JANUAR 2014 CHARITÉ UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN KLINIK FÜR UROLOGIE | NEWSLETTER Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, mit diesem Newsletter möchten wir Sie über eine neue Studie der Urologischen Klinik an der Charité (HYbrid Knife in Bladder Cancer Resection Initially Detected by Hexvix based BLUe-Light Enhancement = HYBRID-BLUE) zur en-bloc-Resektion von Harnblasenkarzinomen mittels HybridKnife® (ERBE Elektromedizin, Tübingen) informieren. Bei diesem innovativen Verfahren wird mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum Tumor zuerst das zu entfernende Tumorareal mittels punktueller Koagulation markiert. Anschließend wird mit einem Hochdruckstrahl isotonische Kochsalzlösung submukös unter den Tumor injiziert, um diesen von den darunterliegenden Schichten abzuheben. Danach wird der Tumor mit einer HF-Sonde durch Dissektion in–toto reseziert und zur pathologischen Untersuchung eingeschickt. Bei gastrointestinlen Tumoren konnte für dieses Verfahren im Vergleich zur Abtragung mittels Schlinge sowohl eine präzisere histologische Beurteilbarkeit der Resektate als auch eine niedrigere Lokalrezidivrate nachgewiesen werden. Im Rahnen der HYBRID-BLUE-Studie soll nun erstmals geprüft werden, ob auch Patienten mit Harnblasenkarzinomen von diesen Vorteilen profitieren können. Insgesamt sollen 120 Patienten rekrutiert werden. Die Zielpopulation besteht aus Patienten mit einem endoskopisch resezierbaren, nicht-muskelinvasiven Harnblasentumor, wobei eine oder mehrere Läsionen mittels konventioneller TUR-B nicht en-bloc reseziert werden könnten. Untersucht werden soll primär, ob und in welchem Maße sich eine en-bloc-Resektion mittels HybridKnife® im Vergleich zur TUR-B auf die Rezidivrate nach 12 Monaten auswirkt. Einschlusskriterien • Verdacht auf papilläres, nicht-muskelinvasive Blasenkarzinom (mindestens eine Läsion > 0,5 cm aber nicht mehr als 5 Läsionen). • Lage des Tumors bzw. der Tumore möglichst am Blasenboden (ggf. Übergang Blasenboden / Hinterwand) bzw. an den Seitenwänden. • Nachweis des Tumors durch eines der folgenden Verfahren wie Zystoskopie, Sonographie, Röntgen oder Abnahme einer Blasenzytologie. Ausschlusskriterien • Verdacht auf muskelinvasiven Tumor • Tumoren, die aufgrund ihrer Lage (Blasendach, Vorderwand) nicht mit beiden Techniken reseziert werden könnten • Tumoren, die aufgrund ihrer Größe nicht mehr im Ganzen (unzerteilt) geborgen werden können. • Kürzlich (letzte 6-8 Wochen) erfolgte Instillationstherapie mit Mitomycin oder BCG, • Patienten bei denen eine Sofortinstillation im Anschluss an die TURB durchgeführt werden soll. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns bei der Rekrutierung potentiell geeigneter Patienten unterstützen könnten. Bitte geben Sie unseren Patientenmanagerinnen an den Campi Benjamin-Franklin und Mitte bei der Anmeldung einen kurzen Hinweis (z.B. Vermerk auf dem Anmeldefax: „potentiell geeignet für die HYBRID-BLUE Studie“) ob sich der Patient Ihrer Ansicht nach für die Teilnahme an o.g. Studie eignet und ob Sie mit einem Screening bzw. einem Einschluss in die Studie einverstanden sind. Zusätzlich zur regulären Tumornachsorge inklusive der regelmäßigen zystoskopischen Kontrollen fällt für Sie keine Mehrarbeit an. Bei unkompliziertem Verlauf ist erst nach 12 Monaten eine abschließende Fluoreszenzystoskopie (PDD) am Studienzentrum vorgesehen. Im Anhang an diese mail finden Sie noch einen Fachinfo-Flyer zum HybridKnife®-Verfahren sowie einen Informations-Flyer für Ihre Patienten. Beide Flyer erhalten Sie auch zum download über unsere Internetseite http://urologie.charite.de. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jederzeit auch gerne persönlich zur Verfügung. Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen. Ihr Kurt Miller Direktor der Klinik für Urologie Newsletter 01/2014 Mit freundlich kollegialen Grüßen aus der Charité,