rinecker proton therapy center zweiter jahresbericht establishing

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RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
Rinecker Proton Therapy Center
zweiter Jahresbericht
Establishing Proton Cancer Therapy in Europe
Die Schritte von der Röntgen- zur Protonenbestrahlung
des Krebses
Inhalt:
Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen:
Fortschritte im Gegenwind
RPTC: Vollendetes Protonen-Scanning
Klinische Tätigkeit am RPTC in den ersten zwei Jahren
Die ersten Behandlungsergebnisse am RPTC
RINECKER
PROTON THERAPY
Die neuesten
Publikationen
des RPTCCENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
Unsere Vorhaben für 2011
ESTABLISHING
PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
News
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen:
Fortschritte im Gegenwind
RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
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DER ÜBERGANG ZUR KREBSBESTRAHLUNG MIT PROTONEN:
FORTSCHRITTE IM GEGENWIND
Hans Rinecker
Es waren über 3.000 Physiker, so die Historie dieses Unterfangens, die damals an der
Entwicklung der fürchterlichsten Waffe der Menschheit, der Atombombe arbeiteten. Ein
Physiker war darunter, so belegt wiederum die Historie, dessen Gewissensbisse groß genug
waren, eine humanitäre Anstrengung zu unternehmen: Robert Rathbun Wilson (1914 2000). Er hinterließ die Idee, weit seiner Zeit voraus, Menschen mit Protonen zu heilen. Und
wozu wollte er sein Wissen um Nuklearphysik, Radioaktivität und ionisierende Strahlen
einsetzen: Zur Krebstherapie. Wilson schlug vor, hoch beschleunigte Kernteilchen, Protonen,
zugleich die einfachsten Atomkerne, die des Wasserstoffs, als Strahlung gegen Tumore
einzusetzen. Das musste besser als die bisher verwendete Röntgenstrahlung sein. War doch
seit Anfang jenes Jahrhunderts bekannt, dass Protonen den Hauptschaden erst am Ende
ihrer Laufbahn anrichten würden. Und durch präzise Justierung der Geschwindigkeit dieser
Teilchen musste das Laufbahnende in den Tumor zu positionieren sein. Tumorsterilisation
ohne gravierende Umgebungsschädigung! Doch die Idee kam zu früh. Erst in den 80er
Jahren war die Computertomographie-Technik soweit entwickelt, dass die Tumorlokalisation
und die Analyse der Bremsstrecke vor dem Tumor für das Zielen der Protonen genau genug
ermittelt werden konnte.
Protonentherapie aus der Atombombenforschung geboren
In Wilsons Augen war Krebs schon damals die bedrohlichste Erkrankung. Heute, fast 65
Jahre später, ist das nicht anders, im Gegenteil. Parallel zur vom Fortschritt der Medizin
ausgelösten Zunahme der Lebenserwartung ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, an Krebs
zu erkranken. Um 40% liegt sie bei jedem Individuum. Die Fortschritte der Medizin reichten
aber nicht aus, die ebenfalls parallel zur Erkrankungswahrscheinlichkeit, zur Morbidität
ansteigende
Sterblichkeit,
die
Mortalität
einzuschränken.
Die
Erfolgsbilanz
aller
Krebstherapien stagniert bei 50%. Dies, obwohl alles getan wird; ein Großteil aller Mediziner
an Universitäten forscht heute an Krebs. Werden mit den Chemotherapeutika weltweit
Milliarden verdient, so werden auch Millionen in die Entwicklung von Krebsmedikamenten
investiert. Was haben diese Anstrengungen bewirkt? Auch sind zahllose, fast schon
weltverbessernde Vorschläge zur Krebsprophylaxe entstanden. Die Wirkung vieler ist
fraglich. Sicher wirksam ist nur eine Empfehlung: Rauchen Sie nicht.
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
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Alle Krebstherapien wirken umso besser, je früher sie angewandt werden. Das ganze
Armamentarium fortschrittlicher diagnostischer Techniken soll deshalb eingesetzt werden.
Die Darmkrebsfrüherkennung ist aufwändig, aber spektakulär erfolgreich. Gynäkologische
Untersuchungen wirken dann, wenn sie technisch umfassend und vor allem regelmäßig
eingesetzt werden. Die Wirksamkeit der Mammographie ist nicht so klar, als dass sie nicht
nach wie vor Ziel statistischer Untersuchungen wäre. Sicher hat sie den Nachteil, oft
unnötige Angst und unnötige Eingriffe auszulösen. Die Krebs-Früherkennung ist wie beim
Prostatakarzinom immer dann umstritten, wenn sie zu teilweise überflüssigen operativen
Eingriffen mit funktionell verstümmelnder Wirkung führt. Insgesamt hat die Optimierung der
Frühdiagnostik – würde sie denn konsequent durchgeführt – den Anstieg der Krebsmortalität
gewiss verzögert, das Problem Krebs lösen kann sie aber nicht. Von den drei Säulen der
Krebstherapie, Chirurgie, Chemotherapie und Bestrahlung ist die Chirurgie technisch heute
wohl weitgehend ausentwickelt. Sie konnte ihre Erfolge durch verbesserte Diagnostik wie
auch durch ihre Ausweitung in höhere Altersgruppen aufgrund der Hilfe von Anästhesie und
Intensivtherapie optimieren. Aber wiederum nicht so viel, wie es notwendig gewesen wäre,
um angesichts der zunehmenden Krebshäufigkeit die Krebssterblichkeit einzudämmen oder
gar zu reduzieren. Die Chemotherapie hat es dank intensiver Forschung geschafft, die im
Vergleich zu ihren gesunden Mutterzellen fast identisch aufgebauten Krebszellen mit
Wahrscheinlichkeiten von deutlich über 99% zu sterilisieren – wenn auch verknüpft mit
massiven Nebenwirkungen. Ihre Erfolge bleiben aufgrund der raschen Resistenzentwicklung
der Krebszellen dennoch bescheiden: Bei alleiniger Anwendung bei soliden Tumoren im
Schnitt
vier
Monate
Bestrahlungsmethoden
Lebensverlängerung,
meist
nur
bei
einstellige
Kombination
mit
Verbesserungen
operativen
der
oder
prozentualen
Überlebenswahrscheinlichkeit. Wilson tat recht, sich auf die Krebsbestrahlung zu
konzentrieren.
Die ersten Versuche, Krebs zu bestrahlen fanden unmittelbar nach der Entdeckung der
Röntgenstrahlen noch im 19. Jahrhundert in Wien statt. Nach über 110 Jahren wurde die
Methode relativ spät erst im letzten Jahrzehnt bis an ihre physikalischen Grenzen
fortentwickelt: RapidArc, Cyberknife, IMRT sind die sloganartigen Bezeichnungen für neue
Maschinerien. Dennoch gelingt es nur bei der Hälfte der bestrahlten Patienten, den Krebs zu
beherrschen und die Menschen zu retten. Das ist nicht nur enttäuschend, sondern nahezu
unverständlich: Reicht die Strahlung der Röntgenapparaturen doch seit vielen Jahrzehnten
aus, jede Krebszelle, wo auch immer, zuverlässig abzutöten. Die Sterilisationswirkung der
Röntgenmethode ist keineswegs technisch begrenzt.
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
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Die Entwicklung von Chirurgie, Chemotherapie und Röntgenbestrahlung hinkt
der Zunahme des Krebses nach.
Man könnte also – ganz im Gegensatz zur klinischen Praxis der Chemotherapie – mit
Strahlen regelhaft alle lokalisierten Krebszellen abtöten. Das wäre der große Vorteil der
Bestrahlungstechniken, und zwar aller, ob dies die elektromagnetischen Wellen der
Röntgenstrahlung oder die beschleunigten Atomkerne der Protonen- und der anderen
Partikelbestrahlungsverfahren sind. Das Verständnis der Therapiewirkung gemeinsam dieser
beiden unterschiedlichen Arten so genannter ionisierender Strahlung ist gleichzeitig der
Schlüssel zum Verständnis der Unterschiede zwischen der Röntgentherapie und der sie
ersetzenden Protonenbestrahlung. Der Krebssterilisationseffekt beider Strahlenarten beruht
gleichermaßen auf der Zuführung von Energie in die Elektronenhüllen der Moleküle hinein.
Dies geschieht – summarisch ausgedrückt – durch Absorption der elektromagnetischen
Wellen der
Röntgenstrahlung,
oder
durch Bremsung
der
Bewegungsenergie der
einstrahlenden schnellen Protonen. Die Energiezufuhr führt zu einem Herausschleudern
eines oder mehrerer Elektronen aus den getroffenen Molekülen. Diese nehmen ihre
elektrische Ladung mit; das verbleibende Molekül oder Atom ist dann positiv geladen: Es
wurde zum Ion. Ionen sind chemisch außerordentlich instabil, sie sind reaktiv. Da wir
erstaunlicherweise überwiegend aus Wassermolekülen, frei oder in gebundener Form
bestehen, führt die Ionisierung zu zutreffend als chemische Radikale bezeichneten
Wassermolekül-Bruchstücken. Die beschädigen den Chemismus der lebenden Zelle, wobei
die klinische Wirkung auf der Beschädigung der Desoxyribonukleinsäure der Gene, deutsch
DNS bzw. international DNA abgekürzt, beruht. Damit werden die Steuerungselemente der
Zelle zerstört. Die Zelle kann sich nicht mehr teilen, stirbt und wird abgebaut. Die Zellen
besitzen zwar für diese Strahlenschäden, die ja auch bei der natürlichen Radioaktivität
vorkommen, hochwirksame Reparaturmechanismen. Technisch ohne weiteres applizierbare
Strahlendosen jedoch überwältigen diese Reparaturkapazität zuverlässig.
Zum Verständnis der Behandlungsverfahren Chemotherapie, Röntgenbestrahlung und
Protonenbestrahlung sind zwei Faktoren wichtig: Erstens, sobald die Ionisation durch die
Bestrahlung eingetreten ist, "vergisst" die Biochemie der Zelle, wodurch sie geschah.
Röntgen
und
beschleunigte
Protonen
wirken
innerhalb
der
Zelle
identisch!
Die
Protonentherapie ist kein neues exotisches Wundermittel. Ihre Anwendung kann sich auf die
Erfahrungen mit der Strahlentherapie seit 110 Jahren stützen.
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
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Keine Resistenzentwicklung des Krebses bei Bestrahlung
Der zweite grundlegende Sachverhalt ist, dass die Zerstörung des genetischen Materials,
der DNA, durch Strahlung völlig unabhängig vom Informationsgehalt dieser DNA ist, von der
Abfolge ihrer Basen-Bausteine, die die Information der Gene bildet. Das bedeutet nun, dass
die ionisierende Strahlung gleichermaßen DNA und Lebensfähigkeit gesunder wie kranker,
krebsiger Zellen vernichtet. Das bedeutet auch, dass die die Chemotherapie so limitierenden
regelhaften Mutationen und Resistenzbildungen bei den Krebszellen die sterilisierende
Wirkung der ionisierenden Strahlen nicht aufheben. Die Chemotherapie und ihre Wirkung
sind abhängig vom Metabolismus der Zelle, der sich gerade bei Krebs durch die dauernden
genetischen Mutationen verändert. Die Sterilisationswirkung der ionisierenden Strahlen ist
davon unabhängig. Was sind dann ionisierende Strahlen, medizinisch gesehen? Sie sind
definitiv keine gestrahlten Pharmaka. Ionisierende Strahlung bildet viel mehr am Wirkort eine
Art Desinfektionsmittel, das "ohne Ansehen der Zelle" jedes Leben tötet. Jedes, gesund oder
krebsig, mutierend oder nicht. Und das heißt, welche Strahlung auch immer wir anwenden:
Es kommt darauf an, wie gut wir sie in den Tumor konzentrieren können. Auf die
Ortsdosisverteilung also.
In jeder Veröffentlichung über Protonenbestrahlung, in den Internetdarstellungen unserer
Münchner Anlage, in allen Informationsbroschüren wird auf ein physikalisches, seit 1905
bekanntes Phänomen hingewiesen, das bei der Einstrahlung geladener Atomteilchen wie
Protonen und anderer Atomkerne auftritt: Der nach seinem Entdecker Bragg-Peak genannte
Anstieg der Ionisation am Laufbahnende der Teilchen. Das ist der entscheidende Faktor. Alle
diese Strahlen, Partikel oder Röntgen, können technisch sauber gebündelt werden. Sie
können in zwei Dimensionen, links/rechts und oben/unten, Millimeter-präzise auf den Tumor
ausgerichtet werden. Der Bragg-Peak der geladenen Partikel ist es, der das Zielen erstmals
auch in der dritten Dimension, in Strahlrichtung also, erlaubt. Die elektromagnetische Welle
Röntgen dagegen wird genauso wie Licht im Körper absorbiert. Das heißt, dass auch in den
gebündelten Formen der Röntgenstrahlung die Dosis in der Körpertiefe exponentiell
abnimmt. Zunächst steil, dann langsam auslaufend. Ungefähr 40% der Röntgenstrahlung
eines modernen Röntgengenerators verlassen den menschlichen Körper auf der Gegenseite
wieder. Dieser Dosisabfall im Gewebe ist flacher bei kürzerer Wellenlänge der
Röntgenstrahlung – das ist der Vorteil moderner Apparaturen - aber nicht beeinflussbar. Auf
die Position und die Ausdehnung des Tumors im Körper nimmt der Dosisabfall keinerlei
Rücksicht. Bei den Partikeln ist die Dosisverteilung völlig anders: Wenn sie mit hoher
Geschwindigkeit, bei der Münchner Anlage bis zu 180.000 km/Sekunde, in den Körper
eindringen, ist ihre Verweildauer in den Elektronenwolken der getroffenen Moleküle zunächst
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
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nur sehr kurz, der Schaden, die Ionisation nur gering. Nur wenige Elektronen werden
herausgeschlagen. Aber das genügt schon, die Protonen zu verlangsamen. Je langsamer
sie werden, desto mehr ionisieren sie, desto kräftiger werden sie auch abgebremst. Dies
führt zu einem Gipfel des Energietransfers bis zum Stillstand. Die – sehr wenigen
eingestrahlten – Protonen werden dann ebenfalls absorbiert. Hinter diesem Bragg-Peak gibt
es keine Strahlung mehr. Vor dem Bragg-Peak liegt, nicht wie bei Röntgen eine höhere,
sondern eine niedrigere Dosis. Und nun das Entscheidende; die Tiefenposition des BraggPeaks ist abhängig von der Geschwindigkeit der eingedrungenen Protonen: Die ist am
Beschleuniger steuerbar; die Bragg-Peaks sind millimetergenau im Inneren des Tumors zu
platzieren: 3-dimensionales Zielen.
Erst Protonen erlauben das dreidimensionale Zielen in den Tumor
Was bedeutet das nun für den Krebskranken? Wir verlieren doch bisher die Hälfte aller
bisher mit Röntgen bestrahlten Patienten. Ist hier mit Protonen eine Verbesserung möglich?
Viele Patienten können nicht geheilt werden, da sie zum Zeitpunkt der Bestrahlung bereits
Metastasen hatten, die nicht diagnostizierbar waren, weil zu klein, und die damit nicht erfasst
wurden. Der größere Teil der Todesfälle aber tritt auf, weil die Röntgendosis im Tumor nicht
hoch genug war. Die Beziehung zwischen Dosis und Sterilisationssicherheit ist eine Sförmige Kurve, die meisten Therapien bewegen sich im mittleren geraden Teil: Je höher die
Dosis, umso sicherer der Heilungserfolg. Wie oben ausgeführt: Die Technik begrenzt die
Dosis nicht. Es ist die Nicht-Zielbarkeit von Röntgen in der dritten Dimension. Der
Durchschuss der Strahlen. Die hohe Dosis vor dem Tumor. Die unnötige Bestrahlung mit
Röntgen auch hinter dem Tumor. Diese Naturgesetzlichkeit bringt es mit sich, dass abhängig
lediglich von den Größenverhältnissen Tumor zum umgebenden Körperabschnitt die 3- bis
5-fache Gesamtdosis an Röntgenstrahlen, verglichen mit der Tumordosis, gesunde Organe
und gesundes Gewebe trifft. Die Kollateralschäden oder die Furcht vor diesen verhindern
eine optimale Röntgendosis in sehr vielen Fällen. Mit Protonen lässt sich aufgrund der
Dosiskonzentration der Bragg-Peaks innerhalb des Tumors regelhaft das Volumen
mitbestrahlten gesunden Gewebes und gesunder Organe verringern, und die Gesamtdosis
dort: Eine optimierte Protonenbestrahlung mit der sogenannten Scanning-Technik reduziert
bei wirksamerer Tumordosis, wie an den ersten 500 in München behandelten Fällen gezeigt
werden konnte, die Dosis im Gesunden dennoch auf 36% bis 20% der Röntgendosis! Die
lange
Liste
der
Umgebungsschäden,
von
funktioneller
Beschädigung
gesunden
Hirngewebes, Austrocknung der Speicheldrüsen, strahleninduzierten Lungenentzündungen,
Nierenschäden, Gefäßschäden, Fertilitätsschäden und vieles mehr wird deutlich minimiert.
Und wann immer die effektive Tumordosis gleichzeitig gesteigert wird, wie durch die
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
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Reduktion der Kollateralschäden erst möglich, werden die Überlebenschancen parallel dazu
höher. Ein dringend gebotener Umstieg von Röntgen zu den Protonen also!?
Im Schneckentempo zur Protonenbestrahlung
Nach einigen Vorversuchen an der University of Berkeley bei Los Angeles, die seinerzeit
noch ohne Computertomographie-gestützte Therapieplanung auskommen mussten und
daher zur Erfolglosigkeit verurteilt waren, und einigen zahlenmäßigen beschränkten
Einsätzen eines kleineren Zyklotrons an der Harvard University eröffnete ab 1991
stufenweise bei Los Angeles die University of Loma Linda – eine Privatuniversität der
Seventh-Day Adventists – das erste große Protonentherapie-Bestrahlungszentrum. Es
wurde über die nächsten Jahre schrittweise in Betrieb genommen und verfügt heute mit
allein
15.000
Behandlungen
über
die
weltweit
größte
Protonenerfahrung.
Die
Protonenanlage Loma Linda war schnell mit Patienten überlaufen; zunächst wegen der
geringen Nebenwirkungen vor allem bei Prostatakrebsbehandlungen. Als Loma Linda
vorsichtig die Tumordosis über die mögliche Röntgendosis hinaus erhöhte, zeigte sich das
Potential der Protonentherapie: Optimale Erfolge mit Heilungsquoten bis 95% bei
Prostatakrebs. Die Langzeitbeobachtung hat die Effektivität dieser Behandlung bestätigt:
schon ab 1995 wurde klar, dass Loma Linda mit Protonen die Zukunft der Radiotherapie
verkörperte. Die nächste Großanlage in den USA, in Boston am Massachusetts General
Hospital der Harvard University ging dennoch erst zehn Jahre später, 2001 in den klinischen
Betrieb. Die übernächste erst im Jahr 2006 am berühmten M. D. Anderson Center in
Houston. Dann kam der große Durchbruch mit heute 14 arbeitenden oder in Bau
genommenen Protonencentern in den USA. Und in Europa? Die erste große, für die
Krebsbehandlung des gesamten Körper ausgelegte Anlage, war unser RINECKER PROTON
THERAPY CENTER in München mit Betriebsaufnahme 2009. Die zweite deutsche Anlage
fast dieses Kalibers in Essen ist derzeit (März 2011) immer noch nicht im klinischen Betrieb.
Ansonsten gibt es in Europa nur Kleinanlagen, meist ehemalige Forschungs-ProtonenBeschleuniger, die von der Physik für medizinische Verwendung umgebaut wurden, und die
wegen ihrer geringen Beschleunigerleistung nur bei Augentumoren oder nur am Schädel
eingesetzt werden können: So das Hahn-Meitner-Institut in Berlin und ähnliche Institute in
Orsay, Nizza und Catania. In der Schweiz wurde ein Ganzkörpertherapieplatz ebenfalls an
einem Physik-Forschungsbeschleuniger improvisiert, der erst 2008 eine der Therapie
dezidierte Strahlenquelle erhielt. Der Patientendurchsatz war und ist dort niedrig.
Heute, 20 Jahre nach Loma Linda ist in Europa die Protonenbestrahlung des Krebses, mit
der einzigen voll dem Entwicklungsstand der Technik entsprechenden Münchner Anlage
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immer noch in den Augen Vieler neu, exotisch, eigentlich Forschung und – umstritten.
Vorsicht oder Erbhof-Denken? Jedenfalls Konservativismus auf Kosten von Patienten: 35%
der bislang am RINECKER PROTON THERAPY CENTER (RPTC) behandelten Patienten
aus den über 30 Nationen unseres Einzugsgebiets sind solche, die mit Röntgen entweder
erfolglos vorbestrahlt worden waren oder aufgrund der unbefriedigenden Ortsdosisverteilung
jener Methode gar nicht bestrahlt werden konnten.
Die Zähigkeit dieses Fortschritts lässt sich nicht einfach dadurch begründen, dass die
Radioonkologen
unähnlich
z.
B.
den
operierenden
Medizinern
vielleicht
zum
Konservativismus neigen mögen. Es ist vielmehr eine Story, die nahezu einer
Kriminalgeschichte gleicht. Es ging eigentlich nicht um die Patienten und um deren
Schicksal. Es war vielmehr für alle Beteiligten so schwer, den – liebgewordenen, bequemen
– Standard zu verlassen:
Der Protonen-Krimi
Die Hersteller mussten erst neue Personalstäbe aufbauen mit Physikern, Nuklearmedizinern,
mit Computerfachleuten, die extreme Programmieraufgaben – die Münchner Anlage verfügt
über ein Softwarevolumen mit über 3 Millionen Zeilen – beherrschen konnten. Ein geradezu
schmerzhafter und extrem aufwändiger Prozess, den wir bei dem größten Hersteller für
Bestrahlungsgeräte mit 60% Marktbeherrschung international, der Firma Varian in Palo Alto
hautnah erlebten. Sie kaufte Anfang 2007 den scheiternden deutschen Produzenten der
Münchner Protonentechnik. Die veröffentlichten Bilanzzahlen lassen darauf schließen, dass
Varian mindestens 80 Mio. € vorab Personalkosten in die Fertigentwicklung der Münchner
Anlage und in ihre Serienreifmachung investierte.
Schon damit wurde klar, es war schwierig für die Hersteller, von Serienverkauf üblicher
Röntgenbestrahlungsanlangen mit ca. 3 Mio. € Einzelpreis auf die Kleinserienproduktion
dieser neuartigen Großanlagen mit ca. 150 Mio. € Einzelpreis umzusteigen. Allein deren
lange Bauzeit zwingt die Hersteller, sich auf eine Vorfinanzierung auch kundenseitig
umzustellen. Es nimmt deshalb nicht Wunder, dass zuerst die belgische Firma IBA für
technische Protonenbeschleuniger Marktführer wurde – mit mittlerweile 11 betriebenen und
8 international beauftragten Protonenanlagen – und zunächst nicht einer der bekannten
Medizinproduktehersteller. Versuche, die Auslegung dieser Anlagen für Hersteller und
Kunden auf die kleineren Maßstäbe der einzelnen Röntgenpraxis zurückzuführen wurden
unternommen, sind bisher aber nicht erfolgreich. Die schiere technisch bedingte Größe der
Protonenanlagen, ihre Auslegung auf 4.000 Patienten und Behandlungen jährlich, wie in
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
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München, resultiert aus den hohen Kosten für die Strahlenquelle, das so genannte Zyklotron,
die Strahlaufbereitung und die zentrale Software. Die Anlagen schienen in der konservativen
Sicht der Branche wahre Monster zu sein; haben sie doch das Potential Standorte für
Röntgenpraxen und die dort etablierten Arbeitsplätze zu verdrängen. Hinzu kommt, dass
zumindest in Deutschland die Strahlenschutzgesetzgebung in der heutigen Form eine
spinnennetzartige Zusammenarbeit
mit
zentralen
Protonentherapieanlagen
verbietet:
Ansonsten könnten die bisherigen Praxen wie bisher die Diagnostik und Zielplanung
übernehmen, die zentrale Großanlage dann die Bestrahlung. Ein Vorschlag aus München,
an dessen Verwirklichung sich noch keiner herangewagt hat.
Die Banken reihten sich in die Gruppe der Skeptiker ein: Zahlreiche Protonenprojekte in
verschiedenen deutschen Städten, eingeleitet zur Bauzeit des Münchner RPTC fielen der
Finanzierungserschwerung von Basel 2 bis zur Finanzkrise 2007/2008 zum Opfer. Auch die
heute auflebende zweite Welle der Versuche (Halle, Dresden, Berlin, Aachen, u.a.) erscheint
vielerorts alles andere als finanziell gesichert. In München erwies sich die Instabilität der
Bankenszene mit Fusionen, Verkäufen und Auflösungen – HypoVereinsbank und WestLB
AG – als extrem erschwerend. Und Niemand ist zu wünschen, Nuklearphysik, Biophysik und
medizinischen Fortschritt in Banker-Denken und deren Risikoanalysen einhämmern zu
müssen.
Protonen: Zu neu – und noch kein Erbhof
In den USA läuft zweifellos ein zügiger Übergang auf die Protonentherapie. In Europa und in
Deutschland ist dies eher ein Gestolpere. Wie wird es weiter gehen? Extrapolieren wir die
11-jährige Entwicklungs-Erfahrung des Münchner Projekts: Schon vor weit mehr als einem
Jahrzehnt hatte die Krebschirurgie ihren technischen Höhepunkt erreicht. Die –
insbesondere den Banken gegenüber – damals als gewagt erscheinende Voraussage, dass
die Chemotherapie keinen entscheidenden Durchbruch erzwingen könnte, hat sich voll
bewahrheitet. Gerade die jüngsten DNA-Analysen mit dem Ergebnis von 15.000 – 30.000
Punktmutationen der Krebszellen gegenüber ihren Mutterzellen lässt bezweifeln, dass die
Chemotherapie ihre Crux, nämlich die Mutationen und das Resistentwerden des Krebses in
näherer Zukunft in den Griff bekommen wird. Die Aussichten sind jedenfalls geringer als bei
der Antibiotikumtherapie, wo auch die Resistenzentwicklung sich 70 Jahre nach ihrer
Einführung als das Hauptproblem erweist. Alternative Bestrahlungsmethoden haben sich
ebenfalls nicht weiterentwickelt oder sogar Schiffbruch erlitten: Die Krebsbehandlung durch
die Einbringung radioaktiver Stoffe (Isotope) im Rahmen der so genannten Brachytherapie
ist bei bestimmten, leider nur wenigen Krebsfällen erfolgreich, kann sich aber methodisch
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bedingt nicht ausbreiten. Die konventionelle Strahlentherapie mit Röntgen wurde wohl nicht
zuletzt unter dem Druck der aufkommenden Protonen-Alternative technisch auf einen
Höchststand gebracht. Das RapidArc-System Varians bestrahlt den Tumor von allen Seiten
und erreicht von allen Geräten die beste so genannte Konformität, d.h. Anpassung der
Überlappungszone der Strahlrichtungen an die Tumorform. Dies wird imitiert von anderen
slogan-behafteten Neuentwicklungen, wie der Tomotherapie und dem sogenannten
Cyberknife. Geräte, die allerdings konstruktive Kompromisse in ihren leistungsarmen
Strahlenquellen enthalten und deshalb, z.B. beim Cyberknife, sinnvoll nur für kleine Tumoren
einsetzbar
sind.
Die
Verbesserung
der
Programmierung
der
konventionellen
Strahlentherapie und der Ersatz primitiver Abschattungsschablonen durch motorisch
gesteuerte Schablonenbleche bei der so genannten IMRT (Intensity Modulated Radio
Therapy) und all die anderen Röntgen-Methoden vermögen eines aber nicht: Nochmals: Sie
verteilen die Strahlung im gesunden Gewebe weiträumiger, aber das die Tumordosisbegrenzende Verhältnis zwischen Menge der Tumorstrahlung, der Wirkstrahlung also und
Menge der Strahlung im Gesunden, der Schadenstrahlung mit den Kollateralschäden also
können sie keineswegs verbessern. Dieses ist naturgesetzlich für Röntgen vorgegeben.
Optimierungen der konventionellen Techniken innerhalb von deren Grenzen sind dies, aber
keine wirklichen Alternativen zur Protonenbestrahlung.
Experiment Schwerionen
Nun scheint es, als habe die Protonenbestrahlung einen Konkurrenten "von oben" erhalten
von einer weiter verbesserten Technologie her: Der Heavy-Ion-Bestrahlung. In Japan gibt es
mehrere Strahlenquellen, die verschiedene Atomkerne, Protonen, wie die 12mal so
schweren Kohlenstoffatomkerne beschleunigen können. In Deutschland wurde eine derartige
Anlage in Heidelberg in Betrieb genommen, zwei weitere in Marburg und Kiel sind im Bau.
Wegen der hohen Masse dieser so genannten Heavy-Ions kosten die Anlagen, und zwar
sowohl die Strahlenquellen wie die Zielgeräte am Patienten das Vielfache im Vergleich zu
Protonenapparaturen. Dies auch wenn sie massiv simplifiziert wurden: Heidelberg besitzt nur
einen beweglichen Therapieplatz (München 4), der zudem noch nicht in Betrieb ist, Marburg
und Kiel verzichten auf die Einstrahlung aus allen Himmelsrichtungen, die sich in der
Röntgentherapie schon so bewährt hat. Die japanischen Anlagen wurden nicht redupliziert.
In den Vereinigten Staaten ist keine einzige Heavy-Ion-Anlage vorhanden, im Bau oder
geplant. In Europa haben Gruppen in mehreren großen Nationen derartige Anlagen gefordert
(Etoile, Medaustron, Pavia, Archade), die Realisierung hat sich aber überwiegend immer
wieder verschoben oder liegt auf Eis. Was sollte der Vorteil der Heavy-Ions sein? Zum einen
eine geringere Strahl-Aufstreuung im Körper. Verglichen mit den heute weltbesten
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Präzisionsdaten am RPTC in München schlägt aus vielen technischen Gründen dieses
Argument jedoch nicht. Entscheidend aber war die zweite erhoffte Verbesserung: Die
Schädlichkeit, die Toxizität der Heavy-Ions sollte im Gebiet der Bragg-Peaks, also jener im
Tumor liegenden Enden der Partikellaufstrecken, an denen allein schon die physikalische
Dosis sehr ansteigt, besonders groß sein. Dies erweckte die faszinierende Hoffnung,
außerhalb des Tumors die Strahlendosis selbst gegenüber Protonen nochmals halbieren zu
können! Die Enttäuschung folgte auf dem Fuße: Diese Überhöhung der relativen
biologischen Wirksamkeit ist schwierig, nämlich nur "biologisch" an Versuchstieren oder
Zellkulturen zu messen. Man hatte, wie erst später bekannt wurde, nicht realisiert, dass sie
bei den niedrigen Dosen, die zum Absterben von Zellkulturen führen auftritt, nicht mehr aber
bei den viel höheren Dosen, die klinisch für das durchblutete Tumorgewebe benötigt werden.
Das führt dazu, dass die Zone höchster Toxizität dieser Heavy-Ions-Strahlung nicht im
Tumor zu liegen kommt, sondern im Bereich der niedrigeren Dosen seitlich des Tumors und
nicht zuletzt hinter dem Tumor. Die Heavy-Ion-Atomkerne als Geschosse werden nämlich
beim Aufprall auf Atomkerne des Gewebes mitunter zertrümmert und bilden eine Art von
Radioaktivitätschwanz
hinter
dem
Tumor.
Der
Vergleich
optimierter
Protonen-
Ortsdosisverteilungen mit Heavy-Ion-Dosisverteilungen fällt in der neueren Literatur deshalb
zu Gunsten der Protonen aus. Es macht gewiss Sinn, die Heidelberger Forschungsanlage
noch zu betreiben, muss doch bei Krebs jede Chance ausgenutzt werden. Aber sie zu
wiederholen? Protonen sind ohne Zweifel, soll in Deutschland heute die Krebstherapie
überhaupt vorwärts gebracht werden, der Weg, der beschritten werden muss. Dennoch ist
die deutsche Situation voller Widerstände und Bremsen:
Röntgenbestrahlung – noch legal?
Ihre Finanzierung sei, so viele Stimmen, "gesundheitspolitisch zu teuer". Da empfiehlt sich
der morgendliche Besuch eines Ferienflughafens, z. B. Mallorca, wo man den Eindruck
gewinnen muss, dass Deutschland für gleich teure Ferienflugzeuge einer einzigen
Destination mehr zu finanzieren bereit ist, als für seine Krebstherapieanlagen. Eine
staatsgetragene öffentliche Organisation, der so genannte Gemeinsame Bundesausschuss
der Ärzte und Krankenkassen (GBA), prüft die Vergütung neuer Therapien bei gesetzlich
Versicherten. Er wirft der Protonentherapie mangelnde statistische Nachweise vor. Diese
sind aber gar nicht erbringbar, weil weder irgendeine Ethik-Kommission noch die betroffenen
Patienten bereit sind, sich als Versuchskaninchen einem Vergleich mit der 3-fachen bis 5fachen Schadensdosis ins Gesunde auszusetzen, wenn sie nämlich zur Röntgentherapie
randomisiert werden. Die Entscheidungen des GBA mit einer Stimmenmehrheit der Kassen
und des vorsitzenden Juristen, der den Kassen und Verbänden zuneigt, sind monetär
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Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
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orientiert und wenig humanitär. Es fällt nicht immer leicht, den Unterschied dieser
Entscheidungen zu unglückseligen Definitionen lebensunwerten Lebens zu erkennen. Hier
wird
einfach
temporär
eine
Entwicklung
gebremst,
mit
der
Folge
temporärer
Wirtschaftsvorteile zugunsten der Krankenversicherungen. Da stellt man gerne mal die
Strahlenschutzgesetzgebung in Deutschland, die eine absolute Minimierung der Dosis im
Gesunden
fordert,
beiseite!
Und
übersieht
gern
Entscheidungen
des
Bundesverfassungsgerichts über die Zahlungspflicht der Kassen.
Denn die Strahlenschutzverordnung von 2001 erzwingt eine Dosisreduktion im Gesunden:
§§ 6, 80, 81. Unter vergleichbar wirkenden Bestrahlungen ist die willkürliche Auswahl einer
Methode mit höherer Schadensdosis – die drei- bis fünffache bei Röntgen – eine
Körperverletzung. Die „Vergleichbarkeit“ der Methoden Röntgen/Protonen hat die Behörde
z.B. in der Betriebsgenehmigung des RPTC festgestellt. Röntgen also nur mehr dann, wenn
Protonen noch nicht verfügbar sind.
Protonen für Krebspatienten oder ein Monopol der Universitäten?
Und die Mehrheit der deutschen Universitäten posaunt, dass Protonentherapie Forschung
sei, experimentell sei – das Münchner RPTC ist nicht für Experimente und Forschung,
sondern für die Gesundheitsversorgung behördlich zugelassen – und die Protonentherapie
unbedingt bei den Universitäten bleiben müsste. Die wirtschaftliche Absicht dieser
Monopolisierung ist nachvollziehbar. Schon aufgrund der langen Bauzeiten wird, nach
München und Essen, keine deutsche universitäre Anlage vor 2015 in Betrieb gehen können.
Man muss sich fragen, ob die (Protonen-)Welt wieder mal am deutschen (Forschungs-)
Wesen gesunden muss, und dies 25 Jahre nach Amerika und Japan.
Protonen retten weltweit zu viele Menschen, um diese aussichtsreiche Technologie weiter zu
verzögern. Deutschland wird nicht beliebig lange weit hinter den Vereinigten Staaten von
Amerika
herhängen
wissenschaftlichen
können.
fundierten
Und
es
gibt
allen
medizinischen
Versuchen
Parameter,
zum
Trotz
kein
keinen
einziges
Entscheidungskriterium, keine publizierte Statistik, die einen Vorteil der konventionellen
Röntgentherapie für den Patienten bestätigt: Niemand hat je wissenschaftlich belegt und
Evidenz geschaffen, dass Röntgen besser sei.
Der Übergang von Röntgen zu Protonen kommt. Hoffen wir, dass ihn möglichst Viele von
uns noch erleben.
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Der Übergang zur Krebsbestrahlung mit Protonen: Fortschritte im Gegenwind
13
14
RPTC: Vollendetes Protonen-Scanning
RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
15
RPTC: VOLLENDETES PROTONEN-SCANNING
Das RPTC ist mit seinen technischen Leistungsparametern und dem verwendeten ProtonenScanning-Verfahren weltweit führend. Gemeinsam mit der Firma Varian Medical Systems,
Palo Alto, USA, dem Weltmarktführer bei der Herstellung von Strahlentherapie-Geräten,
haben
wir
technische
Spezifikationen
erarbeitet,
welche
die
physikalischen
Machbarkeitsgrenzen erreichen. Die Firma Varian verbessert mit uns gemeinsam
kontinuierlich das Protonentherapiesystem am RPTC, sodass derzeit Optimierungsschritte
fortlaufend vollzogen werden (siehe Tabelle 1).
Fertigstellung in 2011
Im Dezember 2010 ging die letzte unserer vier Gantries in den klinischen Betrieb. Das RPTC
besitzt damit weltweit als einziges Therapiezentrum vier Gantries, welche es ermöglichen,
den Protonenstrahl aus nahezu allen Raumrichtungen auf den Patienten und in den Tumor
zu lenken.
Der fünfte Therapieplatz des RPTC, der sogenannte „Fixed-Beam-Raum“ wird noch in 2011
fertiggestellt. An ihm können dann auch Tumore am oder im Auge mit Protonen hochpräzise
bestrahlt werden. Wir können dadurch unser Behandlungsspektrum erweitern. Gleichzeitig
haben wir den Patientenstuhl im Fixed-Beam-Raum so ausgestaltet, dass auch Tumore im
Kopfbereich bis zu einem Durchmesser von vier Zentimetern therapiert werden können.
Diese Tumore werden bei uns am RPTC standardmäßig an den Gantries behandelt. Wir
können jedoch durch den Fixed-Beam-Raum unsere Kapazität nochmals erhöhen.
Die Firma Varian wird in 2011 eine Reihe von Optimierungen abschließen. Diese schaffen
zum Einen eine deutliche Verbesserung der Bedienbarkeit für das klinische Personal sowie
zum Anderen eine Optimierung der Anlagenschnelligkeit (siehe Tabelle 2). Dies erlaubt es
uns die Patientenkapazität weiter zu erhöhen. Gleichzeitig wird es gelingen, die Leistungen
der Anlage in einigen technischen Parametern über die Ursprungsspezifikation hinaus zu
verbessern (siehe Abbildung 1).
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
RPTC: Vollendetes Protonen-Scanning
15
16
Einführung der „Small Field Snout“ (Ergänzung
Verbesserung der Zugänglichkeit
unseres Präzisions-Strahlaustrittsfensters)
bei HNO-Tumoren
Erreichte
technische Daten für 2011
Tabelle 1: Geplante
Anlagen-Optimierungen
Beschleunigung der morgendlichen
Technische Parameter
Im klinischen
Einsatz
Optimierungsziel 2011
Mehr
Zeit für
Übergabeprozeduren zwischen Varian und
Patientenbehandlungen
Energiebereich
des1Protonenstrahls
90 bis 230 MeV
80 bis 250 MeV
RPTC um
Stunde
Eindringtiefe
im Patienten
Bedienungserleichterung
durch „intelligentes
0* bis 33,3 cm
0* bis 38,6 cm
Der Durchlauf der
(*bei Verwendung eines Rangeshifters)
Beam-Scheduling“ (Prioritätszuordnung bei der
aufeinanderfolgenden
zu den
KlinischeZuteilung
Dosisratedes
für Strahls
1 Liter Tumorvolumen
Behandlungen
wird
4,19 Gy/min bei
12 Gy
5,67effizienter
Gy/min bei 12 Gy
(mit Spotwechsel)
Behandlungsräumen)
Strahlintensität
des Zyklotrons
Nach Interlocks
kann direkt, ohne das 10 bis 800 nA
Durchlaufen der kompletten Strahlanforderung,
Zeitersparnis
Erhöhung des unteren Limits der
weiterbestrahlt
werdenzur
Strahlintensität
im Isozentrum
0,1 nA
Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Verkürzung der minimalen Spotdauer
Bedienungserleichterungen bei der Gantry- und
Zeitersparnis
Strahlmitten-Präzision
im Isozentrum
Besser als 1 mm
Patiententischsteuerung
Strahlbreite (in Sigma)
4 mm
Optimierung der Geschwindigkeit bei Gantry- und
Verkürzung der
Limit erreicht
0,25 nA
16
Besser als 0,5 mm
3 mm
Patiententischbewegungen
Scanning-Umsetzzeit
Spot zu Spot
Patientenliegezeiten
kürzer als 0,25
ms
Limit erreicht
Scanning-Umsetzzeit Zeile zu Zeile
unnötige
kürzer als 1,0Weniger
ms
Limit erreicht
Optimierung der Anlagen-Überwachung
Unterbrechungen von
Scanning-Umsetzzeit Energie zu Energie
3,6 Sekunden
1,3 Sekunden
Bestrahlungen
Umschaltzeit zwischen Behandlungsräumen
87 Sekunden
80 Sekunden
Reduktion der Umschaltzeit bei Energiewechsel
Erhöhung der effektiven
(Schichtumschaltzeit)
Anlagenzuverlässigkeit (bezogen auf
ausgefallene Behandlungstage)
Reduktion der Raumumschaltzeiten
96,97 %
Zulässiges
Patientengewicht
130 kg
Einführung
der „Small Field Snout“ (Ergänzung
Dosisrate
Zeitersparnis
Gleichbleibend bei
erhöhter
Patientenkapazität
160Zugänglichkeit
kg
Verbesserung der
unseres Präzisions-Strahlaustrittsfensters)
bei HNO-Tumoren
Maximales Bestrahlungsfeld
25 cm x 25 cm
30 cm x 40 cm
Nutzbare Gantry-Winkel
8 diskrete Winkel
360° kontinuierlich
Tabelle 1: Geplante Anlagen-Optimierungen für 2011
Tabelle 2: Erreichte Werte und Optimierungsziele technischer Parameter 2011
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
RPTC: Vollendetes Protonen-Scanning
17
17
Erreichte technische Daten
Technische Parameter
Im klinischen Einsatz
Optimierungsziel 2011
Energiebereich des Protonenstrahls
90 bis 230 MeV
80 bis 250 MeV
Eindringtiefe im Patienten
(*bei Verwendung eines Rangeshifters)
0* bis 33,3 cm
0* bis 38,6 cm
Klinische Dosisrate für 1 Liter Tumorvolumen
(mit Spotwechsel)
4,19 Gy/min bei 12 Gy
5,67 Gy/min bei 12 Gy
Strahlintensität des Zyklotrons
10 bis 800 nA
Limit erreicht
Erhöhung des unteren Limits der
Strahlintensität im Isozentrum zur
Verkürzung der minimalen Spotdauer
0,1 nA
0,25 nA
Strahlmitten-Präzision im Isozentrum
Besser als 1 mm
Besser als 0,5 mm
Strahlbreite (in Sigma)
4 mm
3 mm
Scanning-Umsetzzeit Spot zu Spot
kürzer als 0,25 ms
Limit erreicht
Scanning-Umsetzzeit Zeile zu Zeile
kürzer als 1,0 ms
Limit erreicht
Scanning-Umsetzzeit Energie zu Energie
3,6 Sekunden
1,3 Sekunden
Umschaltzeit zwischen Behandlungsräumen
87 Sekunden
80 Sekunden
Anlagenzuverlässigkeit (bezogen auf
ausgefallene Behandlungstage)
96,97 %
Gleichbleibend bei
erhöhter
Patientenkapazität
Zulässiges Patientengewicht
130 kg
160 kg
Maximales Bestrahlungsfeld
25 cm x 25 cm
30 cm x 40 cm
Nutzbare Gantry-Winkel
8 diskrete Winkel
360° kontinuierlich
Tabelle 2: Erreichte Werte und Optimierungsziele technischer Parameter 2011
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
RPTC: Vollendetes Protonen-Scanning
17
18
Die Präzision, die wir am RPTC bereits mit unserem Protonenstrahl erreicht haben
veranschaulicht die Abbildung 1. Sie zeigt die gemessene Strahlposition im sogenannten
Isozentrum, also jenem Ort, an den der Tumor positioniert wird. Für alle Gantrywinkel und
alle Protonenenergien sind wir besser als 1 Millimeter!
Strahlposition im Isozentrum bei verschiedenen Gantry-Winkeln
(Gantry 3, 15.03.2011)
3,0
2,5
X - Position (mm)
2,0
1,5
0°
1,0
30°
0,5
60°
90°
0,0
180°
-0,5
270°
-1,0
300°
-1,5
330°
-2,0
-2,5
-3,0
70
3,0
85
100
115
130
145
160
175
190
205
220
235
Strahlposition im Isozentrum bei verschiedenen Gantry-Winkeln
Protonenenergie
(MeV)
(Gantry
3, 15.03.2011)
250
2,5
Y - Position (mm)
2,0
1,5
0°
1,0
30°
0,5
60°
0,0
90°
180°
-0,5
270°
-1,0
300°
-1,5
330°
-2,0
-2,5
-3,0
70
85
100
115
130
145
160
175
190
205
220
235
250
Protonenenergie (MeV)
Abbildung 1: Strahlpräzisionsbeispiel
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
rPtc: vollendetes Protonen-Scanning
18
19
Klinische Tätigkeit am RPTC in den
ersten zwei Jahren
RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
20
KLINISCHE TÄTIGKEIT AM RPTC IN DEN ERSTEN ZWEI JAHREN
Erreichte Bestrahlungsleistungen
Gesamtzahl abgeschlossene Patientenbehandlungen
Gesamtbestrahlungszeit für Patientenbehandlungen
Gesamtanzahl von Fraktionen
511
36.443 min
9.887
Gesamtanzahl von Einstrahlrichtungen (Felder)
21.437
Gesamtanzahl von applizierten Tiefenschichten
458.512
Gesamtanzahl von einzeldosiskontrollierten Scanning-Spots
Kleinstes behandeltes Zielgebiet
Maximales behandeltes Tumorvolumen
Geringste verwendete Eindringtiefe
Größte verwendete Eindringtiefe
55.723.641
1 ml
4.389 ml
0,2 cm
27,1 cm
Tabelle 3: Bestrahlungsleistungen in den ersten zwei Betriebsjahren (Stand 15.03.2011)
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Klinische Tätigkeit am RPTC in den ersten zwei Jahren
20
21
Patientenbestrahlungen
Insgesamt wurden bis 15.03.2011 bei 511 Patienten am RPTC die Protonenbehandlung
abgeschlossen. Die Anteile der verschiedenen Indikationsgruppen zeigt Abbildung 2. Die
detaillierte Auflistung der am RPTC bisher behandelten Tumoren gibt Tabelle 4 wieder.
Am RPTC behandelte Indikationsgruppen (Stand 15.03.2011)
Lymphatisches System
7
Skelettsystem/Weichteil
69
ZNS-Tumoren
67
Kopf-Hals-Tumoren
44
Thoraxorgane
75
Urogenitale Tumoren
191
Gastrointestinale
Tumoren
58
Abbildung 2: Indikationsgruppen
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Klinische tätigkeit am rPtc in den ersten zwei Jahren
21
22
Insgesamt
wurden bisbei
15.03.2011
bei 511
RPTC die Protonen
Insgesamt wurden
bis 15.03.2011
511 Patienten
am Patienten
RPTC dieam
Protonenbehandlung
abgeschlossen.
Dieverschiedenen
Anteile der verschiedenen
Indikationsgruppen
zeigt
abgeschlossen.
Die Anteile der
Indikationsgruppen
zeigt Abbildung
2. Abbil
Die
technische
DatenTumoren
detaillierte
am behandelten
RPTC bisher
behandelten
Tumoren
Tabelle 4 w
detaillierte Auflistung
der Auflistung
am Erreichte
RPTC der
bisher
gibt Tabelle
4 gibt
wieder.
Behandelte
Tumortyp
Technische ParameterAnzahl Tumorgruppe Im klinischen Einsatz
Optimierungsziel 2011
Tumoren
Am RPTC
behandelte Indikationsgruppen
(Stand 15.03.2011)
Am RPTC behandelte
Indikationsgruppen
(Stand 15.03.2011)
Energiebereich des Protonenstrahls
90 bis 230 MeV
16
Astrozytäre Tumoren
Eindringtiefe im Patienten
(*bei Verwendung eines Rangeshifters)
bis 250 MeV
niedriger80
Malignitätsgrad
Lymphatisches System
Lymphatisches System
Anaplastisch*
7
7
0* bis 33,3 cm
Skelettsystem/Weichteil
Skelettsystem/Weichteil
69
69
0* bis 38,6 cm
ZNS-Tumoren
Glioblastom*67
ZNS-Tumoren
67
3 Liter Tumorvolumen
Oligodendriogliome
niedriger Malignitätsgrad
Klinische Dosisrate für 1
4,19 Gy/min bei 12 Gy
5,67 Gy/min bei 12 Gy
(mit Spotwechsel)
Anaplastisch*
4
Strahlintensität des Zyklotrons
Ependymale Tumoren
10 bis 800 nA
Erhöhung des unteren Limits der
3
gliale
Strahlintensität im Isozentrum
zurNeuronale bzw.0,1
nA Tumoren
Verkürzung der minimalen Spotdauer
2
Embryonale Tumoren
Strahlmitten-Präzision im Isozentrum
Strahlbreite (in Sigma) 3
Besser als 1 mm
4 mm Nerven
Tumoren der kranialen
Scanning-Umsetzzeit Spot zu Spot
niedrigerLimit
Malignitätsgrad
erreicht
Anaplastisch
Gangliogliom
0,25 nA
Medulloblastom
Atypischer
teratoider
Besser
als 0,5rhabdoider
mm
Tumor
3 mm
Akustikusneurinom
kürzer als 0,25 ms Optikusgliom
Limit erreicht
7
Tumoren der Meningen
Scanning-Umsetzzeit
Zeile zu
Zeile
Urogenitale
Tumoren kürzer als 1,0 ms
Urogenitale Tumoren
191
ZNS-Tumoren 191
Scanning-Umsetzzeit
Energie zu Energie
(Anzahl: 67)
Kopf-Hals-Tumoren Kopf-Hals-Tum
44
44
3,6 Sekunden
Tumoren der Sellaregion
Umschaltzeit zwischen 4Behandlungsräumen
87 Sekunden
Thoraxorgane
75
Thoraxorgan
75
benigne Meningeome
Limit erreicht
Atypische Meningeome
1,3 Sekunden
Anaplastisch
Gastrointestinale
Hypophysenadenom
80Tumoren
Sekunden
58
Gastrointestinale
Tumoren
58
Kraniopharyngeom
Gleichbleibend bei
Anlagenzuverlässigkeit (bezogen auf
96,97 %
erhöhter
Chordome
16
Tumoren der Schädelbasis
ausgefallene Behandlungstage)
Patientenkapazität
Chondrosarkome
Abbildung 2:
Indikationsgruppen
Abbildung 2: Indikationsgruppen
Zulässiges Patientengewicht
130 kg
160 kg
Mammakarzinom
7
Metastasen von soliden Tumoren
Maximales Bestrahlungsfeld
25 cm x 25 cm
30 cm x 40 cm
Bronchialkarzinom
Nutzbare Gantry-Winkel
2
8 diskrete Winkel
360° kontinuierlich
Malignes Melanom
Hämangioblastom/-perizytom
Tabelle 2: Erreichte Werte
und Optimierungsziele technischer Parameter 2011
Primäre Protonenbestrahlung, Rezidivbestrahlungen/
Rebestrahlungen, stereotaktisch (hypofraktioniert, konventionell
fraktioniert)
* in Kombination mit Chemotherapie (Stupp, R. et al.: N. Engl. J.
V.2.3
P:\Verwaltung\Projekt P:\Verwaltung\Projekt
Jahresbericht, JH-aba,Jahresbericht,
V.2.3 2005; JH-aba,
Med.
352: 987-996)
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
17
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Klinische tätigkeit am rPtc in den ersten zwei Jahren
22
21
23
Behandelte
Tumoren
Anzahl Tumorgruppe
3
Nasopharynxkarzinom
7
Tumoren der
Nasennebenhöhlen
Tumortyp
Kieferhöhlen
Siebbeinzellen
3
Tumoren der Nasenhöhle
Haupthöhle
6
Tumoren der Mundhöhle
Mundboden
Trigonum retromolare
Harter Gaumen
8
Oropharynx
Tonsillen
Zungengrund
Kopf-HalsTumoren
(Anzahl 44)
Weicher Gaumen
Rachenwand
3
Hypopharynx
Pharynxwand
Sinus piriformis
3
Larynx
Subglottis
Glottis
9
Tumoren der Speicheldrüsen
2
Lymphknotenmetastasen
Parotis
Primäre Protonenbestrahlung, postoperative
Protonenbestrahlungen, Rezidivbestrahlungen/Rebestrahlungen.
Mit und ohne Chemotherapie bzw. Chemo/Targeted-Therapy
Behandelte
Tumoren
Thoraxorgane
(Anzahl: 75)
Anzahl Tumorgruppe
Tumortyp
44
Lunge/Mediastinum
Nichtkleinzelliges / Kleinzelliges
Bronchialkarzinom
1
Thoraxwand
Rezdiv Mammakarzinom
26
Metastasen solider Tumoren**
4
Pleura
Mesotheliom
Primäre Protonenbestrahlung, postoperative
Protonenbestrahlungen, Rezidivbestrahlungen/Rebestrahlungen,
mit und ohne Chemotherapie bzw. Chemo/Targeted-Therapy;
Bestrahlung durchgeführt unter Apnoe;
* analog den Protokollen der DHSG
** stereotaktisch hypofraktioniert
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Klinische Tätigkeit am RPTC in den ersten zwei Jahren
23
24
Behandelte
Tumoren
Anzahl
Tumorgruppe
Tumortyp
4
Ösophaguskarzinom
distaler Ösophagus
Gastro-ösophagealer Übergang
2
Magenkarzinom
20
Pankreas
Pankreaskopf
Pankreaskorpus
Papillenkarzinom
19
Leber/Gallengänge
Hepatozelluläres Karzinom
Metastasen solider Tumoren*
Gastrointestinale
Tumoren
(Anzahl: 58)
Cholangiozelluläres Karzinom
Intrahepatisches
Gallengangskarzinom
5
Rektum
distales Rektum**
Präsakrales Rezidiv
4
Analkanal
4
Abdominelle
Lymphknotenmetastasen
Primäre Protonenbestrahlung, postoperative
Protonenbestrahlungen, Rezidivbestrahlungen/Rebestrahlungen,
mit und ohne Chemotherapie;
* stereotaktisch hypofraktioniert in Apnoe
**neoadjuvante RT/ChT
Behandelte
Tumoren
Skelettsystem/
Weichteil
(Anzahl: 69)
Anzahl
Tumorgruppe
4
Sarkome
26
Chondrosarkome/ Chordome
1
Histiozytose
38
Metastasen solider Tumoren
Tumortyp
Primäre Protonenbestrahlung, postoperative
Protonenbestrahlungen, Rezidivbestrahlungen/Rebestrahlungen,
mit und ohne Chemotherapie bzw. Chemo/Targeted-Therapy;
Bestrahlung durchgeführt unter Apnoe;
* analog den Protokollen der DHSG
** stereotaktisch hypofraktioniert
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Klinische Tätigkeit am RPTC in den ersten zwei Jahren
24
25
Behandelte
Tumoren
Anzahl
177
Tumorgruppe
Tumortyp
Prostata* Stadien I - IV
primär/definitiv
Serologisches Rezidiv
Lokoregionäres Rezidiv
3
Harnblase
1
Peniskarzinom
6
Weibliches Becken
Urogenitale
Tumoren
(Anzahl: 191)
Zervix
Endometrium
Vulva
Vagina
Ovar
4
Pelvine
Lymphknotenmetastasen
Primäre Protonenbestrahlung, postoperative
Protonenbestrahlungen, Rezidivbestrahlungen/Rebestrahlungen,
mit und ohne Chemotherapie;
* mit und ohne antihormoneller Therapie
Behandelte
Tumoren
Lymphatisches
System
(Anzahl: 7)
Anzahl
Tumorgruppe
5
Morbus Hodgkin
2
Non-Hodgkin-Lymphom
Tumortyp
Tabelle 4: Auflistung aller am RPTC bis zum 15.03.2011 behandelten Tumorerkrankungen
Die Vorteile der Protonentherapie, nämlich die massive Verringerung der Schadensdosis im
gesunden Gewebe bei gleichzeitiger Möglichkeit zur Erhöhung der Sterilisationsdosis im
Tumor ermöglichen und gebieten den Einsatz in sämtlichen Patientenaltern. Die
Protonentherapie verringert das Risiko von behandlungsinduzierten Sekundärerkrankungen,
was vor allem bei jungen Patienten eine gravierende Rolle spielt. In höherem Patientenalter
ist wegen der Schonung gesunden Gewebes und der besseren Verträglichkeit eine
Strahlentherapie durch den Einsatz von Protonen mitunter überhaupt erst möglich – oftmals
der einzig verbleibende Therapieansatz für diese Patienten. Die Altersstruktur der am RPTC
behandelten Patienten spiegelt dies auch wider. Die Verteilung zeigt Abbildung 3.
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Klinische Tätigkeit am RPTC in den ersten zwei Jahren
25
26
durch den Einsatz von Protonen mitunter überhaupt erst möglich – oftmals
ibende Therapieansatz für diese Patienten. Patientenherkunft
Die Altersstruktur der am RPTC
enten spiegelt dies auch wider. Die Verteilung zeigt Abbildung 3.
In den ersten zwei Betriebsjahren hat sich unser internationales Einzugsgebiet stetig
Altersstruktur der RPTC-Patienten
erweitert. Wir haben mittlerweile Patienten
aus
32 Ländern der Welt behandelt (Abbildung 4).
(Stand
15.03.2011)
40%
esbericht, JH-aba, V.2.3
25
35%
30%
Anteil
25%
20%
15%
10%
5%
0%
< 16
16-25
26-35
36-45
46-55
Altersgruppe
56-65
66-75
76-85
> 85
Abbildung
3: Altersspektrum der
RPTC behandelten Patienten
Altersstruktur
deramRPTC-Patienten
(Stand 15.03.2011)
0%
Patientenherkunft
Abbildung 4: Patientenherkunft (Stand 15.03.2011)
5%
In den ersten zwei Betriebsjahren hat sich unser internationales Einzugsgebiet stetig
0%
erweitert. Wir haben
mittlerweile
P:\Verwaltung\Projekt
Jahresbericht,
JH-aba, V.2.3 Patienten
aus 32 Ländern der Welt behandelt (Abbildung 4).
26
5%
0%
5%
0%
5%
0%
< 16
16-25
26-35
36-45
46-55
Altersgruppe
56-65
66-75
76-85
> 85
Abbildung 4: Patientenherkunft
15.03.2011)
Abbildung 3: Altersspektrum
der am (Stand
RPTC
behandelten Patienten
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Klinische tätigkeit am rPtc in den ersten zwei Jahren
26
27
Die ersten Behandlungsergebnisse
am RPTC
RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
28
DIE ERSTEN BEHANDLUNGSERGEBNISSE AM RPTC
Eine Tumorindikation, für die wir am RPTC bereits eine gute Statistik erzielen konnten,
sowohl was die Anzahl der Patienten, als auch die Nachbeobachtungszeit betrifft, ist das
Prostata-Karzinom. Insbesondere ist in der Nachbeobachtungszeit, welche wir bereits
auswerten konnten, bestätigt worden, dass die Protonentherapie, wie wir sie anwenden,
wesentlich schonender bei gleichzeitig erhöhter Effizienz ist. Eine Zusammenfassung dieser
Ergebnisse:
Hypofraktionierte Bestrahlung vom Prostata-Karzinom mit einem gescannten
Protonenstrahl
M. Herbst, M. Wilms
Seit März 2009 werden am Rinecker Proton Therapy Center (RPTC) in München
Patienten mit Prostatakarzinom mit einem gescannten Protonenstrahl behandelt.
Insgesamt
wurden
bereits
127
Patienten
mit
einer
minimalen
Nachbeobachtungszeit von drei Monaten ausgewertet. 108 von 127 Patienten
erhielten eine definitive Prostatabestrahlung während 17 Patienten aufgrund
eines Lokalrezidives nach Prostatektomie therapiert wurden.
Die besonders vorteilhaften physikalischen Eigenschaften des gescannten
Protonenstrahls zeigen sich sowohl im Gesunden- als auch im Tumorgewebe.
Der hohe Dosisanstieg im Tumor bei nur einem Sechstel Dosisbelastung im
umgebenden gesunden Gewebe prädisponiert diese Bestrahlungsmethode für
eine Hypofraktionierung (= weniger Bestrahlungsfraktionen als herkömmlich). Die
so im Tumor täglich erhöhte Strahlendosis ist wirksamer als bisher und
ermöglicht ohne wesentliche Nebenwirkungen die Summendosis und damit
Heilungswahrscheinlicht zu steigern sowie die Gesamtbehandlungszeit zu
verkürzen.
In der Vorbereitungszeit zur Therapie wurden drei Goldmarker in der Prostata
platziert,
um
diese
bei
den
Röntgenkontrollaufnahmen
für
täglichen
die
Bestrahlungssitzungen
höchste
auf
den
Bestrahlungspräzision
zu
identifizieren und so die Lagerung des Patienten zu korrigieren zu können. Für
die Bestrahlungsplanung wurde mit Hilfe der Computertomographie eine
dreidimensionale Tomographie des Beckens erstellt. In den Schichtbildern der
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Die ersten Behandlungsergebnisse am RPTC
28
29
Tomogramme
die Konturierung
des Zielvolumens
durch
den Arzt.
Tomogramme
Tomogramme
erfolgte
erfolgteerfolgte
die
die Konturierung
Konturierung
des
des Zielvolumens
Zielvolumens
durch
durch den
den Arzt.
Arzt.
olumens durch denAnschließend
Arzt. Anschließend
die
Konturierung
des Zielvolumens durch
wurde
dieTomogramme
Verteilung
dererfolgte
Strahlendosis
durch
die Medizinphysik
Anschließend
wurde
wurdedie
dieVerteilung
Verteilung
der
derStrahlendosis
Strahlendosis
durch
durch
die
die
Medizinphysik
Medizinphysik
berechnet.
Im Enddarm
wurde
150dieMilliliter
Wasser
gefüllter
s durch die Medizinphysik
Anschließend
wurde
Verteilung
der Strahlendosis
berechnet.
berechnet.
Im
Im Enddarm
Enddarm
wurde
wurde
ein
ein mit
mitein
150
150mit
Milliliter
Milliliter
Wasser
Wasser
gefüllter
gefüllter
Ballon
Ballon Ballondurch die Med
platziert,
die Verschieblichkeit
der
Prostata
einzuschränken
und dieWasser gefüllt
r Wasser gefüllter platziert,
Ballon
berechnet.
Enddarm
wurde
ein mitund
150die
Milliliter
platziert,
um
um die
dieum
Verschieblichkeit
Verschieblichkeit
der
der Im
Prostata
Prostata
einzuschränken
einzuschränken
und
die
Rektumwand
inmittleren
ihrem
mittleren
und dorsalen
Anteil
soweit
einzuschränken und
die strahlenempfindliche
platziert,
um
die Verschieblichkeit
der soweit
Prostata
einzuschränken
strahlenempfindliche
strahlenempfindliche
Rektumwand
Rektumwand
ininihrem
ihrem
mittleren
und
unddorsalen
dorsalen
Anteil
Anteil
soweit
als möglich
aus
dem Bestrahlungsfeld
heraus
zu halten.
und dorsalen Anteilals
soweit
strahlenempfindliche
Rektumwand
in ihrem mittleren und dorsalen An
alsmöglich
möglich
aus
ausdem
dem
Bestrahlungsfeld
Bestrahlungsfeld
heraus
herauszu
zuhalten.
halten.
n.
als möglich aus dem Bestrahlungsfeld heraus zu halten.
Vor
jeder Bestrahlungssitzung
wurde
die korrekte
Lagerung
des Patienten
Vor
Vorjeder
jeder
Bestrahlungssitzung
Bestrahlungssitzung
wurde
wurdedie
die
korrekte
korrekte
Lagerung
Lagerung
des
desPatienten
Patienten
durch
durch durch
zwei stereoskopische,
digitalisierte
Kontrollaufnahmen
und
im
erung des Patientenzwei
durchstereoskopische,
Vor
jeder
Bestrahlungssitzung
wurde verifiziert
dieund
korrekte
Lagerung
des Patien
zwei
stereoskopische,
digitalisierte
digitalisierte
Kontrollaufnahmen
Kontrollaufnahmen
verifiziert
verifiziert
und im
im
men
verifiziert
tomographie
durch
mit primären
der zwei
primären
Planungscomputertomographie
objektiviert.
und
im Vergleich
stereoskopische,
digitalisierteobjektiviert.
Kontrollaufnahmen
Vergleich
Vergleich
mit
mit der
der
primären
Planungscomputertomographie
Planungscomputertomographie
objektiviert.
verifiziert
objektiviert.
Vergleich
mit automatisiert
der primären
Planungscomputertomographie
Korrekturen
der Lagerung
durch
Verfahren
des
Korrekturen
Korrekturen
der
der Lagerung
Lagerung
wurden
wurdenwurden
automatisiert
automatisiert
durch
durch Verfahren
Verfahren
des
des
Verfahren
des Patiententisches
in 6 Freiheitsgraden
durchgeführt.
Korrekturen
der Lagerung
Patiententisches
Patiententisches
inin66Freiheitsgraden
Freiheitsgraden
durchgeführt.
durchgeführt.
wurden
automatisiert
durch
o
Verfah
Patiententisches in 6 Freiheitsgraden durchgeführt.
Im
Mitteleine
wurde
eine Summendosis
von
Gyfraktioniert
(RBE) fraktioniert
an 5inTagen
in
Im
ImMittel
Mittel
wurde
wurde
eine
Summendosis
Summendosis
von
von63,0
63,0
Gy
Gy63,0
(RBE)
(RBE)
fraktioniert
an
an55Tagen
Tagen
in
Woche
in 21 Fraktionen
mit
einer jeweiligen
Tagesdosis
3,0
(RBE)
) fraktioniert an 5 Tagen
in der in
Imeiner
Mittel
wurde
eine
Summendosis
von
63,0
GyGy
(RBE)
fraktioniert an 5
der
derWoche
Woche
in21
21Fraktionen
Fraktionen
mit
mit
einer
jeweiligen
jeweiligen
Tagesdosis
Tagesdosis
von
von3,0
3,0von
Gy
Gy
(RBE)
(RBE)
auf
die Prostata
verabreicht
(RBE bedeutet
Relative
Biologische
Effektivität
und
esdosis von 3,0 Gyauf
(RBE)
derbedeutet
Woche
inRelative
21 Fraktionen
mit
einer
jeweiligen
von 3,0
auf
die
dieProstata
Prostata
verabreicht
verabreicht
(RBE
(RBE
bedeutet
Relative
Biologische
Biologische
Effektivität
Effektivität
und
undTagesdosis
umhöhere
10%
biologische
Wirkung
von Protonen
im
Biologische Effektivität
und berücksichtigt
auf
die höhere
Prostata
verabreicht
(RBE
Relative
Biologische
Effek
berücksichtigt
berücksichtigt
die
die um
umdie
10%
10%
höhere
biologische
biologische
Wirkung
Wirkung
von
vonbedeutet
Protonen
Protonen
im
im
zu hochenergetischer
Röntgenstrahlung).
Im
Falle
des
Verdachts
der
irkung von Protonen
im Vergleich
berücksichtigt
die um
10%
höhere
biologische
von Pro
Vergleich
Vergleich
zu
zuhochenergetischer
hochenergetischer
Röntgenstrahlung).
Röntgenstrahlung).
Im
ImFalle
Falle
des
des
Verdachts
Verdachts
der
der Wirkung
von Tumorzellen
in den
Lymphabflusswegen
wurden
m Falle des Verdachts
der Absiedelung
Vergleich
zu illiakalen
hochenergetischer
Röntgenstrahlung).
Im Falle des Verd
Absiedelung
Absiedelung
von
vonTumorzellen
Tumorzellen
inin
den
denilliakalen
illiakalen
Lymphabflusswegen
Lymphabflusswegen
wurden
wurdendiese
diese diese
bflusswegen wurden
diese
Absiedelung
von
Tumorzellen
in den
illiakalenvon
Lymphabflusswegen
wur
mit
einer medianen
Summendosis
von
52,5
Gy (Variationsbereich
(RBE)
(Variationsbereich
von
mit
mit
einer
einer
medianen
medianen
Summendosis
Summendosis
von
von52,5
52,5
Gy
Gy
(RBE)
(RBE)
(Variationsbereich
von
62,5
Gy (RBE))
und
einer
medianen
Tagessdosis
von
Gy (RBE)
(RBE) (Variationsbe
E) (Variationsbereich
von
einer
medianen
Summendosis
von
52,5
Gy
48,3
––48,3
62,5
(RBE))
und
einer
medianen
Tagessdosis
48,3
62,5–Gy
Gy
(RBE))
undmit
einer
medianen
Tagessdosis
von
von
Gy
Gy
(RBE)
(RBE)
gessdosis von Gy (Variationsbereich
(RBE)
48,3
– Gy
62,5
Gy (RBE))
und einer medianen Tagessdosis von G
(Variationsbereich
2,3
–(RBE))
2,7
(RBE))
bestrahlt.
(Variationsbereich
von2,3
2,3–von
–2,7
2,7
Gy
(RBE))
bestrahlt.
von
Gy
bestrahlt.
(Variationsbereich von 2,3 – 2,7 Gy (RBE)) bestrahlt.
Nebenwirkungen
der Therapie
direkt
bei Therapieabschluss
und zwei,
Nebenwirkungen
derTherapie
Therapie
wurdenwurden
direktbei
bei
Therapieabschluss
undzwei,
zwei,
Nebenwirkungen
der
wurden
direkt
Therapieabschluss
und
erapieabschluss undsechs
zwei,und
derTherapie
Therapie
wurden
direkt
bei
sechs
undMonate
neun Monate
nachder
Ende
der
untersucht
undden
nachTherapieabschluss
den
sechs
und neun
neun
Monate
nachNebenwirkungen
Ende
der
Therapie
untersucht
und nach
nach
den
nach
Ende
Therapie
untersucht
und
untersucht und nach
den Richtlinien
sechs
und
neun
Monate
nach
der Therapie
untersucht und
der RTOG/EORTC
klassifiziert.
Amder
Ende
derEnde
Therapie
zeigten
Richtlinien
derRTOG/EORTC
RTOG/EORTC
klassifiziert.
AmEnde
Ende
der
Therapie
zeigten
sich sich
Richtlinien
der
klassifiziert.
Am
Therapie
zeigten
sich
der Therapie zeigten
Richtlinien
der
RTOG/EORTC
klassifiziert.
Am Ende
der Therapie ze
bei
77 Patienten
1 genito-urogenale
(GU)
bei
51 Patienten
gastrobeisich
77Patienten
Patienten
Grad11Grad
genito-urogenale
(GU)
und
beiund
51Patienten
Patienten
gastrobei
77
Grad
genito-urogenale
(GU)
und
bei
51
gastro-
bei 51 Patienten intestinale
gastrobeiInIn
7711
Patienten
Grad 1 genito-urogenale
(GU)
bei 51 Patiente
intestinale
(GI) Nebenwirkungen.
In 11 beziehungsweise
19wurden
Fällen
wurden
intestinale
(GI)Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen.
11
beziehungsweise
19Fällen
Fällen
wurden
zu und zu
(GI)
beziehungsweise
19
zu
eise 19 Fällen wurden
zu Zeitpunkt
intestinale
(GI)
Nebenwirkungen.
In 11
beziehungsweise
diesem
Zeitpunkt
Grad
2 GU
GI Nebenwirkungen
verzeichnet
diesem
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Grad22GU
GUbzw.
bzw.
GIbzw.
Nebenwirkungen
verzeichnet
und
nurund
diesem
Grad
GI
Nebenwirkungen
verzeichnet
und
nur
inin nur in 19 Fällen w
en verzeichnet undeinem
nur in Fall
2 GU
bzw.Monate
GI Nebenwirkungen
einem
Fall
tratGrad
eine 3diesem
3Zeitpunkt
Reaktion
auf.
Bereits
zwei
Monate
einem
Fall trat
trat
eine
Grad
3Grad
Reaktion
auf.Grad
Bereits
zwei
Monate
nach nach verzeichnet u
eine
Reaktion
auf.
Bereits
zwei
nach
reits zwei MonateTherapieabschluss
nach Therapieabschluss
einem
Fall
trat Grad
eine
Reaktionmehr
auf. Bereits
keine
2Grad
und33Grad
Grad
3 Nebenwirkungen
mehr zwei Mon
Therapieabschluss
konntenkonnten
keine
Grad
und
Nebenwirkungen
mehr
konnten
keine
Grad
22Grad
und
Nebenwirkungen
3 Nebenwirkungennachgewiesen
mehr nachgewiesen
Therapieabschluss
konnten
keine
Grad
2 GU
und
Grad GI
3 Nebenwirkun
Die Anzahl
der Patienten
mit11Grad
1bzw.
bzw.
nachgewiesen
werden.werden.
Die Anzahl
Anzahl
der Patienten
Patienten
mit Grad
Grad
GU bzw.
GI
werden.
Die
der
mit
GU
GI
mit Grad 1 GU bzw.
GI Nebenwirkungen
nachgewiesen
werden.
Die
Anzahl
der 7
Patienten
reduzierten
sich
zu Zeitpunkt
diesem
Zeitpunkt
auf 17
bzw.
Patienten.mit Grad 1 GU
Nebenwirkungen
reduzierten
sich
zudiesem
diesem
Zeitpunkt
auf
17bzw.
bzw.
Patienten.
Nebenwirkungen
reduzierten
sich
zu
auf
17
77Patienten.
auf 17 bzw. 7 Patienten.
Nebenwirkungen reduzierten sich zu diesem Zeitpunkt auf 17 bzw. 7 Pa
Die mediane
Konzentration
des Prostataspezifischen
Antigens
(PSA)
im
Diemediane
mediane
Konzentration
desProstataspezifischen
Prostataspezifischen
Antigens
(PSA)im
im
Blutder
derBlut der
Die
Konzentration
des
Antigens
(PSA)
Blut
Antigens (PSA) im Blut
der Patienten
Die
mediane
Konzentration
des
Prostataspezifischen
(PSA) im
betrug
21,63(Variationsbereich
ng/ml
(Variationsbereich
–ng/ml)
0,10 vor
ng/ml)
der
Patienten
betrug21,63
21,63ng/ml
ng/ml
(Variationsbereich
948,0 ––948,0
0,10
vorder
dervor Antigens
Patienten
betrug
948,0
0,10
ng/ml)
8,0 – 0,10 ng/ml) vor
der Therapie.
Patienten
betrugein
21,63
ng/ml
(Variationsbereich
948,0 – 0,10 ng/m
Bereits
während
der Therapie
konnte
ein deutlicher
Rückgang
Therapie.
Bereitswährend
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derTherapie
Therapie
konnte
ein
deutlicher
Rückgang
dieses dieses
Therapie.
Bereits
der
konnte
deutlicher
Rückgang
dieses
eutlicher Rückgang dieses
Therapie. Bereits während der Therapie konnte ein deutlicher Rückga
P:\Verwaltung\Projekt
Jahresbericht,
JH-aba, V.2.3
P:\Verwaltung\Projekt
P:\Verwaltung\Projekt
Jahresbericht,
Jahresbericht,
JH-aba,
JH-aba,
V.2.3
V.2.3
Die ersten Behandlungsergebnisse am RPTC
29
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
29
29
29
30
Biomarkers beobachtet werden. Zwei Monate nach Abschluss der Therapie war
die gemessene mediane Konzentration nur mehr 6.56 ng/ml (Variationsbereich
130.9 – 0.01 ng/ml).
Zusammenfassend
kann
berichtet
werden,
dass
die
hypofraktionierte
Protonenbestrahlung des Prostatakarzinoms mit dem Scanning-Verfahren gut
toleriert wurde, selbst mit einer unter Hypofraktionierung an 21 Tagen bei
Tagesdosen von 3,0 Gy (RBE) eskalierten Dosis von 63,0 Gy (RBE), die einer
biologisch äquivalenten Dosis bei hochenergetischer Röntgenstrahlung und
konventioneller Fraktionierung an über 42 Tagen von ca. 85 Gy entspricht. Das
Auftreten akuter Nebenwirkungen reduzierte sich bereits drei bis vier Wochen
nach Therapieabschluss. Nach zwei, sechs und neun Monaten konnten keine
Grad 3 und 2 uro-genitalen und gastro-intestinalen sowie nur noch eine geringe
Anzahl an Grad 1 Nebenwirkungen verzeichnet werden. Der Abfall der PSA
Konzentration war beeindruckend. Zu statistischen Überlebensraten kann vor
Ablauf von 5 Jahren keine Aussage getroffen werden. Die Ergebnisse des ReStagings vor Therapiebeginn, die Verlaufsdaten der klinischen Entwicklung, des
Tumorgeschehens,
deren
Therapien,
der
Verlauf
der
Therapie-
und
Nebenwirkungsergebnisse einschließlich der Nachsorgen werden studiengemäß
erfasst
und
in
der
EDV
dokumentiert
für
weitere
wissenschaftliche
Auswertungen.
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Die ersten Behandlungsergebnisse am RPTC
30
31
Die neuesten Publikationen des RPTC
RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
32
DIE NEUESTEN PUBLIKATIONEN DES RPTC
Auf der diesjährigen internationalen Konferenz für Protonen- und Partikeltherapie (PTCOG),
welche vom 08. bis 14. Mai 2011 in Philadelphia, USA, stattfindet, sind wir mit drei
wissenschaftlichen Beiträgen vertreten:
Erste Ergebnisse zur Prostatatherapie mit Protonen im Scanningverfahren am RPTC
Hypofractionated Proton Beam Scanning Radiotherapy for Prostate Cancer
Herbst M., Wilms M., Dohr D., Hillbrand M.
Purpose: To validate dose escalation in prostate-cancer treatment with proton pencil
beam scanning technique.
2009 at the Rinecker Proton Therapy Center
Methods and patients: Till November 2010
(RPTC) in Munich 127 patients were treated with dose escalated hypofractionation. For
daily treatment control patients got an individual cast, 3 gold markers and a rectum
balloon. After contouring and planning for every patient the calculated dose distribution
was verified at the gantry by measurements. 108/127 patients had the treatment of the
prostate and 17/127 of the tumor bed after prostatectomy. The fractionation according
to our protocol was 5x3.00 Gy (RBE) /week up to 63.00 Gy (RBE) and to the iliacal
lymphatics 5x 2.50 Gy (RBE)/week up to 52.50 Gy (RBE).
Results: Side effects were documented during, immediately after treatment and 3, 6 and
9 months later. 2/3 of the patients had G1 genito-urigenal and intestinal symptoms while
only few had G3 reactions. After 3, 6 and 9 months there were no G2 and G3 reactions.
The median PSA value decreased from 21.63 ng/ml to 6.56 ng/ml.
Conclusion: Hypofractionated proton beam therapy is well tolerated even with a high
total dose of 63.00 Gy (RBE).The acute side effects decreased within 4 to 5 weeks after
treatment. After 3, 6 and 9 months no side effects of Grade 2 and Grade 3 were
observed. The decrease of PSA after treatment is impressive.
Erläuterung unseres Verfahrens zur Bestrahlung von atem-beweglichen Tumoren
durch Ausschluss der Atembewegung im Apnoe-Zustand des Patienten
Scanning proton beam radiotherapy under functional apnae
Eckermann M., Hillbrand M., Herbst M., Rinecker H.
Purpose: To evaluate the feasibility of daily repeated apnea phases under general
anesthesia and to demonstrate the stability of tumor position by eliminating respiratory
movements for thoracic and sub-diaphragmatic cases.
Patients and Methods: 52 patients (ASA 1–4, medium age 61) were treated in general
anesthesia by proton pencil beam scanning in a total of 580 fractions at the RPTC.
Anesthesia was performed in total intravenous technique and oral intubation. During
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Die neuesten Publikationen des RPTC
32
33
targeting, control-CTs and radiation functional apnea was achieved by muscle
relaxation, stop of mechanical ventilation and continuous oxygen-flow under standard
monitoring (ECG, NIBP, SpO2, CO2). The correlation of the tumor position to the
diaphragm and the spinal cord was assessed by comparing the planning CT with
additional repeated CTs during the course of treatment. In-room X-ray based positioning
verification was performed daily.
Results: The number of fractions ranged from 1 to 32 for a single patient. Medium
duration of respirated anesthesia was 58 (28-183) minutes. During 2615 phases of
functional apnea with an average duration of 2.3 minutes no significant decrease of the
SpO2 level and a maximum increase of CO2 level up to 61 mmHg were observed. No
major complications were seen and only mild side effects, e.g. laryngeal irritation or
drowsiness occurred. Both measurement methods of position reproducibility showed
variations less than 2mm.
Conclusion: Functional apnea during irradiation is a safe and reproducible method to fix
the tumor position for scanning proton beam therapy of thoracic and sub-diaphragmatic
lesions.
Bericht über unsere technische Strahlpräzision und die Einführung des sogenannten
IMPT-Verfahrens (Intensitätsmodulierte Protonentherapie)
Optimized geometric accuracy of a scanned proton beam pencil beam – a
roadmap to Intensity Modulated Proton Therapy
Skalsky Ch., Datzmann G., Domke T., Hillbrand M., Müller B., Hauffe J.
Background: For Intensity Modulated Proton Therapy (IMPT), potentially highly dynamic
beam fluencies prompt the demand for high precision in beam delivery. At the Rinecker
Proton Therapy Center a method has been developed to compensate for long-term
beam position drifts. This study evaluates the precision of proton beam delivery, the
stability over time and establishes a quality assurance procedure for the clinical
implementation of IMPT.
Material and methods: A chamber stack in the nozzle was used to determine the central
and off-axis spot positions on a daily basis. At the isocenter the position was measured
using a 2-dimensional beam imaging device.To demonstrate the clinical applicability of
IMPT, a treatment plan was calculated for a horseshoe-shaped target structure in a
PMMA-phantom. Dosimetric verification of the dose distribution was performed by
relative film dosimetry and a 2D-ionization chamber array.
Results: Measurements at the nozzle proofed a long-term stability of the beam position
over the whole energy and gantry angle range. The averaged displacement was
significantly below 1.0mm. At the isocenter deviations of the central beam position
ranged between 0.2-0.5mm. Additionaly the implementation of clinical procedures will
be presented.
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Die neuesten Publikationen des RPTC
33
34
Conclusion: The delivery of proton spots proofed to be very accurate. Daily variations
are small and long-term drifts can easily be compensated. Verification measurements
demonstrated the technical feasability of IMPT. Clinical implementation started at
RPTC.
Im Rahmen der diesjährigen Europäischen Strahlentherapiekonferenz ESTRO (08. Bis 12.
Mai 2011 in London) sind wir im Elekta-Symposium ebenfalls mit einem wissenschaftlichen
Beitrag vertreten:
„Robustheit“ von Protonentherapieplänen im Scanningverfahren gegenüber möglichen
Variationen bei der Patientenbestrahlung
Analysis of treatment plan robustness for spot scanning proton beam therapy in XiO
Hillbrand M., Skalsky Ch., Domke T.
The aim of the study was to evaluate the robustness of treatment plans in scanning proton
beam therapy against interfractional, inter- and intralayer variations.
Treatment plans were calculated for a cubic phantom, a cubic target and either with or without
inhomogeneities. Beyond that, plans were established for realistic clinical cases. A distortion of
the spot matrix was introduced by manually editing the DICOM data. These distorted plans were
recalculated and evaluated in the treatment planning system (XiO, ELEKTA CMS software,
USA). Furthermore, modified RT plans were measured with an ionization chamber array (PTW
729xdr, Freiburg, Germany).
Spot displacements of a whole monoenergetic layer in the magnitude of 3mm resulted in local
dose deviations of up to +/- 16-17%. For a displacement of 1.5 mm dose deviations were small
and acceptable. Similarly, dose homogeneity was not considerably influenced by random
displacements of spots in the magnitude of +/- 1 mm. An inter-layer displacement of the same
magnitude in a cubic phantom with three different types of tissue inhomogeneities (bone, lung
and soft tissue) resulted in dose deviations by less than +/- 6% in the isocentric plane.
In summary, we found small acceptable local dose deviations if spot displacements were less
than 1-2 mm. These findings underline the importance of accurate daily patient setup and daily
image guided setup correction and verification
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Die neuesten Publikationen des RPTC
34
35
Für
das
RPTC
sowie
sämtliche
andere
Strahlentherapie-Einrichtungen
Strahlenschutzverordnung der Bundesrepublik Deutschland maßgeblich.
ist
die
Herr Prof. Dr.
Kuchler, Clifford Chance, untersuchte die sich daraus ergebenden möglichen rechtlichen
Konsequenzen für die behandelnden Strahlentherapeuten bei Indikationsstellung und
Aufklärung der Patienten.
Strahlenschutzrechtiche Untersuchung
Rechtsgutachten
zur
Bedeutung
der
strahlenschutzrechtlichen
Betriebsgenehmigung und der Betriebsaufnahme des Rinecker Proton Therapy
Center, München, für die Stellung rechtfertigender Indikationen gem. § 80 Abs. 1
StrlSchV, die Festlegung von Bestrahlungsplänen gem. § 81 Abs. 3 StrlSchV
sowie die zivilrechtliche und strafrechtliche Verantwortung von Ärzten bei der
Anwendung ionisierender Strahlung in der Heilbehandlung in Deutschland.
Prof. Kuchler, Clifford Chance
Vollständige Publikation siehe Anhang
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Die neuesten Publikationen des RPTC
35
36
Unsere Vorhaben für 2011
RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
37
UNSERE VORHABEN FÜR 2011
Fixed Beam, Softwareoptimierung und Kapazitätsausbau
Unser Ehrgeiz ist es, eine überlegene Protonen-Bestrahlung für alle bestrahlbaren Tumore in
allen denkbaren Größen zu bieten. Das Zielsystem des Fixed Beam-Therapieplatzes zur
Behandlung von Augen- und Kopftumoren wird noch in diesem Jahr in Betrieb genommen
werden.
Ebenso finden laufend Softwareoptimierung an den einzelnen Gantries (Therapieplätzen)
statt, die es wiederum ermöglichen, die derzeitigen Kapazitäten zu erweitern.
Ausschöpfung des Potentials der Hyperpräzision
Das große Problem der lokalen Krebsbehandlungsmethoden wie Operationen und
Bestrahlungen – ist es, alle Krebszellen zu lokalisieren. Bei einer Bestrahlung von außen
ergibt sich das Problem, dass ein Teil der Tumore im Körper nicht fixiert ist – in gewissem
Maße am Magen und an Teilen des Dickdarms. Insbesondere für die Röntgentherapie gilt
zudem die Beschränkung, dass am Tumor selber wegen der Kollateralschäden in der
mitbestrahlten Umgebung oft keine ausreichenden Dosierungen verabreicht werden können.
Die „hyperpräzise Protonen-Scanning-Therapie“ kann nun jedoch ein Gewebevolumen
kugelförmig, mit einem Minimaldurchmesser (an den Gantries) von nur 10 mm überall im
Körper sterilisieren. Aufgrund dieser Präzision ist es in der Praxis meist die Unschärfe
heutiger Diagnostikmethoden, die die Grenzen für die Behandelbarkeit setzt. In gewisser
Weise ist erstmals die Fortentwicklung der Therapie über die Möglichkeiten der
Krebsdiagnostik hinausgeschossen.
Dies ist auch der Grund, warum wir am RPTC unser immer noch neues kombiniertes PETCT (Positronen-Emissions-Tomographie), durch ein neueres Gerät ersetzen, das die
Genauigkeit dieser Isotopenmethode für den Fachmann erhöht: (mit der zusätzlichen TimeOff-Flight-Analyse). Es wird das derzeit beste bildgebende Verfahren zur Krebsdiagnostik
sein.
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Unsere Vorhaben für 2011
37
38
Ausbildung von Fachkräften für die Protonentherapie
Parallel zum Kapazitätsaufbau wird unser Mitarbeiterstamm kontinuierlich erweitert. Viele
haben erkannt, dass das RPTC mit seiner Scanning-Technologie die Zukunft der
Bestrahlungstherapie darstellt. Wir sind in der glücklichen Lage, im Bereich der MedizinischTechnischen Radiologie-Assistenten, der Medizinphysiker und der Radioonkologen unter
den qualifiziertesten und engagiertesten Bewerbern auswählen zu können.
Ein großes Problem ist nach wie vor, dass mangels Protonentherapie in deutschen
universitären Ausbildungskliniken noch kaum Radioonkologen mit Protonenfachkunde
vorhanden sind. Dank unserer Ermächtigung zur (Teil-)Weiterbildung zum Facharzt
Strahlentherapie
und
unserer
Möglichkeit
den
formalisierten
Sachkundeerwerb
Protonentherapie anzubieten, können wir nun verstärkt in die praxisnahe Ausbildung von
Strahlentherapeuten wie auch von Medizinphysikern investieren.
Bestrahlung der Brust
Die postoperative Bestrahlung bei Brustkrebs ist derzeit noch nicht realisiert. Aber wir hoffen
in 2011 eine Lagerungskontrolle für die Mammabestrahlung verwirklichen zu können. Auf
Grund der hohen Zielpräzision muss die Lagerungstechnik bei der hochbeweglichen Brust
verbessert werden. Die dazu notwendige Laser-Oberflächenkonturerfassung konnte noch
nicht vollendet werden. Der Markt für entsprechende Anbieter ist leider entsprechend klein.
Wir werden die Protonentherapie für diesen Einsatzzweck erst dann vorschlagen, wenn eine
reproduzierbare Lagerungssicherheit gewährleistet werden kann.
Informationsveranstaltungen und Kooperationen mit ärztlichen Kollegen
Obwohl die Protonentherapie bereits seit Ende der 80iger Jahre an über 70.000 Patienten
erfolgreich praktiziert wurde, ist der Kenntnisstand über die Protonentherapie seitens der
Ärzteschaft, teilweise auch auf Grund von mangelnder Ausbildung an den Universitäten,
erstaunlicherweise oft gar nicht vorhanden oder ausgesprochen mangelhaft. Auch die
Tatsache,
dass
Krebs
disziplinübergreifend
P:\Verwaltung\Projekt Jahresbericht, JH-aba, V.2.3
Unsere Vorhaben für 2011
ist
und
somit
nicht
nur
von
einer
38
39
Facharztrichtung behandelt wird, erschwert die Aufklärung von ärztlichen Kollegen für diese
bahnbrechende Methode.
Dennoch zeigt die Tendenz, dass die Behandlungsanfragen durch die zunehmend bessere
Information von den betreuenden Onkologen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und der
Grenzen des Protonen-Scanning-Systems dazu führt, dass die Zuweisungen zunehmend
„gezielter“ werden und wir damit weniger mit ebenso zeitaufwändigen wie bedauerlichen
Behandlungsablehnungen befasst sind.
Es liegt uns sehr daran, auch in diese Richtung weiter Aufklärungsarbeit zu leisten. Neben
der
bereits
sehr
gerne
angenommenen
Hotline
für
Ärzte
werden
wir
unsere
Veranstaltungsreihe zur Information für einweisende Ärzte weiter ausbauen und durchführen.
Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Der optimierte Zugang für alle gesetzlich versicherten Patienten ist derzeit leider noch nicht
vollständig gesichert. Jene gesetzlichen Krankenversicherungen, mit denen wir keine
direkten Verträge haben, bearbeiten individuelle Kostenübernahmeanfragen in aller Regel
sehr kooperativ und für den Patienten sehr entgegenkommend. Bedauerliche Ausnahmen
sind die Barmer Ersatzkasse und die DAK.
Diese
Probleme
könnten
durch
eine
Entscheidung
des
bayerischen
Gesundheitsministeriums nach § 116 b des Sozialgesetzbuches V ausgeräumt werden. Das
Ministerium unter Herrn Dr. Söder jedoch hat im Gegensatz zur Regierung von BadenWürttemberg für das Land Bayern noch keine positive Entscheidung getroffen, sodass wir
unverständlicherweise zugelassen sind Patienten stationär im RPTC zu bestrahlen, was
kaum je nötig ist, nicht aber ambulant. Tatsächlich entsteht hierdurch in Bayern eine „DreiKlassen-Medizin“: Die Privatpatienten, die AOK-Patienten und die anderer gesetzlicher
Vertragskassen mit denen wir Versorgungsverträge haben sowie der unglückliche Rest von
gesetzlich versicherten, der auf Herrn Dr. Söders § 116 b Entscheidung warten muss. Wir
tun jedoch unser Möglichstes um hier Fortschritte im Sinne des Patienten bewirken zu
können.
Auch im Bereich der Privatkrankenkassen versuchen wir Verhandlungen zu führen, um
eventuell mittels Pauschalverträgen, wie wir Sie mit den gesetzlichen Vertragskassen haben,
eine raschere Umsetzung der Kostenübernahmen zu bewirken. Auf Grund der Gesetzeslage
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Unsere Vorhaben für 2011
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rechnen wir derzeit mit Analogziffern nach GOÄ ab, damit Privatpatienten Ihre Kosten bei
Ihrer Kasse einreichen können. Je nach Tumorentität und der somit erforderlichen Anzahl an
Bestrahlungen kann es hier zu sehr unterschiedlichen Behandlungskosten kommen.
Teilweise können diese sogar unter der mit den gesetzlichen Kassen vereinbarten
Pauschale liegen, teilweise aber auch um ein Vielfaches höher sein, wie z.B. bei bestimmten
Tumoren im Kopfbereich, die auf Grund des umliegenden sehr sensiblen Gewebes nur mit
einer sehr kleinen Dosis und dafür mit entsprechend mehr Bestrahlungssitzungen bestrahlt
werden müssen.
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Unsere Vorhaben für 2011
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News
RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte von der Röntgen - zur Protonenbestrahlung
des Krebses
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NEWS
Facharztweiterbildung
Am 12.02.2011 wurde unserem ärztlichen Direktor, Herrn Prof. Dr. med. Manfred Herbst
sowie unserer Einrichtung von der Bayerischen Landesärztekammer die Befugnis zur (Teil)Weiterbildung zum Facharzt für Strahlentherapie erteilt. Während der Weiterbildung zum
Facharzt Strahlentherapie an unserem Haus kann auch gleichzeitig die Fachkunde für die
Protonentherapie erworben werden.
Das
RPTC
verfügt
derzeit
über
vier
Strahlentherapeuten
mit
der
Fachkunde
Protonentherapie; in Kürze wird ein weiterer Strahlentherapeut des RPTC die Fachkunde zur
Protonentherapie erworben haben.
Somit ist das RPTC auch in der Ausbildung von Ärzten in der Fachkunde Protonentherapie
in Europa führend.
Informationsveranstaltungen für Ärzte
Das Interesse und das positive Feedback unserer ersten Informationsveranstaltungen für
Ärzte im November 2010 und im März 2011 haben uns ermutigt, zum Einen Veranstaltungen
dieser Art in regelmäßigen Abständen fortzuführen und zum Anderen auch zu erweitern.
Für Ende Mai 2011 planen wir eine Veranstaltung mit dem Thema ‚Perspektiven in der
Neuroonkologie’, im Oktober 2011 eine Veranstaltung für Urologen und ein weiterer Termin
ist speziell für Hämato-Onkologen vorgesehen. Die Veranstaltungstermine werden in Kürze
auf unserer Website publiziert. Sie können dort das jeweilige Programm und auch den
Anmeldebogen herunterladen. Gerne können Sie Ihr Interesse über die Hotline für Ärzte
bekunden unter
+49 (0) 89 4522862 268
Montag - Freitag: 8.00 – 16.00 Uhr
Wir nehmen Sie dann gerne in unsere Mailingliste mit auf und informieren Sie über unser
Veranstaltungsangebot.
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News
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Aufhebung der Beschränkungen des GBA
Der Gemeinsame Bundesausschuss (ein Selbstverwaltungsgremium der Ärzte und
Krankenkassen), der sich im Rahmen der Methodenbewertung u.a. mit der Protonentherapie
befasst, hat mit einem aktuellen Beschluss vom 20.01.2011 die gebotenen Folgerungen aus
dem wegweisenden Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 06.12.2005 (AZ.:
1BvR347/98) gezogen. Demzufolge kann eine Patientin oder ein Patient mit einer
lebensbedrohlichen oder regelmäßig tödlichen Erkrankung, für die eine allgemein
anerkannte, dem medizinischem Standard entsprechende Behandlung nicht zur Verfügung
steht, aufgrund seiner in der Verfassung verbürgten Grundrechte eine Behandlungsmethode
zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen beanspruchen, „wenn eine nicht ganz entfernt
liegende Aussicht auf Heilung oder auf eine spürbare positive Einwirkung auf den
Krankheitsverlauf besteht“ (Urteilstext). Eine solche Behandlungskonstellation ist gerade für
die
Protonenbehandlung
kennzeichnend,
insbesondere
wenn
man
die
bei
der
Röntgenbestrahlung - im Vergleich zur Protonentherapie - auftretende Dosiserhöhung im
gesunden
Gewebe
und
den
daraus
resultierenden
Verstoß
gegen
das
Dosisminimierungsgebot der §§ 6, 80 und 81 der Strahlenschutzverordnung bei Anwendung
der Röntgenbestrahlung bedenkt. Der Gemeinsame Bundesausschuss stellt mit dem
aktuellen Beschluss klar, dass die vom Bundesverfassungsgericht aufgestellten Kriterien
gegenüber Ausschluss-Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses stets
vorrangig
sind.
Bei
den
(wenigen)
Indikationen,
bei
denen
der
Gemeinsame
Bundesausschuss in seiner bisherigen Entscheidungspraxis (mit fragwürdiger Begründung)
einen Ausschluss von der Krankenversorgung zum Nachteil gesetzlich Versicherter
vorgenommen
hat,
kann
somit
bei
Vorliegen
genannter
Kriterien
trotzdem
die
Protonentherapie zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen angewandt werden.
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RINECKER PROTON THERAPY CENTER
ZWEITER
JAHRESBERICHT
RINECKER
PROTON
THERAPY CENTER
ZWEITERCANCER
JAHRESBERICHT
ESTABLISHING PROTON
THERAPY IN EUROPE
ESTABLISHING PROTON CANCER THERAPY IN EUROPE
Die Schritte
von der Röntgen- zur Protonenbestrahlung des Krebses
Die Schritte von der Röntgen- zur Protonenbestrahlung des Krebses
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