LWL – Kliniken Marsberg Christentum

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LWL – Kliniken
Marsberg
Umgang mit Patienten mit Migrationshintergrund
Die christliche Lehre ist in den Schriften des Neuen Testaments niedergeschrieben. Alle christlichen Kirchen berufen sich auf Jesus Christus und die Bibel. Insgesamt 1,8
Milliarden Menschen bekennen sich zum Christentum mit
allen Abspaltungen. Neben der römisch-katholischen Kirche und den nicht an Rom gebundenen katholischen Kirchen gibt es die reformatorischen (protestantischen /
evangelischen) Kirchen sowie die auf protestantischem
Boden entstandenen christlichen Glaubensgemeinschaften. Zu den von Rom unabhängigen katholischen Kirchen
zählen die orthodoxen Kirchen, die orientalischen Kirchen
sowie die altkatholische Kirche.
Christentum
Abb.: Petersdom in Rom; Sitz der römisch-katholischen Kirche
Obwohl sich die Konfessionen in Gottesdienst, Lehre und Leben oft sehr unterscheiden, besteht
eine unverkennbare Einheit der Welt-Christenheit: Alle christlichen Kirchen berufen sich auf Jesus
Christus und die Bibel. Von allen großen Weltreligionen ist das Christentum wohl am stärksten auf
eine Person konzentriert. Der jüdische Wanderprediger Jesus wollte keine neue Religion gründen.
Vom Ergebnis seines Wirkens her ist er dennoch als Religionsstifter zu bezeichnen.
Grundlagen
Wie Judentum und Islam ist das Christentum eine monotheistische
Religion: Der heilige, ewige, mächtige Gott gilt als der personal Eine und
Einzige, neben dem es keine weiteren Götter gibt. Er wird als Schöpfer der
gesamten Wirklichkeit und als Herr der Geschichte gesehen. Mit Jesus ist
das „Reich Gottes“ und damit das Heil Gottes ganz nahe herbeigekommen.
Im „Vater Unser“, dem Hauptgebet aller Christen, betet Jesus zu seinem
„himmlischen Vater“, von dem er oft in Gleichnissen spricht.
Die christliche Ethik hat ihre Grundlage in der Botschaft Jesu und seinem
Abb.: Orthodoxer Priester
„Doppelgebot der Liebe“. Als Jesus von einem jüdischen Gesetzeslehrer
nach dem „vornehmsten Gebot im Gesetz“ gefragt wird, zitiert er zwei Stellen aus dem Alten
Testament (Deuteronomium 6, 5; Levitikus 19, 18): „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von
ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größte
Gebot. Das andere ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei
Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“
Darüber hinaus orientiert sich christliches Handeln an biblischen Weisungen, in erster Linie am
Dekalog (Zehn Gebote). Wenn Jesus erklärt, wie man Gottes Willen tut, verweist er auf alttestamentliche Weisungen. In der „Bergpredigt“ (Matthäus 5-7) bzw. in der „Feldrede“ (Lukas 6, 17) legt
Jesus diese Weisungen neu aus. Zur Grundorientierung des christlichen Handelns gehört auch die
– von zahlreichen Religionen gelehrte – „Goldene Regel“ in ihrer positiven Fassung: „Alles, was ihr
also von anderen erwartet, das tut auch ihnen. Das ist das Gesetz und die Propheten“ (Matthäus
7, 12). Wesentlich für die christliche Ethik ist der Gedanke der Nachfolge Jesu.
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2003
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Christentum
Die Bibel
... die Heilige Schrift. Das meist verkaufte Buch der westlichen Welt. Sie besteht aus dem Alten
(A.T.) und Neuen Testament (N. T.) und bildet traditionell die wesentliche Grundlage des christlichen Glaubens. Das Alte Testament ist zugleich in wesentlichen Zügen identisch mit der hebräischen Bibel als heiliger Schrift des Judentums. Es umfasst 39 Bücher, die überwiegend in hebräischer Sprache und in Teilen in aramäischer Sprache gehalten wurde. Die Bibel des Judentums
besteht aus drei klar voneinander abgegrenzten Teilen: der Thora (Bücher Mose), den Nebiim (die
früheren und späteren Propheten) und den Ketubim (Schriften), die auch die Psalmen, die weisen
Bücher und diverse andere literarische Werke enthalten.
Das Alte Testament des Christentums ordnet die Bücher nach ihrer literarischen Gattung an: das
Pentateuch, das der Thora entspricht, die poetischen oder weisen Bücher und die prophetischen
Bücher.
Das Neue Testament besteht aus den vier Evangelien; der Apostelgeschichte, die die Anfänge des
Christentums schildert; den Episteln oder Briefen, von Paulus und anderen; sowie einer Apokalypse oder der Offenbarung des Johannes. Bei manchen Büchern wie z. B. beim Hebräerbrief,
handelt es sich um theologische Abhandlungen.
Unterschiede zwischen den beiden großen Ausrichtungen
Die christlichen Ausrichtungen unterscheiden sich u. a. in der Frömmigkeit, in abweichenden Auffassungen vom Wesen der Kirche und ihren Sakramenten, im Verständnis der Heiligen Schrift,
kirchlicher Tradition und kirchlichem Lehramt. Wenn Protestanten eine katholische Kirche betreten,
öffnet sich ihren Sinnen eine weitgehend unvertraute Welt: Es riecht nach Weihrauch, Menschen
bekreuzigen sich, knien nieder, nehmen Weihwasser. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Kirchen liegt sodann in der Ämterauffassung. Durch die Weihe bekommt der katholische
Priester ein „unauslöschbares Siegel Christi“, den „unzerstörbaren Charakter“, eingeprägt. Dadurch wird er dem „Priester Christus gleichförmig“. Priester und Laie sind nicht bloß gradweise,
sondern ihrem „Wesen“ nach grundsätzlich unterschieden. Die Reformatoren dagegen traten für
das „Priestertum aller Glaubenden“ ein. Weitere Unterschiede bestehen in der Marienfrömmigkeit
und Heiligenverehrung katholischer Christen. Im römischen Katholizismus gilt der Papst als Nachfolger des Apostels Petrus im römischen Bischofsamt. Er beansprucht die damit verbundene geistliche und rechtliche Vormachtsstellung (Primat).
Abweichungen bestehen auch in der Lehre von den Sakramenten. Für Katholiken gibt es sieben
von Jesus eingesetzte wirksame Gnadenzeichen: Busse, Taufe, Eucharistie, Firmung, Ehe,
Priesterweihe, Krankensalbung. Protestanten erkennen nur Taufe und Abendmahl als Sakramente
an.
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Wichtige Feiertage
Das katholische und protestantische „Kirchenjahr“ beginnt im Unterschied zum bürgerlichen Jahr
am 1. Advent. Dem Weihnachtskreis (vier Adventssonntage, Heiligabend, Weihnachten, Erscheinungsfest/Epiphanias; Fest der Heiligen drei Könige; Darstellung Jesu im Tempel) folgt der Osterfestkreis: Aschermittwoch bis Karsamstag; Passionszeit; Ostern; Christi Himmelfahrt und die
Trinitätszeit, beziehungsweise der Pfingstkreis: Pfingsten; Trinitatis, Fronleichnam; Reformationsfest der evangelischen Kirchen; Fest für alle Heiligen der (katholischen) Kirche (Allerheiligen); Allerseelen, Totensonntag/Ewigkeitssonntag.
Bei den Art der Bräuche und Zeremonien gibt es zahlreiche Unterschiede zwischen den Kirchen,
aber auch den einzelnen Länder. Auch die Wertigkeit einiger Festtage unterscheidet sich von Kirche zu Kirche: So hat das Epiphaniasfest („Heilige Drei Könige“) bei den orthodoxen Christen einen besonders hohen Stellenwert. Für die Roma ist wiederum St. Georg (6. Mai) der größte religiöse Feiertag.
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Adventszeit („Ankunft“)
Die 4 Sonntage vor Weihnachten sind als Adventssonntage bekannt. In dieser Zeit verfügen
viele Familien über einen Adventskranz mit Tannengrün als Zeichen immerwährendes Lebens
und 4 Kerzen. An jedem Adventssonntag wird eine Kerze mehr angezündet.
•
Weihnachten (Geburt Jesus Christus)
Zu dieser Zeit stellen viele Familien einen Tannenbaum als Zeichen des Lebens auf. Als
Christbaumschmuck dienen häufig Sterne aus Stroh, Gold- und Silberfolie, die an den Weihnachtsstern erinnern sollen. Auch wird häufig eine Krippe aufgestellt. In der Regel kommen zur
Weihnachtszeit ganze Familien zusammen, es gibt besondere Speisen und Geschenke.
Ein Teil der orthodoxen Christen feiern Weihnachten eine Woche nach Neujahr. Dies hängt
damit zusammen, dass diese Christen ihre Feste traditionell nach dem Julianischen Kalender
begehen.
•
Ostern
Das älteste und wichtigste Fest der Christen. Ostern wird bei Katholiken, Protestanten und
Orthodoxen unterschiedlich gefeiert, aber der Grund bleibt bei allen gleich: das Zeugnis der
Auferstehung Christi von den Toten.
Das christliche Osterfest ist im engen Bezug zum jüdischen Passahfest (Frühlingsfest) entstanden. Viele der heutigen Bräuche sind ursprünglich heidnischen Ursprungs und stellen Symbole
der Fruchtbarkeit (Ostereier, Osterhase) dar.
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Pfingsten
Das christliche Fest, welches 50 Tage nach Ostern begangen wird. Es erinnert an die Herabkunft des Heiligen Geistes zu den in Jerusalem versammelten Aposteln. Dabei begannen sie
alle in unverständlicher Sprache die gleiche Botschaft zu reden. Mit diesem Wunder zeigte sich
die Wirkung Gottes auch nach der Himmelfahrt Christi.
Das Pfingstfest ist vielerorts mit alten (Mai-) Bräuchen verknüpft: z.B. Pfingstreiten, Königsschießen, Jahrmärkte, führen eines geschmückten Pfingstochsen durch die Straßen.
Quellen:
- „Feste der Religionen“, G. Wagemann, Kösel-Verlag
- Plan International Deutschland e.V. http://www.plan-international.de/
- Text von Ch. Zumbach
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