DB-Entwurf im ER-Modell

Werbung
DB-Entwurf im ER-Modell
DB-Entwurf im ER-Modell
1
Datenbankentwurf
2
Datenbankmodell
3
ER-Modell
4
Erweiterungen des ER-Modells
5
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–1
DB-Entwurf im ER-Modell
Datenbankentwurf
Entwurfsaufgabe
Datenhaltung für mehrere Anwendungssysteme und mehrere
Jahre
daher: besondere Bedeutung
Anforderungen an Entwurf
Anwendungsdaten jeder Anwendung sollen aus Daten der
Datenbank ableitbar sein (und zwar möglichst effizient)
nur „vernünftige“ (wirklich benötigte) Daten sollen gespeichert
werden
nicht-redundante Speicherung
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–2
DB-Entwurf im ER-Modell
Datenbankentwurf
Phasenmodell
Anforderungsanalyse
Konzeptioneller
Entwurf
Verteilungsentwurf
Logischer Entwurf
Datendefinition
Physischer Entwurf
Implementierung &
Wartung
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–3
DB-Entwurf im ER-Modell
Datenbankentwurf
Anforderungsanalyse
Vorgehensweise: Sammlung des Informationsbedarfs in den
Fachabteilungen
Ergebnis:
informale Beschreibung (Texte, tabellarische Aufstellungen,
Formblätter, usw.) des Fachproblems
Trennen der Information über Daten (Datenanalyse) von den
Information über Funktionen (Funktionsanalyse)
„Klassischer“ DB-Entwurf:
nur Datenanalyse und Folgeschritte
Funktionsentwurf:
siehe Methoden des Software Engineering
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–4
DB-Entwurf im ER-Modell
Datenbankentwurf
Konzeptioneller Entwurf
erste formale Beschreibung des Fachproblems
Sprachmittel: semantisches Datenmodell
Vorgehensweise:
Modellierung von Sichten z.B. für verschiedene Fachabteilungen
Analyse der vorliegenden Sichten in Bezug auf Konflikte
Integration der Sichten in ein Gesamtschema
Ergebnis: konzeptionelles Gesamtschema, z.B. (E)ER-Diagramm
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–5
DB-Entwurf im ER-Modell
Datenbankmodell
Grundlagen von Datenbankmodellen
Ein Datenbankmodell ist ein System von Konzepten zur
Beschreibung von Datenbanken. Es legt Syntax und Semantik von
Datenbankbeschreibungen für ein Datenbanksystem fest.
Datenbankbeschreibungen = Datenbankschemata
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–6
DB-Entwurf im ER-Modell
Datenbankmodell
Ein Datenbankmodell legt fest...
1
statische Eigenschaften
1
2
2
inklusive der Standard-Datentypen, die Daten über die
Beziehungen und Objekte darstellen können,
dynamische Eigenschaften wie
1
2
3
Objekte
Beziehungen
Operationen
Beziehungen zwischen Operationen,
Integritätsbedingungen an
1
2
Objekte
Operationen
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–7
DB-Entwurf im ER-Modell
Datenbankmodell
Datenbankmodelle
Klassische Datenbankmodelle sind speziell geeignet für
große Informationsmengen mit relativ starrer Struktur und
die Darstellung statischer Eigenschaften und
Integritätsbedingungen (also die Bereiche 1(a), 1(b) und 3(a))
Entwurfsmodelle: (E)ER-Modell, UML, . . .
Realisierungsmodelle: Relationenmodell, objektorientierte
Modelle, . . .
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–8
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Das ER-Modell
Entity: Objekt der realen oder der Vorstellungswelt, über das
Informationen zu speichern sind, z.B. Produkte (CD,
Album), Musiker oder Kunde; aber auch Informationen
über Ereignisse, wie z.B. Bestellungen
Relationship: beschreibt eine Beziehung zwischen Entities, z.B. ein
Kunde bestellt ein Album oder ein Album wird von einem
Musiker eingespielt
Attribut: repräsentiert eine Eigenschaft von Entities oder
Beziehungen, z.B. Name eines Kunden, Titel eines
Albums oder Datum einer Bestellung
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–9
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
ER-Beispiel
BestellNr
AlbumNr
Datum
Menge
Titel
Bestellung
Album
umfasst
Preis
eingespielt
von
Versand
bestellt
Telefon
Kunde
Name
KundenNr
Musiker
Name
Land
MNr
Name
Adresse
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–10
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Werte
Werte: primitive Datenelemente, die direkt darstellbar sind
Wertemengen sind beschrieben durch Datentypen, die neben
einer Wertemenge auch die Grundoperationen auf diesen Werten
charakterisieren
ER-Modell: vorgegebene Standard-Datentypen, etwa die ganzen
Zahlen int, die Zeichenketten string, Datumswerte date etc.
jeder Datentyp stellt Wertebereich mit Operationen und
Prädikaten dar
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–11
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Entities
Entities sind die in einer Datenbank zu repräsentierenden
Informationseinheiten
im Gegensatz zu Werten nicht direkt darstellbar, sondern nur über
ihre Eigenschaften beobachtbar
Entities sind eingeteilt in Entity-Typen, etwa E1 , E2 . . .
Album
Menge der aktuellen Entities:
σ(E1 ) = {e1 , e2 , . . . , en }
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–12
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Attribute
Attribute modellieren Eigenschaften von Entities oder auch
Beziehungen
alle Entities eines Entity-Typs haben dieselben Arten von
Eigenschaften; Attribute werden somit für Entity-Typen deklariert
AlbumNr
Titel
Album
Preis
textuelle Notation E(A1 : D1 , . . . , Am : Dm )
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–13
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Identifizierung durch Schlüssel
Schlüsselattribute: Teilmenge der gesamten Attribute eines
Entity-Typs E(A1 , . . . , Am )
{S1 , . . . , Sk } ⊆ {A1 , . . . , Am }
in jedem Datenbankzustand identifizieren die aktuellen Werte der
Schlüsselattribute eindeutig Instanzen des Entity-Typs E
bei mehreren möglichen Schlüsselkandidaten: Auswahl eines
Primärschlüssels
Notation: markieren durch Unterstreichung:
E(. . . , S1 , . . . , Si , . . .)
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–14
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Beziehungstypen
Beziehungen zwischen Entities werden zu Beziehungstypen
zusammengefasst
allgemein: beliebige Anzahl n ≥ 2 von Entity-Typen kann an einem
Beziehungstyp teilhaben
zu jedem n-stelligen Beziehungstyp R gehören n Entity-Typen
E1 , . . . , En
Ausprägung eines Beziehungstyps
σ(R) ⊆ σ(E1 ) × σ(E2 ) × · · · × σ(En )
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–15
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Beziehungstypen /2
Notation
Album
eingespielt
von
Musiker
textuelle Notation: R(E1 , E2 , . . . , En )
wenn Entity-Typ mehrfach an einem Beziehungstyp beteiligt:
Vergabe von Rollennamen möglich
verheiratet(Frau: Person, Mann: Person)
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–16
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Beziehungsattribute
Beziehungen können ebenfalls Attribute besitzen
Attributdeklarationen werden beim Beziehungstyp vorgenommen;
gilt auch hier für alle Ausprägungen eines Beziehungstyps Beziehungsattribute
Menge
Bestellung
umfasst
Album
textuelle Notation: R(E1 , . . . , En ; A1 , . . . , Ak )
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–17
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Merkmale von Beziehungen
Stelligkeit oder Grad:
Anzahl der beteiligten Entity-Typen
häufig: binär
Beispiel: Lieferant liefert Produkt
Kardinalität oder Funktionalität:
Anzahl der eingehenden Instanzen eines Entity-Typs
Formen: 1:1, 1:n, m:n
stellt Integritätsbedingung dar
Beispiel: maximal 5 Produkte pro Bestellung
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–18
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Zwei- vs. mehrstellige Beziehungen
Produkt
ProdId
ProdId
Produkt
K-P
bestellt
Name
P-V
Name
Versand
Versand
K-V
Kunde
Sattler / Saake
KundenNr
Kunde
Datenbanksysteme
KundenNr
Wintersemester 2006/7
4–19
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Ausprägungen im Beispiel
Produkte
Kunden
K1
P1
K2
P1
P2
V1
V2
Versand
Sattler / Saake
K1
K2
P2
V1
Produkte
Kunden
V2
Versand
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–20
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Rekonstruktion der Ausprägungen
Produkte
Kunden
K1
P1
K1 – P1 – V1
K2
K1 – P2 – V2
P2
K2 – P1 – V2
aber auch: K1 – P1 – V2
V1
V2
Versand
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–21
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
1:1-Beziehungen
jedem Entity e1 vom Entity-Typ E1 ist maximal ein Entity e2 aus E2
zugeordnet und umgekehrt
Beispiele: Prospekt beschreibt Produkt, Mann ist verheiratet mit
Frau
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–22
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
1:N-Beziehungen
jedem Entity e1 vom Entity-Typ E1 sind beliebig viele Entities E2
zugeordnet, aber zu jedem Entity e2 gibt es maximal ein e1 aus E1
Beispiele: Lieferant liefert Produkt, Mutter hat Kinder
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–23
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
N:1-Beziehung
invers zu 1:N, auch funktionale Beziehung
zweistellige Beziehungen, die eine Funktion beschreiben:
Jedem Entity eines Entity-Typs E1 wird maximal ein Entity eines
Entity-Typs E2 zugeordnet.
R : E1 → E2
geliefert
von
Produkt
ProdId
Preis
Lieferant
Name
Adresse
Titel
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–24
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
M:N-Beziehungen
keine Restriktionen
Beispiel: Bestellung umfasst Produkte
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–25
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
[min,max]-Notation
E1
[min1, max1]
R
[min2, max2]
[minn, maxn]
En
...
E2
schränkt die möglichen Teilnahmen von Instanzen der beteiligten
Entity-Typen an der Beziehung ein, indem ein minimaler und ein
maximaler Wert vorgegeben wird
Notation für Kardinalitätsangaben an einem Beziehungstyp
R(E1 , . . . , Ei [mini , maxi ], . . . , En )
Kardinalitätsbedingung: mini ≤ |{r | r ∈ R ∧ r.Ei = ei }| ≤ maxi
Spezielle Wertangabe für maxi ist ∗
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–26
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Kardinalitätsangaben
[0, ∗] legt keine Einschränkung fest (default)
R(E1 [0, 1], E2 ) entspricht einer (partiellen) funktionalen Beziehung
R : E1 → E2 , da jede Instanz aus E1 maximal einer Instanz aus E2
zugeordnet ist
totale funktionale Beziehung wird durch R(E1 [1, 1], E2 ) modelliert
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–27
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Kardinalitätsangaben: Beispiele
partielle funktionale Beziehung
lagert_in(Produkt[0,1],Fach[0,3])
„Jedes Produkt ist im Lager in einem Fach abgelegt, allerdings
wird ausverkauften bzw. gegenwärtig nicht lieferbaren Produkte
kein Fach zugeordnet. Pro Fach können maximal drei Produkte
gelagert werden.“
totale funktionale Beziehung
liefert(Lieferant[0,*],Produkt[1,1])
„Jedes Produkt wird durch genau einen Lieferant geliefert, aber
ein Lieferant kann durchaus mehrere Produkte liefern.“
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–28
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Alternative Kardinalitätsangabe
[1,1]
Produkt
N
Produkt
Sattler / Saake
geliefert
von
geliefert
von
Datenbanksysteme
[0,*]
Lieferant
1
Lieferant
Wintersemester 2006/7
4–29
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Abhängige Entity-Typen
abhängiger Entity-Typ: Identifikation über funktionale Beziehung
Bestellposition
gehört zu
Produkt
PosNr
Bestellung
BestNr
Datum
Menge
Abhängige Entities im ER-Modell: Funktionale Beziehung als
Schlüssel
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–30
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Abhängige Entity-Typen /2
Mögliche Ausprägung für abhängige Entities
gehört zu
BestNr: 1011
Datum: 18.02.06
PosNr: 1
Menge: 2
Produkt: Amplified
gehört zu
PosNr: 2
Menge: 1
Produkt: Rosenrot
gehört zu
PosNr: 1
Menge: 1
Produkt: Living With War
BestNr: 1012
Datum: 22.11.06
Bestellposition
Bestellung
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–31
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Abhängige Entity-Typen /3
Alternative Notation
Bestellposition
gehört zu
Produkt
PosNr
Bestellung
BestNr
Datum
Menge
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–32
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Die IST-Beziehung
Spezialisierungs-/Generalisierungsbeziehung oder auch
Beziehung (engl. is-a relationship)
textuelle Notation: E1
IST-Beziehung
IST
IST-
E2
entspricht semantisch einer injektiven funktionalen
Beziehung
IST
Album
Genre
Produkt
ProdId
Laufzeit
Sattler / Saake
Preis
Titel
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–33
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Eigenschaften der IST-Beziehung
Jeder Album-Instanz ist genau eine Produkt-Instanz zugeordnet
Album-Instanzen werden durch die funktionale IST-Beziehung
identifiziert
Nicht jedes Produkt ist zugleich ein Album (z.B. Single, Film, . . . ).
Attribute des Entity-Typs Produkt treffen auch auf Alben zu:
„vererbte“ Attribute
Album(Produkt#,Titel,Preis,Genre,Laufzeit)
von Produkt
nicht nur die Attributdeklarationen vererben sich, sondern auch
jeweils die aktuellen Werte für eine Instanz
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–34
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Alternative Notation für IST-Beziehung
Album
Produkt
Genre
ProdId
Laufzeit
Sattler / Saake
Preis
Titel
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–35
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Kardinalitätsangaben: IST
für Beziehung E1
IST
E2 gilt immer:
IST(E1 [1, 1], E2 [0, 1])
Jede Instanz von E1 nimmt genau einmal an der IST-Beziehung
teil, während Instanzen des Obertyps E2 nicht teilnehmen müssen
Aspekte wie Attributvererbung werden hiervon nicht erfasst
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–36
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Optionalität von Attributen
Kunde
KundenNr
Adresse
Name
Telefon
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–37
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Weitere Konzepte
Strukturierte Attributwerte im ER-Modell
Kunde
KundenNr
Ort
Adresse
Name
PLZ
Straße
Telefon
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–38
DB-Entwurf im ER-Modell
ER-Modell
Weitere Konzepte
Abgeleitete Attributwerte im ER-Modell
Album
Nettopreis
Nettopreis := Preis * 1,17
AlbumNr
Preis
Titel
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–39
DB-Entwurf im ER-Modell
Erweiterungen des ER-Modells
Erweiterungen des ER-Modells
Spezialisierung und Generalisierung
Spezialisierung enstpricht IST-Beziehung:
Album Spezialisierung von Produkt
Generalisierung: Entities in einen allgemeineren Kontext.
Album oder Film als Produkt
Partitionierung: Spezialfall der Spezialisierung, mehrere disjunkte
Entity-Typen.
Partitionierung von Produkten in Album und Film.
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–40
DB-Entwurf im ER-Modell
Erweiterungen des ER-Modells
Erweiterungen des ER-Modells /2
Komplexe Objekte
Aggregierung: Entity aus einzelnen Instanzen anderer
Entity-Typen zusammengesetzt.
„Album zusammengesetzt aus Titeln, Bonus-Video, Booklet“
Sammlung oder Assoziation: Mengenbildung.
„Team als Gruppe von Personen“
Beziehungen höheren Typs
Spezialisierung und Generalisierung auch für Beziehungstypen.
Beispiel: Beziehung bestellt zu bestelltPerExpress
spezialisiert.
Beziehungen zwischen Beziehungsinstanzen: Beziehungen
zweiter und höherer Ordnung
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–41
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
ER-Modellierung von verschiedenen Sichten auf
Gesamtinformation, z.B. für verschiedene Fachabteilungen eines
Unternehmens konzeptueller Entwurf
Analyse und Integration der Sichten
Ergebnis: konzeptionelles Gesamtschema
Verteilungsentwurf bei verteilter Speicherung
Abbildung auf konkretes Implementierungsmodell (z.B.
Relationenmodell) logischer Entwurf
Datendefinition, Implementierung und Wartung physischer
Entwurf
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–42
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Sichtenintegration
Analyse der vorliegenden Sichten in Bezug auf Konflikte
Integration der Sichten in ein Gesamtschema
Sicht #2
Sicht #1
Konsolidierung
Globales
Schema
Sicht #3
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–43
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Integrationskonflikte
Namenskonflikte: Homonyme / Synonyme
Homonyme: Schloss; Kunde
Synonyme: Auto, KFZ, Fahrzeug
Typkonflikte: verschiedene Strukturen für das gleiche Element
Wertebereichskonflikte: verschiedene Wertebereiche für ein
Element
Bedingungskonflikte: z.B. verschiedene Schlüssel für ein
Element
Strukturkonflikte: gleicher Sachverhalt durch unterschiedliche
Konstrukte ausgedrückt
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–44
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Verteilungsentwurf
sollen Daten auf mehreren Rechnern verteilt vorliegen, muss Art
und Weise der verteilten Speicherung festgelegt werden
z.B. bei einer Relation
KUNDE (KNr, Name, Adresse, PLZ, Konto)
horizontale Verteilung:
KUNDE_1 (KNr, Name, Adresse, PLZ, Konto)
where PLZ < 50.000
KUNDE_2 (KNr, Name, Adresse, PLZ, Konto)
where PLZ >= 50.000
vertikale Verteilung (Verbindung über KNr Attribut):
KUNDE_Adr (KNr, Name, Adresse, PLZ)
KUNDE_Konto (KNr, Konto)
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–45
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Logischer Entwurf
Sprachmittel: Datenmodell des ausgewählten
„Realisierungs“-DBMS z.B. relationales Modell
Vorgehensweise:
1
2
(automatische) Transformation des konzeptionellen Schemas z.B.
ER → relationales Modell
Verbesserung des relationalen Schemas anhand von Gütekriterien
(Normalisierung, siehe Kapitel 5):
Entwurfsziele: Redundanzvermeidung, . . .
Ergebnis: logisches Schema, z.B. Sammlung von
Relationenschemata
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–46
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Datendefinition
Umsetzung des logischen Schemas in ein konkretes Schema
Sprachmittel: DDL und DML eines DBMS z.B. Oracle, DB2, SQL
Server
Datenbankdeklaration in der DDL des DBMS
Realisierung der Integritätssicherung
Definition der Benutzersichten
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–47
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Physischer Entwurf
Ergänzen des physischen Entwurfs um Zugriffsunterstützung bzgl.
Effizienzverbesserung, z.B. Definition von Indexen
Index
Zugriffspfad: Datenstruktur für zusätzlichen, schlüsselbasierten
Zugriff auf Tupel (Schlüsselattributwert, Tupeladresse)
meist als B*-Baum realisiert
Sprachmittel: Speicherstruktursprache SSL
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–48
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Indexe in SQL
create [ unique ] index indexname
on relname (
attrname [ asc | desc ],
attrname [ asc | desc ],
...
)
Beispiel
create index AlbumIdx on Album (Titel)
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–49
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Notwendigkeit für Zugriffspfade
Beispiel: Tabelle mit 10 GB Daten, Festplattentransferrate ca. 10
MB/s
Operation: Suchen eines Tupels (Selektion)
Implementierung: sequentielles Durchsuchen
Aufwand: 10.240/10 = 1.024 sec. ≈ 17 min.
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–50
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Implementierung und Wartung
Phasen
der Wartung,
der weiteren Optimierung der physischen Ebene,
der Anpassung an neue Anforderungen und Systemplattformen,
der Portierung auf neue Datenbankmanagementsysteme
etc.
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–51
DB-Entwurf im ER-Modell
Weiteres Vorgehen beim Entwurf
Zusammenfassung
Phasen des Datenbankentwurfs
Datenbankmodell, Datenbankschema, Datenbank(instanz)
Entity-Relationship-Modell
ER-Erweiterungen: Spezialisierung, Generalisierung,
Partitionierung
weitere Entwurfsschritte
Sattler / Saake
Datenbanksysteme
Wintersemester 2006/7
4–52
Herunterladen