Hintergrundinformationen zum PSI

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Hintergrund
In einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen dem Kinderspital Zürich und dem
Paul Scherrer Institut werden seit dem Sommer 2004 bei Kleinkindern Anästhesien zur
Protonenbestrahlung durchgeführt.
Die Bestrahlung mittels Protonen ist eine moderne Behandlungsmöglichkeit von kindlichen Hirn- aber
auch anderen soliden Tumoren. Hirntumoren im Kindesalter sind eine relativ häufige Erkrankung und
machen ca. 20-25% der Krebserkrankungen im Kindesalter aus. Sie treten ab Neugeborenenalter auf.
Der erste Schritt der Therapie besteht üblicherweise aus einer möglichst vollständigen Entfernung des
Tumors. Abhängig von der Beschaffenheit des Tumors (Histologie) und der Lokalisation können
zusätzlich Chemotherapie und/oder Bestrahlung notwendig werden.
Die Protonenbestrahlung ist eine schonende Bestrahlungstechnik, bei der die Strahlendosis räumlich
sehr genau auf den Tumor beschränkt werden kann. Dadurch kann an den Tumor angrenzendes
normales Hirngewebe geschont werden. Nebst einer Reduktion von therapiebedingten Spätfolgen kann
so auch das Risiko für die Entstehung von Zweittumoren gesenkt werden.
Für eine erfolgreiche Strahlentherapie mit Protonen im Kopf-Halsbereich sind eine absolute Ruhigstellung
sowie eine täglich reproduzierbare, präzise Positionierung des Kopfes mittels eines Beissblocks oder
einer Kopfmaske erforderlich. Der Beissblock wird bei jedem Patienten einzeln als Abdruck des harten
Gaumens inkl. der oberen Zähne in Intubationsnarkose angefertigt. Der Beissblock wird später mittels
Vakuum, welches über einen kleinen Kanal in die Mitte der Abdruckplatte geleitet wird, am harten
Gaumen des Patienten befestigt.
Durchschnittlich sind etwa 30 Bestrahlungen in einem Zeitraum von fünf bis acht Wochen notwendig.
Eine Behandlung dauert ca. 30 bis 60 Minuten.
Bis 2004 war die Protonenbestrahlung Erwachsenen und kooperativen Kindern ab einem Alter von fünf
Jahren vorbehalten, da kleineren Kindern die Kopflagerung mit einem Beissblock oder mit einer Maske
sowie ein absolutes Stillliegen im Wachzustand nicht zugemutet werden kann bzw. sie dies noch nicht
tolerieren. Durch den Aufbau einer Kinderanästhesie-Einheit am Paul Scherrer Institut in Villigen durch
die Anästhesieabteilung des Kinderspitals Zürich wurde die Protonentherapie von Tumoren auch
Kleinkindern zugänglich gemacht. Bisher konnten bereits mehr als 200 Kleinkinder in Anästhesie am Paul
Scherrer Institut behandelt werden.
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