treffen bei Galati ging vielmehr dieser zu den strkeren Russen ber 4). Er war ein alter Mann, der lebte6). vor seiner Ernennung in Konstantinopel von Almosen Seinerseits blieb, wie 1788, der Wesir in seinem Lager der Donau tatlos. Diesmal sollte ihm aber diese ruhige, jenseits ja beinahe gleichgltige Erwartung des Angriffs bigen nicht so gut glcken. Vielmehr sollte er " dieselben verlieren und der Unglu beide Frsten somit seinen Fall und jenen Kapudans Solange aber der den sterreichern schon seit dem letzten Kriege, in dem sie unter seinen Augen die Bukowina erwor ben" hatten, feindlich gesinnte Rumjnzow das Kommando der westlichen Armee hatte, wurde nichts gemeinschaftlich untertmer an verursachen. des 1) 2) 3) Komnenos Hypsilantes, S. 710. Ebenda S. 711. Siehe meinen schon erwhnten Aufsatz in den rumnischen Akademie", S. 217 Denkwrdigkeiten der Denkwrdigkeiten der 218. 4) Ebenda. 5) Schsischer Bericht aus Konstantinopel, XXXII, S. 632. rumnischen Akademie" in den Erstes Buch. 80 Drittes Kapitel. Frhling 1789 reiste aber der von seinen Wunden Jassy und gab sogleich dem Kriege Wendung. Im Juni schon war er in Birlad, wo er Im nommen. genesene Suworow nach eine andere den Sieger Sereth traf Galap, von er Prinzen eingedrungenen stiefsen dann die osmanischen General Derfelden, fand; bei Agiud am jenseits dieses Flusses mit dem soeben in das Gebiet von vereinigten Die Heeres. Koburg zusammen. Bei MrsestI Heere auf die Vorlufer des Entscheidungsschlacht grofsen stand nun bevor. Das Heer des Grofswesirs Abdi-Pascha bestand lich aus asiatischen Reiterscharen: wenigstens Er fhrte zahlreiche Geschtze und der Zahl. hauptsch 50000 Mann an den einige gebildete Offiziere mit sich. Un glcklicherweise waren diese Kriegsmeister der Osmanen, ein Lafitte, ein St. -Remy, ein Toussaint, ein Kauffer, ein Leroy d'Abaucourt und Dureste x), nicht anwesend, um ihren Schlern zu zeigen, wie ein nach preufsischer Taktik unternommener umfassender Angriff mit kleinen Karrees" zurckgeworfen wer franzsischen von Instrukteuren den kann. Bei FocsanI osmanische Kavallerie die griff die Alliierten mit wunderbarer mochte Spleny ihnen zu Todesverachtung widerstehen, und am an. 1. August Doch ver der russische General Derfelden errang auch auf dem anderen Flgel den Sieg. Unter fortwhrendem Feuer gingen die Truppen Suworows und Koburgs gegen die Verschanzungen der Trken vor und strmten sie mit blanker Waffe. Die vom Feinde besetzten Klster fielen in die Hnde der Christen. Husaren- und Ulanenscharen, die Kosaken Grekows, die neuerdings gewonnenen Arnauten drngten zuletzt die Fliehenden gegen den Rimnicflufs, der die Grenze zwischen den Frstentmern bildete. Die Russen beeilten sich dringen, um jedoch keineswegs, weiter vorzu Hauptmacht der Osmanen auf ihnen gehrte ohnehin, und die Walachei den Wesir und die zusuchen ; die Moldau fr die *fti) sterreicher Lechevalier bis 340, 350 ff, 382 zu S. Anm. 31, 1. gewinnen, 6566, 72, erschien General Suworow 98; II, S. 172, 323 Anm. 3, 339 Der und Krieg mit Rufsland sterreich 81 (1787 1792). dringende Pflicht. Er wufste, dafs Bender zahl beherbergte und dafs der Kapudan den Ober befehl ber das starke Lager von Ismail bernommen hatte. So begngte er sich, Flcii und die Umgegend von Khantepessi gehrig zu befestigen, und liefs seine Kosaken nach nicht als eine reiche Trken Sden streifen, um ber die Absichten des zweiten trkischen Heeres Nachrichten einzuziehen. Erst als der Prinz von Koburg seine Hilfe entschlofs verlangte, er sich, den Marsch nach Rimnic anzutreten. Die Alliierten trafen die Trken Grenze zwischen den befestigter Stellung dem an beiden Frstentmern an; Maurogenis Flfschen, das die bildete, in stark befand Rumnen und berittenen Arnauten ebenfalls im sich mit Lager seinen des Wesirs. Die Schlacht dauerte den ganzen Tag des 22. Septembers ber an und entbehrte eines grofszgigen, einheitlichen Verlaufs. Am Rimnic kmpften die Russen, whrend die sterreichische Streit Richtung auf MrtinestI operierte. Der osmanische war aufserordentlich lebhaft; die Janitscharen und Spahis Angriff waren voller Zuversicht, den Feind zurckschlagen und die er littenen Demtigungen und Verluste ausgleichen zu knnen. Besonders gegen den linken Flgel der Russen setzte Osman- kraft in der Pascha die ganze Stofskraft der Reiterei ein; zweimal versuchte Am Nachmittag ihn mit 15000 Mann zu durchbrechen. er bernahm der Grofswesir in Person den Befehl ber die strmen den osmanischen Truppen, die das Feuer und die Bajonette der Selbst Suworow, der am Kampfe teil der sechsmal erneuerte Angriff der Trken dafs nahm, gesteht zu, Helden wrdig war. Nur mit grfster Anstrengung tapferster Christen nicht scheuten. gelang es, mit die Janitscharenkorps Grofswesir, auf die der von sich Flchtlinge Schwertern bewaffneten Dalkilidschs dem Gehlze krank in Cring zurckzutreiben. Wagen befand, einem mit Geschtzen schiefsen. des Der liefs Dennoch mufste sich gegen Abend das an Zahl berlegene Heer desselben zurckziehen l). Zahlreiche Osmanen, angeblich 3000, ertranken 1) Suworow glaubt Jorga, Geschichte es auf 90 -100 000 des osmanischen Reiches. V. Mann schtzen zu drfen D und fgt 82 Drittes Erstes Buch. Kapitel. in den Flssen Rimnic und Buz, whrend 20000 in der Schlacht sollen; unter den Toten befand sich auch gefallen der Reis-Efendi, Mehemed-Khairi, der nicht einmal kampffhig selbst war sein Die x). hatten Sieger 68 Geschtze erbeutet 100 Fahnen und nicht weniger als 2). (Ibrail) halt; ein Heer einigen Truppenabteilungen ging er Der Wesir machte zunchst in Brila hatte von er nicht mehr. Mit hier nach Schumla, ein gedemtigter und krperlich ge Eine Verfolgung war seitens der Sieger zwar brochener Mann. fand aber nicht statt: die Russen in Aussicht genommen, mar passende Ge Festungen, die noch schierten nach Birlad ab und warteten hier auf legenheit, sich der letzten bessarabischen bemchtigen. Schon am 11. Oktober des Patjomkin Akkerman eingenommen 3). Am 14. No Jahres vember ergab sich dann das starke Bender fast ohne Wider stand 4). Langsam und mit grfster Vorsicht drangen die ster reicher gegen Bukarest vor, das die ersten kaiserlichen Truppen ruhig betraten; Koburg selbst hielt erst am 9. November seinen Einzug in die walachische Hauptstadt und nahm hier dauernde Residenz. Aus dem Oltlande verjagten Kray und Brugglach die Trken, gleichzeitig besetzten die Kaiserlichen Craiova: der Prinz von Hohenlohe sollte in der ehemaligen sterreichischen Walachei" das Kommando fhren. Bojaren aus bekannten und angesehenen Familien hatten die Truppen standhielten, zu hatte des christlichen Kaisers des Westens in Bukarest wie in Craiova mit hinzu, Das Jubel empfangen. die Trken selbst htten erlesener vergngungsschtige Bojarentum, 115 000 Mann gesprochen, darunter 60 70000 Vgl. Criste, Kriege unter K. Joseph IL, Wien von Truppen; S. 8889. 1911. 1) 2) Suworow a. Ebenda S. 88 Russen und 30000 a. O. S. 8off. 89. Vgl. Vcrescu sterreicher, a. a. O. S. 297: ohne die Zahl der Trken er zhlt 7000 anzugeben. Vgl. die Zusammenstellung nach Hope und anderen Quellen bei Urechi, Istoria Ro minilor 111(17861792), S. 276 ff., wo auch ein Plan zur Schlacht gegeben wird. 3) Nach Castelnau, Essai sur l'histoire ancienne et moderne de la Nouvelle Russie, Paris 1827, II, S. 194, meine Chilia.^i Cetatea-Alb ", S. 252; vgl. Zinkeisen VI, S. 668. 4) Ebenda. Der Krieg mit Rufsland und sterreich (1787- 1792). 83 Mnner wie Frauen, fand an den Bllen und sonstigen von sterreichern veranstalteten Festlichkeiten grofsen Gefallen; Bauer dagegen, Brot aus rten zu der dieses alles den der bezahlen hatte, mufste sich mit um die fremden Gste mit Vor zu Baumrinde begngen, versorgen *). In Kladowo ergab sich Anfang November der frhere Wesir Jussuf, der dem jetzt Seraskier von Vidin war, General Fabris, nachdem er bei einem Mehadia am 28. August eine Niederlage 8. Oktober hatte Einfall ins Banat bei erlitten hatte 2). Am General Laudon ziemlich leicht, nach kaum dreiwchiger Belagerung Belgrad eingenommen : die ber gabe der Stadt sollte deren Befehlshaber Osman-Pascha freilich , mit dem Tode bfsen. Auch Semendria wurde besetzt 3). Krieg in diesen Landstrichen, trotz der Ver sprechungen des Sultans, ihn im knftigen Frhling in Person wieder aufzunehmen4), eigentlich beendet: sptere Versuche Maurogenis', sich der Walachei zu bemchtigen, hatten nur geringe Bedeutung: die 18000, von ihm ins Land gebrachten Trken, die der Wesir selbst befehligte, wurden am 26. Juni bei Calafat von Clerfayt und Stedter geschlagen 5). Durch die Einnahme Ismails sollten die Feindseligkeiten bald auch an anderer Stelle ihren natrlichen Abschlufs finden. Jenseits der Donau kam es diesmal zu keiner entscheidenden Schlacht. Nicht einmal Giurgiu vermochten die Truppen Koburgs im Juni 1790 einzunehmen6), Damit war der freilich konnten auch Der jagen 7). 1) Vgl. nischen Italie dan, aux an ihn nicht Diplomatie blieb aus es Bukarest ver vorbehalten, in meine schon erwhnte Studie in den Denkwrdigkeiten der rum [Salaberry], Voyage a Constantinople en l'Archipel, par l'Allemagne et la Hongrie, Paris, Mara- XXXIII Akademie" et die Trken westlichen lies de und , 7. 2) Blancard a. a. O. S. 455. 3) Salaberry, Histoire de l'Empire Ottoman jusqu' la paix d'Yassy IV, S. 134135; Voyage a Constantinople, S. 200ff.; Zinkeisen VI, S. 670. 4) Aufzeichnungen des Konstantin Karatzas (Caragea) in Hurmuzaki XIII, herausgegeben von Papad opulos-Ker ameus, S. 115. 5) Blancard, S. 480fr.; Dionisie Eclesiarhul, S. 179; Ure chi III. 6) 7) Suworow a. a. O. S. 97 ff. Ebenda. 6* Drittes Erstes Buch. 84 Augenblicke, da die Wirren begannen, den Friedensschlufs zu dem Kapitel. der Franzsischen Revolution vermitteln. Kapudan Hassan, dem eifrigen Verfolger aller Ver eigentliche Seele dieses Krieges, der dem osma nischen Reiche neuen Ruhm verschaffen sollte, dahingegangen. Er hatte bei Ismail noch ein neues Heer zusammengebracht und gab sich, obgleich er selbst Patjomkin Friedensanerbietungen ge macht ^ und sogar mit Strmer und einem geheimen Sendung Mit dem rter", war die des russischen Generalissimus in Schumla unterhandelt Hoffnung hin, etwas Wesentliches auszurichten. Am 3 aber fand ihn tot im Bette man hatte, der Mrz 1 790 Gift genom einigen der Diwan habe seinen Tod beschleu : soll nach 1 . er haben; andere glaubten, nigt 2) ; brigens war er 90 Jahre alt geworden und sieben Tage bettlgerig gewesen 3). Der schwindschtige Wesir, der in Schumla, inmitten des Heeres, das Zeitliche segnete, hatte die Reichs men siegel an abgetreten, 4). Auf Leitung des Reichs auf Hassan der obersten eingeholten Rustschukli. diesen Greis Grund eines folgte vom dann in Sultan Gutachtens aller Minister Tschelebi oder Seid-Hassan Dieser bekundete unleugbar Energie, zeigte Kriegsidee. Jussuf-Pascha mehr in Gnaden. Und die im September des Jahres in Swischtow erfolgte Hinrichtung Maurogenis, als Ver zwar sich aber nicht fanatischer Vertreter der war nicht Bjela bei Aufrhrer, war ein deutliches Anzeichen, dafs die ra abenteuerlicher Plne, berspannter Hoffnungen und gewaltsamer Zuversicht auf eine baldige Verjngung des morschen Reiches endgltig zum Abschlufs gekommen sei 5). rter" und 1) Karatzas a. a. O. S. 540 ff. ; Suworow, S. 97. 2) Suworow, S. 97; Blancard, S. 475. 3) Karatzas a. a. Ebenda S. 539. O. S. 549. Dieser liefs sogleich den frheren Befehlshaber von Kehaja-beg Reschid- Soliman, und den Mekhtuptschi als Verrter hin richten; Blancard, S. 475 : englischer Gesandtschaftsbericht ; Karatzas a. a. O. S. 540. Zahlreiche andere Hinrichtungen S. 543. Auch den einstigen Muhafiz von Belgrad htte dasselbe Schicksal ereilt, wenn der Tod dem Urteil nicht zu vorgekommen wre ; ebenda. Die hchsten Beamten der Pforte erhielten smtlich Befehl, sich zum Heere zu begeben; ebenda S. 541. 5) Blancard, S. 485 ff. Die Leitung der Geschfte in den Frstentmern 4) Bender, den Der Am Bruder Krieg mit Rufsland und 85 sterreich (1787 1792). Februar 1790 war Kaiser Joseph gestorben. Leopold, dem milden Grofsherzog von Toskana, Ehrgeiz, 20. bei einer lische Provinzen ruhigte, war zu Verteilung gewinnen, Seinem der war des osmanischen Reiches orienta durchaus fremd; was vielmehr das Schicksal seines franzsischen und die Zukunft des bedrohten monarchischen ihn beun Schwagers Prinzips. In ihm konnte Kaiserin Katharina sicherlich keinen romantischen Freund und schwrmerischen Alliierten finden. Prinz Koburg sah sich sehr entblfst, dafs er Suworow der notwendigen Untersttzung um Hilfe angehen mufste, wollte er anders die Walachei gegen den so trkischen Angriff behaupten. Im Ju kam dieser Afuma^I aufgeschlagene Lager keine Gelegenheit, sich gegen den Wesir auszuzeichnen und dann in Bulgarien einzudringen", weil sehr bald die Nach richt von dem durch preufsische, englische und hollndische x) Ver mittlung in Reichenbach geschlossenen Waffenstillstand eintraf '-'). angekndigten Doch halte das bei bis nach Bukarest. Dieser Waffenstillstand fsischen Diplomatie, erfundenen trichten im Grunde das Werk der preu Jahre hindurch den von Hertzberg Austauschplan um so hartnckiger verfolgt hatte, je aussichtsloser auch allzu kritisch war die drei er war, veranlagte obwohl der verstndige, wenn und den Trken entschieden feind Konstantinopel noch vor der Er Projekt als den Grundstzen ffnung des Krieges der Pforte durchaus widersprechend erklrt hatte 3). Sie wollte wenigstens des Ruhmes geniefsen, den Parteien den Frieden aufgedrungen zu haben 4). liche Gesandte von Diez in das sonderbare hatte der neue Wesir bereits einige Zeit vorher dem zu diesem Zwecke ins Lager anvertraut.; vgl. Karatzas, S. 551 ; Docan, in den Denkwrdigkeiten der berufenen Alexander Konstantin Maurokordatos Acte yi fragmente" II, S. 305, Nr. rumnischen Akademie" 191 1) ber a. a. einen O. S. 118. 2 ; 1. spanischen Versuch Unterhandlungen im November 1789 siehe Karatzas mit dem schwedischen Gesandten ebenda. 2) Suworow, S. 98 103. 3) Pourtant je desespere presque de voir jamais les Turcs disposes a ceder les provinces en queson, avant de les avoir perd par des defaites"; Acte si fragmente" II, S. 227, Nr. 3. 4) Die erste Erffnung Hertzbergs an den Gesandten von Diez ist vom 24. No vember 1787 datiert. Siehe Acte ?i fragmente" II, S. 226, Nr. 1. Erstes Buch. 86 Bei Ausbruch der Drittes Kapitel. Feindseligkeiten hatte das preufsische Knig gern alle derartigen Sorgen und Ministerium, dem der ihre Verantwortung berliefs, den alten osmanischen Freunden Hoffnungen geben" wollen und nur gegen Annahme des unvorteilhaften Tauschprojekts dem Reiche der Sultane einen sicheren und ewigen Bestand in Europa, jenseits der Donau unter preufsischer und englischer Garantie" zugesichert1). Anfang 1788 war man in Berlin hchstens geneigt, eine sofortige preufsisch-franzsische Vermittlung anzubieten 2). Als besonderer keine recht vertraulicher Gesandter traf im Mrz ein Heer Goetze in von den widerstrebenden Diez fr die Ver Konstantinopel ein, wirklichung des grofsen Planes zu gewinnen 8). Als die Alliierten dann im folgenden Sommer sehr wenig energisch ans Werk gingen, erlaubte sich Hertzberg, von militrischer Untersttzung der Pforte und einer Defensivallianz mit derselben zu sprechen 4). Die unerwarteten Erfolge der Trken flfsten dem Lenker der preufsischen Diplomatie die Furcht ein, sterreicher und Russen knnten durch Abschlufs eines nachteiligen Friedens die Mglich keit friedlicher Erwerbungen Preufsens in den benachbarten pol nischen Provinzen vereiteln. Ende des Jahres erhielt dann Diez die Ermchtigung, den trkischen Ministern allgemein gehaltene, unbestimmte und entfernte Hoffnungen zu machen"5), die von um so grfserer Wirkung sein konnten, als durch die Konvention vom 13. August die englische Mitwirkung nunmehr gesichert war. Die Redschals" in Konstantinopel antworteten darauf um mit dem Ausdruck ihrer berzeugung, die Zeit sei gekommen, dafs Preufsen Schlesien und sogar Bhmen annektieren knne 6). Auf ausdrcklichen Wunsch der Pforte bernahm es Diez endlich, den Frieden noch vor Ablauf des Jahres 1788 zu l'empire ottoman son existence certaine et eternelle 1) Assurer Danube, par la garantie de la Prusse et de l'Angleterre ; rope, au-del du S. 227 " 228. 2) Zinkeisen VI, S. 674. 3) Acte i fragmente" II, S. 4) Ebenda S. 691. 5) Ebenda S. 695 696. 6) Ebenda S. 699. 232 ff.; Zinkeisen VI, S. 681 ff. ver- en Eu- ebenda Der Krieg mit Rufsland und sterreich (1787 1792). 87 x). Doch vereitelte die Pforte gleichzeitig den Erfolg Bemhungen durch den offenen Anspruch auf den Besitz Krim 2). Im Februar 1789 wollten die Trken nur von einer mittein aller der frmlichen Allianz etwas wissen, whrend Diez nicht mehr als Mediation und knftige politische Mitwirkung in Aussicht stellen konnte. Darauf aber entwickelte der Reis-Efendi das ganze seines Programm Herrn, das die Zurckgabe der Krim an die Pforte, die Gewhrung von Entschdigungen seitens des Kaisers, die Wiedergewinnung der Frstentmer, das Verbot der Schiff fahrt im Schwarzen Meere fr die Alliierten und den Einschlufs Schwedens in den Frieden umfafste; auch sollte die englische Flotte die im Mittelmeere befindlichen russischen Schiffe ver hindern an der Verteidigung der Krim teilzunehmen 3). Diez , htte, aufser dem letzten dies alles Punkte, aufs Geratewohl angenommen, wenn der osmanische Minister nicht aufserdem noch eine frmliche Kriegserklrung an die beiden Kaiserhfe Unser System", hiefs es ist Resignation verlangt htte. dem Willen Gottes : er hat uns aus dem Dunkel her gegenber als wir arm und klein waren. Mit dem Schwerte und vorgeholt, dem Speere sind wir gekommen, um Eroberungen in allen Welt teilen zu machen und nach dem gttlichen Willen haben wir Reiche errichtet, der Zeit greift, um aus man werden wir uns auch uns werden Gott allein weifs, was mit Wenn aber ein Feind uns an beneidet. soll. verteidigen; erscheint ein zweiter, so nichtsdestoweniger verteidigen; wir werden uns ver werden wir so teidigen, die uns wenn mehr dazukommen, uns sich ein dritter einmischt, und mgen noch wir werden uns stets verteidigen und be siegt werden oder siegen, so wie Gott lungen fanden in dem schnen Hause will des *)." Die Unterhand mchtigen Kapudans der ganze Ministerrat nahm daran teil; Sultan Abdul-Hamid weilte in einem Nebenraume, und die Hassan statt, und gesprochenen Meinungen gehrten 1) Ebenda S. 700. 2) Acte ^i fragmente" II, 3) Ebenda S. 264, Nr. 1. 4) Ebenda S. 264265. 5) Zinkeisen VI, S. 715. S. 258, ihm Nr. 2. persnlich an 5). der aus Erstes Buch. 88 Das einzige Resultat war, Drittes dafs Kapitel. die Pforte das Versprechen preufsischer Vermittlung abschliefsen abgab, den oder wenigstens Knig dazu einladen" zu wollen; Diez aber vorlufig blieb es dabei *). Die war zwar wenig zufrieden Thronbesteigung Selims III. bedeutete dann jedenfalls alles andere eher als Verstrkung der Neigung zu friedlichen Zessionen an die Feinde, um dem preufsischen Freunde einen Gefallen zu tun. Die darauf folgenden grofsen Niederlagen der Trken, der Verlust aller Provinzen bis zur Donau schienen dem Projekt neue Aussichten zu erffnen. Aber der merkwrdige Plan geriet durch Im Verrat in die Hnde des neuen Reis Efendi Raschid 2). Oktober versprach Preufsen lediglich, der Pforte bei einem An griff jenseits der Donau beizuspringen, und verhiefs eine Defensiv den Frieden nur mit , - allianz, nur fr den Fall, wenn es selbst fr seine guten Dienste solid und vorteilhaft", besonders in Polen, belohnt worden wre 8). Jedenfalls sollte die Pforte, ehe sie etwas an sterreich abtrete, verpflichtet sein, zunchst im Interesse Preufsens, des aufrichtigen Freundes und Alliierten", von dem Kaiserstaat die Zurckgabe Galiziens und anderer Gebiete an Polen zu fordern 4). Wiederum scheiterten Diez' Bemhungen an dem Widerstand des Reis-Efendi, und erst im Januar 1790 wurden die Verhand lungen, diesmal unter Verzicht auf das Projekt" und auf der Basis einer Offensiv- und Defensivallianz, von neuem aufge nommen. Dschesaerli-Hassan hatte bis zu seinem Tode sterreicher gehofft, durch Aufgabe der Krim lorene zurckgewinnen zu knnen. Der in die Geheim Diplomatie eingeweihte Grieche Konstantin hat die Anerbietungen berliefert, die Patjomkin im das an die und Russen Ver noch nisse der osmanischen Karatzas Februar 1790 machte: Abtretung des tatarischen Gebietes mit Otschakow, ferner Akkermans und einer benachbarten Skala an Rufsland, und der ganzen Klein- Walachei an sterreich. Die Moldau und das walachische Land jenseits des Oltflusses sollten 1) Ebenda S. 715 ff.; Acte $i fragmente" II, 2) Zinkeisen VI, S. 734. 3) Ebenda S. 737 ff. 4) Acte si fragmente" II, S. 282, Nr. 1. S. 267. Der selbstndige Krieg mit Rufsland Frsten schem, der andere Der Sultan soll haben", sterreich von (1787 diese 89 1792). denen der eine unter russi unter sterreichischem den betreffenden von und Schutze stehen und Mchten auch ernannt werden sollten verworfen Vorschlge die Krim zurckzuerhalten hoffte 2), haben, da er i). auch und Hassan daraufhin sein Abschiedsgesuch eingereicht haben 3). Bei dem in der europ ischen Lage eingetretenen Umschwung erwartete die Pforte die Erlangung viel vorteilhafterer Bedingungen durch die ihr freund lich gesinnten Vermittler. Sie hatte alle Mittel Frieden gelangen, zu verblieben wre. versucht, um bei dem ihr der Aber der schwedische einem zu ehrenhaften bisherige Lnderbesitz Krieg gegen Rufsland war, trotz dem letzthin zwischen Knig Gustav III. und abgeschlossenen Vertrage, ohne Wirkung geblieben; Republik Polen, die ernstlich auf eine Verstndigung Preufsen von der mit der Kaiserin Katharina bedacht war, war nichts zu hoffen, obwohl der Wesir noch krzlich den mit einem zahlreichen und gln zenden Gefolge durch Morea und Saloniki eingetroffenen Grafen empfangen hatte 4). Die franzsische Mediation war so ernst wenig gemeint, dafs Graf Segur in Petersburg, wenn auch erfolglos, an dem Zustandekommen einer Quadrupelallianz arbei Potocki tete, die den Interessen der Pforte zuwiderlief. Wenn die Vor und Strmers unannehmbar waren, so blieben Diez' Anerbietungen brig, um zu einer friedlichen schlge Patjomkins eben nur Lsung waren gelangen. zu Die Zustnde in den letzten Monaten 18 jhrige mufste; junge das Leute fr so das im schwierig geworden, dafs man Janitscharenkorps rekrutieren silberne Gert des Serails wurde feierlich in Mnze bergefhrt und eingeschmolzen, drftig zu speisen 5). 1) A. mit Preufsen 2) 3) osmanischen Reiche Er gibt O. S. 545 ff. geschlossenen Vertrags ; a. um aufserdem die ebenda S. den Kriegsschatz Bedingungen die not des im Februar 546. Ebenda. Ebenda S. 547- 4) Karatzas a. a. O. S. 547; vgl. Oginskis (Unterredung Oginskis mit dem 5) Karatzas, S. 116 117. auch die unten erwhnten Dolmetscher Memoiren Georg Murusi, 1796). Erstes Buch. 90 Drittes Kapitel. Schon im November 1789 war auf wiederholtes Verlangen des preufsischen Gesandten Bulgakow mit seinem Sekretr und seiner Beischlferin eingeschifft worden x), und diese Befreiung des seit langem maten in den Sieben Trmen schmachtenden russischen war Diplo zweifellos ein Friedenszeichen. folgenden Jahres berbrachte dann der Rusnamedschi die Vorschlge aus dem Lager 2). Am 14. fand in der Wohnung des Reis-Efendi Raschid die endgltige Kon ferenz statt, in der die schon am 31. Januar festgesetzte3) Of fensiv- und Defensiv-Allianz mit Preufsen besiegelt wurde. Der Knig sollte den Sultan mit 240000 Mann untersttzen, und die Trken und ihre griechischen Werkzeuge schmeichelten sich in der Tat mit der Zuversicht, dafs der Frieden nicht eher werde abgeschlossen werden als bis das ganze verlorene Gebiet, einAm 6. Mrz des , schliefslich der Krim, zurckerobert sei, eine Klausel, die in Berlin selbstverstndlich viel bses Blut machte, aber notwendig war, wenn man mit den Trken wollte. gelangen gegen freistehen, trkischen Allen berhaupt zu einem preufsischen Untertanen ebenso wie die Gewssern sterreicher Einverstndnis sollte es da und Russen in segeln. Auch nahm die Pforte die wichtigsten grundstzlichen Forderungen Hertzbergs an : Schweden und Polen sollten in den Frieden einbegriffen sein England und Holland sich ebenfalls an der Mediation beteiligen und der Sultan keinen Vertrag unterzeichnen lassen, der Polen nicht Galizien, und Preufsen nicht Danzig und Thorn als Maklerlohn einbrchte 4). Die Ratifikation sollte erst in fnf Monaten eifolgen 5). Jedenfalls durfte sich Diez, dessen Abberufung bereits beschlossene Sache war, schmeicheln, dafs durch diesen Staatsakt jeder Trke ein Preufse geworden sei"6)! Die Pforte schtzte die neugeschlossene Allianz in der Tat sehr hoch ein und bezu , 1) Ebenda S. 117. 2) Vgl. Acte ?i fragmente" U, S. 290 292. 3) Zinkeisen VI, S. 750. 4) Karatzas a. a. O. S. 546. Vgl. Zinkeisen VI, S. 753. 5) Ebenda. 6) Ebenda S. 754755. Der eilte Krieg mit Rufsland und sich, die Nachricht davon sterreich (1787 mglichst verbreiten 1). Bereits im England die schnell und weit zu Kabinett Preufsen und Januar hatte das russische Erklrung zukommen lassen, Frieden mit der Trkei und Schweden 91 1792). die Kaiserin sei einem unter wohlgeneigt der einen Bedingung, dafs ganz Bessarabien" bis zum Dnjestr, einschliefslich Otschakow, mit ihren Provinzen vereinigt werde und die beiden Frstentmer vollen" mit Ausnahme der den (mod6rees) Ansprchen Walachei unter einem Souvern Staat unabhngigen griechischen Glaubens einen Knig Friedrich Wilhelm arg Jassy schon den Knig spielende bildeten. whnte mit Recht, dafs der in Patjomkin dazu ausersehen sei; sprachen der von die russischen eines Grofsherzogs Einsetzung In Berlin von Byzanz 2). Konstantins, des Erben Forderungen anmafsend und bertrieben als exorbitantes" sogar als reich wollte nicht auf sie eingehen , ja Hetman der Kosaken Meere war bestimmt, die von Minister in aber der Person sah man diese arrogantes et an3). Auch ster neue Knig Leopold soll frech" ; der grimmig geufsert haben, er habe Die feierliche Ernennung sorgen 4). zum mafs- des Kaisers vorbehaltenen Kleinen keinen des Patjomkin zu ver mchtigen Gnstlings Ekaterinoslaw und dem Schwarzen verrgerten Mchte mit dem Plane einer rumnischen Herrschaft desselben wieder auszushnen 5). Vertrages. Preufsen suchte seine Bedeutung abzuschwchen, indem es jeden offensiven Charakter desselben leugnete, aber Anfang April sprach es doch von der Absicht des Knigs und seines englischen Alliierten, die Wiederherstellung des Statusquo vor dem Kriege zu verlangen und, im Fall einer Weigerung, schon Ende Mai den Krieg gegen die beiden Kaisermchte aufzunehmen 6); ja In diese Verhltnisse fiel Abschlufs der des 1) Ebenda S. 764. 2) Acte ?i fragmente" II, S. 292293. 3) Ebenda S. 4) Puisqu'il S. 298, 5) 6) 293. a dit qu'il n'avait Nr. 3. Ebenda S. 299, Anm. 1. Zinkeisen VI, S. 764 ff.; point de Potemkin Acte ?i fragmente" II, pourvoir"; S. 299. ebenda 92 Erstes Buch. Drittes Kapitel. man nahm sogar ein Zusammenwirken in Ungarn in Aussicht 1). Ende Mrz erklrte der noch nicht zum Kaiser erwhlte Leo dafs pold IL, er auf die durch den nur Vertrag von Passa rowitz gewonnenen Grenzen , d. h. die Klein-Walachei, Anspruch erhebe 2). Freilich war er weit davon entfernt, Galizien abzutreten, und Thorn gewinne 3). Dieses aber englischen Vorschlags des Statusquo das grofse Projekt Hertzbergs noch keineswegs einfach auf gegeben 4), sondern hoffte immer noch, auf Kosten der Trkei und sterreichs die ersehnten polnischen Provinzen sich an zueignen, und mutete den trkischen Freunden zu, die Krim und die nutzlose" Klein-Walachei freudig zum Opfer zu bringen, um den zuknftigen Bestand ihres Reiches zu sichern! Als eine befriedigende Antwort ausblieb, ging ein grofses preufsisches Heer nach Schlesien, und im Juni lagerte Friedrich Wilhelm selbst beim Dorfe Reichenbach nahe der bhmischen Grenze 5). nur damit Preufsen Danzig hatte durch die Annahme des In der Tat erreichte stifter zu er dadurch endlich sein Ziel, den Frieden spielen. Sobald der russisch-osmanische Vertrag mit der spter hinzu gefgten Klausel, welche die etwaige Unmglichkeit, einige in ihm enthaltenen Bedingungen zu erfllen, vorbehielt 6) und mit Weg lassung der Krim als einer der zurckzuerstattenden Provinzen die Besttigung gefunden hatte, nahmen die Verhandlungen mit den kaiserlichen Vertretern ihren Anfang. sterreich be harrte auf dem Besitz stellung Belgrads der durch den Frieden oder von bald wieder verlorenen Grenzen. da es Polen von einer Zession Galiziens sprach, lehnen. diese Schliefslich Preufsen seinerseits konnte, eigenen Erwerbungen in Forderungen anfangs nicht gut rundweg ab war und aber Friedrich Wilhelm II. I) Zinkeisen VI, S. 796, Anm. 7) Ebenda S. 770771. 3) Ebenda S. 7737744) Ebenda S. 777. 5) Ebenda S. 780781. 6) Autant qu'il sera en tront"; ebenda S. 781. wenigstens auf Wiederher festgesetzten und Passarowitz notre der aben- 2. pouvoir et que les circonstances le permet- Der mit Rufsland und Krieg teuerlichen und jeder dafs praktischen sterreich (1787 93 1792). Arbeit hinderlichen Politik so auf das grofse Hertzbergsche Projekt ver berdrssig, zichtete: man machte also den englischen Vorschlag zur Basis der Verhandlungen, um den sterreichern jeden weiteren Vor wand abzuschneiden, Vergrfserungen zu verlangen. Ende Juli er antwortete der Wiener Hof dann Ultimatum des zustimmend auf das drohende Aus den beiden preufsischen Knigs. tischen Schriftstcken erwuchs demnach die diploma verffent Juli Reichenbacher Konven tion"1). Der Wiener Hof", schrieb der Knig an den Major von Knobeisdorf als Diez' Nachfolger in Konstantinopel, hat mir angeboten, einen grofsen Teil Galiziens an Polen abzutreten und mir die Stdte Danzig und Thorn zu verschaffen, wenn ich darauf eingehen wolle, der Pforte gegenber auf Belgrad, Orlichte und am 27. ratifizierte Anfang August den Grenzen des Passarowitzer Friedens und Kroatiens bis sova , zum Flusse Unna zu (eblouissantes) Anerbietungen abgelehnt. teil unerschtterlich darauf Eroberungen ohne erstatte. diese blendenden bestehen; ich habe aber gedrungen, Ich habe dafs die mindeste Ausnahme er an im Gegen seine smtlichen die Pforte zurck So habe ich meine teuersten Interessen mit einer Un- eigenntzigkeit und Grofsmtigkeit geopfert, schichte ihresgleichen nicht finden 2)." Am 19. September kam, Abgesandten de Aber erst im Lusi, durch die in der Ge Vermittlung des preufsischen von Giurgiu zustande 3). Erffnung des Friedenskon der Waffenstillstand Dezember fand die in Bukarest oder Craiova, wie gresses statt, und zwar nicht die Kaiserlichen gewnscht htten, sondern auf trkischem Boden, im Dorfe Swischtow, wo man die ntigen Vorkehrungen spt genug getroffen vertraten den hatte 4). Kaiser, der Kadi des Heeres Herbert-Rathkeal und Graf Eszterhzy der neue Reis-Efendi Birri-Abdullah , Ismet-Ibrahim-bey und der Rusnamedschi Durri- Pforte; Lucchesini, Hertzbergs Feind und des der unbedeuKnigs Gnstling, Preufsen, Murray Keith England, Mehemed die 1) Ebenda S. 788792. 2) Acte ?i fragmente" II, 3) Zinkeisen VI, S. 796. 4) Acte i fragmente" II. S. 305306. S. 306 ff.; Zinkeisen VI, S. 806 ff. Erstes Buch. 94 tende Drittes Kapitel. Es kostete Mhe genug, sterrei Anerkennung der Reichenbacher Konven Haften Holland. von cher und Trken tion als Basis der zur Verhandlungen bewegen. zu Auch fuhr Herbert- Rathkeal fort, diesen Staatsakt nicht als streng verbindlich an zusehen, und wollte sich lieber mit den trkischen Diplomaten verstndigen. So kam es zu einer lngeren Stockung Unterhandlungen. Weiter verlangte dann sterreich Alt- unmittelbar der Orsowa und ein Gebiet am Unna-Flufs. Der Wiener Hof klrte auf "Betreiben des alten und verbitterten er Kaunitz, dem das demtigend erschien, dafs er den tat schlichen Statusquo als rechtlichen aufgefafst habe. Als die sterreichische Forderung abgeschlagen wurde, reisten die Ver treter des Kaisers am 9. Juni nach Bukarest ab. Erst am 18. Juli, einige Tage bevor sterreich und Preufsen die Konvention von Pillnitz betreffs Untersttzung des unglcklichen Ludwig XVI. Verhalten seines Herrn unterzeichneten, kamen sie zurck; der hatte widerstrebenden Kanzler seinem zugehen lassen, ungesumt Frieden reichischen Waffen aller und zu ermglichen, die Sicherheit Knige Schwagers zu verteidigen. zu in Italien weilende Kaiser den energischen schliefsen, um Befehl den ster in Frankreich die Interessen seiner Schwester Nachdem Preufsen eine und seines nachtrgliche selbstverstndlich zugunsten der Kaiserlichen Grenzrevision" zugesagt hatte, die ihnen Alt-Orsowa zurckgeben sollte, wurde Im Anschlufs 4. August 1791 der Friede unterzeichnet. daran traf die Pforte mit sterreich die ergnzende Konvention am ber die Zession von Alt-Orsowa und dem Distrikt bis Cernaflufs und ber die hatte Leopold Bald Grenzregulierung. Neun II. den Frieden bereits ratifiziert zum Tage spter 1). nach Unterzeichnung des Allianzvertrags hatte die gedrungen, dafs der preufsische Knig nicht nur das schwchere sterreich, das im Kriege eigentlich keinen be sonderen Ruhm gewonnen hatte, sondern auch das hartnckig Pforte darauf ber die unbedeutenden Beziehungen, VI, S. 807831. unterhielt, siehe Drag. M. Pawlowitsch, Serbien 1 sterreichisch-trkischen Kriege (1788 791) (serbisch), Belgrad 1910, S. 252 1) Zinkeisen die Rufsland im und Anm. 2. zu den Serben Der Krieg mit Rufsland und sterreich (1787 95 1792). widerstrebende Rufsland mit Krieg bedrohen oder gar bekriegen preufsische Diplomatie fand freilich immer Mittel, sich dieser unangenehmen Verpflichtung zu entziehen. Die Russen beobachteten dagegen, sowohl whrend des leb haften Notenwechsels aus und nach Reichenbach, als auch spter noch, fast bis zur Erffnung des Kongresses, zu welchem man sie nicht einlud, um neue Schwierigkeiten und Scherereien zu vermeiden, kluge Zurckhaltung. Ohne einen Waffenstillstand mit der Pforte abzuschliefsen unterliefsen sie vorlufig jede militrische wichtige Bewegung. Erst als die Verhandlungen beginnen sollten, erging der Befehl an Suworow, den von Soltikow schon einmal unternommenen Angriff auf Ismail zu er neuern 1). Der Zweck des geplanten Vorstofses lag klar zu : tage Patjomkin der verbrauchte und sich in einem Leben wilder Vergngungen immer mehr aufreibende Diktator der solle. Die , , Moldau, wollte zunchst einmal das ganze Bessarabien in Besitz haben, um dann auf Grund der bei den sterreichisch-trkischen Verhandlungen gewonnenen Erfahrung, Denn der im August 1 790 erwirken 2). sene zu Waffenstillstand anderen Die Sache des von zu geschlos Warela hatte den Russen die Hnde Unternehmungen freigemacht. Trken, die als einen Sonderfrieden mit Schweden fr ihre am 18. Mai ber die fr die russische Matrosen eigene Befreiung kmpfenden bei Andros einen Sieg davongetragen Lambros Katzianis hatten 3), sprachen freilich nicht minder von der Wiederaufnahme der Offensive gegen ihre russischen Feinde, und der dessen Flotte das Lob des Sultans erhielt, schien im Kapudan, Begriff zu Da gegen die Krim zu operieren 4). bessarabische auf die letzte energische Angriff stehen , Mller erschien vernachlssigte vor Kili, und die Stadt fiel am 23. erfolgte der neue Festung. General bedeutende, aber seit langem Oktober nach dreiwchiger 1) Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 7071, Nr. cxxrv. 2) Allerdings soll er schon im August durch Laschkarew schlge haben zugehen lassen; ebenda S. 75, Nr. cxxxv. 3) Vgl. Sathas a. a. O. S. 546 ff., der diese Schlacht Zinkeisen VI, S. 806. 4) Hurmuzaki a. a. O. S. 75ff.; Karatzas, S. 544. dem Wesir Vor nicht erwhnt, mit Erstes Buch. 96 Belagerung Drittes Kapitel. Mller be in die Hnde des Generals Gudowitsch. ungeschickt bewerkstelligten Opfern Sturmes; 3500 Janitscharen ergaben sich; der Kapudan hatte der Katastrophe ohnmchtig zusehen mssen i). Gleichzeitig des die Seemacht Konteradmiral Uschakow nachdem segelte, fand sich Kapudans am des den unter 8. und 8. Juli vernichtet hatte September seit lngerer Zeit zum Feinde 2), Ribas die schon mit russischen Schiffen in die untere Donau, schlug bergetretenen Zaporoger Kosaken und nahm Tultscha ein ; des Admirals Bruder besetzte aufserdem westlich die davon berhmten Furt. Issaktsche liegende Festung Noch im an der selben Monat November kam alt das ganze russische Heer vor Ismail an, das der kriegerische Schatten Dschesaerli-Hassans verteidigte. 150 trkische Schiffe befanden sich im Hafen. Die Schwierigkeiten waren, besonders der vor gerckten Jahreszeit wegen, grofs, und man war drauf und dran, die Unternehmung aufzugeben. Aber Patjomkin wollte nichts davon wissen: um jeden Preis sollte das osmanische Bollwerk an der unteren 28000 rows Donau meistens Mann, Befehlen der erobert werden. Kosaken, stark geistreiche Prinz de tjomkins Kutusow und Samojlow, Erbkriege dem Heere, das war, dienten unter Suwo Hchstkommandierenden Nebenbuhler in Neffe In Ligne, Langeron, bissigen Einfllen, eltuhin, die sich des Pa- spter hin einen Namen im gegen den Islam erringen sollten. Auch der bei Bender befindliche Patjomkin wollte bei der grofsen Waffentat anwesend sein. Der Seraskier Aidoslu Mehemed- Pascha, der angeblich zweimal die Reichssiegel ausschlug, ver fgte ber 43 000 Mann, zur Hlfte Janitscharen, und die Tataren Kaplans und Maksuds aus dem Geschlechte der Giraiden; er hatte vom Sultan Befehl erhalten, sich unter keinen Umstnden zu ergeben. Eher wird die Donau ihren Lauf hemmen, eher wird der Himmel auf die Erde fallen, als wir uns zur bergabe entschliefsen ", Sturmangriff war seine heldenhafte Antwort. vermochte Einem heftigen jedoch das nach Bender fhrende Tor 1) Vgl. meine Chilia i Cetatea-Alb " S. 252 253; besonders nach den Denkwrdigkeiten des Generals Langeron, Hurmuzaki, Suppl. I3, S. 946. 2) Zinkeisen VI, S. 803804. Der Krieg mit Rufsland und sterreich (1787 1792). 97 widerstehen, und am Abend des 10./21. Dezember hartnckiger Strafsenkampf, an dem sich auch die begann verwilderten fanatischen Frauen mit Begeisterung und ufserster Todesverachtung beteiligten. Drei Tage dauerten Mord und Pln derung. Der Seraskier hatte seine Pflicht bis zum letzten Augen blick getan und befand sich ebenfalls unter den Opfern des nicht zu ein furchtbaren Blutbades. Die Russen fhrten es ebenso unerbitt Ende, als sich die Trken in edler Begeisterung fr eine verlorene Sache, im Namen des Sultans und zur Ehre des lich zu Glaubens hinschlachten liefsen i). Langeron versichert, dafs, abgesehen , Der russische General von den in den Flufs ge worfenen Leichen, 22 700 andere begraben worden seien 2). Die ganze mosleminische Bevlkerung war den Janitscharen und gefolgt. Auch gegen die Trken Kubangebiete waren die Russen erfolgreich, konnten aber Anapa nicht einnehmen 3). Trotz dieser Niederlage vermochten die Trken schon im folgenden Jahre wieder eine bedeutende Truppenmacht aufzu bringen, die wohl von Matschin aus gegen Ismail vorgehen sollte, wo Kutusow nur mit 5 6000 Mann zurckgeblieben war. Doch war das kleine Heer des Frsten Repnin am 4. April imstande, die Feinde zu zerstreuen, und ein zweiter Sieg, den Ribas an derselben Stelle errang, beseitigte die Gefahr. Darauf mar schierte Kutusow mit 13000 Mann gegen den bei Babadagh lagernden Grofswesir, und wiederum erwiesen sich die Osmanen als unfhig, den Kosaken zu widerstehen ; Lager und Stadt wurden geplndert und in Brand gesteckt. Auch als dann die Jani tscharen sowohl bei Matschin als auf dem Wege nach Hirsova erschienen, um das im sterreichischen Kriegsgebiet liegende Ibrail zu verteidigen, mufsten sie am 8. Juli vor Repnin, Ribas und Kutusow den krzeren ziehen. Einige Tage darauf stand anderen Soldaten in den Tod und Tataren im 1) Vgl. Suworow, P, S. 79, Nr. cxlih: nur 109fr., 126 ff.; Hurmuzaki, Suppl. Verteidiger sollen mit dem Leben davon wichtigen kritischen Bemerkungen Langerons, S. 104 109, 200300 gekommen sein; vgl. die sehr ebenda, Bd. III, S. 95 ff. 2) Ebenda S. 97. 3) Zinkeisen VI, S. 803. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 7 98 Drittes Erstes Buch. Kapitel. ein trkisches Lager wieder bei Matschin. Die Taktik des Wesirs, keine entscheidende Schlacht zu wagen, vielmehr die ganze Armee in jedem Augenblick zur Verfgung zu behalten und den siegreichen Feind fortwhrend zu bedrohen, war sicht lich den Umstnden angemessen 1). Wenige Tage nach dem letzterwhnten Treffen Vermittlung von Spanien erlangte Mchte, die von Frankreich Neapel untersttzt wurde, weil man drei der und die und sogar der Waffen Rufslands gegen die Revolution bedurfte2), von der Pforte end lich eine weitere Konzession : sie erklrte sich bereit, Otschakow und alle Festungen verdete Gebiet bis zum Dnjestr verlassen. zu Zuletzt hin zu ging schleifen und das das trkische Mini sterium noch einen Schritt weiter und nahm die befestigten Otschakow Abtretung Auf dieser Basis wurden des 31. Juli zugleich mit einem Waffenstillstand auf acht Monate, abgeschlossen8) und am 11. August in Galati unter zeichnet: Rufsland hatte die Dnjestrlinie gewonnen, und die Pforte begngte sich mit dem Versprechen, in den bestehenden Vertrgen sptere nderungen zu ihrem Vorteile eintreten zu lassen *). Gleich darauf begannen in Jassy die Friedensverhandlungen, bei denen der aus Petersburg herbeigeeilte Patjomkin das ent scheidende Wort fhrte; Samojlow, Ribas und Laschkarew, der berchtigte Spezialist in orientalischen Angelegenheiten, standen ihm zur Seite. Der Sultan hatte dieselben Vertreter geschickt, an. am die Prliminarien, die schon in Swischtow Herbste aber wurde sich entschliefsen auf dem Tod. Wege Doch fr ihn unterhandelt hatten. Zustand durch die bessarabische war Noch im bedenklich, dafs er mufste, nach Rufsland zurckzukehren, und Patjomkins unter so Steppe ereilte ihn der den vernderten Verhltnissen das Hin scheiden des Mannes, der sich in seinen Trumen schon als Knig gesehen hatte, nur von geringer Bedeutung. Die Kaiserin ersetzte ihn durch den Grafen Besborodko, und von Dazien 1) Langeron, S. iooff. Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I*, 2) Zinkeisen VI, S. 834 ff. 3) Langeron a. a. O. 4) Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 81. S. 80, Nr. cxlv. Der Krieg dieser brachte das mit Rufsland und sterreich (1787 Friedensgeschft bald Grund der Prliminarien unterzeichnete zum 1792). Abschlufs. 99 Auf 9. Januar 1792 Vertrag von Jassy, nachdem er Katharinas Einwilligung eingeholt hatte; nur verbrgte die Pforte aufserdem noch den Frieden im Kubangebiete und gewhrte den Rumnen zwei Jahre hindurch Steuerbefreiung; Katharina dagegen verzichtete durch einen Gnadenakt auf die Kriegsentschdigung von 12000000 Piastern 1). ber den Verlust der Frstentmer und Bessarabiens, um dessen Besitz so viel Blut geflossen war, mufste sich Rufs land, das nicht das gleiche Interesse wie sterreich an einer Beendigung der franzsischen Wirren haben konnte, mit der glnzenden Gesandtschaftsreise Kutusows und den ihm ver anstalteten Festen und erwiesenen Ehrungen trsten 2). So hatte die Umwlzung im Westen das alte Staatsgebude er am den im Osten noch einmal vor dem Eintritt einer ra dreister und grofser Eroberungskmpfe, vor dem an scheinend unvermeidlichen Verderben und jedenfalls vor der unmittelbaren und nchsten Gefahr gerettet, seine jenseit der Donau liegenden Provinzen vllig und fr immer zu verlieren. Teilungsplne 1) Zinkeisen VI, S. 840. 2) Vgl. von Reimers, Reise Gesandtschaft der russisch-kaiserlichen aufserordentlichen die ottomanische Pforte, Petersburg 1803, 3 Bde.; [Struve], Reise eines jungen Russen von Wien ber Jassy in die Crim, und ausfhrliches Tagebuch der im Jahr 1793 von St.-Petersburg nach Constantinopel geschickten russisch-kaiserlichen Gesandtschaft, Gotha 1801 ; auch franzsisch, Paris, Maradan an 1802. 7* Viertes Kapitel. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen polnische Frage. Selbstndiges Leben Revolution. Die der Provinzen. Einfall Pasvan-Oglu gypten in Bonapartes und Ali -Pascha. und der Der Scheinkrieg mit Frankreich. der Der Fremde, die europischen Provinzen nischen Reiches bereiste, konnte in den stndig heimgesuchten Frstentmern wohl die traurigen des osma Kriege Spuren der vom Kmpfe feststellen, die soeben ihren Abschlufs ge funden hatten. Zerstrte Festungen, eingescherte Bojarenhuser, vernichtete Drfer, verkrppelte trkische und russische Soldaten, verarmte und obdachlos umherirrende rumnische Bauern begeg neten ihm auf Schritt und Tritt. Die Bojaren hatten von den Offi zieren des Besatzungsheeres alle Laster des Westens angenommen; die heruntergekommene Bevlkerung der Drfer, die eben erst den Ansprchen der Paschas und der russischen Generale entgangen erbitterten war, wurde nun von ihren neu ernannten Frsten, Michael Sutzo Moldau, ebenso mit in der Walachei und Alexander Murusi in der leidlos fr die trkischen Herren weiter ausgesogen. So htte er gewifslich erwartet, auch in Serbien, Bulgarien und anderen den Trken unterworfenen Gebieten die Merkmale der Philosophen" tischen er der Zeit Regimes zu bald blhende blieben waren glubigen der so hart kritisierten finden. Aber Landschaften, und keinen Anlafs Herrn slawische, zu die zu verabscheuen. albanesische , zu von den eines asia Tyrannei Verwunderung fand Kriege verschont ge seiner vom haben schienen, den anders Denn mitunter bewegte sich griechische Landmann in der ge- Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution usw. 101 scholtenen Trkei viel freier und genofe die Frchte seiner be deutend leichteren Arbeit viel unbesorgter als mancher der nichtdeutschen Untertanen des philanthropischen Kaisers Joseph II. Leopold II. ,,Den Greueln und Verwstungen blofsgestellt wie die Einwohner jener Provinzen (jenseits der Donau)", schreibt 1793 Struve als Begleiter der grofsen rus sischen Gesandtschaft, bestellt der hiesige Bauer ruhig sein Feld, lebt zufrieden in seiner obgleich schlechten Htte, geniefst die segnenden Frchte des Friedens und sieht froh der Ernte ent gegen, die fr ihn, und nicht fr die gleich frchterlichen, freund In Serbien gab es lichen oder feindlichen Heere reifen wird x). und des milden nicht stets " fast ganz freie, von Knesen verwaltete Gebiete, benachbarten Pascha einen festgesetzten Zins zu die nur an den entrichten hatten, Drfer, die dem Sultan selbst gehrten, oder ein Spahi, der nicht daran dachte, den gefrchteten Tyrannen zu spielen, erhob seinen Zehnten und andere leichte Gebhren, die er sich oft durch eine einmalige Zahlung ablsen liefs; der Pascha von und Belgrad begngte sich mit Erhebung einer allgemeinen Kon tribution 2). Wenn sich im letzten Kriege zahlreiche Serben in Sdungarn den lteren Ansiedlern angeschlossen hatten, so war dies eine Folge der grofsen Verheifsungen von kaiserlicher Seite und nicht ein Beweis drckenden, unertrglichen Elends. So hatten auch 1789 Heiducken mit ihren Harambaschas und Buluk- baschis und andere Elemente zerreifsen" das und Kloster ja Protopopen die das vorsteher kaiserliche Patent ihre Sklavenkette zu , anstachelte, die Schar des Hauptmanns Koca und Freikorps des Obersten Mihaljewitsch gebildet und das seiner Waffenbrder Brankowatschki und Marian, von denen das letztere manche kleineren Erfolge davontrug: Anfang 1790 drang es in Kruschewatz ein und gab die profanierten Kirchen dem frheren christlichen Gottesdienste zurck. whrte Glauben Amnestie und Freiheit wieder Die im freilich verwandelte in Friedensvertrage Kmpfer manchen einen friedlichen ge fr arbeitsamen Bauern, whrend andere auf sterreichischem Gebiete Zuflucht 1) Struve a. a. 2) Ranke, Die O. S. 118 serbische 119. Revolution, Berlin 1 844, S. 38 ff. 102 Erstes Buch. fanden Die Trken 1). Barbaren, die Europa waren Viertes eben Kapitel. keineswegs ausstofsen mufste, wollte die es grimmigen anders seine moralische Pflicht gegen Menschheit und Kultur erfllen, wie es eine solche vormals gegen den christlichen Glauben zu leisten hatte. gegolten Abstammung Der erwhnte russische Diplomat deutscher ufsert sich vielmehr mit Recht anerkennend ber die guten Eigenschaften des herrschenden Elements als einer guten und geflligen Nation, deren Trgheit und Unthtigkeit durch das Klima entschuldigt wird" 2). Konstantinopel sah man nirgends eine entmutigte und verarmte Bevlkerung, die in gleichgltiger Hoffnungslosig keit und Mangel an Vertrauen auf die Obrigkeit etwa ein elendes Dasein fortgeschleppt htte. Der stolze, bewegliche und in seinen Entschlssen eigensinnige" junge Sultan8) genofs noch immer der abgttischen Verehrung, die dem Geschlechte Osmans einigermafsen Auch in zukam 4). Whrend sein Oheim bei allen Feierlichkeiten steif unbeweglich gewesen war und sich den Pelz von Sklaven hatte in Ordnung bringen und die Fliegen aus dem erlauchten Gesichte entfernen lassen 5) schritt Selim durch die Strafsen Konstantinopels, um sich von der Ausfhrung seiner Verord nungen gegen Luxus und schlechte Sitten zu berzeugen 6). und , Man verzieh ihm darum auch seine Vorliebe fr abendlndische Instrukteure, Ingenieure und Lehrer der Kriegskunst, denn Mnner wie Lafitte, St.-Remy, Monnier und Toussaint, Kauffer, Leroy und Le Brun setzten Konstantinopel wieder in i) Ebenda; Pawlo witsch a. a. O., der auch Die freiwillige Theilnahme der Serben und Kroaten reichisch-trkischen Kriegen", Wien 1854, zitiert. das mir an Verteidigungsunzugngliche den vier letzten Werk ster 2) Ebenda S. 199. 3) Turbulent, fier, entSte"; [Salaberry], Voyage, S. 189. 4) Vgl. Le chevalier a. a. O. S. 129; ber den Paradeaufzug Abdul-Hamids : Lorsque le Sultan a paru, chacun s'est incline et s'est couvert la figure avec les mains." 5) Ebenda S. 32 1; Abesci a (Habesci), tat actuel de l'empire ottoman, II, S. 11. 6) [Salaberry] a. a. O. S. 190. Vgl. Craven, Voyage en Crimee et Constantinople en 1786, London-Paris 1789, S. 332: Son entendement perce travers les nuages de l'education effeminee qu'il a regu." traduit de l'anglais par M. Fontanelle (deutsch Lbeck 1785), Paris 1792, Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution zustand *) und schufen einmal in dem Reiche eine des dem neue Flotte usw. 2). 103 Nicht Fsilierkorps, Omer-Aga, Schpfer Tufektschis, erblickte die konstantinopolitanische Bevlkerung Nur einen bertreter der geheiligten militrischen Tradition. neuen der die Janitscharen begannen zu europischem Sinne Reform in murren, als sie bedroht sahen 3). sich Sie von waren einer aller dings auch schon so tief gesunken, dafs um 1770 sich mancher als Tschohodar ausgab, um nicht kmpfen zu mssen4). Die kaiserlichen Einknfte schtzte man trotz der unregelmfsigen und zuflligen Art, wie sie infolge der Unsicherheit in den Pro vinzen ins Khasna flssen auf 80 Millionen 5). In den Staats , schatz knfte flssen (Miri) aus den jhrlich Bergwerken 30 Millionen Piaster, ohne die Ein mitzuzhlen 6). Auch die Wesire konnten immer noch im Verlauf einiger Jahre reich werden 7). Gegen 1770 vermochte einer in nur i9Monaten 6 Millionen Piaster zusammenzubringen, und 1750 war ein Tefterdarmit 28 000 Beuteln flchtig geworden 8). Die Klasse der Efendis bewahrte nach herige Bedeutung in wie vor ihre bis nachdem Damad Ibrahim Konstantinopel, Kuppel ein Ende bereitet hatte 9) ; aus ihrer Mitte wurden die Redschals, die Rte des Sultans, ge whlt, vor denen die Allmacht des Wesirs vllig zurckgetreten Doch schlofs dies die Erhebung verdienter, energischer war. der Wrde de - der Wesire der 1) Lechevalier, S. 31, 62, 6566, 72, 74, 98, 227. Vgl. oben, S. 80. 2) Ranke a. a. O. S. 85, nach Juchereau de St.-Denys, R6volutions Constantinople en 1807 et 1808, I, Paris 1819. 3) Ranke a. a. O. S. 8687. 4) Abesci II, S. 4. ber die von ihnen in Konstantinopel verursachten Feuersbrnste ebenda S. 163. I, S. 231 ff. Der Kharadsch 6 Millionen, Salzwerke und Fischereien 4 Millionen, Privat besitz" 3 Millionen, ffentliche Fonds" 5 Millionen, Zlle 8 Millionen. Die Tribute betrugen fr gypten 600000 Piaster, die Walachei 230000 (eigentlich 309500), die Moldau 160000 (eigentlich 167944,20) Ragusa 25000. Ebenda S. 232234. Vgl. oben, S. 28. 8) Ebenda S. 195196. 7) Ebenda. 5) 6) Ebenda 9) Ebenda S. 195. 104 Erstes Buch. tapferer Provinzverwalter oder Reiches nicht Viertes zu Kapitel. den hchsten Wrden Bei den Audienzen safsen der aus. der auch als Kanzler fungierte, und der Kehaja-Beg des Reis-Efendi, neben dem seinem *). Alle Briefe aber las Kislar-Aga 2). Gegen 1780 zhlte man 12 ffentliche Bibliotheken Die 1726 von dem in Frankreich ge in der Hauptstadt3). wesenen Said-Efendi, dem Sohne Mohammed Efendis, begrn dete Buchdruckerei ging infolge der Feindschaft der 40000 Schreiber 1782 wieder ein, wurde aber 1784 von neuem auf gemacht 4). Toderini konnte damals ein umfangreiches und sehr bekannt gewordenes Buch ber die im Westen bisher ganz un beachtet gebliebene trkische Literatur erscheinen lassen 5). Der rohe Luxus war vom Hofe verschwunden und Selim fand, statt ungeliebte Frauen mit Edelsteinen zu berhufen, grfseres Ver gngen daran, sich durch den Frstensohn Konstantin Hypsi lantes und andere gebildete Griechen die elektrische Maschine" der Sultan Wesir allein mit - erklren zu lassen 6). verfgte der auf Frbitte Preufsens wieder eingesetzte Grofswesir Jussuf-Pascha ber eine Armee von Nach einer etwas lteren Aufstellung gegen 100 000 Mann. Abescis konnte das osmanische Reich auf 1 12000 Janitscharen ihrer viele staken freilich in Besatzungen; die nominelle Anzahl aller derer, die Janitscharen hiefsen, war aufserdem unermefslich ; figurierten doch sogar der armenische Patriarch und ein franz sischer Konsul in den Registern des Korps, das 40000 Mann in dann auf 2 000 KumbaradKonstantinopel zur Verfgung hielt 7) schis (Grenadiere), 12000 Bostandschis, Leibgardisten, i8oooTopt6000 in Konstantinopel schis 6000 Mekteredschis, 6000 aus den Saradschas, Provinzen, Gepcktrger, 32000 Lewents, 12000 besoldete Spahis und Spahioglane, mehr als 100 000 Bei Abschlufs des Friedens , , 1) Ebenda S. 197. 2) Ebenda S. 192. 3) Lechevalier, S. 241. 4) Abesci I, S. 152 Anm. Vgl. S. 150. 5) Sulla letteratura turehesca"; vgl. Abesci IL, S. 227 6) Karatzas, in Hurmuzaki XIII, S. 104, 542. 7) Abesci II, S. 5 ff. 228. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution von bezogen 6 bis , 18 aus ihren Lehen 20 20 bis 100 000 , Paschas, 6000 Muladschis oder Heer der verschiedenen bans 105 jhrliche Ein ooo, beziehungsweise Aspern bis 30000 berittene Dschebedschis 4000 Seg die Zaims und Timarioten knfte usw. diener rechnen , und 5000 Freiwillige kamen dazu in Ansatz *). Die Mehrzahl htete sich allerdings wohl sehr, auf den ersten Befehl des Sultans zu erscheinen, nicht. und mancher kam wohl ber aus diesen verschiedenen haupt Jedenfalls Truppenteilen zusammengebrachte Armee eine immer noch sehr bedeutende Kriegsmacht, wie sterreicher und Russen in der letzten Zeit zur Genge erfahren hatten. Und um Konstantinopel selbst zu verteidigen, konnte man schliefslich auf die 50000 Mann der Znfte zurckgreifen, die nach altem byzantinischen Muster militrisch organisiert waren 2). Georgier, die zwar immer seltener wurden, Tscherkessen und Renegaten, deren man ge legentlich 50 tglich zhlte, erneuerten die Bewohnerschaft des Serails regelmfsig 3). Die Hoffnungen, dafs die erste grofse Gefahr die Osmanen geneigt machen werde, mit aller ihrer aber bildete die Habe nach Brussa berzusiedeln, Grofsen der Zarin zu berlassen um 4) die Stadt Konstantins des waren unter solchen Um stnden verfrht! grfsten bel, an richtig bemerkt hatte, Die Selim verwirklichen zu denen das Reich litt, waren, wie ohne doch seine Reformabsichten knnen, die unabhngige Macht der Paschas, der Einflufs der grofsen Geschlechter, wie der Tschapan-Oglis und Kara-Osman-Oglis in Anatolien, und schliefslich die Verpachtung der Einknfte an die die ohnehin alle Macht an sich gerissen hatten. Osman-Pascha von Piaster, und sein ltester Sohn, die Erbschaft mit 10 000 brachten in ihrem Bezirk europischen ioooo 5). Beuteln Damaskus der Pascha aus. von 12000000 Sidon war, lste Die asiatischen jhrlich 1 2 000 Aga Achmed 1) Ebenda II, S. 524; vgl. 2) Ebenda II, S. 45. 4) Ebenda S. 84. 5) Ebenda, passim. hinterliefs Beglerbegs Dukaten zusammen, die hatte in Serbien 1000 ebenda S. 2425, 4143. 3) Ebenda I, S. 153. Erstes Buch 106 Viertes Kapitel. Janitscharen und andere Soldaten um sich und bot dem Pascha die er ihrer Rechte einfach be von Belgrad und den Spahis, raubte, ungestraft Trotz, bis sich die Pforte durch das gewhn liche Mittel eines Mordes nach dem Friedensschlsse seiner ent ledigen konnte l). Banden von wilden Krdschalis , militrische Beschftigung geblieben waren, durch streiften ganz Bulgarien und Thrazien. Die Ajans (Ortsvorsteher) der Donau, denen man die Verteidigung dieser wichtigsten Grenze vllig berlassen hatte, schalteten in Nikopolis, Rustschuk und Silistrien als unabhngige Herren : aus ihrer Mitte ging spter ein Tersenik Oglu hervor, der, wie die asiatischen Grofsgrundbesitzer und eigentlichen Machthaber im Lande, in seinem Namen, Sohn die Abenteurer, ohne - Terseniks", auch den des Vaters fortfhrte. Solche Provinz Janitscharen auf oberhupter, und solche einflufsreichen geachteten Agas gestiegen waren, hatten ihre privilegierte Stellung ebenso wie manche Paschas ererbt, und ihr Bestreben war darauf gerichtet, dieselbe ihrerseits ihrer Nachkommenschaft zu hinterlassen. Der spter zu grofser Berhmtheit gelangte Osman Paswan-Oglu war auf diese Art zu seinem stattlichen Besitz gekommen und zeichnete sich dann whrend des Krieges durch die erfolgreiche Verteidigung Vidins aus. So konnte er spter, von Janitscharen und Krdschalis unter sttzt, von sterreichern begnstigt und von den Franzosen der Revolutionszeit fr ihre Kriegs- und Eroberungsplne umworben und umschmeichelt, sich erdreisten, in seinem bulgarischen Winkel an der Donau gegen den europisierten Sultan die Fahne eines Verteidigers ehrwrdiger Traditionen zu erheben 2). Zunchst jedoch bedeutete der Vidiner Dynast noch keine unmittelbare Gefahr. Der kraftvoll und rcksichtslos zugreifende Ali-Pascha verteidigte die Sache des Sultans mit Erfolg gegen die durch russische Intrigen aufgestachelten Bewohner von Suli, die und, wenn er wifs besser, von aus der Reihe der nominellen Ochrida besetzte, so war dies fr das Reich ge wenn die Krdschalis auch in dieses wie in die als reichen wlachischen Kaufleuten bewohnte blhende i) 2) a. a. O. S. 90 ff. Siehe auch ebenda S. 92 ff. maze- Ranke S. 479 . Vgl. Jireek, Geschichte der Bulgaren, Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution 10? usw. Moskopolis eingezogen wren 1). So konnten neuen europischen Politik beschf und dafs es der Trkei vorbehalten sei, tigen Hoffnung hegen, darin eine Rolle zu spielen. Und das neue Frankreich der sieg reichen Jakobiner war gern bereit, sich die Hilfe dieser Vertreter der ltesten politischen Tradition bei der polnischen Revolution, die bald ausbrechen mufste, gefallen zu lassen. donische Stadt sich die Redschals mit der Im Dezember des ersten Jahres der sich Republik begab Choiseul-Gouffier, der mit seiner Knstlerseele keineswegs fr die Mission eines Vertreters des neuen Geistes der Freiheit" in Kon die Persnlichkeit war, nachdem er einige Zeit im Palaste des russischen Gesandten gelebt hatte, nach Rufs stantinopel geeignete land und spter nach Frankreich zurck. Sein Stellvertreter, der alte Dolmetscher Fonton, ermutigte den Reis-Efendi, bei den sterreichern auf baldige Rumung des bis Anfang 1793 noch den Soldaten des Kaisers besetzten Hotin zu dringen. Aufserdem traf man Mafsnahmen, um die bessarabischen Festungen gegen einen Angriff der Russen zu sichern, welche die Krisis im Westen und die Bedrngnisse Preufsens und sterreichs am von Rheine benutzten, um dem Reich Polen ein Ende zu bereiten. Wiederum arbeitete der franzsische Ingenieur Kauffer im Dienste der Pforte, die Bosnien kam von neuem Kriegsdrang Warschau als beseelt schien. Vertreter Durch der Republik Brger Descorches, ein frherer Marquis de Ste.-Croix der sicherlich nicht die ntigen staatsmnnischen Fhigkeiten mit brachte, um im fernen Orient, in der geheimnisvollen tr kischen Welt erfolgreich Politik treiben zu knnen 3) ; er plante im Sommer desselben Jahres 1 793 nicht mehr und nicht weniger als eine frmliche Allianz mit der stets von russischer Habgier und sterreichischem Wetteifer gefhrdeten Trkei zustande zu bringen. Frankreich sollte den Gelsten Rufslands, das durch die neuerworbenen polnischen Provinzen jetzt auch in Kamieniec, der Eroberung Mohammeds IV., am moldauischen Dnjestr zum aus neuer der , 1) Ranke a. a. O. S. 93; Mendelssohn-Bartholdy 2) Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 86, Nr. clvi. 3) Vgl. Zinkeisen VL S. 861 ff. a. a. O. S. 90 ff. 108 Erstes Buch. Viertes Kapitel. geworden war, durch die ufserste An spannung, seiner jungen revolutionren Energie einen Riegel vorschieben. Der Allianzvertrag htte seiner Meinung nach die Klausel enthalten mssen, dafs die siegreiche Republik der-Pforte Nachbar der Osmanen den Besitz der durch den Frieden von Ktschuk Kainardschi - Vorgnger Descorches', ein Graf von Semonville 2), der brigens 1793 in Konstantinopel nicht zugelassen wurde, und Descorches' Gegner, Henin, ein Anhnger der radikalen Richtung (nachdem er zum machten damals Sekretr Semonvilles ernannt worden war) 3) hnliche zuversichtliche Projekte, um das Reich Selims III. ihr gelassenen Provinzen Auch der verbrge 1). , gegen die Erbfeinde zu sichern 4). Von franzsischer Vermittlung in Konstantinopel erhofften die neuen Krieg zwischen den polnischen Osmanen und den schlauen russischen Eroberern 6). Im September 1794 in Konstantinopel eintreffende Emissre der polnischen Re publik sollten den Vorschlag berbringen, aus den sdwestlichen Provinzen des zerspaltenen Reiches ein Hospodarat" wie das Fhrer der der Moldau zu bilden 6). Revolution einen unter trkischer Oberherrschaft Republik nahmen keinen Anstand, einige Milliarden Flinten ", und der Walachei Sendlinge der den bewhrten Freunden in Stambul hinreichende Mengen Hiebwaffen, tchtige Offiziere, und alles andere Erforderliche in Aussicht Schweden, Dnemark, hiefs es, seien zu bereit, eine Hilfsflotte stellen 7). England, mit der Trkei eine Quadrupelallianz zu schliefsen 8). Die franzsische Buchdruckerei in Konstantinopel sollte die zurckgebliebenen Trken end lich mit europischer Kultur" (lumieres europeennes) bekannt machen 9). H6nin nahm mit Vergngen zur Kenntnis, dafs man 1) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 89, Nr. clx. 2) Vgl. Zinkeisen VI, S. 849 ff., 3) Ebenda S. 875. 4) Hurmuzaki, Suppl. I, S. 88 ff. 5) Memoires de Michel Oginski sur la Pologne 1788 jusqu' la fin de 1815", Paris-Geneve 1826 I, S. 355 6) Acte si fragmente" II, S. 351, Nr. 3. 7) Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 91. 8) Zinkeisen VI, S. 869 ff. 9) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 119. et les Polonais ff. depuis Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution 109 usw. beabsichtige, in den neuen Kasernen der Hauptstadt 12000 Kanoniere unterzubringen, dafs in Smyrna und anderen Pltzen der Bau neuer Schiffe rasch vor sich gehe und das osmanische Reich sich zu einer krftigen Offensive rste, deren Ziel nur allzu leicht zu erraten war rasch Bender und Hotin In der Tat setzte die Pforte Ismail, *). wieder in Arbeiten Verteidigungszustand und Kili und Akkerman plante die Aufnahme Ende 1795 bestanden in beiden Frstentmern grofse Kriegs von in 2). magazine 3). Es bestand der einen Glaube, geheimen Vertrag mit die Pforte habe Ende der bedrngten Hauptsache publik unterzeichnet, der in der Entsendung einer franzsischen die vorgesehen habe 4). Flotte August 1793 franzsischen Re nichts anderes als ins Wenn ein solcher Schwarze Meer wirklich existiert Vertrag Brgschaft fr die Pforte. Die herrschende Friedenspartei wies jedoch alle derartigen Zu vorkommenheiten des franzsischen Jakobinismus ebenso ab, wie sie von den Hetzereien der Royalisten nichts hren wollte5). hat, so bedeutete eben eine weitere er Pforte, die sich Ende Mrz 1793 fr eine neutrale Macht 6), knne einen stndigen Gesandten Frankreichs, der solange Kampf mit dem monarchischen Europa dauere, nicht anerkennen, lautete die nicht mifszuverstehende ufse- Die erklrt hatte Im brigen drften rung des Dolmetschers Georg Murusi 7). die Franzosen in den Strafsen der Hauptstadt unbehindert revo lutionre Lieder tragen 8), wnschen bei 1) singen Gelegenheit Ebenda S. 91. ,,sans-cu!otte und ihre trikoloren Kokarden und der Reis-Efendi Auch war franzsischer ber den zur Schau mit Hflichkeiten und Glck Siege militrischen gegen Descorches Plan des Brgers Lusin, de l'echelle". 2) Ebenda S. 98, Nr. clxx; S. 202, Nr. clxxvui; Acte ?i fragmente" II, S. 350, Nr. 1, 3. 3) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 131, Nr. cci; Acte i fragmente" IL. S. 348, Nr. 2. 4) Zinkeisen VI, S. 871872, nach einem preufsischen Bericht. 5) Ebenda S. 872873. 6) Ebenda S. 858, 7) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 92. 8) Vgl. auch ebenda S. 127128 und Zinkeisen VI, S. 858 ff. Erstes Buch. 110 Viertes Kapitel. karg a). Aber nach wie vor blieb Descorches der Kaufmann Aubry", Zivilkommissar des Nationalkonvents" 2), und das Fest des 14 juillet" zu feiern wurde im selben Jahre 1793 nicht erlaubt3). durchaus nicht Selbst als Rufsland sich durch seinen neuen und rcksichts losen Minister Kotschubey ber einige unbedeutende Friedens verletzungen beklagte 4) und schaftsbezeigungen", darunter die alte Forderung die Zeit, Erhebung um Spiel Madalinskis Freund Erklrung gegen Frstentmer 5), wieder auf Frankreich oder gar der Zession der nahm 6), blieb der Sultan entschlossen Ruhe nicht wieder aufs neuer die einer frmlichen zu setzen , 7). die schwer gewonnene Die polnischen Wirren, und Kosciuszkos kamen den Ton der russischen Diplomatie zur rechten etwas bescheidener Juni 1794 zogen die Preufsen in Krakau ein, belagert und im Oktober der Diktator dem Kosciuszko auf Schlachtfelde von Maciejowice gefangen Der neue, im August ernannte Reis-Efendi und genommen. der neue Dolmetscher Alexander Kallimachi, der Bruder des enthaupteten Frsten Gregor, die mit Hilfe Kotschubeys ber ihre Gegner gesiegt hatten, waren ebenso aufrichtige Anhnger einer friedlichen Politik, wie ihre Vorgnger. Die Sendlinge der polnischen Radikalen erhielten also auf ihr schon erwhntes An erbieten, einige Provinzen des ehemaligen Polen unter osmanische werden zu lassen. Mitte Warschau wurde 1) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 95 Zinkeisen VI, S. 863. Ebenda S. 867. 2) 3) 4) 5) Hurmuzaki 96, Nr. clxtv. IX2, S. 275, Nr. cccxxx. Versicherung des franzsischen Agenten besttigt die Mitteilung eines russischen Briefes durch den preufsischen Minister Knobeisdorf in Konstantinopel, worin es heifst, dafs die Entschdigungen" bei einem neuen Kriege sich bis zur Donau" erstrecken mufsten; Acte si fragmente" II, S. 349, Nr. 4. 6) Schon Anfang 1793 hatte der russische Vertreter Kwastow die Absetzung des moldauischen Frsten verlangt, weil er den von den Russen in Jassy ein gesetzten Erzbischof entfernt hatte: Murusi ging nach Bukarest, um dadurch der Kaiserin eine gewisse Genugtuung zu geben; Acte si fragmente" II, S. 348349; venezianische Berichte in Hurmuzaki DI2, S. 271 273; hollndische Berichte in den Denkwrdigkeiten der rumnischen Akademie" XXXII, S. 634. 7) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 9798, Nr. CLXVin. Die Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution Oberherrschaft bringen zu wollen, keine Antwort1). dauische Frst Michael Sutzo erhielt nur 111 usw. Der mol mit Mhe die Erlaub nis, die polnischen Flchtlinge in seinem Lande zu beherber nach dem Scheitern der Vor auch die Republik gen2), schlge des Griechen Konstantin Stamati, die Anstellung und baldige Anerkennung des franzsischen Citoyen Emile Gaudin, wo es " frheren des Sekretrs Vertrauensmann" als Descorches', (personne de revolutionren Gste erhielten confiance), aber Konsul oder bewirken sollte den Befehl, besser Die 3). ihre Waffen und sich ins Innere des Landes zu begeben, so dafs einige hundert blieben 4). Seinerseits als ein polnisches Regiment in russischem Dienste schon Anfang 1794 in der Moldau Quartiere beziehen wollte, verweigerte die Pforte ganz entschieden ihre Genehmigung 5). Am 26. Juni legte abzugeben fast 4000 von dann nur , der Reis-Efendi einen Pforte erhhten Zolltarif Im mit Rufsland ber den ausgebrochenen Konflikt bei von der 6). 1795 erliefs Knig Stanislaus, der erst im November abdankte, Warschau ; das Reich Polen hatte nach der frmlichen Erklrung der Russen aufgehrt zu bestehen 7). Die Pforte emp fing April diese ble Nachricht mit selbst von drohender grofsem Vorbedeutung. sie dennoch der unermdliche sie schien fr sie Bedauern : Zu einem Kriege vermochte die Sendung eines Descorches, der franzsischen Geschwaders ins Schwarze Meer in Aussicht stellte, nicht zu bewegen s). Der Teilungsvertrag wurde am 24. Oktober 1) Acte si fragmente" II, S. 351, Nr. 2) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 104. 3) ber Documente Callimachi" II, S. 505 506. gewissen Stein, der schon 1 792 die Stelle eines preufsischen Frstentmern verlangt hatte, siehe meine Acte si fragmente" Ebenda S. das Gesuch eines Konsuls in den 3. 122 ff. ; von II, s. 338 ff4) Ebenda S. 349, Nr. 3; vgl. Hurmuzaki DI2, S. 273, Nr. cccxxvm. 5) Acte si fragmente" II, S. 350 351. brigens hatten auch die fran zsischen Jakobiner 1790 bei der Pforte angefragt, ob sie bei einem politischen Wechsel in Zypern oder Kreta Zuflucht suchen drften! Siehe Zinkeisen VI, S. 850. 6) Ebenda S. 875 ff. 7) Hurmuzaki IX', S. 277, Nr. cccxsxiv; Oginski I II. 8) Hurmuzaki K2, a. a. O. 112 Erstes Buch. Viertes Kapitel. abgeschlossen, und bald war es gewifs, dafs Warschau nur noch die Hauptstadt einer preufsischen Provinz sei ; die leitenden Kreise in Konstantinopel verharrten trotzdem in ihrer Apathie 1). Dennoch hatten im Laufe des Jahres polnische Flchtlinge und franzsische Jakobiner jeden mglichen Versuch gemacht, Krieg gegen Rufsland zu gewinnen. Des Frhling Konstantinopel, wo sein sonder Gewohnheit, in Pelz gekleidet und den Turban die Trken fr einen corches verliefs im bares Wesen, seine auf dem Kopfe die Kahwenes (Kaffeehuser) osmanischen Volke" ausgiebige und halten noch lange in Erinnerung blieb 2). dem zu besuchen und feurige Reden zu Sein Nachfolger Kopf abschneiderpolitik des im Juli 1794 gefallenen Robespierre, sondern die konservativer gerichteten Sieger im Konvente vertrat, hielt am. 14. Mai 1795 seinen Einzug in Konstantinopel und erlangte bereits am 1. Juni seine Anerkennung seitens der Pforte. Als Frankreich sich im April durch den Vertrag von Basel mit Preu fsen ausgeshnt hatte, dachte er die Pforte zu einer Quadrupel allianz in neuer Form zu vermgen, wobei das mchtige, von den Trken hochgeschtzte Preufsen eine Rolle spielen sollte 3) ; doch liefs der Protest des Majors von Knobeisdorf sehr bald erkennen, dafs an dem ganzen Projekte nichts Ernsthaftes war 4). Bei seinem Aufenthalt in Venedig hatte Verninac den polni schen Emigrierten geraten, einen beglaubigten Vertreter nach Kon stantinopel zu schicken, um ihn in der schweren Aufgabe zu unter sttzen, die Trken gegen die russischen Tyrannen und Bedrcker aufzureizen. Hierzu ersahen seine Gesinnungsgenossen den Grafen Michael Oginski; seine Mission sollte einen geheimen Charakter haben : er war beauftragt, ein richtiges Schutz- und Trutzbndnis , Verninac, der mit ruhigerem Sinn nicht mehr die wtende zwischen dem osmanischen Reiche und dem Reiche Polen stande zu bringen. Zunchst 1) Oginski a. a. O. II, 2) Ebenda S. 197 198. 3) Die Trken waren mit wunderung Ausdruck, verlangte man zu fr die nationale S. 61. dem Vertrage dafs Frankreich fr seine unzufrieden Schtzlinge, teile erreicht habe; ebenda S. 133; vgl. auch S. 4) Zinkeisen VI, S. 880881. 174. und die gaben ihrer Polen, keine Ver Vor Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution Autoritt" usw. 113 einen Zufluchtsort im moldauischen (autorite nationale) BotosanI, nahe bei Hotin ; Frankreich sollte eine Anleihe von 50000000 Piaster in Konstantinopel vermitteln; mit franz sischen Waffen versehen, von franzsischen Artillerieoffizieren beraten, dachten die Flchtlinge ein Heer aufzustellen; der auf Bezirk strebende Bonaparte ganisators des osmanischen sich in die Mission eines Reor- trumte Heeres hinein x) , und Frankreich, hiefs es, wolle den Polen Turski als General der trkischen Kavallerie " ( officier-g6neral de la cavalerie turque ") abordnen 2). Die Zeit schien gekommen, die Polen gegen Kamieniec und die und des Sultans gegen Otschakow, und im Osten Schiffe Truppen durch Georgien gegen die Krim in Bewegung zu setzen 3). ber Smyrna und Mihalitsch kam Oginski erst gegen Ende des Jahres nach Konstantinopel, wo er als Johann Riedel auftrat 4). Verninacs Sache war jedoch von vornherein verloren: die Trken nahmen ihn, trotz der ihm am 26. April erteilten feier lichen Audienz beim Sultan 5) und der Anerkennung der bevor rechteten Geltung des franzsischen Pavillons auf dem Meere6), berhaupt nicht ernst. Bald wurde er durch Aubert Dubayet ersetzt, der, erst im Oktober angelangt, an derselben Mission scheitern sollte. Inzwischen hatte sich am 6. Januar 1 796 in Krakau eine neue Konfderation gebildet, um mit franzsischer Hilfe die polnische Freiheit wiederherzustellen 7). Im Juni erwirkte Oginski endlich eine Audienz bei Georg Murusi, der damals die Wrde des Grofsdolmetschers der Pforte eine genaue Kenntnis l) Ebenda S. 882: 2) In der Tat kam Turski nach bemerkt lerist auf Oginski europische bekleidete, und fand bei ihm der Verhltnisse und der leitenden Per- August 1795; VII, S. 747749. Konstantinopel, aber einige Monate spter dafs kein einziger trkischer Kaval II, S. 142 Anm. I , Art reite". 113. Valerian Subow, einer der Vertreter der Kriegs bereits gegen Persien aufgebrochen; ebenda S. 133 war Petersburg, partei bis 134. Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 396. 4) Oginski II, S. 125. 5) Ebenda S. 132. ber die Nationalfeier der Franzosen in Kon 6) Ebenda S. 180 181. 3) Ebenda S. 103 in stantinopel 1796 7) ebenda S. 205 296. Ebenda S. 162 ff. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 8 114 Viertes Erstes Buch. snlichkeiten in Polen *) und Kapitel. aufrichtige Sympathie bei dem unglcklichen Volk 2) ; auch Verninac Oginski sprach von der Mglichkeit, war chen Aufstand zum annektieren, die Grie anstacheln und ber das herrschte Schwarze Meer siegreich Empfange dafs die Russen anwesend. in nicht allzu ferner Zeit die Frstentmer mit seinem bis nach von ihnen be Konstantinopel vor hindringen knnten. Es wird noch viel Wasser abfliefsen, ehe sich dies alles verwirklicht", entgegnete der Dol metscher ironisch ; er ahnte nicht, wie prophetisch der Pole ge sprochen hatte3). Unterdes hatten sich einige Mitglieder der besiegten natio die Donau nalen Partei der Polen in und die Bildung Jassy ihres Vaterlandes betrieben. Ruhe ihrer zwar Die zur zusammengefunden Wiederherstellung sterreicher frchteten fr Provinz Galizien. die Der russische Konsul drang Entfernung der Rebellen, aber ihre Anzahl wuchs Mafsregeln an. Ein Dombrowski, General en chef neuen auf die trotz aller der Armee ihrer und Bukarest einer Revanchearmee von Spitze. Polen und Litauen", und Denisko standen Weniger in dem neuen moldauischen Alexander Kallimachi als in seinem walachischen talentvollen jungen schiedenen Gnner. Alexander Murusi Nahezu 2000 an Frsten Nachbar, dem besafsen sie einen ent Mann wollten in Galizien ein um, mit den Schlern, Lohndienern und Ladenjungen Lembergs vereint, den Kampf wieder zu erffnen 4). Zwar setzten es die Russen durch, dafs der Frst der Walachei seine Stellung verlor, dafs sein Bruder, der Dolmetscher an der Pforte, in die Verbannung nach Zypern gehen mufste und der Reis-Efendi dem frheren Gesandten in Petersburg Rassig-Ahmed-Efendi'wich, aber die polnischen Umtriebe in den Frstentmern dauerten fort und man glaubte in Konstantinopel fest, dafs der Sultan im Gegensatz zu seiner von einem Gnstling beratenen Mutter fr brechen, 1) Un temoin oculaire n'aurait pas pu Stre mieux informd"; ebenda S. 171. ber einen im selben Monate in Konstantinopel 2) Ebenda S. 167 ff. angekommenen Prinzen Jablonowski siehe den sterreichischen Bericht in meinen Docnmente Callimachi" II, S. 520 521; Nr. 178. Vgl. Oginski II, S. 204 ff. 3) Ebenda S. 177178. 4) Ebenda S. 246 267; Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 456. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution die franzsische Sache schwrme 1). Dubayet verfolgte Nachfolger Aubert Polens den Frstentmern von als dieser. riger Der General Carra de Verninacs schon erwhnter den Gedanken, die zustande zu noch eif Bukarest, sollte das kleine Heer der St.-Cyr, Befreiung bringen, franzsische Konsul in fuhren und der Gesandte selbst Siege zum neue aus 115 usw. der Emigrierten hoffte mit einer 30000 Franzosen den Angriff gegen die ster reicher in Galizien von Westen her untersttzen zu knnen 3). Armee von Niemals erfreute sich Frankreich einer solchen stantinopel als damals, und den Kaiser zu da Geltung in Kon in Oberitalien waltete Bonaparte siegreich nachteiligen Frieden drngte, einem dem von die Rckgabe Galiziens und sogar der moldauischen Bu kowina erwartete. Rufsland war in den letzten Tagen des greisen man Heraklius mit schftigt Ordnung der georgischen Angelegenheiten be 1796 Derbend; gleichzeitig kmpf Persien gegen die Heere des Schachs, und Subow besetzte ten russische zu dessen Hilfe Truppen in franzsische Offiziere, ehrenvoll und dankbar hingeeilt waren; in den franzsischen Kreisen Kon empfangen, stantinopels glaubte mancher, derte Seraskier Hakki-Pascha greifen, Pascha, Adrianopel beor die Russen anzu dafs und dieser oder der in Brussa residiende Masul der war, an die 2000 Adrianopel Jussuf- dem Namen nach Pascha des fernen Dscheddah nur Stelle des Grofswesirs treten werde tober traf der von der nach Auftrag habe, neue 3). Am franzsische Vertreter mit einem 2. Ok Gefolge 3000 Mann trkischer Truppen aus dem Lager von in Konstantinopel ein und erklrte ohne Umschweife, der Zweck seiner Sendung sei die Rckeroberung der Krim Wiederherstellung Polens"; durch die Schuld des be leidigten Verninac ging er freilich der Ehre eines feierlichen Einzugs, wie sie der grofsen russischen Mission drei Jahre vor her zuteil geworden war, verlustig *). und die 1) Oginski II, S. 197, 206207, 208209, 217 ff.; Hurmuzaki, Suppl. Ia, S. 154155, Nr. ccxxxm; Acte i fragmente" II, S. 354355. 2) Meine Documente Callimachi" I, S. clxxix. S. 181, 200, 207, DC9, S. 279, Nr. cccxxxvn.. 4) Oginski II,1 S. 221222. 3) Oginski II, 210; vgl. Zinkeisen VI, S. 874; muzaki 8* Hur- 116 Erstes Buch. Viertes Kapitel. Im November verliefs der in seinen Hoffnungen getuschte den von Aubert Duum Konstantinopel, polnische vorzubereiten x). Im in Einfall Galizien bayet anempfohlenen selben Monate segnete die alte Kaiserin Katharina das Zeitliche, und mit ihr verschwand das in den letzten Jahren wiedererstandene griechische Projekt" von der Bildflche. Auf ihren franzosen freundlichen Nachfolger Kaiser Paul setzten manche Polen neue Hoffnungen und begrfsten seinen Gnadenakt, der die nach Si birien verbannten Freiheitskmpfer zurckrief, mit strmischer Als die verhafsten Feinde blieben nun nur die Freude 2). sterreicher auf dem Plan, und Oginski kam in Paris mit dem Direktorium berein, dafs 5000 6000 Mann der polnischen Le gionen sich von Italien nach Dalmatien begeben, von dort in Ungarn einfallen und sich mit den in den Frstentmern aus weilenden Gesinnungsgenossen vereinigen sollten 3). Als die Enttuschung eintrat, weil die Friedensverhandlungen Bonapartes mit dem deutschen Kaiser, die sich in die Lnge gezogen hatten, zum Waffenstillstand fhrten 4), versuchte Denisko die Aufstandsidee wieder aufzunehmen. Er drang von dem an der Grenze der sterreichischen Bukowina gelegenen moldauischen Dorfe Boian aus in dieses Gebiet ein. Seine schnelle Besiegung bereitete dem lang genhrten grofsen Projekt der Emigrierten Vertreter ein frhes Ende. linge, Die erlassene Amnestie zerstreute die Flcht und der Frst der Moldau erhielt keinen Polen mehr reiste in seinem Lande zu im Juli 1797 Befehl, beherbergen. Denisko nach Petersburg und Dombrowski nahm ebenfalls von Kaiser Paul Untersttzung an 5). Der Vertrag von Campoformio machte dem Kriege in Italien und Deutschland (17. Oktober) ein Ende und zosen eine bewaffnete nutzlos 6) ; die Pforte 1) 2) Ebenda S. 242. 3) Ebenda S. Erhebung in Galizien Ebenda S. 250251. 278 fr die Fran ihrerseits hatte mit der durch den 280. 4) Er wurde am 18. April 1797 5) Oginski II, S. 292 293. 6) Vgl. ebenda S. 274 275. unterzeichnet. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution 117 Paschas wieder bedrohten inneren Ord Unabhngigkeitstrieb der nung genug zu tun 1). zu usw. Selim III., der jedes Mittel brauchte, um seinen Kriegsschatz fllen Steuern auf Tabak, Kaffee, Wolle 2) usw., ja sogar Revision der anatolischen Timars auf Maroquinstiefel legte, eine und wirklich vornahm8) brachte *), hatte seine Absicht, Muster oco 175 , ein neues Beutel Geld Heer nach zusammen europischem bilden, keineswegs aufgegeben. Zwar sah Oginski 1795 keine geschulten Nizams, sondern nur wenige in preufsische Uniformen gekleidete Trken, die von ihren franzsischen Offi zieren zu Trinkgeld hatten, dafr erwiesen Aber dafs sie ihnen den Gefallen verlangten, gewnschen im Paradeschritt zu defilieren5). selben Zeit zhlte die osmanische Flotte, die erfolg reich gegen Katzonis, den russischen Untertan und Ritter des Ordens Sankt Georgs ", kmpfte und ihn zur Flucht nach den ve zur nezianischen und Besitzungen von da aus nach Rufsland ntigte, starb, und die jedes Jahr den Archipelagus besuchte, um die Malteser Piraten zu betrafen 6), 7 grofse Linienschiffe, 6 Fre gatten und zwei kleinere Fahrzeuge, und der Sultan hielt stolze wo er Heerschau ber diese von franzsischen Meistern gebaute Flotte 7). Verordnung vom Jahre 1793, eingeleitete Politik der langsamen Freilich krnkte die durch die das Nisami-Dschedid" Europisierung: zsische 8) , Vorliebe fr franzsische Sitten und fran die Mode, die Selim III. bewog, die in Konstantinopel Sympathie zu beehren, in seinen Jakobiner Palast einzuladen und sich ihre neuen revolutionren Gesnge und Tnze vorfhren zu lassen und die Bewunderung der Helden taten des emporsteigenden Bonaparte, manchen Trken, der in lebenden 1) mit seiner Ebenda S. 291 ff. 2) Juchereau de St.-Denys I, S. 114 ff. ; Karl von Sax a. a. O. S. 133. 3) Siehe auch Zinkeisen VI, S. 869. 4) Ebenda S. 874. 1797/98 verfgte der Kriegsschatz ber 60000 Beutel jhr lichen Einkommens, d. h. 48 Millionen Franks; Dschewdet-Efendi bei Karl von Sax a. a. 5) II, S. O. S. 134. 141 Sathas 6) 8) Vgl. a. Karl 142; a. vgl. Ranke a. a. O. S. O. S. 559 ff. von Sax a. a. O., S. 133. 86; Karl von Sax, S. 7) Oginski II, S. 135. 134. 118 Erstes Buch. hergebrachter Viertes Weise hinlebte und von Kapitel. Allahs Allmacht das Heil des frommen Volks der Osmanen erwartete. Paris und Berlin Gesandte des Sultans, ein Jetzt residierten in Ali-Efendi, ein Neschili- Efendi; die Europer machten die Bekanntschaft skeptischer Moslems, die in alle Geheimnisse Pariser Vergngungen, frei lich nicht immer zugleich in die der franzsischen Sprache ein geweiht waren; Abenteurer aus Frankreich, die den Islam anzu nehmen kein Bedenken trugen, drangen in die Kenntnis der wichtigsten politischen Fragen ein 1). Die alten Osmanli murrten gegen die Begnstigung eines fremden Geistes, wie gegen die noch schchternen Versuche, wieder zur Zentralisation des Zeit alters Mohammeds II. zurckzukehren. In den Provinzen die , sich seit langem in die neue Lage der Dinge in die oft pa triarchalische Regierungsweise der autonomen Paschas gefunden hatten, war jeder Verfechter des alten Regimes gegen die anmafsenden Absichten des autokratisch gesinnten Sultans der Sym pathie sicher; hier fand er nach Mglichkeit Untersttzung, ja das Volk besang ihn in begeisterten Liedern 2). In Kleinasien hatte im Jahre 1794 der allmchtige Lehns , Kara-Osman-Oglu den aufrhrerischen Achmed Adschem Schwierigkeit besiegt und gefangen genommen 3). Aber Mahmud von Skutari, der seinem strafwrdigen Betragen die Bitten um Verzeihung immer auf dem Fufse folgen liefs"4), mufste Anfang 1793, durch einen gemeinsamen Angriff der Be mann ohne fehlshaber in den benachbarten Provinzen gezwungen werden, der ihm gelufigen scheinbaren Unterwerfung seine Zuflucht zu zu nehmen ihm ; er auch die behielt sein Paschalik, und wahrscheinlich wurden verlangten Vorrechte der rumnischen Frsten, 1) So der bei Oginski erwhnte Ibrahim, der ihn auf einem Friedhof aufsuchte, um in Rufslands Interesse die polnischen Plne auszuspionieren. Vgl. auch die von Pouqueville, Voyage en Mor6e, beschriebenen Trken. 2) Ebenda, italienische bersetzung, III, Mailand 1816, S. 49. 3) Dallaway, Constantinople ancienne et moderne II, Paris, an VII, S. 92 ff. ; Karl von Sax, S. 135. 4) Macmud-Passa, uomo turbolento, alternava sempre una condotta riprensibile colle suppliche di perdono"; venezianischer Bericht vom Jahre 1793; Hurmuzaki DC*, S. 272, Nr. cccxxvr. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution die doch nur Giaurs sind " l), zugestanden. usw. 119 Bald darauf be gannen die Ruberbanden der Krdschalis, die ursprnglich Berg leute waren 2) , in Rumelien ihr eintrgliches Handwerk s) und plnderten bis 1796 Jamboli, Karnabad, Eski-Sagra und Aidos*). Der grfste Feind aller Reformtendenzen und des Strebens nach Einheit des Reiches war aber nach wie vor Paswan-Oglu. Im Verein mit den serbischen Janitscharen und allerlei losem Gesindel aus dem 1792 auseinandergegangenen Heere des letzten Krieges, beanspruchte er schon im Herbste 1796 die Wrde eines Paschas von Vidin 5) als Bedingung die Autoritt des Sultans wieder anzuerkennen. Die im Sommer des Jahres gegen ihn geschickten Reichstruppen vermochten nichts auszurichten. Den franzsischen Vertreter gewann er 1 797 durch das Versprechen einer grofsen Belohnung zu dem Versuch, fr ihn einzutreten, worauf der Reis-Efendi allerdings den Bescheid erteilte, man werde jedes , Mittel anwenden, um den Feind des Staates und des Islams zu vernichten". Seine Truppen aber standen bereits in Niko polis, Selvi und Basardschik; die Ajans von Silistrien und Ibrail hatten ihn als Fhrer anerkannt; die tapferen Bosnier schworen auf seinen Namen. Rustschuk frchtete fr seine Sicherheit, und blutdrstigen Krdschalis waren in der Walachei bis gedrungen. Auch Orsowa, Swischtow und das walachische Turnu besetzten die Paswandschis 6). Gegen den offenen Rebellen wurde im folgenden Jahre, 1798, eine Truppen macht von 40000 Mann unter dem Kapudan -Pascha KtschukHussein ausgesandt, der seine Flottille in die Donau einlaufen liefs. Schon im Mrz befand sich Paswan-Oglu in Vidin ziem lich eingeschlossen 7), whrend er in den Kahwenes der Hauptdie ersten Craiova 1) Acte ?i fragmente" II, S. 350, 2) Karl von Sax a. a. O. S. 135 3) 4) Hurmuzaki Karl von IX1, Sax a. Nr. S. 276, a. O. S. 6) Hurmuzaki, Suppl. I8, Nr. 2. 136; Jirecek a. O. S. a. 482 ff. cccxxxi. 136. S. 169 5) Ranke I8, S. 475 a. a. O. S. 94. 476, Nr.cvi; vgl. ebenda S. 476, Nr. cvn; S. 479, Nr. cix; S. 486, Nr. cxv; S. 493; Dionysius der Ekklesiarch, in Papiu II, S. 185 ff.; Pouqueville a. a. O.; Photinos, KIaroQ(a rtjg ndXat Aaxtag, t vCv TQavaiXavCag Bla^ctg xal MoXiavlag II, Wien 1818, S. 378379. 7) Hurmuzaki, Suppl. P, S. 175, Nr.cCLVin. Vgl. Zinkeisen VII, S. 223fr. 170; , 120 Erstes Buch. Viertes Kapitel. Stadt als der berufene Wiederhersteller der guten alten Sitten gepriesen wurde, die der neuerungsschtige Sultan anzutasten Kapudan befehligte die Belagerungstruppen Juni Siegesnachrichten an die Pforte, die jedes ffentliche Gesprch ber den inneren Krieg verboten hatte 2). Aber, obgleich sich die Paschas von Belgrad, Bosnien und mit 24 anderen gegen darunter auch Ali 8) Albanien Paswan vereinigten, hielt er den Angriffen des Admirals erfolg reich stand, und im Herbste mufste dieser den Rckzug antreten. versuchte Der *). und schickte im Er liefs zwei Befehlshaber zurck, die Rumelien und die am meisten bedrohte Provinz Bulgarien im Winter gegen den Sieger Durch die Hinrichtung des verdchtigen Alo- schtzen sollten. Pascha von Ktajeh, des Befehlshabers im Jahre 1796 und Walis Rumelien, der dem Seraskier mit dem Schwerte in der Hand entgegengetreten war, suchte man den Anschein zu erwecken, als von habe eine Shne stattgefunden i). Nach kurzem Aufenthalt in Ausschweifungen die Emprung der Bojaren seine Bukarest, herausforderten, erschien der bei den Ministern des Sultans brigens nicht gerade beliebte Kapudan wieder in Konstantinopel. Statt des Kopfes des Emprers von Vidin brachte er nur dessen wo im Falle seiner Anerkennung als autonomer Ver Serbien mit seinem Herrn, dem Sultan, die besten Beziehungen unterhalten zu wollen. Er, dem frher auch der Erklrung, walter von eines Imrochor verliehen worden war, wollte den nomi Festung Vidin nun nicht mehr dulden5). Titel nellen Pascha in der Andere angebliche Forderungen, ausgeliefert oder des Ministerrates 1) Doch hatte wie in dafs ihm drei Mitglieder Konstantinopel hingerichtet Paswan-Oglu 1796 versprochen, das Reformwerk zu unter d'y [ Vidin] op6rer lui-meme la relorme des vieilles institutions militaires pour le maintien desquelles il avoit la revolte"; pousse Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 137, Nr. ccxn. Siehe auch A. Olivier, Voyage dans l'empire othoman I, Paris, an 9, S. 114 ff. 2) Hurmuzaki, Suppl. Is, S. 189, Nr. CCLXIV. 3) Ebenda, Suppl. I8, S. 527, Nr. cxli; S. 533, 535. 4) Ebenda, Suppl. I2, S. 197 ff.; I8, S. 507, Nr. cxxxiv; vgl. ebenda S. 544, Nr. clix; S. 545; Dionysius der Ekklesiarch, in Papiu II, S. 195 bis 196; Photeinos II, S. 391 ff. 5) Ebenda S. 383 Anm.; Ranke a. a. O. S. 94fr. sttzen: II a offert Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution werden, das 121 Volk leichter besteuert und die arme das Recht haben hatte usw. sollten, fallen lassen. in allen Janitscharen halten 1), unglcklichen neuen Stdten Wacht zu Hinrichtung des Frsten der Walachei, Georg Handscheri, der eine neue Steuer nur darum ausgeschrieben hatte, um den gefrchteten Seraskier zufriedenzustellen und dessen zahlreiches Heer mit den ntigen er Die Lebensmitteln versehen nugtuung fr Paswan - zu knnen, konnte als eine weitere Ge Oglu gelten, da der Frst die Sache seines Oberherrn eben allzu treu untersttzt hatte scher der Walachei bekannt, dafs schtzen stand er 2). Der neue Herr Alexander Murusi, war dafr die Macht des Vidiner Paschas richtig einzu (seit 1799), wufste und sein Verhalten danach einzurichten ver 3). So dieser westbulgarische Winkel zu einer Art neuen Klientelarstaates, wie das Albanien Ali-Paschas und einige anatolische Gebiete, geworden. Paswan-Oglu, Pascha von Vidin im Na men des von ihm besiegten Selim III., verfgte ber ein Heer, das war monatlich darunter bestand. 500000 Pfund Sold kostete und aus 30000 Mann, Janitscharen und zahlreiche Bosniaken, und 12 000 Reitern 1 die Armen bte der blasse, magere Tyrann, dessen Auftreten Schrecken erregte und den die Schwindsucht, ohne Ansehen des Glaubens an der er litt, nicht niederzwang, Gegen strengste Gerechtigkeit, und mancher bewunderte und liebte ihn. Er hielt keinen glnzenden Hof, gefiel sich in einfacher Klei dung, die ihn von den Glcksrittern, die sich um ihn drngten, schon ufserlich unterschied, und teilte die Leidenschaft seines Zeitgenossen aus in Albanien fr kostbare Palste nicht im geringsten ; Vidin aber machte er, vielleicht mit Hilfe franzsischer und polnischer Ingenieure 4), eine moderne Festung ersten Ranges, und lebte vorsichtig in Gesellschaft seiner Mutter, die ihm sogar l) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. ber Feuersbrnste in Konstantinopel Photeinos II, S. 382 Anm. Wir wollen Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 509. Kapudan Klageschriften die Pforte gerichtet; Photeinos II, S. 393 ff. 3) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 203, Nr. ccLXXXVin. unseren an 484; vgl. und Zettel mit der Aufschrift: Kaiser nicht mehr" Handscheri hatte freilich auch gegen den 2) Ebenda. 4.) Ebenda S. 191, Nr. cCLXVn; I8, S. 509. Erstes Buch. 123 J) und eines franzsischen Untertans gekommen Was Paswan zugute lung befestigt hatte, war erklrt sich nicht allein gypten gende Kapitel. bereitete, des griechischen Bischofs" Gregorios das Essen Morea Viertes 2). und ihn in seiner Stel war der Bruch der Pforte mit Frankreich. Er aus der Abenteuerlust als dem Heimatlande der Fabeln fr seine Person suchte, sondern des verstndlichen Neigung Ttigkeit neuen seiner Ausdehnung decken, und aus einen letzten Bonapartes, der in eine blendende Le vor allem franzsischen aus der sehr Regimes, die Schwche seiner Basis durch zu ver infolge der Campoformio gemachten Eroberungen. Ohne hatte 1797 ihr Ende gefunden. dem Anwachsen seiner Interessen durch den Frieden von Existenz Venedigs von Kampf versucht zu haben, war die glorreiche alte auf einen Wink des italienischen Emporkmmlings, der Republik der der Armeen der Spitze jetzt an Republik stand, ins Nichts versunken. Bonaparte aber war bereit, alle venezianischen Be sitzungen an der Adria den sterreichern zu schenken, und das mufste tiefe Mifsstimmung in Konstantinopel hervorrufen 8). So hatte er nach den neuen Siegen zwar nicht die Lagunenstadt selbst und ihre koloniale Erbschaft Istrien, Dalmatien und die Bocche di Cattaro, aber wenigstens Butrint, Parga, Prevesa, Vonitza und die Ionischen Inseln fr Frankreich in genommen und sie eine Wendung der Dinge, Anspruch dem Direktorium in Paris untergestellt Jahre frher auch der khnste politische Trumer nicht gedacht htte. Die neuen Befehlshaber sprachen den be geisterten Griechen, die von Rufsland schon lngere Zeit, freilich an die zehn zu ganz anderem , Zwecke, in demselben Sinne bearbeitet worden waren, und denen ihre in Wien an Rhigas, mationen ansssigen Landesgenossen, vor griechischen Marseillaise, Prokla populren Aufwieglers Paswan-Oglu der Verfasser der im Namen des 1) Photeinos II, S. 383 Anm. 2) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 482483, Nr. cxn; vgl. Dionysius der Papia II, S. 188 ff.; Photeinos II, S. 380 ff. und Anm. 3) Zinkeisen VII, S. 17. Als sterreich Cattaro und Castelnuovo be setzte, eigneten die Montenegriner sich Budua und das Gebiet der Pastrowitsch Ekklesiarch, in an; ebenda S. 24. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution zuschickten *), von der angebrochenen ra usw. 133 der Freiheit und dem Kampf gegen alle Tyrannen. Mit den bestndig unruhigen, in letzter Zeit besonders des Kampfes gegen Katzonis wegen auf Mainoten man immer engere Beziehungen aufgepflanzte Trikolore erschien diesen energischen Bergbewohnern als heiliges Symbol ihrer Befreiung 2). Die Revolte Paswans mufsten die franzsische Diplomatie im Orient und die Leiter der Republik naturgemfs mit wach sendem Interesse und sichtlicher Genugtuung verfolgen. Das Schicksal des osmanischen Reiches schien besiegelt zu sein ; gebrachten an, und die in knpfte ihrer wie sollte sich auch Nhe eine in sich faule, schutzlose Macht, die sich im Innern immer mehr bedroht sah, gegen Strme halten, durch die strkere Monarchien, die noch vor kurzem ber die An gelegenheiten Europas Grundfesten erbebten ? lichen, nach Gutdnken Eine und besonders der gewaltet hatten, Festsetzung der Russen in sterreicher in den westlichen Pro vinzen, erschien als eine dringende Gefahr, und das Paschalik Paswans als Annexion geeignet, die in ihren den st eventuelle serbischer und benachbarter Gebiete autonome sterreichische zu verhindern. Waren doch sogar schon sterreichische Offiziere berufen den, um dem Sultan zur Einnahme Vidins zu verhelfen8)! wor Pas- aufserdem durch militrische Talente und gewann die franzsischen Sympathien durch die von ihm angewandten wan imponierte ziemlich revolutionren Mittel; dafs der khne Huptling, der dem Tyrannen" in Stambul die Stirn bot, in Wahrheit ein Verteidiger des alten Herkommens war und der Sultan fr euro pische Sitten schwrmte, krnkte die Gesandten und Konsuln der Republik nur wenig. Dieser kenntnisreiche Mann", sagte Aubert Dubayet 1797, wird einmal entweder das osmanische Und Reich regieren, oder meuchlings ermordet werden4)." hielt des es fr wnschenswert, der Minister Innern, Talleyrand, 1) Hurmuzaki, Suppl. Is, S. 484. 2) Sathas a. a. O. S. 565 ff. 3) Hurmuzaki, Suppl. I3, S. 529. 4) II ajoutait que cet horame si instruit gouvernerait ottoman ou serait assassine"; ebenda, Suppl. I*, S. 192 193, un Nr. jour l'Empire cclxix. 134 Erstes Buch. dafs, wie doch Paswan wenn mglich geschehe nischen *). Kapitel. einmal fallen msse, dies so spt Durch Besitzergreifung der alba der Ionischen und Kste " Viertes Inseln, durch Beschtzung Korfu be enge Beziehungen 2) , fehlenden Generals Gentili zu Ali -Pascha, der sich jetzt auch Ochrida aneignete, und, obwohl er der Pforte von der Verteilung des durch der Mainoten der Trikolore unter den Griechen partes direkte um in Arta Kunde gab, den franzsischen Interessen diente 4) , sicherte sich Frankreich die Vorherrschaft im westlichen Teil der osmanischen in so Bona sehr ehrenwerter Freund" war3), und endlich durch Untersttzung Paswans, dessen vorzglichster Ratgeber Europa, und damit bewegten Zeiten einen bedeutenden immer mglich Anspruch Besitzungen bei einer in erscheinenden Aufteilung derselben. Bonapartes Unternehmen gegen gypten ist nicht als eigensinniges Abenteuer aufzufassen. Die Absicht, diese vom Reiche fast vllig losgerissene Provinz dem immer strker vordringen den franzsischen Handel zu sichern, hatte man schon zehn Jahre vorher ausgesprochen, und bereits damals hatte sich, allerdings ebenso unglcklich, die Konkurrenz Englands ge meldet. Zu einer Zeit, da der Gesichtskreis jeder grofsen Macht sich erweiterte, war es fr die Republik eine ebenso dringende Notwendigkeit, die Englnder von der nrdlichen Kste des Mittelmeeres fernzuhalten, wo die herrenlosen Mamelucken sich gegen ein europisches Heer nicht verteidigen konnten, wie KonAuch i) Le Oglou, Directoire bien loin doit succomber vom I8, sous 17. Februar verrait pas sans satisfaction les succes de PassavanII lui importe du moins que, si cet insurg6 " les efforts de la Porte, ce soit le plus tard possible ; Brief de 1798 ne s'y an opposer. den Konsul Flry in Bukarest; Hurmuzaki, Suppl. S. 492- 2) Voyage de Dimo et Nicolo Stephanopoli en Grece, pendant les 1798", London 1800, 2 Bde.; bei Zinkeisen VI, S. 883; vgl. 1797 et annees ebenda VD, S. 3435. 3) Lavalette und spter Rose, den er als Spion verhaften liefs, mufsten ihn aufsuchen; Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. S. 94 95. 4) General Carra de St -Cyr sprach von seinem phantastischen Projekt, ster reich 1797 durch polnische Emigrierte und Paswan, der in Siebenbrgen ein fallen sollte, angreifen zu lassen; Acte i fragmente" II, S. 358 359. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution usw. stantinopel halbinsel den Russen und die westliche Kste der Balkan vor vor im Grunde den nur sterreichern um minationspolitik mit im Osten den Worten: Handelsmonopol sichern ; es leicht auch ber (contiguite) an vom erstrebt in viel Im Sommer ganze Flotte schftigt mit schtzen, und grfserem Stile. Baltischen Meere bis gypten, Sehr deut englischen zum Mittelmeere die Herrschaft ber um eine Europa zu Kandia, viel Art direkter mit seinen Verbindung Handelspltzen gewinnen1)." als 1798, dem handelte sich Konstantin Stamati die gleichzeitig zu es der alten venezianischen Do- Der Zweck Englands ist, sich das seiner Staaten in Malabars Kste zu Wiederholung lich schilderte der Grieche Plne 125 alle trkischen Streitkrfte und die ohne Erfolg gegen Vidin be verblffende Nachricht nach Konstan Kapudan waren, kam die tinopel, Bonaparte, der einen Angriff auf England vorzubereiten schien, habe den Hafen von Toulon am 19. Mai verlassen, um sich nach dem Archipelagus zu begeben. Seine Flotte zhlte und andere 13 Linienschiffe, 14 Fregatten 400 Fahrzeuge, und die besten Generale mit 25000 Mann standen unter seinen Befehlen. 21. Juni besetzte er die Insel Malta; die Nachricht davon Am konnte gewifs in Konstantinopel nur Befriedigung sonders, da der Pforte die Versicherung geworden erregen 2), be war, der Feld zug bezwecke nichts anderes als die Suberung des Mittelmeeres den lstigen Piraten 3). Anfang Juli aber befand sich von Alexandrien bereits in den Hnden der unerwarteten Eroberer: und um nach Kairo Mamelucken bei gelangen, gengte es, die Kavallerie der Chebries und bei den Pyramiden durch starkes zu franzsisches Feuer auseinanderzutreiben. Noch ehe der Monat Ende war, zog die Armee der Republik, die nur wenige tausend Mann verloren hatte, in die Hauptstadt gyptens ein. zu 1) Le but de l'Angleterre est de s'attribuer le monopole du commerce depuis la Baltique jusqu' la Me"diterranee ; eile a en meme temps en vue de s'emparer de Candie, peut-Stre mfime de l'lgypte, pour etablir une espece de contiguite' de ses Fitats de l'Europe avec ses etablissements de la cte du Malabar"; Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 403. 2) Oginski II, S. 309 ff. 3) Zinkeisen VI, S. 884885. Erstes Buch. 126 Begs entflohen, Die zwei Fhrer der him nach Viertes Kapitel. Murad nach Nubien, Ibra Syrien. mittlerweile durch Englnder und Russen Generals in von der wahrscheinlichen Absicht des franzsischen Der walachische Frst sprach von worden. Kenntnis Die Pforte war gesetzt Mglichkeit einer Landung in gypten und von der bevor stehenden Abberufung des Kapudans, um die wichtige afrikanische Der in Eile zusammentretende Mi Kolonie zu verteidigen *). der sich, eine Entscheidung zu treffen; die unheil volle Nachricht wurde, ebenso wie die Erfolge Paswans, ver heimlicht, um eine Emprung des mit dem Sultan hchst unzu friedenen Pbels von Konstantinopel zu verhten, der die Ver nisterrat scheute Neffen, des 22 jhrigen Prinzen Abdul-Hamid gegen ihn ausspielte 2). Bonaparte hatte klugerweise das im Hafen von Alexandrien liegende Schiff des Sultans nicht kapern lassen und betonte, dafs er keine andere Absicht hege, als die Pforte an dienste seines frechen Usurpatoren, die auch den Franzosen mehrfach Schaden Regierung bestraft In demselben Sinne gab bis spt in den zu werden, zu rchen. September hinein auch die unter Leitung des verschmitzten Talleyrand stehende franzsische Diplomatie dem alten und treuen Freunde Frankreichs" die von ihm gewnschten Erklrungen3). Rufsland aber, das seit lngerer Zeit schon starke Truppen ohne dafr zugefgt htten, von der trkischen der Grenze zusammengezogen hatte, drohte mit un verzglicher Besetzung der Frstentmer, falls nicht die sofortige massen an Kriegserklrung an die frechen Friedensbrecher 1) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 533. 2) Ebenda S. 530, Nr. CLll; S. 546, Nr. clxii; 3) La Porte se meprendrait bien gravement si notre descente en lgypte comme un acte d'hostilite" S. erfolge 4). Ander- 558. eile s'obstinait exerce contre eile. regarder Ce n'a toujours dans le Gouvernement ottoman jamais Mais il ne pouvait plus tolerer les vexations un ancien et fidele ami de la France. et les outrages dont depuis tres longtemps les beys accablaient nos concitoyens. Plusieurs fois nous en avons demande justice : soit defaut de moyens, soit manque de bonne volonte, la Porte ne nous l'a jamais accordee. II etait naturel que nous 6te l'intention du Divan, qui verra le fissions nous-meme"; ebenda S. 193, Nr. 4) Ebenda I2, a. a. O. cclxx. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution usw. 127 Talleyrand ungeduldig erwartete neue Gesandte nicht, um gegeben, selbst zu kommen A) noch vor den Argwohn zu zerstreuen 2). wurden Infolgedessen Ablauf des Monats August sowohl Ruffin, der nach Dubayets Tode die franzsischen Interessen in Konstantinopel vertrat, als auch die Konsularagenten in Bukarest und Jassy, sowie ihre Kollegen im seits kam der hatte das Versprechen ganzen Reiche und sogar die Kaufleute franzsischer Nationalitt in Haft genommen 3). Als Vorwand diente der Pforte, dafs alle osmanischen und griechischen Schiffe" im Hafen von Alexandrien Beschlag belegt worden seien 4). In Wirklichkeit war es der grofse Sieg Nelsons, der am i. August die ganze Flotte des Admirals Brueys vernichtet und dadurch das Heer Bonapartes von seiner Basis abgeschnitten hatte, der die Trkei zu dem mit entscheidenden Schritt ermutigte. Am 4. September erklrte die Pforte also den Scheinheiligen und Betrgern", die ihr eine wichtige Provinz, einen Bestandteil der Erbschaft der glorreichen Sultane, zu entreifsen suchten, den Krieg. Ein vom griechischen Frstensohne Hypsilantes als Dol metschredigiertes 5) Manifest vom 11. betonte die heilige Pflicht des Islams, den schlauen Feind zu verjagen, der die Einknfte Mekkas und Medinas schmlere: die Franzosen verdienten als Zerstrer gesellschaftlichen und staatlichen Ordnung im Interesse ganz Europas gezchtigt zu werden6). Ein Schutz- und Trutzbndnis mit Rufsland, eine aufrichtige Waffenbrderschaft ohne Ende, sollte die Gewhr des Sieges erhhen 7). Fnf russische Fregatten, sieben aller Linienschiffe und sechs Korvetten liefen unter General Martinow in den Hafen von Konstantin opel ein, um die Hauptstadt des befreundeten Reiches gegen einen franzsischen Angriff zu ver teidigen 8). Freilich befand sich dieses Geschwader in klglichstem der I) Zinkeisen VI, S. 885. 2) Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 545. 3) Ebenda S. 539, Nr. CLV; Pouqeville a. a. O., passim. 4) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 541, Nr. CLVU. 5) Acte i fragmente" II, S. 360, Nr. 2. 6) Ausfhrlicher Auszug auch in Zink eisen VI, S. 886 887. 7) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 544, Nr. clx. 8) Ebenda S. 547, Nr. CLXli; S. 550. Vgl. S. 552 ber den Kislar-Aga, sich vor Entrstung vergiftet haben soll. Viertes Erstes Buch. 128 Zustande: Kapitel. Bemannung bestand grofsenteils die und die Pforte traf die Mafsregel, undisziplinierten griechischen kaiserlich russischen Schiffe Gesindel zum Konstantinopels Dienst schicken zu Die verbrderten Fahnen des Osmanen Russen Uschakow erschienen dann vor aus dem auf die 1). Kadir-bey den Ionischen und des Inseln, wo Flotte warteten, und der schnell gewonnene Griechen, aus unliebsame Elemente es vereinigten Truppen und treulosen" Republi gotteslsterlichen gelang kaner zu verjagen. Noch 1798 fielen Zante, Kephalenia, Santa-Maura und Cerigo in die Hnde der Alliierten, denen die paar hundert Mann franzsischer Besatzung nur geringen Widerstand leisten wirklich, die Aber erst konnten. Trken in die von 2. am Mrz 1799 vermochten Russen und verteidigte Stadt Korfu einzu General Chabot ziehen. Frankreichs albanesische Besitzungen eroberte seinerseits Ali-Pascha im Einverstndnis mit dem Bischof Franzosen. beteiligte Arta auch gegen die gottlosen" Ali richtete seine Blicke schon auf Santa-Maura und sich trat wollte, von der orientalische Klerus hier arbeitete am Angriff Uschakow auf Korfu; als dazwischen2). er meds II. erschienen die Osmanen Kadirs und sogar vor Neapel, fsenen Knigs vertraten rief alle wo 3). aber Wie zur vor Parga besetzen Zeit Moham Brindisi, Otranto, die Russen die Sache des versto Der Patriarch Griechen von Konstantinopel treuglubigen Vernichtungskampf gegen Republik auf4). Die griechischen Anhnger des bisherigen Regimes wurden ohne Mitleid erschlagen und beraubt, und die in Korfu gefangenen Franzosen mufsten zu Fufs den langen Weg ins Bagno von Konstantinopel antreten, wo Ruffin, Flry und zum die andere bisher fhrende Persnlichkeiten auf sie warteten, bis sie nach Sinope, Amasiehund hnlichen Verbannungsorten abgeliefert Erschpfung nicht weiter konnte, wurde ent hauptet, der Kopf aber sorgfltig aufgehoben, um dem Tter die fr den besiegten Feind ausgesetzte Belohnung zu sichern 5), wurden; 1) 2) wer vor Ebenda S. 558. VII, S. 836?.; Mendelssohn-Bartholdy, S. 95 ff. 3) Zinkeisen VII, S. 88. 4) Sathas a. a. a. O. S. 565 ff. 5) Pouqueville a. a. O.; Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 566 567. Nr. Zinkeisen clxxix. Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution usw. 129 Auch franzosenfreundliche Griechen, ein Michael Sutzo, mufsten, Murusis, von denen Georg, der frhere Dolmetscher, wie frher die 1797 in Larnaka auf der Insel Zypern meuchlings ermordet 1), in die Verbannung gehen, und der mit den Russen in der Sohn Alexander enger Verbindung stehende Konstantin als einflufsreicher Dolmetscher der Ipsilantis 2) fungierte jetzt bis er zum Frsten der Moldau ernannt Pforte, Anfang 1799 wurde 3) ; Alexander Murusi mufste seine Vershnung mit dem in Konstantinopel nun mafsgebenden Kotschubey nachsuchen, wurde , , in Bukarest die Erbschaft des um treten Pascha Mufti, nur zu knnen. Sinope, von Der neue dessen nach Rhodos in die als ein Werkzeug ermordeten Handscheris Wesir an Jussuf -Pascha, der frhere Vorgnger mit seinem Kollegen, dem Verbannung gegangen war 4), erschien in russischen Hnden Das franzsische 6). Ministerium hatte eine recht, wenn es behauptete, dafs die Trkei russische Provinz geworden sei und als solche betrachtet und behandelt werden msse " 6). Am 23. Dezember 1798 kam ein Allianzvertrag zwischen der Pforte und Rufsland zustande, der im Grunde nichts anderes als gegenseitige Hilfe vorsah *), und Mohammed Essad Efendi, - der neue Vertreter des Sultans in Berlin ber den Beitritt Preufsens zu 8) diesem Bunde erhielt den , zu Auftrag, 9). Am verhandeln 1) Acte ?i fragmente" II, S. 357, Nr. 2. 2) Doch erwhnt Knobeisdorf ein Memoire von ihm, in dem er der Pforte geraten habe, sich vor beiden kaiserlichen Hfen zu hten; ebenda II, S. 356. 3) Siehe meine Documente Callimachi" I, S. CLXXXU; Acte ?i frag mente" II, S. 360, Nr. 3. 4) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 558. 5) Ebenda S. 546, Nr. clxi. 6) La Turquie doit tre aujourd'hui regardee comme une province russe. Si la Porte publique 7) 8) ne sera revient pas donc forc6e et il faut le croire d'agir"; ebenda Suppl. I2, de son egarement, la Re- S. 197, Nr. VII, S. 47 ffSein Vorgnger war Aziz-Efendi gewesen; auch Pforte einen Vertreter; ebenda S. 18; vgl. auch S. 27. 9) Ebenda S. 49 ff. ; ber frhere Anerbietungen cclxxv. Zinkeisen siehe ebenda S. 20 Jorga, Geschichte in London unterhielt die der Pforte ff. des osmanischen Reiches. V. 9 an Preufsen Erstes Buch. 130 Viertes Kapitel. wurde dann noch ein englisch-trkischer Vertrag ausgesprochener Zweck die Vernichtung des franzsischen Levantehandels war. Das im selben Jahre mit Neapel unterzeichnete Abkommen hatte naturgemfs nur unter Januar 1799 abgeschlossen, 5. dessen geordnete Bedeutung. Die Waffenbrderschaft mit dem Zaren aber brachte den Osmanen nicht den Dezember konnte Heldentaten, die verrichtet hatten, geringsten Gewinn. Ende Bonaparte auch Syrien angreifen und die mameluckische Begs zehn Jahre frher hier erneuern; doch wurde er, nachdem Gaza und Jaffa besetzt worden waren, durch den hartnckigen Widerstand Akkons aufgehalten. Von Mrz bis Mai widerstand der grausame Dschezzar allen Anstrengungen des von der Pest heimgesuchten franzsischen Heeres, und das Genie des Befehlshabers richtete unter den ihm durchaus fremden Verhltnissen nichts als aus. Ein der Eroberer glcklicher syrischer Teildynast Italiens, der Besieger des deutschen Kaisers, der gefeiertste Kriegsheld Europas. Nach gypten zurckgekehrt, fand er an Stelle der mame luckischen Reiterei 20000 Mann osmanischer Soldaten, meistens Janitscharen und Reiter von den anatolischen Gtern Kara-OsmanOglis und Tschapan Oglis vor, die schon an der Donau ge kmpft hatten *). Bonaparte zerstreute sie in der Schlacht bei Abukir (Juli). Als er sich dann im August nach Frankreich zurckbegab, blieb unter Kleber ein Heer von 20000 tchtigen Soldaten im Lande, das trotz aller Hoffnungen der Parteignger einer dauernden Ansiedlung, einer Kolonisation" und trotz der Privatinteressen jener Offiziere, die an die Stelle der Mameluckenbegs getreten waren" 2), der Vernichtung durch die Krankheiten war - 1) Vgl. Photeinos IL S. 385386. 2) Die Offiziere, die an die Stelle der Beghs der Mamelucken getreten und grofse Gterbesitzer geworden sind"; Briefe Hammers, herausgegeben von Karl Hafne, in Mitteilungen des Instituts fr sterreichische Geschichte", 191 1 (XXXII), S. 469. Von 14 bis 15 Millionen waren die Einknfte des Landes auf 24 Millionen gestiegen. Die Franzosen schlugen auch Mnzen, die um ein gutes waren"; ebenda. Vgl. auch das mir unzugngliche Werk Frangois Rousseaus, Kleber et Menou en lgypte depuis le depart de Bonaparte, aot 1 799 septembre 1801, Documents, Paris 1900. leichter als die trkischen - Das osmanische Reich im Zeitalter der Franzsischen Revolution des fremden Bodens oder der von vornherein geweiht englischen Schiffen gypten geschickt, war. wieder Gefangennahme durch einige tausend Janitscharen nach Vorgnger teilten *). Syrien, und dieses er die das Schicksal ihrer kannte die Herrschaft der Pforte wieder wenigen Englnder Im November hatte die Pforte auf Endlich erschien der Grofswesir selbst in die die 1S1 usw. Franzosen der Besatzung an : von in El- Arisch wurden den Einwohnern grau zerfleischt 2). Verhandlungen Frankreichs mit Sidney Smith, dem englischen Befehlshaber in der Levante, schlugen fehl, und der am 28. Januar 1800 mit dem Wesir abgeschlossene Vertrag, der den ehrenvollen Abzug der im Lande befindlichen Franzosen und sogar Erstattung der Reisekosten vorsah, wurde von Bona sam Die parte, der in Frankreich Herr der Lage geworden sttigt. Die sondern nur war, nicht be Englnder ihrerseits wollten keine freien Soldaten, Kriegsgefangene auf ihren Schiffen zurckbefrdern. Der Grofswesir mufste also sehr gegen seine Neigung am 20. Mrz bei Heliopolis (Matarea) noch einmal das Glck der Waffen versuchen. Er wufste vorher, dafs eine neue Niederlage auf ihn froh, aus der unglcklichen Schlacht, die sein bunt zusammengewrfeltes Heer auseinandersprengte, sein Leben zu retten. Doch mufsten die Sieger Kairo, in das die Mamelucken bereits wieder eingezogen waren, durch eine Belagerung zurck gewinnen. Die Hauptstadt gyptens kaufte sich mit 10 Millionen Kleber hatte in Ibrahim -beg einen Alliierten gegen die los. besiegten Trken gewonnen und vertraute ihm Suez an, doch fiel jener bereits im Juni durch die Hand eines fanatischen Ule mas aus Alep 8). Sein Nachfolger Menou, eigentlich der letzte Anhnger der wartete, und war Kolonisationsidee , Stellung befestigen glaubte zu durch knnen. Annahme Von seiner des Islams Regierung seine durfte er keine Hilfe erwarten, denn das Mittelmeer gehrte den Engln dern, die jeden Versuch der franzsischen Flotte verhinderten. 1) zogs von 2) 3) Zinkeisen VI, S. 892 ff., nach den Memoiren Marmonts, Ragusa. Ebenda S. 894 895 ff. Ebenda. 9* des Her 132 Die Erstes Buch. wenigen im April Viertes Kapitel. 1801 nach Alexandrien gelangten Schiffe Gegen aus Toulon mufsten wieder nach Frankreic hzurckkehren. die Truppen englische die des bei Gaza im Lager stehenden Wesirs, gegen Abercrombys und die trkische des Kapu 14000 gelandeten Englnder1) konnte Menou Flotte dans, gegen die mit seinen 28000 Mann nicht aufkommen. in der Schlacht bei Alexandrien lische Heer hatte Truppen Zwar fiel Abercromby aber das eng Noch ehe die trkisch englischen gesiegt. sich auf Kairo in Mrz (21. 1801), - Bewegung setzten, willigte der fran Kapitulation, die sein Vorgnger zsische Befehlshaber also in die zurckgewiesen hatte. Im Oktober verliefs Frieden mit der Pforte sollte aber nicht sondern wo aus Bonaparte der Entwicklung 1) Harn mm er gypten. Der der mit der Koalition acht- bis zehntausend er diesen Begebenheiten, allgemeinen Lage in Europa, kmpfte, erfolgen. aus a. a. O. S. 468. Die Trken hatten einen Trofs von undisziplinierten zusammengelaufenen Soldaten"; ebenda. Fnftes Unglcklicher Kampf schreitende Anarchie Kapitel. Sultan Selims gegen die fort im Reiche. Verwicklung mit Fall Selims; sein Nachfolger Mustafa IV. Thronbesteigung Sultan Mahmuds II. Teilungsplne Rufsland. und Kampf gegen die Russen bis Bukarest Einer rhmte In von den dafs zum Frieden Befehlshabern der osmanischen Seemacht Toulon selbst erscheinen werde. sich, sogar manchen Ortschaften wurden die franzsischen er von (1812). vor Gefangenen sehr hart, ja ganz unmenschlich behandelt. So fand sich, den Leichnam des krepierten" Offiziers Rose in einem lassenen Felde zu achtete Armenier so verscharren, niemand anders *). Aber der Hafs, jener Hafs, oft hatten erfahren mssen zeitweiligen Verbrderung an der Seite der Alliierten , und der als einige um ver ver den die Russen selbst whrend dieser den trkischen Admiralen das Ankern unmglich machte und die Massen von gegen den russischen Gesandten Tamara aufbrachte2), gegen die alten Freunde im Westen nicht entbrennen. Ruffins Verhaftung war mit ausgesuchter Hflichkeit ausgefhrt Stambul konnte worden: erklrung nach vom Anbietung I. eines Kaffees Rebiulewel wurde vorgelesen, 1) Pouqueville III, S. 145. 2) Ebenda S. 218219: vgl. Zinkeisen VII, ihm die und 800 Kriegs Janitscharen S. 98, Anm. 1, S. 109 ff. aufgehetzt, stritten die Galiondschis auf den Strafsen Konstantinopels mit den gelandeten Russen (Pouqueville III, S. 216217), und, als der Kapudan zwei von den Aufhetzern hngen liefs, drohte das Volk mit Erhebung; ebenda. In Sinope konnte der russische Konsul kaum vor der Wut des Pbels gerettet werden; Hurmuzaki, Suppl. I9, S. 256. Durch die Reden der Ulemas 134 Fnftes Erstes Buch. begleiteten ihn den Giaur", Kapitel. Trme; eine Frau, die Hund", beschimpfen wollte, zum Kerker der Sieben den christlichen wurde gezwungen, davon abzulassen *). An eine Krieges war von vornherein nicht zu denken. Anderseits waren Gesichtspunkte noch Ideen des Sultans, unausgefhrt. Um pischen Provinzen Greise und Knaben die Osmanen in betreff der schlecht ziemlich Dauer dieses lange so oft berhrten bestellt. Die grofsen immer verhafster wurde, blieben noch ein Heer aufzutreiben, wurde in den euro der ein Mann zu pen waren stark gelichtet: kaum 6000 Mann zur Wehr offenbarte sich durch von schonen so 3). 2). sechs Die ausgehoben, ohne der zurckgebliebenen Trup standen gegen 1800 in ganz Morea Die schlechte Disziplin der Asiaten skandalse wie die Vorflle, Erstrmung Konstantinopel durch eine lazische Truppe, weil ein Kamerad hineingebracht war 4). Wenn trotzdem der Wesir eine auf 80000 Mann geschtzte Armee ins Feld stellen konnte, so gebhrt dieses Verdienst den Paschas von Bagdad, Alep und Damaskus: Dschezzar allein hatte 20000 Mann zu sammengebracht 5). der Sieben Trme so von Die Ruberbanden bten berall in unbeschrnkter Sicher heit ihr Handwerk: die Agas derer vom Berge Olympus waren Schon 1796 starb Mahmud sozusagen ffentlich anerkannt 6). Buschat, aber sein Tod hatte eigentlich nur dem Nachbar Ali, der aus fern er allem von Nutzen nun an zu ziehen Herr der verstand, gefrommt, albanischen Kste inso wurde. Nachdem er Epirus und Thessalien mit seinen Besitzungen vereinigt hatte, erstreckten sich seine Plne auch auf Mazedonien, und mehr als Korinths herab tete der Geist einmal warf sein Sohn Blicke auf Morea gierige des Ungehorsams Muktar 7)." und schamloser 1) Pouqueville III, S. 70 ff. 2) Ebenda S. 106. 3) Ebenda II, S. 29. 4) Ebenda III, S. 146 147. 5) Ebenda S. 214. 6) [Salaberry], Voyage, S. 135136 7) Pouqueville II, S. 159; vgl. IV, S. und S. 15 ff. der Hhe von An der Donau w 136, Anm. Plnderung 1. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 135 noch rger. Gegen Paswan, der sich unersttlich erwies, wurde der Ajan von Rustschuk, Tersenik Oglu, ein Gegner desselben - von alters her, ausgespielt. ten die kaiserlichen Truppen Rebellen, Craiova genen walachischen Oltlande Im mit den weit ins Land wurde von den kmpf eingedrun letzteren, die den Sieg errangen, vllig geplndert und in Brand gesteckt. Die Truppen von Ibrail, besonders die trkischen Kosaken, schienen nur da zu sein, um sich am Raube zu beteiligen. Diese Ko saken und die Albanesen rusis wurden weise ermordet mit den der frstlichen Garde Alexander Mu ihren osmanischen von heimlicher Zur selben Zeit endlich rckte Kara- Feisi *). Daghlis, Kriegsgefhrten den Rubern des Gebirges, bis Kirklisse und Siliwri vor, indem er sich die Abwesenheit des Wesirs und die Ungnade der Janitscharen zunutze machte. Auch folgenden Jahre liefsen sich die raubgierigen Konstantinopels sehen 2). Die gegen sie ausgeschickten Truppen gingen zum Feinde ber 3) oder wur den, wie die Georgier Betal Paschas und die Anatolier des Paschas von Nikomedia, der auch dafr erdrosselt wurde, vllig geschlagen4). In Morea walteten der Pascha, die Beis von Navarino, Koron, Modon, Misithra, Argos, Korinth, Patras, Gastuni usw. und die Khodschabaschis, Einnehmer der Steuer 5)' im Banden bis in der Nhe - nach Belieben ber die 400000 Griechen, die neben nur 15000 Trken und 4000 Juden die Bevlkerung der Halbinsel bildeten 6). Die gegen die Franzosen gesammelten Truppen taugten nichts: die Besatzung von Nauplion griff Tripolitza an 7). l) Photeinos Dionysios S. 113 ff. ville der a. vgl. Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 208 ff. O.; Studil si documente" VIII, Heldentaten Paswans besungen; Pouque O. S. 403 ff.; a. Ekklesiarch a. Auf den Schiffen wurden die a. III, S. 48. 2) Karl von Sax a. a. 3) Pouqueville III, 5) O. S. S. 149. 138; Niog'EXlrpopwrmwv", 1911, S. 253. 4) Ebenda S. 149150. Die Pforte nahm davon 2000000, der Pascha 1 000000, 1500000 diese Khodschabaschis. 6) 7) II, S. 1617. III, S. 14. Vgl. Richard Chan dl er, Voyages dans l'Asie dans les annies 1764, 1765 et 1766, II2, Paris Grece, faits Ebenda Ebenda Mineure et en 1806, S. 17 ff. ... 136 Fnftes Erstes Buch. In Asien selbst Abdelaziz, Kerbela busen arabischen Wehabiten unter Mohammed-Ibn-Seuds, der die Tochter geheiratet hatte, den Pascha von Bagdad, dem Sohne Abd-el- Wehabs und nach die schlugen Kapitel. einigen Monaten brannten sie (Imam Hussein) nieder ; bis - waren Persischen Meer die arabischen Rebellen Herren des Landes Khnheit wachsender heilige Stadt auch die zum der wurde neue Glaube Mit *). einfachen des ja selbst ohne Anbetung des Propheten, gegen die verdorbenen, ketzerischen Anhnger der erfundenen Sunna gepredigt 2). Derieh, die Hauptstadt der in der Wste, aber von hier war ein elendes Dorf Wehabiten, Boten des Sieges whrend vieler unaufhrlich gingen Jahre im fr den reinen Islam hervor3). als Auch November 1803 Abdelaziz erdolcht wurde, fing der Niedergang dieser gefahr drohenden Bewegung keineswegs an: dem Nachfolger des Er mordeten, Saud, stand eine noch glnzendere Zukunft bevor. Im Mai 1803 sollten die Vertreter der Reform des Islams Mekka Korans , ohne Moscheen und Palste , selbst, dann, 1804, auch Medina besetzen und reinigen"4). Das theokratisch damals aus patriarchalische - sieben von Reich der Wehabiten bestand Emiren verwalteten Provinzen 6) und fr die anderen Mohammedaner ein moralisches Vorbild Ras el den Hafen Kheyme, am : war durch Persischen Meerbusen, hatte ihr Berhrung, bis die Englnder Gebiet mit dem indischen Handel die Ortschaft ihre Hfen 1809 zerstrten6); Dscheddah am und Jembo waren Roten Meere. Aber, wie schon gesagt, nicht die Tchtigkeit des osma nischen Reiches, noch die ruhigen Zustnde im Heere des Sul tans hatten die herbeizufhren. Entscheidung Friede stand schon bevor. pischer und glnzenden Feldzug Bonapartes in Pforte und Rufsland verstndigt, den 1) Von Sax a. a. Noch Ein neuer vor dem euro neuen Italien hatten sich die Ionischen Inseln, die O. S. 144; Dallaway I, S. 77 ff.; nach gleichzeitigen Quellen Zinkeisen VII, S. 202 ff. deutschen und franzsischen 2) Ebenda. 4) Zinkeisen 6) Ebenda S. a. 212. a. O. S. 200 ff. 3) Dallaway 5) Ebenda. a. a. O. S. 80. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie sie Franzosen den gemeinsam entrissen eine hatten, autonome, jedoch dem Sultan tributpflichtige Gestaltung in der Zeit, usw. zu 137 neue, geben ; in allen Winkeln Europas Republiken entstanden, Monarchien, Prinzip der Autokratie am glaubten entschiedensten vertraten, den von ihnen befreiten" Griechen eine republikanische Konstitution geben zu sollen. Nach lngeren Verhandlungen mit den Vertretern derselben, beide mit italie einer war Capodistria, der Vater des knf nischen Namen russischen Kanzlers wurde die Konvention vom 21. Mrz tigen 1800 geschlossen, wodurch der Heptanesos" als tributrer Staat nach dem Beispiele des dank dem Einspruch der Pforte noch weiter fortlebenden Ragusa errichtet wurde. Der Tribut wurde ein fr allemal auf 75 000 Piaster festgesetzt. Neben dem Sultan erscheint der russische Kaiser als Garant der Privilegien dieser griechischen Republik. Ferner erhielt er auch das Recht, wo diese die das , in den unter der Macht Ali-Paschas stehenden Pltzen Albaniens ber die bens zu der Rechte des Beachtung wachen , stand christlich-orthodoxen Glau doch auf dem Staates neben dem beibehaltenen Lwen Evangelienbuch *) ; wie in den Wappen S. Marcos Frstentmern , so des neuen auch das sollten auch hier keine mohammedanischen Gotteshuser errichtet werden, und wie es zugunsten der Rumnen bei jedem Friedensschlsse vor geschrieben wurde, so hatten diese von einem grausamen Kriege heimgesuchten Gegenden whrend zweier Jahre die zur Zeit der venezianischen Herrschaft bliche Steuer nicht zu bezahlen 2). Von den anderen Mchten erkannte England schon 1801 die Republik der Sieben Inseln an, eigentlich nur, um eine Rck kehr der Franzosen in der Adria zu verhten 3) ; englische Schiffe und englische Truppen halfen sogar zur Wiederherstellung der Ruhe, die durch die Kmpfe zwischen den Aristokraten venetianischen Musters gefhrdet wurde 4). 1) Ebenda S. 91. 2) 3) 4) Zinkeisen Martens und den Demokraten VII, S. 511 ff. VII, S. 12 13. Ebenda S. 9394. franzsischen Geistes 138 Erstes Buch. Schon im hatte der Sultan Juli bald der Fnftes Preufsen, sollte, gebeten, sich Kapitel. persnlich den Knig darauf der Verbndete Rufslands von werden Wiederherstellung des Friedens mit Frankreich bemhen zu wollen : er verlangte nur die Rumung gyptens und die Anerkennung der neuen poli tischen auch Bildung um auf den Ionischen Inseln. den Herrscher an die erwnschte von sterreich, Selim III. wandte sich nachdem dieser Waffen Bonaparte geschlossen hatte, und verlangte von ihm die Fortsetzung des Krieges, selbstverstndlich nur, bis sich Frank Durch reich in die Wnsche der Pforte gefgt haben wrde. den am 9. Februar 1801 unterzeichneten Vertrag von Lunville blieb sterreich auch weiter im Besitze Dalmatiens 1). Einige Tage danach, am 23. Mrz, starb auch der romantische stillstand mit Paul, dessen oft wiederholte Versicherungen, dafs er den wnsche, aufrichtig gemeint Kaiser Fortbestand des osmanischen Reiches waren doch hatte er angenommen werden sollten mit seiner militrischen Dazwischenkunft be und als solche Paswan-Oglu droht, wenn er die Pforte noch weiter beunruhigen wrde 2). Mit Recht frchtete die Pforte, dafs die siegreichen Englnder, gegen welche sie sich brigens mit Ordensverleihungen und Geschenken zeigte, sich in gypten festsetzen wrden, wo langem eine stndige Handelsniederlassung zu grnden erstrebten. Tatschlich, whrend sechs Linienschiffe die gyp tische Kste bewachten, standen in der angeblich fr die Trkei wiedereroberten Provinz 5000 Mann indischer Truppen, die, da hchst dankbar sie seit sie sich wohner zum nur konnten in mohammedanischen Glauben bekannten, die Ein zugunsten einer neuen Herrschaft stimmen allzu leicht 3). Am 9. Oktober wurden endlich die Friedensprliminarien Frankreich unterzeichnet. Bonaparte hatte gypten preis gegeben und 1) Es Grofsherzog beanspruchte suchte aber von Toskana aus zu darin nur dieser Provinz vllige Gleichstellung eine Apanage mit den fr den vertriebenen machen und wollte sich mit den Donaufrstentmern schadlos halten; ebenda S. 137. 2) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 208 3) ber einen englischen Agenten in 209. Bukarest siehe ebenda S. 209. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie Englndern; nicht nur wurde fr November ihren hielt der Sebastiani, seinen Einzug die schlge, Vertreter in Paswan-Oglu Republik anerkannt, gemeinsam mit Rufsland die Fortbestand. unbehelligten neue 139 die Ionische sondern Frankreich bernahm auch Garantie usw. der Schon Republik, Konstantinopel. Ende General Die khnen Vor durch seinen nach Paris geschickten Vertreter, den Serben Nedelja Popowitsch, machte, dafs er Frank reich zur Ausfhrung aller Vernderungen, die sie der Regie rung des osmanischen Reiches als vorteilhaft erachten konnte, ver blieben unbeachtet. helfe"1), dafs die Auch der erste Konsul erklrte, der Sultane in seiner des Reiches Erhaltung jetzigen Gestaltung wnsche 2). Sebastiani wurde, er nur dem gebruch empfangen und Beglaubigungsschreiben Bonapartes Trotz der Gegenbemhungen Englands wurden die Pr aus. liminarien noch vor Ende des Jahres ratifiziert. Somit war die Mission Sbastianis glcklich erfllt. Bei den zwischen Frank reich und England in Amiens erffneten Verhandlungen ver sprach der trkische Vertreter in Paris, dafs die den Franzosen hatte doch der lstige mameluckische Herrschaft in gypten Wesir und der Kapudan die meisten Begs meuchlings ermorden oder verwunden lassen 8) aufhren, und dafs alle nur mg lichen Handelsbegnstigungen auch ihnen erteilt werden wrden. Der am 27. Mrz zum Abschlufs gefhrte Frieden von Amiens betraf auch die Garantierung der Integritt des os manischen Reiches. Bonaparte verlangte sogleich, dafs die Pforte auf Grund der Prliminarien den Vertrag mit ihm schliefse, und Galib-Efendi, eine hervorragende Persnlichkeit lichen Zeremoniell zuwider, hndigte ihm persnlich das vom Sultan selbst Efendis, reiste nach Paris, um den Friedensakt am unterzeichnen. Die erlauchte Pforte gebe ihre Zu 25. Juni ihre Interessen im Vertrage von Amiens zu was ber dem, stimmung unter den zu zwischen Frankreich und 1) De England concourir de tous vernement francais croirait utiles ces entschieden worden ist. tous les moyens pour lui de faire que le Gou le Gouvernement de changements dans Alle l'Empire ottoman"; ebenda S. 217, Nr. cccn. 2) Ebenda S. 212, Nr. cccn. 3) Die anderen hatten sich unter englischen Schutz gestellt. Erstes Buch. 140 Klauseln dieses durch seien Fnftes Kapitel. Vertrages, welche die Erlauchte Pforte betreffen, den vorliegenden Vertrag erneuert"1), hiefs es in diesem Staatsakt. Schon hatten die Spitze von Grofswesir Englnder dem noch in gypten an der Truppen befindlichen syrischen die Versicherung gegeben, dafs sie keineswegs ge und albanesischen sinnt seien, die Mameluckenherrschaft wiederherzustellen. liefsen aber die bei ihnen weilenden Begs nach Sie Obergypten entfliehen und beantragten durch den nach Konstantinopel ge schickten General Stuart deren weitere Duldung als Privatpersonen in dem Die von ihnen bisher verwalteten und beherrschten Reiche. Rumung desselben wurde ebenso dem Diwan wie dem im Sebastiani, der nunmehr Republik fr die Der neue Pascha Levante" war, verweigert. geworden ganze Mahmud Khosrew hatte nicht einen einzigen Vertreter in den besetzten Hfen Alexandrien, Damiette und Rosette. Die Schwie rigkeiten, die sich der Abfahrt der englischen Truppen aus gypten entgegenstellten, wurden nur dadurch entfernt, dafs die Pforte sich durch den frmlichen Vertrag vom 9. Januar 1803 verpflichtete, das Verweilen der Begs in einer obergyptischen Ortschaft ohne jegliches Gefolge zu dulden. Im Mrz verliefsen Oktober in Alexandrien erschienenen aufserordentlicher Gesandter der franzsischen die letzten englischen Dadurch aber Ende. Die und einer 1802 den Soldaten den Boden waren die gyptischen gyptens 2). Wirren noch nicht Albanesenfhrer Mehemed-Ali, einem Mazedonier der einige Zeit als Tabakhndler fungiert hatte, 1) La traite conclu zu Begs verfgten immer ber ein zahlreiches Gefolge, von ihnen, Osman Bardissi, hatte schon im November Pascha Khosrew besiegt. Als sich nun dieser an dem aus ohne Kawala, an die Sublime Porte accepte ce qui a son egard a ete" determine dans le Amiens entre la France et rAngleterre. Tous les articles de ce la Sublime Porte sont formellement renouveles par le qui ont rapport traite." der Sekretr des osmanischen Gesandten in Paris, zahlte Kodrikas, present mit seinem Kopfe fr einen angeblichen Verrat; Denkwrdigkeiten der rum nischen Akademie", XXXIII, S. 153. 2) Nach den preufsischen Gesandtschaftsberichten Zinkeisen VII, S. 94 ff. traite Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie 141 usw. die ihm grofse Zukunft, bevorstand, zu denken, rchen wollte, Feind, und zwar den rgsten. Tahir, gewann der Befehlshaber ber die Arnauten, der sich ebenfalls gegen den geldbedrftigen Khosrew erhoben hatte, fiel 1803 im Laufe einer neuen Revolte. Ein arabischer Pascha, Ahmed, der sich zu gyptens bemchtigen versucht hatte, fiel in die Hnde des er einen nur aufstrebenden neuen Emporkmmlings, der nun ber alle Albanesen Auch der Pascha Khosrew, der sich nach Damiette Gefangener. Eigentlich fhrte Osman Bardissi die Regierung, und die Englnder leisteten ihm unzweifelhaft Untersttzung. verfgte. geflchtet hatte, wurde sein Der unermdliche Pascha Dschesaerli-Ali der die gyptischen , ein Verhltnisse trotzdem in Alexandrien vorzglich kannte, behaupten, wo er durch Tscherkesse, konnte sich seine Grob heit einen leidenschaftlichen Konflikt mit den Konsuln, die sich sogar auf die im Hafen befindlichen Schiffe zurckzogen, hervor rief. Die Pforte schien aber des keineswegs an die Vernichtung eher bereit, Mameluckengesindels ehrenhafte zu lassen. Ali-Pascha bevorzugte, Stellung sich auf nach den Bardissi und Mehe Osman Kairo, begab Weg med-Ali zwangen ihn, sich im Januar 1804 zu ergeben; nach einigen Tagen wurde der osmanische Statthalter ermordet. Durch die Ankunft des nach England geflchteten Neben buhlers Mohammed-Elfi wurde nun auch die Stellung des nominellen mameluckischen Herrn von gypten sehr gefhrdet. Osman und sein albanesischer Gegner schlugen ihn aufs Haupt. Als dann jener sich endlich gesichert glaubte, forderte dieser gebieterisch den Sold fr seine Arnauten, was einer Kriegserklrung gleichkam. Das zu denken, sondern war ihnen eine Volk Kairo von protestierte nahm Mehemed-Ali Partei fr gerettet zu zu neuen Steuern, und nun froh, sein Leben war gesetzmfsige Regierung im Namen erlangen, gerieten die Parteien wegen der Person Um eine haben. des Sultans gegen die dasselbe; Osman des noch in Haft befindlichen Paschas Khosrew in Streit. wurde der Pascha Vorstand von Alexandrien, Kurschid, gerufen, der albanesischen Herrschaft 1804 erhielt stndischen er als zu fungieren. Im April Ernennung von der Pforte, wobei den Auf Trotzdem die Amnestie zugesichert wurde. die volle Dann um Fnftes Erstes Buch. 142 Kapitel. Franzosen den Mamelucken Osman untersttzten, wurde er von Kur schid und Mehemed-Ali gezwungen, sich in der Festung Minjeh zu So hatte bergeben. Als aber der in Besitz. geschtzten und das ganze Land 1805 auf die soeben den wegen seiner angekommenen Energie hoch Mehemed-Ali entfernen wollte, wurde Festung Kairos belagert. Die Delis hatten geliebten diesem in der von Sieger, gesttzt, auch kurdischen Delis er Kurschid wirklich Scheikhs, Ulemas und Kadis der Haupt stadt, die oberste religise Autoritt im Lande, verlangten nun dafs der verstndige Mazedonier mit der Statt von der Pforte, seine Sache verlassen. Die halterschaft heiligen gyptens Bedingung, den entrichten, belehnt unter der Stdte auch weiter zu Tribut fr die Nach werde. Kapudan selbst erschienen war, um Kurschid zu ent der neue Gouverneur die frechen Delis verjagt nachdem fernen, und die immer hoffnungsvollen Begs hingerichtet hatte, geschah dem der diese Belehnung am hatte Die Pforte 1. April dadurch am 1806 mit fernen grofser Nil einen Feierlichkeit. neuen, krf Staat begrndet. tigen Vorlufig bemerkte Pascha sie zwar dieses nicht, und, als Abdullah- Damaskus, der sogar vor Bagdad erschienen war, in seiner Revolte unglcklich wurde , und der greise Dschezzar schon im Mai von 1804 sein Leben endete, konnte sich der Sultan freuen, dafs seine vereinigt syrisch gyptische Erbschaft wieder mit dem Reiche - *). Die Wirren nach dem Tode des Tyrannen Sy Kechaja, und dem Pascha von Alep, wobei auch der neue Kapudan kompromittiert wurde, dauerten nicht lange nachdem die Pforte den Nachfolger Dschezzars als Pascha von Akkon anerkannt hatte 2). war riens, der Kampf zwischen Ismail, Noch im von er 1802 wurde der Krieg gegen Paswan-Oglu hochfliegenden Absichten trug und einen Nachfolger Schahim Girais bei sich hatte, wahrscheinlich in Konstantinopel gelegentlich einzusetzen begonnen 3) Dschinghiz, den Jahre dessen , der sich mit I) Zinkeisen a. a. O., nach Olivier a. Sax, S. 142 ff. 2) Zinkeisen VII, S. 199 ff. 3) Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 209ff. - , a. O. II, S. 255 ff. Vgl. auch Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 143 gedachte. Wieder befehligte der persnliche Herrn, Tersenik-Oglu, der Ajan von Rustschuk, Rebellen geschickten Truppen, die nicht mehr taug vielleicht ernstlich Feind des Vidiner die gegen den jene Paswans selbst. ten als genommen, aber, fr seinen Eifer um zu den Kladowo und Kraina wurden auch ein uenen walachischen Frsten Michael Sutzo bestrafen, kam Manaf-Ibrahim in das Oltland, Weg durch die kaiserlich-osmanischen Soldaten, die im Herzen fr den Vidiner Pascha waren und dazu noch den Sold nicht fand seinen erhalten hatten, und drngte im Mai die Paswandschis bis nach Tirgu-Jiiulul ins Gebirge hinein ; alle Marktpltze wurden entweder geplndert oder von den erschrockenen Einwohnern verlassen. Die gegen sie ausgeschickten Kosaken des Paschas von Ibrail, Arnauten des Frsten und asiatische Reiter der Nacht Trinkgelage mit den Bevor diese letzteren endlich der Frst selbst das glaubte bedrohte Bukarest verlassen sollen. Aidin hielten in von ihnen verfolgten Aufrhrern. Rckzuge gezwungen wurden, angeblich von den Banden Paswans von zum und nach Kronstadt flchten zu Rat hatten ihm sowohl der kai Diesen verhngnisvollen Agent, wie auch der russische Oberst Barozzi, aus Naxos gebrtig, erteilt; des letzteren Mission in der Walachei war, lediglich zugunsten seines Herrn zu Unruhen aufzuhetzen 1). Als sich keiner der Fanarioten bereit zeigte, die Verwaltung der Walachei serliche in einer solchen Krisiszeit zu bernehmen, ischen Herrscher Alexander Sutzo auch einige Monate anvertraut2). whrend Schon wurde dem moldau dieses Frstentum auf standen in Bukarest, das Gelsten des schlimmsten den zgellosen einiger Tage anheimgefallen war, der Pascha von Nikopolis, Hassan-Aga, Tersenik-Oglu selbst. Nachdem auch der neuerdings er Pbels und Befehlshaber Grdschi-Osman, gewesener Pascha Silistrien, dann der Huptling der Banditen, die Adrianopel nannte oberste von und Philippopel angegriffen hatten s) , daselbst eingetroffen war, nach Photeinos, DionysiusdemEkklesiarchen, diplomatischen Korrespondenzen in meinem Aufsatz in den Denkwrdigkeilen der rumnischen Akademie", a. a. O. S. 155 ff.; vgl. Zink eisen VII, S. 241 ff. 2) Ebenda. 3) Zink eisen VII, S. 226 ff. i ) Zusammenstellung und verschiedenen wurde Kriegsrat gehalten, im Noch nahmen. Frstentum den russischen wollten, zurckkehren, als bis ein von war von der Pforte Von Kenntnis zur an nun Frsten auf sieben nur das der Hattischerif des Sultans sie gegen griechischen Kollegen Petersburg und der Der Konsul Rufslands in den her beauftragt, die vertrags Ungerechtigkeiten Nachteil der Rumnen verbten widrigen, und Erpressungen durch zum teil Bojaren und Bischfe Agenten aufgemuntert, nicht eher trkischen Kaufleute sicherstellte. Frstentmern Paswandschis die entflohenen neuer mglichen bergriffe der Donau Ajans mufsten Sommer rumen1). Siebenbrgen Kapitel. dem alle an nach Die alle Fnftes Erstes Buch. 144 den Gesandten General von Tamara bringen 2). Regierungsdauer der rumnischen Jahre festgestellt, und ihre Absetzung sollte war zu die im Einverstndnis mit dem russischen Gesandten und nur auch mufsten die gemeinsam festgestellte Vergehen erfolgen Ratschlge des genannten russischen Vertreters be folgen3). Dieser Akt sollte eigentlich, mit jenem ber die Ionischen Inseln und die neuen albanesischen Besitzungen der Pforte, die Stellung aller orthodoxen Christen im Reiche regeln. Als die Flchtlinge aber zurckkehrten, waren sie im Jahre 1 803 Zeugen eines neuen Einfalles seitens der Ruber von Vidin. Im Januar kamen diese ber die gefrorene Donau unter demselben der schon 1802 ins Land eingedrungen war. Manaf-Ibrahim Konstantin Ipsilanti, der Nachfolger Alexander Sutzos, trieb aus fr ; Frsten die , Kosaken unechter, moldauischer Herkunft, Einwohnern des oltenischen ein Korps zusammen, gegenberstehen Gebirges und war sollte. So wurde denn aus Paswan-Oglu bewogen, 4). aber der letzte Friedensbruch 1) Photeinos a. a. O. S. 440 ff. 2) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 243ff., schichte des rumnischen Volkes" S. Arnauten, Kaufleuten selbst das, mit Geschtzen versehen, dem Feind seine Banditen nach Vidin zurckzurufen Dieses aus aus Nr. Paswans, der nach cccxxxvin. Vgl. meine Ge II, S. 203 ff. 3) Sturdza a. a. O. I, S. 259 ff. 4) Photeinos a. a. O. S. 447 ff.; vgl. Dionysius der Ekklesiarch, 204ff.; Studili documente" VIII, S. 117 ff.; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 282 ff. Unglcklicher Kampf Sultan Selims einigen Jahren Witwe noch sehr , gegen die fortschreitende Anarchie jung x) starb , usw. der Gemahl ; 145 seiner nicht imstande, eine solche Erbschaft zu beherrschen 2). Schon frher war Manaf Ibrahim von dem Rustschuker Pascha war - ermordet worden 3). Was Grdschi-Osman und seinen Gefhrten Omer-Pascha betrifft, so wurden sie mit Ehrenerweisungen nach Asien geschickt, wo sie in Kaisarieh und bzw. Erserum von Tscha- pan-Oglu, dem grofsen Lehensherrn, und dem rasch aufsteigen den Tajar-Pascha von Dschanik-Trapezunt ermordet wurden. Als sich nun Tajar selbst gegen Tschapan-Oglu wandte und Tokat, Amasieh und Angora besetzte, wurde er 1805 gezwungen, in Rufsland Zuflucht zu suchen *). So Ali -Pascha war einzige geblieben. In ein tchtiger Mithelfer allen den von grofsen Ruhestrern der letzten Zeit hatte im Kampfe der sich aber als er gegen die Bandenfhrer er wiesen. Nachdem 1800 das starke Suli im Gebirge, das eine mutige griechische Bevlkerung verteidigte, vergebens ange griffen, nachdem er im folgenden Jahre gegen seine Nach er Nebenbuhler, die Befehlshaber von Berat und Delvino, es Truppen, darunter auch Artilleristen 5), gefhrt hatte gelang ihm auch wirklich, Delvino zu besetzen, und Ende 1803 wurde Suli von seinen Einwohnern verlassen 6) wurde er mit dem Ordnen der rumelischen Angelegenheiten betraut. Schon barn und seine , forderte 1802 er die im Heere Grdschi-Osmans ihm Albanesen auf, seinem Befehle sich Beglerbegs Rum auf und rckte bis von schon verlor er zu Folge. zu begeben, befindlichen und sie leisteten auch Er trat dabei in der aber, indem er Eigenschaft eines Philippopolis vor. 1803 noch einmal in Verdacht kam, 1) 1803 zhlte er 34 Jahre; ebenda S. 255, Nr. ccCLra. 2) Andreossy a. a. O. ; Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 590. 3) Zinkeisen VII, S. 251. 4) Von Sax, S. 145146. 5) ber deren Bewaffnung und Bekleidung siehe Pouqueville I, a. a. O. S. 86. 6) Vgl. "EXXijvoftvqfuov" 1911, S. 254. ber Suli siehe Zinkeisen VII, anzour-Efendi, Memoires sur gouvernement d' Ali- Pascha, Paris 1827, S. 40 ff S. 271 ff.; Ibrahim-M dant le Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. la Grece etl'Albanie pen- . V. 10 146 Fnftes Erstes Buch. diese hohe Stellung Kapitel. und wurde durch den Pascha von Saloniki, der die Mission erhielt, die Ruberbanden zu bekriegen, ersetzt x). Noch im Jahre 1806 sollte aber die Pforte, die bisher mit Rubern, Rebellen und aufstndischen Statthaltern genug zu gehabt hatte, in einer Zeit, als der 1804 zum Kaiser gekrnte Napoleon Bonaparte Reiche zerspaltete und Provinzen verteilte, sich einem neuen russischen Angriff gegenbersehen, der wie jener Katharinas II. nichts Geringeres bezweckte als die Vernichtung des Reiches der Barbaren am Bosporus. schaffen , , , Bald nach dem Frieden seinen frheren Einflufs in von 1802 schien es, dafs Frankreich Konstantinopel wiedergewinnen werde. Der Sultan wufste sehr gut, wie viel sein neues Heer von Bostandschis, das schon 1 798 mit 400 Geschtzen gegen Paswan ziehen konnte, 1799 tigen aus den 3 Soldaten und 1803, ein Ende machten, aus 4000 nach Syrien geschickten tch als es dem Ruberwesen in Rumelien 10 000 Nisams bestand, den Franzosen schuldig war 2). Die Ingenieurschule von Sudledsche war von Lafitte gegrndet worden, und Konstantin Ipsilanti, der neue moldau ische Frst, bertrug das Werk Vaubans ber die Befestigungs kunst fr ihre Schler ins Trkische 8) : viele Lehrer waren durch Aubert Dubayet nach Konstantinopel gefhrt worden. Die neue osmanische Flotte war auch eine franzsische Schpfung; fran zsischer Geist herrschte ausschliefslich in der neuen, durch den Kapudan Ktschk-Hassan begrndeten Marineschule 4). Ein karto graphisches Institut und eine Druckerei wurden in Skutari durch dieselben europischen Kulturtrger angelegt 5). Fr die Persn lichkeit des neuen Kaisers im Westen empfand Selim die grfste 1) Zinkeisen 2) Ebenda VII, S. 226 ff.; Mendelssohn-Bar tholdy a. a. O. S. 96 ff. Vgl. Tsch eleb i-Efendi, Erklrungen ber den Ursprung der Nisami-Dschedid, im Anhange zu Wilkinson, Au Account of the principalities of Wallachia and Moldavia, London 1820; Mahmud ReifEfendi, Tableau des nouveaux reglements de l'Empire ottoman, Paris 1802; Seid Mustafa, Diatribe sur l'etat actuel de l'art militaire, du g6nie et des sciences Constantinople, Skutari 1803; die zwei letzten mir unzugnglich. 3) Vgl. Zinkeisen a. a. O. S. 332 mit Acte ?i fragmente" IL S. 356. 4) 5) S. 227, 318 ff. Zink eisen a. Ebenda S. 337. a. O. S. 334335- Unglcklicher Kampf Ehrfurcht, und Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie er hatte ihm den Einfall in gypten usw. seit 147 langem verziehen. Entrstung ber die Absichten der Englnder in diesem gypten, wo die Begs nach der Rumung des Landes beim bri tischen Konsul immer Aufmunterung, Schutz und vielleicht auch Die Geldvorschufs fanden, der Unwille ber die herausfordernde Auf fhrung und den beleidigenden Hochmut der in Konstantinopel weilenden Offiziere englischen nchtlichen Abreise hatte Kunstschtze in Athen der und berchtigte bei seiner Diplomaten durch den Lord brutalen Elgin 17 Raub der Kanonenschsse trugen auch, ebenso wie der althergebrachte Hafs gegen die Russen, selbst wenn sie als Freunde erschienen, viel zur vlligen Vershnung mit den alten, guten, treuen Freun den, den Franzosen, bei. geben lassen *) keineswegs gefgige und rcksichtsvolle neue Gesandte Napoleons, General Brune, sehr wenig zur Verstrkung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen seinem Herrn und dem von diesem offen verachteten Sultan 2). Dafs in dem schon am 18. Mai 1803 ausgebrochenen Kriege zwischen Frankreich und England die Trkei sich als neutral erklren werde, war zu erwarten, und dieser Entschlufs hatte gewifs nicht allzu grofse Be deutung. Aber als die Englnder von der Mglichkeit eines An griffs auf die Integritt des osmanischen Reiches seitens der Franzosen zu sprechen begannen und von der russischen Ge sandtschaft in Konstantinopel, an deren Spitze der in Neapel gewesene Graf von Italinski stand, in dieser Richtung untersttzt wurden, ging die Pforte so weit in ihren widersinnigen Befrch tungen, dafs sie, statt die Rumung der Ionischen Inseln, wo sich der Zar 1 5 000 Mann und eine ganze Flotille hielt, zu verlangen, einen geheimen Vertrag mit diesem schlofs, kraft dessen 150000 Zwar half der Russen und ein starkes Geschwader den Eintritt der Franzosen in Morea verhindern sollten ferman der Freundschaft " 8). 4) Im April wurde dennoch der mit den Franzosen Generalkundgegeben und Ebenda S. 148. 348 ff. Ebenda S. 356. 4) Ferman genlral d'amitie". 1) 2) 3) Ebenda S. 10* Erstes Buch. 148 Fnftes Kapitel. alle ffentliche Kritik gegen dieselben verboten *). Der berch tigte Jussuf-Aga, Walideh-Kehajassi, hat mir sagen lassen, dafs er grofse Neigung werde. zu mir habe und wnsche, dafs ich sein Freund Der Reis-Efendi ist gegen mich ufserst zuvorkommend Freundschaftserweisungen", schreibt im und berhuft mich mit selbst Dafs die noch sich Pforte weigerte, entsprach Bonaparte lichen Gesinnung gegen diesen, sondern nur der altherge brachten Abneigung der Osmanen, Erben der Kaiser des Ostens, gegen jedes neuerrichtete Kaisertum, welches nach ihrer Anschauung die Weltstellung der Sultane vermindert htte. Dieselbe Stellung nahm Mahmud auch in betreff des durch den Willen Napoleons fr Franz I. neuerrichteten Kaiserreichs ster Brune April 2). nicht einer feind als Kaiser anzuerkennen, reich ein, das bisher Fortsetzer der Tradition des Heiligen Dafs aber Rmischen Reichs deutscher Nation gewesen war 3). und spter England bei dieser milden, auch Rufsland " vorlufigen Weigerung die Hand im Spiele lfst sich nicht hatte, leugnen. Ende des Jahres drohte Italinski sogar mit einem frmlichen Friedensbruch 4). Am 18. Dezember verliefs nun auch Brune, nachdem er schon lngst seine Abreise in Aussicht gestellt hatte, die trkische Haupt stadt und schlug den langen Landweg ein, um sich nach Hause zu begeben 5). Der Sultan glaubte sich tatschlich durch seine Vertrge mit Rufsland und England gebunden, die neuen Zustnde in Frank aber hartnckigen reich nicht anerkennen zu drfen. Er liefs aber nach Paris die Versicherung bermitteln, dafs er nach Ablauf der Frist dieser Verabredungen das neue Kaiserreich auch ffentlich anerkennen werde. Darauf antwortete Napoleon mit der Entscheidung, dafs Halet-Efendi, der osmanische Vertreter in Frankreich, nicht mehr l) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 299, Nr. cdx. 2) Le fameux Yussuf-Aga, Valide-Kiayassi, m'a d'amitie" pour moi, qu'il dsirait que je fusse son de prevenances et de demonstrations"; ebenda. 3) Zinkeisen VII, S. 362 ff. 4) Ebenda S. 371. 5) Ebenda S. 379. ami. fait dire qu'il avait Le Reis-Effendi beaucoup me comble Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie als solcher betrachtet werden knne an er 149 Der eigenhndige Brief, sofortige Erklrung her Erfolg: der Diwan weigerte sich den Dolmetscher Joubert, in desselben, berbringer Selim III. richtete, beizufhren, blieb aber ohne den usw. sogar, den feierlicher Audienz dem Sultan *). eine um vorzustellen; bei einer verab Gefolge desselben gab Joubert den Brief des ersten Kaisers Europas" in die Hnde eines Wrden trgers des Serais ab 2). Erst nach lngerem Verhandeln ging die Antwort an unsern Freund, den erlauchten und geschtz Ein kostbarer Federbusch und ten 8) Freund Bonaparte ", ab 4). ein Schwert begleiteten die *in solchen allgemeinen Ausdrcken gemachte Sendung 5). Im neu ausgebrochenen Kriege, in dem Rufsland und England mit sterreich vereint gegen den kaiserlichen Eroberer kmpften, trug dieser 1805 so entscheidende Siege davon, dafs die Pforte den Mut fand, sich einige Zeit gegen die von seiten seiner bisherigen Vormnder ergangenen Forderungen, die Ver redeten trge Begegnung von und 1799 eines 1798 die sich erneuern, aufzulehnen. 1803, von der Kehaja-Bei, und der Kafedschi des Sultans Amte oder waren in - Hamids a. a. Anm. allein , der 1) Ebenda S. 2) Ebenda S. und durch gewonnen war, starb im Partei, der , am sein Stellvertreter, Rustem- standen 7) Ungnade gefallen; dagegen Ibrahim -Efendi und der schk Hussein Die Sultanin Einflusses erfreute Die anderen Fhrer der russischen Jahre 6). Grofswesir Aga zu grofsen Jussuf-Aga fr Rufsland mutter, ihren Gnstling selben mit dem , nicht mehr im hatten Ismet-Bei, in Kapudan Kt- Kislar-Aga, die zwar Esmes, der Tochter Abdul7. Dezember 1803 starb 8),ihre hauptschlichste dem Gemahle 380. 383384. 3) Magnifique et conside>e." 4) Ebenda S. 385386. 5) Ebenda. 6) Ebenda S. 390. Vgl. ebenda S. 225226; Photeinos II S. 380. 7) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 256. 8) Zinkeisen VII, S. 177, 343; Pouqueville III, S. 205206; Struve O. S. 197; Andrgossy, Constantinople et le Bosphore, S. xxv und 2. Der Kapudan verfgte ber einen schnen Palast, wo er den Sultan empfangen wollte. Erstes Buch. 150 Fnftes Kapitel. Der Friede Sttze hatten, die Gunst des Herrn gewonnen. sterreich wieder gedemtigt, Prefsburg die Franzosen auch in Istrien und Dalmatien, hatte Durch den darauf lande der Trkei. und nun einem von standen Nachbar geschlossenen Vertrag mit Preufsen, welches das seit langem erstrebte Hannover erhielt, Napoleon, wenigstens vorlufig, die Freundschaft einer Macht, die in Konstantinopel eine privilegierte vertrauliche Stel lung genofs, gewonnen. Aber einen Krieg mit Rufsland wollte der Sultan doch nicht, obgleich er ber einen grofsen Kriegsschatz, der sich aus dem Einkommen der Timargter, der Taxen und der Zlle erneuerte 37250000 Piaster x) von den neuen, 1798 eingefhrten Ab gaben verfgte, obgleich die unter dem Habubat-Nasiri stehenden permanenten Magazine voll waren 2) und sein neues Heer, das nach dem Hattischerif von 1805 aus allen Moslems zwischen dem 20. und 25. Jahre rekrutiert werden sollte ungeachtet es von den 1806, Janitscharen angegriffen und besiegt neuerdings, worden war, sich zum Losschlagen bereit hielt 3). Schon am 30. De zember 1805 wurde denn die Erneuerung des Bndnisses mit Rufs land unter dem von dem energischen Italinski ausgebten Drucke hatte , , unterzeichnet, und in Frankreich entschuldigte sich der neue Reis-Efendi Nasif dadurch', dafs die Nachricht des Sieges von Austerlitz allzu spt in Konstantinopel angelangt sei 4). Da nur als Kaiser, sondern auch als gegen wurde Napoleon nicht Knig von Italien anerkannt. den Diesem Systeme des fortwhren gegen die bermacht seiner alten und neuen erhob die Pforte ebensowenig Protest gegen franzsische Annexion Ragusas wie gegen die Fests Nachgebens zufolge Freunde die etzung der Russen in den Bocche di Cattaro, die aber Napoleon schon 1806 mit Dalmatien vereinigte, die Entgegennahme der 1) Frher, 1798, nur 32250000. Die Gesamtsumme der Reichseinknfte er reichte 45 330000 Piaster alter Steuer, nach der Rechnung von 1786. Hurmu zaki, Suppl. I2, S. 264 265, Nr. 2) Zinkeisen VII, S. 329. 3) 4) Ebenda S. 342 ff. Ebenda S. 391 392. cccxv. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie Huldigung Montenegros Albanesen von Sieben Inseln fr das den Zaren und durch russische Heer in der usw. 151 die Werbung Republik der 1). Wetterfahnenpolitik wurde aber die Pforte schon energische Verlangen Napoleons, die Klientel mit ihm einen hartnckigen Krieg fhrende das politik gegen Rufsland aufzugeben, herausgerissen. Am 10. August 1806 langte General Sebastiani, als verstndiger Diplomat und guter Kenner Der Zweck der morgenlndischen Sitten, in Konstantinopel an. Aus dieser 1806 durch das seiner Sendung war, die Pforte einem entscheidenden Schritte zu gegen die ihr vom Zaren gesetzten Grenzen zu anderes Mittel erschien so passend, wie die bewegen. Kein Entfernung der rumnischen Frsten, von denen Ipsilanti auf ausdrcklichen Be fehl Rufslands, das vom preufsischen Gesandten in Konstantinopel privaten Rcksichten untersttzt wurde, seine Ernennung er zwungen hatte, whrend der moldauische Hospodar" Alexander Murusi als ein blofses Werkzeug des erstgenannten betrachtet wurde ; Dimitraki, einer der Brder Alexanders-, galt als der eigent liche Lenker des Kehaja-begs Jussuf, in dessen Hnden noch die Reichsangelegenheiten ruhten. Jussuf selbst mufste sich in die Notwendigkeit fgen. Beide Frsten wurden ersetzt, angeblich weil sie ihre Abdankung ein gereicht htten, eine faule Lge, die zur Bemntelung der durch aus den letzten Hatischerif verbotenen Schwger Alexander Sutzo und Absetzung dienen sollte. Skarlat Kallimachi Die wurden an ernannt, whrend ein Handscheri sich zur Stellung Dolmetschers der Pforte emporschwang 2). Jussuf unter deren Stelle eines nahm sobald eine Pilgerfahrt nach den heiligen den Russen Sttten. fliehen, wh rend Murusi, den das Gewissen weniger drckte, seine Mafs regeln traf, um sich nach Konstantinopel zu begeben. Recht spt entfernten sich daraus die neuen Frsten, von denen Kalli Ipsilanti zgerte nicht, machi erst am zu zu 25. Oktober in seine frstliche Residenz l) Ebenda S. 394 ff. 2) Die Ernennung geschah am 24. August. von Jassy 152 Erstes Buch. einzog. Fnftes Kapitel. Vor seiner Ankunft hatte sich der einer der Griechen geheime Agent des eine wich immer die Zaren, Rodofinikin, tige Rolle in der russischen Diplomatie des Orientes spielten, zurckgezogen und dadurch gegen die vertragswidrige Vernde rung der Frsten Protest erhoben. Nur einige Bojaren, die Rufs land noch nicht gewonnen oder eingeschreckt hatte umgaben , den neuen Herrn. Schon hatten sich ihnen zwar die Russen und Englnder Italinski drohte mit zugefgte Demtigung vllig gercht. Abfahrt und siedelte auch auf ein im Hafen fr die von Konstantinopel befindliches Schiff ber; Arbuthnot, sein englischer Kollege, liefs den Diwan in ffentlicher Sitzung durch seinen Sekretr ihm die bevorstehende Ankunft beschimpfen und Englands Konstantinopel ankndigen. die von vor der Flotte Am 17. Oktober Pforte schmhlich nach und setzte die gewesenen denen einer sich verrterischerweise ins Ausland hatte, wieder ein Aber schon gab. Frsten, begeben 29. November traf der russische Vortrab des Generals Michelson in Jassy ein 2). *). Dadurch hatte der neue folgenden Kaiser Alexander die keit seiner vielfach dem Sultan er am nichts anderes wnsche als Unaufrichtig- gemachten Beteuerungen, dafs die Integritt des osmanischen Reiches, und seine bisher im Geheimsten seines Herzens ge hegte Absicht, die Plne Katharinas II. auch in betreff der hilflosen Trkei zu verwirklichen, durch einen rcksichtslosen Friedensbruch offenbart. Unter dem Vorwande, dafs er die letzten besnftigenden Nachrichten aus Konstantinopel allzuspt emp fangen habe, dafs die Genugtuung ihm allzu lau war avec tant de mauvaise und dafs die grce!" tmer keine Absicht sie zu annektieren Besetzung bekunde, der Frsten sondern eine nur Vorsichtsmafsregel sei und eine Garantie fr die durch die Haltung Frankreichs fraglich gewordene Zukunft, hatte der Zar auf einen Teil der von ihm auserkorenen Beute Beschlag gelegt. Er wollte eigentlich die Donaugrenze weit berschreiten; seine Beziehungen zu den Serben und Griechen, wobei ihm der Schtz1) Siehe meine 2) Lettres Documente Callimachi" I, S. cxci ff. Reinhard", Paris 1901, S. 232 de Madame 233. Unglcklicher Kampf seiner ling Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie Konstantin Diplomatie, wesentlich Ipsilanti, hatte, liefen dahin, das orthodoxe Rufsland wieder der gegen die Heiden aufgestandenen an 153 usw. geholfen Spitze die stlichen Christenheit zu setzen. Auf den Ionischen Inseln hatten blofs die russischen Kon suln und Offiziere zu befehlen. von Agenten des Zaren von niemand gehindert, Archipelagus wimmelte es griechische Schiffe trugen, kaiserlich russische Flagge, und, in Im Zahlreiche *). die dem sie dem Handel ihrer Landsleute dienten, hielten sie sich fr eine knftige militrische Rolle in Bereitschaft. Mit den Armatolen, bewaffneten Bauern, die Gebirge fr ihre eigene zugleich kmpften, mit den Klephten griechischen Stammes, die als Wegelagerer gegen den trkischen Despotismus arbeiteten, mit den Mainoten und den ehemaligen Gefhrten eines Lambros Katzonis, wie auch mit dem ganzen, fr den Triumph der Orthodoxie schwrmen den Klerus in Morea, in Epirus und Mazedonien stand die ge heime russische Diplomatie in regen Beziehungen 2). Ipsilanti war in Verdacht gekommen dafs er mit Hilfe der Russen eine Dynastie in den fr ihn und seine Nachfolger vereinigten Frsten tmern grnden wolle 3). im Beute und fr die Freiheit ihres Volkes , Serben hatten Die ihrerseits ebenfalls das Zeichen zum Kriege, durch ihre inmitten des Streites fr und gegen PaswanOglu erfolgte Erhebung gegeben. Durch den Sieg des Vidiner Paschas hatten auch seine Sttzen, die Janitscharen, gesiegt. Der gute Pascha von Belgrad, Hadschi-Mustafa, dessen Erinne rung den Serben dankbar bewahrt wurde von Schlgen besetzen. , und kein anderer erkhnte sich Sie suchten sich nun in , Serbien , fiel unter ihren ledige Stelle zu ansssig zu machen die Spahis als Herren der Drfer Nach dem Beispiel der Barbaresken nahmen die Fhrer derselben den Titel Dahi (= Dei) an und und die Stelle der i) Lechevalier, S. 327 328. 2) ber einen Sendung Ipsilantis' I, S. 288. 3) Ebenda in S. 292, Nr. cd; S. 293, Nr. Morea cdi. siehe einzunehmen. drei obersten teilten sich in Hurmuzaki, Suppl. Fnftes Erstes Buch. 154 Kapitel. den Besitz des ganzen Landes *). Vergebens suchte die Sache der verstofsenen Spahis zu rchen. Knese, die Bevlkerung galten, auf. Sie Konstantinopel gegen die unertrglich Bedrcker standen die Aber gegen Hassan-Aga nun die der christlichen als Oberhupter Klagen nach gewordenen Zustnde und weil dies als Drohung gegen die frechen Usurpatoren aufgefafst wurde, stellten diese ein Blutbad schickten , , unter ihren Untertanen an. Knese, Bulukbaschis, Klostervorsteher fielen der blinden Wut dieser grausamen Herren Serbiens zum Opfer. Bald belebte sich aber das Gebirge von Heiducken, die eine nationale Rache gegen die Mrder vorbereiteten. In Janko Katitsch, Wasso Tscharapitsch und besonders in dem finsteren Georg Kara-Georg Petrowitsch mit seinem wahren Namen fanden sie entschlossene und Im Dorfe verstndige Hauptleute. Schubnitza loderte zuerst 1804 das Feuer der erlsenden Revolte auf. Bald stand die ganze Provinz in wildem Aufruhr. Die sich die Szenen, zuerst whrend des sterreichisch letzten trkischen Krieges abgespielt hatten : Angriff auf die Festungen, massenhafte Verjagung des mosleminischen Elements, erneuerten sich nun. Krdschalien, Bosnier, die den Dahis kommen waren, mufsten bald das Feld rumen. sich an derewo den Neffen Jakob Nenadowitsch', folgten diesem Beispiele. Nun Hilfe ge zu Schabatz ergab Passarowitz und Scmewurde Belgrad selbst belagert. Es in war aber keineswegs Konstantinopel selbst, frieden, dafs in der eine und Zeit, als er der Gefahr der zu Janitscharen gegen die Dahis erhoben hatten. wurde noch 1804 beordert, um das des organisierte sich kommen liefs, und den um sich befreien, diese tapferen zu Christen und treuen Untertane Seiner Provinz Serbien war die Nisams anatolischen Pascha Abdurrahman von gegen den Zaren" seinerseits hchst zu Erhebung dieser Grofsmchtigkeit Bekir, Pascha die Fahne von Janitscharengesindel Bosnien, aus der verjagen. Feierlich wurde er als Vertreter gerechten Kaisers, der die Tyrannen endlich verurteilt hatte, l) Ranke a. Cuniberts Essai zu a. O. S. 99 ff.; Zinkeisen historique, Leipzig 1855). a. a. O. S. 289s. (auch nach Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 155 empfangen. Belgrad ergab sich und die vier Dahis flchteten sich nach Neu-Orsowa, wo der Befehlshaber sie in einem Hause umzingeln und erschiefsen liefs. Nun aber galt es, die Krdschalis des nun im Dienste des Paschas stehenden Ruberhuptlings Koschanzali Khalil zu ent fernen und die Subaschis, die sich in den Drfern eingenistet hatten, los zu werden. Diesen allen gegenber waren ebenso Bekir wie der von ihm in Belgrad eingesetzte Pascha Soliman ohnmchtig. In Ostruschnitza wurde eine Versammlung gehalten, um die Wnsche der serbischen Nation zusammenzufassen 1). Schon im August 1804 verhandelten die Serben ber die Er so gibt nennung serbischer Ajans" wenigstens der preufsische Gesandte ihr Ansuchen wieder. schon Im November brachten sie ein das ausgefertigtes Konstitutionsprojekt, bestand. Die Pforte verwarf Artikeln 12 aus weil dadurch dem Grunde, der Einflufs Rufslands strker geworden wre"; Ipsilanti, der walachische Frst, wurde von Jussuf- Aga aufgefordert, ber die Zustnde in Serbien zu es aus berichten und den Aufstndischen vlligen Unterwerfung zu raten. Aber schon durchzogen Ipsilantis Agenten ganz Serbien. Whrend manche, von an deren Sendungen bearbeitet, sich an sterreich zu sttzen ge zu einer dachten, unter dessen Panier ihre Nation so oft fr die Freiheit der schlaue Grieche durch, dafs Prota gekmpft hatte, Nenadowitsch Johann Protitsch und Peter Tschardaklja sich als Vertreter der ganzen geplagten, hilflosen, an ihrer endgltigen Rettung verzweifelnden Nation der Serben, durch die Walachei setzte es , grofsen, wahrhaft christlichen gesinnten Zaren nach dem Hofe des Glaubensgenossen immer huldvoll fr die und von Rufsland begaben 2). Damals dachte Kaiser Alexander noch nicht mit der Pforte. sie eine 1) Den Bittstellern liefs Deputation Das Datum der lich angenommen wird, nach er Konstantinopel an einen Versammlung scheint 1804, nicht 1805, wie zu Krieg als Antwort sagen, dafs selbst schicken sollten, es gewhn sein. 2) Ranke a. a. O.; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 313, Nr. CDXXVHi (das neuerdings von Gawrilowitsch zusammengefafstes diplomatisches Material ist mir nicht zugnglich geworden); Zinkeisen VII, S. 290 ff. Fnftes Erstes Buch. 156 Kapitel. ihnen allen Vorschub leisten wrde. Im Juni 1805 befanden sich tatschlich die Abgeordneten der Serben in der osmanischen Hauptstadt, wo sie beim kumenischen Patriarchen wo seine Diplomatie Der franzsische Gesandte urteilte, dafs ihre Wnsche dem Interesse Seiner Hoheit unvereinbar wohnten. der Wrde und mit Errichtung eines Nation verlangt 1). seien": sie htten einfach die tums der Donau fr ihre an damals barten Tersenik-Oglu Ajans als freier dritten Frsten Trotzdem eben gegen die benach trotzdem die Auffhruug Rustschuk sich von Herr aufspielte, Tajar hchst verdchtig geworden war und freche Ruberhuptlinge vor Rodosto und Gallipolis er schienen waren, wurden die von den Serben vorgelegten Punkte des asiatischen Paschas Dafs verworfen. die Scharen dieser Landleute auch Karanowaz und Sden des Landes befindlichen die im Uschitze, Festungen letztgenannte am 20. Juli 2), eingenommen hatten, trug nicht dazu bei, die Mitglieder des Diwans andern Sinnes zu machen. Die Antwort lautete, dafs die Rajas von Serbien die Waffen niederlegen sollten und darauf vom knftigen Pascha von Belgrad wie in den guten Zeiten eines Hadschi-Mustafa behandelt werden wrden. Anderenfalls sollte Hafiz, Pascha von Nisch, gegen sie die als Rebellen ziehen. Serben hatten Die lichem Wege militrischen wollten sie um keinen Preis besetzte vor wo 2) die Das Durch Leur l'instar de la Ranke a. a. ihrer Den Einfall Hafiz' Heer der Kprja und kleine Ortschaften Jahren die sterreicher des Kaisers Osmanen erfolgreich gekmpft hatten, als Name in der Geschichte desselben die Angriffen Kara-Georgs er Kriegs und seiner mufste sich wieder nach Nisch Beschiefsung von Paratschin forment des de Sa Hautesse. cipaute ihnen in Lichte gelangen. dulden. auf fried hundert Gefhrten nicht standhalten: 1) Ils zu sowohl Hafiz konnte den zurckziehen. Hoffnung verloren, ihren Rechten, wie sie zu Leopold I. gegen die auch Jagodina, dessen erscheint. alle Erfolge erschienen, Freiheitskmpfer Paratschin, nun und prgtentions inconciliables avcc la dignite et 1'interSt principale demande est que la Servie soit 6>ig6e en PrinValachie"; Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 313, Nr. cdxxviii. O. S. 128 ff.; vgl. Zinkeisen VII, S. 308309. Unglcklicher Kampf Jagodina ist Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie eigentlich die Wiedergeburt usw. 157 Serbiens bereits be- grfst worden (August) *). Eine Privatsache spter wurde Ursache der Einnahme Semendrias, wiedergesammelten Re auch Kruschewaz' durch die bald bellen ; ihrerseits griffen die Krdschalis von Belgrad die benachbarten Drfer an; in Schabatz und in Uschitze, wo bisher den Trken der ungestrte Aufenthalt gegnnt worden war, ereigneten sich Und das von Bekir, dem Pascha Ibrahim, jenem Skutaris, befehligte grofse Mordszenen gegen die Christen. Bosniens, und von osmanische Heer sollte im einfallen, So um begann des Jahres 1806 in Serbien Krieg mit dem Angriffe auf die schutzlosen Umfange des rebellischen Gebietes, so dafs der Drfer im ganzen manche Rebellen die Fahnen ihrer Fhrer verliefsen gesonnen, sich der trkischen Es ist ein Verdienst Kara-Georgs, meisten Serben waren unterwerfen. zu Frhling die Ruhe wiederherzustellen. diesen ufserst schweren Umstnden den Mut nicht die ; bermacht dafs er in verlor; bei Schabatz wartete er, im August, auf die Bosnier und Herzegowinaer und besiegte sie auch durch ein wohl gerichtetes Feuer und der tapferen Sturm; Seraskier" derselben, Kapetan Kuhn, ein serbischer Blutsverwandter mosleminischen Glaubens, vermochte kaum einige Bruchstcke seines starken Heeres vom Untergange zu retten. von Peter Dobrinjaz hielt whrenddessen im Sden vor Deligrad die Arnauten in Schach 2). ihm errichteten , dem Der die Aufstndischen endete sonach mit einem voll Zug gegen stndigen Siege derselben. Aber in Belgrad befehligte noch Koschanzali, Schabatz war noch im Besitz der Bosnier und Uschitze hielt sich nicht weniger wacker. Die Verhandlungen mit der Pforte wurden wieder aufge nommen. Peter Itschko, ein Bulgare, der die Verhltnisse des auf seinen Reisen kennen gelernt hatte und auch sonst Westens bei den trkischen Gesandtschaften in verschiedenen mtern be teiligt gewesen war, begleitete die zwei nach Konstantinopel ent sandten Knese, einfache Krieger, die in der orientalischen Di1) 2) Die oben Ebenda. angegebenen Quellen. 158 Fnftes Erstes Buch. plomatie recht wenig bewandert Kapitel. Ein x). waren Vertrag kam tat schlich zustande, kraft dessen sich die Trken nur das Recht vorbehielten, in Belgrad einen Muhasil mit 150 Soldaten zu unter halten; ein Tribut von 1800 Beuteln war der Preis, um den sich die Serben von allen Verpflichtungen gegen ihren Kaiser, wie auch gegen die Spahis, denen die Rckkehr auf immer verboten werden sollte, loszukaufen htten 2). Der Krieg galt als beendet, und Rufsland dachte allen Ernstes daran, die nun unbeschftigten Serben gegen die Franzosen in Dalmatien im Falle eines trkischfranzsischen Krieges zu stellen 3) ! Diesem Oktober, Friedenschlusse wurde aber dem von Diwan, Frankreichs die im das Ratifizierung verweigert. Einspruch, Mglichkeit eines hnlichen Aufstandes in Morea, um hatte doch Rufsland 1805 hnliche Zugestndnisse zu erlangen die Vereinigung aller Griechen unter die Autoritt des vom Zaren geschtzten Patriarchen bei der Erneuerung des Allianz hinwies 6) vertrages ausdrcklich verlangt 4) gab hierin den diese Auf Karaantwortete Ausschlag. gewifs Weigerung mit neuen Georg Feindseligkeitsakten; der Ruberhuptling Konda 6) nahm durch eine Kriegslist im Dezember die Stadt Belgrad ein; bald kapitulierte auch der in der Festung einge auf die , schlossene Koschanzali - Khalil Im darauf zog 7). den Ausbruch der Sultan mit , der Mrz folgenden Feindseligkeiten einem findlichen Moslems unter den , dann nach Kladowo 1807 begrfsten ab die Serben zwischen dem Zaren und dem noch ihrem auf angerichteten Blutbad, Gebiete be dem auch der fried- 1) Vgl. auch Jireek a. a. O. S. 502, Anm. 26. 2) Ranke a. a. O. S. 148 149. 3) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 339, Nr. CCCCLXX. Anderseits sollte nach den Plnen Frankreichs 1806 Marmont den Befehl ber eine Arm6e de Servie" bernehmen; so nahmen wenigstens die Russen an; russischer Sbornik" LXXXII, S. 436; Sturdza a. a. O. I, S. 509. 4) Hurmuzaki, Suppl. Is, S. 319320, Nr. CCOCXXXV. 5) Ebenda S. 342, Nr. cccclxxv; Correspondance de Napoleon I" XII, S. 555. 6) Vgl. Jirecek a. a. O. S. 499 ff. 7) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 405, Nr. dlv; S. 407, Nr. DLVU. ber ihre Beziehungen zu Mollah-Pascha von Vidin siehe ebenda S. 408, Nr. DLIX. Siehe auch S. 414415, 417 418. Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie Unglcklicher Kampf liehe Pascha Soliman zum hinderte sie aber der mit usw. 159 Opfer fiel 1). Weiter zu gehen ver Ismail-beg von Seres und den rube Kontingenten Koschanzali-Khalils 2), Kara Feiz' und 8) gegen die Rebellen entsandte Idris Pascha von nien, dessen Sendung hauptschlich den Zweck hatte die bindungen zwischen Serben und Russen zu vereiteln 4). rischen Kadris - Rufsland konnte hoffen, dafs bei der Lage, Deli- Bos Ver in der sich die Pforte befand, und bei dieser schon mehrmals bewiesenen Furcht die mchtigeren Nachbarn zu reizen, die Besetzung der Frsten keinen tmer Krieg mit sich bringen wrde. Statt Entschuldi gungen zu bringen, sollte Italinski vielmehr danach trachten, dafs der Allianzvertrag mit England unverzglich erneuert und den scheint, dafs empfangen hat: klrung ber sicherte, seit von die Einfahrt in den Bosporus gestattet werde 5). diesbezglichen Briefe des Kaisers nicht er weigerte sich, jedenfalls, eine bestimmte Er die Besetzung der Frstentmer zu geben, und ver dem 26. August schon keine Instruktionen mehr Kriegsschiffen Es er die seinem Hofe erhalten zu haben. drang Michelson, der oberste Befehlshaber Dnj estergrenze seit langem wartenden russischen Whrenddessen der der an Truppen, Truppen alsbald nicht der auch sarabischen nur bis Bukarest vor, nachdem er die schwachen Donau-Ajans zersprengt hatte , sondern besetzte die keineswegs auf einen Angriff gefafsten bes Festungen, Hotin (26. November) ebenso wie Ben der, das neuerrichtete Akkerman und Kili (6. Dezember), wenn auch nicht Ismail, dessen Besitz einst mit so viel Blut bezahlt Ranke O. S. 150. Kechaja und liefs glnzende Feste gelegentlich seiner Heirat veranstalten; Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 462. Vgl. auch S. 496, Er ging nach Issaktsche; ebenda S. 501, Nr. dcliv. Nr. dcl. 3) Er erhielt mit dem Titel eines Kapudschi-Baschi die Verwaltung von Burgas; ebenda S. 509. 4) Ebenda S. 4246., 462. 5) Ranke, Briefwechsel Hardenbergs V, S. 411 ff. In diesem Sinne wurde auch durch den russischen Minister Budberg und andere im Mrz geschrieben; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 400, 404 405. 1) 2) Idriz a. a. nannte ihn seinen Fnftes Erstes Buch. 160 worden stolzen war den , Ibrail antwortete aber mit einer franzsische neue trkischen Provinzen anderer Kommissar ernannt von Reinhard, der Weigerung. Kommissar in ein Der Nasir l). Kapitel. war General- In einer formellen Pro klamation tat Rufsland den Einwohnern kund, dafs seine die sie als einen nur darum gekommen seien um , Soldaten, betrachten sollten, ihre Vorrechte zu schtzen 2). ihrer selbst" Bestandteil Donau" der soeben fr Skutari in Albanien Jassy verhaftet. wurde in jenseits Auf diese Weise fhrte der Zar den ihm von (!) seinem Vertrauten Adam Czartoryski unterbreiteten Plan aus, die Trken durch Furcht zu zwingen, zu den Prinzipien der gesunden Politik zurckzukehren" und die Freiheit ihrer Bewegungen wieder zu erlangen"3): in er auch durch die Erklrung vom 23. Ok europischen Hfe von der entscheidenden Mafsregel der Besetzung der Frstentmer unterrichtet 4). Konstantin war er sollte aber noch nicht bald Ipsilanti zurckgekehrt: kommen und ber die Frstentmer als knftiger Knig von Dazien durch die Gunst des russischen Kaisers regieren. Alle Bemhungen Englands, den Krieg zu verhindern, blieben erfolglos. Von den Beratern des Sultans und den Mit gliedern des von ihm eingerichteten Ministerrats und aufserordentlichen Reichsrats 5) vertrat nur der alte Tschelebi-Efendi die Interessen Englands 6) ; die russenfreundliche Partei mit ihrem russisch- griechischen" Anhange 7), hatte nicht mehr den Mut, ihn zu untersttzen. Schon am 20. Dezember war der Krieg diesem Sinne hatte tober die , , eine entschiedene wie auch 1) a. a. vom Ebenda S. Sache, was sowohl von der Klasse der Ulemas, konstantinopolitanischen Pbel mit Begeisterung 362; I8, S. 112 ff. Vgl. Sbornik" LXXXII, S. 315 ; Sturdza O. S. 481. 2) Sturdza a. a. O. I, S. 292293. Aider la 3) Ramener la Porte aux principes de la saine politique. Porte recouvrer son iudependance ; verffentlicht im russischen Sbornik" LXXXII, S. 315.; Sturdza a. a. O., S. 482 483 ff. 4) Sbornik" LXXXDI, S. 127; Sturdza, S. 513. 5) Grofswesir, Kechaja-bei, Reis-Efendi, Tefterdar, Tersana-Emini als Ka pudan, Tschausch-Baschi, Beglikdschi, Nischandschi. Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I8, . " S. 199200, 321. 6) Ebenda S. 323. 7) Ebenda Nr, ccccxl. . . Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie Unglcklicher Kampf aufgenommen 161 Nach der erhaltenen wurde. russische Gesandte schon folgenden Tage usw. am Weisung verliefs der trkische Hauptstadt. Am 26. die erklrt Selim III. selbst in einem Briefe an den Wesir, der, durch die neuen Staatseinrichtungen alles Einflusses beraubt, fast zum Range eines kaiserlichen Sekretrs herabgesunken und nichts mehr Diwans, geworden als Vorsitzender des Verwaltungsrates, des Krieg und lud dem heiligen Kampfe war, dem treulosen Zaren den alle frommen Moslems zur Teilnahme an die westlichen Mchte, an dem vielleicht auch die Franzosen mitgearbeitet hatten, beweist, dafs die Minister ein. Das Manifest an des Sultans ber alle Eingriffe der Russen in die bestehende Staats und Verletzungen der Vertrge vollauf unterrichtet ordnung Napoleon der , Schutzbndnisses haltung waren1). bereit war, im Falle eines Trutz- und dem Sultan die Garantierung der Er nun mit der Frstentmer und Serbiens zu bernehmen 2), glaubte im Mai noch daran, dafs ganz Europa" sich wider die Russen erheben werde, wenn sie die Frstentmer zu besetzen sich nur sollten3). Es wagte aber niemand, gegen diese sterreich sogar tat sein Gewaltttigkeit zu protestieren. mgliches, um die durch die Festsetzung der Russen in den Donaulndern ihm zugefgte tiefe Krnkung zu verbergen 4). Die englischen Diplomaten ergriffen im Gegenteil fr ihre Alliierten, erdreisten die Russen, offen Partei und bekundeten dies Strungen durch die in den Sitzungen Herbeirufung von aber sich dort an seinen fordernde Napoleon Freund " Drohungen, Kriegsschiffen aus dem Mittel von Konstantinopel ankerten 5). sieben meere, die auch wirklich im Hafen Da durch unhfliche des Diwans, durch allerlei nun Warschau befand, und von 6), so hatte diese heraus in Selim schrieb fr diesmal keinen Einschchterungspolitik Erfolg 7). I) Zinkeisen VII, S. 415 ff. 2) Correspondance" XIV, S. 5. 3) Brief an Eugen von Beauharnais, ebenda XII, S. 486: Ils raient y entrer sans s'attirer toute l'Europe sur les bras". 4) Zinkeisen VII, S. 422fr. 5) Sbornik" LXXXII, S 4736) Correspondance" XIV, S. 273. 7) Vgl. Hurmuzaki, Suppl. IJ, S. 378379, Nr. Dxxn. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. II ne pour- Erstes Buch. 162 Fnftes Kapitel. Januar 1 807 einfach mit Allianzvertrag nicht erneuere : tollkhne Forderungen stellen zu drfen Nun drohte der Gesandte Arbuthnot Ende dem er wie Kriege, glaubte sogar die Pforte den wenn z. so B., dafs der franzsische Gesandte seine Psse sogleich er halten, dafs die Dardanellen und die 15 mit Munition beladenen osmanischen Schiffe den anvertraut werden und Englndern die russischen Soldaten in den Frstentmern als Herren des Landes verbleiben sollten Er x). Schiffe, und, indem kungen beschwerte , begab sich auf eines der sich ber er liefs er englischen bedeutungslose Krn Tenedos segeln 2). Dort be sich an gegen englische Konteradmiral Thomas Louis mit vier Linienschiffen und drei Fregatten 3). Als eigentlicher Befehls haber ber diese bedeutenden Streitkrfte verlangte Arbuthnot am 29. Januar von der Pforte eine endgltige, kurzgefafste Antwort auf die von ihm vorgebrachten Punkte: ein Ja oder ein Nein" 4); widrigenfalls wrde er passendere Mafsregeln ergreifen, fand sich schon der sich um Kaiser fr von verschaffen" die Ihrer Majestt mehr ihrem Alliierten, dem Rufsland, zugefgten Beleidigungen Satisfaktion zu 5). Trotzdem dauerten die nicht und ffentlich, weil Verhandlungen noch fort, obgleich Stellung ver Auffassung, seines Cha der Gesandte seine lassen und sich somit, nach trkischer als solcher entledigt hatte, whrend Arbeiten rakters am Bos porus, nach den Plnen des neuen Inspektors des osmanischen Genies", eines bis vor kurzem in Diensten Englands gestandenen Emigranten, Handstreich gerufene 1) dxl. Nr. ccxLn. 3) seitens P. der wurden, die um Englnder zu Hauptstadt sichern. gegen einen Als die Flotte des Admirals Duckworth in den Gewssern Zinkeisen Nr. 2) unternommen VE, S. Bertrand, 429 und Anm. 2; Lettres indites de eilig von Hurmuzaki, Suppl. I2, S.393, Talleyrand Ebenda S. 327, Nr. ccxlv. Juchereau de Saint-Denys, Revolutions de Napol6on, S. 321, 4) Constantinople en 1807 1808, II, S. 263. des mesures plus efficaces pour obtenir r65) Avant qu'on ait recours paration des injures commises envers Sa Majeste et contre son allie l'Empereur et de Russie"; ebenda. Jnglttcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 163 anlangte, erging auch wirklich an sie der Befehl, so Konstantinopel zu segeln, bevor die nur langsam gleich tetriebenen Befestigungsarbeiten zu weit fortgeschritten wren. ^.m 19. Februar, dem Tag des Kurban-Bairams, erschienen pltzch an den Dardanellen 8 Linienschiffe, 2 Fregatten, 2 Korvetten Tenedos nach Galioten nd 2 um Widerstand Noch 1). waren hier keine ernsten gebrachten trkischen Artilleristen ihr Feuer )ie Feigheit Vorbereitungen getroffen worden, obwohl die eiligst des sogleich zusammen erffneten. der einfach die Flucht Kapudan-Pascha, ereitelte aber den Widerstand der Schlsser am ergriff, Strande. Vier smanische Schiffe gingen sogleich zugrunde ; ein fnftes rettete Bei der grofsen Bestrzung, tur der Heldenmut seines Kapitns. lie darauf erfolgte, liefs sich der Sultan selbst so tief herab, lafs er den General Sebastiani befragen liefs, ob er ihm die Geflligkeit erweisen wolle, Konstantinopel zu verlassen, weil sein weiterer Aufenthalt darin von den englichen Freunden nicht mehr So sprach der Nachfolger Mohammeds II. fern gesehen werde. les Eroberers, der feurige Jngling, an dessen Tapferkeit und Energie sich so viele Hoffnungen der osmanischen Patrioten ge knpft hatten! Niemals war ein Sultan durch die Unfhigkeit seiner Wrdentrger einer so grofsen Erniedrigung ausgesetzt Die Antwort S^bastianis vorden ! n der glorreichsten Zeit war eines franzsischen Offiziers Napoleons wrdig. Es bewahrheitete sich aber in dieser entscheidenden Stunde die treffliche Bemerkung jenes lauptet hatte, dafs franzsischen die Ulemas Diplomaten, und die Soldaten die Elemente der trkischen Gesellschaft seien gesunden 2). der be- einzigen Der Grofs- sehen, der Kapudan hatte seine Pflicht vergessen, der Mufti erschien nicht, um die Gemter anzufeuern, der Reisifendi sah nur allzu gut ein, dafs die Zeit zu Verhandlungen vesir war schon nicht wre, der Sultan selbst hatte sich ins Unvermeidliche die von diesem verachteten und verabscheuten um jefgt, Truppen als des 1) Vgl. fr. :t dxli : zu die alten militrischen Darstellung deux vaisseaux a der Pforte Regimes, in Janitscharen Hurmuzaki, Suppl. V, S. trois ponts, trois vaisseaux de 80 quelques bombardes." 2) Sturdza a. a. O. I, S. canons 528. 11* , und 393, deux de 74 164 Erstes Buch. Fnftes Kapitel. wie auch alle Einwohner Stambuls bis Toptschis, zu den Greisen und Kindern, von einer edlen Emprung gegen die falschen Freunde, die dem Reich keine Demtigungen und Verluste er sparten, beseelt, sich bewaffnet zum Meeresstrande begaben. Mit unsglichen Eifer wurde an den Befestigungen gearbeitet, und die Christen und Juden dabei helfen. selbst durften zsischen Offiziere mit dem vorher vom Die fran Sultan in Privataudienz empfangenen Sebastiani an ihrer Spitze gaben ber alles die ntigen Weisungen und Befehle ; der Vertreter Spaniens, Marquis d'Almenara, stand an ihrer Seite und stellte seine Truppe spanischer Matrosen zur Verfgung. Der Sultan selbst, als Meimarbaschi, oberster Baumeister des Reiches, weilte unter den Arbeitern, an die er reiche Geschenke verteilen liefs. selbst wurden, nach gestellt. Feind. Entfernung der Kanonen warteten 1200 Minen wurden gelegt Im Garten Frauen, nach neue des Serails Batterien auf einigen Tagen auf den und sieben Linienschiffe beschtzten den Hafen. Die Richtung englischen Schiffe des Windes nderte sich und so waren die gezwungen, bei den Inseln Prinkipo zu ankern. Von da wurden Boten entsandt, die in etwas hflicherer Form die bereits gestellten Forderungen vor den Diwan aber nicht den Mut hatten, im Grnen Kiosk bringen vor den Ministern, die bereit standen sie anzuhren, zu er scheinen. Diese zweite Aufforderung wurde mit Verachtung zurckgewiesen. Die versuchten Feindseligkeiten der Englnder blieben ohne Erfolg: auf der Insel Proti hielten sich 60 Asiaten gegen alle Angriffe des Feindes in Bereitschaft, und manches eng lische Boot 25. Januar am sollten , wurde schlag genommen. Reparaturen unter Pascha zu khnen trkischen Kaikdschis in Be von An den Dardanellen der vorgenommen. des Leitung Angesichts werden, gab Duckworth, der hndler ersetzt den Befehl hatte, nun wurden die gewesenen der Gefahr, Wesirs Schiffe englischen Einschchterungsversuche, mufsten dann noch am 2. an Ismail- eingeschlossen Arbuthnot auch als Unter zum Rckzuge, und unter den Hohnrufen und dem Gelchter des Stambuler Pbels die ntigen verliefsen Mrz, nach einem vllig mifslungenen den Hafen von Konstantinopel; sie den Dardanellen das heftige Feuer der neu Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie befestigten Schlsser passieren, das ihnen auch J). Auch vor Saloniki und versuchte vergebens ein Lsegeld Craigh lichen Schaden brachte Damit der aber war ihn Pforte Krieg zgerte nicht, dachte, dafs ein Angriff auf auch wie bei Bardissi , zu wirklich empfind erschien Admiral zu erpressen 2). England erffnet und die 3). Die englische Regierung mit erklren gypten, Elfi-bei 165 usw. vor wo aber ebenso Osman- kurzem gestorben waren *),. wrde: sie hoffte sogar, die Mamelucken herrschaft wieder errichten zu knnen. 4 5 ooo Mann englischer einigen Erfolg haben General unter Truppen Frser besetzten mit leichter Mhe Sie zogen auch in Rosette ein, mufsten sich aber dem heftigen Feuer der Amanten Mehemed-Alis zurck Alexandrien. vor in den engen Gassen General Wanhope selbst fiel. verloren die Englnder 1200 ziehen, wobei In der darauffolgenden Belagerung Mann. In Alexandrien selbst bedrohte metzel, und nur die ehrenhafte September endgltig gypten 5). rettete sie; Um knnen, am 14. der an waren Einnahme man sie mit einem Ge Kapitulation August englischen Truppen vom 22. verliefsen die Konstantinopels" teilnehmen die russischen Schiffe des Admirals Sieniawin zu zu spt gekommen. Dieser glaubte aber ein Gebot der Pflicht erfllt zu haben, dafs er seinerseits an den Dardanellen erschien. Einen Angriff auf dieselben zu versuchen, hielt er aber nicht fr ratsam. Wie auf dem Lande so hatte Rufsland, das eigentlich nichts anderes befreundete tat als das der Franzosen, seiner lust zu warnen, auch osmanische Reich ber die Absichten wahren Feinde", zur und deren See nichts unternommen. Eroberungs Die Sieniawin Erzhlung Juchereaus de Saint-Denys, des glaubwrdigsten einzige Quelle benutzt worden. Die Englnder hatten beinahe Zeugen, darunter Forcing the Dardanelles" in Andere Quellen 1000 Mann verloren. in Zinkeisen VII, S. 436, Anm. I. Colburn united Service Magazine", Januar 1842 S. Zinkeisen 454. VII, 2) 3) Vgl. auch die Gratulationsschreiben Napoleons an den Sultan, Correspon dance" XV, S. 17, 52. 4) Zinkeisen VII, S. 447448. 5) Juchereau de Saint-Denys, S. 9899; Mengin, Histoire de 1) Die ist als l'lgypte sous le gouvernement de Mehemed-Ali; bei Zink eisen. 166 von Fnftes Erstes Buch. Seid- Ali, einem Kapitel. energischen Barbaresken, der nun als Kapudan 19. Mai angebotene Schlacht mufste er dennoch fungierte, annehmen. Die Russen trugen den Sieg davon, erlitten aber in dem Kampfe empfindliche Verluste, whrend der Kapudan nur am ein einziges Schiff Dardanellen den Trken liefs verlor. Sogleich die Blockade wurde der doch Sieniawin rchte sich noch unterbrochen, von Tenedos, indem er an sie nach Asien berfhren i). entschlossen, die Offensive gegen die ergreifen. Versicherungen Sebastianis, dafs schon im Dezember zehn Regimenter der neuen Truppen gegen die Donau marschieren wrden, dafs die Walachei von Paswantoglu, Die Pforte Russen dem war nun Die zu Seraskier ernannten Mustafa -Bairaktar und den asiati zum schen Nisams aus Aidin besetzt worden war, und dafs Bukarest befinde, die den russischen Konsul sich im Besitz der Osmanen Kiriko wieder ein verhaftet htten , Grieche, sich die franzsische wie Rodofinikin und Tamara! lauter Einbildungen 2). Ebenso erwies ufserung, dafs der Abasenhuptling Ki- waren lidsch und der Pascha von Erserum bereit seien, das 1801 rus sisch gewordene Georgien, das der Kaiser Georg, Sohn des Heraklius, einem noch unglcklicheren Nachfolger berlassen htte3), anzugreifen, als bertriebene Hoffnung. In der walachischen Hauptstadt erschienen die Leute Mustafa Bairaktars nur einen Augenblick, Ende November 1806; es waren die 10 000 Mann unter Aidin- Pascha von Giurgiu und Kiosse-Kehaja von Rustschuk; - nach einem Monate zogen sie sich aber vor den anziehenden 6000 Russen und den aus dem Kloster Radu-Vod herunter steigenden zug artete die 400 Kroaten des Frsten Ipsilanti zurck. Ihr Rck in eine schmhliche Flucht aus: als Retter" wurden Soldaten fangen, des Generals und die auf dem Miloradowitsch Wege nach kehrten ebenfalls eilends zurck, Herrscher, denselben Ipsilanti, Bojaren kommenden 1) Juchereau 2) de Saint-Denys II, S. in Bukarest emp befindlichen Siebenbrgen um zu 101 103; ihren aus Kiew begrfsen. Bald ZinkeisenVII,S.477. Er hatte seinen Bruder Alexander mit Hilfe der Russen Tamarati O. und Zinkeisen ersetzt; siehe VII, S. 219221. 3) Sbornik LXXXII, S. 473; Correspondance" XIV, S. 327. a. a. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 167 schlug Michelson selbst in Bukarest sein Quartier auf. In Craiova zog zugleich General Isajew ein, der den Befehl hatte, sich mit den Serben, deren Fhrer Kara-Georg als Frst anerkannt werden In sollte l) ja auch mit den Herzegowinaern zu vereinigen 2). beiden Frstentmern wurden Rekruten angeworben und in Kosakenuniformen gesteckt ; aus diesen ging Tudor Vladimirescu, Kommandier" gegen die Trken, als knftiger Held der revo lutionren Bewegung im Jahre 1821 hervor. Paswantoglu war schon am 5. Februar 1807 gestorben; sein Sohn war kaum elf Jahre alt, und der bisherige Kehaja besafs nicht die Eigen schaften, um die Rolle des Verstorbenen weiterfhren zu knnen3). In Janina verhielt sich Ali Pascha obgleich er einen tchtigen , - , franzsischen Berater bei sich hatte und von Napoleon sogar erhielt4), in rtselhafter Unttigkeit 5). Von den durch Napoleon versprochenen dalmatinischen Truppen Marmonts, wie auch den 30000 Mann Mass^nas, die in die Moldau eindringen sechs Linienschiffe sollten zugleich Konstantinopel sollten6) Geschtze beschtzen Mann zu , bekamen die Osmanen selbstverstndlich keinen Gesicht. Aber im scher Frst Frhling wurde Alexander Sutzo als neuer walachi- geschickt, whrend Alexander Handscheri Michelsons Angriff als neuer Frst der Moldau fungieren sollte. auf Giurgiu mifslang vllig; Turnu gehrte noch den Trken, Buz wurde von der Besatzung Ibrails in Brand gesteckt und Ipsilanti, der sich auf dem Wege nach Jassy befand, stand in Gefahr, gefangen genommen zu werden. Vor Ibrail erschienen die Russen Kaminskis vergebens7). Gegen die um Ismail ver sammelten Truppen zog Meyendorf, dann Michelson selbst8). an die Donau 2) Ebenda. 1) Sbornik" LXXXVIII, S. 1. 3) Zinkeisen VII, S. 485; Correspondance" XIV, S. 327; a. a. Bertrand O. S. 321. Brief Napoleons vom 7. April 1807, in der Correspondance". 5) Ebenda XIV, S. 322. 6) Ebenda S. 478; Sbornik" LXXXBC, S. 127; Sturdza a. a. O. S. 513 ff.; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 381 382, Nr. DXXVi; vgl. Correspon dance" XIV, S. 518. 7) Langeron, S. 138 ff. 4) 8) Ebenda; Naum Rimniceanu, in Erbiceanu, Cronicaril grecl, Fnftes Erstes Buch. 168 Kapitel. Am 29. Mai befand sich der Grofswesir Mustafa Tschelebi, nach dem er bei Schumla langsam seine Truppen, darunter auch die Anatolier Kara-Osman-Oglus, Sohnes des Paschas von Smyrna, ver hatte, mit 25 30000 Mann in einem befestigten Lager, der Donau, bei Clra^I *) ; der franzsische Genieoffizier jenseits sammelt ergriffen nicht nur die furchtsamen Bojaren, sondern selbst Miloradowitsch die Flucht2). Bei ObilestI wurden aber am 12. Juni die Trken des Vortrabs unter Tscharkadschi-Pascha von demselben Miloradowitsch zurckgetrieben, worauf sich jener dann wieder nach Bukarest begab; durch das Hochwasser war auch der Duna-Serasker 3) Mustafa Bairaktar auf gehalten worden. Die Nachricht von der Entthronung Sultan Selims, welche die darauffolgenden Unruhen der Janitscharen her vorrief, die, nachdem sie bereits die Wiedereinsetzung ihres durch die Rckkehr ber die Donau erlangt hatten, nun den Agas Rcktritt des Wesirs und des Tefterdars und den Tod des Agas selbst strmisch verlangten 4), trug zum Mifserfolge wesentlich bei. Boutin war sein Berater. Vor ihm Selim III. hatte die Hoffnung gehegt, mit besseren Truppen Ajans, als die verkommenen Janitscharen aus Provinzen oder die unbndigen Reiter Asiens entlegenen Er whnte den Augenblick gekommen, den Sieg davonzutragen. in dem alle osmanischen Krieger in europischer Tracht, mit europischer Disziplin, nach den Plnen Sebastianis fr die Ehre des Reiches und die Wiedereroberung der bisher verlorenen als diese Haufen der Gebiete fechten sollten. neuen Aga, Zuerst marschierten die Odas mit ihrem Reformen, nach dem Lager einem Freund der von Schumla; der Wesir Ibrahim und alle anderen Mitglieder des folgten ihnen unverzglich nach (am 30. Mrz). Konstantinopel verblieben nur der Kaimakam und der neue Ministerrates In S. 273 274; Photeinos, S. 476 ff. S. Nr. ; vgl. die englischen Berichte in Hur muzaki, Suppl. I2, 382 fr., I) Langeron, S. 139; Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 423ff. 2) Ebenda. 3) Gouverneur dxxvh. de Silistrie et Gdneral Seigneur" lautete seine Unterschrift; 4) Ebenda S. 428 ff., 442 ff. en chef des armees ebenda S. 427, Nr. de S. M. le Grand- dlxxxi. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie 169 usw. Wesir, die im Herzen Feinde des neuen Kurses" waren, dann die persnlichen Freunde Selims, nmlich Ibrahim Efendi der - , Kechaja gewesene Tschelebi Efendi - bei und , Hadschi-Ibrahim , nebst dem alten Vorkmpfer der Einfhrung des europischen glaubte aber, dafs die Stunde fr die Reform Die Ar in der Armee schon gekommen wre. grofse nauten und Lasen erhielten den Befehl, sich in die Ordnung des Nisam-Dschedids zu fgen und die vorgeschriebene Uniform anzulegen. Gegen den mit dieser Mission betrauten Mahmud, ehemaligen Gesandten in London, und Reis-Efendi erhob sich aber dieses barbarische Gesindel der Albanesen und Asiaten, das die Einfhrung des frnkischen Geistes als eine Beleidigung und Besudelung auffafste. Im Streite wurde der Bimbaschi, dann auch der Sendung des Sultans gettet, trotzdem ihn die Nisams verteidigten. Dasselbe Schicksal ereilte auch den Befehlshaber der Batterien auf dem asiatischen Ufer (26. Mai). Der Bostandschi-Baschi, der gekommen war, nur um Erkundigungen einzu ziehen stand in Lebensgefahr : die Jamaks, die sich nun der Batterien bemchtigt hatten, schssen auf sein Boot. Am zweiten Tage nach diesen blutigen Szenen stand schon ein wahres Heer von Mifsvergngten auf den Ffsen, bereit zu allen Rcksichtslosigkeiten gegen die Freunde der Reform ja gegen Auf dem Felde vor Bjkdereh schworen den Sultan selbst. - Heerwesens. , Der Sultan , , sie, was immer kommen Herrn vors Gericht" und zur Abschaffung zu mge, fest zusammenzuhalten und ihren laden, ja zur Verantwortung zu ziehen der Neuerungen zu zwingen. Zum Fhrer riefen sie einen einfachen Soldaten, Kabaktschioglu, aus. In der Nacht vor dem 29. Mai marschierten nun die Auf stndischen, die noch wenig zahlreich nopel, wo der Kaimakam und gegen Konstanti auf sie warteten, um waren, der Mufti machen und die Vollbringer derselben opfern. Disziplin, was der Einwohner der ihnen die Sympathie Hauptstadt einbrachte. Bei Top-haneh gewannen die Aufstndischen auch die Toptschis, die Galiondschis und, wie es zu erwarten war, die Janitscharen. Am Atmeidan schlug Kabaktschioglu sein Lager auf und nun wurden Abteilungen in alle Teile der Stadt entsendet, um die den Reformen ein Ende der Volkswut zu zu Sie hielten musterhafte 170 Erstes Buch Fnftes Kapitel. Sultans, den Tefterdar, den Bostandschi-Baschi, den Sekretr, den Stallmeister und die schon erwhnten Berater, zu ermorden. Der Kaimakam lud die Redschals" zu sich, um Vertrauten des den Henkern die tretern der spektor Mhe zu ersparen. Nur zwei von den Ver franzsischen Richtung" entkamen, Achmed-bei, In ehrwrdige, beinahe neunzigjhrige Kiosse-Kechaja, der persnlich vor dem der Nisams, und der Greis Tschelebi-Efendi Rate der Rebellen erschienen Den Bostandschi-Baschi lie war. ferte der erschrockene Sultan selbst aus. Bereits hatte Selim durch Herolde ausrufen lassen, dafs die Truppen aufgelst seien und dafs er sich mit Schwre verpflichte, niemals wieder solche zu bilden. neuen Steuern fr die Armee sollten nun feierlichem ebenfalls aufhren. Die neuen Es kam eigene Stellung zu retten. Die Auf Mufti begeben und befragten ihn, ob ein Sultan, der sich gegen die Prinzipien des Korans so stark versndigt habe, noch des Thrones wrdig sei. Sie erhielten die gewnschte Antwort und verlangten nun, dafs sie auch schriftlich ausgefolgt werde. Am Aga-Kapussi hielten dann die Die Ulemas und Offiziere des Janitscharenkorps grofsen Rat. Fetwas gegen die Einrichtung des Nisam-Dschedids wurden hier beraten und verfafst. Auf die Proskriptionsliste sollten aber die Wrdentrger, die sich im Heere befanden, nicht gesetzt werden. Zuletzt wurde dem Sultan, der sich noch mit Hoffnungen dies alles zu spt, um stndischen hatten sich seine zum trug, durch den Mufti selbst bedeutet, dafs man ihn nicht mehr Er war nicht mehr imstande, sich diesem haben wollte"1). harten Spruche zu widersetzen, und erklrte ruhig, dafs er sich der himmlischen Vorsehung unterwerfe. So wandelte der hoch begabte, edelgesinnte Frst, der nur das Wohl seines Reiches und dessen Rettung durch die Einfhrung der militrischen Ein richtungen des Westens gewollt hatte, in den Kerker, den er nimmer verlassen sollte, und Mustafa, der Sohn Abdul-Hamids, 31. Mai den Thron der Osmanen, weil dieses dem Willen der schlechtesten Soldaten der Trkei entsprach3). So- bestieg am die beste Slv tov &4Xovv tlg t ttjfjg"; Photeinos II, S. 509 Juchereau de Saint-Denys zu vergleichen. 2) Vgl. Andr6ossy a. a. O. Nach der von Napoleon selbst verfertigten l) Quelle; ot* mit Unglcklicher Kampf trat gleich Ruhe vllige wieder ein, der Forts die Oberaufsicht zufrieden, usw. 171 Kabaktschioglu gab sich Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie erhalten haben, und erhoben, aber Reiches, die sich zu Steuern wurden wie frher selbst die abgeschafften Besoldung der besten Verteidiger des angesichts der Bedrohung mit dem Tode eiligst zerstreut hatten, Im Heere traten nur der Janitscharen Aga und verwendet. der Wesir weil sie die fhigsten Fhrer waren ab : der erste zahlte mit dem Tode die Aufrichtigkeit, womit er das, was in Konstantinopel geschehen war verurteilt hatte *). Dann wurde in der Hauptstadt selbst der Kaimakam durch die Hilfe Kabaktschioglus abgesetzt, um dem Mufti zu gefallen. Tajar -Pascha setzten die Truppen als Vormund des zerstreuungsschtigen, ufserst unfhigen neuen Sultans ein. nicht zur - , , , Eigentlich nahmen diese inneren Wirren die allgemeine Auf Napoleons be whrend der mit Willen merksamkeit in Anspruch, Krieg durch den Willen desselben noch im Sommer, bevor nur bei Stubik kmpften im eine einzige Entscheidungsschlacht und die Russen gegen Trken 2) geliefert worden Juli Serben wre8), unterbrochen wurde4). Nach dem Vertrage von Tilsit die franzsischen zwischen Frankreich und Rufsland (8. Juli) kam Offiziere verliefsen ihre Stellungen in der Trkei sogleich 5) General Guilleminot in die Walachei, um nach den Vorschriften der zwischen beiden Kaisern geschlossenen Vereinbarung einen Waffenstillstand zu schliefsen, den er auch mit unterzeichnen gonnene zu drfen Dieser glaubte. Friede wurde, trotzdem Sebastiani Notiz, die in den Warschauer Blttern erschien, wre Selim darum entthront worden, weil seine Minister gegen Serben und Russen nicht streng genug vorge Dies sollte eigentlich den gangen wren; Correspondance" XV, S. 460. politischen Interessen l) Juchereau 2) Ranke, S. des franzsischen Kaisers dienen. de Saint-Denys, II, S. 143 144- 185. 3) Ein Franzose beschreibt die Janitscharen: fumant la pipe assis sur talons"; Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 445. 4) ber den Versuch des Zaren, durch den Obersten Pozzo di Borgo einem Friedensschlsse zu kommen, siehe Zinkeisen VII, S. 481 ff. 5) Ebenda S. 473 ~ 474- les zu am Fnftes Erstes Buch. 172 im Diwan schlecht genug August 9. in Slobozia Kapitel. am August 24. unterzeichnet und Teile beide fr enthielt worden empfangen war 1), Laschkarew und Galib- Efendi von die Verpflichtung,- Tatschlich liefs er die Frstentmer in 35 Tagen zu rumen. aber die Russen im Besitz beider Frstentmer, des Budschaks und der Festungen Dnjestr. In Bukarest waltete Ipsilanti als griechischer Helfers Tode im September, obgleich der am schaltete Michelson mit und und helfer, nach seinem Waffenstillstand ratifiziert worden war, blieb Miloradowitsch als Stellvertreter; endlich kam Prosorowski als oberster Befehls haber in Zaren war Fr Donaulnder. den ufserst aufgebrachten Meyendorf Vertrags Unterzeichnung eine Dummheit"2), fr Graf Ruminzow etwas Lcherliches"8) und Rufsland erklrte, auf das mndliche Versprechen Napoleons gesttzt, dafs es seine Truppen nicht eher hieraus zurckziehen werde, als Napoleon die seinigen aus Preufsen 4). England hatte den Angriff gegen Konstantinopel sogleich be reut. Am 26. Juni erklrte der Knig an das Parlament, dafs seine Regierung die ntigen Mafsregeln ergreifen werde, um den bestehenden Feindseligkeiten mit der Pforte ein Ende zu machen"5). Tatschlich war der Friede wiederhergestellt, ob gleich der Handelsverkehr mit England von den unvershnlichen Trken vorlufig noch verboten wurde. Dieses Verhalten Eng die durch des die lands zog ihm die Feindschaft des Zaren Alexander zu, der alles eher als die Untersttzung der ihm schdlichen Plne Eng lands im Osten Tenedos ankam Ende des Jahres Als mufste der Gesandte Arthur sich er wurden aber mit Admiral lungen 1) billigte. , an Paget auf entfernen 6) den Dardanellen die Verhand Collingwood wiedererffnet7). Die Pforte Ebenda S. 523 fr. 2) Sbornik" LXXXHI, S. 82. 4) Die Korrespondenz zwischen Galib 5) Menager des mesures propres nous unverzglich nous trouvons engages Denys II, S. 153 avec la Zinkeisen 7) Ebenda S. Ebenda S. 115. Hurmuzaki, Suppl. I2. lesquelles Sublime Porte"; vgl. Juchereau de Saint- ff. 6) 3) VII, S. 528, 537. 547548. und Laschkarew , faire cesser les hostilites dans Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie benutzte sie aber nur dazu, auf Rufsland einen Druck auf um usw. 175 Frankreich, spter auch auszuben1). Das Los des osmanischen Reiches sollte aber in den Verhand lungen zwischen in nur ein Schutz- htte Die Weigerung und Trutzbndnis die Frstentmer erlangt und den anderen Herrschern Napoleon entschieden werden. behalten, zu der Pforte, Europas mit Frankreich treten, wodurch sie nicht sondern auch die Krim wieder 2), und besonders die Absetzung Selims, die in Tilsit Juni bekannt wurde, hatten den franzsischen Kaiser erst am 24. gegen die Trken erbittert. Mein Verhalten (systeme) gegen die Pforte schwankt (changendert zu werden", hatte er von Tilsit aus geschrieben 3). Immer mehr neigte er zur Ansicht seines Ministers des Aufsern, Talleyrand, dafs ein allzu arg zerbrochener Spiegel nicht mehr zurechtgemacht werden soll"4). Durch sein ausdrckliches 5) Anbieten des Lwenanteiles bei der Zergliederung des osmanischen Reiches glaubte der Kaiser des Westens jenen des Ostens fr seine weiteren Plne in Deutschland gewinnen zu knnen und tuschte sich darin gewifs nicht. Der eigentliche von Tilsit Vertrag bedingte nur den Waffenstillstand zwischen Russen und Trken und die franzsische Vermittlung des Frie dens; in den geheimen Artikeln wurden die Bocche di Cattaro und die Ionischen Inseln an Frankreich abgetreten. Wenn dann die Pforte sich in die Notwendigkeit des Friedens mit dem Zaren nicht fgen wrde, so sollte Frankreich mit Rufsland ver eint die Entscheidung ber die dann notwendig gewordene Tei lung fllen und zwar in dem Sinne, dafs nur Konstantinopel und Rumelien unter dem trkischen Joch" zu bleiben htten. celle) und ist auf dem Punkte 1) Juchereau de Saint-Denys II, 2) Zinkeisen VII, S. 513 ff. 3) Correspondance" XV, S. 505. 4) Kaiser Alexander versicherte a. a. O. Anfang August, dafs Napoleon ihm in Tilsit geraten habe, sich aller der Trkei gegenber bernommenen Verpflichtungen in folge des Dynastiewechsels in Konstantinopel als entledigt LXXXIII, S. 5-7. 5) Ebenda S. 241, 354. zu betrachten ; Sbornik" Erstes Buch. 174 Fnftes Kapitel. keineswegs im Sinne des tyrannischen Lenkers Europas. Darum drngte Napoleon un ermdlich, auch durch die Sendung Savarys nach Petersburg, der Bedingungen des Waffenstillstands von Slozur Erfllung Dieses bozia, sogleich wenn zu aber war gestattet werde, Entschdi nicht Frankreich Preufsen von gung es auszufhren sollte Lieber nehmen1). der Zar das Truppen noch weiter alle jedoch Anstrengungen vergeblich die Weisung, die Pforte auf den Ver schwedische Finnland annektieren als seine an der Donau halten. Als blieben, erhielt Sebastiani lust der Frstentmer vorzubereiten. des Sultans eine vorfhren, dafs dieses diese Provinzen geographisch von Er sollte den Ministern Notwendigkeit sei, den anderen da getrennt wren, und da ihre Einwohner fr Rufsland schwrmten. Schon seit langem diese htte Macht Hoheitsrechte ber die Frstentmer wonnen, das osmanische Reich beziehe keinen anderen Nutzen diesen Lndern als den in abhngigkeitssinn hebung aller Christen der neue die faible subside", aus der Un der Moldau und Walachei knne eine Er in der Trkei hervorrufen Sultan seine Herrschaftsrechte bisher nicht zosen ein Tribut, ge ausgebt8). 2), und endlich htte ber die Donaulnder Als sich die Trken, Besetzung Pargas 4) verziehen, und die den Fran neuerdings ihnen ge hatten, durch Albanien Truppen nach dem von den Eng lndern blockierten Korfu zu schicken, und zwar nur, um mit Hilfe stattet Napoleons zu einem gnstigen Frieden mit den Russen zu ge langen, gegen diese unvermeidlich gewordene Zession heftig strubten, wurden neue Verheifsungen vorgebracht, um die Ge mter in Konstantinopel zu besnftigen. Etwas spter, Ende April 1808, verliefs Sebastiani Konstantinopel, vor allem um unangenehmen Anfragen und Beschwerungen zu entgehen6). 1) Ebenda LXXXVIII, S. 292 ff. 2) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 523 524, Nr. DCLXXXivff. 3) Le nouveau Sultan a regu l'Empire dej priv6 de la Moldavie et de la Valachie." 4) Die Franzosen verlangten das von Ali-Pascha verteidigte Prevesa ; Sbornik" LXXXVIII, S. 5) nets de 529, 539. Zinkeisen VII, S. 540 ff. l'Europe pendant Vgl. le Consulat et auch Lefebvre, S. 376. l'Empire VI, Histoire des cabi- Unglcklicher Kampf Sultan Selims Es fiel aber schen des vom nderung wurden die 175 fortwhrenden Glcke verwhnten Kaisers der schaftsbeziehungen ling usw. schwer, den immer hher aufstrebenden Wn Franzosen durch die der gegen die fortschreitende Anarchie des Erinnerung, oder gar an Systems" an die alte, berlieferte Freund eigenen Versprechungen Schranken Debatten ber die zu Rumung zetzen. vor Im Frh der Frstentmer Einverleibung Schlesiens zu den deutschen Besitzungen Napoleons unterbrochen, um auf die grande affaire", das grofse Geschft" der Teilung des osmanischen Reiches berzugehen. Im Mrz war das Los eines jeden Teils so weit festgestellt, dafs Graf Rumjnzow den endgltigen Entwurf anfertigen konnte : Rufs land sollte im Besitze beider Frstentmer, Bulgariens, Rumeliens, selbst Konstantinopels und der benachbarten Hfen bleiben, whrend Napoleon Morea, Zypern, Rhodos, Kreta, die Inseln des Archipelagus, das nrdliche Ufer des Schwarzen Meeres, Syrien gypten besetzen sollte ; sterreich obgleich es noch nicht befragt worden war, konnte Mazedonien ohne Saloniki von oder die , , der Gnade der alliierten Mchte erhalten und ein sterreichischer Erzherzog Knig von Serbien werden1). Ich betrachte diesen Augenblick als den schnsten meines Lebens", schrieb Alexan der I. entzckt an seinen kaiserlichen Freund" 2). Seinerseits fand aber Napoleon manchen heiklen Punkt" 8) in dem russischen er dachte an die Festsetzung der Russen in Kon Projekt und an den Dardanellen 4) und betrachtete diese stantinopel um ihm als die von Schikane, Vorschlge gewnschte Unter redung zu verzgern. Die Abreise des franzsischen Kaisers nach Spanien trug auch zur Verlegung der Begegnung bei. Vorlufig suchte die franzsische Diplomatie den Wiederaus bruch des Krieges zu verhindern. Darber sprach auf seinem Rck wege Sebastiani selbst mit Prosorowski. Endlich ging Alexander I) Serge Tatischts che ff, Alexandre Ier et Napoleon, Peris 1891, S. 349, 356 357, 361, 365. Es wurden auch Verabredungen, betreffend die Zukunft des Hindustans getroffen! 2) Sbornik" LXXXVIII, S. 535. 3) Des choses scabreuses"; Van dal, Napoleon e tAlexandre I, III, S. 556; vgl. Correspondance" XVII, S. 54. 4) Van dal III, S. 561. 35 1, 176 Erstes Buch. auf die sich die Fnftes Kapitel. Forderungen Napoleons bedingungslos ein. vorlufig durch die Rcksichten des Zaren So bereitete auf England verschobene zweite Zusammenkunft der beiden Kaiser vor, wobei eine langue de chat" Alexander seine Absicht, Konstantinopel fr sich zu behalten, wieder zur Sprache fr Rumjnzow Durch den bei dieser Gelegenheit zu Erfurt am 12. Ok geschlossenen Vertrag gab Napoleon seine Einwilligung zur Einverleibung beider rumnischer Lnder, nebst Finnlands, in das russische Reich, mit der einzigen Bedingung, dafs die An nexion ohne Gefhrdung der franzsischen Interessen in der Trkei zu vollziehen sei. Gegen einen bewaffneten Einspruch brachte1). tober 1808 sterreichs sollte der franzsische Kaiser seinen Alliierten mit den Waffen untersttzen. Als der Beweggrund fr solche Mafsregeln gegen das tradi freundliche Reich der Osmanen wurde die Unsicherheit tionell politischen Zustnde in Konstantinopel vorgeschoben. diese Beschuldigung gegen die leitenden Kreise in Konstantinopel. Eigentlich waren alle bisher mafsgebenden politischen Elemente ihrer Stellung ver Eine neue Revolution bestrkte lustig geworden. Dafs man sich wieder an einem Sultan ver greifen konnte, hatte der Erfolg des Handstreiches vom 31. Mai 1807 bewiesen, da sich doch niemand erhoben hatte, um die frher als heilig angesehene Person des Nachfolgers Osmans zu decken. Nach der Reform Selims gestand dem Grofswesir nicht zu als das Recht, den Diwan einzuberufen und dessen Be schlsse zu vollstrecken 2). Auch die Macht der Efendis war ge brochen : aus ihrer Mitte wurden die Redschals auserlesen, aber sie waren nun gefgige nach westlichem Mitglieder der mehr neuen, Muster eingerichteten Bureaukratie ; persnliche Wertung hatten sie keine und, trotz ihrer in England, Frankreich, Preufsen und Osterreich als Gesandte erworbenen Kenntnisse, erfreute sich keiner von ihnen, nicht einmal ein Muhib, der soeben aus Paris ein der auch in der Hauptstadt Napo zurckgekehrt war, Galib, leons gelebt hatte, ein Halet. dessen Zukunft immer glnzender 1) Zinkeisen 2) Vgl. aber VII, S. 551. Juchereau de Saint-Denys I, S. 171fr. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie erschien, einer anerkannten persnlichen Bedeutung. usw. 177 Auf das Volk achtete niemand mehr, und der alte Tschelebi-Efendi sprach mit Verachtung von diesem Gesindel, aus der Hefe des Pbels das sich gebildet, zum Richter der Zeiten aufgeworfen hatte und sich in Kaffeehusern, Barbierlden und Schenken in eiteln Reden, die zu seiner Stellung nicht pafsten, die Freiheit genommen hatte, die erlauchte Regierung So hatte Selim alle kritisieren zu ihren Trmmern seine Autokratie grnden im Volke eingewurzelten zuwidergelaufen war. Ein Teil der daten hatten an Armee, der beste, der Fhrung zu verleumden" gebrochen, zu knnen, weil seine war in Rumelien. des Reiches keinen Anteil, Diese Sol da dies in selbst befind in den Hnden der allein 1). ohne auf Vorurteilen in der Armee und den tief Ttigkeit und berlieferte Macht mchtigen, Konstantinopel lag, jener falschen Janitscharen, die zu Hundert tausenden gezhlt wurden2) und sich gewhnlich als Bckereiverkuter (sellers of pastry), Kaikdschis, Fischer, Besitzer von Kaffeehusern, Spezereihndler (baccals) und andere Handwerker lichen Elemente Kaufleute" kleine und den von dritten Monat ihren Sold 32 Gewerben ernhrten und 25 Aspern beanspruchten 3). tgliche Beschftigung machte sie zu Lieblingen der mit ihnen befreundeten und verschwgerten Bevlkerung Konstan tinopels. Als ihre Fhrer aber galten die Galiondschis und Toptschis, die lasischen und albanesischen Jamaks, weil diese permanente Truppen bildeten, die immer mit den Waffen in der Hand blieben, jeden von Ihre bereit den Aufstand wieder Zwischen Kaimakam 4) zu erneuern. Kabaktschioglu dauerte und dem ehrgeizigen lange. die Freundschaft nicht allzu neuen Der 1) A rabble composed of the dreg of the populace, setting themselves up judges of the times and assembling in the coffee-houses , barbers' shops and taverns , have , in vain speeches , unbecoming their Station , indulged themselves iu the liberty of abusing and calumniating the Sublime Governement" ; a. a. O. S. 219. 2) Nach Juchereau de Saint-Denys I, S. 45: 300 400 000 ; in der Tat aber kaum 25000; ebenda S. 46. for 3) Tschelebi-Efendi sich gegen 1808 beinahe auf 4) Andrlossy Jorga, a. a. 10 000 schreibt ihm den O. S. 234. Die Summe der Gehlter belief Beutel jhrlich; ebenda S. 50. Gedanken, die Janitscharen durch diszipli- Geschichte des osmanischen Reiches. V. 12 178 Erstes Buch. Fnftes Kapitel. Soldatenfhrer hatte eine zahlreiche Klientel, die von ihm Be frderung oder wenigstens Sicherheit in den schon gewonnenen mtern erwartete, und Tajar- Pascha nicht gesinnt dieselben Schtzlinge des Siegers vom Sutzo, am 22. September ohne war So wurde einer der schonen. zu 31. Mai, Alexander Michael Rcksicht hingerichtet, weil er das Geheimnis der mit Verhandlungen Sebastiani, der nicht zgerte, gegen dieselben England heftig zu protestieren, verraten hatte J) ; die dem Sutzo feindlich gesinnte Partei der Kallimachi hatte den Sieg davongetragen; schon Anfang August erlangte Scarlat das Frstentum der Moldau an wieder, und die Stelle des ermordeten Sutzo nahm der Bruder Scarlats, Iancu, ein 2). Der Befehl zur Hinrichtung Suzzos war vom Sultan selbst gegeben worden, aber den Urheber dieser Mafsregel sah Kabaktschioglu im feindlich gesinnten Kaimakam. Im Einver stndnisse mit dem Mufti beschlofs er, denselben durch IsmailPascha, der schon einmal die hchste Wrde bekleidet und sich auch in der letzten Zeit vorteilhaft dieser starb aber hervorgetan hatte, bald, und bei diesem zu ersetzen; unerwarteten Tode wurde Vergiftung geargwohnt. Als nun Tajar bei dem Tode des Paschas von Bagdad nicht den von Sebastiani empfohlenen Soliman, sondern Mehemed-Kior-Pascha, der die osmanischen Truppen gegen die Franzosen bei Heliopolis befehligt hatte, ernannte, so gewann er noch einen unvershnlichen Feind in der Person des fran zsischen Gesandten, der in Konstantinopel noch allmchtig war. Als einige Dalmatiner vom Bostandschi-Baschi Stockhiebe er halten hatten, drohte Sebastiani mit der Unterbrechung des Handels mit der Trkei, und schon begannen die Kaufleute der Nation, nach dem Rate des Gesandten, ihre Waren loszu schlagen: dadurch gewann zwar Soliman das Paschalik Bagdad, aber nicht auch der Kaimakam die Gunst des von fran zsischen Diktators in der Trkei. nierte Seimens siehe weiter zn; S. 6 7. Er hatte 1788 einige Gefangener zugebracht. 1) Juchereau de Saint-Denys II, S. 152 ff., mit ganzfalschem Datum; Acte ?i fragmente" II, S. 431432; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 496499; vgl. Documente Callimachi" J, S. cxcn. 2) Ebenda. Vgl. Acte yi fragmente" U, S. 424, Nr. 1. zu ersetzen Zeit in Rufsland als Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie Unglcklicher Kampf 179 usw. Nachdem sich der franzsische General, der nach dem Verluste seiner Frau erkrankt war, nach Frankreich sich sein Nachfolger Latour-Maubourg Einflusses. Gleich nach erfreute der Ankunft desselben fiel aber durch die Koalition des Fhrers der dem Mufti und den begeben hatte, bei weitem nicht desselben siegreichen Tajar Soldateska mit des Innern, die unter dem schwachen Es wurde ihm Agas Mustafa oftmals das entscheidende Wort fhrten. aber nur erlaubt, sich nach Rustschuk allzu bereit war, ihm zur zu begeben, Rache zu wo Mustafa Bairaktar verhelfen. Die meisten Soldaten hatten gegen den gefangen gehaltenen loyalsten Gesinnungen bewahrt. Zwar gaben x) Sultan Selim die die Janitscharen ihrem Hasse gegen die obersten Wrdentrger Ausdruck und ermordeten selbst ihren Aga, aber als der Wesir die Leitung wieder in den Reis Efendi die Hnde nahm und den Kehaja-beg und durch die treuen Osman und Arif ersetzte 2), langsam die Gesinnungen der Truppen zum Besseren. Die mifsvergngten Janitscharen erhielten die Erlaubnis, sich nach Hause zu begeben 3) machten davon aber keinen Gebrauch. So warteten nun der Duna-Seraskier 4), wie auch der in Schumla im Lager befindliche Wesir Tschelebi- Said -Mustafa nur auf die Stunde, um, wenn nicht den Usurpator zu entfernen und den rechtmfsigen Herrn auf den Thron der Osmanen wiedereinzu setzen, wenigstens dem Regime der verachteten Jamaks ein Ende zu setzen. Nun gesellte sich ihnen auch dieser schlaue Tajar zu, der in Konstantinopel ebenfalls auf seine Freunde zhlen konnte. Beitschi-Efendi begab sich von Rustschuk nach Schumla und von dort nach der Hauptstadt selbst, um die Vergel- nderten sich , i) Siehe oben S. 168. 2) Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 444, Nr. 3) dxciv. Ebenda. 4) ber den 1806 von seinen eigenen Leuten erschlagenen Tersenik-Oglu, Vorgnger Bairaktars, Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 349, Nr. CDLXXXin. Er htte, nach Sebastiani, die Absicht gehabt, Konstantinopel einzunehmen, den Sultan abzusetzen und die Minister zu tten"; ebenda. Ein Brief Michelsons an affectueuses dispositions et procedes 7. Dezember 1 806, spricht von seinen d'amiti6" gegen Rufsland; Hurmuzaki, Suppl. I', S. 365 366, Nr. DIV. Siehe ihn, 1 ebenda S. 369370, Nr. DX DXI; S. 505, Nr. DCLE. Vgl. auch Testa II, S. 3 10 ff. 12* a. a. O. 180 Erstes Buch. Fr vorzubereiten. tungen dem Manuk-beg, worden und der war Generals geehrt Schon die Geld das Regierung Kapitel. in sorgte der der Walachei Armenier versprochen spter durch Rufsland mit dem Range eines wurde waren Fnftes die 1). Verhandlungen ber den Waffenstillstand Gange, als Mustafa Bairaktar sich mit seinen ganzen Truppen gegen Adrianopel wandte; er verfgte ber beinahe 20000 im Mann Ajans, die ihm persnlich ergeben Bewegung entworfen. Es galt dem einzigen Diwan des erlauchten Herrn und Kontingenten aus der Hier wurde der Plan der waren. vorlufig nur, Herrschers der Osmanen" die Macht Hatischerif einigen in zurckzugeben2), und ein auch bald erzwungen. Mit der Donau begab sich ein gewisser diesem Sinne wurde hundert Reitern von Aga als berbringer eines Todesfermans nach Fanaraki, wo Kabaktschioglu seine Residenz hielt: aus dem Harem wurde dieser in der Nacht herausgezerrt und erdolcht. Gegen den Vollstrecker der Befehle des Wesirs wandte sich am folgenden Tage die Wut der Jamaks, die ihn whrend dreier Tage im Turme von Fanaraki mit Kanonenkugeln beschossen. Zuletzt bahnte sich Hadschi -Ali dennoch den Weg zu jenen, die ihn gesandt hatten; er traf sie schon in der Nhe der Hauptstadt. Von Ktschk-Tschekmedsche aus begab sich Galib, der Reis-Efendi, nach Konstantinopel, um den Sultan von den guten Absichten des Heeres zu unterrichten, das nur gegen die Jamaks mar Hadschi Ali - ihn selbst, den neuen Herrscher, von deren schmh befreien". Auf sein Verlangen wurden die Tyrannei schiere, licher - um zu Jamaks fortgeschickt und der Mufti verlor seine Stellung. Ja Mustafa ging so weit, dafs er unter dem Vorwande, die Fahne des Propheten begrfsen zu wollen, sich ins Lager des Wesirs bei Daud-Pascha begab und sich mit diesem, alles Bse be frchtend, in eine Unterredung einliefs 3). Beitschi-Efendi machte er zum Mitglied des Diwans und einen anderen Fhrer der Be1) Andreossy a. a. O. S. 7 8. 2) Au seul Divan de l'auguste seigneur et maitre des Ottomans ", ebenda S. 9. 3) Nach Photeinos II, S. 513 lud zuerst der Sultan den Wesir durch den Davedschi ein , in Konstantinopel einzuziehen , und begab sich erst dann ins Lager, um auch Mustafa Bairaktar zu sehen". Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 181 wegung, Ramis-Efendi, wenigstens zum Pascha ; Seid- Ali, der Ka pudan -Pascha, und beinahe alle in Konstantinopel befindlichen Truppen waren fr bevorstehende Revolution die schon ge wonnen. Wesir, der erst in dieser Stunde die wahren Absichten erfuhr, zgerte, und Mustafa Bairaktar, der Der der Verschworenen in den Diwan wie ein wilder Soldat mit seinen Truppen eingedrungen Darauf wurde in nehmen. gefangen einer entfernten Provinz aus x) liefs ihn Konstantinopel war , absetzen und die Nachricht verbreitet, dafs ein vorteilhafter Frieden mit den Russen geschlossen sei, und dafs die heilige Fahne in die Moschee, wo sie gewhnlich aufbewahrt wird, zurckgetragen werden solle, und nun hielt der ehemalige Bairaktar an der Spitze seines ganzen Heeres feierlichen Einzug in Konstantinopel. Er gab vor, den Sultan selbst sehen zu wollen. Nur der Bostandschi-Baschi hatte den Mut, die ihm an vor den Trgern des Sandschak- vertraute zweite Pforte des Serails Scherifs einer zu schliefsen. seiner Zugleich erschien der in aller Eile Ausfahrten von Sultan zurckgerufene Er gab dem Kislardem Augenblicke, den den entthronten in Vetter Befehl, Aga wenn dieser von seinem ganzen siegreichen Heere enthusiastisch begrfst werde, zu ermorden ; Selim war im Beten begriffen, als Mustafa, um gewhnlichen seinen Thron in erlag nicht, ohne sein Zimmer einigen Augenblicken Leiche seines Herrn du mit den schwarzen Eunuchen lange um haben; schmhlicher, unwrdiger von den Henkern totgeschlagen 2). Nach zuvor Leben gerungen Weise wurde er endlich sein i) verteidigen. schlichen; sie scheuten vor aber der junge, kraftvolle Frst zurck, keineswegs die Mrder sich einem Frevel zu in zu kniete Mustafa Bairaktar weinend vor der 3). Ebenda S. 514515. 2) Le Kislar-Aga, qu'on coup violent avait fait tomber entre les jambes Sultan, profite de sa position, saisit sa victime par une partie infiniment sen sible, serre avec lui faire perdre connaissance. Le parvient de S aint-Denys a. a. O. S. 186. Nach den Hals Selims geschnitten-, S. 10 11. rage et tenacite et crime est consomme"; Juchereau Andr6ossy htte der Imrochor 3) Eine Charakteristik des schnen Selim mit dem schwarzen Barte und dem heiteren Gesichte bei Pouqueville III, S. 204. Es schwebte ihm immer ein unglckliches Ende vor Augen"; ebenda S. 205. Er hatte nur drei Schwestern Erstes Buch. 182 Vetter Der zweite Fnftes Kapitel. Selims, Mahmud, mit dem jener die langen Stunden der Gefangenschaft in Unterredungen ber stupide Hartnckigkeit der Fanatiker und die Notwendigkeit Wiedereinsetzung des neuen Regimes zugebracht hatte, die der war aber den Schwarzen Mustafas entgangen: er wurde unter einem Haufen von Teppichen gefunden, wo er sich aus Furcht versteckt Als Sultan hatte. begrfste ihn zahllose die Menge, war, als Masul Mustafa, dem sein Verbrechen verziehen worden ohne Gewissensbisse in die inneren Gemcher wanderte Als Rustschuk die Hinrichtung tierten Personen, wurde der tragen; befahl der Grofwesir neuer Kopf 33 des an l). Bairaktar ehemalige der Mrder und anderer der Zahl: whrend von kompromit silbernen Teller auf einem eigentlichen Mrders des Sultans vorge beim Verbrechen. jubelnden Frauen Mustafas selbst die genht und ins Meer geworfen. Die Bestattung des Krpers Selims gestaltete sich zu einer allge meinen, beispiellosen, aufrichtigen Trauerkundgebung. Aber dadurch war der Frieden noch nicht wiederhergestellt. Den Wesir, der bei der Sbelumgrtung Mahmuds, von seinen Arnauten umgeben, eine Pistole in der Hand erschien, konnten manche nicht leiden. Er selbst beging den Fehler, dafs er sich der mglichen Mitbewerber zu rasch entledigte. Seid -Ali wanderte in die Verbannung, um die Stelle des Kapudans dem sicherern Ramis zu berlassen. Tajar wurde, dem Wunsche der Janitscharen entsprechend 2) mitleidlos hingerichtet. Der wurden in Scke entseelten , gewesene Wesir Mustafa-Tschelebi als jene eines Paschas von Ismail. Seine gehabt, bergriffe Mission hohen von denen eine mit dem Pascha dem Kaimakam Wan , suchte der Diktator durch die Silihdar Seid-Achmed , Die entschuldigen. zu erhielt keine andere Wrde Saloniki , die Erfllung einer waren zweite die dritte, Khadidschah, mit waren ; ebenda S. 205 ff. (auch Mustafa, verheiratet von Nisams , feierlich Beiham , dem Pascha mit von ber die Prinzen Mustafa und Mahmud). 1) 28. Juli 1808. Vgl. ,prince sans genie comme sans seil"; S. 6. 2) Ebenda S. 1 1 ff. die von caractere Andreossy gegebene Charakteristik: et, pour comble de maux, sans con- Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie abgeschafft worden; ihre an das Fetwa der Mufti hatte Wiedereinrichtung eigentlich als den war der sich nicht mehr Fortsetzer des zu Nicht gegen die Heeres. doch Bairaktar selbst ein Vertreter derselben! die Janitscharen schehen. Als verdammt; Mahmud, Selim zur , sondern durch grofse militrische Vernderung sollte die geregelte 183 begonnenen Bildung eines war Janitscharen von Werkes betrachtete, erfand ein anderes Mittel regelmssigen sie denken. usw. Seimens" sollten sie in neuer ge Gestalt erscheinen; der Name war alt und erinnerte an den mchtigen, grausamen Murad IV., und er war auch im Janitscharenkorps seit langem blich. Um die Neuerung zu besprechen und sie auch gegen jede Feindseligkeit zu verteidigen, wurden aus dem ganzen Reiche Paschas, Ajans, grofse Lehnstrger zu einem grofsen Staats rate fr die ersten Tage des Oktober, Mitte des Monats Rebiulakkir", nach Konstantinopel eingeladen. Erinnerungen aus der Franzsischen Revolution hatten den Sultan Notabeinversammlung bewogen. Es erschienen beide Beglerbegs, Kadi -Pascha zur Einberufung dieser dann Abdurrahman- oder Karamanien, den vor zwei Jahren die Jani als Fhrer der Nisams, besiegt hatten, die Begs von tscharen, von den anatolischen Husern Tschapan-Oglu und Karaosman-Oglu, von Janina. Die von der Versamm lung besprochenen Fragen betrafen die Ernennung von Offizieren, die ihre Wrden nicht gekauft htten; die Festsetzung der wahren, nicht verheirateten Janitscharen in den Kasernen und die ausschliefsliche Bezahlung dieser, wobei das Brsenspiel mit den Dienstzetteln der nicht erschienenen Janitscharen aufhren sollte ; die Kassierung der unverdienten militrischen Pensionen; die Einfhrung neuer Vorschriften ber Kost und Bekleidung" der Mannschaften ; die Verpflichtung, nach der Verordnung Solimans des Kanuni regelmfsige Exerzitien zu machen und die unverzgliche Annahme gewisser besserer Waffen und Manver, die den Unglubigen grofse Vorteile ber uns sichern, sei tens aller osmanischen Truppen"1). Junge, in den Registern wie auch der Vertreter Alis immediate dans toutes les troupes ottomanes de perfectionnees et de quelques manoeuvres qui donnent aux Infideles grands avantages sur nous"; Juchereau de Saint-Denys a. a. O. S. 205. i) D'ordonner l'adoption certaines de armes Fnftes Erstes Buch. 184 Kapitel. aufgenommene Moslems" sollten auch als Frei willige" angeworben worden, um aus ihnen Ergnzungskom pagnien der Seimens x) zu bilden : sie sollten einen Sold gleich dem der Toptschis erhalten und, als Musterkompagnien, die alte" Disziplin der Janitscharen mit den Vernderungen" im Sinne der Europer" verbinden. Nachdem die Vorschlge einstimmig Odas der " mit 3000 Mann in angenommen worden waren, blieb Kadi-Pascha Konstantinopel zurck, um die Ruhe zu sichern. Als Mafsregeln des in grofsen einer Sultans Soliman, oft zitierten wie sie schon der alte Tschelebi Verteidigungsschrift hatte, segnete der Mufti die fr die be Nisams Einrichtungen 2). Ausfhrung des klug durchdachten Vorschlags beging der habgierig und herausfordernd gewordene Bairaktar grofse Fehler. Er whlte als Kaserne der Seimens jene bei zeichnet neuen Aber in der Levent Tschiflik und - Skutari, die die Nisams kaum verlassen hatten, und die gewesenen Offiziere derselben wurden ohne Sorge wieder eingesetzt; anderseits nahm er alle Elemente des Pbels, die sich ihm vorstellten, ohne Unterschied ins Heer auf. Schon der an im November begannen die blichen Raubzgen Soldaten, und Molla-Aga, der Ajan von Philippopolis, stand der Spitze dieser Banditen, die durch ihren Friedensbruch den Hafs gegen die neuen Einrichtungen bekunden wollten. Um diesem Unfug Halt zu bieten, mufste Bairaktar einen bedeuten den Teil seines eigenen Heeres, auf welches sich eigentlich seine Macht ausschliefslich sttzte, von sich entfernen. Als sich am dritten Tage vor dem Ende des Ramasans Bairaktar nun zum Mufti begab, um einer Forderung der Tradition zu gengen, schlugen seine Tschauschen mitleidlos auf die aufgebrachte feind die nur durch die Arnauten der Leibgarde im liche Menge Zaum gehalten werden konnte. Sogleich zogen sich Janitscharenscharen gegen die Huser, wo sich die Abteilung des Heeres , des Wesirs befand, Als andere Gefhrten und trieben diese letztere in herbeigerufen wurden, 1) Compagnies agregees 2) Ebenda S. 209. aux sey mens." um die Flucht. das in der Nhe Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. ausgebrochene Feuer zu lschen, Werk begeben, sondern erschlugen 185 des Palastes des Wesirs wollten sie sich nicht die ans Whrend sich wesenden Leute desselben. unterirdischen der Kapudan hielt, vereinigte sich des Turmes versteckt Gange mit dem Toptschi-Baschi wie auch mit dem kleinen Heere an Bairaktar in einem und den Kadi-Paschas, neuen um Truppen, seinen Herrn der aber schon samt seinen Vertrauten im Verstecke durch zu retten; zwei Schiffe, die war sollten, erhielten den Befehl, gegen das Haus des Janitscharen-Aga zu feuern; im Serail wurden alle den Rauch erstickt worden nach gypten segeln Mafsregeln zum Widerstand gegen einen Angriff des Volkes und der Janitscharen getroffen (15. November). Mit vier Geschtzen rckte nun Kadi-Pascha aus, um an den Janitscharen fr die ihm frher zugefgte Schmach Rache zu nehmen, und die Aufstn dischen wurden berall niedergemetzelt. Dadurch trieb er aber sowohl diese Hauptstadt wie zur auch bisher friedlichen Einwohner die Aus Furcht Verzweiflung. vor der dem ihnen dro ufsersten gebracht, fielen die Aufstndischen ber die Abteilungen des anatolischen Reformheeres, wie auch ber die zerstreuten Gruppen der Nisams her; im allgemeinen Feuer konnte die Repression nicht weiter fortgesetzt werden, und Kadi-Pascha suchte wenigstens das Serail vor der Wut des Pbels zu retten. Alsbald unterwarf sich jedoch der JanitscharenAga den Befehlen des Grofsherrn, und er erhielt die Weisung, alles mgliche zu versuchen, um den ungeheuren Brand aufzu henden Tode zum halten. Einige von den an den Pforten des Palastes lagernden Em prern riefen schon dem Sultan Mustafa jubelnd zu. Dadurch ber lieferten sie ihn dem Tode : der Mrder Selims starb, ohne den Vollstreckern des Todesurteils Widerstand entgegengesetzt zu haben ; seine Mutter folgte ihm in den Tod. Dadurch, wie auch durch die Ausstellung des halb verkohlten Leichnams Bairaktars, den man 1) bisher an der Nach Photeinos seiner Armee Spitze II, S. 520 soll des im Turme aufbewahrten zndung Karatzas, zum Datum: Dezember 1 er geglaubt hatte x) sich und den Pulvers den Tod 809. Vgl. die von Sax Seinigen dureh Angegeben haben. Ebenso a. a. O. S. 1 70, Amn. 2 1 . 186 Erstes Buch. Fnftes Kapitel. wurde dem berreste wurden hoch aufgehngt1) lebte Der verhafste Grofswesir ein Ende gesetzt. Brgerkrieg nicht mehr, und kein anderer Prinz aus dem Hause Osmans als elenden , Mahmud selbst befand sich am Der Sultan ordnete Leben. Verbrderung der ganzen Armee an herigen Verteidigern die Mittel, ihr Leben und die Rustschuk tete , seinen bis gab durch die Flucht nach Ramis-Pascha oder Ramis-Abdullah flch retten zu als Verrter gebrandmarkt, bis nach Petersburg , konnte aber spter nicht verhindern, dafs sie dem Hasse des Wesirs , der sie durch die Verheifsung einer Amnestie Konstantinopel lockte, ernannte Opfer fielen. Der Kior-Jussuf wurde zum Grofswesir neue nun neuen nach erst im mit April 1809 der Wahrung aller Vorschriften des Korans gegen die Personen, die sich in der letzten Zeit versndigt hatten , betraut 2). In seinem Herzen schwur aber wie sein grofser und grausamer Vorgnger Jahrhundert, sich fr diese Unheilstunden, fr diese Demtigungen, fr die Aufgabe seiner hochstrebenden Projekte durch die Vernichtung des ganzen Janitscharengesindels zu rchen. aus Mahmud, dem 17. Vorlufig hatte er aber, nachdem die bei Erfurt gefafsten Entschlsse der scheidungen in der ufseren Politik des Reiches Pforte bekanntgemacht waren, In Serbien hatte sich die Revolte in eine fruchtbringende Revolution verwandelt. Im wichtige zu Ent treffen. fr die Rebellen Juni 1807 schon war Uschize in den Hnden derselben. Und schon standen serbische Scharen auch in den benachbarten bosnischen Gebieten. Die Aufforderung, den Kharadsch zu zahlen, wurde von Kara-Georg entschieden zurckgewiesen. Anstatt den walachischen Frsten Ipsilanti zum Herrscher auszurufen, wie es dieser erwartet hatte 3), wurde, wie schon gesagt, der erste unter den bisherigen Fhrern der Revolution, Kara-Georg selbst, als oberstes Haupt der Regierung, als erster Gospodar der Name erinnert an den Titel, den die 1) 2) 3) Naum Rimniceanu, in Erbiceanu, VII, S. 636637. Hurmuzaki Suppl. I*, S. 382 383. Zinkeisen Cron. Grecl, S. 282. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie Russen den rumnischen Herrschern Frsten" Sowiet nennen 12 von zu um sie nicht anerkannt; sein Rat mssen Mitgliedern, gaben, usw. 187 rundweg war der Volksversammlung oder wichtigsten Angelegenheiten 1). und die Skupschtina entschied ber die Gospodare teilten sich in den Besitz der verschiedenen Provinzen und sahen in Kara-Georg oftmals nur den bisherigen Andere eines der Heere des Kreuzes Kommandanten" und der Frei Entscheidung ber Krieg rnkeschtigen Gene rals Rodofinikin zu spielen 2), der in den besten Beziehungen mit Leontios, dem griechischen Oberhirten Serbiens, stand, schlug fehl 3). Mit Issajew vereint errang Kara-Georg im Laufe des Jahres und be besonders im Juni bei Malanitzi *) einige Erfolge lagerte Negotin, whrend russische Abteilungen den Montene grinern halfen, Nikschitsch und Klobuk einzunehmen 5). Da aber der Frieden, fr einige Monate wenigstens, in der Walachei wiederhergestellt wurde, ruhten die Waffen auch in Serbien. Issajew kehrte in die Kleine Walachei zurck. Bald sollte aber der Krieg wieder ausbrechen, und alle in Der Versuch heit. der Russen, die und Frieden in Serbien in die Hnde des neren Feinde der Trken wieder mit dem ufseren, den Russen, vereinigen. Zwar Befehl erhielt Prosorowski der schon im Juni 1808 den in allen Kirchen beider Frstentmer den gegeben hatte, Zaren als Herrscher des Landes beim Gottesdienste zu erwhnen, Synode ber den rumnischen nach der Unterredung der beiden Kaiser Klerus einsetzte 6) den Befehl, die Friedensverhandlungen mit den Vertretern der und einen Exarchen der russischen O. S. 156 ff. 1807 die Mission gehabt, Ibrail fr Michelson zu gewinnen; Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 384385, Nr. DXX1X; S. 388, Nr. dxxxiv. 3) Ranke a. a. O. S. 172173. 4) Langeron, S. 142 143. ber eine serbische Mission in die Wa lachei, April 1807, siehe die Aufzeichnungen Naum Rimniceanus in Erbi- 1) 2) ceanu 5) 6) Ranke a. a. Er hatte im Februar a. a. O. S. 272. Ranke a. a. Erbiceanu O. S. a. a. 185. O. S. 279280. 188 Erstes Buch. Pforte wieder Fnftes Kapitel. Aber eine andere, ernstere Versh viel besser im Gange: jene zwischen der Pforte erffnen. zu nung war jetzt und England. Schon Anfang November langte der neue eng lische Gesandte, Robert Adair, an den Dardanellen an. Sultan Mahmud befolgte in dieser Richtung die Politik des von ihm hoffte, durch englische, nicht mehr durch die betrgerische franzsische Vermittlung sich mit dem Zaren auszushnen, ohne auf die Forderungen desselben, die Frstentmer abzutreten, eingehen zu mssen. England brauchte den Vertrag, weil er ihm sowohl Vorteile fr seinen Handel wie fr seine allgemeine Politik bot; dieses sahen die Trken nur allzu schnell ein und fhlten sich dadurch ermutigt, eine Kriegsentschdigung und fr den Fall eines Krieges mit Napoleon bedeutende Subsidien zu verlangen x). Schon drohte Adair mit seiner Abreise, als ein Fetwa des Muftis die Verhand lungen schneller zu Ende brachte. Der Vertrag vom 5. Januar 1809, an den Dardanellen geschlossen, enthielt als neue Be dingungen nur, dafs die Sperrung der Meerengen auch von Eng land anerkannt werde, dafs die Trkei ihre Konsuln in den englischen Hfen anstellen knne, und dafs die englische Re gierung auf die Anstellung geborener Rajas als Dolmetscher ersetzten kaiserlichen Vetters. verzichte. Er Die Klausel in betreff der Entschdigung war weg geheimen Vertrag vorbehalten. Am 14. Mrz, drei Monate nach seiner Ankunft in Konstantinopel, wurde Adair vom Sultan mit den grfsten Ehren in Audienz empfangen 2). Er trug sich auch mit der Hoffnung, die Pforte in kurzem zu einer wahren Allianz mit seinem Knig und mit gefallen, die Subsidien fr einen sterreich, dem Kaiser von im Schilde fhrte, verleiten Um aber dieses Ziel zu der zu nun gar nichts gegen den Sultan knnen 3). erreichen , war der Frieden mit Rufs dessen Verhandlung Galib-Efendi, land, Eltschi-Pascha", dann dem Sohn Murad-Mollahs und Izzet-beg, dem BeglikRiza-Mollah, schi- Efendi, denen Dimitraki Murusi, der Bruder des Frsten , 1) 2) geschah 3) Zink eisen Ebenda. erst am VII, S. 590 ff. Auswechslung der Ratifikationsschriften Juli; ebenda S. 650. Die 27. Ebenda S. 622 ff. in Konstantinopel Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 189 beigegeben wurde x) anvertraut die erste Bedingung. Der Kongrefs von Jassy worden war 2) hatte keine einzige Sitzung gehalten 3). Adair bot auch wirklich Er befand sich aber in beiden Parteien seine Vermittlung an. einer lcherlichen Stellung, als der Zar durch Prosorowski die Pforte alles Ernstes aufforderte, ihn, Adair, unverzglich von Konstantinopel wegzuschaffen, wenn sie brigens den durch den Abschlufs des Waffenstillstandes mglich gewordenen Friedens Alexander , als Dolmetscher , , schlu wnsche. In der Frist des Sultans von zwei Tagen erfolgen 4). gegebene Antwort obgleich ruhig, abschlgig. Sogleich wurde Die sollte der Entschlufs 23. Mrz am lautete entschieden, der Handel mit der Krim und dem neuen, rasch aufstrebenden Hafen Odessa streng stens untersagt 5). In der Walachei sprach man sogar von einer neuen frmlichen Kriegserklrung, die am 25. Mrz stattgefunden haben sollte 6). Galib-Efendi erhielt Befehl nach , sogleich von Jassy Adair hoffte sogar, eine Konstantinopel Allianz zwischen dem Sultan und dem persischen Herrscher, mit dem zurckzukehren. England schon im Mrz einen worauf der franzsische Teheran verliefs auch ein , Vertrag geschlossen hatte, Gesandte, General Gardanne, sofort zustande persischer Sendung zu in bringen 7) : tatschlich Konstantinopel 8). erschien 1) Vgl. auch K. Karadscha a. a. O. Die russischen Unterhndler waren Miloradowitsch, der Senator Kuschnikow, Vorsitzender der Diwane von Bukarest und Jassy, der Generalmajor Harting; Joseph Fonton fungierte als Dolmetscher; Langeron, S. 155. 2) ber die Ankunft der Bevollmchtigten in Craiova und ihre Reise nach Jassy siehe Naum Rimniceanu, S. 284 285. Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I, S. 331 ff., 542 ff3) Le congres ne se rassembla pas une seule fois; il fut aussitt rompu Am 22. Juni schon kehrten die Bevollmch que formfi"; Langeron, S. 156. tigten nach Konstantinopel zurck; Karatzas a. a. O. Sogleich begaben sich Galib und Murusi zum Heere des Wesirs; ebenda. 4) Ebenda. ber die Durchreise des Kuriers siehe Naum Rimniceanu, S. 285. Siehe auch Langeron, S. 157. 5) Testa II, S. 334; Zinkeisen VII, S. 643. 6) Naum Rimniceanu, S. 285. 7) Zinkeisen VII, S. 651652. Der Vertrag mit Napoleon war 1807 geschlossen worden; ebenda. 8) Ebenda. Erstes Buch. 190 Fnftes Kapitel. Schon hatten Miloradowitsch und Prosorowski, durch den Armenier Manuk, der Beziehungen in Rustschuk flchtigen unter den Leuten Bairaktars karest aus einen die brigens In Slobozia, nur wo Angriff schwach hatte, getrieben, im April auf Giurgiu unternommen, befestigte Insel einnehmen zu der Waffenstillstand geschlossen von Bu ohne aber knnen 1). worden war, Bairaktars zogen die Russen die dort aufbewahrte Habe Mustafa Im ein und Fahnen mit 27 Geschtzen April und Mai 32 2). wurde grofsen Verlusten vergebens beschossen 3). Pehliwan, der bisherige Verteidiger Ismails, den Platz Ibrail Trotzdem unter verlassen hatte, wo der gewesene Grofswesir Mustafa -Tschelebi und ein Neffe Ali -Paschas befehligten, trotzdem die Leuten des in Babadag befindlichen Pehliwan mit jenen des Wesirs ha derten, konnten die Russen auch in diese starke Festung nicht eindringen 4). Whrenddessen kmpfte Issajew, mit dem Serben Melentij Stojkowitsch vereint, gegen die Trken auf den Donauinseln und bei Kladowo ; die Festung hielt sich aber recht Erst im Juli, und zwar am 23., verliefs der Grofswesir wacker 5). Konstantinopel an der Spitze eines Heeres von 35000 Mann. Die meisten waren Janitscharen und schienen von aufrichtigstem Eifer beseelt zu sein; weniger diszipliniert und treu erwiesen sich die asiatischen Kontingente, die auch ein betrchtliches Kontingent zu Im ganzen war es doch ein starkes den Ruberbanden gaben. die und Heer, 1807 gemachte Bemerkung eines englischen Diplomaten, dafs die Trken sich nun viel besser als vor zwanzig Jahren schlagen 6) pafste mehr auf die Soldaten Kior-JussufPaschas als auf die lockeren Truppen seines Vorgngers. Indessen bemchtigten sich die Russen der ganzen Dobrudscha. Der 80jhrige Prosorowski lag nun im Sterben, und der Georgier Prinz Bagration bernahm den Oberbefehl. Schon fhrer " , pas il 7 Vgl. Langeron S. 117, 158 ff.; Naum Rimniceanu, S. 286. Langeron, S. 161. Naum Rimniceanu, S. 287. Langeron, S. 171 ff. 5) Ebenda S. 162 164. Les Tores se battent actuellement beaueoup mieux qu'ils ne le faisaient a 20 annees"; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 389, Nr. Dxxxrv"; vgl. auch S. Nr. dlxxx; S. 442443. 1) 2) 3) 4) 6) 426, Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie 191 usw. bisherigen Befehlshabers wurden Issaktsche, Tultsche, Babadag, Mitte August ohne Verluste besetzt. Unter Bagration fiel Matschin (Mcin), dann auch Hirsova sowie Kstendsche (das heutige rumnische Constanta). Die Bulgaren wurden ermuntert, ihre benachbarten Wohnsitze nicht zu verlassen x). Bald drang eine russische Abteilung auch in Ktschk-Kainardschi ein, wo der Frieden von 1774 geschlossen worden war2). Am 18. August war Mustafa -Tschelebi willens, Ismail zu bergeben, aber die Bedingungen zur Kapitulation wurden erst am 25. festgestellt; 221 Geschtze fanden sich in der gewon Nun galt es, Silistrien einzunehmen, das der nenen Beute vor. Ajan Ilik-Oglu befehligte. Die Beschiefsung dieses wichtigen Platzes dauerte indessen mehrere Wochen. Der Wesir, dessen Truppen zuerst bei Giurgiu vor dem Tode des auftraten, in dessen Nhe sie sich in ein Treffen mit dem General Langeron, dem die Verteidigung der Walachei anvertraut worden war, verwickelten, tat sein mglichstes, um die grofse Festung zu retten, whrend im Westen der neue Befehlshaber von Vidin, MollahPascha, den unter sich uneinigen Serben Deligrad entrifs und mehr als einmal seine Soldaten Von Rustschuk mit Pehliwan wo aus, 17 18 das 000 belagernden Stellung bei Tatariz ein, nahe Russen das linke Donauufer schickte. Hauptlager geblieben Mann Silistrien der Sohn an und geschickt. an 1 8 Kanonen gegen die Er nahm eine befestigte der Donau. Ali-Paschas, Muktar, beordert. Am das ber wurde war, Dahin wurde auch 22. Oktober Mann war aber nach Bagration angeblich verfgte Kampfe gezwungen, den mit Selbstvertrauen begonnenen Angriff gegen die trkischen Linien zu unterbrechen. In we nigen Tagen schon befanden sich die Russen wieder auf dem linken Ufer des Flusses. Nur dem Mangel an Proviant ist es dafs bald darauf die fr die Trken brigens zuzuschreiben, ehrenhafte bergabe Ibrails (2. November) an General Essen erfolgte. Aber nicht nur in Silistrien selbst, sondern auch in Rustschuk, Giurgiu, Turnu, Swischtow, Zimnice und auf den be-. , hartem ' 1) Langeron, S. 178. Ebenda S. 179180. 2) nur 1 1 000 , 193 Erstes Buch. Fnftes Kapitel. deutendsten Donauinseln hielten sich die Trken fest Heer des Wesirs, das 30000 Mann zhlte, war vllig , und das unversehrt geblieben J). Dem 32jhrigen, wenig erfahrenen, nachlssigen und ufserst nun die Fhrung der Donau anvertraut. 18 10 Anfang April bernahm er in Jahre General Kamenski wurde hitzigen heere im Bukarest das Kommando mden aus den Hnden des krnkelnden und Bei Hirsova Bagration. ging die russische Armee Ende Wesir, der auch in diesem Jahre befolgen wollte, nur einen einzigen Schritt getan hatte. Im Juni begann die Belagerung Silistriens wieder, whrend der Bruder des Befehlshabers, Sergius Kamenski, BaMai ber die Donau, bevor der seine passive Taktik sardschik besetzte und den verwundeten Ibrahim Pascha , Baba - a) Pehliwan genannt gefangen nahm ohne aber in Varna eindringen zu knnen. Am 11. Juni ergab sich endlich der so gut wie unabhngige Herr Silistriens, Ilik-Oglu, der letzte der grofsen Ajans an der Donau, nachdem er das Unglck seines Gefhrten Pehliwan gehabt hatte 8). Der Wesir befand sich im Schumla, wo er ein neues Heer sammelte. Er hatte bei sich den Nasir von Ibrail, den Ajan von oder , , Selvi, den tatarischen Prinzen Behadir-Girai und viele tollkhne Dalkilidschs". Whrend ein russisches Korps vor Varna blieb, und zwar unter nach der Einnahme der benachbarten Pltze Rasgrad mit dem Palaste , dar Bairaktars, in dessen Nhe der neuernannte moldauische Frst Scarlat Kallimachi gefangen ge whrend der General Zafs um den Besitz 4) Rustschuks mit Bosniak-Aga hartnckig kmpfte, zog der oberste Befehlshaber in Eilmrschen gegen das grofse trkische Lager. Er kannte aber die Lage der stark befestigten Stadt nicht und setzte allzu grofse Hoffnungen auf den Widerhall seiner letzten Erfolge. Der erste etwas zu spt unternommene Angriff mifs- nommen wurde , , 1) Siehe die Memoiren Langerons zum Jahre. 2) Karatzas; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 569. 3) Langeron, S. 241 242. ber ihn als Nasir von Ibrail and seinen Freund Giaur-Hassan, Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 403. ber seine Unabhngigieitserklrung, 4) die ihm Silistrien Ebenda S. 250 251. einbrachte, ebenda S. 407, Nr. dlvh. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 195 lang am 23. und 24. Juni J) ; der General Papadopulos, ein Chiote, den Orlow mitgebracht hatte, war auf dem Felde geblieben. Nach bei nahe einem Monat, whrend dessen die Russen von den herum Rubern, denen der Wesir dies eigens aufgetragen hatte, stets beunruhigt wurden, traf der Befehl zum Rckzug nach Rus tschuk ein, da man der Hoffnung war, wenigstens diese Stadt ein lauernden nehmen zu zu rchen. knnen und dadurch die bei Schumla erlittene Schmach Bei Dereki gelang es Langeron, ber den zahlreiche Trken herfielen, nur mit schwerer Mhe, sich durchzuschlagen. Auch gegen den zurckgelassenen Sergij Kamenski versuchten sich die Krieger des Wesirs am 4. August, und auch diesmal Ein verwegener Sturm zogen die Russen den krzeren. gegen Rustschuk selbst wurde mit grofsen Verlusten zurckgeschlagen. Und schon standen die Albanesen Muktar-Paschas bei Trnowo 2). Erst Bei gnstig. und die im September Batin, Truppen unweit der Ajans der bermacht den Kriegsglck Russen wurden die Arnauten Muktars Bjela, Koschanzali-Khalil unter tember3) vllig geschlagen, ja lagen das war fast vernichtet. am 7. Sep 8000 Trken er des Feindes, der ber 22000 Mann mit Ilowaitzki, dem der Sieg zugeschrieben wurde, war aber unter den Toten, KoschanzaliKhalil und sein Gefhrte Achmed von Ipsala teilten das Los 140 Geschtzen verfgte; der General der Gefangenen; kaum konnte sich Muktar selbst mit einigen Arnauten seines teils zerstreuten, teils niedergemachten Heeres retten 4). Nach diesem Siege besetzten die Russen Swischtow, welches 5), dann Rustschuk und Giurgiu, die von ihrem helden mtigen Verteidiger, Bosniak-Aga, in seinem Namen und in zerstrt wurde 1) ber Datum. die Ankunft der Nachricht in Konstantinopel siehe Karatzas, Er zum gibt auch den Kriegsbericht des Dolmetschers Dimitraki Murusi dessen Bruder Fanagiotaki wieder. 2) Langeron a. a. O. 3) Siehe ber ihn auch Hurmuzaki, Suppl. Is, S. 398. 4) Die Memoiren Langerons und die Aufzeichnungen an Konstantin Karatzas'. 5) Der Befehlshaber der Eroberer war milie des gewesenen franzsischen Gesandten in Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. ein Graf de St. -Priest aus Konstantinopel ; Langeron 13 der Fa S. 297 194 Fnftes Erstes Buch. Kapitel. jenem des Paschas Karsli-Ali x) am 27. bergeben wurden. fang Oktober wehte auch ber Turnu, spter auf Nikopolis Vor dem Streifkorps Woronzows entfloh russische Fahne. Ajan nun Soliman aus die der Plewna; in Lowtscha und Selvi zogen seinem die Kosaken ein An 2). retten, schickte der andere Sohn Ali-Paschas, bis der Sofia Veli, gedrungen war, 2000 von den 10 000 Arnauten, die er als junger Verwalter Moreas, wie auch als Stellvertreter Um Vidin des Vaters, 3) zu Schon im befehligte 4). tausend Serben mit den nun katos stehenden russischen Juni vereinigten#sich einige unter dem Befehle des Generals Tzu- Truppen im Oltlande und nahmen Nisch, der ins freie Serbien 5) mufste den Rckzug antreten; General Orurk eingedrungen war, half den Serben, den Pascha von Seres, Ismail-bei, und Achmed Ruschad Anfang September zu besiegen ; am Drinaflusse endlich standen Nikititsch' Schwadronen, die aus walachischen Panduren Birsa-Palanka ein im Oltlande der Pascha rekrutiert eine christliche die ; von worden waren 6). Im Oktober Besatzung. wieder eingedrungen hatte nun jagte Kara-Georg die Kladowo Diese Er Bosnier, waren, zurck. folge haben die Russen mit dem Tode Tzukatos' und Issajews, nun die tckischen Krankheiten im Westen dem General erlagen und die Fhrung Zay berliefsen bezahlt 7). selbst traf der Tod im Mai , 1 81 1 , des Kriegs Kamenski nachdem ihn der alte Kutusow ersetzt hatte. Dem Urteile Sebastianis nach, der dem osmanischen Reiche Monate, hchstens zwei Jahre Leben gnnte8), war Mah mud nur ein schwacher, sanftmtiger, krnklicher Frst, der nur des 18 1) Er wurde spter, Mrz 181 1, Kaimakam; Karatzas, zum Datum. 2) Langeron, S. 300 301. 3) ber die dortigen Zustnde nach dem Tode Paswans siehe die Berichte franzsischen Agenten Meriage in Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 397fr. 4) Karatzas; November 1 809. 5) Langeron, S. 306 ff. 6) Ebenda S. 309. 7) Ebenda. 8) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 446. Selims gegen die fortschreitende Anarchie Unglcklicher Kampf Sultan an unheilbarer Fallsucht litt" wie perlich von Dem Zaren schien Mahmud kr geistig gleich heruntergekommen zu sein, ein Phantom 2). Dennoch beharrte der schwache" Sultan einem Herrscher unerschtterlich bei Preise keinem Mittel bis und 1). 195 usw. dem Rufsland Entschlufs, zur Einziehung jdischen Untertanen huser 4), verwerten, zu die unter Frstentmer und berlassen zu vorhandenen alle der Schmucksachen der christlichen 3) um , ja den sogar der Gter aller Gottes Krieg mit der ufsersten Energie den^eind des Glaubens, gegen den Erneuerer der Er oberungsplne Katharinas II. zu fhren. Nur die rasche Aus fhrung der Kriegsplne konnte einem Grofswesir seine Gunst gewinnen und erhalten. Doch Kior- Jussuf war, obgleich er Schumla erfolgreich verteidigt hatte, allzu lange unttig geblieben, um das ihm anvertraute Heer nicht zu gefhrden, und der Verlust Ismails, Silistriens, Rustschuks, wie auch der ganzen Dobrudscha gegen konnte ihm erbitterten Sultan nicht verziehen werden. vom Er wollte ein anderes Heer und einen anderen Fhrer. Die Trken die gegen Kamenski gekmpft hatten, waren jene der Ajans, d. h. lauter rumelische Ruber verschiedener Herkunft, wozu noch die 25000 in Konstantinopel und Adrianopel ge sammelten Janitscharen nebst kaum 1 5 000 Asiaten aus dem grofsen Lehenstrger Tschapan Oglu und Kara-Osman-Oglu, kamen; die 7000 Toptschis blieben in Kon stantinopel, um die Hauptstadt gegen einen Handstreich und den Sultan gegen eine Revolte zu schtzen 5). Ein grofses Janitscharenheer 6) sollte den Angriff gegen die Russen beginnen, Gebiete , der treuen - 1) Un prince faible, rable"; Testa II, S. 310. doux 2) Aussi faible de corps nik", LXXX1X, S. 761. 3) Karatzas 4) Nach demselben ber den Ertrag a. a. que et val^tudinaire d'esprit . . O. ; Juni 1810. verfgte der Sultan ., un nur , atteint d'une epilepsie fantome de souverain"; Sbor ber den Kharadsch der der Zlle und die Erbschaft seiner Beamten; incu- Rajas, ebenda. 5) Sebastianis ufserungen ; a. a. O. Das Korps bestand eigentlich aus 196 Ortas; tatschlich sollten aber nur 60000 besoldete Mann in den Krieg ziehen, und von diesen erschienen die schon oben angegebenen 25000; Zinkeisen VII, S. 330. Vgl. ebenda S. 638fr., 641 6) 13* 196 und Erstes Buch. zum mann Wesir wurde, Fnftes obgleich Kapitel. etwas zu spt, ein Vertrauens ernannt. Mahmud wufste angewiesen sei, um nur zu gut, dafs das Reich rechnen: schon war nicht vor dem Ausbruch des er 1809 hatte eigenen Krfte sterreichs Hilfe auf seine Auf retten. zu die Wiener Diplomatie vor Krieges an Kaiser Franz geschlagen, gegen Abtretung der Kleinen Walachei die Annexion der Frstentmer sogleich anzuerkennen, oder auch, wenn die Zeit gekommen wre, das osmanische Reich zu zu mit Frankreich den Russen teilen, und dieses miteinander, ohne der franzsischen Erobe rungslust Raum zu lassen, abzumachen 1). Die Beziehungen mit den Serben, die Versuche des Generals in Semlin, zugunsten der Aufstndischen von den Dahis die Rumung Landes, die freie des Wahl der Knesen, die Einsetzung eines in Belgrad residierenden obersten Fhrers mit der Mission die Steuern fr die Pforte zu , sammeln2), Kaiser, zu erlangen, die 1806 verfafsten Bittschriften der fortwhrende an den der serbischen Zuzug Freiwilligen aus den Grenzlndern des Kaisers 8), wie auch die letzten Mediations versuche sterreichs (September 18 10), denen zufolge ein freies Serbien unter kaiserlicher Garantie erstehen sollte 4) zeigten vollauf die Gesinnungen der brigens verachteten 6) westlichen Nachbarn, die sich auch die Schwierigkeiten der Pforte zunutze gemacht hatten, um Neu-Orsowa zu besetzen 6). Die von den Eng lndern verlangten Subsidien wurden niemals bewilligt, und selbst der ganz praktische Vorschlag des englischen Vertreters, fr eine entsprechende Summe die englische Flottille mit Proviant zu , bis 1807 wurden aber die alten Truppen" auf 179000 und die neuen gerechnet, Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 380 381, Nr. dxxv. 1) Martens, Recueil III, S. 19. 2) Von Sax, S. 151 152, nach Kallay, Geschichte der Serben. 3) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 448, Nr. dxcvti; S. 509. 4) Ebenda S. 572, Nr. dcclix; vgl. die ufserungeh Meriages, des fran zsischen Agenten in Vidin, ber die sterreichischen Hetzereien in Serbien, ebenda S. 510, und die Memoires" Metternichs II, S. 367 fr. 642. auf 207500 5) ber die dem Internuntius in Konstantinopel leidigungen siehe Zinkeisen VII, S. 645. 6) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 507, Nr. vom Volke dclxi; Mrz 1808. zugefgten Be Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 197 versorgen, blieb ohne Antwort 1). Was endlich die franzsischen Freunde anbetrifft, so hatte die Haltung des Zaren im Ver nichtungskriege gegen erschttert: schon im sterreich das Juni 1809 neue System" Napoleons erklrte das Pariser Ministerium, dafs der Kaiser die Allianz mit Rufsland nicht mehr seine diplomatischen Agenten wurden preist" 2); ermahnt, sich keines nur wegs mehr in die Hndel Rufslands mit Schweden und der Trkei zu mischen" 3). Dessenungeachtet sprach Napoleon am 3. Dezember in der Erffnungsrede der franzsischen Kammer, riet, ihre Beziehungen mit England zu wenn sie seiner Protektion" erfreuen wolle4) sich unterbrechen, von der Anerkennung ebensowohl der Annexion der Frsten tmer, wie auch jener Finnlands zum Reiche seines Freundes Alexander, den er nicht zu beneiden versicherte 6). Darauf sttzte sich Rufsland bei der Behandlung der Moldau und der Walachei als seine Besitzungen schon im Mai hatte der Wiener Hof die offizielle Erklrung darber empfangen worauf es die franzsi schen und sterreichischen Agenten entfernte6). Trotzdem Napoleon so sehr gegen Rufsland erbittert war, dafs er an die Mglichkeit eines Krieges mit dieser Macht dachte 7), durfte der Sultan keine Hoffnungen auf die so oft als trgerisch erwiesene Untersttzung des franzsischen Kaisers setzen. Dieser zeigte sich ungemein er freut, als Ende 1810 das Vordrngen der russischen Heere zum baldigen Friedensschlsse fhren mufste, bei dem der Zar die Frstentmer und die Donaugrenze gewonnen htte 8). Zugleich versprach er dem mit ihm seit kurzem verschwgerten Kaiser in der er der Pforte , , 1) Zinkeisen VII, S. 641 642. 2) II n'apprecie plus l'alliance de la Russie"; Van dal II, S. 93. 3) Ebenda. 4) Je protegerai la Porte si la Porte s'arrache a la funeste influence de l'Angleterre ; je saurai la punir si eile se laisse dominer par des conseils astucieux et perfides"; Correspondance" XX, S. 56. reuni son vaste empire la 5) Mon allie" et ami, l'empereur de Russie, Finlande, la Moldavie, la Valachie et un district de la Galicie. Je ne suis jaloux de rien de ce qui peut arriver de bien a cet empire"; ebenda. 6) Vgl. Martens III, S. 56; Acte $i fragmente" II, S. 446fr. 7) Martens a. a. O. 8) M^moires" Metternichs a. a. O. ; Correspondance" XX, S. 587. von Fnftes Erstes Buch. 198 in weiterer Zukunft den Besitz Serbiens und sterreich sich klrte verstanden Kapitel. frmlich der mit Besitzergreifung Belgrads er ein l). Immer nher stand aber der russisch und der Zar suchte - franzsische Krieg in und Ver durch Aussicht, Einflsterungen sprechen den Kaiser Franz fr seine Allianz gegen die Habgier des Tyrannen" zu gewinnen. Er ging Anfang 1811 soweit, dais er sterreichern den die ganze Walachei, dann die tatschlich besessene diesen von westliche Moldau zwanzig Jahren Karpathen und dem Serethflusse und Serbien selbst anbot 2) ; als Ersatz dachte Alexander im gnstigen Augenblicke Galizien zu nehmen 3). Anderseits glaubte Napoleon die Eifersucht sterreichs entfachen zu knnen und es somit zur Untersttzung der Pforte in der Kampagne dieses Jahres 181 1 um den Besitz der Frstentmer zu verleiten4). Zugleich wurde Latour Maubourg beauftragt, den Sultan zu einem grofsen Religionskriege" unter dessen eigener Leitung anzuspornen, um gemeinsam mit Frank vor zwischen den - reich nicht nur erobern knnen zu die Donaulnder, sondern die Krim selbst wieder Schon damals wurde die 5). monatelang, ja ein Andr6ossy in spezieller erhielt sogleich Nachricht des Generals ganzes Jahr verzgerte Sendung Mission beschlossen, und Mahmud von der aufserordentlichen Gesandten. des Absendung wurde ein trkischer Vertreter nach Paris Anfang April und an wurde dessen Stelle med-Aga, aus die vielen Narben, Trapezunt, die gerufen 6). der Grofswesir Kior- Jussuf kam der ein er bisherige Lse, am von Endlich Nasir dessen von abgesetzt, Ibrail, Ach- unbndigem Krper trug, zeugten, Sinn ein Ab kmmling des anatolischen Adels und bekannter Anhnger des Systems7). Dieser verliefs sogleich Adrianopel, wo er neuen 1) Die Memoires" Metternichs II, S. 377, 385. Die Idee, auszutauschen, tauchte diplomatischen Kreisen von Petersburg auf; ebenda S. 401. 2) Martens III, S. 77. 3) Memoires du prince Adam Czartoryski" II, S. 271. 4) Correspondance" XXI, S. 490. 5) Van dal III, S. 157, 333. 6) Ebenda. Walachei gegen einen Teil Polens mit sterreich den 7) Karatzas a. a. O. S. 139140. die Kleine damals in Vgl. Langeron, S. 369; Hur- Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 1 99 begab sich unverzglich ins Lager In der Zeit, als Napoleon an die Russen sein von Schumla. entscheidendes Wort richtete: nach Konstantinopel werden Sie nicht marschieren" 1), begannen schon die meisten an der Donau Wacht haltenden Truppen, ungeachtet der beruhigenden Aufserungen des Zaren an seinen bisherigen grofsen Freund, ihren Marsch gegen den Dnjestr und die polnischen Provinzen, das nunmehr von den Franzosen geschaffene Grofsherzogtum War schau 2). Unverzglich wurden Swischtow und Nikopolis von den Truppen Karsli Ali Paschas besetzt3). Auch gegen Silistrien marschierten einige Truppen, fanden aber einen vllig verlassenen Platz 4). Aus Konstantinopel wurden fortwhrend Janitscharen und Seimens geschickt, und als die letzteren sich gewalt same Handlungen gegen die christlichen Kaufleute in Kon stantinopel herausnahmen, wurde ihr Fhrer abgesetzt; gegen alle undisziplinierten Krieger ergriff man rcksichtslos die hrtesten Mafsregeln 5). Im Heere des Wesirs standen bald die Asiaten Mehmed Tschapan-Oglus und des Paschas von Aidin, die Maze donier Welis und Muktars, der Shne Ali-Paschas, das Gefolge bis dahin geweilt hatte, - des khnen und - Kalender-Paschas, Hassans und hatten, und die ruberischen Bosniak-Agas, die sich der Wesir verfgte ber Kontingente Giaur- im Vorjahre ausgezeichnet beinahe 80 Geschtze 6). Rufsland konnte aber in dieser schweren Entscheidungsstunde, die seine ganze, von den neuen Eroberungsgelsten Napoleons bedrohte Zukunft in Frage stellte, keine neuen Kriegsverwick lungen mit der Pforte brauchen. muzaki, Suppl. I3, S. 586, Rhodos verbannt: ebenda S. Nr. Als sich der Wesir dcclxxiii. zum Marsch Bald danach wurde der Masul nach Vgl. Langeron a. a. O. S. 325. n'irez Vous 1) pas Constantinople"; Sbornik" XXI, S. 411. 2) Talischt schew a. a. O. S. 569; Langeron, S. 318: Hurmu zaki, Suppl. I, S. 584585, 605 ff. 3) Im Winter hatte der Graf von St. -Priest das bulgarische Lowtscha be setzt; Langeron, S. 320. 4) Auch ebenda S. 330. 5) Karatzas, S. 140 141. 6) Lange ron, S. 330. 148. 300 Erstes Buch. gegen die Donau anschickte, erffnet. Fnftes Kapitel. wurden neue Friedenskonferenzen Der gewesene Gesandte in Konstantinopel wurde mit dieser heiklen Mission beauftragt und unter dem Vorwande einer die ein milderes Klima Krankheit, in Bukarest ist verlange," oft ebenso streng wie in Sdrufsland begab er sich nach der Hauptstadt der Walachei, wo sich auch der keines der Winter Gleich nach wegs kranke Dolmetsch Peter Fonton befand J). seiner Ernennung knpfte der neue Grofswesir friedliche Be ziehungen den Russen zu in Bukarest erschien an: bald Unterhndler; ein anderer Unterredungen schon im Zu unmglich. jenem, den der Sultan und von seine zu Allzu entfernt immer von Sendung, Juni 2). Friedensschlsse einem dem eigentlich er Schumla, und Fonton reiste nach danach Mustafa war einmal fr - als Aga Hamid Efendi - kommen, , geheimer begann die noch aber war Standpunkt der Russen immer eingenommen hatte der nicht ablassen konnte, wenn er nicht blhender Pro mit dem Verlust ausgedehnter, grofse militrische Bedeutung hatten, beginnen wollte. 1807 verlangte der Zar nur das eigentliche Bessarabien mit den Festungen, dann Hotin und einen Land strich an der Mndung des Kubanflusses", weiter die Lndereien am Phasis, einschliefslich Anapa, Sudschuk- und Sohum-Kaleh, Anaklia, Poti und das Schlofs Isgaur, die alle wenigstens geschleift Regierung vinzen, die noch werden sollten. Hatischerifs der In den Frstentmern hatten die Vorschriften des Jahre vom Hoffnung, wurde dazu eine aus 1 802 mafsgebend zu bleiben Serbien ein autonomes Frstentum zu ; auch bilden, damals Ausdruck gegeben 8). Nach einigen Monaten, Anfang 1808, verlangte Graf Tolstoj im Auftrage seines Herrn auch die Donaumndungen, ja einen Teil der Dobrudscha bis zum See Razelm und zur alten Lagerstadt Babadagh 4). Man wufste schon im Westen, dafs die Moldau und Walachei den 1) Ebenda S. 323; Hurmuzaki, Suppl. I8, zum Datum. 2) Langeron a. a. O.; vgl. Hurmuzaki, Suppl. V, {Acte si fragmente" IL S. 459, Nr. i; Karatzas, S. 150. 3) Sbornik", LXXXIX, S. 97 ff.; Septembsr 1807. 4) Ebenda S. 362. S. 609 611 ff.; Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. SOI Erzherzogs Johanp oder des mit dem russischen Kaiser verschwgerten Herzogs von Oldenburg bilden Im Juni 1810 erstreckten sich die Forderungen Kasollten J). menskis auf die Abtretung der Frstentmer und die Zahlung Fr die Serben, einer Entschdigungssumme von 20000000. als deren Fhrer Kara-Georg von den Russen frmlich anerkannt neuen dazischen Staat des worden und denen die Soldaten des Generals Tzukato letzt war Einnahme von Negotin, Kladowo und Birsa-Palanka und Verdrngung des siegreich fortschreitenden Paschas von Nisch, Kurschid, verholfen hatten 2), sollte eine Konstitution ge schaffen werden, vorlufig aber ohne dem Sultan seine Ober hin zur zur hoheitsrechte entziehen zu Nach der Einnahme Rustschuks 8). bot Kamenski den Trken wieder den Frieden mit der dop pelten Bedingung: Abtretung der Frstentmer und An erkennung der Unabhngigkeit Serbiens; unter der Benennung Frstentmer" einbegriffen, selbstverstndlich war woraus die durch bearbeiteten Tataren ebenso wohner entfernt worden S. schon frher geheime Sendlinge die sprlichen trkischen 4). 436 mit Bessarabien auch wie waren 1) Acte si fragmente" II, 2) Ranke a. a. O. S. 197 3) Acte si fragmente" II, an 437, 440, Nr. 1 Ein 2. ff. S. 448, Nr. 2. Vgl. den Napoleon durch Kugemachten Vorschlag, aus den Frstentmern und dem befreiten Serbien drei gleichgestellte politische Bildungen zu schaffen, unter der Garantie der Russen, sterreicher und Trken; Sbornik" XXI, S. 329. Auch ber die angebliche Forderung der Russen, ebenda S. i; Martens III, S. 34. auch ber die jetzige rumnische Dobrudscha bis zum alten trockenen Bette" der Donau, d. h. bis zu einer Linie, die Kstendsche, jetzt Constan^a, erreicht 568, Nr. dccliv; Memoires htte, siehe Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 567 Metternichs" II, S. 377. ber die Versuche des englischen Gesandten Adair, die Pforte von der Notwendigkeit, die Frstentmer abzutreten, zu berzeugen, die weitlufigen Nachrichten in Zinkeisen VII, S. 164 ff. Als Ersatz fr die Frstentmer glaubte Adair Rufsland Abretungen in Westindien oder Sdamerika rakin im Februar 181 1 Vorschlag bringen zu sollen ! 4) Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 578, Nr. DCCLxn; Langeron, S. 125. die Quelle wird nicht angegeben; es ist wahr Nach Zinkeisen VII, S. 683 in scheinlich Adair Juni siehe Landstriches htte derselbe Kamenski nach oben, S. 192 am viel hrtere der Einnahme Silistriens im Zession des Bedingungen gestellt: Kubanflusse, Anerkennung Georgiens als unabhngigen" Staates, Erstes Buch. 202 sie zu Fnftes Kapitel. Schon im Sommer 1807 hatte die Pforte energisch erklrt, dafs vorzge, sich eher unter den Trmmern des Reiches begraben lassen, als weiter solche Vertrge wie die, die ihr bisher durch seien, zu schliefsen 1). 1810 gab der Sultan auf die durch den jungen Hbsch, Sohn des dnischen bermacht aufgezwungen worden Vorschlge des Zaren hinopfern als in die Abtretung der Frstentmer einwilligen werde 2) : darauf hatte Alexander I. durch die frmliche Einverleibung der Moldau und der Walachei in sein Reich geantwortet 3). Doch im Oktober 18 10 sprach der Reis-Efendi wieder vom Gesandten in zur Konstantinopel, Antwort, dafs er vermittelten eher seinen letzten Soldaten unerschtterlichen Willen seines Herrn, nur auf der Basis der " Integritt und Unabhngigkeit der osmanischen Provinzen ver handeln als die Frstentmer im Juni Besser Konstantinopel selbst verlieren knnen4). zu 181 1 5). hergeben", ufserte sich der Reis-Efendi Vorschlag Italinskis, die Abtretung Auch den auf die Moldau allein zu zurck beschrnken, konnte rstung 6). Vorlufig schliefsen, auf diese Herabsetzung wies der Sultan mit Ent sich seiner Zar der nicht ent- bisherigen Forderungen einzugehen 7). 40000 Beutel als Entschdigungssumme Garantie; dann Schumlas und Varnas als S. 705 und Abtretung Rustschuks, Silistriens, England. Vgl. ebenda auch Bruch mit 706. 1) La Sublime Porte aimerait mieux s'ensevelir trie que de conclure encore des traites semblables extorques par la violence." Sie verlangte vielmehr, sous les ruines de la palui ont t ceux qui dafs die Russen jusqu'ici sich nicht mehr in die Angelegenheiten der Frstentmer mischen und dafs die Grenzen Georgiens berichtigt werden sollten ; Antwort auf die Vorschlge des russischen Sendlings Pozzo di Porgo; Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 436, Nr. dlxxxix. 2) Zinkeisen VII, S. 682 ff. 3) Siehe oben, S. 197. 4) Integrite et independance des provinces ottomanes"; Acte si frag mente" IL, S. 454. Vgl. die durch den preufsischen Gesandten von Werther eben damals von den Russen gemachten Vorschlge, die Abtretung der Frstentmer an den Zaren als Grund der Unterhandlung anzunehmen; Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 578 579, Nr. DCCLxni; dann S. 586, Nr. dcclxxu. 5) Acte $i fragmente" II, S. 461, Nr. 3. Siehe auch ebenda S. 462, Nr. 1. 6) 7) Ebenda S. 459, Nr. Ebenda. 2. Ebenso wie Italinski dachten auch Langeron and der Herzog Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie 203 usw. infolge eines ausdrcklichen Befehls seines Herrn, Energie eines entschlossenen Parteigngers fr den wirklichen Krieg, der nach seiner Meinung die Integritt des Reichs retten konnte, drang der Grofswesir noch im Juni ber Rasgrad gegen Rustschuk vor. Sogleich eilte der neue russische Generalissimus, Kutusow, ein alter Soldat, dem eine Kugel die Gewifs aber mit der Schlfe durchbohrt hatte der todeskranke sich nach Rufsland eilte , Rekruten von Niemals bis 18000 Mann stand unter seinem Kommando. her hatten die Trken so viele Khnheit bewiesen gutes gemeinsames Vorgehen gehabt. war Kamenski hatte ihn alsbald der Tod er zurckgezogen, nach Giurgiu dem Feind entgegen; schon waren die angekommen und ein krftiges, obgleich kleines Heer wo ausgezeichnet und ein so Die Reiterei der Osmanen und die Artillerie kam frisch aus den neuen Meister; auch wurde sie sehr gut die Trken" flohen die bisher ge Werksttten der franzsischen Mit dem Geschrei bedient. frchteten Kosaken (am vor dem Anprall der siegesgewissen Feinde mufste sich auf das linke Donauufer 3. Juli). Langeron zurckziehen, und Rustschuk wurde sofort gerumt und in Brand gesteckt. So wurden wir, nachdem unsere Truppen bereits bis 4. ins Balkangebirge gedrungen waren, gezwungen, das rechte gnzlich zu rumen und der Friede schien mehr als je in weiter Ferne" 1), schrieb wehmtig derselbe General Lan Schon standen die geron in seinen spteren Aufzeichnungen 2). Scharen Ismail-beis von Seres, die Karafeiz' und Kara-Osman-Oglus bei Calafat auf dem linken Ufer des grofsen Flusses 3). Der Wesir hielt sich in Bereitschaft, ber die Donau bei Giurgiu selbst, wo sich das russische Hauptquartier festgesetzt hatte, zu Donauufer schreiten. von Richelieu; Langeron, S. 335. franzsischen und sterreichischen Steuern Kutusow Untertanen die hatte im Sommer 181 Entrichtung der 1 den gewhnlichen auferlegt; Acte i fragmente" II, S. 463 464. apres avoir vu nos troupes pentrer jusque dans les Balcans, nous abandonnmes completement la rive droite du Danube, et la paix parut moins prochaine que jamais"; Langeron, S. 332. 2) Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I, S. 590 591 ; Karatzas S. 150. 3) Vgl. Hurmuzaki, Suppl. P, S. 592, 621 ff.; Langeron, S. 358 ff. 1) Ainsi, 204 Fnftes Erstes Buch. Kapitel. Lager begeben. Dessen Fonton in demselben gut empfangen, und der geneigt, die Friedensverhandlungen fortzufhren, Hamid-Efendi hatte sich ins trkische ungeachtet wurde zeigte sich Wesir Standpunkt verlassen zu wollen und zgerte nicht, die Anerbietungen Frankreichs, die dem Sultan die Wiedereroberung der Krim in Aussicht stellten, zu entlarven1). Der neue Kechaja -beg, Galib, gewesener Ge sandter in Paris, war anwesend, und ihm war die Leitung der Unterhandlungen eigentlich anvertraut worden 2). Anfang September stand das osmanische Heer auf dem jenseitigen Ufer der Donau; tadellos hatte es die Durchfahrt ber den Flufs bewerkstelligt 3). Der Grofswesir selbst war in seiner gewhnlichen rmlichen Beduinenkutte 4) unter den Siegern, und Bukarest, wo neuerdings Kutusow freiwillige Anleihen auf der Strafse durch Trommelschlagen verlangt hatte 5) frchtete um seine Sicherheit. Die Versuche Langerons, den Feind zurck zuschlagen, verliefen unglcklich 6). Seinerseits zeigte sich Ku tusow unschlssig und unttig. Es schien, dafs die Trken in der Walachei berwintern wollten 7). ohne aber den osmanischen zu knnen. Er , Ismail-bei konnte sich aber nach den Gefechten bei Calafat im Oltlande und die nur bis Ende November bei auf dem linken Ufer Ciupercenl halten 8), der Donau befindlichen Trken nicht zahlreich genug, um sich einem erneuerten Angriff der Russen zuversichtlich entgegenstellen zu knnen. Anderseits waren i) Ebenda S. 339. 2) Vgl. Karatzas mit Langeron a. a. O. 3) C'est un des plus beaux faits d' armes que j'aie vu executer a la guerre", schreibt Langeron, S. 336. Vgl. Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 593 ff.: une bravoure inouie"; >g Xtovng, Karatzas, S. 154; siehe auch den darauf fol genden Brief Demeter Murusis. 4) Hurmuzaki, Suppl. I2, 5) Ebenda S. 618 619, Nr. Anleihe ebenda S. 6) 630, dcccx. Nr. Vgl. dcccxxiii. ber eine den Bojaren erprefste Nr. DCCCXVI. Das russische Frst Michael der Nr. 624, S. Lager war einige Zeit bei Clugrenl, wo der walachische Tapfere 1595 die Trken Sinans besiegt hatte; ebenda S. 618 dcccix. 7) Langeron a. a. O. 8) Karatzas, S. 153; Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 641, Nr. Dcccxxxn. Unglcklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 205 schien das bei Rustschuk zurckgebliebene Korps Tschapan-Oglus ungengend zu sein, um den Rckzug der Waffenbrder zu decken. Darin bestand der grofse Fehler des heldenmtig kmpfenden Wesirs, der im Handgemenge selbst geblutet hatte und alle Kriegsgefahren mit den gemeinen Sol daten teilen wollte 1). Die vom Sultan nach der Donau ge schickten Bostandschis von Adrianopel, wie auch die eilig dahin gerichteten Truppen der thrazischen Ajans kamen erst nachdem sich das Kriegsglck gewendet hatte 2). Die glckliche Idee der Generale Langeron und Markow, das schwach gebliebene Lager bei Rustschuk zu berfallen, brachte diese pltzliche Wendung in der bisher so gnstigen Stellung des osmanischen Heeres. Nach einer Demonstration bei Turnu Mgurele ging Markow am 14. Oktober ber den Flufs und es gelang ihm, sich des grofsen Lagers zu bemchtigen. und der Shne Ali-Paschas - Galib und Giaur- Hassan mit den Shnen Ali -Paschas mufsten ihre Zuflucht in Rustschuk suchen, wohin sich auch der Wesir auf einem Boote nchtlich begab 3). Niemals sollten sich die auf dem rechten Ufer noch befindlichen wenigen Scharen mit dem bei Giurgiu auf der Insel" Slobozia lagernden Korps von 16000 Mann schlossenen vereinigen. Soldaten, an Und deren das Los dieser sogleich um Spitze Tschapan-Oglu, Kalender- Pascha und Kars-Ali standen, schien endlich durch einen Waffenstillstand nun am wurden, zhlten sie kaum 13000 Mann; Als sie besiegelt4). 8. von November befreit den anderen waren 6000 zum Feinde bergegangen und 3000 dem 5 Hunger und Krankheiten erlegen 5). Turtucaia und Silistrien waren wieder im Besitze der Russen 1) 3) 6). Ebenda S. 595 fr. Ebenda S. 599. Die Quellen 4) Suppl. I9, preufsische 2) Ebenda S. 597, Nr. dcclxxxiii. Langeron, franzsische Berichte in Hurmuzaki, Acte i fragmente" II, und daneben Me Tschitschagof, publie"s par Charles Gr. Lahovary", Paris- Berichte in moires de l'Amiral Paul Bukarest 1910, S. 374 ff. sind von nun an gewhnlich Denkwrdigkeiten der rumnischen Akademie" XXXIII, Vgl. Zinkeisen VII, S. 716 ff. 5) Hurmuzaki, Suppl. I, S. 604, Nr. dccxciv. 6) Langeron, S. 352. in meiner S. 162 ff. Abhandlung angegeben. 206 Fnftes Erstes Buch. Manche glaubten verzglich geschlossen russischen Herren in nun, dafs der sollte werden Kapitel. langersehnte und Friede un die Schmeichler der Bukarest rsteten sich festlichen Be zu Kriegsgottes, der, auf dem leuchtungen, sischen Adler reitend, den Halbmond im Schnabel hielt, wobei das Bild des rus aus gestellt wurde. Tatschlich aber hatte Kutusow die Generale Langeron und Essen an den Wesir abgeordnet. Derselbe schien keineswegs gedemtigt; er erging sich laut ber die Ursachen der berlegenheit der christlichen Heere und bezeugte seinen innigen Wunsch, einmal auch im osmanischen Kriegssystem Ordnung zu schaffen. Ich bin gezwungen, Ruberscharen zu sammeln: einer bringt mir 500 Mann und nimmt hingegen Vor Ein Bairaktar soll wenigstens 100 Mann rat und Sold fr 2000. hat deren kaum 20. Nach einem Mifserfolge und befehligen verlfst die Hlfte die Lnge fanterie meiner Armee mit ihnen ringen? Verfgung htten, zur die Fahnen. Wenn wir eine dann wrde Knnen wir in regelmfsige unsere In unermefsliche frchterlich sein 1)." Er gestand seinen Hafs gegen Napoleon, der ganz Europa entzweien und tyrannisieren wollte: mit Rufsland und England vereinigt, sollte die Pforte sich und Reiterei damit auch die Freiheit aller Nationen gegen den Welteroberer verteidigen. Darum wolle er den Frieden und wre seinerseits geneigt, die Moldau bis zum Pruth mit allen bessarabischen Festungen zu opfern. Nach der Kapitulation der auf der Insel Slobozia eingeschlossenen Trken wurde aber eine bedeutendere Gebietsabtretung gewonnen: der Wesir hatte in die Feststellung des Serethflusses als Grenze eingewilligt. Mitte Dezember kam der Generalissimus in Bukarest an, um die eigentlichen Verhand lungen, bei denen Rufsland durch Laschkarew, Fonton und Sabanejew und der Sultan durch den Kadiasker Zadeh-IbrahimSelim, durch Galib und Abdul -Hamid -Efendi vertreten waren, zu suis oblige" de rassembler des bandes de brigands; un chef m'en prend des provisions et la paye pour 2000. Un bairactar doit avoir au moins 100 hommes sous lui; il n'en a pas 20. Apres un revers, la moitie de mon armee deserte. Pouvons-nous lutter la longue contre vous? Si alors notre immense cavalerie serait forminous avions de l'infanterie reguliere, dable"; Langeron, S. 369. 1) Je amene 500 et Unglcklicher Kampf er usw. 207 sicher, den Krieg beendet zu haben, sich nach Schumla begab ; an der Donau blieben, unter Der Wesir erffnen. dafs Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie war so die Truppen der Ajans. Gebietsabtretung wollte aber der Sultan noch gar nichts hren und jedenfalls Ismail, Kili und die Donaumn dungen fr das Reich behalten; den Besitz Serbiens hatten schon die Russen der Pforte zugestanden, und zwar obgleich KaraGeorg als er die Anerbietungen Kurschid Paschas ablehnte, sich auf den mchtigen Schutz des Zaren gesttzt hatte x). Solche Bedingungen wollte aber der russische Herrscher seinerseits nicht Bosniak-Aga, nur einer Von - , annehmen. Dadurch wurden fr den ganzen Winter die Friedens verhandlungen abgebrochen. Beide Teile warteten auf den Entschlufs des franzsischen Kaisers in betreff Rufslands. bisher die als Gste" Und als betrachteten Kriegsgefangenen von Quartieren geschickt wurden, er klrte Galib offen, dafs die einzige Hoffnung der Seinen im Kriege in der Untersttzung Gottes liege 2). Slobozia nach ihren russischen Die Februar endgltige 1 Antwort beider Herrscher sollte schon im 8 1 2 eintreffen ; der trkische Bote wurde aber durch die aufgehalten. Sogleich schritten die Russen wieder zu neuen Feindseligkeiten. Swischtow wurde besetzt und die Pltze der Dobrudscha angegriffen ; Silistrien lag in Trmmern und bis Rasgrad drang der General Harting vor. Unter diesen Um stnden traf der Sendling des Sultans in Bukarest ein; Mahmud hatte das russische Ultimatum verworfen 8). Er war bereit, sich an die Spitze seiner Truppen zu stellen und trotz Mangel an Proviant und Geld Griechen, Armenier, Juden hatten bisher ihr mgliches zum Kriege beigesteuert wurde dieser Entschlufs von der Bevlkerung Konstantinopels mit Freude und vereiste Donau , Stolz begrfst4). Am poleon, 24. Mrz der dem erfolgte Sultan das Ultimatum schon im April 1) Vgl. Ranke a. a. O. S. 221 ff. 2) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 663 665. 3) Abhandlungen der rumnischen Akademie" 4) Ebenda S. 165. a. des des a. O. Zaren an Na vorigen Jahres 208 Erstes Buch. Fnftes Kapitel. Allianzvertrag angeboten hatte, um die Krim selbst wiederJ) aber sich jetzt gegen irgendwelche ernste Ab sichten in diesem Sinne vor den russischen Diplomaten ver wahrte 2). Um die Trken zum Frieden zu bewegen, wurden Ein schwedischer ihnen nun die Donaumndungen berlassen. in um die trkischen Bevoll arbeitete Bukarest, Hrn, Agent, und der Schwedens in Kon Vertreter zu gewinnen, mchtigten um die tat sein mgliches, stantinopel, Palin, Verhandlungen Da der russisch franzsische Krieg noch wieder anzuknpfen. so oft war die Pforte durch die Aufserungen nicht sicher war Napoleons betrogen worden! gab der Sultan das Gebiet einen zuerobern , - , zwischen dem auf die Dnjestr Abtretung und dem Pruth frmlich des Landstrichs am auf, wollte aber Kubanflusse nicht ein gehen 3). Fortsetzung des Kriegs an der Donau war aber fr Unmglichkeit. Als sich der gefrchtete Feind im Westen auf den Weg machte, wurden die in den Frsten tmern befindlichen Truppen zum grofsen Teile ein Drittel Die neuen zurckgerufen. Eroberungen gingen verloren und Giurgiu selbst wurde verlassen. Seinerseits beeilte sich der Sultan nicht, die Feindselig keiten wieder zu erffnen, obgleich hundert neue Geschtze ge gossen und alle mglichen Vorkehrungen getroffen worden waren, um ein neues Heer zu bilden 4). Napoleon verlangte von ihm Eine die Russen eine Alexandre I III, S. 157. Am 22. Juli 1812 Ermahnung an die Trken, die Krim mit ihrer Flotte anzu greifen; Correspondance" XXIV, S. 10 1. Vgl. die Instruktionen an den Agenten in Konstantinopel, Latour-Maubourg, 27. Januar 1812; Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 715, Nr. dccccxxxh, und den Vertragsentwurf vom 9. Februar 181 2, ebenda S. 716, Nr. dccccxxxiv; der Sultan sollte persnlich 100000 Mann fhren und i) Vandal, Napoleon erneuerte ein er Pascha et seine mit 40 45000 Mann unter dem Befehl des franzsischen Kaisers stehen ! 2) Zugleich war er bereit, die Herrschaft sterreichs an der unteren Donau anzuerkennen;,, Denkwrdigkeiten Metternichs" II, S.442. Den Russen als Alliierten htte er auch die Donaumndungen zuerkannt; Sbornik" XXI, S. 362; Cor respondance" XXIV, S. 1. 3) Acte i fragmente" II, S. 479, Nr. 3. 4) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 713. Unglcklicher Kampf die Sendung Andreossys Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie eines Bevollmchtigten 209 nach Paris, und die Ankunft als aufserordentlicher Gesandter stand in Aussicht. usw. in Konstantinopel Mahmud wollte diesmal frmliche Versiche vertragsmfsige Verpflichtung haben, be Verhandlungen mit den Russen, die sogar alles ab zutreten geneigt schienen, abgebrochen htte. Auch die gegen teilige Garantie" aller Besitzungen sollte dieser Alanzvertrag rungen, vor er ja eine genaue die enthalten. und die Pforte blieb lngere Zeit in der Unschlssigkeit An der Donau war aber fr den Zaren unleidlich geworden. mufste er selbstverstndlich um jeden Preis ungehindert sein, bevor er seine ufsersten Anstrengungen gegen die Eindringlinge Als sich Kutusow ganz untauglich erwies, machen konnte. wurde der Admiral Tschitschagow nach Bukarest geschickt, um durch strkste Drohungen, ja auch durch die Inaussichtstellung einer allgemeinen Revolte der Griechen und aller Vlker, die unter dem osmanischen Joche seufzen und die mit uns durch die Bnde der Religion und anderen vereinigt sind", die Vertreter des Sultans zu einem mglichst gnstigen Frieden zu berreden. Anfang Mai verliefs der neue Oberbefehlshaber des Donau heeres, der Flotte im Schwarzen Meere und Generalgouverneur der Frstentmer Moldau und Walachei" die russische Hauptstadt. Den Ruhm, diesen Krieg beendet und dem Reiche eine Andreossy zgerte, Erwartung neue des franzsischen Provinz gewonnen zu Erlsers. Diese haben, wollte aber Kutusow, den der einflufsreiche Minister Rumjnzow von der Sendung des Bevoll mchtigten benachrichtigt hatte, nicht verlieren. Als die An kunft Andreossys durch nichts besttigt wurde, als die wahren Absichten Napoleons unbekannt blieben, als das osmanische Reich kein Heer mehr aufzustellen vermochte, glaubte Galib auf den ihm gemachten Vorschlag, mit dem alleinigen Verlust Bessarabiens im weitesten neuen Sinne den Vertrag zu schliefsen, eingehen zu sollen. Sogleich, am 4. Mai, wurde durch zwei Kuriere der Entwurf nach Petersburg geschickt. Die Antwort des Zaren liefs keinen Zweifel aufkommen. des Wesirs wurde also J der Staatsakt orga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. von Mit der Bukarest Einwilligung am 14 28. Mai 310 Erstes Buch. Fnftes Kapitel. In drei Monaten sollten die Russen die Frsten unterzeichnet. tmer rumen. Mahmud der von sprach ihm gesinnt gewesen, auch diesmal Opfer forderte, zu verwerfen. In war auch der englische Gesandte, obgleich land befreundete Macht vertrat Besonders er den Frieden, diesem Sinne eine mit Rufs die Kubangrenze Beweggrund zu weiteren Stellung Verhandlungen; fr die letzteren hatte sich der Zar nur eine menschliche Behandlung, wie jene der Rajahs in den Frsten tmern, ausbedungen; die trkischen Soldaten sollten in die Festungen, woraus sie mit so grofsen Opfern verjagt worden waren, wieder einziehen und daselbt verbleiben ; die Zahlung der Steuern hatte unmittelbar an die Pforte zu erfolgen; durch Gleichstellung mit den beinahe nur zinspflichtigen Griechen im Archipelagus, durch das Privileg einer vlligen inneren Autonomie, durch An 1). der Serben bildeten den und die erkennung einer serbischen Nation hatten die bisher als Auf stndische bezeichneten Serben doch Bedeutendes gewonnen: sie hatten sich einen Trotz allen keiten doch in politischen Standpunkt errungen 2). Anstrengungen Frankreichs wurden die Schwierig Wochen aus dem Wege gerumt und Juli ausgewechselt 3). Sogleich ver liefsen die russischen Truppen das Donaugebiet, obgleich Tschitschagow noch an die Mglichkeit dachte, in die Trkei ein zufallen und mit Hilfe der mifsvergngten Christen Grofses zu erreichen 4), und im Oktober nahmen die neuen Frsten Johann Georg Caragea (Karatzas) in der Walachei und Skarlat Kallimachi einigen die Ratifikationsakte in der Moldau ihre Juli, war am 14. Stellungen aber die Zeit, in welcher nun ein. er Andreossy kam endlich im etwas htte ausrichten vorber ; nach den ersten knnen, Siegesnachrichten Napoleons, 1) Tschitschagow a. a. O. S. 398. 2) Napoleon, an den sich Kara-Georg wandte, hatte den Serben 1810 auch den Besitz der Festungen und einen Frsten mit Erbrecht, sowie mit dem Privileg, Mnzen zuschlagen, versprochen; Zinkeisen VII, S. 708. Bernadotte dachte an die Ernennung Kara-Georgs zum Pascha; Sbornik" XXXI, S. 435. 3) 4) Der Zar hatte den Vertrag schon Siehe seine schon oben zitierten am 23. Juni unterzeichnet. Memoires". Unglcklicher Kampf Sultan Selims die die Trken den Frieden kamen mit dem Herbste der Franzosen in Stellung gegen die fortschreitende Anarchie mit Rufsland bereuen die Nachrichten ber die usw. 211 machten, schwierige Rufsland, dann ber ihre Verluste und im Winter ber die konnte der endgltige Katastrophe. Nur so viel Bevollmchtigte erreichen, dafs die durch ihre grie chischen Nebenbuhler ganz diskreditierten Brder Murusi, von denen Demetrius Dolmetsch der Pforte war und Panagiotes sein Stellvertreter in Konstantinopel, als Verrter starben; der dritte Bruder Alexander, vllig unschuldig, wurde auf die Galeeren geschickt. Was Galib selbst, den bisherigen einzigen Richter der osmanischen Politik *), betrifft, so erdreistete sich niemand, nicht einmal der neue, rasch aufstrebende Gnstling Halet-Efendi, sich an demselben zu vergreifen; er wurde nur nach Asien ver und mit dem Shnopfer der beiden unglcklichen bannt 2) Griechen wuschen sich alle am Frieden beteiligten Trken rein3). " , i) Unique modrateur de la politique ottomane"; Hurmuzaki, Suppl. I1, S. 713. 2) Abhandlungen 3) Ebenda. der rumnischen Akademie" a. a. O. S. 172 ff. Zweites Buch. Kmpfe fr Reform und Einheit des Reiches. Erstes Kampf Sultan Kapitel. Mahmuds bis Provinzverwalter zum gegen die Aufstande unabhngigen der Griechen (1812-1821). Vergebens Bessarabiens hatte und Andreossy auch der dem Sultan die Krim Wiedereroberung vorgespiegelt. Vergebens in gedmpftem Tone, von sprachen die Russen, obgleich nur der Notwendigkeit eines Schutz- und Trutzbndnisses, woraus andere territoriale Vergrfserungen fr die Pforte erwachsen wrden Plne x). Fr die damals noch der Politiker des Westens blhenden abenteuerlichen hatten die nchternen Leute des Ostens keine Neigung. Aber vor allem stand einer solchen ein unabwendbares Hemmnis im Wege: Richtung politischen]! de von Mahmud II. tief empfundene Notwendigkeit, das einheit liche, von Konstantinopel aus verwaltete, dem Willen des Sul tans fgsame und ber die Christenstmme sicher herrschende Reich seiner Vorgnger wiederherzustellen und alle nach Un abhngigkeit strebenden Bewegungen, sei es unter dem anatolischen Feudaladel, sei es unter den eigenmchtigen Paschas, sei es endlich unter den durch russischen Rat und russische Tat aufgewiegelten Rajahs zu unterdrcken. Als erste Pflicht fr einen scher stand aber die Erledigung energischen, zielbewufsten Herr der serbischen Frage im Vorder- i) Die Pforte wre dennoch geneigt gewesen, in der Hoffnung, das Ver wiederzugewinnen, am Kongrefs von Prag teilzunehmen; Hurmuzaki, Suppl. I9, S. 748, Nr. cmlxxx. 18 12 entstand auch die Idee, den Trken Sieben brgen zu geben; Sbornik" XXXI, S. 435. lorene 216 Zweites Buch. Und sie mufste grund. land, das sich zuerst Erstes Kapitel. bevor Rufs unverzglich gelst werden, den Krallen des franzsischen Adlers aus um dann gegen den Rhein loszugehen und das ge fhrliche Nest des Feindes aufzusuchen und zu zerstren, den retten sollte widerwillig nur zu verlassenen Glaubensgenossen und Stammbrdern Hilfe kommen knnte. ihren Kaiser" Alexander schwrmten die Serben noch Fr selbst immer, hatte nachdem er Die abfahrenden 1). ihre Sache russischen ffentlich aufgegeben Regiments Trnen begleitet. Soldaten das in Serbien des gekmpft hatte, wurden unter Entwicklung der Ereignisse zu berwachen und aus zuntzen, blieb aber vorlufig in Belgrad nur der Offizier Nedoba als Spion 2). Die Serben verlangten, hchstens einen Pascha in der Haupt Um die stadt des Landes dulden und Tribut nur whrend der Kriegszeit Festungen waren auch in die anderen sie an die Pforte zahlen geneigt, trkische aufzunehmen. zu sollen ; Besatzungen Auf solche Bedin gungen wollte und konnte aber der Sultan nicht eingehen und sein neuer Grofswesir Kurschid, der gewesene Pascha von Nisch, ein alter Feind der serbischen Rebellen, noch viel weniger. Der Veteran Tschelebi-Efendi, der Weise im Rate der Redschals, welcher Anfang 1813 in Nisch als Friedensstifter anlangte, brachte keine anderen Zugestndnisse, als nur die vllige Rumung der Festungen 3). Als knftiger Pascha von Belgrad und Befehlshaber in dem bevor stehenden Krieg fr die Wiedereroberung Serbiens war RamisPascha von manchen erwartet; als aber dieser bisher in Rufs Flchtling, der seinen bisherigen Gastgebern ver land weilende sprochen hatte, wieder spielen an zu der Donau die Rolle eines Tersenik wollen , in Bukarest drcklichen Befehl des Sultans eintraf, wurde ebenda S. Oglus auf aus meuchlings ermordet4). 1) Ebenda VI, S. 8. 2) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 705, Nr. CMXXI. 3) Meine Documente Callimachi" I, S. 171, Nr. Vgl. er - cxvn; S. 174, Nr.cxix. 196. 4) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 705, Nr. cmxx; S. 747, Nr. cmlxxvui; " Sbornik VJ, S. 8; Documente Callimachi" I, S. 163fr.; Lagarde, Voyage de Moscou Vienne, par Kiew, Odessa, Bucharest et Hermannstadt, Paris, Treuttel Kampf Sultan Mahmuds gegen die Im Mai des Jahres gab unabhngigen man die Provinzverwalter usw. 317 Verhandlungen endgltig zum Heiligen liefs alle Mannschaft in Serbien auf und Kara-Georg Kriege auffordern. Von seinen frheren Gefhrten befanden sich aber so erfahrene und mutige Fhrer, wie Melentij oder Milenko und Peter Dobrinjaz, die sich mit ihm verfeindet hatten, ber der Grenze in sterreich *). Unter den Hauptleuten herrschte dazu sichtbar Uneinigkeit und Mifstrauen. Diesmal kam der Angriff der Trken nicht mehr aus Bos nien oder aus dem Paschalik Nisch, wie in den frheren Feld zgen: Vidin war wieder eine kaiserlich trkische Festung geworden. Whrend des ganzen Krieges hatte Mollah-Pascha, der ge Schreiber und Erbe Paswans, eine hchst sonderbare wesene Politik befolgt. Die Russen waren berzeugt, dafs er dazu be wogen werden konnte, seine starke Donauflottille zu verkaufen. Gegen die Feinde des Reiches unternahm er keine Feindselig keiten, und als Belohnung erlaubten diese den freien Handel mit dem Gebiet des neutralen" Paschas 2). Den Befehlshabern der des Sultans leistete er keine ohne sich gehrig be Hilfe, Truppen zahlen zu lassen ; so erhielt Ismael-bei von Seres, als er ins Oltland eindrang, nur gegen die pnktliche Entrichtung von 4000 einige Scharen von Vidin 8). Sein Heer bestand an geblich aus 180 Odas Janitscharen; 12000 Soldaten standen unter seinen Befehlen, ohne 1500 Arnauten zu erwhnen4). In sein Vidin durfte niemand hinein als nur seine Kriegsgefhrten 5). Dukaten Wrtz, 1824; Andreossy a. a. O. S. 187; Juchereau de Saint-Denys O. I, S. 79, Anm. 1; Photeinos a. a. O. S. 562 ff. Er war als Verrter verurteilt worden: traitre a son Gouvernement, s6ditieux et conspirateur " ; Hur Der sterreichische Agent in Jassy nennt ihn einen muzaki, Suppl. 1 2, S. 745 bescheidenen, Gerechtigkeit und Manneszucht liebenden Mann und bey den Sei nigen beliebt"; Documente Callimachi" I, S. 174, Nr. cxrx. 1) Ranke a. a. O. S. 230fr. 2) Langeron, S. 322 323; Photeinos a. a. O. S. 535. 3) Langeron, S. 357358, 362. 4) Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 403. Vgl. ebenda S. 418, Nr. dlxxi; S. 630, Nr. ncccxxm; S. 700, Nr. cMxn. 5) Ebenda S. 618, Nr. dccck. und a. a. . 218 Zweites Buch. Erstes Kapitel. Trotzdem konnte der blofs mit Schlauheit begabte Pascha den gegen ihn geschickten Truppen Hafiz -Alis im April 1813 nur einen kurzen Widerstand leisten; seine Janitscharen waren wie verschwunden; als Helfer eines Rebellen zeigten sie sich nicht tchtiger als in der Eigenschaft von Soldaten ihres gesetzmfsigen Herrn x) : ihre Fhrer schlssen Frieden mit der Pforte. Ruhig ging der gefrchtete Herr von Vidin nach Skutari, wo er nicht lange darauf an der Pest starb 2). So konnten die Trken, nachdem der berchtigte Heiduck Weliko durch eine Kanonenkugel zerschmettert worden war, in Negotin und Kladowo einziehen 3). An der Morawa fhrte der Grofswesir selbst das grofse bosnische Heer an und liefs sich vom Bischof von Swornik begleiten, um mit dessen Hilfe das Land leichter zu unterwerfen; die Schiffe des Kapudans segelten auf dem Flufs heran. Nur bei den Schanzen von Rawanj fanden die einrckenden Trken lngeren Widerstand. Als sie schon auf dem rechten Ufer der Morawa standen, Anfang Oktober, flchtete sich Kara-Georg, ohne sein Glck in einem einzigen Treffen versucht zu haben. Keine Festung blieb in dem Besitz der zurckgelassenen Woiwoden. Die bedeutendsten folgten dem obersten Fhrer in die schmhliche Flucht nach in verschiedenen Festungen zu schmachten, bis wurde, nach Bessarabien berzusiedeln. im Besitz seiner serbischen vlligen Der Bischof4) gengte ruhigen. es um ihnen erlaubt Der Sultan war wieder Rajah. aber nicht, So wandte sich der Wesir sterreich, an um die Gemter zu be den noch auf serbischem Gebiet weilenden Woiwoden Milosch, Sohn Teschos, dessen Mutter nach seiner Geburt mit dem reichen Bauern Obren verheiratet worden war, so dafs er, wie sein in der Revolte Stief gefallener bruder 1) Milan, Obrenowitsch genannt wurde, Ebenda S. beschreibt Sturdza ihn a. als a. O. 746, Nr. cmlxxvi. Ein franzsischer ,, Sbornik" durch ihn die Ver- Zeuge, schwach und charakterlos" ( faible Vgl. Andreossy, S. 61. Ebenda S. xxv, Anm. 2; Ranke Ebenda S. 241 ff. 2) 3) 4) ber um die frhere LXXXVIII, a. a. S6bastiani sans selbst, caractere"); O. S. 233. Verwendung des griechischen 386; LXXXDC, S. 362. S. et Bischofs als Friedensstifter Sultan Mahmuds gegen die Kampf der Rebellen mit shnung anerkannter Oberknes begab er grad sich dem Sultan zustande von sogleich unabhngigen Provinzverwalter ans Rudnik, Poschega Werk; als Knese zu usw. 219 bringen. Als Kragujewaz und auch in Bel als Serdars wurden auch andere Huptlinge von Kur schid und dem neuen Pascha in Belgrad, Soliman, einem Bosnier, benutzt. Aber neben ihnen fungierten in allen Ortschaften die trkischen Musselims, die das Land schonungslos wie eine mit , Waffen gewonnene Provinz behandelten. Ein Blut- und Raubregiment begann damit in einem Lande, das sich schon befreit glaubte. Zahlreiche schuldige und un schuldige Bauern, ja woden und sogar bisherige Mitglieder des Senats, Woi Serdars wurden gettet, der aufstn neuernannte dische Klostervorsteher Poschega vor Ende des Jahres 1819 sogar gespiefst 1). Eigentlich war dafr nicht der eilig nach Konstantinopel zurckgekehrte Kurschid, sondern der von ihm ernannte Pascha von Belgrad verantwortlich. Durch die Flucht rettete Milosch seinen Kopf, und bald umgaben ihn zahlreiche hoffnungsvolle Krieger. In einer Versammlung vor der Kirche im Dorfe Takowo erklrt von wurde der Aufstand, 181 5, wieder feierlich 2). An der obeien Morawa begann nun ein wilder Kleinkrieg darunter Freiwillige, gegen die Leute des Kechajas Kurschids denen das Recht der Beute frmlich zuerkannt worden war 3). Die Verschanzungen und viele Spahis Land, wohin sie kaum zurckgekehrt waren. Gegen die frhere Sitte, die Besiegten schonungslos niederzu schlagen, gewhrte der ruhige und besonnene Milosch allen die keine Waffen mehr trugen, vllige Verzeihung. Er trat eigent Trken verliefsen verloren lich nicht als Fhrer auf, ihre das sondern blofs als einer befreienden nationalen Revolution Verteidiger der durch Vertrge gesicherten Rechte seines Volkes: im Herbst 18 15 befand sich in Konstan tinopel wieder eine serbische Zahlung Botschaft, welche die pnktliche des Kharadschs und die 1) Ranke a. a. O. S. 260. 2) Ebenda S. 267. 3) Englische Gesandtschaftsberichte Auslieferung im der Waffen und Spomenik" XXXIX, 1903, S. 5. 220 Erstes Zweites Buch. Kapitel. Entfernung aller Trken mit Aus nahme des Paschas von Belgrad und eines Gefolges von nur acht Wrdentrgern und Gefhrten verlangte 1). Schon war Kurschid 2) im Begriff, den Krieg im grofsen Stile mit Heranziehung der Paschas Rumeliens und Bosniens Milosch hatte aber den Mut, den Wesir wieder zu beginnen. Schanzen versprach, aber die aufzusuchen, und dieser liefs ihn, begleitet , zurckkehren. Fhrer des zweiten Heeres, Amnestie zu zeigte einem trkischen Freund von Maraschli - Ali , der sich ebenso Pascha willig, von Rum, den Serben erwirken, ohne, wie Kurschid oder der bosnische Pascha, der sich nach Saloniki begeben hatte an dessen Stelle gewesener Gesandte in Bekir3), vorher die , Persien, zog als serbischer Pascha in Nisch ein 4) der Sultan Nachdem zu der Waffen verlangen. Auslieferung Dschaleddin Efendi und trat - , Vorgehen gutgeheifsen hatte, wurde das trkische Heer ins Land eingelassen. Semendria und Belgrad unterwarfen sich. In Belgrad erklrte Milosch feierlich, dafs sein Volk dem Kaiser in Tzarigrad untertnig bleiben wollte. Nun wurde den die ihre Vertreter in beibehalten hatten, Serben, Konstantinopel sam zu 1816 das Recht den Tribut selbst Anfang eingerumt, meln und darum in der Nhe des Paschas von Belgrad eine eigene Kanzlei zu haben ; neben den Musselims sollten Knese in allen Orten fungieren. Im Mrz hatte der Sultan die Begna noch nicht unterschrieben; die den Serben bewil digungsakte hatte er aber selbst genehmigt und sicher ligten Begnstigungen gestellt 5). dieses milde Als Oberknes blieb Milosch, und er wufste sich sowohl des Kanzlei", der vom Pascha hingerichtet wurde, wie auch des Bischofs Nitschitsch, den man auf dem Wege tot vorfand, zu entledigen6). Als Kara-Georg wieder erschien, um Prsidenten der 1) Ebenda S. 5 ff. 2) Vgl. den Akt seiner Ernennung In einem Treffen mit den Serben menik" 3) 5) 6) a. a. war als Grofswesir in O. S. 4. Ebenda S. 7. 4) Ebenda S. 9. Ranke a. a. O. S. Andreossy, S. 87 ff. worden; Spo- Kurschid 18 15 verwundet 288-289. Ebenda. Kampf im Sultan Mahmuds gegen die Auftrage der Russen einer zu liefs ihn Milosch im Provinzverwalter unabhngigen neuen Revolution 221 usw. aufzustacheln, des Paschas rcksichtslos in Smede- Auftrage rewo zu nchtlicher Zeit ermorden1). 1817 wurde seine Stellung als Haupt der Nation von den Notabein anerkannt ; der Sultan war 1820 geneigt, dieselbe durch einen Ferman zu besttigen, und Milosch begab sich mit einer starken Schar nach Toptschidereh bei Belgrad, um den Wortlaut desselben anzuhren. Die Serben wollten aber der Spahis ledig werden und verlangten die Er fllung des Vertrages von Bukarest. Als die Trger der ge nannten Bedingungen in Konstantinopel erschienen sie wollten, dafs das Privileg auf das ganze Gebiet der serbischen Nation liefs sie der Wesir verhaften. ausgedehnt werde Dieses hatte aber nur geringe Bedeutung. Tatschlich war der Pascha von Belgrad, Maraschli Ali nur geduldet. Seine Musselims genossen keine Autoritt aufserhalb der Festungen, wo sie ihren Wohnsitz hatten. Die richterliche Gewalt lag in den , - , der Serben. Hnden allerlei es Befugnissen. Die Nationalkanzlei beinahe nicht mehr und ber die Senat mit Woiwoden gab ein war Hoch ber die Knese griechischen Bischfe ragte Milosch' Macht hervor, der den Tribut eintrieb, ber Leben und Tod entschied und ber und ein wahres Heer Heiducken von im ganzen Lande zerstreut, nur seiner Befehle warteten, verfgte. Er brauchte nur dem Pascha Momken" (Gefhrten), die, eine Revolution in Aussicht zu schauer seiner Herrschaft stellen allmchtigen Eigentlich hatte die Pforte in pnktliche Zahlung des Tributs wonnen. Kein benutzt werden serbisches , Heer seitdem die , um zu ihn zum ruhigen Zu machen. Serbien nichts anderes als die durch Milosch' konnte in den Spahis und Frsorge ge Reichskriegen Janitscharen das Land gerumt hatten. Milosch war brigens kein edelgesinnter Re volutionr, kein ritterlicher Fhrer eines befreiten Volkes, son dern ein christlicher Vertreter jenes Abenteurertypus, der in Paswan-Oglu, Tersenik-Oglu und ihresgleichen seine Verkrpe rung bereits gefunden hatte, Leuten, die die Autoritt des Sultans ehrerbietig anerkannten, keinen besonderen Titel trugen und 1) Ebenda S. 290292. Vgl. Acte i fragmente" II, S. 508, Nr. 4. 222 Erstes Zweites Buch. aufserordentlichen keine durch ihre ziehungen , durch ihre erhalten hatten, Privilegien persnlichen Talente, Kapitel. durch ihre die ausgedehnten aber Be sich in alle Verhltnisse Geschicklichkeit, finden, zur Allmacht gekommen waren und die geduldet werden mufsten, solange keiner sie besiegen und vernichten zu konnte. An der schon um zu bulgarischen Im November Ende. sich mit Pehliwan nannt wurde *) , - Regime der Ajans ging Bosniak-Aga nach Bukarest, Donau Oglu , der das war Pascha zum ins Einverstndnis zu setzen. von Silistrien er Bald aber wurde letztgenannte, der aus der russischen Gefangenschaft zurck und beider Name wird kehrte nach Konstantinopel gerufen 2) der , , seitdem nicht mehr in der Geschichte des osmanischen Reiches erwhnt. Ebenso verschwindet der Koschanzali gleichfalls und von den Russen der gefangengenommene 3) gefrchtete GiaurHassan. wurde Ende in 1812 der Moldau Ilik-Oglu verhaftet4). Schon im vorigen Jahre waren harte Mafsregeln gegen die klei neren Ajans getroffen worden, um die Widerspenstigen nieder zuschlagen5). Der 1816 rebellisch gewordene Hassan-Aga von Rasgrad konnte sich nicht lange halten 6) : vom Pascha von Schumla verfolgt, wurde er gettet7). Die in den Drfern schrecklich hausenden Delibaschis mit schwarzen Mtzen, ber bleibsel der zerspaltenen Krdschalis 8), verschwanden ebenfalls. Bosnien eigentlich in den Hnden der einheimischen Begs, hochangesehenen Kapitns", die im letzten Kriege ausserordentliche Dienste geleistet hatten und die gewhnlich die aufstndischen Serben zu Hilfe gerufen wurden. Unter gegen war der , 1) Documente Callimachi" I, S. 154, Nr. ct. 2) Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 735 736. 3) Photeinos a. a. O. S. 535. 4) Documente Callimachi" I, S. 156 157, Nr. 5) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 596. 6) Documente Callimachi", S. 367, Nr. xli. 7) Ebenda S. 368, Nr. xm. 8) Jirecek a. a. O. S. 526527. en. Kampf Sultan Mahmuds gegen die unabhngigen Provinzverwalter Der Pascha ihnen ragten die Daditschs hervor. neuen Hauptstadt des Landes, einer der 15 20000 Begs ersten Dem x). nicht entreifsen. Mostar anmutigen Einwohnern, hing lngere Zeit Bosniens ab Ali-beg von usw. 22S Trawnik, Stadt mit Willen dieser vom Daditsch konnte dieser Auch Hadschi -Aga, der Sohn Alis, An den gegen den Vertreter des Sultans. Franziskanern, die ber eine katholische Bevlkerung von 40000 kmpfte erfolgreich Glubigen verfgten Kirche betrug gegen Konsul2) fanden die die Anzahl 600000 , an der griechischen neuen franzsischen jener dem Unzufriedenen oftmals erst zogen die kaiserlichen Truppen ihre Sttze. in Mostar 18 14 ein, das sich aber emprte. Nachdem die Daditschs Bosnien fr immer hatten, brachte der unerbittliche Dschelaleddin-Pascha 1821 verlassen unruhigen Geschlechter der Begs und Agas werfung 8). In ihren Bergen bewahrten aber negriner ihre vllige Unabhngigkeit 4). die Obgleich Herr eines umfangreichen zur vlligen Unter die 40000 Monte Gebietes und Befehls haber eines zahlreichen Heeres, blieb Ismail-beg von Seres, der 4 5000 Beutel Geldes jhrlich sammelte, doch immer ein treuer Diener des Sultans, wie ein er Seres und dessen Gebiet 5). liche, erbliche war Besitz des alten dulden wollte sich und zu als Pascha in die Reihe der treten 1) guter Frsorger seiner Rajahs waren eigentlich der persn Begs, der keinen Pascha neben sehr die Freiheit liebte, um selbst glnzendsten Sklaven des Sultans zu 6). Der schon erwhnte Bericht Sebastiani s. 2) Vgl. Testa II, S. 315; Hurmuzaki, Suppl. I, S. 456, Nr. 3) Gervinus, Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts V, dcvi. S. 134; Sax, S. 184 185. 4) Andreossy a. a. O. S. 61. ber diesen Kampf gegen die Erbkapetani" siehe Die Christen in Bosnien" (aus der Augsburger Allgem. Zeitung", Wien, Gerold, 1853), S. 25. 5) Peu guerrier, mais juste et ferme dans l'administration et dans l'emploi du pouvoir absolu dont il est revStu", schreibt Sebastiani a. a. O. D'un caractere actif et entreprenant ", fgt Langeron hinzu; S. 358. 6) Andreossy a. a. O. S. 57 58. Ismail hatte seine Reichtmer durch von die Kultur der Baumwolle gewonnen. Zweites Buch. 224 Erstes Kapitel. lngere Zeit die Janitscharen nach Belieben bndigen, wurde der Sohn Ismails, Jussuf, gehaust x). der eine franzsische Erziehung genossen hatte und fr Mathe matik und Zeichnen schwrmte, gesandt, und der junge Mann, der in Patras und Alep Pascha gewesen war, konnte tatschlich eine mustergltige Ordnung herstellen 2). In Saloniki hatten Um sie Erblich zosen 1 war zu auch das Paschalik von Skutari, 806 einen- Generalkommissar ernannt hatten wo die Fran 3), und wahr Ihre Gebiete grenzten das ein wahres albanesisch griechisches scheinlich auch das kleinere von Berat4). jenes Ali -Paschas, Reich Epirus und Thessalien bildete. Die Tochter Welis, eines der Shne des mchtigen Regenten, sollte Mustafa, Pascha an von - Skutari, heiraten ; in Avlona , wohin sich unter dem Schutze dortigen Begs der Pascha Ibrahim zurckgezogen hatte, und in Berat drangen 18 10 die Leute Muktars, des anderen Sohnes Alis, ein, um die Herrschaft der neuen Dynastie einzudrngen 5). Gardiki und Argyrokastron wurden unverzglich, 18 12, zu seinem Ge biete geschlagen 6) und die alten Familienfeinde unter den Ein wohnern mitleidlos hingerichtet: Ali fand ein grausames Ver gngen daran, die Unglcklichen mit geheuchelter Verzeihung vorher zu verhhnen, und nach ihrer Ermordung ihre Leichen ohne Begrbnis zu lassen 7). Den Pascha von Delvino, Mustafa, erwrgte er mit seinen eigenen Hnden, dem ausdrcklichen Willen der Pforte ihn wiedereinzusetzen zum Trotz 8). Der frchterliche Greis und seine Shne hatten ebensogut an den Kriegen gegen Paswan, wie an den letzten Feldzgen an der , 1) ber den dort , eingesetzten Pascha Mehemed siehe den Bericht Se- bastianis. 2) Andreossy, S. 57 ff. 3) Hurmuzaki, Suppl. I2, S. 345, Nr. ccccLXXVm. 4) Bericht Sebastianis a. a. O. 5) Andreossy a. a. O. S. 59; Ibrahim-Mansur-Efendi S. 54 ff. Ali vershnte den Sultan durch ein Geschenk 6) Ebenda S. 7) Ebenda. 8) Ebenda S. 77 63 ff. 78. von 1 a. 500 Beuteln. a. O. Kampf Sultan Mahmuds gegen die unabhngigen Provinzverwalter usw. 235 der Donau teilgenommen l). Scheinbar waren sie als Paschas Janina, Elbassan, Berat, Trikala, Lepanto, Negroponte, Mo rea 2) die Vertreter des Sultans im Westen und Sdwesen des Reiches. Die Beziehungen Alis zu den Englndern, von denen er Santa-Maura und Parga verlangte und Subsidien erhoffte, und zu den Franzosen, die er in Korfu mit Vorrat versorgt hatte, waren aber nur die selbstschtigen Mafsregeln eines schlauen Orien talen, der aus allem Nutzen zu ziehen versteht, keineswegs aber Zeichen verrterischer Gesinnungen 8). Die europischen Kon suln in seinem Janina, ein Rose und Pouqueville, ein Leake und Giorgio Foresti, die schon in alle seine Geheimnisse eingeweiht zu sein glaubten und sich eines allmchtigen Einflusses auf seinen Geist rhmten, wurden oftmals von ihm als Werkzeuge benutzt, um fr ihn gnstig stimmende Nachrichten zu verbreiten 4). Der Pforte erwies Ali einen wesentlichen Dienst, indem er die fr Freiheit von und russische Freundschaft schwrmenden Griechen und die Re der Sieben Inseln, die der Pforte und dem Kaiser Frank Krieg (Juni 1807) erklrt hatte, im Zaume hielt : ihm verdankte sie auch die Gefangennahme und Ermordung publik reichs einfach den des aufstndischen Vlachavas Euthymios 5). Trotzdem bestand schon 181 3 das Gercht, dafs der Sultan einen Feldzug gegen den unabhngigen Pascha von Epirus und gegen seine Shne vorbereite 6). Tatschlich aber dachte niemand in Konstantinopel daran, und der Sultan mufste zuerst andere, schwchere Rebellen bestrafen, bevor er sich gegen den Mann versuchen konnte, [) Die Shne Alis wollten aber, nach allen Zeugnissen, den Flufs nicht berschreiten, weil sie nicht vom Vater ermchtigt worden waren : dadurch htten sie die Katastrophe des Lagers 181 1 hervorgerufen. 2) Weli war Derwendschibaschi Muktar-Pascha in Volo und Negroponte; Pouqueville a. a. O. IV, S. 32. 3) Vgl. Zinkeisen VII, S. 614615, 687688, 695 ff. 4) Vgl. auch Andre* ossy a. a. O. S. 58 ff. ber den russischen Konsul, einen Griechen, siehe Pouqueville I, S. 87. 5) Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. I, S. 1030".; Sathas a. a. O. , S. 570 ff. 6) Hurmuzaki, Suppl. I8, machi" S. 747, Nr. cMLXXvm; Documente Calli I, S. 193. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 15 der Erstes Zweites Buch. 226 sich treten erkhnen sollte, als Kapitel. Befreier Albaniens" aufzu x). In Kleinasien keitssinnes, waren die strksten Vertreter des wie schon mehrmals gesagt, die Unabhngig Kara-Osman-Oglus ausgedehnte Lndereien wie Ismail Pervon Seres oder solche in noch grfserem Umfange besafsen. gamos war die Residenz der erstgenannten Dynastie, und so mild dafs griechische Familien aus war die Verwaltung derselben, dem moreotischen Arkadien massenhaft dorthin bersiedelten 2). Angora gehrte ebenfalls den Kara-Osman-Oglus. Sie zeigten sich aber gefgig, und in den letzten Kriegen hatten sie immer ihr Kontingent geschickt; sie machten sich sogar eine Ehren pflicht daraus, diese anatolischen Reiter selbst zu befehligen, und Tschapan-Oglus, die so und in diesem ritterlichen Sinne wetteiferten sie mit ihren Nach barn, den Tschapan-Oglus. gegen Paswan erscheint ebenso wie Tschapan-Oglu, Im Kampfe unter den Fhrern Kara-Osman-Oglu, 3). Auf der Insel Slobozia wurde Ende 1811 auch Tschapan-Oglu und der Sohn seines Rivalen gefangengenommen und nach Rufsland geschickt 4). die Hupter beider Familien Viel gefhrlicher als diese Dynasten, die zum Ansehen des beitrugen obgleich sie dem Sultan die Einknfte eines ausgedehnten Landstrichs entzogen 5) waren die in Wan wo Reiches , , der mit den Nachbarn und Pascha erst 18 19 verurteilt wurde nischen Gebirge I) Vgl. 6), die in Erserum und im hausenden Edelleute auch die , mit den Persern hadernde Derwisch- Aufzeichnungen im Niog Achmed, arme Sohn Selim- 'EXXrjvwfivqfMav ", Jahrgang 1911, S. 253. 2) Pouqueville a. a. O. I, S. 139; Juchereau de Saint-Denys a. a. O. n, s. 268. 3) Photeinos II, S. 385386; Olivier I, passim. 4) Hurmuzaki, Suppl. I, S. 666, Nr. dccclxv; Macferlane, Constan tinople et Ia Turquie en 1828 et 1829. Traduit par M. M. Nettement. 2. Ausg., Paris 1830, I, S. 278; der Bericht Sebastianis a. a. O.: princes souverains ". 5) Dagegen wurde Kara-Osman-Oglu 18 18 mit den Arbeiten am Donauarme Sulina beauftragt; Documente Callimachi" I, S. 290, 292, Nr. ccxxvm, S. 294. 6) Von Sax, S. 186187. Zugleich hatten sich die Einwohner vor Diarbekr emprt, weil der Pascha in ihrer Stadt Residenz genommen hatte ; ebenda. Kampf Sultan Mahmuds gegen die unabhngigen Provinzverwalter Paschas, hielt sich 1816 als Rebell die karamanischen talieh in Risa , im Gebiete Tschaldir die Huptlinge, Usurpatoren die Derebegs Frsten usw. , , keine Autoritt mehr anerkennen traf wollten, scharen. Mahmud frmliche Kriegszge, besonders aber geschicktes Aufhetzen des flle, sie sogleich seine und loszuwerden Paschas verwalten x) , in Sa Ufer, der Tler ", die die Fhrer der Ruber Mafsregeln, um durch durch hinterlistige ber durch alle am 227 usw. Anatolien einen gegen den durch treue, andern, ganz ab Der lassen. Aga von Satalieh lngere Belagerung zur Unterwerfung gezwungen, wodurch er wenigstens seinen Kopf rettete. Der Musselim von Smyrna Kiatib Oglu ein Verwandter der Kara Osman Oglus, hatte mit Hilfe der zahlreichen Janitscharen, die den vierten Teil der Bevlkerung bildeten, 1808 die Fahne des Aufruhrs erhoben; er war ein Mann mit westlichen Begriffen, spielte Karten und trank Wein mit seinen frnkischen Gesellen 2). Nun zog der Admiral Khosrew gegen ihn, und nach seiner Gefangennahme wurde der Rebell in Lesbos hingerichtet. Der sichere Hassan Pascha setzte sich nun in Smyrna fest 3). 18 14 kmpfte der Wali vonSiwas gegen einen Rebellen und gegen den Beg von Rum-Kaleh, der ihn beherbergte; derselbe Wali, mit seinen Nachbarn von Trapezunt und Siwas, machte den Ausschweifungen des schon erwhn ten Ajans von Risa, am nrdlichen Ufer des Schwarzen Meeres, hngige zu wurde durch eine - - - , , - ein Ende. Bald erhielt der Befehlshaber von Brussa Befehl, gegen den Beg von Biledschik und die unruhigen Derebegs in dem Gebiete von Khodawendkiar , der Wiege der osmanischen Macht, einzuschreiten. Die Strafse nach Syrien wurde durch die Gebirge gesubert und Entfernung Ajans unter die Wacht des Walis von Adana gestellt *). Zur selben Zeit erlosch die Dynastie der Kara-Osman-Oglus und der ChadumOglus; dadurch wurde Tschapan-Oglu, der in Jsgat residierte, der letzte Vertreter dieses mchtigen kleinasiatischen Lehnder aufstndischen von 1) Ebenda S. 185. 2) Macferlane I, S. 8082. 3) Andreossy, a. a. O. S. 5off. 4) Nach Dschwedets Tarich Sax, S. 178 ff. im und dem Chronisten Schanisadeh, 15* Erstes Zweites Buch. 228 Kapitel. adels, der aus der Mitte der turkomanischen wandernden Juruks hervorgegangen war. Spter sollten auch die Besitzungen des selben, die 9000000 Francs jhrlich einbrachten, durch Konfis zierung an den Sultan kommen1). Die Nachfolger Tschapan- Oglus, dessen Sohn Mohammed als Pascha den Dienst erwiesen von Alep der Pforte hatte, die Janitscharen anzugreifen 2), wurden hingerichtet 3). zur mit Zugleich wurden Macht gelangten Baba-Khans, Persien, das Neffen des damals eines Freundes der Pforte durch den gestanden hatte Pforte die Vermittlung auf sich unter Vertrag 4), Feti-Ali, dem 1797 ermordeten Mehmedim von genommen Krieg mit Rufsland Bukarest hatte die , die besten Be ziehungen angebahnt. Erinnerung an Dschezzar, den Die Hoffnungen der Fran wildesten 5), whrend des die Maroniten zosen, Feldzugs Bonapartes zu ge erwiesen sich als winnen, unbegrndet 6). Nur in Alep, das durch Aderrahman vor der Tyrannei des Scheichs gerettet war, um unter die Janitscharenherrschaft zu geraten 7), stand der Pbel, mit den Janitscharen vereint, 18 13 und 1820 auf; Kurschid, der oftmals erwhnte Wesir, hatte sie durch die ufsersten Mafsregeln niederzudmpfen 8). Die Kmpfe mit den wilden Kurden dauerten in dieser Gegend auch weiter fort, und sie versuchten 18 17, sich In Syrien lebte noch die " aller Menschen 1) Nach Macdonald fort. Kinneir, Journey through Asia Minor, Armenia and Koordistan in the years 1813 and 1814, auch von Sax, S. 182 ff. 2) Auch Kinneir; bei Gervinus a. a. O. I, S. 133. 3) Macferlane a. a. O. I, S. 278 Huarts in seinem trefflichen Reisebuche neurs, Paris ff. Vgl. die Bemerkungen Konia, La ville M. Cl. des derviches tour* 1897. 4) Zinkeisen VII, S. 213fr., 219.; vgl. Tatischtsche w a. a. O. S. 290; Robert Ker-Porter, Travels, London 1822, H, S. 511 ff. 5) Olivier II, passim. Derselbe gibt auch eine ganze Geschichte des gewesenen Sklaven Alibeg, der sich so hoch emporschwang; II, S. 231 ff. 6) Pouqueville III, S. 9 10; vgl. Zinkeisen VII, S. 195 ff. 7) Olivier U, S. 301 ff. 8) Von Sax, S. 187188. Sultan Mahmuds gegen die Kampf der Stadt selbst zu Kste schalteten Seid nahe Diener, 229 usw. In Damaskus hatte Mahmud bemchtigen x). bis 1820 einen treuen Provinzverwalter unabhngigen den An Pascha Soliman. der Akkon bei Tripolis und Soliman Nachfolger dieses letzteren, Abdallah, Rebell 1822 bis 1823 2). von von und der unabhngig, erhob sich als erklrter Bagdad, noch Grenze, gestorben. Er Markgrafen war der Nachfolger einer langen Reihe von beinahe unabhngigen Paschas, die mit Hassan (1702 1724) beginnt und durch Ach med, Soliman, Ali und Omar (1764), der gegen Kerim-Khan kmpfte und an dessen General Sadek-Khan 1776 Bassora ver Im einer Herbst 1810 Soliman -Pascha war den stolzen von lor, und endlich einen an von der Hassan dieses wahre Reich Meso neuen potamiens beinahe ein ganzes Jahrhundert verwaltete. Whrend dreifsig Jahren hatte sich Soliman durch den Kechaja Achmed fhren lassen den , dann er als einen Feind geheimen , der ersetzen, hinrichten liefs. Der plante, Pascha zog jhrlich vier Millionen ein und schickte den achten seinen Tod Teil nach Reitern und Sohn 2000 sich zu er Mann befehligte Fufsvolk, reichen bis von 1200 4000 Spahis 1 5 000 Janitscharen 8). Der Sultan Nachlassenschaft desselben, die der mit war, allen Mitteln Zu diesem Zwecke wurde Person eine Garde 1000 wenigstens der bereit tigen. der Konstantinopel; und namentlich wollte ihn um des Gnstlings ein zu bemch verteidigen, schlauer Unterhndler in Halet-Efendi gefunden. Der neue weigerte sich einfach, die Gelder zu entrichten. Zwei benachbarten Verwalter mufsten gegen ihn marschieren; Pascha der Niederlage wurde der Aufstndische von den Kurden ruhigerer Verwalter nahm seine Stelle ein i). Said-Pascha begann aber 18 17 die Unruhen von neuem, indem er sich mit einem seiner Untergebenen, der mit den Persern nach einer ermordet , und ein 1) Ebenda. 2) Andrlossy, S. i6ff.; Cadalvene et E. guerre de M6hemed-Ali contre la Porte Ottomane, Paris Barrault, Histoire de o.J., S. 11 Anm. 1, S. 21 Siehe weiter. 3) Olivier 4) Karatzas II, S. 397 a. a. ff. O. S. 135 ff.; Andreossy a. a. O. S. 48 49. la ff. 230 Zweites Buch. im Einverstndnis nach Erstes Kapitel. stand, in einen Kampf einliefs. Alep geschickt, wollte aber sein bisheriges Said wurde Paschalik nicht verlassen, und kmpfte nun auch mit dem neuen Pascha, dem Georgier Daud, der seinerseits den vergeblichen Versuch, den Perserfreund Mahmud Baban zu entfernen, machen zu sollen glaubte 1). Die echtete Stellung, Grenzpaschas anderen behielten aber ihre bevor- ebenso wie die kurdischen Paschatitel trugen die den Huptlinge, 2). Mit dem Tode des Wehabitenhuptlings Abdul -Aziz hatte, wie schon gesagt 3), das Vordringen der arabischen Reformatoren nicht aufgehrt. Am 3./4. April 1803 eroberte Saud Mekka, spter Medina, dann, 1806, auch Dscheddah; die Araber erschienen 1808 wurden die Bewohner von nun vor Zobeir und Bassora; Damaskus aufgefordert, Korruption um sich und den der die Vertreter der weltlichen Ungerechtigkeit" wahre brderliche Gesellschaft einzutreten Mahmud mufste sich Mamelucken, wenden, um Agitation an zu anzuschliefsen wahren Glubigen" nahmen die Wehabiten eine Depravation in Im , der verlassen, und in die 18 10 unter April 4). Konstantinopel selbst 5). Mehemed-Ali, den Vernichter der die Stdte heiligen wiederzuerlangen Der neue Statt Syrien dem den Tribut sich 18 hatte er Sultan 10 zeigte willfhrig: und andere Hilfsgelder geschickt 6). Bevor er die letzte Ladung von Begshuptern nach Konstantinopel sandte *) schickte er seinen Sohn Tosum- Pascha mit regelmfsigen von den Fran zosen geschulten Infanteristen wh ber nach Suez Arabien, 8) rend die Reiterei den Weg durch die Wste nahm, um sich mit und die drohende Gefahr abzuwenden. halter , , 1) Von Sax, S. 186; Ker Porter a. a. O. II, S. 248. 2) Olivier II, S. 328 ff. 3) S. 136. 4) Notre etat et le votre seront 6gaux"; Andreossy a. a. O. S. 83 5) 7) Karatzas a. a. Ebenda S. 140: O. sie traf Ende April 84. Ebenda S. 125. 181 1 ein. Das Gemetzel hatte am Mrz stattgefunden. 8) Ein Franzose, Blacque, Echo des Pyramides", in Kairo I. 6) auch, eine franzsische Zeitung, das grnden; Macferlane a. a. O. I, S. 234. versuchte zu Sultan Mahmuds gegen die Kampf unabhngigen Provinzverwalter 231 usw. den anderen Truppen bei Dscheddah zu vereinigen. Der Krieg Jahre, 1810 und 181 1 x). Medina wurde zuerst ein und am 30. Januar 18 13 erschienen unter Kanonen Abgesandten des Paschas von gypten in Konstan dauerte zwei genommen, donner die die die Schlssel der tinopel, von seinem Sohne wiedereroberten Spter war es der zweite Sohn Mehemed-Alis, Ismail-bei, der jene von Mekka selbst dem Sultan bergab. Die 1517 stattgefundenen Festlichkeiten wurden er neuert: auf einem silbernen Teller trug der Kehaja-beg die Schlssel. Die Hauptstadt der Wehabiten wurde aber erst 18 18 besetzt2). Nach einem Jahre enthauptete man Abdallah -AbuSaud selbst in Konstantinopel als Aufwiegler und Rebellen 3). heiligen Stadt brachten. Was aber aus der Macht dieses Statthalters von gypten, Westarabien fr sich behielt und sich nun Provinz unterwarf4), liegenden nubischen Provinzen die sdlich von der seiner in nicht allzu ferner Zeit werden sollte, das ahnte noch niemand in Konstan tinopel. Gleichzeitig wollte Mahmud auch das verwirklichen, was gelassen hatte : die Wiederherstellung der Ordnung in Konstantinopel, das, wie in den byzantinischen Zeiten, mehr als eine gewhnliche Hauptstadt bedeutete, die Entfernung und Vernichtung aller widerstrebenden Elemente, die Niederdrckung der Disziplinlosigkeit der stets zum Trotzen geneigten Jani tscharen und die Erstickung des aus dem Westen wehenden re Selim unerfllt volutionren Geistes. Erschreckende nun allzu keine deutlich, Schmlerung Beispiele, die sich oft wiederholten, zeigten dafs der durch eine Revolte erhobene Sultan seiner Rechte als Autokrat dulden wolle. Aus dem Lager kam 181 1 Kerim, ein berchtigter SerdengeschdiAga, nach Konstantinopel, vielleicht um eine Verschwrung an- Nr. des 1) Vgl. Zinkeisen VII, S. 212 -213; Andreossy a. a. O. S. 81 ff. 2) Von Sax, S. 187. 3) Andr6ossy a. a. O. S. 81 ff. Vgl. Documente Callimachi" I, S. 165, Auch in Jassy, bei der festlichen Beleuchtung, sah man an dem Tor oxi. frstlichen Palastes Medina im Transparent"; ebenda S. 166, Nr. cxn. 4) Vgl. auch von Sax, S. 188 j. 232 Zweites Buch. zuzetteln, wahrscheinlicher, um fhrers Er zu bernehmen. Erstes Kapitel. die Rolle eines begann gefrchteten Volks Einfhrung einer mit der willkrlichen Gewaltherrschaft in der Nachbarschaft seines Hauses, um zunchst seinen Beutel zu fllen : jeder Christ, der ein neues Haus bauen wollte, wurde gezwungen, ihm eine entsprechende Summe zu entrichten. Sogleich erhielt der Toptschi-baschi den Befehl, ihm unverzglich das Handwerk zu legen, und in einem der Schlsser am Bosporus wurde Kerim auch wirklich hin gerichtet x). Das von ihm erffnete Kaffeehaus wo er Bestel , lungen fr Brandstiftungen, Morde und andere solche Heldentaten zu empfangen pflegte, wurde nun geschlossen; die Einwohner des Quartiers sahen sich nicht mehr gentigt, bei Kerim Fleisch um hohe Preise zu kaufen 2). Die sogenannten Bekjar Odalars, in denen die flchtigen oder ungehorsamen Soldaten wohnten, und die ein Schrecken fr die umliegenden Huser waren, wurden zerstrt, die wirklichen Soldaten in die Kasernen geschickt, und die als Janitscharen umherstolzierenden und lrmenden Lasttrger und Vagabunden ertrnkt 8). Dadurch war der militrischen De magogie in Stambul und Galata ein Ende gemacht worden 4). Dagegen liefs sich der Sultan von Griechinnen und Armenierinnen bei seinen Spazierfahrten in der Umgebung Konstantinopels an schauen, und als er einmal bei der Kirche St. Johannes' in Therapia vorberging, ordnete er an, bei den zahlreichen vor dem - " Altar brennenden Lichtern eine Kerze in znden seinem Namen anzu 5). Nach Kurschid erlangte kein talentvoller Mann die Reichs Mahmud brauchte sie nicht und hatte zu seinen Ministern kein Vertrauen : in der Zeit des Krieges hielt er doch einen Khas- siegel. seki als der Spion im Lager hochbegabte Mann, dessen i) Karatzas, S. 157158. 2) Karatzas a. a. O. 3) 4) 5) 6) Ebenda S. 151. Ebenda S. 157. Ebenda. S. 131, 150. Ebenda S. 154. 6). Immer mehr erschien vorzglichste Eigenschaft eine des Grofswesirs Vgl. Zinkeisen VII, S. 398. Mahmuds gegen die Kampf Sultan unabhngige 1 Provinzverwalter usw. 233 undurchdringliche Reserve war, als ein Phnomen in der x). Sein hauptschlichstes Ziel war das Selims, der ihm als einem geliebten Freund und Verwandten eine politische Erb schaft zurckgelassen hatte: sich der Vormundschaft der Jani tscharen zu entledigen Januar 1809 war ihm sein Sohn Mustafa im November 1 ein anderer, und so blieb er nicht 181 geboren, mehr der einzige Vertreter des Geschlechts Osmans 2) und an ihrer Statt ein neues bilden regelmfsiges Heer zu 3). Er wufste sehr gut, dafs sein ungehindertes Walten in Konstantinopel vor allem der Abwesenheit dieser gefrchteten Sldlinge zu ver Trkei " , danken war, und dafs ihr Erscheinen daselbst das Ende der ge regelten, friedlichen, wohltuenden Regierung, die er eingefhrt hatte, bedeuten konnte. geben, liefs brigens er Vielleicht um ihnen serbischen Wirren die in Beschftigung zu die Lnge ziehen. hatte der Krieg in den Jahren 18 10 und 181 1 un geheure Opfer verlangt, und das zurckgekehrte Heer hatte bei weitem nicht die frhere Bedeutung. Um so mehr fhlte sich Mahmud bewogen, den entscheidenden Schlag zu wagen. Diese Aufgabe beanspruchte seine ganze Aufmerksamkeit. grofsen Wechselfllen des Westens konnte und wollte er keinen Anteil nehmen. Dafs Napoleon, dem er eigentlich den Verlust Bessarabiens und manche bitteren Sorgen verdankte, An den sich nicht mehr dauernd erheben konnte, als der war ihm recht an der Insel Elba zurck gefallene Tyrann" genehm: kehrte, veranstalteten die Trken in der Hauptstadt und den Pro um zu vinzen Sammlungen seiner Bekmpfung mizuhelfen *). von , 1) Laborieux, d'un secret imp6netrable observateur zele" de sa religion, " un ph6nomene pour la Turquie parole, ; A n d r e o s s y a. a. O. S. xxvi; 2) Karatzas a. a. O.; Hurmuzaki, Suppl. Is, S. 647, Nr. dcccxli. 3) Vgl. Tableau des nouveaux reglements de l'Empire Ottoman compose Im Januar 181 3 erhielt der par Mahmoud-Rayf-Efendi ", Konstantinopel 1798. sterreichische Agent in Jassy die Nachricht, dafs die Reste der Nisams wieder in die Reihen des Heeres treten sollten; Documente Callimachi" I, S. 16 1 bis 162, Nr. cvni. 4) Pouqueville, Histoire de la regenlration de la Grece I, S. 487; zu , fidele a sa erst bei Ranke . . a. . a. O. S. 279. Zweites Buch. 234 In der Zaren vom Erstes Kapitel. Allianz sahen manche eine gestifteten Heiligen sich aber nicht erfllen Gefahr fr das osmanische Reich, im April 1814 ernannt, und sollte. Als neuer Reis-Efendi leistete Galib fr die ufsere Politik schon im abgesetzt1) die Juni Mahmuds, Halet, der Bekmpfer der Ajans, fr die innere was Beide hatten getan hatte. gefhrdeten Staates glieder der Heiligen tung des Status quo Pforte whrenden Haders die Kandia, es auch pelagus Gesandten, mischen die Annexion , dafs von die dafs wenigstens einigersterreich sich in dafs England hatte, Absichten hege, wrde einen Konsul ernannt es an 3) des den Unannehmlichkeiten des fort den Befrchtungen, wo denke von unter Wirren serbischen Krftigung die Politik der drei Mit Als Allianz nichts anderes als die Aufrechterhal in allen Teilen Europas anstrebte, war die Die mafsen, befreit. und Sicherung Augen. vor Zeit auch lngere die Zypern 2), auf dafs und den Inseln des Archi ihre Hand in englische Diplomatie erwiesen sich als unbegrndet. von Bagdad 4), For einzige Macht, die den Sultan mit unaufhrlichen 18 14 ver derungen und Drohungen verfolgte, war Rufsland. die vllige langte der nach Konstantinopel zurckgekehrte Italinski selbst das Russen die Bukarester des Vertrags, obgleich Erfllung hatten nicht noch und 5) ; er ver gerumt Mingrelien Kubangebiet die durch den Meerengen segelnden rus langte, dafs kraft Artikel 3 sischen Schiffen der Besuch der osmanischen Beamten erspart werde 6). Auch ber die Grenzen Bessarabiens 7) begannen Verhand lungen die bei den grofsen Ansprchen Rufslands lange dauern sollten8). Vergebens bot England (im Mrz 181 5) im Interesse habe den Unruhen Die , 1) Acte S. Nr. 1, si fragmente" II, S. 496, Nr. 4; S. 497, Galib wanderte als Pascha nach Boli. Nr- * V1- auch 498, 3) Zinkeisen VII, S. 691-692,697698. 2) Ebenda S. 497, Nr. 2. 4) Ranke a. a. O. S. 237. 5) Englische Gesandtschaftsberichte, von Ced.Mijatovi6imSpomenik" XXXDI, 1903 verffentlicht, S. 34. Mingrelische Abgeordnete kamen 1815 ber Italinski, nach Konstantinopel, um sich darber zu beschweren; ebenda. London S. 1818, 234235. Neale, Travels, 6) Acte si fragmente" H, S. 498, Nr. 1. 7) Vgl. Documente Callimachi" I, S. 235, Nr. Lxxxin. 8) Acte si fragmente" II, S. 499 ff2. Kampf Sultan des Mahmuds gegen die unabhngigen Friedens seine europischen Provinzverwalter Vermittlung an fr Rufsland beim Sultan eine Garantie bereit, Zar selbst annehmen zu wollen Gregor Strogonow zeigte sich abgereiste Italinski. Er drang von 181 2 neue zeigte sich leisten, neue die der Gesandte auf die der Pforte nicht ratifizierten Die Der und 235 ebenso unerbittlich wie der 1816 von 2). vorgab 1). zu usw. Erfllung der angeblichen, Articles separes" des Friedens Grenze sollte die Inseln des Donauarmes Kilia, darunter jene, wo die alte genuesische Festung gestanden hatte, umschliefsen, weil auch die zuerst festgestellte Linie nicht beobachtet war nicht beobachtet werden konnte und einigem Widerstreben tember 1 8 1 7 nach , gab und so aber die Pforte schon 3). Nach Anfang Sep gewannen die Russen nicht nur die schon erwhnten Inseln, sondern das ganze de gelassene" Ge biet bis zum Arme von Sulina, den die Trken sogleich reinigen befestigen liefsen 4). Unverzglich wurden in Silistrien und neue Befestigungsarbeiten begonnen 8). Trotzdem dauerte der diplomatische Krieg Rufslands in Kon stantinopel, durch verschiedene Zwischenflle genhrt, noch weiter. Bald waren die serbischen Angelegenheiten der Beweggrund ; bald hatte der moldauische Frst Skarlat Callimachi vertragswidrige Steuern erhoben und den hochfahrenden Konsul in Jassy, der die Pforte be dagegen Einspruch erhoben hatte, beleidigt 6) und Ibrail dabei, dafs das Interventionsrecht dem Gesandten allein, tonte und nicht auch diesen znkischen Konsuln zustehe eine wirkliche 7) , und dafs in den Frstentmern bei dieser Regierung ewigen ; bald war die Einmischung derselben doch unmglich sei 8) Frage der Grenzen in Asien Gegenstand der von einem speziellen Minister, jenem der Konferenzen 9), trkischerseits gefhrten Ver1) Spomenik" a. a. O. S. 3. 2) Acte si fragmente" II, S. 507, Nr. 3) Ebenda S. 507 ff. 4) Ebenda S. 509, Nr. 2; Documente bis 293, Nr. Callimachi" I, S. 289 290, 292 ccxxvra. Englnder Andrew Pace, der in Prevesa und Satalieh gearbeitet Ingenieur angestellt: ebenda S. 294. 6) Ebenda S. 512. 7) Ebenda S. 519. 8) Ebenda S. 520. 9) Ebenda S. 516, 522. 5) hatte, 1. Der wurde als Erstes Zweites Buch. 236 handlungen. Bald kamen verschiedene Untertanen nach bald Konstantinopel; dafs der walachische Frst seines Kapitel. Karadscha, Klagen gelangte der russischen die Nachricht, ein bewhrter Ausbeuter Landes, im Oktober 1818 die Flucht ergriffen hatte, und Strogonow strubte sich dagegen, dafs sein Nachfolger sogleich, den Flchtling vor vor der gemeinsamen Prfung der gegen vor seiner frmlichen, von beiden gebrachten Beschuldigungen, vor dem Ablauf der und Teilen ausgesprochenen Absetzung durch den Akt von 1802 festgestellten sieben Regierungsjahre Ernst waren diese Vorstellungen nicht ge ernannt werde x). und so meint, zgerte z. B. Strogonow nach einer glimpflichen Antwort der Pforte Alexander Sutzo , nicht, den neuen anzuerkennen und Frsten der Walachei, lassen 2) : nur sollte er nach dem Hatischerif von 1802 acht Monate lnger re gieren, in Anrechnung der Monate, um die sein Vorgnger zu kurz gekommen war 8). Das hinderte den Gesandten aber in einer neuen, gebieterisch verlangten Konferenz die fr nicht, den Sultan kompromittierenden Beweise beizubringen, dafs Ka radscha durch die bermfsigen Forderungen und die Drohungen der Pforte und des begrfsen eigenen Schatzmeisters zu des Sultans zur Flucht gezwungen worden war 4). Als nun der durch so viele Sultan keine Konferenz mehr Zar selbst (April Bukarester Vertrags 18 19), in um beleidigende Eingriffe gewitzigte bewilligen wollte, schrieb ihm der die noch nicht erfllten Punkte des bringen 6). Mahmud ant Weigerung, auf solche Ver weiter die Pforte gab dem Ministerium handlungen einzugehen; in Petersburg zugleich die feierliche Versicherung, dafs die Serben glcklich und zufrieden sind" 6). Dadurch wurde fr Zeit der Notenwechsel unterbrochen. Als Strogonow, einige Mrz 1820, die alten strittigen Angelegenheiten wieder zur Sprache Erinnerung zu wortete darauf mit einer hflichen brachte, wurde ihm bedeutet, dafs die Pforte selbst vielmehr das Recht htte, eine gerechte Festsetzung der Grenze in Asien, 1) Ebenda S. 525 ff.. 3) Ebenda S. 536 ff. 5) Ebenda S. 552 ff. 6) Les Serviens sont 3) 4) heureux et Ebenda S. 536. Ebenda S. 542 ff. contents", ebenda S. 553, Nr. 1. Kampf wie sie dem Sultan Mahmuds gegen die schon frher es unabhngigen angegeben hatte, Provinzverwalter zu verlangen x). Mahmud den Nischandschi Efendi ernannte usw. - , 237 Trotz den Unter hndler des letzten Friedens Hamid -Efendi und Skarlat Calli der grofsen Ehrenbezeigungen neuerdings entlassen worden war, dazu, als Bevollmchtigte mit dem russischen Ge sandten zu verhandeln 2). Strogonow verlangte unter anderem die Erteilung einer vlligen Amnestie an alle Personen, die im russisch-trkischen Kriege kompromittiert worden waren 3). Auch gegen die Erpressungen der rumnischen Frsten erhob man wie der heftige Proteste 4). Fr die Serben wurden endlich neue Pri vilegien verlangt 5). Die Verhandlungen brach aber im Mrz 1821 das Ein machi, mit treffen der unerwarteten Nachricht ab, dafs nach dem Tode des alten Alexander Sutzo der gewesene russische Offizier Tudor aus Vldimirl die Fahne (Vladimirescu) des Aufstandes im Oltland erhoben hatte, nach dem Beispiel der Serben, denen er Kampf genossen wie Makedonski und besonders Hadschi Prodan ent - lieh 6) und , mit demselben Rufe nach nung des armen Volkes". russische Knigs " General Alexander in spe Konstantin Gerechtigkeit und Scho Bald danach erfuhr man, dafs der 7), Ipsilanti, Sohn des dazischen seine Brder Nikolaus und Georg Georg Cantacuzino, gewesener Ad 8) befehligenden Generals Benningsen, und der Oberstleutnant Prinz jutant im des in Bessarabien geheimen Einverstndnisse Frsten Michael schritten f) 2) 4) 6) hatten9), um Ebenda S. 559 Ebenda. Ebenda S. 562, Siehe Ranke Manche einem Suzzo, die mit dem neuen Gnstling Halets, Freiheit moldauischen den Pruth ber der Hellenen" auszurufen. 560. Nr. a. a. 2. 3) 5) Ebenda S. Ebenda S. 561. 563. O. glaubten, dafs Alexander die Tochter des Zaren heiraten werde! Naum Rimniceanu, in Erbiceanu, Cronicaril Grecl", S. 275. Vgl. Acte si fragmente" II, S. 562, Nr. I. 8) Siehe auch Langeron, S. 121. 9) 181 3 hatte die Pforte daran gedacht, die Linie des Pruths zu befestigen; Documente Callimachi" I, S. 204, Nr. cun; S. 360, Nr. xxxin. 7) Zweites Kapitel Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen und Ein fhrung der Reformen nach westlichem Muster. Kampf Wiederherstellung des helle nischen" Vaterlandes. Einmischung der westlichen Mchte. Krieg mit Rufsland. Friede von Adrianopel (1829). der Griechen fr die Die ersten Anregungen zu einer Revolte der im osmanischen Reiche lebenden Griechen kam selbstverstndlich her. Die Bewohner der Inseln des kleine der Republiken bildeten, Russen, heit sahen, untersttzen. die von die um Rufsland eigentlich die Sache ihrer eigenen christlichen Frei Als sie aber der Rachelust ihrer bis berlassen wurden, verwandelte sich bei Liebe fr die Zarin Katharina, die in herigen Tyrannen" vielen taten in der sie die Sache zu Archipelagus, ihr mgliches, abgttische Konstantinopel in Verachtung einen russischen Kaiser wiedereinsetzen wollle, und Abscheu. Viele Griechen waren aber im Zeitalter des Rufsland, besonders nach der Krim, vilegien in Aussicht gestellt wurden, Krieges nach ausgedehnte Pri bergesiedelt. Aus ihrer wo ihnen Mitte erstanden, neben bedeutenden kirchlichen und kulturellen Persnlichkeiten, gebildete Offiziere, die auch als Spione und Propagandisten unter ihren Glaubens- und Stammgenossen Dienste leisten Kampfe fr die konnten. So der General Papadopulos, der 1810 im Im letzten Kriege hatten sie gegen die Trken fiel x). Erffnung der Feindseligkeiten gearbeitet 2). Aber die 1) Langeron, S. 261; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 746, 2) Quelques generaux grecs employs dans l'armee russe Nr. cmlxxvi. poussent avec Sultan Mahmuds gegen die Griechen Kampf 339 usw. Agenten, obgleich mit militrischen Titeln, verwendeten Griechen, wie Barozzi, Rodofinikin, Kiriko, Pini, der neue Ge neralkonsul in Bukarest, unterschieden sich durch nichts von ihren Brdern, die in sterreichischen oder sogar englischen als Kapodistrias, der 1812 Tschitschagow nach Bukarest begleitete, hatte eine Vergangenheit hinter sich x). Diensten standen. Nur den Admiral revolutionre Der Geist der Franzsischen Revolution erfafste viele bildete Griechen Reformator der Ein Korai, mit mchtiger Begeisterung. neugriechischen Sprache 2), ein Konstantin Stamati, Konsul in Altona und Kandidat Frstentmern als Priester liefs 4) , ge der 3) ein Polizoi Kontu , Lehrer und waren fr neben bettigte , die gleiche der sich und einige Stelle in den in der Walachei Werke anderen Auslndern vielen drucken Zeugen der grofsen blutigen Ereignisse gewesen trugen die in ein zu erleben. Aus Paris freies sich, Hellas" Hoffnung ein in ebenfalls Zeit Bukarest weilender einige junger empfing Mazedonier, Rhigas aus Velestino, die Begeisterung, die aus ihm in Paris den Snger des Freiheitskampfes, schen Marseillaise als er sich aber " und den Verfasser machte. Dieser wollte auch 1798 Wien von aus nach zur der griechi Tat schreiten ; Belgrad begab, fand er, von den sterreichern dem Pascha ausgeliefert5), den Tod 6). Unter der franzsischen Fahne hatten auch Griechen in gypten gekmpft 7). la guerre contre la force Turquie et appartiennent au parti anglais"; der schon erwhnte Bericht Sebastianis. 1) Vgl. Tschitschagoff, Memoires, mit Sathas a. a. O. Seine griechischen Briefe ber die Revolution sind verffentlicht worden (Aittfiuvriov KoQttTj 'EmaroXat, Paris 1838). 3) Vgl. Lettres de C. Stamaty a Fanagiotis Kodrikas", herausgegeben Kodrikas hat Fontenelle bersetzt. von Emile Legrand, Paris 1872. 4) Er soll auch Mitglied der Ehrenlegion gewesen sein; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 319, Nr. ccccxxxiv. Vgl. Pouqueville a. a. O. II, S. 146. 5) Vgl. auch Hurmuzaki, Suppl. I8, S. 319, Nr. ccccxxxrv. ber den Aufenthalt Rhigas' in der walachischen Hauptstadt vgl. auch meine Notiz in Literatur si Art romta", November 1900. 6) Pouqueville II, S. 146. 7) Gervinus, a. a. O. S. 75 fit. 2) 240 Zweites Buch. Zweites Kapitel. Bildung der Ionischen Republik, deren Leiter bei jeder Gelegenheit von der Befreiung der Griechen sprachen und die nach Olympiaden rechneten l) die Erffnung von franzsischen und englischen Agenturen in Epirus und Morea wie auch auf den Inseln, die Projekte, aus Mazedonien einen neuen Staat zu bilden, vielleicht fr den vertriebenen Knig von Sardinien 2), ja auch die durch die Umtriebe Ali-Paschas geweckte Widerstandskraft und Die , Abenteuerlust der Palikaren und Harmatolen im und in den albanesischen Tlern hatten nicht Olympusgebirge wenig dazu bei einigen Schichten der im ganzen Reiche ver teilten griechischen Bevlkerung neue Bedrfnisse hervorzurufen. Aus den russisch-trkischen Kriegen vor 1 800 waren auch Krieger getragen, namen Die bei und Heldentaten bersetzung der geblieben, Werke der die zur Nacheiferung anspornten. franzsischen Freidenker, die " Herausgabe des Gelehrten Hermes 3) von Anthimos Gazis in Wien geleitet, die durch den eingewanderten westlichen Geist aufgeklrte" Gesellschaft in Jassy und Bukarest trugen auch , sehr viel dazu bei. Bewegung hatten die im Ausland, in Ungarn, Pest, Wien, Triest, Marseille und London selbst lebenden Kaufleute ebenso echt griechischen wie wlachischen ", aromunischen Ursprunges viel mitgeholfen. Aus ihrer Mitte ging langsam die Reihe jener griechischen Frderer der Wissenschaft, der Literatur und des Schulwesens hervor, denen das heutige Griechenland und das ganze Griechentum ungemein viel schul den; durch ihre Freigebigkeit wurden die Kollegien von Kon stantinopel, Saloniki, Smyrna, Chios und Pathmos errichtet, Zu dieser in whrend die berhmteren in Bukarest und die Gunst hielten der dortigen Frsten Jassy sich auch durch griechischen Stammes er 4). 1) Gervinus a. a. O. S. 90; Sathas a. a. O. S. 564 ff., wo auch die Bibliographie, besonders Lanzi, Storia delle isole ionie sotto il regimento dei repnbblicani francesi, Venedig 1860. In Samos hiefsen die Demokraten ot xaQ/navtXoi". Siehe das unten zitierte Werk Trikupis' L, S. 193. 2) Ranke, Hardenberg III, S. 458. 3) A6ytog 'Eofifjg. 4) Gervinus a. a. O. S. 8990. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 241 usw. Als Rufsland 1806 die Feindseligkeiten gegen den Sultan begann, sparte es keine Mittel, um die Griechen zu einer Revolte zu bewegen. Ipsilantis der Vater bildete sich ein kleines Heer aus Rufsland gekommenen Griechen nebst vielen aus 400 3 Rumnen *). Unter dem Major Nikolaos Pangal bildete dieses spter die mazedonische Phalanx", die als Sammelpunkt fr Dieses hellenisch die griechischen Rajahs dienen sollte 2). mazedonische Freikorps" wurde aber im September 1807 auf gelst 8), und Pangal, der den ausgebliebenen Sold seiner wanderte gezwungenerweise nach Rufsland 4). Leute verlangte ,, , spter befrchteten die Franzosen dafs auch Aber die Manifeste Pangals aufgehetzte griechische Bevlkerung gegen den Sultan Bewohner Moreas russischen Schiffe reichsten erheben und vor und werde, des besonders zwar Schon Archipels 5). Hydra6), Spetzia und Seeleute Selim III. des griechischen europischen Kaufleute", von der Bundes durch die waren Psara, oftmals wo sich die die die gestifteten Barataren der Russen, d. h. mit dem Berat der russischen Untertnigkeit ver 7) erschienen Freiheitskampfe aufzufordern, zum sehen , lebten , , dafs sie warten sollten, de la Nr. aber dortigen Griechen die Psarioten entgegneten, bis die russische Herrschaft in diesen 1) Hurmuzaki, Suppl. I', S. 454. cette phalange macedonienne les Grecs insurges 2) On espeVait rallier Turquie"; Hurmuzaki a. a. O. 3) Naum Rimniceanu, in Erbiceanu, Cronicaril grecl, S. 276. 4) Ebenda S. 271 272, 278; vgl. Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 390, cccxcvi. 5) Vgl. la die um Moree et die 1806 gemachten ufseningen les de 1' Archipel; iles on Sebastianis: De faire t6 volter promet de faire prendre les tonte la armes a population grecque pour chasser les Turcs de l'Europe"; les mouvements et rvoltes qu'ils se promettent de la population grecque"; Hurmuzaki, Suppl. I*, S. 342, Nr. cccclxxv; S. 368, Nr. Dvm; S. 369, Nr. dx; S. 397. Vgl. auch Testa II, S. 308, am 23. Mai 1808: Les Grecs de la peninsule et ceux d'au-del de l'Isthme s'exaltent de plus en plus"; Correspondance de Napo leon I", XXI, S. 601. 6) Die Hydrioten hatten auf der Donau gegen Paswan-Oglu gedient* Pho teinos a. a. O. S. 380 ff. 7) Siehe auch Gervinus a. a. O. IV, S. 84 ff. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 16 242 Zweites Buch. Zweites Kapitel. Gegenden vllig konsolidiert werden wird"1). Im Sommer 1812 gab Demetrius Murusi dem Kapodistrias die Versicherung dafs seine Stammesgenossen sich schon zum Losschlagen bereit hielten 2). Der Friede von Bukarest, der schnde Verrat an den Serben, die Entstehung des Dreibundes zur Erhaltung des Friedens ver eitelten vorlufig diese schon so scharf ausgesprochenen Bestre bungen. Statt sich nun an das offizielle Rufsland anzulehnen, schlssen sich die Griechen jener mchtigen geheimen Bewegung ' , Vlkerschaften unterdrckten der im die stillen, engen Kampf gegen die nationalen Verschwrungen politischen Tyrannen, aller polizeilichen berwachung zum Kreise der oder an, den Trotz, vorbereiteten. Damals wurden die ersten griechischen Freiheitsbnde ge stiftet. Schon 18 14 bestand, mit dem Einverstndnis des von Elba zurckgekehrten Napoleon, eine solche Gesellschaft in Paris, deren Beschtzer Choiseul Gouffier - , der gewesene Gesandte in Konstantinopel und alte Freund der Hellenen", war. Von da aus ging Athanasius Tsakaloff, einer von den Brdern", nach Bukarest und eins : bald dann daraus Zwecke dahin rufen, sei es zurckgerufen eine neue heiligen Freundschaftsgesellschaft"3), in deren gingen, mit Hilfe des Zaren Aufstnde hervorzu in Serbien, wohin auf ihren Antrieb Kara-Georg werden zhlten, sei besonders Zweige des Ver Stadt und in Odessa wurde sollte, sei es in den Frstentmern, und vielleicht auch Alexander Sutzo Michael dern Moskau und bildete in der alten russischen der es in den Maina, wo ihren wo Mitglie trkischen Provinzen, eigentlichen die zu Frsten" rasch aufeinander hufig hingerichtet wurden 4). Einer der Verschwo renen, Skuphas, reiste von Odessa, dem Orte seines bisherigen Aufenthaltes, nach Konstantinopel, um mit den dortigen Griechen folgten und - 1) Aipo idoOv rag (oooixag dwfiug oitQtWfjiivag elg ru (iqh lauia", 576 577. 2) Sbornik" VI, S. 18. 3) <PiXixi[ 'Exaigla, 'EiaiQta rv (fiXixQv." 4) Sathas a. a. O. S. 608 609; besonders Trikupis, 'loroota rijc kXXr\vLxf\g tnavaaruotig, London 1853, I, S. 23 ff. Sathas a. a. O. S. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen Die meisten Fhrer fanden Beziehungen anzuknpfen. Konsul Pini in den Frau die Witwe des Heiducken Weliko des Teil Bischof mnen im war *) die Albanesen Tudor, er mge Bewegung erffnen, was Haupt serbischen gewonnen , sowie ein darunter Hilarion, der beredte und Pharmaki , Iordaki und Hilarion Arges. dem Iordaki, Savas, dessen Freiheitskampfe gefallenen , griechischen Klerus, von Bald wurden die ermglichte. Karadschas, an geeignete Sttze, Frstentmern eine ihnen das weitere Arbeiten leute der Garde 24S usw. mit seinen in den Ru drangen oltenischen Panduren die deren sozialer und nationaler Hinsicht in nicht griechischer, ja sogar ausgesprochen antigriechischer Charakter aber bald offenbar werden sollte 2). Als oberster Fhrer wurde im April oder Juni 1820 in aller Form der General Alexander Ipsilantis gewhlt; Kapodistrias, der alles rumnischer, Heil von erhoffte 8) Erhebung Kirche und Kultur, und nicht von einem Aufstande lehnte diese Ehre ab , weil sich der Zar gegen eine , in diesem Zeitalter der Revolutionen im Westen, die die kaum wiederhergestellte alte Ordnung gefhrdeten, ausge sprochen hatte. Ipsilantis aber nahm den Vorschlag der Ver schworenen, die aus Freude und Stolz ihren Absichten kein Hehl machten, mit Sohn eines Frsten, und zwar desjenigen, der fr die Sache der Freiheit einen wahren, aufrichtigen Eifer an den an. Tag gelegt hatte, Kmpfer gegen die Napoleonische l) Trikupis I, S. 39; vgl. Gervinus a. a. O. S. 150. 2) Siehe die Werke von Johann Philcmon, /JoxCfiuov taroptxv, Athen ; Briefe I. eines Augenzeugen der griechischen Revolution vom Jahre 1821, Halle 1824; Thomas Gordon, History of the greek Revolution, Edinburg 1832, 2 Bde.; Zinkeisen, Geschichte der griechischen Revolution, (Be arbeitung des Werkes Gordons); Greens Sketches on the war in Greece"; 1859 a. a. O. Nouvelles observations sur la Valachie etc., ; L[aurencon] pr^cis historique sur les 6v6nements qui se sont passes dans ces provinces en 1821; Rfecordon], Lettres sur la Valachie ecrites de 1815 a 1821 ; Raybaud, Memoire sur la Grece: die Aufzeichnungen Rabbes, nach diesen, nach Helias Photeinos und nach den rumnischen Erzhlungen des DirIstoria Revolutiunil zeanu, Chiriac Popescu, Cioranul usw. A r i c e s c u Romfne de la 1821", Bukarest 1873. 3) Prokesch-Osten, Geschichte des Abfalls der Griechen I, Wien 1867, S. 12 ff. Alexander Maurokordatos zhlte 18 18 mehr als 400 griechische Studenten im Westen; ebenda III, S. 24. Gervinus , suivies d'un , , 16* 244 Zweites Buch. der Tyrannei, Kapitel. mit manchen hochstehenden zuschrieb, Schlacht Verlust eines Armes in einer den er Zweites der Kaiserin selbst, befreundet nun der General schaffen. Weil Persnlichkeiten, darunter 1), war er fr diese Rolle wie umfangreiche Beziehungen zu ge den Griechen in den Frstentmern hatte, wurden diese, trotz seiner Weigerung, da er den Zaren nicht kompromittieren wollte, zum Kriegsschauplatze erwhlt: am 24. November 1820 sollte zum Aus bruche der Revolte mit der Ankunft Ipsilantis' in Jassy das Zeichen beabsichtigte man, ber Vidin, mit Tudors, die Vereinigung mit den Serben Kara-Georgs herzustellen. Dieser, Teil des grofsen revolutionren Projekts wurde aber durch die Hinrichtung des Letztgenannten vereitelt 2) und Milosch wies derartige Anerbietungen zurck 3). Dagegen gab der phanariotische Bischof von Philippopolis die Es war aber nun zu spt, um den Aus besten Hoffnungen. bruch der Revolution nach Morea, und zwar nach der Maina4), zu verpflanzen, und so ging Ipsilantis' neuer Entschlufs dahin, gegeben Hilfe werden. Danach der Panduren , in der Moldau und der Walachei regiert hatten, sein Glck Wenn kein anderer, dungsglied so zu , wo sein Vater und Grofsvater versuchen. sollte wenigstens Ali-Pascha zwischen den Aufstndischen das Verbin der Donau und jenen, aufzuwiegeln ging, werden. Ali -Pascha besetzte im Mai 18 19 auch Parga, den einzigen seit 15 Jahren den Christen briggebliebenen Punkt an dieser Kste 5)", den ihm die Englnder streitig machten, die wiederum durch Verrat der Archonten die franzsische Besatzung verjagt hatten6); den Einwohnern dieser Festung erlaubte er die Alexander Ipsilantis' Bruder Demetrios 1) Siehe Acte i fragmente" II, S. 562, 2) Vgl. Gervinus, zum Datum. Die a. a. an Nr. in Morea 1. Briefe Ipsilantis' in Philimon O. S. 233 ff. 3) Ebenda S. 110, 127, 252 fr. Vgl. Jakovaki Rhizo Nerulos, Histoire moderne de la Grece, Geneve 1828. Siehe auch Dufey, Histoire de la regeneration de la Grece, Paris 1825. 4) Trikupis I, S. 37. 5) Depuis quinze ans l'unique point qui cte"; Ibrahim-Mansur 6) Ebenda S. 85 ff. a. a. Einige restt aux chretiens sur toute cette O. S. 97. Zeit hatten die Russen in Parga gehaust. Sultan Mahmuds gegen die Griechen Kampf 245 usw. jedoch, nach Korfu berzusiedeln. Damit erreichte seine Macht den Gipfelpunkt. Diesen Augenblick erwhlten aber seine nach Konstantinopel geflchteten Feinde, um ihn zu strzen. HaletEfendi war sehr zufrieden, diesen oft wiederholten Klagen gegen den Bedrcker, Aussauger, Mrder der treuesten Diener des Sultans Gehr schenken zu Doch Ali versammelte im knnen. sich, und, indem er den Griechen versprach, schriftlich verbrgte Freiheiten zu erteilen, gewann der Mai 1820 seine Albanesen Pascha auch unter ihnen nach Juli um einigen Anhang. Als Konstantinopel berief, seinem Kaiser Trotz bieten seus fhlte ein Ferman ihn im sich stark genug, um Marko Botsaris, Odys- er knnen x). epirotische Huptlinge schienen sich er hoffte, sich in einem entscheidenden zu und andere bekannte ihm anzuschliefsen, und Kampfe an den Zaren selbst wenden knnen. zu Alis, Thessalien wiederzuerobern, schlug den ihn, und seine beiden Shne liefsen sich ohne Widerstand nach Anadol als Gefangene bringen. Als aber im Oktober unter Ismail-Pacho-bei, seinem alten Feinde, vor die es erstrmen sollten, Janina Truppen erschienen Der Versuch noch fehl; alle verrieten , sie zeigten sich Die gegen ihren Be Botsaris schlssen am ebensowenig zuverlssig. herbeigerufenen Sulioten und Nikolaustage einen Vertrag mit ihm und verliefsen das kaiser liche Lager. Zwar untersttzten sie Ali nicht bei seinem Ver suche im Januar die Linien der Belagerer zu durchbrechen, aber lange Zeit sollte der bisher so gefrchtete Tyrann in seiner Festung eingeschlossen bleiben. Diese Sulioten, die wieder in drcker St. , den Besitz ihrer Stadt kamen bildeten , nun ein starkes auch nachdem Kurschid-Pascha den Befehl ber die bernommen hatte konnten die Brder In ander feurigen, Ipsilantis Ipsilantis' aber rechnen doppelsinnigen das an Rumnen" vermied lachen Daken". das strkste in , er Volk sorgfltig Auf ihre Hilfe 2). Worten wandte sich Alex Moldau", aber das Wort nannte spter die Wa- und Die Einwohner dieses Ortes (loc) Moldau" 1) Mendelssohn-Bartholdy I, 2) Ebenda. der Epirus. Heer, Belagerer S. 121 122. 34 Zweites Buch. Zweites Kapitel. sollten erfahren, dafs mit Gottes Hilfe und Gnade ganz Grie chenland heute die Fahnen der Befreiung vom Joche der Ty rannei erhoben habe" und dafs es nach seiner Freiheit ver lange": dorthin wolle er sich begeben, ohne die ruhige Regierung Michael Sutzos, des unermdlichen Verteidigers der Rechte ihres Vaterlandes x) ", stren zu wollen dorthin schrieb er, wohin ihn die Trompeten des Volkes seines Vaterlandes rufen". Die Trken, irgendwelche verzweifelte Trken", die erscheinen knnten, brauchten die Moldauer nicht zu frchten, weil eine schreckliche Macht bereitstehe, diese fr ihre Verwegenheit zu strafen"2). Diese schreckliche Macht" war selbstverstndlich Rufsland, das Ipsilantis nicht nennen wollte, obgleich er die Hoffnung hegte, dafs die bessarabischen Truppen Woronzows, seines Freundes, , in nicht allzu ferner Zeit werden wrden. lands ders ber den Pruth Nur durch diese Siehe den i) Moldau vor der trkischen Rachsucht Dann S. zu gezwungen der Hilfe Rufs den Frstentmern, beson von denen aber die meisten doppelsinnigen Brief desselben werde, und verlangt ein das Land verlassen setzen Vorspiegelung gelang es ihm, die Bojaren in jene griechischer Abstammung, Ipsilantis zu , an den Zaren; russisches er hofft, Truppenkorps, retten; Prokes ch-Oste n dafs um III, S. 62 die 63. 64 65 den Brief desselben an Kapodistrias. 2) Ctr norodul ^rii Moldaviel. Lcuitorl a acestul loc al Moldaviel, v facem tire c cu ajutoriul i mila dumnezeiasca toat Grechia a innU)at de astzl flanburile scaparii de supt jugul tirniei, cerind slobozeniia sa, i e 1mpreuna cu to^ simpatriot miel m duc acol unde m chiiam trlmbtyile norodulul patriel meale. Iar, deac din intlmplare niscalva dezndjduitl Turcl vor nvli iu pminturile voastre, s nu v infrico^atl intru nimica, ccl stra^nic puteare s afl gtit, s pedepseasc indrzneala lor"; Faksimile in meinen Studil ni documente" VII, S. 8586, Nr. 42; griechisch bei Philemon, II. Die Proklamation trgt das Datum bei 23. Februar a. St. Jene vom 21. Prokesch-Osten III, S. 54, Nr. 2 ist krzer und in unbestimmten Aus drcken gefafst. An die eigentlichen Hetristen richtet sich der Aufruf vom 24.; ebenda S. 55. In der langen, schwungvollen Proklamation An das griechische ebenda S. 55 Volk" wird den Hellenen" die Hilfe der Serben, Sulioten und Albanesen, wie auch der Freunde der Freiheit" im Westen versprochen. Ipsilantis hoffte sogar auf eine Erhebung in Kreta; ebenda S. 61 : Bittgesuch an den Zaren. ber den vom Vidiner Pascha gefangengenommenen Sendung Ipsilantis' an Milosch siehe Prokesch-Osten I, S. 18. ... Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen schon rumnisiert waren, fr seine Sache gewinnen. Es waren Jassy und Bukarest, Regierung Hofstellen oder gewinnbringender mter Phanarioten, die eher fr fr die Bewahrung hoher 247 usw. zu in die als Steuereinnehmer in der Moldau und der Walachei alles aufs Spiel gesetzt und geopfert, als fr die hellenische" Freiheit, die sie der Ehren und Einknfte berauben konnte, Partei ergriffen htten. Durch der Trken Gunst waren zugleich ihre Stammes genossen zu den eintrglichen Bischofstellen in Bulgarien und Serbien gelangt, und in der letzten Zeit durften sie sogar die Umgestaltung Serbiens zu einem dritten Frstentum fr die ehr Primatenfamilien geizigen vom Sultan Mahmud aus dafs die Frstenthrone am Bosporus erwarten x). Die letzthin eigenem Antrieb getroffenen Mafsregeln, an der Donau ausschliefslich an Mitglieder bestimmter Linien der Familien und Murusi vergeben zwei Linien Kallimachi, Sutzo werden sollten, dafs die knftigen rumni sehen Herrscher vorher als Pfortendolmetscher, oder, noch frher, Marine zu dienen hatten, und dafs alle Bo als Dolmetscher der jarenfamilien sich an eine oder die andere dieser vier Dynastien sollten, hatten zwar manche, die Handscheris und Argyropulos z. B., gekrnkt und in ihren Erwartungen getuscht, anlehnen aber die Mehrheit sah darin das Ende der erbitterten Kmpfe Konstantinopel, und gab sich zufrieden mit der Aussicht auf eine sichere, ruhige, ungefhrdete Laufbahn, die bis zur hchsten Stellung oder bis zu einem ehrenvollen Bojarenkaftan fhren konnte 2). Als die angeblich in den Trmmern der Festung Silistrien aufgefundene Prophezeiung, die fr die Griechen Winke zu ihrer baldigen Be freiung vom Trkenjoche enthielt, in der Moldau bekannt wurde, um den Frstenhut, sowie der russischen Rnke in " liefs Skarlat Kallimachi alle diese vernichten aufrhrerischen Flugschriften 8). i) Hurmuzaki, Suppl. Ia, S. 733, Nr. Dccccxrx. 2) Acte si fragmente" II, S. 545 ff., Dezember 1818; Doc. Callimachi" I, S. 297298. Kurz nach der Flucht Karadschas hatten 3) Ebenda S. 235, Nr. clxxxtv". die Bojaren in Bukarest die Entfernung der Griechen verlangt; Acte si frag mente" II, S. 539. ber das Projekt des Frsten Alexander Ipsilanti, des Grofs vaters des Fhrers der Revolution, aus Trken und Griechen eine wirklich einheitliche Nation zu machen, siehe Gervinus a. a. O. S. 83. Zweites Buch. 248 Zweites Kapitel. Sich aber gegen den Willen des Zaren die in der Moldau Lenkenden nicht zu struben, waren So wurde denn gewhnt. Ipsi begeisterte, aber jedenfalls eine widerstandslose Der Metropolit Veniamin Costachi, ein hoch Aufnahme zuteil. verdienter Kleriker, nahm selbst die feierliche Umgrtung des lantis keine zwar Frstensohns in der von Griechen verwalteten Kirche der Drei Hierar chen vor. Es wurde den Fhrern der Revolution erlaubt, nach Belieben die heitskorps ledigen Burschen jeglicher sonst werben; zu fanden Nationalitt fr ein Frei keine sich anderen Ele mente, die ihnen helfen mochten. Nach dem Rckzug Sutzos, der keinen russischen Soldaten zu Gesicht bekam, was ihm dem weiteren Verlauf des Unternehmens mit Ruhe entgegenzusehen er laubt ktte x), blieb die ganze Macht in den Hnden der Prinzen Ipsilantis und Cantacuzino. In Jassy selbst, dann in Galant wur einige unglckliche trkische Kaufleute, die ihr Los nicht vorhergesehen hatten, elendiglich hingemetzelt. Noch im Mrz wandte sich dann das neugeschaffene Heer, die Maurophoren, die auf den schwarzen Mtzen Abbildungen von Totenkpfen den trugen, ber FocsanI nach Bukarest. Schon nach der war aber auchTudor mit seinen Bauern auf dem Marsche ihn was Sein Hauptstadt. kompromittieren Heeres beschlofs er, und Dionysius Lupu Standpunkt wurde immer mehr der Als besonnener Mann vermied dieser alles, national- rumnische. konnte: im den an hatte eines tchtigen Metropoliten weilenden Bojaren Spitze mit noch in Bukarest den neuernannten Frsten Skarlat Kaimakams der Einverstndnis dem Callimachi, der schon seine keine Lust anzuerkennen geschickt hatte, Entwicklung der neuen Zustnde abzuwarten. Nachdem Tudor am 30. Mrz in Cotrocenl sein Lager aufgeschlagen hatte und in die Hauptstadt eingezogen war, wo ihn die Menge als Domnul Tudor" (Frst Tudor") begrfste, hielt Ipsilantis fr er die geraten, es zu einem Zusammenstofse nicht kommen sich die zu obgleich brigens wenig treuen Arnauten Sawas Hgel der Metropolie noch eingeschlossen hielten, l) langt, Um nichts dafs die aus seinen sieben Erklrung kupis I, S.51 52. des Regierungsjahren Freiheitskrieges bis 1827 zu verlieren, verschoben lassen, auf dem whrend hatte er ver werde; Tri- Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 249 usw.. geschickt wurden, vereinten sich begab sich der oberste Befehls haber der Griechen Anfang April, nachdem Tudor in der statt gehabten Unterredung ein gemeinsames Wirken in der Walachei, weil es nicht das Land der Griechen ist", entschieden abgelehnt hatte, nach Tirgoviste, dann noch hher hinauf nach PitestI, von wo aus er jenes Rnkespiel hegann, das mit der Gefangennahme Iordaki und Farmaki gegen Tudor ihre Leute mit den Panduren. So des rumnischen Nebenbuhlers durch die und mit dessen nchtlicher daren" Morea zu als einem Herd schwieriger, Tripolitza residierenden der serbischen Revolte zu Gospo- endete. Ermordung machen hatte. sich zuerst war viel Dem in vorgestellt untergebenen Begs von Navarino, Koron, Modon, Misithra, Argos, Korinth, Patras und Gastuni stand zwar nur eine verhltnismfsig schwache Kriegsmacht zur Verfgung 1), und auf der ganzen Halbinsel zhlte man kaum 15000 Trken und 4000 Juden neben 400000 Griechen ", darunter zahlreiche Albanesen 2) ; aber die KhodschaBaschis griechischer Nation, die die Eintreibung des Kharadschs bernommen hatten, und, infolge der blichen Erblichkeit dieser Anstellung, einen wahren lndlichen Adel der Drfer bildeten, hatten ihr Interesse, dafs das trkische Regime erhalten bleibe. man es Entfielen doch auf sie Piaster, 2 whrend Millionen politen gut , an Pascha und den ihm von die Pforte geschickt fnf Erzbischfen allzu in der Summe der Einknfte 1$ Million nur 1 Million einzog und kaum der Pascha und wurden acht Bischfen Dinge htten begeistern knnen Nach es nur waren unter vllige Umwandlung Leute 4). Vlachavas und der Mnch Nikotsaras Olympos 5), erging ihren bescheidenen Verhltnissen unter der Herr schaft des Sultans, als dafs sie sich fr eine der Den fnf Metro 3). , wie berhmte diesem Klerus nicht zu der Priester Klephten finden. im Der l) Pouqueville II, S. 16 17. 2) Ebenda. Vgl. die genauen Angaben in Trikupis a. a. O. I, S. 390. Alexander Maurokordatos, in Prokesch-Osten FI, S. 21, kam ein Trke auf acht Griechen. O. S. 24. 3) Pouqueville a. a. 4) Ebenda S. 17. Vgl. Zinkeisen-Gordon 5) Siehe Gervinus a. a. III, S. 173, 2i2ff. O. S. 77, und oben S. 225. 250 Zweites Buch. Zweites Einflufs der russischen Konsuln des franzsischen Agenten unbedeutend Endlich 1). Tendenzen neuen hier war 1813 in Athen bestehende die sehr ,, Tripolitza und Patras und der letztgenannten Stadt blieb sehr hellenische" Kultur mit ihren wenig verbreitet, und die seit von in der nur Kapitel. Gesellschaft der Philomusen " zhlte und entwickelte keine nennenswerte recht wenige Mitglieder Ttigkeit 2) ; sie verdankte ihre Entstehung vielmehr der Frem denkolonie in dieser an Erinnerungen und Denkmlern reichen Stadt, in der ein Lord Guilford, ein Konsul Gropius, Vertreter sterreichs, ein Fauvel, bersetzer der Heldengesnge der Neu griechen eine hervorragende Stelle einnahmen 3). Hier hatte dennoch die Gesellschaft der Freunde" zahlreiche Vertreter 4), aber nur unter den wenigen Gebildeten und reicheren Kauf leuten, die mit den beinahe unabhngigen Inseln in tglicher reger Verbindung standen. Als der Ausbruch der Revolution sich verzgerte, begannen aber schon manche an dem Ernste der Unternehmung und an dem wirklichen Anteile Rufslands zu zweifeln5). Was die Mainoten, die grfste Hoffnung der Hetristen", betrifft, so verlangte ihr Fhrer, Petro-bei Mauromichali, Gelduntersttzungen, um sich nach der Hhe derselben nur , richten zu knnen 6). In der letzten Zeit, nachdem ihr Sendung aus Petersburg mit guter Hoffnung zurckgekehrt war, ernannten die Freunde" in Morea ein leitendes Komitee, zu dem auch die Oberhirten von Patras, Monembasia und Christianupolis gehrten 7). Doch waren sie zu einem ernsten Unternehmen ganz unfhig 8) 1) Pouqueville a. a. O. I, S. 62, 114. 2) Siehe ebenda S. 91. Vgl. Blancard a. a. 3) Ebenda S. 99 ff.; Trikupis I, S. 2021. 4) Ebenda S. 25. O. und begngten II, S. 138. 5) Ebenda S. 25 27. Vgl. Gervinus a. a. O. S. 127 ff. Sie hatten, neugierig, Sendlinge nach Petersburg geschickt, um Kapodistrias ber den wahren Tatbestand auszufragen ! Gervinus zitiert die zum Frieden ermahnende anonyme Schrift Kapodistrias', Observations sur les moyens d'ameliorer le sort des Grecs; Korfu, 6./18. April 1819. 6) Vgl. Trikupis I, S. 365. 7) Ebenda S. 36; Zinkeisen-Gordon III, S. 216. 8) Tatschlich fungierte ein solcher Senat fr das ganze Volk der Provinzen des Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 251 usw. von Alexander IpsilShtis herbeizufhrenden Aus der Walachei russischen Regimenter ruhig abzuwarten. hatte ihnen dieser brigens versprochen, zwischen Marathon sich, die Ankunft der und den zustellen. in kaiserlich zwar fr Epitropen fr liarchcn das Heer die der x). Sein das Provinzen, 25000 Mann bilden sollte! schon angeordnet. Es fehlte stand selbst aufgestandenen Moreoten byzantinischem Kleide, wiederher Verwaltung in Tripolitza, Chi- mit Hilfe der Thermopylen" Hellas, und zusammen nur eines: Bevollmchtigter, der nur" kluge Mann der allgemeine Auf Archimandrit Gregor alles hatte der Dikaios, schmte sich nicht, von dem russischen Gelde und den russischen Waffen, die schon in Hydra angekommen wren, zu posaunen Doch die in Vostitza versammelten Notabein hatten 2). dafs Morea sich nicht frher als alle einstimmig beschlossen, anderen Teile Griechenlands erheben solle" Schon waren einige Sendlinge der 3). Hetairia" gefangen genommen, und in der Abwesenheit des nach Albanien beor derten Kurschid und seines ebenfalls gegen Ali herbeigezogenen Helfers Mehmed verordnete der Kaimakam griechischen Bischfe und Archonten, die von er wollte, in Tripolitza sich einzufinden htten. darin drohende Gefahr die Laura Heiligen Morea, dafs alle als Geiseln behalten Einige witterten und schlssen sich im Kloster der ein, das sie aber bald danach verliefsen, als niemand gegen sie Feindseligkeiten bekundete. berflle auf der seitens bei Tripolitza gengten Klephten einige Spahis aber, angesichts um Wirren hervorzurufen. sich Gegenwehr zur des Zustandes der Die Trken von allgemeinen Erregung Kalavryta bereiteten vor, und es fanden sich chen, die das Schlofs belagerten. So die Trken in Morea und zum so unfhig auch wirklich Grie wenig zahlreich Widerstnde, so waren vllig machtlos fhlten sie sich gegen den mutmafslichen Wutausbruch Peloponnesos am 26. Mai " a. ( senat reprlsentant St. unter dem (Prokesch-Osten III, I) Trikupis I, S. 2) Ebenda S. 44. 3) Ebenda S. 45. tout le Vorsitze des S. 80). 43~44- peuple des provinces du Plloponnese ") General en chef" Peter Mavromichali Zweites Buch. 252 Zweites Kapitel. Christen, dafs sie* Vostitza, Patras, Korinth, Aros, Gastuni und andere Stdte sofort rumten und sich in die Festungen zurckzogen. Zurck, Agas, zurck; Christen und Trken der leben bellen nicht mehr zusammen" Begeisterte x). das war Kriegsgeschrei der Re Hymnen empfingen Zurufe und kirchliche englischer Major zurckkehrenden Peter Kolokotronis, als er vom mainotischen Gebirge in die Drfer seiner Landsleute hinunterstieg 2). Sogleich erklrte Germanos, der Bischof von Patras, am 4. April den Freiheitskrieg : auf der roten Fahne mit dem schwarzen Kreuze 3) pflanzte er das Kreuz des heiligen Georg auf4). Mit sechs aus ionischen Schiffen heraus gehobenen Geschtzen begannen die Rebellen sogar die Be schickung des Schlosses von Patras. Sie wandten sich an die Staaten Europas" und forderten von diesen Hilfe im Namen der glorreichen Vorfahren 5) ; in denselben Ausdrcken bat einige Tage spter ein anderer Vorkmpfer der Freiheit um Unter den der Ferne als aus sttzung, der Bei der lissimus von Maina, der spartiatischen Heere" nun c) als nationaler Genera auftrat und Messene in Senat" (25. Mrz)7). In Salona, Livadia, Theben, Bodonitza, Patradschik, Magnesia, in (Kalamata) und 28. einsetzte seinen im Gebiete des Athos vereinigten sich auszurufen8); Anfang Mai verloren die 400 trkischen Familienhupter in Athen die Stadt; die Akropolis blieb aber in ihrem Besitz 9). Die Griechen auf der Insel Negroponte waren gleichfalls vom neuen Geiste angesteckt. Die autonomen Einwohner 10) von Hydra, Spetza Kassandra und Klephten und Archonten, um heiligen sich als frei 1) ntaw, ayddsg, nCaw XQiarittvoi xui Tovqxoi Slv avCoOv nXiov"; 89. 2) Ebenda S. 91; Mendelssohn- B arto 1 dy I, S. 183. 3) Einige Tage spter wurde die blaue Farbe fr das Kreuz erwhlt und ebenda S. angenommen. 4) 5) 6) 7) 8) 9) Trikupis I, S. 8081. Ebenda. <PiXoyevi]g aQ^iaTgarriyog t&v onaQTiurixv aTQajtvfijtav." Trikupis I, S. 368369; Prokesch-Osten III, S. 7071. Trikupis I, S. 10) Ebenda S. Ebenda S. 210 200 ff. ff. 172 fr.; Mendelssohn- B artoldy I, S. 200 ff. fCampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen und Psara, .die ber 176 Fahrzeuge verfgten, gaben Kapitns freie Hellenen die Macht in die Hnde eines Rten und 258 usw. ermahnten ihre Nachbarn helfen, bis die als vllig mit zwlf im Archipelagus, beim Stammesgenossen von der Donau Konstantinopel erreichen werden, um den Kampfe mit riesigen Schritten schon wankenden Tyrannenthron niederzureifsen : das Schiff Themistokles" mit sechs Geschtzen stach in See, um den Man whnte sogar, die Darda trkischen Booten aufzulauern x). Wenn auch nicht in Chios, wo nellen schliefsen zu knnen 2) ! die Archonten und der Metropolit unter Bedeckung in die Festung gebracht wurden, so brach der Aufstand doch in Samos aus, und bald war in der Umgegend Smyrnas niemand sicher vor den samiotischen Rubern 3). Auch die Sphakioten Kretas waren voll Zuversicht, die ganze Insel fr das neue Hellas gewinnen zu knnen 4) aber Ende Juni wurde ein griechischer Bischof von den Trken ermordet und die durch ein Fetwa angeordnete Hinmetzelung der Christen sollte folgen, als der Aufstand, an dem sich auch einige mosleminische Griechen eifrig beteiligten, endgltig ausbrach 5) ; dies kostete dem Metropoliten selbst mit anderen Bischfen das Leben 6). Jedenfalls hatte das Korsarenhandwerk berall grofse Erfolge davongetragen 7). zu " , Rufsland hatte sich aber inzwischen beeilt, des die Berichte rnkeschtigen Konsuls Pini, wie auch den verzweifelt Ipsilantis in dem Sinne zu beantworten, dafs in dieser Revolutionszeit, in welcher jeder rechtmfsige Machthaber die Machinationen der geheimen Verschwrer, wie in Italien und Spanien, bekmpfen sollte deswegen hatte ja Alexander I. am Kongresse von Laibach teilgenommen der Zar die Pflicht habe, ein derartiges Unternehmen zu verdammen und dagegen einzuschreiten ; und darum gehrten die Friedensstrer, Alexander flehenden Brief , 1) 2) Ebenda S. 380 fr.; 31. Ebenda S. 190. Mrz. 3) Ebenda S. 193 194; Macferlane I, passim. 4) Trikupis I, S. 224fr. 5) 7) Ebenda. Ebenda S. 6) 1 78 ff. Ebenda S. 232 233. Zweites Buch. 254 Zweites Kapitel. Brder, von nun an dem kaiserlichen an1). Wie haben sie sich erdreistet", hiefs in dem von Kapodistrias verfafsten Akt, den Bewohnern es der Frstentmer den Schutz einer Grofsmacht zu versprechen 2)." wie Ipsilantis selbst satne Heere nicht mehr Am 7. Mrz erklrte sich der Zar mit dem Einzug der Vidiner Truppen in die Walachei einverstanden ; er verlangte sogar nach drcklich und ungeduldig eine militrische Intervention 8). Am 12. und der Pforte Strogonow von der Pforte berall5) , aber zugleich in schonen"6). Am die friedlichen Einwohner allem und 22. ber Gesandte, der sich auch gegen die Aktion Tudors, reichte der tmern ernennenden moldauischen Frsten einsetzen zu Ordnung wiederherstellen, und die obgleich protokollarische Verstndigung zwischen zustande4): die Truppen sollten den auch [eine kam nicht auch fr militrische 6. am , erklrt hatte klrung ihre Befriedigung ber 8) die nicht in den Frsten Mafsregeln der Pforte eine russischen Kaufleute in gegen die chischen Nation " 7) , allgemeine energische Konstantinopel, Insurrektion hatten zurckhalten der knnen 9). Er die grie Am 26. des Monats erhielt Ipsilantis wieder, durch Strogonow, der die Pforte davon benachrichtigen sollte, den formellen Befehl, seine Operationen einzustellen und seine Klagen im friedlichen Wege durch Vermittlung der russischen Gesandtschaft in Konstantinopel anzubringen 10). Ipsilantis stellte sich nun als ob er diesen Weisungen folge, indem er, der eigentlich nichts vorneh men konnte im Lager von Tirgoviste sich stille verhielt n). , , 1) 2) d'une Prokesch-Osten Comment grande avez-vous Puissance " III, S. 105fr. ose" promettre aux habitants des Principaut6s l'appui ; ebenda S. 66. Ebenda S. 59. 4) Ebenda S. 76. 5) En tont et partout." 6) Respecter." 7) Ebenda S. 105 106. 8) Insurrection generale de la nation grecque." 9) Acte ?i fragmente" II, S. 567, Nr. 2. 10) Prokesch-Osten III, S. 58 ff. Ebenso verlor 3) Tudor als russischer Leutnant" das Recht, den russischen Orden weiter zu tragen. Il) Ebenda; Acte i fragmente" II, S. 577, Nr. i; vgl. S. 165166. Gervinus a. a. O. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 255 usw. April, der Pforte im Namen des Versicherungen x). Eigentlich war am Abend des 13. oder 14. 2) die Nachricht von der Rebellion in der Moldau in Konstantinopel eingetroffen, wo Alexander Ipsilantis schon den Sitz seines neuen hellenischen Reiches aufschlagen zu knnen glaubte : hatte er doch, neben dem Phnix, Wieder gab Strogonow, am 7. Zaren die freundlichsten die Heiligen Konstantin und Helena auf seine Fahnen Schon vorher richtigte lassung des jedoch hielt der auf schnellerem Pfortendolmetscher an. Janko Kallimachi gesetzt! Wege benach seine um Ent flchteten sich der Bruder und der Vertreter Nun moldauischen Frsten auf ein russisches Schiff; der Sohn des mit Alexander Maurokordatos und dem gewesenen walachi schen Metropoliten Ignatius in Pisa weilenden Frsten Karadscha und der Frst Handscheri Rufsland Der Sultan die nahmen eiligst denselben Weg nach 3). Janitscharen zeigte sich keineswegs eingeschchtert, obgleich und der Pbel auf den Strafsen schreiend herum zogen und nicht nur die Griechen, die Russen, ihre Helfer, und alle frnkischen Unglubigen", sondern auch Halet, den Gnst ling, und Sicherung wurde den Padischach selbst bedrohten. der westlichen Gste mit Bosporus Truppen Wache umgeben; der Kapudan wurden die Mafsregeln ergriffen ; der Bostandschis fr die Phanar hielten und der am wurden Toptschi-Baschi Hauptstadt betraut; whrend der Nacht patrouillierten die Janitscharen eifrig in den Strafsen Stambuls. An die Paschas von Vidin, Silistrien und Ibrail er gingen sogleich die ntigen Befehle, und Schiffe mit Verstr kungen wurden dahin beordert. Der Patriarch erhielt den Auftrag, die Seinigen zur Ruhe aufzufordern und Ipsilantis nebst allen Rebellen mit dem kirch lichen Bann zu belegen4). Zugleich wanderten einige verdchtig gewordene Persnlichkeiten: der Bischof von Ephesus Bruder des mit der ; Erhaltung der Ruhe in der , 1) Prokesch-Osten III, S. 75fr. t) Trikupis 1, S. 96. " 3) Acte sj fragmente II, S. 568 ff. 4) Erbiceanu, Istoria Mitropoliel Moldaviel, kupis I, S. 96 97. S. 114fr., 168; Tri 256 Zweites Buch. Zweites Kapitel. Kalliarchi, Michael Mano, gewesener Dolmetscher der Marine, einige Mitglieder der Familien Skanavi, Logothetis, Rhizo, spter auch die Brder Nikolaos und Georg Murusi, gewesene Dolmetscher, in den Kerker1). Noch vor Ende des Monates Rebellen begannen die Hinrichtungen mitten in dieser griechischen Bevlke rung Konstantinopels, wo die Hetrie seit langem ihre Agenten hielt, aber nur wenig ausgerichtet hatte. Diese ehrgeizigen Pha narioten, die vor einem berittenen Trken demtig abzusteigen und sich in die Ungerechtigkeit eines willkrlich angeordneten Todes zu fgen gewhnt waren 2) ; dieser Klerus, der, nur mit per snlichen Rnken und Gelderpressungen beschftigt, in Armeniern wahren Feinde sah und Franken seine einen Kampf fr die Kirche des Heiligen genannten siegreich durchgefochten 3) in Streitigkeiten sogar Mut bei zeigte, Vergebung und Verhltnissen lebte 4) Ipsilantis, Alexander Reiches, zu von dieser , Pbel, der Bischofsstellen Energie nur und keineswegs gesinnt sich fr des byzantinischen alle , erheben! Strogonow verlangte die Sutzo sogleich abzusetzen Kallimachi anvertraut segelnden er den Wiederhersteller Von Michael B. hatte z. der trkischen Plebs in den besten mit waren , 1810 Grabes mit den Erst Schiffe seine Staaten zu , Pforte nicht sondern auch die durchsuchen ; nur das Recht, sein Frstentum wurde Skarlat Ermchtigung, die ab nebenbei sollte Rufsland die in geflohenen Verrter ausliefern. Alle drei Forderungen abgelehnt. Und schon dachten manche, dafs wurden entschieden ein Krieg mit Rufsland Aufstande in Morea bevorstehe. Als chen die Volkswut mit elementarer Gewalt lenkte sie in die Bahn der furchtbaren haftete nun Nachrichten vom eintrafen, brach endlich auch gegen die Grie aus ; blutigen der Wesir selbst Rache. Zwlf und Bischfe verloren das ver Metropoliten Leben, greise Patriarch Gregorios, den Ipsilantis' Briefe kompromittiert hatten, wurde als Verrter abgesetzt und am Ostersonntage, nach dem sein Nachfolger Eugenios 1) Ebenda. 2) Vgl. die in Karatzas S. Vlachutzis, der in verbotenen 3) Ebenda S. 109. schon erwhlt und 146 ff. und der besttigt worden emprend dargestellte Hinrichtung Luxuskleidern erschienen 4) Ebenda S. war. 139. Aleko Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 257 usw. erhngt; Juden schleppten seinen Leich ausgestellt worden war, durch die Strafsen und warfen ihn ins Meer l), wegen eines an ihn ge richteten Briefes Ipsilantis' wurde ebenso der Dolmetscher Kostaki Murusi gekpft, und Georg Maurokordatos endete am Galgen 2). Die Inschrift auf der Leiche des Patriarchen besagte, dafs er ein Moreote war und von den in der Provinz Kalavryta verbten Unruhen wohl gewufst und trotzdem geschwiegen hatte. Auf die Vorstellungen des emprten Strogonow antwortete die Pforte in beinahe hhnischem Tone. Einige von den eingesperrten Griechen wurden aber freigelassen, und zum befrchteten Blut bade der Christen kam es in Konstantinopel doch nicht. In der Provinz waren die Paschas ohnmchtig, die Menge im Zaum zu halten; in Adrianopel erlitt der gewesene Patriarch Kyrillos 3), in Saloniki der Bischof von Kytrai den Tod 4). seiner Kirche vor war, nam, der drei Tage Der Wesir wurde In ffentlichen wieder zum heutigen delt sich neue sich man trotzdem Schwche in den Notwendigkeit, Die Lagern zurckzukehren. Verhltnisse sind nicht wie die frheren . . vorwarf, Laster seiner Zeit und die Kriegsleben .... Es han .", verkndigte er, als kriegerischer Padischah, Glauben selbst den dem und Benderli-Ali mit der lenkte, ber die lich weil Said-Ali, Fhrung eines wahren nach der berlieferung der grofsen Vorgnger, den diesbezglichen Proklamationen und anderen Akten erging sich Mahmud, der das Reich persn abgesetzt heiligen Kriegs, betraut. ffentlich 6)." Am folgenden Tage sollte auch um der Reichsverweser durch Salih-Pascha ersetzt werden, weil er gegen die Griechen allzu milde gezeigt htte 6) : er hatte i) Prokesch-Osten I, Kalavryta , die Geburtssttte S. Spter gab 109. des Patriarchen , die Pforte vor, dafs, die Revolte in Morea erffnet gewesen sei (ebenda III, S. 136). brigens sei abgesetzter Patriarch, als einfacher griechischer Untertan, der sich an dem Sie erinnerte an manche Staat vergangen htte, hingerichtet worden (ebenda). hnlichen Flle in der osmanischen Vergangenheit (ebenda S. 137). Einige Kirchen Auch etliche russische Matrosen verloren ihr Leben. wurden niedergerissen. 2) Trikupis a. a. O., S. 99 100. 3) Ebenda S. 117. 4) Ebenda S. 222. hatte, er dieser selbst daran schuld als 5) Ebenda S. 370-371, 6) Ebenda S. 373375- Jorga, Geschichte 37?~373- des osmanischen Reiches. V. 17 Zweites Zweites Buch. 258 dem Massenmorde Einhalt gebieten Kapitel. grfseren Smyrna Jagd nach wollen. Auch in den Stdten des Reiches wurde furchtbare Rache gebt: in Janitscharen aus der die solchen, die als Griechen verdchtigt werden konnten machen zu Platz anderen wurden hflich gebeten, fr die Kugeln Im Anfange schon wurden die Archonten ein Vergngen x). Die Franken bei einer Versammlung smtlich niedergemetzelt. bereiteten sich beschtzte leidlich Hassan-Pascha, Pbel die (im Herbste) nur die Anwesenheit der europischen der als ein Freund der Giaurs der angegriffen, sich nur tenen Kanonen des Schlosses vor galt, Schiffe. wurde den in Bereitschaft vom gehal zurckzog 2). Ohne dafs Rufsland die schon am 25. April schriftlich ver Bewilligung gegeben htte 8) zogen vor Truppen der Paschas an der Donau, mit den aus Konstantinopel geschickten Soldaten des Salim-Mehmed, in Der Kehaja-beg des Paschas von Si beide Frstentmer ein. listrien stand an der Spitze der Mannschaften in der Walachei und Jussuf-Pascha von Ibrail befehligte das in der Moldau ope rierende Korps; die Vidiner Janitscharen drangen ins Oltland ein; unter diesen Wiederherstellern der Ordnung", die oft schonungslos verfuhren, obgleich sowohl Tudor wie auch die im Lande zurckgebliebenen Bojaren ihrer bedingungslosen Anhng lichkeit an die Pforte Ausdruck gegeben hatten, waren viele Asiaten, die bald mit ihren Kriegsgefhrten in Zank gerieten; man erinnerte sich noch lange danach an das trotzige Be langte ausdrckliche , Ende des Monats die nehmen der von der Flinte gegen Feind und Freund Gebrauch machenden Manafs und Tulimens , wie auch der trkischen Ko saken und Tataren. Die Griechen, einige legenheitssoldaten, u. tausend bunt darunter viele a., hatten nicht den entgegenzustellen. Mut, sich Einige 1) 3) des neuen Macferlane I, hellenischen passim. Prokesch-Osten III, S. Ge Rumnen den Trken in offener Schlacht als Vortrab dienende kleine Korps Vorkmpfer fr die Reiches in Konstantinopel wurden leicht zerstreut oder vernichtet. Errichtung zusammengewrfelte Albanesen, Bulgaren, 2) 72fr., 105fr. Die Ebenda. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 259 usw. drngten sich zur sterreichischen und russischen Grenze. Bei DrgsanI im Gebirge wurde Ipsilanti selbst am 19. Juni in einer planlosen Schlacht, die sich durch keine echten Helden taten, aufser der Hinopferung der 200 Maurophoren, aus zeichnete, geschlagen und nach sterreich gedrngt, wo er im Schlosse von Munkatsch als politischer Gefangener Unterkunft fand 1). Dasselbe wollten die moldauischen Insurgenten bei Sculenl am Pruth tun; unter den Augen der teilnahmlos am Ufer stehenden Soldaten des Zaren kmpften die besten Sol daten der Freiheit, darunter auch Albanesen, whrend des ganzen Tags, 29. Juni, zwischen dem Hgel Larga und dem an diesem Punkte eine breite Insel bildenden Grenzflusse, und viele blieben auf dem Platze. Nach einigen Wochen, Anfang Oktober, sprengte sich Iordaki mit seinen Arnauten im Kloster Secu, am oben in den Karpathen, durch eine Pulverexplosion in die Luft. wenigstens haben ein leichtfertig begonnenes Unterneh men durch ihren Tod zu shnen gewufst. Sava wurde aber im an den Hof von August Bukarest, wo der Kehaja-beg residierte, und mit seinen Offizieren gelockt hingemetzelt. Der neue Frst in beiden Lndern, Skarlat Kallimachi, zhlte zu den Opfern der Revolution. Sein Bruder Janko wurde enthauptet und darauf starb Skarlat selbst in seinem asiatischen Verbannungsorte eines angeblich durch den Schmerz und den Graus verursachten geheimnisvollen Todes 2). Konstantin Negri, obwohl dessen Familie an der Revolte beteiligt war Theodor Negri, zum Gesandten in Paris ernannt, flchtete sich nach Hy dra 8) residierte auch weiter in Bukarest unter dem gefrch teten Schutze des Kehaja-beis, der zur Wrde eines Paschas mit Diese , zwei Rofsschweifen erhoben deren frstlichen wurde; das Oltland war einem an Stellvertreter, Konstantin Samurkassi anver , Stephan Vogorides ein gebrtiger Bulgare dessen Ver wandter, Georg, hingerichtet worden war, bernahm als Kaima kam die provisorische Verwaltung der Moldau; wenige Bojaren, traut. , 1) Vgl. den trkischen Bericht , an den englischen Gesandten; Acte II, S. 585586. fragmente" 2) Documente Callimachi" I, Vorrede. 3) Acte $i fragmente" II, S. 583, Nr. 2. 17* ai 260 Zweites Buch. darunter keiner ersten reichen trkischen am 7. Mai Kapitel. Seite, und die sieg Vergebens verlangte Strogonow standen ihm , Herren des Landes eigentlichen in der Ranges Zweites zur die Befehlshaber der waren Truppen. abgehaltenen Konferenz die sofortige Ernen und den Rckzug des Besatzungsheeres; im nung der Frsten Gegenteile dachte die Pforte ernstlich daran, in offizieller Weise Muhafise Am Befehl, zu der Moldau in einzusetzen als einzige Verwalter x). 10. die und Walachei Mai erhob der russische Vagabunden" Gesandte, der auch durch entfernen und die anderen in denselben Khan mit den leminischen Kauf leuten einzuschliefsen gegen die Besetzung den russischen Schutzbefohlenen unter den , beleidigt worden mos- 2), Truppen gehabt und war der Frstentmer durch trkische Einspruch: nach ihm htte Ipsilanti nur 400 Mann sich in eine entfernte Festung" zurckgezogen3). Er riet der dem Rebellenanfhrer unverzglich die Mglichkeit zu Pforte, geben, aus Dienst zu der Walachei mit Hilfe des erweisen bereit sei , Internuntius, der ihr diesen entschlpfen 4) und gab Versicherung, in die Enge getrieben (aux abois) sein wrden, um eine bitter zu 'bereuen jetzige Verweigerung 5). Ebenso protestierte dir russische Minister, der ein Kriegsschiff zu seinem Schutze herbeigerufen und erhalten hatte gegen die Ernennung der Kaimakams; wenigstens sollten diese keinem Muhafis oder mili trischen Befehlshaber unterworfen sein ; auch drang er auf pnkt liche Einhaltung der Privilegien der Walachen und Moldauer. Darauf antwortete der Reis-Efendi mit der Versicherung, dafs nach dem Siege der kaiserlichen Truppen vllige Ruhe und Sicherheit an der Donau herrsche 6). die zu , er dafs in zwei Monaten die Trken hinreichend , 1) Prokesch-Osten I, S. 112 ff., 133 ff. a) Ebenda III, S. 79. 3) Un fort isole"; Acte i fragmente '? II, S. 579 4) Se debarasser d'Ypsilanti le plus tot possible , mSme les moyens de sortir du pays 5) 6) " 580. en lui fournissant elle- ; ebenda. Ebenda. Prokesch-Osten III, S. 84 fr. Die Pforte hatte gegen diese Sendung nach Bujukdereh un petit btiment d'Etat" nach Strogonow des Schiffes Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 261 usw. Am 6./18. Juli erklrte endlich Strogonow, dafs, wenn seine Forderungen einer verbrgten Freiheit in Ausbung der grie chischen Religion im osmanischen Reiche, der Wiedererbauung der zerstrten Kirchen, der frmlichen Sicherstellung der un schuldigen Griechen und Wiederherstellung der vertragsmfsigen Zustnde in den Frstentmern whrend weiterer acht Tage unbeachtet bleiben sollten, als Vertreter einer Macht , sich gezwungen fhlen wrde, die das Recht habe, ihre Glaubens er genossen im ganzen osmanischen Reiche tinopel zu verlassen. Er wurde nicht August Gegenerklrung 10. zu tun In x). 18. vom der Status quo nach der der nach schtzen, Konstan zu gehindert, dieses am Petersburg geschickten Juli versicherte nun die Pforte, dafs vlligen Erstickung der Revolte gewifs wiederhergestellt werden wrde, aber selbstverstndlich nicht frher 2). Und Rufsland trug seinerseits zur Wiederaufnahme der Freundschaftsbeziehungen sicherlich nicht bei: auf persnlichen Befehl des Zaren wurden alle Flchtlinge gut beherbergt, und am 29. Juni fand in Odessa unter Entfaltung der hchsten mili trischen Pomp der feierliche Gottesdienst fr den Patriarchen Gregorios statt, dessen Leichnam im Meere aufgefunden und in der griechischen Kirche begraben worden war, und die Staats zeitung nannte den Hingerichteten, vor dessen gehngtem Krper der Wesir und der Sultan erschienen waren, Anblick In war zu laben, dieser aber kein an dem Mrtyrer 3). Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen anderer Gesandter dem russischen gefolgt 4). Sie Der heftig protestiert (ebenda). bruch mit Gewalt sich um einen zu Kapudan-Pascha wurde beordert, diesen Vertrags verhindern. " 1) Acte $i fragmente II, S. 581 2) Vgl. ebenda S. 95 ff., 131 ff. 583, 587; Prokesch-Osten III, Die von den Dolmetschern der S. 81 ff. russischen nicht angenommene Antwort weil sie zu spt erfolgt sei Pforte, ebenda S. 133 ff. Schon hatte sich Strogonow seit dem 5. Mai nach Bujukdereh begeben (ebenda S. 172; vgl. S. 178). Trkische Soldaten, die nach Galatl segelten, htten im Bosporus die russische Flagge beschossen (ebenda Die nicht verlangte Verstrkung der Janitscharenwache fr die Gesandt S. 172). schaft wurde als eine Beleidigung aufgefafst (ebenda S. 174). 3) Trikupis, S. 109 110. 4) Strangford, der englische Minister, hatte aber am 25. Juli dieselbe Ant Acte $i fragmente wort, wie sein russischer Kollege bekommen; II, S. 588, Nr. 2. Gesandtschaft der " 262 Zweites Buch. Zweites Kapitel. sich alle, und zwar obgleich der Kaiser von ster reich sich durch die Ermordung des Patriarchen ebenso tief ge begngten Papst selbst (le premier pasteur de traurige Los gehabt htte l), damit, eine l'Eglise romaine) freundliche schnelle Erfllung der russischen Wnsche mglichst krnkt erklrte als der wenn dieses zu an, befrworten, und der Internuntius erkannte sogar offen dafs nach glaubwrdigen Berichten, obgleich viel Blut in unausbleiblichen Gefechten vergossen worden war, die sich bemht hatten nischen Beamten Umstnden unter es osma so un aufrecht die Ordnung allgemeine Amnestie fr alle Griechen, die sich unterwerfen wollten, verkndete, zeigte sich Graf Ltzow Anfang August vllig zufriedengestellt 3). Als nun im Namen Rufslands die Bettigung seiner Konsuln an der Beilegung der Wirren in den Frstentmern 4) verlangt wurde, antwortete der Reis-Efendi mit der alten Forderung der Aus lieferung der flchtigen Rebellen 5). Sie sollten, wie alle Kriegs gefangenen als Verrter enthauptet werden 6). Wenn der Zar auf seinen bisherigen Forderungen nicht mehr beharre, wre brigens die Pforte geneigt, ihre Truppen zurckzuziehen und glcklichen zu halten"2). nur mglich insoweit , war, Mit dem Ferman, der eine , i) Prokesch-Osten III, S. 88. ber das kalte und wenig geziemende Betragen" des englischen Gesandten ebenda S. 122 123. Klagen des Zaren ber die Haltung der Vertreter der alliierten Mchte" ebenda S. 125. Vgl. auch die ufserungen der Pforte darber, ebenda S. 139. 2) Des rapports dignes de credit disent que, quoique beaucoup de sang ait ete repandu dans des combats inevitables, les employ6s ottomans se sont apmaintenir l'ordre, autant que cela etait possible dans des circonstances pliques aussi desastreuses ; Acte i fragmente" II, S. 588, Nr. 3. 3) Prokesch-Osten III, S. 141 ff. Von der Amnestie machten die Einwohner Livadias, in Morea, Gebrauch; ebenda S. 148. Auf Verlangen des englischen Gesandten wurden auch die Einwohner von Smyrna, Milo und die " Katholiken von Chios wieder Ein Aufruf der Gesandten fords, S. die Fhrer der an in Gnaden griechischen Seemaeht ebenda aufgenommen; die Griechen ebenda S. zur 166 ff. Unterwerfung S. 154 155. Das zu Projekt Strang ermahnen, ebenda 201. 4) L'admission du concours de la pautes"; Acte $i fragmente" II, S. 589, 5) 5) Ebenda Nr. 1. Ebenda S. 590, Nr. 1. Russie Anm. 1. a la pacification des Princi- Kampf die Frsten Sultan Mahmuds gegen die Griechen sogleich zu ernennen 1), und zwar 263 usw. ohne auf die Aus Flchtlinge weiter zu bestehen 2). Mit Strangford vereinigten nun der schwedische Minister von Palin und auch der preufsische Gesandte von Miltitz 3) ihre Bemhungen, der friedlichen Wnsche ganz Europas"4) um zur Erfllung Doch zu drngen. verlangte die Pforte von den Vermittlern die Garantie, dafs der Zar den Schlag von 1806, die Besetzung lieferung der und Ltzow der Frstentmer inmitten des solche eine und konnten Friedens, nicht dieselben erneuern selbstverstndlich werde, nicht geben 5). Bevor sie war eine Antwort derb verneinend aus 6)) , Petersburg gekommen liefs Reis-Efendi Dschanib beeinflufste Mohammed nibs, zum Minister des der durch war (und den gewesenen ein Schler Dscha- Sultan Sadik, wurde tatschlich ufseren ernannt 7), und am I. November Dschanib selbst fhrte als Vorsitzender der Konferenzen die Verhandlungen mit erklren, dafs Diplomatie 8) Trken jenseits der Donau im der vermittelnden sterreichischen ein weiteres Verbleiben der Interesse der rumnischen Provinzen selbst erforderlich sei, da dort das Feuer der Revolte noch glimme; zugleich wurden die Flchtlinge und besonders Michael Sutzo wieder zurckverlangt : sie sollten sogar einem nach Rufsland geschickten trkischen Kom missar ausgeliefert werden 9). In betreff der Wiedererbauung der i) 3) Ebenda S. 592 593. Er hatte den wegen seines 2) den Feinden der Pforte besetzte Walachei und hatte zu er 595. kam durch die den Russen von sonderbare Kriege zuerst nicht angenommenen Senfft von Pilsach umfangreiche Geschichte dieses unliebsamen Zwischenfalls in Zinkeisen VII, S. 482fr. 4) Les voeux de l'Europe entiere sont exauces"; Acte si fragmente", II, S. 596. 5) Ebenda S. 598, Nr. 1. Acte si fragmente "II, S. 605, Nr. 1. 6) Prokesch-Osten III, S. 196 ff.; 7) Ebenda S. 604, Nr. 2. 8) Prokesch-Osten III, S. 224. Die anderen Vertreter der Pforte, der Reis-Efendi und der Ulema Sidki-Efendi, Kadilisker, fgten sich immer in seinen Willen; ebenda S. 227. 603. Vgl.Prokesch-0 s tenlll, S. 162 ff., 9) Acte si fragmente" II, S. 600 228, 233234. Beziehungen" ersetzt; siehe im letzten Ebenda S. 594 zweideutigen Betragens die 264 Zweites Zweites Buch. Kapitel. April zerstrten Kirchen frchtete der Sultan einen Aufstand Janitscharen x). Besser als auf die Forderungen Rufslands einzugehen, zeigte sich die Kriegspartei geneigt, einen Re ligionskrieg gegen alle anzufangen 2) ; im ufsersten Falle zeigte sich die Pforte willens, die gerechte Forderung der Flchtlinge aufzuschieben (ajourner sa pretention) ; aber die Frsten der Mol dau und Walachei vor der Niederkmpfung des Aufstandes der griechischen Nation, und noch dazu aus der Mitte derselben, zu ernennen, dieses war fr sie eine entschiedene Unmglichkeit 3). Die Verhandlungen mit Ltzow wurden erst Ende des Jahres im der auf ausdrcklichen Wunsch der Pforte, der die eine strenge Beob in betreff der nach Rufsland geflchteten Vertrge verlangte 4), abgebrochen 6). Zugleich aber, um einer wirklichen Kriegsgefahr vorzubeugen, verliefsen zwei Drittel der trkischen Truppen vor dem i. Januar 1822 die Frstentmer6). Strenge Befehle waren geschickt worden, um die Disziplin unter den zurckgebliebenen Spahis, Kosaken und Tataren aufrecht zu achtung Griechen halten. Als Michael Sutzo den Befehl erhielt, Bessarabien zu verlassen, fiel auch die Forderung der Trken, dafs dieses Haupt der Verrter ihnen ausgeliefert werde reit, ihn sogar ber seine Grenze wanderte Sutzo nach Italien 8). die zu 7) ; der Zar schicken, zeigte und sich be tatschlich Um diese Wandlung der Dinge hervorzurufen, dazu hatten Ausdehnung des Aufruhrs in Morea, die ausbrechende Wut 1) Acte si fragmente" II, S. 604, Nr. 2. la suite de laquelle 2) Ebenda S. 606, Nr. 2 : Une levee en masse, Musulmans envahiraient l'Europe, portant d'une main le glaive et de l'autre les le Coran." 3) Prokesch-Osten III, S. 243245 (Antwort vom 2. Dezember an Ltzow). Eine solche Antwort erhielt bald danach auch Strangford (ebenda S. 245 bis 246). Die Wiedereinsetzung der russischen Vertreter in den Frstentmern erklrt die Pforte wirklich zu wnschen (ebenda). 4) England hatte die Bemhungen sterreichs mit Aufrichtigkeit und Ent schlossenheit untersttzt; ebenda S. 232 5) Acte si fragmente" II, S. 6) Ebenda S. 611 ff. 8) Ebenda S. 621622, 628. 233. 610. 7) Ebenda S. 619, Nr. 2. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 265 usw. der Griechen gegen ihre bisherigen Herren, die herausfordernden Proklamationen der Fhrer der Revolte besonders beigetragen x). Schon im Mrz marschierte Jussuf-Pascha von Seres, neuernannter Negroponte, gegen die aufstndischen Moreo Er besetzte Patras und hielt ber die Einwohner ein schreck Verwalter der Insel ten 2). Gericht; der franzsische Konsul Pouqueville wurde von einigen Mitgliedern der frnkischen Kolonie gezwungen, sich auf ein englisches Schiff zu retten. Aus ihrer panischen Furcht liches endlich aufgeweckt, russisches gestellten oder hatten die Trken franzsisches Heer feindlichen Flotte landete aus 3). eingesehen, dafs kein der ihnen in Aussicht Regelrechte Kmpfe be gannen zwischen den Aufstndischen und diesen Trken die in den festen Pltzen fr ihre Familien Sicherheit suchten 4). Die , Belagerung Janinas wurde von Kurschid klugerweise nicht unter ; gegen die Rebellen zog nur Mustafa- bei von Drama, derVolo entsetzte und das umliegende Gebiet verheeren liefs, und brochen Huldigung der meisten thessalischen Ortschaften: Die griechischen schon war auch Karytain befreit worden. Scharen zerstreuten sich eiligst, und dieses trkische Entsatzheer Als Kehaja des mosuchte nun in Tripolitza einzudringen5). empfing die reotischen Paschas kam wirklich Mustafa-bei mit 3500 Soldaten dazu; er brannte ,Vostitza nieder, verjagte die Griechen, die belagerten, grift die bei Argos und Nauplion lagernden Rebellen (Anfang Mai) an, zog auch selbst in Tripolitza ein und verteilte berall seine Verzeihungsbriefe 6). Korinth Dadurch aber war der Aufstand keineswegs beendet. ber ganze Halbinsel hatte sich der Jugend in den Stdten und auf dem Lande, der Kaufleute, Priester, Mnche eine ungemeine die Begierde bemchtigt, sich endlich frei 1) La nation grecque continue d'fitre Pforte zu bewegen, Gefahren en pleine insurrection ", schrieb die Miltitz, 27. September; ebenda S. 602. 2) Trikupis a. a. O. S. 82 ff. ; Gervinus a. a. O. S. 193 ff. 3) Gordon-Zinkeisen a.a.O. S. 184 fr.; Trikupis a.a.O. S. 87 88. 4) Ebenda S. 92 ff. 5) Ebenda S. 241. an 6) Ebenda S. 253. 266 Zweites Zweites Buch. Kapitel. Kampfe sich zu berauschen und sich am Siege zu Ungnade Ali-Paschas, des gefrchteten Gegners, ebenso wie die Inanspruchnahme aller trkischen Krfte im Westen gegen diesen grofsen Rebellen gaben den Griechen gute Hoffnung l). Ende Mai mufste der Kehaja einen frmlichen Kampf bei Valder mit seiner Besiegung endete : die Seinigen tetsi bestehen zu suchen, am erfreuen. Die , retteten sich nur dadurch, dafs sie ihre kostbaren Waffen als Beute warfen. in die Reihen des Feindes der Sieger Angriff auf das Lager Niederlage. Der von Kur beauftragte Kiosse-MehmedEin endete mit einer zweiten schid mit der Niederwerfung Livadias Pascha hatte Anfang Mrz kein besseres Glck : nach der Schlacht von Thermopyl wurde er bei Gravia besiegt. Das Meer von Korinth bis zu den Dardanellen gehrte eigentlich den leichten griechischen Schiffen. Im Westen und auf den benachbarten Inseln schwrm siegreich fortschreitende Freiheitsidee. Konstantinopel selbst wurden keine ernsten und einheit lichen Mafsregeln getroffen, um die nun allgemein gewordene Revolte zu ersticken. Die Metzeleien in Smyrna, Kydoniai, und Kos waren nicht von der Pforte angeordnet, und Zypern die aufstndischen Moslims von fanatischer Mordsucht befallen, scheuten sich nicht, auch die Franken zu bedrohen, die aber durch ihre Schiffe geschtzt wurden und die widerstrebenden Organe der Verwaltung hinzumorden 2). Aber jenseits des Isthten alle fr die nun In , , mos von Korinth Anfang Juni noch Karlili, von der frnkischen jenen, die Rebellen waren wurde die Trken als Tocco, echte umgaben siegreich. von Schon den Trken und denen diese erschienen griechischen 3), kmpften fr Befehlshaber der Pltze, wh und Wlachenshne fr die hellenische Derventagas schwrmten4). Hauptstadt der Griechen Karleiion genannten Erbschaft erobert. Mosleminische Albanier, aufser Verbndete rend manche Wlachen Idee die Vrachori, den Ali-Pascha als bald die Aufstndischen und Dafs beide Teile in der Raub- und Mord- r) Prokesch-Osten a. 2) Trikupis, S. 289. 3) Ebenda S. 313. a. O. I, S. 6. 4^ Ebenda S. 297 ff. ber die Revolte zweier aromatischer Ortschaften im Pindus siehe ebenda S. 314 fr. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen sucht Zglinge derselben Schule" waren, griechischer Seite besttigt l). Nur das starke 267 usw. wird selbst Schlofs von von Wo- nitza hielt sich noch gegen die aufstndischen Rajahs. Das kleine Heer Ismail-Paschas Pliasa, das von dem vor Janina geschickt worden war, um die Herrschaft des Sultans wieder zur Geltung zu bringen, wurde durch die schlechten Nachrichten aufgehalten ; Ende Juni, nachdem Verstrkungen an gekommen waren, ging es unter dem genannten Ismail und unter Achmed Bryones gegen den Feind, ohne sich einen Weg bahnen zu knnen. Monembasia ergab sich; um aber Patras, Korinth, Nauplion, Lepanto undLarissa anzugreifen, hielten sich die Griechen fr zu schwach. Parga wurde von den Albanesen befreit. Die Be lagernden Kurschid satzungen und die bewaffneten trkischen Einwohner errangen gar manche Erfolge im so mit den Kampfe umliegenden Rebellen: Aspropotamos mufste sich ihnen sogar unter werfen 2). Die Republik der Sieben Inseln hielt sich obgleich manche Zantier und Kephalonier am Kriege der Peloponnesier gegen das trkische Gebirgsnest Lala auf dem Pholoe sich be teiligten, wobei sie sich als Vertreter ihrer Landsleute ausgaben dem Befehle Englands folgend, streng neutral und verurteilte die gesetzmfsige Regierung 3). Dazu jede Erhebung gegen die Gegend um den , " gesellten sich, verschlechtern, um die Lage der Aufstndischen wesentlich Alis Sie errungenen Erfolge. Modons und anderer Schlsser noch weiter osmanischen nach Kapudans im Golfe halten; Schiffe, ohne einen Feind zu Konstantinopel, wo Verteidigern Korons, der Kste die an von Korinth zu begab treffen. die Nach einem sich endlich ihr An mit dem er Mittel, sich erschienen Ehrenkleid des belohnt wurde. Der Fall die Griechen der Hauptstadt Moreas, war aber fr glckliches Ereignis, obgleich deren lange gedauert hatte und ihren Waffen Tripolitzas, ein ufserst Belagerung doch recht keine allzu grofsen Ruhm i) 3) den gab rchenden Besuche auf Samothrake fhrer zu die im Herbste durch die trkische Flotte Kara- Ebenda S. 305. Eoenda S. 319, einbrachte. Nach einem entscheidenden 2) 339* Ebenda S. 317. Zweites Zweites Buch. 268 Kapitel. (7. September), der zum Entsatz gekommen Kehaja Mustafa war, wollte sich die sich in die Lnge der Whrend Verhandlungen, ergeben. verlangten doch die Sieger nicht weniger als 5 Millionen zogen um Piaster, Besatzung und Einwohner nach Smyrna zu bringen Siege ber das kleine Heer Bairam-Paschas der , wurde die aber Festung erstrmt. Angriff warteten am Oktober 5. Die Albanesen durch allein einen uner waren im stande, sich, den Bedingungen der vorgeschlagenen Kapitulation entsprechend, zu retten. Schlimmer als die wildesten Asiaten verfuhren whrend vollen drei Tagen die sie schonten das Leben, selbst vllig zuchtlosen Griechen ; das der Frauen und Kinder, grofses Lsegeld erhoffen konnten. Einer der Fhrer schtzt die Zahl der Hingemordeten in Tripolitza wie in der Umgebung auf 32000, unvergleichlich mehr als alle christlichen Opfer der Trken im ganzen Reiche. So liefs allein nur wo sie der Frst auf 20 ein seinen Anteil der Maina Maultiere und zwei der gewonnenen Kamele laden. Bis auf die an Beute alten geraubt, und von Tripolitza blieb nur eine rauchende Ruine brig. Das Heer zerstreute sich sogleich, um sich dem Genuis des Sieges zu ergeben x). So konnten denn die Trken Jussuf-Paschas im Winter bei Patras Erfolge verzeichnen, und die Nauplion belagernden Truppen hatten kein besonderes Glck; ein allgemeiner Sturm mifslang klglich. Nur der ufsersten Not wegen wurde Korinth von den dort seit langem eingeschlossenen Albanesen und wenigen Trken am 22. Januar 1822 bergeben. In Arta aber hielten sich noch die wackeren Verteidiger, auch nachdem die mit den Griechen vereinigten Albanesen die Stadt in Brand gesteckt hatten; bald brachen brigens diese Moslims die niemals ernstlich und auf richtig gemeinte Waffenbrderschaft mit den bisherigen Sklaven Ngel" wurde alles ihrer trkischen Glaubensgenossen. 5. Februar durch der die Und schliefslich wurde zahlreichen Desertionen zum am Nach gezwungene, auf seinen guten Stern trauende und bis zu letzt von Hoffnungen belebte Greis Ali-Pascha bei einer Zusam- geben 1) Nach gewhnlich, meistens wrtlich, Gervinus. Nach einige Trken ermordet, und den anderen war der einem Felsen vorbehalten; ebenda S. 290. Trikupis, dem Falle Navarins wurden grausame Hungertod auf wie Kampf Sultan menkunft von Mahmuds gegen die Griechen usw. dem moreotischen Pascha Mehemed erdolcht. 269 Mit ihm, dem verhafsten Tyrannen, dem grausamen Mrder seiner Feinde und seiner eigenen Untertanen, dem schlauen Betrger aller benachbarten Christen und dem eigensinnigen und eigen ntzigen falschen Diener seines Herrn" verschwand kein wirk licher Machthaber, aber viele Illusionen seiner griechischen Freunde" wurden durch dessen Tod vernichtet1). Seine drei Shne folgten ihm in den Tod durch die Hand des Henkers. Auf ihrem gemeinsamen Grabe stehen vielleicht noch heute die Worte eingeschnitten: Er allein (d. h. Allah) ist ewig. Der Verwalter der Provinz Janina, der seine Unabhngigkeit mehr dreifsig Jahre behauptete, der berhmte Ali -Pascha. Hier ruht sein Haupt. 5 Dschemasi-ul-ewel 1227." Aus seiner Schp fung berlebte ihn nur der regere Unabhngigkeitssinn seiner Albanesen2). Die Einnahme Janinas, wo der treulose Omer Bryones als neuer Pascha eingesetzt wurde, versetzte Kurschid aber endlich in die Lage, jetzt gegen die kecken rebellischen Rajahs vorzugehen 3). als Nun schritten die Griechen, endlich vereinigt, unter der Leitung am Ipsilantis, 19. Juni 1821 nach Hydra kam und als Messias" empfangen wurde, im Oktober bei Tripolitza und im Dezember vor Nauplion kmpfte und als Stellvertreter eines flchtigen und in fremdem Lande eingeschlos senen Generalkommissars" handelte, zu einer besseren Orga nisation ihrer bisher im allgemeinen siegreichen Bewegung 4). Demetrius der von Triest aus schon Sie sollte sich ber das ganze von den Griechen bewohnte Ge wie die vorlufige biet, und nicht ausschliefslich auf die Halbinsel, Verabredung von Kaltetsi 5), oder, wie die unter dem Vorsitze der Rivalen Ipsilantis', Alexander Maurokordatos' und Theodor Negris in Missolonghi und Salona beschlossenen Mafsregeln es wollten , nur auf den Westen und den mazedonischen Osten erstrecken. 1) Die Shne Alis wurden in Ktajeh hingerichtet. 2) Charles White, Drei Jahre in Konstantinopel, oder Sitten und Ein richtungen der Trken; bersetzung von Gottlob Fink, Stuttgart 1846, III, S.319. 3) Auch Trikupis a. a. O. 4) Prokesch-Osten III, S. 247. 5) Trikupis a. a. O. S. 344fr. Zweites Buch. 270 Die Rebellen wollten oder feindlich nun Zweites nicht mehr gesinnten Mchten eine wahre Nation , die Kapitel. vor den ihnen als solche gelten, ihr Dasein und ihre um und sich schon durch freundlich sondern als politische Un die Verkndigung Grundgesetze ihrer staatlichen Entwicklung gegeben hat. In der Versammlung von Piada, bei dem alten Tripolitza taugte nicht mehr fr einen Kongrefs, Epidaurus war allzusehr den Kriegsgefahren und unangenehmen undArgos an der die geberraschungen von Nauplion her ausgesetzt Provinzen der befreiten und des Heeres Vertreter" setzmfsigen abhngigkeit " kmpft einer Konstitution die , genannten gewesenen walachischen teil aus Italien gekommen war x) nahmen, wurde sie tatschlich am 1./13. Januar 1822 feierlich unter dem Vorsitz des schon Ministers Maurokordatos vor Gott und der sammlung ihren , der Die Volksver Menschheit"2) ausgerufen3). sollte ber alles Beschlssen , zu abhngen. Staatsangelegenheiten, entscheiden haben und alles Ihre Komitees hatten sich von mit wie jene der revolutionren Ver Fnf Mitglieder der zu beschftigen. Frankreichs, sammlungen Gewalt" vollstreckenden (pouvoir exexutit), die jhrlich erwhlt sollten acht wurden, Minister, deren erster Erzkanzler genannt werden sollte, zu ihrer Verfgung haben,, und die Volksversamm lung das Recht besitzen, die Verwaltungsfhigkeit der Mitglieder der Regierung zu beurteilen und ber diese in kriminellen Korinth zu halten. Fllen als Spezialinstanz sogar Gericht allen Hauptstadt, und die Gttin der Weisheit auf blauweifsem, nicht, wie der hetristische Phnix, auf schwarzem Grunde 4), als Landeswappen erklrt. Die anderen Punkte dieses grundlegenden Gesetzes nach westlichem Muster bieten nur geringes Interesse; sie trugen zum einheitlichen, regelmfsigen und zivilisierten Verlaufe des in der Art des spanischen Kleinkrieges oder der an dramatischen Vorwurde als 1) Die anderen obersten Lenker des Aufstandes anwesend; Prokesch-Osten III, S. 249 ff. 2) Devant Dien et devant les hommes.'! 3) Vgl. auch Raybau d a. a. O., mit der Zinkeisen ins Deutsche bertragen. 4) Gervinus V, S. 300. waren Geschichte eben darum Gordons, nicht durch Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 271 usw. gangen so reichen feudalen Friedensstrungen gefhrten Frei heitskampfes nicht zu viel bei. Nach wie vor bestand das po litische und militrische Chaos. Es wurde durch den eingewur zelten Sinn fr Eigenbrdelei, durch die Familienfehden, die allgemeine Lust nach Beute, den gegenseitigen Neid der ufserst lobschtigen Krieger genhrt. Dazu gesellte sich die unaus bleibliche Uneinigkeit unter den Fhrern frstlicher oder boja rischer Abstammung, Ipsilantis, Maurokordatos, Kantakuzinos, Negris und durch die Unvertrglichkeit des Ideals der gebildeten Generale, der friedlich gesinnten Archonten in den moreotischen Stdten, und auf der andern Seite jenem der auf niedriger Kultur stufe stehenden Klephten und Armatolen Nordgriechenlands. So schien Rufsland recht Gesandten Tatischew dafs der kein Zar Volk, sondern hur kein an wie die haben, als zu Metternich die an Frstentum neues Moldauer Servier, Stdte, die den Wiener denke, weil Morea enthlt, und Walachen fortwhrender in Feindschaft untereinander stehen" durch es Erklrung abgeben liefs, unausbleiblicher und x). Regierung", als neue politische Griechenland lenkende Maurokordatos erwhlt wurde Negris nahm das Ministerium des Aufsern und Koletti, ein verstndiger sollte nun, im ersten Jahre der Un Mann, das des Krieges 2) den Krieg organisieren, und dazu erwies sie sich abhngigkeit", vllig unfhig. Wie der nun entthronte Tyrann" Ipsilantis, so konnten auch die Mitglieder der neuen Regierung und der ha einzig gesetzmfsige Die deren erster Prsident der nun und nationale diplomatisch das , dernde Senat gar nichts ausrichten. Whrenddessen wurde die die Pforte von England und sterreich dafs sie die vier an Rufs Bedingungen vllig rume, um sie dann den neuen Hospodaren, sei es auch einheimischen, nicht griechischen Ursprungs, zu berlassen, und schliefslich, gestellte Forderung, annehme lands und besonders die Frstentmer dafs sie ihre Kommissare ernenne, i) Des villes toutes III, S. 305. 2) Ein Theotokis en rivalite um constante neue et Verhandlungen indelebile"; Osten von Korfu wurde zum Justizminister ernannt. mit Prokesch- Zweites Buch. 272 des Zaren in betreff jenen Zweites Kapitel. der Donaulnder zu erffnen, von dem unter Dschanibs Einflufs stehenden Reis-Efendi Mohammed Sadik1), zuletzt durch die umstndliche Note vom 28. Februar 2), hflich, aber entschieden zurckgewiesen. Zugleich segelte die Flotte noch im tiefen Winter, unter dem Befehle des Kapudan-begs, des Stellvertreters des Admirals, wieder nach der griechischen Kste. Sie bestand aus afrikanischen Schiffen, unter 1822 geschickt worden waren, Fregatten, die anderen waren Trotz einiger Freunde in kleinere, minderwertige Schiffe3). der lstigen griechischen Piraten nicht Nest dieses konnte Hydra eingenommen werden, und ohne weitere Versuche anzustellen, segelte der Vizeadmiral nun nach Modon, griff Neu-Navarin an, wo einige von den ersten auf dem Kampfplatze angekommenen ro mantischen Philhellenen die alte Festung erfolgreich verteidigten, whrend die griechische Besatzung sich zaghaft im Hintergrunde hielt; in Patras wurden Geschtze zurckgelassen. Sogleich er denen sich ; schien auch man von Mehemed-Ali zhlte nur die nun wurden sie letzteren vom drei Geschwader der Rebellen und hatte mit den das Schiffen bei Zante trkischen sich die jene, auszeichneten Ufer ein unentschiedenes der Insel aus und vom allzu stark kleinen Treffen; als mufsten, nhern englisch - sterreichi schen Geschwader beschossen ; zu weiteren Verwicklungen schritt man aber von beiden Seiten nicht. Eilig segelte nun die Flotte nach Alexandrien , so dafs es den Anschein einer Flucht griechischen Angriff auf die in segelnden trkischen Schiffe erlaubte der Ionischen Inseln nicht 4). Einen den Gewssern die von hatte. Korfu englische Regierung verlangten die vermittelnden Mchte gebie terisch eine Verstndigung mit Rufsland, um diesem heiklen Zu stande, der weder Krieg noch Friede war, ein Ende zu machen. Unruhen in Sizilien und befrchtete grfsere Verwicklungen im Westen bestrkten die englische und sterreichische Diplo matie, die auch zeitweilig von der preufsischen untersttzt wurde, Am Mrz Er wurde an Stelle Hamid-Efendis Anfang November 1821 ernannt; Ger V, S. 302. 2) Auch in*Prokesch-Osten III, S. 2782. 4) Ebenda S. 396 ff. 3) Gordon-Zinkeisen a. a. O. S. 396397. 1) vinus 10. Kampf Sultan noch in der Mahmuds gegen die Griechen Bekmpfung der Hartnckigkeit 273 usw. der Pforte mit freundlichem Rate, Erklrungen und sogar Drohungen. Schon hatten die von Massarowitsch, dem russischen Residenten in Teheran, fortwhrend aufgehetzten Perser, angeblich weil die mit den Kurden streitenden trkischen Grenzsoldaten ihr Gebiet be hatten, unter der Fhrung des ltesten Sohnes des Schachs Feth-Ali, ebenso das Kurdistan in der Gegend von Erserum wie treten auch das beinahe unabhngige Solimanieh der feudalen Familie Baban und sogar Kerkuk im Irak angegriffen. Taprakaleh bei Erserum wurde eingenommen und der vom Prinzen Moham med-Ali Mirsa geschlagene Kechaja des Bagdader Paschas ging selbst zu den Siegern ber. Doch dieses kmmerte die Pforte recht wenig, und nur einige Grenztruppen marschierten im Frh ling ab, um Taprakaleh wieder einzunehmen; von dem Einfalle der immer auf Beute im Iran lauernden Afghanen, von den Ver heerungen der Cholera, von den Bitten der stark interessierten persischen Kaufleute erhoffte sie mit Zuversicht die Friedensanerbietungen des Schachs, die auch nicht allzulange ausblieben1). Entmutigt schrieb der preufsische Gesandte von Miltitz am folgenden Tage nach dem letzten Drngen seiner Kol legen: Ich erwarte nichts, aber gar nichts mehr von den Be mhungen, die wir uns noch geben knnten2)." Einer neuen englischen Note vom 30. Mrz 8) wurde seitens der trkischen Minister die gewhnliche Beantwortung zuteil., nmlich dafs die Rumung der Frstentmer nur dann mglich sei, wenn die mit Sicherheit bald zu erwartende Ruhe wieder- hergestellt Keinen anderen Weg gab es, um den Sultan, sein wrde4). der eigentlich diese entschlossene Weigerungspolitik lenkte, zu berzeugen. Der Vorschlag, den Rufsland in Wien machte, eine militrische Demonstration zu unternehmen", und zwar einen 1) Vgl. Gordon-Zinkeisen a. a. O., zum Jahre; von Sax a. a. O. 197198. 2) Je n'attende plus rien, absolument rien des efforts que nous pourrions tenter"; Acte ?i fragmente" II, S. 632, Nr. 3. 3) Ebenda S. 637; Prokesch-Osten III, S. 278 ff. 4) Immediateraent apres le retour de la tranquillite qui ne tardera pas vaoir Heu"; Acte i fragmente" II, S. 637 638; Prokesch-Osten III, a. a. O. S. , Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 18 Zweites Buch. 274 Zweites Kapitel. endgltigen Annahme der besetzen1), abgelehnt. Das grofse Forderungen vom Vorjahre, an der Spitze der Mitglieder der Friedens Projekt und Ordnungsallianz gegen die widerspenstigen Trken mit be waffneter Hand vorzugehen, um sie zu bezwingen, vielleicht auch Teil des osmanischen Gebietes" bis Rufslands ein Ende ihrem Reiche der zur wurde zu zu und setzen dadurch der Revolte Allianz Griechen, Heiligen gemfs, ein des Zaren die trumerische Natur somit zu bereiten, gab dem Zwecke der Ende auf2). brigens begannen schon die russischen Minister die Notwendigkeit eines Systemwechsels zugunsten der griechischen Nation im allgemeinen"3) anzudeuten, was eine nicht geringe Verlegenheit der alliierten Mchte hervorrief4). Tatischew, der russische Vertreter in Wien, benutzte sogar den Ausdruck: Er haltung der ,Suzernitt' der Pforte in Morea und auf den " Inseln, absichtlich, gehen die was um wrde zu vllige Herrschaft (souverainete) ausschlofs, erfahren, wie weit sterreichs Willfhrigkeit aber auch diesmal fand 5) ; entschiedensten Widerspruch 6). verlangen er bei Metternich den Mehr als Amnestie wollte Kanzler Franz' I. nicht und nicht der zugeben 7). schmeichelte sich der Zar mit dem Eigentlich Kaiser fr ein Ultimatum sich auch in die an die Pforte Notwendigkeit Glck und das friedliche Dasein " mit Rufsland als neuer 8) Gedanken, den knnen, die Verhandlungen ber das gewinnen seiner zu christlichen Provinzen " vertragsmfsiger Schutzmacht derselben im allge- i) Que pensez-vous de la chance dans laquelle l'empereur, pour faciliter faire une demonstration militaire et pacification, se trouvt porte" occuper par exemple une portion du territoire ottoman, en accompagnant cette occupation d'une d^claration qu'il rentrerait dans ses frontieres le jours o la Porte aurait satisfait ses demandes", sprach Tatischew; ebenda S. 308. 2) Ebenda, Jahr 1821, passim. 3) Un changement de Systeme en faveur de la nation grecque en general"; la ebenda S. 314. 4) Ebenda. liche Leben der Spter erklrte Griechen Rufsland, dafs diese Privilegien nur das brger " betreffen sollen ; stipulations municipales ebenda S. 319. 5) Ebenda S. 7) Ebenda S. 8) Existence 6) 323. 324 325. heureuse et paisible". Ebenda. Kampf meinen Sultan Mahmuds gegen die Griechen und 275 usw. das Versprechen herauszulocken, Weigerung seitens der Trken, seinen Internuntius aus Konstantinopel zurckrufen und einen mglichen Krieg gegen das osmanische Reich nicht mifsbilligen viel we niger hindern wrde 1). Und tatschlich versprach Kaiser Franz Mitte April, im Falle eines russisch-trkischen bewaffneten Streites keinen Vertreter bei der Pforte mehr halten zu wollen 2). Mit Preufsen wurde sogar ein Separatprotokoll am 14. Mrz 1 822 unter zeichnet, wodurch sich die knigliche Diplomatie ihrerseits ver pflichtete, im Interesse Rufslands bei der seit langem befreun* deten Pforte vorzusprechen 3) : das Minimum der zu verlangenden Konzessionen, und zwar vllige Rumung der Frstentmer", Ernennung griechischer Kaimakame, Sendung von Bevollmch tigten, um ber die neuen Zugestndnisse an die im Reiche lebenden Christen zu verhandeln, sollte sie mit der ausdrck lichen Aufserung ihres Bedauerns begleiten und somit die Ver pflichtung bernehmen, bei gnstigeren Verhltnissen auch wei tere Reformen einzufhren 4). Auch wenn die Trken sich im Verlaufe der neuen Verhandlungen widerstrebend zeigen wrden, hatte sich Rufsland die Hilfe des preufsischen Verbndeten gesichert 5). Somit glaubte sich der Zar die neu verabredete Dazwischenkunft der alliierten Herrscher vllig gesichert zu dafs zu fgen htte, sterreich, bei einer , haben 6). Verabredungen hatte die Pforte selbstverstnd Ahnung. Aber, obgleich Kurschid-Pascha nun vllig freies Spiel hatte, obgleich die grofsen Reichtmer Ali -Paschas dem Kriegsschatz zugefallen waren, und der erst 1823 geschlos sene Friede mit Persien von vornherein sicher war 7), wurde bis Von diesen lich keine tief in den Sommer hinein keine wirklich entscheidende Mafs- 1) 2) 4) 6) Ebenda S. 328 ff. 3) Ebenda S. 355 ff. 5) Ebenda. 182 1 hatte er gehofft, dafs eine solche in der Nach Ebenda S. 362. barschaft der Frstentmer stattfinden knnte; ebenda S. 187. 7) Vgl. die im Juni 1822 vor Dschanib getane Aufserung Strangfords: Je ne considere l'affaire avec la Perse que comme une simple querelle de frontieree, beaucoup trop insignifiante pour mlriter le nom de guerre"; ebenda S. 382. Ebenda. Ebenda. 18* Zweites Zweites Buch. 276 Kapitel. Armatolen regel getroffen. Kaum gelang es, die Revolte der im Olympusgebirge im April niederzuwerfen, und Banden untersttzt, die verbte unschuldige Bevlkerung die er : Abulabud- grausamen jdischen grfsten Greueltaten gegen Pascha nahm Kara-Veria und Nausta ein ; von in Saloniki wurde im Mai Blutgericht heiligen Berges Athos Euba, die Karystos belager der Klephtenhuptling Odys- auch ber die Geiseln der Mnche des Die Aufstndischen in gehalten l). ten, hatten nur recht kurzes Glck ; seus, gewesener Bandenfhrer im Dienste Ali -Paschas, obwohl mit Ipsilantis zeitweilig vereinigt, oder Patradschik wurde Neopatrai von Zeitun nicht den Trken wiedererobert. Die in Athen versammelten Philhellenen und ihre konnten vom einnehmen; erst Freunde nicht Mrz am bis konnte, einnehmen; zum Mai 22. letztgenannten Tage griechischen die Akropolis streckten die unter dem Eindruck die 11 50 Trken der Besatzung Waffen2); schlechter Kriegsnachrichten wurden viele von ihnen, trotz dem Einsprche des an seinem Leben selbst bedrohten Konsuls Kollegen, hingemetzelt8). Um Patras und frher, zgellose griechische Scharen, Nauplion stritten, deren als Generalissimus und eigentlicher Diktator Alexander Maurokordatos von den anderen Mitgliedern der Regierung und ernannt worden vom Vizeprsidenten der Nationalversammlung war, und sprliche Philhellenen, Franzosen, Deutsche, Italiener, Polen, Schweizer und Englnder mit den kaum durch neue Kon tingente verstrkten Trken der Besatzung ; im Mrz erlitten die selben eine Niederlage vor der erstgenannten Festung, und Ende April war die Besatzung der anderen schon bereit, zu kapitu lieren. Aber erst am letzten Tage des Juni zogen die Griechen, diesmal ohne die gewhnlichen bedauerlichen Exzesse zu be gehen, in Nauplion ein. Einige Tage vorher waren Omer Bryones und Kurschid selbst vor Suli erschienen, um diesen Fauvel und seiner wie Herd des Aufstandes jedoch 1) 2) 3) manche zu unterwerfen oder nichts ausrichten. Gordon-Zinkeisen Ebenda S. den vernichten, konnten Paschas, a. a. O. S. 467 ff. 481 ff. Die franzsische Korvette von zu Omer blieb mit drei anderen Unglcklichen; ,,L' Active", 487. ebenda S. von Reverseaux befehligt, rettete Kampf um die Sultan Mahmuds gegen die Griechen Gebirgshelden eingeschlossen halten, whrend der zu Generalissimus selbst sich nach Larissa 277 usw. begab, um den Einfall in Morea vorzubereiten. Bereits hatte Maurokordatos nach dem Nordwesten, Sulioten, nach Vostitza, Patras und Missodie Feindseligkeiten in einen geordneten sich gegen das Gebiet der longhi gewendet, Gang zu bringen, um soweit dies mit den immer widerspenstigen Odysseus mglich war. Ein echtes Heer konnte er aber nicht zustande bringen, und beinahe in allen Treffen vor Arta, bis spt im Juli, wurden seine Armatolen und westeuropischen Helfer von einem weit berlegenen Feinde ge schlagen x) ; am 16. endete eine grfsere Schlacht bei Peta mit der Niederlage der von ihren eigenen albanesischen Helfern ver lassenen Christen 2). Unter den Verwundeten befand sich auch General Normann, ein Bayer: seine Gefhrten verliefsen bald danach den Kampfplatz einer sichtlich unglcklichen Sache. Der Rest des Heeres trat in Athen unter den Befehl Ipsilantis'. Generalen" Kolokotronis und Whrenddessen schien aber die Pforte in einer vollen Erwartung zu bleiben: ihre besten asiatischen geheimnis Truppen, und 7000 Mann ), befanden sich noch in den Frstentmern auf die Janitscharen Maurokordatos schtzte die Zahl der , Kampffhigen auf kaum 20000 4) Mahmud, ihr setzte uner bittlicher Feind, kein Vertrauen. Er war brigens sicher, dafs die Revolte durch die fortwhrenden inneren Konflikte enden werde, und glaubte vorbereiten Schlag Truppen entlegenen Punkte gefhrlich sei. der Kapudan, der eine neue, grofse und 10 Fregatten gesammelt hatte, auf einem So zog nur 6 Linienschiffen Rebellen, Recht, dafs, solange Rufsland einen konnte, jede Verwendung seiner wenigen mit die nun auch auf dem Meere Zeichen der Flotte von gegen die Ermdung 2) Ebenda. 1) Ebenda S. 450 ff. 3) Acte si fragmente" II, S. 642 ff. 4) Prokesch-Osten III, S. 12. Die Toptschis zhlten nach seiner Be 200 Geschtzen ebenda S. 15; aber das rechnung kaum 3000 Mann mit 150 Journal der rumnischen Bojaren spricht von 16000 in Konstantinopel befindlichen Janitscharen; Koglniceanu, Letopisive HI, S. 439. , Zweites Zweites Buch. 278 Kapitel. gaben. Von Samos, dessen Einwohner, berchtigte Ruber, fr die Umgegend Smyrnas eine wahre Geifsel geworden waren, von dieser echt griechischen Insel an der asiatischen Kste, die 14000 Christen ernhrte x), gingen Ende Mrz zwei prahlerische Abenteurer schlechtesten Art nach Chios, der blhenden darunter kaum ein 150000 Einwohnern der Nachbarinsel mit und 600 Kirchen, 66 Drfern und Mrkten2), auch hier die ra Freiheit einzufhren. Die neue Bevlkerung, darunter sehr viele Katho liken italienischer oder halbitalienischer Aufstand aus 300 Klstern der hellenischen , um Viertel Moslems die fr den geschwrmt hatten, gewhnlichen lrmenden Pro religisem Gegensatz sahen ziemlich teilnahmlos den Abkunft, niemals Gegen die Wohnungen und Bethuser der Trken Ankmmlinge schonungslos. In der Festung trotzte aber der Pascha jedem Angriffe der Feinde, deren An Am 11. April erschien zahl ber alle Erwartung gering war. der Kapudan mit zahlreichen Freiwilligen, darunter auch viele Ulemas und Imams, von wtender religiser Begeisterung er griffen, um den Belagerten zu helfen, und in einigen Stunden Die unschuldige waren die Rebellen auf der Flucht begriffen. fr die bfste mosleminischen Opfer von Tripolitza : Bevlkerung wer nicht in den vollen fnf Tagen der blutigen Zgellosigkeit umkam, wanderte in die Sklaverei 8). 70000 Mann hatten Leben oder Freiheit verloren. Die seit langem festgenommenen Geiseln, zessionen zu. wteten die frechen darunter der Erzbischof, wurden als Verrter hingerichtet. Zu Kapudan den berlebenden und Freigebliebenen letzt erteilte der eine Amnestie, deren pischen Konsuln glcks entgingen die Garantie Einhaltung gestellt wurde. unter aber der sehr verdienten nur zu der euro Die Urheber des grofsen Un Bestrafung 4). Versammlungsorte, die grie Psara, ihrem tatschlich, nach dem Ausspruche des eng lischen Generals Maitland, Befehlshabers auf den Ionischen In seln, nichts anderes als ,,30 40 elende Handelsschiffe mit beBald langten chischen Schiffe lines aus an 2) Ebenda S. 75, 79. 1) Macferlane II, S. 42. und Gordon-Zinkeisen a. a. O. S. 42off.; Leake, Out Trikupis 3) of the greek Revolution, London 1826; Macferlane und Raybaud, passim. 4) Ebenda. Kampf waffneter Sultan Mahmuds gegen die Griechen Bemannung"1) , um die Untat zu 279 usw. rchen; Andreas hatte den Mut, die Miaulis fhrte das kleine Geschwader, und er grofse Flotte des Kapudans mit seinen schnellen Brandern an zugreifen. Dieser whrend des Ramazans, Ende Mai, gemachte Versuch mifslang. Ein zweiter jedoch, am 18. Juni, endete mit der Vernichtung eines Teiles der trkischen Flotte, beinahe an der selben Stelle, wo ein Vorgnger des Kapudans Kara-Ali im Kampfe mit den Russen in ebensolcher Weise seine Schiffe verloren hatte. Das Admiralschiff der Trken Ali selbst endete elendiglich mit Blut befleckten Insel. ging am Diesen auf, und Kara- in Flammen Ufer der von ihm verheerten und hatten die Grie grofsen Erfolg chen dem Psarioten Konstantin Kanaris zu verdanken. Die Be stattung ihres Fhrers aber feierten die zahlreichen Soldaten, die dem Tode entgangen waren, durch die kaltbltige Abschlachtung getroffenen Christen. Die Religionshasses schienen sein die durch Mangel an zu Auch vermochten zurckgekehrt 2). und Disziplin althergebrachte Mutlosigkeit gelhmten Griechen, die brigens nur sehr kleine Schiffe besafsen und nur auf den Erfolg aller noch von ihnen auf der Insel schlimmsten Zeiten des verbrecherischen der Versuche ihrer Brander rechnen konnten, nichts weiter von auszu die trkische Flotte zog sich in die Meerengen zurck und dort segelte sie Mitte Juli nach Westen. Zuerst vereinigte sie richten ; sich mit den zahlreichen ganzen), siegreich Februar unter Hassan-Pascha, aufstndischen von gyptischen Galeeren der vorerst an (106 Schiffe im den Ksten des Kreta erschienen war, um dem seit Michael Komnenos Afenduli und den Sphakioten von Kanea Entsatz zu auch bringen von den gyptischen Operationen Truppen spter dann setzte das gefhrt, ohne dafs die Revolte gedmpft wurde3) ganze Geschwader seinen Weg weiter fort, um den Nachfolger des unglcklichen Kara-Ali, Kara-Mehmed, einzuschiffen 4). eingeschlossenen Pascha wurden dort die , i) Trente pelle toO ou la marine des quarante miserables navires marchands armes, que l'on ap- ebenda S. 451. Grecs"; 2) Die angegebenen Quellen. 3) Gordon-Zinkeisen a. a. O. S. 573 ff. ; Trikupis a. a. O. 4) Ebenda. Vgl. NttoTara r>j? 'EXXdfiog roonaia, I, K. KavdQt], vno Maqad-oiviov", Leipzig, Hirschfeld, 1835. N. A. 28 .Zweites Buch. Zweites Kapitel. April war ein von Strangford nach der Donau geschickter Sendung mit der Nachricht zurckgekommen, dafs die dort noch vorhandenen Asiaten tglich Unheil verrichteten. Nun drohte der englische Gesandte einfach, dafs er, wenn solche Unmenschlichkeiten noch weiter geduldet wrden, sich nicht mehr die ihrem Schick mit den heiklen Angelegenheiten der Pforte, Schon Ende sale berlassen werden wird", befassen wolle, und stellte sogar Darauf antwortete die Pforte, dafs seine Abreise in Aussicht. die, mit Rcksicht auf die gereizte Stimmung der Janitscharen Konstantinopels, bisher noch geheimgehal Rumung der Frstentmer bis zum 5. Mai werden und dafs die Ernennung der Frsten rum ausgefhrt nischen Blutes in 10 15 Tagen erfolgen solle. Alle Bem hungen der treugebliebenen Griechen, des Sohnes Alexander Sutzos, des Sohnes Skarlat Kallimachis, eines Argyropulos, eines Negris, eines Aristarchi, die Frstensthle fr sich zu erlangen, blieben erfolglos. Die von den Bojaren der Moldau und der Walachei erwhlten Kandidaten kamen bald nach Konstantinopel und wurden mit Ehren aufgenommen, ohne dafs ihnen aber der Verkehr in der Hauptstadt es waren eben die Tage der Morde auf Chios erlaubt worden wre ; der gewesene Kapudan Abdullah erhielt den Auftrag, sie zu schtzen und zu bewachen 1). Am 13. Juli erfolgte die Ernennung Joan Sandu Sturzas fr die Moldau und Gregor Ghicas fr die Walachei; sie hatten nichts zu zahlen brau chen, um ihre Wrde zu erhalten ; der gewhnliche kostbare Triumph und der tenen Moslims Befehle zur zug unterblieb: er Herausforderung erscheinen konnte den rachedrstenden Trken als eine 2). In stiller Weise begaben sie sich, der erstgenannte zu Lande, der andere zur See, nach ihren Resid enzen. Sie fanden ihre Vorgnger nicht mehr vor : als Mithelfer seines in Morea hingerichtet, befehligenden Bruders wurde Konstantin Negris Kollege Stephan Vogorides wanderte aber in die Verbannung8). und sein moldauischer konnte sich kaum retten : er l) Acte i fragmente" II, S. 640 ff. ; das Journal der Bojaren in Koglniceanu, Letopise^e III, S. 434 ff. 2) Auf dem Wege, in Bjk Tschekmedsche hatten die Trkinnen ihre - , Karren mit Steinen beworfen. 3) Acte i fragmente", zum Jahre 1822. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 281 usw. Pforte, nachdem sie die ersten Forderungen vier Punkten" enthalten waren, erfllt hatte, ihrerseits Beschwerden ber die verzgerte Regelung der Grenze in Asien, das Betragen der russischen Agenten im Archipe lagus und die nun an der Hand von Schriftstcken bewiesenen Be ziehungen des Konsuls von Bukarest, Pini, zu den Aufstndischen x) Nun glaubte die der Russen, die in den vorbringen zu knnen ; ebenso verlangte sie die Revision der frem 2). Griechen, habgierige den Untertanen in den Frstentmern und verrterische Fremde " 3) Walachei nicht mehr dulden. sicher zu sein, wollte , sie in der Moldau Um der Treue des neuen und Frsten setzte sie als Befehlshaber der trkischen Polizei hochgestellte Persnlichkeiten ein und verlangte als Kapukechajas, um die Vertretung der beiden Frsten tmer zu bernehmen, die eigenen lteren Shne der Herrscher, und zwar mehr als Geiseln 4). Dagegen, um den unvernderlichen Entschlufs des Sultans, keine Ruhestrungen mehr zu dulden, in die Tat umzusetzen, wurden alle unruhigen Elemente aus der Hauptstadt entfernt oder bestraft, und am Leichenbegng nisse des am 8. August gestorbenen Patriarchen Eugenios nahmen alle Bostandschis des Serails in feierlicher Weise teil 5). Sein Nachfolger, Anthimos von Chalkedonien, war einer der im Jahre 1821 eingekerkerten Bischfe6). Nun drangen Strangford und der Internuntius Ltzow in die Pforte, um sie auch zur Mitteilung der schon erfllten Be dingungen durch einen Bevollmchtigten an den russischen Kaiser zu bewegen 7). Wir haben aber nichts zu verhandeln, nichts zu verlangen, nichts zu vergeben", war die Antwort Dschanibs, der die leitende Persnlichkeit geblieben war 8). Und soldaten in ihren Lndern 1) Ebenda S. 653. 2) Ebenda S. 654, Nr. 3. 3) trangers rapaces et perfides"; ebenda S. 655, Nr. 2. 4) Ebenda. Vgl. den Brief Sturdzas in m e i n e n Scrisorl domnesti", Vleniide-Munte, 191 2; Archiva genealogicS", Jassy 191 2, I, Nr. 1. 5) Vgl. Acte si fragmente" II, S. 659, Nr. 2 mit Gordon-Zinkeisen. 6) K o g 1 n i c e a n u a. a. O. S. 44644 7 ; vgl. Prokesch-Osten m, S. 417. 7) Ebenda S. 374 ff. 8) Nous n'avons rien ebenda S. 376. a nlgocier, rien solliciter et rien a accorder"; Zweites Buch. 282 weiter: in Zweites Kapitel. Wir haben bisher die Einmischung der fremden Mchte inneren Angelegenheiten gestattet, weil der Zustand unsere Angelegenheiten uns ntigte, augenblicklich die Voll bringung einiger durch Vertrge angenommenen Verpflichtungen hintanzuhalten und weil die Kabinette Europas sich zu Be schtzern der Vertrge im allgemeinen aufwarfen, und hatten folg lich, oder glaubten wenigstens, das Recht zu haben, alles, zu was damit verbunden war, prfen. Aber diese Einmischung soll zugleich mit dem Beweggrunde, der sie hervorgerufen hat, verschwinden. Wir sind eine unabhngige Macht und haben dasselbe Recht wie jede andere Regierung, unsere inneren An gelegenheiten nach Belieben zu ordnen, wenn wir den vertragsmfsig bernommenen Verpflichtungen nicht zuwiderhandeln, und dies werden wir mit der grfsten Sorgfalt vermeiden4)." Dschanib, ein gelehrter Mann, der der neuen trkischen Literatur die bersetzung eines Werkes Aristoteles' gegeben hatte, machte sodann einen Vergleich zwischen der Revolte der griechischen dieser Untertanen seines Herrn und einer solchen, die unter den leminischen Untertanen des englischen Knigs ohne dafs der Sultan das Recht haben wrde, sich darein mischen und ber das Wohl der Aufstndischen Nur eines vergafs zu zu verhandeln. die Verschiedenheit der Machtver dabei: er mos- ausbrechen knnte, hltnisse in einer Zeit, als das mehr als einmal wehrlos geblie bene Reich der Osmanen seine Rettung nur jener Diplomatie ver haben schien, die sich nun berechtigt glaubte, ihre Kon trolle ber die inneren Angelegenheiten der Trken fortzusetzen. dankt Und zu er wollte nicht daran i) Ebenda S. 380: Nous Puissances etrangeres dans nous obligeait a denken, dafs Europa, nos suspendre avons admis prendre gerence doit und besonders jusqu'a present l'ingerence affaires interieures parce que l'etat de momentanement l'execution des traites et parce que les Cabinets de l'Europe des traites en general et avaient, par consgquent, ou le droit de vor connaissance de du moment o la tout ce se ces des affaires de certaines constituaient s'imaginaient, qui s'y rapporte. du obligations gardiens moins, avoir les Mais cette in- qui l'avait motivee vient disparaitre. Nous somnies une Puissance independante et nous possedons le mSme droit que tout autre gouvernement d'arranger nos affaires interieures comme nous l'entendons, pourvu que nous ne contrevenions point aux obligations contractees en dehors, et c'est ce que nous aurons grand soin d'eviter." cesser cause Sultan Mahmuds gegen die Griechen Kampf nach den Wiener 288 usw. einziger politisches Krper christliches, und dafs die lenkenden Herrscher eine Heilige Allianz, auf die Prinzipien des Christen tums gesttzt Strangford selbst erklrte, im Namen des christlichen Europas" (l'Europe chretienne) zu sprechen1) geschlossen hatten, dafs, in einer romantischen ra, die Idee der Kreuzzge wieder erweckt worden war 2) und dafs die immer mehr Einflufs gewinnende ffentliche Meinung fr eine vom reli gisen ebenso wie vom philhellenischen Standpunkte griechen freundliche Politik war, die nur die Grausamkeiten der Bestrafung, nicht auch jene, ebenso sichtbaren, der fortwhrend heraus dastand, und Vertrgen, als ein als ein zwar , , fordernden Rebellen , fr die Freiheit unter der Fahne der des Pallas Athene heroisch wie in den Zeiten Herodots und Plutarchs kmpfenden hellenischen Volkes", beachten wollte endete Dschanib mit der ausdrcklichen nicht abzundernde Entschlufs endgltige und die fremde Einmischung anzunehmen und Erklrung, keinen Linie hinaus in ihre inneren Schritt ber 3). Dennoch dafs es der der Pforte sei, Angelegenheiten nicht die durch die Vertrge festgesetzte tun"4). Die Diplomatie der Heiligen Allianz stand aber, nach den neuen Verhandlungen Tatischews in Wien, diesem Standpunkte schroff gegenber. Es mufs doch ein Ende haben, der ein zige Krieg in Europa kann nicht lnger dauern", war das Schlag wort Metternichs, der leitenden Persnlichkeit im europischen Bunde, sowie seiner Kollegen 5). Die Konfidentielle Konferenz", war dieser die im Juni ihre Sitzungen in Wien gehalten hatte von sterreich hatte die ganze Handund der Kaiser Meinung, zu , i) Ebenda S. 407. 2) Vgl. Prokesch-Osten III, passim. 3) Tatschlich bemerkte Dschanib in seiner Unterredung mit Strangford, dafs die in Tripolitza, Navarin, Korinth und Athen begangenen Greueltaten jenen ber von Chios allein in der letzten Zeit nicht ungleich seien; ebenda S. 388. die Bestrafung der trkischen Mrder in Konstantinopel siehe ebenda. 4) La rsolution definitive et irrevocable de la Porte de ne point admcttre l'ingerence Prangere dans ses affaires domestiques et de ne point faire un seul pas au-del de la ligne prescrite par les traites"; ebenda S. 390. 5) Ebenda S. 390 ff. 284 Zweites Buch. seines russischen Zweites Kapitel. Freundes vorbehaltlos gebilligt 1). England, die doch an gewissermafsen der Konferenz teilgenommen hatten, zeigten sich vorlufig etwas Das Endergebnis der Beratungen, in mehr zurckhaltend 2). lungsweise auch Nur Frankreich und denen Rufsland immer mehr die Oberhand gewann, dafs war, Diplomatie gezwungen werden die russische auf sollte, Forderung der Ernennung eines Bevoll mchtigten, der ber die neuen Beziehungen zum nrdlichen die Pforte mit allen Mitteln der Nachbar und ihren zu Sultan dem die Zaren nichts eigenen christlichen Untertanen verhandeln Hchstens konnte das sollte, einzugehen 3). Versicherung geben, enthielten, dafs vereinigte Europa die Wnsche des seiner vollen Souvernitt hinderlich was schdlich sein knnte; zwar enthielten sie aber die Am nestie und noch dazu solche Existenzbedingungen fr die oder Griechen, die mehr als die jetzigen annehmbar wren"4). Am Vorabend des Bairams selbst, am 27. August, vor der Abreise Strangfords nach Wien, wo er sich ber die Absichten Metternichs besser orientieren sollte, fand, wegen dieser neuen zu bestimmenden Grnde, eine Unterredung des .englischen Ge sandten mit Dschanib statt 5). Wir sind nun alle unzerreifsbar und solidarisch verbunden"6), sagte der Mann, der, wenn nicht der beste Staatsmann der Trkei, doch jene Persnlich keit war, die nachdrcklicher als alle anderen das moderne Selbstgefhl vertrat. Wir werden lieber sterben Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten osmanische als die fremde dulden zur Die russische 7)." Souvernitt zu werden Protektion hat immer die Tendenz, : vollauf bewiesen. gangenheit das hat die schmerzenreiche Ver Wir verlangen ihre Hilfe nicht, i) Ebenda. 2) 3) Ebenda S. Ebenda S. 4) Une 396. 398: Brief Metternichs an Strangford, Juli 31. 1822. amnistie et les conditions d'existence admissibles pour les Grecs"; ebenda S. 402. 5) Ebenda S. 6) Nous 406 ff. sommes indissolublement et solidairement unis maintenant" ; ebenda S. 411. 7) De perir plutot domestiques " ; ebenda. que d'admettre l'ingerence etrangere dans nos affaires Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen und wir brauchen sie nicht Dschanibs eine Urteile Die Amnestie l)." schon seit 285 usw. war nach dem bekanntgemachte langem und keine Reform wre imstande gewesen, die Grie die von nichts anderem als von der Errichtung eines helle Mafsregel, chen, nischen Reiches trumten befriedigen 2). Sie hatten keine Begnstigung (faveur nouvelle") verdient. Aber die der Verzeihung ist jene, die den eigenen Interessen der zu , " neue Politik Pforte besten am Wir sind bereit", entspricht3). letzten Worte des Ministers Mahmuds tun, aber nicht unsere Wrde und die waren alles fr 4), England Unabhngigkeit unsere zu zu Dieses sollen Sie in Wien Ihrem Wesir, den Sie dort opfern. finden werden, sagen 5)." Dort sollte aber Strangford neue For derungen Rufslands vernehmen, unter anderen jene, dafs die rus auf fremden Handelsschiffen Flagge auch jenen der so zu sische auf eine , Bestimmung bruche, geduldet werden Schon Ende msse 6). hatte Kurschid-Pascha Juni mehr mit auch sagen noch staatslosen Griechen gegen der Pforte ber solche Mifs- ausdrckliche Larissa folglich als 20000 Mann den aus dem Lager bei allgemeinen Angriff gegen die Rebellen angeordnet; Mitte Juni stand der von ihm ernannte Fhrer des starken Vortrabs in Theben ; vor seinen Ge schtzen, seiner starken Kavallerie, seinen feurigen Albanesen zerstreuten sich furchtsam die kleinen Scharen Banditen und Bauern obgleich , qui ne sollicite 417418. 2) Ebenda S. 418 419. 1) Un Etat die der Fhrer dieser pas leur assistance et qui n'en griechischen Flchtlinge a nul besoin"; ebenda S. 4) Damals hatte 5) Nous dignite" sommes de notre 3) Ebenda S. 422. die Wrde eines Tschausch-Baschi. prfits et de notre tout faire pour independance. l'Angleterre, except Dites cela votre le Vizir sacrifice que vous Vienne"; ebenda S. 427. trouverez 6) er Ebenda S. Seite als mesures Diese Bestimmung der Pforte 432 ff. allaient fermer au commerce russe" qui war von russischer der noch ziemlich plus importants marches ! " verurteilt. spanischen, portugiesischen, sizilianischen Schiffe, deren Regierungen keine Vertrge mit den Trken hatten, wurde ein S. 441 bedeutungsvolles et autres" hinzugefgt. unbedeutend war une partie de ses Ebenda S. 439. Nach dem Verzeichnis der Zweites Buch. 286 sich Odysseus Zweites Kapitel. wenigen Vertei Von den und Achilles nannten. eiligst gerumt. 40 Reiter des tr kischen Vortrabs konnten mhelos in Nauplion, das kraft der Verpflichtungen des Kapitulationsvertrags noch whrend 25 Tagen Entsatz erwarten konnte, eindringen; die in Argos befindliche Regierung entfloh, wie die anderen; tatschlich stand ihr kein Heer zur Verfgung; die Helden der Maina plnderten rck sichtslos, bevor sie sich in ihre Felsen begaben, die friedlichen Brger, die Vorgesetzten und die Waffenbrder aus, und ebenso taten die Seeleute von Hydra und Spetzia, die Besieger der osmanischen Flotte. So viel Kleinmut, Unordnung und Unver digern wurde auch Korinth stndnis fr Moral und nationale Wrde hatte bisher kein Volk Zwei bekundet. ein, um von Aber sich noch Mitglieder England Hilfe in der Ipsilanti des Senats schifften sich nach Zante zu erflehen. verfallenen Festung Larsa mit seinen Brdern und bei Argos hielt Georg Kantakuzenos, bereit, ihr Leben zu opfern und die Ehre ihrer Nation zu retten ; Kolokotronis, der nun als gesetzmfsiger Generalissimus han delte, kam von Tripolitza her, um ihnen zu helfen. Das so entstandene kleine Heer konnte die Trken nicht vertreiben, aber auch diesen nicht weiter angegriffen. Zuletzt fiel auch dieses moreotische Larsa, whrend sich das bei Nauplion wurde von befindliche Schlofs Burdschi noch weiter behauptete, auch nach der Ankunft des Seraskiers in der Nhe desselben. Da der noch nicht und Krankheiten da die Vorrte Kapudan anlangte, mangelten ausbrachen, fhlte sich Mehmed Dramali noch Anfang August bewogen, den Rckzug anzutreten, und zwar ohne zuvor im Heere das griechische vernichtet oder recht Heer Kolokotronis' wenigstens und der Brder zerstreut zu haben. Ipsilantis Maitland schien haben mit seinem Urteile, dafs dieser sogenannte Krieg unsgliche Dummheit, Tollheit und gnz liche Nullitt" hervortreten liefs x). zu auf beiden Seiten Die Rebellen verwarfen die trkischen 1) nom der brigens die Imbecillite, folie, nullite absolue"; ebenda S. 451. Jahren kein wahrer Kampf stattgefunden habe : d'un combat, ni sur mer, ni sur terre." dafs seit zwei le Befehlshabers, Anerbietungen des grfste Milde gezeigt friedlichen Und rien er bemerkt, qui ait mlrite Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 287 usw. hatte, um den gewifs von Konstantinopel erhaltenen Weisungen Folge zu leisten. Sie wollten den ermdeten Trken an den Engpssen nach Korinth den Weg abschneiden. Die Albanesen, Fufsgnger, waren zu gut mit dem Gebirge vertraut, um in die Falle zu gehen; schlechter erging es aber den Reitern der Begs Thessaliens ; sie konnten nur nach erneuten Angriffen und mit Hilfe der aus Korinth gesandten Kanonen durchdringen und hatten sehr schwere Verluste zu verzeichnen; die Beute war un gewhnlich reich September, greifen; sie und ; die ganze Artillerie Mahmuds blieb in Morea. Die starke trkische Flotte kam von Patras her zu spt, Ende hatte konnte nicht den Miaulis' keinen Schaden der Osmanen fhigkeit die Kriegsgefangenen bedient wurden. haben zufgen : zur aus Ohne Spetzia ernstlich anzu gegenberstehenden Schiffen es zeigte sich wieder die Un Mut, auch den ihr See, nachdem sie nicht mehr durch Italien und Spanien und durch Griechen wenigstens Nauplion verproviantiert zu obgleich die Griechen aus Burdschi geflohen segelte der neue Kapudan Mehemed ruhig nach dem und waren , kretischen Hafen Suda , Korsaren den er nur darum verliefs , um , von oder wehrlosen die und bedroht, verfolgt unterwrfigen Archipelagus zu besuchen. So fiel denn Nauplion Anfang Januar 1823 in die Hnde der Griechen. Aber die Mit glieder der griechischen Regierung getrauten sich kaum, die Schiffe, auf denen sie einen lngeren Aufenthalt gefunden hatten, zu Inseln des verlassen und sich nach einem Dorfe bei Astros und dann nach Kastri begeben. Nordgriechenland versuchten nun die Trken Mah mud Dramalis, die Ordnung wiederherzustellen. Hier galt es, die Armatolen eines Odysseus Andrutzos der nun zum nur Diktator erwhlt wurde, zurckzuschlagen, und die wenigen regelmfsigen Truppen und vereinzelten Philhellenen, die um Ipsilantis zu Auch in , waren, der auf Salamis und im anarchischen Athen selbst er schienen war, zu zerstreuen. Salona wurde besetzt und der eilig Athen gekommene Diktator", der brigens kaum 1000 aus Mann befehligte, Anfang November Seraskier den Rebellen volle richtig angenommen worden besiegt. Auch hier bot der Verzeihung an, ohne dafs sie auf wre. Er begngte sich mit einem Zweites Buch. 288 Zweites Kapitel. trgerischen Waffenstillstnde. Im Westen endlich, wo Omer Bryones die Operationen leitete, wurde am 9. August Suli zu einer brigens ehrenvollen Kapitulation, die der englische Konsul Aber von Prevesa zustande brachte und garantierte, gezwungen. Februar bis zum 1822 vom Oktober alle 1823 gemachten An strengungen Omers selbst, der von den Schiffen Jussuf-Paschas untersttzt war1), sich des stark befestigten Missolonghi zu be mchtigen, wohin sich Maurokordatos selbst begeben hatte, um die Annahme der Amnestie seitens der zahlreichen Parteignger des Friedens zu verhindern, blieben erfolglos. November, nachdem sich einige Wochen vorher der aufgehalten hatte, tagte der Souvernenkongrefs zu Im Zar in Wien Verona, der viel mehr als dieser Kleinkrieg, als diese unendlichen Belagerungen kleiner Stdte, die kaum von alten, verfallenen eilig zusammengebrachten Lehmwerken ge schtzt waren, als diese vereinzelten Heldentaten und allgemeinen panischen Fluchten, als diese militrischen Spaziergnge der einen und ruberischen berflle der anderen, zur Lsung des griechischen Problems beitragen konnte. So glaubten auch die anerkannten, aber kaum angehrten Fhrer der Grie chen, die, nachdem sie als angebliche Parteignger der kirch lichen Union an den Papst selbst appelliert hatten, ihre Ver treter zum Kongrefs schickten mit der stolzen, aber unwahren Wllen oder neuen, Kundgebung, dafs die Fahne des Kreuzes berall des Peloponneses ber den Mauern aller Stdte in Euba, Botien, in Teile Thessaliens und Inseln des Befreiung Etolie " in und mit dem Verlangen nach 3). griechisches Geschwader erschien, um sie im Zaum zu halten. croix, partout victorieuse, flotte sur les remparts de villes du Peloponnese, en Attique, en Eube"e, en Beotie, en Acarnanie, et dans une grande partie de la Thessalie et de l'E^pire ainsi qu'en , La banniere de la Crete et dans les lies de la Mer 3) Ebenda S. 447 an Attika, Ein toutes les en in barbarischen Usurpator", nach einem Vaterlande und einem Throne 1) 2) , Akarnanien, in tolien und in einem grofsen von Epirus, wie auch auf Kreta und auf den gischen Meeres"2), vom siegreich wehe, die Herrscher Europas, in g6e"; ebenda S. 449. Vgl. die Briefe der provisorischen Regierung Trikupis III, S. 17fr. 448. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen Rufsland schien auch in Verona seinen Nach dem bisher eigenen vom " russischen Kabinett grofsmtig 2) ; des Zaren; Triumph erklrte Urteile des Kaisers 289 usw. x) befolgte Politik zu feiern. sterreich die und als gesund zahlreichen Opfer" 3) vollen Anerkennung der ebenso rhmte Preufsen die Frankreich gab, in der des russischen Beschtzers der grofsmtigen zurckgekehrten Bourbonen, seine volle Zustimmung" 4). Eng land allein hielt sich bei diesen allgemeinen, in die wrmsten Ausdrcke gekleideten Lobsprchen zurck; nachdem es die korrekte Handlungsweise des von russischer Seite heftig an gegriffenen Strangford, der auch Anfang 1823, etwas spter als von Ottenfels, der Nachfolger des versetzten Internuntius Ltzow, nach Konstantinopel zurckkehrte, bewiesen hatte, zeigte diese Macht sich bereit, in betreff der einzigen Bedingungen, unter welchen die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen der Trkei mit dem Kabinett von Petersburg mglich sei" 5), bei der Pforte vorzusprechen. Aber diese Bedingungen unterschieden sich in einem Haupt punkte von den frheren. Zwar sollte der Sultan die Ernennung der rumnischen Hospodare" den Ministern seines nrdlichen Gefhle edeln und " Nachbars direkt mitteilen lassen; auch mufste er alle trkischen Soldaten jenseits der Donau zurckziehen. Aber die Ernennung der der beiderseitigen Bevollmchtigten, die Christen, und besonders der Griechen, ber die verhandeln sollten, wurde nicht mehr selbst den Frieden neue Stellung im osmanischen Reiche gefordert ; wiederherzustellen"6). die Pforte Und war die befugt, die dahin zielte, mit seiner neue Forderung Rufslands betrifft, Flagge die griechischen Handelsschiffe zu decken, so zeigten die alliierten Mchte, am deutlichsten selbstverstndlich England, das ses was 1) La v6ritable pensee de l'Empereur." 2) Saine et genereuse." 3) Sacrifices nombreux." 4) L'adhesion la plus complete." Les seules conditions auxquelles puisse s'operer le rltablissement de 5) relations diplomatiques avec le Cabinet de Saint Petersbourg ; Prokesch- " Osten III, S. 437 ff., 441. 6) Que la Porte Jorga, Geschichte pacifie elle-meme la des osmanischen Reiches. V. Grece"; ebenda S. 453. 19 290 Zweites Buch. Zweites Kapitel. fr seine Levantekompagnie und die Faktoreien in Konstantinopel Smyrna sorgte, dafs sie nur die Schiffe jener Staaten angehe, die noch keinen Handelsvertrag mit der Pforte ge schlossen hatten, und nicht auch jene der Rebellen, deren und Blockade von Durazzo bis Euba" erkannt worden war Whrenddessen von keiner unter ihnen an 1). hatte auch in Konstantinopel eine bedeu politische Wandlung stattgefunden. Seit langem schon arbeitete ein neuer Gnstling, der Barbier Jakob aus Kreta, gegen den allmchtigen Halet. Die unglcklichen Vorflle in Morea, die Rumung der Halbinsel durch die osmanischen Truppen, die Verluste im Gebirge, der Fall Nauplions, die Unttigkeit der Flotte Mahmuds, die vergebliche Belagerung Missolonghis be siegelten den Fall des Mannes, der seit mehreren Jahren das Reich lenkte. Aber als Opfer der Janitscharen fiel Halet. Der Sultan, der an die Vernichtung dieses militrisch herabgekom menen und politisch gefhrlichen Korps fortwhrend dachte, hatte es nicht in den Krieg schicken wollen. Mehrmals wurden gegen diese frechen Sldlinge auch im letzten Sommer harte Mafs denen sie zu Tausenden regeln getroffen, erlagen. Ein asiatisches Heer unter dem bewhrten Ibrahim-Pascha stand gegen jede even tuelle Erneuerung der Szenen von 1807 und 1808 zur Verfgung. Mehrmals fanden zwischen diesen Asiaten und den unruhigen Jamaks Strafsenkmpfe statt. Als die Janitscharen zu einer Re volte geneigt schienen und aus Griechenland schlechte Nach richten eintrafen, glaubte Mahmud ihnen seinen bisherigen Lieb ling, der ihm aber lstig geworden war, opfern zu mssen. Am 9. November wurde Halet, zugleich mit seinem Freunde, dem Mufti, abgesetzt2). Macht und Leben verlor er zugleich 3). Auf dem Wege tende , 1) Ebenda. Rufsland selbst hatte erklrt, sich auch durch eine Taten berzeugen lassen zu wollen, dafs die Pforte die Pazifikation Griechenlands bezwecke, ebenda S. 440. Fr einen Zwischenfall mit Franzosen auf dem Archipelagus siehe Gordon-Zinkeisen a. a. O. S. 521 reihe", eine serie de faits" bis 523. 2) Siehe auch Trikupis III, S. 9 ff ; 3) Acte $i fragmente" II, S.664. Vgl. . Prokesch-Osten Macferlane II, S. I, S. 163. 138 139, 153 ff. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen nachKonieh wurde der 2H usw. bisherige Lenker des Reichs vom Kapudschi, der seinen Kopf dem Herrn berbringen sollte, aufgehalten, und nach einigen Tagen stand dieses Haupt am selben Orte aufgesteckt, wo vor einem Jahre jenes des greisen Ali-Pascha, den Halet ins Verderben und in den Tod getrieben hatte, zur Schau gestellt wor den war. Um die Janitscharen zufriedenzustellen, mufsten aber auch andere Ratgeber des Sultans, der Wesir Salih, an dessen Stelle Abdullah Pascha kam und dann der x) Zgling IsmailEfendis, des gewesenen Botschafters in Rom, Ali-bei 2), der Ober zllner usw., aufgeopfert werden 3). Dem Erscheinen eines an deren Kapudschis vorgreifend, setzte Kurschid, der alte Pascha, selbst seinem Leben ein Ende. Auch der unglckliche Mahmud Dramali war Anfang 1823 nicht mehr am Leben, und Omer Bryones schtzte nur sein Einflufs auf die unaufhrlich zu Un ruhen neigenden Albanesen. Zum Befehlshaber ber eine der Lage des Feindes besser entsprechende Flotte wurde endlich - , Khosrew -Mehmed -Pascha ernannt4): er nahm frische asiatische Truppen auf seine Schiffe und vereinigte sich mit dem berbe rischen Geschwader, whrend die gypter nur auf Kreta ope rieren sollten. Nach Griechenlands stlicher Seite wurde Jussuf, der gewesene Pascha von Ibrail und Statthalter in der Moldau, mit Selim, dem Befehlshaber von Adrianopel, und nach Albanien jener von Skutari, Mustain, beordert 5). In Rufsland fhrte, nachdem im Herbst der Grieche Kapo Ungnade gefallen war, Nesselrode das Ministerium des ufsern. Er zeigte mehr Neigung zu einer freundlichen Politik gegen die Pforte als sein Vorgnger. Am 28. Februar 1823 war Strangford in der Lage, ihm das erste direkt an das russische Kabinett gerichtete Schreiben des Reis-Efendi zu bermitteln, worin dieser auf die nun vollzogene Erfllung aller Wnsche des Zaren hindeutete 6). Zugleich forderte Strangford den russischen distrias in 0 Bis Mrz 1823. 3) Vgl. auch ebenda S. 185. 4) Trikupis III, S. 40. 6) Prokesch-Osten IV, S. Schreiben war vom 2) Prokesch-Osten I, S. 5) 11 192. Ebenda. ff.; Acte ?i fragmente" H, S. 665. 25. des Monats datiert. 19* D: 292 Zweites Buch. Zweites Kapitel. Minister auf, einen Charge d'affaires" nach Konstantinopel zu schicken, um somit die gewnschten Verhandlungen ber die strittigen Punkte, mit Zugestndnissen neuen Verzicht auf seitens der sonstige Forderungen nach Pforte, erffnen Die Antwort Rufslands blieb drei Monate 18. Mai Sie war, datiert2). sehr freundlichen Ausdrcken aus zu und knnen war x). vom nach der Vorschrift des Zaren, in abgefafst. Mit einer Mitteilung der Regelung der Zustnde in den Frstentmern und der derselben zeigte sich Rufsland Rumung Es bestand zufriedengestellt. je doch auf den anderen Punkten" und erklrte, dafs bis zu deren Erledigung die Ankunft des kaiserlichen Gesandten in Konstan sei. tinopel unmglich In einer sich Nesselrode ber die Note Strangford beklagte griechisch-walachischen neuen Reglements fr die an eines Verhaftung Bestimmungen des trkischen und fremden Schiffe, und ufserte von neuem den Wunsch, die griechische Affaire endlich geregelt zu wissen3). Zugleich erhielt Strangford von dem neuen griechenfreundlichen Minister seines Knigs, Canning, die Instruktion, den Englndern die Einhaltung der strengsten Neutralitt" zwischen beiden streitenden Teilen"4) und die Anerkennung der von der helle nischen Regierung erklrten Blockade einzuschrfen: dadurch hatte das britische Ministerium eigentlich vom Bestehen einer staatlichen Organisation der Griechen Kenntnis genommen 5). Die griechische Insurrektion", schrieb Metternich selbst, ist dem Bereiche der Diplomatie vllig herausgekommen, sie aus ist eine Tatsache geworden6)." Bojaren, i) ber die Prokesch-Osten solchen nach Wien IV, vorgeschlagen, menzutreffen; ebenda I, S. 2) Ebenda S. 1 7 ff. 3) Ebenda S. 4) Between 5) 6) Ebenda S. 16. um Metternich hatte die hier mit dem Vertreter Sendung des Zaren eines zusam 199. ff. Vgl. I, S. 201 ff. contending parties." IV, S. 1819. n the L'insurrection des Grecs est, pour ainsi dire, entierement sortie du dodiplomatie; eile est devenue une question de fait"; ebenda S. 29. de Vgl. die Aufserung Strangfords, ebenda S. 53: Une question qni jour en jour devient plus Prangere au ressort de la diplomatie et qui bientt n'admettra plus d'autre decision que celle du fait." maine de la ... Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 293 usw. So nherten sich die bisher sich schroff gegenberstehen in betreff Ausspruch jener der Frage der Zukunft der Griechen entscheidend sein sollte x) ; Strangford arbeitete nun aufrichtig, aber vorlufig erfolglos, um das Handelsreglement der Pforte rckgngig zu machen 2). den Ansichten Dies bewirkte endlich den Sturz die Allmacht Khalils flufs trat Stelle dessen an deren zwei Mchte, sich aber die Pforte unter russischer Noch 4). dagegen, Flagge dessen Ein Dschanib-Efendis, berlebt und Said -Efendi hatte3), 10. September erklrte am dafs griechischen Schiffe segeln 5) ; zuletzt wurde die in ihre Gewsser dieses Direktor der Marinekanzlei" auch Hindernis, jedoch mehr zugunsten der Interessen Eng lands als in einer Konferenz mit dem im Sinne Rufslands , Der Sultan beseitigt 6). hatte Gelegenheit hflich, aber ausdrcklich verlangt, dafs, den wahren Sinn der Vertrge beobachten solle, wieder bei dieser wenn er sei, sich sein kaiserlicher Nachbar nicht willens buchstblichen Sinn seiner Damals endete die einem Mifserfolg der anarchischen i) Ihrerseits ebenda S. 20 Verpflichtungen nur beschrnke auf [den 7). gegen die Rebellen mit da das Land nach wie vor in den Hnden neue Huptlinge sprachen Kampagne der Revolution die Trken nicht mehr geblieben von der war , ob- asiatischen Grenze; 21. 2) Ebenda S. 36 ff. : die scharfe Note vom n. August an den Reis-Efendi. Strangford drohte sogar, dafs England im Falle eines Krieges mit Rufsland seinen Anteil an den trkischen Provinzen verlangen werde; ebenda I, S. 219. 3) Ebenda IV, S. 46. 4) Ebenda I, S. 219. 5) Ebenda IV, S. 41 ff. Einige von diesen waren schon gekapert worden; ebenda I, S. 212. Vgl. auch ebenda S. 215. 6) Ebenda IV, S. 43 ff. 7) Ce serait une offense de fait que de supposer a l'Empereur l'intention d'insister sur ce que les stipulations avantageuses a la Russie soient interprt6es dans l'esprit des traites, tandis que S. M. I. exigerait que les articles obligatoires pour la Russie ne fussent executes que d' apres la lettre"; ebenda S. 5152. Im Juli entdeckte die Pforte ein Komplott der Hetristen in Bessarabien, die in die Moldau wieder einzudringen trachteten. Der militrische Verwalter der russischen Provinz liefs zahlreiche fragmente" II, S. 668671, 673 ff. Flchtlinge einkerkern; Acte Vgl. Hurmuzaki X, zum Datum. si 294 Zweites Buch. wohl der schlossen persische wurde x). Friede Zwar Zweites schon stiefsen auf keinen Widerstand, aber Kapitel. am die 15. in Juli zwei Erserum ge trkischen Korps den Jussuf-Pascha beging Fehler, gegen Euba zu wenden. Die zahl reichen Albanesen Mustains konnten im Westen zu keinem Er seine Truppen Anfang Juli gebnisse gelangen. Anfang November nahm Kolokotronis das Vor Patras war die Flotte seit langem belagerte Korinth ein. vergebens erschienen. Durch diese Erfolge fhlten sich die Philhellenen ermutigt. Ein deutsches Hilfskorps wurde gebildet, der Franzose Jourdan wnschte, den Johanniterorden gegen die Trken neu erstehen zu lassen 2) und in England, wo der Freiheitssinn Cannings und seine Liebe fr die Christen als solche 3) vorherrschenden Einflufs bereitete sich der grfste Dichter des Landes hatte 4) Lord zu seinem vor. Auf die russische Byron, griechischen Zuge Diplomatie sollten alle diese Vorflle frdernd wirken5). , , , Im Oktober trafen der Zar und der Kaiser wie der erstere von sterreich, schon 1821 gewnscht hatte, nahe an der moldauischen Grenze, in Czernowitz, der Hauptstadt der 1775 vom Frstentume ohne Krieg losgerissenen Bukowina, zusammen 6). Damals schon war die Sendung Minciakys (des Nachfolgers Pinis als Konsul in den Frstentmern), der seinen Weg nach Kon wo er die unzufriedenen, stantinopel ber Hermannstadt nahm dem neuen Frsten noch grollenden Bojaren besuchte, weil sich diese wegen des russisch-trkischen Streites entschieden weiger eine beschlossene Tatsache 7). ten, ins Land zurckzukehren Er traf in Bukarest erst in den letzten Tagen des Jahres 1823 ein, und es wurde ihm hier ein glnzender Empfang zuteil 8). es , 1) Prokesch-Osten I, S. 218; vgl. ebenda S. 226. 2) ber ein Projekt, den Maltesern Syra und andere Inseln, bis auf Rhodos, anzuvertrauen, siehe ebenda I, S. 229. 3) Ebenda S. 195 196. 4) Im Mrz verliefs Maitland die Ionischen Inseln: ebenda S. 195. 5) Vgl. ebenda S. 239 240. 6) Der Frst Sturdza liefs den Zaren durch eine Deputation bewillkommnen; Hurmuzaki X, S. 253 254, Nr. cccxxx, cccxxxvi. 7) Vgl. ebenda S. 136, 249 ff. 8) Ebenda S. 262 ff. Sultan Mahmuds gegen die Griechen Kampf 295 usw. eigentlich mit der heiklen Mission beauftragt, die Verhandlungen ber die weiteren Zustnde in den Frstentmern, die durch die Ernennung der rumnischen Frsten eine neue Gestalt (!) angenommen hatten, ungeachtet des oft ausgesprochenen Dafs Strangford sich da Widerwillens der Trken, zu fhren. durch im hchsten Grade beleidigt und beklommen fhlte, braucht man kaum zu sagen. Der englische Gesandte wufste aber noch nicht, er eine nun obgleich ausgesprochen griechenfreundliche Macht ver dafs Rufsland die trat, Errichtung von drei griechischen Vasallen staaten, vorlufig nur fr seine Alliierten, in Vorschlag gebracht hatte, und schon ,,an die einzufhrenden Einrichtungen in Morea, Thessalien und auf den Inseln des Archipelagus", d. h. den rebel lischen Inseln Hydra, Spetza und Psara, von denen die letzt Er war genannte von einem in Rufsland wohnenden Griechen mit einem beschenkt worden war, dachte x) : diese Ge biete sollten entweder grofse Provinzen" oder brgerliche Kon ganzen Artilleriepark fderationen" werden; ber die Einknfte der Pforte", ber das Verhltnis zum Sultan 2), ber die Besatzung der Festungen" wie in Serbien sollte spter entscheiden. Um aus Verwicklungen herauszukommen, mufste Galib, der Unterhndler beim Bukarester Frieden, nun aus seinem Verban diesen nungsorte gerufen werden ein man neuen und erhielt am ; er traf im Oktober in der 13. Dezember als Grofswesir Hauptstadt die Reichs siegel 8). Vorlufig wurde ihm aber selbstverstndlich nichts von diesem mitgeteilt. Nur den Mchten erffnete Nesselrode Nheres ber die beabsichtigte Organisierung Griechenlands : drei Frsten tmer, jenen an der Donau gleich", sollten errichtet werden : das eine aus Thessalien, Botien, Attikaund Ostgriechenland", ein zweites aus den ehemaligen venezianischen Besitzungen im Westen : Epirus und Akarnanien ; ein drittes aus Morea und Kreta"; die Inseln des Archipelagus htten spter, obgleich in einer Plane " introduire en Moree, en Thessalie et dans les lies de 1) L'organisation l'Archipel"; Prokesch-Osten IV, S. 51. 2) Dependance de la Grece envers le Sultan"; ebenda S. 51. 3) Acte si fragmente" II, S. 684, Nr. 1. Zugleich wurde Sadik -Efendi durch Saida als Reis-Efendi ersetzt; Prokesch-Osten I, S. 240 241. 296 Zweites Buch. Zweites Kapitel. sichereren Form, ihre munizipalen" Freiheiten, die vorlufig gengen knnten, zuerhalten ; die Beziehungen zur Pforte mchten ganz dieselben sein, wie die traditionellen und vertragsmfsigen der Moldau und der Walachei x), die auch aufgezhlt werden, und ebenso wie der Donau konnte der Sultan einige Festungen dem Patriarchen von Kon behalten; umliegenden Raja der drei Pro die wre diplomatische Vertretung stantinopel vinzen bertragen worden; dies alles wrde von allen Mchten, oder nur von jenen, die diese christenfreundliche Mission auf sich nehmen wollten, garantiert werden 2). Minciaky erschien aber im Januar 1824 ausschliefslich als Unter hndler in der Angelegenheit des Handelsreglements, gegen wel ches sich Rufsland seit einigen Monaten strubte 3) ; er sollte die Untersuchung der fremden Schiffe vllig verbieten, die weitere Duldung der Verladung der Waren fremder Herkunft im konstan an mit ihrer Beibehaltung des alten Zolltarifs Erzeugnisse verlangen4). Manches erlangte er, doch die schwierigsten Fragen wurden, gemfs dem Rate des eng lischen Ministers, bis zur Ankunft des schon in Aussicht gestellten Bevollmchtigten einfach vertagt 5). Zugleich brachte Minciaky die Klagen der noch im Ausland, in den Staaten des Kaisers, Sieben brgen und der Bukowina, lebenden Bojaren gegen die schlechte Verwaltung in den Frstentmern und die neuen trkischen Exzesse in Konstantinopel vor, Beschwerden, die sich die russische Diplomatie aneignete, und dabei wurde die Entfernung aller bewaff neten Macht aus den Frstentmern verlangt 6). Auch den Fall des wegen Erpressungen und Defraudation festgenommenen griechischwalachischen Edelmanns wegen dessen Befreiung Strangford tinopolitanischen Hafen und die fr die russischen celles du Danube"; ebenda IV, S. 66. Principautes pareilles Diplomatie, von den in ihrem Dienste stehenden Fananarioten unterrichtet, gab sogar vor, dafs Sultan Mustafa an die Errichtung eines tributren Griechenlands gedacht, und dafs der Tod allein ihn an der Verwirklichung des Gedankens gehindert htte; ebenda S. 69. 3) Strangford bezeichnet ihn als agent temporairement charge de la simple gestion des affaires de commerce"; ebenda S. 94. 4) Ebenda I, S. 244 ff. 1) 2) Die russische 5) Ebenda S. 247. 6) Acte si fragmente" II, S. 687 ff. Sultan Mahmuds gegen die Griechen Kampf dem Frsten Ghica schon vor dessen Ankunft wolle Sprache bringen. auf Veranlassung April er Ende setzt 297 usw. geschrieben hatte Tatschlich wurde dieser zur des in Kehaja-bei x) Bojare , Freiheit ge 2). Die Pforte liefs aber die Frsten wegen der Notwendigkeit einer weiteren Okkupation befragen und beschleunigte die vllige Ru mung der Strangford Frstentmer3). Am 19. Juni gab der Reis-Efendi an eine diesbezgliche Erklrung und etwas spter ver sicherte der Wesir, dafs nur eine solche Anzahl von Polizeisoldaten dort bleiben solle, wie sie frher im Lande als notwendig betrachtet wurde4). Ende Juli mufsten auch die meisten Trken abziehen 5). Die Verwaltung Sturdzas, der eine freiere Konstitution in der Moldau einfhren wollte 6), wurde als die eines schwachen, vllig unfhigen Greises verschrien 7). Minciaky bestand sogar auf der Absetzung dieses unbequemen Nachfolgers der griechischen Rnkespinner8), und einige Bojaren, mit dem entschieden russen freundlichen Metropoliten Veniamin Costachi an ihrer Spitze, verlangten vom Herrscher die Erlaubnis, nach Konstantionpel zu fahren, um ihn anzuklagen9). Die Pforte zgerte nun nicht, die Fhrer der Unzufriedenen den Metropoliten ausgenommen in moldauische Klster einsperren zu lassen. Selbstverstndlich hatte dieses alles den Zweck, Aufregung und Furcht fortwhrender dende Schlag, nur die trkischen Minister in zu halten, bis der entschei mit oder ohne Krieg, gefhrt werden konnte. April, erklrte sich sterreich des russischen Standpunktes in betreff der grie zur Annahme chischen Frstentmer bereit 10). Nesselrode gab sich aber damit Erst nach drei nicht zufrieden: Monaten, er [) 2) 3) Ebenda S. 682 ff. 4) Ebenda 5) 6) Ebenda S. 701 im bedauerte, dafs Metternich sehr gezgert 695, Nr. 1. 696 ff. S. 697-698. Ebenda S. Ebenda S. 702. Xenopol, in den Denkwrdigkeiten 7) Acte i fragmente" II, S. 691. 9) Vgl. Hurmuzaki X, Mrz 1823. 10) Prokesch-Osten IV, S. 73 ff. Siehe der rumn. Akademie 8) Ebenda. ", XX. 298 Zweites Buch. Zweites Kapitel. Verhandlungen fr sich selbst behalten wolle; viel mehr fand er am Betragen Cannings Ge fallen, der in den orientalischen Angelegenheiten gerade vor sich ging" *), ja vielleicht ein zu schnelles Tempo befolgen wollte2). Der russische Kanzler drngte auf die sofortige Er ffnung der schon verabredeten Konferenz in Petersburg3): das Memoire vom 9. Januar erklrte er als eine reelle, vom Zaren gutgeheifsene Basis fr die bevorstehenden Verhandlungen. Schon am 17. Juni begann tatschlich die Besprechung der in Petersburg akkreditierten Minister der alliierten Mchte mit Nesselrode4). Mit Ausnahme des gewhnlichen Vorbehaltes Englands, dafs die Ernennung eines russischen Ministers in Konstantinopel am nchsten wnschenswert sei, erntete die rus Dadurch fhlte sische Diplomatie auch diesmal vlligen Beifall. sich der Zar bewogen, einen weiteren Schritt zu tun: indem er sich bereit erklrte, Minciaky zum kaiserlichen Bevoll mchtigten in den Angelegenheiten Griechenlands"5) zu er nennen, verlangte er, dafs das russische Memoire vom 9. Januar als Verhandlungsgrund den Ministern in Konstantinopel mitgeteilt werde, so dafs diese eine gemeinsame Erklrung an die streiten den Teile sofort abgeben knnten, um den Feindseligkeiten end lich ein Ende zu setzen6). habe und dafs er die Fhrung der Schon hatte der Krieg, den Rufsland gern verhindert htte, Erfolge der Trken voraussah, wieder Im Winter begonnen. verlangte Mahmud in schmeichelhaften Ausdrcken und durch einen speziellen Gesandten die entschei dende Beteiligung des Besiegers der Wehabiten, des Beruhigers Kretas, des mchtigen gyptischen Vasallen, und Mehemed-Ali da es die unausbleiblichen 1) Le cabinet de Londres marchait droit dans les affaires de l'Orient"; die ffentliche ebenda S. 81. 2) Tatschlich Teilnahme der protestierte der Englnder am Kriege Wesir der am 9. Rebellen April gegen gegen den Sultan; S. 91 ff. 3) Vgl. ebenda I, S. 247 248. 4) Ebenda IV, S. 84 ff. 5) Plenipotentiaire de S. M. I. 6) Ebenda S. 8990. dans les affaires de la Grece." ebenda Kampf Sultan ein versprach, schem Muster Befehl er starkes Mahmuds gegen die Griechen Korps seines Sohnes Ibrahim schon damals von an die dem Ersetzung Eintreffen der eingeschult, unter dem x) ; vielleicht dachte schicken zu durch die seine in allen Gebieten, ruflich unhaltbar geworden war. Vor Fufssoldaten, nach europi franzsischen Lehrern von 299 usw. der osmanischen Herrschaft wo jene sichtlich und unwider gyptischen Truppen segelte die kleine, aber schlagfertige Flotte Khosrew-Paschas ab, dessen Auf gabe war, Psara, eine von den drei Inseln, die den ganzen See krieg gegen die Trken fhrten, einzunehmen und fr die schweren, seinen Vorgngern beigebrachten Verluste exempla risch den zu bestrafen. Anfang Juli lagen Gestaden Psaras. Die die trkischen Schiffe russischen Geschtze der Soldaten des Sultans vor die konnten nicht lange verhindern; die meisten im Hafen befindlichen Schiffe wurden am 3. Juli gekapert. Einige von den Verteidigern entzogen sich der Gefangenschaft durch eine Pulverexplosion; zahlreiche andere wanderten mit den Landung Einwohnern als Sklaven trafen auf das osmanische Geschwader. Am die Siegestrophen, darunter Kpfe und Ohren, Konstantinopel ein. Die eiligst versammelten Schiffe von Hydra und Spetza waren dennoch imstande, nicht nur die im August angegriffene Insel Samos zu retten sondern auch den Schiffen des Kapudans in mehreren Gefechten Trotz zu bieten. Aber bald kam Ibrahim mit neun Fregatten und vierzehn Kor 24. in , vetten, die dem Treiben der Griechen ein Ende setzen sollten, heran. Er hatte an Bord beinahe 20000 Mann2). Leichter jedenfalls die Operationen gegen die Griechen Nordgriechenland und in Morea, da sich die berreste der Volksversammlung unter Maurokordatos, die der vollstreckenden Gewalt und die Hauptleute, mit Kolokotronis an der Spitze, gegenseitig rcksichtslos, ja sogar auf dem Schlachtfelde be fehdeten. Dafs die Regierung" endlich den Sieg davontrug, waren in war nur erwirkten der ihr Anleihe durch den Einflufs Maurokordatos' in London von 800000 Pfund Sterling zu verdanken; 1) Ebenda 2) Ebenda S. 291; I, S. 268 ff. Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. I, S. 341 ff. 300 Zweites Zweites Buch. Kapitel. Augenblicke, als der britische Knig selbst die in Griechenland kmpfenden Eng Die Philhellenen trugen lnder zurckrief, in Zante aufgehalten. durch das Geld Byrons, der am 19. April in Missolonghi tief erbittert starb, und die sonderbare kulturelle Propaganda im republikanischen Sinne eines Stanhope, nur zur Verstrkung Abdulabud Pascha wurde der sinnlosesten Anarchie bei1). der Vorschufs wurde darauf aber, im - Derwisch-Pascha ersetzt und dieser sollte von fehlshabern , , einmal den Versuch machen noch gen Rebellen zu unterwerfen: Salona, sollten gleichzeitig angegriffen werden. Athen mit anderen Be , die hartncki und Akarnanien Die Trken waren aber wenig zahlreich und ihre ganze Ttigkeit whrend der erst im Juni begonnenen Kampagne beschrnkte sich auf kleine Gefechte mit den fliegenden Rotten des christlichen Feindes. Bis spt im September zgerte Omer Bryones mit seinen Albaniern, die Griechen von Missolonghi anzugreifen. Klglicher als im vorigen Jahre endete somit dieser Zug 2). Trotzdem versicherte der Sultan am 16. September, als er Galib absetzte, weil dieser seine Zeit besonders mit den Einzelheiten der laufenden minderwertigen Geschfte", die vielmehr unteren Beamten zustanden, ver schwendet" htte dafs der Kriegszug diesmal mit grfserer Energie und einem hufigeren Glck" gefhrt worden war3). Durch die Ernennung des gewesenen Paschas von Silistrien, Mehmed-Selim, glaubte Mahmud dem endgltigen Sieg ber die Rebellen noch nher gekommen zu sein4). , Die 1) beste, ausfhrliche Darstellung ebenda. 2) Trikupis 3) a. a. [Galib Pacha] - O. a aux employes subalternes. plus d'energie et avec une faveur S. 115 . lipoli, der zu bekleidet, Nr. 3. . . 117. 4) Ebenda ; hatte plus grande partie de son temps au de importance, qu'il aurait du abandonner Aussi s'y est>on portd cette annee-ci plus g6n6rale"; Prokesch-Osten IV, moindre soins des avec la employe tail des affaires courantes et de von seinem reiste Acte " i fragmente II, S. 702, Nr. 2 : Galib ging nach GalUnglcks erwhlten Residenz. Der Silichdar Fall wesentlich beigetragen ; ebenda. Mit den grfsten Ehren dann der grofse Wesir als Pascha nach Erserum; ebenda S. 711, ihm whrend seines Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 301 usw. Oktober1) konnte Strangford sich strittigen Punkte zwischen der Trotz der Pforte und Rufsland aus dem Wege gerumt habe. des und alten moldauischen Frsten Befrchtungen ungeachtet seiner Forderung, dafs vor einer neuen Herabsetzung der Anzahl Vor seiner Abreise im rhmen, dafs er die letzten seiner trkischen Wachen stehenden Auslnder die unter einer dem Schutze der Konsuln sorgfltigen Revision ihrer staats Stellung unterworfen werden sollten, reisten Ende November die Beschlis bis auf 500 Mann, wie vor 1821, ab. rechtlichen Vergebens suchte Pisani der russische Vertreter in Jassy, der Hinrichtung eines mosleminischen Rubers moldauischer Herkunft durch den Beschli-Aga die Wichtigkeit eines neuen Vertrags bruches zu geben 2). Schon Anfang September hatte Nesselrode dem Reis-Efendi mitgeteilt, dafs der Zar Herrn von Ribeaupierre zum aufserordentlichen Gesandten und Bevollmchtigten" in Kon ernannt habe 3). stantinopel Minciaky, der nun Stellvertreter desselben geworden war, wurde, da die vllige Rumung der , Frstentmer nicht mehr bezweifelt werden ntigt, dem begann am keit 10. noch im konnte, endlich ge Dezember seine Kreditbriefe er seine ffentlich vorzuweisen4). Trotz anerkannte diplomatische Ttig Laufe desselben Monats mit einem energischen Proteste gegen den Titel, den Rang, die Befugnisse und die Handlungsweise der Basch-Beschli-Agas, Befehlshaber der in der Moldau und Walachei zurckgebliebenen Polizeisoldaten. Als ihm gegeben wurde, dafs der in Status den vllige quo Donauprovinzen doch nicht sogleich werden knne, wollte Minciaky einen neuen wiederhergestellt Notenstreit anfangen5). Die Frage der freien Schiffahrt unter irgendwelcher Flagge, dann die der serbischen Vorrechte wurde damals wieder auch von ihm zur Sprache gebracht6). darauf die hfliche mndliche Antwort brigens wufste die Pforte nur zu gut, dafs 1) Prokesch-Osten I, S. 305. 2) Acte i fragmente" II, S. 705 ff. 3) Prokesch-Osten IV, S. 117 118. 4) Acte $i fragmente" II, S. 709, Nr. 2. 5) Ebenda S. 710 6) Prokesch-Osten 711. I, S. 325, 390 ff. die Ankunft des 302 Zweites Buch. Zweites Kapitel. schwierigerer Ver griechische Pro eine Zerstcklung des Reiches" zu russischen Ministers der Vorbote neuer, viel wicklungen " dafs Rufsland sei und x) nun das blem benutzen werde, um verlangen2); und ehe sich der Sultan in diese neue, unvermeid liche Notwendigkeit, ein freies Griechenland fr seine Rebellen zu schaffen, gefgt htte, wrde Aufserung Dolmetscher Zoll lieber es so lautete die den ersten sterreichischen an Ausrottungskrieg" 3) kommen lassen4). mglich wre, uns aus diesem Lande Asien zu verdrngen aber wenigstens werden wir jeden Erde teuer verkaufen 5)." Vor Strangford selbst erhob der zu einem Ich leugne nicht, dafs nach er des Reis-Efendis Saida es , trkische Minister des russischen Memoires nennung des ufsern Protest, nachdem er vom Inhalt 9. Januar und des Ukases fr die vom Ministers auf neuen Privatweg des Er Kenntnis genommen hatte, dafs dieser monstruse Anspruch" seitens Rufslands nicht einmal zur Sprache gebracht werden konnte, und beklagte sich darber, dafs die christlichen Monarchen fr ein solches rechts widriges Projekt einzutreten bereit wren6). Der Sultan kann seine Feinde besiegen", fgte er hinzu, und in kurzer Zeit werden solche Schwche Regierungen, die jetzt auf unsere vermeintliche spekulieren, ihren Mifsgriff begreifen." Der Padischah brauche keine Hilfe und keinen Rat; er mische sich nicht in die Angelegenheiten der anderen und drfe fr sich selbst das Recht beanspruchen, dafs keiner sich in seine eigenen Angelegenheiten Es gibt keinen Moslem, vom hchstgestellten bis zum gemeinsten, der nicht lieber sterben als in eine solche Ernie menge. drigung einwilligen wollte7)." du ministre 1) L'arrivee cations , reussi bien plus graves que trouver des remedes"; de Russie toutes Celles ebenda le signal de nouvelles compliauxquelles nous avons successivement sera IV, S. 121. 2) Ebenda. nous 3) Guerre d'extermination." 4) Ebenda. 5) Je ne disconviens pas qu'on ne puisse nous chasser de ce pays faire passer en Asie, mais du moins nous vendrons eher chaque pouce terrain"; ebenda S. 6) which 122. Ebenda S. 125 7) The Sultan are now et de can 126. conquer bis enemies speculating on our and, before long, those Governments, supposed weakness, will find out their mistake Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen 303 usw. Wir wrden fr Rufsland so viele zu erobernde Provinzen werden, als abhngige Frstentmer gebildet werden knnten x), " antworteten ihrerseits Fhrer von der die Griechen durch frmlich anerkannten England Regierung Griechenlands, auf das russische Maurokordatos, den provisorischen Projekt. Sie wufsten aber schon sehr gut, dafs der grofse Zug der gyptier gegen ihre schwer erkmpfte Stellung bald beginnen werde 2). Vom kretischen Hafen Suda segelte der Sohn des Vize knigs von Kairo nach Rhodos, wo er weitere 5000 Mann neuer Truppen einschiffte, um sich dann mit 50 Schiffen nach dem stark verproviantierten Modon zu wenden wo ein Teil dieser Ende Februar 1825 landete; ausdauernden, gut geschulten Truppen Ibrahim selbst bernahm das Kommando dieses kleinen diszipli nierten Heeres. Bald stiefs zu ihm ein anderes Korps von 7000 Mann, von jenen, die in Kreta die Herrschaft des Sultans wiederher gestellt hatten. Der gyptische Befehlshaber konnte, obgleich nur langsam, die vereinigten Streitkrfte der Griechen zurckdrngen ; die europische Taktik der Truppen Mehemed-Alis behielt die , Oberhand. Bald verliefsen die bewaffneten Rebellen die ganze Nun glaubte Ibrahim Navarin und das moreotische Halbinsel. starke Neokastron angreifen Auf der mals zu von sollen, den , Neu-Navarin , seiner um gyptern , wo sich Maurokordatos sicher Eroberung vllig Sphakteria besetzten Insel befand, zu sein. fiel da unter anderen auch der berhmte italienische Revolutionr Auch die kleinen Schiffe Miaulis' konnten gegen die bemannten und mit schwerer Artillerie versehenen hohen Graf Rosa. gut Fregatten dann Mehemed-Alis nichts Neokastron selbst ausrichten. mufsten sich Erst Alt- Navarin, somit bis zum 23. Mai Nur die schwache Flotte des ergeben. gegen Kapudan-Paschas, die nur drei Fregatten zhlte, konnten die besiegten griechischen Matrosen . . . There is not perish y Erfolge erringen: einige sooner a Musulman, trkische Schiffe suchten in from the than submit to such a highest degradation l) Nous preparerions a la Russie autant de prineipautes dependantes"; ebenda S. 2) Vgl. ebenda I, S. 311. aura the to " ; lowest, who ebenda S. 126 de 139. provinces a would not 127. conquerir qu'il 304 Zweites Zweites Buch. Suda, andere in Karystos auf der Insel Kapitel. Negroponte Schutz gegen die dadurch wieder zuversichtlichen Griechen. sich England von dem bisherigen eigenen kommerziellen und europischen Bunde, politischen Interessen wieder in den Vordergrund stellte, los gelst. sterreich selbst, dem Stratford, der Neffe Cannings, des Lenkers der englischen Politik, in Wien vorgeschlagen hatte, hatte Whrenddessen indem Bund antirussischen einen seine es zu schliefsen x) zgerte , die , vom und vertrauensvolle Freund Zaren Ende 1824 verlangte ttige 2) in die Tat umzusetzen. Auf die im Januar wieder erffneten Konferenzen geschlagene Besetzung einiger Provinzen zur Nachgiebigkeit gegen die Griechen schaft" Rufsland, bei den von Petersburg, des Sultans , bewegen, zu vor ihn um wollte sterreichs vertrat, absolut der die traditionelle Politik Metternich, von eingehen. Eher war er bereit, als Drohmittel gegen Anerkennung der Unabhngigkeit Moreas und nicht die der Pforte die Inseln" anzuwenden. Und dieser Gedanke rief heftigen jenseits des Pruths Charakter mssen im und den Auge hatte, Vorschlages vorgab3). Die Konferenzen als meinsames von den neue Annexion revolutionren" schlssen im zu mit Mrz Entschlufs, durch ein ge aufser England Europas dem Erfolge Vorgehen der Vertreter Konstantinopel bei der Pforte zugunsten nur selbstverstnd zurckweisen sterreichischen des keinem besseren in nun Protest Rufslands hervor, das eine lieh den der Griechen mit genannten Vertretern fr gut befundenen Mitteln Vorerst handelte intervenieren4). es sich aber nur um zu wohl Mitteilungen" 5), deren Zweck war, einen Waffenstillstand zustande zu bringen, der dann zu weiteren Unterhandlungen den Weg bahnen konnte, wodurch es mglich geworden wre, mit den Griechen, die nur als wollende kriegfhrende 1) 3) 4) 5) Partei anerkannt werden konnten und sollten, in Ebenda S. 319 ff. 2) Aroitie ebenda konfidentielle und IV, S. active et confiante"; Note Nesselrodes vom 26. Dezember 144. Ebenda S. 144, I47> 15. J57 ffEbenda S. 161 162. Insinuations bienveillantes et confidentielles " ; ebenda S. 165. 1824; Kampf Sultan Beziehungen europischen zu ohne treten, Hfe schon Aber Mahmuds gegen die Griechen zu Gefhle legitimistischen der krnken. Mai im die 305 usw. verlangte Rufsland, das nach der einer kontinentalen Allianz" von Defektion" Englands sprechen konnte, dafs die anderen drei Mchte sich auch bereit erklren, gelegentlich gegen die Pforte, bei einer gnzlichen nur Notwendigkeit", zwingende Mittel" Und dieses anzuwenden1). sterreich nicht zugeben2). Metternich erklrte offen, dafs sein Zweck kein anderer sei, als den Griechen wieder wollte eine ertrgliche schaffen3). Existenz unter dem Schutze des Sultans zu Dadurch wurde das russische Ministerium noch im selben bewogen, die nutzlosen Verhandlungen abzubrechen, um gnstigere Gelegenheit zur Durchsetzung seines Standpunktes abzuwarten4). Zugleich erneuerte Minciaky seine Forderungen, Monat eine den Frstentmern den Status in quo wiederherzustellen5). Im gleichen Sinne mufste spter, gemfs den aus Wien eingetroffe nen Weisungen, auch der Internuntius sprechen, und erst am 1 1 . Oktober wurden endlich auch die obersten Befehlshaber der trkischen Truppen von jenseits der rumnischen Donau zurck gerufen 8). Nun rckte der russische Bevollmchtigte mit einem neuen Streitpunkt heraus : der gnzlichen Entfernung aller Polizei soldaten der Moldau und aus Walachei7). Ibrahim Pascha hatte inzwischen sein - Ruhe und Sicherheit vollbracht. Er Eroberungswerk fand Kalamata von mit der Besatzung verlassen 8) ; Tripolitza selbst fanden seine Soldaten ohne Verteidiger; Argos wurde in Brand gesetzt. Ver gebens wandte sich die unschlssig in Nauplion ihr Schicksal mainotischen i) Ebenda S. 170 171. 2) Ebenda S. 172 ff. 3) Vgl. ebenda S. 184: Un regime qui ne leur (aux Grecs) laisse pas de prdtexte legitime de se plaindre d'oppression ou de tyrannie, et qui ne leur offre aucun nouveau motif de resistance et de sdition." 4) Vgl. ebenda S. 205. 5) Acte i fragmente" II, 6) 7) S. 712, Nr. 3. Ebenda S. 715. Ebenda S. 715 8) Trikupis III, Jorga, 716. S. 221. Geschichte des osmanischen Reiches. V. 20 306 Zweites Buch. Zweites Kapitel. Regierung, vielleicht dem Rate des Philhellenen folgend, an England mit dem Anerbieten das Kleinod hellenischen Freiheit, Unabhngigkeit und politischen Existenz erwartende Hamilton der unter den unumschrnkten Schutz Grofsbritanniens Vergebens de Rigny wollten vor Herrscher als zu stellen"1). whrend der franzsische Admiral den Ksten Moreas Frankreich Hauses andere, ein Mitglied des Vergebens herbeirufen2). kreuzte, Krieges nach den wissenschaftlichen napoleonischen Offizier Fabvier, seinem Stammgenossen Regnault de Saint-Jean d'Angely und dem maiwurde die Fhrung des Normen des Westens dem lndischen Edelmann Porro freunde" alle drei bewhrte Griechen Von Tripolitza aus, wo Ibrahim seine anvertraut3). Residenz aufgeschlagen hatte arbeitete er unermdlich sein eigenes Leben gefhrdend, um die ganze Halbinsel, wenn mg zu unterwerfen. lich ohne Blutvergiefsen In Nordgriechenland verliefs der gefeierte Held Odysseus, weil ihm kein Anteil an der englischen Anleihe bewilligt wurde 4), seine bisherige Stellung, um wieder in den Dienst der Trken zu treten 5), aber bald auch fr ihre Sache im Gefngnis zu sterben6). Die Krieger des Kechajas Rumeliens 7) besetzten Salona 8), und aus Athen floh die , , , Bevlkerung auf die Insel Salamis. Mit dem tollen Versuche, die gyptischen Schiffe im Hafen von Alexandrien in Brand, zu stecken, mit Piratenheldentaten und mit der erfolgreichen Verteidigung Missolonghis 9) mufsten sich die Griechen fr die beinahe vllig verlorenen Stellungen auf der Halbinsel und dem Festlande zu frieden geben10). i) Prokesch-Osten I, S. 372ff.; IV, S. 185186, 192. 2) Vgl. ebenda S. 181. Es handelte sich um den Zweitltesten Sohn des Herzogs von Orleans. ber andere auserkorene Kandidaten : Don Miguel von Portugal und J6rome Bonaparte siehe Trikupis III, S. 261. 3) Ebenda S. 230 231. 4) Prokesch-Osten I, S. 295. 5) Trikupis III, S. 236 ff. 6) Ebenda. 7) Der dortige Pascha war Mehmed-Reschid, frher Statthalter von Vidin; Prokesch-Osten I, S. 326. Er hatte Albanien zur Ruhe gebracht; ebenda S. 327. 8) Ebenda. 9) Ebenda S. 383 ff. 10) Vgl. ebenda S. 401. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen usw. 307 langen Stagnationszeit" x) beschftigte sich die Diplomatie gegen das Ende des Jahres wieder mit der griechischen Frage, die durch diese rasche Unterwerfung Moreas nur schwie riger geworden war. England schlofs sich diesmal, nachdem es gegen einige freche Mafsregeln der hellenischen Regierung" ber die europischen Transportschiffe protestiert und die An Nach einer nahme des Schutzes ber das Kleinod der hellenischen Frei heit" verweigert hatte, den anderen Mchten wieder an. Wh rend Frankreich den Krieg als beendigt Gesinnungen in betreff der Griechen zu befragen, schlug Strangford, als ausgezeichneter Kenner der orientalischen Angelegenheiten und der Denkart der Trken, einen anderen Weg vor: Ribeaupierre sollte sich un verzglich nach Konstantinopel begeben, um das Ansehen der europischen Bevollmchtigten durch seine Anwesenheit zu ver zu betrachten und strken ; an Vorschlag machte, den die Pforte ber ihre die Pforte mufste dann eine entschlossene Aufforde ergehen, das Problem Griechenlands im Interesse der all gemeinen Ordnung unverzglich zu lsen; widrigenfalls sollte der russische Minister den Rckweg antreten und seine Kollegen die Erklrung abgeben, dafs sie die Trken ihrem Lose ber lassen wrden"2). Damals trat aber ein unerwartetes Ereignis ein, eine wahre Katastrophe" fr die Diplomaten, die sich nun vor dem ent scheidenden Moment der grofsen Frage glaubten. Pltzlich starb Zar Alexander, dessen Mfsigung angesichts der traditionellen Aufreizungs- und Einschchterungspolitik seiner Minister allge rung mein gepriesen Gesinnungen stantins; Man rechnete zuerst auf die friedlichen wurde. des gesetzmfsigen Nachfolgers, Grofsherzog Kon jngerer Bruder Nikolaus den Nachlafs als aber dessen des Verstorbenen bernahm, von schweren Besorgnissen Zar Nikolaus setzte als die lungen Einigung aller wurden die westlichen Kabinette ber die Zukunft erfllt. Bedingung Mchte in fr die Friedensverhand ihren Absichten, sonst gezwungen, allein einzuschreiten, und dieses bedeutete, obgleich er sich gegen jeden Wunsch, neue trkische Provinzen wre er i) Ebenda IV, S. 203204. 2) Ebenda S. 185186. 20* 308 Zweites Buch. Zweites Kapitel. einzuziehen, verwehrte, den Krieg. Wenn einer der Alliierten mir mangelt, werde ich mich gentigt fhlen, selbst zu handeln, und sie knnen getrost glauben, dafs es mir an Mitteln nicht gebricht 1)." Der langatmigen Verhandlungen mit dem uneinigen Westeuropa war er berdrssig: schnell wollte er in allen un erledigten Punkten auf dem geradesten Wege zum Schlsse ge wurde Dieses langen2). rcksichtslos und in nicht mifszuver- Petersburg bei der Thronbesteigung Erzherzog mitgeteilt3). Vorerst wollte der Zar die offene Frage der Frstentmer erledigen. Schon am 17. Mrz 1826 erging sein Ultimatum an die Pforte: sie sollte, in ihrem eigenen Interesse, die vor 1821 stehender Weise auch dem in erschienenen sterreichischen an der Donau bestehenden Verhltnisse wiederherstellen und in betreff der Serben, deren Sendlinge seit langem in Konstanti nopel festgehalten waren, sich strenge an den Bukarester Vertrag halten; zugleich wurde eine vollstndige und endgltige Trans aktion"4), ein neuer prziser und verbindlicher Staatsakt ver langt ; zu dem Zwecke sollte die Pforte, um fr ihr lang dauerndes Schweigen eine Genugtuung zu geben, ihre Bevollmchtigten an die russische Grenze" schicken; eine Garantie, dafs die verab wrden, in sechs Wochen verwirklicht werden redeten Mafsregeln Hauptbedingung 5). Zugleich wurde mit dem Herzog von Wellington, der nach Petersburg gekommen war, um die Glck wnsche des Knigs von England zu berbringen, schon am 4. April ein bereinkommen in betreff der Griechen", weil diese sich an England gewendet hatten, um die Vershnung mit der Osmanischen Pforte herbeizufhren6), getroffen, dem der Zar nur darum beizustimmen erklrte, weil er vom Standpunkte war die vous pouvez croire que 1) Si un des allies je me manque, n'en serai pas il faudra j'agisse par moi-meme et ebenda S. 216; vgl. ebenda que embarass"; S. 241. 2) Vgl. 3) 4) 5) 6) ebenda S. 218. Ebenda S. 217 ff. Transaction complete et definitive." Ebenda S. 224 ff. S. M. Britannique ayant Offices afin de les reconcilier wurde aber von avec ete invitee par les Grecs interposer ses la Porte Ottomane"; ebenda S. 242. sterreich geleugnet; ebenda S. 245. Vgl. auch ebenda S. 271 bons Dieses 272. Sultan Mahmuds gegen die Griechen Kampf 309 usw. der Religion, Gerechtigkeit und Menschheit" das Ende des Archipelagus wnschen Verabredung sollten die Griechen einen einzigen tributpflichtigen Staat bilden, dessen Fhrer (autorites) in ihr Amt mit Beteiligung der Pforte eingesetzt werden sollten ; Streites" in Griechenland und auf dem mufste Nach dieser x). die Besitztmer des trkischen Elements, das natrlich auswandern sollte, htten die Christen bar vergten ; zugleich verzichteten zu auf jede Rufsland allein Machtausdehnung auf Kosten der Trken, ebenso wie auf neue Handelsprivilegien oder auf einen ausschliefslichen Einflufs"2); die Unterhandlungen sollten auch ferner von England, als der vermittelnden Macht, aber mit Untersttzung der russischen Diplomatie, gefhrt werden 3). Wer sollte da noch an die spezielle Teile beide d. h. eigentlich oder Politik Preufsens des bourbonischen Frankreichs griechischen Frage denken? Und genial" geleitet, folgte weiter in frommer Begeisterung immer khneren und sicherern Schritten Rufslands. Vertrag mit England in der sterreich Metternichs, das den Durch den hatte sich der Zar auch in diesem zweiten Teile der orientalischen Frage auf eine feste Basis gesttzt. Dafs Metternich sich ber das lcherliche" Ergebnis der Aktion war selbstverstndlich : was konnte Wellingtons 4) belustigte der Minister einer Macht anderes tun, die nicht Krieg fhren konnte, von einer Vermittlung nichts wissen wollte und sich nur , die Freundin fr Friedens dieses Pforte der und des ufseren und inneren Reiches"5) ausgab? Schon im Herbste 1825, nach der Ankunft der tischen Flotte, die, wie gesagt, aus beinahe 80 stand 6) und 20 000 Araber und Trken brachte, 1) le Ebenda. 2) Influence 3) Ebenda. 4) Toute d'erreur resultat de la besogne faiblesse et de sera rien de . . neuen gyp Kriegsschiffen be belagerte Ibrahim, exclusive." ., oeuvre de faiblesse et de ridicule; " tout"; sottises diplomatiques ; ebenda S. 244245. 5) Puissance cet amie de la Porte et de la paix exterieure et interieure de ebenda. Empire"; 6) Darunter befand sich auch England neuerdings gekmpft hatte, das um Kontingent der Barbaresken, ihrem Piratenunwesen ein Ende gegen die zu machen. 310 der Zweites Buch. Zweites Kapitel. siegreiche Pascha von Morea, aufserhalb der Grenzen Verwaltungsgebietes, wieder Missolonghi, dessen Bastionen neue seines Die den Namen eines Wilhelm Teil, eines Kosciuszko trugen. wenigen kleinen Schiffe von Hydra und Spetza unter Miaulis Rettung dieses Ortes nichts von Belang ausrichten. Fregatten des Kapudan Paschas begleitet erschien Ibrahim auch im Meerbusen von Korinth und drang bis Salona konnten fr die Von vor; den - , die Trken von gebung Missolonghis Patras, in von Navarin hielten die ganze Um Die Belagerung dauerte Schrecken. aber den ganzen Winter hindurch und dann spt in den Frh ling hinein. Bis zuletzt wurde jedes Anerbieten seitens des Paschas verworfen, und nur durch Sturm, nach einer helden mtigen Verteidigung, welche die Bewunderung der Philhellenen hervorrief, wurde endlich Missolonghi am 23. April 1826, einige englischen bereinkunft, er vonEpidauros erwhlte Direktion der militrischen und politischen Angelegenheiten Griechenlands" wie auch das Comite der Versammlung" hatten kein anderes Wirkungsmittel, als die Herausgabe der schon bekannten Prokla nach Abschlufs der russisch Tage obert1). - Die in der Versammlung mationen im Namen des Christentums und der Freiheit und dsn Appell an die christlichen Herrscher Europas, die pflichtet wren, ihre Glaubensgenossen, welche als die Wiedereroberung ihres Vaterlandes und Existenz anstrebten, Kampfes nicht zu moralisch nichts eine in der schwersten Krisis ihres ver anderes politische mehrjhrigen verlassen2). Sultan Mahmud konnte nun annehmen, dafs der griechische Befreiungskrieg ein Ende genommen hatte ; aufser einigen Pltzen, die noch von den Griechen gehalten wurden, aufser den noch nicht unterworfenen Inseln, die ein nicht mehr zu frchtendes kleines Piratengeschwader bewaffneten, aufser einer drftigen und kraftlosen Regierung, deren Mitglieder zu zahlreich und zu uneinig waren, um die Verteidigung ernstlich fhren zu knnen, 1) Trikupis. Der Versuch Fabviers gegen Negroponte mifslang; ebenda Vgl. Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. S. 370fr.; J. Planat, Histoire de la regeneration de l'gypte, Paris 1830, S. 258 ff. 2) Prokesch-Osten IV, S. 255 ff. S. 362 ff. Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen dessen Streit hatte Ibrahim, der Sohn des Vasallen in Kairo, macht unerschpflich schien, sein zu erwies sich dadurch nicht nur 311 usw. alles in seinen Hnden und als ein vom Glcke begnstigter sondern auch als nchterner, erfahrener Verwalter. Der Herrscher der Osmanen mufste dieses Werk mit geteilten Befehlshaber, Gefhlen betrachten: wenn einer seiner Seraskiere Morea unter htte, gewifs zufriedener gewesen als er es des Rebellenherdes durch die gypti Vernichtung schen und syrischen Truppen geschehen ist. Neid mufste sich in die Freude Mahmuds ber den endgltigen unleugbaren, glnzenden Sieg dieses Paschas, dessen Stellung jener der anderen in keinem Punkte vergleichbar war; mischen. Der Erfolg Ibrahims war ein Erfolg der Kriegsmittel und der Kriegfhrung Dadurch in europischem Stile, und beinahe nur ein solcher. sollte sich aber der Nachfolger, Schler und Bewunderer Selims III. das Unternehmen desselben und desto mehr bewogen fhlen worfen so wre er war, da die , Nachahmers seines nicht zum Mustafa Bairaktar Schattenkaiser im Vergleich zu erneuern. zur Wenn er reellen Macht Me hemed-Alis und seines Sohnes, die nun vier grofse Provinzen: gypten, Syrien, Kreta und Morea mit den benachbarten klei neren Inseln innehatten, herabsinken wollte, hatte er die Pflicht, ein Heer gleich dem des Vizeknigs zu bilden und fr diese militrische Schpfung, die eine Existenzbedingung fr die os manische Dynastie das Grollen und das osmanische Reich geworden des unzufriedenen fanatischen Pbels, war, die Wider setzlichkeit der reformfeindlichen Ulemas und den rebellischen Sinn der als stetige Drohung tscharen mit in Kauf in Konstantinopel gebliebenen Jani nehmen. zu Projekt Mahmuds war einfach und praktisch. Nicht Umgehung der Janitscharen, sondern gerade aus der Mitte derselben sollte das neue disziplinierte Korps der wirklichen", in Dienst" stehenden Soldaten, der Eschkindschis, entstehen. Jede Orta, d. h. Kompagnie, sollte 150 Krieger liefern, die gehrig unterrichtet und passend gekleidet werden sollten. Die Das mit anderen mufsten, gimenter den als wenn einschreiben Leute, die zur sie nicht vorzogen, sich in die neuen Re lassen, in den Listen gestrichen wer zu Verteidigung des Reiches nichts taugten 312 Zweites Buch. und auch nichts walter dieser Kapitel. In dem Wesir Mohammed- wollten. beitragen Selim und besonders in Hussein-Pascha Zweites dem war energischen Kopfabschneider" dem Ver selbst ein Janitschar , asiatischen Khodawendkiar des und des benachbarten Bosporus, glaubte der Sultan tchtige Werkzeuge fr die gefhrliche Neuerung gefunden zu haben. Auch der Mufti Mohammed-Tachir-Efendi galt als mit Selbst der Janitschar-Aga dem grofsen Plane einverstanden. Khodscha-Ili, wie auch der Schlsser Mohammed Dschelaleddin war am mit den obersten Offizieren des Korps berzeugt oder gewonnen worden. Die meisten hohen Wrdentrger und deren Rte, wie auch die Fhrer des Klerus wufsten ebenso gut, in was Sicherheit des Reiches einigen Tagen sollte geschehen fr das Wohl und die x). In einem grofsen Staatsrate, Zivilbeamte, Offiziere und Kleriker teilnahmen und sich frei aussprechen konnten, wurde ebenso die Verordnung an ' dem des Sultans fr die Errichtung achten dafs des Muftis , die der neuen Armee, wie das Gut militrischen Einrichtungen widersprechen, vorgelesen. Krieg gegen Venedig um den Besitz neuen den Vorschriften des Korans nicht Mahmud bezeichnete den Zeitpunkt, von welchem an Janitscharen ffentlich verkauft Moreas als den zettel der die zu Soldberechtigungs werden begannen. entsprungene bel und rief in warmen Worten allen Moslems zu, durch ein diszipliniertes und tch tiges Heer um das Land einen starken Wall zu errichten". Aufser Er das daraus zeigte der sich oben hauptschlichen, der angedeuteten Mafsregel beschftigte Erlafs, nach orientalischer Gepflogenheit, kaiserliche Wichtiges und Belangloses ordnungslos miteinander zu verbinden, mit der pnktlichen Ordnung der Offizierstellen und den Ein knften der Befehlshaber, wie auch der Bekstigung der Gemeinen, Siehe die ersten i) Kapitel des Werkes Assad-Efendis, welches fran Precis historique de la destruction du corps des Janissaires" und griechisch erst 1871 durch G. Polychroniades 'iOTOQixrf negiXrjifjig rijg xaraaTQocpfjg zoC adfiaTog Tv yevibersetzt worden ist. Vgl. Andreossy, Constan tadqwv ; Konstantinopel tinople et le Bosphore, passim. In von Sax a. a. O. S. 208 wird auch das noch nicht bertragene Werk Dschewdet-Efendis benutzt. Etwas auch in zsisch schon 1833 durch Caussin de Perceval " Planat a. a. O. S. 118 ff. Kampf mit der Sultan Mahmuds gegen die Griechen Bestimmung Bestandteile des legung der Bekleidung Exerzierpltze, mit der Aufzhlung der Reglements, mit der detaillierten Aus der neuen Mission 313 usw. des Imams in den neuen Ortas, mit der Bewaffnung der Soldaten usw. Alles in allem weniger als 46 Punkte, von den nicht gezhlten Vorschriften abgesehen (27. bis 28. Mai). Trotz allen Unterschriften und Siegeln, die verlangt und auch erlangt wurden, trotz der feierlichen Vorlesung der Staats akten seitens des Janitscharenagas vor den Truppen und dem Versprechen der Soldaten, sie auch mit ihrem eigenen Blute besiegeln zu wollen", war ein Widerstand der durch die Ver ordnung Mahmuds geschdigten Elemente sicherlich zu erwarten. waren Die und nicht es schlechten Leute ", von denen der Wesir in der Versamm lung gesprochen hatte, begannen sogleich ihre gefrchtete Kri tik" zu ben in der Hoffnung, wie ehemals eine Revolution zu gunsten der alten Gebruche und gegen die christlichen", frnkischen" Neuerungen hervorrufen zu knnen. In der Nacht die Unzufriedenen, d. h. vom 15. zum 16. Juni begaben sich der grfste Teil der Janitscharen, auf den Atmeidan, den durch solche Szenen und Kmpfe berhmten Hippodrom, wo ihre Ka serne stand und auf welchem die dschis schon begonnen hatten. nach dem Leben und wollten Aber die diesmal vllig. bungen Konstantinopel frheren Fhrer und Alliierten Manche Offiziere der Eschkin folgten in Brand setzen. mangelten ihnen nicht; die ihrem Rufe blieben dem Sultan treu; kein wollte sich mit ihnen vereinigen, und der Pbel Ulemas und Softas anderes Korps Konstantinopels tigen, geliebten neuen Sie trachteten ihren Widersachern war und (Theologen) schon gewhnt, jedem Winke des tatkrf gefrchteten Herrschers zu gehorchen. Die Rebellen raubten das Haus des Wesirs, der abwesend die Kpfe der schlechten verlangten gebieterisch Herrn. Das Berater ihres hergebrachte Programm der milit rischen Meutereien wurde auch diesmal pnktlich erfllt. Schon war aber der Wesir angekommen und bald erhielt er von Mah mud, der die hchsten Wrdentrger empfangen und ihnen krftig zugeredet hatte, die Erlaubnis, die heilige Fahne hervor war, aus; zuholen. sie Sogleich setzten sich Toptschis, Marinesoldaten des Zweites Buch. 314 Said-Efendi, Dschebedschis, Zweites Kapitel. Ulemas und Studenten Sultan Achmedaus mit Feuerwaffen und Geschtzen Janitscharen. Platze gegen den wollen der Giaurs Die Waffenbungen Losungswort der zum Kampfe bereiten Keinen einzigen Stein aus dem neuen milit Atmeidan in Marsch. wir nicht!" vom war das rischen Gebude werden wir herausreifsen lassen", war die stolze Antwort Mohammed -Selims, der den Angriff auf die verwilderte, wogende Menge leitete. Den Paschas Hussein und Mohammed gelang es aber nicht, sie ohne hartncki schwer in die gen Kampf, in dem Fanatismus und Verzweiflung der Kanonen, dem Feuer vor Selbst zu bezwingen. Wage fielen, planlos hin und her das ihre Kaserne bald in Brand setzte, zogen die Aufstndischen nicht den krzeren, und ein wohlgezielter Schufs eines jungen Unter offiziers vereitelte allein ihren Versuch, durch eine der aus dem Atmeidan fhrenden engen Gassen zu entschlpfen und die Stadt Auf dem erwhnten Platze Sultan rufen x). zu den Waffen zu Nachricht, dafs die Schlacht Niedermetzelung der Unbotmfsigen ihren Achmeds erhielt der Wesir die frohe sei und die beendigt Fortgang nehme. Der konstantinopolitanische Pbel beteiligte sich eifrig an der Vertilgung der anspruchsvollen, durch ihre Frechheit unertrglich gewordenen Sldlinge. Gegen Abend schwebten sieben Leichen an der alten Platane, inmitten des von Whrend der Nacht wurden dann Toten gefllten Kampfplatzes. Pforten Konstantinopels und an anderen strategischen Punkten alle ntigen Mafsregeln getroffen; der Wesir und der Mufti blieben mit der heiligen Fahne in ihrem bisherigen Quar tier. Am folgenden Tage ordnete man die Hinrichtung aller Schuldigen an, darunter des Dschebedschi-Baschi selbst, und ihre Leichen wurden vor die Platane geworfen 2). Tatschlich existierten in Konstantinopel nach einigen Tagen keine Janitscharen mehr; die Anzahl jener, die sich in den Pro vinzen befanden, war aber noch sehr bedeutend. Nun ging der Sultan an die feierliche Abschaffung dieses Korps fr alle In einem Staatsrate, der in der Achmedijeh gehalten Zeiten. an den i) Vgl. Mac-Farlane II, S. 149 ff.. 2) Siehe auch G. Rosen, Geschichte 1866, I, S. 8 ff. der Trkei, 1826 1856, Leipzig Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen wurde, vereinigten sich alle Teilnehmer zu an 315 usw. demselben, um dieses Niemals mehr sollten der Name und die Zeichen verlangen. Janitscharen, der unter Androhung schwerer Strafen, erwhnt wer Als Ruhestrer, als Feinde des Islams, als geheime die das Kreuz auf ihren Armen eingeritzt trugen, als den drfen. Christen, Spione im Solde testen schen der Griechen wurden die der berhm Nachfolger dem Halbmond der osmani Kmpfer fr den Islam unter Dynastie abgeschafft und mit Fluch Die belegt x). sieg reichen Soldaten Mohammeds ", Assekiri mansureiMohammedie", nahmen ihre Stelle ein. Die Muezzins verbreiteten von der Hhe Nachricht, dafs der betreffende Firman in Alle lobten das, Verlesung gelangen werde. aller Minarette herab die den Moscheen zur geschehen war", bemerkt der Beschreiber dieser fr das Durch die Auflsung der Reich heilbringenden Katastrophe. vllig verkommenen Kavallerie der Spahis und nderungen in den gefhrlichen Znften der Hamals (Lasttrger) und der Jangundschis (Feuerwehr), durch die Vertreibung der seit langem mit dem Janitscharenkorps brderlich zusammenlebenden Derwische was des verschrienen Ordens Hadschi Bektasch' - aus Konstantinopel und allen ihren Klstern, wie auch durch strenge Mafsregeln Brger und Soldaten, die sich nicht scheuten, ihr gegen die Bedauern um die Janitscharen ffentlich wurde das Reformwerk noch mehr Schau zur zu tragen, befestigt 2). Volk Mohammeds!", sprach der Sultan Ulemas, Krieger, erinnert euch nun, dafs ihr zu zu den Seinigen, einzigen einem Haushalte gehrt, betrachtet euch als Brder. Jene, die hoch stehen, sollen gegen die anderen freundlich und huldreich sein. Jene, die zu den Niedrigen zhlen, sollen gegen die Hochstehenden Alle Ehrfurcht und Verstndnis bekunden. das gttliche Wort wieder zusammen sollen ar die Geltung, Religion zu bringen, und die Vereinigung zu diesem Zwecke soll durch alle Jahrhunderte dauern." Um seine Gerechtigkeit zu bekunden und allen fr die geleistete Untersttzung zu danken, erklrte Mahmud feierlich, dafs er auf beiten, um des ersten unter den Propheten zum zur Blhen i) Vgl. Andreossy, a. a. O., Anhang. 2) Von Sax, S. 216 217. Drei Fhrer gerichtet. der Derwische wurden hin 316 sein Zweites Buch. Zweites Kapitel. althergebrachtes Recht, verstorbenen Kampf Sultan Mahmuds die Nachlassenschaft seiner im Amt dieses Wort Sklaven" usw. sprach er, der Refor und anderer reicher Personen einzuziehen, ver mator, nicht zichte. Zu einem der Teilnehmer des darum gehaltenen grofsen sprach er mit ungewohnter Freundlichkeit: Sie haben gealtert 1)." Im neuen Konstantinopel schien der Herrscher Diwans sehr inmitten seiner nach westlichen Gebruchen verfahrenden Beamten Europer zu sein. Noch im selben Monat Juni hielt der Sultan persnlich eine Inspektion der neuen Soldaten. Er ritt auf einem gyptischen Pferde und war von seinen berittenen Wrdentrgern umgeben. Das Volk zeigte bei seinem Er ein scheinen Freude" und bewunderte nach westlichem Muster geschulten Krieger. i) Assaf-Efendi, Kapitel tanzimat ou jours, I, Paris 1882, S. 7 ff. dann das Pelotonfeuer der xn. histoire des reformes dans Vgl. Engelhardt, La Turque et le ottoman depuis 1826 jusqu'a nos l'Empire Drittes Kapitel. Folgen des griechischen Auf Standes : von der Vernich tung der Janitscharen bis zum Friedensschlsse mit Rufsland. Vorlufig bedeutete aber die Vernichtung" der Janitscharen jedenfalls die Auflsung dieses alten, durchweg nutzlosen Korps keine belangreiche Mafsregel zur Verteidigung des Reiches gegen den einzigen im Felde stehenden Feind, die Rebellen Griechenlands. Der Krieg gegen die sprlichen, auf eigene Faust kmpfenden berreste derselben einmal fr immer dem gyp verlangte, anvertraut. Nach der Einnahme Missolonghis segelten ebenso die Flotte Mehemed-Alis wie auch jene des Sultans nach Hause, aber Ibra him selbst, als er nach Morea zurckkehrte, bereitete sich schon tischen Pascha fr von Morea, war der keine Hilfe Unternehmungen, zuerst gegen die Mainoten, whrend Truppen sich gegen Athen wendeten; auch wurde von der Besatzung von Patras in Brand gesteckt. Kalavryta Im Gebirge der Maina konnten aber die Truppen Ibrahims nur wenig ausrichten, und whrenddessen sammelte Kolokotronis in Nauplion wieder ein kleines griechisches Heer. Im August ein zweiter der die Einwohner erfolgte Kriegszug gyptier gegen des Hochgebirges, die noch einmal bewiesen hatten, dafs sie nicht bezwungen werden konnten. Athen wurde schon im August die neue osmanischen besetzt und Griechen der und Philhellenen Akropolis eingeschlossen x). i) Trikupis IV, S. i ff., unter Fabvier Auch dort hatte sich besonders S. 69-70. in aber, bei 318 Zweites Buch. Eleusis , Drittes Kapitel. ein kleines Heer unter Karaiskakis gesammelt x) ; An jedoch auch diese letzten Freiheitsscharen besiegt und zurckgeworfen 2). Trotzdem die Griechen auch weiter nur als Piraten s) einiges Nennenswerte vollbrachten, fhlte sich die Pforte im Juni, nach so grofsen Opfern des Brgerkrieges und bei der fortdauernden Unzuverlssigkeit der Bevlkerung Konstantinopels und der nicht imstande, mit der vlligen Er neuen Truppen selbst, der russischen Forderungen weiter zu zgern 4). Schon fllung im Juni wurden die Efendis Seid -Mehemed Hadi und Mollahschon seit einigen Monaten war Dschanib Seid-Ibrahim Izzet nicht mehr am Leben als Vertreter fr die Konferenzen, die wurden fang 1827 des Nordens nicht auf osmanischem Boden, sondern in dem neueroberten nmlich in der alten genuesi dann moldauischen Hafenstadt Akkerman an der Dnjestr- russischen Gebiete Bessarabiens schen, mndung stattfinden sollten, missar fr , Graf Woronzow, Kom Bessarabien, und Ribeaupierre selbst waren zu rus ernannt. sischen Bevollmchtigten ernannt worden. Erffnung der Verhandlungen erfolgen. Der Reis-Efendi schien noch dieser auf dem zu Am 1. hoffen, dafs Juli sollte die Rufsland bei Standpunkt Vertrge beharren vorschlagen, keine Ausdehnung seiner bisherigen Rechte verlangen werde 5). Der grofse Freund 6) in Petersburg dachte aber an eine Auslegung der Vertrge, an eine Przisierung ihrer Vorschriften nach seiner Auffassung. Ribeaupierre war beauftragt, die Privilegien der und Gelegenheit keine neuen der Klauseln" " 1) Ebenda S. 88 ff. Ebenda S. 103104; Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. S. 427 ff. 3) Vgl. das Zeugnis des franzsischen Admirals de Rigny ber die infames depredations auxquelles se livraient les insulaires grecs", Prokesch-Osten IV, S. 263. 4) Antwort des Reis-Efendis, 13. Mai, ebenda S. 277 ff. Vgl. die Aufse rung des Zaren: Si la Porte n'avait point c6de, j'aurais ete oblige d'occuper les Principautes"; ebenda S. 269. 5) Sans elerer des pretentions hors des traites, sans introduire de nouvelles clauses, ni vouloir changer, etendre ou modifier des stipulations existantes etc.", ebenda S. 279. 6) Ebenda S. 278. 2) Folgen Frstentmer des griechischen Aufstandes 319 usw. Regelung der neuen Strogonows zu verlangen x) und auf der Erfllung des Bukarester Vertrages auch in betreff der Serben zu bestehen; im Fall, dafs sich die Verhandlungen in die Lnge ziehen sollten, hatte er mit der Besetzung der rum nischen Lnder zu drohen 2). Eine Regelung der asiatischen Grenze, deren Ergebnis zur Zurckgabe einiger Festungen an den Sultan fhren konnte, wurde einfach verweigert 3). Fr die Frstentmer und Serbien wurden zwei Separatakte in Vor durch den ersten war die Pforte verpflichtet, schlag gebracht: sich mit Rufsland ber die Absetzung der rumnischen Hospodare" zu verstndigen, diesem die eventuelle Abdankung der selben offiziell zur Kenntnis zu bringen, keine neuen Steuern ohne Rufslands Einwilligung einzufhren 4) ; durch den zweiten sollte sie mit den serbischen Abgeordneten verhandeln, und zwar ber die Kultusfreiheit, die Wahl der Hupter der Nation, die Unabhngigkeit der Justizausbung und der Verwaltung von der Einmischung der osmanischen Befehlshaber, ber das Verbot der Niederlassung von Moslems auf dem Lande, aufserhalb der Besatzungen, ber das Recht der Serben, die den Trken ge hrenden Gter zu verwalten und deren Einknfte in jhrlich einmaliger Abzahlung zu entrichten, wie auch ferner die Kopf Grenze feststellen zu lassen , die der Donau nach dem Plane an " steuer selbst einzutreiben und mit ber ihre zu Berechtigung, Schulen, errichten, leibung der und endlich ber die ausgesonderten i) Vgl. oben S. 206 ff. 2) Prokesch-Osten IV, 3) Rufslands Siehe die russischen ihren Pssen frei zu Buchdruckereien und geeigneten Mittel reisen, Spitler zur Einver Distrikte Serbiens in das Mutterland" 5). S. 281 ff. Vorschlge, auf das Recht fr solche ebenda S. 285 ff. Auch Mchte, die keinen Zutritt die zum Ansprche Schwarzen haben, vorzusprechen und die Forderungen der russischen Untertanen gegen Barbaresken, und zwar seit 1806, wurden nicht vergessen; ebenda S. 287. 4) Die brigen Punkte enthielten, wie gewhnlich, Steuerbefreiung fr zwei Jahre, Handelsfreiheit usw. Es wurde festgestellt, dafs die Frsten ber die An Meer die zahl der Beschlis und die Person ihrer Befehlshaber zu entscheiden haben. la nation la liberte 5) Les conditions de cet arrangement qui assurera du culte, le choix de leurs chefs, l'exercice de la justice et d'une administration indpendante de l'ingerence des autorites ottomanes, la defense aux Musulmans, 320 Zweites Buch. Dieses bedeutete Frstentmer von Drittes die eigentlich Kapitel. der gnzliche Bevormundung seiten Rufslands und die Errichtung eines freien Serbiens. Was Trken an diesen ziehungen zum zu die sollten serbischen der Einspruches ist ziemlich unbedeutend gendert wurde, nchsten 18 Monate digt werden; des Bedingungen infolge im Laufe der : verkn Privilegien Mchte, die in freundlichen Be der Pforte standen, konnte Rufsland den Zugang fr nur solche Schwarzen Meere und erlangen, zwar ausschliefslich inso , Rufslands Handel damit in Verbindung stand. Was die Separatakten" betrifft, so wurde der Pforte das Recht zuer kannt, die von den Versammlungen der Bojaren (Diwans) nach allgemeinem Einvernehmen" (accord general) der Einwohner erwhlten Frsten nicht zu besttigen, aber eine Beratschlagung weit .,, mit russischen Hofe dem Rufsland erhielt war auch nur das auf der Basis des Hattischerifs von dungen ; in diesem Punkte Recht, bei den Frsten Konsuln in die 1802, mit Heranziehung seines Willens, die Befugnis hatten, die Steuern festzusetzen Minister in ausbe durch den und erst auf dessen Befehl durch die Konstantinopel, Jassy und Bukarest, Vorstellungen anzubringen; Frsten konnten ein fr allemal die Anzahl stellen, aber nicht auch ihre Offiziere Punkte der Status quo den Frsten und den Bojaren in welchem wurde; zwischen ernennen, 1821 beibehalten von die fest der Beschlis sollten und geregelte gerechte ber spezielles Reglement" dessen Redaktion nichts Bestimmtes vorlag den rumnischen Lndern die ntige Ordnung zurckgeben. In krzerer Fassung waren nun auch die Privilegien der Serben unverndert ge Verhltnisse eintreten und ein blieben. Dies l'exception aux ist des Inhalt garnisons Serviens d'administrer Musulmans et d'en en der bloc, verser de recueillir les des des Staatsaktes vom forteresses, de s'etablir dans le pays, la faculte la regie des biens-fonds appartenans aux eux-memes revenus eux-memes passeports; enfin il leur merkwrdigen sera dans leurs mains la permis capitation et d'etablir des moyennant une somme de voyager librement ecoles, des annuelle avec imprimeries leurs et des et il sera avise aux moyens propres pour que les districts separes de la Servie y soient reunis de nouveau"; ebenda S. 289 290. hpitaux, Folgen des griechischen Aufstandes 321 usw. September 1826 a. St., welches Rufsland, ohne einen Tropfen zu vergiefsen, und nur durch eiserne Konsequenz dem un sicheren und zerspaltenen Europa gegenber und durch die kluge Benutzung aller neu eingetretenen Tatsachen gewonnen hatte x). Vergebens verwahrte sich der Sultan gegen manche dieser von seinen Bevollmchtigten zugestandenen Punkte ; er mufste zuletzt zu dem neuen Vertrage den die Russen Konvention" nennen wollten seine Zustimmung geben 2). Im Grunde war er doch dafs die des zufrieden, Forderungen grofsen Freundes" nicht weiter und auf ein anderes, viel gefhrlicheres Gebiet ausgedehnt Die anderen Fragen 3) erfllten ihn mit viel grfseren wurden. Besorgnissen, und er war wirklich dankbar gegen den Zaren, dafs er, der brigens die Griechen als Rebellen und als einen politisch vllig unreifen Faktor betrachtete, nicht fr diese Partei ergriffen hatte, und zwar in einer Zeit, wo der englische Gesandte Stratford Canning mit der hellenischen Regierung" in Beziehungen stand und aus ihren Hnden schon im April das Projekt eines grofsen, ausschliefslich christlichen Griechenlands unter trkischer Suzernitt und englischem Schutze, aus allen rebellischen Provinzen gebildet 4), in Empfang nahm. Schon war aber Rufsland auf dem Wege, nicht nur sein griechisches Projekt bei der Pforte vorzubringen, sondern sogar nebst England auch die anderen Mchte fr eine neue, und dies mal wirklich zwingende Aktion zu gewinnen. 25. Blut , , " Nach einem bereinkunft vom neuen Notenwechsel zwischen den nach der April verbndeten Kabinetten wurde, mit Bezug auf die bevorstehende Ankunft Ribeaupierres in Konstantinopel, ein sofortiges gemeinsames Vorgehen verabredet. Der russische Gesandte selbst sollte das russisch-englische Protokoll dem ReisEfendi vorlegen mit der Drohung, bei einer Weigerung der 1) Auch 2) ber 4. ebenda S. 290 ff. der Bevollmchtigten in Konstantinopel fragmente" II, S. 719. Vgl. Hurmuzaki X, Studil i documente " XXI, S. 36 ff. 3) D'autres questions" (Prokesch-Osten IV, S. 277). 4) Memoire vom 29. April; ebenda S. 259 ff. die Ankunft zember siehe Acte ai Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 21 am 15. De zum Datum; 322 Zweites Buch. Drittes Kapitel. Pforte, auf die Verhandlungen einzugehen, die trkische Haupt stadt, zusammen mit seinem englischen Kollegen, zu verlassen ; er sollte gelegentlich auch noch weiter gehen und die Anerkennung der am griechischen Unabhngigkeit" in Aussicht stellen 8. Dezember erklrte sich Frankreich bereit, an x). Schon dem Pazifikations- schlug sogar vor, die Verabredung vom Vertrag zwischen allen fnf Mchten zu ver 4. April Preufsen zeigte sich besonders froh, an dem wandeln 2). glor reichen" Unternehmen, ein christliches Volk vor dem Ruin zu retten, teilnehmen zu knnen3). Was sterreich betrifft, so glaubte Metternich fest daran, dafs er allein ganz klar wisse, was er wolle 4) : eigentlich htte er gewnscht den Sultan zu einer nachgebenden Politik gegen die Griechen bewegen zu knnen, eine pacification octroye ", die seine Stellung gegen und wollte Rufsland nicht noch mehr herabgewrdigt htte 5) werke teilzunehmen ; es in einen " , , nicht einmal den Griechen ein Frstentum Morea gegnnt wissen 6). brigens, bei aller Betonung seiner freien Aktion", befahl der Wiener Kanzler dem Internuntius von Ottenfels, sich, soweit es der Ttigkeit seiner Kollegen zu beteiligen, ohne aber die gehrigen Schranken" zu berschreiten und die alten Freunde in Konstantinopel durch die von den anderen ausgesprochenen Drohungen zu verletzen 7). So konnte denn der Zar die Wahrnehmung machen, dafs der Wiener Hof in den hauptschlichsten Punkten" mit ihm schon einverstanden sei 8). Zugleich aber verlangte er von seinen Alliierten, dafs fr den Fall einer Weigerung oder Zgerung der Pforte auch andere, energische Mittel 9) in Betracht gezogen wrden und zwar : mglich wre, an , 1) Ebenda S. 310. 2) Propose de convertir 4 en un traite avril"; ebenda S. 318. 3) Antwort vom 4. Januar 1827; ebenda 4) Nous seuls savons bien decid6ment ce 5) 6) entre les Cours le protocole du S. 321 ff. que nous voulons"; ebenda S. 331. Ebenda S. 333. Ebenda S. 299. 7) Vgl. ebenda S. 310, 311, 319 320. 8) Ebenda V, S. 3. 9) Statt der Anerkennung der Unabhngigkeit der Griechen wollte der Zar des Folgen Vereinigung griechischen Aufstandes 323 usw. der betreffenden Geschwader und Mafsregeln auf Anlangen der trkisch gyptischen Flotte zu verhindern, und gelegentlich auch weitere Mittel2)", das heifst selbstverstndlich: der Krieg, den aber die Meere dem x)", namentlich das um geschwchte Pforte, durch den Glanz unserer Waffen" er schreckt, wahrscheinlich vermeiden wrde. Nur unter diesen Bedingungen zeigte sich Rufsland bereit, einen frmlichen Ver trag fr die Pazifikation Griechenlands mit den anderen vier Mchten zu schliefsen 3). Schon im Januar 1827 tat Stratford Canning, der englische Konstantinopel, die ersten Schritte fr die Zwang vermittlung auf der Basis eines tributpflichtigen griechischen Staates. Die Antwort des Reis-Efendis war nicht zweideutig. Der Sultan beharrte auf seinem frheren Standpunkte: durch gttliches Gesetz, durch das Recht der Eroberung und durch die feierliche Anerkennung aller Mchte sei er der rechtmfsige Herrscher der Gesandte in rebellischen Provinzen, und Hofe das Recht zuerkennen, stndischen Untertanen zu der sich vor schmeichelte, er werde niemals sich zwischen ihn stellen der 4). einem fremden und seine auf Fr den englischen Minister, Ankunft Ribeaupierres eine Ver pflichtung seitens der Pforte erreichen zu knnen, war es ein harter Schlag. Er versuchte dennoch, durch eine umfangreiche Note ein wahres Memoire das zugleich die Bedingungen der Griechen umfafste, Mahmud von seinem Entschlsse abzubringen 8). Aber ebenso glaubte Minciaky selbst, der brigens die nahe , , Ankunft seines Gesandten sehr ungern aufnahm, die ganze Sache lieber die Anknpfung diplomatischer Verbindungen mit denselben in Aussicht stellen; ebenda S. 17. 1) Reunion des escadres et mesures navales"; ebenda S. 9. 2) Moyens ultrieurs." 3) Ebenda S. 16 ff. 4) Sa Hautesse, etant, par la loi divine, par le droit de conquete et par la reconnaissance solenneile de toutes les Puissances, le Souverain legitime des provinces actuellement en 6tat d'insurrection, Elle ne reconnaltra jamais aucune Cour trangere le droit de s'immiscer entre Elle et Ses sujets revoltes "; ebenda S. 24. 5) Ebenda S. 2526, 27 ff. 21* 334 Zweites Buch. Drittes Kapitel. x). Frankreich und beson ders England, zeigten vorlufig zurckhaltend 2). Nun langte auch Ribeaupierre an, nachdem er in Jassy und Bukarest wie ein Knig empfangen worden war und die feier lichen Reden der Frsprecher der dankbaren" Frstentmer angehrt hatte. Sogleich wandte er sich an die Pforte mit einem Prestige, das einem Geschftstrger nicht zustehen konnte. Alsbald dem Reis-Efendi erffnen zu sollen , sich bemerkte der trkische Minister den mit keinen tat sein Widerspruch zwischen dieser gegebenen Versprechen, und dem in Akkerman Haltung neuen Forderungen neuen mgliches, um hervorzutreten sein Verhalten zu 8). Der Gesandte erklren. Lieber den lieber die Krieg, dingungen Verdrngung nach Asien, als auf solche Be zugunsten der rebellischen Rajahs eingehen, war die Antwort stolze preufsischen des selbstverstndlich Die Reis-Efendis4) Vertreters von auf den Miltitz gegen Sultan keinen Dazwischenkunft des Mitte Mrz machte Eindruck. grfseren Seinerseits tat der durch das herausfordernde Auftreten Ribeautief pierres Stratford gekrnkte Canning sein mgliches, um sich Vermittlung des ebenso schwachen Inter durch die freundliche nuntius mit dem hnger der Ideen neuen trkischen Minister Pertew Dschanibs, zu vershnen , einem An 5). Am 4. April erklrte dieser , dafs das Protokoll 1826 in den Augen seines Herrn nicht nur vllig Jahre nichtig sei, vom weil Rufsland ebensowenig wie England das Recht htte, ber Besitzungen des Sultans zu entscheiden, sondern sogar die Bedeutung eines Attentats" gegen die Ehre und die Interessen der Trkei habe 6). die Whrenddessen brachten die in London renzen, die England Verhandlungen noch 1) 2) Schritte 3) 5) 6) gehaltenen Konfe gaben, die erste Stelle in den behalten, den Abschlufs des Allianz- den Trost zu Ebenda S. 2627. Brief, in dem benachrichtigt, ebenda S. 33 Ebenda. Der Ebenda S. 34 ff. Ebenda S. 39 40. Ebenda S. 41 42. Stratford Canning 34. 4) Ebenda. die Griechen von seinem Folgen des griechischen Aufstandes 335 usw. Vertrags zwischen allen fnf Mchten nicht. Das weitere Drngen der Vertreter Rufslands , Englands und auch Frankreichs fhrte nichts, ebensowenig Einflsterungen des Internuntius, dafs der Sultan selbst die Initiative nehme, um der Halbinsel und dem Archipelagus eine brgerliche Organisation" zugeben1). Bald kam die Nachricht nach Konstantinopel, dafs die neue Re gierung des im April fr sieben Jahre als Gouverneur" er whlten Kapodistrias und die neue militrische Fhrung der be wie die zu whrten Philhellenen Cochrane knnten, und dafs die nach einer ehrenhaften 2000 und Church Griechen von der nichts ausrichten Akropolis Athens 30. Mai durch de Rigny, den franzsischen Befehlshaber der nach dem Archipelagus ge Kapitulation schickten Schiffe, weggefhrt Ibrahim, von Messenien am worden seien2). Zugleich erntete Deli- Achmed -Pascha untersttzt, in Achaja und bedeutende Erfolge gegen die Rebellen; die Ver der Provinzen treter Trikala, Janina, Akarnanien, Lepanto und Negroponte flehten den konstantinopolitanischen Patriarchen an, ihre Vershnung mit dem Sultan zu befrworten 3) und die osmanische Flotte, 9 Fregatten, 18 Briggs und Goeletten unter Tahir-Pascha wandte sich nach Navarin, ohne dafs jemand erraten konnte, was sich dort, in diesem alten, verlassenen Hafen vor den politischen Zuschauern Europas bald abspielen sollte 4). Am 9. Juni schon hatte Mahmud durch eine feierliche Erklrung den Mchten seinen Standpunkt 5) rckhaltlos klar gelegt. Er sei ein unabhngiger Herrscher, und die Griechen Rebellen gegen seine gesetzmfsige Macht. ber die Freiheit" und Neutralitt" als Beweggrnde der Handlungen Europas spottete er bitter. Mit einer Handvoll Ruber 6) knne doch ein Kaiser keine Vertrge schliefsen. Die gleich am Anfang , , , " Vgl. die fr den Reis-Efendi von Ottenfels vorbereitete 67 70. 2) Trikupis, zum Datum; Mendelssohn-Bartholdy a. a. O. S. 429 ff. 3) Prokesch-Osten V, S. 113. 1) Note, Ebenda S. 50. ebenda S. 4) Ebenda. 5) Ebenda S. 71 ff. 6) Une troupe de brigands." 336 Zweites Buch. Drittes gegebene Antwort der Pforte werde darin gipfelte die ganze Antwort x). Damals schon hatte auch wieder eine Weltrolle getrieben, Kapitel. immer dieselbe Frankreich, zu spielen, von sein" , dem Wunsche das russische Projekt Preufsen konnte angenommen 2). keine unabhngige Politik befolgen, und nur sterreich verwahrte mit allen seinen Drohmitteln sich gegen die Errichtung eines freien griechischen Staates und Ribeau der bewaffneten Aktion gegen die hartnckige Pforte. mit Pertew Efendi ber die in Akkerman ange oder nicht angenommene Verpflichtung Rufslands, pierre haderte nommene die - griechische Frage nicht mehr zur Sprache zu bringen8). Barsch verfuhr der rohe Reis-Efendi gegen alle anderen Gesandt schaften, jene sterreichs nicht ausgenommen 4). Am 6. Juli wurde in London der Vertrag zwischen vier Mchten, England, Rufsland, Frankreich und Preufsen, auf der schon bekannten Basis hinderung die unterzeichnet. der Ausfahrt der Die gyptischen sterreich manchmal angegriffen worden von Fassung erhalten: ganz andere Griechen der Ver Klausel und trkischen Schiffe, war, hatte eine sie schien sich auch gegen die wenden und enthielt die gemeinsame Verpflichtung, mglich war, jeden Zusammenstofs zwischen den kriegfhrenden Teilen zu verhindern" 5). Auch darum kmmerten sich aber die Trken gar nicht. Alle politischen Faktoren des Reiches teilten gewifs die Ansichten des Grofsdolmetschers IssakEfendi, dafs die heutigen Moslems nicht mehr die frheren zu insoweit es seien, dafs sie der Faulheit nicht mehr frhnen und sich nicht ein schchtern liefsen mit der 6). Sie drohten mit verzweifelten Mafsregeln, Gefangennahme der Kaufleute und mit dem Massenmord i) La toujours " la reponse que la Sublime Porte 2) Ebenda S. 3) Ebenda S. 93 ff. Ebenda S. 9596. 4) a donne des le commencement sera meme"; ebenda S. 73. 76 ff. 5) By preventing, as far as possible, all parties"; ebenda S. 110. 6) Nous ne sommes plus aujourd'hui les nous laissons point effrayer"; ebenda S. 101 ff. collision between the Musulmans d'autrefois contending ; nous ne Folgen der an der griechischen Aufstandes Juli2). Selbst der Donner Serailspitze wird", fgte er kalt hinzu, den 10. am lichen Entschlufs des Sultans nicht ndern Am 16. an 337 usw. Zu allem sind wir bereit", sagte der Reis- Christen1). Efendi selbst des die unerschtter 3)." richteten die Gesandten die erste Juli der Kanonen Aufforderung 31. August die zweite, worin eine Frist von fr die Annahme des Projektes angegeben wurde4). Pforte, am 15 Tagen Als sie kein Gehr Verhinderung der land versuchen. fanden, wollte man Verbindung Ein Sendung nun Mchte der die gypten zwischen vorgesehene und Griechen ging nach Kairo, Mehemed-Ali mitzuteilen, dafs sie die Ausfahrt der 92 Schiffe starken, unter Muharem-bei und dem Franzosen Tellier im Hafen um von Alexandrien stehenden Flotte nicht gestatteten. Die Mitteilung zu spt, und schon war die Flotte nach den Ksten kam aber abgesegelt, angeblich um Hydra anzugreifen. Auf dem langen Wege erschien nun kein Schiff der Alliierten, um die Auf forderung zur Umkehr an die Befehlshaber zu richten. Von den europischen Fhrern befand sich nur Codrington in der Nhe Ibrahims, im Hafen von Nauplion, whrend de Rigny vor Milo stand. Am 19. September erklrte der erstgenannte dafs er keine weiteren militrischen Operationen der schon in diesen Moreas , Gewssern befindlichen Ankunft gab klrung. Am kund, dafs auch Schiffe taten dann 22. Bei gestatten knne. seiner franzsische Vizeadmiral dieselbe der beide, vor sie, kraft des im Juli geschlossenen Vertrags, mchtigt seien, Er Navarin, Ibrahim-Pascha er durch militrische Mittel einzuschrfen. dieses Wenn bei dieser Gelegenheit ein einziger Kanonenschufs auf Flaggen abgefeuert werden sollte, so wrde er den osma unsere nischen Flotten verhngnisvoll werden 5)." Darauf 1) Ebenda. tout v6nement"; ebenda S. 2) Nous sommes pr6pars 4) Ebenda S. m 112. 3) Ebenda. cette occasion un seul coup de canon tait 5) Si donc pavillons, il deviendrait fatal aber die war Stimmung wurden fr die nach aux flottes Konstantinopel geschickt; so kriegerisch, und tire contre noch griechischen Frage weitere ebenda S. 126. am 103. ottomancs"; ebenda S. 126. bei weitem nicht friedliche Lsung der erfolgte nos In London im Oktober Instruktionen 338 Zweites Buch. Drittes Kapitel. 25. die ruhige mndliche Antwort Ibrahims chen ihre Feindseligkeiten fortsetzten x) sei hngiger Kriegsherr und folglich obgleich , dafs kein unab er Instruktionen neue seinem Herrn erwarten msse; auf sein Ehrenwort nichts unternehmen die Grie von versprach er wollen. Dafr wurde ihm die aber, vorlufig Verproviantierung, und zwar unter berwachung seitens der euro pischen Schiffe, zugesichert. Sogleich suchten die beiden Be fehlshaber, die sich angeblich ber die friedlichen Absichten ihrer Mchte im Gegensatz zu den feindlichen Rufslands ausgelassen haben sollten 2), einen sicheren Hafen fr ihre Schiffe. Am Oktober 1. schienen zu aber die gyptisch - trkischen Schiffe unter Patrona-bei und Ibrahim selbst, die den Hafen von verliefsen, sich gegen Patras, das doch den Trken und Navarin nicht den Rebellen gehrte, wenden zu wollen. Dem Winke zurckzuziehen, gehorchten jedoch die sich wieder Codringtons, Fhrer des Geschwaders. Auch die im Innern gegen die Maina mar schierenden Truppen wurden aufgehalten. Als die Moslems in der Nacht doch wieder absegeln zu gefeuert. wollen gegen sie Um schienen, wurde die Gewifsheit von den haben, Englndern dafs kein neuer Versuch von der Flotte gemacht werden wrde, trafen nun die englischen und franzsischen Schiffe, wie auch die russischen unter dem Kommando Heydens vor dem Hafen zu , von Navarin , um die Kurz vorher gyptier und Trken zu Ibrahim, der abwesend berwachen 3). neben der erging Weisung, die Flotte nach Konstantinopel und Alexandrien zu rckzuschicken, der unsinnige Befehl, Morea sogleich zu ru men 4). So standen die Ad murale in der Erwartung des erwnschten Kanonenschufs der Codrington die Gelegenheit gegeben htte, Ibrahim zu bestrafen 5). Vielleicht wufsten die russischen Diplo maten besser als die anderen, dafs der einzige Kanonenschufs" zwischen zwei sich feindlich gegenberstehenden Flotten, von denen die eine der Trger des alten mosleminischen Religionsan war, , 1) Ebenda II, S. 170. 3) Trikupis, zum Datum. 4) 5) Prokesch-Osten J'avoue que j'ai 2) Ebenda. II, S. 173. senti le d6sir de punir ces offenses"; ebenda V, S. 130, Folgen des griechischen Aufstandes 329 usw. hasses und der in der letzten Zeit sehr schwer zu verhindern tischen Seemacht wre eine Verbleiben bedeutete erfolgte die aufgehuften Krnkungen war, Rckzug der trkisch-gyp unsgliche Schmach gewesen. Ihr Der war. nahe bevorstehende Schlacht. tatschlich entfernten , gegen den Willen jener , die der diplomatischen Kanzleien aus es von Herzog Diese ihren von Clarence hatte aber Codrington ausdrcklich erlaubt, Pulver zu Gelegenheit sich darbieten sollte"1) dahin gebracht hatten, am 20. Oktober, und endete mit der Vernichtung der mosleminischen Schiffe. An diesem Tage lagen vor dem Hafen von Navarin 6 eng verschiefsen , wenn die lische und 5 franzsische Schiffe ; die russischen waren der nach mittags erfolgten Einfahrt erst spter gefolgt. Die Flotte Ibrahims bestand aus 3 Linienschiffen, 4 grofsen und 19 kleineren Fregatten und zahlreichen Briggs, Korvetten und Brandern, und fhrte 1994 lag Ibrahim fern, einen Kampf zu beginnen, und mehr, da der oberste Befehlshaber abwesend war. Die mosleminische Seemacht nahm keine angreifende Stellung ein, sondern begngte sich eine neue Ordnung zu treffen, um den freundschaftlich anlangenden Schiffen Europas Platz zu machen. Als aber ein englisches Schiff sich gegen die trkischen Brander wandte, sie zur Entfernung aufforderte und sie zu berwachen sich anschickte, wurde trkischerseits gefeuert. Ohne Erklrungen abzuwarten, antwortete darauf eine englische und eine franzsische Fregatte mit Kugeln. Nun fiel auch der erste gyptische Ka In einigen Stunden nonenschufs und wurde mit Jubel begrfst. war das ganze Geschwader des Sultans mit 6000 Mann, darunter auch Kranke und Verwundete, schonungslos niedergeschossen. Der Sieg" war vollstndig", und jener Codrington, der am meisten dazu beigetragen hatte trstete sich ber die geringen Verluste der Alliierten mit der Bemerkung, dafs die Mafsregel, deren Folge die Schlacht gewesen war, absolut notwendig er schien, um den Vertrag nicht illusorisch zu machen 2). Geschtze. Es dies desto , " , " 1) Ebenda II, S. 173, Anm. 2) La mesure dont la bataille cessaire pour ne pas rendre le traue* etait la consequence, gtait absolument illusoire"; ebenda V, S. 130. n- 330 Zweites Buch. Die einer verliefsen Sieger von Drittes sogleich Kapitel. den Kampfplatz, und nur ihnen, der russische Admiral, schien der grfslichen die ganz ungewhnlichen Verhltnissen zu sein, Tat recht froh entsprungen falschen der und war Stellung entsprach, die Rufslands Drucke dem beeinflufst, Europa, unbeugsamen eingenommen hatte. Er empfahl, eine Landung vorzunehmen, Koron und Modon anzugreifen und die gyptier nun wirklich und unverzglich aus Morea zu vertreiben. Als dieser Vorschlag nicht angenommen wurde, blieb er im Archipelagus allein, da sich Codrington, wie vor seinem eigenen Gewissen fliehend, nach Malta begab, whrend Rigny die Unverfrorenheit hatte, vor Smyrna zu erscheinen, dessen Pascha Hussein die besonnene Energie bewies, die ntig war, um die Hinmetzelung aller Franken durch die in schrankenlose Wut geratenen wilden Anatolier, von selbst dann, als der tolle Angriff Fabviers (29. Oktober bis auf Chios geschehen war, zu verhindern. Am 24. Oktober, vier Tage nach der Schlacht, lange jedoch vor dem Eintreffen der Nachricht in Konstantinopel, hatte der Grofswesir Mohammed-Selim den Entschlufs gefafst, den Waffen stillstand mit den Griechen einzugehen. Die Zhigkeit der Mchte hatte ihn besiegt, und so verlangte er nichts anderes, als durch die Vermittlung sterreichs, der aufrichtigen und wahren Freundin 8. November) unter allen ihr Mchten", sich mit jenen rechtloses die Vorgehen schworen hatten. Alles, zu vershnen, die durch bedauernswerte was bisher Krisis heraufbe geschehen ist, soll als nicht geschehen betrachtet werden, und die Beziehungen der Freundschaft und des guten Einvernehmens zwischen der Pforte und den Hfen wie frher und ohne irgendwelche nderung wiederhergestellt werden 1)." Er war nicht wenig berrascht, als die schon benachrichtigten Vertreter der alliierten Mchte am 30. anfragten, wie die Pforte ein Vorgehen gegen ihre Flotte betrachten wrde; er liefs antworten, dafs sie keine Meinung haben knne ber ein Kind, das noch nicht geboren sei. l) Que tout ce qui a eu lieu par le passe soit et que les liens de l'anfitie et de la bonne Cours soient retablis S. 125 126. comme par le passe* intelligence et sans regarde comme non avenu de la Porte alteration avec toutes les aucune"; ebenda Folgen Am 2. des griechischen Aufstandes 331 usw. November liefs der Reis-Efendi die Dolmetscher der Ge sandtschaften zu sich rufen, schlechten Nachrichten um von ihnen die Erklrungen ber die ber die Flotte des verlangen, forderte Entschdigungen und das so fortige Aufgeben der griechischen Frage seitens der Mchte, die einen solchen Frevel erlaubt hatten. Am 3. gaben die Gesandten durch dieselben Dolmetscher die mndliche Erklrung, dafs die Schlacht durch den Wortbruch Ibrahims und die Herausforderung Sultans erhalten hatte : zu er er seitens seiner Matrosen heraufbeschworen worden der Fall Sultan zu sei, und dafs gewifs beklagenswert sei, aber keinen Krieg mit dem bedeuten habe. Die Entrstung Mahmuds und seiner Minister konnte nun alle keine Worte finden, so Rcksichten dafs sie in ihren der Drohungen gewhnlichen Diplomatie verund scheute sich seinerseits Stratford nicht, von gafsen, Canning der notwendig gewordenen Teilung des osmanischen Reiches zu sprechen x) ! Als eine schriftliche Note im Sinne der mndlichen Mitteilungen vom 3. anlangte, wollte der Reis-Efendi die Ge sandten als einfache, eines Verbrechens schuldige Privatleute vor sich rufen um ihnen schwere Bedingungen zu einer Ver vorzuschreiben. zeihung Schon waren die Befehle gegeben, um alle Moslems fr einen heiligen Krieg zum Heere des Sultans zu rufen, schon war der Bosporus fr alle Schiffe geschlossen, als die Note an den Internuntius erging, welche von den am 9. November unziemlichen Vorschlgen", den ebenso unerlaubten wie wenig berechtigten Ansprchen"2) der Mchte, von dem ebenso feind lichen wie unerhrten Attentat"3) von Navarin sprach, Entsch digung, Aufgeben der griechischen Sache und Genugtuung ver langte und die Beziehungen zu den Gesandten abbrach"4). Die ersten zwei Forderungen wurden am 10. entschieden ver weigert und die Erfllung der dritten nur darum zugestanden, , 1) 2) fondes U, S. 184185. Propositions incongrues", pretentions Ebenda en aussi inconvenables droit." 3) L'attentat aussi hostile qu'inoui"; ebenda S. 132. u 4) Suspension momentanee ; ebenda S. 130 133. que peu 332 Drittes Zweites Buch. weil sie den nichts Gesandten blieben als leere Worte anderes Reis-Efendi dem erfolglos. Kapitel. Pertew enthielt x). gemachten Der Bericht Ibrahims ber die Ankunft Tachir-Paschas aus Die von Besuche Schlacht, die Navarin machten die Wiederaufnahme gewhnlichen diplomatischen Beziehungen nur noch schwie riger 2). Am 24. des Monats fand eine Unterredung mit allen Nur Be drei Gesandten statt, die gleichfalls fruchtlos endete. der gnstigungen" wollte die Pforte, die einen guten Pascha und den Griechen ehrliche Kodschabaschis einzusetzen geruhte, teilen; sie htten sich unterwerfen. einfach zu er Das eigene Haus kennt der Herr besser als ein anderer ", lautete die einem Sprichwort entlehnte Begrndung dieser Auffassung der grie chischen Frage, die durch das Ereignis von Navarin den Ge mtern der Trken noch schrfer eingeprgt worden war. Eine Organisation Griechenlands knnte doch nur eine religise sein, wie die althergebrachte unter dem Patriarchen von Konstanti nopel 8) ! Nur nach Annahme ihres Standpunktes wre die Pforte geneigt, auf den Waffenstillstand, eine Aussetzung der Feind seligkeiten gegen die Rebellen", einzugehen4). Aber dafs aus den aufstndischen Provinzen ein blofs tributpflichtiger Staat der Griechen wrde, dazu knnte sie um keinen Preis ihre Einwilligung geben, selbst wenn die Gesandten ihre Drohung, Konstantinopel verlassen, zu verwirklichen dchten. Seinerseits urteilte Mah mud, durch das Unglck in seinem Entschlufs noch mehr be zu dafs die Erlassung des rckstndigen Kharadschs und schuldigen Entschdigungen, wie auch die Steuerbefreiung ein ganzes Jahr wohl gengen sollten 5). strkt, der fr Psse wollte die Pforte den Vertretern der alliierten Mchte nicht trost Der ausfolgen, sie sollten sich aber, wie Strogonow 182 1, ge einschiffen; ihrer Abreise wrde nichts im Wege stehen. grofse 1) 2) 3) 4) 5) Staatsrat Ebenda S. 133 Ebenda S. 187 ff. Ebenda S. 192 Ebenda S. 195. Ebenda S. 197. vom 2. Dezember hatte 135. 194. Vgl. V, S. 136. die Punkte des des Folgen griechischen Aufstandes 333 usw. Julivertrags mit Entrstung zurckgewiesen x). Wenige Tage darauf erfolgte auch wirklich die Abreise der Gesandten. Die Pforte begngte sich damit, bei den betreffenden Kabinetten Protest zu erheben 2) ; dann rief der Sultan in einer am 20. des Monats abgehaltenen Notabeinversammlung alle Moslems zum Kriege fr Glauben und nationale Existenz" gegen das treulose Europa auf, das die Rechtglubigen durch Rajahs ersetzen wolle, und be sonders gegen die unersttlichen Ansprche Rufslands 3), das die Griechen zur Revolte aufgestachelt und durch seine Rnke" die westlichen Mchte verleitet habe. Mann, und In zu feindlichen Morea verfgte Taten gegen ber Ibrahim den Trmmern der Flotte aus 54 Schiffe wiederherstellen lassen Dieses alles liefs Zaren, kalt: aber den von die Pforte 20 30000 Navarin hatte er 4). einzigen Gewinner im Spiele, Anfang an wollte er die Besetzung der Frstentmer und den Krieg gegen die Pforte, aber mit Ein mit Ausnahme willigung von ganz Europa, und dieses Ziel war der feindlichen Haltung sterreichs und der Zurckhaltung Preu schon fsens, das seinen Gesandten nicht zurckgerufen hatte, erreicht. Die Stunde der Erklrung mufste nur ein wenig den von verzgert werden, und zwar, bis die westlichen Mchte zur An erkennung der vlligen Rechtlichkeit dieses Schrittes bewogen worden seien. Schon am Programm, aufgestellt. eine 6. Januar Auslegung Da der Sultan der Konvention rechtmfsigen von 1828 und hatte Nikolaus I. Vervollstndigung fr Serben sein des neues frheren, und Rumnen im Sinne Akkerman nichts getan hatte, da er den Einflufs Rufslands nicht und selbstverstndlichen anerkennen wollte, da neuerdings die russischen Untertanen Beleidigungen und Verlusten ausgesetzt gewesen waren, so schlug er vor brigens ohne jede Absicht, sein Reich durch Annexionen zu vergrfsern seine Heere im Namen manchen , 1) 2) Ebenda II, S. 197 ff. Ebenda S. 200. 3) Ebenda S. 202 4) Ebenda II, S. -203; 204. V, S. 140 ff. 334 Zweites Buch. der Alliierten ber Frstentmer bis Drittes Kapitel. den Pruth setzen ihrer Erfllung zu lassen und des auf die seitens der Julivertrags Beschlag zu legen; whrenddessen wrde den alliierten Mchten die Aufgabe zufallen, das Meer mit ihren Flotten zu berwachen ja diese an den Dardanellen und vor dem Serail zu Pforte , erscheinen reifsen zu lassen, vielleicht auch die Pltze Moreas zu und Alexandrien anzugreifen. Vorlufig an sich sollten die Mchte das Vorgehen der Gesandten, ihre Abreise und Ein schiffung gutheifsen und den Londoner Vertrag als Grund zu ihren knftigen Handlungen ansehen, die Rumung Moreas ein schrfen und auf der endlichen Festsetzung der Grenzen des neuen Staates Hellas, wie auch der Freiheit der Durchfahrt am Griechen werden verproviantiert und die europischen Konsuln fr Griechen Bosporus bestehen. Die ihnen eine Anleihe besorgt, land sollen sogleich ernannt werden. Um die Pforte noch mehr zu erniedrigen, drfe sie gezwungen werden, Vertreter auf eine neu trale Insel des Archipelagus zu schicken, um dort mit den Unter hndlern und den ihr diktierten griechischen Bevollmchtigten" Frieden Monaten dies nicht unterzeichnen; erfolgen wrde, wie auch, die zu vorlufigen Vertrge, welche einer berbringen htte, in acht Tagen wenn wenn der Paschas selbst den binnen an zwei die Pforte der Donau nicht annehmen wrde, so sollten die russischen Generale das Wort haben. Zugleich wurde zu Vermittlung sterreichs als unwrdig erklrt und mit Ent rstung zurckgewiesen x). Niemals hatte ein in Europa lebender Diplomat mehr Khnheit, mit rcksichtsloser Brutalitt gepaart, in einem Schriftstck zum Ausdruck gebracht. Anfang Mrz lud Rufsland, das nun entschlossen war, unter dem Vorwande, dafs die Pforte seinen Handel schdige und seine Ehre angreife, die Frstentmer zu besetzen 2), und diesen Entschlufs in einer Beilage der Petersburger Zeitung rck sichtslos verffentlichen liefs 8), den englischen Alliierten zur Teilnahme am Kriege gegen die Pforte ein, die durch ihre Prokla mation an die Ajans Asiens eigentlich die Feindseligkeiten gegen die i) 2) 3) Ebenda V, S. 145 ff. 169 ff. II, S. 216 ff. Ebenda S. Ebenda Folgen des griechischen alle vier Mchte erffnet habe. Aufstandes 335 usw. In London hatte man aber nun den Zweck dieser diplomatischen Umtriebe schon gengend er um sich zu einer entschiedenen Weigerung, auf diesem kannt, Wege weiterzugehen aufraffen zu knnen x). In der Antwort , wies Lord Dudley auf die ungewhnlichen Kriegsvorbereitungen Rufslands hin; er betonte, dafs Europa keine Ehrensache gegen ein schwaches und zersplittertes Reich" verfolgen knne, dafs England kein Interesse daran habe, die Trken fr immer zu Politik ruinieren, und dafs es keine enge und selbstschtige 2) " antreten wolle. Am 9. Mrz verwarf der Reis-Efendi, nachdem er die Grie chen durch den Patriarchen von Konstantinopel wieder zur Unter werfung innerhalb von telnde Anerbieten drei Monaten ermahnt sterreichs, das doch in hatte, das vermit gemilderter Form ebenso den leitenden Prinzipien der Pforte zuwider war, da es langsame Emanzipierung Moreas in Vorschlag brachte 3). Nach wiederholtem Drngen erwirkte jedoch der Internuntius zufriedenstellende Erklrungen an Rufsland, sowohl in betreff der Konvention von Akkerman, wie auch ber die Behandlung der russischen Schiffe im Bosporus 4). die Schon hatte aber Zar Nikolaus dem sterreichischen Ge sandten Grafen Absicht auch die seines nichts Zichy offen erklrt, dafs seine Vorgngers gewesen sei, und dafs ihn mehr hin knne, gegen die Trkei mit bewaffneter Hand vorzu gehen6), sei es auch, dafs das osmanische Reich zusammen dern strzen sollte 6) " : vor in den Frstentmern allem wollte er dadurch seinen Einflufs endgltig befestigen, ein freies Serbien schaffen und besonders diesen engen Kanal Konstantinopel" Die Griechen erklrte Nikolaus als seinen Schiffen ffnen 7). von 1) Ebenda V, S. 163 fr. 2) troite et egoiste." 3) mancipation administrative et limitee"; ebenda S. 180; vgl. II, S. 214, 218 ff. 4) Ebenda S. 220222. 5) Ebenda V, S. 204 ff. 6) Dt-il en rdsulter la chute de l'Empire ottoman"; ebenda S. 208. nos vaisseaux"; 7) Cet troit canal de Constantinople, qui est ferme ebenda S. 210. Zweites Buch. 336 eine abscheuliche von nichts verlangen gadegeneral", fgte er matischen Verhandlungen versteht 1)." erklrte er brigens, die Ansicht der und er sehr wufste dafs gut, Unter dem Vorwande Reiches, die nationale Ehre diese In der griechischen Frage anderen Mchte aus teilen, zu verschiedenen Beweg eines hellenischen Staates die end grnden in der Errichtung gltige Lsung sahen 2). die Wrde des Kapitel. Rebellen, und fr sie wollte er erlangen. Ich bin nur ein Bri hinzu, der nichts von Politik und diplo Nation und nichts Drittes , ,, die Ehre des russischen Namens, die Unverletzlichkeit seiner Rechte und " verteidigen und rchen zu wollen, erfolgte am 14. April die Kriegserklrung 4). Die Truppen Wittgensteins, das 6. und 7. Infanteriekorps, betraten die Moldau auf breiter Front, durch die Furten von Sculenl, Flcii und Vadul-luI-Isac, angeblich um ihre Privilegien zu schtzen"; der alte Frst Ioan Sandu Sturdza wurde am 7. Mai unter Bewachung gestellt und nach Bessarabien gefhrt. Ein Diwan von Grofsbojaren bernahm die Ver waltung unter russischer militrischer Leitung. Am 1 2. hielt General major von Geismar, von Minciaky, der die Stelle eines General konsuls bekleidete, empfangen, seinen Einzug in Bukarest, und nach einigen Tagen fand sich dort auch Generalleutnant von Roth an der Spitze eines Besatzungsheeres von 40000 Mann ein 5). Frst Ghica verliefs das Frstentum nicht, hatte aber an der neuen Regierung keinen Anteil 6). Die Jger Kimotschenkos nahmen Galatl ein; Ibrail-Brila, wo sich 4000 Trken befanden, wurde sogleich belagert 7). Craiova endlich besetzten schon am zur Freude der von den Vidiner Trken bedrohten 21., grofsen 1) Je ni aux actes 8) ne suis qu'un gne>al de brigade qui " diplomatiques ; ebenda S. 211. n'entend rien la politique 2) Ebenda S. 215. 3) L'honneur du nom droits et celle de notre 4) Ebenda S. 216 russe, la dignite de l'Empire, l'inviolabilite gloire nationale." 217. Mitteilung der ebenda S. 281 ff. 5) Hurmuzaki X, S. 445 ff. 6) Ebenda S. 447 448. 7) Acte i fragmente" II, S. 726 727. Kriegserklrung an den de ses Wesir, Folgen des griechischen Aufstandes 337 usw. Bevlkerung, die Kosaken des Oberstleutnants Zalotarew x). Der Zar selbst erschien, ohne Jassy berhrt zu haben und ohne den moldauischen Metropoliten zu empfangen 2), Ende Mai vor Ibrail, um sich nach einigen Tagen wieder nach Bessarabien zu begeben. In der Festung, die sich dem Grofsherzog Michael ergab, wurden 278 Geschtze erbeutet 3). Vor Ende Juni waren die bedeutendsten Pltze der Dobrudscha, von Tultscha mit 2000 Mann Besatzung und mehr als 90 Kanonen und von Mcin gegenber Ibrail bis Hirsova, Kusgun, Kstendsche und Mangalia in russischem Be sitz 4) : das Generalquartier des dritten Korps, das durch die Furt von Issaktsche gekommen war, stand im Dorfe Karassu. Von Bukarest marschierten nun die Truppen Roths zuerst nach Hirsova, wobei sie sich den Anschein gaben, auch die Dobrudscha be setzen zu wollen, richteten aber ihren Angriff auf Silistrien, das von zahlreichen Trken erfolgreich verteidigt wurde 5). In Asien nahmen Admiral Mentschikow und Vizeadmiral 23. Juni Anapa nach einer schweren Belagerung, die Tage gedauert hatte, dann Poti und andere kaukasische Schlsser ein 6). Kars fiel in den Besitz der von Paskiewitsch befehligten Russen, nach einem khn unternommenen Sturme, schon am 23. Juli, und im selben Monat teilte auch Achalkalaki dasselbe Schicksal. Das von Ksse- Mahmud tapfer verteidigte Achaldschik hielt sich nicht lnger: Anfang August wehte die Greigh am volle 40 russische Fahne auf den alten Wllen der berhmten starken auch in Ardahan drangen die Eroberer ein 7). TrMahmud, der die Kriegsnachricht am 11. Mai erhalten hatte, sich wieder an sein Volk gewendet hatte und in allen Moscheen Hilfe gegen den Feind verlangen liefs, marschierte der berwinder der Janitscharen, Hussein-Pascha, vor Ende Mai nach der nrdlichen Grenze, whrend aus Asien Festung; kischerseits , nachdem Sultan 726, Nr. i; vgl. Erbiceanu, Istoria Mitropoliel Moldaviel, 1888, S. 437 ff. 2) Acte i fragmente" II, S. 728. 3) Erbiceanu a. a. O. S. 441 ff. 4) l-.benda. 5) Ebenda. 6) Ebenda S. 443. 7) Zusammenstellung bei Rosen I, S. 73 76; Juchereau de Saint Denys, Histoire de l'Empire Ottoman IV, Paris 1844, S. 76 ff. i) Ebenda S. Bukarest jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 22 338 Zweites Buch. Drittes Kapitel. wilde fanatische Bauern Anatoliens und unter lautem Jubel Smyrna , nach ber schlagen 3. Juni verffentlichte des Gebirges Konstantinopel ein Memoire, in gegen sie dem Rufsland zu Am x). strmten die Pforte rechtmfsiges Vorgehen Vertrags- und Kurden bereit, sich gegen jeden Christen und ihr aus legte 2). Ohne sich in irgendwelcher Weise an den Feindseligkeiten zu beteiligen, glaubten aber die westlichen Mchte, ihre Stellung gegen ber dem neuausgebrochenen Krieg nher bezeichnen zu sollen. Frankreich htte gern, um der ffentlichen Meinung Genugtuung zu verschaffen, das russische Projekt in betreff Griechenlands an genommen. England schien, besonders nach dem Siege der der Lord Aberdeen das Ministerium des ufsern ver Torys, schaffte, durch die Handlungsweise und die schon offenkundigen Ansprche des Zaren verletzt, und es wehrte sich gegen die Erweiterung der Grenzen des neuen Staates ber den Isthmus von Korinth hinaus 8). Nur in einer neuen Konferenz konnten die Meinungsverschiedenheiten ausgeglichen werden, und eine solche wurde Mitte Juni in London erffnet 4). Im Laufe dieser neuen Verhandlungen wurde die bedeu tendste Frage: die der Grenzen des zu errichtenden Staates, nicht entschieden; wollte doch der Prsident" Kapodistrias, nachdem er die Hauptstdte des Westens durchreist hatte, nicht weniger als das ganze Festland mit Thessalien, alle Inseln des Archipelagus, mit Chios und Samos, ja mit Kreta selbst und, da mit noch nicht zufrieden, auch Kleinasien haben, in welchem Falle Sultan Machmud der Kanzlers geworden demtige Vasall des gewesenen russischen wre 5). Auch ber die Zugehrigkeit zum osmanischen Reiche dachte doch England selbst an eine 1) Vgl. Mac-Farlane II, S. 174 ff. 2) Prokesch-Osten V, S. 283 ff. Vgl. von Moltke, Feldzug in der europischen Trkei, 1828 und 1829, Berlin 1877. 3) Vgl. Prokesch-Osten a. a. O. S. 236, 240, 242, 254. trkische 4) Ebenda S. 260 ff. 5) Ebenda II I, S. 547 , S. 236 ff. ; nach Correspondance du comte Der russisch 2. Ausgabe, Capodistrias " des Folgen griechischen Aufstandes vllige Unabhngigkeit x) beide Fragen sandten an sollte von wurde den nichts 339 usw. entschieden. ber Konstantinopel abgereisten aus die der Reis-Efendi schon am Ge 29. Mai die freund liche Einladung, nach Konstantinopel zurckzukehren, vergebens und mit den Vertretern der Griechen gerichtet hatte 2) mit jenen allein, weil der Sultan zu einer solchen Zusammenkunft doch keine Vertreter schicken konnte 3) auf der Insel Korfu verhandelt werden. Aber Frankreich verlangte und erhielt, auch mit Englands Einwilligung, aus Furcht vor einer Dazwischenkunft Rufslands Ehre, mit seinen Soldaten Ibrahim Pascha aus entfernen, der, von den im Februar erhaltenen Truppen sendungen bedeutend verstrkt, mit 30000 Mann diese Provinz fr das Reich htete und drohte, beim geringsten Anlafs ber Morea die Isthmus den - zu zu marschieren und Feuer und Schwert die dieser diente verwsten 4). das Land verheert" habe und dafs selbe nrdlichen Am Gebiete mit September wurde harte Entschlufs dem Reis-Efendi mitgeteilt; als Vorwand die doppelt falsche Aufserung, dafs der gyptische Pascha zu zu unterwerfen. 20. nicht imstande sei, das Selbstverstndlich blieben im Archipelagus er England wie Frankreich, ja wie Rufsland selbst neutral" wie frher 5). Ungeachtet der zwischen Codrington und Mehemed-Ali am 9. August geschlossenen bereinkunft erschien, nur einige Tage nachdem die Gesandten sich in Korfu versammelt hatten, die aus 80O0 Mann bestehende Avantgarde des Generals Maison am Die gyptischen Schiffe, die am Meerbusen von Kalamata. 1. September vor Modon eintrafen, machten aber dem Sieges trumen von neuen Kmpfen um die von Dichtern besungene hellenische Freiheit bald ein Ende: sie waren gekommen, um ebenso V, S. 265. S. 282 283. Die wandte sich Anfang Juli 1) Ebenda 2) Ebenda Die Pforte Die Antwort desselben ebenda S. 297 nach Antwort Guilleminots auch an Wellington, ebenda S. 294 295. ebenda S. 296 297. 299. 3) Erklrung des Reis-Efendis, 11. September: Konstantinopel; ebenda V, S. 301 302. 4) Ebenda II, S. 247 ff. 5) Ebenda V, S. 272 273. er lud die Gesandten wieder 22* 340 das Zweites Buch. Drittes Kapitel. Expeditionskorps Ibrahims einzuschiffen. Ibrahim Morea verwaltet, dafs den kaum von So grausam hatte 600 Gefangenen, Franzosen wehige in ihrem Vaterlande Gegen den Vertrag bemchtigten sich die auch der Festungen, wozu sie nur selten Gewalt ge brauchen mufsten; die trkischen Einwohner liefsen sich ruhig seiner Gewalt waren, die in bleiben wollten. nach Asien abfhren. teilung nur der Nachdem auch die zweite und dritte Ab Truppen Frankreichs angelangt 4. Oktober das Land, treuer Diener seines Kaisers und waren, verliefs Ibrahim als tapferer Soldat, als Anhnger der strengsten Prinzipien der Menschheit mehrere Jahre zugebracht hatte 1). Das Werk der Ungerechtigkeit ist vollbracht und der selbst am rchende Gott wird diges Volk, Die Geschrei Sorge bis fr er als darber richten dessen nicht verlassen. wo ... hoch uns Er wird zu ihm haben wir ein unschul gestiegen ist, der gttlichen Vorsicht berlassen, die durch ihre ewigen Beschlsse ebenso das Los der Kaiserreiche wie jenes der einzelnen Personen 2)," hatte der Reis-Efendi Ende September auf Ermahnung des Internuntius geantwortet, der nun lenkt Griechenlands beinahe dieselbe Politik wie die anderen eine neue in betreff vertrat8). Aber gegen die verhafsten Russen wollte sich der Sultan mit allen Mitteln, die ihm zur Verfgung standen, wehren. In Schumla stand Hussein-Pascha, in Varna der Kapudan Izzet Mechmed. Der Wesir selbst setzte sich - am 2. August4) in Bewegung. Die armenischen Provinzen, wo Kars und Akaldschik fielen, wurden von ihren Verteidigern entblfst, damit diese in Bulgarien mit mehr Erfolg Widerstand leisten knnten. 1) Ebenda II, S. 266268; vgl. S. 328 ff.: der trkische Protest gegen Besetzung der Schlsser; vgl. Trikupis a. a. O. ; Pellion, La Grece et les Capodistrias pendant l'occupation francaise de 1828 1834, Paris 1855; Souvenirs historiques de Dragoumis", trad. par J. Blancard, Paris 1890; J. L. Lecour, Excursions en Grece 1832 33, Paris 1834. 2) Nous en avons abandonne' l'issue [des affaires] a la Providence, qui par ses decrets eternels dirige les destinees des Empires, comme le sort des individus"; Prokesch-Osten V, S. 303; II, S. 302. 3) Ebenda V, S. 299 300, 302 tf. 4) Ebenda II, S. 258259. die Folgen des griechischen Aufstandes 341 usw. Whrend, Ende September, auf Wunsch Rufslands die frucht in London wieder be losen diplomatischen Auseinandersetzungen x), deren einziges Ergebnis war, dafs die Pforte zu direkten Verhandlungen mit den Griechen auf einer Insel des Archipelagus eingeladen und Rufsland zu Feindseligkeiten im Mittelmeer ermchr tigt wurde 2), focht man um Schumla, wo die Russen am 23. Juli angelangt waren, und Varna, wo der Zar selbst befehligte und wo auch der Admiral Greigh erschienen war. Noch in der Nacht gannen 6. auf den 7. Oktober wurde ein russischer Sturm zurck geschlagen. Jussuf-Pascha, der mit den Russen geheime Be vom ziehungen hatte und einen Friedenskongrefs in Odessa vor schlug3), war gesonnen, die Stadt endlich zu bergeben, aber der Kapudan-Pascha bestand auf einem bis zum ufsersten gefhrten Widerstand. Nach einigen Tagen, am 11., mufste sich auch der in der Festung eingeschlossene Kapudan in die traurige Notwendigkeit fgen. Er legte sein Schwert und jenes seiner Soldaten ruhig ab und beschenkte den Sieger. Von 22000 Mann waren nur 6000 In nach einer heroischen Verteidigung am Leben geblieben. der Nhe wartete Bryones, aber ein neues, der Wesir hatte zahlreiche frisches Heer Truppen unter unter Omer sich, Dsche- laleddin-Pascha verliefs Konstantinopel mit 20 000 Mann 4) und der Winter war schon eingetreten 6). Tglich wurden in Kon stantinopel russische Kriegsgefangene gesehen was ungeachtet des Verlustes von Varna der Bevlkerung die besten Hoffnungen, endlich den Erbfeind besiegen zu knnen, gab6). , hatte das erste Kriegsjahr ein Ergebnis, und ein wichtiges gehabt: in der neuen Ordnung der militrischen und politischen Zustnde hatte das alte Reich der Osmanen nicht nur seine Widerstandsfhigkeit, sondern sogar Jedenfalls aufserordentlich 1) 3) Ebenda S. 286 ff. Ebenda S. 330. 2) ber den Ebenda V, S. 323324. Marsch der Trken nach Varna siehe auch II, S. 67: am 31. Mai verliefs der Seraskier Hussein mit 10000 Kavallerie, Konstantinopel, und nach drei Tagen folgte ihm Nuri mit 20000 Mann, darunter zwei Bataillonen Nisams. 4) Prokesch-Osten V, S. 340. 5) Ebenda S. 325 ff. 6) Jamais en effet on n'a vu a Constantinople tant de prisonniers et tant de trophees"; ebenda S. 330. Mac-Farlane Mann, meistens 342 Zweites Buch. Drittes Kapitel. ungemeine Begeisterung fr die Ideale Mahmuds bewiesen. Der Zar brach in der Hoffnung auf, bis Konstantinopel als Eroberer vordringen, die letzten milit eine trefflichen Geist, einen rischen Krfte des Sultans vernichten und das weitere Bestehen der Trkei keit seinem Grofsmute, von machen abhngig zu von seiner politischen Mfsig- Statt dessen hatte knnen. er einen russisch-trkischen Krieg wie die anderen gehabt, mit denselben Wechselfllen : langsam eingenommene Festungen, schwere Ver luste, die die russische Hartnckigkeit der osmanischen todes verachtenden Mglichkeit, zu mssen. Tapferkeit zufgte, und im die Frhling gefhrliche des Feindes marschieren gegen neue, frische Truppen In England urteilte man, dafs der Die war" x). gescheitert hatte als Folge nur versuchte Feldzug vllig der Sperrung Dardanellen Erklrung sterreichs und Englands, eine solche Mafsregel nicht einwilligen knnten, und noch strkere Abkhlung der Sympathien Englands dafs sie in somit eine die fr die Heldentaten des ehrgeizigen Brigadegenerals" Nikolaus2). entschlossen, nicht nur den Verteidigungs weiter zu fhren, sondern, trotz des Er Rufsland krieg gegen der von Pertew als skandals" bezeichneten Dazwischen folges kunft der Franzosen in Morea3), gegen jeden Versuch, ihr einen demtigenden Vergleich in der griechischen Frage aufzudrngen, So war die Pforte standzuhalten. Der hollndische Minister , der Nachgiebigkeit empfohlen hatte, wurde als toll" und Verrter" bezeichnet4). Niemals, aber entschieden niemals werde die Pforte in dieser Frage nachgeben", war die mutige Antwort des trkischen Ministeriums 5). In Morea, wo nun schon alle drei Mchte das Schutzrecht bernommen Anerkennung der neuen hatten6), Zustnde mochte alles geschehen: verweigerte aber die die Pforte ebenda S. 367. ber Mahmud schrieb grofse politische Tugenden bekundet habe: i) A completement echoue"; Aberdeen Ende des ,, II a Jahres, indubitablement lonte bien 2) 4) 5) en er lui-meme la hauteur d'une une position fermete de caractere et difficile et Ebenda S. 332. dangereuse 3) " ; une force de ebenda S. vo 368. Ebenda S. 333. Ebenda S. 335. Jamais, au grand jamais ebenda S. 333. 6) dafs Ebenda S. 343. la Porte ne cedera sur la question grecque " ; Folgen entschieden Sie x). Reue ber die des griechischen Aufstandes wufste Katastrophe vielleicht, England, das von Navarin erfllt wurde, gegen die Operationen auf das Gebiet Attikas, von der franzsischen Ausdehnung dafs 343 usw. gegen die von Frankreich ausgefhrte und von Rufsland gelobte " Raub- und Spoliationspolitik 2) und fr ein ehrliches und ver trauenswrdiges"3) Vorgehen, wie auch gegen eine Unabhngig keitserklrung 4) Griechenlands war. Seinerseits dachte Metternich noch an die Mglichkeit, Griechen und Trken mit einer neuen Organisierung Moreas auf Grund von brgerlichen Freiheiten" zufriedenstellen zu knnen 5). Schon seit dem Monat Oktober wirkten die sammen 6). Flotten der Mchte im Osten nicht mehr zu Wir werden nicht mehr schlafen", hatte der Reis-Efendi mit einer bei seinen tont 7). Vorgngern nach machte Vergebens lndischen Residenten der Vertreter Zaren ungewohnten Strke be Mifserfolg des nieder Dnemarks im Auftrage des ganz dem Friedensanerbietungen selbstverstndlich auf einer Basis, Ehrgeiz und dem Selbstgefhl Mahmuds unannehmbar war8). Gleichgltig waren diesem auch die 1829 erffneten Sitzungen der neuen Londoner Konferenz, die ber die Aus mit einer Linie dehnung des Tributrstaates Griechenland , die dem vom Meerbusen Inseln , Ambrakia bis Volo als nrdlicher Grenze, Zykladen nebst anderen benachbarten kleinen von mit Euba und den ber die Summe des zu entrichtenden Tributs und ber die Regierungsform, die 500000 Piaster jhrlich sich der monarchischen nhern sollte 9), deren Vertreter aus den 1 1) 2) Ebenda S. 340. Guilty of direct robbery and spoliation"; ebenda S. 355. Honesty and good faith ; ebenda S. 358. 4) Treaty of pacification and not for the independance of Greece"; ebenda Das englische Ministerium erlaubte den gyptiern, S. 354; vgl- auch S. 356. Dort landete der deutsche Lebensmittel nach Kreta zu bringen ; ebenda S. 360 ff. Abenteurer Baron Reinecke; ebenda S. 362. 5) Une de ces formes municipales ; ebenda S. 374. ber die Sendung " 3) " im Kaiser Franz' nach Petersburg VI, S. 36 ff. Auftrage Ficquelmonts 7) Nous ne dormirons plus"; ebenda V, S. 6) Ebenda S. 44. 8) Ebenda VI, S. 1. 9) Se rapprochera autant que possible des formes monarchiques chef ou prince chr6tien"; ebenda. 342. . . .: 344 Zweites Buch. Drittes Kapitel. damit war Dynastien in England, Frankreich und Rufsland nicht gewhlt werden sollte, ent eigentlich Rufsland gemeint schied x). Endlich kehrten aus Pors am 1 8. Juni die Gesandten Englands und Frankreichs zurck, und zwar um die Verhandlungen ber das Schicksal des griechischen Staates ohne Beteiligung erffnen Rufslands zu Gordons, eines von 2). Sie erhielten nur, nach dem Ausdrucke ihnen, Blumen, Frchte und unendliche Begrfsungen" 3). Damals, im Juni, wtete der Krieg wieder. Schon im Februar, nach der Einnahme von Sizeboli durch eine Abteilung ein ein der russischen Flotte, war der Grofswesir Izzet-Pascha facher Soldat, abgesetzt worden4). Vergebens aber suchte sein , Nachfolger Reschid die Festung wieder zu gewinnen. In Asien um den sich Taumifslang der Versuch Achmed Paschas sendevon Gebirgsbewohnern gesammelt hatten, die im vorigen Jahre eroberten Festungen den Russen wieder zu entreifsen. Mitte Mai zog der neue Befehlshaber der russischen Truppen, Diebitsch der auch die Serben aufzuwiegeln versucht hatte 5), gegen Silistrien, und zugleich marschierte General Roth gegen Prawadi, ohne aber das Vordringen des Grofswesirs aufhalten zu Nach dem heifsen Kampfe vom 25. mufste sich Roth knnen. zurckziehen 6). Ohne lnger vor Silistrien zu halten, vereinigte sich nun - , , Diebitsch mit Roth und berraschte den Wesir Reschid konnte aber immerhin nach einer bei Prawadi. grofsen, regelrechten Schlacht den Rckmarsch gegen Marasch antreten. In der Nhe des Passes Kuleftscha wurde er wieder angegriffen, und ein Zufall, die Explosion eines Munitionswagens, brachte Unordnung 1) 2) vom Nach Erlschen der regierenden Familie sollte auch die haben, an der Entscheidung teilzunehmen; ebenda S. 6. S. 4 ff., 46 ff., 92 ff. Vgl. den brigens milden Protest Rufslands Ebenda S. 4 ff. Pforte das Recht Ebenda Januar 1829; 3) Fruits and 3. 4) Rosen ebenda S. 13 ff. flowers and millions of O. S. 78. 5) Prokesch-Osten VI, S. 46. 6) Rosen a. a. O. S. 78 79. a. a. compliments " ; ebenda S. 47. Folgen des griechischen Aufstandes 345 usw. grfsten Teil der Geschtze verlor, ohne sich aber aufzulsen. Sogleich wurde, obgleich Reschid den russischen Sendung Fonton freundlich aufgenommen hatte und fr die Friedensverhandlungen, die der gttliche Wille als notwendig zeigte, sein Wort einlegte l), alles Ntige vorgenommen, um das starke Silistrien zur bergabe zu zwingen. Ende Juni verliefsen die Trken die schwer besch digte Festung, und schon war aus Asien die schlimme Nachricht eingelaufen, dafs der Seraskier Salih -Pascha und sein Gefhrte Hakki-Pascha im Gebirge Soghanlik am 17. Juni vllig geschlagen worden waren 2) und dafs der letztgenannte Pascha sich sogar unter den Gefangenen befnde; Erserum sollte schon am 25. Juni in die Reihen von Heeres, welches seines den Paskiewitsch erobert werden. verfgbaren Streitkrfte zu sammenzog, augenscheinlich bedrohte Schumla zu ver berschritten Roth und Rdiger, 14. 17. Juli, an der teidigen, Spitze eines starken Heeres lngs des Flusses Kamtschik das Balkangebirge. Kurz darauf erschien Diebitsch selbst auf dem neuen Kriegsschauplatz, um Mesembria zu besetzen; auch in die Ibrahim Russen ein. Die der Paschas Offensive Burgas zogen und Mehmed endete mit einer Niederlage bei Aidos. Ebenso Whrend Reschid flchteten sich die letzten Soldaten Khalil- Paschas in die Nhe Der Grofswesir Jamboli. retten die das um war nun gezwungen, wenn er Adrianopel zu berlassen und seiner wollte, Schumla seinem Schicksale seits das Gebirge zu berschreiten 3). Bevor noch diese entscheidenden Schlachten glaubte waren, die Pforte dadurch zufriedenstellen eines zu einer worden knnen, dafs sie ihnen die Erlassung fr 1) Prokesch-Osten VI, S. 6869. Naschid-Bei und Nuri-Efendi ernannt; ebenda S. 2) Denys 3) geliefert die Vertreter der westlichen Mchte die Rajahs in Morea mitteilte. zeigte sich der Sultan geneigt, allen Aufstndischen mit vlligen Amnestie einige Privilegien zu erteilen: neben Verzeihungsfermans Darin von Die Einzelheiten bei Rosen a. a. O. S. 105 ff. Ebenda S. 79 ff. a. a. Als trkische 76 77. O. S. 88 Vertreter ff.; Juchereu wurden de Saint 346 Drittes Zweites Buch. ein durch kaiserliche dem Statthalter Moreas sollte ernannter residieren; Verordnung der wiedereinzusetzenden Khodschabaschis Agenten des Statthalters wrden bei der Pforte Vertreter zwei Kapitel. das Kharadsch fr ein wurde grofsknftigen Zahlung Die Antwort der Gesandten kollektiven Form versprochen x). auf diese hohnsprechende Mitteilung (am 9. Juli) war eine rck sichtslose Erffnung ber die in London getroffenen Entschlsse 2). Auch nach dem Erscheinen der Russen jenseits des Balkans zeigte sich der Sultan keineswegs eingeschchtert. Er wufste dafs Konstantinopel keine leichte Beute fr den nur zu gut, russischen Sieger werden knne, und schon hatten sich in Asien angenommen werden; mtig erlassen und die Jahr Summen in einer der gegen Paskiewitsch und Burzow die Frsten der Tler", die beinahe unabhngigen Dere-Begs, sowie die Lasen des Paschas Trapezunt, Osman Khasnadar-Oglu, in Bewegung gesetzt; Burzow selbst fiel in einem Kample bei der Festung Baiburt 3). Am 30. Juli antwortete der Reis-Efendi den Gesandten Englands und Frankreichs, dafs die Annahme ihrer Bedingungen fr einen islamitischen Herrscher und einen rechtmfsigen unabhngigen Kaiser ganz unmglich sei 4). von , Bei Selimieh stiefsen am 12. August waren aber die Russen vom auf den Wesir, und letzten Heere des Reiches nur noch brig. Am 19. ergab sich das von 15000 Mann verteidigte Adrianopel; am 20. erschienen die Kosaken in KirkKlissi und Lle-Burgas, in Rodosto, Demotika, Ipsala, Enos. Dadurch stand ein grofser Teil des russischen Heeres vor der Hauptstadt selbst 5). Ein Verteidigungskorps wurde sofort in Konstantinopel gebildet, und der Sultan selbst sollte sich ins Lager von Ramis-Pascha begeben, wo er tatschlich, unter dem Schutze des Sandschak-Scherifs, am 10. seinen Einzug hielt6). elende Trmmer 1) 2) 3) 4) 5) 6) Prokesch-Osten Ebenda S. 63 ff. Rosen a. a. VI, S. 55 a. a. Vgl. auch S. 59 fr. O. S. 92. Prokesch-Osten VI, S. Rosen ff. O. S. Ebenda S. 91; vgl. kesch-Osten VI, S. 85. 69 8687; ff. nach Moltke ebenda S. 10 1: a. a. der Sultan O. S. in 364 ff. Daud-Pascha; Pro des Folgen griechischen Aufstandes 347 usw. Man hoffte sogar, Truppen unter Osman-Pascha gegen Adrianopel zu knnen x). Die Bevlkerung zeigte keine Unzufrieden schicken heit mit dem dessen entschlossene Ruhe auch Sultan, bewundert wurde Europern von den 2). August hatte dennoch der Wesir um einen Waffenstillstand gebeten 3) und Diebitsch schlug ihm Burgas oder Anchialos als Verhandlungsplatz vor4). Vor einigen Tagen war in Konstantinopel ein aufserordentlicher Gesandter des preufsi schen Knigs, General von Mffling, erschienen, der sich brigens im Auftrage des Zaren selbst der neuerdings seinen Vetter Schon 6. am , in Berlin besucht hatte im sollte ihm Seite stehen zur Sultans auf Morea; neigt, ihre Vertreter ins des beauftragte fr wenigstens diesen Diebitsch' auf die gehen 7). Als die Gefahr immer nher auch die kladen heer gebildetes zu konnte 16. an die Rechte sich Gesandten Akkerman rcken zu aus ge Nach schicken6). erbot sie zu erfllen einzu schien, nahm Morea und den der Zy tributres Griechenland, das ein kleines Land unterhalten am Royer aufgestellten Bedingungen erkannte ein er : sie der Londoner Konferenz neuerdings an: retten zeigte zu der von und auch Beschlsse zu Preis Lager wiederholtem Drngen Mfflings und sich, den frher abgelehnten Vertrag westlichen Mchte Resident 5). Das eine hoffte die Pforte Mahmud vorstellte; der schon als Vermittler mit einer hnlichen Mission Juni befugt wre, an8). Aber auch Mffling Mitteilung gelangen lassen, dafs Diebitsch die der Zweck seiner Mission schon erreicht sei"9). i) Ebenda. 2) There Sultan , that was won something admiration adventurous and and inclined man great in the character of the to take interest in bis cause " ; ebenda S. 81. Ebenda S. 7879. 3) 4) 5) Ebenda S. 79. 6) Ebenda S. Ebenda S. 79 ff., 8182, 83. 7) 85. 8) Ebenda S. 9192. 9) J'ai atteint le but a. a. O. S. 106 ff., nach de ma mission"; Ebenda S. 88. ebenda S. 94 ff. preufsischen Gesandtschaftsberichten. Vgl. Rosen 34S Zweites Buch. Tatschlich die waren Drittes Kapitel. Bevollmchtigten des Sultans, Sadik- Efendi und Kadri-Bei, schon im Lager des russischen Genera lissimus und ihr Auftrag war kein anderer, als jeden Verhand lungspunkt der Mfsigung und dem Gerechtigkeitssinn Seiner x). Die Nach Gefangennahme des Seraskiers war schon eingetroffen 2), der konstantinopolitanische Pbel hatte schon zu murren angefangen, einige gewesene Janitscharen mufsten hingerichtet werden und die Soldaten Osman -Paschas wollten ihm nur unwillig folgen; die zurckgekehrten Asiaten schien man so sehr zu frchten, dafs sie unverzglich auf das gegenberliegende Ufer geschafft wurden 3) ; eine neue grofse Majestt richt des Kaisers von Rufsland anheimzustellen" der des Falles Erserums und , Revolution schien bevorzustehen, urteilte, dafs das ernst bedroht sei Sultans nur Bestrzung schritt denn die Pforte Russen zur befindliche Mahmuds seiner Minister sehr und Nun brach auch der eiserne Entschlufs des 4). dem strkeren Willen des Schicksals. vor oder auch Leben und der franzsische Gesandte in irgendwelcher Weise Ohne Furcht zu bekunden schweren Friedenswerke. zum Um 5), die Nachgiebigkeit zu bewegen, erhielt das bei Mytilene englische Geschwader Befehl, vor Konstantinopel zu erscheinen; auch die franzsischen Schiffe des Admirals Rosanel mglichen Dazwischenkunft bereit 6). Der preufsische Royer begab sich ins russische Lager, um fr mildere Bedingungen zu sprechen 7) und seine Kollegen Gordon und Guilleminot taten ihr mglichstes, um Diebitsch aufzuhalten 8). Aber der Zar wollte sich grofsmtig bezeigen, die Auf richtigkeit seiner freundlichen Gesinnungen" 9) bekunden. Er hielten sich zu einer Gesandte , i) Les Efendis l'equite de crtion et 2) ont aussi l'ordre de S. M. l'Empereur Ebenda S. 104. 4) Leur 5) Sans ebenda S. existence tous emotion et comme se rendre en chaque chose de Russie"; ebenda S. 99. S. 112 la dis- 3) Ebenda S. 105. plus qu'a un fil"; ebenda S. 10 1. se fut agi de circonstances ordinaires " tient ne s'il 100. 6) Ebenda S. 102. 7) Rosen a. a. O. 9) En temoignage a Vgl. S. lopff. ff. de la sincerite de ses 8; Ebenda. dispositions amicales." ; des Folgen gab alle griechischen Aufstandes 349 usw. begngte sich mit der An Herrschaft in Georgien, Imeretien, zurck und Eroberungen erkennung der russischen Mingrelien und Guriel und der Annexion Akaldschiks. Um die Pforte fr lngere Zeit zu seiner Verfgung zu haben, verlangte und erlangte er eine Summe von 15000000 hollndischen Dukaten als Kriegskosten und als die geziemenden Entschdigungsgelder fr die russischen Kaufleute 1500000. Erst nach der vlligen Erfllung des Vertrags sollten die russischen Truppen das os Die Frstentmer erhielten die ehe manische Gebiet rumen. mufste sich nun, Giurgiu maligen Rajas und geben die Donauinseln wird werden und revidiert des jenseits die im November, Talwegs; ein Sanitts htte Donaulinie er ihr Tribut kordon, d. h. eine kleine Armee, die russische Offiziere bilden und befehligen sollen, zu bewachen; der Handel dieser Lnder mufste ganz frei sein und die rumnischen Flaggen auf dem Flusse geduldet werden. Somit waren tatschlich die ersten Mafsregeln getroffen worden, wenn nicht als eine Bessarabiens neue um die Moldau und Walachei, russische Provinz nach dem Muster wenigstens als einen Pufferstaat zwischen Mahmuds1) zu stellen. Serbien wurde durch die seit langem verlangten sechs Bezirke" abgerundet. Die Pforte mufste versprechen, die Beschlsse der Londoner , so doch Rufsland und das Reich Konferenz anzunehmen. Dies ist der Inhalt und geschlossenen am des 26. September in Adrianopel ratifizierten Vertrages 2) den der am 14. , sterreichische Internuntius als den hrtesten, den am meisten demtigenden, der jemals vom Sieger einem schwachen Feinde worden auferlegt den sei", unabhngigen ein als Mchten Der Versuch Mustafa-Paschas trkischen wo die tat intermldiaire 1) Osten, Die Aufserung et Zeichen, nicht mehr von dafs die Pforte Skutari, der an Festungen nicht bezwungen Gordons: independant Pourraient entre der Donau, worden bien etre destinees la Russie et la zu bezeichnete. zhle"3), Turquie"; waren, former un Prokesch- V: S. 231. 2) Auch ebenda. 3) Ce traite est le plus dur, le plus humiliant qui vainqueur a un ennemi faible"; ebenda S. 146. ait ete dicte" par le 350 Zweites Buch. erschien, am um die Russen 16. Oktober mit der Drittes Kapitel. Adrianopel zu verdrngen, endete Niederlage bei Arnaut-Kalessi x). aus Am 18. August hatte die Und dieses gengte noch nicht. der Konferenz Londoner angesichts Weigerung der Pforte, auf die Forderungen der Mchte einzugehen, die griechische Unabhngig noch nicht anerkannt, aber diese Mafsregel gewifs durch den diesbezglichen Vorschlag der Gesandten in Konstantinopel keit zwar angebahnt 2). Durch den Vertrag hatten sich die Trken zwar verpflichtet, die Beschlsse vom 6. Juli anzunehmen, aber gegen die neuerdings am 22. Mrz 1829 festgestellte Grenze, die dem neuen Staate auch die Insel Negroponte gab, strubten sie sich Seinerseits glaubte auch England dafs die mit Entrstung 3). der Grenzen und war der Metternich nderung ungerecht sei, unter solchen weitere Bestehen dafs Meinung, Bedingungen das des osmanischen Reiches ganz fraglich geworden sei"4). Erst am 3. Februar 1830 wurde der endgltige Beschlufs in der griechischen Frage gefafst, und er war fr die Pforte sehr ungnstig. Zwar wurde eine neue, engere Grenze, vom Aspropotamos zum Sperchios, aber mit Attika, Negroponte und Skyros nebst den Zykladen, angenommen, und das Frstentum" Griechen land sollte ganz unabhngig" 5) sein. Whrend eines Jahres sollten die franzsischen Truppen im Lande bleiben. Zum Frsten wurde Leopold von Sachsen Koburg noch im Februar erwhlt, der aber im Mai zurcktrat, ohne sein Frstentum jemals gesehen zu haben. Schon im April 6) hatte sich die Pforte in die Not, - 1) Rosen 2) Ebenda S. 6667. 3) Ebenda S. 142 fr. a. a. O. S. 120. Am 20. November verliefs Diebitsch Adria nopel. fait pro4) L'existence future de l'Empire Ottoman est devenue tout blematique"; ebenda S. 181. Vgl. die Aufserung Wellingtons: La Porte se trouve frappee a mort"; Griechenland wre eigentlich ein Ersatzstaat fr das tdlich verwundete" Reich der Osmanen; ebenda S. 183. Vgl. La Russie a efface l'Empire Ottoman du nombre des Puissances independantes " ; ebenda. 5) Independance complete." 6) ber ein frheres Zugestn dnis der Pforte bei der Konferenz vom 8. Sep tember mit den Gesandten Englands und Frankreichs siehe Rosen a. a. O. S. 125. Folgen des griechischen Das wendigkeit gefgt: sprechen wir nicht Aufstandes schmerzliche mehr davon 351 usw. Opfer ist vollbracht, 1)." hauptschliche Bestreben der Pforte darauf gerichtet, Erleichterungen bei der Erfllung des Vertrags von Adrianopel von der Milde des Zaren, des Kaisers und Padi schachs" in Petersburg durch alle Mittel, der orientalischen Schmeichelkunst zu erlangen. Die erste Entschdigungssumme Damals bezahlt worden; schon war das war die aber herbeizuschaffen anderen erklrten sich die Trken als ganz unfhig ; besser Soldaten da mit bezahlen, hatte sich der Reis-Efendi zynisch geufsert 2). Auch der betreff in ernste Bedenken sie , asiatischen abtreten zu Festungen zeigte knnen Soliman Nedschib und Khalil-Ref-el-Pascha des Wesirs Khosrew, nach Petersburg, So 3). , der und nach Pforte denn Schwiegersohn den Zaren um die reisten wurde geneigter zu 25. April stimmen, lngeren Verhandlungen 1830 eine russisch trkische Konvention daselbst unterzeichnet, am - kraft deren der fnfte Teil der Entschdigungssumme nach gelassen blieb ; der brige Betrag sollte in acht jhrlichen Ab zahlungen beglichen werden; erst nach der Entrichtung von 500000 Dukaten an die geschdigten russischen Kaufleute sollte die Rumung der osmanischen Lnder geschehen; 500000 weitere Dukaten sollten fr den Besitz der Frstentmer gezahlt werden ; in Silistrien hatten die russischen Soldaten bis zur Zahlung der gesamten Kriegsschuld zu verbleiben; der Zar geruhte, statt verschiedene Naturalien Geld der Pforte anzunehmen 4). Einwilligung eigentlich durch das Anerbieten Ribeaupierres, der endlich nach Konstantinopel (Anfang 1830) zurckkehrte, und besonders des speziellen Beauftragten des Zaren, Grafen Orlow 5) (gegen den die l) bei, von des Sultans in die Zession Griechenlands wurde Die Le sacrifice douloureux est einer der Lenker des Reichs, consomme ; der n'en Nachfolger parlons pas ", sagte. Hamid unbeugsamen Pertew als - des Reis-Efendi. 2) Ebenda S. 153 154, 161. 3) Vgl. ebenda S. 171. 4) Ebenda S. 1875.; vgl. S. 241 242. 5) Er langte am 25. November in Konstantinopel an; Rosen a. a. O. S. 122. 352 Drittes Zweites Buch. Trken eine besondere Ehrfurcht summe damals Schon Anarchie begann die bezeigten), eine weitere Million Piaster um Kapitel. aber in im Oktober zu wten: wurde der Er fand keinen lichen Feinden erschossen. Der Brgerkriege. rgste verdienstvolle, . einen Senat von zwei Nachfolger, ver persn und die kam sogar zu einem ffent Ausspruch der wieder in London ver Parteien schonten einander nicht: lichen die Griechenland 1831 vertrauenswrdige Lenker der vorlufig durch walteten griechischen Republik, Kapodistrias, zu Entschdigungs vermindern, erreicht1). es sammelten Vertreter der drei Schutzmchte erkannte endlich die in Argos als die einzig rechtmfsige an. Am 21. Juli 1832 wurde in Kalender- Kioschk zwischen den Gesandten, im Namen Griechenlands, das nebst Livadien auch ganz Akarnanien jenseits des Isthmus gewonnen hatte, und dem osmanischen Reiche ein Protokoll unterzeichnet, wodurch der neue Staat sich Regierung 30 40 Millionen an den Sultan als Entschdigung fr den Loskauf des Besitzes der Moslems und der verpflichtete, die sowie Moscheen Summen entrichten 2). Und bald sollte Bayern herbeigerufene Knig Otto, Othon I., die freie hellenische Erde, die er nach dreifsig Jahren als Flchtling verlassen sollte, hoffnungsvoll betreten 3). der schon geziemenden im Mrz zu aus Mit dem Reiche Ottos war aber bisher keine direkte Ver bindung hergestellt worden, und die Pforte weigerte sich, dieser ihr hchst unangenehmen Notwendigkeit nachzugeben. Ein Teil Entschdigungssummen Griechenlands war aber von Rufsland auf Rechnung der ihm geschuldeten Kriegsgelder aufgenommen worden; um den anderen zu berreichen, mufste jedoch ein grie chischer Agent in Konstantinopel erscheinen. Aber der Reisder Efendi wollte keine Gesandtschaft, sondern kanzlei anerkennen, und den zwar nur, wenn nur die eine Handels noch und schweben den aufstndischen Samioten Fragen sogleich gelst weiteren Untersttzungen geleistet wrden. Erst im August hatte Zografo, der erste politische Vertreter Griechen lands, eine feierliche Audienz erwirkt. Wegen der Grenze und keine 1) 2) 3) Ebenda S. 233 ff. Ebenda S. 310 ff. Ebenda S. 319. Vgl. Rosen a. a. O. S. 198200. Folgen des griechischen Aufstandes der Stellung der Untertanen der in Pforte, 1836 griechischen Stellung im osma wollten, dauerten aber die Streitig Griechenland naturalisierten die auch ihre frhere nischen Reiche beibehalten keiten bis 353 usw. und weiter fort: wieder mufste eine Londoner Konferenz zusammentreten, um fr die Griechen eine Frist Regelung ihrer Geschftsangelegenheiten festzusetzen x). zur jedoch die schwierige griechische Frage zum Abschlufs gelangte, mufste die Pforte einen anderen, gefhrlicheren Kampf mit ihrem gyptischen Vasallen bestehen. Bis i) Ebenda S. 203 ff. Jrg, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 23 Viertes Das gyptische Ali um Kapitel. Problem. Erster den Besitz Syriens Whrend des mit Mehemed- und das weitere Bestehen der osmanischen land hatte Kampf Dynastie. gegen die Aufstndischen in Griechen Krieges gewifs Mehemed-Ali, der brigens seinen Lohn seine zu militrischen Krfte und seinen verlangen gewhnt war, Schatz nicht geschont: ihm verdankte Mahmud, dessen Nisams mit rotem Fes und blauer Jacke, dessen Kavallerie mit europischer Lanze trotz aller Bemhungen der franzsischen Instrukteure x) und des piemontesischen Rittmeisters des Sultans Calosso 2) noch nicht kampffhig waren, die einzigen wahren, erfolgreichen Siege in Morea. Die gyptische Flotte allein war imstande gewesen, den frechen griechischen Piraten Einhalt zu gebieten. Nach dem Einschreiten der Mchte aber Alexandrien 1) den war der gyptier Vor Feindseligkeiten der englische Admiral Lyons, und sein russischer Kollege Hayden erlaubte sich sogar Feindseligkeiten gegen die Schiffe des Vizeknigs, deren zwei er in Beschlag nahm3). Die Erlaubnis, eine eigene Flotte halten zu drfen, bezahlte Mehemed-Ali kurz darauf im Herbste 1829 mit der Sen dung von einer Million Taler und sechs Schiffen neuen Modells nach Konstantinopel 4). gehindert, an weiter teilzunehmen. kreuzte Prokesch-Osten VI. 2) Mac-Farlane II, S. 51. 3) Prokesch-Osten V, S. 362, 364; VI, 4) Rosen a. a. O. S. 136. S. 45 ff. Das gyptische Vor den Augen Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali usw. 355 des kraftvollen, umsichtigen, unerschrockenen geworden war, erschien nun eine andere, glnzende Perspektive : das Reich Nordafrikas, die Erbschaft der arabischen Herrscher, Fatimiden und Hafsiden. Durch die Herausforderungen der Piraten in zu einem Algier Kampf gegen sie bewogen, hatte, schon im Juli 1830, Frankreich unter Karl X. seinen Strafzug begonnen. Die Schiffe des Admirals Duperr trugen ein Expeditionsheer Politikers, der er aus dem mazedonischen Tabakhndler dem Grafen von Bourmont, der nach der Schlacht von Staueli und der Einnahme des alten Forts l'Empereur Algier unter selbst Juli besetzte; Blidah, Unterwerfung x). ihre am 5. Bald danach wurde neue Dynastie, jene des Oran durch die vollzogen unverzglich Julirevolution Brgerknigs" gesetzt, und die inneren Wirren waren zu Louis stark, in Paris eine Philippe, ein um die Erobe rungsplne in Afrika weiter fortsetzen zu knnen. Das neue Regime zeigte sich somit geneigt, dieser algerischen Affre ein mglichst schnelles Ende zu bereiten. Schon am 1. Dezember 1829, vor der Eroberung Algiers, dann im November 1830, hatte der franzsische Gesandte der Pforte geraten, mit Hilfe Mehemed-Alis den Dei, wie auch seine Nachbarn von Tunis und Tripolis, die Schande des Islams"2), zu entfernen und eine unmittelbare Herrschaft des Sultans einzusetzen, der einen Pascha in Algier selbst fr fnf Jahre einzusetzen hatte und zugleich gegen den Dei von Tripolis, der den franzsischen Konsul Rousseau vertrieben hatte, wie auch gegen jenen von Tunis die ntigen Mafsregeln zur Sicherung der Inter essen Frankreichs treffen sollte sich die und knigliche Regierung England waren aber gegen Alexandrien um war Vorschlge einen Landstrich wollte aneignen4); sterreich 8) : ein solches Unternehmen5). In der franzsische in diesem Sinne das Geld und die Schiffe zu 1) Vgl. Edouard Driault, S. 131fr. nur dauernd Hauptmann Huder erschienen, zu berbringen: Frankreich bot diesem Unternehmen La An dem an. Question d'Orient, 5. Auflage, 2) Opprobre de l'Islam"; Prokesch-Osten, zum Jahre. 3) Ebenda S. 251 254. 4) Ebenda. 5) Ebenda S. 185186, 193 fr. 23* Paris 1912 Siehe weiter. 356 Viertes Zweites Buch. Kapitel. hartnckigen Widerstreben Englands scheiterte aber das inter essante Projekt x). Aber im zweiten Vorschlage wurde Mehemed-Ali nicht mehr erwhnt. Die Beziehungen des Vizeknigs zu seinem Souvern waren jedoch vorlufig, auch nach der Mission Pertew-Efendis in Alexandrien (im Juli 1830) 2), die bestmglichen. Er hatte, obgleich selbst in bedrngten Verhltnissen, dem kaiserlichen Schatze 500 000 gyptische Taler geschenkt und war gesonnen, diese Summe bis auf eine Million Pascha von in den Dafr wurde erhhen. zu er feierlich zum ein Kandien, europisch geschulter Offizier, die Insel Osman-Nureddin-Bei, den Befehl bernehmen sollte war wo Monaten ersten des nchsten Dafr dankte Jahres vllig be Mehemed-Ali mit der ruhigt 3) Sendung einer in Alexandrien gebauten Korvette, eines kostbaren Wagens und 24 arabischer Pferde 4). Die Schwierigkeit, die an Rufsland schuldigen Gelder auf zutreiben, die Grung in Bosnien und Albanien, wo nicht nur , ernannt. nun der Pascha von Trikkala, sondern der Wesir selbst mit 1 50 Ge schtzen erscheinen mufste und beide whrend mehrerer Monate mit den Rebellen zu schaffen hatten Skodra bei 6), bis sie den Pascha Mustafa und Perlepe besiegen gefangen nehmen konnten, Samos, deren Bewohner sich weigerten, zur osmanischen Zugehrigkeit wieder zurckzukehren am 10. Dezember 1 832 wurde aus Samos ein Frstentum tributpflichtiges fr Stephan Vogorides gebildet 6) dies alles nahm die Pforte zu sehr in Anspruch, als dafs sie den asiatischen Angelegenheiten ihr von die Umtriebe auf der Insel '' , Interesse htte widmen knnen. So schon drohenden Zerstckelung war es denn bei der anscheinend der osmanischen Herrschaft im asiatischen Osten einem Manne wie Mehemed-Ali erlaubt, auch an die Beruhigung Syriens zu denken, das nun wie Kreta, wie das bis 1827 in seiner Macht gewesene Morea, 1) Cadalvene et Barrault 2) Rosen a. a. O. S. 136. a. a. O. S. 53, Anm. 3) S. 154; seine 1. Ebenda S. 4) Prokesch-Osten a. a. O. S. 250 251. 5) Boue, La Turquie d'Europe, II, Paris 1840, Rosen a. a. O. S. 138139. 6) VgL ebenda S. 127 128. unter 138. IV, S. 378 ff., 423 ff.; Das Befehle konnte. gelangen Pforte hoffte Erster Problem. gyptische nicht Kampf mit Mehemed-Ali 357 usw. Einem ernsten Widerstand seitens der begegnen. mehr, da Abdallah, der Pascha von Akkon, der auch Saida, Tripolis, Jaffa, Gaza, Nablus und Jerusalem, bis zu den Grenzen gyptens, verwaltete, trotz seiner Unterwerfung vielmehr als ein Rebell gelten konnte: hatte er doch im letzten Kriege nichts fr die Integritt und das Fortbestehen des Reiches ge opfert! Nachfolger und Nachahmer des grausamen Dschezzar, der, wie dieser, sich durch Monopole bereicherte, hatte er Um schon er zu so Fahne die 1822 Aufruhrs des schwersten Krisenzeit erhoben. piemontesischen Arzt Bosio x) Damaskus mittelst : ihrer und Disziplin fr Pforte die ihm, dafs seine geschulten Truppen, Mamelucken, imstande wren, sich jenen zustellen der in Es dnkte vom Albanesen und des Sultans entgegen Ergebenheit hoffte er, gewinnen und damit auch den Handel am Euphrat zugreifenden Hnde bringen zu knnen2). Als er in seine stets auf Grund sich eines Beschir, des Fhrers der Drusen, Jerusalem einmischte, wurden gegen ihn und Damaskus wie auch der von den Streit des und des Paschas von Fermans geflschten Emirs in die Paschas von Alep Adana beordert: volle neun Monate aber vermochten ihn diese nicht zweiter Mohammed -Ali hatte sich der er syrischen dem mit Kste gab und shnen. er zu unterwerfen, aber fr diesen Dienst wollte Abdallah ersehnten Paschalik von dem Pascha Damaskus deswegen zurckgewiesen Akkon, der Entschdigungen von sich mit der Pforte 750000 Piaster zahlte, Aber von Als sein Anerbieten belohnt werden. wurde, half zu bezwingen 3). Ein glcklicher 4). erboten, den unruhigen Pascha auf Akkon verlief nicht Angriff Abdallah, der neuerdings zu ver nach grofsen Anstren im das Schlofs Sanaar Gebirge gungen eingenommen hatte, dachte keineswegs, seine Schuld an den gyptischen Wohltter abzutragen; er fuhr auch ferner fort, gyptische Flchtlinge, 1) Cadalvene et Barrault Reise Forbins nach und Planat 2) 3) a. a. a. a. Jerusalem (Voyage O. S. 17. dans le Siehe auch Levant"), Paris O. S. 52 ff. Ebenda S. 31 Ebenda S. 32 32. 33. 4) Ebenda. besonders die 1819, S. 70 ff., Viertes Zweites Buch. 358 geplagte Fellahs, arme die Kapitel. Grofse des Nachbars mit ihrer zur unbelohnten sklavischen Arbeit halfen, aufzunehmen. Eigentlich die vertrat der Syrier dieselbe absolutistische Regierungsweise, selbe aller Richtung nach Westen, dasselbe System der Aussaugung Untertanen und dieselbe Neigung zur Autonomie wie der Vizeknig, und eben deshalb unvermeidlich, dafs sie sich es gegenberstanden. einmal feindlich Die Revolte den letzteren, war der Paschas lassen, mufste der Nachbar von und Wan von der den Gesandten Bagdad des Sultans gegen hatte ermorden Alep marschieren, der ihn auch die Ermordung des Paschas von gefangen nahm *) Emprung des Pbels, das Ausbleiben der neuen Kapudans Khalil, von Mahmud geplanten Sendung des der soeben aus Rufsland zurckgekehrt war a), ermutigten Mehe med-Ali noch mehr, den entscheidenden Schlag zu fhren. Ende besiegte und , Damaskus bei einer Oktober 1831 marschierten 9000 Fufssoldaten und 2000 Reiter gyptischer Truppen, treuer, besonnener, fgsamer Fellahs und Araber gegen El-Arisch, whrend sich Ibrahim, der Adoptivsohn auf eines der Schiffe seiner Flotte, die 7 Fre des Vizeknigs, 7 Kanonenboote und 3 Briggs zhlte, begab, um schneller vor Akkon zu gelangen. Gaza mit 5000 4000 ergaben sich ihm sogleich, Einwohnern, Jaffa mit 3 Jerusalem und die phnizischen Hfen. Ende November gatten, 6 Korvetten, spter Belagerung der Festung, Ibrahims, Abbas, angekommen war. begann die Ibrahim verhandelte nun Abdallah seine Musselims erschien. Den Christen mit den vordringen einiger Zeit gewann sondern auch den alten Emir und nach in vor er auch der Bruder der Drusen, zu nicht deren Gebiet lassen versucht hatte, nur selbst, der in im den Sohn Beschirs, gyptischen Lager und anderen Stdten des Jerusalem Heiligen Landes versprach er vllige Glaubensfreiheit und die Abschaffung der bisherigen Zlle und Eintrittsgebhren. Hier wie in gypten brachte die Herrschaft Mehemed-Alis, wenigstens fr das fremde Element, eine neue, glcklichere Umgestaltung der Dinge. 1) 2) Rosen a. a. O. S. 139. Ebenda S. 123. Pforte energisch jhrlichen Pilgerzge auch mit Mehemed-Ali 359 usw. Vizeknigs glaubte mssen, ebenso um die nach den heiligen Sttten zu sichern, wie einschreiten die bestrittene um Kampf die bewaffnete Dazwischenkunft des Gegen die Erster gyptische Problem. Das zu Lebensfhigkeit des Reiches zu Ein Khodschakian brachte Ibrahim den Befehl , weisen x). unverzglich zurckzuziehen, be sich zugleich erhielten die Paschas von Kaisarieh, Konieh, Siwas, Marasch, Adana, Lajazzo die Wei sung, ihre Truppen zu vereinigen, um unter der Fhrung des Seraskiers Mehemed von Raka, dann unter jener Husseins, des seit einiger Zeit von Khosrew verfolgten Aga-Pascha, der den goldenen Kragen und das mit Brillanten geschmckte Bild des In Tri Sultans erhielt, gegen den Rebellen zu marschieren. ernannt und auch ein polis wurde Osman zum neuen Statthalter neuer Scherif von Mekka und Medina ersetzte jenen, der von Bei der Feierlichkeit der der Gnade des gypters abhing. und Tewdschihats wurden endlich ebenso Mehemed-Ali wie Ibrahim die Fermane fr die Verlngerung der Vollmachten vorlufig verweigert. eine neue Mahmuds Einrichtung Mit desto mehr Eifer suchte Ibrahim Akkon einzunehmen. 1832 hatten zwar die gypter die Stadt besetzt, aber Festung hielt sich noch wacker. Und der neue Pascha von Im Mrz die Tripolis war ber Latakieh vor der von den gyptern besetzten Residenz seiner Provinz erschienen. Ibrahim zgerte nicht, gegen den Statthalter mit einer bedeutenden Macht zu ziehen. Osman floh der Nacht nach Hamah, dem Hauptlager der Trken, weil er ein Treffen mit dem berlegenen Feinde nicht wagen wollte 2). Seinerseits wnschte auch der gyptische Generalissimus eine grofse Schlacht nicht, und so wandte er sich von Homs, das er schon besetzt hatte, nach Seraa. Der Seraskier, Pascha nun von in der Pforte ernannten von Alep, glaubte, befinde, und 1) Vgl. a encore dans die ce dafs der Rebell sich schon auf der Flucht liefe ihn durch Osman Aufserung und die Statthalter Ottenfels' in Prokesch-Osten vaste corps une VI, S. 196: D y qui pourra lui tenir lieu de prin parties heterogenes, la religion ma- force d'inertie cipe de vie si le lien principal qui unit hometane, reste intact." 2) Die gyptischen Kriegsberichte, ses von ebenda S. 453 455, 455 457. 360 Zweites Buch. Kaisarieh und Maaden Viertes verfolgen x). Kapitel. Ein Angriff gyptier auf die mifslang aber, und bei Balbek vereinigte sich die Hauptmacht der unter dem Befehle Ibrahims und stehenden seines Bruders Truppen. Schon stand Hussein Pascha Statthalter von Tschirmen, Anadol, oberster Befehlshaber der Garde- und - Seraskier von Linienregimenter, kaiserlicher , Verwalter in den Lndern Kreta, Abessinien und ihrem Zubehr" Boden als Rcher der auf dem 2), gypten, asiatischen Macht gegen den nun unter Bann stehenden Rebellen, als Vertreter der geheiligten Autoritt des Padischachs und Wiederhersteller der Freiheit der Pilgerzge rechtmfsigen nach Mekka und Medina, die durch die kriegerischen Strungen Wege aufgehalten worden waren 8). Der Sultan selbst hatte ihn ins Lager begleitet: in Mehemed-Ali sah Mahmud nicht nur den frechen Angreifer Syriens, den unbotmfsigen Pascha, sondern auch den Aufwiegler Mustafas von Skutari, an den er geheime Agenten geschickt hatte 4). Zugleich erklrten sich auch die europischen Mchte, aufser Frankreich und Eng land, gegen den Vizeknig: der russische Konsul von Alexan drien wurde zurckgerufen, sterreich liefs Aufforderungen in energischem, wenn auch friedlichem Tone nach Kairo gelangen; keiner von den Staaten des Westens erhob Einspruch gegen die von der Pforte ausgesprochene Blockierung der gyptischen Hfen 5). Bald schiffte sich auch der Kapudan Khalil ein 6). Vorlufig sollte Ibrahim noch eine Schwierigkeit berwinden. Libanier, Drusen und Maroniten hatten sich zugleich gegen den Emir Beschir, Alliierten der Fremdlinge, erklrt; in Deir-el-Kamar auf ihrem stand einer der Shne stndischen 7). Die des Emirs, energische Khalil, als Fhrer der Auf Dazwischenkunft des gyptischen Die i) gyptischen Kriegsberichte, ebenda S. 455 457. 2) Cadalvene et Barrault a. a. O. S. 114 ff.: Ernennungsferman, Ende Zilkadeh 1247". 3) 4) 5) 6) 7) Er hatte Konstantinopel am Cadalvene et Barrault Ebenda S. 124. 19. a. April verlassen; a. Rosen a. a. O. S. 148. O. Die Note der Pforte an die Gesandten, ebenda S. 447 ff. Ebenda S. 127. Nach Rosen a. a. O. S. 147 maronitisch-christlichen Vater auch eine vertrat der Islamite Religionssache. Khalil gegen den Das Problem. gyptische Erster Kampf mit Mehemed-Ali 361 usw. Generalissimus gengte aber, um die Ruhe wiederherzustellen: die der Konspiration Schuldigen, darunter auch die Nachkommen in Beirut Dschambulads, wurden eingeschlossen. Ebenso wurde entdeckt und vereitelt Tripolis x). Endlich gelang es den ufsersten Anstrengungen Ibrahims am 27. Mai, sich Akkons selbst durch einen ungemein schwierigen Sturm zu bemchtigen ; Abdallah unterwarf sich wurde ehrenvoll auf Mit genommen und unverzglich nach gypten geschickt 2). auch ein in Komplott , 4000 Toten hatten bezahlt im begab und den Besitz Akkons reichlich 8). Nun kam noch gypter die an Juni sich ins Drusen Damaskus die Lager mit Beschir in die von dem grfste Reihe, und Ibrahim begab sich Ali -Pascha verliefs seine Residenz und dorthin. Homs, und obersten am 1 8. Juni Befehlshaber gyptier zogen und dem und blhendste Stadt des inneren ein, die damals 150 000 Einwohner zhlte4). In dem Emir Syriens neuen Ver die mit waltungsrat von 20 Mitgliedern waren auch Christen den Juden zusammen kaum 10 000 Mann bildeten vertreten, und nun durften sie sich unbehelligt auf den Strafsen zu Rofs sehen lassen 6). Alep zgerte nicht, seine Unterwerfung anzuzeigen. Dadurch gehrte ganz Syrien den gyptern, doch wurde der Name des Sultans in ffentlichen Gebeten nicht weggelassen 6). Hussein, der nichts anderes als das Janitscherat an der Spitze der Nisams war" *) und von den neuen militrischen Ein richtungen, die durch seine mafsgebende Untersttzung ins Leben gerufen worden waren, nur recht wenig verstand, hatte keine seinen 45000 disziplinierten Soldaten und 160 Ge schtzen gegen den glcklichen Eroberer vorzugehen. Im Befehlsmit Eile, l) Ebenda S. 125 2) Ebenda S. 127. 128 ff. 3) Ebenda; der gyptische Kriegsbericht, ebenda S. 457 ff. 4) Ebenda S. 155; der gyptische Kriegsbericht, ebenda S. 466 ff. 5) Ebenda S. 156157. 6) Ebenda S 156, 158159. 7) Hussein n'etait pas autre chose que le Janissariat encore vivant, tfite du Nizam"; ebenda S. 161. la 363 Zweites Buch. haber der neuen Khosrew-Pascha, Viertes Kapitel. Schwiegersohn des mchtigsten Faktors in Kon Mehemed -Pascha, Korps, des Seraskiers und stantinopel, sah er einen unliebsamen Nebenbuhler und in den europischen Instrukteuren und Genieoffizieren nur christliche Spione. Nach drei Wochen, die der Serdari-Ekrem in Konieh verlor, erfuhr der Vortrab Akkons durch den Feind. Adana vergeudet und erst Tarsus in der Einnahme von Zwei andere Wochen wurden hielt Iskenderun lngere Zeit nun selbst auf, whrend die Soldaten des Vortrabs Antiochien kieh) besetzten und bis Hamah zgernd Nun ergriff aber, am 2. Juli, Vordringen zu verhindern, in Hussein (Anta- vordrangen. Ibrahim die Offensive. Um zog Mehemed- Pascha eilig, ohne Befehle abzuwarten, bis Homs. Der Pascha von Alep be reitete ihm einen glnzenden Empfang, und die Festlichkeit dessen dauerte noch, als die Kunde von bracht wurde ; die Anzahl dieser der Ankunft der war jener gyptier der Nisams *) ge ent schieden berlegen: 16000 Mann mit 44 Geschtzen gegen ungeschulten Kmpfer Mehemeds bewiesen sich als recht schwach. Sie zerstreuten sich schon im Anfange der Schlacht (am 7.), die Artilleristen waren ratlos, der Befehlshaber zeigte sich nicht einmal fhig, den Angriff des gyptischen rechten Flgels vorauszusehen, geschweige denn ihn erfolgreich abzuschlagen; sein persnlicher Mut ntzte nichts: bald wurde er gezwungen, das Zeichen zu einer wilden Flucht zu geben, was den Trken 2000 Tote und 2500 Gefangene kostete 2). Ibrahim sprach nun von einem Siege ber die feindlichen Paschas" und wollte in der geschlagenen Armee kein Heer des Sultans sehen3). Mit Verachtung erklrte er, dafs er gegen solche Leute", ungeachtet ihrer Anzahl, vorzudringen stets bereit sei. Am 10. des Monats zog der Sieger ins verlassene Hamah ein und bald richtete er seinen Marsch auf Alep, um die Eroberung Syriens zu vervollstndigen 4). Es gelang zwar 10 000 mit 40; die 1) Syrien selbst rebins; Forbin a. a. 2) Ebenda; 3) Ebenda. der konnte kaum 8000 Mann aufbringen, darunter O. S. 150. gyptische Kriegsbericht, 4) gyptische Kriegsberichte, ebenda S. ebenda S. 471 ff. 468 ff. 2000 Mogh- Das Hussein, gyptische ihm Problem. daselbst Erster Am 18. knnen. lichen die Einzug, mit Mehemed-Ali aber zuvorzukommen, wollten ihn nicht annehmen und ohne bei seiner Eile Kampf so mufste er 16 Geschtze mit sich die 363 usw. Einwohner das Feld rumen, fortschleppen zu abends hielt Ibrahim-Pascha seinen feier Juli und eine seitens der Stadt, darunter aufrichtigen Grufs einer Be Delegation Konsuln, berbrachte ihm den vlkerung 75000 Seelen. Er begngte sich, eine Anleihe von 80000 Piastern den Barataren" zu entreifsen. von Nach einer Weg, lngeren Rast schlugen der nach Beilan und dadurch nun die gypter Meerbusen zum von den Isken derun (Alexandrette) fhrt, ein. Der Versuch Husseins, den schwierigen, hohen Pafs zu verteidigen, verlief unglcklich. Schon begannen Deserteure, darunter auch hohe Offiziere, sich in dieses andere mosleminische so mufsten ihnen die Lager gyptier er scheinen zu begeben. Die ausgesaugten und mifshandelten Dorfeinwohner jener Bezirke sahen in diesen gut disziplinierten Soldaten ihre eigentlichen Retter und die Befreier ihres Vater Von Urfah und landes"1). linge, den um dem fernen Diarbekr kamen Send- den wahren Moslem, den tapferen Krieger, den mil begrfsen 2). Durch die Nachricht von den Niederlagen aufgehetzt, eroberten die arabischen Herrn", zu osmanischen Wehabiten Maskat und den Hafen Abuschehr Meerbusen und bedrohten Bassora 3). Es war am wie Persischen ein vlliger Zusammenbruch der Herrschaft Mahmuds in Asien. Die Mansurien", die regulren Soldaten, zerstreuten sich aber ge whnlich und taten ihr mglichstes, um nicht erkannt zu werden. Am 1. August ergab sich Antiochien. Auch Isken derun fiel dem Sieger zu. Im Hafen Marmaritza hielt OsmanNureddin, der Admiral Mehemed-Alis, die Schiffe des Kapudans Ali blockiert, wollte aber keine entscheidende Schlacht wagen4). Alisch-Pascha nach von Konieh hatte sich aus Furcht von Latakieh Zypern begeben. adressons des voeux au ciel pour la prosperite de nos armes et entreprise dont le but est la delivrance de notre malheureuse patrie ", schrieben die Brger von Beilan ; ebenda S. 479. 1) Nous le succes 2) 3) d'une Ebenda S. 202. Ebenda S. 217. 4) Ebenda S. 220 ff. 364 Zweites Buch. Ein auf Anatolien Angriff dafs der Sultan nicht sallen schmhlich gerufen Reuf- Pascha geneigt war nun Um und nach jenseits fr indessen sorgte des den Falle, Va siegreichen diese Provinz am ver zu August 31. Bosporus das im erwarten zu Syrien war, berlassen. zu Kapitel. der Wesir Reschid selbst wurde teidigen, Albanien Viertes aus beordert; Emineines Sammeln Silistrien neuen und Tahir- Heeres, Seraskier wurde Mehemed von Pascha ersetzte Khalil als whrend Hussein als Pascha von Vidin die Donau an Kapudan, ging 2). Seinerseits besetzte Ibrahim auch Adana ihm auch alle Ortschaften nur strengung neuen, durch den Wesir aus er neuen Pssen gehrten das eilig war die letzte An er Im Herbst, Mitte 4). Oktober, gezwungen, die Offensive aufzunehmen, wenn Angriff der Kaiserlichen nicht unterliegen wollte. wurde der zurckgeworfen, Empfang 5). Pascha und in von Eregli Konieh war, und fand Ibrahim Erst Mitte Dezember fanden Feinde berlassen worden aber er gypten aus aber bald sein Glck gegen die Europa geschickten Nisams, Arnauten sollte und Bosniaken wieder versuchen war Mit den Fellahs und Arabern des Landes und bald Taurus; dadurch wollte am seine nrdliche Grenze sichern. herangezogenen 8), x), aber die vor der einen von er dem In den Adana begeisterten Konieh, grofsen Kmpfe das dem mit dem rhmlichst bekannten Georgier Reschid und seinen frischen und europischen Truppen statt, die eigentlich den Auftrag hat die ten, gyptier zu ermden und in kleinen Abteilungen zu ver nichten 6). Mahmud aber drngte zu einer glnzenden Revanche fr die bisher erlittenen Demtigungen. Das bedeutete bei der strategischen Fhigkeit der Offiziere Mehemed-Alis eine neue Nie derlage. Um so mehr, als grofse Abteilungen in Brussa, Ismid und anderen Pltzen zurckgeblieben waren. In Satalieh stand SolimanPascha und in Siwas Osman-Pascha, ohne ihre Krfte mit jenen treuen l) Ebenda S. 224225. 3) 4) Am 5) gyptischer Kriegsbericht, 6) Die 11. 2) Ebenda S. 229. August. Ebenda S. 235 238. ebenda S. berfahrt Reschids geschah am 480 fr.; vgl. ebenda S. 243 ff. 3. November; ebenda S. 257. Das Problem. gyptische Reschids verbinden sich Erster der Ankunft des Wesirs vor mit Mehemed-Ali 365 usw. Der Vortrab des Silichdars liefs knnen. zu Kampf 18. Dezember berraschen am besiegt. Viele Albanesen liefsen sich aber umringen gefangennehmen, oder gingen zum Feinde ber. Vor den und wurde und Die Derwische Arabern zerstreute sich die kaiserliche Reiterei. berall die des fr den wahren Volkes predigten Erhebung Glubigen des Islams x). Am 21. versuchte Reschid selbst einen Kampf, der mit einer vlligen Niederlage und seiner Gefangen nahme endete Ibrahim hatte den Mann in seinen Hnden, 2). die ganze Erbschaft Mehemed-Alis vor einigen Wochen durch einen feierlichen Ferman bergeben worden war. Sind dem Sie der Sadri-Asem?" einem blieb Augenblicke der Kampf hatten an diesem fragte ihn ein kalten Truppen Dezembertage 53000 berlegenheit der Artillerie 3). bei. Siege dem Sieger und Konstantinopel nur noch keinen war. Verlust Zwar erlitten Kommando auch die osmanische Flotte, die hatte, vor der Reuf ber Hauptstadt. Es Ibrahim in den Sinn konnte aber heiligte lag und jene, deren Untergeordneten Trapezunt von Kaiserliche be Die Achmed-Fewsi-Pascha seinem tragen worden Vor ich es", antwortete Reschid. Trotzdem noch lange unentschieden. 15000 Araber Nun standen zwischen noch die Offizier. war siegt und sozusagen vernichtet Ibrahims trug wesentlich zum von gyptischer unmglich kommen, das ge die Residenz des Padischachs und Kaisers, den Istambul, vorgab und dem sein Vater neuerdings durch Khalil-Pascha Vershnungsanerbietungen unter den schon im Anfang festgestellten Bedingungen gemacht hatte, anzugreifen: dies zeigte ebenso die Rckgabe der erbeuteten Kanonen und sein Entschuldigungsschreiben an Mahmud, wie auch die An erkennung des gefangenen Wesirs bis zu seiner Befreiung, nach dem der Sultan ihn abgesetzt hatte, als Oberbefehlshaber ber sein siegreiches Heer4). Er verlangte die Erlaubnis, in Brussa, der alten osmanischen Hauptstadt, seine Winterquartiere beziehen zu er immer anzuerkennen I) Ebenda S. 275. 2) gyptischer Kriegsbericht, 3) Ebenda S. 295. 4) Rosen a. a. O. S. 166 ebenda S. 167. 4840?.; vgl. ebenda S. 241 ff. 366 Zweites Buch. drfen Viertes Er wufste auch sehr gut, x). mud und sein rnkevoller hatte 2) , Reiches, die eine Rufsland, Gleichgewichts dafs noch andere als Mah der alte Kurschid, der verhafsten Nebenbuhlers Khosrew Niederlage seines gngen zugesehen osmanischen Seraskier, Kapitel. bereitstanden nun fr alle die um , der mit Ver Integritt des Mchte, einschliefslich hauptschliche Bedingung des europischen politischen Ordnung geworden war, zu und der wahren. Die Englnder hatten Mehemed-Ali und Khalil sischen Konsul in schon den begnstigt; zwischen Briefwechsel auch durch den franz Alexandrien, Mimaut, machte der Vizeknig Friedensanerbietungen 3). Zwar wurde der osmanenfreundliche Gesandte Louis -Philippes in Konstantinopel, Guilleminot, der 1830, als Rufsland kriegerische Absichten gegen das neue Regime in Paris verriet, den Plan entworfen hatte, die Trken Angriff auf die Krim und das und ihnen dabei riellen eine den und Rede im zu kaukasische Gebiet helfen, zurckgerufen, franzsischen Parlament zu einem aufzuhetzen und in einer ministe war die Trkei als schwrmten viele Franzosen fr Leiche" bezeichnet; islamitischen Staat, wohin ihre Landsleute, de Seve andere, die westliche Kultur und Disziplin verpflanzt hatten zwar neuen , aber die ffentliche Nation waren Meinung und das kommerzielle Interesse der entschieden fr den Frieden im Osten 4). Zugleich reiste Namik-Pascha nach Wien, Paris und London, um gelegent liche Untersttzung zu erbitten, und die Mchte hatten ein zu grofses Interesse daran, mit der griechischen Frage einmal fertig zu werden, als dafs sie dem Sultan im Streite mit seinem nicht fr die Trkei nur 192 Ende a. a. mchtig gewordenen Vasallen halten 5). Namik sollte das gegenwrtige Un- zu Hilfe kommen sollen zu 1) Ebenda S. 169. 2) Cadalvene et Barrault a. a. O. S. 227 ff., 259 ff. 3) Ebenda S. 246, 287288. Vgl. Planat a. a. O. S. 126, (ber die Franzosen in gypten). 131 ff., 153., 4) Vgl. Cadalvene et Barrault, S. 323 325 und Anmerkungen. 5) Ebenda S. 247 248. Die Mission Johann Maurogenis nach London, 1832, betraf zuerst nur die Frage der Grenzen Griechenlands; Blancard O. IL, S. 185 ff. Das gyptische Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali usw. 367 Folge der Vernichtung der osmanischen Flotte x) und sich darauf sttzen um ein tatkrftiges Eingreifen Englands als ein Recht, eine Ent schdigung" zu verlangen 2). Und schon am 21. kam General als die natrliche glck vor Navarin darstellen , Murawiew, ein aufserordentlicher Gesandter des Zaren, nach Kon stantinopel und versprach den grofsmtigen Schutz seines Herrn 3); ja er war bereit, selbst nach gypten zu segeln, um MehemedAli ernstlich zur Unterwerfung zu ermahnen 4). Es schien, als ob der Zar tatschlich das Spiel gewinnen werde, und noch einmal sollte der Herrscher des Landes, das den Osmanen so viel bles zugefgt hatte, als Retter des be siegten und hilflosen Reiches der Osmanen erscheinen. Mahmud, dem das englische versprochen hatte, Ministerium keine wirkliche Untersttzung wenn er sich konnte nichts anderes tun demtigen und die von Ibra him nach dem Siege aufgestellten Bedingungen annehmen wollte als Kaiser Nikolaus fr die angebotenen Schiffe zu danken und die Sendung Duhamels, des Attaches Murawiews, nach Konieh und jene des Gesandten selbst nach Alexandrien, der dort als gebieterischer Vermittler zu arbeiten hatte, gutzuheifsen. Als de Varenne, der Vertreter Frankreichs, auf die Gefahr dieser vor seinem Sklaven in Kairo nicht , Dazwischenkunft hindeutete, als die russenfeindliche Partei im Diwan ihre Vorstellungen vorbrachte, als endlich die Russen Konstantinopel auftraten und daselbst Mafsregeln Verteidigung eigenmchtig zu ergreifen sich an dadurch die Empfindlichkeit des mosleminischen Ele schickten, schon als Herren von zur mentes tief verletzend, berief der Sultan alle Redschals fr den 3. Januar 1833 zu einer grofsen Versammlung, die Mittel zur Rettung des Reiches entscheiden sollte. seinen Entschlufs an, sich ber die Mahmud die Spitze seiner letzten Trup zu gefhrlich erscheinen Hilfe die russische zu wenn stellen, pen und Rte und seine Minister sollte, sprachen sich fr die An zeigte nahme der Hilfe Rufslands 1) 2) Ebenda S. 192. 3) Cadalvene et 4) Ebenda. aus. an Tatschlich schiffte sich Mu- Ebenda S. 193. Barrault, S. 253 254; Rosen a. a. O. S. 164. 368 Zweites Buch. rawiew ein und Viertes Kapitel. fuhr nach Alexandrien Russen, Khalil, und der Akhmedschi - Der 1). Schtzling der Efendi sollten den russi begleiten 2) und ebenso die Begnadigung Ernennung zum Pascha von Akkon nach Erst einigen Tagen begab sich Duhamel nach berbringen. wurde absichtlich in die Lnge gezogen, Reise Konieh; seine und schon lange vor ihm war der Bote der franzsischen Gesandt schaft dort angelangt 3). Ibrahim hatte fr die Russen und Franzosen eine einzige Antwort: als General hatte er keine diplomatische Mission zu erfllen. Seine militrischen Bewegungen mufste er fortsetzen, so wurde denn in um sich gegen einen Angriff sicherzustellen: Afiun-Kara-Hissar, in Biledschik, in Smyrna selbst eine gyptische Verwaltung eingesetzt. Was seinen Vater betr fft, so empfing er Khalil mit der grfsten Ehrerbietung, aber ihm wie auch dem viel weniger beachteten Murawiew erklrte er seinen Entschlufs, ganz Syrien mit Adana als Anhngsel zu fordern, nicht ndern zu knnen 4). Mahmud frchtete fr Konstantinopel. So richtete er An auf zur Hilfe wieder das Februar seinen Blick freundliche, fang schen General dorthin Mehemed-Alis, wie auch seine bereitstehende Rufsland. Der Gesandte Buteniew, Nachfolger Ribeaupierres versprach, die Flotte von Sewastopol sogleich nach dem Bosporus herbeizurufen, und tatschlich bekamen die mifsgestimmten Einwohner der Hauptstadt schon am 20. des , die schnen Monats zu starken Schiffe des Vizeadmirals Lazarew , Gesicht. Schon hatte der Sultan in seiner die ihrer Ankunft qual Verzgerung verlangt; steigenden Seelen nun wollte er sie Aber bei jeder Nachricht von der Unbeugsamkeit gyptischen Vasallen und dem Vordringen Ibrahims, der bei Ktajeh angelangt war, fhlte er die Notwendigkeit, sich auf diese, brigens von ihm selbst im Innern gehafste und vermaledeite loswerden. der russische Hilfe zu sttzen. chischen Dolmetscher 1) Ebenda S. 319 ff. In Achmed-Fewsi und hatte Buteniew Logotheti ber die Beratung vom 3. Januar in dem die siehe Rosen S. 164166. 2) 3) Cadalvene et Barrault Ebenda S. 342. a. a. 4) O. S. 339 ff. Die grie passenden angegebenen Quellen. a. a. O. Das gyptische Problem. Werkzeuge gefunden, geeigneten zur Stunde Erster mit Mehemed-Ali dem Sultan die um zu Kampf 369 usw. ntigen Weisungen berbringen x). Schon bei seiner Rckkehr aus Alexandrien am 6. Februar gab sich Murawiew auch im Diwan, der versammelt wurde, um ihn anzuhren, den Anschein, den Frieden schon geschlossen zu haben war war Der 2). franzsische Gesandte neue ein einfacher Geschftstrger gewesen entschlossen, dieser hochmtigen aber schaft ein Ende zu machen. , sein Vorgnger Vizeadmiral Roussin, russischen Vormund Gleich nach seiner Ankunft hatte Drohungen, Konstantinopel zu verlassen, die Abfahrt der gebieterisch verlangt 3). Am 21. bernahm er schriftlich die Verpflichtung, die gyptische Gefahr zu beseitigen, und in diesem Sinne sollten die von ihm beauftragten Offiziere in Ktajeh und Alexandrien arbeiten 4). Der Gesandte sprach von einem Drucke auf den widerspenstigen sogar mglichen der Franzosen und sein Zgling 5), Abgesandter stellte das Er scheinen einer englisch franzsischen Flotte vor Alexandrien in Aussicht 6). In Smyrna forderte der franzsische Admiral Hugon die Wiedereinsetzung der kaiserlichen Mutesselims 7). Die ver hafsten Monopole in Kleinasien wurden auf Verlangen Roussins sogleich abgeschafft8). Mit welchem Rechte, Herr Gesandter, verlangen Sie von mir ein solches Opfer?" 9), antwortete rcksichtslos der gyptische er unter russischen Flottille - Herrscher. Er Anatolien" zu tun" seine Besitz de 10). mit fr die zum erklrte, imstande Aufstand sein, ganz Rumelien und und sogar noch Grfseres Nicht ein Paschalik wollte er, sondern Syrien grofsen Verlusten bezahlte Eroberung; so westlichen Mchte zu zu bringen zu besttigen. eine Ehrensache Lieber wrde 1) 2) 3) Cadalvene et Barrault 5) 7) Ebenda S. 372 a. a. er O. S. die 346 ihn in n) gttliche , selbst, es sei diesem Hilfe er- 348. Ebenda S. Ebenda 359360. S. 363. 4) Ebenda S. 364. 6) Ebenda S. 375. Ebenda S. 368369. 8) Ebenda. 9) De grce, Monsieur l'ambassadeur, en vertu de quel droit exigez-vous moi un pareil sacrifice " ; ebenda. 10) Avec l'assistance de ma nation, je puis faire encore davantage." 11) Leur honneur y est interesse\" Jorga, 373. Geschichte des osmanischen Reiches. V. 24 370 Zweites Buch. Viertes Kapitel. versuchen, als nachgeben x). Dies sagte er als Vertreter seiner Nation", d. h. nicht der gyptischen, sondern der osmanischen, als schwrmender Patriot 2)": Syrien wollte er nicht fr seine Dynastie, sondern nur als verliehene Provinz", die zurckgenommen werden knnte3), welcher er aber seine ganze Aufmerksamkeit widmen werde, um sie auch im Interesse der Pforte selbst und des europischen Handels wirtschaftlich zu heben; fr das unwrdige Betragen4)" Mah muds hatte er nur Abscheu, aber er dachte nicht daran, den flehen und sein letztes Thron des Padischachs obgleich er unzhlige Anhnger auch Konstantinopels hatte, zu erschttern 5), viel war er mehr gesinnt, sich zu einem Angriff auf die Russen eine wahre Revanche des Islams mit Persern, Lesghiern und anderen zusammen vorzubereiten 6). Diesmal setzte der Pascha eine Frist von fnf siegreiche Tagen fest, nach deren Ablauf Ibrahim auf Konstantinopel marschieren werde. Nun begaben sich de Varenne und der Akhmedschi-Reschidbei nach Ktajeh mit der Vollmacht, den Frieden gegen Ab tretung der vier syrischen Paschaliks zu schliefsen. Er wurde , in der Beamtenwelt von Ibrahim , der ein einfaches Soldatenleben fhrte der Marseillaise ehrenvoll Klngen empfangen. , Dieser unter den verlangte auch Alaia, Adana, Urfah und Raka. Zuletzt aber gab er Alaia auf, erklrte sich bereit, in betreff der Landschaften des Euphrat den Entschlufs des Sultans Besitz die anzunehmen, und bestand nur auf dem verlangte er volle Amnestie fr jene, hatten. geholfen Sogleich traten seine Truppen den von ihm Rckzug an Der deutete i) Adana; auch 7). Friede eigentlich von den Ktajeh, am 8. April geschlossen, be vlligen Sieg Mehemed-Alis. Er wurde Ebenda S. 375377- 3) Comme les 2) Zel6 patriote." gouvernements titre de nomination r6vocable et 4) Conduite indigne." 5) Ebenda S. 379 Anm. 7) Ebenda S. 587590. non ordinairement accordes de propHete" absolue"; 6) aux autres ebenda S. Vizirs, 378 Anm. Ebenda. Vgt Juchereau de Saint-Denys a. S. 142 ff.; Prokesch-Osten, Mehmed-Ali, Wien 1877, S. 29 ff. (die reichische Beteiligung an den Verhandlungen). a. O. ster Das spter durch etwas Erster Problem. gyptische die von Kampf mit Mehemed-Ali 371 usw. Edhem-Efendi in Alexandrien ge schlossene Konvention, in der der Pascha sich verpflichtete, aufser ioooo Beuteln fr gypten weitere 20000 fr Syrien zu ent erklrte er, die rckstndigen Sum jene fr das laufende Jahr zahlen zu knnen. Durch den Aufstand in Kandien, der trotz des wiederholten Be der gyp suches des Vizeknigs wieder ausgebrochen war erwhnte schon mehrmals der tische Befehlshaber, Osman-Pascha, ging einfach zu den Kaiserlichen in Konstantinopel ber glaubte er sich entschuldigen zu knnen, und von ihm erhielt Sein die Pforte auch weiter nur gelegentliche Geschenke 2). Traum aber, als erblicher Dynast in beiden ihm unterstellten richten, ergnzt x), aber bald men ebensowenig wie , Provinzen mit beinahe fnf Millionen Einwohnern unter dem Druck der westlichen Mchte vorlufig zu khn, um von der Pforte anerkannt verwirklicht werden zu zu knnen werden, 3): war in diesem Sinne lautete die Antwort, die seine in Europa herumreisenden Agenten heimbrachten 4). Die Paschaliks von Urfah und Raka aber wurden Nun schicken. 1834 rcksichtslos besetzt5). galt auch die russischen Freunde nach Hause es, Am Vorabend einer zweiten des Friedens befand sich der zu von Flottille, jener des Admirals Kumani, gebrachte Murawiew mit 5000 Mann in Unkiar-Skelessi bei Konstantinopel. Der Admiral Hersawski fhrte nach einigen Tagen in BjkDereh weitere 8000 Mann ein, und Mahmud mufste dies Heer 13 000 Russen: 1 1 Infanteriebataillone, 8 Kavallerieeskadronen von und 36 Geschtze" lassen6). Die mglichst froher Miene Revue passieren Griechen jubelten, als ihre Glaubensgenossen an mit den Osterfeierlichkeiten mit Stolz und Andacht teilnahmen doch : war ganz Konstantinopel in ihrer Gewalt, und die wenigen Truppen des Sultans wrden die osmanische Herrschaft in Stambul 1) Rosen 2) 3) 4) 5) 6) Ebenda S. 192 193. Ebenda S. 197. a. a. O. S. 191 196 192. Lutfi-Efendi bei Blancard Rosen a. a. II, S. 200 201. O. S. 218. Cadalvene et Barrault, S. 387 388, 390 391. 24* 373 Zweites Buch. Viertes Kapitel. wie die durch den Sultan systematisch gedemtigte Hauptstadt gerettet haben. Das Erscheinen der Schiffe Hugons und seines englischen Kollegen Malcolm im Meerbusen von Smyrna war der Ausdruck des Entschlusses der westlichen Mchte, das lngere Verbleiben Die der Befreier" in Konstantinopel nicht dulden zu wollen. zu mhten schneller der Adanas lsen, Frage Zugehrigkeit sich im April die nach Alexandrien geschickten Vertreter Frank ebensowenig und erschreckte reichs und sterreichs Khalil war der Bevlkerung Bois le Comte - , - und Prokesch Osten eingeladen worden, gypten - zu 1). verlassen, Ibrahim unterbrochen, und nur mit Mhe ver Mehemed-Ali, die Rumung ganz Anatoliens zu befehlen. Zuletzt verzichtete der Vizeknig, Anfang Mai, auf die anatolische Provinz, die ihm nun von Mahmud verpachtet" hatte seinen Rckmarsch anlasste Frankreich wurde. In Konstantinopel war aber schon Graf Orlow als Ge sandter und oberster Befehlshaber Lust, die Truppen zurckzuziehen. eingetroffen und zeigte wenig Die englische und die fran zsische Flotte kamen bis nach Tenedos, worauf endlich der Rck zug der Russen, vom 9. Juli, dem Geburtstage des Kaisers, bis zum 12., in sehr schmeichelnden Formen bewerkstelligt wurde 2). Dieser fand aber erst dann statt, nachdem die Pforte in den Vasallittsvertrag von Unkiar-Skelessi eingewilligt hatte. Es handelte sich augenscheinlich nur um eine defensive Allianz, durch die beide Teile* sich fr acht Jahre zu gegenseitiger Hilfe verpflichteten; um aber der Pforte die Brden und Unannehm lichkeiten 8) zu ersparen lautete eine geheime Klausel der Zar von ihr nur die Schliefsung der Dardanellen verlangte fr die fremden Kriegsschiffe 4). Selbstverstndlich sollte den Russen der Bosporus offen stehen. Unter diesem merkwrdigen " , Staatsakte stand den wieder gleich die Unterschrift abgesetzten 1) Auch ebenda S. 397 398. 2) Rosen a. a. O. S. 177 178. 3) Les charges et les embarras." 4) Fermer le detroit des Dardanelles btiment de guerre Akifs, der als Reis-Efendi Pertew und den Nedschib-Efendi , c'est--dire ne permettre aucun 6tranger d'y entrer, sous un pr^texte quelconque." In der trkischen Auffassung die Psse des Weifsen Meeres"; Sturdza a. a. O. S. 336. Das gyptische Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali 373 usw. 1832 ersetzt hatte1), dann jene Khosrews, des schlauen, alten Staatsmannes, und die des von Rufsland bestochenen AchmedFewsi; sie hatten eilig und diskret gearbeitet und sollten dafr auch belohnt werden. zu Die Hilfe gegen die gyptier war nicht wohlfeil bezahlt. Die Sendung des Musselims Achmed -Fewsi nach die Schliefsung einer neuen Konvention am burg und nuar 1834, welche Rufsland die Grenze der neuen Peters 17. Ja georgi schen Erwerbungen besser sicherte 2), whrend fr die Zah 2 Millionen lung ausgebliebenen Entschdigungsgelder wurden von 6 Millionen wieder nachgelassen neue Mafsregeln getroffen wurden, trug auch zur nheren Verbindung der Al liierten Mchte" bei8). Die Pforte nahm zugleich das unter der Aufsicht des russischen Prsidenten der Diwane der Frsten tmer", Generals Paul Kisselew 4) ausgearbeitete organische Reg lement", die neue, fr die frstliche Autoritt zugunsten der Kon suln verderbliche Konstitution, an. Von nun an sollten die Walachei und die Moldau zusammen 3 Millionen Piaster als Tribut entrichten; bald danach, im April, wurden auch die neuen Frsten ihre ernannt Nachfolger sollten aber erwhlt werden : fr die Moldau der nchterne, praktische, despotische Michael Sturdza, der sich den Anschein gab, fr die Ideen des Zaren zu schwr men, und fr die Walachei der milde, trumerische Alexander Ghica, Bruder des frheren Herrschers. In Silistrien hatte je doch auch weiter, bis zur vlligen Tilgung der Staatsschuld, die russische Besatzung zu bleiben 5). Kisselew reiste schon 1834 ab, aber Silistrien wurde erst im September 1836 gerumt6). Mehmed-Ali hatte eigentlich durch den keinen Frieden zwischen Frieden zwei von Staaten, Ktajeh, sondern der nur 1) Rosen, a. a. O. S. 183. 2) Vgl. ebenda; Cadalvene et Barrault, a. a. O. S. 431. 3) Vgl. Rosen a. a. O. S. 207 ff. 4) Siehe Geschichte des rumnischen Volkes" II, S. 251 ff. 5) Die Konvention in Sturdza a. a. O. I, S. 336 ff. Eine neue Verab redung fr die Zahlungen, vom 27. Mrz 1836, ebenda S. 343 344. Vgl. Hur muzaki 6) X, S. 460 ff.; Ebenda. Rosen a. a. O. S. 242243. 374 Zweites Buch. Viertes Kapitel. die Begnadigung und Beschenkung eines erfolgreichen Rebellen eine ausgedehnte Provinz mit i 156000 Einwohnern1) gewonnen, die jedoch dadurch viel weniger als gypten selbst Aber Syrien und dieses vom Staatskrper losgerissen worden war. gypten wo nur 1 5 000 Trken lebten 2) bildeten ein wahres arabisches Reich, das nur befestigt zu werden brauchte, um mit der Zeit zur Unabhngigkeit zu gelangen. bedeutete, , , Dazu war Monopole jedoch eine ganz andere Politik ntig als die der allgemeinen, nach hergebrachtem byzantini oder schen Muster solidarisch zu entrichtenden Steuern, die neben dem Zehnten eingefhrt wurden, die der gewaltsamen Entwaffnung, des aufgezwungenen Militrdienstes, des drckenden Absolutismus, der alles fr sich sammelt und sich alles Vorteile zum dienen Prfung gypten eigentlich zugunsten des Herrn vernichtet wurde. Die systematische Aussaugung durch eingeschchterte Beamte, die wie Neger mit der Rute zur Zwangsarbeit getrieben wurden, erwies lfst, bis Bodenbesitze, zum der Besitztitel durch die der in " sich bald nicht vorteilhafter als die manchmal wohlwollende und Behandlung durch die fast unabhngigen Paschas. Stdte wie Alep und Damaskus, wo der Pbel gewhnt war, die Verwalter zu verhhnen und zu verjagen, konnten gewifs nicht so leicht beherrscht werden, wie die elenden gyptischen Mrkte, und gegen die stolzen Bewohner des Gebirges taugte die fis kalische Politik nichts, die von den stumm gehorchenden Fellahs mit der gewhnlichen Ergebung in ihr Schicksal aufgenommen wurde. Auch waren die freien Araber des Euphrat und der palstinischen Grenze ganz andere Leute als die hungernden schonende Beduinen aus der Nhe des Niltales. So hatten die zu gyptier syrische Aufstndische des fteren Die Nablus und Hebron bekmpfen 3). Bevlkerung Frhling 1834 nicht entwaffnen lassen und ber die kleinen gyptischen Besatzungen, die der Volkswut nicht von wollte sich im fiel 1) Cadalvene et Barrault a. a. O. unzugngliche) Werk Ferdinand Perrier's, Hehemet-Ali jusqu'en 1840, Paris 1842. man-Paschas). 2) Cadalvene et Barrault, S. 415, La Perrier S. 417. Anm. 1. Syrie war 3) sous der Vgl. das (mir le gouvernement de Adjutant Seves (Soli- Ebenda S. 418. Das zu gyptische Problem. widerstehen vermochten. ffnung Rebellen durch die an Erster den fremden Rache mit Mehemed-Ali Jerusalem konnten die eindringen, um erlittene Ungemach blutige Auch in Nur mit schweren Verlusten konnte Ibrahim selbst mit einem kleinen Heere und Geschtzen bis Im salem 375 usw. eines alten Kanals Soldaten fr das nehmen. zu Kampf vor Jeru Nazareth wtete noch der Auf Gebirge gelangen. x). In der Heiligen Stadt selbst wurde nun Ibrahim von den Syriern eingeschlossen 2) und der Emir Beschir sollte ihm zu Hilfe kommen. Die bisherigen Ausbeuter der christlichen Pilger, wie der Sohn des berchtigten, nun eingekerkerten Abu-Gosch, wollten ihn hindern, sich mit den frischen Truppen, die ihm der Als aber im Juli Mehe Vater selbst zufhrte, zu vereinigen 3). med-Ali mit Armee und Flotte in Syrien erschien, hatte Ibrahim schon, die unter den Huptlingen der Rebellen ausgebrochene Uneinigkeit benutzend, seine Stellung wiedergewonnen : geschickte Umstrickungen durch Schmeicheleien, worauf Hinrichtungen in Im drusischen Akkon folgten, stellten die Ruhe wieder her4). wurde die Khalil nun auch Macht des Emirs Gebirge gebrochen 5), von stand und ebenso hatten die Aufstndischen bei Latakieh kein besseres Schicksal G). Kmpfe Diese wurden selbstverstndlich von lichkeit unvershnlichen Pforte nicht unbenutzt dem Vorwande, die kurdischen Stmme Handelsstrafse nach der in Wirk gelassen. unterwerfen, zu Unter um die sichern, ging Reschid, Trapezunt der Besiegte von Konieh, nun Pascha von Siwas, nach Asien und brachte lngere Zeit, in den Jahren 1833 und 1834, daselbst zu, wo er den alten Feind auszusphen schien 7). Aber zu einem Kriege liefs es der Sultan nicht kommen : dies wurde ihm sowohl vom englischen Kabinett, an welches Namik-Pascha wieder eine vergebliche Mission erhielt, wie auch von Rufsland, dessen Konsul neue zu 1) Rosen a. a. O. S. 215217. 2) Cadalvene et Barrault a. a. 3) 4) 5) 6) 7) O. S. 419 420. Ebenda S. 419422. Rosen a. a. O. S. 220 ff. Barrault O. S. 422. Cadalvene et Rosen O. S. 222; Prokesch-Osten a. a. Cadalvene et Barrault a. a. a. a. O. S. 441. a. a. O. S. 68. 376 in Zweites Buch. Viertes Kapitel. Alexandrien, Duhamel, den Vizeknig zu seinen ehrgeizigen jedoch aufstachelte, widerraten. Selbst als Mehemed- Plnen Ali die des Tributs Zahlung auf bessere Zeiten verschob, er hielt Reschid, der von Malatieh sich schon auf den Weg geben hatte, den Befehl, nicht weiter vorzurcken. Ende 1834 willigte Mehemed-Ali in die Rumung Urfahs ein. Er mufste ruhig zusehen, wie Nedschib- Pascha vor dem afrikanischen Tri polis, wo zwei Nebenbuhler um die Nachfolge des verstorbenen be Deis stritten, erschien, einen von den Erben zum Pascha des Konstantinopel einsetzte, ja ihn sogar zur Beleh nung nach der Hauptstadt schickte, ebenso wie dies 1834 von Herrschers in den neuen vorher mals Frsten der Moldau und Walachei erst worden verlangt Tripolis, nach war wo x). einige Monate Tatschlich kam aber Ali nie sich der Pascha Mehemed -Rauf neue schwer gegen die allgemeine Revolte der Berberen behaup tete; der Kapudan Tahir konnte die Ruhe nicht herstellen, und nur erst sein 1837 ernannter Nachfolger Hassan war Vorgehen glcklicher in dieser Mission. den im bei seinem mil In Tunis wurde selben Jahre der neue Dei vom Sultan als Vasall seines 2). Und endlich erkhnte sich die Pforte 1836, in Paris durch ihren neuerdings ernannten stndigen Gesandten Reschid-bei gegen den Feldzug, der Konstantine mit Algerien vereinigen sollte, zu protestieren 3). Der franzsische Geschfts trger d'Eyragues und der Gesandte Roussin antworteten 1837 auf die den Rebellen" Algeriens bezeigten Sympathien durch Einspruch gegen die Sendung der osmanischen Flotte in die berberischen Gewsser. Eine einzige Fregatte erschien dem vor aber der Dei Sidi-Mustafa beeilte sich, durch Tunis, gemfs die Sendung von 4000 Beuteln und das Versprechen eines jhr Reiches belehnt lichen Geschenkes Westen her uach die christliche gegen bedrohte, zu protestieren. ermordeten Deis wurde gelegentlich seiner 1) Rosen 2) Rosen 3) 4) a. a. a. a. O. S. 220 ff.; O. S. 257 ff. 259260. von trkischen General-Leutnant Anerkennung ernannt4). Ebenda S. 249 ff. Ebenda S. zum Macht, die ihn Der Sohn des bald da- Hurmuzaki X, S. 462 ff. Das Erster gyptische Problem. Kampf mit Mehemed-Ali usw. 377 Gegen den Versuch Englands, sich durch die Linie Orontesschon Euphrat einen krzeren Weg nach Indien zu bahnen hatte die Pforte den englischen Fahrzeugen erlaubt, von Bassora bis Biredschik zu segeln erhob aber der gyptische Vizeknig als Verwalter des Paschaliks von Raka Einspruch. Dafr wurde er in der Note des Gesandten Ponsonby, der die Monopole auf die syrische Seide nicht anerkennen wollte und ein frm liches Verbot des Sultans in diesem Sinne erlangte gergt x). Der schlaue Greis antwortete aber, dafs solche Monopole in seiner syrischen Provinz niemals auferlegt worden seien, und damit wurde der Streit als gegenstandslos beendet 2) ; bald da nach zahlte der Vizeknig zum ersten Male auch den Tribut Kandiens 8). Der pltzliche Tod des Besiegers der Kurden nach Reschid, 1836, befreite ihn von dem gefhrlichsten Gegner4). Hafiz-Pascha der vor zwei Jahren die Albanesen durch seine harte Regierungsweise zur Emprung getrieben hatte, und der, nachdem der milde Wassaf-Efendi sie beruhigt, auf Befehl des Sultans als blutiger Bestrafer erschien, dieser rcksichtslose Krie seit Januar ger 5) war aber als Nachfolger des Hingeschiedenen kein fr Nachbar das 1837 bequemerer gyptische Syrien. Hafiz beendigte zuerst die Unterwerfung Kurdistans, dessen Begs, ein Revenduz und andere, im Sindschar -dagh, Aktschedagh und Aladscha-dagh, sich in ihren Gebirgsnestern lange Zeit hielten 6). 15000 Mann von den Rebellen und von der ihnen unterworfenen Bevlkerung wurden gettet oder verwundet, 4000, darunter hungernde Greise, Frauen und Kinder, in die Gefangen schaft geschleppt, und 6000 Familien in der Nhe Diarbekrs an gesiedelt; fr den Kopf eines Kurden zahlte der modern gebil dete Tscherkesse, der den Oberbefehl fhrte, 200 Piaster und die Hlfte fr den abgeschnittenen Arm und Fufs : brigens war er gegen die Europer zuvorkommend, hrte gern die von der Militrmusik gespielten Stcke Donizettis und fragte ironisch , , , 1) 2) Ebenda S. 230 4) 5) 6) Ebenda Ebenda. ff., 239 ff. 3) Ebenda S. 262. S. 264265. Ebenda S. 224 fr. Ebenda S. 267. 378 Zweites Buch. die um Viertes Kapitel. Meinung des Westens ber den moralischen Charakter Talleyrand x). Der Vizeknig hatte vorlufig nichts des berhmten zu Sein befrchten. einer Todfeind Khosrew im Innern langen, wurde Ende krftigen Verwaltung, nach endlich, 1836 zum Rcktritt gezwungen, und dessen Nachfolger Khalil war kein an derer als der gewesene Kapudan, der 1833 ber den Frieden in Alexandrien verhandelt hatte und grfsten Ehrenbezeigungen von Mehemed-Ali mit den berhuft worden 2). Der neue Traditionspartei der Beamten, der war Reis-Efendi Pertew, Fhrer der energische Verteidiger der Rechte der Pforte und des Islams im gegen die drckende und demtigende, endgltige Verderben der griechischen Konflikte, war oftmals sfsliche immer auf das und osmanischen Macht eine ehrliche und demselben Stamme der Wesir, gerichtete Freundschaft Rufslands und fr dauernde Vershnung mit dem gyptischen und Glauben demselben an Ein osmanischer Kommissar wurde mit dem gehrte 3). nach Alexandrien Auftrag geschickt, ber die neue Stellung des Vize die Kste Syriens lebenslnglich behalten und der gern gypten auch fr seine Erben knigs, gesichert htte zu verhandeln; syrische Hinterland und Adana sollte er aber dem rechtmfsigen Herrn zurckerstatten. Mehemed-Ali antwortete jedoch darauf mit einer schroffen Weigerung: ein neuer Krieg sei ihm lieber 4). , das Mahmud war gyptier in entschlossen, auch gegen jeder Verwicklung mit dem Frieden sprach, loszugehen. aber seinerseits dazu den Willen der die bei Schutzmacht, Konstantinopel fr den 1) Poujoulat, Voyage dans l'Asie Mineure I, Moltke, Briefe ber Zustnde und Begebenheiten in 1835 bis 1839, neue Auflage, Berlin 1877, passim. 2) Rosen a. a. O. S. 235fr., 252253. Paris 1841, der Trkei S. aus 348 ff. Vgl. den Jahren 3) Ebenda S. 261. Er hatte dennoch die dichterische Gedenkschrift des Aktes vonUnkiar-Skelessiverfafst; Blancard a.a.O. II, S. 199. Vgl. Poujoulat a.a.O. S. 325, die Aufserung eines Trken ber die interessierte, das Verderben des Reiches bezweckende qui l'avait arrachee boucher Freundschaft" des la qui s'appretait gueule du Zaren: Une brebis remerciait loup (Mehemed-Ali), et cet un homme homme 6tait un egorger le pauvre animal." 4) Rosen a. a. O. S. 267269; Juchereau de Saint-Denys, S. 1 55 Prokesch-Osten ff. a. a. O. S. 68 ff.; Das Ein neuer gyptische Erster Problem. Kampf mit Mehemed-Ali Geist schien den Sultan trotz der die Trunksucht und die gerichtet hatten, zu Ausschweifungen 379 usw. Verheerungen, Krper in seinem die an beleben. In Albanien herrschte Ruhe: nun Mustafa - Pascha der Reform von lebte, Gegner Gebirge Babussa mit kaum 6000 Mann vllig geschlagen hatte, in Konstantinopel als gefangener und begnadigter Rebell, und die Erhebungen der Ghegen 1833 bis 1836, dann 1836 bis 1840, gegen NamikSkutari, der Eroberer von Sofia, nachdem ihn Reschid bei Pascha, der sie ins neue der Perlepe , und im Heer einschreiben wollte , hatten , trotz eingedrungen waren, keine dauern Revolte in Trawnik Folgen x). Die bosnische Anarchie Mahmuds die 1, 183 Kampf des Ali Widaitsch gegen Neuerungen Rnke des Kapetans Hussein, Reschid am Kossowopolje, gegen und Besiegung desselben durch Karaum Pascha zu werden Mahmud, der mit den Herzegowinern Serajewo einnahm, dann Verbannung Husseins nach Trapezunt und erfolgreiche Einschch terungspolitik des Paschas Wedschi und Osman-Paschas vonUskb, nebst Hinrichtung und tckischer Ermordung der gefhrlichen hatte nichts Gefhrliches fr die osmanische Herr Begs 2) schaft : die Reiterscharen der Kapetanen hatten nun vielmehr mit den sterreichern in Kroatien zu tun, die neuerdings ihre Truppen dem die Rebellen in Skutari den , im Einverstndnis mit dem bosnischen Pascha zweimal ins manische Gebiet geschickt hatten, ihnen Genugtuung imstande war, Auf Grund der Hattischerifs 1830 fhrten os weil die Pforte sichtlich nicht verschaffen3). 30. September und August energischen und verstndigen zu vom die Serben unter dem Milosch ein ruhiges Leben ; jhrlich zahlte das Land den ein fr allemal festgesetzten Tribut und entrichtete zugleich die Einknfte der Spahis ; nur in den Festungen waren wenige, einflufslose Trken geblieben ; serbische Bischfe, von der Regierung bezahlt, waren an Stelle der bisherigen Phanarioten getreten. Im Mai 1833 1) Boue a. a. O. IV, S. 423 426. Sax a. a. O. S. 259260. Siehe J. F. Neige baur, Die Sd-Slawen und deren Lnder, Leipzig 1851, S. 206 208; Hecquard, Haute Albanie, S. 145 ff., 455 ff. 3) Boue a. u. O. S. 386 ff. ; Rosen a. a. O. S. 217, 227 fr. 2) Ebenda S. 378 386; von - 380 Zweites Buch. wurden auch die neuen bietes mit Einschlufs Starawlaschka Kapitel. Grenzen des autonomen serbischen Ge von Drina1), Siege ber , Viertes Kraina, Timok, Parakin, Kruschewaz, Konstantinopel angenommen; 1835, in Mifsvergngten suchte dieser pa althergebrachtem trkischen Rechte Serbien auch konstitutionelle Gesetze gleich jenen in den ru mnischen organischen Reglements, zu geben; er stiefs dabei aber auf die gehssige Opposition Rufslands, und der General nach einem die , triarchalische Herrscher nach , konsul den in Frstentmern, von Ruckmann, der auch mit Konflikt geraten war, weil Versammlung sie die heimlich und willkrlich gegen die Autonomie des Lan der walachischen in aufgedrngten Zustze zum Reglement nicht annehmen wollte, Belgrad, um gegen die Vorschriften der neuen ser bischen Konstitution zu protestieren 2). Aber seine Pflichten gegen seinen Zaren in Konstantinopel erfllte Milosch doch pnktlich: noch 1835 begab er sich, nachdem seine Begleitung, 2000 Mann, an der Grenze geblieben war, auf Einladung Mahmuds nach Kon stantinopel, wohin er kostbare Geschenke brachte 3) und wo er das Recht, eine eigene Flagge zu fhren, wie auch andere Privilegien, erlangte. Bei der Rckreise, die er auf der Donau machte, hatte des erschien in der Frst angeblich die Grenze berschritten hatten, rcksichtslos lassen *) ; aber nach seinem Eintreffen begab er sich mit kordons, feuern seinem Kanonenboote auf die walachischen Sanitts aus die dem Pascha Walachei, von wo Vidin, Hussein, nach Poiana, seinem Gut in der mit dem Frsten Alexander Ghica eine freund er schaftliche Unterredung hatte 5). Der serbische Despot lebte in Beziehungen mit dem 1837 eingesetzten englischen Konsul Hodges, und Rufsland machte ihm dafr durch den im Herbste gesandten Flgeladjutanten Dolgoruki bittere Vorwrfe 6). den besten Der russische Vormund des ganzen osmanischen Reiches sollte endlich dahin bringen, dafs durch ein, im Einverstndnis mit es 1) 2) Rosen a. Ebenda S. a. O. S. 277. 278. Vergebens beschwerten sich die Serben darber Petersburg selbst; ebenda. 3) 5) 6) Hurmuzaki X, S. 472. Ebenda S. 473, Nr. dlxxix; S. 474 Ranke a. a. O. S. 358; Rosen a. 4) Ebenda. 475, Nr. a. O. S. dlxxxt dlxxxu. 278 279. in Das gyptische Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali usw. 381 herbeigeholten serbischen Deputation 1838 in Konstantinopel verfafstes Reglement vom 24. Dezember ein Senat mit sorgsam festgesetzten Rechten dem erblichen Frsten zur Seite gesetzt Schon stand der Konflikt mit den Senatoren, die Nie wurde x). der frstlichen Partei und die Abdankung Milosch' zu derlage sie erfolgte Anfang 1840, seines Sohnes Michael gunsten der nachdem schon frher, am 13. Juni 1839, Milan, der bald darauf, am 8. lteren Sohne gierung nahe bevor berlassen hatte Vorlufig aber herrschte Die Russen rumten, die von nun seinem die Re 2). der Donau 1837 vllige Ruhe. gesagt, Silistrien, wo sie alle grofsmtig zurckgelassen hatten. an wie schon Geschtze und viele Munition Es fiel der Frst Juli, starb, Mahmud ein, seine europischen Provinzen bis an organisierten Quarantne besuchen, bevor er den Krieg in den nach russischem Muster soldaten bewachte Donau zu Asien erffnen sollte. Diese Provinzen waren zum grofsen Teil von Christen be wohnt, eben darum wollte Mahmud inmitten seiner Untertanen als imponierender Offizier nach westlicher Mode, in blauem Mantel, mit Reiterstiefeln, den roten Fes mit hohem Federbusch auf dem ausdrucksvollen stolzen Haupte 8) erscheinen. Seit Zeit tat in der am im neuen er, Pera, einiger Bosporusufer, Palaste Tscheragan lebte, sein mgliches, um als Christenfreund zu erscheinen. Obgleich Knig Otto die Unvorsichtigkeit be ging, seinem Bruder, dem bayrischen Thronfolger, in den tr , kischen Gewssern , und auf den Strafsen entgegenzufahren Smyrnas 1) Ranke a. a. O. S. 358 ff. ; Rosen a. a. O. S. 279 ff. 2) Ebenda; Ami Boue" III, S. 291 ff.; IV, S. 332 ff. ; Possart, Serbien, Darmstadt 1837, S. 175 ff. 3) Je remarquai sur ses traits une expression de fermete, d'assurance et La physionomie de d'orgueil, qui n'etait pas sans un nielange de cruaute Mahmoud a quelque chose de si particulier qu'il suffit d'avoir vu une seule fois le Sultan pour toujours le reconnaitre ; M a c F a r 1 a n e II, S. 48. Vgl. die schon von 1818 herrhrende Beschreibung Forbins a. a. O. S. 45: Sa figure est ple, noble et reguliere. II promenait sur son peuple de grands yeux noirs, dont les regards etaient accueillis par le silence le plus profond." Auch Poujoulat a. a. O. II, S. 225: Regard ferme et 6tincelant", und Lamartine, Voyage en Orient, Ausgabe 1835, II, S. 332333... " - 382 zu Zweites Buch. erscheinen x), obgleich die Viertes Kapitel. Beziehungen zum Knigreiche der Hellenen noch immer sehr gespannt blieben, sprach der Sultan seinem Gesandtschaftssekretr in Wien zu Johann Maurogenis, Feti- Ahmed Gesandte der geordnet seiner Liebe fr die von , die besten und tete 2). Neben diesem war fhigsten Untertanen Maurogenis hatten die eigentlich die Griechen, seines Reiches" unter er als betrach Phanarioten Nikolaus Ari- gewesenen Pfortendolmetschers, der auch Lehrer der franzsischen Sprache des Thronfolgers Abdul -Me- Sohn starchis, des Stephan Vogoridis und Handscheri vertrauliche Stellungen Diplomatie inne 4) ; wieder wurden die Frstentmer durch Griechen in Konstantinopel vertreten, und die Tochter eines unter diesen Agenten wurde die Frau des Frsten dschid 3) war , in der osmanischen Michael Sturdza. wurde nicht an Der nur an neue Orden Mahmuds, der Nischan-Iftikhar, an dessen Familie, sondern auch Milosch und Griechen und auch Griechinnen ersten Male reichlich hatte ein Sultan auch christlich 5). Zum gebliebene grie verteilt chische Schnheiten in den inneren Gemchern seines Palastes. Mit den hohen Beamten und einem Gefolge, erste von 29. April Von da nach darunter die vier ihnen war preufsischen Moltke selbst 6) auf das Schiff ging die Rustschuk, Nusretieh", Reise auf dann nach glnzenden militrischen Generalstabsoffiziere , begab sich Mahmud der am das ihn nach Varna brachte. Landwegen weiter ber Schumla Westen, die Donau entlang. Vor ihm erschienen Anfang Mai nicht nur alle trkischen Verwalter die europischen Konsuln, nicht nur beide Frsten ihren Bart rasieren mufsten mit ihren Bojaren und Bischfen, um goldene Kragen, Tabakdosen, Ehrenkleider, Pelze und Schale zu empfangen, sondern auch die Vertreter Rufslands und sterund die 1) Rosen a. a. O. S. 198. 2) Les Grecs que j'aime beauconp et que je considere comme les meilleurs et les plus habiles de mes sujets"; Blancard II, S. 201. 3) Ebenda S. 123, Anm. 2. Der Gedanke eines franzsischen Lehrers war auch aufgetaucht; Poujoulat a. a. O. S. 224. 1828 war der dritte Sohn Mah muds, Nizam-Siddin, gestorben ; ebenda S. 223. 4) Rosen a. a. O. S. 190 191; Hurmuzaki X, S. 463. 5) Vgl. Blancard II, S. 125, Anm. 2. 6) Siehe seine schon erwhnten Briefe, S. 1 24 ff. Das gyptische Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali 383 usw. Die Anzahl der von Auersperg x). grofs, und der Sultan ergtzte sich Griechen mit Lorbeerzweigen, herzlich an den Deputationen Armenier mit angezndeten Lichtern, Bischfe, die ihre Stirn bis Feldmarschall Graf reichs Geschenke war unerwartet Erde senkten zur Wassaf-Efendi liefs Antwortreden durch seinen Sekretr , tinopel, wo und 2) wiedergeben ffentlichen Leben lieber als ihn man nur an aus beteiligte sich an Inkognitofahrten den dem freien, in Konstan weiter Ferne anblicken durfte 3). Er schien , trotz der whrend der Reise gegen ihn in Kon stantinopel angezettelten Verschwrung, die zahlreiche Hinrich berzeugung gewonnen zu haben, dafs endlich seine Plne Verstndnis und seine Person Liebe gefunden tungen nach sich zog 4), die hatten, dafs sein Reich Vertrauen wieder durch Einheit der Gesinnungen und ebensowenig die tglich widersprechenden ihm worden war, dafs gekrftigt Drohungen Mehemed-Alis, wie die sich Ratschlge der Englnder, Franzosen und Russen, die ihm bis her das Leben getrbt hatten 5), zu frchten oder zu beachten habe, dafs er wieder imstande sei, eine eigene, freie, wrdige, ihm allein ntzliche Politik zu fhren. Durch ein Opfer von 25 Millionen Piaster aus seinem eigenen Schatze und durch ener1) a. a. Zwei sterreichische Dampfer hatten den er Sultan begleitet; Moltke O. S. 125. 2) Eine Probe Griechen, so zu ihr aus Armenier, ihr gut wi die Moslems; das schtzt Gesetz einflufslose vllig S. 303 304. Moltke Juden, ihr a. a. O. S. 130 sei hier gegeben: Ihr seid alle Diener Gottes und meine Untertanen seid verschieden im und mein kaiserlicher Wesir, starb bei seiner Rckkehr Wille." Glauben, aber euch alle Wassaf, mchtiger als der pltzlich in Varna; ebenda Siehe auch weiter. 3) Vgl. Rosen a. a. O. S. 254.; Hurmuzaki X, S. 481 ff, 486-487; Suppl. I6, S. 599-603; I6, S. 625626. Die im Jahre 1837 von Sultan Mah mud II. unternommene Reise nach einigen osmanischen Donaufestungen und Sen dung des k. k. Feldmarschall-Leutnants Grafen von Auersperg nach Rusdschuk geschildert von Anton von Hammer, und endlich die Aufzeichnungen des walachischen Offiziers Moret de Blaremberg in Revista catolic", Jahrg. I Bukarest 191 2, S. 77 82. 4) Poujoulat a. a. O. S. 227fr. 5) Affre Churchill, Forderung Rufslands, den abgesetzten Reis-Efendi Akif zurckzubringen und den englischen Gesandten Ponsonby zu entfernen Englands Anspruch, den Minister Achmed Fewsi zu verjagen u. a. Einzelheiten in Rosen a. a. O. S. 243fr. Vgl. Poujoulat a. a. O. S. 229'. ins Amt 384 Viertes Zweites Buch. gische Mafsregeln, um treiben, befreite er sich an Rufsland l). die Kapitel. brigen 55 auch Millionen rasch Kriegsschuld der drckenden von einzu Der Fall des konservativen Diwans noch im Laufe des 1837 erschwerte wesentlich und stark gefhrdete Mehemed-Alis. Sowohl Wassaf wie auch Pertew die und auf dem Wege Jahres Stellung die wanderten dahin starb der in letztgenannte Verbannung, nun an von pltzlich. Der neue Minister des ufsern" wurde die alte Einrichtung des Reis-Efendi-Amtes abgeschafft Reschid -bei, ein erfahrener und tchtiger Diplomat, der die Stellung eines Gesandten in Paris innegehabt hatte, war kein Freund des gyptiers; brigens wurde seine Ankunft* in Kon stantinopel durch die Unentschlossenheit des krnklichen, immer mehr erschpften Sultans lngere Zeit verzgert 2). Akif bei die be der Zar dessen Absetzung durch englischen Einflufs dauernswerte Schwche" der Pforte in einem eigenen Briefe an den Freund" in Konstantinopel gergt hatte8), war nun Minister des Innern, und sein Nachfolger, der auch den Titel eines ersten Ministers, Basch-Wekil, fhrte, wurde kein anderer als Reuf, einer der Generale, die gegen Ibrahim unglcklich gekmpft , , Achmed -Fewsi hatte ebenfalls eine Stelle im Minister hatten. Endlich rate. Seraskier, verlor einem Khalil, Ende des Jahres, sein Amt als Said- kaiserlichen der Schwiegershne, zugleich erschien als Prsident des Ministerrates der alte Khosrew, dessen Ernennung die Rich tung der Politik nach einer bestimmten Seite hin, der tyrannischen Ordnung im Innern und der Erfllung der lange genhrten Plne des Herrn nach aufsen, bedeutete 5). Pascha 4) , um Platz zu machen , und Die Pforte erdreistete sich Drusen im Haurangebiete, lichen Elementes gegen 1) 2) 3) jedoch nicht, die durch die die die Rebellion der Aufwiegelung des christ mosleminischen Nachbarn im Li- Rosen a. a. O. S. 249. Ebenda S. 232233, 255257; Prokesch-Osten Rosen a. a. O. S. 247 248. 4) Der andere war Khalil selbst. Die (Poujoulat a. a. O. S. 223, Anm. 2). 5) Ebenda S. 269, 270. Frau Saids war a. a. O. S. 70 ff schon 1828 . gestorben Das banon gyptische geschwcht Problem. wurde wollte sie neue, sichere , Erster Kampf militrisch Minister des zu Erkundigungen westlichen Kabinette einziehen, und zu ufsern selbst nach Paris eine entschiedene mit Mehemed-Ali usw. 385 x). Zuerst Meinungen der untersttzen ber die diesem Zwecke reiste der und London. Nirgends fand Krieges, und des Ermunterung Erffnung nirgends wurde dem Sultan Untersttzung gegen den Neben buhler versprochen. England dachte vielmehr an eine neue Londoner Konferenz zur Lsung der Orientfrage und Rufs land schien geneigt, daran teilzunehmen 2). Aber im Handels vertrage, den Ponsonby schon am 16. August 1838 schlofs, um den englischen Kaufleuten, die nun ihre Konsuln in Serbien und den Frstentmern (Blutte) hatten und in Bukarest auch eine Kompagnie grnden wollten 3), sicheren Verkehr im Innern und bessere Zollbedingungen zu verschaffen, stand eine Klausel gegen die Monopole, die eigentlich Mehemed-Ali selbst be traf, wenn brigens, wie er es auch meinte, dieser Vertrag auch fr seine Besitzungen verbindlich sein sollte *). Damals hatte Hafiz -Pascha den Feldzug gegen die Kurden beendet und das Lager bei Malatieh aufgeschlagen, von wo aus er den syrischen Euphrat entlang marschieren konnte 6). Er als ber mehr 50 Infanteriebataillone, ber 8 bis 9 Reverfgte er zur , 1) Ebenda S. des affaires de kmpfte 270273. Syrie depuis 1800 Ibrahim mit 4000 Mann Schebli-el-Harian. Gegen Vgl. Achille Laurent, Relation historique jusqu'en 1842, I, Paris 1846, Einleitung. 1838 unglcklich gegen die 3000 Rebellen des Scheiks die Drusen schritt nun Emir Beschir vor, der 7000 Ma- roniten unter Medschid ins Gebirge schickte und sogleich Erfolge erntete (ebenda). Im Juli/ August 1838 fand die Revolte ihr Ende. 1840, bei der Errichtung der Redifkorps (Liniensoldaten mit unbegrenztem Urlaub ; Moltke a. a. O. S. 273 bis 274), erhob sich wieder das mosleminische Element in Syrien (Laurent a. a. O. S. 18 ff.) und die Maroniten wollten die ihnen vor zwei Jahren zugeteilten Ge schtze nicht zurckgeben. Die Rebellen marschierten im Mai gegen Saida und Beirut, und richteten ein Bittgesuch an die europischen Konsuln (ebenda S. 30 ff.); als Fhrer hatten sie den Franzosen Vicomie Onffroy, den Emir Fransaui-elAsker" und einen polnischen Jesuiten erwhlt (sein Manifest ebenda S. 46 ff.). ber die Zustnde in Arabien, Prokesch-Osten a. a. O. S. 92. 2) Rosen a. a. O. I, S. 286288. 3) Hurmuzaki X, S. 470, Nr. DLxnv. 4) Ebenda S. 280 ff. 5) Moltke Jorga, a. a. O. S. 213 ff. Geschichte des osmanischen Reiches. V. 25 386 gimenter und Kavallerie das Hadschi- Alis in Viertes Zweites Buch. Angora von Konieh1) der 1839 kehrte er in stantinopel zurck. Geschtze; 100 wartete, standen zu seiner Hilfe bereit, Eigenschaft verhungerten, die an nur Taurus Seuchen die Flucht begeben 3). eines zum Heere, Nisams Euphrat befand von die meistens Truppen, dezimierten und im Seraskiers dachten, bestanden 2), Bis andere zwei und das Izzet-Mehemeds, Schon hatten sich aber seine von Kapitel. im er und der Juni Kon aus Kurden, April ber den sich noch auf nachdem er den schwierigen Flufsbergang bewerkstelligt hatte, bestand noch der Frieden. Ibrahim war so wenig geneigt denselben zu brechen, dafs er den ins Lager Hafiz' gerufenen Spahis des inneren Syriens die Er Als laubnis gab, sich in diesen Befehl des Sultans zu fgen. aber der oberste Befehlshaber die Unterwerfung der syrischen kaiserlichem Gebiet, und auch Drfer vornahm und die Stadt Aintab besetzte, konnte der Aus bruch der Feindseligkeiten, wenn berhaupt die gyptier in Syrien verbleiben wollten, nicht mehr vor der am 9. hintangehalten Juni erfolgten Kriegserklrung werden. Schon eigentlich wie hatte bei Nissib die ent Absetzung Mehemed-Alis stattgefunden. Ibrahim verfgte ber ein grfseres Heer als die Osmanen, aber es bestand zum Teil aus unzufriedenen, vllig verhungerten Syriern, die sich, auch nach dem Siege, scharenweise zu Hafiz begaben. Seinerseits hatte dieser, wie gesagt, gefgige Nisams sein Heer bestand aus 28000 der eine scheidende Schlacht Mann zu Fufs, 5000 Pferden und 100 Geschtzen4) die aber , nichts anderes als die Rckkehr zu ihren Herden wnschten, und unruhige Kurden, 1) 3) die den trkischen Bedrcker ihres Stammes Ebenda S. 352. Thiers sprach damals von schreite und damit der 2) Ebenda S. 281, 348349. Gefahr, dafs Mehemed-Ali den Taurus ber Europa selbst in Flammen setze : M6h6met-Ali passe le Taurus et fait sauter l'Europe avec lui"; Thureau Dangin IV, S. 261; in d'Harcourt, L'Egypte et les tfgyptiens, Paris 1893, wo auch die Werke Hamonts, L'Egypte sous Mehemet-Ali, und Vingtriniers, Soliman-Pacha, fr diesen Krieg angefhrt werden. Im Juni empfahl Jouffroy im franzsischen Parlament die tat schliche Untersttzung Mehemed-Alis, der ein arabisches Reich zu grnden vermchte (Driault a. a. O. S. 147148). Vgl. Prokesch-Osten a. a. O. S. 78 ff. 4) Moltke a. a. O. S. 373. hafsten und Erster Problem. gyptische Das ebensogut Kampf mit Mehemed-Ali 387 usw. einem zuversichtlichen zu Der Angriff wie zu gyptische Feldherr panischen Flucht bereit grofsen militrischen Talente nicht verloren, aber im Gefolge des osmanischen Seraskiers standen Moltke und seine preufsischen Kameraden x). Hafiz von seinen Mollas beraten, glaubte jedoch keiner anderen als seiner eigenen Inspiration folgen waren. einer hatte seine , Rckzug nach Biradschik nicht anordnen und erkhnte sich auch nicht, Ibrahim im Marsche anzugrei fen *) ; er liefs sich in einen wirren Kampf ein der ihn in einer zu sollen : er wollte den , Stunde fanterie die Reiterei brachte um greulichen Katastrophe einer zu durch und hatte das Reich keine Armee mehr am Auflsung wurde. Euphrat der In Am 24. Juni 3) aber auch , keine in Anatolien, weil die dort stehenden Truppen nicht weiter vordringen wollten. Und endlich verkaufte kurz darauf Achmed Fewsi die ihm anvertraute Flotte einfach dem der an wobei Vizeknig, den Dardanellen weilende franzsische Admiral Lalande mitwirkte 4) 5). 1. Juli starb Mahmud, kaum 54 Jahre Nachricht erfahren zu haben, nachdem alt, ohne die schreckliche er bis zuletzt als Mann und Herrscher gegen das immer ungnstige Schon Morgen am des Schicksal mit eisernem Willen und gekmpft stantinopel tern zur Das hatte. strmte herbei, es 1) ber zu nehmen a. a. O. S. 2) die wren, Frage, Moltke bringen: zu dem ob die Instrukteure 247, 266 O. S. 383 ff. a. mit Niederlage Untergang be- neuen dem Frankreich, England diplomatischen Rnke aus und die damit verbundenen a. Kon sein Werk aber sollte Selbst nach der und 206, 243, 246 von den einfachen Sarg auf seinen Schul sein. begraben lebendig wirken vlliger Rcksichtslosigkeit ihm hart behandelte Volk um letzten Ruhesttte mit ihm nicht sollte von oder Preufsen siehe Rosen 267. 3) Auch Rosen a. a. O. S. 294 ff. ber die von Hafiz vorgebrachten Entschuldigungen siehe ebenda II, S. 26 27. 4) ber die Entschuldigungen Frankreichs, die sich auf das Gercht von einer Konspiration Khosrews mit den Russen gegen den jugendlichen Sultan sttzten, ebenda S. 5. 5) Ebenda S. 35. Prokesch-Osten a. a. Die Flotte zhlte 9 Linienschiffe und O. S. 95. 25* 11 Fregatten; Zweites Buch. 388 drohten Reiche eine neue, Viertes obgleich Kapitel nicht immer glckliche Zu kunft erffnen. Ein Knabe von Abdul-Meds*chid, 16 Jahren1), mild und melancholisch2), der lteste Sohn des Hingeschiedenen, war nun Fhigkeit, selbst zu regieren, An seine Sultan und Padischach. dachte niemand, aber alle waren bereit, ihn in seiner Unerfahrenheit Als Grofswesir trat selbstverstndlich Khosrewzu untersttzen. Pascha auf; Said ein men3). den Rauf (Handel), vertreter des bei, von ufsern) Jngling frheren Ministern blieben Khalil (Prsident des im Amt ; als aus der Staatsrates) neues Mitglied wurde nicht mehr als der wurde nur Riza- Umgebung Machmuds, aufgenom Es schien ein Friedensministerium vernichtet werden sollte, (Krieg), (Stell und Nuri zu zein: Mehemed-Ali alte, arge, unvershnliche sondern nur als der Mann, Feind, der der seine schwer gewonnene Stellung verteidigen mufste, angesehen ; AkifPascha sollte ihn in Alexandrien aufsuchen, ihm den Orden des berbringen, ihn nach Konstantinopel einladen und als Basis einer Verstndigung gypten, aber gypten allein, anbieten 4). Nach dem Sieg von Nissib klang dieses Anerbieten, trotz der ehrenden Formen, in die es gefafst war, wie bitterer Die Nachricht war noch nicht eingetroffen; als aber Hohn! die Tragweite des Verlustes bekannt wurde, ging dennoch Akif mit denselben Vorschlgen nach gypten und kehrte mit dem Gegenvorschlag Mehemed-Alis, ihm auch Syrien als erb Nischans lichen Besitz zu Machtgebiete lassen, das neueroberte Paschalik Meraasch seinem einzuverleiben und seinen entfernen, zurck persnlichen Feind Khos Darauf liefs die Pforte den Mchten, 5). Vermittlung angeboten hatten, antworten, dafs sie bereit sei, ihren Schiedspruch anzunehmen 6). Die neuerdings ber die Angelegenheiten im Westen ver handelnden Vertreter Europas in Konstantinopel begannen mit der rew zu die schon ihre i) Geboren am 23. April 1823. 2) Vgl. Ubicini, La Turquie actuelle, Paris 1854, S. 102 ff. 3) Rosen a. a. O. II, S. 2 3. 4) Ebenda. Auch Achmed-Fewsi wurde dann begnadigt; ebenda S. 5) Ebenda S. 67. 6) Ebenda S. 78. 5. gyptische Das Erklrung, dafs sie der Meinung, Kampf mit Mehemed-Ali usw. 389 Integritt des osmanischen England, sterreich und Preufsen die gyptier Syrien rumen sollten. territoriale die Reiches schtzen wollten. waren Erster Problem. dafs Zu einer Konferenz in London wollten sich aber Frankreich und einziger mafsgebender Faktor am nicht bequemen. Bis zu einer Entscheidung lagen Bosporus die letzteren trugen die englischen und franzsischen Schiffe in den auch den kniglichen Sohn, Prinzen von Joinville Dardanellen vor Anker um der gyptischen Flotte gelegentlich Widerstand zu leisten, und auch um, ungeachtet des Vertrags von Unkiar-Skelessi eine neue russische Hilfeleistung zu verhindern. Auf Drngen Rufslands erklrte aber Khosrew dem in Konstan tinopel erschienenen Admiral Stopford, dafs die Pforte keine das letztere Rufsland als , , fremden geneigt In Lsung gelegen der diesseits Kriegsschiffe x). Dardanellen aufzunehmen sei den Hnden der Diplomaten lag nun die jene der griechischen wie vordem gyptischen Frage, Abdul- Medschid besafs keine Flotte und bei hatte. nahe kein der westlichen Heer, er hatte sein nur vom friedensbedrftigen Eu und dafr sprach ropa anerkanntes Recht fr sich. Er forderte besonders der vor kurzem aus Frankreich und England zurck gekehrte Reschid der , eigentliche Liebe seiner Untertanen und die Westens. alle neuen Charte" tten zu auch die Achtung gesinnten erreichen, tauchte der Vorschlag bisherigen Reformen alle Mafsregeln des Tanzimats 2), ra in europischem Sinne zusammenzufassen, durch Einrichtungen zu ergnzen, daraus eine wahre osmanische auf, der neue Um diesen Zweck Tages des liberal Mann des , zu bilden und sie verschiedenen vor den Vertretern aller Nationali Glaubens neuerdings hatten auch die Wekil, spter auch einen Patriarchen, Chalder unterstellt wurden 3) feier katholischen Armenier ihren dem auch Melchiten und lichst in Kraft i) Ebenda S. 2) Tanzim", 3) Rosen Juchereau de zu setzen. ioff. arabisch: Organisation; Engelhardt a. a. O. I, S. 2, Anm. 1. I, S. 205 ff. Vgl. Prokesch-Osten a. a. O. S. lo8ff.; Saint-Denis a. a. O., passim. a. a. O. 390 Zweites Buch. Viertes Kapitel. Am 3. November traten der Sultan, der Hof, die Ulemas die Scheiks , die Beamten und andere Mitglieder des Klerus , und die und die Vertreter der Znfte, die Patriarchen der Grie Offiziere, Hupter chen, der Armenier, der katholischen Armenier, der Grofsrabbiner Prinz von Hofe vor der dem fremden Staaten Gl-haneh auch darunter im Umkreise des Palastes Joinville oder Rosenkioske der Top-Kapu, Hofastrolog fehlte nicht, um die geeignete Konjunktion" zugeben x). Reschid selbst las den merkwrdigen Akt vor, ihm seine Entstehung verdankte. Die Mifsstnde der letzten wurden um servativen einzige, der zu um genug, was an der Zeit dem Volke und der Geistlichkeit wie auch den Kon gefallen zugeschrieben; Korans im Der zusammen. wieder Nichtbeachtung der Vorschriften des das Reich habe aber Lnder und Leute wren aufzublhen; gute Einrichtungen bisher fehlte. solche seinen Untertanen Der neue grofsmtig ihre Sicherheit und die ihrer zu Sultan steht bereit, nun schenken, und das zwar um eine gute Steuerordnung Hauptstadt und der Pro Verteidigung vinzen zu gewhrleisten. Die Abschaffung der Monopole wurde erwhnt und die der Verpachtung der Steuern versprochen; spter sollte man so weit gehen, dafs die Paschas von der Verpflichtung, die Einknfte ihrer Provinzen (Salianeh, dann Vergu) nach Konstantinopel zu schicken, entlastet wrden, und und eine um der kaiserliche Beamten sollten Reiche Gter, wirksame erscheinen Die als Steuersammler im ganzen Zahlungen fr Armee und Flotte nun 2). regelmfsig erfolgen. Die Provinzen proportioneil ausgehoben werden nicht und mehr als vier bis fnf Leben knne der Staat richtsurteils antasten. Soldaten sollten dauern. Ehre, Besitz ffentlichen Ge auf Grund Die Beamten allen die Dienstzeit Jahre"3) nur aus werden und erhielten von nun an Ge hlter, und gegen die Bestechung werde strengstens verfahren werden. Die organischen Gesetze sollten vom kaiserlichen Rate 1) Ebenda S. 16. 2) Ebenda S. 24 ff. 3) Vgl. die entrstete Aufserung Moltkes a. a. O. S. 281, ber das bis herige System: Fnfzehnjhrige Dienstdauer ist nur ein anderer Ausdruck fr lebenslngliche." Das bald ausgefertigt werden x). Notabeinversammlung, der an Erster gyptische Problem. Nach wurde 2). einigen Monaten tagte auch eines wieder eine Idee war 391 usw. eine durch die Thronrede und die Adresse den Sultan der Anschein Es mit Mehemed-Ali Kampf wahren Parlaments gegeben Reschids, der auch nach dem Falle Khosrews, welchen Khalil, der von ihm abgesetzte Schwager des Sultans, endlich besiegt hatte, unter dem altersschwachen Rauf die leitende Persnlichkeit im Ministerrate blieb Erst im Februar 840 sollte, 1 dem neuen 3). Vorschlage Metter gemfs, die Londoner Konferenz tagen, nachdem die Be mhungen Rufslands 4), England gegen Mehemed-Ali aufzuhetzen, nichs vergeblich geblieben aber zu weit waren. Die Meinungen der Mchte gingen auseinander, und ein Entschlufs konnte sobald nicht gefafst werden: franzsischerseits wurde in Vorschlag gebracht, aus Syrien und gypten ein unabhngiges Reich fr den jetzigen Vizeknig und seine Erben zu bilden, whrend englischerseits ihm, wie frher, neben dem bisherigen Besitz gyptens nichts mehr eingerumt wurde als Palstina und Phnizien, und dies nur fr Lebenszeit; die sterreicher sprachen sogar von einem starken Hilfsheer, das dem Sultan geschickt werden sollte. So endeten die Beratungen der Diplomaten Europas in London er folglos; sie wurden aber, nachdem in Frankreich der radikale, tatenlustige, von napoleonischen Ideen geleitete Thiers im Mrz die Spitze der Regierung gelangt war, zwischen Rufsland, an England, sterreich und Preufsen fortgesetzt, so dafs schon am 15. Juli ein Vertrag ber die stlichen Angelegenheiten, eine welche Quadrupelallianz" mit Ausschliefsung der Franzosen dieses Ergebnis ihrer Politik bitter bereuten, ungewhnlich krie gerisch auftraten und sich bereit zeigten, Revanche fr die Jahre 1813 und 18 15 an Preufsen und dem brigen Deutschland, wo die Presse im entsprechenden Sinne antwortete, zu nehmen 5) 1) Lettres 2) 3) 4) Deutsche sur la bersetzung Rosen a. a. 5) Driault 29. Bruno ws Prokesch-Osten a. a. a. 185 1, S. a. 11 a. O. II, S. 250 ff.; vgl. Ubicini, ff. O. S. 24. Ebenda S. 28 Mission in Rosen Paris Turquie I, a. Khosrew wurde bald darauf nach Rodosto verbannt. nach London, O. O. S. 150fr. ebenda S. 18 ff. Im allgemeinen 393 Zweites Buch. zustande kommen konnte. zur sondern sich gyptier mit dem nicht ein Innern Pa Die militrischen Krfte der Alliierten begngen. berufen, ihn Kapitel. Diesmal sollte der behalten, mal Akkon selbst lstinas Viertes Annahme dieser Bedingungen zu waren zwingen 1). gyp Die Revolte des Libanon im Sommer schwchte die tische Herrschaft in englischen Schiffen bellen, nachdem Syrien noch mehr ermuntert sie den Emir und Von den kreuzenden 2). zogen die Re und die gelan untersttzt, Beschir verjagt deten trkischen Marinesoldaten im Dienste Mehemed-Alis zur hatten, gegen Beirut3). Zwar kam AbbasIbrahims, mit 6000 neuen arabischen Soldaten und 4000 Albanesen herbei, und 24 Schiffe erschienen an der syrischen Kste; Deir-el-Kamar, die Residenzstadt Beschirs, konnte sich aber gegen die gyptier halten, und in allen Treffen mit den Aufstndischen zogen jene den krzeren, bis die Artillerie Ibrahims ins Spiel kam; Mitte Juli hatten aber Beschir und Os Ein letzter Versuch zur man-Pascha das Gebirge beruhigt 4). Wahrung des Friedens zwischen Mehemed-Ali und den Mchten der Quadrupelallianz, die Sendung Rifaat-beis nach Alexandrien, blieb erfolglos 5) ; der Vizeknig liefs sich nur zu der Konzession herbei, dafs aus seinen nicht gyptischen Besitzungen eine ab gesonderte Provinz fr Ibrahim gemacht werde. Die Antwort darauf war der Ausspruch des Bannes des Sultans gegen ihn, nun schon zum dritten Male, und die Konsuln, mit Ausnahme des jenigen von Frankreich, das sich den Anschein gab, fr seine Sache trotz der wiederholten Krnkungen, welche die Franzosen neuerdings in Syrien erlitten hatten 6) gegen Europa kmpfen zu wollen, verliefsen sogleich Alexandrien 7). Damit begann der eigentliche Kriegszustand gegen den bermtigen Tyrannen. Zum Oberbefehlshaber wurde der seit langem in der Levante befindliche englische Admiral Robert Stopford ernannt, der sich schon einmal, vor dem Konflikte, der Pforte gegenber erboten Flucht gezwungen Pascha, der Bruder 1) 4) 5) Rosen a. Laurent Rosen a. a. a. a. O. S. 18 ff. a. O. S. 63 2) Ebenda S. 31 ff. 3) Ebenda. ff. O. S. 3334; P rokesch- Osten a. a. O. S. 147 ff. ber die Mission des Grafen Walewski als franzsischer Gesandter nach 6) Laurent a. a. O. 7) Rosen a. a. O. (auch gypten). Das Problem. gyptische ihre Schiffe Erster Kampf mit Mehemed-Ali 393 usw. begleiten und dem hochbetagten Seemann energische Napier als Berater beigegeben; General Charles Smith war berufen, die Operationen in Syrien zu leiten, und ihm zur Seite stand der Preufse Jochmus, der in Griechenland fr den neuen Knig und gegen die Rebellen gedient hatte. sterreich hatte, zu , der schickte den Konteradmiral und ein Um Bandiera. Trkei, die keinen Vertreter bei zu erhhen, waren einige Schiffe Ansehen das der Konferenz unter dem der gehabt hatte, Englnder Walker kaum 5000 Mann die Mchte Truppenkorps nur aber Marinesoldaten unter hatten Selim -Pascha geliefert von der Expedition Europas gegen den Friedensstrer und Freund der verhafsten Radikalen in Frankreich herangezogen worden. zu Zum neuen Gouverneur ein gewesener vorlufig Sevastopol es keine stand in die trkischen von Syrien ernannt. war Was Rufsland Angelegenheiten, gegen die Hauptstadt in Nisams blieben in Konstantinopel. Gegen Ibrahims diese Ibrahim durch sobald sich Anatolien Flotte und schon Izzet-Mehmed, betrifft, so gab Schiffe und keine Mannschaften ab, aber in alles bereit zu einem entscheidenden Eingriff Minister, Bewegung setzte. 1 5 000 Streitkrfte konnte Mehemed-Ali eine starke 85000 Mann in Syrien stellen, aber die Soldaten Teil unzufriedene Syrier, und seit ausgezahlt worden ; 24000 dieser Soldaten aufserdem waren wegen der ntigen berwachung des nur ufserlich, durch alle Mittel der Grausamkeit beruhigten und vollstndig entwaffneten Libanons aufgehalten. Ohne auf Widerstand zu stofsen schon im Juli hatte der seine Schiffe landeten am 10. Sep Vizeknig zurckgerufen von nrdlich das von tember Seve-Soliman x) erfolgreich Beirut, verteidigt worden war, 5000 Trken mit 12 Geschtzen, nebst 1500 Englndern und kaum 200 sterreichern, unter ihnen auch der Erzherzog Friedrich. Es ist eine Unmglichkeit, Syrien mit 5000 Trken zu erobern", schrieb General Jochmus, der eigentliche Leiter des Kriegzuges, an Ponsonby, und verlangte, waren 18 Monaten die zum war 1) Die edle Aufforderung, Antwort sich grfsten ihnen der Sold nicht zu desselben, ergeben, bei dem Kandia Laurent a. versprochen a. worden war, O.-S. 160 ff. auf 394 Zweites Buch. dafs ihm die in schickt wrden. tingente hatten Viertes Kapitel. Konstantinopel verfgbaren Krfte sogleich Vor und nach der Ankunft dieser sich die Scharen Ibrahims, sofern den Gebirgsbewohnern vernichtet worden waren, aufgelst; im Lager von Zachleh im Libanon, wo ge Kon neuen sie nicht von beinahe ganz er mitleidslos bisher hatte er in jenem von gegen die Christen hauste hatte der Baalbek gewartet , ehemalige siegreiche Vertreter der nun verachteten und Dschebeil 4000 Mann. hatte von bespttelten Seve verlassen, wenn Alliierten, Saida in den Hnden der war Napier eingenommen arabischen Nation " kaum Beirut selbst wurde , am 8. Oktober auch ohne Verluste auf dem Rck phnizischen Hfen konnten sich nicht verfgten ber 22000 Flinten, welche halten1); die sterreichischen Transportschiffe gebracht hatten ; dem Rate des Residenten Wood folgend, begab sich der Emir Beschir auf ein englisches Schiff, und sein Neffe Beschir-el-Kassim wurde durch einen Ferman vom 2. September zum neuen Emir des Ge birges ernannt; Alep bekannte sich fr den Sultan. In dem zuge, und die anderen die Maroniten Treffen Ibrahim selbst, der den Versuch gemacht hatte, alle seine Krfte zu sammeln, am 10. Oktober besiegt worden, und bei Beirut hatte Seve, durch diese Nieder lage demoralisiert, die Flucht ergriffen. Nun wurde Jochmus, nach dem erzwungenen Rcktritte Smiths, von der keine Kalaat-Meidan war kriegerischen Eigenschaften an den Tag gelegt hatte dachte ernstlich daran, sich fr den Winter nach Zypern zurckzuziehen! mit der Fhrung des Generalstabs betraut. er , Stopford frchtete dennoch einen Angriff der franzsischen Flotte und wollte, um seine eigene, die aus 6 Linienschiffen, 2 Fre gatten und 2 Korvetten bestand, unversehrt zu erhalten 2), sich in dem Golf von Marmaritza in Sicherheit bringen als endlich der ausdrckliche Befehl Palmerstons, der Verwicklungen mit Frank reich voraussah, Akkon unverzglich anzugreifen, eintraf. Eine seitens der alliierten Flotte vierstndige Beschiefsung gengte, , um in der Nacht auf den 4. November den Fall Akkons herbei- 1) Tripolis 2) Die besetzten die Rebellen sterreicher hatten nur 2 am 16. Oktober. Fregatten und 1 Korvette. Das gyptische Erster Problem. hatte. angerichtet mit Mehemed-Ali 395 usw. Pulvermagazins viel Un sterreichische Erzherzog pflanzte, zufhren, nachdem die Explosion heil Kampf Der eines nach dem Vorbilde seines mittelalterlichen Vorfahren, die Fahne der Sieger auf die Mauern des als rischen Bollwerks. unbezwingbar gerhmten sy Die Flotte Mehemed-Alis hielt sich whrend dessen tatenlos im Hafen von Napier, der segeln, Alexandrien auf. Stopford wieder in Konflikt geraten war, mufste dahin sie im Auge zu behalten. Nach volte in drangen der Abfahrt und auch in Jaffa 13. Alep, zurckgetreten um am der bis dahin Heeres brach gyptischen wieder aus, Naplusa (Nablus) in Jerusalem, dann nikli- Pascha rumte Ibrahim, des mit um die Re die Aufstndischen ein. Achmed Ma- sich in Damaskus mit vereinigen. Eine sich dieser, umgeben von inneren war, zu Schlacht getraute Feinden, nicht zu liefern, und eine solche wollten ihm die Al liierten, selbst nachdem die Befrworter eines khnen Angriffs grofse durch die erzwungene Abreise Smiths am 1 5 Dezember und die Rckberufung Izzets zum Siege gelangt waren, nicht anbieten. Ob . Ibrahim seine Mafsregeln getroffen hatte, um wenigstens in Palstina bleiben zu knnen x), begab er sich mit 40000 Mann und 1 50 Kanonen eiligst nach dem Sden, und zwar durch die Wste: die Pforte hatte weitere Verstrkungen nach Asien geschickt, und von Norden her war Hadschi-Ali-Pascha bis Hamah vorgedrungen. Am 29. Dezember verliefs Ibrahim, dem beinahe 6000 Frauen und Kinder nachfolgten 2), Damaskus, und erst nach mehr als einem Monate gelangten die von den Trken HassanPaschas bewachten und von den Arabern verfolgten elenden Reste seines in mehrere Kolonnen geteilten Heeres nach Gaza 3). Die Artillerie hatte den direkten Weg nach dem Arabischen gleich Golf genommen. Der Frieden Frankfurt a.a.O. S. 161 ff. und a. ; aber schon wiederhergestellt worden. syrische Krieg und der Verfall des Osmanen- Reiches seit 1856, S. 34ff-> Dd die ausfhrliche Erzhlung Laurents ergibt auch den Bericht Hmo nts ber den Rckzug, S. 228 ff. 1) Jochmus, 1840, war Der M. 2) Laurent a. a. O. S. 3) Ponsonby schmeichelte bat Jochmus, den gyptier 219. sich mit dem nicht Gedanken, entwischen" zu ihn gefangen lassen. zu nehmen Zweites Buch. 396 Viertes Kapitel. Napiers nderte Mehemed-Ali, der den Befehl zur Rumung Syriens nicht erteilt hatte, seine her ausfordernde, ber alle Mafsen anspruchsvolle Politik. In Kon stantinopel liefs er schon im Laufe des Monats Oktober die Vermittlung Frankreichs als das sicherste Mittel, den Frieden wie derherzustellen, vorschlagen 1). Diesmal erklrte er, nichts mehr Schon zu vor der Ankunft fordern als den erblichen Besitz lnglichen Syriens, Als Adana. ohne ohne die gyptens Napier ohne heiligen Sttten, drohend vor den lebens und Alexandrien Kandia, erschien und, zwar ohne dazu ermchtigt zu sein, sich in Verhandlungen einliefs, als er, brigens in freundlichem Tone, die Herausgabe der Flotte des Sultans und die langte, willigte loren hatte unter der der Vizeknig, sofortige Rumung Syriens der mehr als und selbst sehr krank 2) einzigen Bedingung, dafs 20000 Mann und ganz gebrochen gypten ihm ver ver war, und seinen Erben berlassen werde, in die schweren Bedingungen, und auf dieser Basis wurde nun am 27. November die Konvention von Alexandrien geschlossen 3). Selbstverstndlich wollte der Akt nicht und von Neid erfllte Stopford diesen die trkischen weniger gelten lassen, gesinnt, sich nach demselben, der ihnen vllig unrechtmfsig und unverbindlich erscheinen mufste, zu richten ; Ponsonby selbst bezeichnete das bereinkommen als absurd" und eigent um so waren Minister lich nur dem hemed-Ali, Mund Doch als Me den franzsischen Interessen frderlich. des neuen auch das befreundete Frankreich durch den fhrenden Ministers nach dem Sturze Thiers', empfehlen konnte, am 1 1 Dezember wie der um Verzeihung bat, sprachen sich die Gesandten fr die Er teilung derselben, und zwar unter den in Alexandrien festgestellten Bedingungen, aus. Die Pforte, die vielleicht ernstlich gehofft Guizot, nichts anderes . hatte, den alten Feind endlich loszuwerden, nahm diese Be dingungen endlich an, und Anfang 1841 erhielten die Delegierten des Sultans in 1) Vgl. gypten seinen Brief die S. 203 ff. de Fewsi dem Knig Louis-Philippe, bei Laurent a. a. O. S. 209 ff. Jochmus, S. 51, beinahe 70000! Saint-Denys a a. O. S. 294fr.; Laurent a. a. O. 4) Ebenda S. 261 ff. an Im ganzen sogar, nach 2) 3) Juchereau Schiffe, welche Achmed Das gyptische Problem. Reiche entfhrt hatte Erster mit Mehemed-Ali danach, schon Bald 4). Kampf 397 usw. Mrz im 1841, fhrte sie Tahir-Pascha gegen die Aufstndischen auf Kreta, der neugewonnenen Insel, die sich auch bald ergab x). gypten, Mehemed-Ali behielt Versuch der Alliierten sem wie Zwecke Hussein Pascha - , und wohl wre irgendein Reschid wnschte und es den Prsidenten des zu die Kriegsrates, Jochmus, der nun als Ferik, Divisionsgeneral, des Sultans imstande gewesen, trotz aller Un fungierte, geschickt hatte an zufriedenheit, die in dem ausgesaugten und tyrannisierten Lande herrschte, es demselben durch Waffengewalt zu entreifsen? Es wurden ihm aber harte Bedingungen auferlegt: diese Provinz des Reiches, fr die alle in Konstantinopel getroffenen Verab redungen verbindlich sein sollten, war von nun an dem in den anderen herrschenden Regime vollstndig unterworfen ; die Ernen nung der Offiziere des verminderten Heeres sollte der Sultan selbst vornehmen, und erst spter geruhte er, die der unteren Grade seinem Wesir berlassen zu eines einfachen Paschas, die Pforte Tode des Verwalters den Erben dern der Familie zu Tripolis, vor der Einsetzung berechtigt, nach dem nach Belieben aus den Mitglie wie in ; war whlen. Mehemed-Ali und seine Nach folger mufsten wenn sie nicht abgesetzt werden wollten einen regelrechten Tribut von 40 Millionen Piaster entrichten 2). Dies ist der Inhalt des am 13. Februar gegebenen Besttigungsfermans welcher das persnliche Erscheinen des Paschas in Konstantinopel bei der Belehnung forderte. Das war fr den Stolz des Besiegten nun doch zu viel; er wandte sich an das Europa, das ihn gedemtigt und ruiniert hatte. Wieder tagte im Mai die Londoner Konferenz, um ber die strittigen Punkte zu ent scheiden. Am 10. des Monats erklrten die vereinigten Diplomaten, dafs ebensowenig Mehemed selbst wie auch nach ihm Ibrahim , , , diesem Gebrauche unterworfen werden den Nachkommen des Vizeknigs sollten, und dafs der lteste zur unter Nachfolge zu berufen sei. 1) Rosen 2) Laurent Mehemed-Ali-Pascha Darfur, a. a. a. , O. S. 48 a. O. 50. 266: S. 265 Verwalter Kordufan und Sennaar von (die er Brief des Sultans gypten, dem selbst erobert jetzt die hatte) an seinen Wesir Nubien, Provinzen verliehen werden". 398 Zweites Buch. Am i.Juni Kapitel. desselben Jahres willfahrte die Pforte dem Verlangen der Gesandten in Konstantinopel, Gebiet autonomes Viertes auch unter Verwaltern aus dem aus dem Libanon ein Hause Schehab, nmlich unter dem schon erwhnten Kassim, und aus Jerusalem eine von ihrem Gouverneur beinahe frei verwaltete Stadt zu bilden Bald aber brachen x). und Christen im aus, die Gebirge unterdrckt werden konnten einer Zeit, zu nur durch die militrische Ver 2). Renegat Omer folgte, Omer liefs die Fhrer der Drusen Frankreich und sterreich zugunsten der legten. Damit aber waren die Gesandten wo Maroniten sich ins Mittel nicht zufrieden: nur dem der kroatische waltung Mustafa-Paschas, verhaften, Feindseligkeiten zwischen Moslems mit Mhe verstndigten sie sich unterein der Pforte die ander, um Ende 842 von Ernennung zweier verschie dener, vom Pascha in Saida abhngiger Kaimakams, fr Christen und Moslems, zu verlangen : so traten nach einem neuen inneren 1 Kriege Haidar-Schehab und Achmed-Refslan ins Amt. mittleren die beiden Distrikte, sammenwohnten, einigte wo Bevlkerungen Fr die vermischt zu sich spter, gemischte Verwaltung einzusetzen. 1844 mufste nun der Schwager des Sultans, Khalil-Pascha, im Libanon erscheinen, um Ordnung zu schaffen, aber um so grfslicher wteten Drusen und Maroniten ; die ins Gebirge geschickten Kurden vereinigten sich mit ihren Glaubens eine ebenso man genossen, und Khalil verliefs in Verzweiflung dieses Land des Im barbarischen Fanatismus: zur Strafe wurde er abgesetzt. Herbste 1845 ging der Minister des ufsern selbst, Schekib, nach der Sttte des Aufruhrs und entwaffnete die Bergbewohner mit Hilfe des militrischen Befehlshabers Namik-Pascha : es wurde Kaimakam ein finanzieller und richterlicher Beirat dann jedem 13 Mitgliedern, von aus jeder Konfession von den betreffenden Kle beigegeben 3). gelang es der westlichen Diplomatie, den 1842 aus rikern ernannt, Endlich Konflikt mit Persien, dessen Schach in der Provinz erschien, whrend die Seinigen Suleimanieh im Irak an gebrochenen Wan 1) 2) 3) Paris Rosen a. Laurent a. Ebenda S. 1862, S. 87 ff. O. S. 50 54. O. S. 269 ff.; Rosen a. a. O. S. 54. 55 ff., 9899; Richard Edwards, La Syrie 1840 a. a. 1862^ Das Problem. gyptische Erster Kampf mit Mehemed-Ali 399 usw. und auch als der trkische Befehlshaber Meso griffen, beizulegen, potamiens, Nedschib, 1843 die heilige Stadt Husseins, Kerbela, verwstete, wurde der Krieg nicht fortgesetzt1). gypten In die herrschte gegen stark fhlte, dafs sie dem vllige Ruhe nun die sich Pforte, und Unterwerfung der nordafrikanischen Kste an Knig von so Sardinien verbieten wollte, gegen den Dei von Tunis einzuschreiten, und nur vor der Gefahr eines Zusammenstofses mit der franzsischen Flotte, die jede Operation der osmanischen Schiffe in der Nhe Algiers unmglich machte, zurckging 2). Der Bei zahlte brigens einen Tribut nicht, und die Pforte zog es vor, die ihr gebhrenden Gelder 1845 grofsmtig zu erlassen. Nun kam aber der Prinz von Joinville nach Tunis und zwang dadurch den Erben der berberischen Piraten zu einem Besuche in Paris, wo er, trotz aller Einwendungen der tr kischen Diplomatie, als ganz unabhngiger Herrscher feierlich empfangen wurde. An seinen Hoheitsrechten hielt aber der Sultan auch weiter gegen jedermann fest 3). 1 846 erschien sogar MehemedAli in der Hauptstadt, und der noch herrschenden alten Etikette entgegen empfing ihn Abdul-Medschid stehend, zum Zeichen der Verehrung fr sein hohes Alter, aber auch ganz besonders wegen der grofsen politischen Bedeutung des Besuchers4). Nach einiger Zeit, als Mehemed-Ali, dessen Geist schon vllig umnachtet war, nicht mehr fhig war, die Geschfte zu fhren, kam auch der durch Krankheit nahe Ibrahim im teilhaftig und nun August werden. zu kam die an Abbas und 1) Rosen 2) Ebenda S. unten zu a. um a. 4) 71, Bdd 100 Ebenda S. 99. Forbina. a. a. a. Vizeknigs, es der Pforte durch die 111. aber kam der demonstrieren ; ebenda S. Rosen gelang Herzog von Montpensier gegen den Besuch des Grofsfrsten Konstantin 3) Ebenda S. Zimmer; 5) O. S. 70 lteren Sohnes des Vasallen konnte sich der Sultan gefgigeren 8283. gebrachte der Investitur aber dem Vater im Tode voran, mit der Verwaltung gyptens belohnt zu Aber erst 1851 5). um ging Reihe, Tosums, des einen nicht wnschen Konstantinopel, Er des Grabes Konstantinopel, den Sohn werden, , den Rand an 1848 nach 89 nach siehe weiter ff. ff. Schon vor O. S. 301 dem 302. O. S. 114 115. Kriege stand das Bild Mahmuds in seinem 400 Zweites Buch. Bemhungen erschien, bringen 1). des Ministers des Viertes Kapitel. Innern, Fuad, der in Alexandrien gypten zur Anerkennung zu das Tanzimat auch in infolge der Grausamkeiten des Statt gyptische Herrschaft bald durch arabische Frstentmer" und sogar Knigreiche" ersetzt, an deren Spitze Wehabiten oder religis gleichgltige Fhrer standen, welche auch die bisherige Herrschaft der Beduinen Aneses oder Rualas, denen der Preis der Brderschaft", der Khumah, ent richtet werden mufste, vernichteten. Ein Fejsal, ein Abdallah-ibnRaschid (f 1844 oder 1845), dem dessen Sohn Telal folgte, traten als verkleinerte Ebenbilder des Padischahs oder des Vizeknigs auf: In Arabien endlich wurde halters Khalil die schwer erkmpfte alle hatten ihre sie ufsern, Hofmeister, Schatzmeister ihre mit Sulen verzierten Palste Hauptstadt des Dschebel-Schomer , und Wesire des wie in Hajel, der ihre Armeen und ihre Ge schtze 2). Gegen 1830 schon, kurz vor seiner Ermordung, hatte Sultan" Turki, der wieder eingesetzte Sohn Abdallah-ebnSeuds und Frst von Riad, welches Derejeh, die zerstrte alte Hauptstadt Nedscheds, ersetzt hatte, das Gebiet Hasa, das, von den gyptiern befreit, ihn nicht anerkennen wollte, angegriffen8). Nach seinem Dahinscheiden folgte sein schon genannter Sohn der Fejsal, den die konnten: und Ein er erhielt neuer gyptier Kurschid-Paschas eigentlich war den von gyptischer der Herr anderen Frsten Einfall endete nahme, whrend ein Verwandter, Ebn in Riad einnahm: entkommen und der zur neue Macht nicht dauernd entfernen dieses - Vizeknig gelangen *). inneren Arabiens regelmfsigen Tribut. mit seiner Gefangen Thenejan seine Stelle , Abbas liefs Nachdem ihn er aber ergraut erblindet war, fhrte der ltere Sohn Abdallah, der in Mekka eintreten zu knnen glaubte , die Regierung. Sein Va und sall ", Telal, befolgte aber mutig eine Annexionspolitik, mit der 1) Ebenda S. 134. 2) William Gifford Palgrave, Reise in Arabien, aus dem Englischen, Leipzig 1868, L. S. 48 ff., 85 ff. 3) Ebenda S. 93 ff.; II, S. 48 ff. Ein zweites gyptisches Heer, das HusseinPaschas, wurde im Sande begraben; ebenda II, S. 50. 4) Ebenda S. 52 53. Das er gyptische bedeutende er Erster Kampf wie Kulturarbeiten, mit Mehemed-Ali 401 usw. Strafsenbau, Befrderung des religiser Hinsicht schwrmte ebensowenig Wehabitismus, wie fr die Sunna selbst x) : sah gern Christen in seiner Nhe und vernachlssigte manch Handels usw., er Problem. zu verbinden suchte ; in fr den mal den Besuch der Moschee nicht den Vertretern vor brigens sorgte erdreistete sich sogar, obgleich zu rauchen 2). er ; der Reform, Tabak er, dafs der Name des Padischahs beim Gebete erwhnt werde, und die osmanischen Beamten ihrer Reise immer mit ausgesuchter Hflichkeit empfing er auf 3). So konnte Telal mehr als zwanzig Jahre als tatschlich unabhngiger Frst ber seine zufriedenen Untertanen regieren. Im Gegensatz dazu benahm sich Fejsal gegen die Einwohner von Kasim rcksichtslos, die durch Grausamkeit seiner absoluten Herrschaft unterwerfen er wollte und nahm ihnen die Stadt 4), fand er aber starken kam selbst, tischer Wut um Widerstand, den sehr retten zu 5). Berejdah Vor weg. und der Scheikh wichtigen Handelsplatz Onejsah von vor Mekka wehabi- Der Scheikh beredete den Sultan von die Oman, Heiligen Sttten zu besuchen und Tribut zu bringen, verlautete jedoch dafs er denselben nicht entrichtete 6). es , Unter seinen Shnen brachen aber nach seinem Hinscheiden Fehden aus, und die Englnder fanden dabei Gelegen einzumischen; aber der, der den reichsten Gewinn heftige heit sich erntete, der war neue fr die kein anderer als der Sultan, zahlte Tribut Knig" von Riad; Thowejni unter dem Namen eines Geschenkes Heiligen Sttten (gegen 1852) 7). Schon 1841 vereinigte sich auch Frankreich, von Guizot ge leitet, nachdem die Isolierungspolitik Thiers' schon im vorigen Herbste ein Ende genommen hatte, mit den Mchten, die der orientalischen Frage mit so wenigen Opfern eine vernnftige Lsung gegeben hatten. Seinerseits hatte der Zar eingesehen, dafs die Mglichkeit, den Vertrag von Unkiar-Skelessi zu reali1) 3) 5) 6) 7) Ebenda S. 100. 2) Ebenda. 4) Ebenda S. 128 ff. Ebenda S. 130 131 ; II, S. 30 ff. ber die Wehabiten ebenda S. 277. Ebenda II, S. 206207 ff. Ebenda S. 102. Ebenda. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 26 403 Zweites Buch. Viertes Kapitel. Das gyptische Problem usw. sieren, schon seit langem dahin war, besonders aber seitdem Eng land, das gegen denselben fortwhrend aufs heftigste protestierte, das osmanische Reich gerettet hatte. Durch den Meerengen der am des 13. Juli 1841 in London ge vertrag (trait detroits), schlossen wurde, willigte das einheitlich dastehende Europa in das Gesuch des Sultans, den Bosporus wie die Dardanellen fr Kriegsschiffe wieder schliefsen zu knnen. Drittes Buch. Loslsung vom der christlichen Nationalitten osmanischen Staatskrper. 26* Erstes Russische Umtriebe von engenvertrags bis zum Kapitel. der Schliefsung des Meer Krimkriege (18411853). russische Vormundschaft ber das osmanische Reich Die hatte durch den Meerengenvertrag bestehen zu aufgehrt, und wieder stand die mit einer Charte" beschenkte Trkei als sou verner Staat da, der auf seine eigenen Verteidigungskrfte an gewiesen war und keine andere politische Pflicht gegen seine Wohltter hatte, als das wiedereingesetzte Friedenssystem seiner seits zu befolgen x). Aber die Herausforderungen Rufslands, das auch weiter als Schutzmacht eines verfallenden und der gegengehenden es sich nur auf Bestimmungen der seit Geschick vorbereiteten Vertrge oder konnte, baldigen Auflsung Reiches auftreten wollte, blieben nicht fehlten die lngerer nur Zeit mit aus. so ent Wo vielem auf Przedenzflle sttzen Ermahnungsschreiben, die Dazwischenkunft Gesandten und Konsuln, die Sendung von gebieterischen, im Umkreise der Provinzen ihres Herrn rcksichtslos handelnden von Flgeladjutanten nicht. Frst, mit einer vom Als Alexander nationalen Ghica, der walachische Standpunkte gutgesinnten, aber in der Wahl der Mittel oftmals recht in Konflikt geriet, erschien Duhamel unvorsichtigen Opposition in Bukarest, um die Unter gegen ihn einzuleiten ; erst nach Duhamel, als die Ab mehr rckgngig gemacht werden konnte, kam nicht setzung auch Schekib, der Friedensstifter des Libanons, um sie dem suchung Frsten bekanntzumachen i) Das 2) Vgl. 2). An der Einsetzung Ganze besonders nach Jochmus die Rosen Bemerkungen von a. Michael Obreno- and Rosen. a. O. S. 75 ff. 406 Drittes Buch. witsch' als in Basch-beg" Erstes Serbien, erblichen Rechtes der Familie oder der Frsten erfolgten geschah,' Flucht des wie von Kapitel. Erwhnung des lebenslnglicher Herrschaft auch, spter, seinen ohne die an der im Sommer Gegnern jene seines 1842 Vaters, Wuktschitsch und Petroniewitsch, hatte ihm die Pforte als Berater hart bedrohten jungen Frsten nach Semlin aufgedrngt hatte die russische delte der Sultan von und wieder die entscheidende Persnlichkeit gewesen, rchte sich dafr, dafs der Regierungssitz nach Kraguje- Belgrad er Diplomatie keinen Anteil. Im Gegenteil han alleiniger Besitzer im Lande: der Pascha als war watz, ins Innere des Frstentums, verlegt worden war, indem die Unzufriedenen beherbergte sogar, nach dem missar, um den neuen Stellungen aber und Brauch, abgesetzten Gefolge einen aufserordentlichen Kom Feinden wiederzuverschaffen ; in seinem bis er aufreizte; die Pforte schickte der Obrenowitsch dieser Kommissar konnte ihr sie nach Konstantinopel bringen, das der Sitz ihrer Machenschatten wurde. Zuletzt fgte sich Michael notgedrungen in die trkischen Forderungen in be treff der Auswanderer und der Hauptstadt. Ein zweiter Kom missar befahl ihm nun aber, seine Rte fortzuschicken, weil sie der Pforte unangenehm wren, und diese Haltung des trkischen Beauftragten ermunterte Wuktschitsch aus dem sterreichischen Banate zurckzukehren, um gegen diese drckenden" Minister eine revolutionre Bewegung anzuzetteln, und zwar unter dem Vorwande, nur nach Belgrad kommen zu wollen, um sich beim Vertreter seines Zaren" vorzustellen und ihm die Zustnde im nur , Lande auseinanderzusetzen. Der russische Konsul tat nichts Frsten, und riet ihm nur zur Flucht nach der Festung d. h. in die Arme des feindlich gesinnten zugunsten des schon verlorenen , Paschas. Wuktschitsch gegenber, der nun an der Spitze seines einzog, waren beide trkische Wrdentrger sehr zuvorkommend. Die provisorische Regierung, derselbe Wuk tschitsch, Petroniewitsch und Simitsch, und die Einberufung einer Nationalversammlung untersttzten sie mit ihrer Autoritt. KiamilPascha willigte in den Wunsch der Skupschtina, den jungen Sohn Karageorgs, Alexander, zum Frsten auszurufen, gern ein, und gab auch wirklich die Herrschergewalt in dessen unerfahrene Hnde. Heeres feierlich Russische Umtriebe Nun aber wie ausdrcklich, dafs zuerst ber Ghica, Gericht gehalten werde, der Zar verlangte ber Alexander Michael, und sterreich wollte 407 usw. nur den ersteren Nachbar zum haben. Konstantinopel, um auf Grund der energischen Protest zu erheben. Ver schrieb der gebens junge Sultan an den besten Freund" seines Vaters ; Buteniew nahm zwar das grofsherrliche Schreiben Er verlangte die Ab an, wollte es aber nicht weiterbefrdern. setzung des Paschas, die Entfernung der bisherigen Regenten, die Nichtigkeitserklrung der geschehenen Frstenwahl und die die den Ausschreibung einer neuen gesetzmfsigen Wahl Serben den wahren Herrscher geben sollte. Als nun die Mchte jede Frderung der trkischen Interessen ablehnten, mufsten diese Bedingungen angenommen werden. Alexander Karageorgewitsch trat sogleich zurck, und Kiamil-Pascha wurde Lieven Frst erschien in Akkermaner Konvention , durch am 1 liche Hafiz, den frheren Befehlshaber in Anatolien, ersetzt; a. St. 1 843 fand auch die von Rufsland verlangte feier 5 Juni . Erwhlung eines Frsten statt. Belgrad gereiste Lieven, der nach dafs , hier, wie in der Anwesend waren den Serben Hafiz und zeigen, Walachei, der trkischen Oberherrschaft der berwiegende russische Schutz zur um Seite stehe. zu Aber Wuk tschitsch und seine Gefhrten mufsten, trotz ihrer Popularitt, das Land verlassen, bevor das neue Berat fr Alexander aus gegeben wurde : er Befehle des Sultans sollte zu versprechen, achten, das Landesgesetz anders knnte er und die seines Thrones verlustig gehen x). an Anarchie und Geldmangel glaubte, die grofse Idee" der Wiedererrichtung des byzantinischen Reiches in nicht allzu ferner Zukunft zu verwirklichen, spornte zugleich der Agent des Zaren in Athen, Katakatzi, dessen Familie aus Bessarabien stammte, an, seine Banden nach Epirus und Thessalien zu schicken, gegen Griechenland, das fortwhrend litt und sich dennoch imstande Herrschaft in Kreta zu whlen und wegen der hellenischen Untertanen in der Trkei mit der die osmanische der Stellung 1) Ranke and Rosen a. a. O. S. 71 ff. 408 Drittes Buch. Pforte fortwhrend Erstes hadern. zu in durchsetzen Konstantinopel, in Griechenland wurde dieser zurckgerufen konnte England Knig Ottos Dmpfung der Unruhen neuen nach der der schon seit Gesandte, langem Ministerrates, aber lange worden war, Prsident des sich nicht halten. er ; Gesandten mit Mhe konnte Nur die Annahme Maurokordatos', des Kapitel. Kolettis, der neue, von Russen und Franzosen untersttzte Prsident, war so khn, fr die Sendung von Deputierten der Griechen aus dem osmanischen Reiche iu die Kammer von schickte er Athen ffentlich den bisherigen zu agitieren, und nach Konstantinopel Bandenfhrer und hel nunmehrigen lenischen Generalissimus Karatasso, dem aber der trkische Pafs, zum grfsten rger der politischen Faktoren in Athen, einfach verweigert Die Sache artete wurde. flikt mit dem selbst aus, Musurus mufste Athen verlassen. Knig zu und fr Musurus. Genugtuung der persnlichen Kon trkische Vertreter eines eigenhn Forderung der Pforte zu Repressalien Ungeachtet Briefes Ottos bestand der Sultan digen einem auf der Nun schritt die whrend von gegen den Mchten Frankreich allein sich der Sache desselben annahm. die Untertanen des benachbarten Staates, Metternichs gengte nicht, Kolettis' wurde eifrig verhandelt. Der verlangte Schiedsrichterspruch und auch dem Tode nach Auch diesmal hatte sich Rufsland die vorbehalten. aber nur Griechenland leistete dem Zaren hatte Ebenso glaubte es Entscheidung klugerweise 1847 die verlangte Abbitte, gehorcht x). Rufsland fr die 1843 stattgefundene Er hebung der mosleminischen Albanesen gegen ihre christlichen Glaubensgenossen Shne verlangen zu mssen; Omer-Pascha sogleich (im nchsten Frhling) beauftragt, mit aller Energie gegen dieselben vorzugehen, und er besiegte sie auch Kaiser Nikolaus scheute sich bei Kaplanli und Kalkandelen 2). durch die seines nicht, 1845 Vetters, der, wie der von Sendung der Urgrofsmutter zur Regierung ber Byzanz bestimmte Prinz, Konstantin benannt war, in Konstantinopel die fanatischen Leidenwurde 1) 2) neuer Ebenda S. Rosen a. Aufstand brach 102 a. O. 1847 110. S. um 84 85; vgl. Hecquard Argyrokastro aus. a. a. O. S. 80 ff. Ein Russische Umtriebe schaffen der Griechen wurde zum Grofsherzog Basileus" ausgerufen, Ausbruch der von bringen; begeisterten Menge zu und in einer Zeit, eines Ranke 409 usw. wo der russische ffentlich als Historiker von des die der Eintretens Bedeutung Mglichkeit Ereignissen, die jenseits aller Voraussicht liegen und in denen sich die ewigen Geschicke, die Gott weifs, rasch und unwidersteh lich vollziehen", dachten, machte sich der hohe Gast das Ver gngen, von unzhligen Rajahs des Sultans strmisch begrfst, die Kirche Justinians zu besuchen, als wollte er dadurch die alt hergebrachten Volksprophezeiungen erfllen x). an von Wie gegen Ghica, so gingen Anfang 1848, als der Re volutionsgeist in Europa wieder erwacht war und der Thron LouisPhilippes in Trmmern lag, ein russischer Kommissar, der schon bekannte Duhamel, und ein schon vorher ernannter desselben, Kabuli-Efendi, dann, nach der Kollege trkischer Ersetzung des liberalen Ministeriums Reschids und Aalis durch die Alttrken Sarims (3. Mrz), Talaat-Efendi gegen den Nachfolger Ghicas glnzenden, talentvollen und hochgebildeten Georg Bibescu den die nationale Partei ebensowenig wie die russische leiden konnte. Eigentlich sollte die Untersuchung zunchst gegen Michael Sturdza eingeleitet werden, der die unzufriedenen Bo jarenshne, darunter die Fhrer der neuen, im Westen erzogenen den vor, , einen Michael Koglniceanu, einen Vasile Alecsandri, unschuldigen Demonstration gegen das berschreiten der Vorschriften des Reglements zur Strafe nach den Klstern und nach den benachbarten trkischen Pltzen geschickt hatte. Als nun, im Juni, Johann Eliad, ein sehr verdienstvoller Vorkmpfer Generation, nach einer der Kultur, bei Islaz erhob als die , am Revolution" zurckgekehrten jungen Studenten und Bevlkerung von Bukarest in Bewegung setzten aus Schriftsteller die und der im Oltlande die Fahne der Paris Leben bedrohte Bibescu abdanken mufste, reiste der Generalkonsul der Walachei ab und erklrte damit den Mit gliedern der Diese 1) provisorischen Regierung hofften, Rosen a. a. an O. S. der Trkei, 89 ff. den wo am Krieg. Juni Reschid 28. wieder 410 Drittes Buch. Ruder ans war x) , Erscheinen von Rufsland verlangt von 15000 Mann, 13 worden war, Donau empfangen und wurde in bestehend, eigenen Bukarest mit schnen und mit Blumen beworfen. Eliad und den Offizieren lescu seine deren zu Man Rate, die revolutionre Regierung durch eine fsene Kaimakamie, die aber derselben Partei aus um knnen, kam ein Soliman -bei, gewesener Gesandter in Paris, Kommissar, die An der finden. zu ber den Pruth marschieren lassen Truppen neuer Kapitel. eine Sttze einer osmanischen Armee Spitze ber gekommen Erstes zu Reden seinem gehorchte ihm gutgehei- von entnommen wurde, Christian Teil und Nikolaus Go- ersetzen. Damals standen schon die Russen, die sich durch Michael Sturdza einladen liefsen, in der Moldau. Die Pforte protestierte nicht: eine einzige Mafsregel konnte sie gegen diesen Friedens ergreifen, und sie zgerte nicht, dies zu tun. Omer-Pascha, kroatische Renegat Michael Lattas 2) blieb auf dem linken bruch der , der Vertraute des Amedschis Fuad- und ein Ufer, Zivilbeamter, Efendi, brachte den Befehl der Pforte nach Bukarest, einen Kai makam als verbrannte erheben. vorlufigen Reglement Nach einem lachischen Soldaten nahme der ins Lager Verwalter anzuerkennen und das feierlich wieder zur Konstitution der Feuerwehr von Cotrocenl des Landes Konflikt mit den unvorhergesehenen nach und gerufenen der zu wa Gefangen Fhrer der Re volution, ausgewiesen wurden, nahm der Kai makam Konstantin Cantacuzino die Zgel der Regierung in die die auf der Donau Hand. Russen und Trken blieben Ordnung zurck, und von zur der Walachei Aufrechterhaltung aus der sollte General Lders Siebenbrgen einrcken, um auch dem sterreichischen Vetter, jungen Kaiser Franz Joseph, den Dienst zu erweisen, eine Revolution, die der Magyaren, zu ersticken. Er tat es, als ob die bald in dem Walachei eine Provinz des Zaren wre, und ungeachtet des schch ternen Versuches der Pforte, dagegen Einspruch zu erheben 3). 1) Ebenda S. 117. La Turquie actuelle, Paris 1854, S. 215. Sein Bild bei Bamberg, Geschichte der orientalischen Angelegenheit (Sammlung Oncken), Berlin 1892, S. in. 3) Rosen a. a. O. S. 123. 2)Ubicini, Russische Umtriebe 411 usw. Dies gengte dem Zaren noch nicht: die rumnischen Re volutionre, die sich gegen seine Protektion erhoben hatten, und die jetzt, zusammen mit den nach dem Westen geflchteten Polen, gegen seine Eroberungspolitik und die tyrannischen Mittel, die dem Zwecke gebrauchte, eifrig agitierten, wollte er empfindlich zugleich eine Erneuerung der Zustnde von 1848 verhindern, indem die freie Entwicklung dieser nach Freiheit und Einigung strebenden Nation unmglich gemacht werden sollte. Schon Anfang 1849 brachte die russische Diplo matie den liberalen Ministern in Konstantinopel, die, durch die Vergangenheit nur allzusehr gewitzigt, sich dagegen strubten, einen neuen Vertrag gegen den Geist des Aufruhrs der in Europa so viel bel angestiftet hatte, zu schliefsen in Vorschlag. Die Erscheinung des blichen Flgeladjutanten des Zaren, dies er zu bestrafen und , mal General Grabbe, brach dennoch den Widerstand Reschids und seines treuen Gefhrten Ali. In der Villa des bei Balta-Liman wurde somit 1. unterzeichnet, wodurch auf sieben vorlufig dafs die ernannt von da an am die Regierungszeit der rumnischen Frsten Jahre herabgesetzt x) und hinzugefgt wurde, einzusetzenden Verwalter der Frstentmer und nicht mehr erwhlt werden bisherigen Versammlung der walachischen nur von Kompetenz ausschliefslich kontrolliert werden. Das sollten; statt den Fiskus die betraf, sollte Reglement untersttzt eine Durchsicht nderungen zu wurde der Pforte vorbehalten. aber die wahre Macht in ebensogut Rufsland wie lag nach dem Sened" der Kommissare beider gleichem Generale, Fufse welche bis 1) zu , um die um er besttigen, Eigentlich zur nun den Hnden in den Frstentmern Herstellung der Ruhe in Ungarn je je 10000 Mann bis zum Ende der Jahres sollten beide Mchte die Ttigkeit derselben " determinations ulterieures spteren Entscheidungen zu beschliefsen, ob sie noch im Amt bleiben sollten. Am Ende des sechsten treffen, d. h. glaubte Dadurch die und Mchte, standen, und in denen der betreffenden 25 bis 3SOOO, oder dann untersuchen der gegen seinen Willen nicht ver einem Diwan von Notabein, dessen fahren, und auch das Recht, auf von der Zar hatte die Widersetzlichkeit Deputierten sollten sie gessen Erstgenannten (Sened) Mai die Konvention Rufsland sich der Frsten vllig versichern zu knnen. 413 Drittes Buch. Arbeiten fr die Erstes Kapitel. organische Verbesserung" und bis zur Be Ruhe" x) befehligen sollten. Was dies festigung der inneren eigentlich fr ihre Autoritt und bedeuten hatte, erfuhren die fr das Wohl der Lnder nun ernannten Frsten, Gregor Alexander Ghica fr die Moldau und Barbu f*>tirbel die Walachei, nur allzubald zu (Stirbey) fr 2). Noch eine grofse politische Schwierigkeit hatte die Pforte berwinden, nmlich die Frage der nach dem Siege Lders' und der Kaiserlichen ber die Donau in die Trkei geflohenen re bellischen Ungarn, unter denen sich Kossuth selbst, Bern, Perczel, Meszros und Dembinski befanden. An dem englischen Gesandten Stratford Canning und dessen franzsischem und preufsischem Kollegen fand sie aber die ntige Sttze, um dem gebieterischen Verlangen Rufslands und sterreichs widerstreben zu knnen, und so erhielt der spezielle, im September eingetroffene Ge sandte des Zaren, Frst Leon Radziwill, keine befriedigende Antwort. Aali machte die Bemerkung, dafs die osmanische Re gierung ihrerseits das Recht htte, sich wegen wiederholter ber schreitung der Reichsgrenzen durch General Pchler zu be klagen 3). Die Flchtlinge wurden aber in Vidin zurckgehalten, zu statt ber Albanien werden4), nach Prevesa und wie den darunter der Ionischen Inseln Konsul einige, englische Behandlung war brigens eine solche, wie sie den in einem ehrenhaften, ritterlichen Kampfe fr die Existenz ihrer Nation Besiegten, welche mehrmals ihre Sympa thien fr die Trkei bekundet hatten, der sie sogar einen Vertrag anbieten liefsen5), gebhrte. Der heiklen Frage wurde endlich dadurch eine Lsung gegeben, dafs Fuad-Efendi am 21. Sep- gebracht in zu Bukarest, es rieten ; ihre 1) Auch dann sollten die fremden Heere an der Grenze bleiben , bereit, ntigenfalls zurckzukehren. 2) Vgl. Sturdza a. a. O. S. 357 ff. und mein Werk: Viata i Domnia lui Barbu Dimitrie Stirbel", Valenii-de-Munte 1910. 3) Jorga, Corespondenta lui Stirbel Vod, II, Marturil istorice, Bukarest - 1905, S. 1415- 4) 5) Ebenda S. 18. Ebenda S. 26. Russische Umtriebe 413 usw. tember Bukarest verliefs und sich an den Hof des Zaren begab, Truppen beglckwnschte und ihm versicherte, dafs die geflchteten Fhrer der Revolution in Ungarn, Magyaren und Polen, weit von den russischen und diesen Siege zum seiner sterreichischen Grenzen zu einem gezwungenen Verbleiben ber werden sollten. gefhrt Damals hatten schon der Gesandte Titow und der ebenso Internuntius, wie auch Radziwill ihre Beziehungen zu der Pforte, die nicht schnell genug den Befehlen aus Petersburg gehorchte, unterbrochen x). Noch einmal berief sich der Sultan auf das Zaren vom eines Souverns werden Gefhl der Wrde empfundene glaubte aber, dafs ein Krieg einer neuen Regierung vorzuziehen sei. In zwanzig Tagen wir vielleicht eine russische Regierung haben 2)", sprach sich Demtigung Frst ebenso stark gewifs tirbel, ; Fuad seiner den der neue russische Befehlshaber General Dannen- verchtlich einen einfachen sous-prelet" nannte, gegen den aus 3). Noch bevor die eng lische, dann auch die franzsische Flotte, Anfang Oktober, an den Dardanellen, jenseits der sie schtzenden Schlsser, aber berg franzsischen Konsul unumwunden aufserhalb des Bereichs des Mare Clausum, erschienen waren, um gelegentlich einen russischen Angriff vereiteln zu knnen 4) hatte , der Zar einen grofsmtig nachgegeben. Die Trken begannen schon, Teil ihrer Truppen, bis zur festgesetzten Anzahl von ioooo Mann, zurckzuziehen, und nun wurden die Admirale der west lichen Mchte gebeten, sich von den Dardanellen zu entfernen 5). versprach den Russen, die ihrerseits bis Bujuk-dereh dringen wollten, dafs die besagte Meerenge geschlossen werden soll, und erklrte, dafs die Englnder nur darum im Mare Clau Aali-Pascha erschienen seien, weil der Wind sie dazu gezwungen habe 6). Obwohl die von dem ufserst brutalen und anspruchsvollen Muschir von Rumelien, Omer-Pascha, der den Frsten verachtete und sum i) Ebenda S. 41 ff. 2) Dans vingt jours nous Mrturil istorice", S. 44. 3) Ebenda. 5) Mrturil istorice", S. 67. 6) Rosen a. a. O. S. 131. aurons peut-fitre 4) Rosen un a. a. Gouvernement russe"; O. S. 130. 414 Drittes Buch. Erstes Kapitel. die Russen herauszufordern sich getraute, unternommenen Be kehrungen zum Islam x) einen neuen Zusammenstofs zwischen Trken und Russen hervorriefen, war nun der Friede ernstlich gesichert 2). Im Frhling 1850 fafste endlich auch der Zar den Entschlufs, die Pforte schon der Frstentmer nach dem Rumung anzubahnen gegebenen Beispiele Aber im Orient auf die Dauer war der 8). Zndstoff, als dafs der Friede sein konnte. gesichert Griechenland und dem viel zu von Ein Streit war zwischen mchtigen England ausgebrochen und der Admiral Parker liefs die hellenischen Hfen blockieren und die Schiffe der Frankreich griechischen Untertanen feindlich behandeln. dazwischentrat, jedoch fr seine Schtzlinge durchsetzen konnte, wurde der franzsische Gesandte zurckberufen. lands mit der In Rufsland Pforte, die glaubte an man aus Als nichts London eine Allianz Eng erst in der letzten Zeit ihren Konflikt Regierung in Athen beendet hatte 4). Die Griechen beschwerten sich darber, dafs die Pforte an der thessalischen Grenze Truppen sammelte 6). Und auch in den Frstentmern herrschte, selbst nach der im Mai 1850 erfolgten Abreise des Muschirs, nicht die vollste Eintracht zwischen Duhamel und dem Nachfolger Fuads, Achmed-Wefikmit der Efendi, der sich nicht scheute, ffentlich zu erklren, dafs die Rolle des russischen Kommissars erst dann der osmanische Kommissar seine Pflichten beginnen solle, wenn vernachlssigt habe" 6); selbst gegen die aufgedrngte russische Uniform der walachischen Truppen beschwerte sich Achmed-Wefik heftig 7). Bei der damals in der Umgebung von ausgebrochenen Revolte der bulga Juni 8) das starke Belgradschik an Vidin rischen Bauern, die am 13. griffen 9) , wollten die Trken verkleidete russische Offiziere als Anstifter erkannt haben 10), und der osmanische Kommissar pro- 1) Vgl. White II, S. 94 ff. 2) Mrturil istorice" S. 67 ff. 3) Ebenda S. 113 ff. 4) Ebenda S. 116, 123. 5) Ebenda S. 124. 6) Ebenda S. 156, Nr. LXXXVI. 8) Von Sax a. a. O. S. 316. 7) Ebenda S. 162. 9) Jireek a. a. O. S. 54554710) Mrturil istorice", S. 166 ff., Nr. xcn. Russische Umtriebe 415 usw. gegen die vorgeschlagene Aufnahme der Flchtlinge auf dem linken Donauufer x) ; dagegen sprach Duhamel von den testierte Pflichten der Menschheit" und tischen Soldateska" 2). Omer-Pascha kmpfte von den Exzessen einer fana damals gegen die Aufstndischen in Bosnien, die Bihac* eingenommen hatten 3) und Tahir-Pascha zum Rckzug nach Trawnik zwangen: er schlug sie mehrmals und liefs ihren Anstifter, den Herzegowiner Ali-Pascha Riswanowitsch, verhaften und ermorden; es gelang ihm dann, im Frhling 185 1, in den Kmpfen von Jezero und Krupa, die Revolte vllig zu brechen 4). Provinzen Serben Frsten So denn waren die Zustnde fr die Pforte wirklich sichern, Alexander, zu in den beunruhigend. vertraute sie im Februar und von nun an wurde europischen Um sich die 1850 Belgrad dem fr diese Festung kein Pascha mehr ernannt. Erst durch die Zurckberufung Duhamels, Anfang 185 1, dem folgte, wurde die Lage in Bukarest wesent lich verbessert. Schon verlangte aber Aali die vllige Rumung der Frstentmer, welche nun keinen weiteren Anlafs zu Besorg nissen gaben 5). Am 26. April wurde in der walachischen Haupt stadt, zugleich mit dem Ferman fr die Besttigung der Er sie betrafen die gnzungsgesetze zum Organischen Reglement ein gleicher, vom 6., fr die Abfahrt der Stellung der Bauern trkischen Truppen verlesen ; darin wurde auch der Rckzug der Russen versprochen 6). General Iwin, der die Soldaten des Zaren nach Bessarabien fuhren sollte, benutzte aber die Gelegenheit, um noch einmal die Trken zu beleidigen und den Zaren als die einzige Sttze der bedrngten Rumnen zu bezeichnen 7). Anfang Juni begab sich auch der osmanische Kommissar reisefertig nach Brila 8) : er sollte bald durch eine Mission in Persien ent schdigt werden 9). ein einfacher Konsul , 1) Ebenda. 3) Vgl. Rosen a. a. O. S. 133. 4) Von Sax a. a. O. S- 315. 5) Mrturil istorice", S. 205. 7) Ebenda S. 217. 9) Ebenda S. 232, Nr. cxxx. 2) Ebenda. 6) 8) Ebenda S. 223 ff. Ebenda S. 208 ff. 416 Drittes Buch. Erstes Russische Umtriebe Kapitel. Als aber die frheren Zustnde usw. der rumnischen Donau an andere, unerwartete Frage wiederhergestellt wurden, drngte zum lange befrchteten Krieg, der fr die Pforte entweder vl liges Verderben oder die sehnsuchtsvoll erwartete Lsung von eine der drckenden konnte. und erniedrigenden russischen Oberherrschaft Jahres 1851 schon hatte die Im Laufe dieses bringen Frage der Heiligen Sttten eine ufserst beunruhigende Gestalt an genommen, und schon standen sich wegen eines Konfliktes in der Trkei Rufsland und die westlichen Mchte, die zwei ver schiedene politische Prinzipien vertraten, Um den Anteil der Pforte stehen, an unvershnlich dem Kriege sind aber zuerst die inneren Zustnde liberale Partei einigermafsen verjngten bercksichtigen. Reiches gegenber. besser des zu ver durch die eingehender zu Zweites Innere Zustnde in der vor Kapitel. neuen dem Trkei des Tanzimats" Krimkriege. Nicht ohne andauernden Widerstand der konservativen, altx) und Wassaf, wie auch der mosleminischen Partei eines Pertew opportunistischen Khosrews, hatte die liberale Richtung, die fr den Tanzimat, fr die Tradition Mahmuds, schwrmte, den Sieg Nach davongetragen. der Thronbesteigung Abdul Medschids Schwager des Sultans, Khosrew er der vom 1841 setzt2), Justizrate" wegen Unterschleifs ffentlicher Gelder zur Rckgabe derselben und zum Verlust seiner Titel verurteilt wurde8), aber schon im Mrz 1841 nahm Rifaat, ge hatte zuerst Khalil, - der Gesandter in Wien und Verfasser wesener die Erziehung4), eines Werkes ber Stelle Mustafa Reschids , des hauptschlich begabtesten Vertreters der Reform 5) als Minister des ufsern ein 6). Der alttrkische Fhrer Sarim war der aber im Mai 1843 kehrte dieser zurck7). Rifaats, Nachfolger Er war eigentlich das Werkzeug Riza-beis, eines frheren Gnstlings Mahmuds und Vertrauten seiner Witwe, der, obgleich er sten - und , 1) Ein Werk von ihm, sein Diwani", wurde 1838 in Bulak verffentlicht 5 Ubicini, Lettres, S. 159, Anm. 2; K. J. Basmadjian, Essai sur l'histoire de la litterature Ottomane, Konstantinopel 1910, S. 171. 2) Rosen a. a. O. S. 2829. 3) Ubicini 5) 6) 7) Er war O. S. a. a. 4) Blancard a. a. 1802 in 120 121. O. II, S. 208. Konstantinopel geboren. 48. Vgl. Ubicini, Lettres, Rosen a. a. O. S. Rosen a. a. O. S. 79. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. S. 21. 27 41S Drittes Buch. Zweites Kapitel. jngeren Schwester des regierenden Padidie anderen waren die Ge Wege ging mahlinnen Achmed Fetis x) Khalils2), Said Paschas eines ge eine hervor und Mehemed-Alis4) wesenen Derwisches3), in der er sich noch lange htte be ragende Stellung errang, haupten knnen 5). Er fiel aber schon im August 1845 infolge von Intrigen des neuen Schwiegersohnes der Walideh, MehemedAlis, obgleich ihm die Soldaten ungemein ergeben waren. Nun trat der Minister des ufsern, Schekib, zurck, und Reschid leitete Nach wieder seit dem Monate Oktober das Auswrtige Amt 6). einigen Monaten, am 28. September 1846, wurde er sogar Grofs wesir, an Stelle des alten, unfhigen Greises Reuf, und bertrug einem jungen, aufstrebenden Diplomaten, Aali, frheren Lega tionssekretr in Paris, die Beziehungen zum Auslande 7). Diese zwei hervorragenden Vertreter des neuen Geistes wirkten zusammen bis zum 27. April 1848 8), als sie, jedoch nur fr einige Wochen, bis zum 12. August, durch Sarim und Rifaat ver drngt wurden. Der Hof mufste beide bald zurckrufen, und von nun an 1854 heiratete Ali-Ghalib, der Sohn Reschids, Fatmeh, lenkten sie das Reich mit einer die Tochter des Padischahs 9) und mit vielem Geschick, im festen aufsergewhnlichen Energie Vertrauen auf eine bessere, durch pnktliche, rcksichtslose und unparteiische Ausfhrung des Reformprojektes verbrgte Zukunft der Heirat schahs aus mit der dem - - , , , des Reiches 10). An die Stelle solcher Neuerer, die, wie Achmed- 1) ber die Sultanin Althijeh (Heirat 1840) siehe U b icini a. a. O. S. 208. 2) ber Saliheh (Heirat 1834) Rosen a. a. O. II, S. 217. 3) ber die Sultanin Mehrimah (Heirat 1836) ebenda S. 252; vgl. Ubicini a. a. O. S. 208; Turquie actuelle", S. 137 ff. 4) ber die Sultanin Adileh Rosen a. 5) Vgl. auch Destrilhes, Confidences a. O. sur la II, S. 8788. Turquie, Paris 1855, S. 30. Die solchen Heiraten der Prinzessinnen gettet, starben" aber bald und nach entsprossenen Shne wurden nicht mehr ihrer Geburt. Der Sohn Mehemed-Alis, Edhem, Mahmud Dschelaeddin die die Tchter Abdul-Medschids, jener Ahmed-Fetis, Gemileh, heirateten, waren nicht auch Shne der Sultaninnen ; Ubicini, Turquie actuelle, S. 133134; vgl. White I, S. 297 ff. 6) Rosen a. a. O. II, S. 88. 7) Ebenda S. 98. 8) Die Daten nach Ubicini, Turquie actuelle, S. 154 Anm. 9) Ebenda S. 133134. 10) Rosen a. a. O. S. 116. Refiheh und , Innere Zustnde in der Fewsi, von der westlichen Kultur das Verstndnis fr die Tnze hatten neuen Trkei ein nur Paris und Lissabon als Franzsisch und wenig la mode sich zu auch unter den l) 419 usw. Jngeren war Fuad, Gesandter fungiert hatte, eigen gemacht der in London, ein ausgezeich diseur" und dichtete, wie sein Oheim Izzet-Mollah, der osmanische Monti", ebenso franzsisch wie arabisch2) waren solche Leute getreten, welche die politischen des christ Begriffe lichen, fortschrittlichen Europas dazu benutzten, um die alternde Trkei zu einem modernen, einheitlichen Staate, welcher sich auf eine starke, disziplinierte Armee sttzen konnte, umzubilden. neter , Und die Anzahl der im westlichen Sinne vermehrte sich rasch. Achmed-Feti, gebildeten ein reicher Trken Rhodier, sprach Achmed Kibrisli der spter Gesandter in London und Grofswesir wurde, hatte seine Studien in Paris und Metz dann in Deutschland gemacht 4). Die Fhigkeiten gelufig franzsisch3). - , , Achmed- Wefiks, des Sohnes eines Efendis, wurden von den Eu ropern als ungewhnlich gepriesen6). Emir -Pascha, Direktor der Militrschule, hatte in Cambridge einen Preis fr Mathematik Derwisch-Efendi, dessen gewonnen 6). ein bewhrter Naturforscher 7). Die ufseren Formen8) dem Namen nach und den i) Hurmuzaki X, S. 462, keiten der Prinzessin Mehrimah , waren Kollege nun Anhngern Nr. dlxiii. 1840, in England, gegeben. des alten bei war Nur noch Regimes zu den Hochzeitsfeierlich trank Reschid fr die Gesundheit der vertretenen Souverne Europas; Ubicini, Turquie actuelle, S. 141 142. ber dessen Betei ligung am Pariser Leben, ebenda S. 156 157. Ein trkischer Offizier, AchmedEfendi, nahm einen ehrenhaften Anteil an dem Angriff gegen S. Juan d'Ulloa und wurde mit der Ehrenlegion ausgezeichnet; ebenda S. 180. 2) Aurelie Ghika, La Valachie, Paris 1850 ; Ubicini, Turquie actuelle, S. 177 fr. 3) Ebenda S. 147148. Vgl. ber Aaali ebenda S. 168 169. 4) Ebenda S. 173 ff. 5) White II, S. 151 152. 6) Ebenda S. 152. 7) Ebenda. ber seine Beschftigung als Gelehrter sprach verchtlich WeliPascha, Gesandter in Paris: Et d'ailleurs qu'etait-ce que Derwisch-Pascha? Un Directeur de College"; meine Coresponden^a lui ^tirbel-Voda", S. 342. 8) Vgl. im allgemeinen T. X. Bianchi, Le premier annuaire imperial de l'Empire ottoman ou tableau de l'etat politique, civil, militaire, judiciaire et ad'27* 430 Zweites Drittes Buch. Kapitel. Grofswesirat, welches sogar einmal vor lufig abgeschafft wurde. Der Sultan, der nun nicht mehr das Recht haben wollte, willkrlich ber Leben und Eigentum zu Gefallen bestand das Sklaven Stellung von unterwrfigen Ratgebern des Herrn und Dienern gelangt waren, der Sultan, der nun und dessen Beamten verfgen, jener organisierten Staates keinen Privatschatz hatte, eines mehr monatlich Reiches der aus freien von zu sondern Beutel ioooo aus den Einknften des erhielt1), verfgte ber ein (Krieg, Artillerie, Marine, Justiz, ufseres, wirkliches Ministerium Finanzen, Handel und Ackerbau, Inneres) und einen privaten an dem auch der Wesir, der ScheikRat" (Medschlissi-Khafs) , ul-Islam und zwei andere Beamte teilnahmen. Die zweimal in gehaltenen Sitzungen desselben entsprachen dem alten Diwan des Wesirs der Kuppel, und wenn der Herrscher einmal im Jahre sich in den Rat begab, um eine Rede zu halten, die kleine Versammlung einem europischen Parlamente war Ein geheimer Rat wurde bei aufserordentlichen Vor hnlich. fllen herangezogen, um dringende Geschfte zu erledigen: er bestand aus dem Wesir, dem Kriegs- und dem Marineminister der Woche Sultans. unter dem Vorsitz des Ein die waren Bestandteil bedeutungsvoller der neuen die den Fachministern Medschlis, und die zur Einrichtungen Seite standen. Recht, Gesetze vorzubereiten und Instruktionen an die Paschas zu erteilen, war der Staats- und Justizrat" da, der Oberste Rat"; spezielle Fr die Staatsjustiz Komitees wurden fr den serve", fr die Artillerie, Krieg die mit dem Verwaltung, und die Marine, die der Re Einrichtung militrischen Fabriken", ffentlichen Unterricht, die Staatsrechnungen, die Polizei, den Ackerbau 2), die Bergwerke eingesetzt. Der Amedschi oder den ministratif de la Paris Turquie depuis 1) Ubicini, 2) Ebenda S. das im sollte. 254; a. a. l'introduction des reformes etc. , traduit du turc, 1848. Lettres S. 96. 1845 ernannte 251. ganzen Reiche die Ursachen ber die Ackerbauschule vgl. O. S. White III, 258259. S. 102 von ff. der Sultan ein ausserordentliches des Verfalls Ajmama bei Eine Anleihe des Ackerbaues San-Stefano, ebenda an die Bauern Komitee, untersuchen 1845; S. 253 bis Ubicini Innere Zustnde in der Referendar, neuen der Pfortendolmetscher Trkei 431 usw. lngere hielt Frst Zeit der Sekretr des Wesirs, der Zeremonien meister, der Hekim-Bascha oder erste Arzt des Sultans, der Musteschar (Rat) des Kriegsministers, der Gmrk-, der Tefter- und der Handscheri das Amt , Tersaneh-Emini, Direktoren des Zollamts, des Archivs und des Arsenals, der Nasir" der Gerichtssachen, der Polizeimeister, dessen Amt vllig reorganisiert wurde x) bildeten die Staats kanzlei, den eigentlichen Diwan der Lenker aller Kalems 2). , Die Pasch aliks mit ihren geschafft, alten Grenzen wurden aber ihre Verwalter hatten nicht mehr das Ius nicht ab gladii, wie auch keine Armeen, keine Finanzen. Durch Mahmud wurde dies alles abgeschafft. In Mehemed-Ali hatte er den letzten Pascha alten Stils besiegt, und in den Obrenowitschs die Nachahmer derselben verjagt; selbst die ersten christlichen Frsten der Moldau und der Walachei, Nachfolger glorreicher, gefrchteter Kriegs herren und, trotz den Einschrnkungen der Vertrge und der durch Rufsland eingefhrten Konstitution, beinahe vllig autonome Herrscher, wurden als einfache Provinzverwalter betrachtet, vor denen ein Muschir wie Omer, ein Kommissar wie Achmed- Wefik Derwisch-Pascha, die Achseln zuckte 3). Der Kapudan, nun die anderen, bezog nicht mehr die Einknfte des Archipelagus. Walis und Mutessari fs, je nach der Grofse des ihnen anvertrauten Gebietes, verwalteten ihre Ejalete 15m dem Willen der Sultans Europa, 17 in Asien, 3 in Afrika gemfs und nach den Befehlen der betreffenden Minister; unter ihnen standen nun die Kaimakams, wie auch die dem Minister oder ein Minister wie unmittelbar vinzen unterstellten (Li was, Mohassils der verschiedenen 142 im ganzen), und diese bestanden ihren Mudirs oder Mutesselims, und (Bezirken) mit (Gemeinden, bis zu 1320), deren Hupter Mukhtars aus Pro Kazas Nahijes oder auch Khodscha-Baschis hiefsen. Auch fr diese Beamten wurden Medschlis dem Rate der nun eingesetzt; neben Kleriker, der bisher allein fungiert hatte, bestand auch der viermal in der Woche zusammentretende Provin1) Rosen a. a. O. 2) Ubicini a. a. O. S. 21 ff. 3) Mrturil istorice", S. 87. 423 Zweites Drittes Buch. Kapitel. zialrat, an dem der Gouverneur selbst, der Defterdar oder sein Stellvertreter, der Mal-Mudiri, Steuersammler, die von den Ein wohnern ernannten Wadschuhs, die Kleriker jeder Konfession und die Notabein oder Khodscha-Baschis, wie jene, die in Morea eine so grofse Rolle gespielt hatten, sich beteiligten. An der Justizpflege der Mekhemes gendert, beruhte. Man hatte dieselben Rumili und mehrere dieselben wurde (Tribunale) wenig da sie auf den unwandelbaren Vorschriften des Korans vom Staate bezahlten Kadiasker fr Anadol, dieselben Mollahs, die aber wurden fr ein oder nun Mewlewiets im Ejalete angestellt ganzen), (22 Kadis, Muftis, Naibs (Ersatzrichter), Kiatibs, die die Gerichtsinstanzen der Kazas bilden, dieselben Muffetirez fr die ber die Wakufgter. Die Naibs Friedensrichter, und die Medschlis Rechtsstreitigkeiten treten hier die verneure sachen kamen zu richten. den Klerikern, um Todesurteile hatte allein und ber kriminelle der ver Gou Streit in Kon Justizrat fllen; sie konnten nur, nachdem der Sultan schriftlich gebilligt hatte, ausgefhrt werden. zu stantinopel Schon unter Mahmud dem Gesetzbuche war verfertigt eine bersetzung worden dessen des franzsi Prinzipien in 6. November 1850 wiedergegeben wer wie frher sttzten sich die unverantwort vom aber jetzt lichen, jhrlich wechselnden, , sie zu schen Handelskodexes den nur in ihrer Klasse eingeschlossenen und mit einer Entschdigung von 40 Prozent vom Gewinne bei Rechts streitigkeiten bezahlten Richter auf das Scheriat, das religise Recht, welches im Koran, in der Sunna, in den ersten Verordnungen Unter Abdulder Kalifen und Imams niedergeschrieben war x). Medschid wurden dennoch 1 840 das Strafgesetzbuch, 1 846 das Ad ministrative Handbuch, 1847 das erwhnte Handelsgesetzbuch in Kraft gesetzt 2). Im ersten Gesetzbuche war eine Strafe von einem bis fnf Jahren Zwangsarbeit fr denjenigen, der gegen die Regierung spricht, und lebenslngliche Haft oder Tod fr den, der zur Revolte drngt, vorgeschrieben ; aber auch die rechts- 1) Ubicini 2) Ebenda S. a. a. 110. O. S. 94, 99ff., 292 ff. Innere Zustnde in der neuen Trkei 433 usw. Organe der Verwaltung sollten fr ihre Schuld Beamte, der sich fremdes Gut aneignete, sollte seine Stellung verlieren und fr ein Jahr verbannt werden ; derjenige, widrig verfahrenden bfsen ; der Vergtungen verlangte, sollte drei bis Bagno' verbringen, und ebenso der, welcher ihm der aufser seinem Gehalte fnf Jahre unerlaubte im Gelder anbot; bittlich x). Jahren keine habe. Ein Pascha schlug, Einwohner fr die ihre Steuern nicht zahlen wollten, sehen. Auch bei Privatvergehen des das Gesetz zeigte sich Ubicini rhmt mit Recht die Tatsache , in einzige Hinrichtung von Konieh, uner dafs in drei Konstantinopel stattgefunden der einen Diener im wurde auf die Galeeren die Reiches wurden Kerkerstrafen vorge fahren wurde aber durch nichts Neues Zorn er Das Gerichtsver geschickt2). ergnzt blieb und auch patriarchalischen berlieferung Jurisdiktion der religisen Hupter jeder anerkannten Nation dauerte auch weiter fort, ebenso wie jene der Konsuln, mit Ausnahme des griechischen. Zur Schlichtung von Handels streitigkeiten zwischen Moslems und fremden Untertanen bestand schon seit 1846 eine gemischte Instanz (tribunal mixte) in den weiter bei der stehen. Die Handelskammern und 1850 (Tidscharet), auch in Rechtshndel gypten die in den bedeutendsten Stdten errichtet wurden. zugleich eingerichtet worden. Dann, Konstantinopel ein Ende zu stadt in stndnis mit dem Fr die maritimen ein Liman-Odassi in der war Polizeimeister liches Tribunal der Polizei um den machen hufigen wurde , daselbst eingesetzt, an ein Haupt Konflikten im Einver eigenes brger dem die Konsuln sich Dem hergebrachten Recht entgegen war beteiligen 3). das Zeugnis der Christen in allen diesen Instanzen zur Geltung gelangt, und die schriftlichen Zeugnisse wurden in die erste Und endlich war das Recht der moslemiReihe gestellt 4). nischen Richter, sich durch andere vertreten zu lassen und den noch ihr Eigentumsrecht, ihr Arpalik, zu geniefsen, abgeschafft worden 5). konnten 1) 3) 5) ses Ebenda S. 110 Ebenda S. 122 Ebenda S. 130 rapports avec 113. ff. 131. 2) 4) Ebenda S. 121. Ebenda S. 126 Vgl. Mandelstam, les Puissances etrangeres, Paris 191 La 1. 127. justice ottomane dans 424 Zweites Drittes Buch. Kapitel. Korps (Ordus: Garde, Be satzung Konstantinopels, Rumili, Anadol, Arabien, Irak) unter Muschirs, und jedes von ihnen aus sechs Brigaden (Liwas). Die Die Armee bestand Medschlis verrichteten Aus ralen. aus auch Redifs den sechs hier neben oder Reservesoldaten insofern sie mobilisiert wurden werden ihr Amt drei andere den Gene sollten spter Korps gebildet x). 1843 wurde die Rekrutierung 25 000 Mann jhrlich mit selbstverstndlich Ausnahme der christ Reiche, lichen autonomen Provinzen, aber, im Prinzip wenigstens, auch Erst im ganzen unter den Christen begannen die Konstantinopel, Adrianopel, Monastir, Brussa, Damaskus und Bagdad die ntigen Offiziere, deren Grade dem Westen nachgebildet wurden, fr diese Nisams eines reineren, sichereren Ursprungs zu entlassen. Die Dienstzeit war 2) eingefhrt, militrischen Schulen unteren auf sechs Jahre Redifs und bald danach von im aktiven Heere und auf sieben unter den Ein jedes der sechs Korps sollte aus festgestellt 6 und 1 1 Regimentern bestehen, darunter Divisionen, Brigaden 6 Infanterie-, 4 Kavallerieregimenter und 1 Artillerieregiment. Im ganzen verfgte der Sultan 1850 ber beinahe 140000 Sol daten ersten Aufgebots und ber eine gleiche Anzahl von Redifs, aufser den mehr als 60000 Mann zhlenden irregulren Truppen und den speziellen Kontingenten von Serbien, Bosnien und der Herzegowina, Hochalbanien, gypten, Tripolis und Tunis, die In Konstantinopel gegen noooo Mann aufstellen konnten3). blieb seit 1842 fortwhrend eine Besatzung von 46000 Mann4). worden. 2 Die Marine bestand Ranges, und 14 74 Schiffen, darunter 3 ersten, 1 3 zweiten Fregatten, 12 Korvetten und 4 Briggs mit aus zusammen 4000 Geschtzen 5) ; ihr Fhrer, Soliman-Pascha, teilte die Ideen der Reformatoren des Reiches und verzichtete, wie diese, 1) Ubicini 2) 1847 S. 317. Die a. a. O. wurden Griechen in Rekrutierung der den Dienst der Marine Christen gehalten; ebenda. 3) Ebenda S. 320 321. 4) White III, S. 4546. 5) Ubicini, Lettres S. 329 330. wurde auf aufgenommen; ebenda Vorstellungen derselben ein Innere Zustnde in der neuen Trkei auf alle anderen Einknfte als den ihm Sold 435 usw. regelmfsig entrichteten l). Fr die Verbesserung Verordnung des erlassenen Man blieb lernung Sultans 2) bis 1846 nur 1845 wenig getan. mechanischen Methoden fr die Er bei denselben des des Unterrichts wurde trotz der Lesens, des Schreibens und der Rechenkunst Elementarschulen in den 3) die beinahe allen Moslems ge ffnet waren (kaum 5 Prozent Analphabeten), und bei demselben eiteln Geschwtz ber unntze theologische und philosophische" Fragen den in in den M , e kt e bs , Medresses der Einknften grfseren Moscheen, Wakufgter unterhalten wurden Adrianopel usw. Neben den der 50 in Konstantinopel, die von 300 Militr schulen Mahmuds bestand, ebenso mit teilweise fremden Lehrern, die medizinische Fakultt von Galata-Sarai 4). Die nach Westen, Paris und London, brachten nur darunter auch Ulemas, geschickten Studenten, ihrem Vaterlande selten wirklichen Nutzen: sie kehrten zurck, behaftet mit religisem Indifferentismus, Gleich gltigkeit fr die Moral, Eingenommenheit fr Moden und Ver gngungen und neue Laster, neben jenen des Morgenlandes, die sie im Auslande nicht ablegten 5). Jahre 1846 begann die eigens dazu ernannte Kom zu der der Scheik-ul-Islam, der Reichsgeschichtschreiber mission, wie gewhnlich ein Gelehrter6) Mohammed-Essad der Kadiasker Rumeliens, der Vorsitzende des Kriegsrates fr die die gebildeten hohen Wrdentrger Aali militrischen Schulen und Fuad 7) und zwei andere hohe Beamte herangezogen wurden, Erst im , , 1) ber die grofse Revue von 1841, an der auch die Wagen teilnahm, siehe White II, S. 205 Ebenda S. 343. Walideh mit ihren Frauen im offenen bis 206. Wunsch 2) 3) Der Sultan erklrte feierlich sei, die Reform Rosen In a. vor den Gesandten, dafs es sein hchster vervollstndigen. O. S. 86. Konstantinopel S. 135, Anm. 2. 4) Blancard S. a. zu waren 1782 1255 solcher Schulen; Ubicini, Lettres, a. a. O. II, S. 202203. 5) Vgl. Ubicini a. a. O. S. 82. 6) Er starb 1847 und fand in Abdul-Hak-Efendi seinen Nachfolger; ebenda 163. Vgl. ber seine Bibliothek in drei Sprachen" White II, S. 155. 7) Siehe oben S. 419. Auch eine Tante des letzteren, Leila-Khatun, war als 436 Drittes Buch. Zweites Kapitel. Reorganisation des ffentlichen Unterrichts. Verwaltungsrat, dem auch der Direktor der Medizinschule beitrat, eingesetzt, und ihm sollten nicht nur die Elementarschulen und das hhere Unterrichtswesen, sondern auch die Mittelschulen, die errichtet werden mufsten, unterstehen; eine neue Universitt sollte das ganze Gebude abschliefsen, und schon am i. September des Jahres wurde der Grundstein derselben in der Nhe der Haja- Sofia gelegt. Der Zwang des Volksschulunterrichts wurde durch folgenden kaiserlichen ihre Arbeiten fr die Wieder wurde ein Ferman alle Kinder im Alter ausgesprochen: sollten die Mektebs besuchen, sechs von und kein Knabe konnte derselben als solvierung Jahren vor Ab werden. Gewerbelehrling aufgenommen die Ttigkeit der Schullehrer zu in die nun berwachen, europischem Sinne besoldete Zivil beamte waren und keine Kleriker mehr, die nur aus religisem Ein Komitee Gefhle ihre war vom berufen, Koran vorgeschriebene Pflicht erfllten und dafr durch freiwillige Gaben unterhalten wurden. In Konstan tinopel wurden unverzglich sechs Gymnasien (Mektebi-Ruschtieh) organisiert, in denen neben Grammatik und Geschichte der Pro schon 1837 hatte Said-Efendi pheten osmanische Geschichte einen Abrifs der osmanischen Geschichte verffentlicht1) , Welt Geographie Arithmetik und Geometrie vorgetragen wurde; die Lehrer dazu, vorlufig Ulemas, mufsten spter in geschichte , , Normalschulen nach franzsischem Muster Um nun zur Organisation herangebildet der Universitt werden. die auch die Ad ministrationsschulen in den Suleimanieh und in der Achmedieh, Kollegium der Walideh, welches Schler jeder Nation und jedes Glaubens aufnahm, das Haus der Lehrer", die Medizin schule2), die Veterinrschule, durch Debroca organisiert, die das Dichterin S. 159, Anm. 3; White II, S. 151, 156. Schriftsteller, s. Millinger (Osmanber eine trkische Seify-bey), La Turquie sous Abdul-Aziz, Paris 1868, S. 272. Sevigne" White a. a. O. Als Dichterin war auch Atijeh, die Schwester AbdulMedschids, bekannt; ebenda III, S. 13, Anm. 1. Siehe auch ber alle Basraadjian a. a. O., passim. bekannt; Ubicini, Lettres, ber seinen Vater, Izzet-Mollah, nur 1) White 2) Mit a. a. den erwhnten O. S. 174. einer Bibliothek fr die Moslems , bestanden 39 andere ffentliche in Konstantinopel Bchersammlungen, aber und einer Staatsdruckerei Innere Zustnde in der Ackerbauschule sollte Trkei 427 usw. San-Stefano und die drei Militrschulen, von die Artillerieschule denen neuen auch von Zivilingenieure ausbildete, ein Inspektor der Volks Kemal-Efendi der die Bearbeitung der Schulbcher nach franzsischem Muster begonnen hatte, nach dem Westen, um Erkundigungen einzuziehen1). Im Juni 185 1 wurde auch eine Akademie errichtet 2). begreifen schulen, Das zu schreiten, reiste der , Finanzwesen mufste bedeutenden Neuerungen unter worfen werden, um dem alten Regime der Lnder- und Klassen ein Ende zu machen. ufserlich bestand noch die privilegien Einteilung der 650 750 Millionen bezifferten, in Zehnten (50600000 Franken), Einkunftssteuern, Vergu, von denen Kon stantinopel und seine Umgebung befreit war (46 Millionen), Kharadsch oder Dschesieh (9200000), nach der Mafsregel Mah muds: 15, 30 oder 60 Piaster, je nach der Bedeutung des Besitzes eines jeden Rajahs, Zlle3) (19760000), indirekte Steuern, Ichtissab (34 500000) : Patentsteuern, Stempelgebhren, Stadtzlle, Brckengelder, Prozente der Bergwerke, fr welche Englnder schon 1841 Anerbietungen machten4), und die durch Reschid eingefhrte regelmfsige Post, nebst den Tributen 5). Aber schon Piaster, fr die Reichseinknfte, d. h. 150 bersetzungen die sich auf 172 Millionen Franken, des militrischen Bureaus ; in einer zweiten wurde die Staats Begebenheiten", unter der Redaktion Essads, nach dem " Blaquc's verffentlicht (vgl. auch ebenda Churchill war der Herausgeber der zweiten trkischen Zeitung: Ver S. 188 ff. Dscherideh Hawadisch ") ; ebenda auch ber die zeichnung der Neuigkeiten", 1842 erschienene kurzlebige englische Zeitung desselben. bis gegen 1848 in Paris eine perma l) Schon seit 1825 bestand nente gyptische Mission; Ubicini a. a. O. S. 176. Sie bersetzte Voltaires Charles XII.", das Memorial de Ste. Helene", die Geschichte Italiens von Botta, die Memoiren des Herzogs von Rovigo u. a. ; ebenda. 2) Ubicini, Turquie actuelle, S. 184; vgl. Forbin a. a. O. S. 196; White II, S. 130 ff., 170 fr. 3) 5 Prozent fr die fremden Waren, 12 Prozent fr die der Einwohner zeitung, Darstellung Muster des der Moniteur Ottoman - ,, des Reiches. Nach 4) Ein Medschli bestand nun auch fr die Bergwerke ; W h i t e III, S. 1 29 ff. 5) gypten 6900000, Walachei 460000, Moldau 230000, Serbien 460000. den Angaben von Cor, dem franzsischen Sekretr Reschids, bei Ubi- 438 Drittes Buch. Zweites Kapitel. war das veraltete, verderbenbringende System Verpachtung der Einknfte fr die Lebenszeit des Unter nehmers, das berchtigte Malikianeh, dem aufser Paschas seit Sultan Mahmud der zahlreiche armenische Bankiers ihren Reichtum verdankten, stellen weise abgeschafft worden; brigens hatten die Provinzverwalter nicht mehr, wie gesagt, ihren eigenen Schatz, ihre finanzielle Autonomie, die oft den Untergrund zu einer besonderen poli tischen Stellung bildete. Selbst nach dem Hattischerif der Re formen bestand noch fr die Beamten, das Recht des aber der Iltisams, kam dazwischen, der Staat Gelder durch obgleich nur vorlufig; Verpachtung ffentlicher Einknfte, anstatt um der Pchter die Beauftragten einzutreiben, und die lokalen Befugnis, die Verteilung der Summen auf die Steuerpflichtigen vorzunehmen x). Die reli gisen Chefs waren damals mit der Erhebung des Kharadschs speziell beauftragt. Zuletzt verloren die Beamten ihr Privileg, fr den Schatz als Steuersammler auf eigene Rechnung zu fungieren. Durch die Abschaffung der militrischen Lehen, durch die Unter stellung aller Wakufgter unter die Aufsicht eines neuen Ministers, der alle bisherigen privaten W e k i 1 s Reschid war selbst der Sohn eines Wekils der Suleimanieh 2) die den Moscheen, Unterrichtsanstalten Spitlern usw. ihre Einknfte sichern woll ten 3), ersetzte, hatte schon Mahmud, wenigstens fr eine sptere, besser organisierte Zeit 4), dem Reiche neue Einknfte vorbereitet. seine Medschlis und die Stdte erhielten die , , Die unter Mahmud selbst, der die Scheidemnze der Beschliks fr prgen liefs, unzhlige Male verschlechterte Mnze des Reiches wurde endlich 1844 zurckgezogen und durch eine neue ersetzt, die jenen der europi schen Staaten gleichkam, und 1848 grndeten Jacques Alleon, die Bedrfnisse cini a. Ausgabe, a. der russischen Schuld O. S. 192; Paris vgl. 1874, S. Albert Dumont, Le Balcan et l'Adriatique, zweite 101. 1) ber die grofsen Gewinste der Pchter sieheUbicini a. a. O. S. 217 218. 2) Ubicini, Turquie actuelle, S. 155. 3) Vgl. auch White I, S. 221 ff., und das mir unzugngliche Werk von Worms, La propriete territoriale dans les pays musulmans, 1842. 4) Vorlufig zahlte der Schatz 9 Millionen den gewesenen Spahis und bei nahe 3 Millionen als Subvention fr die Wakufs ; Ubicini, Lettres S. 202 203. Innere Zustnde in der neuen Trkei 439 usw. franzsischer Untertan, und Emmanuel Baltazzi mit einem vom Staate vorgeschossenen Kapital von 50 Millionen Piaster die Ottomanische Bank Eigentlich 1). verwendete dung und Frank verschlang, fr die Besol diese Einknfte man die Bedrfnisse der neuen whrend der Hof Armee, nur die 83 Millionen 18 Millionen bezog, die Zivilbeamten, die in fnf Klassen, den Graden des Heeres, wie in Rufsland, entsprechend, eingeteilt wurden, nur noch hatte 46 Millionen betrugen, die ffentlichen Arbeiten Gehlter der die Trkei nicht einmal gepflasterte Strafse eine von Konstan ab Adrianopel 2) die seit getan wurden, und die Verzinsung der Staatsschuld, 1841 aus Schatzanweisungen mit 12, dann 6 Prozent (Kaimehs) bestand 8), nicht viel ber 2 Millionen ausmachte 4). nach tinopel Die Reiches neuen Einrichtungen waren abgeleitet, in einer Zeit, als wie ein Bestandteil desselben wurden, und der ber mit etwas zwar von trotz aller Unmglichkeit, vom 2 Prinzip e Millionen der Einheit des selbst die Donaufrstentmer den offiziellen Kreisen betrachtet historischen Erinnerungen und trotz die Theorie in die Praxis umzusetzen. aber eine der des Darin grfsten Schwierigkeiten Regimes begrndet. Die Provinzen waren zu sehr gewhnt worden, unter einem Paswan-Oglu, einem Ali, ,,der seine Unabhngigkeit lnger als dreifsig Jahre behauptet hatte"5), einem Dschezzar oder Ab dallah und einem Mehemed-Ali, wie auch unter der speziellen Obhut der Derebegs, unter der nationalen Verwaltung der Kho dscha-Baschis zu leben, als dafs sie den Ministern in Konstantinopel, trotzdem diese durch die Einrichtung der rtlichen Medschlis ihrem Unabhngigkeitssinne zu schmeicheln gesucht hatten, schweigend gehorcht htten. Der Libanon zeigte sich fortwhrend unruhig, ohne bestimmte Wnsche zu ufsern, und noch 1846 war 1) 2) Ebenda S. 297 fr. Erserum; ebenda S. baute So lautet seine 4) a auch oben auch Hughes, Janina", Paris 1821, man einen Karawanenweg von Tra- 263. Ebenda S. 213 ff. die Reise Vgl. (Voyage Erst damals Ebenda S. 261. pezunt nach 3) 5) neuen zitierte franzsisch, 2 Bde.). Ebenda. Grabinschrift; White III, S. 317. in der Bibliotheque des voyages" 430 Drittes Buch. wurde der Befehl erteilt, konfiszieren Zweites Kapitel. Gewehrtransporte fr dieses Gebiet Versuch, erhoben sich beim ersten In Alep x). Konskription einzufhren, zu die unruhigen Brger, die aus eben freudig aufgenommene gyptische Re gime verworfen hatten2). Deswegen griffen auch 1843 die mosDies war auch die leminischen Albanesen zu den Waffen 3). Ursache der Revolte der Bosnier, die mit ihren alten Privilegien vllig zufrieden waren und keine Reformen fr ihre Provinz ver langten 4). Anderseits wollten die durch eine mehr oder weniger ausgedehnte Autonomie in neuerer Zeit abgesonderten nationalen Gebiete, wie Serbien, nichts von der Befestigung einer fr sie hchst gefhrlichen Einheit des Reiches wissen. Und auch sich unter trotz der Abbas, gypten zeigte Unfhigkeit desselben, bei weitem nicht so gefgig, wie die konstantinopolitanischen Kreise es gehofft hatten 6). Der neue Vizeknig dachte als Fhrer der arabischen Rasse, wie seine grofsen Vorgnger, auf die diesem Grunde das zuerst zu erreichen, unterhielt deren Kostm er gerne Beduinen, rege Beziehungen und in deren er Mitte seinen ltesten erziehen liefs, Sohn trug und zu den im Verfall befindlichen Wehabiten, die ihn eigent- treten zu sollen, und er um zu diesen Zweck den 1) Ubicini, Lettres, S. 290 2) Ebenda S. 316. 4) Vgl. Pertusier, 291. 3) Ebenda S. 84; oben, La Bosnie consideree dans ottoman, Paris 1822; ber die durch Hetzereien von ses S. 408. rapports Serbien aus, wo avec l'erapire die Prinzessin Ljubitza als Regentin im Namen ihres Sohnes alles lenkte, hervorgerufene Er hebung der Bulgaren siehe Blanqui a. a. O , passim ; besonders S. 100. 5) Sein Vater, Tossum, war 1816 in Rosette an der Pest gestorben: damals zhlte Abbas fnf Jahre; Forbin a. a. O. S. 222. Auch der dritte Sohn Mehamed-Alis, Ismail-Pascha, war gestorben ; ebenda. ber deren Schwestern ebenda S. 222 Der Sohn Abbas', Dhami (f 1861), diente spter als 223, 310 311. Ferik im osmanischen Heere und wurde 1854 der Gemahl der Sultanstochter Munireh; Ubicini, Turquie actuelle, S. 134. Eine andere Tochter Abdul-Medschids heiratete den Sohn des Vizeknigs Said, Ibrahim-Pascha; Durand de Fontmagne, Un sejour l'ambassade de France a. Constantinople sous le second Empire, S. 150. Mustafa, Sohn des ersten Ibrahim, wurde Finanzminister des Sultans, ebenso wie Mehemed-Ali, Sohn des Grnders der Dynastie (f 1861). Vgl. Clot-Bey, Apercu general sur l'tfgypte; Cadalvene et de Breuvery, L'Egypte et la Turquie und die Anmerkungen Alfred de Caston's, Musulmans et chretiens, La Turquie en 1873, Konstantinopel 1874, S. 107 ff. Innere Zustnde in der lieh als des Anhnger Tchter des Monarchen Goldstoffen neuen Islams alten" von Kairo" Trkei verabscheuten: Nedsched sein 431 usw. die in Perlen glnzten Nachfolger Said und x); Hajel um derselben nun hinfallig gewor denen Zwecke willen liebugeln 2). In Tripolis, und besonders in Tunis, galt der Sultan fast nur als das religise Oberhaupt aller Moslems, und obgleich sich diese berberischen Provinzen des grofsen Soliman in einige gemeinsame Mafsregeln, wie die Einfhrung der regelmfsigen Truppen an Stelle der nur in Al gier bis 1830 gebliebenen Janitscharen, fgen mufsten, so war ihre Fhrung nach Einwohnerzahl und Armee in den offiziellen Jahrbchern eines Achmed-Wefik nur ein stolzer Anspruch eines Staates, der aus Splittern verschiedener Vlker eine grofse, ein heitliche Nation" zu bilden sich vergeblich bemhte. Und wie der gleiche Anspruch auf die rumnischen Lnder, die doch ihre aus mit dem Frsten von Nationalitt, ihren Glauben, ihre berlieferungen hatten und sich durch eine rasche die Einheit und Entwicklung Unabhngigkeit, der unter und ihre Frsten ihrer keine den Hafs gegen die Kultur fr hochbe Leitung gabter junger Leute, vorbereiteten, erhoben wurde, *durch mufste dann so waren die bermacht Rufslands, das den Rumnen Krnkungen ersparte und keine nationalen Zukunft anerkenen wollte , Berechtigung einer zu erweckten und im Kampfe gegen die als wahre Prokonsuln auftretenden Vertreter der Schutz macht" gestrkten Sympathien fr die liberale Trkei, die derselbe Feind erniedrigte und bedrohte, tdlich getroffen worden3). zur Anbahnung einer einheitlichen Richtung beizutragen, Um unternahm auch Abdul-Medschid mehrere Reisen in die Provinzen. Man sah ihn 1 844 in Brussa , wo er die alte , ehrwrdige Grne Moschee wiederherstellen liefs 4). seine Besitzungen in Zwei Jahre spter besuchte er Rumelien, und 1850, nachdem der Sultan einen Teil der anatolischen Kste durchreist ein, genwart um die Inseln des zu beehren Archipelagus hatte, schiffte er sich mit seiner kaiserlichen Ge 5). 1) Palgrave a. a. O. I, S. 144 ff. 3) Vgl. das mir unzugngliche Eugene Ottoman, Konstantinopel 1847. 4) Ubicini, Turquie actuelle, S. 29. 2) Bor Ebenda S. 6, 5) 148 De l'Uniti Ebenda S. 149. dans 1 10. l'Empire 433 Drittes Buch. Zweites Kapitel. Reform" konnte trotz alledem nur mosReligiser Indifferentismus lag ihr ganz fern, und eine Kundgebung desselben wre fr jedes Ministerium Diese Trkei der leminisch sein. Aber infolge des Aufenthaltes im gewesen. Westen und dank ihrer zahlreichen und sehr ntzlichen Verbin hchst gefhrlich der christlichen Welt sahen sich die mit dungen nicht des Reiches bewogen desselben, Lebensinteressen neuen Lenker mindesten auch wegen der das auf Frankreich und England als zum Beschtzer gegen Rufsland angewiesen war und 19 bis 20 Mil lionen Moslems, darunter nur 2 Millionen in Europa, aber 2 Mil lionen Griechen, 2400000 Armenier 1500000 Albanesen, und, mit den Serben zusammen, mehr als 6 Millionen Slawen eine zhlte1), vllig aufgeklrte Toleranz zu ben. Darum in den Provinzialrten angewiesen, den Christen Stellen erhielten Chefs die der verschiedenen wurden darum Glaubensbekenntnisse sich, ungeachtet des Widerstandes ihrer Stamm genossen, 1850 bis 1853 die armenischen Protestanten gesell denen zu Berechtigungen, darum dachte 2) Rajahs, die nun, wie die anderen waren, das ten neue neue Einwohner, man nur den bisherigen Untertanen" erniedrigende Kharadsch nachzulassen Konskription aufzunehmen. und sie ins Heer der Aber gegen diese Ideen erhob sich der mit ganzer Seele an der Vergangenheit hngende, herausfordernde ausschliefslich Die christlichen Mitglieder der Medschlis hatten Meinung zu ufsern und zu verteidigen sie nannten ja diese Versammlungen nach den pekis (ja), die sie auszusprechen gerufen wurden 3) wenn sie berhaupt ihre Stimme nicht verkauften oder zu ihrem Privatinteresse, wenigstens deswegen, um von Steuern befreit zu werden, benutzten4). In Asien ging es manchmal noch schlechter zu. Die Mitglieder Fanatismus. nur selten den Mut, ihre , 1) Nach Ubicini a. a. O, S. 1855, S. vn-vm. 2) Ubicini, Lettres, S. 93. 14 ff. und La Turquie actuelle", Paris 3) Dumont a. a. O.. S. 191 ; Edmond Dutemple, viceconsul de France, Turquie d'Asie, Paris 1883. 4) Langworth, bei Baker, S. 174, vgl. auch S. 176; Des trilhes a. a. O. S. 57 ff.; Albert Dumont, Die Trken in Europa, bertragung von K. E. Franzos, Stuttgart 1878, S. 85 ff. En Innere Zustnde in der vertrauten mals des ein hatten Sultans fr allemal ihre im Libanon neuen Siegel Trkei 433 usw. dem Pascha die' wildesten an kurdischen x). Nie Soldaten sich gegen seitig angreifenden Drusen und Maroniten : ganze Gebiete wurden verheert und verdet 2). In Alep mufsten die Nisams des solche Greuel angerichtet, wie die Padischahs, unter dem verstndigen Achmed Kibrisli, im Oktober 1850 die dortigen schismatischen Christen gegen die Wut des Pbels, die sich schon durch Metzeleien bekundet hatte, schtzen, und 600 Moslems fielen als Shne fr die brigens nur wenigen ermordeten Christen 8). In Kaisarieh Konieh Smyrna Adria nopel ergriffen manchmal die Moslems gegen ihre griechischen Mitbrger die Waffen, und in Mossul fand eine wahre Verfol Hier in Asien erwarb gung der wenigen Nestorianer statt 4). sich der Kurde Bedr-Khan-beg, gegen den und dessen Alliierten Omer-Pascha 1847 ziehen mufste6), Popularitt, nur weil er , , , 10000 gegen die unreinen Giaurs unermdlich aufreizte und Nestorianer erlegte"6). Kurz vor 1821 hatten die Arnauten in Kairo die Tochter des Konsuls von Schweden, Bogthi, erschossen, europisch gekleidet erschienen war 7). Als ein zum Christentume zurckgekehrter armenischer Renegat in Konstantinopel nach altem Gesetze, das aber bald danach weil sie mit ihrer Mutter 1) Millinger 2) Siehe oben. als Verbannter a. a. O. S. 214 ff. Eine Audienz beim mit seinen Shnen Kassim 83 jhrigen und Emir Khalil und Beschir, der in Brussa seinen Enkeln lebte, Ubicini, Turquie actuelle, S. 37 ff. Manches ber ihn auch bei Lamartine, Souvenirs usw., I, S. 282 ff. (damals, 1832/33, htte er 72 Jahre gezhlt). ber Deir-el-Kamar ebenda S. 322 ff. Vgl. auch das weiter unten zitierte Werk Felix Bambergs, S. 25fr. 3) Ubicini a. a. O. S. I74ff.; Palgrave a. a. O. I, S. 221 ; von Sax, Die Ursache war die Verhaftung eines Derwisches. S. 316. 4) Rosen a. a. O. S. 1 79. 5) Ubicini a. a. O. S. 217. 6) Rosen a. a. O. S. 111. Vgl. Millinger a. a. O. S. 19.; auch Tchihatcheff, L'Asie Mineure et l'Empire Ottoman, in der Revue des deux Mondes", Juni 1850. Der Maronitenpatriarch liefs die protestantische Bibel verbrennen; White II, S. 192 ff. 7) Forbin a. a. O. S. 290 291. Vgl. auch ber die Beleidigung des schwedischen Ministers in Konstantinopel 1857 Durand de Fontmagne, bei S. 224 225. Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 28 434 Drittes Buch. das Volk Kapitel. mufste, auf der Strafse hingerichtet wurde, werden abgeschafft jauchzte Zweites vor Vergngen x). In dem Beamtentum selbst bildeten die Verchter und Ver Christen die Mehrheit. der folger Der besagte Armenier war in frnkischer Uniform hingerichtet worden, und sein mit dem Kopf wurde als eine Trophe herumgetragen 2). Als die Bewohner einiger albanesischer Gebiete sich als geheime Christen herausstellten, wurden sie schonungslos nach Asien ber gefhrt und in ein ehemaliges Pestlazarett geworfen, wo ihnen alle Lebensmittel verweigert wurden3). Auch in der harten Behand lung der Bulgaren in den Aufstnden von 1841 und 1850 be kundete sich noch derselbe unvertilgbare Fanatismus, der den Trken viele Sympathien entfremden sollte4); selbstverstnd lich sannen die Christen nun auf Rache, und der 1841 an die Donau geschickte Akademiker Blanqui, der Erkundigungen fr Hute bedeckter den Minister Guizot einziehen sollte, hrte das verzweifelte Ver langen nach Waffen ebenso aus dem Munde der Bischfe wie aus dem der einfachen Bauern 5). Und schliefslich dauerten die Unsitten des alten Regimes fort: Brutalitt, Ausschweifungen jeder Art, Unterschlagungen der ffent lichen Gelder. Hussein, der Vertilger der Janitscharen, den Blanqui in Serbien 1841 gesichert, 27 traf, hatte sich Einknfte mit l in Mazedonien, hatte gewifs berall eine rische und franzsische 1) Rosen Vollstreckung 2) 3) 1 1400 Beamte und hielt verschlossen; er handelte mit Eisenksten Walachei, von ernhrte er a. a. mit Schafen in 150000 Frank sein Geld in Korn in der und Bulgarien privilegierte Stellung: Weifsbrot, unga Weine in bhmischen Kristallglsern O. S. 80 81 ; White II, S. 95 ff. Riza-Pascha hatte auf des Urteils bestanden. Ebenda. O. S. 93 ff.; Hecquard, S. 485 ff. 1842 hatten sich die Einfhrung der Jesuiten, eigentlich Werkzeuge sterreichs, ins Land erhoben; ebenda S. 463. 4) Ebenda S. 50 ; Mrturil istorice", S. 146, Nr. LXX3X; S. 166, Nr. xci; Jirecek a. a. O. S. 380381. 5) A. a. O. S. 159160, 173 ff., 188 ff., 191 192. Rosen Albanesen a. a. gegen die Innere Zustnde in der neuen Trkei 435 usw. Nach auf seinem reichen versorgten Tische zu sehen x). einem in Damaskus verbrachten Jahre kehrte ein einfacher Mollah waren 184000 Frank Ersparnissen zurck2). Die gewesenen KaikDerwische, wie der 1843 m gypten gestorbene Ahmed-Fewsi, Riza 3) und Said, wie Khalil selbst, ein Sklave Khosrews, die Krmershne, wie der zwar in der Pagenkammer erzogene Schwager des Sultans, Mehemed-Ali, der eine untreue Sklavin selbst gekpft hatte 4), Leute, die keine Kenntnisse hatten und sich in den Beziehungen zu den Europern ziemlich be klommen fhlten, standen mit den feinen, im Westen erzogenen mit dschis und oder von neuen ihren Reisen dorthin ra noch in einer Reihe zurckgekehrten Vertretern einer 5). So wurden denn die meistens verrterisch gesinnten Griechen, unter denen Aristarchi und Vogorides hochangesehene und in alle Geheimnisse der Pforte ein auch in den Gesandtschaften geweihte Persnlichkeiten waren nahmen griechische Diplomaten ihre frhere Stellung ein, nach dem die gebildeten Trken in Konstantinopel selbst zu viel Be als notwendiges bel wie ehe schftigung gefunden hatten mals benutzt, belohnt und befrdert. In der Hauptstadt be hielten die Jungen die Oberhand, in den Provinzen sah und fhlte man nur die anderen. Nur eine lngere Vorbereitung durch die neubegrndeten Schulen konnte dieses grofse bel beseitigen, und noch eines war ntig dazu, was die Trkei noch bis jetzt, , nach mehreren Revolutionen, nicht gewonnen hat: das Selbstbewufstsein eines freien Volkes, das sich wirklich als eine Nation, Ein ameriund sei es nur im politischen Sinne , fhlt 6). 1) A. a. O. S. 156 ff. ber Visitenkarten bei seinen Gsten 2) 3) 4) Ubicini a. a. witzigen Pascha Kiamil, der franzsische abzulegen pflegte, ebenda S. 73 ff. den O. S. 130. O. I, S. 169170. 63 ff. Aali selbst war der Sohn eines Chefs des Landungs platzes in Konstantinopel; Durand de Fontmagne, S. 42. 5) Vgl. Ubicini, Turquie actuelle, S. 201202. 6) Vgl. auch David Urquhart, La Turquie, ses ressources, son Organi Sehr gute Bemerkungen darber in sation municipale, son commerce, 2 Bnde. White I, S. 109 ff. ber die alten, ehrlichen, gutmtigen Paschas siehe die Skizze Grenville Murrays: Les Turcs chez les Turcs, bersetzung von J. Butler, S. 271 ff. White a. a. Ebenda S. 28* 436 Drittes Buch. kanischer die Zweites Kapitel. Philanthrop, Christoph Roberts, osmanischen Staatsmnner die kam auf die Ursachen des Idee, bevor bels ent deckt hatten, dafs eine Hochschule, ein College, das mit dem Unterricht in der Muttersprache eines jeden beginnen sollte, um in den letzten Jahren zur Einfhrung in die englische und fran zu gelangen und immer praktische Ziele zu ver das beste Mittel zu einer Verbrderung so vieler, zsische Kultur folgen, so doch stark untereinander Nationen, zum verschiedener, beinahe immer verfeindeter Wohle der Gesellschaft und des Staates sei. Auf dieser Basis wurde denn in Bebek errichtet, das aber, bei der leisten konnte 1863 das Roberts-Kollegium Grofse der Arbeit, nur Unbedeutendes x). Baker a. a. O. S. 36 ff. ; Peter mann, Beitrge zur Geschichte der Reformen, 1842; Eich mann, Die Reformen des osmanischen Reiches (das erste Werk mir unzugnglich) ; Chr. Melbech, Chesney und Michelsen, Das trkische Reich in historisch-statistischen Schilderungen, Leipzig 1854. 1) Vgl. neuesten Drittes Der Krimkrieg Kapitel. und seine Folgen (1853 1856). Was bisher England zur unermdlichen berwachung und Bekmpfung der russischen Herrschaftsgelste in Konstantinopel bewogen hatte, war nicht nur eine politische Idee, die jener des Zarismus, wie er entgegenstand, auch von sondern in Nikolaus I. verstanden erster Linie interessen, die sich bei der Einfhrung bei dem und Niedergange Kaufmannschaft 2) der bisherigen wurde, schroff entscheidende Handels neuer Sitten und Moden und bei dem rasch eintretenden Ruin der altertmlichen Fabriken in und lich Ausnahme vergrfserten 8). scharfen x), einheimischen Hausindustrie Bulgarien, Anatolien Englnder waren, mit Syrien tg des Slave, der Moschawer- Pascha wurde, und seines Vorgngers Walker, an der Ausfhrung politischer und wirtschaftlicher Reformen kaum beteiligt, whrend Franzosen 4) Kritikers i) Auch die, Porter und Ale zu trinken; White I, S. 37 38. 2) Vgl. Lewis Farley, Modern Turkey, London 1872, S. I94ff.; a. a. Baker O. S. 167 ff. 3) Princesse de Belgiojoso, L'Asie Mineure et la Syrie, Paris 1858, 383; Ubicini, Turquie actuelle, S. XXV ff., besonders Lettres S. 265 267; White I, S. 19; II, S. 225 226. Schon begannen die trkischen Frauen, nicht nur abendlndische auch Korsette, wie im Westen, zu tragen; sondern Stoffe, Ubicini, Turquie actuelle, S. 392. Mafsregeln gegen die europischen Gelste derselben bei Blanqui a. a. O. S. 267 Anm. 1, S. 278. 4) Unter den Professoren befanden sich auch die Deutschen Dr. Hermann, Dr. Bemard und Dr. Spitzer; White I, S. 30 Anm. 1, S. 123. Aus Wien brachte Anderseits wurden die Englnder Davy man die erste Lehrerin fr Hebammen. und Dawson mit der Mission betraut, die neuen Spitler einzurichten (ebenda S. 438 Drittes Buch. in allen und Veterinr-, nieure Plan machen und den Hafen waren. Aber, Kapitel. Medizin-, Ackerbauschulen, als Unternehmer und Inge Boreis, die Maritza fr Schiffe zugnglich zu Stellungen: neuen Drittes trotz des von als Lehrer in den Militr-, Enos umzubauen x) usw. zu finden 23. November 1838 mit Frankreich trotz der Vorliebe aller Orientalen fr am geschlossenen Vertrages, die geschmackvollen Erzeugnisse der franzsischen Fabriken von Modegegenstnden, trotz der Verbindungen mit Marseille durch die Dampfschiffe der franzsischen Post und der Kompagnie Rostand, hatte der Handel der Franzosen von 1789 bis 1850 durch den englischen und auch durch den Handel sterreichs von Triest aus das Venedig 2) ganz ersetzt hatte 8/6 von seinem Ertrage verloren3). 1846 fhrte Frankreich nur Waren im Werte von 24989000 Frank aus und nahm fr 52867000 Frank Produkte des Orients entgegen. Die Einfuhr Englands aus der Trkei betrug damals nur 30000000 Frank und die , , Ausfuhr nach den Lndern des Sultans allein 58000000 Frank, Betrage von 50000000 Frank, die durch das osmanische Gebiet geleitet wurde 4). Selbst wenn man daneben die unerwartet grofse Bedeutung des sterreichischen Handels: 26153000 Frank Ausfuhr, aber nicht als aus 42 600 000 Frank Einfuhr dagegen weniger ungerechnet S. 122), a. a. und die nach Persien im ein Amerikaner, organisierte die Ackerbauschule, Destrilhes war der englische Ingenieur Taylor beschftigt; White a. a. O. S. 230 Anm. 1. In Konstantinopel arbeitete der englische Gelehrte Longworth und im Gebiete Kurdistans der bekannte Layard, der spter englischer Gesandter wurde. Arzt des Sultans war Millinger, der Freund Lord Byrons; ebenda II, S. 63. Von den englischen Attaches Wood und Doria erwartete White (ebenda S. 147) eine neue Geschichte der osmanischen Dynastie". Schon vor 1821 war Melling Baumeister der Sultanin Khadidscheh; Castellan, Lettres sur la Grece II, Paris 181 1, S. 226. In gypten hatten endlich Mac-Ardley und Frau lngere Zeit die Manufakturen des Vizeknigs geleitet; Forbin a. a. O. Davis, O. S. 52. An der Mnze S. 290. P. 2 1) Ubicini, Lettres, S. 264, Anm. 2. 2) ber den venezianischen Handel in der letzten Zeit der Republik siehe Businello, Historische Nachrichten aus dem ottomanischen Reiche, 1778, Bde. 3) Ubicini, Lettres, 4) Ebenda S. 270 ff. S. 274275. Der der und Trkei1), mit Rufsland: Frank die was Schale von viel 439 Folgen. schwcheren Handelsbeziehungen Frank Ausfuhr und kaum 22360000 Einfuhr, stellt 2), sonders und seine Krimkrieg so hatten die Englnder 17072000 bei weitem, be Baumwolle und Wollestoffe, Stahl von Sheffield, Glasgow und Manchester, Kohle, Maschinen, Glas waren, Zucker betrifft 3) den Lwenanteil , an der kommerziellen einigen Jahrzehnten schon hatte 4). sich die alte Handelskompagnie, die den Zeitbedrfnissen nicht mehr entsprach, aufgelst, aber desto strker entwickelte sich die Unternehmungslust der englischen Kaufleute; die Schiffe der Peninsularen und Orientalischen Kompagnie" hielten eine fortwhrende rege Verbindung Konstantinopels und Smyrnas mit Southampton und Liverpool 5) aufrecht und am Handel Aleps ber Alexandrette ebenso wie an dem von Bagdad, Damaskus und Beirut, vielleicht weniger an dem Warenaustausch auf dem Ausbeutung des Orients Seit ,, , neuen Karawanenwege ber Teheran, Erzerum und Trapezunt6), Englnder den grfsten Anteil 7). Auch ber gypten, hatten die hat seinen frher besessenen Alleinhandel mit Tpfergeschirr und ausgestochen"; White III, S. 33. Die Englnder beschwerten sich ber die Rufsland 1832 gewhrten Privilegien; ebenda S. 33 ff. Sie glaubten dafs die Russen durch eine geheime bereinkunft das Recht gewonnen haben, in Persien nur 3 Prozent zu zahlen; ebenda S. 36, 1) ,, England Kurzwaren verloren. Die Deutschen haben uns , Anm. 1. Holland schickte Waren fr die Summe das 1830 von 6077000 Frank gebildete Belgien fr 1 069 000 (der Weinlieferant Machmuds war der in Galata ansssige Belgier Lemoine; White III, S. 94) und bezog nur fr 2073000 Belgien fr 478000. Sardinien beteiligte sich stark an der Ausfuhr der Trkei: 2397000 gegen 841000 italienischer Produkte, und noch strker Griechenland 2) als Staat 4 300 000 gegen 400 000 ; 3) Farley a. a. O. 4) Schon Ende des Ubicini S. a. a. O. 195196. 18. Jahrhunderts glaubten die Trken, dafs die Eng lnder alle anderen an Macht, Geschicklichkeit und Gte ihrer Manufakturen ber trfen"; Mikoscha, Reise eines Polen durch die Moldau nach der Trkey, bersetzt von S. G. Linde, Leipzig 1793, II, S. 143. Vgl. Farley a. a. O. S. 193 ff. 1827 Einfuhr in die Trkei: 531704 Pf. St., 1853: 2515395, 1857: 4012242; dann 1860: 5237105, 1864: 7501988, 1869: 8000000. 5) Ubicini, Lettres, S. 287 ff. 6) Vgl. White a. a. O. II, S. 71. 7) Ubicini, Lettres, S. 281 ff.; White III, S. 36, Anm. 1. 1864 be- 440 wo Drittes Drittes Buch. sie die Durchstechung des Isthmus zsische Gesellschaft hinderten mit Indien rege erhalten Darum verabscheute die Russen wenn Erffner einer neuen x) , 2). England auch nur Kapitel. von Suez durch eine fran hatten sie ihre so sehr den Gedanken, als Erbauer Handelsra Verbindungen am von jemals Fabriken, als Goldenen Hrn zu sehen. Wrde Konstantinopel mit seinen Gewssern", schreibt White kurz vor dem Entscheidungskriege, einem anderen schon be stehenden oder noch zu bildenden Staat bermacht, so mufsten die britischen Interessen darunter unendlich leiden. dadurch nicht Handel nur unser beeintrchtigt und Es wrde unser poli tischer Einflufs im ganzen Orient untergraben werden, sondern auch die Ausgaben fr unsere Marine wrden sich bedeutend mehren, weil wir welcher der unsere Seemacht auf einen Fufs setzen mufsten, liegenden neutralen Flotte im Goldenen Hrn jetzt entsprche 8)." Es war eigentlich derselbe Gedanke, welcher der 1839 geschehenen Aufserung Chathams zugrunde lag: Mit einem, der mir sagen kann, dafs das Fortbestehen des nischen Reiches nicht eine rede ich Lebensbedingung osma England sei, nicht4)." Anderseits hatte Frankreich ihm fr entsprechendes Gebilde, Lehrer und Politiker zu eigentlich im Reformstaate ein ein Werk seiner schtzen. Das bald Offiziere, Ingenieure, (Ende 185 1) wieder aufgerichtete Kaiserreich Napoleons III., das, trotz aller Friedens versicherungen und rhetorischen Phrasen, wie das berhmte L'Empire c'est la paix", nur in einem grofsen Siege, in einem blendenden Ruhme seine Rechtfertigung finden konnte, hatte, als Fortsetzer der berlieferungen des ersten Napoleon, an dem trug der Wert der durch Bajesid und Erserum gefhrten Waren 100 Millionen; Millionen; Millinger a.a. O. S. 179. 1) Rosen a. a. O. II, passim. 2) ber das Haus Briggs in Alexandrien, das speziell fr diesen Handel vor 1821 eingerichtet war, siehe Forbin a. a. O. S. 307 ff. Die Agenten ara bischer Kaufleute befanden sich damals schon in Bombay; ebenda S. 310. ber trkisch waren die Durchfahrt Paris davon kaum 15 englischer Offiziere nach Indien ebenda S. 312. 3) Ebenda I, S. 114 115. 4) Bei Baron Lermot, d. h. Ferdinand Morlet, La Turquie demasquee, 1877, S. 101. Der die neuen Krimkrieg 441 Folgen. franzsischen Zustnde verchtlich anschauenden und den kaiserlichen Titel gegen verhaltenden der und seine Invasion, Napoleons zuerst ablehnend sich Rufsland1) wegen der alten Schuld des Jahres 1812, der Zerstckelung des ehemaligen Reiches und der Erniedrigung Frankreichs durch die Bevormundung der Bourbonen Vergeltung zu ben. brigens war auch der franzsische Kaiser berzeugt, dafs es im Interesse seines Landes liege, so lange als mglich das Leben der Trkei zu verlngern"2). Und prophetisch schrieb der damalige beste Kenner der Trkei unter den Franzosen, Ubicini, dafs der modernisierte Staat AbdulMedschids, wenn er jemals, um sich zu verteidigen, gegen eine neue Invasion kmpfen sollte, nicht allein auf dem Kriegs bleiben werde" 3). schauplatz seine Rufsland erobert niemals durch die Waffen, bevor Diplomatie den Sieg davongetragen hat", schreibt es durch ein fran zsischer Besucher der neuen Trkei 4). Auch diesmal wurde Krieg, der nach der Ansicht des Zaren Nikolaus mit der Zerteilung des morschen, durch innere Fehden und tief begrndete Uneinigkeit in betreff des Reformwerkes wesentlich ge ein neuer schwchten Reiches Abdul-Medschids und mit der Wiederaufrich tung des Kreuzes auf der Kuppel der Aja Sofia enden sollte, durch eine gesteigerte Rhrigkeit der russischen Diplomaten, von der einfachen Note zugunsten der bedrngten orientalischen Christen bis zum Ultimatum des in spezieller Mission geschickten Flgel- 1) ber Freundschaftsversicherungen der russischen Offiziere der Okku 1848 gegenber dem Konsul Frankreichs und ihre " ufserungen ber die Bewunderung ihrer Landsleute in betreff der Republik siehe die Konsularberichte in meinen Mrturil istorice", passim. Vgl. brigens die ausfhrliche Darstellung bei Felix Bamberg, Geschichte der orientalischen Angelegenheit im Zeitrume des Pariser und des Berliner Friedens, Berlin 1892, in der Sammlung Oncken, S. 1 ff. 2) L'inte>6t de la France est que la Turquie vive le plus longtemps possible"; Louet, Expedition de Syrie (1860 1861), Paris 186a, S. 12 Anm. 3) Si donc Ia Turquie est appel6e a combattre, cc ne pourra tre que pour repousser l'invasion de son territoire, et ce jour-la eile ne sera pas seule de son cte sur le champ de bataille"; a. a. O. S. 322. 4) La Russie ne conquiert jamais par les armes sans avoir vaincu par la pationsarmee in diplomatie"; die der Walachei noch Destrilhes a. a. O. S. XXVII. 443 Drittes Buch. Drittes Kapitel. angekndigt. Der Krieg der Trken in 1852 erfolgte Dazwischenkunft sterreichs durch Montenegro, eine die Sendung des Grafen von Leiningen nach Konstantinopel und die neu Nachahmung der russischen Handlungsweise erstandene Frage des konfessionellen Besitzes der Heiligen Sttten adjutanten, im voraus die bei der Sicherheit, dafs Frankreich fr die Katholiken eintreten werde, gaben den Vorwand Seit 18 10 waren zu Klagen und Forderungen. hier die Griechen Herren. Der franzsische Reisende Forbin fand 18 19, dafs die Grabsteine der lateinischen Knige von Jerusalem verschwunden seien; man gab ihm aber die Erklrung, dafs dieses seit langem, nmlich seit dem Brande von 1808, geschehen sei1). 1847 verschwand der alte silberne der an Stern Wiege Jesu in Bethlehem, und als Tter wurden die Griechen angegeben. Als nun die Bedeutung Frankreichs in der Levante stieg, als es das Bedrfnis fhlte, durch energisches Auftreten die Erinnerung an seine Isolierung im zweiten gyp tischen Kriege und an die wenig rhmliche Preisgabe seines Schtzlings Mehemed-Ali zu verwischen 2), begannen die katho lischen Mnche, Franzosen, Italiener und Spanier 1845 war nach einer langen Unterbrechung der Besetzung dieses Stuhls Valerga zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt wor den 8) Eingaben gegen die bisher bestndig bevorzugten Mit bewerber griechischen Ritus an die Pforte zu richten. Es gelang ihnen tatschlich, eine bessere Stellung zu erringen, und sie konnten nach der Errichtung des immer mehr von religisen Gefhlen geleiteten und von der frommen aristokratischen Welt untersttzten zweiten Kaiserreichs glnzendere Erfolge erhoffen4). , 1) ber die Zustnde in Jerusalem im Jahre 1820 siehe Forbin a. a. O. 83 ff., 118 ff. 1818 lebten nur 40 Franzosen in Jerusalem, 6 in Bethlehem, 6 in Nazareth, 4 in Rama und 4 in Jaffa; ebenda S. 121, Anm. 1. 2) 1841 bis 1842 sammelten die Kauf leute von Akkon die Gebeine der ge fallenen Krieger Bonapartes; Louet a. a. O. S. 216. ber die Fermane von 1811, 1812, 1816 fr beide Gegner siehe Thouvenel, Nicolas I et Napo leon III, Les preliminaires de la guerre de Crira6e, Paris 1891, S. xxvni ff. S. 3) Ebenda S. 4) Vgl. auch, der Revue des 279. ber die cours et Parteiinteressen, die Erklrungen Seignobos' Conferences", Jahrgang 191 2. in Der Auf Grund II., mans wie des auch Krimkrieg und seine 443 Folgen. Privilegiums Sultan erneuerten Kapitulationen x) erteilten 1690 der 1740 somit die katholischen Soliver langten Kleriker, die sich mit Griechen, Armeniern, Kopten und anderen in den Besitz der Kirche des heiligen Grabes in Jerusalem und jener von Bethlehem und des Grabes Maria teilten, die Rckgabe der Heiligtmer und rtlich keiten, die ihnen vor dem grofsen Brande angehrt hatten 2). Schon Ende Mai 1850 hatte sich der franzsische Vertreter Konstantinopel, General Aupick, unter dessen Schutze Bore und der Kardinal Ferrieri ber die Union mit den Griechen, in selbstverstndlich ganz vergebens, verhandelt seiner hatten 3), der Sache Palstina angenommen *) ; die Ant Glaubensgenossen wort des trkischen Ministers des ufsern, der damals der hoch in gebildete, den Franzosen blieb bis Ende des Jahres besonders ergebene Aali-Pascha war, Prfungskommission vor erfolgte, im Januar und Februar 185 1, aus, als eine geschlagen wurde5). Darauf seitens Aupicks, der auch darin vom sterreichischen Geschfts trger aus selbstverstndlich eiferschtigen Beweggrnden unter sttzt wurde 6), die im gebieterisch drohenden Tone abgefafste An1) Deren Inhalt bei Ubicini, La Question d'Orient devant l'Europe, Paris S. 250 fr. 1854, 2) Vgl. die Bemerkungen Rosens, der Konsul in Jerusalem gewesen war, II, S. 138. 3) Vgl. Forcade, Histoire des causes de la guerre d'Orient d'apres des documents frangais et anglais ( Correspondance respecting the rights and privileges of the latin and greek churches in Turkey"), Paris 1854; Poujoulat, La France et la Russie Constantinople, Paris 1853; [Jomini], tude diplomatique sur la a. a. O. de Criraee par un ancien diplomate, Petersburg 1878, 2 Bde.; Cesar in, Histoire de la rivalite et du protectorat des Eglises chretiennes en Orient; Mislin, Les Saints Lieux, 3 Bde; [Fuad-Ef endi,] La vente" sur la question des Lieux Saints par quelqu'un qui la sait, Malta (?) 1853; Eg- Bore, Question des Lieux Saints, und Reponse a la brochure de Monsieur Eugene Bore, Konstantinopel (2 Broschren des Patriarchats und des griechischen Arztes des Sultans, vgl. Bamberg a. a. O. S. 30); Wurm, Geschichte der orientalischen Frage, Leipzig 1858. Einige von diesen Werken blieben mir unzugnglich. 4) Bamberg a. a. O. 8. 28 ff. 5) Eastern Papers 1854" I, S. 5 ff. ; Sturdza a. a. O. II, S. 8 ff 6) Eastern Papers" I, S. 5 ; Sturdza II, S. 11 12. Vgl. auch die von Testa, Recueil des traites de la Porte Ottomane, Paris 1864 ff. Bd. III gege guerre Farn ' . , benen Aktenstcke. 444 Drittes Drittes Buch. Kapitel. geneigt sei, die Kapitulationen in ihrer letzten, diplomatisch vllig geltenden Form von 1740 anzuer kennen und durchzufhren. Wieder zog Aali-Pascha, der selbst frage, ob die Pforte denn nicht verstndlich einen Konflikt mit Frankreich vermeiden, aber eben sowenig einen solchen mit Rufsland heraufbeschwren wollte, die dafs auch die sterreichische Diplo ergreifen zu mssen glaubte, obgleich sie mildere Saiten anschlug. Aber auch nach der Abreise und der Ankunft seines Aupicks Nachfolgers, des Grafen Lavalette, wo Louis befolgte Frankreich, Napoleon sich schon zur Prokla mation des Kaiserreichs vorbereitete und die Untersttzung der frommen Konservativen ntig hatte, dasselbe System in der von ihm aufgeworfenen Frage der Heiligen Sttten. Im Mai wurde die Anfrage ber die Anerkennung der Kapitulationen von 1740 durch den neuen Gesandten wiederholt, und eine Prfungs kommission wenn auch eine diesmal nicht nur gemischte gebilligt, sondern sogar verlangt. Die Moslems hatten darin Antwort in die Lnge, so matie wieder das Wort einen einzigen Vertreter, den ersten Dolmetscher des Diwans, griechische Patriarch wieder einen, den Logotheten Aristarchi, Frankreich dagegen zwei, den Konsul in Jerusalem und den Dolmetscher der Gesandtschaft in Konstantinopel x). der Der Einspruch des Zaren vereitelte aber die schon ziemlich fortgeschrittenen Arbeiten dieser Kommission. In einem eigen hndigen Briefe, der im Oktober anlangte, protestierte Nikolaus I. gegen jede teilhaft war. gelst, Trken, Verletzung Sogleich durch um des der seinen Griechen Statusquo, wurde die Kommission eine andere ersetzt unterwrfig werden, zu an der vor auf nur Muschirs und Kasiaskers, teilnahmen. Vergebens pro gegen diese Widerrufung des frheren Ent vergebens kndete er sogar als letze Frist das Ende testierte Lavalette schlusses, des Monats Dezember Beziehungen trat zu an und der Grofswesir Reschid ersetzt 2). Am erklrte, entschlossen der Pforte abzubrechen. 10. Februar ab und Rosen Reschid zurck. Vgl. Thouvenel a. a. sein, die Januar 1852 zu durch Reuf- Pascha dem Freunde" O. S. 4ff. S. 154 a. wurde der Sultan zeigte a. a. O.; Ubicini a. 2) Ubicini, Turquie actuelle, 1) Am 26. Anm. O. S. 11 Am ff. 4. Mrz kehrte dann Der man Schlssel sie schon Forderungen aber, am zur und seine 445 Folgen. und dem Beschtzer seines Reiches seines Vaters dessen Krimkrieg 9., den Haupttr erfllt habe. dafs an, Zugleich versprach Franzosen, dafs die Katholiken bis der Bethlehemer Kirche einen hatten jetzt bekommen wrden und dafs eine Seitentr benutzt er sie sollten, die Messe in der Kirche am Grabe Maria berechtigt zu lesen; dagegen durften die Griechen, ebenso wie die bisher allein dazu berechtigten Lateiner, die mit einer mosleminischen sein Kanzel versehene Kirche der Himmelfahrt einmal im Jahre be treten und ihren Gottesdienst ffentlich abhalten. Aber zufrieden. Rufsland war mit einem so kleinen nicht Erfolge Durch einen Ferman sollte die Pforte die Anerken nung des bisherigen Tatbestands feierlich aussprechen. wurde ihm auch durch einen am 8. Februar 1852 Dieses heraus gegebenen Staatsakt x) bewilligt. Der einen Tag vorher auf Urlaub nach Paris gereiste Lavalette kam im Juli zurck, um die Notwendigkeit, auf diese Regelung der schwebenden Frage, die dem lateinischen Ritus so wenig frommte, einzugehen, nur allzubald zu erkennen. Unter diesen diplomatischen Zustnden er folgte auch der Rcktritt des Wesirs Reschid, der am 5. August Aali als Nachfolger erhielt2). Im September erschien in Jeru salem der Beglikdschi Afif-bei, um den Ferman dem Patriarchen, ohne Aufsehen zu erregen, in vertraulicher Form einzuhndigen. Im Einverstndnis mit dem russischen Konsul liefs aber dieser den Empfang lischen des Kirche Privilegiums gestalten. zu aber die feierliche wurde ihnen nicht Schlssel der Fest der orienta grofsen lateinischen Mnche ffentliche seitens des Kommissars eine verlangten einem Die Lesung erhielten Die Griechen Rge 3). Fermans, und nun die Herausgabe des gewhrt. Als sie Haupttr verweigern wollten, antwortete dies der Fuad- seit dem 3. Oktober war Pascha, Minister des ufsern dafs er diesen Bruch der gegen Mehemed-Ali Grofswesir 4) , 1) Ubicini, Question d'Orient, S. 20 ff. 2) Ubicini, La Turquie actuelle, S. 154 Anm. 3) Kinglake, L'invasion de la Crimee, bersetzt 1864, S. 36 ff. 4) Ubicini, Turquie actuelle, S. 150 152. von Kar eher, I, Brssel 446 Drittes Drittes Buch. Frankreich bernommenen Kapitel. Verpflichtungen nicht gutheifsen wurde der milde Titow durch einen knne. Gesandten, Oserow, ersetzt; dieser rckte nun mit dem 7. Artikel des Ver trags von Ktschk-Kainardschi heraus, in dem allerdings ein unbestimmtes Recht, zugunsten der Glaubensgenossen Rufslands im osmanischen Reiche zu sprechen, in zweideutigen Worten ent Sogleich halten ist pflichtung, neuen anders htte die Pforte gegen Rufsland die Ver die christliche Religion", d. h. die des orienta beschtzen, nicht angenommen, und dem Ge erlaubt, eine von ihm bevormundete neue Kirche fr die griechischen Rajahs in Konstantinopel zu erbauen; jedenfalls hatte die russische Diplomatie fr die RajahChristen orientalischen Ritus immer auf Grund der Vertrge" lischen Ritus zu sandten dieser Macht nicht Partei genommen 1). Am 15. Dezember ergriff der Sultan selbst das Wort, indem Verlesung des Fermans in Jerusalem ge stattete 2). Frankreich das damals mit der Bildung des neuen Kaiserreichs und mit den zur Revolte bereiten Republikanern vollauf beschftigt war und den Zaren vorlufig nicht mehr krnken wollte, schwieg auch diesmal; die kaiserliche Regierung ging sogar so weit, dafs sie dem Gesandten in Petersburg empfahl, die Sache in mglichst vershnlicher Weise mit den russischen Ministern beizulegen3), was auch von England, das nun von Aberdeen in der ufseren Politik geleitet wurde und keine kriegerischen Absichten bekundete geraten wurde 4). So schien Nikolaus I. das Spiel vllig gewonnen zu haben, und nun benutzte er die inneren Schwierigkeiten Frankreichs, um sich zum vertragsmfsig anerkannten Schutzherrn nicht nur einer Religion, sondern aller er auch die ffentliche , , an demselben Glauben zuwerfen. nach dem 1) Vgl. lischen haltenden Untertanen des Das schonungslose Angriffe des Feindes ber das Auftreten Verfahren gegen Oserows Berlin 3) Ebenda S. 155165. 4) Forcade a. a. O. S. 34 ff. 5) Hecquard a. a. O. S. 8off. Omer-Paschas, Zabljak 5) J asm und, Frage I, 1855, S. 6 ff. ; Bamberg 2) Ebenda; Rosen a. a. O. S. 153. a. Sultans auf a. der im Dezember Aktenstcke O. S. 35 zur 36. orienta Der Krimkrieg und seine 447 Folgen. grofsen Heere ins Gebirge vorgedrungen war, deren neuer Frst Danilo den gegen die Montenegriner, Zaren neuerdings in Petersburg besucht hatte, reizte den rus sischen Herrscher desto mehr zu einem Angriffe gegen den Erbfeind *). An die Mglichkeit eines Widerstandes bei der Entschieden heit der antirussischen Gesinnungen aller leitenden Mnner in der Trkei und dem ausgesprochenen Hafs des mosleminischen Pbels gegen die frechen, unersttlichen Moskows", hatte der Zar gewifs gedacht: in diesem Falle wollte er einfach dem von 1852 mit einem kranker Mann" bezeichneten altersschwachen Staate Zu entgegenkommend zeigte sich Stofs geben. Frankreich in seiner politischen Krisis, als dafs es als ent ihm als den letzten schlossener Feind zu neuerdings Drouyn bercksichtigen Lhuys, der de gewesen wre; hatte doch franzsische Minister des ufsern, von der Relativitt der von ihm bisher verfochtenen Rechte gesprochen2)! sterreich folgte seit 1848, als es von Nikolaus gerettet worden war, meistens den russischen Einflste rungen und Beispielen, und es hatte mit dem Zaren schon 1833 eine Verabredung fr die eventuelle Teilung der Trkei geschlossen ; der preufsische Schwager war wie ein Schtzling der am strksten entwickelten Macht des Zaren. Es blieb noch England, das die Rolle des Vermittlers 1852 bernehmen wollte; dem Gesandten machte Nikolaus im Hamilton Seymour Januar/Februar 1853 ein zu einer eventuellen Antrag Teilung der Trkei 3) : fr sich selbst nur als die Gebiete Schutzherr" brigens fr den englischen Vetter der Rumnen, Serben und Bulgaren, Kandien, gypten usw.; Konstantinopel sollte Freihafen wer den*)! Bevor die erst am 9. Februar verfafste abschlgige Antwort war die Sendung des Flgeladjutanten aus London anlangte5), fach einen 1) Rosen a. O. S. i6off. a. a. O. S. 3738. 2) Bamberg 3) Kinglake a. a. O. I, S. 74ff.; Rosen a. a. O. S. 1 5 7 flf ; Eastern Papers" V, S. 1 ff., 6ff.; Sturdza a. a. O. II, S. 13fr., 19. 4) Rosen a. a. O. S. 158. 5) Schon frher hatte das englische Ministerium folgendes ausgesprochen: En ce qui concerne la Grande-Bretagne, le Gouvernement de S. M. declare une a. . fois pour toutes qu'il renonce toute intention et tout desir de posseder Cor.- 44S Drittes Buch. Mentschikow nach Drittes Kapitel. Konstantinopel beschlossen, und am 28. glnzenden Gefolge von Monats erschien dieser mit einem des Ad- miralen, darunter Kornilew, Befehlshaber der Flotte des Schwarzen Meeres, Generalen, Diplomaten auf dem Dampfschiff Donnerer" der russischen Kriegsmarine vor Konstantinopel x). elf Tagen waren die Forderungen von Leiningens, eine Frist von fnf Tagen gestellt und mit dem Einmrsche sterreichischen Truppen unter Ban Jelacich Bosnien gedroht Schon der der vor hatte, angenommen worden, insoweit sie nicht die Zession des Land strichs von Erhebung Durazzos zum Montenegriner erhielten den Frieden, Privilegien, die sterreichischen Unter Kiek und Suttorina und die Freihafen betrafen ; aber die die unzufriedenen Bosnier tanen die Entschdigungen 2) von , und die Trken vereitelten dadurch ihnen mit Furcht erwartete Dazwischenkunft des Zaren. Mentschikow mufste nun dreister vorgehen und grfsere Kon verlangen, und dieses um so mehr, als die Montene griner, die seit den Tagen Katharinas II. unter russischem Schutze gelebt hatten, diesmal dem ungemein energischen Einsprche sterreichs ihre Rettung verdankten. So begab sich Mentschikow direkt zum Grofswesir, der kein anderer als der Schwager des Sultans, Mehemed-Ali, war8), im Strafsenanzug, aber zu einer Privataudienz4). Den Minister des ufsern, den verstndigen Fuad, ignorierte er nach seinen Instruktionen einfach, indem er sich noch dazu offen aussprach, dafs dieser ein Betrger, ein ministre fallacieux" sei, ihn da durch zum sofortigen Rcktritt zwang und seine Ersetzung zessionen stantinople 21. " ; Eastern Papers" V, S. 6; Sturdza Februar suchte Nesselrode in einer Note schen ufserungen des Zaren 1) Seine Instruktionen, zu die an das a. a. O. englische IL, S. 26. Am Ministerium die bar mildern. er rcksichtslos, aber pnktlich erfllte, gibt zu Jomini im angegebenen Werke I, S. 159 ff. Die Russische Revue", Jahrgang 1873, mit dem Aufsatz Bogdanowitsch', ist mir nicht zugnglich gewesen. 2) Rosen a. a. O. S. 163 164; besonders R. Beer, Die orientalische Politik sterreichs, Leipzig 1883, Kapitel Der Krimkrieg". 3) Vgl. ber ihn Millinger a. a. O. S. 306307; Destrilhes a. a. 0. S. 83 ff., 98 ff. 4) Siehe die Erklrungen bei Bamberg a. a. O. S. 53 54, der brigens eine rassische Quelle benutzt. erst Der durch den ihm Krimkrieg gleichgltigen und seine 449 Folgen. Rifaat nach vier erreichte Tagen Auch den Wesir hoffte der hochfahrende Russe strzen zu x). knnen, und sein Kandidat war, wenn nicht Khosrew der Vertraute der Witwe Mahmuds, der den Vertrag von Unkiar-Skelessi unterzeich net hatte des tretene aber als ihren besten Freund 2), wenigstens der im April Reschid, den die Englnder betrachteten und vorigen Jahres zurckge in diesem Sinne arbeiteten die Griechen Aristarchi 3) : die sich eines grofsen Einflusses erfreuten4). Zu stark war aber die Stellung Mehemed-Alis, der seinerseits erklrt haben soll, dafs er lieber Gold, Silber, Juwelen verkaufen, als in die Erniedrigung des Reiches einwilligen werde 5). Er ver sich mit Mehmed um der Forde die Ruschdi, einigte Verwerfung und alle Mentschikows waren herbeizufhren, rungen zugleich um sich bei eventueller Mafsregeln getroffen worden, Kriegserkl rung mit einer bereitstehenden Armee verteidigen zu knnen 6). Vogoridi, Am Sultan 8. Mrz wurde empfangen der und erst aufserordentliche am 16. stellte er auf; der durch die letzten Mafsregeln der Pforte Gefhlen und Gesandte seine vom Forderungen in seinen reli tief gisen persnlichen gekrnkte Zar verlangte die Erfllung der vom osmanischen Herrscher selbst vor einem Jahre gegebenen Versprechen und Gewhrung von Garantien fr die Zukunft. Bald verzog sich aber der geheimnisvolle Nebel noch besser, und die Trken sahen sich neuen Konvention, eines neuen Dadurch htten die man. vor Seneds, Anhnger des dem Entwrfe einer wie des von Akker- griechisch-russischen" Ritus, abgesehen vom bisherigen Tatbestande, auch alle ihren Mitbewerbern spter zu erteilenden Privilegien erhalten; die Russen wrden das Recht bekommen als berufene und anerkannte haben, im ganzen Reiche Verteidiger ihrer Glaubensgenossen aufzutreten und in eine Kirche und ein Jerusalem i) Millinger a. a. 2) Bamberg a. a. 3) Destrilhes a. O. S. Hospiz 283; Ubicini, Question d'Orient, a. a. , 1855, S. 69. 6) Destrilhes a. O. S. 36ff. O. S. 54 56. a. O. S. 171 172. 4) Ebenda; Ubicini, La Turquie actuelle, S. 164. la suite des armees alliees en Turquie etc., 5) J o u v e Voyage Jorga, Geschichte fr die a. O. S. 90-91. des osmanischen Reiches. V. 29 I , Paris Drittes Drittes Buch. 450 ihrer Nation Pilger der von x). Daneben sprach Mentschikow griechischen Patriarchen auf die erbauen zu die Notwendigkeit, Kapitel. Dauer ihres ganzen Lebens zu ernennen, damit von nun an die Wrde der vom Zaren beschtzten Religion nicht mehr durch Absetzungen herabgedrckt werde 2). sich keineswegs, die heikel gewordene Sache durch Nachgiebigkeit zu erledigen, und zwar um so weniger, als Mentschikow von neuen geheimen Bedingungen und besonders von der Notwendigkeit, Rufsland frmlich als willkrliche Die Pforte beeilte griechischen Kirche anzuerkennen wogegen 400000 Mann russischer Truppen das Reich gegen die west Nach lichen Mchte verteidigt htten zu sprechen begann 3). , Beschtzerin der Lavalette dem abgereist weil war, mit dem er Erscheinen der franzsischen Flotte stehenden nun bevor den Darda 4) unvorsichtigerweise zu frh gedroht hatte, nachdem der Versuch des englischen Geschftstrgers, Oberst Rose, die Schiffe an nellen des Admirals Dundas hinberzubringen, Regierung mifsbilligt mit seits Vertreter der einer sehr der Malta aus seiner von worden erklrlichen Verhltnisse und Herr de Canning Konstantinopel 6). Lacour Schon 1) Eastern Papers" I, a. a. O. S. 38, 50 Ubicini welcher den Text des war Ungeduld kamen neuer seine Kenntnis bekannte Stratford Anfang April nach S. 134, 144 ff. ; Sturdza II, S. 45 ff., 74 ff. ; 52, und besonders Bamberg a. a. O. S. 56 ff., Vorschlags Mentschikows, in nun trkischer- die Ankunft durch Der rhmlichst Gewsser bearbeiteten ein bedeutendes franzsisches Ge- worden war, in der russischen Version bersetzung, trkischen die Petersburg tchtig war5), erwartete man westlichen Mchte. orientalischen kischen in aus Vergleich der ihm mit der Stratford in Petersburg gegeben Cannings, nach der tr stellt. 2) Vgl. Rosen a. a. O. S. 167168. 3) Bamberg a. a. O. S. 5859; Kinglake a. a. O. S. 91. Bericht Stratfords vom 9. April in Eastern Papers" I, S. 127; Sturdza II, S. 66 ff. 4) Siehe die Instruktionen der franzsischen Regierung an die Gesandten in Petersburg und Konstantinopel, in La France et la Russie, Question d'Orient", S. 25 ff. ; daraus in Sturdza II, S. 51 ff. 5) 6) Forcade Rosen a. a. a. a. O. S. 68 ff. O. S. 168 tungen Rufslands in betreff des ff.; Kinglake neuen a. a. O. Gesandten siehe I, S. 87 ff. ber die Erwar Bamberg a. a. O. S. 60. Der und seine Krimkrieg 451 Folgen. in der Nhe Athens, von Salamis, und heifsbltigen von romantischen Otto, Ratgebern Knig des von der Patrioten" umgeben, byzantinischen Wiedererrichtung schwader in den Gewssern wo Reiches fr seine nur bescheidene Person allzu schienen und Frankreich hatte das der Petersburger der russischen Streitmchte Anhufung an trumte, er Kabinett wegen der Grenze und gestellt1). Seinerseits liefs im Winter den schon das besagten Stratford Canning England, nach Konstantinopel geschickt hatte, seine Schiffe vorlufig noch in Malta warten 2). im Hafen Am die von Sebastopol zur Rede April berreichte Mentschikow 19. eine Note, in der ungewhnlichsten beleidigenden Ausdrcke gebraucht wurden, um sowohl Sultan den selbst zu frheren Minister des rgen, der durch ufsern3) das als Betragen auch den Fuads in die zu den hohen Freund versetzt worden sei, Stellung schaftspflichten" (convenances) ebensowenig wie zur Wrde Er verlangte wieder Garantien und eines Herrschers" passe. zwar solche, die formell verbindlich" (positives) wren und eine die Unantastbarkeit des von der Mehrheit der christlichen Unter tanen der Pforte und Rufslands geteilten Glaubens" sichern und sollten4). endlich vom Kaiser selbst Die Verpflichtungen der Akt, Vertrage gleichwertig wre" 5), zusammengefafst werden. Vorlufig aber beschftigte sich der aufserordentliche Gesandte nur mit der Frage der Heiligen Sttten : er verlangte fr die Griechen den Vorrang in der Hhle die Wiedererbauung der Kuppel des heiligen von Gethsemane, Grabes durch die osmanische Regierung, mit Beteiligung des griechischen Patriarchen und ohne Einmischung von Delegierten eines anderen Kultus", sowie die Abreifsung der an die Kirche Pforte mufsten in einen der einem 1) Rosen a. a. O. S. 179. 2) Eastern Papers" I, S. 115; Sturdza II, S. 63; vgl. ebenda S. 34 ff. 3) Duplicit6, fallacieux, mandataire malavise et peu consciencieux"; Ubi cini a. a. O. S. 3940; Eastern Papers" I, S. 158.; Sturdza II, S. 76 ff. 4) II les veut formelles , positives et assurant l'inviolabilite du culte professe par la majoritl des sujets chretiens, tant de la Sublime Porte que de la Russie, et par l'Empereur lui-meme"; Ubicini a. a. O. S. 39. un traitl"; ebenda S. 40. 5) Dans un acte equivalant enfin 29* 452 Drittes Buch. Drittes angelehnten Harems, eigentlich eines Gartens mit die technischen Rcksichten wenn Kapitel. Baulichkeiten, erlaubten. berhaupt es Neben dem Ferman und dem Hattischerif sollte auch ein Sened werden ber die Beibehaltung der Privilegien des gewhrt griechisch dieselbe hochinteressante russisch-katholischen Kultus in der Kirche des Ostens", und Benennung wie frher mit oder ohne Beteiligung der anderen Riten in Jeru salem" x). Politische Konzessionen", die fr die Beziehungen neue zwar des Sultans anderen Mchten wichtig wren, erklrte aber keineswegs verlangen! Nicht ohne die verstndige Beteiligung Cannings 2) gab nun die Pforte in der Frage der Heiligen Sttten den Russen volle Genugtuung: Anfang Mai erfolgten beide Fermane im Sinne der von Mentschikow aufgestellten Bedingungen3), mit Ausnahme unbedeutenden Punkte, wie der Frage der an die Kirche einiger des heiligen Grabes angrenzenden Gebude, die als Hospize und Bethuser ausgegeben wurden. Auch gewann Mentschikow da durch die ausdrckliche Erklrung, dafs die den Lateinern ge gebenen Schlssel zu der Kirche Bethlehems ihnen kein Recht gaben, sich in der Kirche selbst, durch die sie nur zu ihrer Hhle zu der Gesandte zu schreiten sollten, als Besitzer oder bedienende Priester aufzu spielen nicht einmal einen lateinischen Pfrtner einzusetzen ; , der silberne Sultans an Stern sei nur ein feierliches Denkmal des als die christliche Nation" im ganzen4) anzusehen. Endlich sollten in der Kirche des Grabes Maria die Griechen Gebete verrichten 6). Nichtsdestoweniger bestand Mentschikow auf seinem Sened; dieses sei der Hauptpunkt seiner Mission; der Zar habe ihm in zuerst und die Lateiner zuletzt ihre Sinne diesem brigens nur neuerdings schreiben lassen. die orthodoxen orientalischen Kultus" durch den i) Exclusivement Beschtzung Sultan, ou en die des Erhhung partieipation avec Dies Sened sollte des Fermans d'autres rites zu einer Jerusalem ebenda S. 41. 2) Darber bei Kinglake, Kapitel rx. 3) Ubicini a. a. O. I, S. 42 ff. 4) Comme un souvenir solennel la nation 5) Ebenda S. 4546. chretienne de notre part imperiale." Der Krimkrieg und seine Folgen! 453 frmlichen Verpflichtung gegen die kaiserliche Regierung", Gleichstellung der russischen Pilger in Jerusalem mit jenen westlichen Nationen Mai hinausschieben 10. Der bekrftigen x). die Frist fr die Antwort erklrte, zu knnen, gebieterische nicht lnger und sollte dann als zu die der Gesandte bis den zum pein lichsten Verpflichtungen"2) vorschreiten3). Die Antwort der Pforte erfolgte erst an diesem letzten nachdem am 9. Stratford beim Sultan in Privataudienz Tage empfangen worden war und ihn mit dem Versprechen der ge legentlichen Beschtzung durch die englische Flotte ermutigt : sie war hflichst verneinend. Der Sultan wollte seine hatte4) Rechte" und die Orthodoxen in der Trkei souvernen wahren, waren seine, brigens durch ihn selbst ordnungsgemfs und sorg fltig beschtzten Untertanen; in betreff derselben eine ber einkunft zu schliefsen, wre eine Diminutio capitis, wozu sich keine Regierung entschliefsen knne; als loyaler Freund msse dies der Kaiser selbst anerkennen 5). Mentschikow reiste aber nicht Ausdrcke, um sich gegen das in der osmanischen Note kundgegebene Mifstrauen zu wahren; er sprach von der liebevollen Ausgiefsung der Gefhle seines ab; er fand schmeichelnde Kaisers" 6), von der Sultans, aber auch Verteidiger"7) und sterreich des es heiligen von und unantastbaren Macht" dem Recht des Zaren, griechischen Kultus fr die fremden und als des berufener ebenso wie Frankreich an Zahl unbedeutenden anerkannt zu werden. Er erklrte, Katholiken gewesen waren die Erffnung der neuen Verhandlungen bis zum 14. abwarten zu knnen 8). 1) Ebenda S. 46 ff. II, S. 82 ff. Auch in Eastern Papers" V, S. 165 ff.; Sturdza 2) Les plus penibles obligations." 3) Ebenda. 4) Jasmund, Aktenstcke zur orientalischen Frage, Berlin 1855,1, S. 81 ff.; Kinglake a. a. O. S. 134 ff. 5) Ubicini a. a. O. S. 5356; auch bei Sturdza II, S. 8687. 6) panchement affectueux." 7) DeTenseur naturel." 8) Ubicini a.a.O. S. 5658; auch in Eastern Papers" I, S. 197fr.; Sturdza II, S. 87 ff. Drittes Drittes Buch. 454 Um den Entschlufs der Pforte Kapitel. zu vernehmen, wurde Men am 13. Juli in die Villa des Wesirs eingeladen, wohin auch der Minister der Artillerie, Ahmed -Fethi, begab. Seinem gewhnlichen Benehmen gemfs begab sich aber der tschikow sich Russe, angeblich von seinen Freunden griechischen irregefhrt, haben, in den Palast des Sul tans, der vom Tode seiner Mutter, der von ihm heifs ge liebten Wezmi- Allem x), niedergedrckt war und sich, weil es ein Freitag war, in die Moschee begeben wollte. Zwar ohne eine Audienz drang er bis schien nur, ihm Der bermtige sich weigerten, vor er und sogleich nun fiel der allein, Vorhang nieder. und als die Minister ihm, der sie beleidigt hatte, zu erscheinen einreichten, mufste er beklommen und be wegfahren 2). Bei dem neuen Wesir dem frheren Gouverneur des aber Abdul -Medschid erklren, dafs seine Minister befugt seien, Gesandte blieb und ihre Demission schmt zu geben, zu zu Audienzsaal vor, zum um ihm Bescheid verlangt ufsern Mustafa-Neili, einem alten Albanesen, Kreta, und dem wieder zum Minister von ernannten Reschid Projekte dennoch, wenn knnen. Reschid sah darin vilegien" und verlangte glaubte Mentschikow mit seinem auch in anderer nur eine Form, durchdringen zu der religisen Pri die Sache neue Frist von fnf Tagen Es wurde ihm geantwortet, dafs das Verfahren der Pforte fr Rufs land, das vllig uninteressiert war, beleidigend sei 3), weil es sich auf die whrend die Jahrhunderten fest gesetzte Verbindung geographische Stellung" 4) sttzte. Die verschiedenen Fragen gesondert zu verhandeln und zu lsen wozu fand Mentschikow unstatthaft Canning geraten hatte und fr ihn erniedrigend. Er gab vor, die russische Gesandt schaft unverzglich auflsen und Konstantinopel verlassen zu wollen: die russische Macht werde knftig die Interessen der Religionsgleichheit, und die , 1) White a. a. O. I, S. 175 und Anm. i; III, S. 5 ff. 2) Ubicini a. a. O. S. 59 und Anm. 1. 3) Attitde insultante pour la Russie." 4) L'identite du culte, le lien s6culier (sie) eimente par les besoins et les interts reeiproques des deux pays et par leur position geographique " ; ebenda S. 63. Der griechisch-russischen Krimkrieg und seine 455 Folgen. Kirche wahren und dadurch werde selbst das x) natrlich gefhrdet werden 2). Pforte benachrichtigte nun den Gesandten, dafs Bestehen des Reiches Die der Sultan Errichtung der russischen Kirche und des russischen Hospizes in Jerusalem' schon genehmigt habe, dafs er3) nach dem Rate dem Patriarchen, als anerkannten Fhrer und Ver Stratfords 4) treter seiner griechischen Untertanen, ebenso wie allen religisen Huptern bis zum Grofsrabbiner hinab, durch einen Ferman versprochen hatte, ihre Rechte zu wahren und alle ber schreitungen zu hindern 5). Nebenbei machte die Pforte sich anheischig, keine nderungen in der Stellung ihrer christlichen Untertanen vorzunehmen, ohne die Regierungen von Frankreich und Rufsland zuvor zu benachrichtigen". Sogleich erbot sich Mentschikow, der die Dazwischenkunft der Vertreter Englands, Frankreichs, sterreichs und Preufsens rcksichtslos abgelehnt hatte 6) eine einfache Note seitens der Pforte statt eines feierlichen Seneds entgegenzunehmen 7) ; als nun auch dieses Anerbieten nicht angenommen wurde, rckte er mit seiner letzten Erklrung heraus : mit Bezug auf das trkische Versprechen, dem Patriarchen selbst einen Privilegienakt zu geben, erinnerte er daran, dafs die Glaubensgenossen des Zaren nicht nur geistliche Privilegien", sondern auch andere, die unerwhnt und dadurch gefhrdet geblieben wren, genssen, und dieses be trachte er als eine Feindseligkeit gegen Rufsland. Damit ver liefs er Konstantinopel8). Am 26. folgte ihm auch der Geschfts die , , , trger Ozerow, ohne jedoch den Sekretr und den Dolmetscher mit sich zu nehmen. war aber der Krieg noch nicht erffnet. Von Petersburg aus sollte zuerst die diplomatische Fehde durch die geharnischten Noten Nesselrodes ausgefochten werden. Dadurch l) La stabilit de l'Empire Ottoman." 2) Ebenda S. 6266; Eastern Papers" I, S. 206 ff. ; Sturdza II, S. 89. 3) Ubicini a. a. O. S. 6668; Sturdza , S. 91 ff. 4) Kinglake 5) Ubicini a. a. a. O. S. 132133. O. S. 76 ff. a. 5) Kinglake a. a. O. S. 140141. 7) Ebenda S. 141 ff. 8) U b i c i n i a. a. O. S. 69 ; Eastern Papers" I, S. 253 ff. ; Sturdza II, S. 92 ff. 456 Drittes Drittes Buch. Am 31. erklrte lischen der russische Kapitel. Kanzler, allen trotz dafs der Zar das und eng Betragen Drohungen x), Einsprchen vllig billige und dafs die Truppen Dannenbergs, die seit einem halben Jahre in Bessarabien gesammelt standen, in einigen Wochen" die Grenze berschreiten wrden, um Mentschikows materielle Garantien" und bis Bufsakte zum verlangten moralischen Sicherheiten" zu des Sultans erzwingen: wenn die die Trkei dieser Gefahr ausweichen wolle, solle Reschid die vom Gesandten zurckgelassene Note", die die Bedeutung einer Konvention hatte , ohne etwas daran 2) unterzeichnen Auf eine Verpflichtung" wolle 3). die Pforte nicht eingehen, weil sie es nicht knne und nicht ntig habe, antwortete darauf in ruhigem Tone der Leiter des auswrtigen Ministeriums 4) ; im brigen war der Sultan bereit, auf zu ndern , und nach Odessa schicken einer anderen Basis durch einen aufserordentlichen Gesandten in Petersburg zu verhandeln 6). Nun blieb in Konstantinopel nur der griechische Dolmetscher, und Nesselrode verfafste sein Rund schreiben, in dem er am 30. Mai eine letzte Frist von acht Tagen gewhrte 6). Er hatte aber nur noch recht wenig zu tun, und das vom 1. Juli datierte Projekt einer trkischen Note, die in Paris aus gearbeitet und in London angenommen wurde kam zu spt 7). Am 27. Juni erschien in der Petersburger Zeitung das vom vorigen Tage datierte Manifest, worin der Zar, als Beschtzer der Orthodoxie, zur Mafsregelung schreiten und die Frstentmer in Pfand nehmen zu mssen erklrte 8), ohne aber darum einen , 1) Kinglake 3) Ubicini a. a. a. a. Sturdza IL, S. 104 105. 4) Ubicini a. a. O. S. 5) 6) S. 118 ff. O. S. 149 ff. O. S. 83 8082, ff. ; 2) Sans 101 variantes." 104; Eastern Papers" I, S. 245 ff.; Eastern Pap." I, S. 310 ff.; Sturdza II, S. 131. Ebenda. Ubicini a. a. O. S. 87 fr. ; Eastern Papers" I, S. 279 s.; Sturdza II, ber den Versuch des sterreichischen Vertreters Buol, Ende Juni mit Hilfe seiner Kollegen in Konstantinopel eine Verstndigung herbeizufhren, Eastern Papers" I, S. 331 ff.; Sturdza II, S. 136 ff., und besonders Beer a. a. O. 7) Testa a. a. O. IV, S. 147149; Sturdza II, S. 147149. 8) Par l'occupation des Principautes , nous voulons avoir entre les mains nn gage" usw. Der Krieg erffnen anzustreben; wrde er zur und seine wollen und viel zu nur Krimkrieg 45? Folgen. weniger Eroberungen neue bei andauernder Widersetzlichkeit der Pforte Verteidigung des rechten Glaubens bergehen"1). Einwohnern der Moldau und Walachei" versprach am 3. Juli der kommandierende General am Pruth, Frst Gortschakow, der auch sogleich ber den Flufs setzte, ihre durch die Vertrge gesicherte Stellung, ihre neuen Gesetze und ihre Den friedliche Arbeit schtzen nun zu wollen die Frsten sollten von keinen Tribut entrichten und ihre an stantinopel vllig unterbrechen3). die, 2) : Als Beziehungen zu Kon England und Frankreich, trotz der frheren Versicherungen des russischen Mentschikows Forderungen des Sultans klrten ber den sich und als Angriff gegen die Rechte Teil seiner Untertanen" 4) er grfsten erinnerten, dafs der Vertrag osmanische Reich frmlich unter die Mchte stellte 5) Kabinetts, die einen 1841 das von gemeinsame Garantie der ihre Flotten nach den Dardanellen schickten, Bedeutung einer maritimen , Nesselrode diesem Schritte die gab Okkupation", Eindringen der kaiserlichen Truppen in rechtfertige 6)! Er glaubte sogar den Ana chronismus glaubwrdig machen zu knnen, dafs die russische Mafsregel durch jene der westlichen Mchte hervorgerufen wor die das die Moldau vollauf den sei! Sogleich, durch die 1) Ubicini Sturdza 2) 3) 160 am in 23. des die Lnge a. S. O. a. gezogene 115 117; die Vermittlung Pforte, aber des Eastern Papers" I, nur Kabinetts S. 323 ff. ; II, S. 145146. 128; Corespondenta lui Stirbel- Vod" I, S. 227 ff. 158.; Sturdza II, S. 130; vgl. S. 146147, verlangte dagegen von ihnen, dafs sie ihre Stellung ver Ubicini a.a.O. S. 126 Ubicini 161. Monats, protestierte a. a. Die Pforte O. - S. sollten, und noch Ende August, nachdem sie die Gefahren der Lage als Beweggrund ihres Verbleibens angefhrt hatten, wurde diese Weisung erneuert. " 4) Sur la plus notable partie de ses sujets ; die zuerst abgegebene fran zsische Erklrung bei Ubicini a. a. O. S. 109. 5) Garantie collective des Puissances"; ebenda S. 113. Davon hatte die Pforte schon am 26. Mai die westlichen Kabinette benachrichtigt ; ebenda S. 71 73. 6) Ebenda S. 121 ; vgl. Eastern Papers" I, S. 279ff.; Sturdza II, retablir l'equilibre des situations reeiproS. 1 1 8 ff. Dieses hiefs nach ihm : ques"; ebenda. lassen 458 Drittes Buch. Drittes Kapitel. Wien, und zwar dank den vershnlichen Bemhungen Reschids, Anfang Juli zum Rckzuge gezwungen worden war, um aber nach einigen Tagen sein Amt wieder zu bernehmen1) und ohne das bei Varna aufgeschlagene Lager vorlufig in Bewegung zu von der 2) ; sie nahm somit den Beginn des Krieges wahr ohne mit kriegerischen Mafsregeln antworten zu wollen; sie blieb nur in defensiver bewaffneter Haltung stehen 3) und erneuerte das Anerbieten aller Zugestndnisse, die sie nur machen konnte. Die westlichen Mchte, deren Vereinigung zwecks Verhinderung eines europischen Krieges schon im Juli durch die englische Schlufsrede des Parlaments bekannt wurde 4) zgerten nicht, dieser trkischen Auffassung der Lage durch ihre Beantwortung der Note Nesselrodes ihre vllige Zustimmung zu geben 5), und nun richteten alle Mitglieder des Ministeriums, der Wesir Mustafasetzen , , Neili und der Mufti Arif-Hikmet, die gewesenen Wesire IzzetMehemed, Khosrew und Aali, dann Reschid als Minister des ufsern und seine Kollegen, wie auch andere osmanische Notabeln, hohe Wrdentrger, Mitglieder der neueingesetzten Rte und Kleriker, indem sie eine neue Note an das russische Kabinett mit Entschiedenheit verwarfen, ein klares, gemfsigtes Manifest an die osmanische Nation; sie solle bereit sein, das Reich zu verteidigen, aber die friedlichen, patriotisch gesinnten Griechen keineswegs beunruhigen; noch einmal wurde das Prinzip aus gesprochen, dafs jeder Untertan des Sultans das gleiche Recht besitze, von der Regierung in Schutz genommen zu werden; jeder, der dagegen wirke, werde als Rebell betrachtet und be handelt werden 6). Die rumnischen Frsten erhielten Befehl, ihre Provinzen i) zu Rosen a. Protest vom a. verlassen. O. S. 182 183. S. 129 ff.; vgl. ebenda den a. a. O. Eastern Papers" I, S. 393 ff. ; Sturdza II, S. 162 ff.; vgl. ebenda S. 176177; Brief an den Frsten Stirbel, Coresponden^a lui Stirbei-Vod"; besonders Forcade a. a. O. S. 156 ff., und Beer a. a. O. 3) Une attitude armee pour sa defense." 4) Kinglake a. a. O. S. 278. 5) Ubicini a. a. O. S. 138 ff. 6) Ebenda S. 163; nach Testa a. a. O. IV, S. 311 ff. in Sturdza II, S. 185 ff. 2) 14. Juli, Ubicini Bericht des moldauischen Frsten; Der Krimkrieg Durch eine in Wien durch die sung dieser Frage x), die hatte gedacht noch entfernen erffneten zu an die Mglichkeit der L Aktion der fnf Mchte gemeinsame allgemeinen Krieges an den im Juli Der am 10. August Rufsland selbst nahm knnen. dieser Konferenz teil. eigenhndigen Schreiben Kaiser Konstantinopel bermittelte Vorschlag einer mit zusammen einem Josefs nach durch die Vertreter zsischen Weise, drohende Gefahr eines Sitzungen 459 Folgen. Konferenz hoffte aber ster abgehaltene das nun, in etwas naiver reich, und seine fnf der Mchte und Konzepts verfertigten auf Grund Franz neuen, eines fran Rufsland schon tele von graphisch angenommenen Note lautete dahin, dafs die Pforte die Verpflichtung bernehme, alle Privilegien der griechischen Kirche den Verfgungen der Vertrge von Kainardschi Adrianopel entsprechend auch weiter2) zu beobachten und und sie durch die in der letzten Zeit den anderen Konfessionen gewhrten Begnstigungen zgerte darum, weil sie Das trkische Mini ergnzen 3). zu aber nicht, sterium diese Form zu verwerfen und zwar enthielt, die gegen die Souve rnittsrechte des Sultans, der allein das Recht hatte, alle seine Untertanen zu schtzen, sich zu richten schienen. Zwar waren die in Konstantinopel gemachten nderungen nicht besonders wichtig, indem der neue Vertrag Bestandteile ebenfalls Ausgangspunkt erwhnt und die fr das Klausel der des orthodoxen Ritus mit den anderen Glaubens Gleichstellung bekenntnissen Kainardschi als von Schutzrecht Rufslands obgleich , nur Untertan en, nicht auch jener in betreff der fremden der trkischen Mchte, beibehalten wurden4). Dadurch aber, d. h. durch diese nderungen, die nur eine kindische Eitelkeit" befriedigen sollten, erklrte sich Sein Vertreter bei der Pforte hatten im i) Sturdza gehalten; diesem Sinne In 2) Forcade II, zum a. a. ' . Datum; war S. 150. der Vgl. Beer II, in Therapia mehrere Sitzungen O. Studie Vorschlag gendert worden; ber die Jahresberichten sterreichische Po der rumnischen Aka 2. O. S. I72.; nach Testa a. a. O. IV, S. 314 ff.; Sturdza 189 vgl. Eastern Papers" I, S. 45 ff. ; Sturdza a. a. O. S. 191 ff. 4) Ubicini a. a. O. S. 182. Nach Eastern Papers" II, S. 75 ff. und 3) S. Juli a. sterreichische meine litik gegen die rumnische Union" in den demie" 191 a. Testa Ubicini a. a. a. ff. ; a. O. Sturdza a. a. O. II, S. 209 ff. 460 Drittes Drittes Buch. Kapitel. Petersburger Ministerium fr tief gekrnkt x) und nahm, wie es brigens schon selbst vorausgesagt hatte, seine Einwilligung zum Vershnungsprojekt zurck: nur wenn ein trkischer Gesandter in Petersburg mit dem ursprnglichen Text der sterreichischen aber unter dieser Bedingung Note erscheinen wrde, nur dann der mit Sicherheit war Zar gesonnen, seine* Truppen aus den Frstentmern zurckzuziehen. Zugleich machte die berchtigte Note Nesselrodes ber den Sinn der russischen Forderungen allen aufrichtigen und ernsten Hoffnungen, den Frieden erhalten zu knnen, ein Ende: solche Forderungen war doch niemand im diplomatischen Europa geneigt zu untersttzen 2). Die Vertreter der Mchte in Konstantinopel machten nun ihre letzten Anstrengungen, um den Frieden zu erhalten: wenn die Pforte das Ultimatum des Kabinetts von Petersburg an das nehmen wollte, so wren sie bereit, die Garantie zu bernehmen, dafs Rufsland niemals die erhaltenen Rechte mifsbrauchen werde 3). Auch nach der rend Olmtz Eintreffen des folgenden des Kaisers mit Zar Nikolaus wh Unterredung der Manver in Ende Knigs von dem September4), darauf Preufsen in Warschau und dem Erscheinen des russischen Herrschers in Berlin richtete das Wiener Kabinett, im Namen der fnf Mchte, eine letzte Er mahnung an die Pforte, wobei es die vllig friedlichen Absichten Rufslands, das keineswegs gesinnt war, die Rajahs der Pforte ihren Pflichten gegen den rechtmfsigen Herrscher abtrnnig zu machen, betonte; die Note traf aber zu spt ein5). Der Ent- schlufs des osmanischen Ministeriums die Vertreter Ansehen zu einer 1) neuen Ubicini 2) ber und Nachgiebigkeit a. auch bei a. O. S. 188 ff. Jomini a. a. ein Englands ; zu bewegen. und endgltiger, machten ihrem von Gebrauch, um Fr den 25. es Sep- Eastern Papers" II, S. 99.; Sturdza O. I, S. 22off. die wahre Absicht Nesselrodes siehe O. S. 77 78. Sturdza a. a. O. S. 199 Bamberg a. war nicht den nachdrcklichsten gewifs II, S. 215 ff.; 3) 4) Frankreichs Jomini a. a. O. I, S. 226; a. Forcade a. a. O. S. 212 200. ff. 5) Eastern Papers" II, S. 133 ff; Sturdza II, S. 235 ff.; Ubicini a. vgl. aber Rosen a. a. O. S. 187 188; Beer a. a. O. S. 220, Anm. 1; a. O. Der tember wurde Krimkrieg und seine 46] Folgen. Notabeinversammlung, an der 172 Mitglieder teilnahmen, einberufen, die zwei Tage dauerte und einfach den Zweck hatte, fr den Krieg zu stimmen und ihm die Bedeutung einer nationalen und religisen Angelegenheit zu verleihen. Das Manifest vom 4. Oktober war nicht umfangreich und, wie alle bisher abgegebenen Erklrungen, wrdevoll verfafst; es war eine neue im Stile der abendlndischen eingelernt hatte, gehalten x). Kanzleien, den Reschid-Pascha Weigerung der Russen, die rumen, sollte Omer-Pascha, der Bei der Frstentmer in 15 Tagen zu seit langem auf diese Gelegenheit wartete, um seine militrischen Talente zu bekunden und seinen Hafs gegen die Russen zu sttigen, ber die Donau setzen. Zugleich wurde den Mchten mitgeteilt, dafs die russischen Handel