Einführung in die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

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Einführung in die tiefenpsychologisch
fundierte Psychotherapie
1
Johannes Kruse
Einleitung
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
der Justus Liebig Universität
PD Dr. Wolfgang Wöller
Rheinklinik Bad Honnef
Vortrags- und Autoreninformation
Diagnostisches Grundmodell
Gesamtübersicht
1
Grundlagen
g und Begrifflichkeit
g
der tiefenpsychologisch
p y
g
fundierte Psychotherapie
2
Diagnostik in der tiefenpsychologisch fundierten
Psychotherapie
3
Interventionsmöglichkeiten bei Konfliktpathologien
4
Interventionsmöglichkeiten bei somatoformen Störungen
5
Interventionsmöglichkeiten bei schweren
Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgeerkrankungen
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 3
Persönlichkeit des Patienten
Konfliktmodell
Auslösende Situation
Strukturmodell
Traumamodell
Symptomatik
Aufrechterhaltung/Chronifizierung
Seite 2
Vortrags- und Autoreninformation
Diagnostik
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Seite 4
Intersystemische Konfliktkonstellationen
Therapie-Modelle
Therapiemodell „Bewusstmachung unbewusster Konflikte“
Therapiemodell „Nachentwicklung von Ich-Funktionen“
• Wünsche/Impulse stehen im
Konflikt mit der äußeren Realität
(interpersoneller Konflikt)
Normen
(Über-Ich)
• Wünsche/Impulse stehen im
Konflikt mit eigenen Normen
(Über-Ich-Es-Konflikt)
Therapiemodell „Traumasynthese durch
Traumakonfrontation“
• Verbote
Ideal Forderungen
• Ich
Ich-Ideal-Forderungen
Ich
Wünsche/
Impulse
(Es)
Äußere
Realität
• Normen stehen im Konflikt mit der
äußeren Realität
Seite 5
Vortrags- und Autoreninformation
Aufgabe der tiefenpsychologisch fundierten
Psychotherapie bei Konfliktpathologien
Aktuelle Symptomatik
Vortrags- und Autoreninformation
Intrasystemische Konfliktkonstellationen
• Aspekte der eigenen
N
Normenwelt
lt stehen
t h
miteinander im Konflikt
(intrasystemischer Konflikt),
Normen
(Über-Ich)
• z.B. Über-Ich-Ich-Ideal-Konflikt:
„Scham-Schuld-Dilemmata“
Unbewusster
Konflikt
Auslösende Situation
Seite 7
Vortrags- und Autoreninformation
• Wü
Wünsche/Impulse
h /I
l stehen
t h
miteinander im Konflikt
(Ambivalenzkonflikt)
Aktuelle Beziehungen
Seite 6
Vortrags- und Autoreninformation
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Ich
Äußere
Realität
Wünsche/
Impulse
((Es))
Seite 8
Aktuelle pathogene Konflikte
Systematik pathogener Konflikte
• bewusste Konflikte
Aktueller Konflikt
- intrapsychisch
- interpersonell
 Modell des ich-strukturellen Defizits
intrapsychisch
• unbewusste intrapsychische Konflikte
interpersonell
 Modell des unbewussten Konflikts
bewusst
unbewusst
Seite 9
Vortrags- und Autoreninformation
Vortrags- und Autoreninformation
Konflikttypen nach OPD-II
(Konfliktbereitschaften als Lebensthemen)
Seite 11
Konfliktmodell
•
• Abhängigkeit vs
vs. Autonomie
Psychodynamische, dysfunktionale Konflikte lassen sich kennzeichnen
als
• unbewusste,
• Unterwerfung vs. Kontrolle
• lebensgeschichtlich in den frühen Interaktionen erworbene,
• Versorgung vs. Autarkie
• festgelegte Erlebens- und Verhaltensmuster in Beziehungen,
• Selbstwertkonflikte
• die nicht durch Willensanstrengungen überwunden werden können.
• Schuldkonflikte
• Sie sind charakterisiert durch dysfunktionale Entweder-oder-Lösungen
• sowie häufig durch einen Leitaffekt.
• ödipal-sexuelle Konflikte
• Identitätskonflikte
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 10
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 12
Modell des unbewussten Konflikts
Der therapeutische Umgang mit Konflikten
• Bewusste Konflikte
Persönlichkeit mit ungelösten,
aber verdrängten infantilen Konflikten
↓
auslösende Situation
↓
Regression
↓
Aktualisierung eines infantilen Konflikts (Wunsch/Abwehr)
↓
Inkomplette Abwehr des Konflikts: Affekte, insbes. Angst
↓
Symptomatik
•
• Entwicklung der defizitären Ich-Funktionen
• Unbewusste Konflikte
• durch Abwehranalyse (Klärung, Konfrontation,
Deutung)) bewusst machen
• ggf. Unterstützung bei der emotionalen Verarbeitung
Seite 13
Vortrags- und Autoreninformation
•
• durch Klärung darstellen
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 15
reifere („neurotische“) AM (vorw. bei Konfliktpathologien)
•
Verdrängung
g g
•
reifere Formen der Verleugnung
•
Isolierung
•
Reaktionsbildung
•
Intellektualisierung
•
Ungeschehenmachen
2
Arbeit mit dem Therapiemodell
unreife AM ( ich-strukt. Störungen oder in regressiven Zuständen)
•
Spaltung
•
primitive Idealisierung
•
Entwertung
•
projektive Identifizierung
•
primitive Verleugnung
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 14
„„Bewusstmachung
g unbewusster Konflikte“
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 16
Therapiemodell „Bewusstmachung unbewusster
Konflikte“
Diagnostische Klärung
Sicherheit und Halt in der therapeutischen Beziehung
• Strukturdiagnostik:
↓
- Relevante Ich-Funktionsdefizite?
Erfassung von auslösender Situation und aktuellen Beziehungen
- Unreife Abwehrmechanismen mit verzerrter
Realitätswahrnehmung?
↓
Affekte als Tor zum unbewussten Konflikt
- (Selbst-)schädigende Beziehungsmuster?
↓
Abwehranalyse
↓
• Psychodynamische Hypothese
Darstellung des Konflikts
- Konfliktbereitschaft als Lebensthema?
↓
Zurückweisung der infantilen Wunschkomponente
Seite 17
Vortrags- und Autoreninformation
Konflikttypen nach OPD-II
(Konfliktbereitschaften als Lebensthemen)
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 19
1. Schritt: Therapeutische Arbeitsbeziehung
• Abhängigkeit vs
vs. Autonomie
• Unterwerfung vs. Kontrolle
• Atmosphäre von Sicherheit und Wohlbefinden
geben.
• Versorgung vs. Autarkie
• Orientierung und Kontrollbedürfnis beachten
• Selbstwertkonflikte
• Bindungsbedürfnis des Patienten beachten
• Schuldkonflikte
- Aufmerksamkeit,, nonverbales Verhalten,,
Blickkontakt etc.
• ödipal-sexuelle Konflikte
• Identitätskonflikte
Vortrags- und Autoreninformation
• aktuelle emotionale Befindlichkeit des
Patienten erfassen und verbalisieren
Seite 18
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 20
1. Schritt: Therapeutische Arbeitsbeziehung
Therapeutischen Arbeitsbeziehung
• Kontrolle der Gegenübertragung
• Erläuterungen und Erklärungen geben
• Skepsis und Ängste des Patienten aufgreifen
• keine Konfrontation mit problematischen und
unbewussten Aspekten des Erlebens und
Verhaltens
- Distanz zum Gegenübertragungsaffekt
- Verständnis der aktuellen
Regulationsbedürfnisse: Sicherheit/Kontrolle –
Selbstwertschutz
• Verständnis des aktuellen Konflikts
- in der therapeutischen Beziehung
• Wertschätzen und Ressourcenperspektive
Einnehmen
- in den interpersonellen Beziehungen
- vor dem Hintergrund ich-struktureller
Regulationsprobleme
Seite 21
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 23
2. Schritt: Erfassung von auslösender Situation
und aktuellen Beziehungen Hier-und-Jetzt
Therapeutische Arbeitsbeziehung
• nonverbale Signale des Patienten aufnehmen
• Sprechaktivität und Redeweise auf den
Patienten abstimmen
• zur konkreten Schilderung von
Beziehungsepisoden anregen
• symptomauslösende Bedingungen fragen
• sich dem Patienten gegenüber natürlich
verhalten
• zu Vermutungen und Phantasien anregen
• Angaben
g
des Patienten vorsichtig
g hinterfragen
g
• auff direkte Fragen des Patienten eingehen,
Beantwortung reflektieren
Vortrags- und Autoreninformation
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 22
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 24
3. Schritt:
Affekte als Tor zu unbewussten Konflikt
Vorgehen bei der Abwehranalyse
• Schutzfunktion der Abwehr akzeptieren, Nachteile
müssen überwiegen.
überwiegen
• Auf affektiv bedeutsame Aspekte achten
• Affekte spiegeln und klarifizieren
• Hypothese über die Art der abzuwehrenden Affekte und
Wünsche bzw. Impulse formulieren
• Affekterleben ggf. intensivieren
• Kontext der Affektentstehung explorieren
• Affekte mit konflikthaften Objektbeziehungen
verknüpfen
• Abwehrformen und Abgewehrtes (Wünsche
(Wünsche, Impulse
usw.) identifizieren und miteinander verknüpfen
• Nach Möglichkeit die Patienten bei ihrer Arbeit begleiten
Seite 25
Vortrags- und Autoreninformation
4. Schritt: Abwehranalyse
•
•
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 27
Klären (Klarifizieren)
reifere („neurotische“) AM (vorw. bei Konfliktpathologien)
•
Verdrängung
g g
•
reifere Formen der Verleugnung
•
Isolierung
•
Reaktionsbildung
•
Intellektualisierung
•
Ungeschehenmachen
• das Material so ordnen, dass eine
nachvollziehbare Abfolge des Erlebens und
Verhaltens entsteht
unreife AM ( ich-strukt. Störungen oder in regressiven Zuständen)
•
Spaltung
•
primitive Idealisierung
•
Entwertung
•
projektive Identifizierung
•
primitive Verleugnung
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 26
• das subjektive Verständnis und die eigene
Deutung der Zusammenhänge erfassen
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 28
Verleugnung
hier: der libidinösen Wünsche/Impulse
Konfrontieren
• den Patienten mit widersprüchlichen und konflikthaften
Aspekten
p
des von ihm eingebrachten
g
Materials vertraut
machen
• Klärung
g
• ihn auf Aspekte seines Erlebens, Denkens und
Verhaltens hinzuweisen
• die ihm nicht bewusst, aber bewusstseinsfähig (vorbewusst) sind
• die sich aber aus seinen Verhaltensweisen oder aus anderen
Einfällen erschließen lassen
• die im Widerspruch zu seinen verbalen Ausführungen stehen
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 29
• Schildern Sie mir bitte genau, wie die Begegnung
mit Herrn K. ablaufen.
• Wie erleben Sie ihn?
• Was empfinden Sie selbst?
• Wie reagieren Sie auf ihn?
• Wenn er … sagt,
sagt was bedeutet das für Sie?
• Wie verstehen Sie das?
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 31
Verleugnung
hier: der libidinösen Wünsche/Impulse
Deuten
• das manifeste Erleben und Verhalten des
Patienten mit unbewussten Motiven,
Wünschen und Gefühlen in Zusammenhang
bringen
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 30
• Konfrontation
• Sie sagen immer wieder,
wieder dass Herr K.
K ihnen „völlig
völlig
egal“ ist. Auf der anderen Seite haben Sie berichtet,
wie Sie sich durch ihn verletzt gefühlt haben. Und
dann gab es Momente, in denen Sie ihn auch
sympathisch fanden. Ich würde das gerne besser
verstehen.
• Ich habe den Eindruck, dass Sie mit ziemlich
widersprüchlichen
id
ü hli h G
Gefühlen
fühl auff H
Herrn K
K. reagieren,
i
mal mit heftigen negativen Gefühlen, aber manchmal
sind die Gefühle auch nicht so negativ. Was meinen
Sie?
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 32
Verleugnung
hier: der libidinösen Wünsche/Impulse
Verdrängung
hier: der Erinnerung an eine positive Erfahrung
• Konfrontation
• Deutung
• Ich weiß nicht,
nicht ob Ihnen aufgefallen ist
ist, dass Sie
jetzt nur noch die negativen Begegnungen
beschreiben, während Sie doch noch vor zwei
Stunden auch andere Dinge berichtet hatten.
Was meinen Sie?
• Könnte es sein, dass Herr K. Ihnen deshalb so
„egal“ ist,
- weil es Ihnen unangenehm ist, dass Sie doch
heftigere Gefühle – und auch nicht nur negative
Gefühle – ihm gegenüber haben?
- weil Sie gleichzeitig denken: Das darf doch gar
nicht sein
sein, dass ich einem Vorgesetzten gegenüber
solche Gefühle habe, noch dazu, wenn er sich so
verletzend und ekelhaft verhält?
Seite 33
Vortrags- und Autoreninformation
Vortrags- und Autoreninformation
Verdrängung
hier: der Erinnerung an eine positive Erfahrung
Verdrängung
hier: der Erinnerung an eine positive Erfahrung
• Klärung
• Deutung
• Ist es möglich,
g
, dass es für Sie unangenehm
g
(vielleicht sogar peinlich) ist, dass da auch
positivere Erfahrungen waren, sodass sie das
jetzt vergessen haben zu erwähnen?
• Halten Sie es möglich, dass Sie doch mehr
positive Gefühle gegenüber Herrn … haben, aber
gleichzeitig das Gefühl: Nein, das möchte ich auf
keinen Fall
Fall. Oder: Das sollte doch nicht sein
sein.
• Schildern Sie mir bitte genau,
genau wie so ein
Arbeitstag mit Herrn … abgelaufen ist.
• Wie erleben Sie ihn?
• Was empfinden Sie selbst?
• Wie reagieren Sie auf ihn?
• Wenn er … sagt, was bedeutet das für Sie?
• Wie
Wi verstehen
t h Si
Sie d
das?
?
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 35
Seite 34
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 36
Vorgehen bei der Abwehranalyse
5. Schritt: Darstellung des Konflikts und
Zurückweisung der infantilen Wunschkomponente
• bei der Abwehrdeutungen stets mit der Oberfläche
beginnen („von der Oberfläche in die Tiefe“)
• Infantile Wurzeln des Konflikts können, müssen
aber nicht zur Darstellung kommen
• keine isolierte Benennung unbewusster Wünsche und
Impulse ohne gleichzeitige Erwähnung der gegen sie
gerichteten Abwehr
• Bewusstes Abtrauern des nicht erfüllbaren
(infantilen) Wunsches
Seite 37
Vortrags- und Autoreninformation
Einsichtsfördernde Interventionen
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 39
Zum Stil der Deutungstechnik
•
Deutungen sollen
• Klären
• als Vermutung oder in Frageform formuliert werden
• Konfrontieren
• stets von der Oberfläche zur Tiefe voranschreiten, d.h.
bei bewussten und vorbewussten, niemals bei
unbewussten Aspekten beginnen
• Deuten
• einfach, verständlich und natürlich geäußert werden
• vom Patienten als hilfreich erlebt werden können
• nicht Anlass zu unnötigen Widerstandsphänomenen
geben
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 38
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 40
Widerstand
Widerstandsphänomene
• alle Phänomene im Therapieprozess, die
sich dem Erreichen der Therapieziele
p
entgegensetzen.
• bewusste Widerstandsphänomene
• unbewusste Widerstandsphänomene
„Was immer die Fortsetzung der Arbeit stört,
ist ein Widerstand“ (Freud 1900)
• dient oftmals der Affektvermeidung
• ist beziehungsregulierend
• ist immer auf das Therapieziel gerichtet
Seite 41
Vortrags- und Autoreninformation
Widerstand - Freud
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 43
Bewusste Widerstandsphänomene
• Verdrängungswiderstand
• Übertragungswiderstand
• Informationen vorenthalten
• Widerstand aus dem sekundären
Krankheitsgewinn
• die Unwahrheit sagen
• absprachewidriges und mit den Zielen der
Therapie unvereinbares Verhalten (z.B.
selbstverletzende Tendenzen
Tendenzen,
Suchtmittelkonsum)
• Es-Widerstand – am Gewohnten festhalten
• Über-Ich Widerstand –
• negative therapeutische Reaktion
- Masochistische Struktur, Neid, Übertragung, Angst vor
Folgen etc.
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 42
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 44
Unbewusste Widerstandsphänomene
• unangenehme und bedrohliche
Themen und Affekte vermeiden
• sich unklar ausdrücken
• abschweifen, unvermittelt das
Thema wechseln
• schweigen
• sich nicht erinnern können
• nüchtern-sachlich sprechen, wo
ein Affektausdruck zu erwarten
wäre
• in Klischees und Fachwörtern
reden
• über unbedeutende oder triviale
Dinge reden
Übertragung
• endlos sprechen, ohne zum
Wesentlichen zu kommen
• widersprüchliche Phänomene
nebeneinander stehen lassen
• unlogische Schlüsse ziehen
• Therapiestunden versäumen
• sich verspäten
• sich weigern zu bezahlen
• unterschiedliche Formen des
Agierens
• grundsätzlich alle
Abwehrmechanismen
Seite 45
Vortrags- und Autoreninformation
Widerstandsdeutungen
- im Lichte vergangener Erfahrungen verzerrte Wahrnehmung
aktueller Beziehungen
- Folge
g von Projektionen
j
oder Externalisierungen
g von
Selbstanteilen des Patienten
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 47
Übertragungsphänomene
• lassen sich in positive, negative und erotisierte
(sexualisierte) Übertragungen unterteilen
• Widerstandsdeutungen gehen auf die Abwehr des
Patienten in der therapeutischen Situation ein, sie
b
beschreiben
h ib di
die A
Artt d
des Wid
Widerstands
t d und
d weisen
i
auf den Grund für die Abwehr und das Abgewehrte
hin.
• werden meist durch Aspekte der Realbeziehung
ausgelöst („Übertragungsauslöser“)
• können besonders bei ich-strukturellen Störungen
schnell und heftig auftreten
T: Halten Sie es für möglich, dass Sie deshalb so undeutlich
und unverständlich sprechen, weil Ihnen eine weitere
Auseinandersetzung mit der Thematik unangenehm oder
auch ängstigend
g g
ist?
Vortrags- und Autoreninformation
• Gefühle, Gedanken, Erwartungen und Verhaltensweisen
gegenüber aktuellen Bezugspersonen, die allein aus der aktuellen
interpersonellen Interaktion nicht erklärbar
ä
sind
Seite 46
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 48
Indikation zur Übertragungsanalyse
• Keine Analyse der Übertragung:
•
•
bei guter therapeutischer Arbeit
bei mild positiver Übertragung
Arbeit mit dem Therapiemodell
• Übertragungsanalyse:
•
•
•
•
„Nachentwicklung von Ich-Funktionen “
wenn die Übertragung zum Widerstand wird
bei negativer Übertragung
bei erotisierter/sexualisierter Übertragung
bei verzerrender idealisierender Übertragung
PD Dr. Wolfgang Wöller
Rheinklinik Bad Honnef
Seite 49
Vortrags- und Autoreninformation
Übertragungsanalyse im Hier und Jetzt
Seite 51
Strukturdiagnostik
• Übertragungsbezogene Überzeugungen und Affekte
erkennen und herausarbeiten
herausarbeiten.
• Übertragungsbezogene Anspielungen aufgreifen
• Übertragung annehmen und erkunden, keine
vorschnelle Zurückweisung
• Auslöser in der Beziehung erkunden
• Übertragung vor dem Hintergrund früher Beziehungen
deuten
• Parallelen zu aktuellen Beziehungen herstellen
Vortrags- und Autoreninformation
Vortrags- und Autoreninformation
1. Ich-Funktionen
- Relevante Ich-Funktionsdefizite?
2. Abwehr
- Unreife Abwehrmechanismen mit verzerrter
Realitätswahrnehmung?
3. (Objekt-)Beziehungen
- (selbst-)schädigend
- (selbst-)ausbeuterisch
Seite 50
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 52
Ich-Funktionen
Eingeschränkte Mentalisierungsfähigkeit
• vor allem unter Stress verminderte Fähigkeit,
• Emotionsregulierung
• … über eigene
g
und fremde mentale Zustände nachzudenken,
ohne sofort zu handeln
- Affektsteuerung , Affektdifferenzierung,
Affektdifferenzierung Impulskontrolle
Impulskontrolle,
Objektkonstanz
• … sich selbst und wichtige Bezugspersonen als durch
Bedürfnisse und Wünsche motiviert wahrzunehmen
• Mentalisierung
- Selbst- und Fremdwahrnehmung, Reflexion eigener und fremder
mentaler Zustände, Selbst-Objekt-Differenzierung
• …. Hypothesen über mentale Zustände oder Motive anderer
Personen zu bilden
• Ich-Integration
- Identitätsbildung
g vs. Wechselnde Aktualisierung
g widersprüchlicher
p
Persönlichkeitsanteile (Identitätsdiffusion, Ego-State-Disorder)
• wird in einer förderlichen Bindungsbeziehung erworben
• bei Bindungstraumatisierungen gestört
Seite 53
Vortrags- und Autoreninformation
Störung der Emotionsregulierung:
Überflutung durch traumatische Affekte im Alltagsleben
Verl
lassensein
Verzweiflung
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 55
Unzureichende Integration der
Persönlichkeit
• Wechselnde Aktualisierung unvereinbarer
Persönlichkeitsanteile und widersprüchlicher
Teilidentitäten („Ego-States“)
Leere
Scham
• durch Verleúgnung getrennt gehalten
• bei dissoziativer Komorbidität: Strukturelle Dissoziationen der
Ohnmacht
Persönlichkeit
Wut
Schuldgefühle
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 54
Vortrags- und Autoreninformation
J. Kruse „Einführung in die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“ Seminar im Rahmen der Lindauer Psychotherapiewochen (www.Lptw.de)
Seite 56
Dominanz unreifer Abwehrmechanismen
mit verzerrter Realitätswahrnehmung
Merkmale struktureller Störungen
1. Defizitäre Ich-Funktionen
• Spaltung
p
g
E ti
Emotionsregulierung
li
• primitive Idealisierung
Mentalisierung
• Entwertung
Ich-Integration
• projektive Identifizierung
2. Unreife realitätsverzerrende Abwehrorganisation
• primitive Verleugnung
3. unreife „Teilobjektbeziehungen“ mit Selbst- oder
F
Fremdschädigung
d hädi
• Nicht vorübergehend konfliktbedingt, sondern
andauernd
Seite 57
Vortrags- und Autoreninformation
Unreife (Objekt-)Beziehungsmuster
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 59
Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2
1 Kognitive Fähigkeit
• Teilobjektbeziehungen (vs. Ganzobjektbeziehungen):
1 1 Selbstwahrnehmung
1.1
- Wahrnehmung anderer Personen nur unter dem Aspekt der
eigenen Bedürfnisbefriedigung
- Selbstreflexion
- Affektdifferenzierung
• Selbst- oder fremdschädigende Verhaltens- und
Beziehungsmuster
- Identität
1.2 Objektwahrnehmung
- Selbst- oder fremdausbeuterische Verhaltens- und
Beziehungsmuster
- Selbst
Selbst-Objekt-Differenzierung
Objekt Differenzierung
- ganzheitliche Objektwahrnehmung
- realistische Objektwahrnehmung
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 58
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 60
Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2
Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2
2 Steuerungsfähigkeit
4 Fähigkeit zur Bindung
2 1 Selbstregulierung
2.1
4 1 Innere Objekte
4.1
- Impulssteuerung
- Internalisierung
- Affekttoleranz
- Introjekte
- Selbstwertregulierung
- variable Bindung
2.2 Regulierung des Objektbezugs
4.2 Kommunikation nach außen
- Beziehungen schützen
- Bindungsfähigkeit
- Interessenausgleich
- Hilfe annehmen
- Bindungen lösen
Seite 61
Vortrags- und Autoreninformation
Vortrags- und Autoreninformation
Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2
Vorkommen schwerer ich-struktureller Defizite
3 Emotionale Fähigkeit
• bei den die meisten Persönlichkeitsstörungen
Seite 63
• vor allem bei:
3 1 Kommunikation nach innen
3.1
- Emotional instabile PS
- Affekte erleben
- Histrionische PS
- Fantasien nutzen
- Abhängige PS
- Körperselbst
- Dissoziale PS
3.2 Kommunikation nach außen
- Paranoide und schizoide PS
- Kontaktaufnahme
• weniger bei:
- Affektmitteilung
- Ängstlich-vermeidende PS
- Empathie
- Anankastische PS
- teilweise narzisstische PS
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 62
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 64
Vorkommen schwerer ich-struktureller Defizite
Persönlichkeitsstörungen und Traumatisierung
•
• bei anderen Störungsbildern, u.a. häufig bei
Borderline-Persönlichkeitstsörung: In zwei Drittel bis drei Viertel aller Fälle
körperliche oder sexuelle Traumatisierungen
• somatoforme Störungen
(Zanarini et al. 1989, 2002, Herman et al. 1989, Ogata et al. 1990, Westen et al. 1990, Paris u. Zweig-Frank 1992,
Modestin et al.
al 1998,
1998 Johnson et al
al. 1999)
1999).
• dissoziative Störungen
•
• Essstörungen
körperliche Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit als signifikante
Prädiktoren der Dissozialen Persönlichkeitstörung (Straus et al. 1997, Luntz u. Widom 1994,
Rauchfleisch 1997).
• Angsterkrankungen
•
Übrige Persönlichkeitsstörungen
•
•
•
Seite 65
Vortrags- und Autoreninformation
insgesamt empirisch wenig untersucht
kasuistische Berichte von Misshandlungen bei den meisten PS
bei vielen PS schwere Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 67
Modell der erfahrungsabhängigen
Hirnentwicklung
Was sind Persönlichkeitsstörungen?
• Diagnostisches Konstrukt zur Beschreibung von
anhaltenden Auffälligkeiten im Erleben und
Verhalten
• Aspekte von Dysfunktionalität in Bezug auf
Lebensbewältigung
• Das Wachstum des präfrontalen Cortex (als Zentrum
g
g) ist in hohem Maße abhängig
gg
der Emotions-regulierung)
von der Qualität des mütterlichen Attunement und der
Bindungserfahrung
- Selbstschädigung
- Fremdschädigung
• Interpersoneller Aspekt
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 66
Vortrags- und Autoreninformation
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Seite 68
Bindungstrauma
•
Präfrontales Defizit
= Scheitern der psychobiologischen Regulation auf der psychologischen und
physiologischen Ebene
verminderte Top-Down-
• Misshandelnde
Misshandelnde, vernachlässigende Bezugspersonen zeigen
unangemessene und zurückweisende Reaktionen auf kindliche
Affektzustände
•  weniger positive Affektzustände im gemeinsamen Spiel
•  traumatische Zustände mit anhaltenden negativen
Affektzuständen
•  kein interaktives „Reparieren
„Reparieren“ der unvermeidlichen Rupturen der
Bindungsbeziehung
Modulation der Amygdala
Störung der Fähigkeit
Störungen der Fähigkeit
zur Emotionsregulierung
zur Mentalisierung
Verstärktes Bedrohungserleben
•  negative emotionale Zustände bleiben über längere Zeit anhalten
Maladaptives Handeln auf der Basis dieses Bedrohungserlebens
•  dauerhaft erhöhte Cortison-Spiegel
Vortrags- und Autoreninformation
Seite 69
… führen zu chaotischen
biochemischen Veränderungen im
kindlichen Gehirn,
Gehirn insbesondere
zur exzessiven Freisetzung von
Adrenalin und Noradrenalin.
Seite 71
• Lebenslange Möglichkeit der Modifikation
und Neuorganisationen neuronaler
Verbindungen in Abhängigkeit vom
Gebrauch (Huether et al. 1999)
Diese Substanzen führen in hoher
Konzentration zum Rückgang von
Synapsen und beschleunigen
damit den normalen Prozess des
programmierten Zelltodes (Zhang
et al. 1997, McLaughlin et al.
1998).
Vortrags- und Autoreninformation
Vortrags- und Autoreninformation
Vielfach wiederholte Aktivierung neuronaler Netzwerke
bis zur Etablierung neuer Muster
Üben und Durcharbeiten neuer Muster
Seite 70
Vortrags- und Autoreninformation
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Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD, PTSB)
2 - Modell der neuronalen Netzwerke
Immer wieder gleichzeitige Aktivierung derselben
Neuronenverbände  Zusammenwirken der neuronalen
Erregungsmuster Bahnung synaptischer
Übertragungsbereitschaften („Neurons who fire together, wire
together“, Hebb 1949)
Wird ein Element eines Netzwerkes getriggert, kann ein
ganzes Netzwerk aktiviert werden.
• Symptomtrias
• Intrusionen
• Vermeidungsverhalten und allgemeiner emotionaler
Taubheitszustand
• anhaltendes physiologisches Hyperarousal
• Zeitkriterium
Z itk it i
• Dauer > 1 Monat
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Modell der Dysregulation der hippokampalen
Erinnerungsspeicherung (Trauma-Modell)
Funktionsminderung des Hippokampus
• Störung
Stö
der
d normalen
l Erinnerungsverarbeitung
Ei
b it
bei
b i
posttraumatischer Belastungsstörung (Intrusionen,
„Flashbacks“) und dissoziativen Störungen
(Amnesien)
Arbeit mit dem Therapiemodell
„Traumasynthese durch
Traumakonfrontation“
Ungefilterte Aktivität der Amygdala
•unangemessene
unangemessene Meldung von Gefahrensignalen
•übergeneralisierte Angstreaktionen
PD Dr.
Dr Wolfgang Wöller
Rheinklinik Bad Honnef
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Weitere Traumafolgeerkrankungen
•
Die folgenden Krankheitsbilder können (aber müssen nicht)
Folge psychischer Traumatisierung sein:
Traumaspezifische Stabilisierung: Aktivierung und
Aufbau von Ressourcennetzwerken“ mit dem Ziel der
D ki i
Deaktivierung
von T
Traumanetzwerken
k
• depressive Symptome
• dissoziative Symptom
• Somatisierungsstörungen
-
Ressourcennetzwerke mit implizit gespeicherten
positiven Interaktionserfahrungen
-
Traumanetzwerke mit implizit gespeicherten negativen
• Essstörungen
• Substanzabhängigkeit
• PTBS
•
Interaktionserfahrungen
schwere Persönlichkeitsstörungen
(Herman 1992, Brown u. Finkelhor 1986, Felitti et al. 2002).
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Therapie-Konzept orientiert am Traumamodell
•
Wir benötigen auch das Änderungswissen
anderer Psychotherapieschulen
Traumaspezifische Stabilisierung
• Aktivierung und Aufbau von Ressourcennetzwerken mit dem Ziel der
Deaktivierung von Traumanetzwerken
•
Traumabearbeitung mit Hilfe traumabearbeitender Verfahren
• verhaltenstherapeutische Elemente
• EMDR
• ressourcen- und lösungsorientierte Techniken
• VT-Technik der prolongierten Exposition
• imaginative Techniken
•
Reintegration
• psychoedukative Techniken
• körpertherapeutische Schulen
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Interventionsstrategie bei Patienten mit
Traumafolgeerkrankungen ohne Konflikt- und ohne
Strukturpathologie
1 - Therapeutische Beziehung
• Vermittlung einer positiven Beziehungserfahrung:
• Sicherheit, Kontrolle, Wohlbefinden, Halt/Grenzen, Selbstwertschutz
4
2 - Arbeit mit dem Trauma-Modell
Arbeit mit dem kombinierten Therapiemodell
„Nachentwicklung
Nachentwicklung von Ich-Funktionenen“
Ich Funktionenen“ und
„Traumasynthese durch Traumakonfrontation“
• Stabilisierung
• Traumakonfrontation
• Reintegration
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Interventionsstrategie bei Patienten mit
Traumafolgeerkrankungen
mit Konfliktpathologie
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Hierarchie der Interventionsstrategien bei
Traumafolgeerkrankungen mit Strukturpathologie
1 - Therapeutische Beziehung
• Vermittlung
Vermittl ng einer positi
positiven
en Be
Beziehungserfahrung:
ieh ngserfahr ng
• Sicherheit, Kontrolle, Wohlbefinden, Halt/Grenzen, Selbstwertschutz
1 - Therapeutische Beziehung
2 - Arbeit mit dem Trauma-Modell
2 - Arbeit mit dem Strukturmodell
Vermittlung einer positiven Beziehungserfahrung:
Sicherheit, Kontrolle, Wohlbefinden, Halt/Grenzen, Selbstwertschutz
Förderung der Emotionsregulierung, Mentalisierung, Ich-Integration
• Stabilisierung
• Traumakonfrontation
• Reintegration
3. - Arbeit mit dem Trauma-Modell
4. - Arbeit mit dem Konfliktmodell
3. Arbeit mit dem Konflikt-Modell
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Phase 1a:
Sicherheit, Halt und die Stärkung der Bewältigungskompetenz:
Psychodynamischressourcenorientiertes
i ti t
Therapiekonzept zur Behandlung
komplex traumatisierter Patienten mit
schweren Persönlichkeitsstörungen
Externe Emotionsregulierung:
Maximaler Kontrast zur traumatischen Situation
Sicherheit
Kontrollverlust
Kontrolle
Verwirrung, Intransparenz
Aufklärung, Transparenz
Gefühl des Alleingelassenseins
reale Präsenz
Vortrags- und Autoreninformation
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Phase 1a:
Therapiekonzepts bei traumabedingten
Persönlichkeitsstörungen
2.
Therapeutische Situation
Bedrohung, Unsicherheit
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Vortrags- und Autoreninformation
1.
Traumatische Situation
Beziehungsgestaltung unter Berücksichtigung der für die jeweilige
Persönlichkeitsstörung typischen Bedrohungserlebens
Stabilisierung und Strukturaufbau
1.1
Sicherheit, Halt und die Stärkung der
Bewältigungskompetenz
1.2
Emotionsregulierung und Selbstfürsorge
1.3
Mentalisierung und die Entwicklung stabiler
Repräsentanzen
• Näheängste
• Narzisstische Verletzlichkeit
• Ängste vor Verlassenwerden/Trennungsängste
Schonende Traumabearbeitung
einschl. persönlichkeitsspezifischer Alltagsstressoren
3.
Konfliktbearbeitung und die Arbeit an maladaptiven
Beziehungsmustern
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Phase 1a:
Phase 1b:
Emotionsregulierung und Selbstfürsorge
Stärkung der Bewältigungskompetenz
• Exploration aller bisherigen Bewältigungsstrategien
• Wie sind Sie damit umgegangen?
• Was hat Ihnen geholfen?
• Wie haben Sie es geschafft, dass es nicht noch schlimmer
wurde?
•
Vermittlung von Distanzierungstechniken
•
Affektdifferenzierung
•
Förderung der Selbstfürsorge
• Was hat Ihnen geholfen, den Mut nicht ganz zu verlieren?
• Entwicklung von Ressourcenvorstellungen
• Was könnte Ihnen helfen?
• Was würden Sie brauchen, um zu ...
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Vortrags- und Autoreninformation
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Vortrags- und Autoreninformation
Selbstschädigende Verhaltensweisen zur
Kompensation der gestörten Emotionsregulierung
Phase 1a:
Halt
• Schutz der Therapie, der PatientIn und der TherapeutIn
vor destruktiven Impulsen
• Klare Grenzsetzungen
• Begrenzung schädigenden oder manipulativen
Verhaltens
Fressattacken
und
selbstindiziertes
Erbrechen
• Vereinbarungen, Verträge
Risikoverhalten
(schnelles
Autofahren)
• Suizidalität
• Selbstverletztendem Verhalten
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Substanzmissbrauch
(Alkohol Drogen)
(Alkohol,
Selbstverletzendes
Verhalten
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Selbstbezogene schädigende Verhaltensmuster als
Ausdruck komplexer traumabedingter Funktionsdefizite
• Gefahren nicht antizipieren (können)
Distanzierungstechniken
•
Ablenkungstechniken
• sich nicht abgrenzen (können)
•
Aufmerksamkeitsumfokussierung
• sich nicht schützen (können)
•
Imaginative Techniken
g können ((können))
• nicht für sich sorgen
• hilflos sein, nicht handeln (können)
•  erneuter
t Opferstatus
O f t t (Reviktimisierungsneigung)
(R ikti i i
i
)
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Interpersonelle schädigende Verhaltensweisen zur
Affektdifferenzierung
Kompensation der gestörten Emotionsregulierung
• zum Schutz vor Kränkungen, Verletzungen und
Ohnmachterleben
•
Vergangenheits- und Gegenwartsanteil
identifizieren und Vergangenheitsanteil
„wegpacken“
•
traumatische Affekte von adaptiven
Emotionen unterscheiden
• entwerten
• Aufmerksamkeit oder Zuwendung erzwingen
• unter Druck setzen, erpressen
• sich zurückziehen
• drohen,
drohen beschuldigen
beschuldigen, entwerten
• sich unangemessen verführerisch verhalten
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