ANLAGESTRATEGIE PRIVATE VERMÖGENSVERWALTUNG 2/4 april 2015 · 2. Quartal Makroökonomische Erkenntnisse Worum geht es beim Währungskrieg wirklich? S.03 AUF EINEN BLICK ∙ Rund um den Erdball haben die meisten Volkswirtschaften mit Deflationsdruck – und den damit verbundenen Wachstumsrisiken – zu kämpfen. Dieser ist auch der Grund für die anhaltenden weltweiten quantitativen Lockerungsmassnahmen. ∙ Ein stärkerer US-Dollar und die resultierende Volatilität an den Devisenmärkten erfordern eine grössere, auf die jeweilige Referenzwährung abgestimmte Differenzierung der Portfolios. Ohne Absicherung geht es nicht mehr. ∙ Den Anlegern der Eurozone werden die Liquiditätsspritzen und die Konjunkturerholung zugutekommen. Diese positiven Aussichten bestätigen uns in unserer Einschätzung, dass riskante Vermögenswerte Cash vorzuziehen sind. ∙ US-Dollar- und Schweizer-Franken-basierte Portfolios erfordern jedoch einen ausgewogeneren Ansatz. Hintergrund hierfür sind das geringere Aufwärtspotenzial des Aktienmarktes. ∙ Die Auslandsschulden und die Rohstoffintensität teilen die Schwellenmärkte in zwei Lager: jene, die geldpolitische Lockerungen verkraften können (Asien), und jene, die das hohe Zinsniveau beibehalten müssen (Russland, Brasilien). Enthält auch Vor einem starken US-Dollar sind nicht alle gleich Vierteljährlich erscheinende Publikation der Private Banking Investment Services von Lombard Odier wichtige hinweise Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. Redaktionsschluss: 1. April 2015 ANLAGESTRATEGIE ES GEHT BEIM WÄHRUNGSKRIEG UM DIE DEFLATION Der Währungskrieg sorgte in den letzten Monaten für hitzige Diskussionen, die oft unbedarft geführt oder durch Panikmacher angeheizt wurden. Schwächen Länder ihre Währung wirklich absichtlich, um sich einen Vorteil an den Exportmärkten zu verschaffen? Aus handelstechnischer Sicht profitieren die beiden Zentralbanken, die ihre geldpolitischen Zügel derzeit am offensivsten lockern – die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ) –, in Wirklichkeit nur wenig davon. In Japan, weil auf die Exporte nur ein kleiner Teil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfällt, und in der Eurozone, weil hauptsächlich innerhalb der Region Handel getrieben wird. Es mag zwar sein, dass eine schwächere Währung den Aussenhandelsbilanzen vieler Länder zugutekommt, doch der Grund für den weltweiten Lockerungszyklus ist ein gänzlich anderer. Um was es wirklich geht, ist die Bekämpfung der Deflation. Denn diese und die damit verbundenen Wachstumsrisiken sind der gemeinsame Feind der meisten Volkswirtschaften rund um den Globus. Eine offenkundige Ausnahme dazu bilden die USA, deren geldpolitischer Kurs sich im Zuge der Vorbereitungen der US-Notenbank (Fed) auf eine Zinsnormalisierung zusehends von jenem anderer wichtiger Zentralbanken abkoppelt und den US-Dollar zu der bestimmenden Variablen macht. Wie lange wird diese Mischung aus Deflationsangst, geldpolitischer Abkoppelung und GreenbackAufwertung voraussichtlich anhalten? Wobei zu sagen ist, dass „Spirale“ das aktuelle makroökonomische Umfeld treffender beschreibt als „Mischung“. Denn es ist der Rückgang der Rohstoffpreise, der die Inflation bremst (siehe Grafik I, Seite 04), was wiederum den globalen Lockerungszyklus befeuert und die USWährung unter Aufwertungsdruck setzt. Und genau dieser Wertzuwachs des Greenback verstärkt den Abwärtstrend der Rohstoffpreise, womit sich die Spirale immer weiter dreht – vielleicht noch für geraume Zeit. Bei der Beurteilung der Deflationsrisiken sollte man sein Augenmerk jedoch nicht auf die Gesamt-, sondern auf die Kerninflation richten, also die Entwicklung der Preise ohne jene für Energie und Lebensmittel. Letztere ist zwar zugegebenermassen niedrig, doch weist bislang noch nichts auf einen Einbruch der Kerninflation in der Eurozone oder den USA hin. Wir sind überzeugt, dass die Kerninflation stabil bleiben wird. In der Eurozone dürften folgende Faktoren die Kernpreisentwicklung stützen: der steigende Privatkonsum (wie die besten Einzelhandelsumsätze seit 2007 Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 zeigen), der schwächere Euro (der über höhere Importpreise als automatischer Preisstabilisator wirkt), der Abschluss eines Grossteils der Lohnanpassungen in den Peripherieländern und eine Veränderung der Liquiditätsbedingungen. In den USA wiederum dürften die Vollbeschäftigung und die Auslastung aller Kapazitäten (siehe Grafik II, Seite 04), die steigenden Wohnkosten (auf die knapp die Hälfte der Messgrösse für die Kerninflation entfällt) in einem Umfeld sinkender Leerstandsraten sowie die Geschlossenheit der Volkswirtschaft (mit einem überaus niedrigen Anteil der Importprodukte am Binnenkonsum – siehe Grafik III, Seite 04) dazu beitragen, den preisdämpfenden Effekt des steigenden US-Dollar und der bevorstehenden Zinserhöhungen zu kompensieren. Tatsächlich ist die Deflation, die die westliche Welt derzeit erlebt, „gutartig“: Sie ist nicht die Folge rückläufiger Nominaleinkommen – einschliesslich Löhnen, Gewinnen und staatlichen Einkünften –, die die Nachfrage dämpfen würden. Die gesunkenen Energiepreise dürften vielmehr letztlich die realen verfügbaren Einkommen in die Höhe treiben, die Ungleichgewichte in den Zahlungsbilanzen reduzieren und gleichzeitig die Zentralbanken in ihrem expansiven Kurs bestärken. Niedrigere Rohstoffpreise sind zwar kein Allheilmittel für die strukturellen Probleme der Weltwirtschaft, doch bewirken sie zum jetzigen Zeitpunkt genau das Richtige: einen positiven exogenen Angebotsschock. Für Anleger, deren Basiswährung nicht der US-Dollar ist, bedeutet die Kombination aus zyklischer Erholung und anhaltend lockerer Geldpolitik, dass sich die Renditejagd noch verstärken wird. Dadurch werden die Aktienmärkte weiter zulegen und die Zinsen noch stärker ins Minus fallen. Aber auch Negativzinsen können nicht unbeschränkt weiter sinken. Es gibt einen Punkt, an dem sie die Sparer zu schmerzen Seite 03/14 ANLAGESTRATEGIE I. Gesamtinflation versus (vs.) Brent-Preis Niedrigere Ölpreise bedeuten eine niedrigere Inflation 10 160 Inflation in China (linke Skala) 8 Brent-Preis, USD/Barrel (rechte Skala) Konsumentenpreisindex (KPI) Korea (linke Skala) 6 140 120 100 4 80 Inflation in der Eurozone (linke Skala) 2 0 Inflation in den USA (linke Skala) -2 60 Inflation in Polen (linke Skala) 40 20 0 -4 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quellen: Datastream, Berechnungen durch Lombard Odier II. Kapazitätsauslastungsgrad in den USA vs. Kern-KPI In Prozent (%) 83 Nahe dem Niveau von 2005 und 2006, fast volle Kapazitätsauslastung, dadurch Begrenzung der Disinflation 81 beginnen und diese sich überlegen, ob sie ihre Bankguthaben in Bargeld umschichten sollen. Weil sie die Profitabilität der Banken und deren Kreditvergabefähigkeit untergraben, können negative Zinsen sich schliesslich auch negativ auf die Wirtschaft auswirken. Es mag zwar merkwürdig klingen – aber zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nach wie vor viele Gründe, in Anleihen mit negativer Verzinsung zu investieren. Die Renditen könnten noch stärker in den negativen Bereich fallen. Die Realrendite könnte im Falle einer steigenden Inflation als attraktiv erachtet werden. Internationale Anleger können damit Währungsaufwertungen neutralisieren. Institute unterliegen regulatorischen Anlageanforderungen. Und Vermögenswerte mit Negativverzinsung sind immer noch attraktiver als Einlagen, deren Zinsen noch stärker im Minus liegen. Daher würde es uns nicht überraschen, wenn das aktuelle Niedrigzinsumfeld, das die Bewertungen riskanterer Vermögenswerte stützt, länger als erwartet vorherrschen würde. Somit behalten wir in Erwartung einer grösseren Volatilität unsere Short-Position in Cash und unsere Long-Positionierung in Finanztiteln bei, insbesondere bei auf Euro lautenden Konten. 3,2 2,7 79 77 2,2 75 1,7 73 71 Kapazitätsauslastungsgrad in den USA (linke Skala) 69 US-Kern-KPI (ohne Nahrungsmittel und Energie) – in % ggü. Vorjahr (Vj.) (rechte Skala) 67 65 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2015 2016 1,2 0,7 0,2 Quellen: Datastream, Berechnungen durch Lombard Odier III. Importanteil am inländischen Privatkonsum In % 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% z wei Sch Seite 04/14 Eu r n ozo e i na A en an US nni Jap rita ssb o r G Quellen: Datastream, Berechnungen durch Lombard Odier Ch Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 PRIVATE VERMÖGENSVERWALTUNG USA NAHENDE ANHEBUNG DER ZINSEN AUF EINEN BLICK · Der Binnenkonsum sollte durch die niedrigeren Benzinpreise, eine abnehmende fiskalische Bremse sowie die positive Arbeitsmarktentwicklung angekurbelt werden und so die rückläufigen Energieinvestitionen und die währungsbedingten Handelseinbussen wettmachen. · Die Stärke des US-Dollar wird das Fed voraussichtlich nicht davon abhalten, ab Juni oder September 2015 die Zinsen anzuheben. · Der Tageszinssatz dürfte 2017 einen Höchststand von zwischen 2% und 2,5% erreichen, was aus historischer Sicht keiner extremen Straffung entspricht. Für die jüngst enttäuschenden US-Konjunkturdaten gibt es neben den ungünstigen Basiseffekten, die im ausnehmend starken Wachstum im 2. und 3. Quartal 2014 begründet liegen, weitere Gründe: den markanten Rückgang der Rohölpreise, der die Energieinvestitionen einbrechen liess, die grosse Kälte an der Ostküste und die eben erst beendeten Streiks, die die Häfen an der Westküste lahmlegten. Auch die sinkenden Ölpreise dürften den Privatkonsum beleben und damit den negativen Effekt der gesunkenen Energieinvestitionen teilweise ausgleichen. In der Vergangenheit dauerte es nach Veränderungen der Benzinpreise jeweils etwa sechs Monate, bis die Privathaushalte ihren Konsum anpassten. Erst wenn sich abzeichnete, dass die niedrigeren Benzinpreise von Dauer sein würden, begannen sie mehr auszugeben. Unter der Annahme, dass die Benzinpreise ungefähr auf den aktuellen Niveaus verharren, ist es also nur eine Frage der Zeit, bis der Realkonsum, unterstützt durch eine abnehmende fiskalische Bremse und die positive Arbeitsmarktentwicklung, an Fahrt gewinnt. Die US-Dollar-Stärke hat gravierendere Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne als auf die Gesamtwirtschaft. Der geringe Exportanteil am US-BIP hat zur Folge, dass ungünstige Währungseffekte ebenfalls durch einen zunehmenden Binnenkonsum wettgemacht werden dürften. Und schliesslich arbeiten die Banken weiter an der Lösung ihrer Probleme und finden zu normaleren Kreditbedingungen zurück. Alles in allem macht die US-Wirtschaft im fünften Jahr ihrer wirtschaftlichen Expansion nach wie vor einen vergleichsweise soliden Eindruck. Die Inflation dürfte weiterhin mehrheitlich unter dem Zielwert des Fed liegen. Zuzuschreiben ist dies dem im historischen Vergleich schwachen Lohnwachstum sowie dem starken US-Dollar und den niedrigen Ölpreisen. Eine im Konjunkturzyklus fortgeschrittene Volkswirtschaft mit nach wie vor verhaltener Inflation: Damit sind die Voraussetzungen für eine Normalisierung der US-Geldpolitik gegeben. Unserer Ansicht nach spielt der Wechselkurs beim Entscheid des Fed, wann die Zinsen zum ersten Mal erhöht werden sollen, keine massgebliche Rolle. Im Rahmen unseres Basisszenarios gehen wir nach wie vor von einer Zinsanhebung im Sommer aus (frühestens im Juni 2015, spätestens im September 2015). Der Tageszinssatz dürfte Ende Jahr bei 75 oder 100 Basispunkte (Bp.) liegen. Auf dem Höhepunkt des Zinszyklus im Jahr 2017 wird er voraussichtlich zwischen 2% und 2,5% erreichen (siehe Grafik IV). Es besteht die Sorge, dass die Volkswirtschaft in eine Art Abwärtsspirale und damit in eine Rezession im Stile des Jahres 1937 geraten könnte, falls das Fed die Zinsen zu rasch anhebt. Allerdings sei daran erinnert, dass das Fed damals den Mindestreservesatz von 13% auf 26% verdoppelt hatte. Die von der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen und ihrem Ausschuss derzeit ins Auge gefasste monetäre Straffung ist weit weniger einschneidend. IV.Fed-Zinserhöhungszyklen... ... sind nie vollständig eskomptiert (Renditen, in %) 6 9 Rendite 2-jähriger Treasuries – Zyklus 1994 (linke Skala) 8 7 6 5 Am kurzen Kurvenende ist mit mehr Volatilität zu rechnen 5 4 Rendite 2-jähriger Treasuries – Zyklus 2004 (rechte Skala) 3 Rendite 2-jähriger Treasuries – Zyklus 2015 (rechte Skala) Fed Fund Rates (Tageszins) – Zyklus 1994 (linke Skala) 4 Fed Fund Rates (Tageszins) – Zyklus 2004 (rechte Skala) 3 Fed Fund Rates (Tageszins) – Zyklus 2015 (Schätzungen von Lombard Odier) (rechte Skala) 2 1 2 0 Quellen: Datastream, Bloomberg, Berechnungen durch Lombard Odier Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 Seite 05/14 ANLAGESTRATEGIE EUROZONE ERHOLUNG STELLT SICH ENDLICH EIN möglicherweise die Befürchtungen Deutschlands etwas zerstreuen. Die letzten Jahre haben klar gezeigt, dass die Länder mit den einschneidendsten Sparmassnahmen am wenigsten gewachsen sind. Wenn in einer Zeit, in der der private Sektor mehr als 5% des BIP spart (was zu rekordhohen Leistungsbilanzüberschüssen führt, siehe Grafik V), von diesen Staaten verlangt wird, dass ihr Defizit unter der Maastrichter Obergrenze von 3% bleiben muss, führt dies logischerweise zu einer Deflation. Diese bleibt aufgrund der nach wie vor bestehenden Überkapazitäten, der in einigen Staaten ausbleibenden Strukturreformen und der niedrigen Ölpreise die grösste Gefahr für die Eurozone (siehe Grafik VI). Bislang gibt es allerdings keinerlei Hinweise darauf, dass die europäischen Verbraucher infolge anhaltend niedriger oder sinkender Preise ihre Käufe aufschieben. Tatsächlich legten die Einzelhandelsumsätze zu, als die Deflation einsetzte, und haben mittlerweile ihren höchsten Stand seit März 2007 erreicht. Natürlich trägt auch die EZB zur Bekämpfung einer Deflation bei, ist sie doch noch auf den Zug der quantitativen Lockerungen (QE) aufgesprungen. Damit verschafft sie den Volkswirtschaften eine Gnadenfrist, um die längerfristigen Reformen umzusetzen, die zur Ankurbelung der Investitionen und zur Verbesserung der Potenzialwachstumsaussichten so dringend erforderlich sind. Eine grosse Gefahr für die Region stellt die nach wie vor verfahrene Situation zwischen der neu gewählten griechischen Regierung und der Troika dar, die das Geschäftsklima trüben und die Erholung zum Erliegen bringen könnte. Wir rechnen damit, dass eine Kompromisslösung gefunden wird, womit Griechenland – für den Moment – in der Eurozone verbleibt. Griechenland stellt kein systemisches Risiko mehr dar: Europa ist in Griechenland finanziell und kommerziell nur marginal engagiert. Was Griechenland braucht, ist ein kräftigeres Wirtschaftswachstum, nicht niedrigere Zinsen. Deshalb muss dem Land ein kleinerer Primärhaushaltsüberschuss zugestanden werden. AUF EINEN BLICK · Hauptsächlich aufgrund der steigenden Konsumausgaben erholt sich die Eurozone endlich. · Eine Verlagerung des Augenmerks von den Finanzhaushalten zu den Leistungsbilanzen wäre willkommen, würde sie doch in den Ländern mit ausreichenden privaten Ersparnissen eine gewisse Lockerung der Fiskaldisziplin ermöglichen. · Mit Griechenland dürfte eine Kompromisslösung gefunden werden und das Land – bis auf Weiteres – somit in der Eurozone verbleiben. Die europäische Wirtschaft wächst zwar nur langsam, hat jedoch die Rezession hinter sich gelassen. Die Kombination aus schwächerem Euro, niedrigeren Ölpreisen, nachlassender fiskalischer Bremse, anziehender Kreditvergabe und Geldmengenwachstum sollte die Region vor einem Rückfall bewahren. Auch die recht solide Zusammensetzung des BIP-Wachstums in der Eurozone beruhigt uns: Sowohl die Investitionen als auch – vor allem – der Privatkonsum tragen dazu bei. So haben insbesondere die Verbraucherausgaben im Zuge der Stabilisierung des Arbeitsmarktes positiv überrascht. Und dies nicht nur in den Peripherieländern. Die von den deutschen Gewerkschaften ausgehandelten Verträge lassen ebenfalls ein weiteres Lohn- und damit Konsumwachstum erwarten. Vor diesem Hintergrund verbessern sich die strukturellen Haushaltssalden allmählich, wodurch weniger zusätzliche Sparmassnahmen erforderlich werden. Im Vorfeld der Wahlen in Spanien hoffen – aber bezweifeln – wir, dass Deutschland eine gewisse Lockerung der Fiskaldisziplin in den Ländern zulassen wird, in denen die privaten Ersparnisse das Haushaltsdefizit übersteigen. Solche Länder vermögen ihr Defizit zu finanzieren. Eine Konzentration auf ihre Leistungsbilanzen wäre für die europäischen Institutionen eine willkommene Abwechslung und könnte V. Leistungsbilanz- und Haushaltssalden VI. Konsumentenpreisindizes Eurozone In % des BIP 10 8 In % ggü. Vj. 5 Leistungsbilanz 4 6 4 3 2 0 Gesamtinflation Eurozone 2 Der Zerfall der Ölpreise trug zu einer niedrigeren Gesamtinflation bei. Die Kerninflation ist zwar auch Offizielles auf einem tiefen Niveau, geht aber Inflationsnicht zurück ziel der EZB -2 1 -4 -6 -8 Haushaltsbilanz -10 e z wei z on Sch Euro Seite 06/14 Maastrichter Kriterien für Staatsschulden d h n n d n n d A al US Japa tannie schlan nk reic panie or tug Italie Irlan enlan h S P ri ut Fr a riec ssb De o G r G Quellen: Datastream, Berechnungen durch Lombard Odier 0 -1 08.2001 Core-KPI (ohne Nahrungsmittel und Energie) der Eurozone 06.2003 04.2005 02.2007 12.2008 10.2010 08.2012 06.2014 Quellen: Datastream, Berechnungen durch Lombard Odier Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 PRIVATE VERMÖGENSVERWALTUNG JAPAN KURZFRISTIG ERFREULICH, LANGFRISTIG NACH WIE VOR SCHWIERIG Erwartungen enttäuscht, welche die letztes Jahr in rascher Folge ergriffenen Lockerungsmassnahmen des Kabinetts von Abe und der BoJ geweckt hatten. Der Privatkonsum und die Unternehmensinvestitionen ziehen nur zögerlich an – weil die aktuelle Wachstumsrate als nicht dauerhaft eingestuft wird. Eine nachvollziehbare Einschätzung, wenn man bedenkt, dass in Japan das (reale) Wachstum des Quartals-BIP in den letzten zwei Jahrzehnten dreissig Mal im negativen Bereich lag. Diese tief sitzende Skepsis in der Wirtschaft ist ein Problem für den BoJ-Vorsitzenden Kuroda, der im Gegensatz zu Premierminister Abe nach wie vor über das Schicksal des Landes und der globalen Anleger gebietet. Das Inflationsziel der BoJ von 2%, insbesondere dessen Fokussierung auf das Haushaltsjahr 2015, ist angesichts der wohlbekannten strukturellen Probleme (z.B. Demografie, starke Regulierung) zu ambitiös (siehe Grafik VIII). Die Zentralbank hat aus Gründen der Glaubwürdigkeit indes ein dringendes Interesse daran, ihren Zielwert innerhalb der versprochenen Frist zu erreichen. Sie dürfte daher das Tempo der Anleihenrückkäufe möglicherweise Mitte Jahr trotz der – wenn auch verhaltenen – zyklischen Erholung erneut beschleunigen. Sollte die Politik der „drei Pfeile“ der Regierung Abe jedoch nicht die gewünschte Wirkung zeigen, wird das mechanische Abspulen des Programms zur Erreichung des Inflationsziels von 2% bei vielen älteren Haushalten und kleinen Unternehmen zu wiederholten Preissteigerungen führen. Irgendwann wird die politische Tragfähigkeit dieser Massnahmen infrage gestellt werden. Eine leichte Deflation war und ist unter dem Strich eine akzeptable Option für pensionierte Wähler, die von einem festen Einkommen abhängen. AUF EINEN BLICK · Die fiskal- und geldpolitischen Lockerungen, die im vergangenen Jahr in rascher Folge vorgenommen wurden, tragen endlich Früchte – obwohl der private Sektor ihnen nach wie vor skeptisch gegenübersteht. · Die BoJ dürfte ihre Anleihenrückkäufe im Laufe dieses Jahres erneut ausweiten, um ihr kurzfristiges Inflationsziel von 2% zu erreichen und ihre Glaubwürdigkeit aufrechtzuerhalten. · Ohne die strukturellen Reformen, die für eine Erhöhung des Potenzialwachstums unabdingbar sind, ist eine solche Inflation politisch nicht haltbar. Nicht nur der Eurozone, auch Japan scheint es etwas besser zu gehen. Zuzuschreiben ist dies der sehr lockeren Geldpolitik und der kürzlich getroffenen Entscheidung der Regierung, die zweite Tranche der Mehrwertsteuererhöhung auf 2017 zu verschieben. Wichtige Konjunkturindikatoren zeigen nach oben, und auch einige mikroökonomische Entwicklungen sind ermutigend. Die bezüglich Vertragswährung sinkenden Exportpreise deuten darauf hin, dass sich die japanischen Exporteure ihren Anteil am Weltmarkt über offensivere Preissenkungen zu sichern suchen. Aufgrund des Rückgangs des realen effektiven Wechselkurses um 30% bewegen sie sich endlich in die richtige Richtung. An der Lohnfront scheint der Aufwärtstrend solide verankert. Zu verdanken ist dies einer kontinuierlichen Verlagerung des Arbeitsmarktgleichgewichts zugunsten der Arbeitnehmer, wie der stärkste jährliche Anstieg der Gehälter (ohne Boni) seit 2000 (siehe Grafik VII) klar zeigt. Bieten diese verhältnismässig positiven wirtschaftlichen Entwicklungen Anlass zu Optimismus und legen damit den Grundstein für weniger geldpolitische Interventionen in der Zukunft? Nach wie vor gibt es keine einfache Antwort auf diese Frage. Eine Erholung mag im Gange sein. Aber ihre Dynamik hat die VII. Gehälter (ohne Boni) in Japan VIII. Median KPI-Prognosen Japan In % ggü. Vj. 3 In % ggü. Vj. 2,5 2 1 KPI 1,5 0 -1 Core-KPI 1,0 -2 Gehälter (ohne Boni) 0,5 -3 -4 01.1995 Preisstabilitätsziel der BoJ 2,0 Stand Januar 2015 08.1997 03.2000 10.2002 05.2005 12.2007 07.2010 02.2013 Die gestrichelte Linie stellt die neusten BloombergKonsensschätzungen (Median) dar 0,0 03.2014 06.2014 Quellen: Bloomberg, Berechnungen durch Lombard Odier Asia Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 09.2014 12.2014 03.2015 06.2015 09.2015 12.2015 Quellen: Bloomberg, Berechnungen durch Lombard Odier Asia Seite 07/14 ANLAGESTRATEGIE SCHWELLENLÄNDER VOR DEM NIEDRIGEN ÖLPREIS UND DEM STARKEN DOLLAR SIND NICHT ALLE GLEICH davon aus, dass diesen anderen Schwellenmärkten eine längere Deflation und finanzielle Turbulenzen bevorstehen. Der jüngste Rückgang der Ölpreise und Wertverlust der Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar verstärkt vielmehr die Divergenzen bezüglich Inflations- und Wachstumsaussichten in den Schwellenmärkten. Ein sehr anschauliches Beispiel liefert die unterschiedliche Entwicklung der BRIC-Staaten: Vor allem Brasilien birgt nach wie vor zahlreiche Risiken. Als rohstofforientierte Volkswirtschaft mit China als bedeutendstem Handelspartner wurde Brasilien von der abnehmenden chinesischen Rohstoffnachfrage hart getroffen. Um den laufenden globalen strukturellen Veränderungen Rechnung zu tragen, bedarf es nun tief greifender wirtschaftlicher Umwälzungen. In den letzten Jahren ist der Anteil des Privat- und Staatsverbrauchs am brasilianischen BIP auf Kosten der Unternehmensinvestitionen gestiegen. Und zwar so weit, dass Mexiko dieses Jahr zum ersten Mal seit über zehn Jahren Brasilien voraussichtlich als grössten lateinamerikanischen Autobauer ablösen wird. Wenig überraschend haben sich die Handels- und Leistungsbilanzdefizite Brasiliens vergrössert, was das Land verwundbarer gemacht hat. Auf sozialer Ebene schliesslich herrscht eine sehr ungerechte Einkommensverteilung, was die Spannungen in einem bereits instabilen politischen Umfeld verstärken könnte. Daran ändert auch die ausnehmend niedrige offizielle Arbeitslosenrate in Brasilien nichts. Die Lage in Russland ist – vielleicht überraschend – weniger besorgniserregend, obgleich die im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt verhängten internationalen Sanktionen und die niedrigen Ölpreise eine erhebliche Gefahr für die Wirtschaft darstellen. Der Rubel hat in der Folge massiv an Wert verloren. In der Folge stieg die Inflation stark an, was trotz der Konjunkturschwäche eine geldpolitische Lockerung verunmöglicht. Kurzfristig ist eine schwere Finanzkrise indes nach wie vor eher unwahrscheinlich. Russland verfügt über beträchtliche Devisenreserven und eine im AUF EINEN BLICK · Die Auslandsschulden und die Rohstoffintensität teilen die Schwellenmärkte in zwei Lager: jene, die geldpolitische Lockerungen verkraften können, und jene, die das Zinsniveau beibehalten müssen. · Besonders besorgniserregend ist die Lage in Brasilien, das eingehender struktureller Reformen bedarf und der Gefahr sozialer Spannungen ausgesetzt ist. · China setzt seinen schwierigen Balanceakt zwischen Wirtschaftsreformen und Vermeidung einer zu harten Landung fort. · Die Einführung eines Inflationsziels in Indien ist ein positiver Schritt, steht dem Land doch ein mehrjähriges Wachstum bevor. Die starke Aufwertung des US-Dollar stellt Schwellenländer mit hohen Auslandsschulden in Fremdwährung oder tief verwurzelten, strukturell bedingten Inflationsproblemen vor enorme Herausforderungen. In Brasilien, Russland, Südafrika und in geringerem Mass auch in der Türkei werden die politischen Entscheidungsträger nicht umhinkommen, auf absehbare Zeit eine restriktive Geldpolitik zu verfolgen. In anderen Bereichen präsentiert sich die Lage erfreulicher: Die Auslandsverschuldung ist niedriger als Ende der 1990er-Jahre (siehe Grafik IX), und in den meisten Staaten, einschliesslich grosser Länder wie Indien, Indonesien oder Mexiko, bietet das Kreditwachstum kaum Anlass zur Sorge. Auch die Reallöhne wachsen nach wie vor relativ stark, was – zusätzlich zu den gesunkenen Rohstoffpreisen – die Binnennachfrage stützt. Überdies ist die Kerninflation relativ stabil geblieben und befindet sich nach wie vor im positiven Bereich. Aus diesem Grund gehen wir nicht IX. Auslandsverschuldung Schwellenländer In % der Devisenreserven 500 Langfristige Auslandsschulden (Fälligkeit >1 Jahr) 450 Kurzfristige Auslandsschulden (Fälligkeit <1 Jahr) 400 350 Höheres Risiko 300 Niedrigeres Risiko 250 200 150 100 50 0 ent A rg inie n Seite 08/14 en Pol Ch ile Tü r kei a Süd frik d n ik sia sien bie ubl slan lay one lum Ma Rus Rep Ko che s i h he c Tsc a Ind I nd ien e sili Bra n o xik Me re Ko a u Per T ha i la n d Ph i lipp i ne n wan Tai Ch i na Quellen: CEIC, Berechnungen durch Lombard Odier Asia Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 PRIVATE VERMÖGENSVERWALTUNG historischen Vergleich niedrige Staatsverschuldung. Die Regierung sollte also die externen Schocks verkraften können. In Indien haben sich die langfristigen Probleme, die dem Land in den letzten Jahren zugesetzt haben, etwas entschärft. Vor allem dank rückläufiger Rohstoffpreise geht die Inflation zurück und ist das Leistungsbilanzdefizit massiv geschrumpft (wozu auch die Verhängung von Goldimportbeschränkungen durch die Regierung beigetragen hat). Namentlich der Disinflationstrend lässt der Reserve Bank of India (RBI) etwas Spielraum für Zinssenkungen, um so die Binnenwirtschaft anzukurbeln. Ende Februar 2015 hat die RBI nach Absprache mit der Regierung erstmals offiziell ein Inflationsziel definiert. Die rechtlichen Diskussionen über das genaue Mandat der RBI und ihres neuen geldpolitischen Ausschusses halten zwar an, doch wurde damit ein willkommener Schritt in die richtige Richtung unternommen. Der Wechsel von einer Politik, die sich vage an verschiedenen Variablen orientiert, zu einem klarer umrissenen Inflationsziel verbessert die Glaubwürdigkeit der Zentralbank – eine unentbehrliche Voraussetzung für ein rasch wachsendes Land, das noch viele Jahre mit Angebotsengpässen kämpfen dürfte. In Asien hat man mit Inflationszielen recht gute Erfahrungen gemacht. Als Beispiel können den Anlegern die Philippinen dienen, die just vor ihrem mehrjährigen Boom Anfang der Nullerjahre dieses Instrument einführten. In China kühlt sich die Wirtschaft eindeutig ab. Die Regierung bewegt sich mit ihrer Wirtschaftspolitik weiterhin auf dünnem Eis: So versucht sie die Wirtschaft neu auf den Konsum und die Binnennachfrage auszurichten und gleichzeitig eine zu abrupte Wachstumsverlangsamung zu vermeiden. Die Jahressitzung des Nationalen Volkskongresses scheint zu bestätigen, dass die Regierung die Reformen vorantreiben und den Anteil der Investitionen an der Wirtschaftsleistung weiter verringern wird. Dafür nimmt sie auch ein schwächeres Wachstum im nächsten Jahr in Kauf. Der People’s Bank of China (PBoC) stehen zahlreiche Möglichkeiten zur geldpolitischen Lockerung offen (siehe Grafik X). Aufgrund von Zielkonflikten sind einschneidende Massnahmen indes unwahrscheinlich. Mit ihrer Politik will sie nicht nur das Wachstum stützen, sondern auch die Finanzstabilität (d.h. einen stabilen Yuan) sicherstellen, eine stetige, moderate Inflation erreichen und die Regierung bei ihrer Neuausrichtung unterstützen. Weitere Wachstumsrisiken bergen für China nach wie vor das Schattenbankensystem (Treuhandkredite und Kredite über Dritte; d.h. von Unternehmen an Unternehmen gewährte Kredite, bei denen eine Bank als Intermediärin fungiert) X. Leitzinsen in China Lockerung der Geldpolitik zur Wachstumsankurbelung (Zinsen in %) und der Immobilienmarkt. Alles in allem dürfte die PBoC auf eine starke Währungsabwertung verzichten, im Verlauf des Jahres die Zinsen und den Mindestreservesatz jedoch weiter senken. Das Wachstum wird sich letztlich stabilisieren und die Fiskalpolitik damit der PBoC einen Teil der Bürde abnehmen. 8 1-Jahres-Leitzins China 7 6 5 4 3 2 1-Jahres-Einlagenzins China 1 0 1-Jahres-Leitzins real -1 -2 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quellen: Bloomberg, Datastream, Berechnungen durch Lombard Odier Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 Seite 09/14 ANLAGESTRATEGIE ASSET ALLOCATION LONG-POSITIONEN IN FINANZWERTEN, SORGFÄLTIGE WÄHRUNGSABSICHERUNG AUF EINEN BLICK · Die unterschiedlichen geldpolitischen Kurse, die US-DollarStärke und die daraus resultierende Volatilität an den Devisenmärkten erfordern eine grössere, auf die jeweilige Referenzwährung abgestimmte Differenzierung der Portfolios. Ohne Absicherung geht es nicht mehr. · Den Anlegern der Eurozone werden die Liquiditätsspritzen und die Konjunkturerholung zugutekommen. Diese positiven Aussichten bestätigen uns in unserer Einschätzung, dass riskante Vermögenswerte Cash vorzuziehen sind. · US-Dollar- und Schweizer-Franken-basierte Portfolios erfordern jedoch einen ausgewogeneren Ansatz. Hintergrund hierfür sind das geringere Aufwärtspotenzial des Aktienmarktes. Am Anfang dieser Publikation erwähnten wir kurz einen Aufwärtstrend, von dem die Konjunktur und die Finanzwerte profitieren und dem die niedrigen Ölpreise und die weltweit expansive Geldpolitik (mit Ausnahme der USA) zugrunde liegen. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum die Rohölpreise eingebrochen sind. Hierzu gehören die erhöhte Schiefergasproduktion, die stark schwankenden Exporte Libyens und die Weigerung Saudi-Arabiens, anderer Staaten der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) sowie von Nicht-OPEC-Staaten, ihre Produktion zu kürzen. Zwar bräuchten alle eine Produktionskürzung, doch will niemand derjenige sein, der die Produktion wirklich reduziert. Denn die Cashflow-Generierung ist zur Bedienung der Zahlungsverpflichtungen unabdingbar. Ausserdem wird aus strategischer Sicht mit einer Verringerung der eigenen Produktion jene der Wettbewerber subventioniert. Die Ölproduzenten werden – wenn auch widerwillig und selektiv – schliesslich Produktionsstätten schliessen. Da die US-Lagerbestände nach wie vor auf Rekordniveaus sind und der Iran nach Abschluss des Atomabkommens wieder an die Exportmärkte zurückkehren dürfte, erwarten wir in den nächsten Monaten ein Szenario mit weiterhin stark schwankenden Ölpreisen. Danach dürften sie langsam die Talsohle erreichen und sich während einiger Jahre auf Niveaus stabilisieren, die deutlich unter dem Durchschnitt des letzten Jahrzehnts liegen. Die Ölpreiskurse dürfte sich demzufolge verflachen (siehe Grafik XI). Dies dürfte die Wirtschaftsakteure zu einer Revision ihrer Ölpreisprognosen veranlassen, was wiederum einen bedeutenden Vermögenstransfer von den Energieproduzenten zu den Verbrauchern bewirken wird. Dies muss sich jedoch erst noch im Privatkonsum niederschlagen. Am stärksten zu spüren war der Einbruch der Rohölpreise bislang auf der Produzentenseite, wo im Energiesektor die Credit Spreads und Gewinne stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. In geldpolitischer Hinsicht ist eine Abkoppelung zwischen dem Fed und der EZB zu beobachten: Während das Fed – ungeachtet seiner verständlicherweise zurückhaltenden Kommunikation – zu einer monetären Straffung entschlossen ist, hat die EZB doch noch ihr langersehntes, umfassendes QE-Programm lanciert. Infolge dieser Abkoppelung ist der US-Dollar gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit 12 Jahren geklettert (siehe Grafik XII, Seite 11). Diese erhebliche Wechselkursverschiebung betrifft nicht nur die beiden direkt involvierten Regionen, sondern auch die Volkswirtschaften, zu denen Handels- oder Wechselkursbeziehungen bestehen. Wir spielen damit natürlich auf die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank an, die Kursuntergrenze zum Euro aufzugeben, aber auch auf Dänemark und Schweden, deren Notenbanken ebenfalls Negativzinsen eingeführt haben. Allen drei Ländern ist gemeinsam, dass ihre Politik der (offiziellen oder inoffiziellen) Anbindung ihrer Währung an den Euro angesichts der beherzten QE der EZB unter Druck geraten ist. Aber auch die Länder mit US-Dollar-Anbindung ächzen unter dem Missverhältnis XI. Markterwartungen bezüglich Ölpreisen möglicherweise zu optimistisch Ölpreis-Futures-Kurven, das neue Ölpreisparadigma, sind noch nicht in den Marlterwartungen enthalten 80 USD/Barrel 75 70 Brent 65 60 55 WTI (West Texas Intermediate) 50 45 04.2015 08.2015 12.2015 04.2016 08.2016 12.2016 04.2017 08.2017 12.2017 04.2018 08.2018 12.2018 04.2019 08.2019 12.2019 04.2020 08.2020 12.2020 04.2021 Quelle: Bloomberg Seite 10/14 Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 PRIVATE VERMÖGENSVERWALTUNG zwischen ihrer (nun starken) Währung und ihrem (schwachen) Konjunkturumfeld. China ist so ein Fall: Die Aufwertung des Yuan gegenüber den Währungen seiner wichtigsten Nicht-USHandelspartner (+14% seit Juli 2014) hat sicherlich zur Konjunkturverlangsamung beigetragen. Währungstrends spielen heute eine wesentliche Rolle bei Anlageentscheidungen für internationale Portfolios. Wir raten derzeit, alle Wechselkursrisiken in US-Dollar-Portfolios abzusichern. Schweizer-Franken-basierte Investoren sollten ihr Euro- bzw. ihr US-Dollar-Engagement vollumfänglich absichern, sobald der EUR/ CHF-Kurs 1.10 erreicht. Wenn sich der USD/CHF-Kurs der Parität nähert, sollte eine Teilabsicherung erwogen werden. Euro-basierte Anleger sind im gegenwärtigen Umfeld im Vorteil, dürfte doch die Einheitswährung über die nächsten Monate auf breiter Front weiter schwächeln. XII. US-Dollar auf 12-Jahres-Höchststand gegenüber Euro EUR/USD 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 1976 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2012 ANLAGEN IN DEN INDUSTRIELÄNDERN In Anbetracht der Absicherungskosten kommt der Referenzwährung eines Portfolios mittlerweile höchste Bedeutung zu, wenn die „optimale“ Vermögensallokation neu beurteilt werden muss. In einem Multi-Asset-Portfolio hängt insbesondere die Attraktivität von Aktien stark vom Standort des Anlegers ab. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Märkte der Eurozone – in Lokalwährung – ihre US-Pendants um mehr als 15% übertroffen (siehe Grafik XIII). Unseres Erachtens werden sich die Aktien der Eurozone weiterhin überdurchschnittlich entwickeln. Die Gründe dafür liegen in der langersehnten binnenwirtschaftlichen Erholung und der Unterstützung des Exportsektors durch die schwache Währung. Auch die infolge des QE-Programms der EZB steigenden Bewertungen sprechen für europäische Dividendenpapiere. Das Aufwärtspotenzial des Schweizer und des US-amerikanischen Marktes scheint eher begrenzt: Die Bewertungen sind im historischen Vergleich hoch und die starken Währungen drücken auf die Unternehmensgewinne. Hinzu kommen mögliche Volatilitätsausschläge im Zusammenhang mit den bevorstehenden Zinsanhebungen des Fed. Wir empfehlen daher, sowohl taktische Absicherungen als auch andere Ertragsquellen in Erwägung zu ziehen. Schweizer Fonds, die in Mietimmobilien investieren, bieten Schweizer-Franken-Anlegern eine interessante Alternative zu Aktien. US-Dollar-basierte Anleger sollten Investments in Hedge Funds (Equity Long/Short und Global Macro) prüfen. An den Anleihenmärkten stellen sich für die Anleger vor allem die folgenden beiden Fragen: Was ist angesichts der Negativzinsen für Cash (in der Eurozone, Schweiz, Dänemark und Schweden) vorzukehren? Und in welche Vermögenswerte soll die wachsende Zahl von europäischen Anleihen mit negativer Verzinsung (siehe Grafik XIV) umgeschichtet werden? Klares Ziel der Zentralbanken ist, dass die Anleger ihr Cash in riskantere Anlageklassen investieren. Die Erfahrung in Dänemark (wo die Negativzinsen zuerst eingeführt wurden) zeigt indes, dass Asset-Allocation-Entscheidungen, die von Privathaushalten, Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen getroffen werden, nicht wirklich den Aktien zugutekamen. Im Gegenteil: Diese Anleger kauften Anleihen zu! Von der Renditejagd werden in Anbetracht der sich verbessernden Kreditkonditionen fraglos die europäischen Unternehmensanleihen profitieren. Eine Umschichtung in höher verzinsliche ausländische Anleihen ist auch Teil unseres Basisszenarios. Dabei sind US-Staatsanleihen eine logische Alternative (siehe Grafik XV, Seite 12), selbst wenn die Absicherungskosten und die jüngste Währungsvolatilität auf einige europäische Anleger, die Restriktionen unterliegen, abschreckend wirken mögen. Die Renditen der US-Treasuries dürften angesichts Quelle: Datastream XIII. Outperformance der europäischen Märkte gegenüber ihren US-Pendants Eurostoxx minus Performance S&P 500 20 % 15 10 5 0 -5 -10 Eurostoxx - 3-MonatsRendite S&P 500 -15 -20 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Bloomberg XIV. Negative Renditen an den europäischen Anleihemärkten Renditekurven, Stand Ende März 2015 1,5 % 1,0 Frankreich 0,5 0,0 Deutschland -0,5 Schweiz -1,0 1J. 2J. 3J. 5J. 7J. 10J. 20J. 30J. Quelle: Datastream Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 Seite 11/14 ANLAGESTRATEGIE XV. Spreads ggü. deutsche Bundesanleihen der bremsend wirkenden europäischen Renditen, der rekordhohen globalen Liquidität, des geringeren US-Potenzialwachstums und der Kommunikationsanstrengungen der Fed-Vorsitzenden nur beschränkt steigen. US-Staatsanleihen sind also einen Gedanken wert, während Cash und globale Regierungsanleihen insgesamt untergewichtet werden sollten. Bei einem beschleunigten Vorgehen des Fed könnte Cash für US-Dollar-basierte Anleger zu einer Option werden. In Bp. 900 800 Portugal Italien 700 600 500 WIE SIEHT ES IN DEN EMERGING MARKETS AUS? 400 300 200 Spanien Frankreich 100 0 -100 USA -200 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Quellen: Datastream, Berechnungen durch Lombard Odier XVI. US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating sind attraktiv Rendite auf Verfall 10 % 9 8 7 USD 6 5 4 EUR 3 2 1 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quellen: Datastream, Merrill Lynch Im Anleihenuniversum der Emerging Markets erfordern wiederum Währungsüberlegungen einen differenzierten Ansatz. Der Carry auf Schwellenländeranleihen in Lokalwährung beispielsweise reicht unserer Meinung nach aus, um solche Titel in Euro- oder SchweizerFranken-basierte Portfolios aufzunehmen. Für US-Dollar-Anleger ist diese Anlageklasse deutlich weniger attraktiv, denn das Zinsgefälle zwischen den Schwellenländern und den USA schwindet und die Aufwertung des Greenback dürfte auf die Renditen drücken. Wir raten ihnen daher, in US-Unternehmensanleihen umzuschichten, deren Renditen wir derzeit als attraktiv erachten (siehe Grafik XVI). Allerdings bevorzugen wir dabei Papiere mit Investment-GradeRating. Dem US-High-Yield-Segment gegenüber ist Vorsicht angebracht: Zum einen ist der Energiesektor übergewichtet, zum andern könnte es zu Volatilitätsausschlägen kommen, wenn das Fed die Zinsen anzuheben beginnt. Eine Umschichtung in heruntergestufte Schwellenländeraktien schliesslich mag angesichts der verschärften Renditejagd verführerisch sein, doch scheint es uns für ein bedeutendes Engagement in dieser Anlageklasse noch zu früh (siehe Grafik XVII). Rohstofffirmen sind in den Emerging-Markets-Indizes relativ stark vertreten. Aufgrund der niedrigen Ölpreise dürften ihre Gewinne insgesamt unter Druck geraten, weshalb eine selektive Titelauswahl entscheidend ist. Nach wie vor favorisieren wir Erdöl verbrauchende Länder und/oder Sektoren innerhalb von Emerging Markets, namentlich in Asien. Denn an den für die Verbraucher günstigen Rahmenbedingungen dürfte sich in nächster Zeit nichts ändern. Allerdings ist zu beachten, dass sich Ölpreise, die länger als erwartet auf einem niedrigeren Niveau verharren, letztlich auf die Haushaltslage bestimmter Länder auswirken könnten. Engagements in Russland, Venezuela und Brasilien müssen sehr aufmerksam beobachtet werden. XVII.Aktienbewertungen Schwellenmärkte vs. USA und Eurozone Kurs-Gewinn-Verhältnis 30 USA Eurozone 25 20 15 10 Emerging Markets 5 0 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Quellen: Datastream, MSCI Seite 12/14 Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise am Ende des Dokuments. lombard odier · anlagestrategie – private vermögensverwaltung · 2. quartal 2015 WICHTIGE HINWEISE – ALLGEMEIN Das vorliegende Dokument wurde von Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend „Lombard Odier“) erarbeitet. Es ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet es sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre. Dieses Dokument wird ausschliesslich zu Informationszwecken ausgehändigt und stellt weder ein Angebot noch eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Es gibt die Einschätzungen der Lombard Odier Gruppe zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung wieder. Die darin enthaltenen Meinungen werden ohne Berücksichtigung der Umstände, Ziele oder Bedürfnisse der einzelnen Anleger abgegeben. Es wird keine Gewähr dafür übernommen, dass eine bestimmte Anlage oder Strategie für die Umstände des jeweiligen Anlegers angemessen oder zweckmässig ist oder dass eine bestimmte Anlage oder Strategie eine persönliche Empfehlung für den jeweiligen Anleger darstellt. Jeder Anleger hat seine Entscheidungen bezüglich der im vorliegenden Dokument erwähnten Wertpapiere oder Finanzinstrumente auf Grundlage seines eigenen Urteilsvermögens zu treffen. Bevor er eine Transaktion tätigt, sollte jeder Anleger die Angemessenheit der betreffenden Investition unter Berücksichtigung seiner speziellen Umstände prüfen und gegebenenfalls bei einem unabhängigen Fachberater Informationen über die damit zusammenhängenden Risiken sowie die etwaigen rechtlichen, regulatorischen, kreditspezifischen, steuerlichen und buchhalterischen Auswirkungen einholen.Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Analysen basieren auf Quellen, die wir als verlässlich erachten. Lombard Odier leistet jedoch keine Gewähr für deren Aktualität, Genauigkeit oder Vollständigkeit und haftet nicht für irgendwelchen Schaden oder Verlust, der aus der Verwendung dieses Dokuments entsteht. Sämtliche Informationen, Meinungen und Preisangaben können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Gewähr für laufende oder zukünftige Ergebnisse und der Anleger erhält unter Umständen den investierten Betrag nicht vollständig zurück. Der Wert einer Anlage, die auf eine andere Währung als die Basiswährung eines Portfolios lautet, unterliegt dem Wechselkursrisiko. Wechselkurse können schwanken und den Wert einer Anlage mindern, sobald diese realisiert und zurück in die Basiswährung des Anlegers gewechselt wird. Die Liquidität einer Anlage ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Für gewisse Produkte gibt es unter Umständen keinen gut etablierten Sekundärmarkt. Unter extremen Marktbedingungen kann es zudem schwierig sein, deren Wert zu bestimmen. Die Folge sind Preisschwankungen sowie Schwierigkeiten bei der Erzielung eines bestimmten Preises zum Verkauf der Anlage. Schweiz: Dieses Dokument wurde für den Gebrauch in der Schweiz durch Bank Lombard Odier & Co AG, Genf, genehmigt. Bank Lombard Odier & Co AG, Genf, ist ein Bankinstitut, das der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) untersteht und von ihr zugelassen ist. USA: Weder das vorliegende Dokument noch Kopien davon dürfen in die USA versandt, dorthin mitgenommen, dort verteilt oder an US-Personen abgegeben werden. Grossbritannien: Die britischen Vorschriften für den Schutz von Kleinanlegern in Grossbritannien sowie der Anspruch auf Entschädigungsleistungen im Rahmen des Financial Services Compensation Scheme gelten nicht für Anlagen oder Dienstleistungen, die von einer ausländischen Person („overseas person“) bereitgestellt bzw. erbracht werden. Dieses Material wurde für den Gebrauch in Grossbritannien durch Lombard Odier (Europe) S.A. UK Branch, Queensberry House, 3 Old Burlington Street, London W1S 3AB, genehmigt. Die Bank ist in Luxemburg durch die CSSF und im Vereinigten Königreich durch die Prudential Regulation Authority und die Financial Conduct Authority 25 The North Colonnade, Canary Wharf, London E14 5HS, zugelassen und untersteht deren Aufsicht. Registrierung in Luxemburg unter der Nummer B169907. Lombard Odier (Europe) S.A. UK Branch bietet keine Steuerberatung an. Das vorliegende Dokument darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung von Lombard Odier weder ganz noch auszugsweise reproduziert, übertragen, abgeändert oder zu öffentlichen oder kommerziellen Zwecken verwendet werden. © 2015 Bank Lombard Odier & Co AG – Alle Rechte vorbehalten. SCHWEIZ MADRID Lombard Odier (Europe) S.A. · Sucursal en España Paseo de la Castellana 66 · 28046 Madrid · España Kreditinstitut unter der Aufsicht der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF), Banco de España und der Commisión Nacional del Mercado de Valores (CNMV). E-Mail: [email protected] Lombard Odier & Cie Gestión (España) S.G.I.I.C. S.A.U. Paseo de la Castellana 66 · 28046 Madrid · España Verwaltungsgesellschaft unter der Aufsicht der Comisión Nacional del Mercado de Valores (CNMV). E-Mail: [email protected] GENF Bank Lombard Odier & Co AG Rue de la Corraterie 11 · 1204 Genève · Suisse Privatbank unter der Aufsicht der FINMA. E-Mail: [email protected] Lombard Odier Asset Management (Switzerland) SA Avenue des Morgines 6 · 1213 Petit-Lancy · Suisse Verwaltungsgesellschaft unter der Aufsicht der FINMA. E-Mail: [email protected] FREIBURG Banque Lombard Odier & Cie SA · Bureau de Fribourg Rue de la Banque 3 · 1700 Fribourg · Suisse E-Mail: [email protected] MOSKAU Bank Lombard Odier & Co Ltd · Representative Office Moscow 82 Sadovnicheskaya Street · 115 035 Moscow · Russian Federation E-Mail: [email protected] LAUSANNE Bank Lombard Odier & Co AG Place St-François 11 · 1003 Lausanne · Suisse E-Mail: [email protected] PARIS Lombard Odier (Europe) S.A. · Succursale en France 8, rue Royale · 75008 Paris · France RCS PARIS B 803 905 157. Kreditinstitut nach luxemburgischem Recht, das der Aufsicht der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) untersteht – Gewerbegenehmigung Nr. 23/12. Registrierung in Luxemburg unter der Nummer B169 907. Vom Commissariat aux Assurances (CAA) unter der Nr. 2014 CM002 zugelassener Versicherungsvermittler. Die Eintragung beim Commissariat aux Assurances kann unter www.orias.fr überprüft werden. 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Luxembourg · Belgium branch Avenue Louise 81 · Box 12 · 1050 Brussels · Belgium Kreditinstitut unter der Aufsicht der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF), der Banque nationale de Belgique (BNB) und der Financial Services and Markets Authority (FSMA). E-Mail: [email protected] GIBRALTAR Lombard Odier & Cie (Gibraltar) Limited Suite 921 Europort · P.O. Box 407 · Gibraltar Bank unter der Aufsicht der Gibraltar Financial Services Commission (FSC). E-Mail: [email protected] LONDON Lombard Odier (Europe) S.A. · UK Branch Queensberry House · 3 Old Burlington Street · London W1S 3AB · United Kingdom Die Bank ist in Luxemburg durch die CSSF und im Vereinigten Königreich durch die Prudential Regulation Authority und die Financial Conduct Authority zugelassen und untersteht deren Aufsicht. Registrierung in Luxemburg unter der Nummer B169 907. 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